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Notiz Uber das Natriumplatincyanlir. T-OII THEODOR WILM. Das dem sogenannten Gmnm’schen Salze oder dern Kalium- platincyaniir, 2KCy. PtCy, + 3H,O, der Zusaminensetzung nach genau entsprechende Natri~uiiiplat,inc~aniir, 2NaCy. PtCy, + 3H,O, ist wohl seiner Zeit beschrieben worclen, doch exist,ieren in der Litteratur weiter keine genaueren Angaben iiber seiiie soiistigen Eigenschaft en. Gelegentlich der Darstellung einer grofseren Menge von ICaXum- salz nach der friiher von mir’ beschriebenen Methode habe ich die in cler Mutterlauge verbleibencle nicht nnbetr%chtliche Menge clieses leicht loslichen Salzes, welches sich (lurch weiter fortgesetzte Kry- st,allisation schwierig, oder gar nicht rein von den ebensoleicht loslichen Beiinengungen anderer Salze trennen larst, durch Uber- fiihrung in das schwer losliche Kupfersalz und Kochen des gut aus- gewaschenen Niedersclilages mit einem moglichst geringen Uiiber- schufs von chemisrh reiner Natronlaage in das entsprechende Natrium- salz umgewandelt. Nach 1 -2inaligem Umkrystallisiereii ist es rein iuid stellt dann schon glanzende, lange, farblose und durchsichtige Saulen oder Nadeln vor, welche lnftbestandig sind, einen Teil ihres Krystallmssers iiber Schwefelsanre verlieren und nach kurzem Erhitzen auf 120--125O C. wasserfrei sind; in diesem Zustande verbleiben die Krystalle in ihrer urspriinglichen Form, sind aber weirs mit einein Stich ins Gelbliche und undurchsichtig geworden nnd nehnien selbst nach vollst,Bndiger Wiederwasserung, was sehr leicht wahrend et’wa 24stiindigein Stehen derselben uber Wasser unter einer Glocke geschieht, nicht, wieder ihren alten Glasglanz an. - Das msserfreie Salz ist stark hygrosltopisch. Anslyse: Berechnet fiir SNaCy.PtCy, + 3H,O h’a = 11.55 ,. II,o = 13.55 ,. Gefunden : 11.68 , 13.65 ,! @littPli Pt=48.7So/o 48.67 ‘10 ____ Be,.. dezctxh. c7~ew. Ges. 19, 950; 955 R.

Notiz über das Natriumplatincyanür

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Page 1: Notiz über das Natriumplatincyanür

Notiz Uber das Natriumplatincyanlir. T-OII

THEODOR WILM.

Das dem sogenannten Gmnm’schen Salze oder dern Kalium- platincyaniir, 2KCy. PtCy, + 3H,O, der Zusaminensetzung nach genau entsprechende Natri~uiiiplat,inc~aniir, 2NaCy. PtCy, + 3H,O, ist wohl seiner Zeit beschrieben worclen, doch exist,ieren in der Litteratur weiter keine genaueren Angaben iiber seiiie soiistigen Eigenschaft en.

Gelegentlich der Darstellung einer grofseren Menge von ICaXum- salz nach der friiher von mir’ beschriebenen Methode habe ich die in cler Mutterlauge verbleibencle nicht nnbetr%chtliche Menge clieses leicht loslichen Salzes, welches sich (lurch weiter fortgesetzte Kry- st,allisation schwierig, oder gar nicht rein von den ebensoleicht loslichen Beiinengungen anderer Salze trennen larst, durch Uber- fiihrung in das schwer losliche Kupfersalz und Kochen des gut aus- gewaschenen Niedersclilages mit einem moglichst geringen Uiiber- schufs von chemisrh reiner Natronlaage in das entsprechende Natrium- salz umgewandelt. Nach 1 -2inaligem Umkrystallisiereii ist es rein iuid stellt dann schon glanzende, lange, farblose und durchsichtige Saulen oder Nadeln vor, welche lnftbestandig sind, einen Teil ihres Krystallmssers iiber Schwefelsanre verlieren und nach kurzem Erhitzen auf 120--125O C. wasserfrei sind; in diesem Zustande verbleiben die Krystalle in ihrer urspriinglichen Form, sind aber weirs mit einein Stich ins Gelbliche und undurchsichtig geworden nnd nehnien selbst nach vollst,Bndiger Wiederwasserung, was sehr leicht wahrend et’wa 24stiindigein Stehen derselben uber Wasser unter einer Glocke geschieht, nicht, wieder ihren alten Glasglanz an. - Das msserfreie Salz ist stark hygrosltopisch.

Anslyse: Berechnet fiir SNaCy.PtCy, + 3H,O

h’a = 11.55 ,. II,o = 13.55 ,.

Gefunden :

11.68 ,, 13.65 ,! @lit tPl i

Pt=48.7So/o 48.67 ‘10

____ Be,.. dezctxh. c7~ew. Ges. 19, 950; 955 R.

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Zuni Uiit.erschiecl yon1 1~:diuiiisalz cliaralcterisiert sicli dns Katrimn- platincyaniir dadurcli, dafs es auf Iteiner seiner k'liicheii such 11~1 '

eine Spur jenes schiinen bliiuliclivioletteii fluorescierenden Farben- spiels zeigt, melches deni ersten in so ~i.usgesl)roclicner Weise eigen- tiimlich ist.

Drts wichtigste Merknial abet-, durch welches sich. weiterliin das Katrium- voni Kaliumsalz unterscheidet, hesteht in seineni Ver- halten zii Chlor; wiihrend bekanntlich das h'aliumplatiiic~aniir iiiit letztemn nusnehmend leicht das von mir genauer beschriehene,' in prixchtvollen kupfergliinzenden Nadelii krystallisierende Chlor- sdditionsprodukt von der Zusmniensetzurig

giebt,2 erlcidet das Nati.iuml,latinc~aiiur unter gleicheu. Urnstlinden gar keine Veraiiderung.

3;2KCy. I'tCy, + 3H,O). C1+ 2H,O

Chein. Labomtoriitn~ d. Kais. h~~colai-liigeiiiezl,.-l.iknde,,rie. St. Yetcwburg, April 1893.

Bei der Heiaktion eingegangeii am 18. Mai 1893.

Be?.. deutsch. cheiii. Ges. 19, 959 ff. - Ibid. 22, 1546.