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Qu (elle) Elisabethenwerk: Rosenbrot, gebacken für den Elisabethengottesdienst in Gstaad-Zweisimmen Nr. 4 | Dezember 2017 Die Verbandszeitschrift des SKF SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund Aus dem Inhalt Foto: Eva Regli 60 Jahre Elisabethenwerk Startschuss zum Jubiläumsjahr am Elisabethentag 12 Aufwind für Vereine Projekt «Ehrenamt zukunftsfähig machen» 10 Führen mit Leidenschaft und Kompetenz SKF-Zertifikat «Führungskompetenz Vereinswesen» 5

Nr. 4 | Dezember 2017 Schweizerischer Katholischer Frauenbund … · 2017. 12. 14. · die Aktivitäten auf Social Media intensiviert. In Kooperation mit der Online Agentur Frontal

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Qu (elle)

Elisabethenwerk: Rosenbrot, gebacken für den Elisabethengottesdienst in Gstaad-Zweisimmen

Nr. 4 | Dezember 2017

Die Verbandszeitschrift des SKF

SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund

Aus dem Inhalt

Foto

: Eva

Reg

li

60 Jahre ElisabethenwerkStartschuss zum Jubiläumsjahr am Elisabethentag

12

Aufwind für VereineProjekt «Ehrenamt zukunftsfähig machen»10

Führen mit Leidenschaft und KompetenzSKF-Zertifikat «Führungskompetenz Vereinswesen»

5

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TuttiFrutti

In drei Minuten stellt der Film eine der vielen Frauengruppen vor, die das Elisabethenwerk unterstützt: die Fischhändlerinnen im indischen Staat Odisha. Gut geeignet, um im Jubiläumsjahr das Elisabethenwerk an Gene-ralversammlungen und Elisabethenfeiern vorzustellen.

Ihr findet den Link zum Film auf www.frauenbund.ch oder ihr könnt den Film auf CD bestellen bei der SKF-Geschäftsstelle, [email protected] oder 041 226 02 20.

Sendung «Mitenand» von SRF 1 - so arbeitet das Elisabethenwerk

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Liebe Leserinnen, liebe LeserFehlender Vorstandsnachwuchs, Mitgliederschwund und drohende Auflösungen. In Erwartung dieser heiklen Themen trafen sich über 50 SKF-Frauen und wurden bitter enttäuscht – im besten Sinne!Die Herbstkonferenz 2017 zeigte, dass die Herausforderungen der Verbands- und Vereinsarbeit dank dem Engagement der Kantonalverbände und Ortsvereine zu bewältigen sind. Der starke Zusammenhalt innerhalb des Verbandes lässt uns mit

Neugierde ins neue Jahr blicken. Die Zuversicht in die Zukunft der Vereinsarbeit, den die Herbstkonferenz ermöglichte, wird ausserdem von der neuen Kooperation des SKF mit der Hochschule Luzern und den Evangelischen Frauen Schweiz beflügelt. Aber lest am besten selbst.

Viel Spass beim Lesen wünschen euch Sarah Paciarelli und Kathrin Winzeler

Editorial

Freiwilligenarbeit macht glücklich. Wirklich? In Studien zu Glück und Zufriedenheit heisst es, Sinn sei eine wichti-ge Zutat für ein gelingendes Leben und Sinn werde im Einsatz für andere oder für eine gute Sache erfahren. Wir wollen von euch wissen: welches ist euer Glücksmoment in der freiwilligen oder ehrenamtlichen Arbeit? Luisa Grünenfelder, Vorstandsmitglied HelloWelcome, Luzern: «Wenn ich den vollen Saal des Begegnungstreffs Hel-loWelcome betrete, die emsige, friedliche Stimmung wahrnehme, wenn mich Geflüchtete anlächeln, mich begrüssen, mich fragen, wie's mir geht, von sich erzählen, dann ist das bereichernd und erfüllend. Wenn ich mit den Flüchtlings-frauen gemeinsam nähe, abwasche, einen Apéro oder ein Abendessen vorbereite und wir dabei wie alte Freundinnen tratschen, fühle ich mich wohl. Wenn ein Kind freudestrahlend mit dem Kindervelo durchs Lokal saust, rücken alle Probleme in weite Ferne. Bei der Arbeit für HelloWelcome gibt es viel, das mich glücklich macht.»

Schickt uns euren freiwilligen Glücksmoment: [email protected] oder an SKF, Postfach 7854, 6000 Luzern 7

Hast du auch einen make up! Moment in deinem Ortsverein oder deiner Frauengemeinschaft fotografisch festhalten können? Schicke ihn uns an [email protected] und gewinne mit etwas Glück drei Taschenspiegel, einen Bogen make up! Klebetattoos und Glassteine.

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Aktuelle SKF-KurseWeitere Infos auf www.frauenbund.ch

Führungskompetenz – stärken und motivierenLuzern | 20. Januar 2018 | 9.15 – 16.45 Uhr

Anmeldung bis 6. Januar 2018 | [email protected]

DOSSIER FREIWILLIG ENGAGIERT – macht Engagement sichtbarSt. Gallen, | 27. Januar 2018 | 9.15 – 16.45 Uhr

Anmeldung bis 6. Januar 2018 | [email protected]

make up! Begegnung und Engagement mit geflüchteten Menschen – von der Idee zum Handeln Lenzburg | 30. Januar 2018 | 9.15 – 16.45 Uhr

Anmeldung bis 16. Januar 2018 | [email protected]

Frauenrituale/FrauengottesdiensteAltendorf (SZ), 03. Februar 2018, 9.15 – 16.45 Uhr

Anmeldung bis 19. Januar 2018 | [email protected]

Aktuariat – kompetent und speditivAltdorf (UR), 02. Februar 2018

Anmeldung bis 19. Januar 2018 | [email protected]

Besuchsdienste – «Ich bin da»Rorschach (SG), 28. Februar 2018, 9.15 – 16.45 Uhr

Anmeldung bis 14. Februar 2018 | [email protected]

make up! – selbstbewusst und öffentlichOensingen (SO), 01. März 2018, 9.15 – 16.45 Uhr

Anmeldung bis 15. Februar 2018 | [email protected]

make up! Mit Flüchtlingen in Arbon (TG)Im Durchgangsheim für Asylsuchende an der Romanshornerstra-sse in Arbon (TG) kamen 50 Menschen aus elf Nationen zusam-men zu einer kulinarischen Begegnung, die bei einem reichen, bunten Buffet für viele schöne Momente und eine kurzweilige Mittagszeit sorgte. Der Anlass wurde vom Durchgangsheim selbst, dem Café international und der Frauengemeinschaft Arbon organisiert. Sich beim Kochen näher zu kommen und am selben Tisch zu essen, hat für schöne Augenblicke gesorgt.

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VerbandsKasten – was der SKF bewegt

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Bildung

Neben den Kursen der SKF Bildung, die an einem bestimmten Ort und Datum durchgeführt werden, gibt es die so genannten Holangebote. Gemeint sind inhaltlich bereits konzipierte Angebote, die von interessierten Ortsvereinen und Kantonalverbänden kostenlos über die SKF-Geschäftsstelle gebucht werden können. Die Referentinnen besuchen euch am gewünschten Ort und passen den Kurs gerne an euer Rahmenprogramm, wie zum Beispiel Generalversammlungen oder Präsidentinnen- oder Regionaltreffen an. Durchführungsort und Termine werden individuell festgelegt.

Im 2018 sind folgende Holangebote buchbar:

Dossier Freiwillig engagiert - Engagement sichtbar machenDie Referentinnen Karin Bättig, Erwachsenenbildnerin SVEB 1 und Geschäftsführerin Benevol Luzern, oder Elsbeth Fischer, ehe-malige Geschäftsleitung Benevol Schweiz, vermitteln Informationen zur Handhabung und Anwendung der Textbausteine des «Dossier Freiwillig Engagiert» und zeigen, wie das Dossier eingesetzt werden kann, um das freiwillige Engage-ment innerhalb eures Ortsvereins sichtbar zu machen.

Die SKF Bildung kommt jetzt zur dir in deinen Ortsverein oder Kantonalvorstand.

Hol‘ dir dein Holangebot!

make up! BotschafterinnenDie Botschafterinnen besuchen deinen Kantonalverband oder Ortsverein und präsentieren, was make up! ausmacht. Lebendig und mit viel Elan vermitteln sie, wie ihr die make up!-Themenschwer-punkte mit Begeisterung in eure Vereinsarbeit integrieren könnt. Botschafterinnenbesuche können auch für Versammlungen oder Ver-anstaltungen gebucht werden.

make up! Flüchtlinge in der Schweiz – Fakten und Informationen zum AsylrechtWoher und über welchen Weg kom-men Flüchtlinge in die Schweiz? Warum beantragen sie in der Schweiz Asyl? Aus welchem Grund wird ihr Gesuch angenommen, res-pektive abgelehnt? Welche Rechte haben Flüchtlinge? Wie und von wem werden sie unterstützt? Ant-worten auf diese Fragen liefert Karin Ottiger, Geschäftsführerin SKF, Expertin in asyl- und auslän-derrechtlichen Fragen.

Juliette Ueberschlag

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Der Themenschwerpunkt make up! Mit Flüchtlingen spiegelt sich ab 2018 im SKF-Kursprogramm wider. Der Kurs «Begegnung und Engagement mit geflüch-teten Menschen – von der Idee zum Handeln» unterstützt Frau-en, die Projekte mit geflüchteten Menschen in der Schweiz auf die Beine stellen oder in ihr bestehen-des Jahresprogramm integrieren

Bei der Teilnahme an sechs bestimmten Kursen aus dem Bereich Vereinswissen und dem Nachweis einer mindestens 2-jäh-rigen Vorstandsfunktion, stellt der SKF neu das Zertifikat «Führungs-kompetenz Vereinswesen» aus. Das Zertifikat wird nach der Teil-nahme folgender Kurse ausgestellt.

make up! Mit Flüchtlingen im Verein umsetzen

«Führungskompetenz Vereinswesen»

Geflüchtete sind bei uns. Das ist Fakt. Je besser der Kontakt heute gelingt, umso einfacher wird das Zusammenleben.

Um eine Frauengemeinschaft zielorientiert führen zu können, braucht es Leidenschaft, aber auch die nötige Fachkompetenz – neu gibt es diese sogar zertifiziert.

und mehr zur Tradition des SKF erfahren möchten.Mit Regula Grünenfelder konnte der SKF eine Referentin gewin-nen, die nicht nur fachlich versiert ist, sondern den Verband kennt wie ihre eigenen Westentasche. Die langjährige SKF-Bildungs-verantwortliche verfügt über mehrjährige Erfahrung in der Entwicklung, Beratung und im

• Vereinsführung Basiskurs – pla-nen und organisieren

• Führungskompetenz – stärken und motivieren

• Führungshaltung – gestalten und entwickeln

• Teammanagement – bewegen und leiten

• Konfliktmanagement – handeln und lösen

• Rhetorik – wirksam auftreten

Coaching von zivilgesellschaftli-chem Engagement mit Geflüch-teten. Der Kursbesuch kann im «Dos-sier Freiwillig Engagiert» bestä-tigt werden und findet zu folgen-den Terminen statt:

30.01.2018 in Lenzburg AG03.03.2018 in Weinfelden TG28.04.2018 in St. Antoni FR

Das Angebot der modularen Wei-terbildung richtet sich an Präsi-dentinnen, Teamleiterinnen, Vor-standsfrauen. Das Zertifikat bietet einen systematischen Überblick über Kursinhalte und erworbe-ne Fähigkeiten und kann auch im beruflichen Kontext als Leitungs-nachweis verwendet werden. sp

SKF Zertifikat

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Herbstkonferenz 2017

Kantonalverbände als Brückenbauer

Wie ein Scharnier verbinden Kantonalverbände den Dachverband mit

den Ortsvereinen. Sie sind der Kitt, der den SKF zusammenhält.

Die Workshops der Herbstkonferenz sorgten für angeregte Diskussionen

Am 17. und 18. November kamen im Kloster Kappel am Albis Vor-standsfrauen der SKF-Kantonal- und Mitgliederverbände zusam-men, um die Dienstleistungen des SKF unter die Lupe zu nehmen und strategische Ziele zu disku-tieren.

Wege in ein neues Wir-GefühlWoran orientieren wir uns, am Mangel oder am Erreichten? Mit dieser Frage eröffnete SKF-Prä-sidentin Simone Curau-Aepli die Herbstkonferenz 2017. Überzeu-gend legte sie dar, dass auf das neue gesellschaftliche Ich-Gefühl

auch ein neues Wir-Gefühl folge, das sich im Erstarken von Gemein-schaften äussert und zeigte mit ansteckender Entschlossenheit auf, weshalb es sich lohnt, die Frauen-Bande weiter zu knüpfen. «Der rote Faden des SKF, das seid ihr liebe Kantonalverbände. Ihr und

Sarah Paciarelli

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Beatrice Hausherr spricht von den SKF-Frauen als «der rote Faden»

alle Frauen der Ortsvereine, die heute symbolisch in Form des roten Garns bei uns sind», so SKF-Vor-standsfrau Beatrice Hausherr, die die Vorstellungsrunde moderierte.

Vernetzung durch Dialog«Kommunikation ist keine Ein-bahnstrasse, sondern ein Mitein-ander», erläuterte Kathrin Winze-ler, Leiterin Kommunikation, das neue Kommunikationskonzept des Dachverbandes. Das Engagement der Kantonalverbände und Orts-vereine solle sichtbarer werden. Hierfür wurde die Verbandszeit-schrift Qu(elle) neu konzipiert und die Aktivitäten auf Social Media intensiviert. In Kooperation mit der Online Agentur Frontal erhält die Website des SKF ausserdem eine umfassende Verjüngungskur und viele neue Funktionen, die den Dialog innerhalb des Verbandes fördern werden. Das Go-live ist für Januar 2018 geplant.

Gemeinsam sichtbar – gemeinsam starkFür interessierte Verbände und Vereine offeriert die Agentur ein spezielles Angebot. Für einmalig Fr. 3’500 und Fr. 100 jährlich kön-nen Kantonalverbände ihre Web-site neu gestalten. Ortsvereine erhalten ein ähnliches Angebot mit reduzierten Websitefunktionen bereits für einmalig Fr. 1’000 und jährlich Fr. 100. Ein gemeinsames Corporate Design, ein einheitlicher visueller Auftritt, stärkt die Wahr-nehmung des Verbandes als zusam-menhängendes Ganzes und verhilft den freiwillig und ehrenamtlich engagierten Frauen des SKF so zu einer kraftvollen Präsenz im öffent-lichen Raum.

Zwischen Vakanz und WandelZwei Mutationen im SKF-Ver-bandsvorstand wurden an der Herbstkonferenz bekannt gegeben. So verkündete Erika Hofstetter,

seit 2010 im Vorstand und seit 2013 Vize-Präsidentin, ihren Rücktritt. Wenn auch mit Wehmut, gäbe Erika Hofstetter ihren SKF-Stuhl mit der Gewissheit frei, eine schöne und prägende Zeit beim SKF ver-bracht zu haben. Nach dreijähriger Vakanz konnte ausserdem das Res-sort Theologie im SKF-Vorstand mit der Nomination der Theologin Iva Boutellier aus Luzern besetzt werden. Ihre Entscheidung, sich ehrenamtlich für den SKF einzu-setzen, empfinde sie als Dienst an den Frauen, die sich schweizweit täglich freiwillig engagieren.

Verbindende BrückenbauerinnenGemeinsam formulierten die anwe-senden Frauen das übergeordnete Ziel, den Zusammenhalt innerhalb des Verbandes zu stärken. «Jedes Mitglied, in jedem Ortsverein soll fühlen, dass es zum SKF gehört», betont Geschäftsführerin Karin Ottiger. Der Auftrag geht an den Dachverband, eine Karte für alle Mitglieder zu konzipieren im Sinne von «ich bin SKF» und zu informie-ren, was die Mitglieder mit ihrem Beitrag alles unterstützen.Neben herausfordernden Reali-täten wie fehlendem Vorstands-nachwuchs, sei es vor allem das Zwischenmenschliche, das das Engagement im Kantonalvorstand bereichere und Kraft schenke, so der Tenor in den Workshops: Kon-takt schaffen, Vernetzung ermög-lichen, Ortsvereine unterstützend begleiten und wertschätzen. Beson-ders die SKF-Bildung profitiert vom Input der Kantonalverbände, die die Bedürfnisse der Ortsver-eine an den Dachverband weiter-tragen und so die Konzeption der Kurse beeinflussen. sp

Sarah Paciarelli

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VerbandsKasten – was der SKF bewegt

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Weiterbildung für die Solidaritätsfonds der Kantonalverbände und des Dachverbands

Was ist Not?

Existenzminimum oder menschenwürdiges Leben? Die Kommissionsfrauen stehen oft vor schwierigen Entscheiden

Sie entscheiden über die Vergabe von Gesuchen bei den kantonalen Fonds

und beim Solidaritätsfonds des SKF. Die ehrenamtlichen Kommissionsfrauen

trafen sich zum ersten Mal in Luzern für eine Weiterbildung.

Erika Hofstetter

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Was habt ihr euch zu Weihnachten als Kind sehnlichst gewünscht? War es ein Schulsack, ein Pferd, eine Schwester, ein eigenes Zimmer, ein Nintendo oder keine Brille? Zum ersten Mal offerierte der Dachver-band eine Weiterbildung für die ehrenamtlichen Kommissionen der kantonalen Hilfsfonds sowie des «Solidaritätsfonds für Mutter und Kind». Am 20. Oktober diskutier-ten 22 Frauen ausgehend von der Weihnachtswunsch-Frage über Not und Armut und wie wir uns eine gerechte Gesellschaft vorstellen.

Die Bedürfnis-PyramideAlle helfen wir Frauen in Not, daher ist die Frage zentral, wie wir diese Not definieren. Anhand der Bedürfnispyramide nach Mas-low versuchten wir, verschiedene Finanzhilfe-Gesuche zu klassifi-zieren. Die Bedürfnispyramide besteht aus fünf Stufen: 1. Grund-bedürfnisse wie Essen, Kleidung, Schlaf und Bewegung, 2. materi-elle und berufliche Sicherheit, 3. soziale Bedürfnisse, 4. individuelle Bedürfnisse wie Weiterentwick-lung, Unabhängigkeit und Freiheit und 5. Selbstverwirklichung.Was bedeutet das nun für die Gesuche? Eine Anfrage für ein Set an Babykleidern klassifizierten wir klar als ein Grundbedürfnis und einen Kinderwagen als Teil der Sicherheitsbedürfnisse, doch das Bettchen für das Neugebore-ne könnte beides sein. Und wie sieht es bei den Kosten für einen Anschluss für Fernsehkanäle aus dem Herkunftsland aus? Ist das Wissen zur Situation im Herkunfts-

land wichtig für die Fremdachtung und daher ein Bedürfnis der vier-ten Ebene oder gehört es eher zur dritten Ebene, da dies wichtig für die Beziehungspflege mit der eige-nen Familie ist?

Was ist Armut?Eine wichtige Frage ist daher, bis zu welcher Ebene dieser Pyrami-de wir helfen wollen und können, um die Bedürfnisse von Frauen zu decken. Per Definition der Sozial-hilfe gilt eine Person als arm und somit in Not, wenn sie die Grund-bedürfnisse nicht decken und nicht am gesellschaftlichen Geschehen teilhaben kann. Wenn sie also beispielsweise keine Zeit, Ener-gie oder Geld für die Teilnahme am Dorffest hat. Diese Teilnahme würde zur Bildung des sozialen Kits und von Unterstützungsnetz-

Die Hilfsfonds der Kantonalverbände und des Dachverbands• AKF-Muttertagsfonds, Aargau• KF SGA Beratungsstelle Mütter in Not, St.Gallen – Appenzell• Hilfsfonds des Katholischen Frauenbundes Baselland, KFBL• Beratungsstelle für Frauen (Mütterhilfefonds) Basel-Stadt, KFB• KFG Hilfsfonds und Weihnachtsbriefkasten, Graubünden• Frauen- und Familienfonds, SKF Luzern• Sozialfonds Sofon, Frauenbund Nidwalden• Obwaldner Sozialfonds, Frauenbund Obwalden• Fonds für Frauen in Not KFS, Schwyz• Fonds für Frauen KFS, Solothurn• Mütterfürsorge TKF, Thurgau• Solidaritätsfonds, Frauenbund Uri• Mütterhilfe, KF Zug• Beratungsstelle tandem, KFB Zürich• Sozialkasse, KFBO Wallis• Solidaritätsfonds für Mutter und Kind, SKF

werken beitragen und wäre daher sehr wichtig für Menschen in Not. Somit liegt diese Definition von Armut bei der dritten oder vierten Stufe der Bedürfnispyramide.

Die SchuldfrageDie Teilnehmerinnen wünschten sich eine Fortsetzung dieser Art von Weiterbildung im nächsten Jahr. An Themen schlugen sie vor: Chancengleichheit, die Schuldfrage bei Armut oder die Auseinander-setzung mit unserer Haltung zu bestimmten Bevölkerungsgruppen. Daher wird es auch 2018 eine Wei-terbildung für die Ehrenamtlichen in den Kommissionen der Fonds geben, natürlich kostenlos. Und ich bin bereits jetzt auf weitere span-nende Diskussionen gespannt. Regula Ott, Leitung Bildung, Ethik & Theologie

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HighLight

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«Ehrenamtliche Tätigkeit zukunftsfähig machen» - ein Entwicklungsprojekt von SKF und EFS

Aufwind für VereineNeue Modelle für die Vereinsarbeit zu finden – nicht mehr und nicht weniger

will unsere frisch gestartete Projektgruppe, eine Kooperation mit der Hochschule Luzern

und den Evanglischen Frauen Schweiz.

Eine blühende Zukunft für das Ehrenamt

Juliette Ueberschlag

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Vereine haben es nicht leicht, das sind keine sensationellen News. Verbindliches, längerfristiges Engagement ist nicht angesagt; Frauen können sich häufig neben Familie und Erwerbsarbeit nicht noch in einem Vorstand engagie-ren. Das kann für einen Frauen-verein zum Verhängnis werden, siehe das Beispiel Rohrdorf: Die Frauengemeinschaft ist seit zwei Jahren sistiert. Laut Statuten muss der Verein in drei Jahren aufgelöst werden. Ansprechperson ist der Diakon und Gemeindeleiter von Rohrdorf, Christoph Cohen.

Junge Splittergruppe ohne ErfolgEr erzählt, wie sich die jungen Frauen vor zehn Jahren abgespal-ten und eine neue Form gegeben haben. Inzwischen hat sich diese Splittergruppe aufgelöst. Zurück geblieben sind die Frauen 70+, über 100 Mitglieder und niemand, der in den Vorstand wollte. Christoph Cohen führt mit Unterstützung der Frauen eine Art Notprogramm durch: Maiandacht, Frauengottes-dienst, Jahresausflug und eine klei-ne Generalversammlung.

Die früheren Aufgaben wie Besuchsdienste und Erwachsenen-bildung werden von andern Grup-pen in der Gemeinde wahrgenom-men. Christoph Cohen bedauert, dass es «die gewachsene Frauenge-meinschaft als grosse Kraft» nicht mehr gibt.

Vorstand zu ViertAnders gelagert ist der Fall bei der FG Weinfelden: Vier Vor-standsfrauen halten die FG auf Kurs, wie Aktuarin Helena Feusi erzählt. Eine Präsidentin gibt es nicht, denn auf deren Schultern würde alles abgeladen. Ihre Team-leitung funktioniert gut. Viele Res-sorts sind ausgelagert, nicht im Vorstand vertreten. Helena Feusi: «Der Vorstand versucht, die Fäden zusammenzuhalten und die Frauen mindestens einmal im Jahr zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen-zutrommeln.» Auch schon kündig-te der Vorstand an, den Verein aufzulösen, worauf ein Sturm der Entrüstung losbrach. Wenn aber niemand bereit ist, ein Amt zu übernehmen, steht die Zukunft der FG in den Sternen.

Pionierarbeit zum EhrenamtIn der Strategie 2020 hat sich der SKF verpflichtet, nach neuen Modellen des Engagements zu suchen. Seit dem Sommer ist eine Projektgruppe am Thema dran. Eines ist klar: wir beschreiten hier Neuland. Die Projektgruppe leis-tet Pionierarbeit zu diesem Thema. Der SKF arbeitet in diesem grossen Projekt mit der EFS zusammen. Das Projekt wird von der Hoch-schule Luzern umgesetzt.

Wir bauen auf euren Erfahrungen aufEure Unterstützung ist zentral. Wir brauchen eure Mitarbeit in der Umfrage vom Sommer 2018, um auf euren bisherigen Erfah-rungen aufzubauen. Es braucht Vertreterinnen im Workshop und es braucht später in der Pilotpha-se experimentierfreudige Vereine. Gemeinsam können wir neue Wege in der Vereinsarbeit finden! Wir halten euch auf dem Laufenden.kw

1 Projektkonzept steht und die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ist klar. bis Herbst 2017 2 Die Hochschule Luzern reicht Gesuche zur Finanzierung an Stiftungen ein. bis Februar 2018 3 Situationsanalyse: Die Hochschule recherchiert, was gegen Vorstandsmangel in anderen Verbänden der Schweiz und international bereits getan wurde und was innerhalb des SKF. Dafür gibt es eine Umfrage im Verband. bis Herbst 2018 4 Workshop mit Vertreterinnen aller Ebenen beider Verbände, von Fachpersonen geleitet. Herbst 2018 5 Neue Organisationsmodelle werden ausgearbeitet. Winter 2018 6 + 7 Pilotphase: Pilotregionen werden ausgesucht, neue Modelle werden in ausgewählten Ortsvereinen getestet. bis Herbst 2019 8 + 9 Die Pilotphase wird ausgewertet.Das weitere Vorgehen (Multiplikation eines oder mehrerer geeigneter Modelle, Zusatzschlaufe der Pilotphase) ist geklärt. Ende 2020

In 9 Schritten zu neuen Modellen

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FrauenBande – mitenand lokal und Global

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Solidaritätsfonds für Mutter und Kind

Der Solidaritätsfonds für Mutter und Kind erhält pro Monat circa 60 Unterstützungsgesuche von Müttern und Familien in Not. Die Gründe für die finanziellen Sorgen sind genau so vielfältig, wie die Not leidenden Menschen hinter den Gesuchen.

Aber, was ist Not? Wie fühlt sich Not an? Wie definiert sich Not?Fragen, die uns alle beschäftigen. Fast jede/r kann in finanzielle Not geraten, plötzlich und unerwartet.

Zum Beispiel die Geschichte von Familie M. Die Eltern und ihr 4-jähriger Sohn leben bescheiden und bewirtschaften einen kleinen Bauernhof. Das Ehepaar arbeitet hart. Und trotzdem gerät die Fami-lie plötzlich in grosse finanzielle Schwierigkeiten.Nach der Geburt des zweiten Kindes muss das Neu-geborene einige Wochen zur Beobachtung im Spital bleiben. Die Eltern besuchen ihr Töchterchen so oft sie können. Es entstehen hohe Reise- und Übernach-tungskosten. Finanzielle Sorgen rauben dem Ehepaar den Schlaf.

Dank eurer Unterstützung kann der Solidaritätsfonds für Mutter und Kind Familie M. finanziell unter die Arme greifen und einen Teil der Reisekosten über-nehmen. Eure Spende hilft, danke!

Familien und ihre finanziellen Nöte sind das Thema des Solidaritätsfonds

Solidaritätsfonds für Mutter und KindPC-Konto: 60-6287-7IBAN-Nr.: CH50 0900 0000 6000 6287 7www.sofo.ch | [email protected]

Juliette Ueberschlag

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Elisabethenwerk

Sie gibt unserm Solidaritätswerk in der Entwicklungszusammenarbeit den Namen: Elisabeth von Thüringen

ElisabethenwerkPC-Konto: 60-21609-0IBAN-Nr.: CH58 0900 0000 6002 1609 0www.elisabethenwerk.ch | [email protected]

Hoc

halta

r von

Sch

wab

ach

Am 19. November konnten wir den Namenstag der Heiligen Elisabeth feiern. Dieser Tag ist gleichzeitig auch der Startschuss zu unserem Jubiläumsjahr. Dank eurer Unterstützung und Energie kann das Elisa-bethwerk auf das 60-jährige Bestehen zurückblicken: 1958 – 2018.

Wir möchten das Jubiläumsjahr des Elisabethen-werks mit euch feiern und dabei sein an eurem fest-lichen Anlass am 19. November 2018 oder rund um diesen Tag herum.

Mit dem Elisabethengottesdienst oder dem Elisa-bethenspiel, mit einem Besuch zur Präsentation unse-res gemeinsamen Hilfswerks oder mit dem Rosen-brot-Tischset, das ihr bei uns bestellen könnt.

Mehr zu allen Möglichkeiten findet ihr auf unserer Website: www.elisabethenwerk.ch Oder ihr ruft uns an. Wir freuen uns, mit euch zu feiern.

Fundraising-Team Christine Schneider, 041 226 02 25, [email protected] Meier, 041 226 02 19, [email protected]

Ruft uns an, schreibt uns, wenn ihr Fragen habt oder mehr Informationen benötigt. Gerne kommen wir bei euch vorbei und stellen euch unsere zwei Hilfswerke vor. Unser Besuch bei euch ist kostenlos.

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Im Jahr 2006 wurde der Lesezirkel der Frauengemein-

schaft Dallenwil ins Leben gerufen. Seither wurden

Dutzende Bücher gelesen und besprochen. Die Gruppe

– es sind Frauen aus dem ganzen Kanton NW - trifft

sich einmal pro Monat. Am ersten Treffen im Januar

bringen alle ihr Bücher mit und stellen sie kurz

vor. Aus der meistens grossen Auswahl werden dann

mit einem Punktesystem alle Bücher für das ganze

Jahr ausgewählt. An jedem weiteren Treffen wird dann

jeweils über eines dieser Bücher diskutiert.

Zu intensiven Diskussionen hat das Buch «Tage wie

Salz und Zucker» von Shari Shattuck geführt. Die Hauptperson ist eine

junge Frau, die dick ist, deren Magen immerzu knurrt und die sich am

liebsten verflüssigen und unters Sofa tropfen würde. Ellen ist intro-

vertiert und ihr einziges Ziel ist es, unsichtbar zu sein. Ihr Leben

verändert sich, als sie auf die lebenslustige blinde Temerity trifft.

Diese fordert Ellen heraus – denn schauen ist nicht die einzige Art,

etwas zu sehen. Eine lesenswerte, humorvolle Geschichte, die viel Stoff

für Diskussionen liefert.

Josy Joller

Interessentinnen können sich jederzeit melden – unser Lesezirkel ist

für alle offen: [email protected]

Lesetipp

Schauen ist nicht die einzige Art, etwas zu sehen

TuttiFrutti

«Du lernst für dich selbst, nicht für andere, nicht um

anzugeben, nicht um andere abzuwerten.

Lernen ist dein Geheimnis, es ist alles, was du hast,

das Einzige, dass du dein eigen nennen kannst.

Niemand kann es dir wegnehmen.»

Louise Bourgeois (1911 – 2010), französisch-US-amerikanische Bildhauerin

Spirit(ualität)

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Ein Plädoyer für den Mut zur Gleichstellung

In einer katholischen Kirche lag die Gender-Broschüre auf.

Das sorgte jüngst für Aufruhr.

Gender-Broschüre ging schon in die 2. Auflage

Im September erreichte die Geschäftsstelle des SKF ein Mail, das Enttäuschung darüber zum Ausdruck brachte, dass der Ver-band die Broschüre «Let’s talk about Gender» unterstütze.

Erzeugte GeschlechterwartungenDie Comic-Broschüre, die nun aufgrund der grossen Nachfrage bereits in der 2. Auflage erschie-nen ist, zeigt auf, dass die Denk-kategorien «typisch männlich» oder «typisch weiblich» von uns Menschen aktiv hergestellt wer-den. Unbewusst neigen wir dazu, diese Unterschiede als in Stein gemeisselt hinzunehmen und ein und dasselbe Verhalten vollkom-men unterschiedlich zu bewerten – je nachdem, ob es ein Mann oder eine Frau an den Tag legt.Die Gender-Broschüre beleuchtet, was daran problematisch ist und wie die Wahrnehmungsmuster, in denen wir «Geschlecht» den-ken, dazu führen, dass ungleiche Geschlechterverhältnisse aufrecht-erhalten werden. Es beginnt damit, dass wir Mäd-chen zu pinkversessenen Prin-zessinnen und Jungen zu robus-ten Rittern erziehen, geht über in unterschiedliche Erwartungen

an junge Frauen und Männer und schlägt sich irgendwann nieder in ungleichen Löhnen, ungleicher Belastung im Haushalt und unglei-chen biographischen Chancen, die vor allem Frauen benachteiligen. Aber auch Männer leiden unter den geschlechtsspezifischen Erwar-tungen an ihre Geschlechterrolle.

Kirche ist GesellschaftEs ist im Sinne der christlichen Lehre, wenn wir uns als Katholi-scher Frauenbund dafür einsetzen, Menschen ein Recht auf gleiche Chancen zu ermöglichen. Wenn wir

unser Augenmerk darauf richten, was Gleichheit verhindert, näm-lich die unterschiedlichen Erwar-tungen, mit denen wir – ohne es zu merken – Männern und Frauen im Alltag begegnen, tragen wir zu einer gerechteren Welt bei. Gesellschaft entsteht durch Gemeinschaft. Die Kirche als Ort der Begegnung ist Gemeinschaft und Gesellschaft gleichermassen. Kirche muss sich den Mut bewah-ren, für eine gerechtere Welt einzu-stehen – auch dann, wenn dadurch Altbewährtes über den Haufen geworfen werden muss. sp

Die Gender-Broschüre kann unter www.aboutgender.ch

kostenlos bezogen werden

Page 16: Nr. 4 | Dezember 2017 Schweizerischer Katholischer Frauenbund … · 2017. 12. 14. · die Aktivitäten auf Social Media intensiviert. In Kooperation mit der Online Agentur Frontal

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«Warum haben die christlichen Kirchen Mutter Erde vergessen und nur auf Vater Himmel fokussiert?» S. C. via Facebook

Liebe S.Ja, warum dieser Drang nach oben? In die lichten Sphären des Himmels, dorthin, wo wir alles überblicken, leichtfüssig schweben? Die Schwerkraft hinter uns lassend, die Herkunft, die Enge des Geburtskanals, das Seufzen der Erde, das Lachen der Kinder. Hildegard von Bingen riet noch zum doppelten Blick: Wer auf Gott blickt, schaut zur Erde. «Wer seinem Gott vertraut, wird auch den Bestand der Welt ehren; den Lauf von Sonne und Mond, Wind und Luft, Erde und Wasser, alles, was Gott um der Ehre des Menschen geschaffen hat und zu seinem Schutz. Einen anderen Halt hat der Mensch nicht». Erde und Himmel lassen sich bei Hildegard nicht auseinanderdividieren. Es ist der Herrschaftsanspruch (der Neuzeit), der die Zusammengehörigkeit aufkündigt. «Teile und

herrsche.» Alles wird auseinandergerissen und gegeneinander ausgespielt: Schöpfer und Geschöpf, Himmel und Erde, Geist und Materie, Vernunft und Seele, Mann und Frau.Wir sind Teil eines Ganzen, Teilhaberinnen, und brauchen Gott im Himmel und auf Erden, als Vater und als Mutter, als Wind-hauch und als Grünkraft.

Angela Büchel Sladkovic, Theologin

Fragen bitte an [email protected] senden. Sie werden von Amanda Ehrler, Angela Büchel Sladkovic und Monika Hungerbühler beantwortet.

Willkommen! Neue Ortsvereinsmitglieder stellen sich vor

Anita Jaeger-CarlAnitas Weg zum SKF führte sie übers Wallis, wo es ihr nach 19 Jahren zu eng wurde. Die Stadtzür-cherin kehrte in die Limmatstadt zurück, um mit ihrer Familie einen Neuanfang zu wagen. «Ich war schon immer sehr mutig», sagt sie.Auf Einladung der FG Wollishofen, spricht sie im Rahmen eines Frau-

Leserinnen fragen – Theologinnen antworten

Impressum

Herausgeberin SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund, Postfach 7854, 6000 Luzern 7, Tel. 041 226 02 20, [email protected], www.frauenbund.chRedaktion Kathrin Winzeler, Sarah PaciarelliGestaltung Luisa Grünenfelder, grafikcontainer, LuzernDruck Brunner Medien AG, Kriens

Die nächste Qu(elle) erscheint am 29. März 2018 (Redaktionsschluss: 1. März)

engottesdienstes über ihre Arbeit mit behinderten Kindern und spürt Verbun-denheit mit den SKF-Frauen.Erst nach dem Tod ihres Mannes tritt Anita der Frauengemeinschaft bei. Sie fühlt sich dort emotional aufgehoben, und: «Ich spüre, was wir Frauen bewe-gen können, wenn wir zusammenkom-men».

Sara

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