32
titelthema > Seite 11 NÄHER >dran III/2010 Der Traum vom Fliegen Foto: Dirk Brzoska (www.maneda.de) · Frisuren und Make Up: Anna Oberholz Location: Flughafen Leipzig/Halle NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010 Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, Tourismus und Wirtschaft in Leipzig und Mitteldeutschland Download unter: www.naeherdran-leipzig.de top aktuell Kultur, Tourismus, Wirtschaft, Mitteldeutschland +++ Ratskeller der Stadt Leipzig +++ titelthema Der Traum vom Fliegen +++ Panorama: Ausblick vom City-Hochhaus +++ Mockau und Moskau, DLH und DHL +++ Leipzig aus der Luft erleben +++kalenderblatt Arno Rink +++ hinter den Kulissen SAXONIA International Balloon Fiesta +++ boulevard +++ Mein Leipzig lob´ ich mir: Andrea Kathrin Loewig

Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

titelthema > Seite 11

NÄHER>dran

III/

20

10

Der Traum vom Fliegen

Foto: Dirk Brzoska (www.maneda.de) · Frisuren und Make Up: Anna OberholzLocation: Flughafen Leipzig/Halle

NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, Tourismus und Wirtschaft in Leipzig und Mitteldeutschland

Download unter: www.naeherdran-leipzig.de

top aktuell Kultur, Tourismus, Wirtschaft, Mitteldeutschland +++ Ratskeller der Stadt Leipzig +++ titelthema Der Traum vom Fliegen +++

Panorama: Ausblick vom City-Hochhaus +++ Mockau und Moskau, DLH und DHL +++ Leipzig aus der Luft erleben +++kalenderblatt Arno

Rink +++ hinter den Kulissen SAXONIA International Balloon Fiesta +++ boulevard +++ Mein Leipzig lob´ ich mir: Andrea Kathrin Loewig

Page 2: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

Die

Meistersind hier.

Wo bleiben Sie?

Konditormeisterin Susanne Grunwaldvor Max Klinger, Kassandra,1895Museum der bildenden Künste Leipzig

Page 3: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

3NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

vorwort

Check-In

„Ist die Luft nicht ein sehr gefährliches Element?“ wurde Wilbur Wright 1903 in Paris von einer Bewunderin gefragt. „Ma- dame“, antwortete er, „die Luft ist völlig ungefährlich. Das ein-zig Gefährliche am Fliegen ist die Erde.“

Wilbur Wright und sein Bruder Orville Wright waren US-amerikanische Pioniere des Flugzeugbaus, welche die ers-ten kontrolliert gesteuerten Motor flüge der Welt nach dem Prinzip „Schwerer als Luft“ durchführten. Beide interessier-ten sich sehr früh für die Luftfahrt und experimentierten bereits als Kinder mit selbst ge-bauten Drachen. Die Brüder be-gannen 1899 mit dem Bau des ersten Flugapparates, einem

Doppeldecker-Gleitapparat. Am 23.3.1903 beantragten die Wrights ein Patent ihres Flug-zeugentwurfs und rüsteten den Apparat mit einem Motor aus. Am 17.12.1903 eroberte Orville Wright mit dem „Flyer“ die Lüfte und flog 37 m weit. Wilbur Wright gelang am glei-chen Tag ein Flug von 260 m Flugstrecke (16 km/h). Die Gebrüder Wright verhalfen da-mit dem Motorflug zum Durch-bruch.

Rasant wie die Entwicklung des Motorflugs hatte sich seit 1927 auch der Flughafen Halle/Leip zig entwickelt. Bis 1937 wuchs er zur Nummer vier in Deutschland heran. Nach einem eher beschaulichen Dasein ab 1945 als Messeflughafen entwi-ckelte er sich seit 1989 zu einem der modernsten Airports Euro-pas. Die Entscheidung der Deutschen Post World Net, hier ihr europäisches DHL-Drehkreuz anzusiedeln, gab einen weiteren Schub. Heute ist der Airport Arbeitsstätte für über 4.100 Menschen und der drittgrößte Luftfrachtumschlagplatz Euro-pas.

Ich lade Sie herzlich ein, ein in-teressantes Kapitel der histori-schen Luftfahrt zu entdecken und wünsche Ihnen eine anre-gende Lektüre.

Ihr Volker Bremer

Inhalt

NÄHER dranKultur, Tourismus, Wirtschaft aus Leipzig und Mitteldeutschland Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010)

top aktuell· Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland Seite 4· Ratskeller der Stadt Leipzig Seite 7

literaturtipps Seite 10

das titelthema · Der Traum vom Fliegen Seite 11· Die Geschichte des Fliegens Seite 12· Flugzeugbau im Osten Deutschlands Seite 14· Aussicht vom City-Hochhaus – Panorama Seite 15· Mockau und Moskau, DLH und DHL Seite 19· Leipzig aus der Luft erleben Seite 23

hinter den Kulissen Seite 24· SAXONIA International Balloon Fiesta

vorgestellt Seite 25· Leute in Leipzig erleben

meinungen – ansichten Seite 26

im fokus Seite 27· Das Kalenderblatt: Arno Rink· Leipziger Ortsteile: Wiederitzsch

boulevard Seite 29· „Mein Leipzig lob´ ich mir …“ – Andrea Kathrin Loewig

impressum Seite 30

Fliegen Sie mit uns durch 100 Jahre Leipziger Luftfahrtgeschichte! Wir versprechen Ihnen, es wird unterhaltsam …

p r ä s e n t i e r t :

Page 4: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

4 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Näher dran 9,8x13,3 cm 04.08.10 04.08.2010 17:09 Uhr Seite 1

Die Meistersingervon Nürnberg Richard WagnerPremiere am 9. Oktober 201021. 10. | 6.11. | 11.12. 2010 | 23.1. | 26. 3. | 9. 4. 2011

Tickets (0341) 12 61- 261 www.oper-leipzig.de

Opernhaus

Meister März 18.03.2010 14:41 Uhr Seite 1

Top aktuell – Kultur

top aktuell

Gemeinsame Werbung für die Kabarett-Hauptstadt: Jenny Schönherr (5.v.r. –Titelmodel des Prospekts „Leipzig – kleine Kunst ganz groß“) und die Repräsentanten

der Leipziger Kabaretts/des Varietés und der LTM GmbH

denden Künste bis 7.11.2010 eine weitere hochkarätige Aus-stellung: „Nude Visions“ visua-lisiert anhand von über 200 Fotografien aus der Sammlung des Münchner Stadtmuseums die lange Historie der Aktfoto-grafie – vom Anzüglichen bis zur ernsten Kunst. Die Ausstel-lung vereint neben Fotos zum Thema „unbekleidete mensch-liche Körper“ auch Mappen-werke, Zeitschriften und Bü-cher. www.mdbk.de

Leipzig – kleine Kunst ganz großDas ist der Name eines neuen Prospekts, den die LTM GmbH gemeinsam mit sieben Kaba-retts und dem Varieté publizier-te. Er stellt die Einrichtungen unter touristischem Blickwinkel vor und erleichtert vor allem Reise- und Kongressveranstal-tern die Planung. 14.000 Pros-pekte liegen dem Einzelversand dieser „NÄHER dran“-Ausgabe bei. Wir bitten die Empfänger um freundliche Beachtung – vielleicht haben Sie ja Ihre Weihnachts- oder Silvesterver-anstaltung noch nicht geplant?

Neue MuseumszeitungAm 26.10.2010 erscheint erst-mals „Schau. Die Leipziger Mu-seumszeitung“ und wird als 16-seitige Broschüre der LVZ bei gelegt. Die Ausgabe soll halb-jährlich publiziert werden und ist

auch in den 30 beteiligten Mu-seen sowie in der Tourist-Infor-mation kostenlos erhältlich. www.leipziger-museen.de

Eine HerzenssacheÜber 120.000 Besucher ström-ten seit der Eröffnung der Aus-stellung „Körperwelten – Eine Herzenssache“ im Juni 2010 in den Leipziger Kohlrabizirkus. Dieser Erfolg ist für Gunter von Hagens Grund genug, die Aus-stellung bis zum 31.10.2010 zu verlängern. Zu sehen sind über 200 Präparate. Im Mittelpunkt steht dabei das Herz als lebens-wichtigstes Symbol. www.koerperwelten.de

„Nude Visions“Nach dem großen Erfolg der Neo-Rauch-Retrospektive, die in Leipzig von fast 100.000 Kunstliebhabern besucht wur-de, zeigt das Museum der bil-

Originelle PR: Zwei Bodypainting-Models werben für „Körperwelten“

Page 5: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

5NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Gemeinsames Engagement für die „Leipziger Notenspur“ und das Schumann-Jahr 2010: Robert Schumann (r., alias R. Pauscher) sowie (v.l.): Prof. Dr. W. Schneider

(Notenspur Initiative), S. Kucharski-Huniat (Kulturamt der Stadt Leipzig), I. Knoth und Dr. C. Sporn (Schumann Verein Leipzig e.V.) und V. Bremer (LTM GmbH)

Lichtfest LeipzigAm 9.10.2010 lädt das Lichtfest zum Gedenken und aktiven Be-teiligen ein. Anlässlich „20 Jahre Deutsche Einheit“ findet auf dem Augustusplatz von 20.00 bis 21.30 Uhr das Kunst- und Bürgerprojekt der LTM GmbH, der Stadt Leipzig und der Initia-tive Herbst ’89 statt. Die Kon-zeption eint dabei verschiedene Projekte zu einer Gesamtdrama-turgie: Sound- und Musik-Ele-mente gehen mit Lichteffekten sowie der leuchtenden „89“ eine stimmungsvolle Verbin-dung ein. www.leipziger-freiheit.de

Leipziger Herbstfestivals Die LTM GmbH und die Ver-anstalter der sieben größten Her bstfestivals gehen in die Werbeoffensive. So wurde u. a. ein Pro spekt entwickelt, der die Leipziger Herbstfestivals vor-stellt und zwei buchbare Reise-angebote enthält. Ihr 20-jähri-ges Jubiläum feiert in diesem Jahr die „Lachmesse“ vom 14. – 24.10.2010. Im Zeitraum vom 18. – 24.10.2010 findet die DOK Leipzig, das größte deut-sche Dokumentarfilmfestival statt.www.lachmesse.dewww.dok-leipzig.de

GrassimesseAn der vom 29.10. – 31.10.2010 stattfindenden Grassimesse im GRASSI Museum für Ange-wandte Kunst nehmen 100 Aussteller aus 14 Ländern teil. An rund 80 Messeständen prä-sentieren die jurierten Kunst-handwerker, Designer und Fach-hochschulen ein spannungs-volles Spektrum ihrer jüngsten Arbeiten. www.grassimesse.de

Ausstellungsvorschau: „ERFIN-DEN. Internationaler Por-zellanworkshop KAHLA krea-tiv“ (27.11.2010 – 16.1.2011), „SILBER + GOLD PUR. Ulla + Martin Kaufmann“ (27.11.2010 – 27.2.2011)

Stadt des DesignsIn Leipzig hat sich eine bedeu-tende Designszene entwickelt. Parallel zur “Grassimesse“ fin-den vom 29. – 31.10.2010 im Hôtel de Pologne und im Kret-

top aktuellschmanns Hof die „Designers´ Open – Das Festival für Design Leipzig“ statt. Einen Wachs-tumsschub erhielt die Design-szene im Frühjahr 2010 mit der Gründung der Leipzig School of Design (Weißenfelser Straße 84), die ein völlig neues Pro-gramm für zukünftige Design- und Grafikstudenten anbietet. Eine neue Attraktion ist auch die Designer-Fabrik in der Preller-straße 54. Sie ist Atelier, Produk-tionsstandort und Event-Loca-tion zugleich. In der ehe mals von Wilhelm Horn gegründeten Branntwein- und Li kör fabrik arbeiten heute 23 Kreative. www.designersopen.dewww.leipzigschoolofdesign.dewww.designerfabrik.com

SpurensucheDie euro-scene Leipzig findet vom 2. bis 7.11.2010 zum 20. Mal statt. Das Festival zeitge-nössischen europäischen Thea-ters zeigt 12 Gastspiele aus 10 Ländern in 25 Vorstellungen und 9 Spielstätten. Dazu gehö-ren Tanz- und Sprechtheater ebenso wie zwei Stücke für Kin-der. Das Festival steht in seinem Jubiläumsjahr unter dem Motto „Spurensuche“.

„60plusminus“ in LeipzigAktive Senioren können sich ab Oktober 2010 vierteljährlich auf ein neues Magazin freuen, das ihnen neben spannenden Re-portagen auch Ausflugstipps und Veranstaltungen in Leipzig präsentiert: „60plusminus“.www.cala-verlag.de

Startschuss für die Umsetzung der NotenspurAm 22.6.2010 gab eine Exper-tenrunde aus Vertretern der Stadtverwaltung, Designern und der Notenspur-Initiative den Startschuss für die Vorplanun-gen der baulichen Umsetzung des 5 km langen Stadtspazier-ganges „Leipziger Notenspur“. Das einzigartige Wegeleitsystem verbindet 24 Musikstätten und soll im Sommer 2011 eröffnet werden. Unterstützer werden noch gesucht!www.notenspur-leipzig.de

Leipziger Panometer erhält Bild zur VölkerschlachtYadegar Asisi möchte im Jahr

02. Nov. – 07. Nov. 2010

»Spurensuche«

Kontakt _ _euro-scene Leipzig // Ann-Elisabeth Wolff, Festivaldirektorin // Tel. 0341-980 02 84 // [email protected] // www.euro-scene.deKarten _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ www.euro-scene.de/tickets // Tel. 0341-980 02 84

les ballets C de la B / Alain Platel, Gent / »Out of context – for Pina« _ _ _ _ 02. / 03. Nov.Ivo Dimchev, Sofia / »Som faves« _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 03. / 04. Nov.Philipp J. Neumann, Leipzig / »Prophezeiung 20/11« _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 03. – 05. Nov.Jaunais Rīgas teātris / Alvis Hermanis, Riga / »Sonja« _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 04. / 05. Nov.Socìetas Raffaello Sanzio / Romeo Castellucci, Cesena »Storia dell’Africa contemporanea Vol. III« _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 05. – 07. Nov.Compagnie Pippo Delbono, Modena / »La menzogna« _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 05. / 06. Nov.Teatri Kombëtar i Kosovës / Bekim Lumi, Prishtina / »Çifti Martin« _ _ 05. / 06. Nov.Lange Nacht des Tanzes H. Heisig, Leipzig / C. Gonzales, Bern / M. Strack, Berlin / D. Lehmann, Berlin / C. Gadelha, Köln / C. Stellato, Brüssel / M. Ihle, Berlin _ _ _ _ _ 05. / 06. Nov.Divadlo Líšeň / Pavla Dombrovská, Brno / »Sávitrí« _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 06. Nov. und »Žabáci – Sny starého dědka« _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 07. Nov.NTGent / Johan Simons / »Twee stemmen« mit Jeroen Willems, Amsterdam _ _ 06. / 07. Nov.Ballet Preljocaj / Angelin Preljocaj, Aix-en-Provence / »Empty moves« _ _ _ _ _ 07. Nov.

Rahmenprogramm: Filme, Workshop, Gespräche, Technikführung, Abschlussball // Symposium in Kooperation mit dem Internationalen Theaterinstitut (ITI), Berlin

Partner: Sparkasse Leipzig / Deutscher Bühnenverein – Landesverband Sachsen / Goethe-Institut, München / Nationales Performance Netz (NPN), München / Holiday Inn Garden Court, Leipzig / Messedruck Leipzig GmbH / Café-Restaurant Telegraph / Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste, Dresden / Thalia Theater Halle / Internationales Theaterinstitut (ITI) – Zentrum Bundesrepublik Deutschland, Berlin / Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« / Internationales Choreografisches Zentrum, Leipzig / Lehmanns Buchhandlung / ARTE / tanz, Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance, Berlin / kreuzer, Das Stadtmagazin, Leipzig // Kultur- und Medienpartner: mdr Figaro / ZDFtheaterkanal

Mit freundlicher Unterstützung:HauptpartnerHauptförderer

(»Searching for traces«)Theater und Tanz aus dem alten und neuen EuropaUnter der Schirmherrschaft von Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

2013 im Anschluss an seine zur-zeit im Panometer Leipzig sehr erfolgreich laufende Ausstellung „AMAZONIEN“ ein 360-Grad-Bild der Völkerschlacht gestal-ten. Das Panorama soll aller-dings kein Schlachtengemälde werden, sondern die Stadt und ihre Bürger im Jahr 1813 dar-

stellen, wie sie von diesem Er-eignis überrollt wurden. In Rah-men des 197. Jahrestags der Völ kerschlacht bei Leipzig (15. – 17.10.2010) gab es bereits ein Fotoshooting mit Historien-vereinen.www.asisi.dewww.1813voelkerschlacht.eu

Page 6: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

6 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

top aktuell

Top aktuell – Tourismus

Sensationeller GästezuwachsNach dem Rekordjahr 2009 blickt Leipzig auch auf ein erfolgreiches 1. Halbjahr 2010 zurück. Die Anzahl der Gäste - an künfte betrug 532.920 (+12,4%). Die Anzahl der Über-nachtungen stieg um +10,9% auf 973.111 Über nachtungen. Leipzigs Oberbürgermeister Burk hard Jung äußerte sich er-freut: „Mit der Arbeit von Volker Bremer und seinem Team bin ich sehr zufrieden. Ich werde seinen Geschäftsführervertrag um wei-tere 5 Jahre verlängern. Herr Bremer hat zwei vormals selbst-ständige Gesellschaften, die Tourismuswerbung und das Stadtmarketing, erfolgreich zu-sammengeführt.“

Die Tourist-Information ist umgezogenSie bietet ihren Service nun im neuerbauten „Katharinum“

(Katharinenstraße 8) an. Durch den zentralen Standort ist sie auch für die ca. 34 Mio. Tages-besucher noch besser auffind-bar. Neben kompetenter Be ra-tung bieten die acht Mitarbeiter auch eine Zimmervermittlung und einen Souvenirverkauf an. Wer an einem Stadtrundgang oder einer Stadtrundfahrt teil-nehmen möchte, kann diese bei der Leipzig Erleben GmbH bu-chen.

SchlafGut in FlammenAm 12.9.2010 feierten die SchlafGut Cityunterkünfte ihren neunten Geburtstag. Aber vor allem die Neueröffnung des SchlafGut Appartmenthotels im „Pragers Biertunnel“ am Johannisplatz gab den Inhabern Katja Goßmann und Sascha Jaeckel Anlass zu feiern. Neben einem Grillfest mit rund 200 Gästen war der Höhepunkt die Illumination „SchlafGut in Flammen“, die Felix Münch auf dem Hoteldach konstruierte.www.schlafgut-leipzig.de

Stadthafen eröffnetAm 31.8.2010 wurde die 78 m lange Außenmole des künftigen Leipziger Stadthafens an der Käthe-Kollwitz-Straße feierlich übergeben. Er soll sich künftig mit dem Sportboothafen Linde-nau ergänzen und ist ein großer Schritt zur Vervollständigung des Gewässerverbundes Leip-ziger Neuseenland. Mit Eröf f-nung des Kurses 1 im Frühjahr 2011 kann auch der direkte Bootsverkehr zwischen dem Cospudener See und der Innen-stadt beginnen. www.gewaesserverbund.de

„NÄHER dran“ auf FacebookUnser junges Redaktionsteam berichtet ab sofort täglich im Internet-Netzwerk FACEBOOK (www.facebook.com) über tou-ristische Neuigkeiten aus Leip-zig, gibt redaktionelle An re-gungen und lässt den User an-hand von Fotos und Videos am Entstehungsprozess der „NÄHER dran“-Beiträge teilha-

ben. Wenn Sie zukünftig exklu-siv informiert werden wollen, klicken Sie bitte auf den Button „Gefällt mir“.

Schutz der AmurtigerSeit 1973 führt der Zoo Leipzig die internationalen Zuchtbücher für Tiger. Seit der Zoo-Grün-dung 1878 wurden dort 374 Amurtiger geboren. Sechs von ihnen können seit 2003 in der Tiger-Taiga beobachtet werden. Auch die Auswahl der Arten für die Tropenerlebniswelt Gond-wanaland, die 2011 eröffnet wird, orientiert sich am Arten-schutz-Gedanken.www.zoo-leipzig.de

Passagen und MessehöfeDa das touristische Interesse an Leipzigs einzigartigem Passa-gen system wächst, hat die LTM GmbH einen Prospekt heraus-gegeben. Er enthält einen Stadt-plan, in den 35 Passagen einge-zeichnet sind. Eine erfolgreiche Premiere feier-te am 3.9.2010 das 1. Leipziger Passagenfest, das auch 2011 wieder statt findet. www.passagenfest-leipzig.com

Es weihnachtet bald …Der Leipziger Weihnachtsmarkt – der zweitälteste in Deutsch-

land – findet vom 23.11. bis 22.12.2010 statt. Eine Attraktion ist der weltgrößte freistehende Adventskalender.www.leipzig.de/weihnachtsmarkt/

Schüler führen SchülerNach 60 Ausbildungsstunden in fünf Monaten konnten am 12.8.2010 sieben Schüler ihr IHK-Zertifikat in Empfang neh-men. Nun können sie bei den Überblicksrundgängen der Leip-zig Erleben GmbH als Tou-ristenführer fungieren. Die Schüler guides werden wegen ihrer lockeren Art und dem günstigen Preis (40 Euro für 2 Stunden) gern für Führungen von Schulklassen gebucht.www.leipzig-erleben.com

Die Außenmole des zukünftigen Leipziger Stadthafens wird eröffnet

Burkhard Jung (r.) und Volker Bremer eröffneten die Tourist-Information und hatten Spaß daran, die neue Leipzig-Kollektion zu testen

Originell angestrahlt: das SchlafGut AppartmentHotel

www.koerperwelten.de

LEIPZIG

Eine Herzenssache.Eine Herzenssache.

3 EUR Verlängerungs-

Rabatt* bis 15. Oktober

Eine Herzenssache.

*Gegen Vorlage dieses Gutscheins erhalten Sie an der Tageskasse 3 Euro Rabatt auf den regulären Einzelticketpreis für Erwachsene. Gilt für eine Person pro Gutschein und ist nicht mit anderen Ermäßigungen kombinierbar.

Page 7: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

7NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

top aktuell

GastronomieTop aktuell –

Kristin Sander und Cornelia Händel genießen Ratsherrenpfanne bzw. Sächsischen Mutzbraten

Heute: Ratskeller der Stadt LeipzigBereits von weitem begrüßt mich der Turm des Neuen Rat-hauses, der mit 114,7 m der höchste Rathausturm Deutsch-lands ist. Im Neuen Rathaus, das 1899/1905 auf den Mauern der ehemaligen Pleißenburg errich-tet wurde, befindet sich der Ratskeller der Stadt Leipzig. Dass Gastfreundschaft hier groß geschrieben wird, beweisen mir bereits in der Eingangshalle ein 3,42 m hoher Stuhl, eine freund-liche Empfangsdame sowie Cornelia Händel. Die Mit-arbeiterin im Bereich Marketing und Verkauf begrüßt mich herz-lich und gestattet mir sogar einen Blick in die Küche. Dort zaubert Sous-Chef Stefan Oertel gerade eine Speise der neuen „Essklasse“, dem modernen und originellen Catering-An-gebot. Die Reise geht weiter durch die verschiedenen Räume, vorbei am Lene-Voigt-Zimmer: Einst von den Ratsherren als

Kristin Sander berichtet in jeder Ausgabe über Neuigkeiten aus Leipzigs Gastronomieszene und stellt deren Macher vor.

Trinkstube genutzt, ist das Kaffeekabinett heute erfüllt vom Geist der sächsischen Mund-artdichterin Lene Voigt. Dann begeben wir uns zum Richard-Wagner-Zimmer, das seit 1.9.2010 geöffnet ist und an den berühmten Komponisten erinnert. Wagner wurde am 22.5.1813 in Leipzig geboren und verkehrte oft im Ratskeller. Insgesamt gibt es im Ratskeller sieben Räume mit 700 Sitz-plätzen. Der größte Saal ist der Gewandhaussaal, in dem bis 250 Personen Platz finden. Er wurde einst von den Musikern des Gewandhauses für Proben und Aufführungen genutzt.

Bei einem sommerlichen Sprizz und einem Schinken-Häppchen, das von Restaurantfachmann Ingo Reh an der Berkel-Maschine hauchdünn geschnit-ten wird, erklärt mir Cornelia Händel die Speisekarte. Zu jeder Jahreszeit wird eine neue Karte mit leichten und auch rustikalen Gerichten kreiert. Wer selber ex-perimentieren möchte, sollte unbedingt das CookMahl aus-probieren: Für zwei Personen gibt es eine Kochstelle an den Tisch, dazu verschiedene rohe Zutaten. Dann stellt man sich sein eigenes „Mahl“ zusam-men. Für historisch Interessierte werden außerdem das Menü „SpießGesellen“ mit verschie-denen am Spieß gebratenen Fleischsorten und Mittel alter-abende mit Ritterschmaus oder Königsschmaus angeboten. Als besonderen Event kann man beim Ratskeller einen Aufstieg auf den Rathausturm (444 Stufen) und eine Führung durch

Ingo Reh führt die Berkel-Maschine vor

Im „Lotterladen“ des Ratskellers kann man originelle und moderne Designstücke als Mitbringsel erwerben

Stefan Oertel bereitet Speisen für „Die neue Essklasse“

+++ Gastronomie-Notizen +++

Genusswerkstatt eröffnetAm 15.9.2010 eröffnete Rocco Röder seine Leipziger Lifestyle- und Eventlocation „Gaumen-Freude – Genusswerkstatt“ in der Goldschmidtstraße 30. Das Angebot umfasst u. a. kulinari-sche Workshops, Eventkoch-kurse und einen exklusiven Cateringservice.www.gaumenfreude.net

Leipzigs erstes Dunkel-RestaurantEine Seltenheit in ganz Europa: Seit 1.10.2010 können bis zu 40 Gäste im „Mondschein“ (Pfaffendorfer Straße 1) aus neun Gerichten wählen. Im Erlebnisrestaurant leitet ein blinder Kellner an die Tische, die in völliger Dunkelheit stehen. Der 26-jährige Inhaber Markus Saalbach verspricht: „Wird der Sehnerv ausgeschaltet, schmeckt das Essen viel intensi-ver.“

Über Gastronomie-Neuigkeiten freut sich Kristin Sander:[email protected]

die Kasematten buchen. Für die humorvolle Besichtigung emp-fehlen sich Altbürgermeister Hieronymus Lotter oder die Lerchenfrau. Dass Reisegruppen im Ratskeller willkommen sind, verrät u. a. ein Blick auf dessen Homepage.

Hier sind Gruppen-Menüs und eine Bus-Karte aufgeführt. Der Ratskeller bietet auch hervorra-gende Tagungsmöglichkeiten an und ist Mitglied der Kon gress-initiative Do-it-at-leipzig.de. www.ratskeller-leipzig.de www.die-neue-essklasse.de

Page 8: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

8 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Wolfgang Welter (l., Geschäftsführer der Krostitzer Brauerei GmbH) überreicht den Spendenscheck an Klaus-Michael Rohrwacher, Steffen Poser,

Dr. Ines Zekert und Gerhard Langner

Titelseite der „Deutsche Vita“ Stadtbad: die ehemalige Damensauna im maurischen Stil

PensionCityAppartements

AppartementHotelSchlafGutLeipzig

Ganz nah dran!...mitten in der Stadt preiswert übernachten

+49 341 2110-900 • www.schlafgut-leipzig.de

Sa., 25.12.10, 17.00 & 20.00 UhrSo., 26.12.10, 17.00 & 20.00 UhrGewandhaus zu Leipzig (Mendelssohnsaal)

WeihnachtskonzerteBach corelli ViValdi TSchaikowSky

Fr., 31.12.10, 17.30, 20.00 & 22.30 UhrSa, 01.01.11, 17.00 & 20.00 UhrGewandhaus zu Leipzig (Mendelssohnsaal)

siLvester- & neujahrskonzerteMozarT dVorak ViValdi STraUSS (Sohn)

tickets

0341 · 12 70 280

Sonntag, 03.10.10, 20.00 Uhr Samstag, 04.12.10, 20.00 Uhr Gewandhaus zu Leipzig (Großer Saal)

lUdwiG Van BeeThoVen

9. sYMPhoniemit dem Schlusschor über Schillers„ode an die Freude“

lUdwiG Van BeeThoVen

www.gewandhaus.de

www.concertmedia.de

top aktuell

Top aktuell – Wirtschaft,

Ratskeller Leipzig ist Kongressinitiative beigetretenDer Ratskeller der Stadt Leipzig ist seit Kurzem neues Mitglied der Kongressinitiative „Do-it-at-leipzig.de“ und engagiert sich verstärkt im Bereich Kon-gresse, Tagungen und Firmen-events. Damit wirken in der Kongress initiative inzwischen 46 Unter nehmen mit. Wer Ver-ans tal tungen in Leipzig durch-führen möchte, wird im Portal www.do-it-at-leipzig.de fündig.

„Wahre Helden packen mit an“Unter diesem Motto stand eine Spendenaktion der Krostitzer Brauerei für die Sanierung des Völkerschlachtdenkmals, das für das Doppeljubiläum im Jahr 2013 in neuem Glanz erstrahlen soll. Am 10.8.2010 wurde durch Wolfgang Welter, Geschäfts-führer der Krostitzer Brauerei GmbH, ein Scheck im Wert von 30.000 Euro übergeben. Die Brauerei spendete im Ak - tions zeitraum vom 10.5. bis 19.6.2010 von jedem verkauf-ten Kasten 0,20 Euro. www.voelkerschlacht denkmal.de

Messe verstärkt Führungscrew Markus Geisenberger leitet zu-künftig gemeinsam mit Martin Buhl-Wagner die Geschicke der Leipziger Messe GmbH. Der Aufsichtsrat entschied sich im Juli 2010 für den 42-jährigen international erfahrenen Messe-Experten, der zuvor bei der

Deutschen Messe AG in Hannover und seit 2004 in lei-tender Funktion bei der Messe München gearbeitet hat. Die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung übernimmt Martin Buhl-Wagner.www.leipziger-messe.de

Neuer Shopping-Führer„Leipzig-City. Erleben und Ein-kaufen“ heißt ein neuer Ein-kaufs- und Gästeführer, den der Schmidt-Römhild Verlag im August 2010 herausgegeben hat. Die 48-seitige Broschüre ist zweisprachig erschienen und in der Tourist-Information sowie in vielen Geschäften kostenlos erhältlich.www.schmidt-roemhild.de

World Skills Vom 2.7. bis 3.7.2013 werden in Leipzig die Berufs welt meister-schaften „World Skills“ stattfin-den. In diesem Zeitraum werden etwa 200.000 Besucher und rund 40.000 Übernachtungen erwartet. www.worldskills.org

„Spirit to Serve“Unter diesem Motto engagierte sich das Leipzig Marriott Hotel im Rahmen des Projektes „Sozialer Marktplatz“ für die „Begegnungsstätte Mühlstraße e. V.“. Am 23.8.2010 tauschten rund 50 Mitarbeiter ihre Dienstkleidung gegen Arbeits-handschuhe ein, um die Be-

gegnungsstätte zu verschönern. Das Team organisierte ca. 12 Tonnen Sand und 90 Liter Farbe.www.leipzigmarriotthotel.de

Leipzig-Titelstory in „Deutsche Vita“In der Sommerausgabe von „Deutsche Vita“, dem russi-schen Inflight Magazin der Lufthansa, wird die Stadt Leipzig im Rahmen einer sechsseitigen Titelstory vorgestellt. Die redak-tionelle Zuarbeit erfolgte durch Elena Krauße, die bei der LTM GmbH u. a. den russischen Markt betreut.

Stadtbad kann vermietet wer-denDas 1915 eröffnete Leipziger Stadtbad wird zurzeit saniert. Für exklusive Firmenevents kann aber bereits jetzt die repräsenta-tive Eingangshalle und die präch-tige orientalische Sauna gemie-tet werden. Mit der Durch füh-rung einer Veranstaltung leistet man gleichzeitig einen Beitrag für die Sanierung des histori-schen Kleinods.www.herz-leipzig.de

Kongresse und Tagungen

Page 9: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

9NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

top aktuell

In diesem Jahr war der Leipzig-Stand auf dem RDA-Workshop als originelle Zoo-Land-schaft gestaltet und stand unter dem Motto „Kultur- und Freizeiterlebnis Leipzig“

top aktuell

Top aktuell –

Repräsentant für MitteldeutschlandAb sofort rückt Mitteldeutsch-land noch mehr in den Fokus der „NÄHER dran“-Redaktion. Un-ser freier Mitarbeiter Wilfried Gast wird zukünftig für die Rubrik „Top aktuell – Mittel-deutschland“ berichten. In Ko-operation mit den regionalen Tourismus verbänden sind auch interessante Beihefter geplant. Mit seiner Berufs er fahrung im PR-Bereich und seiner langjähri-gen Arbeit als Medienberater für Reisethemen in Mittel-deutsch land bei der „djd Deutsche Journalistische Dien-ste“ wird der Potsdamer neue Akzente setzen. Terminanfrage an: [email protected]

Sachsen meets ÖsterreichAm 8.9.2010 präsentierte die Tourismus Marketing Gesell-schaft Sachsen mbH gemeinsam mit der LTM GmbH im Wiener Hotel Imperial einem exklusiven Kreis österreichischer Medien und Reiseveranstalter hoch-wertige kulturelle Angebote. Schließ lich ist Österreich nach den Niederlanden Sachsens zweitwichtigster Quellmarkt in Europa und Leipzig steht in der Gunst der österreichischen Gäste ganz oben. Anlass für die Präsentation war ein Sonder-konzert des Gewand haus or-chesters Leipzig im Musikverein Wien. Zu den Gästen zählte auch Petra Hedorfer, Vorstands-vorsitzende der DZT.

Erlebnisweihnacht am GrillenseeIm Haus Grillensee in Naunhof können Firmen, Vereine und an-dere Gruppen eine Weihnachts-feier der besonderen Art erle-ben. Wie wäre es mit Bogen-schießen bei Nacht, oder einem Fackelspaziergang am See mit Glühwein, oder Knüppelkuchen am Lagerfeuer? Und anschlie-ßend ein leckeres Weihnachts-menü nach Elsässer Art oder ganz individuell nach Ihren Wünschen. www.grillensee.de

Landesgartenschau 2015 in Markkleeberg?Bei der Stadtratssitzung am 15.9.2010 beschloss der Mark-kleeberger Stadtrat einstimmig, sich für die Durchführung der Landesgartenschau 2015 zu be-werben. Die Landesgartenschau soll unter dem Motto „Mark-kleeberg 2015: Grüne Brücken – Blaue Bänder“ auf der jetzt noch brach liegenden Fläche südlich des agra-Parks stattfinden. Ob die Bewerbung – die auch von der Stadt Leipzig unterstützt wird – erfolgreich war, wird sich Ende des Jahres entscheiden. Wir drücken die Daumen!

Von London nach AltenburgDer irische Low-Cost-Flieger Ryanair wird auch zukünftig Flüge vom Leipzig-Altenburg-Airport nach London-Stansted anbieten und nützt damit auch dem Tourismus in Leipzig. Im Sommer wird die Strecke täg-

lich, im Winter drei Mal wö-chentlich bedient. Seit sieben Jahren fliegen mit Ryanair nicht nur deutsche Touristen ins Ausland, sondern ausländische Touristen kommen auch nach Deutschland. Bis zu 40 % der 189 Passagiere eines Fluges sind „Incoming“-Gäste, von denen über 50 % zielsicher nach Leip-zig weiterreisen. Einer Studie der IHK Ostthüringen zufolge ist Altenburg in Mitteldeutschland „mit seiner demographischen und geographischen Lage alter-nativlos für das Anforderungs-

profil von Low-Cost-Fliegern wie Ryanair.“ Neben London bietet Ryanair ab Altenburg auch Flüge nach Alicante und Barcelona an. www.leipzig-altenburg-airport.de

Leipzig beim RDA-WorkshopVom 26.7. bis 29.7.2010 fand in Köln der 37. RDA-Workshop statt. An der größten Fachmesse für die internationale Bus touris-tik nahmen mehr als 1.300 Aus-steller teil. Erfreuliches Re sümee: Es gab für Leipzig fast doppelt so viele Anfragen wie im Vorjahr.

Mitteldeutschland

Page 10: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

10 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Literaturtipps

Im Flug über SachsenJochen Knobloch, Joachim Wal-ther, Hinstorff Verlag, 1. Aufl. 2008, 128 S., dt./engl., 94 Abb., 34,90 EuroTraumhafte Aufnahmen zwi-schen Himmel und Erde porträ-tieren in diesem Bildband die Besonderheiten Sachsens aus der Vogelperspektive: Städte wie Leipzig und Dresden, be-rühmte Baudenkmale wie Schloss Moritzburg oder der meer ferne Leuchtturm charak-terisieren die Vielfalt einer der schönsten Regionen Mittel-europas.

Der Flughafen Leipzig/HalleHans-Dieter Tack, Sutton Ver-lag, 1. Aufl. 2010, 128 S., 230 Abb., 18,90 EuroDas Buch zeichnet die Ge-schichte des zivilen und militäri-schen Flugbetriebs von den Gründungstagen und der Auf-nahme des Flugbetriebes 1927 bis zum modernen Frachtum-schlagplatz und Passagier flug-hafen Leipzig / Halle nach und dokumentiert die technische Entwicklung vom Eindecker bis zum Airbus. Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche Fotos zum Thema.

Messe, Markt und Minirock Leipzig in Farbfotos der 50er, 60er und 70er JahreManfred Ulmer, Otto Künne-mann, Martina Güldemann, Wartberg Verlag, 1.Aufl. 2010, 64 S., 233 Abb., 17,90 EuroDas Buch lädt mit Bildern aus dem Nachlass von Wolfgang Kindler zu einem fotografischen Rundgang durch das Leipzig der Jahre 1950 – 1970 ein. Schon 1955 konnte der Fotograf eine Kleinbildkamera erwerben, so dass das Buch einige der weni-gen Farbaufnahmen von Leipzig in dieser Zeit zeigt.

Die Kunst der GegenwartCharlotte Bonham-Carter, David Hodge, Belser Verlag, 1. Aufl. 2010, 256 S., 250 Abb., 39,90 EuroZeitgenössische Kunst scho-ckiert und fasziniert den Be-trachter gleichermaßen. Der Bildband vereint die 200 meist-ausgestellten Künstler der letz-ten 40 Jahre, darunter auch die Leipziger Andreas Gursky und Neo Rauch, zwei der bedeu-tendsten Künstler der Moderne. Es werden charakteristische Werkbeispiele der jeweiligen Künstler erläutert und durch großformatige farbige Ab bil-dungen veranschaulicht.

100 berühmte SachsenPeter Sundermann, Sutton Ver-lag, 1. Aufl. 2010, 128 S., 100 Abb., 19,80 EuroSachsen hat eine beeindrucken-de Zahl von Persönlichkeiten hervorgebracht. 100 dieser Be-rühmtheiten, die in Sachsen ge-boren wurden oder hier den Höhepunkt ihrer Schaffenskraft erreichten, werden in chronolo-gischer Reihenfolge vorgestellt. Darunter befinden sich Politiker, Gelehrte, Unternehmer, Lite-raten und Musiker.

Mit Johann Sebastian Bach unterwegsHans-Josef Jakobs, SCM Hänssler Verlag , 1. Aufl. 160 S., 124 Abb., 14,95 EuroJohann Sebastian Bach ist aus der Musikgeschichte nicht weg-zudenken. Doch wie wurde der Sohn eines ärmlichen Stadt-pfeifers zum berühmtesten Kir-chenmusiker überhaupt? Diese und viele andere Fragen beant-wortet dieses Buch, indem es die verschiedenen Orte, die Bach prägten und durch ihn ge-prägt wurden, vorstellt. Von Eisenach über Arnstadt bis Leipzig veranschaulicht es die Stationen mit Fotos, Stadtplänen und Adressen.

literaturtipps

Page 11: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

11NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Der Traum vom Fliegen

Für eine Handelsstadt wie Leip-zig, die auf gute und schnelle Verbindungen angewiesen ist, spornte die Frühzeit des Flug-wesens die Phantasie an. Die Messestädter gerieten völlig aus dem Häuschen, als am 21.2.1784 der erste Heißluftballon in Leip-zig nach dem Vorbild der Montgolfiere aufstieg. Oder als drei Jahre später, im September 1787, der Ärmelkanal-Über-kehrer François Blanchard zu einer einstündigen Freiballon-fahrt in den Leipziger Himmel abhob. Richtig in Schwung kam die Luftfahrt aus Leipziger Sicht aber erst ab dem 30.5.1909. An diesem Pfingstsonntag erschien mit dem Zeppelinluftschiff LZ-5 erstmals ein Schiff dieser Bauart über Leipzig. Aus der Be-geisterung über dieses Ereignis heraus gründeten luftfahrtinter-essierte Bürger vor allem aus dem Universitätsbereich, Ver-treter der Industrie und des Bürgertums den Leipziger Verein für Luftschifffahrt. In Leipzig-Lindenthal entstand 1910 der erste für die Zwecke der Zivilluftfahrt gedachte Flugplatz in Sachsen, der zugleich Heim-statt der ersten sächsischen Fliegerschule und der Deutschen Flugzeug Werke GmbH (DFW) war. Ein weiterer Flughafen wuchs 1912 in Leip zig-Mockau. Auf dem 12 ha großen Areal, das die Stadt der Flug hafen-gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung stellte, entstanden imposante Ge bäude. Die 160 m lange und 25 m hohe Luft-

schiffhalle zum Beispiel bot mit ihrer Breite von 60 m bis zu drei Zeppelinen Schutz. Auch das erste Flug hafenhotel Deutsch-lands gab es in Leipzig-Mockau. Vom 22.6.1913 an – am Tag seiner Eröffnung gaben sich auch der sächsische König Friedrich August und Graf Zeppelin die Ehre – bis zum 24.10.1913 begann unglaubli-che 110 Mal ein Zeppelin seine Fahrt in Leipzig!

Die Zeiten des Flughafens in Leipzig-Mockau sind Ge-schichte. Heute starten und landen die großen Maschinen – bis hin zum Airbus A 380 und dem größten Frachtflugzeug der Welt, der Antonow 225 – am Flughafen Leipzig/Halle. Dank seiner idealen verkehrs-geographischen Lage im Zen-trum Europas und der direkten Anbindung des Passagier- und Frachtbereiches an das trans-europäische Autobahn- und Schienennetz, hat der Airport beste Rahmenbedingungen. Nur so haben wir es in der Bewerbung um die Ausrichtung der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) ab 2012 ohne Punktverlust bis ins Finale geschafft, wo wir uns Berlin – und zwar erst in der Verlängerung – knapp geschla-gen geben mussten.

Wer Leipzig gern einmal aus der Luft betrachten möchte, für den habe ich noch einen besonderen Tipp. Jährlich im Juli wird Leipzig zum Mekka der Ballonfahrer. Zur Leipziger SAXONIA INTERNATIONAL BALLOON FIESTA überraschen über 100 Ballonfahrer aus allen Teilen der Welt die Zuschauer und bieten auch die Mög-lichkeit, bei diesem prächtigen Schauspiel mittendrin zu sein – an Bord eines Ballons hoch über den Dächern von Leipzig.

Ihr Burkhard Jung(Oberbürgermeister)

FototerminUm den Bogen von der Luft-fahrtgeschichte bis in die Gegen- wart zu spannen, stellten wir in den Mittelpunkt unseres Foto-termins beim Flughafen Leipzig/Halle zwei historische Flug-zeuge. Unser Titelfoto entstand vor einer IL-18, die Bestandteil des zukünftigen Airport-Event-parks ist. Sie war die erste IL-18 der Deutschen Lufthansa Ost und flog von 1960 bis 1988. Eine Attraktion ist auch die IL-62, die als 1. vierstrahlige Maschine der Interflug zwi-schen 1970 und 1990 im Ein -satz war.

Wann geht der nächste Flieger in Richtung Süden?

Sabine träumte schon früher von einer Arbeit als Stewardess ...

Die IL-62 DDR-SEF der Interflug fasziniert noch heute viele Besucher.

„Wo fliegt das Flugzeug?“ – Fotoshooting vor der IL-18, die im Jahr 2010 ihre Original-Farbgebung zurückerhielt.

titelthema

Page 12: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

12 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Der Traum vom Fliegen

Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit. Schon in der griechischen Mythologie stürzte sich Ikarus in den Tod, als er mit selbst gebauten Vogel federn aus Wachs zu nahe der Sonne flog. Seitdem unternahmen die Menschen zahlreiche Versuche, aus eigener Muskel kraft zu flie-gen wie ein Vogel. Leonardo da Vinci zeichnete vor ca. 500 Jahren den ersten Ornithopter. Obwohl er die aus Holz und Leinwand bestehende Flug-maschine mit einem Mecha-nismus entwickelte, der die Muskelkraft verstärken sollte, konnte kein Mensch mit der 300-kg-Flugmaschine in die Lüfte gehen. 1783 ließen die Brüder de Montgolfier den ers-ten Heißluftballon unbemannt auf einem französischen Markt-platz bis in 1.800 m Höhe stei-gen. Das erste lenkbare mit Wasserstoff gefüllte Luftschiff, der „Zeppelin LZ1“ wurde von Ferdinand Graf von Zeppelin 1900 konstruiert. Parallel zu den aufkommenden Ballons und Luft schiffen wurde in Europa fleißig an Entwürfen für Flug-maschinen mit Flügeln gearbei-tet. Der Brite George Cayley er-

kannte als Erster die Funk-tionsweise von Flügeln und entwarf daraufhin 1804 ein dra-chenähnliches Flugmodell mit einer Schwanzflosse als Stabi-lisator und einem großen gebo-genen Flügel. Otto Lilienthal entwarf einen Gleiter, der aus Weidenruten zusammengefügt und mit Baumwollstoff überzo-gen war. Dieser wurde über die Beinbewegung, verstärkt durch die Schwanzflosse, gelenkt. Durch die Erfindung des Benzin-motors gelang den amerikani-schen Brüdern Wright mit ihrem Fluggerät 1903 der 1. motorge-steuerte Flug der Geschichte. Louis Blériot, der den ersten Eindecker mit Frontmotor entwi-ckelte, gelang 1909 die erste Überquerung des Ärmelkanals mit einem Flugzeug. Nach seiner Errungenschaft eröffnete Blériot die 1. Flug zeugfabrik der Welt. Im Ersten Weltkrieg wurde die Neuer fin dung der Doppeldecker sofort für Kampfzwecke einge-setzt. So war z. B. die britische „Bristol Fighter“ so gut zu steu-ern, dass unter Beschuss und beim Ausweichen kunstvolle Flug manöver ausgeführt werden konnten. 1931 erreichten die

Die Geschichte des Fliegens Einen Stilmix aus Gaumenfreuden und Luftfahrtgeschichte bietet

das Restaurant „Iljuschin-18“ auf dem Flughafen Leipzig/Halle.

Page 13: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

13NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Diese originelle 5,5-stündige Tour beinhaltet u.a. die Fahrt mit einem Oldtimerbus, ein Mittagessen bei einem Land-fleischer in Radefeld, Check-In im Terminal des Flughafens Leipzig/Halle, Be sichtigung der Flughafenfeuerwache und Busfahrt über die Startbahn Nord. Der Preis ist abhängig von der Gruppengröße.Anfrage: 0341/7104-230www.leipzig-erleben.com

Flughafentour

Der Traum vom Fliegen

Konstrukteure der amerikani-schen „Supermarine S6“ mit ihrem Flugzeug eine Ge schwin-digkeit von 650 km/h. Die 1. Nonstop-Überquerung des At lantiks gelang den Engländern Brown und Alcock im Juni 1919 in 16 Stunden. Mit der wachsen-den Sicherheit und steigenden Geschwindigkeit wurde das Flugzeug auch für Passagiere attraktiv. Die 1. dauerhafte Flug verbindung der Passagier-luft fahrt war die Strecke Paris –London. Die Maschinen ver -fügten zu diesem Zeitpunkt je-doch noch nicht über einen modernen Druckausgleich, wo-durch das Tieffliegen der Flug-zeuge die Passagiere starken Turbulenzen aussetzte. Die USA hatten in der zivilen Luftfahrt eine Vorreiterrolle inne. 1933 baute eine amerikanische Firma die „Boeing 247D“, die mit 300 km/h in 20 Stunden Nord-amerika überquerte und damit das seinerzeit modernste Flug-zeug der Welt war. 1937 stellte der Physiker Joachim Pabst von Ohain Industriellen und Fach-leuten sein konstruiertes Luft-strahltriebwerk vor. Das 1. Dü-senflugzeug startete dann im August 1939 mit einem Rund-flug über die Ostsee. 1976 hatte

die „Concorde“ ihren ersten Passagierflug. Sie entstand aus einer britisch-französischen Co-Produktion. Nach der mit zahl-reichen Superlativen versehenen „Triple-Seven“ von Boeing 1989, wurde im Juli 2007 der Langstreckenjet 787 präsentiert, in dem bis zu 330 Passagiere Platz finden. Das größte zivile Verkehrsflugzeug, was bisher in Serienproduktion gegangen ist, ist jedoch der „Superjumbo“ Airbus A380 des europäischen Flugzeug her stellers Airbus S.A.S., der am 25.10.2007 seinen ers-ten Passagierflug hatte.

Theresa Schröter

Nostalgischer Blick von der Gangway einer IL-62

Entwurf eines Flugapparates von Leonardo da Vinci (1488)

Der erste Flug mit einem motorgesteuerten Flugzeug: Orville Wright kontrolliert die „Kitty Hawk, NC“ vor dem Abflug am 17.12.1903

Page 14: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

14 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Darstellung der 152-II, Schulungsmaterial

Echte Bestuhlung der 152-II in einer Kabinenattrappe

Metallflugzeugbauer Klasse 1b (FZ 1b, 1.9.1959–28.2.1962) MAB Schkeuditz (2. v.r. der Autor)

Halle 5 im VEB MAB Schkeuditz (Werk 805) mit An-2 der Volksarmee

Mit 10 Jahren kam für viele Jungen hierzulande nur ein Beruf infrage, der des Lokführers. Nach der 10. Klasse bot sich Ende der 1950er Jahre in der DDR die Chance, Flugzeugbauer zu wer-den. Mit einem Notendurchschnitt bis 2,0 gab es in Dresden und Leipzig die Möglichkeit, als Me tallflugzeugbauer einen Fach-arbeiterabschluss zu erhalten. Ein schließlich der Option, danach bei entsprechenden Leis tungen an der 1956 neugebildeten „Ingenieurschule für Flugzeug-bau“ in Dresden studieren zu können. Zahlreiche Abiturienten unter den Lehrlingen rechneten, nach erfolgreicher Lehre, mit einem Studienplatz an der „Fa-kultät für Luftfahrtwesen“ der TH Dresden. Nicht nur Otto Lilienthal verfolgte den Traum vom Fliegen. Auch Walter Ulbricht träumte da-von. Nur etwas teurer. Mit einer staatseigenen Luftfahrtindustrie. Begonnen hatte das alles mit der Euphorie einer „schnellen wirt-schaftlichen Entwicklung der DDR und dem sprunghaften Anwachsen der Außen handels-beziehungen“. So gab es schon im Mai 1952 Planentwürfe für den Aufbau einer Luftfahrt-industrie in der DDR. Da 60% der früheren deutschen Flugzeug-industrie im Osten Deutschlands beheimatet waren, arbeiteten noch zahlreiche Fachkräfte dieser Branche um solche Standorte wie Dessau, Bernburg, Staßfurt, Halle, Leipzig, Berlin und Rostock. Die Hauptquelle für die Besetzung der Konstruktions- und Ent wick-lungsplätze sah man in den „Rückkehrern“ aus der Sowjet-union. Einen Rückschlag erlitten diese Ideen durch die Ereignisse um den 17. Juni 1953. Trotzdem erhielt eine Gruppe deutscher Ingenieure in der UdSSR um Prof. Brunolf Baade im Dezember 1953 vom sowjetischen Luftfahrt-ministerium den Auftrag, ein Passagierflugzeug mit Turbinen-strahlantrieb für die Produktion in der DDR zu projektieren. Am 1. Mai 1955 fand die offizielle Gründung der ersten Betriebe für den Flugzeugbau statt. Weitere

folgten. Der VEB Flugzeugwerke Dresden (Nr. 801) erlebte am 1.1.1958 seine Taufe, obwohl schon die erste dort montierte Il 14 P am 26.4.1956 ihren Jung-fernflug durchführte. Im 1947 gegründeten Maschinen- und Apparatebau Schkeuditz (13. Mai) gab es eine lange Flug-zeugbau-Tradition. Weil der Werksflugplatz der „Siebel-Flug-zeugwerke“ in Halle-Mötzlich nicht erweiterungsfähig war, fiel die Wahl auf Schkeuditz. Auf dem Gelände des seit April 1927 bestehenden Flughafens Halle/Leipzig errichtete Siebel 1937 sein Werk III. Schon 1938 wurden ers-te endmontierte Maschinen ein-geflogen. Kriegsbedingt nahmen Reparaturleistungen an Flug-zeugen zu. Diese Arbeiten plus Umbauten führte man unter sow-jetischer Regie bis Ende 1947 fort. Dann Kältetechnik. Ab 1.5.1955 ein knapp sechsjähriger Höhen-flug in Sachen Flugzeugbau. MAB (Nr. 805) sollte drei spezielle Aufgaben erfüllen: als zentrale Reparaturwerft des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) dienen, ein Werk für die Fertigung von Ausrüstungen und Geräten des Flugzeugbaus und des Flugbetriebes (u. a. Pa ssa-giertreppen und Vorwärmgeräte) sein sowie Produktionsstätte für Leitwerksbau (Il 14P und 52II) und Flugzeugbestuhlungen (152II). Die Lehrlinge erhielten an der betriebseigenen Berufsschule sehr gutes fachliches Rüstzeug. Ergänzt durch eine solide All-gemeinbildung und sportliche Förderung. Von 1955 bis 1962 bekamen dort etwa 450 Lehrlinge in den Berufen des Leichtmetall- und Metallflugzeugbauers ihre fachliche Basisqualifikation. Hier kommt der Part des Autors. Mein Lehrbeginn im „Traum-beruf“ war der 1.9.1959. Zwei Monate zuvor hatte eine In dus-triezweigkonferenz stattgefun-den mit dem Ziel der Re-konstruktion der Luftfahrt-industrie. Denn es kriselte von Anfang an …

Martin Leipnitz

Flugzeugbau im Osten Deutsch-lands. Keine Erfolgsgeschichte.

titelthema

Page 15: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

BundesverwaltungsgerichtRennbahn Scheibenholz

Bibliotheca Albertina

MusikviertelClara-Zetkin-Park

Deutsche Bank

Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

MerkurhausHochschule für Grafik und Buchkunst

Klingerhaus

Stadthaus

Lutherkirche

PetersbogenLipanum

Karstadt

Dresdner Hof

LEIPZIG – Aussicht vom City-Hochhaus

Page 16: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

Städtisches Kaufhaus

Petershof

Thomaskirche

Festwiese und Glockenturm

Arena Leipzig

Red Bull Arena Waldstraßenviertel

Messehofpassage

Commerzbank

Galeria Kaufhof

Kaufhaus Breuninger

Museum in der „Runden Ecke“

Königshaus

Zeitgeschichtliches Forum

Mädler Passage und Auerbachs Keller

Marktgalerie

IHK zu Leipzig

Barfußgässchen (Drallewatsch)

Zentralmesse- palast

Handelshof

Altes Rathaus

Leipzig

Page 17: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

Zentralmesse- palast

Handelshof

Altes Rathaus

Alte Waage

Rosental

Reichshof

Naturkundemuseum

Fregehaus

Flughafen-Tower

Hansahaus

Tourist-Information (Katharinum)

Ev.-reformierte Kirche

Museum der bildenden Künste Leipzig

Riquethaus

StadtgeschichtlichesMuseum Leipzig

Kongresshalle

Zoo / Gondwanaland

Fürstenhaus-Erker

Löhrs Carré

Specks Hof

The Westin Leipzig

Nikolaikirche

Zeppelinhaus

Strohsack-Passage

Ehem. Hotel Astoria

Predigerhaus

Nikolaisäule

Porsche Leipzig

Page 18: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

Rotes Kolleg

Leipziger Messe

Hauptbahnhof

Königliches Palais

Paulinum

Bamberger & Hertz

Krochhaus und Ägyptisches Museum

Schwanenteich

Opernhaus

Wintergartenhochhaus

Augustusplatz (nicht im Bild: Gewand-haus – es befindet sich gegenüber dem Opernhaus)

BMW-Werk Leipzig

Leipzig-PanoramaOb Amsterdam, Bang-kok, Pagan oder Hong-kong – der Leipziger Peter Altner reist gern und stellt im Anschluss an seine Reisen be-eindruckende Foto-Pa noramen zu sammen. Auch in seiner Heimatstadt ist er sehr aktiv. Das vorliegende Leipzig-Panorama hat er aus dem 28. Stock des City-Hochhauses (Augustusplatz 9) foto grafiert und aus zehn verschiedenen Motiven zu sammengefügt.

www.pixelmarket.info

Page 19: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

19NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Der Traum vom Fliegen

Episoden aus der LeipzigerLuftfahrtgeschichteEine Messestadt wie Leipzig ist ihrer ureigenen Bestimmung nach auf Handel und Wandel angewiesen. Möglichst schnell sollen die Verkehrsmittel sein, um an die Orte zu gelangen, wo gute Geschäfte winken. Deshalb beschlossen vor 100 Jahren, als die ersten „Aero-plane“ am Himmel auftauchten, fortschrittsgläubige Leipziger, die Vorteile des neuen Verkehrs-mittels bald selbst zu nutzen. Nummer 1 in den Annalen der Leipziger Luftfahrtgeschichte ist der Flugplatz in Lindenthal. Er ging im Jahr 1911 in Betrieb und damit immerhin vier Jahre früher als der weithin gerühmte Haupt-bahnhof. Noch bevor Eisen-bahn züge alle Gleise des Haupt-bahnhofs erreichen konnten, hatte Leipzig schon seinen zwei-ten Luftschiffhafen. Es war 1913, als „Zeppeline“ erstmals auf dem ebenen Gelände im Norden der Stadt niedergingen. Doch nicht nur das: Weil die Leipziger den Luftschiffen einen angemes-senen Aufenthalt bieten wollten, bauten sie die damals größte Luftschiffhalle der Welt und eine Fliegerschule. Geblieben ist da-

von – ebenso wie vom Linden-thaler Flughafen – nichts. Doch bis heute führt die Fried-richshafener Straße in Richtung des ersten Luftschiff hafens. Die Stadt am Bodensee war Namens-patin für die Zufahrt, weil sich in Friedrichshafen die Zeppelin-Werft befand. Graf-Zeppelin-Ring und Luftschiffstraße kamen im Zuge der Neuordnung des Geländes am historischen Ort vor 15 Jahren neu hinzu.Nach dem Ersten Weltkrieg schafften die zivilen Motor-flugzeuge den Durchbruch. Der Mockauer Flughafen war dabei und sollte nach dem Willen des Leipziger Rates zügig ausgebaut werden.

Zentralflughafen auf Schkeuditzer FlurNur gab es kein Leipziger Privileg für Flughafenpläne. Auch im benachbarten Halle setzten die Konzepte zum Höhenflug an, weil der dortige Flughafen Niet-leben aus allen Nähten platzte. Das Reichsverkehrsministerium sprach eine diplomatische Em p-fehlung aus: Sollen sich die bei-den mitteldeutschen Großstädte doch auf einen gemeinsamen Flughafen auf halbem Wege

Blick aus der Vogelperspektive auf das Gelände des Flughafens Leipzig/Halle

Leipzig-Mockau – Luftschiffhafen und Flugplatz

Junkers G 38: in ihrer Entstehungszeit das größte Passagierflugzeug der Welt

Mockau und Moskau, DLH und DHL

einigen. Die flache Landschaft rund um Schkeuditz bietet außer-dem den natürlichen Vor teil nur weniger Nebeltage, was in der Pionierzeit der Luftfahrt ohne Radar oder gar Satelliten-Leit-systeme ein Riesenvorteil war.

Egal, wie die Leipziger es mit fast 85 Jahren Abstand sehen – am heutigen Flughafen Leipzig/Halle begannen die Nachbarn aus Halle zu bauen. Und folglich zeigen alle historischen Fotos auch die ursprüngliche Namens-

Page 20: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

20 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

juristischer Bedenken wegen der Namensgleichheit mit der Ak-tiengesellschaft im Westen des inzwischen geteilten Landes in Leipzig in den Messe flug verkehr ein. Die Übergangsphase mit DLH dauerte sieben Jahre, an-schießend prangte „Interflug“ auf sämtlichen zivilen Passagier-flugzeugen der DDR.

Im Flug zur MesseMesseflughafen war anfangs Leipzig-Mockau. Der erhalten gebliebene Gebäudekomplex an der Dübener Landstraße weist alle Merkmale früher Flug hafen-architektur auf: eine geräumige Halle für Abflug und Ankunft, darüber in einer rundum verglas-ten Kanzel die Flugsicherung, für die es noch keinen Tower gab, sowie zwei seitliche Gebäude-flügel für Verwaltung, techni-sche Dienste und die Flug-hafenverwaltung. Ein Hotel mit Flughafenrestaurant und dem unvermeidlichen Hart währungs-geschäft Intershop vervollstän-digte das Ensemble. Für den Bau des neuen Messe-geländes verschwand in den frü-hen 1990er Jahren die Mockauer Start- und Landebahn. Da war der Leipziger Luftverkehr aller-dings schon längst wieder auf den alten „Mitteldeutschen Zen-tralflughafen“ am Schkeu ditzer Kreuz umgezogen.

Der Traum vom Fliegen

form Halle/Leipzig. Die Flug-hafenplaner aus der Saalestadt hatten den richtigen Riecher. Halle/Leipzig entwickelte sich prächtig und landete in der deut-schen Luftverkehrsstatistik schon bald auf Platz zwei, nach Berlin-Tempelhof. Ein Gewinner dieser Entwicklung war die Stadt Leipzig. Im Jahr 1938 bedienten Flugzeuge wäh-rend der Messen die Verbindung Halle/Leipzig-Berlin tagsüber im 20-Minuten-Takt. Dichter wurde damals auf keiner anderen Verbindung der Welt geflogen. Als „kulturelle Zutat“ erschien die Verbindung nach Bayreuth im Flugplan. Aus Wagners Ge-burtsstadt sollten zahlungskräfti-ge Passagiere schnell und be-quem in die Wagner-Fest spiel-stadt gelangen. Der Flughafen auf Schkeuditzer Flur wäre es wert gewesen, dass seine ersten Bauten – alle auf der Südseite gelegen – erhalten blei-ben. Vor fast achtzig Jahren, in einer Zeit ohne Flug zeug ent-führungen, ging es am Boden vergleichsweise gemütlich zu. Am Sonntagnachmittag pilger-ten die Menschen zu Tausenden nach Schkeuditz, um mal ein Flugzeug zu sehen. Fein heraus-geputzt nahmen die Familien auf der Terrasse Platz und genossen ihren Nachmittagskaffee faktisch in Griffweite all der wellblechbe-

plankten Junkers und stoffbe-spannten Dornier. Sollte eine Maschine abheben, öffnete sich für Besatzung und Passagiere eine Pforte im Lattenzaun zwi-schen Terrasse und Stoppfläche und los ging´s.Wenige Jahre später entstand im sachlichen, schnörkellosen Bau-haus-Stil ein Abfertigungs ge-bäude, das in seiner an schneller Abfertigung orientierten Funk-tionalität als Prototyp unzähliger Nachfolger in aller Welt gilt, so-wie der „Glaspalast“, das neue Flughafenrestaurant. Der Zweite Weltkrieg änderte al-les. Schon 1939 wurde der zivile Flugverkehr eingestellt, die Bau-haus-Architektur ging bei einem Bombenangriff 1944 verloren und zahlreiche Leipziger Fa-briken – darunter die umgenutz-ten Hallen 1 bis 3 auf der Technischen Messe entlang der heutigen Prager Straße – bauten Militärflugzeuge und deren Komponenten in Serie. Als der Krieg zu Ende war, folgten Reparationen und Sprengungen der Rüstungsbetriebe. Zehn Jahre lang zeigte sich kein deut-sches Flugzeug mit einheimi-scher Besatzung am Himmel über Leipzig.Zum Neustart 1956 tauchte ein traditionsreicher Name wieder auf. Die volkseigene „Deutsche Lufthansa“ stieg trotz heftiger

Imposanter Anblick: der Flughafen Leipzig/Halle bei Nacht

Werbung der Interflug für den Messeflugverkehr nach Leipzig (1988)

Page 21: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

21NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Der Traum vom Fliegen

Ab 1963 fungierte das tradi-tionsreiche Areal, das in den 1950er Jahren vorübergehend Werksflughafen für die optimis-tisch gestartete und brutal abge-stürzte Luftfahrtindustrie der DDR war, als Messeflughafen und ab 1972 als „Flughafen Leipzig.“ Linienflüge führten nach Moskau, Budapest und an die bulgarische Schwarz meer-küste. Der reguläre Flugplan war dünn; es gab ganze flugfreie Tage. Abrupt lebhafter wurde es nur bei hartnäckigem Nebel auf dem Zentralflughafen der Inter-flug in Berlin-Schönefeld, weil Flüge dann nach Leipzig umge-leitet werden mussten, und vor allem während der beiden jährli-chen Leipziger Messen.Der Messeflugplan mit dem Doppel-M der Leipziger Messe reichte mit seinem Umfang an den gesamten Flugplan der Interflug heran. Dafür gab es einen simplen Grund: Zahlreiche Flüge der Interflug von weit entfernten Flughäfen legten während der Messen einen Zwischen stopp in Leipzig ein, ehe das eigentliche Ziel Berlin angesteuert wurde. Hinzu kam als Besonderheit der Messe flug-verkehr ausländischer Partner. Air France, British European, die holländische KLM und die Swissair flogen Leipzig zu dem Großereignis im internationalen

Auf dem Rollband im Zentralterminal des Flughafens Leipzig/Halle

Blaue Stunde: Antonow AN 124

Dierk Näther (Flughafen Leipzig/ Halle, Geschäftsführer)

Handel täglich an. In Berlin wäre das im Kalten Krieg aufgrund des argwöhnisch durchgesetzten Vier-Mächte-Status der geteilten Stadt nicht möglich gewesen. Und als im September 1972 die Condor und im März 1973 gar die Lufthansa in Leipzig aufsetz-ten, schien der geteilte Himmel über Europa sogar ein großes Luftloch zu verlieren.Doch es gab noch eine Steigerung: Aus Prestigegründen landete am 18.3.1986 die Air France mit einer Concorde in Leipzig; einen Tag später folgte British Airways mit seinem Überschallflugzeug. Auf den Feldern rund um den Flughafen standen bei bestem Frühlings-wetter 40.000 Menschen dicht gedrängt. So ungefähr muss es wohl auch bei der Ankunft der ersten Zeppeline oder bei der Eröffnung des Schkeuditzer Flughafens im Jahr 1927 gewe-sen sein.

Verzückt von der „Concorde“Die französische Concorde steuerte Leipzig anlässlich der Frühjahrsmessen in den folgen-den Jahren immer wieder an. Eine frühe Anwendung des Code Sharing schlug sich in einer ge-meinsamen Flugnummer von Air France und Interflug für die le-gendären Gastspiele nieder, die zwischen Leipzig und Paris auf

dem kurzen Stück über der Nordsee wirklich in Über schall-geschwindigkeit absolviert wur-den.Vollends in Bewegung geriet das Flugwesen in Leipzig im Zuge der deutschen Einheit. Aus einer umgenutzten Mitropa-Auto-bahn raststätte, die in der Inter-flug-Ära kaum lösbare Aufgaben eines „Terminal“ erfüllen muss-te, wurde der Flughafen Leipzig/Halle mit zwei neu gebauten bzw. umgestalteten Start- und Landebahnen, dem neuen Ter-minal, dem Zentralgebäude mit Parkhaus und der Verknüpfung mit einer Neubaustrecke der Bahn. Nicht zu vergessen die Fracht, vor allem dank des 2008 in Betrieb gegangenen Europa-Zentrums des Express-Logis-tikers DHL. „Als Luftfracht-Drehscheibe liegen wir in Deutschland mittlerweile auf Platz zwei und rangieren euro-paweit unter den Top Ten“, freut sich Flughafen-Geschäftsführer Dierk Näther.

Im Zuge der umfangreichen Bau arbeiten erwies sich der Flughafen-Untergrund als ge-schichtsträchtiger Boden. Ge-borgen werden konnte ein histo-rischer Landebahnscheinwerfer,

der vor Jahrzehnten ankommen-den Flugzeugen den Weg wies. Im Konzept des Airport-Event-parks am Flughafen hat das phä-nomenal gut erhaltene Stück,

Page 22: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

22 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

das derzeit neben dem Abflug-gebäude zu bewundern ist, be-reits einen festen Platz. Ebenso wie die IL-18, die als robuster und zuverlässiger Turboprop-

Peter Bergmann, Leiter Immo-bilien der Flughafen Leipzig/Halle GmbH, über Iljuschin, Bauhaus und das berauschende Gefühl, unterwegs zu sein

Herr Bergmann, am Flughafen Leipzig/Halle soll ein Airport-Eventpark entstehen. Ein weite-res Luftfahrtmuseum?Peter Bergmann: Weit gefehlt. Wir wollen kein herkömmliches Museum, sondern das Erlebnis Mobilität für eine breite Zielgruppe, die es nicht verlernt hat, begeistert zu sein.

Also das Hochgefühl des Fliegens ohne abzuheben?Mindestens. Wir haben schließ-lich spektakuläre Exponate wie die Il-18, die wieder wie einst

die Farben der Lufthansa Ost trägt. Autos gehören ebenfalls zur Mobilität, Schnellzüge fah-ren in Sichtweite und vielleicht gehen wir noch aufs Wasser.

Was kann der Besucher im Eventpark erleben?Die ganze Bandbreite der Mo-bilität. Er sieht, was ihn bewegt, und ist dabei nicht nur Zu-schauer, sondern Beteiligter, zum Beispiel im Cockpit der Iljuschin. Mobilität kann süchtig machen – unbedingt positiv ge-meint.

Welche bauliche Hülle ist für den Airport-Eventpark vorgese-hen?Eine starke Anleihe an der spek-takulären Architektur des alten Flughafens Leipzig/Halle. Es war Bauhaus pur – funktional, schnörkellos und faszinierend. Was im Krieg verlorenging, wol-len wir nun als einen Teilbereich für den Eventpark nachbauen.

Mit welchem Zeitraum für die-ses Projekt rechnen Sie?Bis zum Sommer 2011 wollen wir wissen, wer sich beteiligt, wer in diese Erlebniswelt inves-tiert und ob wir schon für den Einladungs-Flyer texten können.

Modell vom Airport-Eventpark

Erst ling am ostdeutschen Him-mel in den An liefe rungs zustand für die Lufthansa-Ost aus dem Jahr 1960 zurückversetzt wurde und bereits vor dem Zen tral-gebäude steht. Eine weitere der inzwischen selten gewordenen IL-18 – diesmal in den Inter flug-Farben der 1980er Jahre – ist auf dem Dach des Auto mobil mu-seums da Capo in der Leipziger Karl-Heine-Straße zu bewundern – neben all den interessanten zeitgenössischen Ma schinen aus Ost und West, die den Flughafen Leipzig/Halle anfliegen.

Helge-Heinz Heinker

Mobilität erleben

Page 23: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

23NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Mit dem Heißluftballon Leipzig erkundenBallon fahren zählt zu den schönsten Abenteuern zwischen Himmel und Erde. Im Ballon-fahrer-Jargon wünschen wir Ihnen eine gute Fahrt: Glück ab und Gut Land.

Sky-Lift Ballonfahrten in Leipzig+49 (0)341/2283025www.ballonfahrten-in-leipzig.de

Luft und Liebe Ballonfahrten+49 (0)800/5070508www.ballonfahrten-leipzig.com

Ballonteam Leipzig +49 (0)5223/78111www.ballonteam-leipzig.de

Sachsen Ballooning+49 (0)341/5215315www.sachsen-ballooning.de

Bungee JumpingDer Erlebnisexperte Jochen Schweizer bietet auch in Leipzig Bungee Jumping an.

Anlage: Cospudener Seewww.jochen-schweizer.de

FallschirmspringenOb Einzelsprung, Tandemsprung oder Gleitschirmfliegen im Leip-ziger Neuseenland – hier wer-den Fliegerträume wahr.

Luftsportclub Leipzig e.V.0178/3101054 www.skydive-leipzig.de

Fallschirmsportverein Eilenburg e.V.www.fsv-eilenburg.de

Luftsportverein Neuseenland Leipzig e.V.+49 (0)341/5651998www.luftsportverein-neuseenland.de

Rundflüge über LeipzigOb mit offenem Gyrocopter oder Helikopter über Leipzig fliegen – beides ist möglich.

Lips Flugdienst GmbH +49 (0)341/3939170www.lips-flugdienst.de

Gyrocopter Taucha0173/ 3715765www.gyrocopter-taucha.de

Air Service Sachsen GmbH+49 (0)341/6586648www.rundflugprofi.de

X-RAY Flugsportzentrum Leipzig+49 (0)34298/139695www.propellermann.de

HSG Helikopter-Service-GmbH+49 (0)341/2242220www.hsg-heli.de

FlugsimulationFliegen lernen ist ganz einfach! Anhand eines modernen Pa no-rama Projektionssystems, realis-tischen Steuerkräfte simu la tionen und Original Bedien elementen fühlt man sich wie ein Pilot.

ZfF Zentrum für Flugsimulationwww.flugsimulator-leipzig.de

Erobere das AllIn Leipzig befindet sich der Sitz eines gemeinnützigen freien Instituts zur Förderung der Studien- und Berufsorientierung im Ingenieurwesen und der Luft- und Raumfahrt.

International Space Education InstituteWurzner Str. 4, 04315 Leipzigwww.spaceeducation.de

Flughafen-FührungenDer Besucherdienst bietet zahl-reiche originelle Führungen an, z. B. die Feuerwehr-Tour, die Air-port-Tour, die Nacht-Tour und die Schüler-Tour.

Flughafen Leipzig/Halle GmbH+49 (0)341/224-1414www.leipzig-halle-airport.de

Tanja Henkel

Leipzig aus der Luft erleben – Sport- und Freizeitmöglichkeiten

titelthema

Page 24: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

24 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Zu Besuch bei der 16. SAXONIA

Vom 29.7. bis 1.8.2010 fand am Silbersee in Leipzig-Lößnig zum 16. Mal Europas größtes Ballonfahrertreffen statt, zu dem über 100.000 Besucher ström-ten. Unter dem Motto „Das Leipziger Original“ trafen sich rund 60 Ballonfahrerteams aus fünf Nationen. Dank zahlreicher Sponsoren ist der Eintritt frei. „Das besondere Abenteuer bei der Balloon Fiesta ist, dass auch die Zuschauer Ballon fahren können und niemand vorher weiß, wohin einen der Wind treibt“, so Hans-Peter Wohl-fahrt, Veranstalter der Balloon Fiesta, mit dessen Unterstützung das Redaktionsteam einen Blick hinter die Kulissen werfen durf-te. Bevor wir in die Luft gehen, müssen wir uns aber erst noch stärken. Im VIP-Bereich ver-wöhnt uns das Team des Ratskellers der Stadt Leipzig mit gutem Service und leckeren Speisen. Absolutes Highlight ist für mich der Schoko-Brunnen! Inzwischen füllt sich der Himmel mit Ballons. Während der drei Tage gibt es zahlreiche Wett-bewerbe, die für Spannung sor-gen: Bei der Fuchsjagd wird von einem Ballon – dem „Fuchs“ –ein Zielkreuz ausgelegt, das von den Verfolgern markiert werden muss. Beim Key Grab hingegen ist das Ziel, einen übergroßen Luftballon in 15 m Höhe zum Platzen zu bringen. Da es auch für uns Zeit wird ab-zuheben, geht es zurück über den roten Teppich zur Start-wiese. Vorher werden wir noch belehrt und uns wird erklärt, wie so ein riesiges Gefährt über-haupt fliegt. Natürlich reichen uns theoretische Ausführungen nicht und so dürfen wir aus-nahmsweise die Ballonhülle be-treten. Dort werden gerade ca. 4.000 m3 Luft hineingepumpt, die dann durch einen Brenner erwärmt wird. Durch den Dichteunterschied der leichten warmen Luft im Inneren und der kalten Luft außerhalb des Ballons, kann dieser mit bis zu neun Passagieren aufsteigen.

Vorerst müssen wir aber mit vol-lem Körpereinsatz verhindern, dass unser Ballon ohne uns ab-hebt. Letztendlich dürfen aber auch wir unseren Ballon in Form einer Bockwurstdose besteigen – und das ist gar nicht so einfach wie es aussieht. Wenig später genießen wir den einzigartigen Blick über das Umland. Als unser Ballon wieder landet, wird gerade der Star der diesjäh-rigen Balloon Fiesta auf seinen großen Auftritt vorbereitet: Die Hülle eines 37 m hohen und 80 m breiten Dinosaurier-Ballons wird auf dem Rasen ausgebrei-tet und langsam mit Luft gefüllt. Gefahren wird der „NJHA T(oronto)-Saurus Rex“ vom Geschäftsführer des kanadi-schen Heißluftballonunter neh-mens „Not Just Hot Air“, Ernest Lee. Seit 1994 macht das Urzeitwesen die Lüfte unsicher. Heute wird er von verschiede-nen ferngesteuerten Modell-ballons begleitet. Einer der Modellballons in Form der South Park-Figur Stan wird geschickt in das Maul des grünen Monsters gelenkt und schließ-lich „verspeist“. Als der T-Rex davon schwebt, lassen wir den Abend bei einer Erdbeerbowle ausklingen. Zur 17. Balloon Fiesta vom 28. bis 31.7.2011 werden wir bestimmt wieder dabei sein! www.balloonfiesta.de

Sabine Fischer

hinter den kulissen

INTERNATIONAL BALLOON FIESTA

Unglaublich: So sieht ein Heißluftballon von Innen aus.

Unser Bockwurst-Ballon „Die Rostocker“ ist startklar

Ein tolles Gefühl – wir heben ab! Der 37 m große T-Rex verspeist einen Ballon

Veranstalter Hans-Peter Wohlfahrt (2.v.l.) und Ratskeller-Geschäftsführer Ingo Winkler begrüßten uns im VIP-Bereich der Balloon Fiesta

Die Luft wird erhitzt

Page 25: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

25NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Zum 85. GeburtstagHorst Arloth, „die Vaterfigur des Künstlerischen Stein drucks in Leipzig“, kam am 29.10.1925 in Nieder grun stedt zur Welt. Den Beruf des Steindruckers, der heute welt weit so gut wie ausgestorben ist, erlernte er „von der Pike an“. Nach dem Krieg konnte er die Litho-werkstatt der Hochschule in Weimar 1950 übernehmen. Durch deren Schließung 1953 kam Horst Arloth an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Hier bildete er (ab 1961 als Dozent) die Studierenden im Steindruck aus. Bis zu seiner Emeritierung 1990 hat der „Berufsnarr“ für fast al-le bekannten Grafiker im Osten Deutschlands handgedruckt. Er wünscht sich, dass in unserer digitalen Welt „das Zeichnen und Drucken vom Lithostein nicht in Vergessenheit gerät“. Saxa Loquuntur (Die Felsen (Steine) werden reden).

„Meine Leidenschaft die Clowns!“Im April 2010 hat Hans-Dieter Hor mann mit dem Verein Dipe-tos Welt der Clowns e. V. in Leipzig (Reise-kestraße 10) das erste deutsche Clown mu-seum eröffnet. Mit Herz und Seele führt er seine Besucher durch das Museum und erzählt zu vielen seiner Clowns eine oftmals auch sehr persönli-che Geschichte. Er sagt von sich: „Ich habe mit den Clowns meine Lebenstherapie gefunden.“ Aber er selbst tritt nicht als Clown auf, denn Hans-Dieter Hormann hat zu viel Respekt vor den Aufgaben der Clowns, die nicht nur bunt angezogen sind, sondern den Menschen einen Spiegel vorhalten. www.weltderclowns.de

Neuer Eco-Chic: GRÜNSTOFF ECOUTUREAm 9.9.2010 eröff-nete die Leipzigerin Yvonne Jadatz in der 1. Etage der Karl-Liebknecht-Straße 27 ihr neues Geschäft für ökologische Da-men- und Herren-Mode. Zu sam men mit der Frauen bundes liga-Mann schaft des HCL durchtrennte sie das grüne Band. “Grün ist angesagt“, so die 42-Jährige, die auf rund 100 qm in lichtdurchfluteten Räumen Stücke bekannter Labels wie LANA natural wear anbietet. Und wer schon einmal dort ist, kann seine „Öko-Shoppingtour“ auch gleich in benachbarten Geschäften wie Biomare II und Beatuty & Nature fortsetzen. www.gruenstoff.de

Miss Gose 2010Im Biergarten der Gosen-schenke „Ohne Bedenken“ erlebten am 24.7.2010 über 1.000 Gäste eine heitere Wahl der „Miss Gose 2010“. Insgesamt 14 muti-ge Damen waren dem Aufruf von Gosewirt Dr. Hartmut Hennebach ge-folgt und boten abwechs-lungsreiche Darbietungen. Die prominent besetzte Jury war besonders von der 32-jährigen Gohliserin Irmela Schmuhl angetan, die mit ihrem Querflötenspiel und einem umfangreichen Wissen zur Bierspezialität Gose gewann. Die Kindergarten-Pädagogin hört in ihrer Freizeit gern Gustav Mahler, Norah Jones und Metallica und durfte sich über einen Reisegutschein im Wert von 250 Euro freuen, den Gesine Jüttner (Reisecenter Gohlis) überreichte. www.gosenschenke.de

Vom Bergbau zur Seenplatte – 2000. PHÖNIX-TourAm 11.9.2010 lud Karl-Detlef Mai, Geschäftsführer von RUNDUM LEIPZIG – Mai-RegioTour, unter dem Motto „Vom Bergbau zur Seenplatte“ zur 2000. PHÖNIX-Tour ein. Seit 1998 erlebt man bei dieser Tour den Landschaftswandel im Leipziger Neuseenland – vom Bergbau über die Sanierung und Rekultivierung bis hin zur Entstehung neuer Seen. Bei einem zünftigen Bergbau-Picknick kann man sich wäh-rend der Tour stärken. Seit 2010 bietet der Südraum-Experte zusätz-lich das PHÖNIX-QUARTETT an, vier Touren, die ganzjährig buch-bar sind. www.rundum-leipzig.de

Neuer BallettdirektorDer zuvor am Theater Kiel täti-ge Mario Schröder wird mit Beginn der Spielzeit 2010/11 neuer Ballettdirektor und Chef-choreograph des Leipziger Balletts an der Oper Leipzig und erhält einen Vertrag bis 2014. Er tritt damit die Nachfolge von Paul Chalmer an. Schröder steht nicht nur für eine Fortsetzung des neoklassi-schen Balletts in der Tradition eines Uwe Scholz – nicht zuletzt war er selbst Erster Solist des Leipziger Balletts unter Uwe Scholz –, sondern vor allem auch für eine eigenschöpferische choreographi-sche Arbeit. Folgende Ballett-Premieren sind geplant: Chaplin (30.10.10), Carmina Burana (22.1.11), Intershop (25.3.11) und Jim Morrison (13.5.11). www.oper-leipzig.de

vorgestellt

Page 26: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

26 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Meinungen – Ansichten

„Mit der Darstellung der Leipziger Kabarettszene haben Sie uns einen großen Gefallen getan! Wir kannten bisher nur die Pfeffermühle und sind nun überrascht, welche vielfältigen Angebote Ihre Stadt auf diesem Gebiet vorzuweisen hat. An-lässlich des Weihnachts marktes werden wir dieses Jahr wieder

mit mehreren Reise gruppen in Leipzig sein und die Zeit nutzen, uns die ein oder andere Ka-barettvorstellung anzuschauen. Könnten Sie uns bitte 150 Prospekte ‚Kleine Kunst ganz groß‘ zusenden?“Thomas Weinrich, München

„Obwohl ich Leipziger bin, ha-be ich nicht gewusst, wie viele Kabaretts es hier gibt. Die sym-pathischen Texte von Janet Schönfeld haben dazu beigetra-gen, dass ich mit meiner Familie und mit Freunden nach und nach alle Einrichtungen besu-chen werde.“Klaus Sikora, Leipzig

„Beim Lesen der LTM-Pub-likation ‚Leipzig Express‘ 07/2010 fand ich einen Fehler. Dort wurde auf Seite 5 mehr-fach der Begriff ‚Musikerviertel‘ verwendet, obwohl auf der zi-tierten DVD ‚Architektouren‘ der Begriff richtig ‚Musikviertel‘ heißt. Es kann sich also nicht um ein Versehen oder einen Schreib fehler handeln. Wir vom Musikviertel e. V. stellen insbe-sondere seit 1989 leider sehr häufig die falsche Namens-gebung fest, vorwiegend im Bereich des Journalismus und des Immobilienmanagements. Weil bei der Zielgruppe des ‚Leipzig Express‘ die Gefahr be-steht, dass dieser falsche Begriff erst recht verbreitet wird, habe ich am 27.6.2010 an die Kollegen der ‚Leipziger Freiheit’ geschrieben. Frau Amann hat

schnell geantwortet. Ich bitte auch die Redaktion von ‚NÄHER dran‘ um Auswertung und ins-besondere um Maßnahmen, die eine Verbreitung des falschen Begriffs einschränken.“Helmut Sander, Leipzig

„Angeregt von der An kün-digung Ihres neuen Titel themas zur Entwicklung der Luftfahrt im Raum Leipzig/Halle habe ich einen Limerick gedichtet:

Kein altmodischer Fritz?Fritz talkt stets auf Neudeutsch

in Schkeuditz,sieht deshalb sich cool und als

Neu-Fritz,sagt statt Flughafen Airport.

Passagiere sind dort,auch Knaben – er nennt sie

Boy-Kids.

Jürgen Riedel, Berlin

(Sein letzter Lyrikband „Wort-bilder VI“ erschien in der editi-on fischer des R.G. Fischer Verlags.)

„Seit einigen Jahren erhalten meine Eltern regelmäßig Ihr

wunderbares Magazin. Jeden-falls kann ich ohne Übertreibung sagen, dass mich (auch) diese Publikation dazu gebracht hat, laut ‚hier‘ zu rufen, als mir eine Stelle in Leipzig angetragen wurde. So wohne ich nun seit wenigen Wochen selbst in Leipzig. Wenn dies mal kein durchschlagender Erfolg Ihrer Bemühungen ist ...“Julian J. Rossig, Leipzig

Ob die Übersicht der Leipziger Kabaretts oder eine Zusam-men stellung der jährlich in Leipzig stattfindenden Fes-tivals – vor allem von Reise- und Kongressveranstaltern er-reichten uns dieses Mal zahl-reiche Zuschriften, verbunden mit dem Dank, dass wir die langfristige Planung erleich-tern. Wie gewohnt veröffentli-chen wir gern eine Auswahl der Zuschriften.

„Der Grund, warum manche Mitarbeiter auf der Leiter des Erfolges nicht so recht vorankommen, ist darin zu suchen, dass sie glauben, sie stünden auf einer Rolltreppe.“ (Anonym)

„Jeder von uns ist ein Engel mit nur einem Flügel. Und wir können nur fliegen, wenn wir uns umarmen.“ (Luciano de Crescenzo)

meinungen – ansichten

„Frauen können von vielem träumen, wovon Männer sich nichts träumen

lassen.“ (Claire Goll)

Page 27: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

27NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Kalenderblatt – 26.9.1930

Der MeistermacherAuf einer Liste mit Meister-schülern, die Arno Rink betreute, finden sich fast 40 Namen. Notabene! Es geht um Meister-schüler, also Absol venten, die ein mit „Sehr gut“ bewertetes Diplom einer Kunsthochschule haben. Nach vier Semestern winkt der Titel „Meister-schülerIn“. Die Studierenden sei-ner Fachklasse stellten ein Viel-faches von Meisterschülern dar. Das ist vorbei, obwohl er gern noch weitergemacht hätte. Pro-fessor Arno Rink wurde 26 Jahre nach seiner Berufung 2005 eme-ritiert. Zwei Jahre danach erhiel-ten seine letzten Meister schüler ihre Urkunden. Er selbst wollte Maler werden. Auch, um „ausschlafen zu kön-nen“. Ergo ging es 1958 – 61 an die ABF für bildende Kunst Dresden. Dort verlangte Lehrer Gottfried Bammes ein hartes anatomisches Exerzitium, was für den figürlich Malenden sehr nützlich ist. Trotzdem gab es eine Ablehnung seiner Bewerbung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Der Ab ge-wiesene absolvierte dann sein „praktisches Jahr“ in der Leip-ziger Wollkämmerei als Fahr-stuhlführer und Eidechsen fahrer. Den frei gewordenen Studien-platz einer schwangeren Stu-dentin bekommt er 1962 und „zieht“ durch. Nach zwei frei-schaffenden Jahren kehrt er an die Hochschule zurück. Die eige-ne Lehrtätigkeit beginnt 1972. An allen wesentlichen Ausstel-lungen in der DDR war der Künstler beteiligt, 1969 erstma-lig. Der Kulturbund Leipzig rich-

tet 1970 eine Einzelausstellung aus. Arno Rinks Diplom arbeit „Lied vom Oktober I“ (1967), ein Vielfigurenbild mit simultaner Komposition, spiegelt Symbo-lisches wider. Sie korrespondiert direkt mit seiner theoretischen Arbeit „Das Historienbild und der scheinrealistische Bild raum“. Benotung: Maler und Grafiker, „Mit Auszeichnung“! Für viele Besucher der 9. Be zirks kunst-ausstellung Leipzig (1974) stellte sein Gemälde „Spanien 1938“ ein künstlerisches Schlüssel-erlebnis dar. Zum eigenen Realismusbekenntnis formulierte er: „Ich möchte, immer für mich gesprochen, den Realismus be-griff nicht beschränken auf die Darstellung des real Sichtbaren… Zum Realismus gehört für mich einfach die Ver dichtung zum Symbolbild“. Gegenständlich und figürlich. Denn, „ein realisti-scher Maler, der … Figur und Gegenstand aus seinen Bildern vertreibt, begeht Selbstmord“. Mit dem neuen Aspekt nach 1990, dass Figur und Gegenstand sich nicht mehr unwandelbar im gesellschaftlichen Bezugsraum befinden. Arno Rink gilt in der Kunstkritik als sehr disziplinierter und zu-gleich als erotischster Maler und Grafiker der Leipziger Künstler. Die Leipziger Kunst entwicklung blieb ab 1990 einige Jahre offen. Seit 1987 Rektor, wird Arno Rink nach dem Umbruch im Amt be-stätigt. „Ich wollte diese Hoch-schule nach Europa bringen“. Bewahren und Erneuern hieß: Ein gutes Lehr angebot, unter Einbeziehung der Studierenden, mit Qualität und Originalität,

den Nachholbedarf in Sachen westlicher, moderner Kunst de-cken und den Studien gang mo-derne Medien konzipieren und durchsetzen. Ergebnis: Erhalt al-ler Strukturen in den künstleri-schen Bereichen durch die Evaluierungs kom mi ssion. Der akademische Betrieb wurde paradoxerweise nicht so sehr in Frage gestellt wie in westlichen Kunstschulen. Mitte der Neun-ziger hatte es sich herumgespro-chen. Bei Rink kann man gegen-ständlich malen. Auch, dass es in der Hochschule ein Grund stu-dium mit Übungen der Grund-zeichenqualitäten gibt. Um die Jahrtausendwende „hat sich Neo Rauch durchgesetzt und dann kam schon die geballte junge Ladung...“ Ihm ist das Label „Neue Leipziger Schule“ sus-pekt. „Anfangs war es ein Markenzeichen, aber jetzt kom-men Trittbrettfahrer. Da wird es lästig. Jetzt braucht es starke (Einzel) Namen“. Es war ein Zufall, dass Arno Rinks Erfahrungen als Lehrer der Leip-ziger Malerei zugute kamen, als es schien, dass sie zu Ende ginge, vermerkte ein Kritiker bei seiner Personalausstellung 2003 in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig. Anlässlich der Verleihung des Max Pechstein Preises in Zwickau 2005 war zu lesen: „Arno Rink hat die HGB konsequent im Sinne seines künstlerischen Credos durch die gesellschaftli-chen Umbrüche geführt und Wirkungen hinterlassen, die nun weit über die Grenzen Deutsch-lands wahrgenommen werden“. Er selbst resümiert: „Ich versuche

mit zunehmenden Alter in meine Grenzbereiche zu kommen, da-mit ich mich nicht mit mir selbst zu sehr langweile“. Deshalb gibt es jetzt auch Landschaftsbilder und Seestücke. Unbeschwert, aber treffend, charakterisiert eine Sechst klässlerin aus Leonberg bei Stuttgart, die eine Rink-Aus-stellung besuchte, diese Werke. „Als Rentner malt Rink nun öf-ters Landschaften. Die Menschen werden sehr klein dargestellt, man sieht sie kaum“. Aber sie sind da! Und das sollte auch so bleiben.

Martin Leipnitz

im fokus

Ausstellungstipp

Vom 23.9. – 27.12.2010 ist in der Kunsthalle der Spar kasse Leipzig anlässlich seines 70. Geburtstages die Per so nal-ausstellung „Arno Rink – Arbeiten auf Papier“ zu sehen. www.kunsthalle-sparkasse.de

„Drei Maler aus Leipzig“ (Arno Rink)

„Maler und Modell“ (Arno Rink)

70. Geburtstag von Arno Rink

Page 28: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

28 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

Leipziger Ortsteile – Folge 23:

Jedes Viertel hat seinen be-sonderen Charme und einzig-artigen Charakter. In jeder Aus gabe stellen wir aus tou ris-tischer Sicht einen Leip ziger Ortsteil vor.

Im 12. Jh. erbaut: die Chorturmkirche

WiederitzschDer aus dem Zusammenschluss von Groß- und Kleinwiederitzsch entstandene Ortsteil liegt im Norden Leipzigs. Derzeit woh-nen im 9,77 qkm großen Wiederitzsch 8.148 Einwohner (Stand: Juni 2010).

Zur VorgeschichteDie urkundliche Ersterwähnung des Ortes „Wideriz bei Leipzig“ erfolgte im Jahr 1091. Es wird angenommen, dass slawische Einwanderer im 8. Jh. den Ort Kleinwiederitzsch gründeten. Im 12. Jh. ließen sich dann deut-sche Siedler im späteren Groß-wiederitzsch nieder. Durch die Truppen, die anlässlich der Schlacht bei Breitenfeld 1631 durch Klein- und Groß wie de-ritzsch zogen, trugen beide Dörfer Schäden davon. 1642 fand eine der Schlachten des Dreißigjährigen Krieges direkt in den Orten statt. Im Rahmen der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 kam es zu Kämpfen auf dem Breitenfelder Schlachtfeld. An-schließend wurden die beiden Dörfer von Russen besetzt. Der

im fokus

Architekt Leopold Stenzler er-reichte 1901 die Errichtung des Bahnhofes Neuwiederitzsch, der ab 1908 Reisenden zur Ver-fügung stand. 1904 wurden bei-de Dörfer unter dem Namen Wiederitzsch zu einer Gemeinde zusammengeschlossen und ge-hören seit der Eingemeindung 1999 zu Leipzig.

Ein SpaziergangÜber die Delitzscher Landstraße erreichen wir innerhalb kurzer Zeit mit der seit 1926 bestehen-den Straßenbahnanbindung (heute: Linie 16) den Stadtteil Wiederitzsch. Wir spazieren ent-lang der Südtangente und sehen von hier aus das 1903 – 1907 entstandene Wiederitzscher Viadukt. Über den Viaduktweg biegen wir links in die Bahn-hofstraße ein und gelangen zum ehemaligen Wiederitzscher Bahn hof. Dieser wurde 1998 – aufgrund des 1996 fertig ge-stellten Neubaus des Messe-bahnhofs – geschlossen. Das spätgründerzeitliche Stations ge-bäude und die historische Bahn-steigüberdachung sowie der Viadukt stehen unter Denk mal-schutz. Wir laufen die Bahn-hofstraße wieder zurück und entdecken die zur Gründungszeit des Dorfes Großwiederitzsch im 12. Jh. erbaute romanische Chorturmkirche. Sie beherbergt die älteste Glocke Sachsens und ist das einzige Gebäude aus die-ser Zeit, das bis heute erhalten blieb. Anschließend gelangen wir über die Straße „Zur Schule“

zum freundlich bepflanzten Hugo-Krone-Platz, welcher den zentralen Ort für festliche Anlässe bietet. Wieder auf der Delitzscher Straße angekom-men, erkunden wir den Ort und entdecken die Schmiedegasse. Hier, in der Schmiedegasse 23a, befindet sich das 1737 erbaute und heute älteste Gebäude in Wiederitzsch. Rechts der De-litzscher Straße wandern wir die Stenzlerstraße bis zur Georg-Herwegh-Straße entlang. Die hier ansässige katholische St. Gabriel-Kirche wurde 1970 er-richtet. Die architektonische Kostbarkeit gehört zu den be-deutendsten in der DDR neu er-bauten Kirchenbauten. Den Rück weg treten wir durch die schattenspendende Lindenallee der Lindenstraße an, welche sich durch das originale Straßen-pflaster und die gut erhaltenen Landhausbebauungen auszeich-net. Eine Stärkung nehmen wir im Hotel Hiemann ein, welches 1996 an die Stelle des alten Gasthofes gebaut wurde. Im fa-miliär geführten Restaurant des Hotels genießen wir die ausge-zeichnete Küche. Anschließend

spazieren wir zurück zur Messe-allee und besichtigen das Re-genwaldmuseum des Phyllo-drom Vereins. Seid 2001 kann man hier neben präparierten Tieren auch lebendige Lebe-wesen bestaunen, darunter eine Wasseragame aus Thailand und einen Tomatenfrosch aus Mada-gaskar.

Jenny Schönherr

Wichtige Kontakte:

Pro Leipzig e. V.Waldstr. 19, 04105 LeipzigTel.: 0341/9801894www.proleipzig.eu

Das älteste Gebäude von Kleinwiederitzsch (Schmiedegasse 23a)

Am 1.5.1906 eröffnet: Bahnhof Wiederitzsch Regenwaldmuseum Phyllodrom

Page 29: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

29NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

„Mein Leipzig lob‘ ich mir ...“

Jamina Jahnel und Andrea Kathrin Loewig trafen sich im „Café Grundmann“. Das echte „Wiener Café“ wird seit 1913 ununterbrochen betrieben.

boulevard

Jamina Jahnel unterwegs mit Andrea Kathrin Loewig

„Mit vier Jahren habe ich mei-ner Mutter gesagt, ich möchte Sängerin, Tänzerin und Schau-spielerin werden.“ Bei so viel Selbstvertrauen und Leiden-schaft dauerte es auch nicht lange, dass Andrea Kathrin Loewig (44) ihre Mutter über-zeugen konnte und Ballett- und Gesangsunterricht bekam. Mit großer Begeisterung erzählt mir die Schauspielerin im Café Grundmann (August-Bebel-Straße 2) von ihren ersten Bühnenerfahrungen im Kinder-garten. Der große Traum wäre fast geplatzt, als ein Arzt wegen ihrer labilen Stimmbänder von einem Gesangs- und Sprech-beruf abriet. Er meinte aber, dass sie durchaus mit ihrer Stimme Großes erreichen kön-ne, weil sie so ein unverwech-selbares Timbre besäße. „Hoch-alarmiert was meine Stimme angeht, absolvierte ich nach dem Abitur eine Schau spiel-ausbildung in Berlin.“ Danach

bekam sie als Freiberuflerin ein Arrangement beim Metropol-theater in Berlin (West Side Story), und eine kleine Gastrolle am Maxim Gorki Theater, was nicht sehr einfach war in der DDR. „Mit 23 Jahren öffneten die Grenzen und ich ging in die Welt hinaus“, berichtet sie er-freut. Doch ganz so glatt lief es dann doch nicht. „Am Theater wurden keine neuen Schau-spieler eingestellt. Ganz im Gegenteil, sie wurden entlas-sen.“

So durchschritt sie zunächst die harte Schule des Off-Theaters, wo sie vom Kartenabreißen bis zum Bühnenbild alles selbst or-ganisieren musste. „Ich wusste, wenn ich mal wieder eine richtig schöne Rolle spielen möchte, muss ich erst durch das Fern-sehen bekannt werden. Man muss ganz fest an sich glauben und für diesen Beruf brennen. Wenn mich einer durch die Vordertür rauswarf, kam ich durch die Hintertür wieder rein“, erzählt sie mit einem ver-schmitzten Lächeln. Nebenbei lernte sie Synchron sprechen und wurde 2004 für Charlize Therons Stimme in „Monster“ als beste deutsche Synchron-sprecherin geehrt. Nach ver-schiedenen Fernseh rollen kam 1999 das Angebot, die Anäs-thesieärztin Frau Dr. Globisch in einer der erfolgreichsten deut-schen Fernsehserien „In aller Freundschaft“ zu spielen. Die Nähe zu ihrer Heimat Merseburg und der Wunsch, mal eine Ärztin spielen zu wollen, ließen sie nicht lange überlegen. Doch die Sehnsucht nach dem Theater blieb. Auf der Bühne konnte man Andrea Kathrin Loewig unter anderem in „Gretchen 89ff“ und „Ca baret“ erleben. Am 14.10.2010 ist es soweit und sie darf die fesche Lola in ihrer eigenen Revue „Der blaue Engel“ von Mario Eick auffüh-ren. In einer eigens für Leipzig kreierten Fassung kommt ein echter Klassiker von Heinrich Mann auf die Musical- und

Das Team der Revue „Der blaue Engel“ mit Andrea Kathrin Loewig und Achim Wolff (3.v.l.), der in der Revue den Prof. Unrat spielt.

*Ab 15 Pers., infos: www.parkhotelleipzig.de , nur mit Reservierung:Tel. 0341 9852708, [email protected], 04109 Leipzig,Richard Wagner Str. 7

„VOM AMAZONIENINS SEASIDE“

Weihnachtspaket pro Pers. 38,00 €*

Theaterbühne. „Ich bin schon ganz gespannt auf die Premiere und freue mich wieder riesig auf das Leipziger Publikum.“

Bei so viel Proben- und Ver-marktungsstress konnte die jun-ge Mutter Töchterchen Jose-phine leider nicht bei sich ha-ben. „Aber sie wird von ihrer Oma rührend umsorgt und wir telefonieren jeden Tag.“ Die Liebe zu Leipzig hilft ihr über den Trennungsschmerz hinweg. „Ich mag die Leipziger mit ihrer Offenheit, Mentalität und

ihrem großen Herzen.“ Sie schätzt die kompakte Infra-struk tur mit ihren kurzen We-gen, den grünen Gürtel und den Cospudener See. Der seelische und körperliche Ausgleich zum stressigen Beruf gelingt Andrea Kathrin Loewig durch Bikram-Yoga, eine besondere Form von Yoga in heißen Räumen. Aber das harte Ar beiten hat sich ge-lohnt: „Dieses Jahr bekam ich drei Theater angebote, und ich konnte mir meine eigene Rolle auswählen“, berichtet sie mir zum Abschied stolz.

„Der blaue Engel – die Revue im Spiegelzelt“

Das Reiseangebot beinhaltet zwei Hotelübernachtungen, eine Eintrittskarte für die Revue und ein Abendessen im Ratskeller. Preis: ab 165 Euro (pro Person im DZ), Termin: 14.10. – 6.11.2010 (Vor stel-lung Mittwoch-Samstag um 20 Uhr)Tel.: +49 (0)341/7104-275www.ltm-leipzig.de/reiseangebote

Page 30: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

30 NÄHER>dran Nr. 29/September – November 2010

>> NÄHER dran ist die Tourismus-Zeitschrift und das Sprachrohr der LTM GmbH. Sie ist als Einzelausgabe ohne besonderes Ent gelt erhältlich. Download: www.naeherdran-leipzig.deTägliche Leipzig News: NÄHER dran-Seite auf FACEBOOK (www.facebook.com)

>> Herausgeber:Leipzig Tourismus und Marketing GmbHVolker Bremer (Geschäftsführer)Augustusplatz 9, 04109 LeipzigTourist-Information: Katharinenstraße 8, 04109 LeipzigTelefon +49 (0)341 [email protected], www.ltm-leipzig.de

Eine Gesellschaft des Leipzig Tourist Service e.V.Vorstandsvorsitzender: Burkhard Jung (Oberbürgermeister der Stadt Leipzig)

>> Redaktion, Anzeigenverwaltung, VertriebLeipzig Tourismus und Marketing GmbHAndreas Schmidt (verantwortlich)

Telefon +49 (0)341 7104-310Fax +49 (0)341 [email protected]

>> Auflage und VersandDie Auflage beträgt 20.000 Exemplare, die an personali-sierte Adressen versandt werden bzw. als Leseexemplar in Arztpraxen, Kliniken und Kanzleien ausliegen. Einzel exem-plare sind in der Tourist-Information erhältlich. Zusätzlich erfolgt der Versand der Zeitschrift als E-Mail-Depesche an ca. 280.000 Multiplikatoren.

Redaktionsteam dieser Ausgabe: Sabine Fischer, Helge-Heinz Heinker, Tanja Henkel, Martin Leipnitz, Anne Pientka, Andreas Schmidt, Jenny Schönherr, Theresa Schröter und Maria Wetzel. Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors, nicht zwangsläu-fig die Meinung der LTM GmbH wieder. Für die in der Zeitschrift aufgeführten Veranstaltungstermine übernimmt die LTM GmbH keine Gewähr.

>> Konzept, Grafik, LayoutDas Redaktionsteam unter Leitung von Mike Thalheim,

simons & schreiber WA GmbH im Stelzenhaus, Weißenfelser Straße 65, 04229 Leipzig, [email protected], www.simons-schreiber.de

>> FotonachweisS. 15-18 Peter Altner, S. 28 Caroline Bader, Titelseite, S. 3, S. 8, S. 11 (4 Motive), S. 12, S. 13, S. 20 (2 Motive), S. 21, S. 22, S. 26 (3 Motive) Dirk Brzoska, S. 25 Sascha Eilert, S. 25 (2 Motive), S. 30 Sabine Fischer, S. 19, S. 21 (2 Motive), 22 (2 Motive) Flughafen Leipzig/Halle GmbH, S. 19 (2 Motive), S. 20 Helge-Heinz Heinker (Archiv), S. 4, S. 6, S. 25 Tanja Henkel, S. 28 (Grafik) Gaby Kirchhof, S. 30 Susann Kracht, S. 14 (4 Motive), S. 27 (2 Motive) Martin Leipnitz (Archiv), S. 27 Maria Notbohm, S. 4, S. 5, S. 6, S. 7 (5 Motive), S. 8, S. 9, S. 11, S. 24 (7 Motive), S. 25, S. 29 (3 Motive), S. 30 (3 Motive) Andreas Schmidt, S. 25 Ilona Schmidt, S. 28 (3 Motive) Jenny Schönherr, S. 6, S. 8 Theresa Schröter, S. 13 (2 Motive) Wikipedia

>> LieferbedingungenNÄHER dran erscheint 4 x jährlich (März, Juni, September, Dezember) und ist als Einzelausgabe ohne besonderes Entgelt erhältlich. Erscheinungstermin der nächsten Aus-gabe ist Dezember 2010.

das redaktionsteamUnter verantwortlicher Leitung von Andreas Schmidt (Leiter Öffentlichkeitsarbeit/PR-Tourismus) haben an der Redaktion der vorliegenden Ausgabe mitgewirkt:

Ausblick 30. AusgabeDem Handel verdankt Leipzig seine Entwicklung zur Buch-stadt. Waren es bis etwa Ende des 15. Jh. auswärtige Buch-drucker, die Druckschriften in diese Stadt brachten, wird das erste Buch 1481 in Leipzig gedruckt. Außer dem erschien 1650 die erste Tageszeitung der Welt in Leipzig. Es entstanden namhafte Druckereien und Verlage. Heute noch bekannt sind u. a. der erste Musikverlag der Welt Breitkopf & Härtel, Hofmeister, B.G. Teubner sowie Anton Philipp Reclam.

Im Vorfeld der „Leipziger Buch-messe 2011“ und Europas größ-tem Lesefest „Leipzig liest“ (17.–20.3.2011) stellen wir Ih-nen die Geschichte, die Ge gen-wart und die touristischen At-traktionen der Buchstadt Leipzig vor. Sie dürfen gespannt sein!

Ihr Redaktionsteam

Schnappschussdes Quartals

impressum

Beim LTM-Praktikum verliert man manchmal seinen Kopf …

Sabine Fischer (20)Studium Tourismus- und Event-management an der European Management School Leipzig, Hobbys: fremdsprachige Lite ra-tur, Skifahren

Theresa Schröter (25)Studium Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Uni-versität Leipzig, Hobbys: Net-working, kulinarische Genüsse

Tanja Henkel (21)Studium Journalism with Media an der Nottingham Trent Uni-versity, Hobbys: Fotografie, Ra-diomoderation

Jenny Schönherr (25)Studium Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Me-dienwissenschaften an der Uni-versität Leipzig, Hobbys: Kunst-ausstellungen, französische Filme

Anne Pientka (23)Studium Bachelor of Leisure Management an der Syddansk University CELF in Dänemark, Hobbys: Windsurfen, Klavier spielen

Maria Wetzel (23)Studium Tourismuswirtschaft an der Jade-Hochschule Wilhelms-haven, Hobbys: Theater, Eng-land

Page 31: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

51° 20’ 56’’ N, 12° 22’ 9’’ O*

* Ihre Startkoordinaten ins Abenteuer. Nutzen Sie unsere spannenden Gruppenangebote und erleben Sie Afrika mitten in Leipzig. www.zoo-leipzig.de

10119027_AZ_Zebra_Näher dran.indd 1 17.09.10 13:45

Page 32: Nr. 29/September – November 2010 >> Zeitschrift für Kultur, … · 2019. 8. 20. · Ausgabe Nr. 29 (September – November 2010) top aktuell · Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland

Johannisplatz 5-11, leipzig · www.grassimuseum.de