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EDITORIAL SICHERE AUSSICHTEN Nr 01 | JUlI 2015 Swiss Made und patentiert Der Bohrblocker SEITE 2 Pionier unter Fensterbauern Wenger Fenster AG SEITE 3 Chance in schwierigen Zeiten Preisdruck vs. Differenzierung SEITE 3 Ein Opfer berichtet Das Trauma vom Fensterbohrer SEITE 4 News zum Thema Einbruchschutz Es gibt keinen Fensterbohrer Fenstersicherheit wird pri- mär getrieben von den europäi- schen Normen EN1627 bis 1630. Das Gremium, das diese Nor- men prägt, tagt nur alle paar Jahre. Veränderungen sind da- her äusserst selten. Einbrecher aber haben kein Gremium und auch keine Normen, an die sie sich halten müssen. Sie sind selbständige «Unternehmer», die ständig danach Ausschau halten, wie sie ihr «Geschäft» noch besser und ezienter ge- stalten können. Sie sind inno- vativ und reagieren schnell auf neue Hindernisse, die sie von der Ausübung ihres Geschäfts abhalten könnten. Dies zeigt sich besonders gut bei der Fensterbohrmethode. Wenn man den europäischen Normen glaubt, so gibt es diese Art von Einbrechern gar nicht. Eine gefährliche Lücke, welche die innovativen Einbruch-Un- ternehmer ausnützen. Fensterbohrer sind schwer zu fassen, da sie – obwohl sie in bewohnte Häuser eindringen – meist unbemerkt wieder weg sind. 2014 wurde in der Schweiz ein Fensterbohr-Einbrecher verhaftet, der über zehn Jahre hinweg rund 700 Einbrüche be- gangen hat. August Scherrer, Architekt und anerkannter Einbruch- schutzexperte hat sich dem Thema „Fensterbohrer“ ange- nommen. Zusammen mit sei- nem Sohn Martin Scherrer, der den Internet-Vergleichsdienst comparis.ch erfolgreich mit auf- gebaut hat, hat es sich August Scherrer zum Ziel gemacht, den Fensterbohrern das Geschäft zu vermiesen. Martin Scherrer, Geschäftsleitung Einbrecher haben immer Saison Einbrecher machen keine Ferien. Einbrecher schlafen auch nicht nachts. Ganz besonders nicht die Fensterbohr-Einbrecher. Diese besonders skrupellose Sorte von Tätern bricht nachts in Häu- ser und Wohnungen ein, wenn die Bewohner zu Hause sind und schlafen. Sie dringen bis in die Schlafzimmer vor auf der Suche nach Geld, Schmuck, Handys und Autoschlüsseln. Beute also, die nur im Haus ist, wenn es die Bewohner auch sind. Über ein Dutzend solcher Einbrüche wurde Anfang Juni im Aargau begangen – in einer einzigen Nacht. Fensterbohr-Einbrecher benutzen eine schnelle und lautlose Methode, um in Häuser und Wohnungen einzubrechen. Mit einem han- delsüblichen Akku- oder Handbohrer bohren sie ein Loch in den Fensterrahmen unterhalb des Fenstergri s. Durch das Loch führen sie einen gebogenen Metallstab ein und drehen den Fens- tergri . Das Fenster oder die Balkontüre ist mit dieser Methode innert Sekunden oen. Auch abgeschlossene Fenstergri e sind kein Problem für diesen Einbrecher, ebenso wenig Fenster der Widerstandsklassen RC1, RC2 oder RC3. Die Vorstellung, dass eine fremde Person die persönlichsten Sachen durchwühlt hat, hin- terlässt ein ungutes Gefühl. Schlimm ist, dass die Täter Schaden beim Hab und Gut anrich- ten, schlimmer, viel schlimmer ist, dass die Opfer häufig mit schweren psychischen Schäden nach einer solchen Tat zu kämpfen haben. Die Vorstellung, dass man im Bett lag, während die Täter um einen herumgeschlichen sind auf der Suche nach Beute, ist traumatisch. Viele Opfer kämpfen nach Einbrüchen noch jahrelang mit psychischen Problemen und fühlen sich in ih- rem Zuhause nicht mehr wohl, einem Ort, der eigentlich als sicherer Hafen gilt. Die Vorstel- lung, dass eines der Kinder aufwachen und den Einbrechern begegnen könnte, ist für Eltern ein Alptraum. Vom Schein der Taschenlampe geweckt Im Aargau haben Fensterbohrer Anfang Juni alleine in einer Nacht ein Dutzend Mal zu- geschlagen. Alle Einbrüche haben zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens stattgefunden. Häufig haben die Opfer erst am Morgen bemerkt, dass eingebrochen worden ist. Beängstigend: Ein Opfer der jüngsten Einbruchserie im Aargau wurde vom Schein der Taschenlampe geweckt, die der Fensterbohr-Einbrecher benutzt hat, um im Schlafzimmer neben den schlafenden Be- wohnern nach Wertsachen zu suchen. Bis die Bewohner bemerkt haben, dass sie von einem Fensterbohr-Einbrecher heimgesucht wurden, sind die Täter meistens schon über alle Berge, eventuell sogar schon im Ausland. Im Aargau wurden die Fensterbohrer mit ei- nem Grossaufgebot der Polizei gejagt, sogar ein Helikopter wurde eingesetzt. Bis dato allerdings konnte kein Täter gefasst werden. > Fortsetzung auf Seite 2 Zwischen Mitternacht und 04 Uhr... ... schlagen Fensterbohrer zu. Die Täter sind nur interessiert an Bargeld, Schmuck, Uhren, Laptop, Handys oder Autoschlüsseln. Beute also, die nur dann im Haus ist, wenn es die Bewohner auch sind. Sie scheuen sich nicht, bis ins Schlaf- zimmer vorzudringen, wo die Bewohner am Schlafen sind. Die Einbrecher nehmen eine Konfrontation bewusst in Kauf. Die Reaktion von Täter und Opfer in einem solchen Fall ist unvorhersehbar. Fensterbohrer bei der Arbeit Fensterbohrer schlagen das ganze Jahr zu. Sie sind nicht angewiesen auf frühes Eindunkeln, da sie ohnehin nur mitten in der Nacht zuschlagen. «Fensterbohr-Einbrecher schlagen plötzlich häufiger zu.» Aargauer Zeitung, 08.06.2015 SICHERE AUSSICHTEN JUNI 2015 | SEITE 1

Nr 01 | JUlI 2015 Swiss Made und patentiert SICHERE AUSSICHTEN · Bohrblocker Rapid zeichnet sich aus durch eine sehr einfa-che Montage: Er wird zwischen Fenstergriff und -flügel

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EDITORIAL

SICHEREAUSSICHTEN

Nr 01 | JUlI 2015

Swiss Made und patentiertDer Bohrblocker SEITE 2

Pionier unter FensterbauernWenger Fenster AG SEITE 3

Chance in schwierigen ZeitenPreisdruck vs. Differenzierung SEITE 3

Ein Opfer berichtetDas Trauma vom Fensterbohrer SEITE 4

News zum Thema Einbruchschutz

Es gibt keinen Fensterbohrer

Fenstersicherheit wird pri-mär getrieben von den europäi-schen Normen EN1627 bis 1630. Das Gremium, das diese Nor-men prägt, tagt nur alle paar Jahre. Veränderungen sind da-her äusserst selten. Einbrecher aber haben kein Gremium und auch keine Normen, an die sie sich halten müssen. Sie sind selbständige «Unternehmer», die ständig danach Ausschau halten, wie sie ihr «Geschäft» noch besser und effizienter ge-stalten können. Sie sind inno-vativ und reagieren schnell auf neue Hindernisse, die sie von der Ausübung ihres Geschäfts abhalten könnten.

Dies zeigt sich besonders gut bei der Fensterbohrmethode. Wenn man den europäischen Normen glaubt, so gibt es diese Art von Einbrechern gar nicht. Eine gefährliche Lücke, welche die innovativen Einbruch-Un-ternehmer ausnützen.

Fensterbohrer sind schwer zu fassen, da sie – obwohl sie in bewohnte Häuser eindringen – meist unbemerkt wieder weg sind. 2014 wurde in der Schweiz ein Fensterbohr-Einbrecher verhaftet, der über zehn Jahre hinweg rund 700 Einbrüche be-gangen hat.

August Scherrer, Architekt und anerkannter Einbruch-schutzexperte hat sich dem Thema „Fensterbohrer“ ange-nommen. Zusammen mit sei-nem Sohn Martin Scherrer, der den Internet-Vergleichsdienst comparis.ch erfolgreich mit auf-gebaut hat, hat es sich August Scherrer zum Ziel gemacht, den Fensterbohrern das Geschäft zu vermiesen. Martin Scherrer, Geschäftsleitung

Einbrecher haben immer SaisonEinbrecher machen keine Ferien. Einbrecher schlafen auch nicht nachts. Ganz besonders nicht die Fensterbohr-Einbrecher. Diese besonders skrupellose Sorte von Tätern bricht nachts in Häu-ser und Wohnungen ein, wenn die Bewohner zu Hause sind und schlafen. Sie dringen bis in die Schlafzimmer vor auf der Suche nach Geld, Schmuck, Handys und Autoschlüsseln. Beute also, die nur im Haus ist, wenn es die Bewohner auch sind. Über ein Dutzend solcher Einbrüche wurde Anfang Juni im Aargau begangen – in einer einzigen Nacht.

Fensterbohr-Einbrecher benutzen eine schnelle und lautlose Methode, um in Häuser und Wohnungen einzubrechen. Mit einem han-delsüblichen Akku- oder Handbohrer bohren sie

ein Loch in den Fensterrahmen unterhalb des Fenstergriffs. Durch das Loch führen sie einen gebogenen Metallstab ein und drehen den Fens-tergriff. Das Fenster oder die Balkontüre ist mit dieser Methode innert Sekunden offen. Auch abgeschlossene Fenstergriffe sind kein Problem für diesen Einbrecher, ebenso wenig Fenster der Widerstandsklassen RC1, RC2 oder RC3.

Die Vorstellung, dass eine fremde Person die persönlichsten Sachen durchwühlt hat, hin-terlässt ein ungutes Gefühl. Schlimm ist, dass die Täter Schaden beim Hab und Gut anrich-ten, schlimmer, viel schlimmer ist, dass die Opfer häufig mit schweren psychischen Schäden nach einer solchen Tat zu kämpfen haben. Die Vorstellung, dass man im Bett lag, während die Täter um einen herumgeschlichen sind auf der Suche nach Beute, ist traumatisch. Viele Opfer kämpfen nach Einbrüchen noch jahrelang mit psychischen Problemen und fühlen sich in ih-

rem Zuhause nicht mehr wohl, einem Ort, der eigentlich als sicherer Hafen gilt. Die Vorstel-lung, dass eines der Kinder aufwachen und den Einbrechern begegnen könnte, ist für Eltern ein Alptraum.

Vom Schein der Taschenlampe geweckt Im Aargau haben Fensterbohrer Anfang

Juni alleine in einer Nacht ein Dutzend Mal zu-geschlagen. Alle Einbrüche haben zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens stattgefunden. Häufig haben die Opfer erst am Morgen bemerkt, dass eingebrochen worden ist. Beängstigend: Ein Opfer der jüngsten Einbruchserie im Aargau wurde vom Schein der Taschenlampe geweckt, die der Fensterbohr-Einbrecher benutzt hat, um im Schlafzimmer neben den schlafenden Be-wohnern nach Wertsachen zu suchen.

Bis die Bewohner bemerkt haben, dass sie von einem Fensterbohr-Einbrecher heimgesucht wurden, sind die Täter meistens schon über alle Berge, eventuell sogar schon im Ausland. Im Aargau wurden die Fensterbohrer mit ei-nem Grossaufgebot der Polizei gejagt, sogar ein Helikopter wurde eingesetzt. Bis dato allerdings konnte kein Täter gefasst werden.

> Fortsetzung auf Seite 2

Zwischen Mitternacht und 04 Uhr...

... schlagen Fensterbohrer zu. Die Täter sind nur interessiert an Bargeld, Schmuck, Uhren, Laptop, Handys oder Autoschlüsseln. Beute also, die nur dann im Haus ist, wenn es die Bewohner auch sind. Sie scheuen sich nicht, bis ins Schlaf-zimmer vorzudringen, wo die Bewohner am Schlafen sind. Die Einbrecher nehmen eine Konfrontation bewusst in Kauf. Die Reaktion von Täter und Opfer in einem solchen Fall ist unvorhersehbar.

Fensterbohrer bei der ArbeitFensterbohrer schlagen das ganze Jahr zu. Sie sind nicht angewiesen auf frühes Eindunkeln, da sie ohnehin nur mitten in der Nacht zuschlagen.

«Fensterbohr-Einbrecher schlagen plötzlich häufiger zu.» Aargauer Zeitung, 08.06.2015

SICHERE AUSSICHTEN JUNI 2015 | SEITE 1

Auf die Idee mit dem Bohr-blocker ist August Scherrer ge-kommen, der Vater von Scherrer System Geschäftsführer Martin Scherrer. Scherrer Senior hat sich als Architekt auf Sicherheit und Einbruchschutz bei Privat- und Geschäftsliegenschaften spezialisiert. Mit über 200 reali-sierten Projekten ist er ein aner-kannter Einbruchschutz-Exper-te. August Scherrer hatte einem

Kunden versprochen, dass nie-mand in sein Haus komme und alle gängigen Einbruchschutz-massnahmen verwendet. Trotz-dem drang ein Fensterbohr-Einbrecher in aller Seelenruhe in der Nacht ins vermeintlich sichere Haus ein. Nach diesem Vorfall hat es sich August Scher-rer zur Aufgabe gemacht, dieser Sorte Einbrecher einen Riegel vorzuschieben. Der Riegel ist der Bohrblocker, die patentierte Erfindung von August Scherrer. Einfach, effizient und sicher.

Mangan schützt Der Bohrblocker ist eine

Platte aus oberflächenbeschich-

tetem Manganstahl, die den kritischen Bereich rund um den Fenstergriff abdeckt. Also jene Stelle, die der Fensterbohrer

mit einem Hand- oder Akku-bohrer anbohrt, um ein Loch zu machen. Durch das Loch führt er einen gebogenen Eisenstab ein und dreht so von aussen den Fenstergriff. Innert Sekun-den sind so auch Fenster der höchsten Widerstandsklasse aufgebrochen. Mangan wurde gewählt, weil es ein extrem wi-derstandsfähiges Metall ist, das den Täter daran hindert, das Fenster aufzubohren.

Patentiert und Swiss madeDer Bohrblocker ist patent-

rechtlich geschützt. Er wird in der Schweiz von verschiedenen Handwerksbetrieben herge-stellt. Gewisse Arbeiten werden von der «Stiftung für Behinder-te Aarau-Lenzburg» erbracht. „Natürlich könnten wir im Aus-land günstiger produzieren», sagt Geschäftsführer Martin Scherrer. «Als Schweizer KMU fühlen wir uns aber auch der

Binnenwirtschaft verpflichtet – nicht nur, was den Verkauf an-geht, sondern auch bezogen auf die Produktion.»

Zum Einbauen und NachrüstenDen Bohrblocker gibt es als

Nachrüstlösung in verschie-denen Grössen und Farben für bereits bestehende Fenster. Der Bohrblocker Rapid zeichnet sich aus durch eine sehr einfa-che Montage: Er wird zwischen Fenstergriff und -flügel ge-klemmt, fixiert durch die bereits vorhandenen Griffschrauben.

Der Bohrblocker Classic wur-de für den Einbau in neue Fens-ter entwickelt. Der Fensterbauer fräst den Bohrblocker seitlich ins Fensterprofil ein. Die Ver-sion Classic wird massge-schneidert für die Bedürfnisse des Fensterbauers und dessen

> Fortsetzung auf Seite 3

Der Bohrblocker

> Fortsetzung von Seite 1

Fensterbohrer sind im TrendEinbrüche, die von Fens-

terbohrern begangen werden, nehmen zu. Mit immer besse-ren Fenstern, die nicht mehr so einfach aufzubrechen sind, müssen sich die Einbrecher auf andere Einstiegsarten verlegen. Der Bereich rund um den Fens-tergriff ist bei allen Fenstern – auch teuren und solchen von hohen Widerstandsklassen –

eine Schwachstelle, die bis jetzt nicht nur ungenügend, sondern überhaupt nicht geschützt wur-de. Diese Schwachstelle nützen die Fensterbohrer ohne Skrupel aus.

Der Bohrblocker der Firma Scherrer System ist der einzige Schutz gegen Fensterbohrer.

Der Bohrblocker ist eine paten-tierte Platte aus Mangan und schützt den Bereich rund um den Fenstergriff. Mangan ist ein Material, das für Panzertü-ren in Gefängnissen eingesetzt wird. Es macht Sinn, dass man dieses Material nicht nur dazu verwendet, um Ausbrüche, sondern auch Einbrüche zu ver-hindern.

Bohrblocker machen nicht nur Sinn in Häusern und Woh-nungen, die bereits über einen

hohen Sicherheitsstandard verfügen, sondern für alle Häu-ser und Wohnungen. Ein Ein-bruch ist schlimm genug. Wird aber eingebrochen, wenn die Bewohner zu Hause sind und schlafen, ist dies mit Abstand der traumatischste Einbruch. Mit Bohrblockern an Fenstern

und Balkontüren verhindert man, dass Fensterbohrer nachts eindringen und man plötzlich

aufwacht, weil ein Einbrecher neben dem Bett steht. (läm)

Bohrblocker CLASSIC (oben): Wird seitlich in das neue Fens-ter eingefräst und verklebt.

Bohrblocker RAPID (mitte und unten):Wird mit bestehenden Griffschrauben zwischen Fenstergriff und Fensterflügel geklemmt.

Die Scherrer System GmbH pflegt den regelmässigen Aus-tausch mit Vertretern von verschiedenen kantonalen Polizei-korps und deren Sicherheitsexperten. Mit diesem Austausch stellt die Scherrer System sicher, dass sie ständig auf dem Laufenden ist, was die Entwicklungen auf Seite der Einbre-cher betrifft. Denn auch die Einbrecher verharren nicht, son-dern finden immer neue Methoden, um sich Zuritt zu Woh-nungen und Häusern zu verschaffen (siehe Break-in News auf Seite 4). Die Fensterbohr-Methode wird zunehmend beliebter, da die Methode lautlos und schnell ist. Auch abgeschlossene Fens-tergriffe sind kein Problem, ebenso Fenster der höchsten Widerstandsklassen. Martin Scherrer, Geschäftsführer der Scherrer System meint: „Wenn ich Einbrecher wäre, würde ich auch die Fensterbohr-Methode wählen. Damit kriege ich auf universelle Art und kinderleicht praktisch jedes Fenster in Sekunden auf.“ Denn der Bereich rund um den Fenstergriff ist ein Schwachpunkt, der in keiner EU-Norm – Normen, die auch von der Schweiz übernommen werden – erwähnt wird. Immerhin: Fenster, die von einem Fensterbohrer beschädigt wurden, können mit sehr wenig Aufwand repariert werden. Diese Tatsache zeigt aber auch auf, wie einfach die Täter mit dieser Methode einbrechen können.

Von der Front

«Bewohner des einen Hauses in Schöftland wachten kurz nach zwei Uhr nachts durch den Schein einer Taschenlampe auf und merkten, dass ein Fremder im Schlafzimmer stand.» NZZ, 11.06.2015

«Trifft der Bohrer auf den Bohrblocker ausMangan, gibt es kein Weiterkommen.» Der Schweizerische Hauseigentümer, Ausgabe 01/2015

Swiss Made und patentiertEs war der Anruf eines Kunden, der August Scherrer aufrüttete. Ein Einbruch der nicht für möglich schien, war Auslöser für die Forschungs- und Entwicklungsar-beit, die zum heutigen Bohrblocker führte.

August ScherrerEinbruchschutzexperte

JUNI 2015 | SEITE 2 SICHERE AUSSICHTEN

Chance in schwierigen ZeitenImmer mehr Fenster werden im Ausland produziert. Was für viele einheimische Fensterbauer bereits ein Problem darstellte, hat sich durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses weiter akzentuiert. Ausserdem wird der Bauboom früher oder später als Verkaufstreiber wegfallen. Fensterbauer in der Schweiz sind heute besonders gefordert, wenn sie sich nicht nur auf einen Preiskampf einlassen wollen. Differenzierung stattdessen ist ein mögliches Erfolgsrezept für innovative Anbieter.

Bernhard BieriGeschäftsleitung Wenger Fenster AG

> Fortsetzung von Seite 2

Fensterkonstruktion hergestellt.Auf Wunsch zahlreicher

Fensterbauer gibt es den Bohr-blocker Classic statt mit 3 Mil-limeter neu auch mit 2 Millime-ter Dicke. Das dünnere Modell kann damit direkt in den Schlitz

hinter der Lippendichtung ver-senkt werden. Der Schlitz wird einfach etwas grösser ausge-fräst. Der Bohrblocker ist dann gar nicht mehr sichtbar, ausser die Lippendichtung wird ent-fernt. August Scherrer, Ge-schäftsleitung

Landauf landab klagen Fens-terbauer, dass der Druck auf die Margen zugenommen hat. Gros-se Anbieter produzieren seit Län-gerem in Osteuropa, wo Arbeit weniger kostet. Der tiefe Euro drückt auf den Schuh und nicht zuletzt ist der Kunde von heute emanzipierter als früher.

Preis als Verkaufsargument der letzten Stunde?

Anstatt sich auf den lokalen Handwerker zu verlassen, in-formiert man sich online und vergleicht Angebote. Es scheint an der Tagesordnung, dass der Kunde fünf oder mehr Offerten einholt. Wer mit dem Angebot der Preisführer nicht mithalten kann, hat es schwer, seine Produkte an den Mann oder an die Frau zu bringen. Wer sich im Kampf um den Kunden bis zum letzten Fran-ken auspressen lässt, spielt aber ein gefährliches Spiel. Sobald der Bauboom ein Ende findet, nimmt die Macht der Nachfrage definitiv Überhand und zum Margendruck stösst zusätzlich das Problem un-

ausgelasteter Ressourcen – Mit-arbeiter und Maschinen. Und das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Differenzierung ja – aber wo?Die Frage stellt sich, wo man

sich heute als Fensterbauer noch differenzieren kann. Das Angebot unterscheidet sich kaum mehr und wenn, dann primär bei Spe-zialprodukten wie zum Beispiel im Bereich des Heimatschutzes. Im Massengeschäft ist Differen-zierung eine Herausforderung.

Zauberwort „Nischen“Gerade im Bereich des Ein-

bruchschutzes ist der Raum für Differenzierung begrenzt. Praktisch alles wird vorgegeben durch die europäischen Normen EN 1627 bis EN 1630. Der Norm-geber agiert hier aber träge – viel zu träge im Vergleich zur Anpas-sungsfähigkeit der Einbrecher, welche die Schweiz als Top-Destination Europas erkoren ha-ben. Längst haben spezialisierte Banden die Lücke in den Normen ausgemacht und öffnen mit der

Fensterbohrmethode problemlos Fenster sämtlicher Sicherheits-klassen. Als Hauseigentümer, der viel Geld in RC2 Fenster gesteckt hat, erschrickt man wohl beson-ders fest, wenn der Fensterbohrer nachts vor dem Bett steht. Man fragt sich auch, wie es möglich ist, dass jemand lautlos in die eigenen vier Wände eindringen kann, wo man doch viel Geld für Einbruchschutz ausgegeben hat.

Mit dem Bohrblocker schliesst Scherrer System nun diese Lücke, die seit Jahren eine Einladung für alle Kriminellen ist. Diese Nische erlaubt nicht nur Scherrer System, mit einem Produkt made in Swit-zerland eine immer grösser wer-dende Nachfrage abzudecken. Sie bietet innovativen Fensterbauern die Chance, sich über dieses The-ma bei den Kunden zu positio-nieren – Jahre bevor irgendwann auch der letzte aller Fensterbauer auf diesen Zug aufgesprungen sein wird oder vielleicht sogar die Normgeber die Fensterbohrme-thode zur Kenntnis genommen und gehandelt haben.

Fensterbauer profitieren mehrfach

Der Fensterbauer kann mit dem Verkauf des Bohrblockers etwas verdienen und dabei Mar-genoptimierung betreiben. Eine solche Betrachtung alleine greift aber zu kurz.

Mindestens so wichtig sind zwei andere Punkte: Einerseits kann sich der Verkäufer positiv in Szene setzen, indem er den Kun-den für das Thema Fensterboh-rer sensibilisiert. Der Hinweis, dass sich die Konkurrenz um den Fensterbohrer schert und sich le-diglich an den EN-Normen orien-tiert, hebt einen als innovativen Anbieter hervor.

Andererseits führt dies dazu, dass sich ein Kunde unweigerlich überlegt, ob er sich einfach für ein günstiges Angebot entschei-den soll oder ob er seine Liebsten vor einer nächtlichen Konfronta-tion mit einem Kriminellen be-wahren möchte.

> Fortsetzung auf Seite 4

Pionier unter FensterbauernBernhard Bieri berichtet, weshalb die Wenger Fenster AG den Bohrblocker seit dessen Einführung anbietet und was für Erfahrungen die Firma aus Wimmis damit gemacht hat.

Herr Bieri, weshalb setzt Wen-ger Fenster AG den Bohrblo-cker bei ihren Fenstern ein?

Für eine vollumfängliche Be-ratung gehört für uns der Bohr-blocker einfach dazu. Es geht um eine Schwachstelle, die man sonst nicht abdecken kann.Wie erfolgt der Einbau des Bohrblocker Classic?

Der Aufwand ist minim. Der Schlitz wird von unserer CNC-Maschine automatisiert gefräst. Dann wird der Bohrblocker mit Klebstoff im Schlitz fixiert.Wie hilft Ihnen der Bohrblo-cker im Verkauf?

Kunden, die den Bohrblo-cker wünschen, finden den Weg oftmals über die Internetseite bohrblocker.ch zu uns. Ein Fens-terbauer, der den Bohrblocker nicht anbietet, ist hier im Nachteil

und hat es schwer, trotzdem den Zugang zum Kunden zu finden. Im Verkauf hilft der Bohrblocker, Vertrauen zu schaffen. Der Kunde realisiert, dass unsere Beratung ganzheitlicher ist als bei unserem Mitbewerber.

Bohrblocker RAPID:Montage durch jedermann in 3 Minuten

SICHERE AUSSICHTEN JUNI 2015 | SEITE 3

Preis vs. Differenzierung

Kundenstimme: Wenger Fenster AG

Wunderschön, wie immer, waren die ersten Tage. Doch eines Tages war die schöne Zeit abrupt vorbei. Die junge Frau erzählt, wie ihre Mutter am frühen Mor-gen aufwachte. Gleich sei bei der Mutter das ungute Gefühl gekom-men, dass etwas nicht stimme. Ihr Mann war nicht im Schlafzim-mer, doch als die Mutter ihn geru-fen und er aus dem Badezimmer Antwort gab, hätte sie eigentlich beruhigt sein können. Sie war es aber nicht. Denn das Gefühl, dass etwas nicht stimme, ist bei der Mutter geblieben.

Und ihre innere Stimme hat der Mutter Recht gegeben. Als der Vater kurze Zeit später auf Bitte der Mutter hin einen Kont-rollgang durch Haus machte, be-merkte er, dass in der Küche ein Fenster ein Bohrloch am Fens-tergriff hatte. Fensterbohr-Ein-brecher waren im Haus, während die Familie schlief!

Die Ringe der Mutter, die auf dem Nachttisch lagen, waren weg, alle Handtaschen durch-wühlt. Geld, Kreditkarten, Ka-mera und Schmuck waren weg. Was die Mutter aufgeweckt hat, waren wohl die Einbrecher, die dabei waren, die Beute einzu-packen oder der Instinkt, den Mütter haben, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Als der Vater dann einige Minuten später nach dem Rechten sah, waren die Täter zwar nicht mehr im Haus, aber wahrscheinlich auch noch nicht über alle Berge.

Natürlich hätten sie sofort die Polizei gerufen, berichtet die jun-ge Frau weiter. Als diese endlich kam, bestätigten die Beamten, dass die Einbrecher tatsächlich das Fenster aufgebohrt hatten, eingestiegen waren und das Haus nach Wertsachen durchsucht hatten. Und das alles, während die Familie schlief.

Nicht nur das, die Täter setzten zusätzlich ein Betäubungsmittel ein, damit die Bewohner während des Einbruchs nicht aufwachen. Dies bestätigte die Polizei nach der Spurensicherung. Beunruhigt über diese besonders perfide Me-thode war die Polizei allerdings nicht. Solche Einbrüche würden immer wieder geschehen und die Täter eigentlich nie gefasst, wurde der Opfer-Familie mitgeteilt.

Die junge Frau und ihre Fa-milie mussten nicht nur mit der Tatsache umgehen, dass fremde Leute im Haus waren, sondern dass sie auch betäubt in ihren Bet-ten lagen, während die Täter die Wertsachen im Haus suchten.

Der erste Gedanke der Fami-lie war: Abreisen und ins sichere Zuhause zurück. Trotzdem sind sie aber noch die restlichen Tage geblieben. Die Freude am Urlaub war allerdings vergangen. Im folgenden Jahr patrouillierte ein Sicherheitsbeamter in der Nacht in der Nachbarschaft, damit ein derart traumatischer Einbruch nicht noch einmal passieren wür-de. (läm) *

* Auf Wunsch der betroffenen Familie wurden in diesem Bericht keine Namen genannt.

Beurteilen Sie selbst, vor welchem Einbruchszenario Sie sich vorrangig schützen möchten

Szenario A: Herkömmlicher EinbruchBeim Nachhausekommen stellen Sie fest, dass ein Einbrecher im Haus war und ein Durch-einander hinterlassen hat.

Szenario B: Fensterbohrer-EinbruchSie wachen nachts auf, direkt vor Ihnen steht ein Einbrecher und Sie haben keine Ahnung, was in der nächsten Sekunde geschehen wird.

Szenario A: Herkömmlicher Einbruch

Szenario B: Fensterbohrer-Einbruch

Das Trauma vom Fensterbohrer

Ein Opfer berichtetDie junge Frau wollte wie jedes Jahr mit ihrer Familie erholsame Tage im Ferienhaus verbringen. Doch es kam alles anders. Die Ferien wurden zu einem traumatischen Erlebnis für die ganze Familie. Denn sie wurden Opfer von Fensterbohr-Einbrechern.

«Es ist ein schlimmes Erlebnis. Und es gibt bei einer solchen Situation immer das Risiko einer Eskalation.» Michael Leupold, Aargauer Polizeikommandant

> Fortsetzung von Seite 3

Und schon dreht sich die Dis-kussion nicht mehr einzig um die Zahl unten rechts im Ange-bot, sondern um das Gefühl der Sicherheit, den ruhigen Schlaf und das Geborgenheitsgefühl der Familie in den nächsten 30 Jahren. Scherrer System hat

Kenntnis von Fällen, wo sich der Kunde aufgrund des Bohr-blockers bei neuen Fenstern für einen Anbieter entschieden hat, dessen Angebot 7000 Franken teurer war als das der Konkur-renz – und das vor den Kosten für die Bohrblocker.

Fensterbauer, die sich über solche Themen von der Konkur-

renz abheben, werden auch in schwierigen Zeiten eine Daseinsberechtigung haben. Den Preisdruck können sie bis zu einem gewissen Punkt durch Kompetenz und Diffe-renzierung aushebeln. Martin Scherrer, Geschäftsleitung

Auch Mietobjekte schützen

Auch Mieter können sich vor Fensterbohr-Einbrüchen schützen. Der Bohrblocker Ra-pid ist eine Nachrüstlösung, die auf beinahe jedes Fenster passt. Der Bohrblocker Rapid ist einfach und schnell mon-tiert und hinterlässt keine Schäden am Fensterrahmen. Er kann beim Wegzug einfach entfernt und mitgenommen werden. Dank des Bohrblo-ckers Rapid sind die Mieter somit nicht mehr vom Vermie-ter abhängig, wenn es um effi-zienten Einbruchschutz geht. (läm)

Kinderleichte Montage

Der Bohrblocker Rapid ist so einfach und schnell montiert, dass sogar eine handwerklich ungeschickte Person den Ein-bruchschutz am Fenster an-bringen kann. «Sogar ich als Bankangestellter konnte den Bohrblocker in weniger als drei Minuten montieren», hat ein Kunde geschrieben. 92% der Kunden, die einen Bohr-blocker montiert haben, ha-ben bestätigt, dass die Monta-ge sehr einfach sei. Und sogar 99% der Kunden, die einen Bohrblocker gekauft haben, würden ihn weiterempfehlen. (läm)

BREAK-IN NEWS

Gemäss Polizei finden Einbre-cher immer neue Methoden. Neuste Entwicklung ist, dass Kunststofffenster nicht mehr aufgebohrt, sondern das Fens-terprofil mit einem Bunsen-brenner geschmolzen wird. Durch das entstandene Loch können die Täter – wie der herkömmliche Fensterbohrer – den Fenstergriff mit einem gebogenen Metallstab drehen. Ob Bohren oder Brennen: Bei-den Methoden ist gemeinsam, dass sie lautlos sind. (läm)

EINBRUCHSSPLITTER

www.scherrersystem.chIMPRESSUMHerausgeber: Scherrer System GmbHUntere Paulistrasse 24, CH-8834 Schindellegi © 2015 Redaktion: Martin Scherrer (ms), August Scherrer (AS), Gabi Lämmli (läm)Reaktionen: [email protected] – auch auszugsweise – mit Quellenangabe (Scherrer System) gestattet, abrufbar als PDF auf: www.bohrblocker.ch

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