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Novene zum Heiligen Geist Geistliche Vorbereitung auf das Pfingstfest 2009 Einleitung: Bitten wir mit dieser Novene den Heiligen Geist, in uns Wohnung zu nehmen und uns seine vielfältigen Gaben und Charismen zu schenken, damit wir befähigt werden, Früchte des ewigen Lebens hervor zu bringen. Die Gaben des Heiligen Geistes sind ein Geschenk der Liebe Gottes an die Menschen. Sie sind aber immer Charismen, die uns Gott schenkt, um IHN erkennen zu können und um der Gemeinschaft, seiner Kirche, seinem Heiligen Leib, zu dienen. Bitten wir um diese Gaben und verschenken wir uns mit Hilfe des Heiligen Geistes an Gott und an unsere Mitmenschen.

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Novene zum Heiligen Geist

Geistliche Vorbereitung

auf das Pfingstfest 2009

Einleitung: Bitten wir mit dieser Novene den Heiligen Geist, in uns Wohnung zu nehmen und uns seine vielfältigen Gaben und Charismen zu schenken, damit wir befähigt werden, Früchte des ewigen Lebens hervor zu bringen. Die Gaben des Heiligen Geistes sind ein Geschenk der Liebe Gottes an die Menschen. Sie sind aber immer Charismen, die uns Gott schenkt, um IHN erkennen zu können und um der Gemeinschaft, seiner Kirche, seinem Heiligen Leib, zu dienen. Bitten wir um diese Gaben und verschenken wir uns mit Hilfe des Heiligen Geistes an Gott und an unsere Mitmenschen.

1. Tag: Wir bitten um den Geist der Weisheit Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Hauch uns deine Weisheit ein, dass wir suchen Gott allein! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: Die Weisheit ist nach einer Erklärung des hl. Bonaventura die übernatürlich bleibende, vom Heiligen Geist eingegossenen Fähigkeit, Gott zu erkennen und IHN mit innerer Freude zu lieben. Der wirklich Weise beurteilt alles im Lichte Gottes, er erkennt die Wahrheit in IHM, er sieht und liebt nur mehr Gott. Jeder von uns kennt glaubende Menschen, die eine innere Ruhe und Sicherheit in allen Lebenslagen ausstrahlen. Das wird durch diese Gabe der Weisheit, die uns an Gott bindet, ermöglicht. Die Weisheit wird als die Basis aller weiteren Gaben des Heiligen Geistes angesehen. Wie wichtig diese Gabe ist, können wir im Buch der Weisheit erfahren. Bitten wir um den Geist Gottes, um den Heiligen Geist und die Gabe der WEISHEIT. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt: Jak.1,5 Fehlt es einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf. Wer bittet soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln. Jak.3,17 Die Weisheit von oben ist erstens heilig, sodann friedlich, freundlich, gehorsam, voll Erbarmen und reich an guten Früchten, sie ist unparteiisch und heuchelt nicht. Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz mit folgender Bitte: Jesus, der unser Herz für die Gnadenfülle des Heiligen Geistes empfänglich machen wolle. Schlussgebet: Gott, Heiliger Geist, Du Geist der Weisheit, führe uns zur Vollendung. Du gibst unserem Geist Zeugnis, dass wir Kinder Gottes sind; lass uns den Reichtum göttlicher Gnade in uns erfahren, auf dass wir mit wahrer geistlicher Freude und deinem göttlichen Trost erfüllt werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

2. Tag: Wir bitten um den Geist des Verstandes

Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Um Verstand und Licht wir flehn, dass wir Gottes Wort verstehn! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: Der Verstand lässt uns das Wort Gottes begreifen. Wir wissen aus der Heiligen Schrift, dass auch die Apostel die Worte Jesu und seine Absichten oft nicht verstehen konnten. Durch das Wort Gottes offenbart sich Gott selbst und wir lernen IHN immer besser kennen, aber auch lieben. Pater Momme Nissen sagt: „Wir kommen nicht voran in der Liebe zu Gott ohne einen Fortschritt in der Erkenntnis Gottes.“ Dieses Wachsen in der Erkenntnis Gottes wird zum einen durch die Gabe des Verstandes bewirkt, zum anderen aber durch unser Bemühen, in der Heiligen Schrift zu lesen, Kirchenlehrer kennen zu lernen, also etwas für unsere religiöse Weiterbildung zu tun. Gerade dadurch wird auch das Wirken des Heiligen Geistes in seiner Heiligen Kirche und Gottes Liebe zu den Menschen für uns offenbar. Bitten wir um den Geist Gottes, um den Heiligen Geist und die Gabe des Verstandes, damit wir das Wort Gottes verstehen können und so ein Licht haben, das unser Leben erleuchtet. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt: Joh 14/23-26 Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz mit folgender Bitte: Jesus, der uns durch den Heiligen Geist Einsicht und Verstehen schenken möge. Schlussgebet: Gott, Heiliger Geist, Du Geist des Verstandes, lehre uns eindringen in die Tiefen der göttlichen Wahrheit. Gib uns Festigkeit und Sicherheit im Glauben und lass uns erkennen, dass die Größe und Erhabenheit Gottes alles menschliche Begreifen übersteigt. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

3. Tag: Wir bitten um den Geist des Rates Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Steh uns bei mit deinem Rat, dass wir gehn den rechten Pfad! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: In Stunden der Ratlosigkeit suchen wir Zuflucht beim Heiligen Geist und bitten Ihn um Rat. Wir erwarten von Ihm eine Aufhellung unserer offenen Fragen und so mancher Lebenssituation. Wer Gott von ganzem Herzen liebt, steht in lebendiger Beziehung zu Ihm, versucht stets Seinen Willen zu erkennen und hört auf Seine Stimme im Inneren. Das bewirkt, dass ich nicht erst bei unlösbaren Problemen zu Ihm komme, sondern alle Fragen meines Lebens in Seinem Licht beantworte. Diese Antworten schenkt mir der Heilige Geist, wenn ich Ihn bitte, im Gebet, durch Einsprechungen, durch das Hören auf das Wort Gottes. So vieles besprechen wir mit den verschiedensten Menschen, die uns oft nicht helfen können. Bitten wir Gott um den Heiligen Geist, den Geist des Rates, dass Er uns in allen Fragen unseres Lebens ein Ratgeber sein möge, und uns Vertrauen zu Ihm schenke. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt:

Tob 4/18 Such nur bei Verständigen Rat; einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht! Spr 3/5 Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, bau nicht auf deine eigene Klugheit! Spr.5/1-2 Mein Sohn, merk auf meinen weisen Rat, neige meiner Einsicht dein Ohr zu, damit du Besonnenheit bewahrst und deine Lippen auf Klugheit achten! Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz mit folgender Bitte: Jesus,der unser Ohr für die Ratschläge des Heiligen Geistes öffnen möge, sowie Vertrauen in dessen Einsprechungen schenke. Schlussgebet: Gott, Heiliger Geist, Du Geist des Rates, zeige uns dort, wo unsere Klugheit versagt, was zu tun und was zu meiden, was zu sagen und was zu verschweigen ist. Lass uns in allem recht urteilen, und lenke unser Tun zu Werken der Barmherzigkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

4. Tag: Wir bitten um den Geist der Stärke und Standhaftigkeit!

Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Mach uns stark in Leid und Streit, salb uns mit Standhaftigkeit! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: Wir können aus den letzten Betrachtungen erkennen, dass jede Gabe eine Ergänzung anderer Gaben ist. Gott sorgt für uns Menschen mit großer Liebe, mit Weisheit und mit aller Fürsorge, zu der ein Vater fähig ist. So schenkt Er uns auch den Geist der Stärke. Das ermöglicht uns, den Rat des Heiligen Geistes anzunehmen und uns mit Festigkeit um dessen Umsetzung zu bemühen. Inständig wollen wir Gott um diese Gabe der Stärke bitten, die wir so dringend im Kampf gegen das Böse brauchen. Der Geist der Stärke kann uns umwandeln in mutige Zeugen der Liebe Gottes und der Auferstehung Jesu Christi, wie es auch bei den Aposteln der Fall war. Dieser Geist der Kraft und Stärke schenkt uns Opferbereitschaft, die Fähigkeit zum Verzicht und die Bereitschaft zur Nachfolge. Er lässt uns standhaft im Glauben sein. Bitten wir Gott um den Heiligen Geist, um den Geist der Stärke, dass Er in uns das vollbringe, wozu wir aus eigener Kraft zu schwach sind. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt: Apg 1/8 Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Dt 8,18 Denk an den Herrn, deinen Gott: Er war es, der dir Kraft gab, Reichtum zu erwerben, weil Er Seinen Bund, den Er deinen Vätern geschworen hatte, so verwirklichen wollte, wie Er es heute tut. 2 Kor 4/6-7 Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, Er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi. Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass die Kraft von Gott und nicht von uns kommt. Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz mit folgender Bitte: Jesus, der uns durch den Heiligen Geist Stärke im Kampf gegen die Sünde und das Böse verleihen möge. Schlussgebet: Gott, Heiliger Geist, du Geist der Stärke, verleihe uns den Mut, zum christlichen Wagnis, damit wir Großes für Gott unternehmen und ihm zuliebe Leid und Kreuz geduldig tragen. Stärke uns in Gefahr, bewahre uns ein unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Hilfe und mache uns bereit, für unseren Glauben das Leben hinzugeben. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

5. Tag: Wir bitten Gott um den Geist der Wissenschaft

Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Gib uns heilge Wissenschaft aus dem Quell der Glaubenskraft! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: Der Geist der Wissenschaft befähigt uns zur Erkenntnis aller Dinge in Gott. Das Licht des Heiligen Geistes lässt uns das Wirken Gottes in der Schöpfung erkennen. Eng verwandt mit der Gabe des Verstandes gibt uns der Geist der Wissenschaft Antwort auf die Fragen: Woher? Wohin? Wozu? Warum? Beide Gaben wollen uns eine Kenntnis und Erkenntnis göttlicher Wahrheiten vermitteln, die ihren Beweggrund nicht in Neugier und reiner Wissbegierde hat, sondern im Wunsch, die Liebe Gottes immer besser zu verstehen und tiefer in sie einzudringen. Dieser Geist der Wissenschaft befähigt auch Forscher dazu, ihre Arbeit in den Dienst Gottes und der Menschen zu stellen. So ist es möglich, dass das Wissen und die Ergebnisse des Forschens zu einem Quell der Liebe und zum Segen für die Menschen werden. Wissenschaft, die ihre Kraft aus dem Glauben schöpft, die sich immer des Urheber allen Seins bewusst ist, sucht nicht den schnellen Erfolg, verliert sich nicht in Eitelkeiten und sieht in der Forschung keinen Selbstzweck. Sie handelt nach dem Grundsatz: „Alles zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen!“ Bitten wir Gott um den Heiligen Geist, um den Geist der Wissenschaft. Er möge den Gelehrten helfen, ihren Dienst zur Ehre Gottes zu verrichten und uns bereit machen, unser religiöses Wissen zu vertiefen, um in Wort und Tat Zeugnis für IHN geben zu können. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt: Eph 3,17-21: Durch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt. Er aber, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können, er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus Jesus in allen Generationen für ewige Zeiten. Amen Jesus Sirach 38,6 Gott gab dem Menschen Einsicht, um sich durch seine Wunderkräfte zu verherrlichen. Jesus Sirach 38,1 Schätze den Arzt, weil man ihn braucht; denn auch ihn hat Gott erschaffen. Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz mit folgender Bitte: Jesus, der uns durch den Heiligen Geist Erleuchtung und die Liebe zur Heiligen Schrift schenken möge. Schlussgebet: Gott, Heiliger Geist, Geist der Wissenschaft, lehre uns, alles Geschaffene in deinem göttlichen Lichte zu sehen, damit wir die Nichtigkeit des Irdischen erkennen und auf Gott allein unsere Hoffnung setzen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

6. Tag; Wir bitten um den Geist der Frömmigkeit

Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Uns mit deiner Lieb entzünd, dass wir ganz gottselig sind! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: Wir bitten Gott um den Geist der Frömmigkeit , weil dieser Geist uns die Verbindung mit Gott schenkt durch das Gebet, durch unsere Gedanken, durch unser Tun. Nur durch diese Verbindung mit Gott ist es uns möglich, in Seiner Liebe zu bleiben. Wenn wir uns im Gebet an unseren Vater wenden, gehen wir zum Quellgrund der Liebe. Der Geist der Frömmigkeit schenkt uns die Gnade, auf die unendlich große Liebe Gottes antworten zu können. So wird uns durch diesen Geist auch die Dankbarkeit gegenüber unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus ins Herz gelegt. Wir können diese durch ehrfürchtige Teilnahme an der Hl. Messe und dem würdigen Empfang seines Heiligen Leibes zeigen. Auch die Liebe zur Anbetung schenkt dieser Geist. Frömmigkeit lässt die Liebe zu Gott wachsen und befähigt zu einem Leben aus dieser Liebe, sichtbar an unseren Werken. Gottesliebe und Nächstenliebe werden eine Einheit. Der Geist der Frömmigkeit schenkt uns Freude an Gott und seinen Geboten, Dankbarkeit für all Sein Tun in unserem Leben, Vertrauen auf Seine Liebe, Bereitschaft zur Hingabe und Sehnsucht nach dem Himmel, nach der Anschauung Seiner Herrlichkeit. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt: Röm 5,5 Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist. 2 Petr 1/5-8 Darum setzt allen Eifer daran,mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden, mit der Tugend die Erkenntnis, mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer, mit der Ausdauer die Frömmigkeit, mit der Frömmigkeit die Brüderlichkeit und mit der Brüderlichkeit die Liebe. Wenn dies alles bei euch vorhanden ist und wächst, dann nimmt es euch die Trägheit und Unfruchtbarkeit, so dass ihr Jesus Christus unseren Herrn, immer tiefer erkennt. 1 Tim 4/7a-9 Übe dich in der Frömmigkeit! Denn körperliche Übung nützt nur wenig, die Frömmigkeit aber ist nützlich zu allem: Ihr ist das gegenwärtige und das zukünftige Leben verheißen. Dieses Wort ist glaubwürdig und wert,dass man es beherzigt. Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz mit folgender Bitte: Jesus, der durch den Geist der Frömmigkeit die Liebe zum Gebet und zur Anbetung in uns wachsen lassen möge. Schlussgebet: Gott, Heiliger Geist, Geist der Frömmigkeit, Du bist es, der in uns ruft: „Abba, Vater!“ Hilf uns, Gott, unseren Vater, mit kindlicher Ergebenheit zu lieben; entzünde in uns Deinen heiligen Eifer für die Ehre Gottes und lass uns ganz Seinem heiligen Dienst geweiht sein. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

7. Tag: Wir bitten um den Geist der Gottesfurcht

Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Die Furcht Gottes uns erhalt, denn der Himmel leidt Gewalt! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: Im Namen der Heiligsten Dreifaltigkeit wurden wir durch die Taufe zu Kindern Gottes. Gott ist unser liebender Vater, der uns durch den Heiligen Geist führt und leitet. Gottesfurcht bedeutet nicht, dass wir uns vor Gott fürchten müssen im Sinne von Angst haben. Gottesfurcht heißt, dem Herrn die notwendige Ehrfurcht entgegen zu bringen, also Gott die Ehre zu geben. Ehrfurcht vor dem Herrn zeigt sich in unserem Verhalten: in unserer Liebe, in unserer Achtung sowie darin, dass wir Ihn ehren. Das geschieht auf vielerlei Art und Weise: Wir ehren Ihn durch unser Beten; wir zeigen Achtung, wenn wir Seine Gebote befolgen; wir zeigen Ihm unsere Liebe, wenn wir regelmäßig zum Gottesdienst kommen. Meine Ehrerbietung dem Herrn gegenüber wird auch an mancher Verhaltensweise sichtbar: Mache ich , so wie einst, vor einer Kirche ein Kreuzzeichen? Gehe ich festlich gekleidet zum Höchsten Herrn in die Hl. Messe oder nur ins Theater? Nehme ich Stellung, wenn Gott geleugnet, die Kirche, ihre Heiligen, besonders die Mutter Gottes verspottet werden? Es mögen dies vielleicht Äußerlichkeiten sein, aber sie sind Ausdruck einer inneren Haltung. Das einzige, das wir tatsächlich fürchten sollten, ist die Trennung von Gott durch den bösen Feind und durch unsere Sünden. Bitten wir den Heiligen Geist um die Gabe der Gottesfurcht und geben wir mutig Zeugnis in einer Welt, die Gott nicht mehr fürchtet und ehrt. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt: Psalm 111,10 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; alle, die danach leben, sind klug. Psalm111,5 Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, an seinen Bund denkt er auf ewig. Jesus Sirach 1, 11 – 2,18 Jesus Sirach 19,18 (Septuaginta) Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Vergebung, Weisheit erlangt Liebe bei ihm.

Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz mit folgender Bitte: Jesus, der in uns durch den Geist der Gottesfurcht den Glauben, die Hoffnung und die Liebe vermehren und stärken wolle. Schlussgebet: Gott, Heiliger Geist, Geist der Gottesfurcht, erwecke in uns Abscheu vor jeder Sünde, schütze uns in Versuchungen und hilf uns, unsere ungeordneten Leidenschaften zu zügeln. Schenke uns die Gnade einer kindlichen Ehrfurcht vor deiner göttlichen Majestät und bewahre uns vor Stolz und Vermessenheit. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

8. Tag: Um Maria vereint erbitten wir den Heiligen Geist

Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Lehr uns lieben deine Braut, uns als Mutter anvertraut! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: Auf allen Darstellungen des Pfingstereignisses, der Ausgießung des Heiligen Geistes, sehen wir Maria, inmitten der betenden Gemeinde oder im Kreis der Apostel. Sie, die Auserwählte, die Mutter Gottes, die vom ersten Augenblick ihres Daseins an die Fülle des Geistes geschenkt bekommen hatte und aus diesem Geist heraus befähigt war, ein Leben zur Ehre Gottes, ein Leben voll der Gnade zu führen, sagt erfüllt vom Heiligen Geist, ihr JA zur Geburt des Erlösers. Gestärkt durch die Kraft des Geistes bleibt sie an der Seite Ihres göttlichen Sohnes bis zum Tod und zur Auferstehung. Sie lässt auch die ihr anvertrauten Jünger nicht allein. In ihrer großen Demut solidarisiert sie sich mit uns sündigen Menschen und tritt fürbittend bei Gott um die Sendung des Heiligen Geistes ein. Sie, die Braut des Heiligen Geistes, erfüllt vom Geist Gottes bei all ihrem Tun, in ihrem ganzen Denken, macht sich vom Anfang der Kirche an zu unserer Fürsprecherin. Nach ihrem eigenen Tod wird sie wieder ganz mit ihrem Sohn vereint durch ihre Aufnahme in den Himmel mit Leib und mit Seele. So ist sie für uns alles: liebende Mutter, Fürsprecherin im Himmel, Vorbild im Glauben und in der Demut, Trösterin in Kreuz und Leid. Gehen wir mit Maria und in der Kraft des Heiligen Geistes unseren Weg in der Nachfolge Jesu. Bitten wir Maria, sie möge uns die Gnadenfülle des Heiligen Geistes bei Gott erflehen und lassen wir uns durch den Heiligen Geist, der uns auch die Liebe zur Mutter Gottes ins Herz legt, an ihrer Hand zu Gott führen. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt: Apg 1,14 Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu und mit seinen Brüdern. Röm 12,12 Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis,beharrlich im Gebet! Lk 1,35 Der Engel antwortete Maria: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz mit folgender Bitte: Jesus, der durch den Heiligen Geist die Liebe und das Vertrauen zu seiner und unserer Mutter in uns wachsen lassen möge. Schlussgebet: Gott, Heiliger Geist, Du hast Maria mit Gnade erfüllt. Du hast sie als Jungfrau und Mutter des Erlösers in ihrem Leben begleitet. Entzünde in uns jenes Feuer der Liebe zu Dir, das auch in ihr brennt. Höre auf die Fürsprache unserer Mutter und nimm auch in uns Wohnung. Führe unser Leben, auf dass es Gott wohlgefällig sei. Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn. Amen

9.Tag: Die Fülle des Geistes erflehen: Komm, Heiliger Geist, komm!

Lied GL 828:

Komm, o komm du Tröster mein, kehr in meinem Herzen ein, komm, o Geist von oben!

Schenk uns Liebe, sei uns Licht, lösch in uns dein Feuer nicht! Komm, o Geist von oben!

Betrachtung: Komm, Heiliger Geist, komm! Stärke mich in meiner Schwachheit. Erfülle mich mit dem Feuer Deiner Liebe. Du Quell lebendigen Wassers, belebe mich und reinige mich von allem, was mich von Gott trennt. Erschaffe in mir ein reines Herz und erneuere meinen Geist, erleuchte mein Denken und mein Tun. Erwecke in mir die Sehnsucht nach Deinen Gaben, lass mich durch sie nach Heiligkeit streben. Schenke mir wahre Freude an guten Werken und mache es mit Deiner Hilfe möglich, tugendhaft zu leben. Lass mich jene Früchte hervorbringen, die ein Zeichen Deiner Anwesenheit in mir sind und die zum Aufbau des Leibes

Christi beitragen. Das Feuer deiner Liebe möge in mir nie erlöschen, schenke mir Geduld und Langmut für alle Menschen, leg in mein Herz Frieden und Freude, lass mich durch Milde, Güte und Sanftmut ein Zeichen für die Liebe Gottes sein. Führe mein Leben in Enthaltsamkeit, Keuschheit und Mäßigkeit. Bewahre in mir die Liebe und die Treue zur Heiligsten Dreifaltigkeit und zu Maria. Bitten wir alle in dieser Eindringlichkeit um den Heiligen Geist. Er ist es, der uns führt und durch die Gabe der Weisheit Gott erkennen lässt. Er erhellt unser Leben, gibt Antwort auf unsere Fragen. Er ist es auch, der das Herz bereitet und den Mund öffnet zum Lobpreis der göttlichen Herrlichkeit, zur schuldigen Danksagung und zum Vorbringen unserer Bitten im Vertrauen auf die Güte Gottes. Gott schenkt das Wollen und das Vollbringen. Er steht uns bei durch den Heiligen Geist. Wir sind eingeladen, in voller Freiheit die Geschenke seiner Liebe anzunehmen. Der Heilige Geist,durch den wir an der Fülle der Gnaden teilhaben, führt uns bis in die Ewigkeit, wo wir Gott schauen dürfen. Hören wir, was die Heilige Schrift dazu sagt: Röm 8, 23-27 Aber auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, seufzen in unserem Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden. Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld. So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. Kurze Stille Beten wir ein Gesätzchen vom Rosenkranz: Jesus, der durch den Heiligen Geist das Antlitz der Erde erneuern möge.

Schlussgebet Heiliger Geist, Du göttliche Liebe, Band der Heiligsten Dreifaltigkeit durch die Kraft der Liebe! Du ruhst und findest Deine Wonne bei den Menschenkindern. Durch Dich, o Heiliger Geist, sind die kostbarsten Gaben über uns ausgegossen. Von Dir geht der gute Same aus, der Früchte des Lebens bringt. O Heiliger Geist, Du bist der Quell, nach dem ich dürste. Du bist das volle, einzige Leben meines Herzens, und Dir hange ich mit ganzer Glut an. Oh, welch liebliche Vereinigung! Wahrlich, diese Vertrautheit mit Dir ist kostbarer als das Leben selbst. Dein Duft ist wie Balsam der Versöhnung und des Friedens. O Heiliger Liebesgeist, Du bist der innigste Kuss der Heiligsten Dreieinigkeit, Vater und Sohn vereinend. Du bist jener gesegnete Kuss, den die königliche Gottheit der Menschheit gab durch Gottes Sohn. Entlasse mich kleines Staubkorn nicht aus Deiner Liebe. Lass mich erfahren, welche Wonnen in Dir sind. Amen Gertrud von Helfta, 1256-1302, Zisterzienserin, Mystikerin Zusammengestellt unter Verwendung folgender Unterlagen: Jerusalemer Bibel Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe, Gebete zum Hl. Geist, Josef Sudbrack, Verlag Neue Stadt Gebetsschatz, A. M. Weigl, Verlag St. Grignionhaus Altötting Einzelne Gedanken aus der Novene zum Hl. Geist, Gertrud Dorner, Kanisiusverlag (1990) Begleitende Lektüre: Komm, Schöpfer Geist, Raniero Cantalamessa, Verlag Herder