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O bwohl in der HiFi-Szene noch relativ unbekannt, ist der Her- steller Musikelectronic Geithain in Profi-Kreisen längst ein Begriff: Bereits seit 1960 fertigt man im sächsischen Geit- hain hochwertige Komponenten für Ton- und ELA-Technik und entwickelte sich mehr und mehr zum Spezialisten für erst- klassige Studiomonitore im Rund- funkbereich. Der erste, spektakuläre West- Auftrag kam von einem bundesdeutschen Elektronik-Versandhaus, das von der sensa- tionell preiswerten und außergewöhnlich gut klingenden Kult-Kompaktbox BR 25 mehr als 320 000 Stück absetzte. Nach dem Fall der Mauer gelang es Musikelectronic Geithain in relativ kurzer Zeit, sich im hart umkämpften Segment der Rundfunk-Abhörlautsprecher als Marktführer zu etablieren. Besonders her- vorzuheben ist hierbei die Tatsache, dass die MEG-Mannschaft um den quirligen Fir- menchef Jochen Kiesler sämtliche benötig- ten Baugruppen im eigenen Hause her- stellt, was selbstverständlich auch für die Lautsprecherchassis gilt. Als derzeit zweitgrößter Schallwandler aus der MEG-Modellpalette ist der hier vorgestellte RL 903 für Abhörräume bis 25 m 2 sowie große Übertragungswagen vorge- sehen. Die kompakten Abmessungen lassen kaum das stattliche Gewicht von 25 Kilo- gramm vermuten, jedenfalls gerät die Mon- tage auf dem (optional erhältlichen) Gabel- ständer für eine Person zur schweißtreiben- den Arbeit. Technisch betrachtet, ist der RL 903 ein Drei-Wege-Aktivlautsprecher. Der 20-Zen- timeter-Tieftontreiber arbeitet dabei auf ein geschlossenes Luftvolumen - noch immer die beste Gewähr für exaktes Impuls- und Phasenverhalten im Bassbe- reich. Den Bereich von 250 bis 2600 Hertz übernimmt ein 160-Millimeter-Konusmit- teltöner. Auffällige konstruktive Besonder- heit ist die mittels stabiler Metallstege vor der Membran befestigte Montageplatte, die den einzölligen Metallkalotten-Hochtöner sowie die Betriebs- und Statusanzeige-LED beherbergt. Daraus ergibt sich eine quasi- koaxiale Schallquelle mit den typischen Vorteilen wie gleichmäßige Abstrahlcharak- teristik und guten Nahfeldeigenschaften. Durch die leicht nach unten versetzte Hochtöner-Position lassen sich dabei die bei üblichen Koaxialsystemen von Interfe- renzen verursachten Frequenzgangwellig- keiten im Mittelhochton-Bereich geschickt vermeiden – diese Bauweise darf man durchaus als MEG-typisches Konstrukti- onsmerkmal bezeichnen. Als Aktivmonitor kommt der RL 903 mit elektronischer Frequenzweiche sowie integrierten Leistungsverstärkern daher: Mit einer Nennleistung von 200 Watt für den Tieftonzweig und jeweils 100 Watt für Mittel- und Hochton-Bereich sind die in diskreter Bauweise erstellten, mit MOS- FET-Endtransistoren arbeitenden End- stufenzüge sehr kräftig ausgelegt. Die gesamte Elektronikeinheit lässt sich nach Lösen zweier Schrauben wie eine Tür aus- schwenken und ist so zu Servicezwecken bequem zugänglich. Die bei aktiven Stu- diomonitoren häufig anzutreffenden, von außen zugänglichen Einstellorgane zur elektrischen Anpassung an die Raum- akustik erspart sich der RL 903: Stattdessen verfügt er über ein internes, kontinuierlich einstellbares Zweipunktefilter, mit dem sich aufstellungsbedingte Unregel- mäßigkeiten im Bassfrequenzgang, bei- spielsweise bei unmittelbar wandnaher Platzierung, korrigieren lassen. Eingangssignale nimmt der RL 903 via Standard-XLR-Buchse entgegen, wobei sich die Empfindlichkeit des elektronisch symmetrierten Einganges in weiten Be- reichen einstellen lässt. Um den RL 903 voll auszusteuern, sollte der treibende Vor- verstärker am Ausgang mindestens 1 Volt effektiv bereitstellen können, was jedoch kaum Probleme bereiten dürfte. Dank einer Schutzschaltung, die den Pegel von Mittel- und Hochtöner im „Ernstfall“ um 20 Dezibel zurücknimmt, ist der RL 903 praktisch unzerstörbar: Auch brutale Attacken, beispielsweise Hochtöner-gefähr- dende Ultraschallanteile, produziert durch manuelles Tonbandrangieren (Cueing), können so keinen Schaden anrichten. Die Hördurchgänge absolvierte der RL 903 in für Abhörmonitore typischer Aufstellungsweise: Linker und rechter Lautsprecher sowie der Hörplatz bildeten ein gleichschenkliches Dreieck mit einer Seitenlänge von etwa 3 Metern, wobei die Hochtöner direkt auf den Hörplatz ausge- richtet waren. Erster Eindruck: Der RL 903 klang energisch und im positiven Sinne nüchtern – wer den „Wall OF Sound” großer Flächenstrahler oder die überlebens- große, akustische Darstellung mancher Giganto-Schallwandler sucht, ist hier an der falschen Adresse. Der RL 903 ist vielmehr ein Werkzeug, das aufzeigen soll, was Sache ist. Diese Auf- gabe gelang ihm ohne Effekthascherei: Auf Anhieb fiel der tiefreichende, druckvoll- kompakte, dabei vollkommen schlacken- freie Bass auf, der stets für einen stabilen Unterbau und entsprechendes Klangvolu- men sorgte. Die weitere Stärke des RL 903 war seine bedingungslose tonale Ausgewo- genheit: So verzichtete er auf beim Boxen- bau häufige angewandte Tricks, beispiels- weise auf den Plastizität vortäuschenden typisch „englischen“ Mittenbuckel in der 1- Kilohertz-Region. Auch das ebenso geläufi- ge, überpointierte Direktheit produzieren- de Lifting der Frequenz-Region um vier bis fünf Kilohertz wollte sich der gradlinige Sachsen-Monitor nicht nachsagen lassen. Die optional angebotenen Gabelständer sind zwar nicht gerade schön, aber sehr stabil und praktisch: Für die Arbeit am Studio- mischpult lässt sich der Neigungswinkel ändern.

O mäßigkeiten im Bassfrequenzgang, bei- spielsweise bei … · 2018-01-23 · wo zwischen Kurt Weill, Aphex Twin und Francesco Manfredini liegenden Kompositionen enorm spannungsgela-den

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Page 1: O mäßigkeiten im Bassfrequenzgang, bei- spielsweise bei … · 2018-01-23 · wo zwischen Kurt Weill, Aphex Twin und Francesco Manfredini liegenden Kompositionen enorm spannungsgela-den

Obwohl in der HiFi-Szene nochrelativ unbekannt, ist der Her-steller Musikelectronic Geithain

in Profi-Kreisen längst ein Begriff: Bereitsseit 1960 fertigt man im sächsischen Geit-hain hochwertige Komponenten für Ton-und ELA-Technik und entwickelte sichmehr und mehr zum Spezialisten für erst-klassige Studiomonitore im Rund-funkbereich. Der erste, spektakuläre West-Auftrag kam von einem bundesdeutschenElektronik-Versandhaus, das von der sensa-tionell preiswerten und außergewöhnlichgut klingenden Kult-Kompaktbox BR 25mehr als 320 000 Stück absetzte.

Nach dem Fall der Mauer gelang esMusikelectronic Geithain in relativ kurzerZeit, sich im hart umkämpften Segmentder Rundfunk-Abhörlautsprecher alsMarktführer zu etablieren. Besonders her-vorzuheben ist hierbei die Tatsache, dass dieMEG-Mannschaft um den quirligen Fir-menchef Jochen Kiesler sämtliche benötig-ten Baugruppen im eigenen Hause her-stellt, was selbstverständlich auch für dieLautsprecherchassis gilt.

Als derzeit zweitgrößter Schallwandleraus der MEG-Modellpalette ist der hiervorgestellte RL 903 für Abhörräume bis 25m2 sowie große Übertragungswagen vorge-sehen. Die kompakten Abmessungen lassenkaum das stattliche Gewicht von 25 Kilo-gramm vermuten, jedenfalls gerät die Mon-tage auf dem (optional erhältlichen) Gabel-ständer für eine Person zur schweißtreiben-den Arbeit.

Technisch betrachtet, ist der RL 903 einDrei-Wege-Aktivlautsprecher. Der 20-Zen-timeter-Tieftontreiber arbeitet dabei aufein geschlossenes Luftvolumen - nochimmer die beste Gewähr für exaktesImpuls- und Phasenverhalten im Bassbe-reich. Den Bereich von 250 bis 2600 Hertzübernimmt ein 160-Millimeter-Konusmit-teltöner. Auffällige konstruktive Besonder-heit ist die mittels stabiler Metallstege vorder Membran befestigte Montageplatte, dieden einzölligen Metallkalotten-Hochtönersowie die Betriebs- und Statusanzeige-LEDbeherbergt. Daraus ergibt sich eine quasi-koaxiale Schallquelle mit den typischenVorteilen wie gleichmäßige Abstrahlcharak-teristik und guten Nahfeldeigenschaften.Durch die leicht nach unten versetzteHochtöner-Position lassen sich dabei diebei üblichen Koaxialsystemen von Interfe-

renzen verursachten Frequenzgangwellig-keiten im Mittelhochton-Bereich geschicktvermeiden – diese Bauweise darf mandurchaus als MEG-typisches Konstrukti-onsmerkmal bezeichnen.

Als Aktivmonitor kommt der RL 903mit elektronischer Frequenzweiche sowieintegrierten Leistungsverstärkern daher:Mit einer Nennleistung von 200 Watt fürden Tieftonzweig und jeweils 100 Watt fürMittel- und Hochton-Bereich sind die indiskreter Bauweise erstellten, mit MOS-FET-Endtransistoren arbeitenden End-stufenzüge sehr kräftig ausgelegt. Diegesamte Elektronikeinheit lässt sich nachLösen zweier Schrauben wie eine Tür aus-schwenken und ist so zu Servicezweckenbequem zugänglich. Die bei aktiven Stu-diomonitoren häufig anzutreffenden, vonaußen zugänglichen Einstellorgane zurelektrischen Anpassung an die Raum-akustik erspart sich der RL 903: Stattdessenverfügt er über ein internes, kontinuierlicheinstellbares Zweipunktefilter, mit demsich aufstellungsbedingte Unregel-

mäßigkeiten im Bassfrequenzgang, bei-spielsweise bei unmittelbar wandnaherPlatzierung, korrigieren lassen.

Eingangssignale nimmt der RL 903 viaStandard-XLR-Buchse entgegen, wobeisich die Empfindlichkeit des elektronischsymmetrierten Einganges in weiten Be-reichen einstellen lässt. Um den RL 903voll auszusteuern, sollte der treibende Vor-verstärker am Ausgang mindestens 1 Volteffektiv bereitstellen können, was jedochkaum Probleme bereiten dürfte. Dankeiner Schutzschaltung, die den Pegel vonMittel- und Hochtöner im „Ernstfall“ um20 Dezibel zurücknimmt, ist der RL 903praktisch unzerstörbar: Auch brutaleAttacken, beispielsweise Hochtöner-gefähr-dende Ultraschallanteile, produziert durchmanuelles Tonbandrangieren (Cueing),können so keinen Schaden anrichten.

Die Hördurchgänge absolvierte der RL 903 in für Abhörmonitore typischerAufstellungsweise: Linker und rechterLautsprecher sowie der Hörplatz bildetenein gleichschenkliches Dreieck mit einerSeitenlänge von etwa 3 Metern, wobei dieHochtöner direkt auf den Hörplatz ausge-richtet waren. Erster Eindruck: Der RL 903klang energisch und im positiven Sinnenüchtern – wer den „Wall OF Sound”großer Flächenstrahler oder die überlebens-große, akustische Darstellung mancherGiganto-Schallwandler sucht, ist hier ander falschen Adresse.

Der RL 903 ist vielmehr ein Werkzeug,das aufzeigen soll, was Sache ist. Diese Auf-gabe gelang ihm ohne Effekthascherei: AufAnhieb fiel der tiefreichende, druckvoll-kompakte, dabei vollkommen schlacken-freie Bass auf, der stets für einen stabilenUnterbau und entsprechendes Klangvolu-men sorgte. Die weitere Stärke des RL 903war seine bedingungslose tonale Ausgewo-genheit: So verzichtete er auf beim Boxen-bau häufige angewandte Tricks, beispiels-weise auf den Plastizität vortäuschendentypisch „englischen“ Mittenbuckel in der 1-Kilohertz-Region. Auch das ebenso geläufi-ge, überpointierte Direktheit produzieren-de Lifting der Frequenz-Region um vier bisfünf Kilohertz wollte sich der gradlinigeSachsen-Monitor nicht nachsagen lassen.

Die optional angebotenen Gabelständer sindzwar nicht gerade schön, aber sehr stabil undpraktisch: Für die Arbeit am Studio-mischpult lässt sich der Neigungswinkeländern.

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Von besonderer Qualität war die bis inGrenzbereiche hinein unbeirrbare Dyna-mik, mit der es der RL 903 schaffte, virtu-elle Schallquellen als akustische Tatsachenin den Raum zu stellen. Standfestigkeit,Konturenschärfe und Proportionen derPhantomschallquellen waren schlichtwegphänomenal - selbst dann noch, wenn mandem RL 903 in großen Räumen schon maletwas zu viel abverlangte, woraufhin er imBassbereich ein wenig dicke Bäckchenbekam – die Kontrolle jedoch verlor derGeithain nie.

So herrschte denn auch beim fetzigenKlassiker “Trycicle” von Film & The BB’s -obwohl das Bandrauschen im Intro super-deutlich zu hören war – ein sagenhafterdynamischer Tiefgang: Kein Verzer-rungsschmutz, der feinste Signalstrukturenverdeckte. Die Drum-Anschläge kamenmit unglaublicher Vehemenz, und das

akzentuiert gespielte Piano weichte niemalsauf, sondern behielt seinen kantigen Cha-rakter stets bei. Überhaupt: Der Verfasserdieser Zeilen kennt kaum einen Kalotten-hochtöner, der wie der des RL 903 in derLage ist, selbst abartig lautes Percussion-Kling-Klang oder heftig malträtierte Crash-Becken von Drum-Sets dermaßen energie-geladen, unkompliziert und gleichwohlglockenklar zu reproduzieren.

Die Faszination, die der RL 903 vermit-telt, entspringt seiner selbstverständlichenArt, die Dinge beim Namen zu nennen:Damit erlaubt es der 903, die Wiedergabe-kette beispielsweise mit hochwertigenInterconnect- oder Netzkabeln zu verfei-nern. Auf der anderen Seite ist sein Klangderart ausbalanciert, dass er mit jedemSetup auf Anhieb klar kommt. Als Akti-vlautsprecher spielt der 903 natürlich auchdirekt an CD-Spielern mit regelbarem Aus-

gang, doch sollten diese auch bei geringerenPegeln schon die volle Auflösung besitzen:Digital pegelstellende Spieler wie beispiels-weise der Wadia 850 bieten zu diesemZwecke die Möglichkeit, den Arbeitsbe-reich des Lautstärkestellers intern vorzu-wählen.

Bei aller Objektivität und Neutralitätließ der RL 903 dennoch eine besondereAusprägung erkennen: Es war die faszinie-rende räumliche Darstellungskraft auchhinsichtlich der Tiefe des Raumes. Sokonnte man beispielsweise wunderbarnachvollziehen, wie sich der Tenor-saxophonist Mike Garson bei “Serendipity”(Reference Recordings RR 20) vor demMikrofon hin und her bewegte und einigePassagen den Musiker zugewandt spielte.Ebenfalls sehr schön zu erkennen war beimTitel “Rampage” von der Marcus-Miller-CD “The Sun Don’t Lie” der direkte, hin-sichtlich der Raumabbildung etwas vorder-gründige Mix mit dem äußerst prominen-ten, mittig platzierten Bass und den nachhinten wegdriftenden Hallfahnen der knal-ligen Snare-Drum. Diese räumliche Dar-stellungskraft war es denn auch, die im wei-teren Verlaufe der Hörsitzungen immerwieder magische Momente bot.

Keine Frage: Der RL 903 ist derart gut,dass man stets geneigt ist, der jeweiligenAufnahme auf den Zahn zu fühlen, ohnedabei klangliche Unbequemheiten in Kaufnehmen zu müssen. Für diejenigen, dieaktiv mit Musik umgehen, dürfte sichschwerlich ein besserer Monitor finden.

Die Leistungs-MOS-Feldeffekttransistorender Endstufeenzüge klemmen zwischenElektroikplatine und dem riesigen Kühlpro-fil.

Der Ground-Lift-Schalter unterhalb desSignaleingangs eliminiert Brummschleifenbei ungünstiger Schutzleiter-Verkopplung.

Underworld, von der einstigen Kult-Band nach dem kommerziell erfolgrei-chen “Born Slippy” auf “Trainspotting”zum Vorreiter des Modern Rock avan-ciert, präsentiert auf „Beaucoup Fish”Groove-Lines der überwiegend ange-nehmen Art. Doch wehe, wenn die Ach-terbahnfahrt mal richtig abgeht...

Beim ersten Reinhören scheinen dieMusikwelten des Soundtüftlers MikeParadinas recht unzugänglich. Bei nähe-rer Betrachtung jedoch sind die irgend-wo zwischen Kurt Weill, Aphex Twinund Francesco Manfredini liegendenKompositionen enorm spannungsgela-den und reizvoll. Einfach Klasse!

Mit dem Jahrhundert-Album „The LookOf Love” kreierte die englische Format-ion ABC um den Klangexperten MartinFry Anfang der 80er Jahre einen neuenMusikstil – New Romantic. “Best” isteine auch klanglich herausragende Kom-pilation sämtlicher ABC-Hits: GroßeMusik für große Momente – ein Muss.

ABC

Best

(Zounds)

µ-Ziq

Royal Astronomy

(Virgin)

Underworld

Beaucoup Fish

(Rough Trade)

M i t d i e s e n P l a t t e n w u r d e g e h ö r t

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Schade, dass Aktiv-Lautsprecher eine sogeringe Marktbedeutung haben.Dabei liegen deren Vorteile doch klar

auf der Hand: Ohne klangkritische Kabelund leistungszehrende Passivweichen trei-ben die eingebauten Verstärker jedes Chas-sis direkt an und erlauben so dem Kon-strukteur, in punkto Übertragungsverhal-ten, Gehäuseart und Belastbarkeit dasOptimum herauszuholen. Dafür ist die RL903 ein Musterbeispiel und schafft es viel-leicht, das Aktivboxen-Segment wieder zubeleben. Absolut ausgewogen zeigt sich ihrFrequenzgang.

Auch das Richtstrahlverhalten ist tadellos:Bei 20 kHz ist selbst unter 30°-Winkelnoch kein Pegelabfall feststellbar. Lediglichim Bereich um 6 kHz kommt es konstruk-tionsbedingt zu leichten Divergenzen.Doch die RL 903 spielt nicht nur ausgewo-gen, sondern auch laut: Mit Maximal-Schalldrücken von weit über 100 dB stelltsich die Frage nach wattprotzigen Verstär-kern einfach nicht mehr. Dabei bleibt siebei Originallautstärke-Pegeln (94 dB SPL)im ganzen tonal wichtigen Bereich extremverzerrungsarm mit Klirrwerten von teilsunter 0,1 %.

Der RL 903 ist ein kompakter, äußerlich eher unspektakulärer Aktivmonitor mit interessantemAbstrahlkonzept. Sein Aufbau orientiert sich an professionellen Maßstäben und fällt demgemäßungeheuer solide aus; die Verarbeitung ist vorbildlich. Klanglich hervorzuheben sind der her-vorragende Bass sowie die unbedingte tonale Ausgewogenheit. Die besondere Stärke des RL 903liegt in der phänomenalen Raumabbildung. Der relativ hohe Preis relativiert sich schnell ange-sichts der integrierten Endstufen.

D a t e n u n d M e s s w e r t emusikelectronic geithain gmbhSTUDIOTECHNIK – BESCHALLUNGSTECHNIK

Nikolaistraße 7D-04643 GeithainTel: (+49) 343 41 - 31 10Fax: (+49) 343 41 - 3 11 44e-mail:[email protected]

● Listenpreis: ca. 20 000 Mark● Garantiezeit: 5 Jahre● Maße B x H x T (cm): 48 x 28,5 x 29,5● Gewicht: 25 kg● Ausstattung: Netzkabel, Montagezu-

behör für optional erhältliche Gabelstän-der.

● Anschlussmöglichkeiten: Elektronischsymmetrischer XLR-Eingang mit ein-stellbarer Empfindlichkeit.

● Besonderheiten: Überlastschutz, Gro-und-Lift-Schalter, Zweipunkt-Korrek-turfilter.

● Technik: Geschlossener Drei-Wege-Aktivlautsprecher mit integrierter Lei-stungselektronik.

● Verarbeitung: Professionell.● Gehäuseausführung: Standard Esche

schwarz, andere Furniere auf Anfrage.

ps

B e w e r t u n g

Abb.1: Frequenzgang

Abb.3: Abklingspektrum

Qualitäts-Hifi

Premier-League

★★

Champions-League

★★★

TopHigh-End

★★★★

Weltklasse

★★★★★

State ofthe Art

★★★★★★

Musikelectronic RL 903, um 20000 Mark

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