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CARITAS Konkret DAS MAGAZIN DES CARITASVERBANDES FÜR DIE STADT KÖLN E.V. Nr. 2 / Dezember 2015 Darum sind wir hier Wie wir Deutschland erleben S. 04/05 So können wir es schaffen Vier Kölner/innen nehmen Stellung S. 03 30 Jahre Hilfe für traumatisierte Flüchtlinge, S. 15/16

nr. 2 / Dezember 2015 Caritas Konkret · es gibt einen Kreis von etwa 130 ehrenamtlern, der in sechs einrichtungen mit 700 flüchtlingen Konversations- kurse, offene sprechstunde,

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Caritas KonkretDas Magazin Des CaritasverbanDes für Die staDt Köln e.v.

nr. 2 / Dezember 2015

Darum sind wir hierWie wir Deutschland erleben s. 04/05

So können wir es schaffenvier Kölner/innen nehmen stellung s. 03

30 Jahre Hilfe für traumatisierte flüchtlinge, s. 15/16

Editorial

Die sogenannte Flüchtlingskrise stellt uns alle vor Herausforderungen. Millionen von Menschen verlassen ihre krisengeschüttelte Heimat,

fliehen vor Terror, Bomben, Armut oder Verfolgungen. Die Menschen fliehen aus guten oder weniger guten Gründen – wer mag das aus seinem sicheren Sessel hier wirklich beurteilen?

Wir werden diese Herausforderung nicht bewältigen!!! Wir Deutschen - wir, die wir für alles einen Plan haben – haben keinen Plan mehr und wir werden das nicht bewältigen. Wir wissen nicht mehr, wie es gehen kann. Das verstört uns alle.

Was wir wissen ist, dass es keine Alternative gibt. Wir können Europa nicht abschotten oder einmauern, wir können die von uns mitverursach-ten Krisen und Armut nicht von heute auf morgen lösen. Deshalb werden über Jahre immer weiter Flüchtlinge nach Deutschland kommen, egal ob wir europäisch verteilen oder fiktive Obergrenzen haben. Diese Diskus-sionen sind nicht wirklich wichtig. Wir werden es einfach nicht schaffen und ... wir haben keinen Plan.

Wir müssen lernen, das auszuhalten. Wir müssen unsere Augen öffnen und auf das Hier und Jetzt schauen. Auf unseren Nächsten – und die Flüchtlinge sind unsere Nächsten (verdammt noch mal). Wir müssen die, die hier sind, vernünftig versorgen. Also Menschen nicht monatelang in Turnhallen und Apathie vegetieren lassen, wir müssen ihnen Raum geben, Arbeit geben, sie müssen sich entwickeln dürfen. Jede(r) Einzelne.

Und deshalb muss jeder an seiner Stelle tun, was er (oder sie) kann – und sogar noch ein bisschen mehr. Vielleicht bewältigen wir dabei die Heraus-forderung und lernen, dass es auch ohne Plan gehen kann.

Die sogenannte Flüchtlingskrise

Peter Krücker, sprecher des vorstandes

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Our Stories

auf dem Cover der Caritas Konkret ist ein Motiv der Plakataktion „Our stories – flüchtlinge in Köln erzählen“ zu sehen. ehrenamtliche der Kirchen-gemeinde st. agnes im agnesviertel haben geschichten von Menschen zusammengetragen, die nach Köln geflohen sind. Sogenannte Graphic recorder - die sonst professionell die ergebnisse von Meetings und Konfe-renzen visualisieren - haben die ge-schichten der flüchtlinge, ihre Ängste und erlebnisse, auf Plakatwände (auf)gezeichnet. Die Plakate waren im sep-tember vor der agneskirche zu sehen. Den blog zu „Our stories“ mit weiteren Plakatmotiven finden Sie unter www.ourstoriescologne.tumblr.com.

impressum

Herausgeber, v.i.s.d.P.:Caritasverband für die stadt Köln e.v.Peter Krücker, sprecher des vorstandes bartholomäus-schink-str. 6, 50825 Köln, www.caritas-koeln.de www.facebook.com/caritaskoeln/

Gesamtredaktion: stab öffentlichkeitsarbeit, Marianne Jürgens (jü), tel: 0221 95570-237, [email protected]

redaktionsteam: Miroslaw fras, nils freund, andrea Michels, Matthias grote, susanne rabe-rahman, gabriele vahrenhorst autoren dieser ausgabe: Marianne arndt, Dr. frank berzbach, Marianne Jürgens, Msgr. robert Kleine, gabriele C. Klug, Peter Krücker, Monika Kuntze, ingeborg Maaßen-rüthers, susanne rabe-rahman

Fotos: Costa belibasakis, Caritasverband Köln, rendel freude, Jo schwartz, privat

Auflage: 4100Druck: cariprint, tel: 0221 379549-02

Gestaltung: www.mareilebusse.de

Die nächste Caritas Konkret erscheint im März 2016:redaktionsschluss: 15. februar 2016

Neu: www.facebook.com/caritaskoeln

besuchen sie uns bei facebook und erleben

sie die vielfalt der Menschen, angebote,

ereignisse im Caritasverband Köln. Mit videos,

fotos, Porträts, reportagen und informationen

immer ganz nah dran – an den Menschen.

gefällt ihnen die seite? Dann freuen wir uns

über ein „gefällt mir.“

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Schwerpunktthema Flüchtlinge

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ich glaube, dies ist nur zu schaffen, wenn in diesen

tagen alle miteinander denken und das Handeln aufeinander abstimmen. Die sogenannte flüchtlingskrise kann auch Chan-cen bieten:Wir, die Menschheitsfamilie, rückt wieder näher zusammen. Wir lernen einander zu verstehen, und dass der Wohlstand geteilt werden muss. Diese neuen zu-wanderer können unserem über-alterten land helfen, so dass wir auch übermorgen junge arbeits-kräfte haben, die das solidarische

rentensystem weiter unterstützen.Konkret: in den stadtteilen Mülheim, buchheim, buchforst haben wir einen runden tisch der institutionen gegründet. es gibt einen Kreis von etwa 130 ehrenamtlern, der in sechs einrichtungen mit 700 flüchtlingen Konversations-kurse, offene sprechstunde, Kinderbetreuung, Patenschaf-ten und vieles mehr anbietet. es ist viel möglich, wenn alle gemeinsam auf dem Weg sind! Wir sind dankbar für die kompetenten und engagierten Menschen, die diese arbeit unterstützen und leisten.

So können wir es schaffenWie schaffen wir es, bei der anzahl der ankommenden flüchtlinge eine angemessene versorgung und begleitung der Menschen zu gewährleisten?

Marianne arndt, gemeindereferentin st. Clemens und Mauritius in Köln-Mülheim, buchheim und buchforst

Menschen, die als flüchtlinge nach Köln kommen, suchen

Zuflucht – vor Armut, Krieg oder politischer verfolgung. sie wollen die Chance, für sich und ihre familie eine neue zukunft zu bauen und in der fremde wieder ein unversehrtes leben in Würde zu führen. grund-lage für all das ist integration. Diese beginnt mit einer Unterbringung, aber integration bedeutet weit mehr, als bloß ein Dach über dem Kopf zu schaffen. Hier ist die gesam-

te stadtgesellschaft gefordert. es braucht schul- und Kitaplätze, lehrer/innen, aber auch sozialarbeiter/innen, Ärztinnen und Ärzte, Dolmetscher/innen und nicht zuletzt ehrenamtliche Helfer/innen und Willkommensinitiativen, die die geflohenen Menschen dabei unterstützen, sich in ihrer neuen Umgebung zurecht zu finden. Dass die bevölkerung den zuzug von flüchtlingen als Chance und nicht als Bedrohung empfindet, setzt voraus, dass beide seiten offen aufeinander zugehen können. Die dafür notwendigen rahmenbedingungen können wir nur alle gemeinsam schaffen!

Wir benötigen Mindeststandards für die Unterbringung von flüchtlingen. Die erst- und notaufnah-me in zelten, baumärkten und turnhallen muss so kurz wie möglich sein. schutzbedürftige wie

allein reisende frauen mit minderjährigen Kindern, Menschen mit behinderungen oder kranke Menschen dürfen in dieser Unterbringungsform nicht leben, weil es zu wenig schutz gibt.

es muss gewährleistet werden, dass alle schnell die deutsche sprache erlernen, Miteinander reden können ist die basis für integration. Die Kinder müssen in Kitas und schulen gehen, Jugendliche und Erwachsene benötigen Qualifizierung und eine schnelle Vermittlung in den Arbeitsmarkt. Darin sehe ich das größte Potenzial für eine gelingende integration. Wir schaffen das! Ja, aber nur gemeinsam!

eine antwort auf die gestellte frage habe ich nicht. Und das einfordern einer Kraftanstrengung aller gesellschaftlichen und staatlichen Kräfte hilft auch nicht viel weiter.

so kann ich nur darauf verweisen, dass bereits viel richtiges und gutes geschieht. an erster stelle ist das herausragende zivilgesellschaftliche engagement zu nennen, die Willkommenskultur in Kirchengemein-den, initiativen und verbänden. Des Weiteren sind die intensiven bemühungen aller staatlichen ebenen zu würdigen, die Kinder, Jugendlichen in das bildungssystem und die erwachsenen in den arbeitsmarkt zu integrieren. auch hier werden bei aller berechtigten Kritik im einzelnen neue Wege gegangen, die vor we-nigen Jahren noch undenkbar waren. ein gravierendes Problem bleibt die menschenwürdige Wohnraum-versorgung, weil sie nicht kurzfristig herzustellen ist. allerdings laufen zivilgesellschaft und staat gefahr, von der Dimension der aufgabe überfordert zu werden, sollten die fluchtursachen bestehen bleiben und zugleich europa an der grundlegenden frage nach seinem Wertefundament zerbrechen. Dabei ist eins klar: als Kirche müssen wir immer unser christliches bild vom Menschen und das liebesge-bot Jesu jeglicher Hetze und angstmacherei entgegensetzen!

gabriele C. Klug, stadtkämmerin, stadt Köln

Monika Kuntze, geschäftsfeldleiterin integration und familien-hilfen, Caritas Köln

Msgr. robert Kleine, stadtdechant und vorsitzen-der des Caritasrates

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Schwerpunktthema Flüchtlinge

Wie war Ihr Anfang in Deutschland?Zwan Karim: „Wir sind Kurden, mein Vater ist 1994 aus dem Irak aus politischen Gründen geflüchtet. Als sein Asylantrag an-erkannt wurde, konnte er seine Familie nachholen. Ich kam als Jugendliche und hatte die Entscheidung ja nicht selbst getroffen. Erst einmal ist hier alles fremd, man versteht nichts. Die Anfänge hier in Deutschland waren schrecklich. Die einzige Schule, die eine Deutschklasse für Jugendliche anbot,

war eine Hauptschule. Ich dachte damals, es geht danach auto-matisch weiter bis zum Abitur, ich hatte das Schulsystem nicht richtig verstanden. Meine Mutter war Friseurin, mein Vater war im Irak Beamter, kein Akademiker, aber ich wollte lernen, Abitur machen und studieren, das war mein Ziel. Erst einmal verfolgte ich nach der Schule den Plan B. Überall habe ich mich für einen Ausbildungsplatz beworben, als Zahnarzthel-ferin, als Krankenschwester… Sehr offen sagte man mir, dass man mich wegen des Kopftuchs nicht einstellen könne. Damals gab es das Antidiskriminierungsgesetz noch nicht. Das war alles sehr frustrierend. Zwischendurch habe ich geheiratet, einen Sohn be-kommen, mein Ziel hat mich aber nicht losgelassen. Am Abend-gymnasium habe ich mein Fachabitur gemacht. Die ganze Familie hat mich unterstützt, sonst wäre es nicht gegangen. An der FH Köln studierte ich Soziale Arbeit, jetzt im April habe ich den Mas-ter gemacht. Seit April arbeite ich in der Flüchtlingsberatung der Caritas. Ich kenne die Probleme aus eigener Erfahrung und kann als Fachfrau und aus persönlichen Erfahrungen die Flüchtlinge beraten.

Eigentlich habe ich zwei Leben, die ersten Jahre, an die ich keine gu-ten Erinnerungen habe. Und die Zeit, seit ich Abitur gemacht, dann studiert habe und jetzt auch als Sozialarbeiterin tätig bin. Jetzt bin ich glücklich mit meinem Leben, aber bis dahin war es eine harte Zeit.

Sara Amini: Als wir aus dem Iran geflohen sind, kamen wir zu-erst in Magdeburg an, dort hat man uns nur mit einem Zettel in der Hand nach Bielefeld geschickt. Wir fanden uns zunächst gar

nicht zurecht. Vier Züge ließen wir abfahren, bis wir schließlich spät abends in Bielefeld eintrafen. Die endgültige Unterkunft war Blankenheim in der Eifel. In der Unterkunft war ich die einzige Frau unter 18 Männern und wir hatten nur eine Toilette. Das war sehr schwierig für mich. Dort war eine sehr nette Beamtin, die Verständnis für mich hatte. Neben unserem Zimmer wurde schließlich ein Bad mit Toilette nur für uns eingebaut. Jeden Mor-gen sind wir sehr früh, zwei Stunden von Blankenheim nach Köln, mit dem Zug zu unserem Sprachkurs in der VHS gefahren, um 20 Uhr waren wir dann erst wieder zurück. Unsere Lehrerin dort interessierte sich für uns, wir waren uns einfach sympathisch.

Wie ist Ihre Wohnsituation?Amini: Als der Asylantrag meines Mannes als politischer Flücht-ling endlich anerkannt wurde, haben wir lange nach einer Woh-nung gesucht und schließlich eine in Frechen gefunden.

Karim: Als ich geheiratet habe und zu meinem Mann 2001 nach Köln kam, konnten wir erst einmal nur ins Ghetto ziehen, nach

Darum sind wir hier – Wie wir Deutschland erlebenGespräch mit Sara Amini, 29 Jahre, vor drei Jahren aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet, und zwan Karim, 33 Jahre, die im zuge der familienzusammenführung als Jugendliche 1996 aus dem irak nach Deutschland kam. Aufgezeichnet von Marianne Jürgens

sara amini (li) und zwan Karim (re) tauschen sich über ihr leben in Deutschland aus.

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Das Gespräch

Finkenberg. Mit unserem Namen und dann meinem Kopftuch hatten wir keine Chance bei den Vermietern. Mein deutscher Schwager hat uns bei den Vorstellungsgesprächen begleitet, das hat die Situation etwas erleichtert. Seit zwei Jahren haben wir eine Wohnung in Porz-Zentrum und fühlen uns dort sehr wohl.

Wie erleben Sie die Menschen hier in Deutschland? Amini: Für mich ist es schlimm, dass sich keine Kontakte zu Ein-heimischen ergeben. Selbst mit unseren Nachbarn geht es über ein Hallo nicht hinaus. Im letzten Jahr habe ich eine Beratung nach der anderen aufge-sucht, aber es konnte mir niemand helfen, meinen Studienab-schluss (Bachelor in Krankenpflege) gibt es hier nicht. Es hat so lange gedauert, bis ich einen Weg gefunden habe. Jetzt habe ich die Zusage für einen Studienplatz in Humanmedizin in Duisburg und bereite mich noch zwei Semester auf die vorausgehende Deutschprüfung vor.

Karim: Nach meiner Erfahrung ist es leichter, mit anderen Mig-ranten in Kontakt zu kommen, die Lebenssituation ist ähnlicher

und es ist unkomplizierter.Enttäuschend finde ich, wenn ich immer als allererstes gefragt werde, woher ich komme. Ich möchte, dass sich die Anderen erst einmal Zeit lassen, mich kennenzulernen und mich nicht nur auf-grund meiner Herkunft einordnen.

Mit welchen Erwartungen sind Sie nach Deutschland gekom-men? Karim: Meine Vorstellung war: Ich beherrsche nach sechs Mo-naten perfekt die deutsche Sprache. Das war natürlich nicht möglich. Ich hatte Schwierigkeiten, zu sprechen und den Mund aufzumachen, weil ich keine Fehler machen wollte. Im Irak hieß es schon immer, bevor wir ausgereist sind, dass es für Flüchtlinge in Ostdeutschland gefährlich ist und die Menschen in Westdeutschland freundlicher zu Flüchtlingen sind. Ich war entsetzt, wenn mich jemand wegen meines Kopftuchs auch hier in West-deutschland feindselig angeschaut hat. Das hatte ich nicht erwartet.

Amini: Jeden Tag setze ich mich in Bibliotheken oder in die

Mayersche Buchhandlung, lese deutsche Bücher, Zeitungen und Magazine, um Deutsch zu üben. Weil ich keine Kontakte zu Deut-schen habe, muss ich das so machen. Ich hatte mir das leichter vorgestellt. Die Menschen hier sind eher distanziert.

Was ist für Sie Heimat?Karim: Ich lebe ja jetzt schon lange hier und bin glücklich, dass ich zwei Heimatländer habe. Ich bin nicht nur die Kurdin aus dem Irak. Deutschland hat mich geprägt. Ich bin in beiden Kulturen glücklich und fühle mich wohl. Köln ist meine Heimat.Amini: Seit drei Jahren bin ich jetzt hier, ich habe sehr großes Heimweh nach meiner Heimat, dem Iran. Ich habe viel zurückge-lassen und noch hat mein Studium hier auch noch nicht begonnen.

Was ist der größte Unterschied im Alltag zwischen dem Leben in Deutschland und Ihrem Herkunftsland?Karim: Die Zeit. Im Irak hatte ich das Gefühl, der Tag ist unend-lich lang. Dort gibt es nicht so viele Termine. Die Menschen sind auch nicht so pünktlich. Die Pünktlichkeit in Deutschland schätze ich aber sehr.

Amini: Ja, das empfinde ich genauso. Die Zeit läuft hier viel schneller. Hier habe ich oft Zeitmangel. Im Iran habe ich in mei-nem Beruf gearbeitet. Nach der Arbeit bin ich noch ins Fitness-studio gegangen oder habe einen Malkurs besucht. Dazu komme ich hier gar nicht.

Was können Flüchtlinge selbst tun, um hier besser Fuß zu fassen?Karim: Mein Rat ist: Erwarte nicht, dass Andere Dich an die Hand nehmen, frag‘ überall nach, werde selbst aktiv. Für viele Flücht-linge ist das schwierig, weil sie in Systemen gelebt haben, in de-nen alles staatlich geregelt ist und jetzt in eine individualistisch geprägte Gesellschaft kommen. Das ist für viele eine Überforde-rung, immer wieder selbst entscheiden zu müssen. Sie müssen zunächst dafür sensibilisiert werden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Amini: Mein Rat ist, Deutsch zu lernen! Und das so schnell wie möglich, die Sprache ist das Wichtigste.

sara amini (li) und zwan Karim (re) tauschen sich über ihr leben in Deutschland aus.

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Daniel aus Eritrea

Seit fünf Wochen wohnt Daniel aus Eritrea bei uns in der Familie. Er

ist mit ca. 15 Jahren aus seiner Heimat geflohen. Sein Geburtsdatum kennt er nicht. Ein Jahr war er auf der Flucht. Seine Mutter und Geschwister sind noch in Eritrea. Jetzt lebt er sich in sei-ner neuen deutschen Familie mit drei Kindern ein. Er und wir lernen jeden Tag neu dazu. Ein Aufruf in der Zei-tung im November 2014 von Maria im Tann hat mich berührt. Unsere Kinder sind erwachsen, studieren und wohnen nicht mehr zuhause. Wir haben also Platz. Im Juni 2015 erfahren wir von dem 16-jährigen Daniel. Wir lernen ihn kennen. Daniel überrascht uns mit einem eritreischen Essen. Wir und er sind aufgeregt. Auf den ersten Blick ist er uns sympathisch, er wirkt jünger. Zu unserer Überraschung spricht er noch sehr schlecht Deutsch. Nach dem ers-ten Treffen laden wir ihn zu uns nach Hause ein, nachmittags zum „Kaffee trinken“. Das kennt er nun gar nicht... Aber er ist höflich und isst ein Stück Kuchen. Wir zeigen ihm sein mögliches

Zimmer. Das ist okay, aber wo ist der Fernseher? Auch unsere Kinder hatten keinen eigenen, erklären wir ihm. Er lernt bei uns den Fußballplatz kennen. Da strahlen seine Augen. Er liebt Fuß-ball und will im Verein spielen. Für uns ist schnell klar, dass Daniel einziehen kann. Daniel will auch. Auch unsere Kinder sind einverstanden. Am 27. Juli zieht Daniel bei uns ein. Inzwischen hängen in seinem Zimmer Fotos von ihm und eine eritreische Flagge. Daniel ist orthodoxer Christ. Wir sind katho-lisch. Prima, das passt doch gut, den-ke ich. Für uns ist neu, dass orthodoxe Christen kein Schweinefleisch essen. Inzwischen weiß ich auch, dass Dani-el alles ablehnt, wenn Schweinefleisch auch nur in der Nähe von anderem Essen ist. Schweinefleisch ist nun aus unserem Haushalt verbannt. Auch der erste Kirchgang mit ihm ist aufschluss-reich. „Ingeborg, so kannst du nicht in die Kirche“. Ich trage ein knielanges Kleid. „Doch, hier kann man so ge-hen“, kläre ich ihn auf. In seiner Kirche tragen Frauen weiße Gewänder und

Kopftücher. Daniel geht nicht mit zur Kommunion. „Bei uns gibt nur Chef das Brot“, erklärt er. Daniel besucht eine Basisklasse in einer Schule für Flücht-linge. Morgens aufstehen, frühstücken ist nicht seine Sache. Wir müssen ihn täglich antreiben. Daniel hat Probleme beim Einschlafen. Das erzählt er bei einem Termin in der Kinder- und Ju-gendpsychiatrie. Wie alle Flüchtlinge leidet Daniel unter Traumata. Nach und nach erfahren wir, was er alles durch-gemacht hat. Zwei Tage hat er auf ei-nem kleinen Boot auf dem Meer ohne Essen, Toilette und in Kälte Todesängs-te ausgestanden. Sein Fluchtgrund ist das Militär. Die Jungen werden einfach auf der Straße aufgegriffen und zum Militärdienst gezwungen. Die ersten Wochen sind von vielen Arztterminen geprägt. Inzwischen spielt Daniel im Verein VJL Laurensberg. Leider hat er noch keinen Spielerpass. Diese Infor-mation hat ihn in eine tiefe Krise ge-stürzt. Die Angst um sein Asyl, seinen Pass, ist immer wieder präsent. Vor kurzem haben wir seine Aufenthalts-gestattung verlängern müssen. Noch läuft sein Asylverfahren. Ich tauche mit den Auseinandersetzungen mit Äm-tern, Anträgen in eine neue Welt ein. Inzwischen hat Daniel seine Geschwis-ter kennengelernt. Isabelle begrüßt er so: „Wie geht es Ihnen“? Inzwischen duzen sie sich. Daniel mag nicht alleine sein und ist meistens im Wohnzimmer. Er liebt seine Musik aus der Heimat in voller Lautstärke. Das beruhigt ihn, wie er sagt. Aber uns nicht! Wir essen regelmäßig gemeinsam und Daniel genießt das Miteinander. Mit Besteck zu essen, fällt ihm mitunter schwer. Wir handhaben es unterschiedlich. Er liebt sein eritreisches Essen, das er auch gerne selber zubereitet. Es ist immer scharf. Mit Daniel bekommt das Flüchtlingsthema ein Gesicht. // Ingeborg Maaßen-Rüthers

Der Flüchtling Daniel bereichert unser Leben.Die Stadt Köln sucht zurzeit dringend Gast- und Pflegefamilien für unbegleitete minderjährige Flücht-linge. Jugendliche flüchtlinge sollen durch den Umzug vom Heim in eine familie zur ruhe kommen und ihre Chancen und Perspektiven verbessern. im raum aachen sind bereits die ersten jugendlichen Flüchtlinge aus dem Kinderheim Maria im Tann in Sonderpflegefamilien umgezogen. ingeborg Maaßen-rüthers schildert die ersten Wochen des zusammenlebens mit Daniel aus eritrea.

Daniel beim Printen backen (li) und bei seiner leidenschaft, dem fußballspiel (re)

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Menschen in der Caritas

Ich bin 1991 mit meinen Eltern aus Afghanistan geflohen, da-

mals war ich 12 Jahre alt. Unsere Familie war gut situiert und ein-flussreich – jedenfalls bis Verfol-gung und Angst uns aus dem Land trieben. Mein Vater war Chefarzt eines Krankenhauses, meine Mut-ter engagierte sich als HNO-Ärztin für eine Frauenorganisation und ein Waisenhaus und arbeitete im Krankenhaus. Aber die politische Situation und der Bürgerkriegszu-stand spitzten sich zu.

In Bergisch Gladbach stellten wir den Asylantrag und wurden Wer-melskirchen zugewiesen. Kurze Zeit lebten wir in einer Turnhal-le, Familien nur durch Vorhänge getrennt. Fünfmal mussten wir in verschiedene Unterkünfte um-ziehen. Unser Asylverfahren dau-erte unendlich lange – 10 Jahre! Damals gab es Sachleistungen. Mit den „Gutscheinen“ konnten wir nicht bei Aldi oder in anderen Supermärkten einkaufen, sondern waren auf zwei Geschäfte (Globus / türkischer Laden) festgelegt. Es war für uns erniedrigend. Globus hatte eine spezielle Kasse für Asyl-bewerber – auf mich wirkt das noch heute wie praktizierte „Ras-sentrennung“. Mein Vater musste diskutieren, wenn er statt der vor-gesehenen Lebensmittel Schreib-hefte und Stifte für uns Kinder ein-kaufen wollte. Wir haben seine Verzweiflung und auch seine Stärke gespürt, wenn er uns sagte: „Wir haben nichts mehr. Eure Mutter und ich können Euch nichts mehr zur Unterstüt-zung geben als uns selbst, die wir selbst weiter hinter Euch stehen. Nutzt Eure Chance – und lernt für Eure Zukunft!“ Ich wurde in eine internationale Förderklasse eingeschult, kam bald auf die Hauptschule. Ich wollte aber unbedingt weiter-kommen, und meine Eltern wollten das auch, und deshalb wurde ich nach der 6. Klasse Hauptschule auf die 5. Klasse Gymnasium zurückgestuft. Die Caritas vor Ort hat uns Men-schen zur Unterstützung und für die Hausaufgabenhilfe ver-

mittelt. Das war total hilfreich. Zu einer Familie haben wir bis heute Kontakt, wir sind sehr gute Freunde geworden. Ich erinnere mich an den Deutschleh-rer (6. bis 8. Klasse), der mir immer wieder sagte, dass ich auf dem Gymna-sium völlig falsch sei, lieber wieder zur Hauptschule gehen sollte, ich könnte ja kein Deutsch – aber auch an den Leh-rer, der mich total motiviert hat, der mich ob meiner Fortschritte gelobt hat, mir zusätzliche Übungen aufgegeben hat…. Meine Deutschnoten haben sich in der Mittelstufe verbessert, so dass ich mich in der Oberstufe entschieden habe, Deutsch als drittes Abiturfach zu wählen.

Mein Vater schaffte es im Asylverfahren, seine ärztlichen Zeugnisse anerkennen zu lassen. Als „Gastarzt“ im Kranken-haus Wermelskirchen führte er wieder Operationen durch. Damals durften wir eine Wohnung des Personalwohnhei-mes beziehen. Als wir nach 10 Jahren endlich anerkannt waren, sagte das Krankenhaus meinem Vater, er sei jetzt zu alt, dort angestellt zu werden… Das war der Zeitpunkt, als wir nach Köln umgezogen sind.

Ich habe eine hohe Motivation, Men-schen zu helfen. Für meine Studium an der Katholischen Fachhochschule der Sozialen Arbeit musste ich noch drei Monate Praktikum vorweisen – und war glücklich, dass es bei der Caritas mög-lich war. Ich habe gedolmetscht, Flücht-

lingskindern bei den Hausaufgaben geholfen. Und ich habe studiert. Im Jugendmigrationsdienst unterstütze ich jetzt junge Menschen, die zum Teil ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben, auf jeden Fall immer auf einem spannenden Lebensweg sind. Mal bin ich Zuhörerin, mal Coach und Bera-terin. Mir ist sehr wichtig, dass sich die jungen Menschen in der neuen Umgebung als wirksam erfahren, Selbstständig-keit lernen, wieder auf eigenen Füßen stehen – das ist ein Geschenk Gottes. // Gesprächsprotokoll: Susanne Rabe-Rahman

„Es ist ein Geschenk Gottes, wieder auf eigenen Füßen zu stehen.“gespräch mit Chatera samir, beraterin im Caritas-Jugendmigrationsdienst

„Selbstständigkeit lernen, wieder auf

eigenen Füßen stehen – das ist ein Geschenk Gottes.“

Caritas-Mitarbeiterin Chatera samir (li)

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Engagement von Flüchtlingen

Aktionstag Flüchtlinge in Köln-Mülheim: „Ich möchte meine Zukunft in der Hand haben“

Beim Aktionstag kamen Zuwanderer und Flüchtlinge der unterschiedlichsten Mi-

grantenorganisationen zu Wort. Es war keine Veranstaltung über Flüchtlinge, sondern mit und von ihnen. Da fielen auch durchaus kri-tische Worte, u.a. von dem 24-jährigen Nelli Foumba Soumaoro, der als unbegleiteter min-derjähriger Flüchtling nach Deutschland kam und die Initiative „Jugendliche ohne Grenzen“ gründete. Er kritisierte die Rückkehrberatung der Wohlfahrtsverbände, die vor allem deshalb erfolge, weil es dafür eine Refinanzierung gibt. Junge Flüchtlinge wie er möchten sich nicht länger mit einer Stellvertreterpolitik zufrieden geben, sondern selbst Akteure werden und „Bleiberecht für alle“ durchsetzen: „Wir möch-ten Partizipation. Wir sind gesund, gebildet, wollen arbeiten!“

Die Veranstaltung auf Einladung der Caritas-Integrationsagentur bot neben viel Informa-tion, Erfahrungsberichten, politischen State-ments auch kulturelle Einlagen wie Musik und Tanz. // jü

Flüchtlinge engagieren sich ehrenamtlich

Das Caritas-Zentrum in Kalk hat Kontakt zu rund 20 Migran-tenorganisationen und Initiativen. Menschen mit Fluchthin-

tergrund, die gute Erfahrungen in Deutschland gemacht haben, engagieren sich gerne wieder für neue Flüchtlinge, für Einhei-mische - und auch für die Caritas. Sie übernehmen Begleitungen, sprachliche Unterstützungen, erläutern Kulturen und Erfahrun-gen, stellen Kenntnisse und Ressourcen zur Verfügung. Hier ei-nige Beispiele ehrenamtlichen Engagements von vielen, die uns in unserer Flüchtlingsarbeit im Caritas-Zentrum Kalk begegnen.

„Ich habe etwas Zeit“ sagt Mohammed, 27, Syrien, wohnhaft in Kalk, seit einem Jahr in Deutschland. „Ich habe gerade eine Pau-se mit dem Deutschkurs, ich kann Ihnen helfen zu übersetzen“. Das Angebot wird sofort angenommen. Er begleitet eine Familie zur Anmeldung ihrer Kinder in eine Schule. Und er begleitet uns zum Gespräch in eine Flüchtlingsunterkunft in einer Turnhalle. Er setzt sich auch an der Kölner „Drehscheibe“ am Köln-Bonner-Flughafen ein, damit Flüchtlinge bei ihrer Ankunft und dem Um-steigen in andere Busse Informationen und notwendige weitere Hilfen bekommen.

Ali, 67 Jahre alt, Deutscher irakischer Herkunft, war als Überset-zer tätig. Jetzt ist er Rentner - und bietet uns seine Hilfe an. Gera-de in schwierigen Beratungsgesprächen ist eine genauere Über-

setzung erforderlich. Ich bin sehr dankbar dafür.Diaa, 21 Jahre alt, seit rund 1,5 Jahren in Deutschland, leistet von Anfang an, da er auch Englisch sprechen kann, zahlreiche Über-setzungen für seine Landsleute bei fast allen Institutionen – zu-nächst auf Englisch, jetzt auf Deutsch. Immer wieder begleitet er auch Flüchtlinge zu uns. Irgendwann sagt er lächelnd: „Ich glaube, ich muss etwas mehr lernen, wie Deutsche zu sein, ein bisschen

egoistischer, damit ich auch selbst weiter kommen kann.“Emira, 36 Jahre alt, seit 12 Jahren in Deutschland, hat selbst erfahren, wie es ist, als Frau und als Mensch mit Fluchthinter-grund diskriminiert zu werden. Sie ist eine starke Frau. Jetzt engagiert sie sich nicht nur in der Unterstützung für Men-schen, die montenegrinisch sprechen, sondern hat auch eine Selbsthilfegruppe für Menschen aus Montenegro gegründet. // Susanne Rabe-Rahman

tanzeinlage der äthiopischen gruppe ethio Cologne e.v.

„Ich habe gerade eine Pause mit dem Deutschkurs, ich kann Ihnen helfen zu übersetzen“. “

nelli foumba soumaoro gründete die initiative „Jugend ohne grenzen“

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Caritas-Flüchtlingshilfe

Flüchtlinge in Köln – So hilft der Caritasverband

Beratung:• integrations- und flüchtlingsberatung• psychologische beratung und therapeutische Unterstützung

(therapiezentrum für folteropfer; internationale familienberatung; beratungsstelle für eltern, Jugendliche und Kinder)

Bildung:• Arbeitsmarktqualifikation und Integration in den Arbeitsmarkt• Deutschkurse• flüchtlingskinder in Kitas und jugendliche flüchtlinge in

Jugendeinrichtungen und bei der Mobilen Jugendarbeit

Wohnen:• auszugsmanagement (rund 200 vermittlungen in private Wohnungen von Januar bis Oktober 2015)

• betreuung von flüchtlingswohnheimen • in Kooperation mit Willkommensinitiativen sozialpädagogische angebote in den Wohnheimen

Freizeit:• begegnung: Café Klarissa im Caritas-zentrum Kalk• Jugendcafé in der lindenstraße• Kinder- und Jugendzentrum gOt elsaßstraße• Mobile Jugendarbeit• internationales Caritas-zentrum sülz

Ehrenamt:• Qualifizierung und Kooperation mit Migrantenorganisationen• schulungen• Dolmetscherpool• integrations- und gesundheitslotsen• Mitarbeit und Kooperation mit Willkommensinitiativen

Gesellschaftliches Engagement:• förderung interkultureller Kompetenz und öffnung• lobby- und gremienarbeit

Weitere informationen unter www.caritas-koeln.deFachdienst Integration und Migration: [email protected]

aktion Neue Nachbarn: Pfarrgemeinden sind in allen stadtteilen initiator, Mitglieder oder Kooperationspartner von Willkommensinitiativen, stellen ressourcen und organisatorische Hilfe zur verfügungwww.aktion-neue-nachbarn.de

UNtErstützUNG Für FlüChtliNGE

Der Caritasverband in Köln setzt sich auf vielfältige Weise für flücht-linge ein. Menschen, die bei uns Hilfe suchen, werden kompetent beraten oder therapeutisch beglei-tet – es gibt alle Hände voll zu tun und die finanziellen Mittel reichen nicht aus. Wenn sie die arbeit der Caritas für flüchtlinge unterstützen möchten, freuen wir uns über ihre spende:

sparkasse Kölnbonn, blz 37050198, Konto 1900637016iban: De39370501981900637016, sWift-biC: COlsDe33stichwort: Caritas-flüchtlingshilfe

Kardinal Woelki besuchte das Caritas-flüchtlingswohnheim in Porz-zündorf

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am 18. Juli 1915 wurde der Caritasverband für die stadt Köln e.v. gegründet.einige impressionen aus dem Jubiläumsjahr (auswahl)

100 Jahre Caritas für Köln

Fachkongress Inklusion Caritas Köln richtete den fachkongress inklusion mit hochkarätigen referenten und rund 200 teilnehmern aus.

Prof. Dr. lob-Hüdepohl zum thema: “Mittendrin statt nur dabei“

angeregte Diskussionen unter den teilnehmern

Willem-Kleine-schaars „revolutioniert“ mit seinem betreuungsmodell die behindertenhilfe

in einer gesprächsrunde diskutierten rupert neudeck, Prof. Christiane Woopen, Caritas-Präsident neher und Caritas-vorstand Peter Krücker, wie die Herausforde-rungen der zukunft gelöst werden können.

Kardinal Woelki wandte sich an Mitarbeitenden im Caritasverband: „ich bin stolz auf sie.“

Caritas-vorstände Hubert schneider (li.) und Peter Krücker (re.) mit Kardinal Woelki

Festgottesdienst mit Kardinal Woelkiund anschließender festakt im Maternushaus

Der festakt

Caritas-Präsident Prälat Dr. neher

Kabarett-trio Jürgen becker, Pfarrer franz Meurer und Martin stankowski gaben „vorschläge zur Weltverbesserung – die nächsten 100 Jahre“ zum besten.

05.März

12.Juni

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Feierliche Eröffnung des Neubaus Caritas-Altenzentrum Elisabeth-von-Thüringen-Haus Das alte gebäude wurde 2011 abgerissen und jetzt durch einen modernen, zeitgemäßen neubau mit 72 Pflegeplätzen in modernen Einzelzimmern ersetzt. auf zwei Wohnebenen leben jeweils 10 bis14 bewohner in überschaubaren Hausgemeinschaften.

gemeinsames tanzen

Kinderprogramm

Kreativangebote

Tag der Vielfalt mit Menschen aller Kulturen im internationalen Caritas-zentrum

Mitarbeiterfest im Biergarten der Rennbahn in Köln-Weiden-peschrund 2000 Mitarbeitende und fami-lienangehörige feierten das Jubiläum ausgelassen im biergarten der rennbahn mit abwechslungs- reichem Programm und dem Höhe-punkt „Kasalla“.samba zamba Die Caritasband

Das begeisterte Publikum Die MadämchenKasalla

29.Mai

19.Juni

19.September

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Aus dem Verband

Olympiasiegerin Daniela Leal - Medaillen bei den World Games in Los Angeles

Ganz oben auf dem Siegertreppchen stand Daniela Leal (24) über 1000 m und 2 x 200 m-Staffel im Inline Skaten bei den World Games/special olympics für geistig behinderte Sportler in Los Angeles. Dritte wurde sie über die 500 m-Distanz. Als einzige Kölnerin hatte sie sich für die Spiele mit 7000 Athle-ten aus 165 Ländern qualifiziert. Gemeinsam mit Mutter und Schwester hängte sie nach den erfolgreichen Wettkämpfen noch eine Rundreise an, die in einen Nationalpark und auch nach San Francisco führte. Restlos begeistert und voller Ein-drücke traf Daniela Leal nach drei Wochen wieder in Köln ein. Im Caritasverband ist sie im Hausservice beschäftigt und sorgt für saubere Teeküchen und Bewirtung bei den Hauskonferen-zen. Jede freie Minute widmet sie ihrer sportlichen Leiden-schaft, dem Inline Skaten, wo sie es zu Höchstleistungen bringt. Seit neun Jahren trainiert sie mittlerweile im Speed Skating Club Köln und ist im Verein die einzige Teilnehmerin mit Behin-derung. Ihre gleichaltrigen Freundinnen dort und die Trainerin sind überzeugt, dass sie genau das antreibt. „Hier kommt es auf die Leistung an, so kommt Daniela immer weiter.“

Der Kölner Caritasverband ist stolz, jetzt eine Olympiasiegerin mit zwei Goldmedaillen und einer Bronzemedaille in seinen Reihen zu haben. // jü

Daniela leal zeigt voller stolz ihre Medaillen

1:0 für einen Ausbildungsplatz im Rheinenergie-Stadion: Gemeinsam mit der Stiftung 1. FC Köln bringt das Caritas-Jugendbüro Jugendliche mit Unterneh-men zusammen und vermittelt sie in Praktika und Ausbildungsplätze. Beim Aktivierungsevent im Rheinenergie-Stadion erhalten sie dabei promi-nente Unterstützung durch Thomas Kessler (re) und Marcel Risse (li), Spieler des 1. FC-Köln.

50 Jahre Christliche Sozialhilfe Köln e. V. (CSH) – Der Caritas-verband Köln gratuliert

Die Christliche Sozialhilfe Köln e. V. wurde am 18. März 1965 als ökumenischer Verein zunächst zur Begleitung und Unterstützung von sozial benachteiligten Familien im Stadtteil Mülheim gegründet, Auch heute sind die beiden Säulen „Kinder – und Jugendhilfe“ und „Beschäftigungs-förderung“ entscheidend durch einen sozial-räumlichen Ansatz geprägt. Der Caritasverband Köln gratuliert der CSH mit seinen 130 Mitarbei-tenden herzlich zum runden Jubiläum. Weitere Informationen unter www.csh-koeln.de

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Aus dem Verband

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Die Seele ist nicht dement

Regelmäßig kommen Clowns über das Projekt „Wir bringen ein Lachen“ der Cöllnischen Stiftung zu Bewohnern mit Demenz in das Caritas-Alten-zentrum St. Heribert. Ihnen gelingt es, ihr Herz zu berühren und nachhaltig Zugang zu den Bewoh-nern zu finden.

Abenteuer erleben in der Stadt

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„Wir bringen ein Lachen“

Clowns der Cöllnischen Stiftung

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Kinder- und Jugendarbeit

W ir denken immer sozialräumlich, sehen die Flüchtlinge als neue Nachbarn, wir wollen über

Beziehungsarbeit Begegnungen schaffen und so die Integration in unsere Gesellschaft fördern“, sagt So-zialarbeiterin Sarah Dederichs. Mehrmals in der Wo-che fahren die Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit mit ausgestatteten Bussen verschiedene Plätze in der Stadt, auch in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften, an und machen dort Spiel-, Sport- und Kreativange-bote. In Brück werden die Kinder aus dem Wohnheim abgeholt und zum Marktplatz gebracht, um sie mit an-deren Kindern aus dem Stadtteil zusammen zu brin-gen. Es gibt Annäherung. Kürzlich rief ein Mädchen, 11 Jahre, aus Neubrück, über den ganzen Marktplatz: „Spricht hier irgendwer albanisch, ich möchte mich mit dem Mädchen hier unterhalten!“ Die Kinder und Jugendlichen aus den Unterkünften sind froh, eine Abwechslung zu haben und freuen sich über die Auf-merksamkeit. „Wir stoßen auch an Grenzen und kön-nen selbst nicht alles machen. Aber wir wissen, wer helfen kann“, sagt Dederichs.

Auch in das Caritas-Jugendcafé in der Lindenstraße kommen viele junge Flüchtlinge, die oft ein hohes Maß an Unterstützungsbedarf haben, die begleitet und auch weiter vermittelt werden.

In den letzten zwei Jahren hat sich die Zielgruppe im Kinder- und Jugendzentrum GOT Elsaßstraße um Ju-gendliche aus den Flüchtlingswohnheimen der Süd-stadt erweitert. „Eine Veränderung, die nicht ohne Konflikte zwischen Stammbesuchern und den neuen Jugendlichen verläuft und intensive Aushandlungs-prozesse erfordert“, sagt GOT-Mitarbeiter Jonas Bü-cker. „Wir freuen uns über diese Entwicklung. Wir entwickeln neue Angebote, die ein Miteinander för-dern und Vielseitigkeit als Stärke erfahrbar machen. Gemeinsame Musikprojekte und Sportangebote bie-ten einen Rahmen der Begegnung auch ohne gemein-same Sprache.“ Damit allein ist es aber nicht getan. Jugendliche Stammbesucher, die selbst über Erfah-

rungen des „Fremdseins“ verfügen, werden gezielt zu „Integrations-Profis“ ausgebildet. Über Patenschaften und die Übernahme von Verantwortung werden diese Jugendlichen aktive Unterstützer der neuen Besucher. Sie können glaubhafte Vorbilder werden und die jun-gen Flüchtlinge in unsere Gesellschaft einführen. Die ersten Erfahrungen damit sind positiv, aus anfängli-cher Ablehnung und Vorurteilen entstehen allmählich Verantwortungsbereitschaft und gegenseitige Wert-schätzung für die Kultur des anderen.

Sehr beliebt sind die sportpädagogischen Angebote, bei der die Teilnehmerzahl zwischen jugendlichen Flüchtlingen und Stammbesuchern ausgeglichen ist. Insgesamt acht Stunden in der Woche erproben sie sich beim Parkour, Boxen, Akrobatik und Spielen. Wettkampfcharakter wird möglichst durch Koopera-tionsspiele oder gegenseitige Hilfestellungen ersetzt. Beim Parkour geht es darum, selbst Lösungen für das Überwinden von Hindernissen oder das Bestehen von Teamaufgaben zu finden. Diese Sportart eignet sich in besonderer Weise dazu, die Resilienz der Besucher zu stärken. Außerdem können sie sich auspowern und Stress abbauen, erleben ihre eigenen Stärken bei sich und den anderen.Der gemeinsame Sport ist ein guter Weg, sich anders kennen zu lernen. Manche verabreden sich inzwi-schen zum gemeinsamen Kicker Spielen, einige be-zeichnen sich schon als Freunde. Nach den Anfangs-schwierigkeiten ist das ein großer Erfolg. // jü

Wie jugendliche Flüchtlinge die Kinder- und Jugendarbeit der Caritas verändernalle bisherigen angebote in der Jugendarbeit werden mittlerweile auch von vielen flüchtlings- kindern und –jugendlichen genutzt.

„Spricht hier irgendwer albanisch, ich möchte

mich mit dem Mädchen hier unterhalten!“

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30 Jahre Therapiezentrum Folteropfer

I ch erfuhr das erste Mal in meinem Leben von Folter durch einen Schriftsteller, der selbst durch

die Nazis gefoltert wurde. Jean Amery war ein eu-ropäischer Jude, der überlebt hatte, der aber die Folter miterlebt hatte. Und die Folter, so erfuhren wir von Jean Amery ist mehr als die Folter. „Wer der Folter erlag, kann nicht mehr heimisch werden in der Welt. Die Schmach der Vernichtung läßt sich nicht austilgen. Das zum Teil schon mit dem ersten Schlag, in vollem Umfang aber in der Tortur einge-stürzte Weltvertrauen wird nicht wiedergewon-nen“. … (Jean Amery „Jenseits von Schuld und Süh-ne“ München 1966, S. 70) Es ist der lebenslange Verlust des Urvertrauens in die Menschheit. Dass Menschen in der Lage sind, willkürlich einem anderen so et-was anzutun, das verletzt dieses Grundvertrauen immens und wahrscheinlich auf immer bis zum Tode.

Von Albert Camus hatte ich mitbekommen, dass wir diesen Kampf führen müssen, gegen die Folter, gegen die Todesstrafe und gegen den Terror, der jeden Unbeteiligten auf der Straße treffen kann. Das Therapiezentrum für Folteropfer in der Trä-

gerschaft der Kölner Caritas kann nun schon auf eine 30-jährige Geschichte zurückblicken. Wo-bei es einem nicht zum Feiern zumute ist, denn das Schönste einer solchen Einrichtung bestän-de darin, dass sie zumachen kann, weil sich das Problem in der Menschheit erledigt hat.

Solange eine Gesellschaft, eine Caritas und eine christliche Kirche sich eine solche Arbeit zugunsten der Folteropfer leistet, ist nicht al-les verloren. Die Bemühungen von uns allen, die wir in dieser Arbeit am Rande, mittendrin oder auch in der Politik stehen, muss es im-mer wieder sein: Alles zu tun, dass es zu diesen

Menschheits-Katastrophen gar nicht kommt, die wieder Folter möglich machen.

Alle, die hier durch dieses Zentrum gehen und denen geholfen wird, mögen dadurch in ihrem Glauben an uns Menschen als Kinder Gottes bestärkt werden. // Rupert Neudeck, Mitgründer Cap Anamur/Grünhelme e.V.

30 jahre Therapiezentrum für Folteropfer/Flüchtlingsberatung

zum 30-jährigen bestehen ist eine broschüre mit der Chronik des therapiezentrums erschienen. sie kann angefordert werden unter [email protected], tel: 0221 16074-0

therapiezentrum für folteropfer/flüchtlingsberatungCaritasverband für die stadt Köln e.v.spiesergasse 12, 50670 KölnWeitere informationen auch unter www.therapiezentrum-fuer-folteropfer.de

1985 wurde das Therapiezentrum für Folteropfer und Flüchtlingsberatung der Kölner Caritas gegründet.auszug aus dem vorwort von rupert neudeck in der Chronik zum 30-jährigen bestehen

Ein Monatsgehalt für das therapiezentrum

Das therapiezentrum ist in seiner hilfe für traumatisierte Flüchtlinge auf Unterstützung angewiesen. hier das Beispiel einer ungewöhnlichen hilfe von Dr. Frank Berzbach/technische hochschule Köln:

„Flüchtlinge, almosen und zeugnis ablegen“Die nächstenliebe besteht aus den „Werken der barmherzigkeit“, drei davon lauten: flüchtlinge auf-nehmen, trauernde trösten, almosen geben. Da ich nur in einem kleinen zimmer lebe, kann ich keine Menschen in not aufnehmen. Das elend der zahllosen flüchtlinge aus syrien bedrückt mich tief. …am 1. advent werde ich mein ganzes Dezember-einkommen an eine einrichtung der Caritas über-weisen, in der folteropfer und traumatisierte, unbegleitete Kinder aus den flüchtlingsheimen in Köln therapeutisch beraten und betreut werden….

Ich weiß noch nicht, wie ich die Adventszeit finanziell überstehen soll, aber ich will zeugnis ablegen vom elend der Welt. Wer mich zum tee einladen will oder zum essen – lasst euch nicht abhalten. bernhard glassman (zen-Peacemaker-Orden) schreibt, die Welt trägt einen. ich bin davon überzeugt.“

rupert neudeck

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Zum Schluss

S eit die 42-jährige Ayse Tuncer durch das Caritas-Therapiezentrum für

Folteropfer begleitet wird, hat sie neues Selbstvertrauen gefasst. Als junge Frau war sie gewerkschaftlich in der Türkei aktiv, wurde verhaftet und gefoltert. Vor vier Jahren kam sie mit ihrem Mann nach Köln. „Die erste Zeit ging es mir sehr schlecht. Ich hatte große Schuldgefühle, weil ich meine Familie und meine Freun-de zurückgelassen hatte. Ich fühlte mich als ein Nichts.“ Schließlich hörte sie vom Therapiezentrum. „Es hilft sehr, dass ich hier über meine Probleme sprechen kann. Das Wichtigste ist für mich, dass ich lebe. Ganz allmählich kommen auch die Gedanken an die Zukunft. Ich möchte gerne wieder in meinem Beruf als Kran-kenschwester arbeiten. Dafür lerne ich jetzt intensiv Deutsch.“

1985 wurde das Therapiezentrum für Folteropfer als Modellprojekt des Flücht-lingshilfswerkes der Vereinten Nationen (UNHCR) als bundesweit erste Einrich-tung dieser Art für schwersttraumati-sierte Flüchtlinge gegründet.

In der Anfangszeit flohen viele Menschen vor Folter und Verfolgung aus der türki-schen Militärdiktatur nach Deutschland, berichtet Brigitte Brand-Wilhelmy, die Gründerin und Leiterin des Therapie-zentrums. Es folgten Überlebende von Folter und Kriegen aus Äthiopien, Erit-rea, Somalia, aus dem Jugoslawienkrieg, dem Iran, Irak, Afghanistan. Zurzeit kom-men immer mehr Klienten aus Syrien. Die Traumatisierungen zeigen sich in postraumatischen Belastungsstörungen, Angstzuständen, Depressionen, kör-perlichen Schmerzen. Viele haben auch Schreckliches auf ihrem Fluchtweg erlei-den müssen. „Das Erlebte kann außerdem das Kurzzeitgedächtnis blockieren und das Erlernen der deutschen Sprache sehr erschweren“, erklärt Brand-Wilhelmy. Auch nach 30 Jahren reißt die Notwen-digkeit der Hilfe für traumatisierte Men-

schen nicht ab. Rund 60 Millionen Men-schen sind weltweit auf der Flucht. 40 % der Flüchtlinge, die Deutschland errei-chen, gelten als traumatisiert. Rund 1000 Flüchtlingen kann das Therapiezentrum im Jahr helfen. Damit kann der Bedarf längst nicht gedeckt werden.

„Es ist ein Skandal, dass es für eine sol-che Einrichtung keine Regelfinanzierung gibt.“ sagt Caritas-Vorstand Peter Krü-cker. Finanziert werden die Basiskos-ten wie Mietanteile und die Sozialarbeit durch das Erzbistum Köln. Für die the-rapeutische Arbeit ist die Einrichtung auf Projekt- und Stiftungsmittel sowie Spenden angewiesen. „Therapeutische Leistungen für Flüchtlinge im Therapie-zentrum müssen als Kassenleistungen anerkannt und ohne Wenn und Aber re-gelfinanziert werden“, fordert er. Dafür brauche es auch die Fürsprache der Po-litik. Wertschätzung erfährt das Zentrum viel, aber das müsse sich auch in einer stabilen Finanzierung niederschlagen.

Aus Anlass des Jubiläums hatte der Ca-ritasverband zu einer Veranstaltung ins Domforum mit Unterstützern und Förderern eingeladen, zu denen auch Schriftsteller Navid Kermani und RTL-Moderatorin Nazan Eckes zählen. In einem Grußwort wandte sich Kermani an die Gäste: „Die extreme Ungleichheit zwischen Arm und Reich, zwischen Krieg und Frieden, die Ungleichheit auf engs-tem Raum wird nicht mehr aufrecht zu erhalten sein, dazu trägt der Flüchtlings-strom bei. Es kommt natürlich viel Arbeit auf uns zu, es kommen nicht nur Ingeni-eure und Fachkräfte, wie die Wirtschaft es sich wünscht. Es kommen auch Un-ausgebildetete, Traumatisierte. 30 Jahre Therapiezentrum für Folteropfer sind für mich Anlass, Danke zu sagen, dass es das Zentrum gibt. Danke an die Initiatoren, an die Geldgeber, danke an das Team des Therapiezentrums“. // Marianne Jürgens

30 Jahre Hilfe für traumatisierte Flüchtlinge

siE KöNNEN UNsErE hilFE Für FoltEropFEr Mit EiNEr spENDE UNtErstützEN:

Pax-bank eg Kölniban: De46 37060193 0028 0800 18sWift-biC genODeD1PaX

30 Jahre Caritas-therapiezentrum für Folteropfer/Flüchtlingsberatung

27.November

v.l. leiterin brigitte brand-Wilhelmy, ayse tuncer, Caritas-vorstand Peter Krücker

Prominente Unterstützer nazan eckes und navid Kermani

feier zum Jubiläum im Domforum

navid Kermani richtet ein grußwort an die gäste