16
Medienbegleitheft zur DVD 14135 RICHARD STRAUSS UND KURT WEILL. GEISTER, DIE SICH SCHEIDEN

Richard Strauss und Kurt Weill. Geister, die sich scheiden

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Medienbegleitheft zur DVD 14135

RICHARD STRAUSS UND KURT WEILL. GEISTER, DIE SICH

SCHEIDEN

Medienbegleitheft zur DVD 14135 52 Minuten, Produktionsjahr 2013

Inhaltsverzeichnis

1. Ideen für die Unterrichtsgestaltung mit dem Film „Geister, die sich scheiden.

Richard Strauss und Kurt Weill“ .................................................................................... 4

1. 1. Recherchearbeit in Gruppen .......................................................................................... 4

1. 2. Fragenkatalog ............................................................................................................... 5

1. 3. Impulsfragen für Klassendiskussion............................................................................... 8

2. Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung als Vorbereitung auf die

„Standardisierte Kompetenzorientierte Reifeprüfung aus Musikerziehung“ ....................... 8

2. 1. Vorbereitung auf den Film: Drei Bereiche ...................................................................... 8

2. 2. Aufgabenstellungen ....................................................................................................... 9

3. Anhang ...........................................................................................................................11

3.1. Kurzbiografien ...............................................................................................................11

3. 2. Liedtexte .......................................................................................................................13

3. 3. Werkeinführung „Die Dreigroschenoper“ ......................................................................15

-4-

1. Ideen für die Unterrichtsgestaltung mit dem Film „Geister,

die sich scheiden. Richard Strauss und Kurt Weill“

Dieser Film ist für den Musikunterricht in der Oberstufe geeignet. Vorwissen um die politischen

Ereignisse in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs ist empfehlenswert,

daher wird der Film eher in der 8. Klasse Verwendung finden.

Da in der 7. und 8. Klasse meist in Doppelstunden unterrichtet wird, kann der Film, der ca. 52

Minuten dauert, im Ganzen gezeigt werden.

Die Dokumentation passt zu den folgenden Themengebieten:

Musik und Politik / Musik und Macht

Musik und Gesellschaft

Musik und Literatur

Musik und Sprache

Gleichnamige sowie besonders fächerübergreifende Module aus Geschichte und Musikerzie-

hung könnten sehr gut mit dem Film arbeiten.

1.1. Recherchearbeit in Gruppen

Im Film werden wichtige Fakten über das kompositorische Schaffen von Richard Strauss nicht

erwähnt. Daher wäre es sinnvoll, die Klasse im Musikunterricht vor dem Film in Gruppen zu

folgenden Recherchetätigkeiten zu animieren:

Welche beiden zentralen Schaffensgebiete umfasste das Werk von Richard Strauss?

Tondichtungen: Don Juan, Till Eulenspiegels lustige Streiche, Also sprach Zarathustra…

Opern: Salome, Elektra, Die Frau ohne Schatten, Der Rosenkavalier, Ariadne auf

Naxos…

Welche Festspiele begründete Richard Strauss gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal

und Max Reinhardt?

Die Salzburger Festspiele; 1922 dirigierte Strauss ebendort.

Die Libretti welcher Opern von Strauss schrieb Hugo von Hofmannsthal?

Elektra, Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos

Was versteht man unter der „Gottbegnadeten-Liste“, auf die Strauss gesetzt wurde?

Eine 1944 von Goebbels und Hitler erstellte, 36 Seiten umfassende Liste, in der 1041

Künstlerinnen und Künstler angeführt wurden, die dem NS-Regime wichtig erschienen.

Auch eine Kurzbiografie von Richard Strauss könnte man mit den Schülerinnen und Schülern

durchgehen (Anhang S.11).

Das Schaffen von Kurt Weill wird im Film ebenfalls nicht vollständig umschlossen. Die Idee des

„epischen Theaters“, die Weill mit Bertolt Brecht entwickelt hat, sollte im Unterricht erwähnt

werden. Dazu passt eine Werkeinführung zur „Dreigroschenoper“ (Anhang S. 15) sowie ein Hör-

beispiel wie „Seeräuberjenny“ oder die „Moritat von Meckie Messer“ (Anhang S. 13f.).

-5-

1.2. Fragenkatalog

Der folgende, umfangreiche Fragenkatalog kann die Schülerinnen und Schüler durch den Film

begleiten. Man könnte die Fragen mit den Schülerinnen und Schülern zuvor von 1 bis 5 durch-

nummerieren und die Klasse dann in kleine Gruppen (1-5) aufteilen. Dadurch müssen sich die

Schülerinnen und Schüler nur auf jede fünfte Frage konzentrieren.

Eine weitere Methode, die die Schülerinnen und Schüler zum fokussierten Filmschauen animie-

ren könnte, ist folgende: Man geht gemeinsam die Fragen durch und markiert mit zwei verschie-

denen Farben die Fragen, die entweder Strauss oder Weill zuzuordnen sind. Danach wird die

Klasse in zwei Gruppen (eine Strauss-, und eine Weill-Gruppe) geteilt.

Fragenkatalog für Schülerinnen und Schüler

1. Wie beschreibt Christian Strauss seinen Großvater?

2. Wie verliefen Kindheit und Jugend von Richard Strauss?

3. Wie verliefen Kindheit und Jugend von Kurt Weill?

4. Setzte sich Weill mit Gesellschaftspolitik auseinander?

5. War Strauss ein guter Dirigent?

6. Wie beschreibt der ehemalige Philharmoniker Walter Barylli Strauss als Dirigenten?

7. Welcher Schriftsteller war Mitglied der „Novembergruppe“ in Berlin?

8. Wie heißt die Komposition Weills, die auf Gedichten von Brecht basiert und mit dem

Einverständnis des Literaten entstanden ist?

9. Wie heißt die Oper, die aus „Mahagonny“ entstanden ist?

10. Wie beschreibt die Schauspielerin Antoni Kurt Weill?

11. Wie heißt Weills Oper, deren Aufführung 1933 von Nazis gestört wurde?

12. Nimmt Weill den Aufstieg der NSDAP ernst?

13. Gegen wen richtet sich das Pamphlet, das Strauss unterstützt?

14. Wie heißt Weills Frau, mit der er nach Paris flüchtet?

15. Wen parodiert Weill in seiner Kriegssatire „A Kingdom For A Cow“?

16. Welche Aufgabe hatte Strauss als Präsident der Reichsmusikkammer, zu dem er 1933

ernannt wurde?

17. Kann man laut Anna Prohaska das Werk eines Künstlers von seiner Biografie trennen?

18. Warum hat Strauss den Posten als Präsident der Reichsmusikkammer angenommen?

19. Wie hieß die Ausstellung in Düsseldorf, für deren Eröffnung Strauss ein „Festliches

Präludium“ komponiert hat?

20. Was passierte bei der Bücherverbrennung 1933?

21. Welche Oper war die erste Zusammenarbeit von Strauss mit Stefan Zweig?

22. Wodurch verärgert Strauss die nationalsozialistische Kulturbehörde?

23. Glaubt der Musikwissenschaftler Schubert, dass man Biografie und Werk trennen kann?

24. Wie heißt Weills erstes Werk, in dem er sich mit seinen jüdischen Wurzeln auseinander

setzt?

25. Warum musste das in New York uraufgeführte Werk „The Eternal Road“ bald abgesetzt

werden?

26. Was war die Basis für dieses Werk, in dem sich Weill seines Judentums bewusst wurde?

-6-

27. Was kritisiert der Musikwissenschaftler Giselher Schubert an Strauss?

28. Wie hieß die Auftragskomposition des olympischen Komitees, die 1936 trotz der

Auseinandersetzung mit dem Regime gespielt wird?

29. Wer war Alice Strauss und was passierte mit ihren Verwandten?

30. Wie versuchte Strauss zu helfen?

31. Wie heißt Weills Werk aus dem Jahr 1943, in dem er das Elend der Menschen sowie

den Mord an Millionen Juden und Jüdinnen in Europa behandelt?

32. Was passierte 1941 in Garmisch-Partenkirchen?

33. Wer war Hans Frank?

34. Wie heißt ein Lied von Weill aus dem Jahr 1942, das von Nina Hagen gesungen wurde?

35. Warum wurde nach Kriegsende das Haus von Strauss nicht von den Alliierten besetzt?

36. Wurde Strauss der Prozess gemacht?

37. Wann starb Richard Strauss?

38. Was wirft der Musikwissenschaftler Giselher Schubert Richard Strauss vor?

39. Wie heißt das Stück, das Antoni vorträgt?

40. Wann und wo starb Kurt Weill?

41. Wie heißt Weills Werk, das kurz nach 1945 ausgebuht wurde?

42. Was haben Kurt Weill und Richard Strauss gemeinsam?

43. Welche Frage bleibt am Schluss des Filmes offen?

Antworten für Lehrpersonen

1. Gütig, schulmäßig streng

2. Am 11.6.1864 in München geboren, Vater: Hornist, Mutter: aus einer Bierbrauerdynastie,

lernt mit vier Jahren Klavier, komponiert früh kleine Stücke und gilt als hochbegabt,

beginnt ein Musikstudium in München, bricht es jedoch ab, um sich seiner Karriere als

Musiker widmen zu können

3. Am 2.3.1900 in Dessau geboren. Vater: Synagogenkantor, Mutter: Rabbinertochter,

erste erhaltene Komposition: Jüdischer Trauergesang (1913), studiert bei Ferruccio

Busoni an der Musikhochschule Berlin. (Busoni galt damals als Idol junger Musike-

rInnen).

4. Laut Anna Prohaska: Ja! Er gerät dadurch in Konflikt mit der entpolitisierten Kunst.

5. Strauss hatte eine besondere Gabe zum Dirigieren.

6. Sehr ruhig, immer gesessen, linke Hand war immer in Gilettasche, mit der rechten Hand

dirigierte er, bei großen Steigerungen ist Strauss aufgestanden und hat roten Kopf

bekommen, dann „hat‘ s gekracht“

7. Bertolt Brecht

8. „Mahagonny“

9. „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“

10. Frech, vulgär, brisant, einfach super

11. „Der Silbersee“

12. Nein. Laut Antoni hält er den Nationalsozialismus für Klamauk

13. Gegen Thomas Mann

-7-

14. Lotte Lenya

15. Hermann Göring (Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe) und Joseph Goebbels

(Reichspropagandaminister)

16. Die Reichsmusikkammer förderte Musik, die der Nazi-Ideologie entsprach und unter-

drückte jene, die widersprach

17. Laut Prohaska: Eher nicht

18. Er sah es als Bestätigung seines Ruhms.

19. „Entartete Kunst“

20. Libretti von Kurt Weill wurden verbrannt.

21. „Die schweigsame Frau“

22. Er besteht darauf, dass der Name des jüdischen Textautors Stefan Zweig auf dem

Opernplakat zu sehen ist.

23. Ja! Das berühmteste Beispiel ist Richard Wagner mit seiner antisemitischen Schrift „Das

Judentum in der Musik“.

24. „The Eternal Road“

25. Weil die Produktionskosten zu teuer waren.

26. An die 200 Lieder seines Vaters, die Weill notiert hatte.

27. Dass ihm seine Karriere und Familie wichtiger waren als politischer Widerstand.

28. „Olympische Hymne“

29. Schwiegertochter von Strauss, die Verwandte in Prag hatte; diese wurden ins KZ

Theresienstadt deportiert

30. Er fuhr selbst nach Theresienstadt, um Alices Verwandte zu holen, musste aber unver-

richteter Dinge wieder umkehren.

31. „We will never die“

32. Alice Strauss und ihre Familie wurden öffentlich von den Nazis gedemütigt.

33. Der neue Schutzherr von Strauss; Gouverneur in Polen und somit hauptverantwortlich

für Gräuel des Holocaust, Strauss schreibt ein Lied auf Frank.

34. „Wach auf, du verrotteter Christ“

35. Major Smith war Opernfan, Strauss teilt ihm mit, dass er den „Rosenkavalier“ komponiert

hätte.

36. Ja, wegen seiner Position als Präsident der Reichsmusikkammer; viele sagten für ihn

aus, Aufarbeitung ist noch nötig

37. Am 18.9.1949 in Garmisch-Partenkirchen

38. Schubert sieht Strauss‘ Naivität, die sich in der Zeit als Nichtwahrhabenwollen der politi-

schen Realität äußert, als moralisches Defizit (Denoke fragt sich, wie man sich wohl

verhalten hätte)

39. „Surabaya Johnny“

40. Am 3.4.1950 in New York

41. „Dreigroschenoper“

42. Beide haben ein Werk geschaffen, das die Musik bis heute prägt und das Publikum bis

heute fasziniert.

43. Muss Kunst Stellung beziehen?

-8-

Damit sich die Schülerinnen und Schüler auf die im Film genannten Werke besser konzen-

trieren, könnte man Werklisten austeilen (S. 11 f.), und die erwähnten Kompositionen sollen

angekreuzt werden. Die Strauss-Gruppe bekommt eine Werkliste von Strauss. (Nicht umge-

kehrt, das wäre wohl zu verwirrend.)

1.3. Impulsfragen für Klassendiskussion

Der Film kann Anregung sein für eine Klassendiskussion mit folgenden Impulsfragen:

Hat man als Künstlerin / Künstler politische oder gesellschaftliche Verantwortung? Die

Schülerinnen und Schüler sind beispielsweise meist mit gewaltverherrlichenden Rap-

Texten vertraut und haben sich eine Meinung dazu gebildet.

Kann man das Schaffen einer Künstlerin / eines Künstlers von ihrer / seiner Biografie

trennen? Kennst du Beispiele, wo das zutrifft oder auszuschließen ist?

2. Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung als Vorbereitung auf die „Standardisierte Kompetenzorientierte Reifeprüfung aus Musikerziehung

1“

Themenbereiche, die man mit der DVD behandeln kann, sind bereits in Punkt 1 erwähnt.

2.1. Vorbereitung auf den Film: Drei Bereiche

Bevor die Schülerinnen und Schüler den Film sehen, sollten folgende Begriffe und Sachverhalte

in der Klasse geklärt werden.

Methode: Entweder halten Schülerinnen und Schüler in Zweiergruppen Kurzreferate zu den

Themen, oder die Ausarbeitungen werden in Stichworten notiert und dann von der Lehrkraft für

alle kopiert.

1

nach den Richtlinien des Bundesministeriums für Bildung und Frauen. Online unter:

https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung_ahs_lfme_22409.pdf (09.05.2014)

-9-

1. FÜR POLITISCH INTERESSIERTE

Klärung folgender historischer Fakten:

Bücherverbrennung, „Goldene 20er Jahre“, 1933, Reichskultur- / Reichsmusikkammer,

KZ Theresienstadt

2. FÜR KUNSTINTERESSIERTE

Was bedeuten die folgenden Begriffe:

Novembergruppe, Songspiel, Satire

3. FÜR BIOGRAFENINNEN UND BIOGRAFEN

Wer sind / waren:

Anna Prohaska, Angela Denoke, Christian Strauss, Bertolt Brecht, Thomas Mann, Adam

Fischer, Hugo von Hofmannsthal, Hermann Göring, Joseph Goebbels, Nina Hagen (ev. auch

Mercedes Echerer und Cornelius Obonya, die SprecherInnen des Films)

2.2. Aufgabenstellungen

Reproduktionsleistung

Fachspezifische Sachverhalte wiedergeben und darstellen, Art des Materials bestimmen,

Informationen aus dem Material entnehmen, Fachtermini verwenden, Arbeitstechniken

anwenden.

Die Klasse wird in vier Gruppen zu je 4-5 SchülerInnen aufgeteilt (z. B. durch Zettelziehen: Auf

jedem Zettel steht die Nummer der Gruppe und die Fragestellung, die Schülerinnen und Schüler

gruppieren sich danach. Sollte die Klasse größer sein, kann die Gruppe 1 verdoppelt werden).

Die Gruppen bekommen folgende Arbeitsaufträge:

Gruppe 1: Notiert möglichst viele Daten und Fakten über Leben und Werk von Richard

Strauss!

Gruppe 2: Notiert möglichst viele Daten und Fakten über Leben und Werk von Kurt Weill!

Gruppe 3: Notiert möglichst alle historischen Fakten, die im Film vorkommen!

Gruppe 4: Notiert alle Werke der beiden Komponisten, die erwähnt werden! Macht euch

außerdem Notizen zur Frage, ob man Biografie und Schaffen eines Künstlers

trennen kann.

-10-

Die Schülerinnen und Schüler präsentieren in Gruppen ihre Ergebnisse und gestalten einen

zusammenfassenden Eintrag für die ganze Klasse (auf Tafel / Plakat / Flipchart / Laptop). Es

besteht auch die Möglichkeit, mit dem Fragenkatalog aus Pkt. 1.2. zu arbeiten.

Transferleistung

Zusammenhänge erklären, Sachverhalte verknüpfen und einordnen, Materialien analysieren,

Sach- und Werturteile unterscheiden.

Kann man nach Meinung der interviewten Personen im Film das Werk und die Biografie

von Strauss und Weill voneinander trennen?

Wie gingen Strauss und Weill mit dem Thema Politik um?

Kennst du weitere Beispiele für Künstlerinnen und Künstler, deren Werk in direktem

Zusammenhang zu ihrer Biografie steht?

Reflexion / Problemlösung

Sachverhalte und Probleme erörtern, Hypothesen entwickeln, eigene Urteilsbildung reflektieren.

Stimmt deiner Ansicht nach die Aussage „Kunst muss Stellung beziehen“?

Kann man deiner Meinung nach bei Strauss und Weill das musikalische Schaffen von

der jeweiligen Biografie trennen? Begründe deine Stellungnahme.

Bilde dir ein persönliches Urteil über Weills „Die Dreigroschenoper“ und begründe deine

Meinung.

Kannst du Strauss‘ Entscheidung, den Posten als Präsident der Reichsmusikkammer

anzunehmen, nachvollziehen?

Musikpraxis

Eine Leistung in Bezug auf die Anwendung musikpraktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten.

Höre die Stücke „Seeräuberjenny“ und „Moritat von Mackie Messer“.2

Verfasse einen neuen Text zu den ersten 16 Takten des Liedes „Moritat von Mackie

Messer“3 (s. Noten im Link in der Fußzeile) und nimm dabei zur Frage, ob man Kunst

und Politik trennen kann, Stellung.

Höre einige Ausschnitte aus der Oper „Salome“.

Entwirf dein persönliches Regiekonzept für die Oper „Salome“ (Ort, Zeit, Kostüme,

Inszenierung)

2 Die Kompetenz „Hören“ wurde anlässlich der Fortbildungsveranstaltung zur RP NEU/Musikerziehung im SSR für

Wien am 26.2.2014 unter dem Punkt „Musikpraxis“ ergänzt. 3 http://cloud.freehandmusic.netdna-cdn.com/preview/530x4/warner/wkmorita.png, 09.5.2014

-11-

3. Anhang

3.1. Kurzbiografien

3.1.1. Wissenswertes über Richard Strauss4

Sinfonische Dichtungen: Strauss verbindet hier poetische Inspiration mit absolutmusikalischer

Struktur. Werke: Don Juan, Macbeth, Tod und Verklärung, Till Eulenspiegel, Also sprach

Zarathustra, Don Quixote, Ein Heldenleben

Programmsinfonien: Strauss vergrößert das Orchester stark, er gibt auch die

Instrumentationslehre von Berlioz neu heraus. Werke: Eine Alpensinfonie

Opern: Strauss beginnt mit der von Wagner inspirierten Leitmotivtechnik. Werke: Guntram,

Salome, Elektra, Der Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos, die Frau ohne Schatten, Intermezzo,

Die ägyptische Helena, Arabella, Die schweigsame Frau, Friedenstag, Daphne, Die Liebe der

Danae, Capriccio

4 Cf. Michels, Ulrich: dtv Atlas Musik. München, Mai 2001, S. 479

1864 geboren in München

Vater Hornist

1882 Studium der Philosophie und

Kunstgeschichte in München

1885 Hofmusikdirektor in Meiningen

1886 Kapellmeister in München

ab 1898 Kapellmeisterin Berlin

(1908 Generalmusikdirektor)

1917-20 Kompositionslehrer am Berliner

Konservatorium

1919-24 Leiter der Wiener Hofoper (mit Franz Schalk)

1933-35 Präsident der Reichsmusikkammer

1949 gestorben in Garmisch

-12-

3.1.2. Wissenswertes über Kurt Weill5

Werke: Zwei Sinfonien, Divertimento, Violinkonzert, Songspiel Mahagonny (mit Brecht),

erweitert zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Die Dreigroschenoper (mit Brecht,

nach J. Gay‘ s Beggar‘ s Opera, 1728)

„Zur sozialen Anklage der Dreigroschenoper und ihrer Gauner- und Gassenwelt passt die

scheinbar kunstlose Musik mit Chansons, Jazz- und Tanzcharakter, so Mackie Messers

Moritat.“6

5 Cf. Michels, S. 503

6 Ibid., S. 503

1900 geboren in Dessau

1918 Studium in Berlin bei Busoni

1920 Kapellmeister Stadttheater Lüdenscheid

1926 Heirat mit Schauspielerin Lotte Lenya

Ab 1927 Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht,

Musiktheater

1933 Flucht nach Paris

ab 1935 Emigration in die USA

3.4.1950 Gestorben in New York

-13-

3.2. Liedtexte7

3.2.1. Moritat von Mackie Messer

Sie werden jetzt ein paar Songs aus einer Oper für Bettler hören. Weil diese Oper so prunkvoll

gedacht war, wie nur Bettler sie erträumen, und weil sie doch so billig sein sollte, dass Bettler sie

bezahlen können, heißt sie die „Dreigroschenoper“. Zuerst hören sie eine Moritat über den

Räuber Macheath, genannt „Mackie Messer“.

Und der Haifisch, der hat Zähne

Und die trägt er im Gesicht

Und Macheath, der hat ein Messer

Doch das Messer sieht man nicht.

An ‘nem schönen blauen Sonntag

Liegt ein toter Mann am Strand

Und ein Mensch geht um die Ecke

Den man Mackie Messer nennt.

Und die minderjährige Witwe

Deren Name jeder weiß

Wachte auf und war geschändet –

Macie, welches war dein Preis?

7 Transkription aus dem CD-Booklet „Die Dreigroschenoper, Berlin 1930“, Teldec Classics International GmbH,

1990, S. 38

-14-

3.2.2. Seeräuberjenny8

Lied eines kleinen Abwaschmädchens in einer Vier-Penny-Kneipe, genannt „Jenny, die Seeräuberbraut“.

Meine Herren, heut sehen Sie mich Gläser abwaschen

Ich mache das Bett für jeden

Und Sie geben mir einen Penny und ich bedanke mich schnell

Und sehen Sie meine Lumpen und dies lumpige Hotel

Und Sie wissen nicht, mit wem Sie reden.

Aber eines Abends wird ein Geschrei sein am Hafen

Und man fragt: Was ist das für ein Geschrei?

Und man wird mich lächeln sehn bei meinen Gläsern

Und man sagt: Was lächelt die dabei?

Und ein Schiff mit acht Segeln

Und mit fünfzig Kanonen

Wir liegen am Kai.

Meine Herren, da wird wohl Ihr Lachen aufhören

Denn die Mauern werden fallen hin

Und die Stadt wird gemacht dem Erdboden gleich

Nur ein lumpiges Hotel wird verschont von jedem Streich

Und man fragt: Wer wohnt Besonderer darin?

Und in dieser Nacht wird ein Geschrei um das Hotel sein

Und man fragt: warum wird das Hotel verschont?

Und man wird mich sehen treten aus der Tür gen Morgen

Und man sagt: die hat darin gewohnt?

Und das Schiff mit acht Segeln

Und mit fünfzig Kanonen

Wird beflaggen den Mast

Und es werden kommen hundert gen Mittag an Land

8 CD-Booklet, S. 38f.

-15-

Und werden in den Schatten treten

Und fangen einen jeglichen aus jeglicher Tür

Und legen ihn in Ketten und bringen vor mir

Und fragen: Welchen sollen wir töten?

Und an diesem Mittag wird es still sein am Hafen

Wenn man fragt, wer wohl sterben muss.

Und dann werden Sie mich sagen hören: Alle!

Und wenn dann der Kopf fällt, sag ich: Hoppla!

Und das Schiff mit acht Segeln

Und mit fünfzig Kanonen

Wird entschwinden mit mir.

3.3. Werkeinführung „Die Dreigroschenoper“9

Die Dreigroschenoper ist eher ein Schauspiel als eine Oper. Es handelt sich um eine Adaption

von „The Beggar‘s Opera“ von John Gay und Johann Christoph Pepusch.

Handlung:

Der Bandenchef Macheath (Mackie Messer) heiratet die Tochter des Jonathan Peachum, der

sämtliche Bettler von London zu einer Firma zusammengefasst hat. Er ist aber gleichzeitig

heimlich mit der Tochter des Polizeichefs verlobt und begeht Verrat an der Prostituierten Jenny.

Den Erfolg der Oper garantieren Streitereien zwischen den „Ehefrauen“ und „Verlobten“,

Befreiungsaktionen und Gefängnisstrafen, ein Todesurteil, das erst im letzten Augenblick

aufgehoben wird, sowie die Erhebung des „Helden“ in den Adelsstand.

Musik:

Die Musik der Dreigroschenoper ist jazzige Musik, deren Songs wie „Moritat des Mackie Messer“

oder die „Seeräuberjenny“ zu Schlagern wurden. Die orchestrale Version dieses Werkes heißt

„Eine kleine Dreigroschenmusik“.

9 van den Hoogen, Eckhardt: ABC der Oper, Frankfurt am Main, 2003, S. 113

Medieninhaber und Herausgeber: BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FRAUEN Medienservice 1014 Wien, Minoritenplatz 5 Tel. +43 1 531 20-4829, Fax: +43 1 531 20-4848 E-Mail: [email protected] Ausgearbeitet von: Katharina Tanzler Download unter: http://www.bmbf.gv.at/schulen/service/mes/specials.xml Bestellungen: AMEDIA Servicebüro 1140 Wien, Sturzgasse 1a Tel. +43 1 982 13 22-322, Fax: +43 1 982 13 22-311 E-Mail: [email protected] Verlags- und Herstellungsort: Wien