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kunst. preis 2017 NRW.BANK JUNGE KUNST IM WETTBEWERB

NRW.BANK Junge Kunst im WettbeWerb 2017...s tudie nach t orii Kiyonobu i, aus der s erie „ s pirit r ejoice“, 2016, Collage aus Lithografie, Kreide, eingefärbtem Papier, 40 x

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kunst.preis

2017NRW.BANKJunge Kunst im WettbeWerb

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Kunst.Preis

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die mit 15 Jahren vergleichsweise junge nrW.bAnK fördert bereits seit 2010 nach-wuchskünstler innen und nachwuchskünstler und hat ihre vielfältigen Aktivitäten erfreu-licher weise um einen Kunstpreis er weitert. er wird nun zum ersten mal an studierende und Ab solventen der staatlichen Kunsthoch-schulen unseres Landes verliehen. Die mit jeweils 10.000 euro dotierten Preise in den Kategorien „malerei und grafik“, „foto und medienkunst“ sowie „skulptur und in-stalla tion“ werden um einen Publikumspreis ergänzt. Damit ist für eine attraktive und spannende Vernissage in der Landeshaupt-stadt gesorgt.

nordrhein-Westfalen ist stolz auf seine inter-national renommierte Kunst- und Kulturszene. ob es die enorme Dichte von theatern und Konzertsälen ist oder die riesige Vielfalt von festivals und museen, ob die zahlreichen Literaturfestivals und Poetry slams von sich reden machen oder das engagement von bürgerinnen und bürgern in Kunstvereinen und -stiftungen: An Kunst und Kultur führt in nordrhein-Westfalen kein Weg vorbei. Die Landesregierung hat sich vorgenommen, diesen Weg weiterzugehen und zusätzlich neue Wege einzuschlagen.

Der nrW.bAnK danke ich für die etablie-rung ihres Kunstpreises, mit dem sie dem großen Kunstland nordrhein-Westfalen eine neue und feine facette hinzufügt und über den ich gerne die schirmherrschaft über-nommen habe. Den Preisträgern gratuliere ich herzlich und den Ausstellungsbesuchern wünsche ich vielfältige inspirationen.

Armin Laschetministerpräsident des Landes nordrhein-Westfalen

stadt.land. kunst — vorwort

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0405

wir.fördern. kunst — vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

als förderbank für nordrhein-Westfalen unterstützen wir die Wirtschaft, den sozialen Wohnraum, die Kommunen und den Aus- bau der infrastruktur in unserem Land. Wir fördern und engagieren uns für das gute in nrW – und zu diesem guten gehört ganz wesentlich die bildende Kunst.

nordrhein-Westfalen ist seit jeher ein Land der Kunst. Kaum eine region verfügt über eine vergleichbare fülle an museen und galerien sowie über eine Kunstszene, die durch eine derartige Vielfalt junger, aufstre-bender Kunstschaffender besticht. unser Kunstkonzept zielt schon seit vielen Jahren darauf ab, den künstlerischen nachwuchs in unserem Land zu stärken. Diese förde-rung haben wir nun weiter ausgebaut: durch den in diesem Jahr erstmals ausgelobten nrW.bAnK.Kunstpreis. Denn es sind oft die jungen talente, die mit frischen ideen die zu kunft gewinnen, andere Perspektiven eröffnen und neue Wege beschreiten – in der Kunst wie im Leben.

mit dem nrW.bAnK.Kunstpreis möchten wir studierenden und Absolventen der staatlichen Kunsthochschulen in nrW eine Plattform bieten – eine bühne, auf der sie sich und ihre Werke präsentieren können.

Alle eingereichten Arbeiten zeigen wir daher in einer öffentlichen Ausstellung im jähr-lichen Wechsel in unseren bankgebäuden in Düsseldorf und münster.

mein Wunsch ist, dass diese Ausstellung für alle teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler eine Chance für weitere Präsen-tationen und Ausstellungen ist. Über die räumlichkeiten hinaus bietet der neu aus gerufene nachwuchswettbewerb eine Plattform für einen landesweiten Vergleich und damit eine rückmeldung auf das eigene schaffen. und für uns besucher ist es eine weitere Chance, unsere gesellschaft im spiegel der Kunst zu reflektieren und damit neue sichtweisen kennenzulernen.

ich wünsche ihnen viel freude in der Ausstellung!

Herzlichihr

eckhard forstVorsitzender des Vorstands der nrW.bAnK

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NRW.BANK.KUNSTPREIS

MAlEREI.GRAfIK

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mAttHiAs LArs AnDers

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Dusk fire, aus der serie „spirit rejoice“, 2017, Collage aus Papier, teils bedruckt, Aquarelle, Klebeband, tusche, farbstift, sprühfarbe, Kugel- schreiber auf buchleinen, 30 x 40 cm

1985 geboren in Ahlen 2009 Kunstakademie münster 2010 Klasse michael van ofen 2014 meisterschüler bei michael van ofen,

examen

Ausstellungen (Auswahl) 2016 förderpreisausstellung, AzKm münster 2015 „kommen und gehen“, münster 2014 „fett und friedhofsfeindlich“, berlin

Preise und Stipendien 2015 stipendium der salzburger

sommerakademie 2014 Atelierstipendium der Kunst akademie

münster

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Serie „Spirit Rejoice“

im Allgemeinen beschäftige ich mich mit der form der Collage und deren erweiterung sowie den daraus resultierenden bildräumen.

in den vergangenen drei Jahren untersuchte ich die im Alltag befindlichen technischen möglichkeiten bildge-bender mittel.

Die manipulation dieser bildsprachlichen methoden und des vorgegebenen funktionierenden (u.a. vorgegebene nutzbarkeit von z.b. software-Applikationen oder technischen gerätschaften) erfuhr durch die subjekti-vierung eine Wandlung zur realität und Authentizität.

zum ende dieses Prozesses hin wendete ich mich wieder vermehrt dem Handwerk zu.

ich reduziere nun die mittel der Collage, steigere individu-alität und materialität unter Verwendung entkontextuali-sierter fragmente aus Printmedien und individuell gestalteten oder hergestellten Papieren.

so erreiche ich eine intime, spielerische gegenposition zur visuellen methodik funktionsästhetischer medien.

[email protected], www.matthias-anders.com

ohne titel, aus der serie „spirit rejoice“, 2016, Collage aus sprühfarbe, Holzfurnier, transluzenter folie, bedrucktem

fotopapier, Aquarelle, Papier, Klebeband auf Leinwand, 23 x 24 cm

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Happy house

Ausgangspunkt meiner malereien sind mediale bilder, die ich in einem langwierigen rechercheprozess im inter net oder in zeitschriften auswähle. Dabei interessiert mich das Verhältnis des dargestellten motivs in bezug zur malerei. in meinen Arbeiten beschäftige ich mich mit fragen nach Wert, Authentizität, Künstlichkeit und fetischisierung von Alltagsgegenständen und malerei gleichermaßen.

Außerdem wurde versucht, die Werke nicht nur auf der Leinwand darzustellen, sondern den raum selbst als visuelle Komponente in das Werk einzubeziehen. in der Arbeit „Happy house“ werden ausgedruckte Werbebilder auf einem Holzobjekt ausgestellt.

ich habe auf deutschen immobilien-internetseiten eine Wohnung in berlin gesucht. Dabei fällt einem sofort auf, dass je nach Preislage der Wohnungen sich die bilder der Wohnungen und die der unmittelbaren umgebung ebenfalls verändern. ich habe dabei ein fremdes gefühl erfahren, das mich dazu veranlasst hat, das sammeln dieser bilder einzustellen und stattdessen stereotypisch betrachtet jene bilder zu sammeln, die für unser Leben als oberflächlich betrachtet werden. Dazu habe ich mit dem Programm google sketchup im internet bilder von objekten innerhalb einer Wohnung, farben von Werbe-bannern, bilder von rubbellosen und zitate aus serien gesammelt und diese für die Arbeit verwendet.

www.hwakyeongjeong.wordpress.com

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1985 geboren in gimcheon, südkorea 2005 studium der bildenden Kunst an der bis 2009 Kyung-Hee-universität in seoul,

südkorea 2011 studium an der Kunstakademie

münster 2012 bei Professorin Julia schmidt 2016 meisterschülerin von Professorin

Julia schmidt

Ausstellungen (Auswahl) 2016 „Lidl reise“ (openstudio),

Cité internationale des Arts, Paris, frankreich

„malerei 16“, Dr. Carl Dörken galerie, Herdecke

2015 „Wild und sanft“ – Junge Kunst aus der Kunstakademie münster, Wgz bank, Düsseldorf

förderpreisausstellung der freunde der Kunstakademie münster, Kunsthalle münster

2013 „flamingo“, nrW.bAnK, münster 2009 „Asm“, artspace mitte, gwangju,

südkorea 2007 „the Wind from east“, rathaus Kaarst,

Kaarst

Preise und Stipendien: 2016 Cité internationale des Arts, Paris, frankreich

Happy house, 2017, inkjet-Print, Holztafel, 180 x 110 x 80 cm berlin, 2017, Öl auf Leinwand, 160 x 130 cm Happy house_familie, 2017, inkjet-Print, 80 x 100 cm (nicht abgebildet) Happy house_Laminate, 2017, inkjet-Print, 80 x 100 cm

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fiat

Die Arbeit „fiat“ (von lateinisch: „es werde“) besteht aus drei gerahmten bildern. sie sind ausschließlich von einer computergesteuerten 3-D-fräse mit einem selbst gebau-ten Pinselaufsatz gemalt. Die motive entwickeln sich aus der grundform eines rahmens oder fensters. Diese form wird übereinandergelagert, bis verdichtete frame-stapel entstehen. Die quadratmetergroßen Leinwände auf Keil-rahmen sind vorgeleimt, nicht weiß grundiert, sie zeigen das material. Jede Leinwand hat einen schwarz ausgefräs-ten Konzeptrahmen, der die formen der inneren motive nach außen als objekt spiegelt und definiert. ein bisschen digitaler Jugendstil.

mein interesse gilt malereimodellen. ich versuche, einen operationsrahmen zu definieren, der es mir ermöglicht, innerhalb dieses spezifischen regelsystems bilder zu generieren. Die strategie ist, mir selbst Probleme zu stel len, die mir das geschäft der bilder immer wieder erschweren. so entstehen bildprogramme, die ihre machart deutlich mitführen.

im Verlauf der vergangenen Jahre habe ich so unterschied-liche bildgruppen geschaffen, die alle verschiedenen konzeptionellen motiv- und Herstellungspraktiken unter-liegen.

Die Heterogenität der serien ist ausdrücklich gewollt. so treten verschiedene möglichkeiten von malerei gegeneinander an. Wie glieder einer Kette oder Cluster innerhalb eines rahmens formulieren sie einheiten, die sich selbst stil, Kommentar und eigener diskursiver raum sind.

[email protected]

1988 geboren in Hamburg 2011 beginn des studiums freie Kunst an der

Kunstakademie münster 2015 meisterschüler bei Professor Klaus merkel

Ausstellungen (Auswahl) 2017 „neuland“, Dz bank, Düsseldorf

„share this“, Dezernat#16, Heidelberg 2016 „geeinte fragmente“, st. Joseph-Kirche,

münster 2015 „Lattgold“, Kunstverein Hamm

„raumformen“, titanic Halle, münster förderpreisausstellung der freunde der Kunstakademie e. V., Kunsthalle münster

2014 „malerei 14“, Kunstverein Paderborn „einHunDertunDfuenfzeHn- mALACHtzigmALDreiKommA fuenf“, Kunstverein Duisburg „Pursuit“, Kunstverein Hamm

2013 „Kunstnummer“, HLb Dr. schumacher & Partner, münster

Preise 2017 förderprogramm Kunst, Vereinigte

Volksbank münster

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flügel

ich teste mit Aktionen mögliche nutzbarkeiten meiner Arbeiten. müssen die objekte von mir gehalten, betrauert oder wie Kleidung getragen werden? finden sie dabei zu ihrem ort und nutzen? indem ich beispielsweise den weißen „flügel“ hochhalte und präsentiere, werte ich ihn als vermeintlich kostbares Artefakt auf, solange ich es vermag. gleichzeitig macht mich das zu seiner stütze oder Prothese.

meine Arbeiten befinden sich auf der suche nach dem ort, an dem sie existieren können. Dabei verraten sie auch mir nicht, wo das sein soll. es scheint, als seien Kunsträume dazu da, von schleierhaft-mischförmigen objekten bewohnt zu werden, die selbst noch nach ihrer bedeutung suchen. im besten fall irritieren die Arbeiten die Wahrnehmung, sodass der betrachter mit seinen Konventionen brechen muss. scheinbar Alltägliches und einfaches müssen sie nicht bleiben, denn Kunstwerke sind keine schmucken Handwerks-gebilde.

[email protected]

1989 geboren in flawil, schweiz lebt und arbeitet in Düsseldorf 2009 gestalterisches Propädeutikum

an der zHdK, zürich, schweiz 2010 beginn des studiums an der

Kunst akademie Düsseldorf 2011 studium in der Klasse von

Professorin Katharina grosse 2015 Atelier mit Ausstellungsraum „K29“

in Düsseldorf 2017 meisterschüler bei Professorin

Katharina grosse

Ausstellungen (Auswahl) 2016 „shopping“, ArtWil 2016,

obere bahnhofstraße, Wil, schweiz 2015 „Heimspiel 2015“, Kunsthalle st. gallen,

schweiz „ohne zeit und raum”, K29, Düsseldorf „omusubi 2“, Popotame gallery, tokio,

Japan „toast Kawaii”, trancepop gallery, Kyoto,

Japan 2014 „tAu Kit“ Kunst im tunnel, Düsseldorf „baustelle/schaustelle“, Klasse von

Katharina grosse, essen

Preise 2017 Akademiestipendium für malerei der

Kunstakademie Düsseldorf 2015 förderpreis der best gruppe, 2. Preis 2013 stipendium der friedrich J. H.

schneider-stiftung

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stellt man mir die frage nach dem, was ich so mache, rücke ich nicht gleich mit der sprache raus, obwohl es sich eigentlich in einem begriff einfach zusammenfassen ließe. ich gebe dann häufig die Ant(i)wort, dass es ein- facher sei zu sagen, was ich als Letztes getan hätte, in diesem fall würde ich erzählen, dass ich in Las Vegas beim roulette mein gesamtes geld auf die null gesetzt hätte. in gestapelten Jetons ziemlich genau zwei fäuste hoch. und? ich habe in jedem fall gewonnen. Wie viel, fragen sie dann. ich antworte: nichts. ich konnte nur auf die null setzen. meine gewinnstrategie zu 100% bestätigen. Hyperidealistischer Überbau als antiidea-listischer Antiüberbau.

Wenn ich faul bin, sage ich einfach bildhauer oder Performer oder dass ich ein Wort aus meinem Wortschatz verkauft habe. Das trifft es auch, sagt aber genauso wenig über das aus, was ich eigentlich bin. beim begriff „bildhauer“ bildet sich schnell ein stark verstaubtes bild. Löst aber oft ein anerkennendes „oha!“ aus. bei Perfor-mer weiß wirklich niemand, was sache ist, und das spiel beginnt von vorn. Kommt man aber auf den trichter und fragt nach meinem Ansinnen, dann ist das einfach: Weltveränderung. ich empfehle mich mit folgendem Hinweis: nach einer rede, die ich irgendwo gehalten habe, sagte mir eine ältere, sehr vernünftige frau, sie hätte, wenn sie mich so sähe, keine Angst mehr vor der zukunft.

ein Verstärker liegt am boden, daran ange schlossen ein mikrofon, das in eine schüssel mit Wasser getaucht ist, dort hinein kommen stücke kaputter getrockneter ton- skulpturen. Der ton, der sich langsam mit Wasser voll-saugt, gibt geräusche von sich, die ich mit dem mikrofon vergrößere. eine unerwartete traumartige Klangkulisse eröffnet sich. Auf einem kleinen tisch wird der wieder nasse ton gesammelt.

[email protected]

1988 geboren in bottrop 2008 Kunstakademie münster 2009 bei Daniele buetti und

suchan Kinoshita

Ausstellungen und Performances (Auswahl) 2017 „mudi + rené =

@@@@@@@@@@@@@@@@“, foyer du roc, foyer des jeunes travailleurs, granville, frankreich „Quadratur des scheises“, eröffnungs-rede zur Ausstellung „transparenz ist kein gemüse“ von yasin Wörheide, michael goncalves ribiero, marvin Wunderlich, Kreishaus gütersloh

2016 „Jahresgaben“, museum ratingen „Ab in den urlaut“, Versteigerung einer Audioarbeit für Vato sikharulidze und Philipp reuver, offene Ateliers, münster „spinimal“, Perfor mance/installation mit Paul schwer und inga Krüger, Clemens sels museum, neuss

2015 „komm“, soundinstallation mit Klasse buetti, Kunst im tunnel, Düsseldorf „action bronzing“, Ausstellung mit inga Krüger, Cuba Kultur, münster „some lies“, Ausstellung mit inga Krüger, Cité des Artes, Paris, frankreich „festival of minimal actions“ von thomas geiger, Louvre, Paris, frankreich

Preise und Stipendien 2010 förderpreis der freunde der

Kunstakademie münster förderpreis des Westfälischen

Kunstvereins münster 2012 studienstiftung des deutschen Volkes 2015 Atelierstipendium Cité internationale

des Arts, Paris, frankreich

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freundschaftsspiel

Konkurrenz, ehrgeiz, teamfähigkeit, Performance, eigenverantwortung, flache Hierarchien, improvisation: Wirtschaftswelt und Kunstwelt verlangen uns das gleiche ab. trotzdem fühlt es sich an wie Welten, die zwischen jungen Künstlern und einer bank zu liegen scheinen. Anstatt nur zwei Welten gegeneinander abzuwägen, wollen wir etwas zusammen schaffen. ganz im geiste Düsseldorfs und im geiste Joseph beuys’ werden Künstler und bank in einer sozialen Plastik miteinander versöhnt.

2014 gründete sich der eiskellerexport ’14 als wir erkannten, dass nur der fußball die schluchten füllen kann, die sich zwischen den menschen aufgetan haben. fußball reicht uns die helfende Hand, mit der wir unsere unterschiede überwinden können und uns wieder in einheit und gleich-heit begegnen können: auf dem feld.

Deswegen lädt der eiskellerexport ’14 diesen september die nrW.bAnK zu einem freundschaftsspiel ein, um unsere gemeinsamkeiten zu bejubeln.

Wir werden zwei Welten miteinander versöhnen: ein miteinander im gegeneinander.

„Jeder mensch ist ein träger von fähigkeiten, ein sich selbst bestimmendes Wesen, der souverän schlechthin in unserer zeit. er ist ein Künstler, ob er nun bei der müllabfuhr ist, Krankenpfleger, Arzt, ingenieur oder Landwirt. Da, wo er seine fähigkeiten entfaltet, ist er Künstler. ich sage nicht, daß dies bei der malerei eher zur Kunst führt als beim maschinenbau ...“Joseph beuys

[email protected]

1991 geboren in bielefeld, lebt in Düsseldorf 2010–2017 studium an der Kunstakademie

Düsseldorf bei tal r, Christopher Williams und Johannes Paul raether, meisterschülerin von Christopher Williams

Ausstellungen (Auswahl) 2016 „i started saying no and began losing

weight“, Klasse Williams stellt aus, filmwerkstatt, Düsseldorf „Cosmic Love“, nacht der museen, Düsseldorf „When i move you move, just like that“, Kronen29, Düsseldorf

2014 „no Water, no snacks, no naps“, Klasse Williams stellt aus, f/stop, Leipzig

2013 „emma Watson total Love“, malkasten, Düsseldorf

2012 „Double trouble“, Hafentor 7, Hamburg „seven seas of ryhe“, Klasse tal r stellt aus, Düsseldorf „feromenon“, Klasse tal r stellt aus, filmwerkstatt, Düsseldorf

2011 „ich und mein esel“, Klasse tal r stellt aus, Kunstverein Pfaffenhofen

2010 „Camera 14“, Kunstverein Dortmund

Auszeichnungen 2015 Auszeichnung mit dem Preis

„Kinder- und Jugendkulturland nrW“

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Gerüst

Die Wettbewerbsarbeit „gerüst“ ist teil einer neuen Arbeitsreihe, die sich mit dem Leben auf und um bau-stellen beschäftigt. es geht um freiräume, die temporär verschwinden, und bereiche, die neu geschaffen werden, die den Lebensraum beeinflussen, einschränken und erweitern.

Die 300 cm hohe und 250 cm lange skulptur erscheint trotz ihrer stabilität filigran und leicht. beim umrunden der Arbeit sind gebrauchsspuren und gezielte bearbei-tung zu erkennen. Die bedeutung des objekts generiert sich aus form, material und Verarbeitung. Die optisch „eingefallene“ Arbeit spielt mit gewichtsverhältnissen und stützpunkten, um eine unsicherheit und instabilität zu erzeugen.

mit der gestaltung der Arbeit gehe ich auf das immer weiter verschwindende handwerkliche Wissen im Alltag ein.

[email protected]

gerüst, 2017, Holz und metall, ca. 300 x 250 x 80 cm

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1995 geboren in Würzburg 2012–2015 Ausbildung zur fachkraft

für Veranstaltungstechnik 2015 studium der freien Kunst an der

Kunstakademie münster 2016 bei Professor maik Löbbert und Professor Dirk Löbbert

Ausstellungen (Auswahl) 2017 „neuland“, Dz bank, Düsseldorf

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Da sind keine Schlaglöcher mehr.

Am rande der städte entstehen neue Wohnprojekte, gewerbezweige und büros.

Lebensraum als bedürfnis. Visionen gestalten. Wohnen als traum und doch ganz real. modernste Architektur. Das neubaugebiet – proklamiert als idealstadt, als ort des guten Lebens. saftig grüne oasen inmitten glatter oberflächen aus beton und granit, Leben am Wasser und dennoch zentral. es beschreibt einen ideologischen umbau, in dem Kultur nun zelebriert werden soll, das gute Leben, das sich lohnende Leben, am reißbrett entworfen. Planung und bau münden hier in der Destruktion des bestehen-den, in der Vereinleibung des Vergangenen, der Über-spielung alter siedlungen, ihrer Architektur. träume überdecken jenen ort, der war. individuell gestaltbarer raum dient von nun an als erfüllung, als Kapitalanlage, sicherheit und zukunft. Hier bleiben wir.

Die rauminstallation untersucht das Verhältnis von utopie, Dystopie, realität und traum bezogen auf alltäglichen Lebensraum.

Phänomene und szenerien der gegenwart, den menschen umgebend, sich in das Leben eingliedernd und plötzlich essenziell werdend, beschreiben den Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit. Von objekten wie Kommunikations-geräte und gegenstände des Alltags, die mehr bewältigen als nur funktionalität, entwickelt sich das interesse weiter in richtung des gesamten Lebensumfelds. Wie geht man mit den Dingen um sich um, welche bedürfnisse und Anforderungen sind es, die man zu erfüllen wünscht?

Welches selbst ist das selbst, was funktioniert? utopiendes idealen Lebens sowie des idealen menschen bildenfragestellungen, die innerhalb skulpturaler raumgefügeerarbeitet werden. es geht um die erlebbarkeit desWerkes mit einbeziehung von szenischen geschehnisseninnerhalb des Ausstellungsraumes. räume dienen alsbegehbare szenerien, die erst im zusammenspiel vonbetrachter und Werk zu existieren beginnen.

[email protected], www.janakerimastolzer.de

Da sind keine schlaglöcher mehr, 2017, rauminstallation: Leuchtkasten mit Acrylglas, Projektion, Leuchtstoffröhre, sound, Vinylboden, Holz, LeD

1989 geboren in Kandel 2010–2015 bachelor of Arts (fotografie), folkwang

universität der Künste, essen 2014–2017 studium freie Kunst, Klasse von

Aernout mik, Kunstakademie münster seit 2017 meisterschülerin bei Aernout mik

Ausstellungen (Auswahl) 2017 „aus dem fenster, weit lehnend“,

stiftung starke, Löwenpalais, berlin „89-17“ mit Alexander rütten,

Wewerka-Pavillon, münster 2016 Video folkwang, Aernout mik und seine

Klasse, museum folkwang, essen „blicke filmfestival“, bochum „/3/ Korrosion, oxygen“, Dortmund Pfalzpreis für bildende Kunst 2016,

museum Pfalzgalerie, Kaiserslautern „so traurig war das shooting“,

Kunstverein gelsenkirchen „Attitudes“, bundeskunsthalle, bonn 2015 „Attitudes“, Haus am Lützowplatz,

berlin

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rumours

Die digitale Diashow zeigt Papiermodelle, überdeckte fotografien, Ausschnitte und Alltagssituationen, deren bildsprache den Ausstellungsraum als solchen reflektiert. Die provisorisch gehaltene Projektionsfläche kehrt als motiv in einigen fotografien wieder. ihre grobkörnige struktur verleiht den fotos dabei etwas malerisches. Hinter den Linien, rastern und geometrischen formen der monotonen bildwelten schimmert eine unterschwellige narrative durch.

Ähnlich der Konstruktion von gerüchten spielt der titel auf die Konstruktion von bildern und die Annahme von Wirklichkeit an.

Dabei geht es um die grenzüberschneidungen ver-schiedener medien. Das bildmaterial befindet sich so lange in einem bildkreislauf, bis aus den schnittstellen neue konzeptuelle Ansätze entstehen, wie zum bei- spiel zwischen „malerei und fotografie” oder „bild und inszenierung“.

[email protected]

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1989 geboren in Höxter 2009 Praktikum bei dem Künstler michael

Peter schiltsky im institut für material-veredlung und mehrwertbildung, Vahlbruch

2010 studienbeginn an der Kunstakademie münster

2011 Klasse Paul schwer 2012 Klasse Julia schmidt 2017 meisterschülerin bei Julia schmidt

Ausstellungen (Auswahl) 2017 „Violet Display (skin study)”,

rundgang 2017, münster 2016 „rumours”, examensausstellung, münster „Atmospheric Layers”, förderpreis-

ausstellung, Kunsthalle münster 2015 „Lauren Lauren”, Atelier J. schmidt, münster 2013 „fLAmingo”, Klassenausstellung,

nrW.bAnK, münster

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Wartezeit

menschen warten vor dem Ausländeramt darauf, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Die Personen, die aus den verschiedenen Ländern mit unterschiedlichem Hintergrund kommen, bleiben zusammen an einem gleichen ort.

es scheint so, als ob sie eine gruppe sind. Allerdings spricht jeder seine eigene muttersprache, das macht sie im Warte raum keineswegs einig.

Die stimmung entsteht aus dieser anonymen masse mit ihren gemischten emotionen. Hierzu zählen unter anderem unruhe und Verunsicherung, aber auch Hoff-nung auf erlangung der sicherheit in der fremden gegend. Auf den ersten blick ist es nur eine fiktive erzählung, aber damit zeige ich auch eine mögliche reale situation.

Die ideen für meine Arbeit erhalte ich aus Alltags er - leb nissen. Wie sich menschen im Alltag verhalten, ist b e wusst oder unbewusst vom kulturellen Hintergrund geprägt. trotzdem ist jeder individuell, dabei spielt sein Hintergrund keine rolle. Was man glaubt und worauf man vertraut, könnte unbestimmt und auch ambivalent sein.

eine Angelegenheit zu betrachten und sie als eine fragestellung zur menschlichen natur zu übersetzen, ist der Kern meiner künstlerischen Arbeit.

[email protected]

1979 geboren in miyagi, Japan 1998 studium am Department of

Communication, studienschwerpunkt: Kognitive Psychologie, Aichi-shukutoku- universität, Japan

2002–2003 Abschluss in fotografie an der berufs- schule „nippon Designer geijutsu gakuin“, Japan

2015 studium freie Kunst, Klasse von mariana Castillo Deball, Kunstakademie münster

Ausstellungen (Auswahl) 2007 „Hajimari no hifu“ (skin of beginning),

galleria finarte, Aichi, Japan 2005 „yottsu no me“ (four eyes), nagoya

Citizens’ gallery yada, Aichi, Japan

filmstill aus „Wartezeit“, 2017, Video, 1 minute 36 sekunden, Loop (größe veränderlich)

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ohne Titel

im zentrum der eingereichten Arbeit steht eine doppelte Auseinandersetzung: einerseits beschäftige ich mich mit der rolle textiler stoffe in der fotografie und andererseits mit dem zusammenhang zwischen fotografie und malerei. ich nutze objekte, stoff und farbe, um neuartige Kon-struktionen und räume zu schaffen.

Die Konstruktion wird mithilfe der Kamera erfasst und so zum bild mit all den eigenschaften, die das fotografische medium leisten kann, wie unschärfen und kleine macken. ich versuche, den Prozess des fotografierens umzuwan-deln, indem ich jedes bild, ausgehend von einer leeren Leinwand, schritt für schritt aufbaue.

so kommt es zu einer Konfrontation mit dem alltäglichen textilen material, dessen haptische eigenschaften aber mithilfe der fotografie vom sichtbaren material getrennt werden. Dem betrach tenden wird so eine neue sicht-weise auf ein vertrautes material ermöglicht.

ich nenne meine bilder ungern abstrakt, da deren be -stand teile nicht abstrakt, sondern die motive von den gewohnten Dingen abstrahiert sind – fotografieren bedeutet in diesem sinn immer schon Abstrahieren. Die bilder stellen zuletzt ein Diskussionsangebot dar, um zu fragen, wie menschen bilder ansehen, erfahren und erkennen.

[email protected]

ohne titel, 2017, 120 x 160 cm,

digitaler C-Print, gerahmt

1991 geboren in st. Petersburg, russland 2008–2011 studium Design an der staatlichen

Art-industrie-Akademie, st. Petersburg, russland

2011–2012 bachelor of Arts (Kommunikationsde-sign), folkwang universität der Künste, essen

2016–2017 Praktikum bei florian ebner, fotografische sammlung, museum folkwang, essen

seit 2013 studium fotografie, folkwang universi-tät der Künste, essen

2017 bachelor of Arts (fotografie), folkwang universität der Künste, essen

Ausstellungen (Auswahl) 2017 „few meters of finitude“, Akademie der

bildenden Künste, stuttgart 2016 „eine robbe, die sich die schwanzflosse

putzt“ mit susanne mierzwiak, galerie 52, essen

„Don’t Wear your grandma’s bra, Please“, baustelle schaustelle, essen

„seeing things“ (teil des off-foto- festivals), C-Hub, mannheim

„fiberish“, miami beach urban studios, miami, usA

„When i Close my eyes, i see the bloody rainbow“, KumA museum, seoul, südkorea

„BLICKБЛИК“ (Parallelprogramm der manifesta 10), taiga Art space, st. Petersburg, russland

2015 „BLICKБЛИК“ (gruppenarbeit), Kunstverein essen-Werden, essen

Publikationen 2014 Dekamired 2015 Der greif, 8. Ausgabe

Auszeichnungen und Stipendien 2014 marianne ingenwerth-stiftung,

Projektstipendium, essen 2016 Atelierstipendium im Atelierhaus

salzamt, Linz, Österreich DAAD grant stibet iii

ohne titel, 2017, 70 x 90 cm,

digitaler C-Print, gerahmt

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Travailler avec les chariot bobines

Die Arbeit „travailler avec les chariot bobines“ entstand während der vergangenen drei Jahre in der stadt Calais in nordfrankreich. im mittelpunkt steht dabei die Vorberei-tung der spulen für die Kettfäden, die „chariots bobines“, die zur Produktion von spitzenstoff in die Webstühle (Leavers-Webstühle) eingesetzt werden. Die Produktion der spitze, der „Dentelle de Calais“, stellt eine hochkom-plexe Prozedur dar, die über 40 Arbeitsschritte umfasst. Die Leavers-Webstühle, die ursprünglich in england produziert und während der epoche der Pro hibitions-gesetze in der mitte des 19. Jahrhunderts nach frank-reich geschmuggelt wurden, werden nach wie vor in einigen fabriken in Calais zur Produktion der Dentelle benutzt. Die Qualität der Dentelle, die hauptsächlich für die Haute-Couture-Häuser in Paris produziert wird, ist aufgrund des Leavers-Produktionsverfahrens immer noch unerreicht.

Der beschreibung der Vorbereitung der „chariot bobines“ („Préparation“) in der firma Codentel folgt ein weiteres Überkapitel mit der Darstellung der identischen Arbeits-schritte in der firma noyon.

mich interessiert die frage, wie man mit den mitteln des einzelbildes und der fotografie in unserer zeit dokumentarisch arbeiten kann. nach immer wieder-kehrenden Wellen der verstärkten inanspruchnahme der fotografie für die beschreibung der realitäten in den vergangenen Jahrzehnten scheint diese rolle nun ver-stärkt dem medium „Video“ zuzufallen. meiner meinung nach bietet aber gerade das einzelbild, eingereiht in komplexe narrationen, die möglichkeit, aktuelle zusam-menhänge darzustellen.

mein interesse am realismus möchte ich sowohl thema-tisch als auch medial in meiner Arbeit verankern durch die Wahl von entsprechenden historischen sujets wie der beschreibung industrieller Prozesse, der menschlichen Arbeiten usw. einerseits, andererseits durch einen im sinne Kracauers medienspezifischen umgang mit der fotografie.

[email protected]

Ausstellungsansicht, 2017, buch „travailler avec les chariot bobines“

1983 geboren in Kirchheim/teck 2005–2008 Ausbildung zum staatlich geprüften

fotodesigner, Lette-Verein, berlin 2010–2017 studium freie Kunst bei

Professor Christopher Williams, Kunstakademie Düsseldorf

2016–2017 meisterschüler bei Professor Christopher Williams

2016–2017 gaststudent bei John morgan (Klasse für grafik), Kunstakademie Düsseldorf

Ausstellungen (Auswahl) 2017 „travailler avec les chariot bobines“ musée des beaux Arts, Calais, frankreich 2016 „bologna“, buchpräsentation bei

Walther König im rahmen des Düsseldorf Photoweekends (zusammen mit Hannah Hummel)

2012 „maritime incidents“, schaufenster des Kunstvereins frankfurt/main

2011 „no electricity, no Plexiglas, no Humor“, Klasse Christopher Williams, Kunstakademie Hamburg

2009 „gute Aussichten – Preis für junge deutsche fotografie“, – Deichtorhallen Hamburg, goethe-institut Washington, usA, Dz bank frankfurt/main, und andere

„thank you for coming“, galerie brute, nizza, frankreich

Preise 2008 gute Aussichten – Preis für junge

deutsche fotografie

Stipendien 2013–2017 stipendium des Cusanuswerks,

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ohne Titel

sehen, denken, erkennen, verstehen. Denken verstehen, denken erkennen, denken denken. Abermals, von vorn, wiederum, erneut, wiederholt, wieder, weiter. und so weiter. sehen, immer wieder neu, immer wieder anders. Die Wahrnehmung, ein Prozess, genormt und doch viel fältig. mal ist es der eine, mal der andere blickwinkel, die eine oder andere Assoziation. gedanken, gedanken-ketten, gedankensprünge. Aus jeder Perspektive wird eine andere. eine andere Wahrheit, eine andere Vorstel-lung. Vorstellung und Wahrheit verschmelzen während der betrachtung, im bild, in der fotografie.

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1988 geboren in oberhausen seit 2014 Hochschulstudium master

Photo graphy studies and Practice an der folkwang universität der Künste, essen

2014 bachelor of Arts (fotografie; mit Auszeichnung) an der folkwang universität der Künste, essen, betreut von Professorin gisela bullacher und Diplom-Designer Christoph engel

Ausstellungen (Auswahl) 2017 Jahresausstellung, Kunstmuseum

mülheim an der ruhr 2016 „Au Contraire“, Photoszene Köln,

rufffactory, Köln „mAsters“, ug im museum folkwang, essen

2014 „räume für fotografie“, sAnAA-gebäude, essen „blicke“ – 22. filmfestival des ruhrgebiets, endstation Kino, bochum Konstanzer Kurzfilmspiele, neuwerk, Konstanz nominierung der Preisträger 2014 der Konstanzer Kurzfilmspiele „fact & fiction“, galerie & Atelier 52, essen

2013 „living stills“ – neue bewegte bilder aus der folkwang universität der Künste, museum folkwang, essen „Kunstpiep“, metropolis-Kino, bochum, nominierung Kunstpiep-Preisträger 2013 „man muss auch mal sehen was alles nicht im bild ist“, kunstwerden e. V., essen

Stipendium 2013 exzellenzstipendium der marianne

ingenwerth-stiftung, essen

Publikationen 2014 „suture“, Künstlerbuch,

Hella schneider, essen 2013 »“«, Künstlerbuch,

Hella schneider, essen Programmheft und begleitende fotografische Arbeit für bonner beethoven-fest, bonn

„DeKAmireD“, titelbild, Künstler-buchbesprechung, zeitung folkwang universität der Künste, essen

Kuratorisches Projekt 2016/2017 gründung des off-raums „raum z13“ in Kooperation mit maren schneider,

essen

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DüsseldorfKavalleriestraße 2240213 Düsseldorf

telefon +49 211 91741-0telefax +49 211 91741-1800

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V.i.S.d.P.Caroline gesatzkiLeiterin Kommunikation nrW.bAnK

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Gestaltung und Produktionvalido marketing services gmbH

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BildnachweisVs/ns: © fotoliaKünstlerporträts: matthias Lars AndersHwakyeong JeongJulian reiserDomingo Chavesrené HausteinJody Korbachsimon mehlingJana Kerima stolzerCharlotte Amina Debsmasako Katoelizaveta Podgornaia: © sebastian WolfHeiko schäferHella schneiderPorträt eckhard forst: © Christian Lord otto Porträt ministerpräsident Armin Laschet: © Laurence Chaperon

DankWir bedanken uns bei den teilnehmerinnen und teil-nehmern und den jeweiligen Ver antwortlichen für die organisation: Herzlichen Dank an Professor maik Löbbert und frank bartsch von der Kunstakademie münster, Professor Karl-Heinz Petzinka und Dr. Jörn Hohenhaus von der Kunstakademie Düsseldorf und herzlichen Dank an Professor Hanns-Dietrich schmidt und Professorin elke seeger von der folkwang universität der Künste, essen.

zudem möchten wir unseren Jurymitgliedern herzlich danken, dass sie mit ihrer fachex pertise unseren Kunst -preis unterstützt haben: Dr. Andreas beitin, Direktor Ludwig forum Aachen, Dr. yilmaz Dziewior, Direktor museum Ludwig Köln, Dieter Kiessling, fotograf aus Düsseldorf, und Kristina scepanski, Direktorin West-fälischer Kunstverein münster.

Dieser Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung zum nrW.bAnK.Kunstpreis 2017 vom 19. oktober bis 10. november 2017 in der nrW.bAnK Düsseldorf.

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Kundenbetreuung Öffentliche KundenTelefon 0211 91741-4600Telefax 0211 91741-2666

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Weitere Informationen, Voraussetzungen und Konditionen sowie Antragsformulare zum Programm NRW.BANK.Kommunal Invest finden Sie unter www.nrwbank.de/kommunalinvest

NRW.BANK.Kommunal Invest und NRW.BANK.Kommunal Invest Plus

Finanzierung von kommunalen Investitionen in Nordrhein-Westfalen

Bitte beachten Sie!

Der ausgefüllte Antrag ist bei der NRW.BANK einzureichen.

Sie wollen mehr wissen?

Wie gehen Sie vor?

Sie beantragen ein Darlehen aus dem Programm NRW.BANK.Kommunal Invest direkt bei der NRW.BANK. Neben dem Antragsformular ist eine zusammenfassende Projektbeschreibung einzureichen. Bei Gemeindeverbänden sind zusätzlich u. a. der vollständige Wortlaut der aktuellen Verbandssatzung sowie die Veröffent-lichung der Verbandssatzung vorzulegen.

21 FOL NRW.BANK.Kommunal-Invest Plus 6 Seiten.indd 1-3 14.09.17 16:01

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