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Rochleder: Notiz fiber die Bestandtheile der Wnnelrinde etc. 205 Die Zussmmensetzung des Sulfobenzids geht also eo vor sich: C,¶& c1 ~ 4 * ~ 5 1 + ho, 1 + Pc13. c1 h0, + PCIP- C,& - - _u Yonochlor- Snlfobenzol- benzol chlortir c’*H.) Sulfobenzid Der Schmelzpunkt des aus reinem Benzol bereiteten Sulfohenzids lag Ubereinstimmend mit F r e u n d ’ s Angaben bei 128-1299 Einmal erhielt es der Verfasser aus dem Gemisch von Chlor- und Sulfochlor - Benzol in schon ausge- bildeten Rhomboedern, wahrend es sonst aus Weingeist in seideglanzenden Tafeln krystallisirte. Bromsubstitute konnte der Verfasser aus dem Sulfobenzid nich t gewinnen. Notiz iiber die Beatandtheile der Wurzelrinde des Apfelbaumes. Von Dr. Friedrich aOchleder. (Ana den 58. Bde. der Sitznngsber. der kria. Akrd. der Wissenach.) Wird die Rinde der Wurzel des Apfelbaumes mit Wasser atisgekocht und das Decoct mit Bleizuckerlbsung gefallt , der Niederschlag abfiltrirt, mit Wasser gewaschen und in Wasser vertheilt, so ltist sich bei Zusatz von Essigsaure ein betrlcht- licher Theil auf, mahrend ein anderer Theil ungeliSst bleibt. Wird das Ungelaste nuf einem Filter gesammelt, mit Wasaer- gewaschen und in Wasser vertheilt durch Schwefelwasserstoff zersetzt, das Schwefelblei durch ein Filter entfernt und das Filtrat im Vacuo abdestillirt , bis der Ruckstand syrufick geworden ist, so Itist Alkohol einen Theil auf, wahreid Pektin zurtickbleibt Wird die alkoholische Usung der Destillation im Vacuo untemorfen, bie der AIkohol verjagt ist wid der Ruckatand Uber Schwefelsgure in das Vacuum gebracht, SO bilden sich Rrystalle , die durch Auspressen zmischen Papier

Notiz über die Bestandtheile der Wurzelrinde des Apfelbaumes

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Rochleder: Notiz fiber die Bestandtheile der Wnnelrinde etc. 205

Die Zussmmensetzung des Sulfobenzids geht also eo vor sich:

C,¶&

c1 ~ 4 * ~ 5 1 + ho, 1 + Pc13. c1 h0, + PCIP-

C,& - - _u

Yonochlor- Snlfobenzol- benzol chlortir

c’*H.) Sulfobenzid

Der Schmelzpunkt des aus reinem Benzol bereiteten Sulfohenzids lag Ubereinstimmend mit F reund’s Angaben bei 128-1299 Einmal erhielt es der Verfasser aus dem Gemisch von Chlor- und Sulfochlor - Benzol in schon ausge- bildeten Rhomboedern, wahrend es sonst aus Weingeist in seideglanzenden Tafeln krystallisirte.

Bromsubstitute konnte der Verfasser aus dem Sulfobenzid nich t gewinnen.

Notiz iiber die Beatandtheile der Wurzelrinde des Apfelbaumes.

Von

Dr. Friedrich aOchleder. (Ana den 58. Bde. der Sitznngsber. der kria. Akrd. der Wissenach.)

Wird die Rinde der Wurzel des Apfelbaumes mit Wasser atisgekocht und das Decoct mit Bleizuckerlbsung gefallt , der Niederschlag abfiltrirt, mit Wasser gewaschen und in Wasser vertheilt, so ltist sich bei Zusatz von Essigsaure ein betrlcht- licher Theil auf, mahrend ein anderer Theil ungeliSst bleibt. Wird das Ungelaste nuf einem Filter gesammelt, mit Wasaer- gewaschen und in Wasser vertheilt durch Schwefelwasserstoff zersetzt, das Schwefelblei durch ein Filter entfernt und das Filtrat im Vacuo abdestillirt , bis der Ruckstand syrufick geworden ist, so Itist Alkohol einen Theil auf, wahreid Pektin zurtickbleibt Wird die alkoholische Usung der Destillation im Vacuo untemorfen, bie der AIkohol verjagt ist wid der Ruckatand Uber Schwefelsgure in das Vacuum gebracht, SO

bilden sich Rrystalle , die durch Auspressen zmischen Papier

206 Rochleder: Notiz tiber die Bestandtheile

und Umkrystallisiren aus Wasser zu reinigen sind. Die Menge dieser Rrystalle ist ausserordentlich gering.

0,2 199 der lufttrockenen Krystalle liessen nach fiinf- sttlndigem Trocknen bei 1050 C. in eixfem Strom von Kohlen- siSure 0,2052 trockene Substanz. Bei der Verbrennung blieben 0,0018 Asche und wurden 0,2842 Kohlensaure und 0,0786 Wasser erhalten. Diese Zahlen stimmen nahe mit derForme1 C48H3005, tiberein = CI2H6Ol2 + 3 [CI2H8O,,].

Ber. Oaf. 4 s 288 38,40 38,11 H a - 30 4,OO 4,29 Osl = 432 57,60 57,60

750 100,OO 100,OO Die lufttrbckene Substanz muss die Zusammensetzung

der Citronsiiure gehabt haben, da sie beim Trocknen 6,74 p.C. Wasser verlor. Wenn 4[Cl2$O1,] zu CI2&O12 + 3[Cl~H~Ol , ] wird, berechnet sich der Wasserverlust auf 6,72 p.C.

Die essigsaure Ltisung des in dem wasserigen Decocte durch Bleizuckerlosung erzeugten Niederschlages giebt auf Zusatz von Bleiessig einen geringen Niederschlag, der auf einem Filter gesammelt, mit Wasser gewaschen, unter Wasser durch Schwefelwassentoff zersetzt wurde. Die durch ein Filter vom Schwefelblei getrennte FlUssigkeit im Vacuo liber Schwefelshre bis zur Honigedicke verdunstet, gab den frtiher besprochenen ahdiche Krystalle in einer ausserst geringen Menge.

Die Fltlssigkeit, welche von dem durch Bleiessig erzeugten Niederschlag abfiltrirt war, gab auf Zusatz von Ammoniak eine badge Fallung. Auf einem Filter mit Wasser gewaschen und in Wasser vertheilt , durch Schwefelwasserstoff zersetzt, erhielt man nach Entfeinung des Schwefelbleies eine FIUssig- keit , . die im Vacuo abdestillirt wurde, bis der Rackstand Syrupconsiatenz zeigte. Ueber Schwefelsiiure ins Vacuum ge- brachf bildeten sich alsbald Krystalle, welche beim Verbren- nen eine bedeutende Menge Kalk zurtickliessen. Durch Um- kryatallisiren aus Wasser wurden sie gereinigt. Ihre Lijsung in Waaser mit Salzegure versetzt gab einen reichlichen Nie- derschlag von Phloretin , wahrend Chlorcalcium geltist blieb. Zur grusseren Sicherheit wurde eine Analyse des Phloretin

der Wnrzelrinde des Apfelbanmea. 207

ausgeftihrt. 0,i 13 bei 1000 C., im Kohlensaurestrom getrock- nete Substanz gaben 0,2706 Kohlensiiure und 0,0529 Wasser.

Ber. Gel. C, = 180 65,69 65,31 H,, = 11 5,11 5,20 010 = 80 29,20 29,49

274 100.00 100.00

Die von der Kalkverbindung des Phloretin abfiltrirte, syrupdicke Mutterlauge giebt rnit Schwefelammonium einen Niederschlag, der zmischen Papier gepresst und in essigsaure- haltigem Wasser geltist wird. Die von einigen schmutzig graubraunen Flocken abfiltrirte, zur Vertreibung des Schwefel- wasserstoffes erwarmte und mit Bleizuckerl6sung versetzte Fltissigkeit giebt einen Niederschlag, der auf einem Filter ge- sammelt, mit Wasser gewaschen und in Wasser vertheilt, durch Schwefelwassentoff zersetzt wird. Die vom Schwefel- blei abfiltrirte Fltlssigkeit enthllt den Gerbstoff geliist. Schon Buchner machte darauf aufmerksam, dass das Extractum pyn’ Mali, das heisst der Verdampfungsrtlckstand des Decoctes der Apfelbaumwurzelrinde nach Abscheidung des Phloridzin eine eigenthtimliche Modification des Gerbstoffes enthalte, ebenso verschieden von dem Gerbstoffe der Galliipfel als von dem Gerbstoffe des Catechu. FUnf Jahre spater (1844) hat Heum a n n aus dem weingeistigen Extracte der Wurzelrinde des Apfelbaumes durch Wasser den Gerbstoff ausgezogen, der die Eisenoxydsalze grlin fiirbt , mit Salzsiiure und Schwefel- slure gefiillt werden kann und bei dem Digeriren des so ent. standenen Niederschlages mit der Saure in eine prachtig rothe Substanz Ubergeht, welche wenig in Wasser, leicht rnit car- moisinrother Farbe in Alkohol laslich ist. Dieser Gerbstoff is t identisch mit dem Gerbstoffe von Aescuhu Hippocastanurn. E r ist offenbar das Material, aus welchem daa Phloretin ge- bildet w i d , welches sich durch ein Plus von C,H, in der Zu- sammensetzung von dem Gerbstoffe unterscheidet und bei seiner Spaltung wie der besagte Gerbetoff Phloroglucin liefert. Eine mit der Salicylsaure homologe Saure entsteht bei dem Phloretin die Protocatechuslure dagegen aus dem Gerbstoffe aus einer Substanz, melche mit der Salicylsaure gleiche Zu- sammensetzung hat.

208 Rochleder: Notie fiber die Blatter von Epscria.

Die Rinde des Stammes der ApfelbSiume enthglt einen Stoff, der zum Gelbfdrben verwendet werden kana Ich werde demntichst in der Lage sein zu bestimmen, ob dieser Farbstoff Quercitrin ist oder ein anderes verwandtes Pigment.

L. Notiz iiber die Bliitter von Epacris.

Dr. Friedrioh Rochleder. (Aus dem 68. Bde. der Sitznngsber. der kais. Akad. d. Wissenach.)

Durch die kais. Akademie erhielt ich Zweige und Blatter von Ep& und Zweige von C m h a . Obwobl in Biech- kisten verltithet , war dennoch daa Material in einem keines- wegs guten Zustande. Es war mit Seewasser in Bertlhrung gekommen und daher stark salzhaltig. Mit den Blattern von E p d konnte Herr Tonner einige Versuche aueftlhren und er hat zwei Substanzen daraus dargestellt , einen Gerbstoff und einen haniihnlichen KUrper. Da Herr Tonner das Laboratorium verlassen musste, ehe die Untersuchung zu Ende war, so habe ich die weiteren nBthigen Arbeiten vorgenommen, um Uber diese beiden Riirper ins Reine zu kommen. Die Zweige der C m k a waren zur Untersuchung nicht xu ver- wenden, alle organischen Subatanzen waren mehf minder in braungelbe , den Humussubstanxen lhnliche Korper verwan- delt worden. Obgleich ich nicht in der Lage bin, ein Bild von der Zusammensetznng der Epam'deae zu geben, so dtirfte doch das Wenige, was ich hier mitzutheilen im Stande bin, nicht ohne Interesse fur diejenigen sein, welche auf die Er- forschung des Zusammenhanges der Form der Gewfchse und ihrer Zusammensetzung einen Werth legen. Die Zusammen- setzung der Epam'deae liess Aehnlichkeit mit der Zusammen- setzuug der Ericeae vermuthen. Die Epacrideae sind gleich- aam die Stellvertreter der Ericeae in Neu-Holland uud den zungchst gelegenen Inaeln.

Aus den Eparris-Bllittern hat Herr Tonner durch Aus- kochen mit Weingeist und Abdestilliren des Alkohols eine

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