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BETRACHTUNGEN ÜBER HOMERS ILIAS

VON KARL LACHMANN

MIT ZUSÄTZEN VON MORIZ HAUPT.

ZWE I ’I‘E AUFL AGE .

I£E R IJIN, 1 8fif) .

DRUC K UND VE R L AG VO N G."E IN E R .

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Ü B E R

DIE ERSTEN ZEHN BÜCHER DER ILIAS.

(Gelesen in der akadem ie der w issenschaften am 7 . december

I ndem ich der akademie eine betrachtung der ersten bücherder Ilias vorl ege

,hoffe ich zwar zur entscheidung der frage

über den ursprung der homeri schen gedichte etwas beizutra

gen,aber ich bin weit entfernt von einer etwa schon geweh

neuen entscheidung auszugehn oder sie al s das ergebnifs dieses

aufsatzes zu versprechen . denn da nun einmahl die trägheit

ein wesentliches stück der menschlichen natur ist,wird es doch

wohl erlaubt sein ihr so weit nachzugeben,dafs man

,so lange

noch leichteres mit nutzen kann untersucht werden,das höhere

den vorbereiteteren nachfolgem überlasse . j a ich weifs nicht

ob die homerische frage nicht schon weiter gefördert sein

könnte,wenn man , mit minderem aufw and von gelehrsamkeit

und von theorie , nicht al les auf einw ah l aus d en ersten grün

den zu erforschen versucht hätte,den ursprung und die aus

bildung dcr troischcn sagen,die entstehung von li edern über

die troischen begebenh eiten,und die entstehung der beiden

homerischen gedichte .

Ich wil l von d er einfachen beobachtung ausgehen , di e vi el

l eicht schon vi e le gemacht haben und die gew il'

s j eder zugebenL ac h m a n n , B etrach tungen: übe r d ie Il lu .

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2 1 . E INLE ITUNG .

wird,dafs manch e stücke in beiden werken in der form ein

zelner li eder gedichtet sind ; ich wil l sagen , dafs, einstweilen

zugegeben zwei auf einander folgende abschnitte sei en von

einem dichter,oft nach dem ersten ein aufhören des gesanges

und ein neues anh eben voraus gesetzt wird . wähle ich unter

vi el en bei spi elen das nä chste , so ist offenbar zwischen den zwei

ersten büchern der Ilias eine unterbrechung di eser art wahr

zunehmen .

Z eüg de‘

n gog 31 » 1 53509 m O l dmu ng &ar egom p rjg,I N r l I

ev .9a n agog xoz,u a & ar e

‚tu r yl vxvg v n vog w a rm .

ä'

r3 a xoc3 €iiö’

o?vozßoig, n agoi de‘

xgvoö$gom g"

n .

I c l I

Al l e » p er» 90: 3 8 0L z e m t a vegeg m n oxogvoz o uI p cr

sudov n a vvvxzoz, Ä ra Ö am 8358 w;dvy og v n vog.

weder ist hi er der gegensatz durchgeführt,

al l e giengen zu

bett und schli efen,aber Zeus schli ef nicht

,sondern es heifst

die götter giengen zu bett,und auch Zeus schli ef. Alle götter

und menschen schli efen ,Zeus aber nicht

: noch war es zweck

mä fsig , wenn doch die s folgen sollte ,‘

Zeus schli ef nicht, son

dern er ri ef den traumgott’

,vorher daran zu erinnern dafs

neben ihm di e goldenthronende Here lag, die von der beru

fung des traumes nichts wissen durfte .

Und nun füge ich über diese form der epischcn po esie ,

dafs si e minder streng verknüpfte abschnitte sich gestattet, noch

die bemerkung hinzu,dafs zu anfang der li eder auch scheinbar

sehr enge verbindungen im gebrauch gewesen sein müssen ; so

dafs z . b . ein abschnitt der mit oeör o‘

rg én ec'

anfieng, deshalb

nicht eb en streng mit dem vorher gehenden zusammen zu han

gen brauchte . denn welch e verbindung kann enger sch einen

als die durch é'

v8 a ? und gleichwohl fängt so di e erzäh lung

der Odyssee an,

I I 3

E r !) a l l e r ,ue‘

v n a n eg, oom tpuyov am vv o l eä gmx,

orxm

Wie weit sich nun im anfang der Ilias einzelne li eder von

einander absondern,wie si e ihrem inhalt nach gegen einander

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I . EINLEITUNG . 3

stehn ,will ich

,ohne von bestimmteren grundsatzen auszugehen ,

ohne für j etzt nach einer ansicht über die ganze Il ias zu stre

ben, fast ganz in der ordnung wi e ich die untersuchung für

mich geführt habe , aus einander setzen . ich bin selbst b ei dem

späteren oft zur b etrachtung des früheren zurück gekehrt : es

wird mich dah er nicht wundern oder verdriefsen , wenn bei

fortgesetzter und umfassenderer forschung manches genauer

und einiges anders bestimmt wird . nur ein rein negatives und

polemisches verfahren sähe ich meinen beobachtungen nicht

gern entgegen gestellt,weil dies in kri ti schen dingen immer

nur zu abenteuerlichen übertreibungen führt .

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B is zur auslieferung der B riseis, A 347, liest man ohne son

derlichen anstofs .

(bg mdz o, H oizgox l og de‘

cpz'

l gu én srrelä eä'

ét a a'

gtg.

éx d’

Öz'

yaye x l z0h;g B gmm'

da xa l l wra'

ggov,n r au

dance d'

a ysu . z u) d'

a un g i'

t ryy n agoi mag Hxa u uv .

alles in der erzahlung i st kunstreich gegliedert, aber auch vol

l eudet in kürzerer darstellung der erfolge von v . 305 an , H :;

Äsa'

d‘

rgg ‚u e

v én i x l zoiag 14 zgea'

öryg d apa vfia 3 0 7;'

v l a nd;

d’

Z zger'

dzyg &n o l vy a iveoä a z c’

r

'

v ev oi l ? 3 ya T a l & z»'

ßm v

z u) d’

&éxow e ßoiz rgv di

g moiz o , H dzgox l og de'

.

Nun aber folgen zwei fortsetzungen,die theils unter sich

theils mit dem vorher gehenden nicht lei cht zu vereinigen sind .

die erste mag diej enige heifsen welche in die andere einge

schaltet ist, 480— 492, die erzählung wie Odysseus die C hryseis

zurück bringt ; die andere 348 —429 und 493 - 6 1 1 , Thetis bei

Achilles und auf dem Olymp .

Die erste fortsetzung zwar ist nur bedenklich , wenn man

sie mit der zweiten vergleicht,eben dadurch dafs sie in d iese

eingeschoben ist. nämlich in der zweiten hei fst es 493

ciU.

3% di} ex m i o övwöexoizq fiaig‘

und dieses 5x 1 020 hat keine beziehung mehr , weil es inzw i

schen,in der ersten fortsetzung 475 - 477 , nacht und w i eder

morgen geworden ist,j a 490 ff. sogar der verlauf mehrerer

tage bezeichnet ist,wo es von Achill heifst

r r

ou z e n ow: sag a yogqv m al m xez o xvöza z»u ga vI N

av ze n or e’

g n öl cy ov, i oi <p.9w v'

3 w u q u'

1 0v m;gr I r I

a v3 z p evwv,n o .? eeoxe Ö a vr 7; v z e nm l ey ov z e .

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I l . E R S T E S LIED , E R S T E FO RTSETZUNG . A. 5

hingegen die zweite fortsetzung ist in sich im zusammenhang .

gestern , sagt Thetis 424, sind die götter zu den Ä thiopen ge

reist, am zwölften tage werden sie heim kehren : und ri chtig

am zwölften morgen nach Theti s unterredung mit Achi ll, 493 ,

kommen die götter in den Olymp zurück . lä fst man aber die

erste fortsetzung gelten,so trt T heti s voraussage nicht ein

,

sondern die götter kommen frü hestens nach vierzehn oder funf

zehn tagen wieder.

Also,da man einem dichter ni e solche verkehrtheiten zu

trauen darf,in unschuldiger zeit

,die auf bestimmte anschauung

hält,in dieser ordnung kann der erste dichter des anfangs die

beiden fortsetzungen nich t gedacht haben . vielleicht nimmt

man auch anstofs an der etwas steifen symmetrie in den an

knüpfungm a z’

rz cig°

s l l szig 348 und a z’

wciq’

O övooezig 430. i ch

lege darauf für j etzt kein gewicht,und will lieber die manieren

der epischen poesie erst l e r n e n .

Setzen wir nun die erste fortsetzung unmittelbar an das

erste lied ,3 l av

dance a sw . zw 6 a us : i t v n a a r a 14 a n uir7 9 '7 9 Z-u l I

r; d a cm vo ap a wenn yur r; xusv . au t a q O övoaevgI ) I l

8 9 Xqumyv rxa vev a ywv regqv exa z o,ußryv,

und lassen sie,wie gesagt

, 492 schliefsen

I

a ut aq 0 „au s

I I

ad& t ,u e'

vwv, n o& éeax s 5’

dann 1 8 n r o l ey ov 1 8 ,

so pafst alles genau zusammen , und der ausgang wird auf bei

den seiten völlig zu ende gebracht, durch die ausl ieferung der

C hryseis und das grol lcn Achill s . die letzten verse a rizoig 5

‚„ im sind nothwendig h inzu zu fügen, damit di e erzählung zu

letzt wieder auf ihren anfang, den zorn des Achil les , zurück

kehre . also der anfang des gedichts A 1 - 348 und die erste

fortsetzung 43 1 - 492 haben entweder ursprünglich zusammen

gehört , oder der zweite dieser thei ls ist wenigstens sehr ge

schickt und im geiste des ersten hinzu gedichtet .

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H ingegen die zweite fortsetzung A 348-429 und 493 - 6 1 1 i st

eben so wenig al s m it d er ersten fortsetzung mit den haupt

theilen der erzahlung zu vereinigen . die vortrefi‘

l ichkeit des ge

dichts erkenne ich vollkommen an : aber es kann nicht von

demselben dichter sein,sondern er hat zwar das erste lied fort

gesetzt,aber es i st ihm nicht ganz gelungen sich auch in den

einzelheiten in die anschauung des ersten dichters zu versetzen .

Wenn die götter (423) seit gestern bei den Ä thiopen sind,und Apol lon nicht ausgenommen wird

,so ist es wunderlich ihn

von dort auf das achä ische heer schiefsend zu denken,und

Kalchas kann nicht sagen 96

) I Ji

az ovvex ag a l yc coxev émyßdl og nd’

is'

u daioez,N I

end ya n ew Ä a va orow a em ea l ower am aoez

oder gar mi

d o ya n gw Äoz,u oi o ßager

'

ag xe'

igag

wenn man auch allenfalls zugiebt dafs Here und Athene 1 95

bei den Ä thiopen den zank gehört haben und 474 Apollon bei

den Ä thi0pen das sühnelied der Achä.er hört. und nur durch

eine höchst gezwungene auslegung rechtfertigen die alten was

22 1 von Athenen gesagt wird,

75 d’

O iil vmt o'

vde ßeßr;'

xer

daiy az’

8’

g a iyuixozo J t ög ,a st o

r da i‚u ovag d

'

l l ovg.

Ich habe den beiden fortsetzungen,der vi elleicht echten

und der von einem andern dichter,einerlei anfang zugeschrieben ,

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I l l . E R S T E —S L IE I ) , ZW E ITE FO R T S E '

I‘

ZUNG . . 4 . 7

H 6 a e'

xovo’

Ö'

p a zeicn 7vw} xc'

ev . a ördg°

O dvaaedg

H d’

de'

xovo’

d'

,u a w ien yvm} xc

'

ev . aöro‘

zg d l edg

und so fä llt das versstück ganz weg 430

wir da ‚B ig; de

'

xovzog dm ;dn .

eine bemerkung die mir hr . L ehrs m itgetheilt hat, kommt mir

daher sehr gelegen,dafs dm yv

'

gcw dm yv'

ga und ähnliches sich

sonst nur am ende der verse finde . aber die gleichen anfänge

beider fortsetzungen geben doch wohl der vermutung ein

übergewich t,dafs auch die erste nicht von dem verfasser des

liedes i st.

In der zweiten nahm Aristarch an der dva xsqra l a lwozganstofs

, A 3 70 ff .

n'

oqg d’

ad.‘f iegedg isxamßöl ov i»4m il l w vog

731 3 8 €!o é7u‘

vfiag Hxa ca7v xa l xoxn w'

rcov,

Ävao'

aevög z e ö i iya'

cga u . s . w .

sie i st sehr schön in einem andern liede,in einer fortsetzung,

die so an einen andern beliebten gesang anmutig zurück er

innert .

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I m zweiten liede,wenn man dem dichter desselben nicht un

recht thun will,scheinen mir einige athetesen von bedeuten

dem umfang nöthig zu sein . i ch will den zusammenhang nach

den echten versen angeben .

B 1 — 5 2 Zeus sendet den traumgott an Agamemnon der

sich dann rüstet und am morgen die völker zur versammlung

berufen lafst. 87 - 1 42, 1 47 - 1 63 , 1 65 - 1 79, 1 8 1 - 1 93 , 1 98 - 202,

207 —264 al s sie versammelt sind ermahnt er zur flucht , und

sie w iderstehn der versuchung nicht . Athene,von Here ge

sandt, rettet, indem auf ihren antrieb Ody sseus die entfl iehen

den ermahnt und schilt . so kehren sie zur ruhe zurück . T her

sites,der noch lästert

,wird von Ody sseus bedroht . 3 33 —483 ,

780- 785 Nester beruhigt die noch lerm enden ,indem er an Zeus

glückverheifsenden blitz beim auszug erinnert, und heifst Aga

memnon die völker scharen . nach dem opter versammeln und

ordnen sie sich zum kampf, Athene unter den feldherren, und

ziehen aus .

Auch hier ist alles wohl angelegt,besonders auch die ge

spräche . die vi elen gleichnisse (fiv'

z e n ög di'

dq/l ov machen

einen würdigen sch lufs . auf das ausziehen gegen die Troer

mufs eine schlacht folgen . ab er das dritte buch in seiner ein

fachen darstellung pafst wenig zu diesem : es pafst gar nicht,wenn man

,wie ich es thue

,die rüstung der T ro er streicht.

diese aber,die einleitung zum katalog der T roer (786

i st gar zu dürftig,in der erfindung und in der schi lderung des

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v . zws rrs s man . B . 9

rüstens,als dafs ich m ich l eicht entsehliefsen könnte noch die

ses stück und den anfang des dritten buches (F 1 bis 9 oder

bis 1 6) hinzu zu nehmen . im folgenden ändert sich der ton

augenscheinlich .

Das zweite li ed zeichnet sich aus durch prachtv olle aus

füh rliche gleichnisse, B 87 . 1 47 . 209 . 394 45 5 ff . 780. der

vers 02 p év ämjgvooov, z o£ d’

Öy s igovz o ,u oil

ai

m : kommt hier

zwei mahl , 5 2 . 444 , sonst ni cht in der Ilias . die darstellung

hat etwas besonders alterthümliches,indem das innerl iche , die

gedanken und absichten verschwiegen werden,und der erfolg

plötzli ch hervor tri tt. Zeus will den Achäern schaden , darum

hei fst er sie zum kampf rüsten : er spricht aber nicht aus, wie

ihnen der kampf so lle verderbli ch werden . Agamemnon thut

ni cht nach dem befehl des gottes,sondern er klagt und reizt

sie zur flueht : dafs er auf ihren mut rechnend das gegentheil

erwartet , wird kaum angedeutet, 3 7 (1777 3 y

a igry'

oerv

n iy ov n ril t v i;'

p au xeivqn und dafs er das volk nur ver

suchen will,steht nur als Odysseus vermutung da, 1 92

3 1o u yag n eu oa cpa 0 1 03 om g voog Argecwvog

*

) ) Iav twe r wi r n s :ga za a, z axa d upsz a z m ag Axa twv .

Die beziehungen auf das erste buch sind so schwach , dafs

der inhalt desselben dem dichter nicht sehr lebendig vorzu

schweben scheint. nichts von der pcst, nichts von Thetis bitte .

nur v . 3 eig’

Axt l fia z zp rjog; und die letzten vi er zeilen von

Thersites rede 23 9 - 242 gehen bestimmter auf Achilles beschim

pfung und zorn . und wer weifs ob diese vi er zeilen ech t sind ?

mit ihrer wörtlichen anspielung auf einen vers der zweiten fort

setzung des ersten liedes A 3 5 6 . 507 . Im achten liede 1 1 1

ist die wiederholung desselben verses nicht unerwartet ( s . XIII ).

die werte in der rede des Zeus,B 1 8

) I I

mi yag er a,uq ng’

O Ädwu a datum exovu g

ei .9civa t m <pqciCovra 1' én éyrap tßev yoig än a vza g

"

l ; Äm any éw; , T gaismn de‘

xq'

ds'

éq>ön z a r,

sehen j etzt wie eine lüge in dem munde des gottes aus . ich

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10 I V . zwerrs s r.mn . n .

werde spater (IX) noch auf sie zurück kommen . aber eine

beziehung zwischen dem zweiten liede und der ersten fort

setzung des ersten ist unleugbar . die beschreibung des opfers,

die sonst kürzer gefafst zu werden pflegt, i st in beiden gleich

ausführlich mit dem wiederholten aözo‘

zg 1375 85, A 45 8 ff . Bl

421 ff. , a z)

)d i n d ei5é'

a vz o , adt dg än ei xa zo‘

z tu'

jg’

es a ry,

mit ti g da s). n av'

ow ro n dvov, a öz o‘

zg ain s i n öozog xa i ädqzdog

55 é'

gov ä'

vz o . dergleichen ist nie ohne anspielung : nur ist die

frage,ob hier das zweite lied an die erste fortsetzung erinnern

will,oder diese an j enes .

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U ber die abkürzungen, die ich im zweiten liede nöthig gefunden habe

,mufs i ch noch einiges bemerken .

Wenn die beiden fortsetzungen des ersten an sich vor

trefi'

lich sind, so kann man dies von dem verworfenen stücke,

der ßovl rj yegé vrwv B BB - 86 , gew ifs nicht sagen . i ch stehe

nicht an diese verse für schlechtes machwerk zu erklären . die

überraschung durch die sache,dafs Agamemnon ganz wider

des gottes geheifs die Achäer erst versuch t, i st schon al s auf

fallend bezeichnet worden : durch eine vorher gehende rath s

versammlung der feldherren konnte sie freilich gemildert wer

den . aber der dichter wollte das nicht : denn wenn die führer

des obersten feldherrn absieh t wusten,so brauchten Here und

Athene sich nich t zu bemühen . und was hat denn der ver

fasser dieser erzählung vom kriegsrath weiter hervor gebrach t

al s eine andre überraschung ? und wo sie ganz unerträglich

ist, im rath, statt in der sache . Agamemnon giebt nich t etwa

seine gründe, wie sie in den rath gehören :‘

wohl an,

’ sagt er

72 - 75 ,‘

ob wi r vi el leicht die Achäer rüsten ! aber zuerst w il l

ich sie versuchen (fi & ép tg 50u'

v was heifst das ? ) und sie

fliehen heifsen : ihr dann haltet sie zurück .

’ ist darin wohl im

mindesten mehr verstand,al s wenn ihm nun Nester antwortet

76 - 83‘

wenn den traum ein andrer als der höchste der

Achäer gesehn hätte , würden wi r ihm ni cht glauben . wohlan ,

ob wir vi elleicht d ie Achäer rüsteu.

’ i ch übergehe was Ari

sta rch sonst noch venltttndiges wider die verse von Nestor ein

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1 2 v . zws rres ms n . B .

wendet (zu B 75 ; vergl . zu gegen das übrige i st er offen

bar zu nachsichtig gewesen . wie wortarm und unbeholfen i st

der dritte von diesen versen !

ßovh jv de‘

7rc z or aeya ö dpwv fCe y sgdvt ruv

N eom gé3; n agoi m;£ H e lloryevéog ßa orl fiog.

z eug 78 ovyxa l e'

0ag n vxw r} v figzdvezo ßnv l riv .

x l öz e, q u

'

/l oz.

dafs dann Zeus worte zum dritten mah l wiederholt werden,

geht wohl auch über das m afs des erträgliehen .

Mit der‚80e yego

'

vzcov, die sich glatt ausschneiden lä fst,fallen nur zwei verse

,und ebenfall s ohne spur nachzulassen

,

1 43 und 1 94

N l ( I Nn am „er a 7rl r;3 vv, oem e u ßenl qg en a xo vea r .

r J 1ev ßen/ty d ev n a rz eg a xovoa

,u ev m ov eem ev.

den zweiten dieser verse strich schon Aristarch mit den drei

folgenden 1 95 — 1 97, aus guten gründen : weniger möchte ich

ihm beistimmen ‚ wenn er mit ihnen auch einen schon (IV) er

wähnten v erwirft, 1 93

) ) IN N 1m w as

v n etgara e, zo?xa d n‚Ueza z m ag Axa twv.

er thut es aber wohl nur,weil auf e l e g i4 ;<a t cöv nicht gut

folgen konnte

05 y e'

v m ug 7reivz eg ßa ozl edß oy ev äv.9ad°

und doch musts dieser vers mit den zwei folgenden ,wie er

sehr richtig fühlte,hier stehen

,bei der ermahnung der könige

,

nicht nachher in der anrede an das gemeine volk 203 —205 . i ch

wi ll aber eher glauben dafs beide reden gleich unechte zusatze

erhalten haben,von gleichem inhalt,

die macht ist vom Zeus,

1 94 — 1 97 . 203 —205 .

V . 278—3 32 hoffe ich nicht ohne den beifall feinerer leser

zu verwerfen . Ody sseus hat das seinige gethan ,er hat die

fliehenden zurü ck getri eben und den T hersites zum schweigen

gebracht. dafs er danach eine lange rede hält, auf die kein

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V . ZWE I 'I‘E S LIED, KATALO GE . B . 1 9

mensch rücksicht nimmt,aufser dafs sie ihm beifal l schreien

,

dafs er dari n nicht einmahl , wie Nester nachher 386 , auf die

zur flucht treibenden zurü ck kommt , dies widerstreitet einer

vernünftigen ökonomie des epischen gedichts . ohne zweifel

ist es nur der versuch eines nachdichters , den helden hier noch

zum dritten mahl auch im rath auszuzeichnen . auch die Athene,

welche bei seiner rede als herold die völker schweiget, 279,

i st nur eine schwaclrliehe nachbildung der schönen stel le 448,

wo die göttin mit der agi s durch die scharen schreitet und

ihnen mut und kampfbegier einflö fst.

Fä l lt nun die rede des O dysseus weg ,so müssen ent

weder,wie ich bisher angenommen habe , die verse 265 -277, von

der züchtigung des Thersites,ebenfall s ausgelassen werden

,

oder aber v . 3 3 3 - 3 3 5 , der beifallruf nach Odysseus rede . ich

habe nichts dawider,wenn j emand gründe hat lieber diese letz

ten drei verse zu streich en . m ich leitet die bemerkung ,dafs

in der volkspoesie läelrerliche seenen gern ins roherc ausge

bildet werden : ich glaube daher,der dichter liefs seinen Odys

seus den '

l‘

hersites nur bedrohen (bi s 264I, worüber das volk

ihm zuj auehzet (3 3 3 -3 3 59 ,und dies reiztc einen naelrfo lger die

strafe würklieh vo llziehn zu lassen (265

Endlich der katal og der Griechen ( B 484 - 779) i st e in zu

wichtiges stück,als dafs es durch die vorher gehenden prach

tigen gleichnisse hätte dürfen verdunkelt werden . i ch halte

diesen katalog für ein hesondres lied , dessen stel le w i llkü rlich

ist,ob es gleich zu den liedern vom zorn des Achi lles aus

drückl ich gehört . mit dem zweiten liede hat die nachahmung

des katalogs der Achä er, der troisehe, ebenfalls nichts zu schaf

fen . von der einleitung zu demselben ist schon geredet wor

den (IV).

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Das dritte lied fängt nach meiner ansicht mit I“ 1 5 an ,

02 d’

3% dl} oxedöv fiea v s’

n’

ei l l rjl oun v idvzeg,

oder auch ohne weiteres, 1 6 ,

T gam iv ae‘

v n go;ceixr€sv’

AÄe'

éa vdgng & eou drjg,

und es lafst sich,wie ich (VII I) zeigen werde, nicht weiter als

bis an den schlufs des dritten buchs führen, wo Agamemnon

nach dem verschwinden des Paris sagt‘

offenbar ist Menelaus

sieger . wohlan,ihr Troer, gebt uns die Helena zurück .

di

g ä'

qaaz’ ’

Azgez'

dqg, s'

m ) d’

g;'

veov öc'

l l oc i4xaw c'

.

ab er innerhalb hat dies lied , wie ich glaube , bedeutende zu

sätze erlitten,und ich halte von den 46 1 versen des dritten

buches nur etwa 1 70 und einige mehr für echt, 1 6 - 102 . 1 1 1

1 1 5 . 3 1 4 —3 82 449 -46 1 . uri t einem worte , Helena und Priamus

geboren nicht in dies lied .

Erstens Helena . nachdem Menelaus dem Paris den helm

abgestreif'

t hat,heifst es weiter 3 79 - 382

adz e‘

zg dt} ! än dgovo‘

e aa za xz oi,u eva c

,u evea c

'

vcw

é'

yxei‘

xa Äxea'

cy‘

wir» d’

éé'

q'

gn a5’

éei a y oil’

dig z e 3 86g, e’

xeil m,bs d

39’

Öégt n e l lfi‚acid d

efo’

sr 9 a l ei,ueo edelder m;aievu .

dieser erzahlung vom verschw inden dcs Paris entspricht

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1 6 VI . DR I’

I‘

T E 8 L IED f'

.

auf dem thurrne sind , 1 5 3 . 384, so sollte Priamus doch wohl

herab steigen .

Ferner zu welchem zwecke wird der könig geholt ? damit

er die eidopter schneide, 3 1pg’

39m a zd,uvgy adz o'

g, heifst es

v . 105 . das thut aber nicht er,sondern Agamemnon

, 273

dqvcb'

v ex xecpa l éwv z ei,u ve zgfxa g, 292 ri n d ez oy dxovg oigvcöv

zdy e vr;l et za‘

na'

i . und Agamemnon,was hat er mit lämmern

zu thun ? nur ein lamm war für die Achäer geholt worde n,

1 04 Al l d’

Öy eig oi'

o'

oy ev d'

l l or , 1 1 9 fid’

d'

gv’

5xé l evev 020 1?

„w a r, für die Troer hingegen zwei , 103 oi'

oeze d’

d'

gv’

,

gov 1 w xöv eze'

gnv de‘

y e'

l aw a v, 1 1 7 d

'

gva g z e mégew Hgiay öv

z e xa l e'

00a t , 246 digve de'

w aa i eine r e’

v'

gpgova : und d i ese zwei

lä rnmer nimmt Priamus wieder mit, 3 1 0 éa ,xa i e

g dlcpgov

d'

gva g 3 éz o ioo'

3 eog mcdg, geschlachtet, wie die ausleger an

nehmen . dies al les ist eine abseheuliche unzusammenhangende

erzählung, der mit gelehrten deutungen nicht zu helfen ist .

Wenn ich dagegen alles von Priamus auslasse , so i st das

ganze im schönsten zusammenhang . nur andert sich dann die

fabel in einem nicht unw esentl iehen punkte : das bundesopfer

w ird nicht vor dem zweikampfs dargebracht, sondern dies sol l

erst geschehen nachdem einer von beiden gesiegt haben wird,

dabei i st der ausdruck immer,aber nur hier

,

‘die rn inne und

eidopfer schneiden .

so sagt Pari s 7 1

Ö 7rn öz egog de'

ae rm z'

ogy xgez'

oowv z e ye'

mza r,

I 3 I r

azny a 3 el wv ev n aw a 7 vva 1 xa z e em a d a yecr.9cw) I t l 1

0 1. 6 a l l e r geal ozqz a xa t ogm a 7u oz a z a,u ovzeg

va r'

ozz e T goh;v 59 1ßcdl axa , t o i de‘

vee'

oö wv

Hgyog eg in n ößoz ov xa l Hxa u'

da xa l h yv'

va cxa

eben so Hektor statt der letzten drei verse, 94,

e i 6’

ä l l or. mel o'

r qz a xa e dgm a m ore? zd,uwy ea

».

so beten die völker vor dem zweikampf, 320,

Z eö n eiz eg,"

l dq& ev ,u ede

'

w v, xddw ze ,ue'

ycoz e,

Ö n m iregog z e?de Egy a y ez°

eizupoz e'

gow w é'

3 nxev,

z öv do‘

g oin oq>ä iy evov d iira c do'

,t t ov H adog ei

'

0‘

w,

7)‚u iv d’

a d q u1 0'

r ryza xa i ö'

gm a m ore? yeve'

03 m

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vr. DR I'

I‘

T E S LIED r . 1 7

den zweifel kann ich für meinen zweck ungelöst lassen ,ob

der dichter des liedes am schlusse den Agamemnon nur sa

gen

t l )

{4 1 879 6’

id eyec'

qv‘

E l éwyv xa i xz ry'

aa 3 an avzfi) I

sadore, xa i z e,w jv a n ozw éaev fy

'

r n v eom er,

oder ob ursprünglich schon, wie in dem eingeschobenen stü ck

287, darauf folgte 460

1; re m i äoaoaéw zer y ez’

ävß guin oun n é l qz a t .

Wi r haben bis hieher zwei mahl zusatze gefunden , die wir

für sch lecht und ungereimt erklären muston , die ßovb } yegöv

n ur und die ö'

gxra . beide stellen sehen nich t danach aus,als

ob sie etwa nicht sowohl eingeschoben als durch auslassungen

verdunkelt wären : doch wol len wir der kri tik j a noch nich t die

hände binden,und ihr vi elmehr auch d ie anna lnnc von lücken,

wo sie nö thig sein sollte , vorbehalten.

Sonst will ich nur noch bemerken dafs wir im zweiten

und im dri tten buche der Ilias mit einfachen athetesen ausge

kommen sind , gegen die von theoretischer seite selbst die streng

sten vertheidiger der e inheit des homcrisehen gedichtes nichtsLa c h m an n , Betrachtungen: über dla l l lno. 2

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1 8 V I I . L l E DE R .

einwenden können . wer s ich also von der verschiedenheit des

tones in meinem zweiten und dritten liede nicht überzeugt,und

wer die rüstung der Troer (B 786 - 8 1 5 und etwa auch I'

1 - 1 5 )vertheidiget, der kann sagen , wenn er mir auch alle übrigen

interpolationen zugiebt, das zweite und das dritte buch sind von

einem dichter hinter einander weg gesungen . aber niclrto

so steht

es mit dem ersten buche . denn wenn wir von diesem die zweite

fortsetzung al s ein widerstrebendes stück weglassen müssen,so

fehlt zwischen A und B all er zusammenhang, wenn entweder

étq 347 dc5xe d’

d'

yezv, z u) d’

a ßz zg i'

zm» n agoi vfia g 1 4xa za7v,oder aq 492 m

i

t? ;,u e

'

vwv,7zo .9e

'

eexe d’

eivzév z e 7zz o'

l ezzdv

z e unmittelbar folgen sol l B,ue

'

v éa 3 eoz'

z e xa z‘

eive'

geg i7z7zoxogvoza i edde r n a vy üzzo z, J ia d’

m’

nc i'

xe wjdv,u ogiin vogn wer also die annahme eines in den hauptabsehnitten

beabsichtigten zusammen hangenden epi schen gedichts fest hal

ten will,der mufs die zweite fortsetzung des ersten liedes mit

al ler gewalt vertheidigen . oder,da dies nun wohl schwerlich

gelingen w ird,j ene zweite fortsetzung mu fs an die stelle eines

verloren gegangenen echten stückes getreten sein . gegen diese

ansicht habe i ch theoretisch nichts zu erinnern : nur legt sie

sich den beweis auf, dafs die echten stücke unter sich überein

stimmen,im inhalt

,im stil

,in der sprache, die unechten aber

ihnen ungleich sind . j a viel leicht wird die erscheinung,auf die

wir zunächst stofscn ,manchen noch mehr zu dieser ansicht

reizen,dann aber auch hoffentlich zur beweisführung .

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Das viert e li ed namli ch , von J 1 an , knüpft sich genau an die

geschichte des zweikampfes und an die entführung des Pari s,

der sogar weder v . 10 noch sonst wo genannt wird : und gleich

wohl ist es keine fortsetzung des dritten l iedes . denn aus dem

dri tten musten wir die ögxza hinweg schaffen : dieses aber hat

keinen andern inhalt als die ögxlw v odyxt'

o'

cg. und wenn ich

mich auch entschlösse die athetese der ögx za aufzugeben , doch

ist zwischen beiden stücken nicht genug übereinstimmung . nach

A 1 5 9 reichten si e sich bei dem bündnifs auch die hände,

dxgryzoz xa i def za i a fg wovon in T

nichts vorkommt . indefs könnte man sagen dieser vers sei aus

B 34 1 nur eingeschaltet . der bruch des bundes wird in d im

mer durch den ausdruck bezeichnet Ö rze‘

g figa t a dr;l rjoa o f)a z,6 7 . 72 . 23 6 . 27 1 ; in T nicht so , sondern 107 d u); ö

'

m dr;

Ärjo aoö a r und 299 1571 59 «7n n v„cfiva z. also der hund wird

in A als abgeschlossen voraus gesetzt, aber nicht von dem dar

stel ler desselben in T : mithin entweder fehlt uns ein ganz nu

dr( *s lied oder stück für I”

, oder wenig stens statt der von mir

I

on evda z z

verworfenen verse eine andre ausführung . aber man w ird wohl

lieber sagen ein andrcs l ied : denn be i d 1 i st ein liedcsanfaugwie B 1 , da hier an den schlufs von T durchaus nicht wieder

angeknüpft wird,namentl ieh nicht an Agamemnmm worte Öy ei

'

g

d’ '

Agyefqv‘

E l e'

mv xa i xz rjp a .‘f d

'

a'

a t’

a fi 5'

xdoze.

Das vierte lied also enthä lt den gö tterrath, Menelaus Ver

wundong , das anrtteken der Tun er, und d ie sogenannte ém md

2 *

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20 VI I I . VIERTES LIED . .d .

/'

tr;ozg Agamemnons, also den bruch des bundes und die

vorbereitung zur schlacht . all ein diese vorbereitung schliefst

A 421 ohne übergang, ohne dafs man erfährt wohin sich Aga

memnon begiebt : und erst E 38 kommt er wieder vor . also

bei J 42 1 i st der schlufs des l iedes, oder wenigstens ein ab

schnitt bei dem eine unterbrechung des vortrages voraus gesetzt

wird . hier würde man mit besserem grunde das fünfte buch

haben anfangen lassen,wenn es nicht dadurch über tausend

verse bekommen hätte .

G leich wo das lied anfängt, d 422‘

529 e’

5? er a iyt a l di

n ol mpgé z xö,u a .9a l eiomyg , zeigt sich ein ganz anderer uns

aber bereits wohl bekannter charakter der darstel lung,nämlich

der des zweiten l iedes . j a, wenn man es recht bedenkt, auf B

483 oder 780- 785 kann man, ohne eine störung zu bemerken,A422 unmittelbar folgen lassen . denn die beziehung auf das

vierte li ed , auf die verwundung des Menelaus, (E 206

f;'

ön d dozoi'

ow dem‘

z zjec70zv 5mfixa ,T vdec

'

dy, z e xa £ Mzgeidy , ex d’

eiy geoze'

gozw

oizgexe‘

g af,u’

e"

ooeva ßa l aiv, ijyezga dä y ä l l ov)

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IX. FÜNFT E S m an . E . 2 1

scheint mir nicht sehr wichtig, da sie in der langen und gevvifs

ursprünglich nicht ganz so langen rede des Pandarus vorkommt .

dagegen stimmt eine bedenkliche stelle des zweiten liedes ge

nau mit einer des fünften zusammen,in einer fabel di e uns das

erste buch ni cht überliefert . dort sagte Zeus B 1 4, Here habe

alle götter durch flehen bewegt zur gunst für die Aehäer : und

hi er im f ünften liede E 832 sagt Athene, Ares habe ihr und der

Here versprochen gegen die Troer zu strei ten und den Achäern

beizustehn .

Ich erlaube mir bei diesem liede m ich der rechte eines

anfängers zu bedienen . wenn auch der hauptinhalt desselben

wohl der kampf mit den göttern ist,so sind doch die bege

benheiten so abwechselnd und mannigfaltig,dafs man

,noch

ungeübt und ohne auf das einzelnste der darstellung und selbst

der sprache einzugehen,nicht hoffen darf mit einiger wahr

scheinl ichkeit die ursprünglichen und die etwa später eingefügten bestandthcile des li edes zu unterscheiden . wer al so nach

mir sich an das schwerere wagt , dem mag auch überlassen

sein zu entscheiden,ob etwa das zweite und das fünfte lied

von einem dichter sind , oder ob nur einer streng der manier

des andern folgt . er mag auch entscheiden ob es zu vereinigen

ist dafs Athene im zweiten liede B 446 mit der ägis unter den

Aehäern geht und dafs si e im fünften E 73 8 sie sich erst um

die schalter wirft ; ob überhaupt die rüstung der göttinnen und

ihre fahrt ins heer hier im fünften liede E 7 1 1 - 792 . 907 ff.

einem später folgenden 0 3 50 ff . nachgeahmt ist, oder umge

kehrt . ich sehe nur so vi el,dafs bei der j etzigen fassung der

anfang von Z noch zum f ünften liede zu rechnen ist : denn

nur nachdem eben gesagt werden i st,die götter seien in den

himmel zurück gekehrt, kann man den vers verstehen,

T guiwv d’

xa i a uöv q>ri l om g a l .

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G leich mit dem folgenden verse aber, Z 2

H e l l o? d’

d'

g’

5'

v3 a aa ). 5v3’

i'

3 v0e ,uoixq n edz'

ozo,

oder mit dem nächsten absatze, 5

Ai'

ag'

dé 7zgcö'

zog T el a ,uaiw og, %'

gxog’

Axa t cö'

v,

T gaia w éfi€e mdl ayya ,

fängt ein neues lied an,das sechste .

E s schliefst sich nicht genau an die vorher gehenden be

gebenheiten . die unvollendeten 39m a werden H 69 erwähnt :

aber wunderbar, bei dem zweikanrpf zwischen Hektor und Aias

ist nirgend eine beziehung auf den des Menelaus mit Pari s,

auch da nicht wo Menelaus selbst sich zum kampf mit Hektor

anbietet . also die erinnerung an das dritte und vierte l ied zeigt

sich eben nicht stark im sechsten . sehr wichtig scheint mir dafs

Andromache Z 435 sagt, drei mahl sei schon von den feindendie mauer am feigenbaum versucht werden ; wovon aber im

fünften liede n ichts zu finden ist . Aristarch tilgte die sieben

verse Z 433 - 439, b'

u 1peöd‘

og n age'

wvozr die andern gründe,

die er gegen si e aufsucht,halte ich nicht für erheblich .

Das ganze lied hat einen milden und anmutigen charakter .

schilderung der kämpfe wrrd vermieden . die begegnung des

Glaukus und Diomedes ist ein vorspiel zu Hektors besuch bei

Andromache . die kurze aufzählung der kämpfe Z 5 - 3 6 ist ganz

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24 XI . EINLEITUNG ZUM SIEB ENTEN L I E B E . H Q.

Die erzählung ist so kurz und ungeschickt,dafs man selbst

die tage nicht sicher b erechnen kann . H 3 81 ist es morgen,

42 1 wird es tag, 43 3 noch nicht (wieder ? ) morgen , 465 geht

die sonne unter , 1 wieder auf, 68 i st mittag . es eräugnet

sich viel und mancherlei in noch nicht 500 versen ; vier mahl

essen H 3 1 3 . 3 70 466 0 5 3 (das l etzte mahl am morgen,nachdem eben H 476 di e ganze nacht durch geschmaust wor

den ist), vier mahl donner und blitz , H 478 75 . 1 3 3 1 70,

zwei götterversammlungen H 443 . 1 , eine reise des Zeus

40, er wägt die todesloose 69 und. sendet den adler mit dem

hirschkalb in den klauen 247, ein gesmäch zwiseh en Here

und Poseidon 1 98, ein rath der Achäer, ein rath der Troer

und eine botschaft,die todten werden verbrannt die mauer der

Aehaer wird in kaum zwanzig stunden gebaut mit thor und

graben H 43 3 . 465 , Nester verli ert fast sein leb en 90, die

T roer werden fast in I lios eingesperrt wi e lärnm er 1 30, Hek

tor zündet fast die schiffc an 2 1 7 aber nirgend kommt die

scene zur klarh eit,die darstellung zur ruhe . man kann dies

stück , wie es aller einheit ermangelt, nicht ein besonderes li ed

nennen, und. gew ifs mit recht hat es Hermann schon in der

vorrede zu den hymnen s . v u als ein auffallendes beispiel des

elendesten nachahm erstils aufgestellt . am richtigsten hält man

es wohl für eine vorbereitung auf das folgende , die an di e stell e

des echten anfangs getreten i st .

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Denn wi e wird nun mit einem mah l all e s wieder anders undhell ! mit den versen 25 3

) I ) I an

E v.? ev z ag zrgöz egeg Aa rawv, n e l l wv n ee ée'

vzw v,

I I

ev_Ea z e T vd

'

er'

da e n eieeg exe'

y ev aixe'

a g i'

7z7zovg1 I I I

z a qrgov z eé'

el a o‘

a z ua :. eva vz zßcev y axeea e .9a z.

ton und darstellung zeigen dafs wir uns hier in einem andern

li ede befinden,das ich das siebente nennen will . von dem vo

rigen wird hier allerdings einige s voraus gesetzt. der graben

vor dem achä ischen lager ward in den vorher gehenden liedern

nicht erwähnt : in dem verworfenen stücke war er um die neu

erbaute mauer gezogen,H 440. 449 . der mauer erwähnt indefs

auch das siebente l ied nicht . die Achäer sind nach j ener ver

worfencn einlei tung 0 2 1 3 zwischen den graben und die mauer

zurück gedrängt : im siebenten l iede rücken s ie über den gra

ben aus, 25 5 , und treiben die

'

I‘

roer n goz l"

l l m v 295 , werden

aber dann 3 3 6 l3 dg z ciqrgozo zurück gedrängt, j a bis über den

graben 343 auch finden wir 3 97 Zeus auf dem Ida sitzend ,wohin er sich im anfang des achten buches, v . 47, begeben

hat. trotz diesen übereinstimmungcn wage ich m ich auf das

gebildete gefühl j edes lesere zu berufen : e s ist unmöglich dafs

ein dichter in so verschiedencm ton, so armselig und so vor

trefl'

lich, die ein leitung und das sieb ente lied kann gesungen

haben . das aber ist k lar, dafs das siebente li ed j etz t keinen an

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26 X I I . S I E B E N'

I‘

E S L IED .

fang hat : die rüstung der Here und Athene und ihr versuch

den Aehaern zu helfen 0 350 ff ., wobei auf den inhalt der

zweiten fortsetzung des ersten liedes angespi elt wird ge

hört wohl auch noch zum siebenten : für den schlufs wird man

484 nehmen dürfen , wo die gö ttinnen , von Zeus gescholten

stil l schweigen .

Weiter können wir nämlich nicht gehen . denn 6 485 erfolgt

der untergang der sonne so unpassend als möglich,ohne dafs

erst die Troer heimkehren . es ist doch wahrlich nicht genug,

wenn nachträglich in die erzählung eingeschaltet wird,Hektor

habe sie von den schiffen an den flufs gef ührt, 489

I 3 I I

T ycoon» 6 a uz a yegqv n omea z e ma cdz,u eg B arme,I N I N I

71 00q wsmr a ya ywv, rzeza,wy 5

'

7u dzvnevz t ,N I N

er xa 3 aew ,e& z Ö l ] vew v dzecpaw eze xweeg.

Es wird nicht nothig sein dafs ich bei diesem achten liede ,der gesandtschaft an Achilles

,ins einzelne gehe : es scheidet

sich bestimmt genug aus und trägt überal l den stempel der

nachahmung . nur das will ich bemerken, wie Homer, der doch

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X I I I . ACHTES ms n . e r. 27

ein halbweg verständiger dichter gewesen sein wird, sich hier

so schmählich selbst parodiert, indem er den Agamemnon I 1 7

die Achäer,ernsthaft oder sie versuchend

,zur flucht ermahnen

lä fst mit denselben werten in die B 1 1 0 die erste v ersuchung

gefafst w erden war . kleinlich ist auch I 34 die beziehung auf

die ém m dl r;cn g 3 70, indem Diomedes sagt

I N I u

a l xqv ‚u sw ,uez 7zn ev everdm a g év d a va ecezv,

y I I

g>ag eaev a n z e l ey ev aa a a va l x t da .

die mauer ist I 349 eben erst gebaut, wie in dem stücke vor

dem siebenten liede . alles scheint mir den ten spaterer naeh

dich tung zu haben,die wohl auch schon auf das zusammen

reih en der erzä hlungen in einer stä tigen folge ausgeht .

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Das neunte lied , K, die Dolonie, sondert sich von dem vorher

gehenden und folgenden rein ab . im folgenden buche / l 1 wird

es zu spät morgen : denn bei dem ausgang der beiden helden

K 25 1 i st er schon nah, auch haben sich beide K 5 78 schon

zum frühmahl gesetzt . 49 1 versammelten sich die Troer

zu

er xa& aecp , 03 L di} vexv'

w v daema z'

vez e xwgeg'

und wenn hier auch durch die w erte n ez ap o} em demjeseine etwas grö fsere entfernung bezeichnet wird , so kann es

doch niemand loben dafs sich K 1 99 nun in derselben nacht

die könige der Argeier j enseit des grabens auch wieder setzen

N ( I I I 0

er xa .9aety , 03 1. dry vew v dreqraw ez e xweeg.

und wenn irgend überl egung und sparsamkeit bei dem aufbauen

eines epi schen gedichts waltet, wie kann ein dichter dazu kom

men,in einer nacht wo die w achtfeuer der Troer ganz nah

bei den schiffen brennen , b eides und zwar ‚nach einander nu

ternehmen zu lassen,die aussendung der boten an Achill , und.

die der beiden helden die spähen oder den feinden schaden

sollen ? dafs aber Odysseus beide mahl mit mufs, ist gar un

gereimt oder doch höchst armselig . wenn also beide darstel

l ungen würklieh dieselbe nacht meinen,so sind es verschiedene

sagen,unmöglich von einem dichter dargestellt

,aber doch von

dem anordner der Ilias hier richtig,wenn auch nicht ganz ge

schickt, zusammen gebracht. i st hingegen in der sage die ord

nung der schlachten und der begebenheiten so fest nicht ge

wesen, se haben die beiden lieder vielleicht gar nicht dieselbe

nacht gemeint .

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Da ich nur betrachtungen über einen theil der Il ias verspro

chen habe,wi rd es mir woh l erlaubt sein hier beim elften

buche abzubrechen, zumahl da un tersuchungen dieser art sich

ni cht auf verlangen zu j eder zeit führen lassen , sondern nur in

den besten stunden .

Aber im elften buche fangen j a gerade die versuche Her

manns an,wenigstens die ausgeführteren und weiter greifen

den,in seiner abhandlung de in terpolatienibus Hemeri (opus

eu la V p . sol lte ich nicht sagen müssen,ob sie m ir eben

so wahr sch einen al s sie gewi fs sinnreich sind ? sinnreich , und

woh l überl egt ; so dafs es gleich erfreulich und ehrenvoll sein

würde,si e weiter zu bestätigen oder sie zu widerlegen

,wer es

könnte . ich aber mag mich zu dem nich t drängen was ich viel

leicht nur unvollkommen ausführte : mögen andere sehn ob si e

recht thun blindlings zu folgen oder unbesehn zu w iderspre

chen . genau genommen habe ich j a bis j etzo kein näheres recht

zum urthei len . denn da unsere wege doch e twas verschieden

sind, da ich mehr al s Hermann darauf aus bin die ursprüngli

chen abschnitte aufzufinden und den umfang der einzelnen lie

der zu bestimmen,so musts ich erst meine untersuchung selb

ständig geführt hahen . wenn sich auch allenfalls ergeben sollte

dafs in den folgenden büchern nicht mehr wie bisher sich die

einzelnen theile so bestimmt sondern l iefsen, dennoch erst dann

wenn von verschiedenen seiten her die versuche w ürkl ieh ge

macht wären, könnten s ie gegen einander als mafss tab dienen ,und vi elleicht eine wahrh eit ergeben , die durch gegenseitige

besehränkung bestimmt wäre .

Ich glaube mich daher nur berechtigt und verpflichtet das

zu vergleichen was Hermann lther einen von mir auch bereits

behandelten abschnitt sagt . um m ich ganz fre i zu erhalten,

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30 XV . HERMANNS ans 1cnr von

habe ich absichtlich Hermanns aufsatz erst nach der schri ftli

chen abfassung dieser betrachtungen wieder gelesen : und es

freut m ich sehr dafs ich j etzt nur einen bestätigenden nachtrag

zu liefern habe, übrigens aber kein buchstab zu ändern war .

Hermann nimmt (s . 63) mit recht anstofs am anfang des

achten buches,

1 - 5 1 , wo Zeus den göttern mit harten dro

hungen untersagt T roern oder Aehäern zu helfen . sehr unpas

send,sagt sr

,fahren dann Here und Athene ganz offen im

wagen unter die heere den Aehäern zu hilfe . ich hätte diesen

widerspruch,wie gewifs manchen andern, nicht ohne nutzen

anmerken kennen , wenn er mir eben aufgefal len wäre . die

fahrt der göttinnen ist in meinem siebenten liede,die götter

versammlung in dem stücke welches statt des fehlenden anfan

gcs zu diesem liede hinzu gedichtet ist . der verfasser desselben

mochte denken,der widerspruch sei dadurch gehoben dafs er

Athenen 3 5 zwar versprechen lä fst sich des kri eges zu ent

halten,nicht aber des rathes den sie den Argeiern geben könne .

aber in der erzählung von den göttinnen i st vom rath nicht die

rede,sondern sie rüsten sich mit waffen zum kriege 3 76 3 88,

und Zeus leidet nicht dafs sie in die sch lacht gehen .

Hermanns meinung ist nicht dafs die ersten 5 1 verse des

achten buches zu tilgen seien (s . aber er w i ll sie vor N 4wiederholt wissen

,wo sie ihm

,glaub ich

,ursprünglicher schei

nen . dafs sie sich dort sehr gut ausnehmen würden ,i st keine

frage : ob aber so starke verkürzungen und umstellungen bei

der einrichtung der Ilias würkl ieh geschehen sind , darüber zu

entscheiden ist nicht meines amtes : denn in den ersten zehn

büchern habe ich zu dieser annahme keine veranlassung ge

funden . für den satz, auf d en Hermann hier baut , dafs die

rhapsoden an gleiche anfänge verschiedene erzählungen ge

knüpft haben ,i st uns aber wenigstens ein bestä tigendes beispiel

begegnet (III), dafs die beiden fortsetzungen des ersten liedes

ganz gleichen anfang hatten ,‘

H d’

de'

xeve’

d'

,u a z e le z v } a lex» . a drde

O dveeedg

und adz eie%l l ei g.

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32 XVI . ATTISCHE Ü B ERLIEFERUNG .

Herakles nur ein schattenbild, während er selbst unter den gö t

tern wohnt,se dachte man bei dieser wunderlichen vorstellung

an einen geistlichen mann unter den überlieferten oder ver

muteten helfern des Pisistratus, den O nomakritos , dem daran

liegen konnte den in Attika zuerst göttlich verehrten heros auch

in den Homer al s gott einzufä lselren . weil di e S iky onier etwas

von einer stadt Donoessa zu wissen glaubten , hatte Homer,meinten sie

,so geschrieben : Gonoessa (B 5 73) komme auf rech

nung der atti schen unkunde. aber das waren urtheile und ver

mutungen ,nicht erwiesene thatsachen : niemand beri ef sich auf

bücher die von der attischen überlieferung abwichen : und wenn

die von Megara,wie erzählt ward , die attischen verse vom

Aias um sangen (dvzwzagqrdfiea z nennt es Strabo , indem er den

anfang davon giebt), so wol lten sie gewifs nur sagen, statt j e

ner abgeschmaekten zwei verse müsse man etwas schickliches

und nach ihrer behauptung wahres setzen . wie sollte denn auch,

in einer zeit der die kritik fern lag, mehrere mahle unternom

men sein was von Pisistratus allgemein ausgesagt wird,dafs

er die hie und dort zerstreute homeri sche poesie gesammelt

habe ? kann also Suidas, der al l ein (unter diese arbeit

auch viel en andern anfser dem hauptsammler Pisistratus zu

schreibt (h'

ezegev de‘

evvez éä q xa £ evvez eix3 q Ö n o‘

n el /h ör,xa i

,u eil m z a i me

H ere zezgeiz ev z er? z a7v’

A—97yva z'

cev zvgcivv0v), kann

er anders als die gehilfen des Pisistratus m ifsverstanden und

in viele andre,also sehr von einander abweichende

,eben so

ungereimt verwandelt haben,als in neuerer zeit von grefsen

abschnitten der Odyssee behauptet ist,Aristoteles habe si e nicht

gelesen,oder al s gegen aristarchische athetesen anführungen

bei Platon oder gar bei Plutarch geltend gemacht werden sind ?

In der nachricht über die arbeit des Pisistratus liegt aber

nothwendig die aufgabe, deren lö sung i ch f ür einen theil der

Ilias in einer der akademie vor drei j ahren vorgelegten abband

lung versucht habe wie ich sie j etzo,nach einem neuen an

lauf,den ich ohne aufmunterung von freunden viel leicht nie

gewagt hatte, auch bei den übrigen büchern desselben gedichts

glaube lösen zu können . dafs auch schon die alten gefragt

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XVI . B E R E C H'

I‘

IGUNG KRITISCHER V E R S L'

C HE . 3 3

haben ob die zusammen getragenen stücke nicht hin und wie

der noeh zu erkennen sei en, lehrt eine sehr bekannte stelle des

E ustathius , deren inhalt man oft ohne nachdenken für ein über

liefertes gerücht von einer thatsache, statt für das verständige

urthei l und die vermutung eines kritikers, genommen hat ; (p .

785 , 42) die alten sagten, die Dolonie sei von Homer beson

ders gesetzt und nicht in die th eile der Il ias eingereiht wor

den (y r) eyxaza l eyfiva z), erst Pisistratus habe sie in die poesie

gesetz t. unter den alten versteht E ustathius, wi e j eder kenner

weifs , die ihm vorliegenden auszüge aus alten grammatikern .

in guten scholien würden wir dafür den namen eines Aristo

phan es von B yzanz oder frühestens des Ari stoteles finden : und

der zauber wäre verschwunden , den das wort n a l aw t'

auf un

kritische leser ausübt. der urheber dieser ansicht von der Do

loni e folgte natürlich der hergebraehten annahme, dafs Il ias und

Odyssee von einem einzigen dichter in stücken verfafst wor

den sei en,die der zusammenfügung fähig waren

,oder schon

von ihm selbst zusammen gefügt. wer vor der atti schen samm

lung d erselben meinung war,schri eb die stücke die er kannte

und sich selbst in seinen gedanken in zusammenhang brachte,

dem Homer zu, gew ifs nicht mit der schärfsten kritik . als die

arbeit des Pisistratus verbreitet war, für deren sämtliche ein

zelheiten j ene früheren nicht zeugen können , verlor sich was

etwa noch in anderer fassung umgieng, und die reiche tiber

voll stä ndige sammlung ward gern für des einen diehters echtes

werk angesehn . wenn aber wir, mit einem hoffentlich nachgrade

feineren kriti schen gefühl al s wir es dem pisistratischen zeit

alter zutrauen,und aus gründen die offen dargelegt j eder mit

eigenem sinne prüfen mag,die einzelnen stücke wieder heraus

erkennen und uns überzeugen dafs sie nicht all e von einem

und demselben dichter sein können,sollen wir da, aus blinder

ehrfurcht vor dem a lterthmn , unser gefühl und unsere gründe

lügeh s trafen, und einer nur auf alter, aber auf keinen beweis,

ge stützten annahme zu liebe eine erforschte und begründete

thatsaehc verwerfcn ? es ist h ier nichts heiliges, keine rech t

gläubigkeit, d ie von der stolzen höhe des sicheren W i ssens h erabm ll atrer htnngun uber d ie I lias . 3

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34 XV I . B E R E C I I'I‘

IGUNG KR I ’I‘

IS C HE R VERSUCHE .

grübelnden frevel und entweihung beklagen dürfte . al so gründe

wider gründe ! aber kein welrklagen ,und kein anathema l

Zu solch einer rechtf'

ertigenden und vorbeugenden ciulei

tung,ich gesteh es, habe ich in dieser versammlung keinen

grund . ich w eifs dafs ich hier mit dem unschuldigen satze dureh

kommen werde , dafs es bei j edem buche , selbst wenn der ver

fasser sich nennt, erlaubt ist zu fragen ob es von ihm oder ob

es von mehreren sei , und dafs , sobald der zweifel nur einigen

grund hat,vor dem erweise die annahme eines und des über»

lieferten verfassers eben sowohl annahme ist als die entgegen

gesetzte . hier darf ich gewi fs unbefangen die früheren unter

suchungen fortführen , und ich‘

mufs nur in voraus um verzei

hung bitten wenn sie j e schwieriger um so weitläuftiger wer

den sollten .

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XVII .

Man hat langst die unermefsliche dauer und den verworrenen

thatenreiehthum des tages bemerkt, der / 1 1 anfängt und bis

2 240 währt , wo nach dem auftreten Achills der sonnengott

noch wider wil len zum Ocean geschickt wird,nachdem es vor

her zwei mahl , A 86 und II 777, mittag geworden und nach

P 384 einen ganzen tag um Patroklus,den lebenden und den

todten,gestritten ist . im siebenten liede 6 475 . 476 i st das auf

treten Achills auf einen späteren tag (if‚u au t o7) angekündigt,nicht auf den nächsten : der ort wo um Patroklus leichnam soll

gestri tten werden , än i 7rgzi,u vy0c, arer'

z»ez är a ivow iu,u‚ i st ein

anderer als wo nachher würklieh darum gestritten wird,näm

l ich theil s in der ebene theil s am graben aufserhalb des schiff

lagers : und wenn ich recht verstehe,sol l sich an einem tage

der kampf um den leiclm am und Hektors tod begeben . Ari starch

hat den widerspruch geti lgt,aber er erklärt nicht wie ihn j e

mand so gedankenlos in das ferti ge in einem sinne gedachte

werk bringen konnte . die verschiedenheit des ortes fiihrt offen

bar aut'

verschiedene dichter,die verschiedenheit der zeit we

nigstens auf einzelne gesänge die sich um morgen und abend

nicht zu bekttmnrern brauchten . gleichwohl müssen wir uns

httten die einzelnen theile hier als so getrennt und unabhängig

von einander zu betrachten w ie wir bisher die meisten gefun

den haben : denn all e stimmen in einem umstande gleichmäß ig

überein,der f ür die fabel der Ilias so wichtig ist al s der zorn

des Achil les selbst, dafs die drei bedeutendsten helden, Aga

3 0

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3 6 xvn . DE R TAG von ms 2 .

memnon Diomedes und O dy sseus, für die. dauer der kämpfe

unbrauchbar werden . es gilt al so zunächst den kühnen versuch,

aus dem verwirrten gebüsche den stamm richtig heraus zu fin

den : und das können wir nur wenn wir seinem edeln wuchse

von der wurzel aus nachgehen . den bau und die art des zehn

ten liedes,das mit dem elften buch anfängt

,müssen wir uns

zur anschauung bringen um seine grenzen zu erkennen . einer

kleinlichen betrachtung kann sich hier nichts ergeben

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XVIII .

A 1 - 7 1 . E ris,von Zeus ausgesandt

,schreit den Aehaern

mut ein . alle rüsten sich,voran Agamemnon

,den Athenäa und

Hera mit gerassel begleiten . sie lü cken aus über den graben,

zuletzt die zu wagen . di e Troer stehn auf der höhe des feldes,

unter Hektor Polydamas und dreien Antenoriden . die völker

stürzen auf einander und mähn wie schnitter .

Hier aber kommt unschicklich (denn nachdem Hermann in

der vortrefi'

lichen abhandlung de i tera tis apud Homerum auf

dergleichen gewiesen hat,darf es einem nicht mehr entgehen)

ohne fortschritt ein neues gleichnifs : die schnitter werden 72

plötzlich zu wölfen . eben so unpassend ist di e folgende aus

schmückung .

‘Eris freute sich : denn sie allein war bei der

schlacht,die andern götter safsen ruhig in ihren häusern auf

dem Olymp .

aber eben haben zwei göttinnen dem Agam em

non zu ei nen gerasse lt, nachh er 43 7 schützt Athene den Odys

seus vor dem tode,auch ist Iri s bei Zeus und wie wir

noch sehn werden (XIX) Apollon .

alle,’

heifst es weiter,

ta

delten den Zeus, dafs er den T roern si eg gehen wollte .

alle,

sagen die Alexandriner mit recht, sei nicht wahr .‘

er aber ent

fernte sich von ihnen (wimpr al s ob si e b eisammen

gewesen wären,sagen die Alexandriner.

und setzte s ich um

die völker und die schlacht zu schauen?

vom himmel ? fragen

die alten ; da er doch nachh er nö thig findet von da zum Ida

zu gehn . die kritiker thaton sehr wohl sechs verse 78 - 83 zu

streichen : nur hä tten sie auch die sechs vorher gehenden 72

77 m itnehmen sollen .

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38 XVIII . ZE HN’

I‘

E S m sn . A.

A 84 - 1 92 . 1 95 - 207 . Um mittag durchbrechen die Achäer

die reihen der T roer . Agamemnon , der held welcher bis j etzt

allein genannt i st,tödtet drei paare , zwei freunde , zwei Pria

miden,zwei An timachiden . die T roer fliehen ; Hektor, von Zeus

dem gedränge entrückt, und Agamemnon ihm nach , bis nah an

die stadt . da geht Zeus vom himmel zum Ida und sendet die

Iris zu Hektor . er sol l weichen bis Agamemnon verwundet sei :

dann wird der gott ihm kraft verleihn .

c

Zu tödten ,

heifst es weiter 1 93 . 1 94 und wiederholt 208.

209,‘

bis Hektor zu den sehifl‘

en gekommen sei und die sonne

untergehe .

’ dies widerstreitet aber dem rathsehlufs den Zeus

später ausspricht, 0 232 die Achäer sol len bis zu den sehitfen

fliehn , sich aber dann erholen . die alten verwarfen des wider

spruchs wegen die verse welche diesen rathsehlufs enthalten .

solcher reinen willkür bin ich abgeneigt : aber wenn mir ge

l ingt zu beweisen dafs die stelle die den rathsehlufs des Zeus

enthält zum zehnten liede gehört,so mufs ich h ier die verse

xrez'

vew eig 3 w7ag tilgen, die in P an ihrem

platze sind .

/ I 2 10-496 . Die Troer,von Hektor ermahnt

, stehn den

Achäern . Agamemnon tödtet die Antenoriden Iphidamas und

Keen : aber von diesem durch die hand gestochen springt er

auf den wagen und eilt zu den schifi°

en . Hektor,da er dies

sieht,ermahnt die seinen und erschlägt neun anführer und vie

les volk . die Griechen fliehn ,bis Odysseus den Diomedes ruft .

beide tödten drei paare . da macht Zeus die sch lacht auf bei

den seiten gleich . Hektor, nachdem Diomedes den Agastrophos

zum tode verwundet hat , w irft sich auf die beiden helden .

Diomedes trifft Hektorn ohne ihn zu verwunden . Hektor ent

weicht betäubt, springt auf den wagen und enteilt . während

Diomedes den Agastr0phos beraubt, schiefst ihn Pari s,amgrab

mahl des Ilo s stehend , mit dem pfeil in den fufs, so dafs er,von Odysseus auf den wagen gebracht

,zu den sehift

en fahren

mufs . Odysseus ist allein ohne hilfe : von den T roern gedrängt

erlegt er nach vier andern die Hippasiden C harops und Sekos,welcher letzte ihm in di e seite sticht. auf sein rufen erscheinen

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40 XV I I I . Z E HN'

I‘

E S LIED .

gende echte wi e die faust auf das auge .

er mied den Aias

denn Zeus gönnte ihm nicht mit einem besseren manne zu

streiten : Zeus sandte dem Aias flucht .’

Z eüg yoig oi 3z°

dy eivow ma n:) y dxow o .

Z ar); dä n om jg Ai'

am9'

Ö rpi€vyog 5v (pöß0v cdgaev .

5 44 - 5 5 7 Nicht Hektor vermied den kampf,sondern

Aias floh,sagt der dichter , und setzt nach dem vortrefi

'

l ichen

gleiehnifs vom löwen hinzu , Aias sei ungern von den T roern

gewichen : ‘denn er fürchtete für die schiffe der Aehäer? wohl

zu merken,er war ihnen also schon ziemlich nah .

B s fs nun hierauf das zweite gleiehnifs vom esel unsehick

lieh folge,hat Hermann mit feinem und. richtigem gefühl be

merkt . daran aber hängt ferner,um den Aias zu schützen,

nicht etwa Menelaus , den wir erwarten , sondern E urypy los ;und zwar ohne sonderlichen nutzen : denn Pari s

,der also überall

ist, verwundet ihn . Aias steht,da er zu befreundeten gelangt

i st . dann wird an das früher verworfene stück von Nestor und

Machaon angeknüpft. wenn nun vor diesem, 5 96, wie Hermann

meinte (opusc. V,p . oder schon etwas früher

, 5 5 7, das lied

schlüsse, so wäre es unvollendet. Hektor hat nach Agamem

nons abgang 284-309 343 - 360 zu wenig gethan um das ver

sprechen des Zeus 1 92 zu rechtfertigen . Aias auf der flucht,oder thatenlos stehend

,erregt erwartungen eines schlusses

,der

aber fehlt. endlich war Menelaus als thätig angekündigt, er hat

aber noch nichts gethan . sollen wir abschl iefsen, der erfolg

fehle, oder geduldig noch weiter suchen ?

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I ch denk e sagen zu dürfen , meine geduld ist nicht unbelohntgeblieben .

E 402 - 507 kommt ein abschnitt , in dem wenigstens der

name des Aias ohne grund voran steht : hier, wo uns der faden

rifs, pafst er genau .

3A 05 6 chg Ai'

ag z öz°

aim ) T gwwv r en ny e'

vog nm eI I l

me, n o“. a exwv‘

n egc yag dee mvou Axa cw v .

402 Ai'

aw og dä n etöm g oix6vu 0'

e ma iöc‚u og"

E xu ogI 3 l

eyxez, m u z ezga n zo n gog z9 v oz,ovö amay ozgrw .

Hektors ruhm freilich verschiebt und‘

sehmä lert der überal l

griechi sch gesinnte di chter noch , aber es handelt doch hier an

wem die reih e zum handeln ist . Hektor tri fft den Aias ohne

wunde . Aias wi rft einen stein auf Hektor,einen von den stütz

steinen der schiffe E 4 1 0; der schiffe , für die Aias fürchtete

A 5 5 7 . Hektor wi rd von seinen freunden gedeckt. der vers

E 426 , welcher den auch schon früher A 5 7-5 9 genannten noch

den S amedon und Glaukus beifügt , die aber in di esem l iede

nicht beschäfti gt werden, wäre h ier sicher nich t zu finden , wenn

der gan ze abschni tt noch an der ursprünglichen stelle stünde .

die freunde haben es nich t schwer den betäubten zu seinem

wagen zu bringen , von dem er erst vor kurzem A 5 38 ge

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42 XIX. ZE HN'

I‘

E S man .

sprungen i st, während Kebriones darauf blieb : die beiden verse

also 5 430. 43 1 sind wieder in beziehung auf anderes (M 76 .

9 1 N 790) aus N 5 36 5 3 7 eingeschoben , di e uns sagen , Hek

tor habe hinter der schlacht einen wagen mit einem führer ge

habt . während nun Hektor am furt des Xanthos ohnmächtig

l iegt,erfolgen fünf nach der art dieses liedes ausführlich er

zählte kämpfe . Aias Oileus sohn,Polydamas , der T elamonier

Aias, Akamas Antenors sohn , endlich Peneleos , Griechen und

T roer einer um den andern,erschlagen j eder einen gegner .

die Troer denken auf flucht .

Weiter könnenWir nicht : denn nun kommt sogleich E 508 ff.

eine anspielung auf Poseidon,die wir eben so wenig ver

stehen als das darauf 0 4 erfolgende erwachen des Zeus in

den armen der Here . eilen wir zu der stelle wohin uns di e

andeutungen des letzten für sich allein wenig befriedigenden

abschnittes führen, zur erweckung Hektors aus seiner ohnmacht.

0 220 Ka i z 6z° %n öÄ /lmva 7rqooécp1; vemel qyege

'

z a Z edgN C I

sgxeo vw, q u

'

l e,u eu9 E z z oga xa l xoxogvcn ry

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v .

232 z o'

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div Z xc uor'

q>eé yovz eg vficig z e am E l b y'

on ovz ov i'

xcovz a c.

xei ä ev d’

ocöz ög äyai q>goiaoy o n sgyov z e é'

n og z e,

( I 3 l I

wg ua am avn g Axa i oz a va n vev awor n ovom .

0 236-25 7 . 262 —269. 27 1 —280. Auf di ese rede des Zeus,aus der ich was sich

'

auf Poseidon bezieht weggelassen,er

muntert Apollon den Hektor . die Griechen,bis dahin verfol

gend,zagen beim anblick Hektors . dafs er trotz dem hemmen

den graben wagen nachrücken lä fst,scheint mir bedenklich ,

zumahl da si e nicht wieder erwähnt werden : ich bin daher

geneigt die verse 25 8— 26 1 und 270 zu streichen .

Wenn ich nur aber wüste,was Thoas dann , da Hektor

wieder erschienen i st, 281 —305 für einen rath giebt.

°

das volk

wollen wir heifsen'

(&vcöäozzev, nicht etwa lassen , äoiiro,u ev)‘

zu

den sehifl'

en fort gehen : wir besten wollen Hektorn mit erho

benen speeren bestehn .

’ der verfasser dieser verse mufs die

vertheidiger sich an der mauer gedacht haben , wo sie stehn

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XIX . ZEHNTES LIED . O . 43

bleiben wollen,wahrend die menge sich bei den schiffen sam

meln soll : dieses ganze l ied w eifs aber nichts von der mauer .

auch find ich nachher gar nicht dafs die führer in der nähe

des grabens bleiben,das volk aber bei den schiffen ist ; aufser

344 , aber in einem abschnitte der mit unserm liede in all en

umstä nden unvereinbar ist. und warum thut Thoas weiter nichts ?

und eben so wenig Idomeneus und Meriones,die hier unter

seinen gefährten genannt werden . ich kann diese s stück nicht

für einen theil des liedes halten das wir eben betrachten .

0 306-327 Die Troer dringen ein,Hektor voran und Apol

lon mit der ägis . wenn sie der gott gegen die Achäer schüt

telt,fliehen sie . die ankündigung dieses wunders habe ich vor

her aus einem andern grande i n der rede des Zeus 229 ge

strichen . viel schöner ist die prachtvoll e fiction bis hieher

gespart .

Jetzo müssen nothwendig einzelne kämpfe folgen : aber

da fs in den nächsten nur Troer siegen,i st unrichtig

,weil j a

der gott die ägi s auch stil l hielt 3 1 8 und sie nicht immer

schüttelte . das hieher passende und im geist dieses liedes ge

dichtete verzeichni fs kommt erst

0 5 1 5 Es siegen wieder, wie 5 442, fünf helden und wieder drei davon Griechen , Hektor Aias Polydamas Meges Me

nelans . da reizt Hektor seine brüder,vor allen den Melanippes

,

Aias dagegen die Achäer . sie umgeben die schifl‘

e mit ehernem

zaun,und Zeus erregt wider sie die Troer. Antilochus, aufser

den fallenden der neunte griechische held,von Menelaus er

mahnt , tödtet den Melanippos , fl ieht aber vor Hektor .

di

g zqéas N sarogz'

dqg, 571 2 de‘

T gcueg z e s a t"

E xrwg

61 5 Ö ean eac'

y; ße'

l ea am vrievw ze'

ovro .

mit diesen versen ( 5 90) schliefsen wir , glaub ich ,das zehnte

lied schicklicher als mit dem folgenden

01 5 de‘

y em arqeqvß er'

g, én ei Ys era é'

3 vog irm e'

n .

es ist erreicht was die. aufgabe dieses liedes war. die drei hel

den sind verwundet : Hekto r hat den ruhm die Achäer bis an

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44 X IX . ZE HN'

I‘

E S L IED . AE G .

die schiffe zurück getrieben zu haben . wer wollte von einem

schon so ausgedehnten liede noch die erfü l lung der worte des

Zeus verlangen, er werde selbst einen neuen rath zur erho

lung der Achäer aussinnen ( O zwar beziehen sich die

nächst folgenden verse darauf und verheifsen bestimmter 601

eine n a l !w€zg n ag& v7;a7v : ich hoffe aber gleichwohl nachher

(XXVI) zu zeigen dafs diese verse kein theil des zehnten lie

des sind .

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N ur müssen wir erst wi eder sammeln was bei dem bi sherigen

aufbau verschmäht werden i st : es sind zum thei l treff lich e und

umfangreiche stück e .

Zuerst fi nden wir , was sich wohl als ein e lftes l i ed an

sehen lä fst , eine teichomaehie , die das zwölfte buch füllt ; da

e s hingegen unmöglich war beim zehnten li ede an eine mauer

zu denken .

Die ersten verse d es gedichts sind bei der zusammenfü

gung verloren gegangen,doch haben wir noch den e igentl ichen

anfang in den worten M 3 .

) l

nnd ag’

sus l l ev) I N 0 C I

z a q*

gog eu omaezv d a vawv z a : z ez;gng vm n sv‘

denn di e erzählung,w ie nach dem troisehen kri ege Poseidon

und Apollon di e mauer zerstört haben , si eh t wohl einer e in

lei tung ähnlich . die lage der Gri echen ist nun die (3 5 ) dafs die'

l‘

roer vor dem graben und der mauer stehn,und si e selbst

auf das schiff lager beschränk t sind . die s wird auch Später ein

mah l 76 . 447 a ls ein dauernder zustand dargestellt : im zehn

ten liede war nichts dem ähnliches,auch nicht in den verwo r

feneu s tücken . di e Gri echen sind also innerhalb der mauer,auf

und bei den thurmon ; auch Aias der'

l‘

e lanum i0r der

Wo er in / I zuletzt vorkam 5 95 s ich von der flucht zu se inen

freunden gere tte t hatte . l lektor , heifst es M 40 recht im ton

einer einlei tung , stritt w ie zuvor , gleich den: sturmw ind . auf

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46 xx . ELF 'I‘ES man . M .

Polydam as rath versuchen die T roer zu fufs in fünf scharen

die mauer zu brechen und die schiffe anzuzünden : Asics will

z ur linken seite der schiffe hinein fahren .

Hier aber ist eine schwierigkeit . den nun folgenden kampf

auf der l inken seite erkennt eine andre nachfolgende erzählung

an : Asics und alle die h ier M 1 39 1 40 links stehenden käm

pfen auch dort links N 3 84 . 500 545 5 60 nun aber heifst es

hier M 1 1 8. 1 20, auf dieser l inken seite sei das thcr der mauer

gewesen : hingegen in N i st das thor nicht links 675 . 679, son

dern in der mitte der aufs land gezogenen schiffe 3 1 2. 681 .

auch meint Polydamas nachher in unserem liede M 223 thcr

und mauer müsse gebrochen werden : Asic s fand es offen 1 2 1

woher w eifs Polydamas dafs es seitdem verschlossen i st 340

45 4 ? ich will grade nichts versichern : aber es ist wunderbar

genug, dafs man hier all e di e v erse ohne schaden ausscheiden

kann , in denen das thor erwähnt wird oder di e L apithensöhne

L eonteus und Polypö tes hervor gehoben werden ,W i e S i e erst

innerhalb der mauer die ihrigen ermahnen und dann s ich von

Asic s vor dem thor finden lassen ; 1 1 8 1 5 71 89 bis 1 24 5356 , 1 271 3 6 . 1 4 1 - 1 5 3 1 62— 1 74 . sovi el ist sicher

,dafs die erzählung von

Asics unternehmen unvollständig ist . di e durchaus lächerlich en

verse 1 75 — 1 8 1 , die von den alten einstimmig verworfen wur

den, sind offenbar an die stel l e der echten getreten, in denen

Asics wich , nachdem er einen oder den andern Achäer getödtet

hatte : denn so etwas muste doch wohl hi er erzählt werden .

Der zweite versuch S arpedons an einer andern stelle der

mauer,beirri thurm des Menestheus

,wohin Aias und T eukrcs

zu hilfe geholt werden,und wie endlich Hektor durch einen

steinwurf das thcr (an einem dritten orte , nicht links ? ) öffnet,die Tro er e indringen

,und die Danaer zu den sch iffen fliehen ,

dies al les ist unbedenklich . eine kleinigkeit nur mag bemerkt

werden, dafs der vers 45 0

I I u I

z ov oz el aq>gov e& qxe Kgovov wo ng ayxv l c,uqzew

nicht beschwerlich ist,wenn man nur das vorher gehende ofoc

vüv ‚8901 05 820: streicht, das aus v. 383 gar armselig wiederholt ist.

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V on ganz anderm charakter weit reicher in darstellung und

inhalt , i st das zwolfte lied ,die schlacht b ei den schifl

en

dreizehnten buche ; das allerdings auch eine teichomaehie

aus setzt, aber nicht ganz die uns erhaltene .

Gestern haben die Achäer unglück gehabt N 745 . die gö t

ter sind im Olymp, durch den rath des Zeus vom kri eg abge

halten , 5 2 1 —5 25 . Zeus sah bisher dem streite zu 7 er hat Hek

torn erregt 1 5 4 und ihn mit den T roern den schifl°en nahe

gebracht 1 , so dafs Hektcr nun l e icht bis ans meer zu kom

men gedenkt 1 43 : sie hab en in masse di e mauer überstiegen

50 87 . nachdem Hektor das thor erbrochen hatte 1 24

und in thor und mauer gesprungen war 679, und zwar da wo

die mauer am niedrigsten war 683 , in der mitte des halbkrei

ses der auf dem lands aufgestel lten seh iffe 3 1 2, bei den schif

fen des Aias und des Protesilaus 681 . die wagen haben sie am

graben gelassen 5 3 6 die Gri echen sind theils im fli ehen 5 6 ,

th eil s haben si e sich zu den schiffen zurück gezogen 84.

Jetzt wendet Zeus (damit hebt das li ed an) sein auge von

den kämpfenden :(

denn er dachte nicht dafs einer der götter

den T roern oder den Danaern helfen würde .

’ wie er das hof

fen konnte, i st im zusamm enhange der Ilias bedenklich genug

aber im anfange eines liedes kann uns der dichter mit recht

zumuten al s begründet voraus zu setzen was sich hier nicht

gründlich ausführen liefs,mochte es nun würkl ieh ein anderer

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xxx. ZW Ö LFT ES N . 49

dichter sehon gethan haben oder auch ni cht . j eden auftauchen

den zweifel unterdrückt di e prach tvolle beschreibung von Po

seidons fahrt über das mee'

r .

Freilich kann aber nach diesem herlichen auftreten des

gotte s nicht wohl in demselben liede 345 - 3 60 die anmerkung

nachgetragen werden ,Zeus habe dem Achill und der Theti s

zu liebe den T roern auf einige zeit sieg gewährt , Poseidon

aber die Argeier heimlich zum kampf ermutigt, Ö n eéa

vaöz‘

zg n o l u'

jg ä l o'

g' sondern diese anmerkung mu fs anderswo

hin gehören,zumahl da übri gens alles in diesem liede auf das

schönste und strengste zusammen hängt .

Der kampf i st auf zwei verschiedenen punkten . Poseidon

geht zuerst an den einen,in der mitte der schiffreihe ; wo er

die beiden Aias antreibt gegen Hektorn zu streiten 46 ,dann ,

von denen die sich zurück gezogen hatten,den T eukros und

den L ei tos 9 1 . in der teichomaehie waren Aias der ältere und

T eukros zusammen zum thurm des Menestheus gegangen und

stritten dort,Oileus sohn aber war geblieben wo er stand M

3 3 1 . 365 400: sie müsten also seitdem ihre stellung verändert

haben . auch haben wir dort ni ch t gefunden dafs,wi e es hier

84 heifst, bei stürm ung der mauer sich einige weiter zu den

schiffen zurück begaben.

Aufser beiden Aias und T eukros nebst den L ckrern N 686 .

721 sind in der mitte die B öoten 685 700,von denen L e1 tos

9 1 genannt wird, die Athener 685 689 unter Menestheus S ti

chi c s Pheidas und B ias 1 95 . 690, die E peer unter Meges Am

phion und Drakios 69 1 (den Amphimachos verlieren sie

endlich die Phthier unter Medon und Podarkes 693 aber di e

zwei verse 92 f.

q é l eaiv 0’

@o'

a vrd z e d qc'

n vgöv r s

q t ön ;v 1 8 auf l l vu'

l cxov, zufazwgag dvfi jg,

können unmöglich ech t sein , weil aufser Peneleos keiner der

helden hieher,in die mitte

, pafst. Thoas nicht,als ein Ä toler ;

wie denn auch Poseidon nachher 2 1 6 seine stimme annimmt,indem er zu den andern , auf der linken seite , geht . eben daLa c h m a n n B olnwh tnngcn1 nlmr d io I lias . 4

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5 0 XXL ZW Ö L F'

I‘

E S u no . N .

streitet und fä llt auch Defpyros 478. 5 76 . der ganze vers von

Meriones und Anti lochus wiederholt sich dort 479 . zwar von

Meriones kann man sagen , er geht erst mit Idomeneus auf j ene

seite 326 . 329 . aber vorher hat er sein speer auf Deiphobos

zerbrochen 25 8, und Deiphobes ist ebenfalls auf der linken

seite 402 . nur will es sich wieder nicht fügen dafs 1 5 6—1 69 in

Hektors nähe,der j a in der mitte war

,das speer des Meriones

auf des Deiphobos schi lde brechen soll . ich halte daher diese

erzählung 1 5 6- 1 69 für einen unechten zusatz : der dichter hatte

die sache,die sich auf der linken seite begab

,nur angedeutet

25 8 ; wie auch 2 1 1 von dem ungenannten freunde des Idome

neus nicht erzählt wird wie und wo er verwundet sei .

Von den gegnern der Aias und ihrer umgebung,also in

der mitte,wird bis v . 205 nur Hektor genannt , nachher 725

Polydamas und 790 Kebriones , die drei anführer der ersten

schar in der teichomaehie M 88. die übrigen die unser lied N79 1 . 792 aufzählt , fehlen in der teichomaehie. hingegen die

fünfte schar,Sarpedon und die bundesgenossen M 1 01 , die

dort beim thurm des Menestheus 332 3 73 eine brustwehr bra

chen 397 und nicht zu vertreiben waren 4 1 9, d1 e sind hier wie

vergessen ; au fser dafs Hektor einmahl N 1 50 Troer und L ykier anredet und nachher 75 5 durch T roer und bundesgenos

sen fliegt . ab er di e ausführliche erzählung von Sarpedon wird

hi er nicht anerkannt ; er müste denn auf der rechten seite (308)gedacht werden

,und die verse 1 49 - 1 5 5 wären mit den fol

genden eingeschoben .

Nach zwei kämpfen,in denen T eukros den Imbrios und

Hektor den Amphimaehos erlegt 205 ,geht Poseidon zu den

zelten,wo er den Idomeneus findet

,welcher darauf mit Me

riones beschliefst weder auf die rechte seite des lagers zu

gehn 308, noch in die mitte wo Hektorn die beiden Aias und

T eukros genug abw'

ehren 3 1 2, sondern auf die link e seite wo

hi lfe am meisten nöthig sei 309 326 . der streit hier ist der

hauptgegenstand des liedes 3 30—344 3 6 1 -678 : die gefechte der

einzelnen paare sind kunstreich an einander geknüpft. Posei

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XXL zwö e s s man. N . 5 1

den bleibt ermahnend h elfend und schützend auf beiden seiten

der schlacht würksam 239 . 43 4 . 5 54 . 5 63 677 .

Hier erscheinen nun all e die Troer wieder,die im elften

liede l inks standen . Asics , hier N 3 85 400 j ener darstellung

M 1 1 2 gem ä fs vor seinen rossen stehend ; da hingegen die an

dern,wie Polydamas M 76 rieth , ihre wagen hinter der schlacht

liefsen N 5 36 in Asics umgebung Ö ncmacs T hoon Akamas

1 40 N 506 545 5 60 und die zwei andern führer der dritten

schar M 94 Deiphobes N 402 und Helen0s N 5 76 . ferner di e

führer der zweiten schar M 93 Alkathcos N 428 Paris AgenorN 490 5 98 660 von der vierten M 98 Aneas N 45 9 gleich

wohl ist die übereinstimmung auch hier keineswegs vol lstän

dig . nicht nur werden hier drei mehr genannt,die aber fallen

,

O thryoneus N 363 Pisander 601 und Harpal ion 643 ,dessen

leiche sein vater Py lämenes folgt 65 8 ,den im fünften liede

E 5 76 Menelaus tödtete. von der vierten schar M 98 feh len im

zwölften li ede Archelcchos und Akamas Antenors söhne : be ide

fanden wir im zehnten , Archelcchos fiel vor Aias E 463 , Aka

mas entgieng dem Peneleos E 486 von den Griechen die auf

dies er seite handeln und das l eben verlieren,kam keiner thä

tig im elften l i ede vor, Askalaphos Aphareus Deipy rcs Enche

nor,eben so wenig die sich entfernen

,Hypsenor Mekisteus

Alastor, noch auch di e v ier bedeutendsten,Idomeneus Merio

nes Anti lochus Menelaus , deren kampf gegen die übri g bleiben

den Troer,Aneas Paris und Agenor

, 673 unterbrochen und in

keinem späteren stücke fortgesetzt wird . Hektor holt sich den

Pari s auf den anderen punkt, und hier wird ein kampf zwi

schen Hektor und Aias vorbere itet,dessen darste llung aber der

dichter wohl nicht für dies lied bestimmt hat . der dre i im

zehnten liede verwundeten griechischen helden geschieht nir

gend erwähnung .

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XXII .

Das dreizehnte lied,zu dem wir uns j etzo wenden führt uns

ganz in den kreis der gotter . den charakter dieses liedes zu

erkennen mag mir wohl eine bemerkung von Hermann (cpusc . V,

p . 67) geholfen haben : die rechte dankbarkeit i st dafs man

den anregenden gedanken bei sich lebendig erhalt und ihn zur

flamme entwickelt . die wendungen der schlacht oder die ein

zelnen kämpfe zu beschreiben behagt dem dichter wenig : ihm

gefällt es das persönliche und sichtbare auftreten der götter zu

schildern ; so dafs ihm zum beispiel , da Poseidon die Achäer

führ t, das meer die schiffe und zelte bespülen mufs E 392 die

götter haben bei ihm etwas riesenhaftes . Here beim eide mufs

mit der einen hand die erde und mit der andern das meer

fassen 272 Zeus schleudert die götter im saal umher und

hält sie durch seiner hände kraft in furcht ‚E 25 7 0 1 1 7 . 1 3 6 .

1 81 . 224 . wiederholt kommt die geschichte des Herakles vor

250 0 1 8, und die unterirdischen um Kronos E 274 0 225 ,und das verhä ltnifs des Zeus zu seinen brüdern N 345 . 3 5 5

0 1 87 .

Nachdem der umfang des liedes von der schlacht bei den

schiffen genau erkannt werden i st, darf man es nur sagen, so

wird j eder leser von gebildetem gefühl selbst sehen dafs die

verse N 345 —360 einen anfang bilden , an den sich schicklichE 1 5 3 anschl iefst .

Zeus,auf dem Ida sitzend

,wollte den T roern

sieg verleihen,um Thetis und ihren sohn zu ehren, nicht aber

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XXI I . DREIZEHNT ES LIE D . N 5 0 . 5 3

um d ie Achäer im i lisehen kri ege ganz zu verderben . Poseidon

durcheilte das aehä isehe heer und unterstützte sie he imlich in

menschengestalt . beide sah Here vom Olymp,und fafste ihren

plan den Zeus zu betriegen .

nachdem dies gelungen ist,rücken

Hektor und Poseidon mit den heeren gegen einander . die scene

ist bei den sehiffen innerhalb des grabens : eine mauer ist für

dies lied nicht vorhanden .

Mit der schlacht ab e r und mit dem wenig passend voraus

gestellten namen d es Aias (XIX) kommen wir E 402 an einen

theil des zehnten l iedes,an Hektors betäubung. di eser ab

schni tt i st auch für das dreizehnte li ed wesentlich,und es lä fst

sich wohl denken dafs der dichter desselben hier aus dem

älteren die verse E 4024 4 1 benutzt hat : oder wenn er etwas

seinem zusammenhange gemä fseres gedichtet hatte , so haben

die anordner der Il ias die bessere darstellung mit recht vor

gezogen .

Die folgenden ei nzelnen gefechte hat aber der dichter in

sein lied gewifs nicht aufgenommen : denn 5 5 08, wo uns das

zehnte lied ausgieng, haben wir seine fortsetzung,

av I I

w a er e vvv ‚um

, y ouo a s O Ävy 7u a dame n exovoa s,f l N I w

og n g Ö ?) n n og ßgor o svz a vdgaygt Axa uuvl I

war , £n u exh ve ;zozxqv z l vz og svvcoryc uog.

darauf lafst er ein kurzes verzeichnifs folgen , in dem die sie

genden Achäer und die getödteten Troer zwar einiger mafsen

mit dem zwölften liede überein stimmen,aber doch durchaus

ni cht genau : denn Idomeneus Menestheus Meges L ettos und

andere fehlen hier, und Hippotion fällt 5 5 1 4 , da dort N 792nur Hippotions sohn vorkam .

Nun sind die Troer zurück gesch lagen und flüchten zu

ihren am graben gelassenen wagen . nach den vier versen 0

1 -4 , die uns dies erzählen, i st das ganze funfzehnte buch sehr

unsehickl ich n a l z'

wärg überschrieben : denn es ändert s ich so

gleich alles . der dichter, der nicht gern be i den menschen ver

weilt,lä fst den Zeus erwachen : Here mufs i ris und Apul ien

zu ihm senden, Iris den Poseidon zur ruhe verweisen 0 —1 -2 1 9 .

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54 XX I I . nm 1 zs nnr s s LIED . 0 .

dabei kommt 1 1 0 eine beziehung auf etwas vor,das uns im

zwölften l iede N 5 1 8 erzählt wird , auf den tod des Askalaphos,des sohns des Ares . was dann Zeus dem Apollon befiehlt

,das

nahm der dichter aus dem zehnten li ede 220 22 1 . 232—23 5

eine bezi ehung auf Poseidon und die ankündigung der würk

samkeit der agis ward eingeschaltet 222 -23 1 : übrigens konnte

von dem zehnten liede so vi el als den zuhörern lieb war hinzu

gesungen werden .

Was aber hier in den w erten des Zeus folgt , 232 Hektor

solle si egen bis die Achäer zu den schiffen und an das meer

fl iehen,dann wolle er selbst etwas zur erholung der Achäer

ersinnen,das hat der dichter des dreizehnten liedes sich in

einer ausführung gedacht die unserer Ilias ganz und gar wider

streitet . Zeus sagt 0 62, Hektor solle die Achäer vom graben

zurück treiben,dafs sie sich in die sehiffe des Achilles stürzen .

also ganz was im achten liede I 650 Achilles abwarten will ,dafs Hektor zu den schiffen der My rm idonen komme und sie

anzünde . aber wenn er dann um sein zelt und. schiff mit Hek

tor streiten will , so heifst es statt dessen hier 0 64‘

dann,

also wenn die Griech en sich in die schiffe des Achilles flüch

ten,

wird er seinen freund Patroklus aufstehen heifsen . den

wird,nachdem er aufser vielen andern den Sarpedon erlegt

hat,Hektor vor I l ios tödten .

zu verstehn(

und die Achäer zu

den sehiflen zurück drängen ? hierauf folgt erst d er neue rath

des Zeus,

alsdann,wenn Patroklus gerochen ist, will ich ein

gänzliches und dauerndes zurück schlagen (n a l üaé'

cg) der Troer

von den schifl°en verhängen

,bis die Achäer das hohe Ilion er

obern durch rath der Athene .

wenn alles dies nicht gegen den

ferneren verlauf der Ilias stri tte,so hätten di e Alexandriner

wohl ihre zum theil recht schwachen verdachtsgründe über

wunden , und auch für das anstöfsigste,"

I llw v a im ? ä'

l cw v,rath

geschafft, wofür allerdings j a eine l esart"

l l zov s’

xn égawow an

gemerkt ist, wenn sie auch immerhin nicht richtig dem Aristarch

zugeschrieben wird, der hier nicht den guten willen hatte zu

helfen (L ehrs Ar is tarch . p . aber meinetwegen mögen die

„zweiundzwanz ig -verse nicht vom dichter des dreizehnten liedes

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XXI II .

ir haben nunmehr von A bis 0 5 90 vier ihrem geiste nachhöchst versch iedene lieder von gröfserem oder geringerem um

fange nachgewiesen . ich bin weit entfernt die verschiedenheit

dieser lieder als einen beweis der richtigkeit meiner ansicht

von der zusammenfügung der Ilias zu brauchen : vielmehr sol

len sie mir al s probe dienen, ob meine beurtheiler werth sind

gehört zu werden . wen die verschiedenheit unerheblich dünkt,

wer sie nicht auf die erste erinnerung sogleich selbst heraus

fühlen kann, wem diese vier atome (denn ich soll j a ein ato

mist sein), vi er atome von zusammen mehr als zweitausend

vierhundert versen,in ihrer j etzigen anordnung und verbindung

als wohlgestalte theile eines künstlich gegl iederten epos er

scheinen,wer nicht begreift wie die sage sich vor mit und

durch l ieder bildet, der thut am besten sich um meine unter

suchungen eben so wenig zu bekümmern al s um epische poe

sie,weil er zu schwach ist etwas davon zu verstehen .

Wenn ich nun aber dies mit wohl gegründeter überzeu

gung sage,so wird mir darum niemand die meinung zutrauen

,

dafs die Ilias gradezu aus den ursprünglichen liedern mit ge

ringen zusätzen zusammen gefügt werden sei , dafs man di e

li eder nur eben glatt von einander schneiden und so das ganze

verfahren anschaulich machen könnte . denn man sieht j a wohl

dafs ich mit aller mühe lange nicht immer vollständige lieder

zusammen bringe,wenn ich auch noch versetzungen ihrer theile

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XX II I . FÜLLSTÜ CKE . 5 7

und mehreren gemeinschaftliehe stücke annehme . und aufser

dem würde j ene meinung die hochmütige ungereimtheit ent

halten,dafs Aristarch und noch mancher unter den alten wie

unter den neueren,auch Wolf nicht ausgenommen

,das augen

schein liche nicht gesehn hätten . sie würden mir wahrlich nichts

mehr zu finden übrig gelassen haben,wenn nicht überall in

die lieder kleinere füllstücke eingesetzt wären,die gewöhnlich

den triegerisehen schein eines zusammenhanges bringen , mögen

sie nun ,was wohl nicht immer zu entscheiden ist

,der ver

knüpfung wegen hinzu gedichtet oder vereinzelte bruchstücke

anderer darstel lungen sein . dergleichen treten uns denn auch

hier mehrere in den weg,und ich will mit den schlechtesten

anfangen,die weiter nichts al s das bestreben zeigen an ver

gessene helden zu erinnern .

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XXIV

27—1 5 2

(

D em Nestor aber? den wir in den vier lie

dern nicht erwähnt gefunden haben,

begegneten die könige,

sov iel ihrer (door) verwundet waren , Agamemnon Diomedes

Odysseus,die von den schiffen kamen

,von denen die vorder

sten ti ef in die ebene hinein an der mauer standen? Nestor,

der,offenbar zu fufs, aus der schlacht kommt 43 , wahrschein

lich auch verwundet (denn 62 63 . 1 28 rechnet er sich zu den

verwundeten), sagt ihnen 5 5 die mauer sei gestürzt (welches

doch erst 0 36 1 geschieht), es werde j etzt bei den schiffen ge

stritten . Agamemnon rath zu schleuniger flucht aufs meer,

Odysseus tadelt ihn,Diomedes rühmt sich . auf Diomedes rath

gehn sie die ihrigen zu ermahnen,Agamemnon voran .

3 1

ovö a l a ooxom nv arxe x l vrog svvocryaw g‘

der gott erspahet die öffentlich gehenden von seiner partei , und

geht in der gestalt eines alten mannes zu ihnen . nach einer

rede 1 42, die einer folgenden 368 nachgeahmt ist und diese

überbieten sol l,schreit der alte mann

,gleich dem verwunde

ten Ares E 860,wie n euntausend oder zehntausend krieger,

und gi ebt den Achäern kraft ins herz .

3 70-3 88 Dann mitten in der schlacht knüpft Poseidon

an di e eben beiläufig“ erwähnte rede den wunderlichen rath,

sie soll en di e besten schilde helme und speere nehmen . dieser

rath,sagten die n a l a t c i des E ustathius (p . 992, beziehe sich

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XXIV . FÜLLSTÜ CKE . s o . 5 9

nur auf die wenigen zurück gewich enen,di e unthä tig standen .

aber antreiben wollten die könige in dem ersten stücke E 1 3 1

die welche n icht stritten : und daran hätten si e bess er gethan .

das nächste,

der tapfere der einen kl einen schi ld hat, gebe ihn

einem schlechteren manne und nehme den gröfseren ,

’ ward al s

ganz lächerlich von Ari starch und schon von Zenodotus ver

worfen . die drei verwundeten könige (denn Nestor ist hier ver

gessen) führen di e vertauschung der waffen so aus dafs die

besten die besten bekommen . Poseidon schreitet,wie sonst

niemahls,mit einem blitzgleichen schwerte voran .

0 367-380. Ein drittes stück . nachdem das vorher gehende

mit dig geendet hat,

I

dig éd av, me ®oi'

ße, n e l dv xoi,ua z ov xa i c’

e v

N I

ovyxeag Agys rwv,a vrom s de mvCa v evwgoag,

also flohen sie? wi rd wi eder mit dig angehoben ,‘

also stan

den sie?

(bg oz y e‘

v n agoi q o lv e'

qqzüovro y évow eg.

sie beten,und Nestor vor allen . Zeus donnert auf N estors

gebet . als di e Troer den donner horen , stürzen sie sich auf die

Achäer .

0 65 8—667 . E in vi ertes gleichartiges stück,sehon aufser

dem kreise unsrer vi er lieder , bringt wiederum eine ermah

nung Nestors,der aber dann samt den drei verwundeten vö l

lig ve rschwindet .

Ich denke,wer die se vier stück e mit bedacht l iest ohne

sich gleich durch die bessern umgebungen fortreifsen zu las

sen,der wird mit so schlechter poesi e ni chts wollen zu thun

haben,und auch nicht wissen mögen woher sie kommt .

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XXV

G anz anders steht es mit einigen anderen stücken ,di e ein

sinnreich es b eiwerk zu einer teichomaehie und eine vierte

schlacht bei den schiflen enthalten , uns aber nicht voll ständig

überli efert sind .

A 497-5 20. Gleich der anfang fehlt ofl°enbar,wenn auch

die ersten der erhaltenen verse ungefähr so lauteten wie Her

mann meint,

"

E xrwg ,uév écc „dmg 573 dgun sgo‘

: y o?gvoezo n oioqg,

5'

xß ocg n cig n or ay o'

i'

o E xay oivögov , z j} éoz udl w zo:

civöga'

i v n 77rz e :cofgvyva , ‚807) d

äußeo‘

rog ögaigeu

denn das 1 37 50: poil w za s etzt bei dem zuhörer schon eine

kenntnifs von der ganzen scene der schlacht voraus . si e ist

noch nicht an der mauer : denn am heftigsten soll si e hi er am

Skamander sein . aber dafs hi er di e linke seite der schlacht ge

naunt wird,stimmt doch damit überein dafs in den darstel lun

gen der schlacht b ei der mauer und bei den schiffen,sowohl

im elften als im zwölften li ede,die linke seite und di e mitte

einander entgegen gesetzt werden . diese üb ereinstimmung in

der scene der sage macht wahrscheinlich dafs auch hier etwas

ähnliches folgen werde . unser abschnitt b eschreibt die ver

wundung Machaons , den Nestor auf seinem wagen zu den

schiffen führt .

/ 1 5 5 8—848. Nun mufs wohl der rückzug des Aias erzahlt

werden sein : denn an ein er im j etzigen zusammenhang unpas

senden stelle (XVIII) i st uns noch das gleiehnifs vom esel er

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XXV . VIE R ZE HN’

I‘

E S LIED . A. (E .) 6 1

halten . Ich mochte namlich nicht gern sagen , die beiden

gleichnisse vom löwen und vom esel seien zur beliebigen aus

wahl für die rhapsoden zusammen gestel lt werden, weil in der

Ilias,die j a 35 dn o l rj :pewg écpeäv

'

jg soll te gesungen werden ,al lzu wenig ist was man so ansehen kann . ich gebe einige

solcher variationen zu,wie sie Hermann gezeigt hat , B 45 9

468 469-473 , B 474-479 480-483 , B 780—785 F 10— 1 4,

T 1 -9 A 422-445 : aber sie sind auf der grenze des zweiten

und fünften liedes,und werden unter beide zu verthei len sein .

das gleiehnifs B 1 44 - 1 46 , das sich ausscheiden lä fst , scheint

mir ein üppiger ergufs der poetischen lust, etwa zugleich mit

dem vorher gehenden 1 43 “ vers (V) entstanden . Dem Aias,der bald steht bald fliehet

,kommt E urypy los zu hilfe , wird

aber,wie vorher Machaon

,von Pari s pfeil getroffen . indem ihn

die freunde schützen , kommt ihnen Aias entgegen und wendet

sich gegen die feinde . hier erwartet man dafs Aias etwas

thue : statt dess en folgt der offenbar an die stell e der man

geladen erzäh lung gesetzte vers, 5 96 ,

di

g 02 y s‘

v y dgva vro dé,u ag n vgög a i& o,u évoca

dann wie Achil l den Patroklus abschickt nach dem verwunde

ten auf Nestors wagen sich zu erkundigen . dafs in Nestors

zelt für Machaons wunde nicht gesorgt wird , kann ich wiederum

nur für mangelhafte überlieferung halten , da in eben diesem

stücke nicht nur Achill und Patroklus nach dem ver wundeten

fragen 6 1 2. 650 und Nestor davon sprich t 664 ,sondern auch

Eurypylus von seiner verwundung weifs 83 5 . in der rede

Nestors ist die erzählung 665 -762, wie Hermann zuerst bemerkt

hat, nicht in homeri schem stil und darf woh l ohne bedenken

für einen zusatz gehalten werden . Patroklus,der dem verwun

deten Eurypylus begegnet, führt ihn , obgleich zu dem ungeduldigen Achi ll zurück eilend , ins zel t und sorgt für ihn .

Wenn wir nun der spur der bisher erwähnten personen

folgen, so finden wir 5 1 -26 Nestor n, wie er den Machaon im

zelt zurück lä fst und gerüstet hinaus tritt . da sieh t er die

Achäer vo n den '

l‘

roe rn gejag t, die mauer is t gestürzt . er zwei

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62 XXV . VIERZEHNTES L IED. (E )

felt ob er in die schlacht geh en soll oder (gott wei fs zu wel

ehem zwecke) zu Agamemnon . dies scheint ihm besser : j ene

setzen den strei t fort . Aber hier sind wir auf einer unrech

ten spur : denn es wird sich bald zeigen dafs auch nach den

bruchstücken an denen wir j etzo stehen , die mauer noch nicht

gestürzt i st . wir wollen also dies schlechte stück lieber zu den

vorher (XXIV) durchgegangenen v ieren zählen , unnützen epi

soden von schwacher erfindung . übrigens i st schwer zu sagen

was nach der absieht des dichters auf diese verse folgen sollte .

hatten sie nur den zweck auf das j etzo folgende vorzubereiten,

wo dem Nestor die drei verwundeten begegnen,so mochte

freilich der übrige zusammenhang den widerspruch,dafs Ne

stor dort nicht aus seinem zel te sondern aus der schlacht kommt,

weniger fühlbar machen : aber die begegnung durch Nestors

unveran lafsten entsehlu fs zu Agamemnon zu gehn vorbereiten

konnte nur ein sehr ungeschickter dichter .

Suchen wir uns,indem wir dies stuck verwerfen

,viel

mehr ein bild zu machen, wie bei den uns erzählten neben

umständen die schlacht sich müsse verhalten haben,wie si e

der dichter darstel lte oder viell eicht auch zum th eil voraus

setzte . zuerst ein kampf auf dem felde,in dem Agamemnon

Diomedes und Odysseus v erwundet sind, / 1 660. 66 1 ; und

zu gl eich er zeit ein anderer kampf links am Skamander,wo

gegen Hektor und Paris Machaon Idomeneus Nestor standen .

Machaons verwundung . Aias fli eht von dem ersten standpunkte

der schlacht zum zweiten . E urypy los tödtet eb en daselbst den

Apisaon und wird verwundet . Hektor mufs , da wo wi r A 5 96

eine lücke vermuteten,in di e nähe gekommen und von Aias

auf eine zeit unthä tig gemacht, dann aber von Apollon wieder

in den streit gebracht werden sein . Patroklus abgesandt,in

Nestors zelt,und mit E urypy los .

' 0 281 —305 Nun führt uns das nächste stück das wir noch

frei haben, den rath des Thoas vor, das volk soll sich bei den

schifl‘

en sammeln, di e b esten sollen da wo sie sind, das heifst

noch aufserhalb der mauer, bl eiben und dem neu erstandenen

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64 XXV . V IERZEHNTES LIED . (A.) o .

botschaft von Nestor zu bringen / 1 839, sich so gesteigert hat

das aber ist wenig wahrscheinlich,dafs Nestor A 794—803 auch

schon gesagt haben soll,Achil l möge wenigstens statt seiner

den Patroklus senden . gewifs sind diese verse nur aus der Pa

troklie II 36-45 herauf genommen , wie auch vielleicht Zenodot

meinte (schol . A / l Aristarch -verwarf nur die beiden

letzten , ohne rechten grund ; dagegen ich ihm und Arist0pha

nes gern beistimme,wenn sie das geschwätz des Nestor

767-785 tilgten, in welchem die anrede des Pel eus an seinen

sohn müssig erwähnt wird,wenn Achill nicht dadurch

,sondern

nur durch den zuspruch des Patroklus sol l ermahnt werden .

Nach dem abgänge des Patroklus wird die b eschreibung der

schlacht fortgesetzt,die im ganzen noch unentschieden bleibt .

ein hauptpunkt ist bei den schiffen des älteren Aias,so nah

dafs T eukros,da ihm di e sehne des bogens reifst

,ins zelt ge

hen und sich rüsten kann . die Troer sind noch immer zu wa

gen . eins von den sehifl'

en des Aias,bei dem Hektor kämpft,

sol l schon verbrannt werden : doch Aias erschlägt den der die

fackel bringt . ob mit den ermahnungen Hektors und des Aias

das l ied endigte, lä fst sich nicht entscheiden : bruchstücke eines

besonderen li edes aber können wir diese so sehr eigenthüm

lichen abschnitte wohl nennen . es mag also das vierzehnte

heifsen ,weil sich in kunstmä fsiger untersuchung seine beson

derheit erst nach den übrigen zeigen liefs .

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XXVI.

I ch kann der geduld derer di e an diesen untersuchungen theilgenommen haben zum trost sagen dafs das schwierigste über

wunden ist . wir werden nicht mehr die noth haben die ein

zelnen theile der vielleicht nicht einmahl ganz erhaltenen oder

ä l tere poesie sich aneignenden lieder von verschiedenen crten

her zusammen zu lesen .

B ei dem zunachst folgenden funfzehnten liede , der Patro

klie , kann man nicht zweifeln dafs es von 0 5 92 wenigstens

bis an den schlufs des folgenden buches reiche : ob noch wei

ter, wollen wir dann untersuchen , i ndem wir uns zunächst in

nerhalb j ener grenzen halten .

Das lied heb t mit einem besonderen eingang an , in wel

chem als rathsehlufs des Zeus angegeben wird , er habe Hek

torn den sieg geben wollen,damit er die schiffe anzündete und

so di e bitte der Theti s ganz erfüllte : dann habe er eine n a

“w i e; n agd vqc5 v wollen erfolgen lassen , welche nachher II

6 54 bestimmter auf Patroklus bezogen wi rd , der die T roer zu

ihrer stadt zurück treiben sol le . ob der dichter des zehnten

liedes seinen ähnl ichen rathsehlufs des Zeus 0 234 eben so

gemein t hatte , lä fst sich nicht sagen . der des dreizehnten setzte

wenigstens noch dazu voraus 0 63 dafs die G riechen sich in

die schie Achi ll s stürzen würden (XXII). in einem zusatze

zum vi erzehnten fragte Nestor / I 666 o h Achill warten W ollte

a c h m a n n lt.-l rach tnngmr ü be r d ie I lias

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66 XXV I . FÜ NFZEHNTES LIED .

bi s die schifl‘

e angezündet wären ; offenbar ohne zu wissen dafs

er selbst im achten I 65 4 gedrohet hat nicht eher zu streiten

als bis seine schifl'

e brennten . in unserem liede i st ibms genugdafs ein anderes schiff zu brennen anfängt : er will nicht dafs

die Troer die . schiffe nehmen II 1 28, und hofl°t,durch die hilfe

die er den Achäern an Patroklus sendet, die rückgabe der B ri

seis samt geschenken zu erlangen II 85 . dafs aber die bitte der

Thetis auf das anzünden der sehiffe gieng (oder i st das nur

das ziel welches Zeus si ch gesetzt haben wir bi sher nicht

erfahren . in der fortsetzung des ersten liedes wünscht Achill

A 409 dafs die Achäer in die schifl‘

e gedrängt und getödtet

werden,und T hetis bittet A 5 09, so lange mögen die Achäer

besiegt werden bis sie ihren sohn ehren . wo sonst die bitte

der Theti s vorkam,stand nichts bestimmtes 3 72 0 77 N 3 50

eben so wenig ward sonst gesagt dafs Achill um verderben

der Aehaer zu Zeus gebetet habe , wie hi er in einem verse

H 23 7 , der zwar mit zwei ihn umgebenden auch A 454 zu

finden ist,aber doch wohl den obelos ohne grund trägt , zu

mahl da das gebet zu Zeus auch 2 75 vorkommt , wo ange

merkt i st :cos z ö Äs l vyä ög.

Zeus wird in diesem liede zuschauend H 644, aber nicht

bestimmt auf dem Ida sitzend,dargestel lt : denn 677, wo es

so scheint,werde ich nachher (XXVII) bestreiten . dafs also

Zeus dem Hektor da’

a l& égog hilft , dies wenigstens ist kein

grund gegen die freilich bedenklichen verse 0 6 10—6 14 . nirgend

kommt vor dafs die götter gehindert sind theilzunehmen . Athene

entfernt das dunkel 0 668, und Apollon ist unter den streiten

den H 7 1 5 726 . 729 . 788. freilich Apollon vom Ida gehend

II 677 und sich auf die troisehe mauer stellend 700 und Here

von Zeus angeredet 1 1 432 kommen in zweifelhaften stellen

vor . Achill warnt den Patroklus vor göttern die ihm leicht in

den weg treten könnten,namentlich Apollon

,der die Troer

sehr liebe 1 1 94 . unmittelbar darauf kann er doch wohl nicht

gut den Apollon anrufen,in vier albernen versen 97 - 100 die

dem Aristarch mit recht erotisch zu sein schienen .

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XXVI . FÜ NFZEHNTES LIED . 67

Der graben des acha1 sehen lagers wird 1 1 369 380 er

wähnt. die mauer könnte 1 1 3 70 nicht wohl übergangen sein ;sie musto denn als völlig gestürzt gedacht werden . 0 736 sagt

Aias‘

wir haben keine maüer zum

'

sehutz? di e Troer sind,und

zwar ehe sie zum graben zurück geschlagen werden,zu wagen

1 1 343 ,auch Hektor selbst 367 ; welches unter den vorher

gehenden nur zum vi erzehn ten liede pafst. ich werde aber

nachher noch auf die mauer zurück kommen (XXVII).

Die handlung beginnt früh am tage : denn 1 1 777 ist es

mittag : aber es mag doch wohl etwas schon vorher geschehn

sein , wenn Patroklus 1 1 44 mit recht di e Troer ermüdet (:ee

xpndz ag) nennt . nur ist di e frag e, ob irgend etwas von dem

voraus gesetzt wird was wir in den vorher gehenden liedern

gelesen haben . es ist der Troer erster versuch bei den schif

fen der Achäer zu streiten ; woran Hektor bis diesen tag von

den greisen gehindert zu sem beklagt 0 722 di e Troer gehn

al so auf die sehiffe los . Hektor versucht durchzubreehen wo

er das meiste volk und die besten waffen sieht : aber die

Achä er stehn fest wie eine mauer . bald j edoeh fl iehn sie vor

Hektor,der einen einzelnen tödtet.

und sie wurden ? die

Achäer nämlich,

der schiffe ansichtig’

0 65 3 das lä fst sich

durchaus mit den vorher gehenden liedern nicht vereinigen .

doeh denken wir uns auch die bisherige entfernung von den

schiffen nicht allzu grofs : j a sie müssen woh l schon über den

graben sein,der sonst hier

,wie I I 369 beim rückzug, erwähnt

sein müß te . warum die Achäer dennoch erst j etzt ihre sehifi‘

e

sehen , erklärt sich sogleich : denn al s sie nun von den vorder

sten sehitfen gewi chen sind,aber ohne sich zu zerstreuen bei

den ze lten stehn 65 7 , heifst es auf einmahl 668 ,unerwartet,

aber mit deutlicher anspi e lung auf etwas uns nicht erhal tenes,‘

da sticfs ihnen Athene die wolke des dunk els von den augen?

das folgende,‘

und s ie bekamen licht sowohl von den schifl'

en

als von der sch lacht her? wird dann in übereinstimmung mit

dem vorher 65 5 65 6 gesag ten erk lärt,‘

und nun schauten auf

Hektorn und seine geführten all e , sowohl di e ohne zu streiten

f)*

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68 XXVI . FUNFZ E II NT E S LIED .

sich um die zelte zurück gezogen hatten,al s die noch mit den

T roern bei den schiffen stritten? Aias

,der nich t unter denen

bleiben mag di e schon weiter zu den zel ten gewichen sind ,geht von schiff zu schiff und ermahnt die völker . das zurück

weichen zum lager,welches hier im anfang erzählt wird

,fan

den wir eben so vor der schlacht bei den schiffen angedeutet

im zwölften liede N 84 (XXI). auslassen kann man von un

sror erzählung nichts,aufser, wie gesagt (XXIV), Nesters un

nützes gebet 65 8-667 .

Der erneuerte streit, bei dem Hektor und Aias die haupü

personen sind,i st besonders um ein schiff des Protesilaus

0 705 1 1 286 ist es nicht sonderbar dafs auch im zwölften

liede N 681 Hektor bei den schiffen des Aias und des Protesilaus kämpft

,und dafs er auch im vierzehnten 0 4 1 6 mit Aias

um sein schiff streitet? ärmlich allerdings,wenn alles von einem

dichter wäre ; selbst wenn man mit Aristarch in N die schiffedes L okrers Aias v erstünde, weil dort der streit in der mitte

am thor der mauer ist,nach 0 223 und. A 6 aber die schiffe

des Ody sseus in der mitte waren , und die des T elamoniers

nach A 7 und K 1 1 3 an einem der äufsersten enden . aber ist

es ni cht vielmehr deutlich dafs alles nur drei verschiedene dar

stellungen derselben sage sind ? und ist es nicht ganz natürlich

dafs das schiff des Protesilaus,der zuerst ans land gesprungen

war B 702, auch eins von den vordersten (zd'

iv n gwréwv) sein

muste und zuerst angegriffen und angezündet ward ?

Eben so verbreitet mag wohl die sage gewesen sein,dafs

das schiff angezündet werden indem Aias geflohen sei . so er

klärt es sich dafs wir davon in diesem liede zwei darstellun

gen finden,die sogar mit demselben verse anfangen

, 0 727

und 1 1 1 02 dies hat auch Hermann bemerkt . mir scheint es

aber dafs der verfasser der ersten darstellung seine poeti sche

lust ohne sonderliches nachdenken gebüfst hat . denn wi e sol l

man sich das vorstellen ? Aias gieng vorher vom verdeck eines

schiffes zum andern (i'

xgt o: vr;div) 0 6 76 685 j etzt da die

T roer auf Ein schiff aus sind und ihn die geschosse drängen ,

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XXVI . FÜ NFZEHNTES LIED . O ”. 69

verlä fst er das verdeck des schifl‘

es auf dem er eben ist (i'

xgt a

vr;dg) 729, und zieht sich zurück auf oder unter die sieben fu fs

hohe oberste ruderbank (& gfivvv e’

<p’

oder dcp’

én z a 7rc'

dryv).

von da aus,oben herab von dem einen schifl

'

e,wehrt er die

T roer und ihre brände nicht etwa von dem einen sehifl'

e son

dern von den schiffen ab 73 1 , und verwundet zwölf von ihnen

ni cht etwa durch sp eerwürfe sondern durch stiche (odw ) 746 .

i ch we irs hier keinen besseren rath al s den,wie ich glaube

,

ganz genügenden,dafs man aus den versen 727 - 732 diesen

einen mache ,

Ai'

ag de‘

oy egövöv ßoo'

wv Aava oi'

os :cé l svs v .

freilich mufs man dann 743 statt des plurals xoi l g; sin d vr;i'

schreiben , welches j a aber auch schon nö th ig sein würde wegen

de s folgenden II 1

I

wg or prev m ega mcg evoo:: l y ow zeaxovz o .

Der Patroklus des fü nfzehnten liede s hat n ichts von den

beg ebenheiten des vi erzehnten mitgemacht. er bringt keine be

stellung von Nestor,eben so wenig sucht er den Achil l zum

kampf aufzuregen , sondern er bietet sich selbst an . bei Eurypylos war er dort geblieben bis die Troer die mauer stürm

ten und die Achäer flohen : diese näher drohende gefahr treibt

ihn in diesem liede nicht, welches überhaupt die mauer nich t

kennt. er klag t nur dafs die drei besten helden verwundet sind

und das gebürt ihm freilich zu wi ssen , weil es allgemeine sage

war,wie es auch Achil les von Diomedes und Agamemnon

weife II 74 . wenn aber Patrokl us dabei drei verse TI 24 - 26

gan z eben so sprich t wie Nestor vorher 65 9 — 66 1 , so kann

der vierte ,

fléßl.qzm de? m i E dgdn v l og s a t oi öron j5,

der in Nestors rede alle wahren zeugen wider sich hat. auch

hier, so echt er se in mag,nach dem j etzigen zusammenhange

kaum bestehen . denn unter die von welchen es heifst

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70 XXV I . FÜ NFZEHNTES L IED . on .

l

z odg ‚n e

'

v z a goz n o l vrpag,uomoz ay cpm évovz a z,

das eop evc a,

gehört E urypy los eigentlich nicht da Patroklus di e

behandlung vollendet A 844—848 und. einem genossen nur seine

unterhaltung aufgetragen hat 0 401 : und die drei andern ver

wundeten haben sich auch schon lange auf die beine gemacht

E 28 und den trefflichen waffentausch geleitet E 3 79 .

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72 !’XVI I . FUNFZ E HN

'

I‘

E S L IED . I I .

Achilles ansehn : aber der grad der furcht welchen der aus

507 cntlehntc vers I I 283 bezeichnet,

n oi7rznvev dä fs'

xozozcg 37t f, Ipd;/0L o dv öl e3 gov,

pafst wenig dazu dafs sie gleieh'

nachher 303 nicht etwa flie

hen,sondern sich nur von den sehiffen zurück ziehn .

Wenn,wie ich vorher (XXVI) gesagt habe, di e achä ische

mauer in diesem liede n1 cht angenommen wird, und auch kein

früherer kampf bei den schiffen , so ist es schwer zu begreifen

wie von Sarpedon I I 5 5 8 gesagt werden kann , und zwar mit

denselben werten die das elfte lied M 438 von Hektor hatte,

39 n gcözog ém;'

l ozz o z eixog i4xomöv,

und von des Glaukos wunde II 5 1 1

3 dr} ,a t v T eöxgcg én eooduevov ,

8d/l sv ld)N

z erxeog v :,tml oco,

ebenfall s mit den künstlich wiederholten werten des elften lie

des M 3 88, wo es hiefs

N I N

e än eoovy evov ßa /i e z eixeog v rtnyl oro .

wird man nicht mit grofser wahrscheinliehkeit sagen konnen

die verse 5 09- 5 3 1 und 5 5 5 -5 62 seien nur willkürliche , zwar

nicht schlechte,aber doch nicht genau passende

,ausschmückung ?

und wird es sehr verwegen erscheinen,wenn ich die fabel Sar

pedons noch in einem punkte für aufgeputzt halte ? nämlich

wo von der entführung seines l eichnams geredet wird . die

beiden abschnitte,die sich darauf beziehn ,

fangen gleich an,und beide ohne irgend eine verknüpfung mit dem übrigen,I I 432 666

n ;v de‘

7rgooe'

em e xa0 tyvn'

znv ofl oxo'

v z e.

vo n vor?

.

An öl l wvoz n gooéq>q verpel vyyege'

zo: Z edg.

das gefühl des Zenodotus war wohl so unrecht eben nicht

nur hat er das erste mahl wenig geschickt geschnitten und

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XXVII . FUNFZE HN'

I‘

E S L I F.D . I I . 73

das zweite mahl abgeschmaekt verändert . man mufs in der

ersten ste ll e die verse so v erbinden, 43 1 . 45 9 .

zorig dä idaiv é l s'

qoe Kgdvev zu ng dyxv l o,uq'

z ew,

I

a r,uorreeeea g ds I/Juxöozg xozzexevev ega Ce.

mit der tilgung der zweiten 666—683 , die den Apollon brachte,wie zuvor der zusatz über Glaukus, verschwindet die schw ie

rigkeit, dafs der gott nun erst vom Ida steigt, da doch später

726 die werte Ö y s‘

v ordn g 33287 3 86g n dvev dvdgd'

iv uns

gebi eten ihn j etzt in der schlacht zu denken , wo ihn vorher

94 si ch auch Achill dachte . aber eben diese worte sind nicht

minder gegen di e erzählung 700 ,dafs der gott sich auf die

mauer von Troj a stellt und den Patroklus erm ahnt von der

stad t zu weichen . und ist denn nicht auch der ganze gedanke ,der di e sem abschnitte 698-7 1 1 zum grande li egt, in dieser dar

ste llung ungereimt ? dafs ohne Apollons warnung di e Achäer

Troj a erobert hätten ‘unter Patroklos hand’

; ohne dafs ihm

j emand half oder sich vvidersetzte ,während Hektor am skä i

schen there hielt und noch überlegte ob er streiten oder di e

Troer in di e stadt zurück zieh en sollte .

B eim tode des Patroklus i st das sechzehnte buch mit sich

se lbst voll kommen im einklange. wenn aber der sterbende zu

Hekto r sagt‘

deiner zwanzig hätt ich überwunden,

0 ) ( I )

oi l l oi p e y ore oder} xori q eög é'

xra vev w eg,

wozu soll da der zusatz 85 0

dvdgröv d’

E iz'

q>ogßog°

e r) de'

,u e zgz

'

z eg

al s nur den Euphorbus ganz ohne grund und verdienst über

Hektor n zu erhöhen ? dafs der name di e übrigen drei mahle

viersilbig sein kann , mag bei genauerer untersuchung bedeu

tend werden : aber auszugehen von kleinen sprachhemcrkungen,

ist bei der beurtheilung so veränderlicher poesie thorhoit.

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XXVIII .

N un aber wie vereinigen wir di e erzählung vom todo des

Patroklus in II mit der in P ? dort hat ihm Apollon I I 793

den helm vom haupt gestofsen ,der schild fällt ihm von den

schultern 802, der brustharnisch i st gelöst 804, so dafs er nackt

dasteht 81 5 : er sagt selbst 846 , die götter haben ihm di e waf

fen von den schultern genommen . dagegen in B w il l dem tod

ten Euphorbus di e waffen abnehmen 1 3 . 1 6 , Hektor zi eht sie

ihm würklieh ab 1 25 . 1 87, und zwar (Zeus sagt es selbst) 205vom haupt und von den schultern . von di esem widersprü che

reden auch unsre schol ien (s ohe l . A P 1 25 . 1 86 . wie ihn

Aristarch gelöst habe,i st uns nicht überliefert (L ehrs Ar is t.

p . ich sehe zwei wege . entweder fängt mit dem siebzehn

ten buch eine fortsetzung an,die in dem einen punkte nicht

genau ihrem vorbilde folgt : oder, wie wir schon mehrere aus

schmückungen in diesem liede fanden,der dichter hat von

Apollon nur erzählt dafs der gott dem Patroklus rücken und

schultern geschlagen habe , und die verse II 793 —805 8 1 4 . 81 5

846 sind nicht von ihm . i ch bin mehr geneigt zu der letzten

annahme nach der Patroklus tod und der kampf um seinen

leichnam für ein zusammen hangendes lied gelten ; weil in der

folgenden erzählung alle punkte der voraus gehenden mit strengster genauigkei t aufgenommen werden

,weil ich in ton und

dar stellung zwischen beiden keinen unterschi ed wahrnehme,weil endlich auch in dem letzten theile noch ein oder zwei

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XXVII I . FÜ NFZEHNTES LIED . HP . 75

mahl fremdartige zusä tze kommen, die denen im ersten theile

nicht unähn lich sind .

Zeus hat besch lo ssen dem Hektor in Achi ll s waffen ruhm

zu verl eihen , zumahl da er doch bald sterben wird P 206 : aber

um doch auch die Achäer , die den leichnam des Patroklus

vertheidigen ,zu schützen

,hüllt er sie in dunkel 269 . nun aber

,

ein abschnitt 3 66 - 423 ,der weiter kein en zweck hat: als zur

vorbereitung uns ganz unnöthig zu sagen dafs Anti lochus und

Achil les den tod des Patroklus noch nicht erfahren haben, hebt

mit einer üb ertreibung an , von der ich nicht weifs, sol l sie auf

das dunkel gehn oder auf die wut der streitenden ;‘

sonn und

mond waren nich t sicher?

I l 1

wg er y ev ,uagva vz e déy ag n vgog, code xe q>a n;gI I I ) I ) I

au 1 8 n er qeÄcov c ccv ey p evc u ev z e oeb ;v7;r

1} éq t ya‘

rg z aze'

xevr e, y oixng dacov an agzez ez

3'

Gt a 0a v dutpi Mevezu ddg; z arozze& vqcöu .

die letzten di eser vi er verse geben den angemessenen sinn,

wenn man sie,da uns durch eine lücke der Venediger hand

schrift hi er die echten quellen fehlen,so zu schreiben wagt

wie ich eben gelesen habe . das dunkel umhüllte die um Pa

troklus streitenden : und zwar war das in der mitte, év y éoqv

3 75 . hingegen die andern stri tten unter heiterm himmel nur

mä fsig ; diese weit entfern t, n ol l dv drpeoz ozo'

reg 3 70-3 75 . von

An ti lochus und Thrasym edes wird noch ausdrücklich wieder

holt, dafs sie abgesondert stritten , vdoq>w éy agvd03 :yv 382, wie

ihnen Nestor hefohlen als er sie von den schiffen in di e schlach t

sandte . zu welcher zeit er ihnen den rath gab,wü ste ich nicht

zu sag en : bei dem plötzlich en erscheinen des Patroklus stritp

ten sie mit allen andern II 3 1 7 . dafs sie aber j etzt von dem

l eichnam der in der troisehen ebene liegt , entfernt gedacht

werden, i st rich tig . denn als nachher Anti lochus geholt wird ,

i st er „dmg én’

dgroregd n oimyg B 682 . von derselben l inken

se ite der sch lach t her hat auch P 1 16 Menelaus , als ihn Hek

tor von dem leichnam des Patroklus vertrieb, den älteren Aias

zu hi lfe gerufen , und es ist nur nicht ausdrück lich gesagt dafs

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76 XXV I I I . FUNFZE HN'

I‘

E S LIED . P .

Aias,obgleich damahl s das dunkel noch nicht verbreitet war

,

erst den tod des Patroklus von Menelaus erfahren hat,wie es

P 686 auf besondre veranlassung uns von Anti lochus erzählt

wird . dafs aber Patroklus nach unserm abschnitt 404 noch

weit entfernter,unter der mauer der T roer

,gefallen sein soll

,

davon ist in der erzählung des funfzehnten liedes keine andeu

tung : ihm würde nur etwa der ausdruck passen, den das drei

zehnte li ed hat,’

I l r'

ov n gom ige : & ev 0 66 gleichwohl i st auch

die andre darstellung nicht ohne zeugen : in I I 698 verwarfen

wir den versuch des Patroklus die mauer zu stürmen,und

2 45 3 ward einen ganzen tag.am skä isehen thor gestritten und

die stadt fast genommen . aber das fü nfzehnte li ed konnte von

dieser ansicht aus nur ungeschickt und unpassend aufgestutzt

werden . und sollte das wohl der verfasser dieser verse ge

wollt haben ? bemerkte er nicht einmahl wie unschön er seinen

zusatz mit dig schlofs,da das l ied mit einem andern dig fort

fuhr ? P 423

) I) I

wg ago: n g s i'

n eexe, ,uéveg d ogooroxw sro u'

gov .

dig e i y e‘

v,u ozgvoevz e .

i st es nicht wahrscheinlicher dafs der ganze zusatz aus einer

andern darstellung entlehnt w erden i st ? mit der chronologi e

unserer Ilias steht er in schreiendem widerspruch ,

.

indem er

3 84 den kampf um Patroklus den ganzen tag dauern läfst :

aber in 2 45 3 steht dasselbe , und vom funfzehnten liede habe

ich schon (XXVI) b emerkt dafs es früh am morgen anfange .

Doch ich komme mir bald lächerl ich vor,wenn ich noch

immer die möglichkeit gelten lasse dafs unsere Ilias in dem

gegenwärtigen zusammenhänge der bedeutenderen theile,und

nicht blofs der wenigen bedeutendsten , j emahls vor der arbeit

des Pisistratus gedacht w erden sei . diese ansicht im grofsen

zu widerlegen habe ich mir nicht zur aufgabe gesetzt ; um so

weniger als man j a sagen könnte , des dichters kunstbildung

sei vi elleicht nicht fein genug gewesen um plan fortschritt und.

steigerung in der darstellung der gesamten fabel recht durch

zuführen : sondern ich habe mich nur an das kleinere gehalten ,

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XXVII I . FUNFZE HN'I‘

E S L IED . P . 77

das ein epischer dichter,dem der schein der wahrheit natür

li ch über alles gehn mufs , unmöglich vernachlässigen kann . so

wi l l ich denn auch hi er nur ein paar stellen mit früheren ver

gl eichen,um zu fragen ob sie aus einem munde haben kom

men können . P 306 tödtet Hektor

IE xediov y eya & vy ev

l q>iz ov v ie'

v,

a v N

®wxry'

wv ex agmzev, eg ev x l eww H a vem ; c

e ixfo: vorw zda0xe n o l s'

ee’

dvdgeem v dvdoewv .

im zehnten liede 0 5 1 5 erschlägt er

E xedlev H egrmideog v idv,

dgxdv (Dwz ry'

wv .

P 347

er :} da? ,u oil

£yydg Zuiv, vor). dx rivz re s dovgi 900:q ,

xc u ßoil.ev I n n aoidqv Am adeva , n oc,u évor Äawv

,

v; 7w g dn e n gozm'

dwv,879 019 d

dn d yev'

vozz el. : reev .

im vierzehnten A 5 77

Q I I

er :; da n ero d ur ov zw v,s o n. oncovu ee davor wa ss ,

I u

xa i ßa l e (ll a vezo'

rdqv 14m ooievoz, n ory é vo: Äa w v

,

) Il‘

3' I

nn o v n e n gam dwv,er& ag d un e y ov vorr el veev .

im zw olfl en N 4 1 1

a l l. r'

ßa l’

l n 7w e idr; v‘

d ivogoz, n eme'

vo: Äaw v,

r 1 c

nn ozg o n e n gozm dwv, su9ag d m o yev vaz el v0 5 v .

selbst das i st wenigstens auffallend,wenn P 24 Menelaus zu

Euphorbus sag t , sein bruder Hyperenor habe ihn geschmäht

(diva ro ) und bestanden , und ihn den verworfensten der Achä er

genannt oder doch dafür gehalten , é'

cpa re ,während er im d rei

zehnten liede 5 5 1 6 in einem verzeichni fs von ersehlagenen

nur kurz erwähnt ward,

Argsq g d’

de' '

n en?’ ‘

Yn egrjvoya n emévor Äa o'

i v

edro: u n d l a n cigqv‚ d i d d'

é'

vrsqa xa l xrig d'

rpnoeu

dyw'

oag‘

Ipvxi} de’

s on,

mira ,uéq uiru l rjvd'

aovr'

än eryoy éw; ‚ wir de‘

axör og doe s xoil m/m v .

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78 XXVI I I . FUNFZE HN'

I‘

E S L IED . P .

was sol l man aber dazu sagen , wenn einige gar den Idome

neus,der P 6 1 2 zu fufs in die schlacht gegangen ist, sich noch

seit der schlacht bei den schiffen N 329 zu fufs denken ? dortsind die Achäer sämtlich zu fufs : hier aber, wo nicht bei den

schiffen gestritten wird,haben sie ihre wagen mit

, P 644 . 698,

nur Idomeneus nicht . wenn er,wie die geduldigen ausleger

meinen,seit der erzählung

,die ich in das zwölfte lied gesetzt

habe,immer fort auf den beinen war, wie geht es zu dafs er

nirgend vorkommt,sondern erst in der Patroklie II 345 ?

Allein ich darf nicht vergessen dafs in dies em liede noch

zwei verse sind,die durch ein müssiges motiv anstofs erregen

und auch von alten kritikern angefochten sind : schade nur dafs

ihre verhandlungen noch in die lücke der Venediger hand

schrift fall en . P 5 45 . 5 46 . Zeus ändert mit einmahl s einen be

schlufs (d)} yoig vo'

eg ét gd7r€r’

adze ii)Hektorn sieg zu gewäh

ren 206 bis er zu den schifl°en komme und die sonne unter

gehe 45 4 : Athene kommt nämlich vom himmel,von Zeus ge

sandt,um die Danaer zur vertheidigung des todten Patroklus

zu entflammen . was braucht denn Zeus seinen sinn zu wen

den ? Athene hat j a freiheit unter die streitenden zu gehn, wie

sie die göttin im ersten theile des liedes hatte 0 668 ,und

Apollon si e dort hatte (XXVI) und hier hat P 7 1 . 82 . 1 1 8. 322 .

5 82 . und Zeus bleibt j a gleich nachher auf seinem sinne,in

dem er durch blitz und das schwenken der agis den T roern

sieg giebt,und den Achäern flucht 5 96 wenn er dann auf

Aias bitte das dunkel zerstreut 649, so hatte er es j a auch

nur zu gunsten der Achäer ausgebreitet 270.

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80 XX IX . snonz s unr ns L I E D . z _ x .

nicht angeht,habe ich schon gesagt (XXVHI). wer den Pa

troklus getödtet hat, scheint dem dichter nicht klar geworden

zu sein,oder die darstel lung ist ihm wenigstens nicht ganz

lebendig geblieben . Theti s sagt 2 45 4 und das redende pferd

sagt T 4 I 3 Apol lon habe ihn getödtet ; wie freili ch auch der

sterbende selbst im fü nfzehnten liede,I I 849 d l l oi p e p oig

dl eri xozi Anz e iig dxz ozvev v idg, was aber von Apol lon nicht

buchstäblich zu verstehen ist : der dichter des sechzehnten lie

des selbst und Achilles sagen X 323 . 3 3 1 er sei von Hektor

getödtet werden . in übereinstimmung mit der Patrokl ie, aber

im widerstreit mit den zusätzen (XXVIII), wird angenommen

dafs R ektor ihm di e waffen ausgezogen habe 2 83 X 323 . nicht

tadelnswerth scheint mir dafs nach 2 1 4 Achil l dem Patroklus

will verboten haben mit Hektor zu streiten,obgl eich II 90

Hektor nicht ausdrücklich genannt war : und ich denke , des

von B arnes und Vofs aus Diogenes von L aertes in die ermah

nung eingeschobenen verses können wir entrathen .

Wenn nur nicht all e folgenden bücher,gegen die Patro

klie gehalten,geschweige gegen die noch edleren theile der

Ilias,sich so ärmlich und kühl ausnähmen , dafs ich das urtheil

von Wolf (proleg. p . C XXXV I I) nicht recht begreife , der nur

bei den letzten sechs büchern,also nicht auch

,scheint es

,beim

achtzehnten, sich anders gestimmt fühlte . mir scheinen die

fünf bücher von 2 bis X so aus einem stück zu sein,so über

ein stimmend in den begebenheiten nicht nur sondern auch in

allen manieren,in dem gänzlichen verschwinden all er griechi

schen heroen au fser Achilles,in der masse von erscheinungen

und würkungen der götter, i n den vielen my then , in der dürf

tigkeit der bilder und gleichnisse, dafs sie eben so sehr einen

einzigen dichter verrathen ,al s S i e für fast al le der früheren ,

die deswegen nicht um jahrhunderte alter zu sein brauchen,

dafs ich es nur grade heraus sage,zu schlecht sind .

Ich gebe zwar gern zu dafs auch die Patroklie schon ihre

besonderheiten hat,und dafs von dem auflal lenden das die

letzten gesänge haben sich auch in den früheren hie und da

spuren finden : im ganzen wird aber die menge der einzelnen

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XXIX . D IE LETZTEN LIEDER . 2 —.Q . 81

abweichungen den allgemeinen eindruck bestätigen . so hat die

Patrokl ie‘

er spra chs und der andre antwortete’ in einem verse

zusammen,P 3 3

di

g wäre, edv d’

0 13 n eiä ev, dpu ßd,ueveg dei n goomidoz‘

welche s nun grade in j enen f ünf büchern nicht vorkommt,aber

im dreizehnten li ede,auch keinem der besten

, E 270

di

g wäre , ‚einem 6 Y7rvog, d; cs zßciy evog dä neemzdda ,

in der Dolonie, K 328

dig d d’

äv xego i ezfin zgev Äoißs m i er iiy eeow ,

und in 9 zwei mahl,200 und 424,

di

g wäre, xoixveev dä yvv7} xa i dy ec'

ßeze ,udf)w

°

dig q:oiz o, yéä noev d’

d 3145n s e i dy er'

ßez o iw'

3w.

aber weit auffallender sind doch in den letzten büchern die

reden die in einem einzigen verse bestehn, 1 82 392 Y 429

509 *I’ 707 . 75 3 . 769 Q 88 : und niemand der gefühl für

mani eren hat, wird im vi erzehnten liede die unnützen verse

A 605 - 607 ertragen ,

I I I ) I Iz ev neezsgog n ocoeem e .Meven rov a l xry eg m cg

v“

z z'

7n e p e xrx l :jmcecg, .

Afl l ü i; u

'

de'

es xgew spare ;

zdv d’

dn a,u ezßdy evog n gooe

'

cpq n o'

dozg (dd e l l edg.

so ist der übergang adro‘

zg s‘

7t oi t riy’

d'

aouc e nur Y 3 1 8 3 77

‘I" 1 6 1 , sonst nicht in der Il ias , um die ich mich hier überhaupt

al le in bekümmere : h ingegen wenn das gewöhnl iche 7} s e i oder15 da s e i , wobei der sprec lrcr subj ect des satzes bleibt , im

zwe iten sechsten neunten und elften liede gar nicht vorkommt ,

so ist von dem freil ich einzigen (pr) n vgi xau iy evog 36 1

dennoch, das sonst bei Homer unerhörte gw'

i abgerechnet ,

0’

ed ycyvoioxwv im zehnten E 475 nicht verschieden , und zu r}l n r ln n n n n . B e trach tungen über die Illu . 6

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82 XX IX . m s L E T Z'

I‘

E N LIEDER . 2 4 1

Q’

5 yégruv X 77 hat das sechste ein gleiches beispi el , (io:

7vvr} earth; Z 3 90, wie auch mit d d’

, .

Axt l ezig de'

52 643 , und

mit m i id y l l edg y év (l) 23 3 wenigstens 77, m i d nev (näm

l ich nicht der eben geredet hat) im neunten und im zehnten

K 45 4 ./ I 446 zu vergleichen ist . so findet sich nirgend etwas

ähnliches wie a) 479 ,wo die rede der Here unmittelbar auf

diese wort e folgt,

dig wäre , z 7}v d’

o ii u n geuéq>n dxoiegyog l 47rdÄ/l wv,

oi l l oi xe l woorne'

vn Ä t dg a ldez'

n n agoiacevu g,

oder wie 11" 85 5 , wo gar mitten im verse directe rede anfängt,

8% de zgryn o: n e'

Äezorv

l en zfi w;gr'

v3 w dr}'

eev n oddg, zig die dvoiyec

z ogedet v .

iig ,u e

'

v z e p’

oil y zgm'

n a n é l ecocvI I ‘

3' I I

7ro:vz ozg ozu goi,uevog n el ez eozg em e vde wegee fi rw

nur dafs man nicht sagen mufs,es fehle w ide Äéywv : denn die

verbindung ist ganz wie J 303 ,

N N J 1 r

rm rev0 1 v prev N ew s en ez el i.ezm zm g yorg av et

co90vg i'

n n evg exe'

,u ev

,m ;de x l e ve

'

eoä o u“

y ndé n g in n oe r vz; z e xozi nvoge'

mpz fl 8 fi 0 t0 dig

omg n geo .9 av y e,uozzw T gwer5 0 t ,uaxeeJo u,

and a vaxwger'

rw .

so ist di e anrede drozgegoe'

g ohne weiteren beisatz vier mahl

in den l etzten büchern , 75 21 1 5 94 9 5 5 3 63 5 , einmahl im

achten liede I 229 : denn für dzoyeve'

g , welches die Odysse e

einmahl 443 hat, lasen die alten I 1 06 deeyeve iig i/1 xcl fieg.

das ähnliche d dt oyevq'

g steht nur in (D 1 7, die anrede iinnur in Y 1 04 und in der Dolonie K 4 1 6 : aber ijgwg statt de snamens und noch mehr ey 7;gwg sind verbreiteter . so ist die

än a voielmßrg den letzten büchern von 2 an zwar nicht eigen

thümlich , 2 399

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XX IX . SIEB ZEHNTES UND ACHTZEHNTES L IED .

*PQ . 83

ei. mi ,u’

E dgnvriy r; z e 0éz zg dn ede; orze adl rzty .

E rigvvdrn; & v7 a'

z rm drpeggdev’

.Qxeozve i o‚

so Y 3 72 (D 86 X 1 28 ‘P 642 ; aber aufserdem doeh , soviel ich

w eifs,nur im sechsten Z 1 54 . 3 96 H 1 38, im achten 0 5 3 1 ,

im elften l iede M 96 , und in beiden kata logen 8 67 1 . 83 7 .

850 870. doch dergleichen geschickt und anmutig auszufüh

ren ist eine kunst die ich wenig verstehe .

Das vorletzte buch unserer Ilias hat der dichter desselben

gewifs nicht unmittelbar nach dem schlü sse von X wollen ge

lesen haben : denn es ist undenkbar dafs ein dichter diese ver

bindung wähl en kann ,

I I

wg ecpazo z l o neve , en z de ozevaxevze yvvomceg .

I

wg e i „ ev ozevoixovzo ua z o‘

z n z e l zv .

wie wir ähnl iche schon zwei mahl verworfen haben 0 3 67

(XXIV) und P 424 (XXVIII). den viert en vers dieser art Z 3 1 1hat bereits Ari starch getilgt

,

di

g ä'

waz’

ed; e,u é vry‚ dvéveve dé H a l l dg t jvq,

unmittelbar vor di

g o d ne'

v é’

ei'

xevz e , welches dem besserer

anstö fsig gewesen war nach der einzigen rede der priesterin .

durch eine stärkere athetose,die aber nach meinen unter

suchungen (XXVIII) eine mehrfache interpolation voraus setzen

würde , half Ari starch P 424 : aber warum schien ihm dort der

ozdn'

gereg rigvy aydrig unerträglich , wenn er‘I’ 1 77 duldete tiv

de? ” 1 1969 ; :évog fixe erdr}geov ; zwischen T und ‘I‘ weifs ich

zur fernern bestätigung wenigstens eine kleinigkeit anzugeben ,an welche der dichter , wenn er derselbe war , wohl gedacht

und dem schein des widerspruchs abgeholfen hätte . in T 47

hink en Diomedes und O dysseus noch von ihren wunden, und

auch Agamemnon hat seine wunde noch . es vergeht ein tag

109-225 : dann bei den spielen springt Diomedes vom wagen

509 und sticht mit dem speer 820 . O dysseus ri ngt 709

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84 XXIX . DIE L E T ZT E N LIEDER . 2

und läuft 765 ,Agamemnon steht auf zum speem erfen 887 .

Nestor,der seit dem achten liede nur im vi erzehnten vorkam

(XXV) und in einigen der schlechtesten zusätze (XXIV . XXV),

erscheint plötzlich nebst Idomeneus und Phönix in einem verse

der eben so gut fehlen kann T 3 1 1 : aber in tritt er mit

einer langen belehrenden ermahnung auf, 304 .

Kleine zusätze von wenig gewicht werden sich auch in

den letzten büchern genug nachweisen lassen , wie der so eben

erwähnte vers in T,oder noch sicherer der störende T 3 74

(Hermann de i tera tz'

s p . den Aristarch gewifs als n egw ao‘

v

gestrichen hat . i ch darf nicht ausdrücklich bemerken dafs ich

in der nachweisung kleinerer zusätze auf keine vollständigkeit

ausgehe . al l ein Aristarch dürfte wohl einiges nicht mit unrecht

getadelt haben was doch nicht f ür späteren zusatz erklärt wer

den kann . indessen gestehe ich,es wäre freilich zu viel ver

langt dafs er trotz dem verurtheil hier seinen Homer hätte

aufgeben sollen . wer wird denn auch l eugnen dafs in diesen

büchern viel schones i st ? j a ich will gern zugeben dafs der

dichter des grofsen sechzehnten liedes in diesem mehrere ältere

vereinigt hat : und in der that deutet der katalog der T roer

B 860. 874 auf eine andre darstellung des kampfes°

im flusse

als die wir im einundzwanzigsten buche haben . aber der

dichter hat den ä lteren li edern in der überarbeitung so sehr

seine eigne farbe gegeben,dafs niemand gern an die scheidung

gehn wird,der

,wie ich

,darauf aus i st ausgefundene thatsaehen

zum künftigen gebrauch hinzustellen , die vielleicht noch im ein

zelnen,wo geirrt worden ist

,richtiger bestimmt werden kön

nen, aber so wenig als moglich vermutungen,denen man eben

so wahrscheinliche entgegen setzen dürfte .

So vi el j edoch hätte ich Aristarch wohl zugetraut,dafs er

das letzte buch ganz verworfen hätte , und den schlafs des

vorletzten von da an wo die fünf wettkämpfe beendigt sind .

denn so v iel waren nur versprochen 1F 62 1 - 623 , so v iel gab

Nestor als üblich an 634-63 8, und was nachher folgt 824 ff.

i st ungemein schlecht in der darstel lung . das l etzte buch aber,

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XX IX . DI E L E T ZT E N LIEDER . z - sz. 85

zu dem die veranlassung in der rede des Priamus X 4 1 2 -428

lag, fanden die alten schon in vielen punkten anstö fsig . es ist

durch die worte A i'

it o d’

o’

cyaiv ohne übergang kunstlo s ange

knüpft , selbst in der zeitbestimmung ungeschiekt : denn dafs

der zwolfte tag nachher, és m i o övwdexaiz r; 52 3 1 , nicht von

der 3 . 4 ausdrücklich erwähnten nacht an gerechnet wird , son

dem von Hektors tode zurück, merkt man erst spät 1 07 . 4 1 3

an äufserungen die sonst keinen sinn haben .

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XXX .

W enn ich mit meinen betrachtungen nicht gar zur qual mei

ner verehrten zuhörer über das ziel schiefsen will, so mufs ich

hi er aufhören : denn in welchem verhältnisse die mir erkenn

baren theile der Ilias gegen einander stenn,habe ich so kurz

und bestimmt als i ch es vermochte gesagt, und ich kann nur

wünschen, aber nichts dazu thun, dafs di e geschichte der alte

sten griechischen po esie diese untersuchungen in ihren nutzen

verwende . wer nun aber etwa nach weiberart um seinen lie

ben Homer,seine l iebe Ilias

,seine lieben vorurtheile, j ammert

und sie für weit herlichere einzelne lieder nicht hingehen wi ll ,dem kann ich zum ersatz den entwurf einer andern Il ias

,we

nigstens bis zum auftreten des Patroklus , nachweisen . i ch

meines orts weifs es dem Pisi stratus und seinen helfern dank ,

dafs sie uns nicht etwa eine ausführung dieses entwurfs gegeben

haben, sondern weit bessere und ursprünglichere stücke , die

sich ohne ihren fleifs sich er nicht auf die folgezeit fort gepflanzt

hätten . aber ich danke ihnen auch für die unschuld,mit der

sie, gewifs absichtlos,in ihrer überl ieferung die spuren anderer

darstellungen und ansichten der sage gelassen haben .

Wie wir nämlich im dre izehnten liede eine andere an

knüpfung der Patroklie vorbereitet fanden 0 63 (XXII) al s wiesi e der anfang des funfzehnten giebt, eine andre im vierzehnten

0 402 (XXV), und welche d as zehnte 0 23 3 andeutet_e bli eb

(XXVI) zweifelhaft, so w eiset das sechzehnte lied wieder auf

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88 XXX . SPUR E N E INE R ANDERN ILIAS .

setzen musten (XX). die Troer übernachten fortwährend auf

dem felde 25 9 T 7 1 . so ist es in unserm achten und neun

ten liede,aber nur während einer einzigen nacht .

In der l etzten nacht vor dem auftreten des Patroklus er

augnet sich was in unserm achten liede enthalten ist, die ge

sandtschaft an Achill es, an die vom neunten bis zum funfzehn

ten weder Achil l noch sonst j emand wi eder gedacht hatte . die

greise der Argeier bitten den Achill es und nennen vi el kö st

liche geschenke E 448. noch bestimmter wird T 1 4 1 O dysseus

genannt,der auch im achten li ede die gaben versprach . dafs

die geschenke T 243 -247 genau dieselben sind wie I 1 22- 1 32,

i st eben nicht zu verwundern .

Ich habe die v erwundung der drei helden vor die gesandt

schaft an Achill gesetzt,weil sich der dichter die folge so mufs

gedacht haben : denn es heifst T 1 4 1 . 1 95 in der nacht auf

gestern, x3 t Cöv , s eien dem Achill di e gaben verheifsen ,

vor

dem morgen an dem Patroklus kam . aber ich glaube,diese

folge der begebenheiten war nur seine persönliche meinung,und wir dürfen wohl nicht schl iefsen dafs er etwa fand, die ge

sandten hätten den Achilles um hilfe gebeten weil die bedeu

tendsten helden verwundet wären,sondern wir müssen daraus

erkennen dafs er keine zusammen hangende darstel lung vorfand,

vielmehr einzelne lieder ; aufser der Patrokl ie etwa vier, soviel

er kund giebt ; von denen er, nach dem zorn und dem kampf

mit den göttern,das dritte und das v i erte sich willkürlich ord

nete . eins enthielt di e gesandtschaft,während die Troer in der

ebene übernachten ; das andre"

die verwundung der helden und

die beschränkung der Achäer auf ihr lager. j enes mag wohl

unser achtes sein, obgleich es der angenommenen ordnung wider

streitet 5 32 I 709 ; das andre vi elleicht das im elften voraus

gesetzte : das elfte selbst kann er aber nicht gekannt haben .

im achten hat er I 65 0 das tragische überschreiten des mafses

nicht gefunden, ohne welches nach einer neueren ansicht di e

epi sche fabel nicht sol l können begriffen werden (XXVI): j a

ihm hat nicht einmahl eingel euchtet dafs den Achill,weil er

'

di e bitten verschmäht hatte,die Ate strafend begleitete I 5 10

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XXX . S PUR E N E INE R ANDERN ILIAS . 89

sondern dem Agamemnon,sagt er T 87 . 270,

sandten Zeus

Mera und Erinys die Ate,um viel Achäer zu verderben , aber

dem Achill gi ebt er keine sünde schuld,nicht einmahl dafs er

zu lange gezürnt habe T O7 .

Der übergang auf das erscheinen des Patroklus i st in der

erzählung der Theti s 3 450 sehr sonderbar gemacht :‘

Achille s

verweigerte den greisen die hilfe,aber er zog dem Patroklus

seine waffen an und sandte ihn mit vi elem volk in die schlach t .’

indessen das i st w ohl nur eine kurze darstellung,und die be

gebenheit wird wie in der Patroklie gedacht : denn es i st X 3 74

ausdrü cklich gesagt dafs Hektor die schiffe mit feuer angezün

det hat,und daran war j a 1 1 1 27 die aufforderung des Achi l

les geknüpft. wie genau sonst das sechzehnte lied sich an die

erzählung des fü nfzehnten schliefst bedarf keiner besondern

erörterung : di e wenigen abweichungen habe ich vorher (XXIX)angegeben , um zu zeigen dafs beide nicht einem dichter ge

hören können .

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Ü B E R

ZENODOTS TAGBERECHNUNG DER ILIAS.

tAu s den berich ten u ber d ie v erh and l ungen der akadem ie der

w i ssen sch aften , 1 846 , s .

H r L a ch m a n n legte folgende beischrift eines basreli efs

troischer scenen vor, wel ches neuerdings in Pari s zum

schein gekommen ist.

d evv

0

a vz qg un o q oöez ov . eeu v

%v zfi n gaiz 7; f;zrégoc Xgé e

sw n geg Axo uevg ame€cgI I

5 z e n. a n ewn ;e rg n m;rdeg.

I

z ov de Aya ,tt e‚u veveg cum

3 0 17vt 0g xoci zu} ßev l ezrév

ev ein eözdöva r. n iq äm‘

.

z eig eigqy évm g dvecpog

1 0 (5 1! cié‘

t 0? z öv 14 n öl l ce zfigöucr

'

org zfig én’

aözöv yevI

ey ew;g a n a,u au

,boceä orz

z eüg 14 xaw é g. z eö de‘ ’

Am i l

l wvog y qvieavzeg z eig

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ZE NO DO T S T AGZÄ HL UNG .

1 5 14xa ce'

i'

g xoci Äe zy e‘

v éy ßa

l e'

vz eg eig z ö ergaz e'

7redN I

e v a vzcev £ 7r evvea quega ,

N

xa 9 0 7mg ezgryxs v ew q,u ec) I

y e‘

v ei l i o‘

z ezeaz e v wxezo mi l .N

20 a & eere

m d’

eryegriv äxa l é 00cxz e l a

tiv c l l ezig”

, é » z a e'

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_w7w [gj x eci n eqr

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l i} xerl ein a z'

zqm g B ezmyr'

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Axt l l é0g xa i (9 éu dog 0 15Ä

l eyog Ö n e‘

g z a'

i v l4xa uöv . s oul [z e]Äeüe vz eg zfiv ; :qz ég

ä51 0'

0

I ('

I I

a t z e r Ä ra en eg zmqeeew a v

wir 02a ce i , ém ßä l l u 7}3 3 1

30 n g em uvm; n geg O l vy n ov a y

aw upev, a e z e 7u 3 7;a t . a l l e: ev

N

„sfr mw vevez n agn'

y eveg e

xvm igere‘

w wird ld xe uoiew , n e

Äé‚u ev d

än en a zfee n eh mer» .

Z edg yaie äg’

.Qxea vriv ,u ez’

I

‚nvzmva g x3 1€eg eß7; ‚

u sw :

Nde n a , 6 dp a n dvz eg

I

n on e öedexa n ; de z e r. a vu g

é l ee'

eeu u 05M‚u 7rev dä

,

( I I ar I

40 w e'

r e n ogev ee d a r a uze v m; am

m. dt 8 1 9 0 000‘

v edv z öv dvdI w ) I

pw e v qrregcur eexez a c 0 Z

edg 1 17 n geezgqy e'

w; dmdsI

nam, xa l @éz rg u nd: z e 7rqri

45 ez a y,u a 1 0 5 v ie r? ävaßa ivu0 I

n geg t e r J w °

xa xew e u wm a [xj1

ey m u n eqeezv a an eqI I

Su m, a n a l l a 0’eerm Gan g

zd eigquéva zu? wie"

: ein a yyel

50 eöaa . z aüz qg d'

w l ö eümyg fl )

xa i 5m ßoil l er,“

z ii dez e?

9 1

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92 znnonor s TAGZÄ HL UNG .

g fyy e'

ge g, s e i z ri r Öy eqcöv det 3 yÖ V äxeve e

v ei'

z ocu, i 7u ßci l l er.

p ie s e i ixeezfi, i v äez iv 14x

e ce7v ciyeeei, vecöv xe z e'

l ey

5 5 eg, e vve ywyr} z c5 v 34xe ucö [v]xe i 3m ce ‚

s e i Merel [eiev s e i]l4 3.eäeivdgev y ove [y exle ‚

s e i]3 6 05 » eiyegei xa i Ö t [x icev 0 137 ]xvezg s e i i n m ö[l qecg, n e]

60 di dg ueixq, d i [0pü jd‘

e cin'

ai]er s e i Aiwfev [s e i n eö izng]zee

'

cng, n e[eze ieeecg z ei7 Ai]mfou oi [n e

zfig „dmg, we i zee ö]

,ue 2Teemydöveg

Die schrift i st,fast ganz eben so erganzt, heraus gegeben

von hm Adri en de L ongpé rier in der R evue de phi le legz'

e,

vol . I,p . 44 1 , und von bru B ergk in einem Marburger pro

gramm auf den 2 1 . december 1 845 . was schlecht geschrieben

ist, sieht j eder selbst : nur das unbegreif lich e Ö n e‘

g z ciiv e t ai v

(z . 26) w idersteht einfachen versuchen .

Aus den ersten werten,über denen aber ein halbes dutzend

zeil en abgebrochen sein sol l,machen beide herausgeber eine

überschri ft,zu der sie auch noch das é

'

eu ziehn,und durch

die sie den aufsatz für einen auszug der Ilias von Zenodotus

dem E phesier erklären . aber eine inhaltsangab e der ersten

fünf bücher der I lias haben wir hi er nicht,sondern, für leser

di e si e schon kennen,eine berechnung der tage

,mit anfüh

rung nur der verse di e z eitbestimmungen enthalten . daher,und nicht durch absichtliches zusammenziehen

,die kurze anf

zählung v ieler begebenheiten . die nächste ausführliche unter

suchung würde auf die verse H 381 . 421 . 43 3 . 465 gegangen

sein ; nach dem scholion zu 1 1 202 ,welches Aristarchs mei

nung zu geben scheint, die umgrenzung nur eines tages, des

vi erzehnten der „fin g. dann müste ferner zu sehen sein , ob

der sonnenaufgang in vor oder nach der götterversamm

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ZE NO DO T S TAGZÄHL UNG . A. 93

lung eintrat, v . 1 nach Aristarch ,nach Zenodot vor dem

(gewifs hat erst Aristophanes oder Aristarch den j etzigen an

fang von bestimmt : aber es ist sicher falsch,erst ihnen

,

und nicht etwa Zenodot oder einem früheren,die kindische

eintheilung beider werke nach den buchstaben des alphabets

zuzuschreiben,da die gereiftere kri tik die Odyssee bei IP 296

schlofs .) dafs die abhandlung von Zenodot verfafst sei , haben

beide herausgeber nicht versucht zu beweisen . allerdings aber

giebt di e tafel Zenodots ansichten ; nicht weil im anfang sein

name steht,sondern weil Aristarch die gesamte darste llung

bekämpft .

Zenodot verwarf die verse A 488 -490 492 : den

schri eb er gar nicht . warum,hat hr B ergk nicht richtig er

rathen,obgleich Aristarch di e gründe der athetese widerlegt .

er lehrt (schol . 490) dafs n e3 éeexe d’

oii v z e n z öl ey öv z e

bedeute,die unthätigkeit sei dem helden schmerzlich gewesen

dem früheren kritiker schien also die begierde zum kampf der

drohung zu widersprechen, dafs er nicht mehr streiten sondern

beim kehren wollte . und oii z é n oz’

i g n e'

l epov, sagt Ari

starch , sei entweder 7rge'

Äm/u g, oder es beziehe sich ,da von

den dazwischen liegenden tagen überhaupt n ichts erzähl t werde,

auf kleine heerfahrten in di e umgegend ,die sonst Achil l zu

führen pflegte . dies scheint er so ausgef ührt zu haben,dafs

er zeigte eig ciyegq'

v sei grade so anstö fs ig oder gerechtfert igt

als i g n o'

l ey ov, wie denn auch Näke (ep-use. I, p . 265 ) beides

gleich unschicklich fand . ein ehrenelegisclres bedenken nahm

Zenodot an den versen nicht : sonst würde die tafel ihrer er

wähnen . dagegen rügte Aristarch durch eine diple bei A 477

(s . schol .) die nachlässigkeit Zenodots , und der tafel , da fs der

tag der rückkehr des O dysseus von C hryse vergessen war.

auch die schwierigkeit berührt d ie tafel nicht , dafs 472 die

Achäer in C hryso n e vr;pégm c den Apollon hos ingcn . das sehe

l ien erklärt‘

dcn re st des tages, an dem geseht und das fest

mahl gehalten ward'

: es verschweigt aber dafs auch die ver

sammlung mit al len reden in diesen tag fiel , und die absen

dung des schifl‘

es , bei welcher zwanzig ruderer gewählt und

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94 znnonor s T AGZÄ II L UNG . A.

eine hekatombe geladen ward ; frei lich immer nur sehr wenig

begebenheiten gegen die des tages von B 48 bi s H 293 .

Die übrige rechnung der tafel findet hr B ergk untadlich

und eben so gut als die gewohnl iche. das gespräch zwischen

Thetis und Achill i st am abend desselben tages,an dem sich

die könige zanken,des zehnten : die götter sind am neunten

zu den Ä thiopen gereist . dies mufs j eder annehmen,der die

masse der Ilias für ein ganzes hält . nun sagt aber Theti s,am

zwölften tage werde Zeus heim kehren : am zwölften,rechnet

di e tafel,nach der abreise

,also am zwanzigsten

,und am zwan

zigsten lafst sie dann T hetis auf den Olymp gehen . hierin fand

Aristarch zwei fehl er . wenn mit Zenodot die verse 488 -492

geti lgt wurden,und nun ward 477-487 erzählt

mit dem mor

gen’,also am elften tage

,

c

kehrt e Odysseus heim’

,so muste

der unmittelbar 493 folgende‘

zwölfte tag nach diesem’

von

dem elften ab gezählt werden,also nothwendig anders als in

der rede der T hetis . dies bedeutete die diple bei 477 . zwei

tens,da allerdings der zwolfte tag beide mahl gleich zu be

rechnen ist, se kann er das erste mahl freilich , in der rede der

Thetis,sowohl von gestern

,vom neunten tage ab

,gezählt wer

den,als von heute : aber wenn nun der dichter selbst erzäh

l end sagt‘

am zwölften tage nach diesem’

,so kann er nicht

von der begebenheit ausgehen,die nicht er selbst sondern nur

eine seiner personen erzählt hat. dies sagt das allzu kurze

schol ion zu A 493 , dessen verständnifs wir der tafel verdan

ken : i x z eriz ev Äé;/ 8 L z er"

) xee'

vev,z er

) z fjg y rfm deg'

ein e ycie

75 @éu g“

x3 i gög 52877 y ezd öe i'

z e”

; Theti s , nicht aber der

dichter .

Offenbar hat Aristarch,der den zwolften tag für den zwölf

ten der „fin g nahm ,gründlicher untersucht als Zenodot mit

seinem elften,und nur bei Aristarchs ansicht darf man noch

fragen ob sie genüge . zwar di e meinung die hr B ergk p . 4

mit dem ausdruck argu tatur rügt (einem unschönen , wo es

sich um freie aber achtungsvolle kritik der edelsten poesie

handelt), hat weder der getadelte noch sonst j emand gehabt :

aber der zweifel wird doch wohl erlaubt sein , ob es einem

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96 XXV I I . DAS AC I-IT ZE II N'

I‘

E L IED . S t. .

lichen ersten worte von .Q bedeuten sollen , / 1 5m 6’

o’

zyuiv

wie verwegen würde es also sein ,in diesen w erten und in

dem allerdings voraus gesetzten begräbnifs des Patroklus an

spielungen auf unser dreiundzwanzigstes buch zu sehn ! müssen

wir di es aber absondern,so macht im letzten buche der

zwölfte tag keine schwierigkeit, er rechtfertigt aber auch nicht

den im ersten .

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ZUSATZE

VO N MO R IZ HAUPT .

Zu III . s . 6 .

D en widerspruch zwischen A 222 und 424 zu heben hat

Ari starch auf versch iedene weise versucht . er meinte,entweder

müsse 222 gestri ch en oder allgemeine homerische formel , ohne

individuelle bedeutung für diese stel le,angenommen werden .

ein dritter versuch der ausgl eichung ist für ä'

rrovz o im 424“

verse i’n evu u, aber kein glücklicher,da dem futurischen prä

sens ä'

p e und der gedanke widerstrebt . auf'

der andern götter

abwesen heit kommt es gar nicht an : rn iterfo lgt kann si e mit

erwähnt werden ; ganz überflüfs ig wird ihrer gedach t , wenn

sie erst bevorsteht . dafs Apol lon am tage nach der gö tterfahrt

zu den Ä thiopen seine pestpfeile in das heer zu senden fort

fährt und am gesange der in C hry sc das opfer haltenden sich

e rfreut ist dem Aristarch nich t aufgefall en . dafs Athene von

Here vom Olymp herabgesendct wird und dahin zurückkehrt

hat ihn zu keiner athetese bewogen : nur 229 nicht auch 22 1 ,

gab er allenfall s preis, und zwar 1 95 . 1 96 verwarf e r , wohl

nur weil diese verse s ich wiederholen, aber 208 . 209 nahm erh in h m m m ,

!!Mr.u h l rm gm r ü ber die "im . 7

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98 DIE FO R T S E’I‘

ZUNGE N

gegen Zenodotus in schutz , der hier aus derselben sehen vor

widerholung ti lgte . den widerspruch dieser stellen und des

424" verses räumte er entweder durch sein ä'

n evz e z hinweg

oder durch erklärung ; er hat nicht in beiden ausgaben fs'

zzov

z e r. gesetzt oder es nicht mit entschi edenheit als das richtige

behauptet,sonst wären seine bemerkungen über 222 unnütz .

die erklärung durch die er den widerspruch zu lösen suchte

mufs wohl die in B L überlieferte sy l leptische von n oivz eg 424

gewesen sein ; nicht dafs sie seiner würdig wäre, aber eine

andere weise sich über den widerspruch hinwegzuteuschen

wird man schwerlich finden können . von den unmöglichkeiten

die Vofs (krit. bl l . 1 , 1 83) als(

die wahre antwort’

auf die fra

gen giebt zu denen diese stellen nöthigen ,war Aristarch weit

entfernt .

Zu dem (s . 93) aus n e w;,uén (472) gewonnenen grunde

für die verschiedenheit der v erfasser des ersten liedes und der

ersten fortsetzung fügt sich noch eine andere betrachtung.

wenn der dichter des ersten liedes seine erzählung durch eine

fortsetzung wie 430-492 weiter führen wollte, so konnte er es

doch nur thun um die begebenheiten seines liedes durch Apol

lons versöhnung zum absehlufse zu bringen . aber gerade dies

W ichtigste wird mit ganz knappen werten abgethan ,z o i

i 5 ä'

x l ve

®oi'

ßeg l i n e'

l l cov was erst dann mit schönem gleich

mafs aus 43 widerholt wäre , wenn wie dort die erhörung

ausgeführt würde,und. edi mee

'

m z égrzez’

oixmicav Wäh

rend opfer und opfermahl weitläufig geschildert werden . dies

i st einem fortsetzer zuzutrauen , der dem dichter dessen lied er

weiter spann an künstlerischem verstande nicht ganz gleich

kam und der sich in der beschreibung einer festlichkeit gefiel

(wie die interpolatoren altdeutscher lieder in der schilderung

von ritterfesten schwelgen), gewifs nicht dem dichter der sein

lied ( 1 -347) tadellos gliederte und abrundete . dieser dichter

brauchte Apollons versöhnung nicht anzureihen ; sie war aus

der sage bekannt und von ihm selbst durch Kalchas worte

hinreichend angedeutet . sein lied wollte nur als ein einzelnes

aus der ganzen sage verständliches gelten : es ist nicht in der

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1 00 DI E FO RTSETZUNGEN

auffassen dürfen . erigriezze steht E 265 442 . I 4 1 9 . 686 .

N 732 E 203 0 724 . P 5 45 . 52 296 und siebenmahl in der

O dy ssee, 1 46 . 7 288. a 1 73 . 1 43a 5 23 5 . g 322. w 543 , immer

al s nominativa s oder vocativus , immer vor Zeu'g oderimmer am versende

,al so ganz formelhaft unter fester bedin

gung . der accusativus sögzien e Z fiva findet sich 206 , also

in einem verw erfl ichen stücke , E 265 , also im dreizehnten liede

das sich durch eigenthüml ichkeit absondert , und 52 3 3 1 , an

all en drei stellen im versende . was wir A 498 l esen ,E dgar

d’

sögv'

en e K90vidryv, hat nur in der parall elen stel le E 590 1»

6’

eögz‘orre n w

'

dzyv 52 98 sein gegenstück : denn ei:

9v'

e7ze K90vidr; in dem n geer'

zu ov an Zeus werden selbst di e

nicht rechnen denen sonst alles eins ist . ein anderes beiwort

des Zeus, äezegem yz rfg (5 80 609) kommt M 275 vor

, sonst

nur in einem schlechten stücke Z 443 . ein dritt es , Ö rpzßge,u é

z r;g wiederum in M 68, in einem füllstücke E 5 4, im

H 1 2 1 , und in der O dyssee . Hephä stos heifst x l vz oz é; q g

sonst nur 2 1 43 . 39 1 (O d . der Olymp oiyeivvupog (420)wie sonst nur wieder im 2 1 86 ; n o i vöezgoig wi e nur in

demselben verse E 754 . 0 3 ,also in dem absonderlichen

fünften liede und in einem schlechten hinzugefügten stücke ;e iyl ry

'

ezg (5 32) wie nur N 243 (und O d . v nur hier vor

kommende wörter sind xe & ev'

dew (6 1 1 ; dies verbum steht

fünfmahl in der Odyssee ; dafs es die Ilias sonst nicht kennt

wird schwerlich zufall sein,da sie das einfache sir

'

daw dreifsig

mahl hat), e’

x3 oden fj ee z ein oezeixew (5 22 ; viermahl in

der Ody ssee), n e l w oiygez ov und ein eq o'

v del eyfiz e

(5 40; auch die andere form öo/l o,ufiz zg steht nur in der Odys

see), xo l cpo'

g (5 75 ) nur hier (5 10) kommt die constructi onöcpe

'

l l wez'

v z é z zyfi vor . 7}égzog (497 . 5 5 7) nur noch in dem

füllstücke T 7 (und O d . L öm cié'

ew (542) nur noch 2 5 06

und 43 1 (und O d . Ä 544 . ‚u aimi,u egog (4 1 7 . 505 ) wie

der Z 95 . 45 8 (so in einem dreimahl gebrauchten verse der

O dy ssee , e 266 d 346 . g 1 3 7) und in anderer b edeutung 0 44 1

(wie O d . wie mit 2 in x l vz ezéxwyg, oiydm (pog‚ özxe'

Cu v,

ai

xv'

y ogeg, so stimmt diese fortsetzung in einigen ausdrü cken

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DE S E R S T E N L I E DE B . 1 01

auch mit di e formel Aco’

g zz0z i xe l xeße z ég de? (42 6) steht

438. 505 , und mit xe z oi im dreizehnten li ede E 1 73 : xe l xe

‚8az rjg sonst nur in der Odyssee , 3 2 1 , v 4 . di e formel dr}7.a iywz i

'

gye (5 1 8) i st etwas ärmlich w iderholt in 13 6 7) l olyrei'

gye w ir)"

ä'

eeez e z l e iy t og kommt sonst nur 0 5 33 undzP

'

3 1 0 vor . dafs endl i ch der v ers 3 5 8 in 2 3 6 steht verdient

nach dem bei der ersten forts etzung über ßév3 og bemerkten

beachtet zu werden .

z u s . 6 . 7 un d 30.

D er gleiche anfang der beiden fortsetzungen des ersten liedes,

H 6’

o’

ze'

xova’

c'

z'

y e z o'

iow yore} xiev . e özo‘

zg id ; ul l szig

und aöze g’

O öveeeüg, lä fst sich mit einer erscheinung im A

vergl eichen . im 1 4“ liede war verbunden

A 664 297 ein e vevgfig ßeßl qp évov. e ri

d 14xt l l ßög

763 oieg zfig ägez fjg ein ewjeeze r.

die unhemerische, den eiligen Patroklos wunderlich auf haltende

erzä hlung Nestors knüpft sich 665 an e i n ig .

Axt l l s rig an , und

lenkt auf dieselbe weise wieder in den gang des echten stückes

ein, 762

w g eov, s i'

n e r ser ya, p ez’

oivögoiorv . e rid .

s l l evg

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z u IV . s . 9 .

D afs die vier verse B 239 - 242 unecht sind lä fst sich noch

deutlicher zeigen . auch 242 i st widerhol t, aus A 232, und diese

w iderholung von werten des Achill , in ganz anderer bezi ehung,

ist ärmlich in T hersites munde, dessen rede mit 238 l ebendig

und kräftig schliefst .

Thersites sagt kein wert von der pest ; seine schmähsucht

hätte aber gerade daran den erwünschtesten an lafs zu vorwür

fen gegen Agamemnon gehabt . das eig .

s l fie z z,urjegy alsodes dichters (B 3) spi elt nicht auf das erste lied an , sondern

nur auf die begebenheiten die dieses lied und gewifs auch an

dere (vergl . IX 8 . 21 ) erzählten .

Hermann (De i teratz'

s apud Homerum) bemerkt mit recht

dafs die beiden gleichniss e B 1 44- 1 46 und 1 47 148 wegen zu

grofser ähnlichkeit neben einander an stöfsig sind : hinzusetzen

kann man dafs sie wenigstens durch ein Oder verbunden sein

müsten . die ähnlichkeit geht bis auf den ausdruck,denn e

7ze’

f

£eg und ärze zyz'

é'

m sind verwandt. dig z a'

i'

v n ä e’

oiyogn } m vrj& rykann auf das erste gleichnis 1 44— 1 46 folgen, das m w;

'

3 7; d’

oiyogry'

im nachsätze wieder aufnehmend ; ich denke aber, dieses erste

gewaltigere gleichnis (das aber 207 ff. ähnlich w iderkehrt)wird das später hinzugethane oder statt des zweiten gesungene

sein . so glaube ich dafs im elften buche das gleichnis vom esel

(A 5 58) das ursprünglich e ist. nach dem schönen gleichnisse

vom löwen (5 48) dies andere zu dichten oder j enes durch dieses

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z u V. s . 1 1 . 1 2 .

D ie alberne flach } yegövzwv bliebe verwerf lich , auch wenn siein der sprache gar nichts auffälliges hätte . aber aufser iy

& é‚trrg

e’

ez rfv das in seiner formelhaften bedeutung hier ganz un

sinnig ist,fällt auf y eye ö v

'

y wv yegövze w denn der plural

von‚u eyoi& v,u og i st sonst nur epitheton der völkerschaften, der

Achäer (A 1 23 . 1 3 5 . ca der Troer (E 27 . 1 02 . 1 5 5 .

K 205 . / 1 294 45 9 . N 45 6 73 7 . P 420 2l“ 1 75 . Abanter

( B 5 4 1 . d Aetoler (I 5 40 ‘P 63 3), E peier (A 732 744 .

0 Kaukonen (7 Kephal lener (B Paphlagoner

(E 5 7 Phäaken (7; Phthier (N H vl oryewjg heifstNestor nur hier

,und das wort steht sonst nur “1” 303 .

z u s . 1 2 . 1 3 .

W enn Odysseus hier (zu anfang der rede) von den Achäern

sagt ozidé z er. äxz el e'

ovew Ö n öexeew 7;v7zeg zin éezm » u . s . w .

so ist es fast lächerl ich,wenn Nestor

,als er zu reden

beginnt, mit gewaltigem anlauf doch gerade nur den gedanken

ausspricht den schon O dysseus geäufsert hat, 3 39 m } 67) eur& eerfe z ze s e e egxre ßq

'

eez e z 75,u iv ; u . s . w . dagegen wie schön

diese verse, wenn des Odysseus gerede wegfällt ! wie aber der

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ZUM ZWE ITEN UND ZUM DRI TTEN LIEDE . 105

nachdichter seinen anfang aus dem der rede des Nestor ge

nommen hat,so ist er auch sonst in seiner erfindung von

Nestors rede abhangig . weil Nestor 3 5 0 ff. von Zeus siegver

hei fsendem blitze ermutigend spricht, so lä fst er den Odysseus

etwas ähnliches verbringen ,die geschichte von der schlange

und den sperlingen .

zu VII . s . 1 8.

G egen die freigegebene annahme ernes dichters für das 29 unddas 3 " lied spricht dafs im 3

“ liede Athene,die am sch lufse des

2“ mit zum kampfe auszieht, ganz verschwunden ist (denn die

flüchtige andeutung T 439 steht in einem unechten stücke) und

dafs das hauptmotiv der begebenheiten des 2“ liedes, Zeus ab

sicht den Achill zu rächen,hier ganz zurück tritt .

zu V IH . S . 1 9 z . 20.

E i n a n d e r e s l i e d ] Die bezi ehungen des 4" li edes auf dieses

verlorene,die aus dem vorhandenen 3 " liede sich nicht erklär

ten ,veranlafsten die in terpolationen in T . dies streben nach

v ereinbarung zeigt auch 43 9 : denn ohne A 7 ff . hätte der

interpolate r diesen vers schwerlich gemacht .

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z u IX . s . 2 1 .

Der späte ursprung des 5 “ li edes kann nach den beobachtungen von Geist

,Disqu is itz

'

enes Hemer icae (Giefsen 1 832, wieder

abgedruckt in Jahns archiv für philologie bd 1 ) nicht zweifel

haft sein,wenn auch nicht alles dort vorgetragene richtig oder

richtig gefafst i st . aber in di esem späten liede lassen sich einige

stellen als noch spätere zuthaten nachweisen .

Wie am schlufse des 2“ l iedes Athene mit den Aehaern

auszieht,so ist sie auch im 5 “ liede, der fortsetzung des im

heere, J 43 8. 5 1 5 . 5 41 . E 1 . 29 . 1 2 1 . nachdem sie den Diome

des gegen Aphrodite angereizt hat, enteilt sie, o’

rn e'

ßr; 1 3 3 : aber

290 lenkt sie Diomedes speer ; si e ist also nicht etwa zum

Olymp zurückgekehrt. aber 4 1 8 ist sie auf einmal auf dem

Olymp : wie si e dahin kommt ist nicht gesagt.°Athene und

Here reizten stichelnd den Zeus’

heifst es 4 1 8 : aber Here redet

kein wort. dies ist um so ungeschickter , da 4 1 9 steht z ei rn

de‘

‚m iä e w figxe & eci yl e vxrö7u g Athenes spott über

die verwundete Kypris ist ziemlich frostig und nicht geschickt

in den werten,denn nach zw ei 31 xe u oiöcov 421 ist dasselbe

zw ei l i xe u oiöwv unbehilflich . auch mufs j a Athene, wenn sie

uberhaupt zugegen ist, Kypris klage 3 76 - 380 wohl mit ange

hört haben : vor Kypris erzählung nähme sich der spott besser

aus als j etzt,nach der heilung der verwundeten . auf Athenes

spott läch elt Zeus und sagt zu Kypris sehr unbedeutendes .

streicht man 4 1 8-43 1 , so ist alles untadel lich . die verwundete

Aphrodite flieht zum Olymp ; ihre mutter Dione tröstet und

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1 08 DAS FÜNFTE LIED .

werden ? ) weiden . warum die göttinnen den wagen verlassen

sieht man nicht ein (Ares ist j a auf seinem wagen in der

schlacht,bis er ihn der verwundeten Kypri s abtri tt, oder

warum sie zur niederfahrt vom O lym p des wagens sich bedien

ten . sie eilen zu fufs dorthin wo um Diomedes das dichteste

gedränge ist . Here ruft,mit ungeheurer stimme

,dern Stentor

gleich,den Achäern mut zu

, 784- 792 . weiter thut sie nicht das

mindeste,und man wundert sich bil lig dafs sie sich deshalb

vom Olymp herab bemüht hat und die erwartung,welche die

lange beschreibung des anschirrens der rosse und die ganze

vorbereitende erzäh lung erregt hat,teuscht . was von 793 an

bis 906 folgt ist tadellos, bedarf aber, wenn Athene im heere

ist,wo wir sie suchen

,gar nicht des vorhergehenden stückes .

in diesem stücke nun ist E 73 3 -73 7 @ 384-388,

E 745 -75 2 @ 389-396 .

in ist alle s in schönstem zusammenhänge und gleiehmafse

der erzählung,so dafs Aristarchs urtheil (sche l . A zu E 734 .

385 390) keine billigung verdient. auch die folgenden bei

den verse 75 3 75 4 sind fast buchstäblich entlehnt aus der

zweiten fortsetzung des ersten liedes A 498. 499 dort stehen

diese beiden zeilen in festem zusammenhänge der erzählung ;hier ist vorher gar nicht gesagt dafs die göttinnen zu Zeus wol

len . die rückkehr der göttinnen zum Olymp ist in drei oder

vi er versen, E 907—909 Z 1 , eilfertig und dürftig, und nach derlangen beschreibung ihrer wagenf

'

ahrt ohne alle symmetri e ab

gethan . die am Simois und Skamandros weidenden rosse sind

ganz vergessen . E 908 ist J und entlehnung wahrschein

lich,da Athene sonst nirgend .

Aile l xey evqr'

g heifst. dafs nun

keine götter mehr in der schlacht waren ist Z 1 durch das

nackte o iai 3 r; wunderlich ausgedrückt . alle s wi rd vortreff

l ieb,wenn man 7 1 1 -792 und 907-909 Z 1 hinweg nimmt . der

zusammenhang ist dann von 703 an klar und ungestört. Hek

tor und Ares,viel e tödtend

,drängen die Achäer immer mehr

zurück . da eilt Athene,noch immer im heere anwesend

,zu

Diomedes,regt ihn auf und begl e itet ihn . er verwundet den

Ares . Ares enteilt zum Olymp,we

_Zeus ihn schilt

,aber durch

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DAS FÜ NF'

I‘

E L IED . 1 09

Päeon heilen lafst. E 906 n dg dä Ä t i n vr'

wvz xe 9 éCez o xv'

öei.’

ye r'

wv i st ein vortreff licher schlufs des liedes . Arista rchs

dr.n l fi edv dez egr'

exrp n egreez ry,u évry (sche l . A, vergl . zu A 405 )rührt aus irriger bedenklichkeit her . midei

'

ye r'

w v i st allge

meiner ausdruck göttli cher herrlichkeit . A 405 kann gestrichen

werden,nicht ohne vortheil für die satzverbindung .

Nach diesen athetesen besteht das 5 9 l ied aus folgenden

versen, d 422

-E 4 1 7 . 432-507 . 5 1 2-7 10. 793 -906 .

Entfernt ist hiermit die stell e vom Stentor, deren seltsamkeit schon die alten bemerkten . die welche in den katalog

verse über ihn einschalteten,fühlten , indem sie ihn für einen

Griechen hi elten,sehr richtig dafs in dem langen gedichte

,das

sie als einheit betrachteten , ein solches einmaliges vorkommen

ohne beziehung anstö fsig wäre . ein herold Nestors,wie die

scholien B L zu B 96 angeben (auch mit T heetes irrend ,der

M 343 Menestheus herold ist), kann Stentor nicht sein : ein

blofser herold würde schwerlich‚u eya b jzwg genannt werden .

die ihn für einen Thraker erklärten und eine sage von ihm

kannten,mogen recht haben ; denn auf T hrake führt die E zev

z egig l r'

y vr; bei Herodot und der Por /us S ten teris bei Plinius .

aber der in L aufbewahrte einwand dl l’

i'

b‘og‘

O,m y

'

grp z e ig

n ege öarv s id erv z e rig ö eev'

g i st triftig und , wie ich meine ,Ari starchs würdig

,der seine diple hier nicht vergafs .

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z u X . 8 . 22 .

W enn der dichter von den unvollendeten ögxr'

ozg wuste

(H so war es doch allzu wunderlich dafs er da wo j eder

es erwartet ihrer gar nicht erwähnte und so ein wirksames

und natürliches motiv für reden des Aias und des Menelaos

mutwi llig oder nachlä fsig aufser acht liefs . ich denke H 69-72

sind eingeschaltet,um eine anspi elung auf früheres anzubrin

gen,die man mit recht aber nicht am rechten orte verm ifste .

73 ist dann de' zu streichen . der zusammenhang wird so (67 .

66 73 ff.) viel besser.

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