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984 Z e rn p 1 d n , G e re c s : Sotiz zur Synthese des Rolzrmckers. [ Jahrg. 62 Die Resultate dieser Arbeit sind natiirlich nur als erste Annaherungen zur Bestimmung der Aciditaten der starksten Sauren zu bewerten; denn die betr. Versuche sind mit verschiedenen Fehlerquellen behaftet : Zunachst rnit einer optischen Ungenauigkeit, da die Grenze des totalen Zerfalls der Dimethylgelb-Salze nicht genau hestinimt werden kann, bestehen wahr- scheinlich stets nar sehr weit nach der Seite drr Spaltprodukte der Salze verschobene Gleichgewichte des auf S. 976 behandelten Systems. Sodann merden vollig indjffeiente Losungsmittel kaum existieren. So wirkt selbst das hierfiir geeignete Chloroform gerade deshalb, weil es ein ,,I,osiingsmittel" der Salze ist, bereits durch Solvatation auf die Salze und ebenso auf ihre Spaltprodukte chemisch ein, was ebenfalls unberiicksichtigt bleiben muBte. 248. GBza Zemplen und Arp5d Gerecs: Notiz zur Synthese des Rohrzuckers. [.%us d. Organ.-chem. Institut d. Techn. Hochschule Budapest.' (Eingegangen am 25. Februai- 1929.) Nach Yeroffentlichung der wohlbekannten Synthese des Rohrzuckers von A. Pictet und H. Vogell) linternahmen wir, urn diese Synthese naher kennen zu lernen, eine ganze Reihe von Versuchen, sie nachzuarbeiten. In- zwischen erschien eine Bemerkung zur Rohrzticker-Synthese von I r vine, Oldham und Skinner2), die darauf hinweisen, dafi die KondenFation d e r y - T e t r a a c e t y 1 - f r u c t o se mi t Te t r a ace t y 1 - g 1 u c o s e unter der Einwirkung von Phosphorpentoxyd nich t zuin Rohrzucker fiihrt. Unsere diesbeziiglich ausgefiihrten Versuche, bei xdchen die Bedingungen stark varijert wurden und die Verarbeitung der Reaktionsgemische eben- falls sehr verschieden erfolgte, fiihrten zu dem Resultat, daB allerdings eine Disaccharid-Bildung im AusmaBe von 10- 15 ;(, berechnet auf das Aus- gangsmaterial, festzustellen ist ; jedoch gelang es uns leider in keinem Fall. den Okt aacetyl-rohrzucker in Substanz abzuscheiden, auch nicht beim Impfen der verschiedenen, das Disaccharid-Gemisch enthaltenden Frak- tionen. Besondere Versuche zeigten, dafl sogar aus einem Gemisch, das 507; Oktaacetyl-rohrzucker und Tetraacetyl-glykose bzw. 50% y-Tetraacetyl- fructose enthalt, der acetylierte Rohrzucker nicht zu isolieren war, da dieser gegen Fremdsubstanzen besonders empfindlich ist. Es scheint sich somit urn ganz subtile Bedingungen zu handeln, ohne deren Einhaltung das Heraus- schalen des gebildeten Oktaacetyl-rohrzuckers nicht gelingt. niese subtilen Bedingungen lassen sich aber ails der Beschreibung der Autoren nicht ent- nehmen. l) -4. Pictet und H. Vogel, Helv. chini. Acta 11, 436 [19rS:. 2, J. C. Irvine, J. Xi-. H Oldham u. -1. F. Skinner. Journ. Soc chem. Ind. 47, 494 [I94.

Notiz zur Synthese des Rohrzuckers

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984 Z e rn p 1 d n , G e r e c s : So t i z zur Synthese des Rolzrmckers. [ Jahrg. 62

Die Resultate dieser Arbeit sind natiirlich nur als erste Annaherungen zur Bestimmung der Aciditaten der starksten Sauren zu bewerten; denn die betr. Versuche sind mit verschiedenen Fehlerquellen behaftet : Zunachst rnit einer optischen Ungenauigkeit, da die Grenze des totalen Zerfalls der Dimethylgelb-Salze nicht genau hestinimt werden kann, bestehen wahr- scheinlich stets nar sehr weit nach der Seite drr Spaltprodukte der Salze verschobene Gleichgewichte des auf S. 976 behandelten Systems. Sodann merden vollig indjffeiente Losungsmittel kaum existieren. So wirkt selbst das hierfiir geeignete Chloroform gerade deshalb, weil es ein ,,I,osiingsmittel" der Salze ist, bereits durch Solvatation auf die Salze und ebenso auf ihre Spaltprodukte chemisch ein, was ebenfalls unberiicksichtigt bleiben muBte.

248. GBza Zemplen und A r p 5 d Gerecs : Notiz zur Synthese des Rohrzuckers.

[.%us d. Organ.-chem. Institut d. Techn. Hochschule Budapest.' (Eingegangen am 25. Februai- 1929.)

Nach Yeroffentlichung der wohlbekannten Synthese des Rohrzuckers von A. P i c t e t und H. Vogell) linternahmen wir, urn diese Synthese naher kennen zu lernen, eine ganze Reihe von Versuchen, sie nachzuarbeiten. In- zwischen erschien eine Bemerkung zur Rohrzticker-Synthese von I r v ine , Oldham und Skinner2) , die darauf hinweisen, dafi die KondenFat ion d e r y - T e t r a a c e t y 1 - f r u c t o se mi t Te t r a ace t y 1 - g 1 u c o s e unter der Einwirkung von Phosphorpentoxyd nich t zuin Rohrzucker f i ihr t . Unsere diesbeziiglich ausgefiihrten Versuche, bei xdchen die Bedingungen stark varijert wurden und die Verarbeitung der Reaktionsgemische eben- falls sehr verschieden erfolgte, fiihrten zu dem Resultat, daB allerdings eine Disaccharid-Bildung im AusmaBe von 10- 15 ;(,, berechnet auf das Aus- gangsmaterial, festzustellen ist ; jedoch gelang es uns leider in keinem Fall. den Okt aace ty l - rohrzucker in Substanz abzuscheiden, auch nicht beim Impfen der verschiedenen, das Disaccharid-Gemisch enthaltenden Frak- tionen. Besondere Versuche zeigten, dafl sogar aus einem Gemisch, das 507; Oktaacetyl-rohrzucker und Tetraacetyl-glykose bzw. 50% y-Tetraacetyl- fructose enthalt, der acetylierte Rohrzucker nicht zu isolieren war, da dieser gegen Fremdsubstanzen besonders empfindlich ist. Es scheint sich somit urn ganz subtile Bedingungen zu handeln, ohne deren Einhaltung das Heraus- schalen des gebildeten Oktaacetyl-rohrzuckers nicht gelingt. niese subtilen Bedingungen lassen sich aber ails der Beschreibung der Autoren nicht ent- nehmen.

l) -4. P i c t e t und H. Vogel , Helv. chini. Acta 11, 436 [19rS:. 2, J . C. I r v i n e , J. Xi-. H Oldham u. -1. F. S k i n n e r . Journ. Soc chem. Ind. 47,

494 [ I 9 4 .