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„Wo es dir gut geht, dort ist die Heimat“, stellte schon der römi- scher Tragödiendichter Pacu- vius (220-130 v. Chr.) fest. Im Rahmen der deutschlandwei- ten Aktion des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter „Das geht uns alle an“ stellen wir in unserer neuen Serie Menschen vor, die ihre ursprüngliche Hei- mat aus den unterschiedlichs- ten Gründen verließen. Eine neue haben sie in der Ortenau gefunden. Zum Auftakt sprach Anne-Marie Glaser mit Verleger Wolfgang L. Obleser, der aus Südmähren stammt. Der kleine Ort Schöngrafe- nau, in dem Wolfgang L. Oble- ser im Dezember 1940 geboren wurde, liegt im heutigen Tsche- chien, direkt an der Grenze zu Österreich. „Das Gebiet gehörte über Jahrhunderte zur K. u. K- Monarchie“, erzählt der Grün- der des Stadtanzeiger Verlags. Ende des Ersten Weltkriegs wur- de eine Grenze gezogen und die deutschsprachigen Menschen gehörten plötzlich zur dama- ligen Tschechoslowakei. 1938 wurde alles wieder deutsch, al- lerdings nicht für lange. „Nach dem Ende des Zweiten Welt- kriegs mussten die Deutschen weiße Armbinden tragen“, be- richtet Obleser. Gleichzeitig ha- be der damalige Staatspräsident Benesch deren Enteignung mit den Worten angekündigt: „Lasst ihnen nichts als ein Taschen- tuch, in das sie weinen können.“ Während der Vater noch in Ge- fangenschaft war, flüchtete die Mutter mit ihren beiden Söhnen nur mit dem, was sie am Leibe trugen. An der einen Hand den noch nicht einmal fünf Jahre al- ten Wolfgang, an der anderen dessen eineinhalb Jahre älteren Bruder. Zuerst ging es nach Ös- terreich, einige Monate später im Januar 1946 im Güterwagon nach Wien. „Dort stand der Zug einige Tage auf dem Abstell- gleis“, erinnert sich der heute 74-Jährige. „In dem Zug war es bitterkalt und mein Bruder und ich hatten beide Keuchhusten.“ Eine Freundin seiner Mutter holte die drei schließlich für kur- ze Zeit in ihre kleine Wohnung. Doch die Odyssee ging weiter. „Mein Opa mütterlicherseits war Eisenbahner und nach der Ver- treibung in die Nähe von Stutt- gart gelangt.“ Dort fand nach mehreren Umwegen dann auch die Tochter mit den Enkeln Un- terschlupf. „Uns wurde Wohn- raum bei einer sehr freundlichen Familie zugewiesen, wo wir zu siebt in einem Zimmer lebten“, berichtet Obleser. „Die Familie war unheimlich hilfsbereit und teilte großzügig mit uns.“ Nach dem Umzug später ins Nach- bardorf, sollte er das Gegenteil kennenlernen: „Die Vermieterin war die Geizkönigin in Person. Im Keller lagen im Regal Äpfel und Birnen, Einmachgläser mit Obst vor unseren Augen. Aber bevor sie uns etwas abgegeben hätte, ließ sie es lieber verder- ben.“ Um ihre Kinder und sich durchzubringen, nähte die Mut- ter auf einer geliehenen Näh- maschine, denn der Vater war noch immer in Gefangenschaft. Erst 1948 stand dann plötzlich der völlig Fremde vor Wolfgang L. Obleser: „Ich war damals acht Jahre alt und kannte meinen Vater noch gar nicht.“ Es waren fraglos harte Jahre. Mit zwölf wurde Obleser unterernährt und mit Tuberkulose für mehrere Monate in die Kinderklinik in Rommelshausen bei Waiblin- gen eingewiesen. Trotzdem will er sich nicht beschweren, denn die Familie hatte eine Zuhause. Schon bald sprachen er und sein Bruder schwäbisch und fühlten sich integriert. Sobald sie aber daheim über die Türschwelle traten, wurde Österreichisch geredet. „Ich kann es noch heu- te“, verrät er mit einem Lächeln. „Meine Mutter hat auch sehr gut gekocht. Die österreichische Küche schmeckt mir sehr.“ „Den Wunsch wieder zurück- zukehren, den viele nach dem Krieg noch hatten, das war Illu- sion“, sagt Wolfgang L. Obleser. Trotzdem nahmen die einstigen Flüchtlinge regen Anteil am Geschehen in der Tschechoslo- wakei. „Als die Russen am 21. April 1968 einmarschierten und den Prager Frühling beendeten, war das für meine Eltern sehr schlimm“, erinnert sich der Ver- leger. Es war der 50. Geburtstag seines Vaters, aber niemandem war nach Feiern zu Mute: „Wir saßen alle vor dem Radio und haben mit den Tschechen mit- gelitten“. Er selbst war kurz zu- vor als Verkaufsleiter des Ehapa Verlags drei Wochen in Prag auf einer Messe gewesen. „Da ging es sehr liberal zu“, so Obleser. „Das hat den Russen nicht ge- fallen.“ Sein Vater wollte nie mehr einen Fuß in die alte Heimat setzen. Die Erinnerung war zu schmerzhaft. Trotzdem hat er sie in zwei Büchern aufgeschrieben und bebildert. Sohn Wolfgang hat diese Aufzeichnungen noch. 1971 besuchte er seinen Ge- burtsort und war entsetzt, wie zerfallen sein früheres Eltern- haus und heruntergekommen der Ort war: „Das war für mich ein sehr ernüchterndes Erleb- nis.“ In den Erzählungen war alles immer als so schön und ordentlich beschrieben worden. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs besuchte dann auch die Mutter mit ihren Söhnen ihr ehemaliges Dorf. „Sie hat uns dabei viel von damals erzählt“, sagt der Verleger. Aber kein Fa- milienmitglied hätte mehr zu- rückkehren wollen: „Uns allen ging es im Westen gut und man hat ja das Elend dort gesehen.“ Obwohl sich sein Vater in der Landsmannschaft engagierte und auch seine Söhne auf Ver- anstaltungen mitnahm, hatte er doch eine gewisse Distanz. So wehrte er sich, als für eine sehr hohe Summe ein Denkmal im ehemaligen Heimatort errich- tet werden sollte. Er war der Ansicht, das Geld könnte wirk- lich sinnvoller ausgegeben wer- den, beispielsweise für Flücht- linge. Nach Stationen bei Stuttgart und in München lebt Wolfgang L. Obleser nun seit weit über 40 Jahren in der Ortenau. Ist sie ihm zur Heimat geworden? „Ja, ich empfinde mich als Baden- er“, sagt der Verleger. Von hier stammt seine Ehefrau Susanne, hier wurde seine Tochter Isabel geboren, hat er den Stadtanzei- ger sowie den Guller gegrün- det und aufgebaut, lebt er sehr gerne. Deswegen fühlt er sich jedoch nicht weniger mit Öster- reich verbunden. Sehr betroffen macht Wolf- gang L. Obleser die derzeitige Flüchtlingssituation. „Die Men- schen kommen hierher, weil sie sich ein besseres Leben erhof- fen. Die Odyssee von Lager zu Lager ist menschenunwürdig. Wenn ihnen gar mit Fremden- hass begegnet wird, ist das ab- solut schrecklich.“ „Nur ein Taschentuch, in das sie weinen können“ Teil 1: Wolfgang L. Obleser floh als Kind nach dem Krieg aus Südmähren Wolfgang L. Obleser mit den Aufzeichnungen seines Vaters. F: ag Auf der historischen Karte sind auch die Orte Grafendorf und Schö- nau eingezeichnet, die später in Schöngrafenau umbenannt wurden. Karte: Hans Bornemann Sie hatten nur noch, was sie am Leibe trugen Unterernährt und Tuberkulose Niemandem war nach Feiern zu Mute Nie mehr einen Fuß in die alte Heimat setzen „Ja, ich empinde mich als Badener“ „Fremdenhass ist absolut schrecklich“ Qualität heißt für mich, ... … dass der Kunde zu 100 % mit dem Produkt und der passgenauen Montage zufrieden ist. Fabian Roth, hilzinger Fenstermonteur hilzinger GmbH Fenster+Türen im BBZ Lahr • Alte Bahnhofstraße 10/4 77933 Lahr • Tel.: 07821 / 99615-0 • Fax: 99615-15 • www.hilzinger.de hilzinger GmbH Fenster+Türen in Willstätt-Sand • Sander Straße 5 77731 Willstätt-Sand • Tel.: 07852 / 9335-0 • Fax: 9335-77 Krebskranken Kindern helfen! Helfen Sie uns helfen! Direkt neben der Uni-Kinderklinik Freiburg unter- halten wir unser aus Spendenmitteln erbautes Elternhaus mit 73 Betten. Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Freiburg Mathildenstraße 3 · 79106 Freiburg Tel. 0761/275242 · [email protected] www.helfen-hilft.de Diese Anzeige wird nicht durch Spendenmittel finanziert, sondern erscheint durch freundliche Unterstützung des Verlages. Hilfe, die wirklich ankommt: • Sparkasse Offenburg/Ortenau DE61664500500006084842 | SOLADES1OFG • Volksbank Offenburg DE43664900000050558800 | GENODE61OG1 • Volksbank Lahr DE30682900000001350803 | GENODE61LAH Kraftstoffverbrauch der genannten Modelle in l/100 km: kombiniert 5,7– 4,0. CO 2 -Emission in g/km: 134 –104. (Alle Werte gemessen nach 1999/94/EG.) Abbildung zeigt Sonderausstattung. 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„NureinTaschentuch,in dassieweinenkönnen“ · einerMessegewesen.„Daging es sehr liberal zu“, ... Wohlfahrtsverbände, die Kir-chen,derArbeitskreisAsyl,die Stadtteil-undFamilienzentren

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„Wo es dir gut geht, dort ist dieHeimat“, stellte schon der römi-scher Tragödiendichter Pacu-vius (220-130 v. Chr.) fest. ImRahmen der deutschlandwei-ten Aktion des BundesverbandsDeutscher Anzeigenblätter „Dasgeht uns alle an“ stellen wir inunserer neuen Serie Menschenvor, die ihre ursprüngliche Hei-mat aus den unterschiedlichs-ten Gründen verließen. Eineneue haben sie in der Ortenaugefunden. Zum Auftakt sprachAnne-Marie Glaser mit VerlegerWolfgang L. Obleser, der ausSüdmähren stammt.

Der kleine Ort Schöngrafe-nau, in dem Wolfgang L. Oble-ser im Dezember 1940 geborenwurde, liegt im heutigen Tsche-chien, direkt an der Grenze zuÖsterreich. „Das Gebiet gehörteüber Jahrhunderte zur K. u. K-Monarchie“, erzählt der Grün-der des Stadtanzeiger Verlags.Ende des Ersten Weltkriegs wur-de eine Grenze gezogen und diedeutschsprachigen Menschengehörten plötzlich zur dama-ligen Tschechoslowakei. 1938wurde alles wieder deutsch, al-lerdings nicht für lange. „Nachdem Ende des Zweiten Welt-kriegs mussten die Deutschenweiße Armbinden tragen“, be-richtet Obleser. Gleichzeitig ha-be der damalige StaatspräsidentBenesch deren Enteignung mitden Worten angekündigt: „Lasstihnen nichts als ein Taschen-tuch, in das sie weinen können.“Während der Vater noch in Ge-fangenschaft war, flüchtete dieMutter mit ihren beiden Söhnennur mit dem, was sie am Leibetrugen. An der einen Hand dennoch nicht einmal fünf Jahre al-ten Wolfgang, an der anderen

dessen eineinhalb Jahre älterenBruder. Zuerst ging es nach Ös-terreich, einige Monate späterim Januar 1946 im Güterwagonnach Wien. „Dort stand der Zugeinige Tage auf dem Abstell-gleis“, erinnert sich der heute74-Jährige. „In dem Zug war esbitterkalt und mein Bruder undich hatten beide Keuchhusten.“Eine Freundin seiner Mutterholte die drei schließlich für kur-ze Zeit in ihre kleine Wohnung.Doch die Odyssee ging weiter.„Mein Opa mütterlicherseits warEisenbahner und nach der Ver-treibung in die Nähe von Stutt-gart gelangt.“ Dort fand nachmehreren Umwegen dann auchdie Tochter mit den Enkeln Un-terschlupf. „Uns wurde Wohn-raum bei einer sehr freundlichenFamilie zugewiesen, wo wir zusiebt in einem Zimmer lebten“,berichtet Obleser. „Die Familiewar unheimlich hilfsbereit undteilte großzügig mit uns.“ Nachdem Umzug später ins Nach-bardorf, sollte er das Gegenteilkennenlernen: „Die Vermieterinwar die Geizkönigin in Person.Im Keller lagen im Regal Äpfelund Birnen, Einmachgläser mitObst vor unseren Augen. Aberbevor sie uns etwas abgegebenhätte, ließ sie es lieber verder-ben.“

Um ihre Kinder und sichdurchzubringen, nähte die Mut-ter auf einer geliehenen Näh-maschine, denn der Vater warnoch immer in Gefangenschaft.Erst 1948 stand dann plötzlichder völlig Fremde vor WolfgangL. Obleser: „Ich war damals achtJahre alt und kannte meinenVater noch gar nicht.“ Es warenfraglos harte Jahre. Mit zwölfwurde Obleser unterernährt und

mit Tuberkulose für mehrereMonate in die Kinderklinik inRommelshausen bei Waiblin-gen eingewiesen. Trotzdem willer sich nicht beschweren, denndie Familie hatte eine Zuhause.Schon bald sprachen er und seinBruder schwäbisch und fühltensich integriert. Sobald sie aberdaheim über die Türschwelletraten, wurde Österreichischgeredet. „Ich kann es noch heu-te“, verrät er mit einem Lächeln.„Meine Mutter hat auch sehrgut gekocht. Die österreichischeKüche schmeckt mir sehr.“

„Den Wunsch wieder zurück-zukehren, den viele nach demKrieg noch hatten, das war Illu-sion“, sagt Wolfgang L. Obleser.Trotzdem nahmen die einstigenFlüchtlinge regen Anteil amGeschehen in der Tschechoslo-wakei. „Als die Russen am 21.April 1968 einmarschierten undden Prager Frühling beendeten,war das für meine Eltern sehrschlimm“, erinnert sich der Ver-leger. Es war der 50. Geburtstagseines Vaters, aber niemandemwar nach Feiern zu Mute: „Wirsaßen alle vor dem Radio undhaben mit den Tschechen mit-gelitten“. Er selbst war kurz zu-vor als Verkaufsleiter des EhapaVerlags drei Wochen in Prag aufeiner Messe gewesen. „Da ginges sehr liberal zu“, so Obleser.„Das hat den Russen nicht ge-fallen.“

Sein Vater wollte nie mehreinen Fuß in die alte Heimatsetzen. Die Erinnerung war zuschmerzhaft. Trotzdem hat er siein zwei Büchern aufgeschriebenund bebildert. Sohn Wolfganghat diese Aufzeichnungen noch.1971 besuchte er seinen Ge-burtsort und war entsetzt, wiezerfallen sein früheres Eltern-haus und heruntergekommender Ort war: „Das war für mich

ein sehr ernüchterndes Erleb-nis.“ In den Erzählungen waralles immer als so schön undordentlich beschrieben worden.Nach dem Fall des EisernenVorhangs besuchte dann auchdie Mutter mit ihren Söhnen ihrehemaliges Dorf. „Sie hat unsdabei viel von damals erzählt“,sagt der Verleger. Aber kein Fa-milienmitglied hätte mehr zu-rückkehren wollen: „Uns allenging es im Westen gut und manhat ja das Elend dort gesehen.“

Obwohl sich sein Vater in derLandsmannschaft engagierteund auch seine Söhne auf Ver-anstaltungen mitnahm, hatte erdoch eine gewisse Distanz. Sowehrte er sich, als für eine sehrhohe Summe ein Denkmal imehemaligen Heimatort errich-tet werden sollte. Er war derAnsicht, das Geld könnte wirk-lich sinnvoller ausgegeben wer-den, beispielsweise für Flücht-linge.

Nach Stationen bei Stuttgartund in München lebt WolfgangL. Obleser nun seit weit über 40Jahren in der Ortenau. Ist sieihm zur Heimat geworden? „Ja,ich empfinde mich als Baden-er“, sagt der Verleger. Von hierstammt seine Ehefrau Susanne,hier wurde seine Tochter Isabelgeboren, hat er den Stadtanzei-ger sowie den Guller gegrün-det und aufgebaut, lebt er sehrgerne. Deswegen fühlt er sichjedoch nicht weniger mit Öster-reich verbunden.

Sehr betroffen macht Wolf-gang L. Obleser die derzeitigeFlüchtlingssituation. „Die Men-schen kommen hierher, weil siesich ein besseres Leben erhof-fen. Die Odyssee von Lager zuLager ist menschenunwürdig.Wenn ihnen gar mit Fremden-hass begegnet wird, ist das ab-solut schrecklich.“

„Nur ein Taschentuch, indas sie weinen können“

Teil 1: Wolfgang L. Obleser floh als Kind nach dem Krieg aus Südmähren

Wolfgang L. Obleser mit den Aufzeichnungen seines Vaters. F: ag

Auf der historischen Karte sind auch die Orte Grafendorf und Schö-nau eingezeichnet, die später in Schöngrafenau umbenannt wurden.

Karte: Hans Bornemann

Sie hatten nur noch,was sie am Leibe trugen

Unterernährtund Tuberkulose

Niemandem war nachFeiern zu Mute

Nie mehr einen Fuß indie alte Heimat setzen

„Ja, ich empindemich als Badener“

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Qualität heißt für mich, ...… dass der Kunde zu 100 % mit dem Produktund der passgenauen Montage zufrieden ist.

Fabian Roth, hilzinger Fenstermonteur

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Kraftstoffverbrauch der genannten Modelle in l/100 km:kombiniert 5,7–4,0. CO2-Emission in g/km: 134–104.(Alle Werte gemessen nach 1999/94/EG.)Abbildung zeigt Sonderausstattung. Verkauf, Beratung,Probefahrt nur innerhalb der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten.

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Die Wochenzeitung der Ortenau

ortenaunr. 39 – mittwoch, 23. september 2015 o 3

Offenburg (bos). „Wo es dirgut geht, dort ist die Heimat“,stellte schon der römischer Tra-gödiendichter Pacuvius (220-130 v. Chr.) fest. Im Rahmen derdeutschlandweiten Aktion desBundesverbands Deutscher An-zeigenblätter „Das geht uns allean“ stellen wir in unserer neu-en Serie Menschen vor, die ihreursprüngliche Heimat aus denunterschiedlichsten Gründenverließen. Eine neue haben siein der Ortenau gefunden. In Teilzwei spricht Laura Bosselmannim Vorfeld zum Tag der deut-schen Einheit am 3. Oktober mitAnna Higgs, die in Dresden ge-boren ist.

Wenn Anna Higgs über Hei-mat spricht, schlagen in ihrerBrust zwei Herzen – eines fürDresden und eines für Offen-burg. Letztes bezeichnet dieKünstlerin als ihre Wahlheimat.1969 kam sie als DDR-Flüchtlingin den Westen der Republik. DerLiebe wegen verschlug es daseinstige „Neustadtkind“ nachOffenburg, wo sie noch heutelebt und arbeitet. Einmal proJahr fährt sie zurück nach Dres-den. In die „Wurzelheimat“, wieHiggs sie nennt. Noch allzu guterinnert sie sich, wie sie als Kindin den Ruinen der zerbombtenFrauenkirche spielte.

Das Vergangene lässt sienicht los. „Die Wurzelheimat

durch Republikflucht zu ver-lieren, das kann man nie ganzaufarbeiten“, erzählt sie unddenkt zurück an die Zeit, dievon Uniformen, Unterdrückungund Zerstörung geprägt war.Gut versteht Higgs daher diederzeitige Lage, in der sichdie Flüchtlinge befinden: „DieEntwurzelung, die sie erfahrenhaben – das ist unvorstellbar“,sagt sie und denk zurück an dieZeit der eigenen Flucht. An dasMarode und den Zerfall, die siedamals umgeben haben.

Sie finden sich heute in denWerken der Künstlerin wieder.Zeitgeschehen festzuhalten, istihre Art der Aufarbeitung vonGesehenem und Erlebtem.

Ein aktuelles Projekt Higgsbeschäftigt sich mit dem ehe-maligen Dresdener Lahmann-Sanatorium. 1887 genoss eseinen legendären Ruf. Königeund Künstler kamen zur Kurhierher, während des zweitenWeltkriegs diente es als Laza-rett. Im Anschluss wurde es vonder Roten Armee als Kaserne ge-nutzt, die das Gebäude verkom-men ließ. Heute zeugt nur nochwenig von dem damaligen Ver-fall, der Higgs nur allzu gut inErinnerung geblieben ist: „Dasehemalige Sanatorium wurdemittlerweile restauriert, Wohn-einheiten geschaffen.“ Es istaber gerade dieser Niedergangdes Vergangenen, den Higgs inihren Werken festhalten und soauch in die Gegenwart transpor-tieren möchte.

In ihrem Atelier im Offen-burger Ihlefeldareal stellt dieKünstlerin ihre Zeitdokumen-te her und schafft so eine Brü-cke zwischen ihrer Wahl- undWurzelheimat. „Das Gefühl vonHeimweh wird man nie ganzlos“, erzählt die Künstlerin. Des-wegen fährt sie auch immer wie-

der zurück. Einiges hat sich ge-wandelt im Laufe der Jahre. Sowie die Elbe. Die einstige Kloakeder Industrie stinkt nicht mehr.„Heimatluft schnuppern, das istpassé“, sagt Higgs. Während ih-rer Dresdenbesuche nimmt siedie Veränderungen wahr, saugtsie auf und hält sie dann in Of-fenburg auf Leinwand fest. Dochauch wenn sich vieles veränderthat in der Elbstadt, die Menta-lität der Menschen, die sei die-selbe geblieben. „Sachsen sindanders, irgendwie lockerer. Sielassen sich nicht alles überstül-pen. Das hängt auch mit der Un-terdrückung zusammen, die dieMenschen in der Vergangenheiterlebt haben.“

Higgs vermisst ihre Wur-zelheimat noch heute. Den-noch weiß sie viele Dinge inder Rheinebene zu schätzen:die Küche, das Wetter und denWein zum Beispiel, aber auchdie Schwarzwaldluft. „Hier sindim Laufe der vergangenen Jahr-zehnte viele enge Freundschaf-ten entstanden“, sagt sie. Vorallem aber hält sie die Familie.Higgs ist angekommen in derStadt am Oberrhein: „Wichtigist, dass man eine neue Wahl-heimat hat, in der man sich zuHause fühlt, lebt und arbeitet.So wie ich.“

In Offenburg daheim undin Dresden zu HauseTeil 2: Anna Higgs ist Künstlerin und wandert regelmäßig zwischen zwei Welten

Anna Higgs vor ihrem Atelier in Offenburg – die Backsteinbauten im Ihlenfeldareal erinnern sie an Dres-den und wecken Gefühle an ihre Wurzelheimat. Fotos: bos

Bei den Werken des „Lahmann-Projekts“ nutzt Higgs Tapetenrestedes ehemaligen Gebäudes, arbeitet sie ein und transportiert so Ver-gangenes in die Gegenwart. Bild: Anna Higgs

Die Stadt Offenburg reagiertauf die steigende Zahl anFlüchtlingen jetzt personell:Regina Wolf wird als Flücht-lingsbeauftragte tätig. Die Stel-le der Integrationsbeauftragtenwird damit zum 1. Oktober zueiner Vollzeitstelle aufgestockt.Wir sprachen mit Regina Wolfüber ihre Aufgaben.

Wenn es um Flüchtlinge geht,sind Sie nun die Anlaufstellefür die kommunale Betreuung.Was hat die Stadt bereits getan?Seit September 2014 leite ichden Runden Tisch „Flücht-linge“. Hier sitzen die loka-len Akteure, die mit jeglicherFlüchtlingsarbeit zu tun ha-ben, zusammen, darunter dasChristliche Jugenddorf, dieWohlfahrtsverbände, die Kir-chen, der Arbeitskreis Asyl, dieStadtteil- und Familienzentrenund viele andere. Er wird im-mer größer.

Mit welchem Ziel?Neben hilfreichen Tipps gibtes aktuelle wichtige Informa-tionen aus Bund, Land undKommune. Die Integrations-beauftragte des Landratsamts,

Alexandra Roth, liefert neuesteZahlen und Entwicklungen, dieTeilnehmer tauschen sich überihre Aktivitäten aus,gemeinsame Strate-gien und Lösungenwerden besprochen.Das Gremium hatsich bewährt. Im Ja-nuar wurde beschlos-sen, sich vierteljähr-lich zu treffen.

Wie sind die Aufga-ben zwischen Kreis und Stadtverteilt?Der Kreis kümmert sich umdie erste Unterbringung. Wirals Stadt haben die Integra-tion im Blick. Wir wollen denMenschen helfen, sich bei unszu Recht zu finden und ihnenunser Gemeinwesen vertrautmachen. Mir liegt besondersam Herzen, dass die Flücht-

linge mit unseren Systemenbekannt werden, dass sie wis-sen, wie Kindergärten, Schu-

len, Gesundheitswe-sen funktionieren.Wichtig ist mir dieVermittlung unsererkulturellen Normenund Werte – nehmenwir als Beispiel dieGleichstellung. Esgeht dabei nicht da-rum, etwas überzu-stülpen. Gegenseiti-

ger Respekt steht obenan.

Welche Rolle spielt der Integra-tionsbeirat?Eine wichtige Rolle, denn indem Beirat sind die Migran-tenvereine vertreten, die sichbereit erklärt haben, in derFlüchtlingsfrage mitzuhelfen.Unsere Systeme sind dezent-ral, jeder macht seine Arbeit.

Entscheidend ist, dass wirvoneinander wissen und mit-einander kooperieren. MeineAufgabe besteht unter anderemdarin, hier zu vermitteln und zubündeln.

Wie wird es weitergehen?Nächster Schritt wird sein, einKonzept für die kommunaleBetreuung von Flüchtlingenin der Stadt Offenburg zu ent-wickeln. Es wird eine eigeneHomepage für Bürger geben,die sich ehrenamtlich enga-gieren wollen. Dort können sieihr Profil eingeben und werdenentsprechend vermittelt.

Und wer schon heute helfenmöchte?Vorab möchte ich mich bei alldenjenigen bedanken, die sichengagieren – diese Bereitschaftfreut mich sehr. Man kann sichbei mir melden, bei der Di-akonie, der Caritas oder derFlüchtlingshilfe Rebland. Der-zeit leben 360 Flüchtlinge inOffenburg, weitere 495 sollenbis Ende des Jahres kommen.Wir müssen Schritt für Schrittplanen. Blinder Aktionismusbringt nichts. rek

Lokale Akteuregemeinsam am Tisch

Im Gespräch mit

Regina Wolf

Regina Wolf

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STAZ Leser-Reisen GdbR77652 Offenburg · Ritterstraße 3

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Öffnungszeiten: Mo. – Fr. von 9 –17 Uhr

STAZ Leser-Kunsttagesfahrt

r Re bR

Preispro Person

79,– E

am 4. November 2015am 4 Nove 0

„Joan Miró“ &„Tomi Ungerer“

nach Zürich in die Kunstausstellung zu

Leistungen: Busfahrt im modernenFernreisebus von Offenburg und Lahr nachZürich • Führung durch die Ausstellung„Joan Miro“. „Tomi Ungerer“ besichtigenSie auf eigene Faust• Freizeit im Zentrumvon Zürich bis 17 Uhr

Veranstalter: STAZLeser-Reisen Gbr.Mindestteilnehmer-zahl: 25 Gäste

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„Wo es dir gut geht, dort ist dieHeimat“, stellte schon der römi-sche Tragödiendichter Pacuvius(220-130 v. Chr.) fest. Im Rah-men der deutschlandweiten Ak-tion des Bundesverbands Deut-scher Anzeigenblätter „Das gehtuns alle an“ stellen wir in unse-rer Serie Menschen vor, die ihreursprüngliche Heimat aus denunterschiedlichsten Gründenverließen. Eine neue haben siein der Ortenau gefunden. In Teil3 spricht Anne-Marie Glaser mitViktor Schechtel, der in Sibiriengeboren ist.

Es macht Spaß, ViktorSchechtel zuzuhören. Der Stu-dent erzählt lebendig und an-schaulich, malt mit Worten Bil-der. Sein Wortschatz ist groß,Satzbau und Grammatik stim-men. Einzig der Akzent verrät,dass Deutsch nicht seine Mut-tersprache ist. Tatsächlich istder 26-Jährige in Sibirien gebo-ren. Erst mit zwölf Jahren kamer mit seinen Eltern und seinemsieben Jahre jüngeren Brudernach Deutschland. Letzterem istübrigens nicht mehr anzuhören,dass seine Wurzeln in Russlandliegen. „Er war eben noch sehrjung, als wir hierher kamen“,sagt Viktor Schechtel. „Deshalbist es auch einfacher für ihn.“

„Manchmal habe ich schonein bisschen Heimweh nach Si-birien“, gibt der Student offenzu. Dabei fühlt er sich hier sehrwohl, möchte auch nicht mehrin Russland leben. Aber den Ge-danken, dort Urlaub zu machen,findet er schön. Vor zwei Jahrenwar Viktor Schechtel zum ers-ten Mal wieder zurückgefahren.„Ich habe diese Ferien sehr ge-nossen“, erzählt er mit einemLächeln im Gesicht. „Alleine derGeschmack der Tomaten, über-haupt des Gemüses, das dortviele selbst im Garten anbau-en, ist einfach unvergleichlich.“Auch seine Familie hat das frü-her getan. 50 Meter hinter demGarten fing der Wald an. „WirKinder haben den ganzen Tagdraußen gespielt. Im Winter sindwir Schlitten gefahren“, erinnerter sich. In Sibirien ist es im Win-ter zwar sehr kalt, es ist aber einetrockene Kälte. Man muss sicheben warm einpacken. „Aber esgab auch eine Spielkonsole“,

verrät Viktor Schechtel lachend.Mit ihr wurden fleißig Tausch-geschäfte gemacht: „Beispiels-weise wurde sie jemandem zweiStunden überlassen, dafür gabes im Gegenzug Reflektoren fürdas Fahrrad. Die waren wirklichMangelware. Davon abgesehenhatte ich aber absolut alles, wasich brauchte.“

Den Schechtels ging es in Si-birien gut. Der russische Vater,ursprünglich Straßenbauinge-nieur, hatte einen kleinen Ge-mischtwarenhandel, die Mut-ter arbeitete als Lehrerin. IhreEltern waren Wolgadeutsche,die unter Stalin nach Sibirienzwangsumgesiedelt worden wa-ren. Aus diesem Grund hatte dieTochter den Status als Spätaus-siedlerin und konnte mit ihrerFamilie nach Deutschland aus-wandern.

„Meine Eltern sind einzigund alleine für meinen Bru-der und mich weggegangen“,sagt der Sohn. Sie wollten ih-ren Kindern die bestmöglichenChancen für ihr Leben bieten.Damit diese besser auf ihr neuesZuhause vorbereitet waren, zogdie Familie sogar in die Groß-stadt Krasnojarsk. Dort wurdenämlich Deutsch auf der Schuleunterrichtet. Viktor Schechtelhat damals noch nicht wirklichrealisiert, was die Auswande-rungspläne für eine Umwälzungfür ihn bedeuten würden: „Das

war alles einfach nur ein großesAbenteuer für mich.“ Ein Groß-onkel lebte schon in Deutsch-land und alle sprachen nur da-von, dass dort alles besser sei.

Als dann aber der gesamteHaushalt aufgelöst wurde, gingdas dem damals Zwölfjährigendoch nah: „Alles, was mir liebwar, wurde verkauft.“ Er erin-nert sich noch genau, wie einGeschäftsmann aus dem Nor-den mit zwei Tüten voll Bargeldvorbeikam, um das Haus zu be-zahlen, in dem Viktor Schechtelaufgewachsen war. Zwei Tagespäter fing der Käufer mit demUmbau an. Da musste der Jungedoch schlucken.

Die Familie wollte nachRastatt, weil dort Verwandtelebten. „Am Anfang war allescool und aufregend für mich“,sagt der Student. Doch schonbald holte ihn die Realität ein.Er konnte sehr gut die deutscheSprache schreiben und verstandauch alles, aber ihm fehlte dieÜbung im Sprechen. Was denUnterrichtsstoff anbelangte, warer den einheimischen Schülernweit voraus. Doch das nützteihm alles nichts, er musste dieHauptschule besuchen, weil dieFörderklasse auf der Realschuleüberfüllt war: „Es hat nieman-den interessiert, wie gut ichDeutsch konnte oder wie meineNoten waren.“ Auf der Haupt-schule fühlte er sich völlig un-

terfordert und war schrecklichfrustriert. Ein weiteres Problemwar während seiner Schulzeit,dass sich die Lehrer nicht dafürinteressierten, ob er seine Haus-aufgaben machte oder lernte.„In Russland sind die Lehrersehr streng. Die Freiheit hierwar ich nicht gewöhnt und kamzunächst auch nicht damit klar“,gibt Viktor Schechtel offen zu.

Letztendlich machte er aberdie Fachhochschulreife undstudiert jetzt in Offenburg Ma-schinenbau. Sein Berufsziel istTÜV-Prüfer, denn Autos sindseine ganz große Leidenschaft.Mit einem Kommilitonen, derebenfalls Russland-Deutscherist, teilt er sich eine kleine Woh-nung in Willstätt-Hesselhurst.Die Wochenenden verbringter meist bei seiner Familie inRastatt. „Der Zusammenhalt un-ter den Spätaussiedlern ist meistsehr stark“, erklärt der 26-Jähri-ge. Kein Verständnis hat er je-doch, wenn sie sich abschottenund nur unter sich bleiben: „Na-türlich ist das einfacher, weil al-le die gleiche Sprache sprechenund eine ähnliche Mentalitäthaben. Ich lebe durchaus auchin dieser Welt, aber ich habeebenfalls Freunde und Bekann-te, die keine russischen Wurzelnhaben. Ich hatte nie Probleme,hier neue Kontakte zu knüpfen.“

Auch sein Vater hat hier zukämpfen, da er sich mit derdeutschen Sprache schwer tut.Die Eltern waren Mitte 30, alssie aus Sibirien weggingen. „Eswar ihnen klar gewesen, dass siefür sich selbst hier nicht mehrso viel erreichen werden wie inRussland. Ich habe es einfacherund das habe ich ihnen zu ver-danken, denn sie haben allesdafür getan“, sagt der Sohn.„Trotzdem werde ich nie völligdeutsch sein oder meinen Ak-zent komplett wegbekommen.“Seine Herkunft und die erstenzwölf Jahre in Russland habenihn einfach geprägt, werden im-mer ein Bestandteil seiner Per-sönlichkeit sein. Aber er fühltsich integriert und selbst wennein Teil seines Herzens immerSibirien gehören wird, emp-findet Viktor Schechtel auchDeutschland als seine Heimat,in der er sehr gerne lebt.

„Ich habe es wesentlichleichter als meine Eltern“

Teil 3: Maschinenbaustudent Viktor Schechtel wurde in Sibirien geboren

Viktor Schechtel kam mit zwölf Jahren nach Deutschland. Foto: ag

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ortenaunr. 41 – mittwoch, 7. oktober 2015 o 3

„Wo es dir gut geht, dort ist dieHeimat“, stellte schon der römi-sche Tragödiendichter Pacuvius(220-130 v. Chr.) fest. Im Rah-men der deutschlandweiten Ak-tion des Bundesverbands Deut-scher Anzeigenblätter „Das gehtuns alle an“ stellen wir in unse-rer Serie Menschen vor, die ihreursprüngliche Heimat aus denunterschiedlichsten Gründenverließen. Eine neue haben siein der Ortenau gefunden. In Teil4 spricht Anne-Marie Glaser mitAurelio Tamburello, der in den60er-Jahren aus Sizilien in dieOrtenau kam.

Er hat noch ein Häuschen inBisacquino, einer kleinen Stadtsüdlich von Palermo. Früher istAurelio Tamburello regelmäßigin Urlaub dorthin gefahren. In-zwischen tritt der 78-Jährige nurnoch selten die lange Reise nachSizilien an. 1960 hat er Italienverlassen, um in Deutschlandzu arbeiten. „Ich wollte eigent-lich nur ein paar Jahre bleiben“,erzählt der Rentner. Tatsächlichlebt er nun seit 55 Jahren hier.

Aurelio Tamburello ist einMensch, der die Dinge sonimmt, wie sie sind und das Bes-te daraus macht. Er ist niemand,der sich beklagt, schon gar nichtüber längst Vergangenes. Aberwenn er von seiner Kindheit undJugend erzählt, kommt er nichtumhin, auch über traurige Erin-nerungen zu sprechen. 1937 ge-boren, erlebte er noch den Krieg,wie damals die Bomben auf Si-zilien fielen und seine Mutterdann rief: „Schnell, wir müssenuns verstecken.“ Eigentlich hat-te er sechs Geschwister, aberdrei verstarben noch als Kin-der. „Während des Kriegs wardie medizinische Versorgungschlecht“, konstatiert er. Es wa-ren harte Zeiten.

Seine Eltern hatten Land-wirtschaft und züchteten ge-meinsam mit Nachbarn Schafe,Pferde sowie Kühe. Die Männerblieben nachts bei den Herden.Einmal, als sein Vater alleinewar, überfielen ihn Viehdiebeund er wurde angeschossen:„Um die Behandlung bezahlenzu können, mussten wir fast al-les verkaufen.“

Aurelio Tamburello ist gernezur Schule gegangen, durfteeine Zeit lang sogar Englischlernen, was kostspielig war. Ausdiesem Grund musste er dannauch aufhören. „Wir waren nichtdirekt arm, hatten Hühner undhaben Eier verkauft“, sagt derSizilianer. Aber viel Geld kostetebeispielsweise die Medizin, dieseine an chronischer Bronchitisleidende Mutter brauchte. Da-mit die Familie über die Rundenkam, mussten selbst die Kinderetwas dazuverdienen. Nachdem Unterricht arbeitete derhandwerklich geschickte Aure-lio Tamburello deshalb oft beieinem Schreiner. Letztendlichentschloss er sich jedoch nachAbschluss der Schule, Maurerzu werden: „Damit konnte manbesser Geld verdienen.“

Aus seinem Ort gingen vieleMenschen ins Ausland. Er selbstwäre gerne in die USA gegan-gen. Sein Großvater hatte dortlange Jahre zuvor mit Brüderneine Firma gegründet. SeineFamilie hätte eigentlich aus Ita-lien nachkommen sollen, dochdann starb er. Diesen Schockhat Aurelio Tamburellos Mutternie verwunden. Als der eigeneSohn dann später ausgerechnetin die USA wollte, war sie striktdagegen. Zu groß war die Angst,ihn wie den Vater möglicherwei-se niemals mehr wiederzusehen.Es gab aber auch Männer aus

Bisacquino, die in DeutschlandArbeit gefunden hatten. GroßeFirmen warben in ganz Italiensowie anderen Mittelmeerlän-dern junge Arbeitskräfte an. EinBekannter überredete währendseines Heimaturlaubs AurelioTamburello, ihn in den Nordenzu begleiten. So kam der damals21-Jährige am 22. September1960 nach Offenburg-Wind-schläg.

„Ich sprach damals kein Wortdeutsch. Aber ich war jung undhatte keine Angst. Es war wie einAbenteuer“, sagt der 78-Jährigemit funkelnden Augen. Auf demFirmengelände der Gießerei gabes für die Gastarbeiter zwei Ba-racken mit Schlafräumen, Kü-chen und Badezimmern. Darinwohnten 24 Italiener. Je dreiteilten sich ein Zimmer. „Abendsgingen wir immer spazieren“,berichtet Aurelio Tamburello.Eines der ersten Wörter, die erdabei lernte war in schönstemBadisch „N‘obend“.

Die Begegnungen mit denEinheimischen waren lautdem heutigen Rentner damalsfreundlich. Obwohl andere da-von erzählten, ist ihm selbstechte Fremdenfeindlichkeitnicht begegnet. Im Gegenteil:Deutsche Kollegen luden ihnein, mit ihnen ins Gasthaus zugehen oder sogar zum Essen zusich nach Hause. Die Arbeit inder Gießerei war allerdings sehr

hart und staubig. Aurelio Tam-burello schaute sich deshalbnach etwas anderem um undfand in Offenburg eine Stelle ineinem Autohaus mit Werkstatt.Dort konnte man einen Maurergebrauchen. Noch heute stehtauf dem Gelände ein Büroge-bäude, das der Sizilianer ge-mauert hat. 38 Jahre blieb er inder Firma, erledigte alles, wasdort so anfiel, übernahm sogarbei Geschäftsreisen der Firmen-inhaber Chauffeursdienste. Mitdem Ehepaar hatte er ein sehrfreundschaftliches Verhältnis.Selbst kinderlos, behandeltensie Aurelio Tamburello fast wieeinen Sohn. Einmal wollte er zu-rück nach Sizilien, ein andermalliebäugelte er damit, doch nochin die USA auszuwandern. Abersein Arbeitgeber bat ihn zu blei-ben. Und so blieb er.

1967 heirate er eine Frau ausseinem ursprünglichen Heimat-ort. Sie wohnte damals mit ih-rer Familie in Wehr am Rhein,machte aber wie Aurelio Tambu-rello in Sizilien Ferien, wo sichdie beiden auch verliebten. Ei-gentlich wäre sie lieber in Wehrwohnen geblieben, folgte ihremEhemann aber nach Offenburg.Schließlich hatte er dort einegute Arbeitsstelle. „Sie ver-misste ihre Familie und Freun-de schrecklich und hat sich niewirklich eingelebt“, erzählt ermit Bedauern. Auch nicht, nach-dem ihr Mann ein Haus in Wal-tersweier kaufte und es mit eige-nen Händen renovierte.

Inzwischen ist er leider Wit-wer und wohnt alleine darin.Einsam ist er aber keineswegs.Tochter Teresa lebt mit ihremMann im Nebenhaus, ihre Hün-din Gina ist seine Begleiterin aufden täglichen Spaziergängenund außerdem gibt es noch diebeiden inzwischen erwachsenenEnkel. Im Übrigen liebt er dieArbeit in seinem Garten. In Ita-lien leben möchte er nicht mehr.Dafür ist er zu lange fort. „InDeutschland bin ich ein Auslän-der, dort inzwischen aber auch“,so Aurelio Tamburello mit einemAugenzwinkern. „Ich bin in Si-zilien geboren, begraben werdeich hier.“

„Ich wollte eigentlich nurein paar Jahre bleiben“

Teil 4: Aurelio Tamburello kam in den 60er-Jahren aus Sizilien in die Ortenau

Aurelio Tamburello mit Hündchen Gina Foto: Glaser

Die Bürgerinitiative Bahntras-se feiert ihren zehnten Geburts-tag am Freitag, 16. Oktober, ab18.30 Uhr mit Reden, Musikund Rückblick. Vor wenigenTagen brachte sie zudem diegute Nachricht aus Berlin mit,dass die Abgeordneten der Re-gierungskoalition einer Finan-zierung des Offenburger Tun-nel positiv gegenüber stehen.Rembert Graf Kerssenbrocksprach mit dem BI-Vorsitzen-den Manfred Wahl.

Was war der Anspruch, als sichdie BI vor zehn Jahren gründe-te?Nach längerer Beschäftigungmit dem Problem der Bahn-Pla-nung im Vorfeld der BI-Grün-dung, Gesprächen auch mit derStadtverwaltung, den Gemein-deratsfraktionen und den Ort-schaftsräten war zum BI-Startdas Ziel klar: Für Offenburg ambesten ist ein Tunnel im Wes-ten – unter geringstmöglicherWohnbebauung.

Sind die Ziele der BI erreicht?Nachdem inzwischen auch dieBestätigung der Projektbeirats-

Empfehlungen für einen dop-pelröhrigen Offenburger Tun-nel im Deutschen Bundestagnoch im Novemberbevorsteht, könnenwir eindeutig sagen:Das große Ziel ist er-reicht – sogar mit derWeiterführung derStrecke südlich vonOffenburg an der Au-tobahn.

E i n w e n d u n g e n ,Schulterschluss mit der regio-nalen Politik – hätten Sie dieseEinigkeit erwartet und wäre dasZiel auch anders erreicht wor-den?Auf dem Weg zu diesem Zielwar besonders die lokale, re-gionale sowie landes- undbundespolitische Einigkeitwichtig. Unsere überzeugende

Analyse und Darstellung derBedrohungen durch die ur-sprünglichen Bahnpläne sowie

die Entwicklung einekonstruktiven Alter-native bewirkte einDoppeltes: Eine er-freuliche Mitglieder-zahl von über 5000und im Mai 2006 ei-nen Gemeinderatsbe-schluss in unseremSinn. So gab es einesolide Basis für den

„Offenburger Konsens“. Dieserermöglichte im Schulterschlussdas überwältigende Ergebnisvon 45840 Einwendungen.Das hat selbst unsere kühnstenErwartungen übertroffen undführte schließlich auch zumnächsten großen Erfolg, derZurückweisung der Bahnplä-ne durch das Regierungsprä-

sidium. Entscheidend für denDurchbruch auf Landes- undBundesebene wurde der Zu-sammenschluss der oberrhei-nischen Bürgerinitiativen mitseinem Gesamtplanungskon-zept „Baden 21“ für die Stre-cke Offenburg bis Basel. DieserEntwurf wurde schließlich zurBasis für eine Zusammenarbeitvon IG BOHR mit den meistenoberrheinischen Kommunen,den Landkreisen und weiterenInstitutionen sowie Abgeord-neten: Diese einmalige Einig-keit ist eine Besonderheit desoberrheinischen Bürgerpro-tests und die Voraussetzung fürseine großen Erfolge.

Wenn der Tunnel abgesegnetist: Hört dann die Arbeit auf?Unerlässlich wird – nach demFeiern – die Begleitung derPlanung und Ausführung desTunnelprojekts sein. Der inzwi-schen in der BI gewonnene Er-fahrungsschatz und Kenntnis-stand dessen, was Offenburgguttut, wird noch auf Jahre ge-braucht – unter neuen Vorzei-chen: Jetzt geht es um die guteAusführung.

Solide Basis für„Offenburger Konsens“

Im Gespräch mit

Manfred Wahl

Manfred Wahl

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Kehl (gro). „Wo es dir gutgeht, dort ist die Heimat“, stell-te schon der römische Tragö-diendichter Pacuvius (220-130v. Chr.) fest. Im Rahmen derdeutschlandweiten Aktion desBundesverbands DeutscherAnzeigenblätter „Das geht unsalle an“ stellen wir in unsererSerie Menschen vor, die ihreursprüngliche Heimat aus denunterschiedlichsten Gründenverließen. Eine neue Heimathaben sie in der Ortenau gefun-den. Christina Großheim sprachmit Buapin Samenfink, die seit21 Jahren in Kehl-Goldscheuerlebt.

Wenn Deutsche an Thailanddenken, dann an weiße Strän-de, blaues Meer und sich sanftim Wind wiegende Palmen. Dassind nicht die Erinnerungen, dieBuapin Samenfink an ihre Hei-mat hat. Die 56-Jährige lebt seit1994 in Deutschland und sagtselbst: „Hier ist jetzt meine Hei-mat. Ich denke nicht mehr anThailand.“

„Ich stamme aus Mae Rim,das liegt im Norden von Thai-land“, erzählt sie. Sanfte Hü-gel prägen die Landschaft. IhreKindheit beschreibt sie als unbe-schwert, aber doch völlig andersals die, die ihre Kinder hier inDeutschland hatten: „Für Kin-der ist es in Deutschland vielbesser als in Thailand.“

Einer der großen Unterschie-de: Die Schule beginnt um achtUhr morgens und endet erst amNachmittag um 17 Uhr. „Wirhaben unser Essen mit in dieSchule genommen“, erinnert siesich. Außerdem ist in Thailanddas Tragen einer SchuluniformPflicht. „Wir haben mit allenKindern im Ort gespielt“, sagtBuapin Samenfink. Mit einemGroßteil von ihnen war sie ver-wandt: „Neben meinen Elternund meinem Bruder haben vie-le Cousins dort gelebt.“ In dengroßen Ferien, die in der heißenZeit in Thailand – also im April –liegen, hat sie wie alle Kinder imOrt bei der Ernte geholfen.

Als sie erwachsen wurde, be-stritt sie ihren Lebensunterhaltzunächst damit, dass sie Gemü-se im Garten zog und die Früch-

te auf den Märkten verkaufte.„Später habe ich dann in einemRestaurant gearbeitet“, erinnertsie sich. „In meiner Kindheitwar Mae Rim ein kleiner Ort inThailand, heute ist er viel größergeworden.“

Den Grund, warum sie ihreursprüngliche Heimat verließ,lernte sie in einem Gästehausin Chiang Mai kennen: „MeinMann war damals alleine imUrlaub unterwegs und hattekurz entschlossen das Gäste-haus gewechselt.“ In der neuenBleibe war sie beschäftigt. Diebeiden verliebten sich ineinan-der. Doch auch, wenn sie sichBernd Samenfink nahe fühlte,war dies für die junge Frau keinGrund, die Koffer zu packen.Im Jahr darauf besuchte er siewieder, blieb selbst zwei Jahrein Thailand. Die beiden führtengemeinsam ein Gästehaus. FünfJahre war das Paar zusammen,bevor sie heirateten. Damalshatte Buapin schon eine Tochteraus einer früheren Beziehung.

Das gemeinsame Leben undArbeiten schweißte das Paarweiter zusammen, dennoch fielBuapin Samenfink die Entschei-dung, mit ihrem Freund nachDeutschland zu gehen, nichtleicht – obwohl sie schon einmaldrei Monate dort gewesen warund seine Familie und Freunde

kennengelernt hatte: „Er musstemich erst davon überzeugen.“

Ein Grund für den Umzugins ferne Deutschland war, dassihr Schwiegervater gesund-heitlich angeschlagen war. Einanderer war die Tatsache, dasssie schwanger war. „Wir ka-men an einem Rosenmontag inGoldscheuer an“, denkt Bua-pin Samenfink zurück. Bei denEltern von Bernd Samenfinkwar gerade die „Groß‘ Herdvon Goldscheuer“ zum traditio-nellen Eierbetteln zu Besuch.Ihre künftige Schwiegermutterschenkte Schnaps aus. „Allehatten die Gesichter schwarz an-gemalt“, so Buapin Samenfink.Für ihre 13-jährige Tochter einunvergesslicher Anblick. „Siesagte: ‚Hoppla, ich dachte, dieMenschen in Deutschland sindweiß‘“, erzählt die 56-Jährigemit einem Lächeln.

Das war 1994, zwei Jahre spä-ter eröffneten Buapin und BerndSamenfink ein Geschäft, in demsie thailändische Lebensmittelverkaufen. „Damals befand essich noch in der Tullastraße inGoldscheuer. Ich fuhr immermit dem Rad dorthin, auch imWinter. Das härtet ab“, sagt sie.Das Geschäft befindet sich heu-te in der Römerstraße und wurdeum einen Imbiss, in dem es ori-ginal-thailändische Küche gibt,

erweitert. „Immer wenn ich zueinem Büfett einlade, kommenmeine Freunde und Bekanntenzu uns.“

„Die Menschen waren vonAnfang an nett zu mir“, berich-tet Buapin Samenfink von ihrerErfahrung. Es gefällt ihr, in ei-nem Dorf wie Goldscheuer zuleben, Sehnsucht nach der gro-ßen Stadt hat sie nicht. „MeinHeimatort war auch nicht groß,ich mag es, wenn es nicht zuviele Menschen sind.“ Außer-dem liebt sie ihren Garten, indem sie Blumen und auch exoti-sche Früchte anbaut. Ein Unter-schied zu Thailand: „Die Nach-barn dort sind mehr um einen,hier ist man etwas öfter allein.“Aber auch das ist etwas, dass sieschätzt.

Ihr Sohn ist heute 21 Jahrealt und sie sagt lächelnd: „Er istDeutscher. Er spricht auch kaumThai.“ Sie selbst findet, dass siein die Dorfgemeinschaft und dasLeben in Deutschland hinein-gewachsen ist. Sie hat sowohlthailändische als auch deutscheFreundinnen und einen großenBekanntenkreis. Nur in einemPunkt wird sie ihre Heimat nichthinter sich lassen: Sie kochtmeist Gerichte aus Thailandund nur selten typisch deutscheGerichte. „Mein Mann isst aberauch gerne thailändisch. Er magmein Heimatland und dessenKultur.“

Die erste Zeit im Hanauer-land brachte viele Neuerungen:Sie sprach kein Wort Deutschund musste die Sprache erst ein-mal lernen. „Ich habe Deutschnicht in der Schule gelernt, ichspreche es etwas und verstehees, aber ich finde, es ist eineschwierige Sprache.“

„In der ersten Zeit habe ichThailand sehr vermisst undwollte immer zurück“, erin-nert sie sich. „Aber ich hatteden Entschluss gefasst, nachDeutschland zu gehen und habeversucht, nicht mehr an zu Hau-se zu denken.“ Seitdem ist vielZeit vergangen und sie ist in ih-rer neuen Heimat angekommen.„Deutschland ist schön, ich lebegerne hier. Es ist besser als Thai-land“, sagt sie heute.

„Die Menschen waren vonAnfang an nett zu mir“

Teil 5: Buapin Samenfink verließ aus Liebe zu ihrem Mann Thailand

Ein wenig ihrer alten Heimat findet Buapin Samenfink in ihrem Gar-ten, in dem auch exotische Pflanzen wachsen. Foto: gro

Kontroverse Diskussion in derCDU/CSU-Bundestagsfraktionin Sachen Flüchtlingspolitik:Insbesondere der CSU-Vorsit-zende Horst Seehofer nimmtverstärkt Bundeskanzlerin An-gela Merkel ins Visier, aberauch innerhalb der CDU-Frak-tion steigt die Zahl der Kriti-ker an der Kanzlerin. Könntedarob Angela Merkel gar dasHandtuch werfen? RedakteurNorbert Rößler hakte auch mitBlick auf diese Frage bei PeterWeiß, CDU-Bundestagsabge-ordneter des Wahlkreises Em-mendingen-Lahr, nach.

Heftige Kritik in der Bundes-tagsfraktion an Kanzlerin An-gela Merkel wegen ihrer Flücht-lingspolitik: Es gehe, so bei-spielsweise die AbgeordnetenClemens Binninger aus Böblin-gen und Armin Schuster ausLörrach, darum, den Bürgernzu zeigen, dass die Regierungeine unkontrollierte Zuwande-rung nach Deutschland nichteinfach hinnehme. Teilen Siediese Kritik?Bundestag und Bundesrat ha-ben in der vergangenen Wocheein Gesetzespaket verabschie-

det, das den größten Eingriff indas Asyl- und Ausländerrechtdarstellt, das es je gegeben hat.CDU/CSU haben sichhier mit ihrer Poli-tik durchgesetzt. DieMaßnahmen werdenunkontrollierte Zu-wanderung verhin-dern und schnelle-re Entscheidungenermöglichen. DasGesetzespaket wirdWirkung zeigen unddarauf kommt es an.

Wie haben Sie die Fraktions-sitzung vergangenen Dienstag,als es um dieses Thema ging,erlebt?In unserer Fraktion wird aus-führlich diskutiert. Es gibt un-terschiedliche Bewertungenzum Erfolg von Grenzkontrol-

len, aber einheitlich die Auf-fassung, dass wir Transitzonenan den Grenzen schaffen soll-

ten. Leider macht dasdie SPD immer nochnicht mit.

Scharfe Kritik kommtinsbesondere von derCSU. Wie stark ist da-durch das Verhältnisder „Schwesternpar-teien“ belastet?Da die Hauptflücht-

lingsroute über Bayern führt,ist dort die Belastung am größ-ten. Ich habe Verständnis da-für, dass die Bayern offen ihreProbleme ansprechen auchviel mehr Solidarität üben, alsoVerständnis für die CSU.

Schließen Sie aus, dass Mer-kel, wenn der Gegenwind in

der Partei und der Fraktion zu-nimmt, zurücktritt? Immerhinbetonte sie, dass ein Deutsch-land, das sich sozusagen gegenFlüchtlinge abschottet, nichtmehr ihr Land sei.Die Union weiß, dass sie mitAngela Merkel Wahlen ge-winnen kann. Und daher wärees töricht, auf einen Sturz vonMerkel hinzuarbeiten.

„Wir schaffen das“, unter-streicht immer wieder die Kanz-lerin. Schaffen wir die Bewäl-tigung der Probleme aus IhrerSicht?Nein, wir schaffen nicht al-les. Deshalb haben wir jetztalle West-Balkan-Staaten zusicheren Herkunftsländern er-klärt, um Flüchtlinge von dort– derzeit etwa 50 Prozent allerFlüchtlinge – sofort zurückschi-cken zu können. Wir beschleu-nigen die Verfahren. Und dazumüssen die Flüchtlinge jetztbis zu sechs Monate lang imLager bleiben. Wir senken diefinanziellen Anreize, indem wirkeine Geld-, sondern Sachleis-tungen gewähren. Und bei Ab-lehnung eines Antrags wird dieHilfe gesamt gestrichen.

„Es wäre töricht, auf Sturzvon Merkel hinzuarbeiten“

Im Gespräch mit

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Lahr. „Wo es dir gut geht, dortist die Heimat“, stellte schonder römische TragödiendichterPacuvius (220-130 v. Chr.) fest.Im Rahmen der deutschlandwei-ten Aktion des BundesverbandsDeutscher Anzeigenblätter „Dasgeht uns alle an“ stellen wir inunserer Serie Menschen vor,die ihre ursprüngliche Heimataus den unterschiedlichstenGründen verließen. Eine neueHeimat haben sie in der Orte-nau gefunden. Norbert Rößlersprach mit John Adey, in Eng-land geboren und in Kanadaaufgewachsen, der seit 46 Jah-ren in Lahr und Nachbarge-meinden lebt.

Mindestens zwei Tage wirdJohn Adey nie vergessen. Erund seine Frau hatten eine Ei-gentumswohnung in Lahr ge-kauft, als sie am 9. November1989 nach Hause kamen und imFernsehen sahen, wie die Berli-ner Mauer fiel. Tags darauf sag-te er seinen Kollegen, dass siesich deutsche Jobs suchen soll-ten, denn eines war für ihn klar:Mit dem Fall des „Eisernen Vor-hangs“ zwischen Ost und Westwar über kurz oder lang auch dieStationierung der kanadischenStreitkräfte in Lahr obsolet. Sokam es denn auch: Die Soldatenwurden nach Kanada zurückbe-ordert, und die Zivilbeschäftig-ten wurden bis spätestens 1993entlassen.

Der heute 64-Jährige konn-te sich glücklich schätzen, dasser nicht dem Militär angehört.Soldaten müssen dorthin, wohinsie ihre Befehlshaber schicken.Mit einem solchen Job hatte eraber nie etwas im Sinn. Im Ge-gensatz zu seinem im Novem-

ber vergangenen Jahres im Al-ter von 92 Jahren verstorbenenVater, der zwar kein Soldat, aberAngehöriger der militäreigenenFeuerwehr war und den es mitseiner Familie an etliche Ortein Kanada verschlug, bevor sieschließlich nach Lahr kamen,das – nebst Umland – zumindestdann für John Adey zur Heimatwurde.

Darauf deutete nichts hin, alser 1951 in Wallasey in Englandnahe Liverpool das Licht derWelt erblickte. Nach einem ent-sprechenden Angebot für seinenVater als Feuerwehrmann beiden kanadischen Streitkräftenging es vier Jahre später nachTrenton nahe der Lahrer Part-nerstadt Belleville. Sein Vaterwar bereits dort, als sich seineMutter mit ihm und seiner zwei-einhalb Jahre älteren Schwesterper Schiff auf dem Weg machte.

Nur er, erinnert sich John Adey,wurde nicht von der Seekrank-heit gebeutelt, stattdessen hater Curling-Stöcke über Bordgeworfen. Quicklebendig ginges weiter zu neuen Stationen:1959 bis 1963 St. Hubert in derProvinz Quebec, 1963 bis 1965Goose Bay in der Provinz Lab-rador an der Ostküste Neufund-lands und 1965 bis 1967 Edmon-ton in der Provinz Alberta. Undschließlich Germany: 1967 bis1969 in Zweibrücken und dannin Lahr.

Am 1. August 1967 lande-te die Familie auf dem LahrerFlughafen, wurde dann perBus zum Standort der kanadi-schen Streitkräfte nach Baden-Söllingen gebracht. Aufregendwar das für John Adey, der wiedie ganze Familie erstmals inDeutschland war. Beeindrucktwar er beispielsweise von denGasthäusern, in denen er auchein Bier trinken konnte – im Ge-gensatz zu Kanada, wo dies biszu einem Alter von 18 Jahrenverboten war. „Parkbrau“, erin-nert er sich, hieß die damals be-liebte regionale Marke.

Spannend wie die Wohnort-wechsel verliefen auch JohnAdeys berufliche Wege. Was erin einer Verwaltungsfachschulein Kanada erlebte, hat ihm nichtgefallen, stattdessen entdeckteer sein Faible für das Druckge-

werbe – mit zarten Anfängen alsAusträger im Alter von elf Jah-ren, wobei er mit dem „MontrealStar“ einen Bezirk, in dem die-ser noch nicht präsent war, ex-klusiv bediente. Es folgten unteranderen Stationen als „BowlingAlley Pinsetter“, als der er Kegelabräumte und wieder aufstellte,Lagerarbeiter in Warenhäusern,Fahrlehrer für Motorradfahrerund dann – unterbrochen voneiner Tätigkeit als Verwaltungs-offizier in Ramstein – wieder dasDruckgewerbe.

Da druckte er nicht nur diein Lahr erscheinende Zeitung„Der Kanadier“, sondern auchalle Drucksachen für die Streit-kräfte und ihre Angehörigen,was beispielsweise Feuerwehr,Polizei, Krankenhaus und dasWohnungswesen betraf. Nacheiner Umschulung zum Me-diengestalter ist John Adey seit2007 bei der Firma Freyler inKenzingen, woher auch seineFrau stammt, als Spezialist fürDigital-Druck tätig – dies bisEnde dieser Woche, wenn er inRente geht.

Was aber bedeutet für ihn,der in der Region neben Lahr inSchuttern, Kippenheim, Kappel-Grafenhausen und Oberweierseine Wohnstatt hatte, Heimat?John Adey, der hier inzwischenzusammen mit seiner Frau einHaus erworben hat, stellt dieFrage zunächst in einen grö-ßeren Zusammenhang. Überallseien die Leute zum Beispielin einem Punkt gleich: „Wennman glücklich und freundlichist, sind die Leute auch freund-lich.“ Dann die Entscheidung:Heimat, sagt er, ist für ihn Lahr.

Nach Kanada hat es ihn, wieer betont, nie zurückgezogen,auch wenn er zum Beispiel im-mer wieder seine inzwischenverstorbenen Eltern besuchte.Solche Gefühle vernimmt erauch von einst in Lahr stationier-ten Soldaten. „Die wollen, wennsie es könnten, alle zurück nachLahr“, weiß John Adey. „Alle sa-gen: Wir haben da unsere bes-te Zeit gehabt.“ Schöne Zeitenkann John jetzt im Ruhestandgenießen: Auf Reisen und inseiner Heimatstadt Lahr.

Freundlichkeit beruhtimmer auf Gegenseitigkeit

Teil 6:Wie für John Adey nach England und Kanada Lahr zur Heimat wurde

John Adey: „Wenn man glücklich und freundlich ist, sind die Leuteauch freundlich.“ Foto: rö

Erinnerungen: John Adey (vorne rechts) um 1990 mit Kollegen einerVerwaltungseinheit auf dem Flugplatz. Foto: Privat

In der Türkei stehen am Sonn-tag Wahlen an. Norbert Rößlersprach mit dem Lahrer Stadtratund Kreisrat Lukas Oßwald,Die Linke, der dabei sein wirdund bereits im Juni als Wahlbe-obachter in der Türkei war.

Wie wird man Mitglied dieserDelegation?Die Anfragen kamen von dertürkischen OppositionsparteiHDP (Partei der Völker) anbefreundete Parteien und Or-ganisationen in ganz Europa.In Baden-Württemberg gingdas über den kommunalpoliti-schen Verteiler der Partei DieLinke und somit auch an mich.Ich reise sehr gerne, denn manlernt überall etwas dazu undgleichzeitig kann ich auf dieseWeise internationale Solidari-tät zeigen. Dazu kam, dass ichdie Region von einer früherenReise her kannte. Man mussnatürlich genug Zeit für dieVorbereitung haben und überdie finanziellen Mittel verfü-gen – wir bezahlen alles selbst.

Welche Erfahrungen habenSie bei den Wahlen im Juni in

den Dörfern rund um die Kur-denhauptstadt Diyarbakir ge-macht?Bis auf wenige Aus-nahmen waren unse-re Erfahrungen gut.Es gab zwar auch imJuni massive Präsenzvon Polizei und Mi-litär, doch bis auf ei-ne Ausnahme habendiese uns in Ruhegelassen. Vereinzeltwurde gegen dasWaffenverbot in den Wahllo-kalen verstoßen. Einmal saßein Soldat sogar mit seinemG36 vor der Wahlurne mit denFüßen auf dem Wahltisch undist dann schleunigst aufgestan-den und rausgegangen, alswir kamen. Vereinzelt wurdeauch versucht, uns den Zutrittzu verwehren. Wir konnten

jedoch mit Hilfe von anwe-senden Vertretern der HDP inden Wahlvorständen die Lage

klären. Es gab keinWahllokal ohne Mili-tär oder Polizei davor.Die Stimmung derAKP-Leute vor Ortwar oftmals gereizt,da sie ihre Nieder-lage wohl kommensahen. Insgesamtwurden wir aber fastüberall freundlich

aufgenommen und die Freu-de über unsere Anwesenheitwar deutlich spürbar. Dies istangesichts des überwältigen-den Wahlerfolges der HDP (oftüber 80 Prozent) in dieser Re-gion kaum verwunderlich. DieWahlbeteiligung war enorm,auch viele alte und gebrechli-che Menschen kamen. Ihnen

wurde von den Angehörigenbeim Wahlgang geholfen. DieWahl war allen sehr wichtig.

Glauben Sie, dass diese Wah-len vor dem Hintergrund IhrerErfahrungen demokratisch von-stattengehen?Ich bin sehr gespannt, wie weitdie Erdogan-Regierung gehenwird. Dass massiv manipuliertwurde, steht für mich außerFrage, wie die Kommunalwah-len von 2014 zeigen. Als dieHDP damals in Führung lag,fiel in zehn großen Städten– zum Beispiel Ankara, Urfa– der Strom aus, und als wie-der Licht wurde, lag die AKPplötzlich vorne. Immer wiederwurde uns signalisiert, wiewichtig unsere Anwesenheitist, um möglichen Wahlbetrugzu verhindern. Es wird auchsehr darauf ankommen, dassdie Wahlen überall stattfindenkönnen. So ist zum Beispiel dieRegion um Dicle und Egil, wowir im Juni im Einsatz waren,kurzerhand zum Kriegsgebieterklärt worden, in der wegender Sicherheitslage angeblichnicht gewählt werden kann.

Polizei und Militär vor denWahllokalen in der Türkei

Im Gespräch mit

Lukas Oßwald

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Hausach (dh). „Wo es dirgut geht, dort ist die Heimat“,stellte schon der römische Tra-gödiendichter Pacuvius (220-130 v. Chr.) fest. Im Rahmender deutschlandweiten Aktiondes Bundesverbands DeutscherAnzeigenblätter „Das geht unsalle an“ stellten wir in unsererSerie Menschen vor, die ihreursprüngliche Heimat verließenund in der Ortenau eine neuefanden. Daniel Hengst sprachzum Abschluss der Serie mitJosé F. A. Oliver, dessen Elternaus Málaga stammen und 1960in Hausach als Gastarbeiter ihrAuskommen fanden. Geborenwurde der heutige Lyriker sowieAutor bereits in Hausach unddennoch sagt er: „Irgendwo an-zukommen, ist ein lebenslangerProzess.“

Ist Hausach Heimat? „Ja, na-türlich ist Hausach Heimat. Hei-mat ist für mich der Ort, an demich mich den Menschen, beidenen ich mich wohlfühle, nichterklären muss, sondern seindarf. So wie ich bin. Tja und An-dalusien, die Herkunftsheimatmeiner Eltern? Sie ist ein Teilmeiner Liebe zu meinen Eltern,insofern auch ein Teil von mir“,sagt José F. A. Oliver. Wenn derHausacher über Málaga, überAndalusien spricht, dann spürtman seine Nähe zum Land sei-ner Vorfahren, das regelmäßigin den Sommerferien zum Ur-laubsdomizil des Kindes Joséwurde. Damals verfolgte er dieGespräche der Erwachsenen ge-spannt, ging es doch immer wie-der darum, ob und wann manzurück nach Andalusien kehre.Er wusste von der Bedeutung„Gast-Arbeiter“: „Wir hattenAngst davor, vor der Rückkehrin ein völlig fremdes Land.“ Vonseinen Eltern und vielen ande-ren Familien, die es ihnen gleichtaten, spricht Oliver als „LostGeneration“, denn sie hatten dieRückkehr einst geplant, es abernie getan. „Wir waren heilfroh,dass wir nicht zurückgekehrtsind“, und er zitiert Max Frisch:„Man hat Arbeitskräfte gerufen,und es kamen Menschen.“

Alles andere als normal wardas Leben der Eltern und Groß-eltern von José Francisco Agüe-ra Oliver in Spanien. „Zuerstgab es von 1936 bis 1939 denBürgerkrieg und im Anschlussdie Diktatur unter Franco bis1975“, sagt Oliver, dessen Vor-fahren nicht nur auswanderten,sondern auch ins Exil gingen.

„Erst die politische Flucht undJahre danach sind über zweiMillionen Spanier als Gastar-beiter ausgewandert, 600000davon nach Deutschland. Anda-lusien haben 800000 Menschenverlassen, es war die ärmste Re-gion und viele lebten als Tage-löhner.“ Auch Josés Vater, seitzehn Jahren verlobt, wanderteaus, kam nach Hausach, suchteund fand Arbeit. „Nach fünf odersechs Monaten holte er meineMutter nach. Das ging nicht soeinfach, denn sie konnte unver-heiratet nicht ausreisen.“ EineFerntrauung war die Lösung.

Etwa 30 Familien aus Andalu-sien, zumeist aus Málaga, lebtenin Hausach: „Meine Eltern hat-ten den Vorteil, lesen und sch-reiben zu können, sie kannteneinige, die ihre Arbeitsverträgein Hausach mit einem Kreuzunterschrieben haben. Etwa 60Prozent der Bevölkerung in An-dalusien waren Analphabeten.“Durch die Arbeit in der Fab-rik lernten die Eltern kaum diedeutsche Sprache: „Die Frau-en erlernten Deutsch jedochschneller, sie gingen einkaufenund brachten den Nachwuchs

in den Kindergarten.“ Die An-dalusier lebten in Hausach auchin einer Parallelgesellschaft.„Mein Vater hat die spanischeSchule in Hausach gegründet,dort sind wir nachmittags hinund morgens in die deutscheSchule“, sagt Oliver. Über dieKinder gab es eine Annähe-rung zwischen den deutschenund nichtdeutschen Familien:„Über sie ist die Integration er-folgt, deutsche und spanischeKinder sind gemeinsam aufge-wachsen.“ Kinder seien neugie-rig und sie verbinde das Spiel.Für ihn sei es eine wunderbareKindheit gewesen. „Wir habenin einem Haus mit dem EhepaarWelle gelebt, sie hatten keineeigenen Kinder, sondern Pflege-kinder und haben sich auch umuns gekümmert“, so Oliver, dernicht nur für die Unterstützungbeim Lernen dankbar ist. EmmaViktoria Welle hat Oliver undseinen Geschwistern „die deut-sche Sprache geschenkt“ – under wurde „in zwei Sprachen ge-liebt“. „So wurde Heimat – nachund nach“, sagt Oliver. „Esging nicht alles von heute aufmorgen“, so Oliver, „als ich 16

Jahre alt war, haben wir zu siebtzusammen mit einem Onkel ineiner 48 Quadratmeter großenWohnung mit Etagenbetten ge-lebt.“ Olivers Schreibtisch wareine umgedrehte Kommoden-Schublade, gehalten von einerkaputten, in der richtigen HöhedurchgesägtenLeiter, aufderan-deren Seite ersetzte ein Brett dieTischbeine. Dieser Schreibtischfand in einem Winkel hinter demHolzofen Platz. An ihm machteer die ersten Schreibversuche.José F.A. Oliver hatte Glück, aufEmma Welle getroffen zu sein.Später auf dem Robert-Gerwig-Gymnasium war es Günther Ro-semann der in förderte. Hatte erOlivers Talent entdeckt? „JederMensch hat eine Sprache, dienur ihm ist. Es ist die Frage,wie man diese Sprache jeweilsfordert und fördert.“ Vielleichthat er auch deshalb die Schreib-werkstätten für Schulen mitent-wickelt, die es beim „LeseLenz“gibt. Beim Studium der Roma-nistik, Germanistik und Philoso-phie an der Universität Freiburgwar es Prof. Dr. Hans-MartinGauger, der ihm den poetischenWeg aufzeigte.

Oliver hatte gelernt zu kämp-fen und sich einzusetzen, er tratfür die Mitbestimmung ein, dasWahlrecht und war mit 22 Jah-ren der Bundesvorsitzende desPolynationalen Literatur- undKunstvereins. Eine seiner erstenLesungen trug den Titel „Gast-arbeiterautoren lesen Texte ausihrem Alltag“. Die Lesung am17. Oktober 1981 in Frankfurtwar eine Gegenveranstaltungzur Buchmesse: „Als ich meinerstes Buch bei Suhrkamp ab-gab, dem damals bedeutends-ten deutschen Verlag, schriebich dem Lektor: ,Ich freue michso sehr, jetzt bin ich endlich inDeutschland angekommen‘. Ichweiß nicht, ob er verstand, wasdas für mich bedeutete.“

Ist Heimat für den Hausa-cher eine Nationalitätenfrage?„Nein. Es ist eine Frage der ge-genseitigen Akzeptanz.“ Undwenn er heute in Hausach alsFremder ankommen würde?„Ich würde auf eine Stadt tref-fen, in der über 50 verschiedeneEthnien und Nationalitäten zuHause sind. Das war damals, alsich geboren wurde, nicht so.“ IstHeimat ein Gefühl oder der Ortan dem die Familie lebt? „Hei-mat ist ein Ich, das in einem Wiraufgehoben ist, ein Du im Ich,und umgekehrt.“

„Heimat ist ein Ich, das ineinem Wir aufgehoben ist“

Letzter Teil: Wie José F. A. Oliver als Gastarbeiterkind in Hausach aufwuchs

„Irgendwo anzukommen, ist ein lebenslanger Prozess“, sagt José F.A.Oliver, hier mit einem Plakat einer seiner ersten Lesungen. Foto: dh

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