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Argelander-Institut für Astronomie Auf dem Hügel 71, 53121 Bonn Michael Geffert Komet 2009K5 (Mc Naught) am 22. April 2010 Observatorium Hoher List Bericht über die Aktivitäten 2010-2011 für Schulen und Öffentlichkeit

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Argelander-Institut für Astronomie Auf dem Hügel 71, 53121 Bonn

Michael Geffert

Komet 2009K5 (Mc Naught) am 22. April 2010

Observatorium Hoher List

Bericht über die Aktivitäten 2010-2011 für Schulen und Öffentlichkeit

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Die Aktivitäten auf einen Blick

Zeitdauer • Berichtszeitraum vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2011 • Einschränkungen ab Oktober 2011 (Keine Techniker mehr am Observatorium)

Der Schmidtspiegel mit Zusatzteleskopen

Schülerpraktika an der Sternwarte

• 21 mehrtägige Praktika von Schülergruppen am Observatorium • Arbeit von etwa 500 Schüler an astronomischen Beobachtungen • Eigene astronomische Beobachtungen durch Schüler

Führungen und Vorträge für die Öffentlichkeit

• 100 Führungen für etwa 1400 Personen • 32 Vorträge am Observatorium

Kulturprogramm

• Sieben interdisziplinäre Seminare • Drei Konzerte • Museumsbetrieb mit zwei Ausstellungen

Beobachtungsnächte

• 60 Beobachtungsnächte an den kleinen Teleskopen • 145 Beobachtungsnächte für das HOLIGRAIL Projekt im „Remote-Betrieb“ am 1m

Cassegrain Teleskop (Wissenschaftliche Nutzung; Leitung: Domink Klaes) Übernachtungen im Observatorium

• 500 Übernachtungen von Schülern • 200 Übernachtungen bei Studentenpraktika (1m Teleskop!) • 300 Übernachtungen von Seminarteilnehmern und Lehrern

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Einleitung Knapp 60 Jahre nach der Gründung des Observatoriums Hoher List steht die Eifelsternwarte bei Schalkenmehren/Daun am Beginn einer Neuorientierung. Da die Teleskope des Observatoriums schon länger technisch nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprechen, und die ungünstigen Wetterbedingungen in Deutschland einem groß angelegten Ausbau der Geräte entgegen stehen, können am Observatorium Hoher List kaum noch für die Wissenschaft verwendbare Daten aufgenommen werden. Auf der anderen Seite werden Beobachtungen des Observatoriums mit immer größer werdendem Erfolg für Schülerprojekte eingesetzt. Das wachsende Interesse der Öffentlichkeit an Veranstaltungen des Observatoriums (Nachtbeobachtungen, Führungen etc.) hat einer großen Zahl von Menschen einen Zugang zur Astronomie ermöglicht. In den letzten Jahren hat ein kulturelles Programm mit Seminaren, Ausstellungen und Konzerten die Aktivitäten am Observatorium Hoher List zusätzlich noch erweitert.

Rückansicht des Observatoriums Hoher List vor der Renovierung 2009 Aus obengenannten Gründen wird deutlich, dass eine eindeutige Zuordnung der Aktivitäten am Observatorium Hoher List zu einem Bereich (z.B. Wissenschaft) nicht mehr sinnvoll ist. Im Berichtszeitraum 2010-2011 lagen Schwerpunkte der Tätigkeit des gesamten Observatoriums auf folgenden Bereichen (die Initialen bezeichnen die Namen der beteiligten Personen):

• Beobachtungen zur Herstellung von didaktischem Material (M.G.) • Öffentliche Führungen, Nachtführungen und Vorträge (FV, M.G.) • Museumsbetrieb, Interdisziplinäre Seminare zur Astronomie (M.G.) • Gerätebau für wissenschaftliche Zwecke (K.R. + Mitarbeiter) • Wissenschaftliche Beobachtungen verbunden mit Ausbildung von Studenten (D.K.)

(M.G. = Michael Geffert F.V. = Förderverein; D.K. = Dominik Klaes; K.R. = Klaus Reif) In diesem Bericht soll nur über die ersten drei Aktivitäten berichtet werden, da sie nicht zu den üblichen Arbeitsfeldern eines Universitätsinstituts gehören, aber für eine mögliche Umgestaltung der zukünftigen Aktivitäten der Sternwarte wichtig sind.

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Astronomische Beobachtungen für Schüler und Lehrer Wie kaum eine andere Disziplin vermag die Astronomie Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften zu begeistern. Die kleinen Teleskope des Observatoriums bieten ein einzigartiges Potenzial für Schüler und Schülergruppen. Jugendliche erhalten dabei auf direktem Wege einen Einblick in die Arbeit eines Astronomen und lernen die verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Tätigkeit von der Beobachtung über die Datenreduktion und manchmal sogar bis zu der eigenen Veröffentlichung kennen.

Schülerpraktikantin bei der Arbeit

Da für dieses Angebot keine gezielte Werbung unternommen wurde, rekrutierten sich die anfragenden Lehrkräfte aus einem kleinen Kreis von bereits erfahrenen Beobachtern Für die neuen Lehrkräfte gab es spezielle Schulungen. Folgende Gruppen mit Schülern und/oder Lehrern arbeiteten am Observatorium Hoher List:

• 22.-24. Januar 2010 Lehrerfortbildung I • 01.-05. Februar 2010 Kopernikusgymnasium Wissen • 16.-18. April 2010 Lehrerfortbildung II • 16-18. Mai 2010 Schülergruppe aus Essen • 02.-06. Juni 2010 2 Schülergruppen vom Martinusgymnasium in Linz • 15.-25. Juli 2010 3 Schülergruppen vom Martinusgymnasium in Linz • 10.-13. August 2010 Progymnasium Rosenfeld • 11.-14. Oktober 2010 Martinusgymnasium Linz • 03.-05. und 13.-16. Januar 2011 Martunusgymnasium Linz • 13.-16. Januar 2011 Martinusgymnasium Linz • 31. Januar.-04. Februar 2011 Kopernikusgymnasium Wissen • 13.-15. Mai 2011 Schülergruppe Essen • 01.-05. Juni 2011 Martinusgymnasium Linz • 10.-13. Juni 2011 Martinusgymnasium Linz • 16.-18. Juni 2011 Martinusgymnasium Linz • 27.Juni- 02.Juli 2011 Martinusgymnasium Linz • 18..- 22. August 2011 Martinusgymnasium Linz • 24.-28. Oktober 2011 Kopernikusgymnasium Wissen

Zusätzlich wurden am Observatorium Hoher List noch in vierzig Nächten astronomische Beobachtungen an den kleinen Teleskopen durchgeführt, die die Grundlage für 30 Schülerpraktika (jeweils über 2-3 Wochen) am Argelander-Institut in Bonn bildeten.

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Öffentliche Vorträge und Führungen am Observatorium Die breite Öffentlichkeit zeigte auch in den Jahren 2010-2011 wieder ein großes Interesse an Veranstaltungen zur Astronomie. Das Angebot der Mittwochsführungen und Vorträge am Mittwochabend wurde um Veranstaltungen am Wochenende, Familienvorträge und Abendführungen am Teleskop erweitert. Obwohl die Abendführungen letztlich nur bei – in Deutschland seltenem – klarem Himmel erfolgreich sein können, erfreuten sich gerade diese Angebote großer Beliebtheit. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der eigene Blick durch ein großes astronomisches Fernrohr für viele Menschen ganz oben auf der Wunschliste steht. Die Erfahrungen der letzten zwei Jahre deuten daraufhin, dass hier noch ein großes Potenzial steckt, die Sternwarte in der Öffentlichkeit zu verankern und attraktiver zu machen. Ähnliche Erfahrungen gibt es auch in anderen Ländern (z.B. England, USA, Kanada).

Besucher bei einer Führung in einer Kuppel

Nur dem ehrenamtlichen Einsatz des Fördervereins des Observatoriums Hoher List ist es zu verdanken, dass eine so hohe Anzahl an Veranstaltungen für die Öffentlichkeit möglich war. Hier muss besonders die Arbeit von Herrn Wolfgang Schmand gewürdigt werden, der mit unermüdlichem Einsatz anderen Menschen die Astronomie nahe gebracht hat! Veranstaltungen des Argelander-Instituts

• Sonder- und Familienvorträge (20 Vorträge für ca. 250 Personen) • Abendführungen (25 Veranstaltungen für ca. 200 Personen)

Veranstaltungen des Fördervereins

• Führungen mittwochs um 14 Uhr von April bis Oktober (~500 Personen) • Sonderführungen (50 Veranstaltungen für ca. 500 Erwachsene und 200 Kinder) • Monatliche Vorträge (12 Vorträge für ca. 300 Personen)

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Das Observatorium als kulturelle Begegnungsstätte I - Interdisziplinäre Seminare In den letzten Jahren bot sich an der Eifelsternwarte die Gelegenheit, nicht nur verstärkt Öffentlichkeitsarbeit und Praktika für Schulen durchzuführen, sondern auch nach alternativen Veranstaltungsformaten zu suchen und diese auszuprobieren. Dabei ging es auch um Aktivitäten, die nicht mehr reinen wissenschaftlichen oder didaktischen Charakter hatten, sondern eher im kulturellen Umfeld der Astronomie angesiedelt waren wie z.B. Seminare im Grenzbereich zwischen Astronomie und anderen Disziplinen. Begonnen hatte dieser interdisziplinäre Dialog bei mehreren Begegnungstreffen mit Köln-Bonner KünstlerInnen im Jahre 2009, die zu einer ersten Kunstausstellung am Observatorium führten. Für dieses Projekt entstand das „Erdobservatorium“ des Künstlers Walbrodt (Künstlername), was auch 2010 noch lange Zeit am Observatorium zu besichtigen war.

Das „Erdobservatorium“ (Walbrodt) am Observatorium Hohen List (2010)

Bei der Planung der weiteren Seminare wurde besonderer Wert darauf gelegt, sowohl astronomische Inhalte und Grundwissen zu vermitteln, als auch mit den Kulturschaffenden in einen offenen Dialog einzutreten. Insgesamt fanden 2010 und 2011 am Observatorium sieben solcher Seminare mit Musikern (Chorsänger und Mitglieder eines Posaunenchores), Künstlern aus dem Köln-Bonner Raum und Mitarbeitern des Deutschen Museums Bonn statt. Aus den Seminaren ergaben sich folgende Angebote für die Öffentlichkeit:

• Chorkonzert im Ausstellungsraum (1. April 2010) • Musik und Lesung an der Sternwarte (20. Februar 2011) • Chorkonzert in der Kuppel des Doppelrefraktors (27. August 2011) • Ausstellung: „Der Mond – Küstners vergessene Aufnahmen“ Oktober bis Dezember

2010 im neuen Ausstellungsraum • Ausstellung: „Kometen über der Eifel“ April bis Oktober 2011 im neuen

Ausstellungsraum Ein vierminütiger Ausschnitt des Konzertes am 27.08.2011 ist bei YouTube eingestellt: http://www.youtube.com/watch?v=7RwXLbudoUs („Astronomie und Musik“) Zur Kometenausstellung erschien ebenfalls ein Kurzvideo bei YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=qZiPbX5hphI („Kometen über der Eifel“)

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Das Observatorium als kulturelle Begegnungsstätte II - Der neue Ausstellungsraum Die historische Entwicklung einer Sternwarte führt nahezu zwangsläufig zu einem großen Bestand an historischen Geräten. An der Bonner Universität wird seit 1819 mit optischen Beobachtungen geforscht. Die zeitliche Entwicklung bringt es mit sich, dass Geräte ausgemustert und stillgelegt werden. Da sie vom ästhetischen Standpunkt aus oft immer noch reizvolle Objekte darstellen und didaktisch sehr geeignet sind, die Grundprinzipien astronomische Messtechnik zu demonstrieren, lag es nahe, diese Objekte im Rahmen eines kleinen Museums der Öffentlichkeit zeitweise zur Verfügung zu stellen. Die Planung eines solchen Museumsbereichs war schon für das „Internationale Jahr der Astronomie 2009“ vorgesehen, konnte aber seitens des Bau- und Liegenschaftsbetriebs erst im Oktober 2010 fertiggestellt werden. Die kurze Zeitspanne bis zur anvisierten Schließung begrenzte die Aktivitäten zunächst auf 18 Monate. Da für die Betreuung keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung standen, beschränkten wir uns auf wenige Öffnungszeiten am Wochenende. Dafür gab es persönliche Erläuterungen der Exponate. Darüber hinaus beinhaltete das Konzept nicht nur die Aspekte der Historie der astronomischen Geräte, sondern es entstand auch ein Dialog dieser wissenschaftlichen Objekte zur bildenden Kunst .

„Meridian“ (Moderne Installation aus Tubus, Objektiv, Mikrometer, Holz, Holzschnitt)

Waren es z.B. in der ersten Ausstellung die historischen Fotoplatten Küstners, die inzwischen selber eine gewisse Doppelfunktion als Kunstwerk und wissenschaftliches Beobachtungsdokument ausübten, so wurden bei der zweiten Ausstellung aktuelle Gemälde mit Mondansichten des Kölner Künstlers Helmut Tholen den Himmelsbeobachtungen gegenüber gestellt. Etwa 300 Personen besuchten in den 18 Monaten die zwei Ausstellungen. Die Besichtigung des Museumsbereichs wurde in eine allgemeine Führung durchs Observatorium eingebunden. Den Erfolg der persönlichen Erläuterung und Betreuung dokumentieren 40 Seiten mit entsprechenden Kommentaren in einem Gästebuch.

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Beobachtungen des Observatoriums - als Illustrationen für Vorträge und Schulveranstaltungen vor Ort

Die Beobachtungen am Observatorium Hoher List wurden bei zahlreichen auswärtigen öffentlichen Vorträgen und Veranstaltungen genutzt. Vorträge im Jahre 2010 30/01/20 Wissenschaftsralley Bonn 01/03/10 Lehrerfortbildung Saarbrücken 28 /04/10 Seniorenkreis, Bonn 19/05/10 Planetarium Bochum 01/06/10 Politiker aus Niedersachsen in Bonn 07/06/10 Beethovenstift, Bornheim 17/06/10 Böhler Gesellschaft, Bad Godesberg 03/08/10 Bundeskunsthalle, Bonn 05/08/10 Klinik, Thommener Hoehe Eifel 10/08/10 Seniorenkreis, Hemmerich 05/10/10 Rotarierkreis, Bonn 06/10/19 Walter Hohmann Sternwarte Essen 14/10/10 Beethovenwohnstift, Bornheim 27/10/10 Schulung, Deutsches Museum Bonn 01/11/10 Astronomiemuseum, Sonneberg 07/12/10 Johanniterkreis, Bonn

Vorträge im Jahr 2011 11/01/11 Kreuzkirchengemeinde, Bonn 26/01/11 Tagung Bad Honnef 11/02/11 Lehrertreffen, Bonn. 24/03/11 DPG Tagung Münster 25/04/11 Akademie, Trier 25/05/11 Inner Wheel, Bad Godesberg 28/05/11 Lutherische Pfarrkirche, Marburg 08/06/11 Elternvortrag, Oberwinter 27/06/11 Forschertag, Rhöndorf 22/09/11 Tagung AG Heidelberg 30/09/11 Treffen der Bremer Olbers Gesellschaft 12/11/11 Mayener Bücherstube 04/12/11 Beethovenwohnstift, Bornheim 12/12/11 Astroclub, Bonn

Beobachtungen dienten auch als Illustrationen für das Projekt „Astronomie/vor Ort“ bei dem etwa 3000 Grundschüler pro Jahr eine Einführung in die Astronomie erhalten.

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Veröffentlichungen, Presse, Verschiedenes

Veröffentlichungen Die Themen der Veröffentlichungen vom Observatorium Hoher List haben sich in den letzten Jahren mehr und mehr von der Wissenschaft Astronomie in Richtung Wissenschafts-geschichte und Didaktik verschoben. In den letzten Jahren sorgten insbesondere die emeritierten Professoren Brosche, Geyer und Seggewiß für kontinuierliche Publikationen. So erschienen im Berichtszeitraum z.B. von Herrn Professor Brosche vier Arbeiten in dem Lichtenberg-Jahrbuch, in den Publikationen des Nationalkomitees der tschechischen Geodäsie/Geophysik, in der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft und in der Zeitschrift für Geodäsie. Daneben gab es einige Aufsätze zur Didaktik der Astronomie von M. Geffert (z.B. über Schülerpraktika und astronomische Forschung, Astr. Raumf. 116, 7) . Schülergruppen des Martinusgymnasiums in Linz bestimmten auf Aufnahmen die Positionen verschiedener Kometen und veröffentlichten ihre Ergebnisse im „Minor Planet Circular“. Presse Die Lokalpresse nahm in den zwei Jahren lebhaften Anteil an der Arbeit am Observatorium Hoher List für die Öffentlichkeit:

• Im Trierischen Volksfreund erschienen 30 Artikel, Kurzinformationen oder Hinweise auf Veranstaltungen am Hohen List

• Die Eifelzeitung brachte 2010 und 2011 9 Beiträge über die Eifelsternwarte. Die Ausstellungen wurden jeweils mit großen Artikeln angekündigt.

YouTube Beobachtungen am Observatorium Hoher List bilden die Grundlage von kurzen Videos, die ab 2011 bei YouTube der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Bis Ende 2011 entstanden fünf Videos, die bis Ende 2011 mehr als 2700 Mal aufgerufen wurden. Dabei handelt es sich um Beiträge über den Kometen C/2009 P1 Garradd, Kometenbeobachtungen allgemein, der Supernova in Messier 101 und über historische Mondaufnahmen. Verschiedenes Am 14. Juli 2010 fand am Observatorium ein ganztägiges Kolloquium über mögliche zukünftige Beobachtungsprojekte statt. Wegen der drohenden Schließung des Observatoriums wurde in Bonn ein Archiv für alle Fotoplatten des Observatoriums eingerichtet. Im Rahmen der Tätigkeit des Schülerlabors Küstner begannen Schülerpraktikanten mit einer Auswertung dieses Materials. Seit der Bewilligung des SFB 956 über Sternentstehung Ende 2010 wurden Themen wie „Geburt und Leben der Sterne“ verstärkt in die Programme mit aufgenommen und entsprechende Beobachtungen an den Teleskopen erstellt.

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Ausblick Die in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführten Veranstaltungen hatten teilweise noch einen experimentellen Charakter. Mit gezielterer Werbung und einem etwas höheren personellen Aufwand lassen sich ohne Frage die Zahlen der Nutzer des Observatoriums erheblich steigern. Interesse an Astronomie ist ohne Zweifel in hohem Maße bei vielen Menschen der Region vorhanden.

Haupthaus und Schmidt-Teleskop am Observatorium Hoher List

Danksagung

• Dem Argelander-Institut danke ich für die Möglichkeit, neue Veranstaltungsformate ausprobieren zu können. Nur durch diese Unterstützung war es möglich, den Besuchern die Veranstaltungen kostenlos anzubieten.

• Die Mitarbeiter am Observatorium Hoher List, Herr und Frau Polder, Herr Saxler, Frau Schmitt, Herr und Frau Willems, haben mit vorbildlichem Engagement diese Aktivitäten begleitet. Ihnen gebührt an dieser Stelle ein besonderer Dank!

• Der Förderverein des Observatoriums Hoher List, insbesondere Herr Schmand, Herr Seggewiß, Herr Simon und Herr Sommer haben sich mit großer Energie für die Belange des Observatoriums eingesetzt und viele Veranstaltungen geplant und durchgeführt.

• Die Initiative „Zukunft durch Innovation“ (ZdI) hat durch ihre Unterstützung des Schülerlabors Küstner die Voraussetzung für eine moderne Auswertung der Beobachtungen des Observatoriums gesorgt.

Michael Geffert Argelander-Institut für Astronomie Universität Bonn Auf dem Hügel 71 53121 Bonn