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M07-G01 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 1 Übersicht Grundlagen Grundlage Titel M07 – G01 Das Jugendmarketing der Geldinstitute M07 – G02 Bürgschaften – Schulden für andere M07 – G03 Das Girokonto M07 – G04 Kreditarten M07 – G05 Kreditvergabe M07 – G06 Kreditkarten M07 – G07 Kreditkartenkauf im Internet M07 – G08 Die SCHUFA

Übersicht Grundlagen · 2016-01-13 · „pekuniäres Perpetuum mobile“. Das Girokonto für das Taschengeld der Jugendlichen ist heute fast Standard geworden, dazu gehört die

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M07-G01 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN

Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 1

Übersicht Grundlagen

Grundlage Titel

M07 – G01 Das Jugendmarketing der Geldinstitute

M07 – G02 Bürgschaften – Schulden für andere

M07 – G03 Das Girokonto

M07 – G04 Kreditarten

M07 – G05 Kreditvergabe

M07 – G06 Kreditkarten

M07 – G07 Kreditkartenkauf im Internet

M07 – G08 Die SCHUFA

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Das Jugendmarketing der Geldinstitute

Gabriele Beckers, Verbraucherzentrale Hessen

Geschichte und Strategien des Jugendmarketings der

Geldinstitute

Vom Verschwinden des Geldes: die Rolle der Plastikkarte als

„pekuniäres Perpetuum mobile“.

Das Girokonto für das Taschengeld der Jugendlichen ist heute fast

Standard geworden, dazu gehört die Plastikkarte, die auf Guthaben-

basis auch Geld aus dem Automaten spuckt. Etwa 30% der 14jährigen

und 90% der 19jährigen besitzen heute ein Konto dieser Art. Belohnt

werden die Jugendlichen mit kostenloser Kontoführung, Guthabenver-

zinsung wie auf einem Sparbuch und anderen Nettigkeiten.

Die Banken schließen mit den Jugendlichen einen Bund fürs Leben,

denn einmal bei einer Bank, immer bei einer Bank. Jugendliche Kunde

zu gewinnen, bietet eindeutige Wettbewerbsvorteile auch für die

Zukunft. Und welche Gründe zur Wahl einer Bank den Ausschlag

geben, das hat die Werbewirtschaft schon lange erkannt und

umgesetzt, es sind vor allen Dingen emotionale Gründe. Kinder und

Jugendliche stellen eine enorme Kaufkraft dar und einen bedeutsamen

Wirtschaftsfaktor, von dem sich die Banken und Sparkassen Vorteile

erhoffen. 660 Millionen Mark / 337,45 Mio. € gaben die Banken 1992

für das Jugendmarketing aus.

Die Sparkasse köderte die Kids schon in den 50er Jahren mit kleinen

Geldgeschenken von 5 DM inklusive Sparbuch. Bei Anlässen wie Taufe,

Kommunion, Einschulungen waren diese Geschenke bei den Kleinen

eine willkommene Bereicherung. Die Sparkassen haben den Löwen-

anteil an Bankverbindungen mit 51% und sind somit die häufigsten

Bank unter Jugendlichen. Das junge Konto, das Jeanskonto, alles

Produkte, um eine vertrauensvolle Ebene herzustellen. Die Deutsche

Bank verlor in den 80er Jahren den Markt der Jugendlichen an andere

Banken. Sie investierte viele Millionen, um am Markt der 14-24jährigen

wieder teilzunehmen. Heute setzt jede Bank auf „ihre Kundschaft”, so

sind die Sparkassen mit dem öffentlich-rechtlichen Status für alle da; die

Deutsche Bank kümmert sich vorwiegend um Aufsteiger, junge

Ehrgeizige, Yuppies; die Dresdner Bank spricht mehr die „richtigen”

Studenten an, Juristen, Ärzte, Wirtschaftswissenschaftler, entsprechend

fallen auch die Werbebotschaften aus.

M07–G

01

.

Girokonto ist bei

Jugendlichen fast

Standard

Emotionale Gründe

sind die

ausschlaggebenden

für die Wahl der

Bank

Die Banken

beginnen früh mit

Marketing

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Die Dienstleistungen der Banken werden auf unterschiedliche Weise

angepriesen. Die Atmosphäre ist jugendgerecht, man will ein Wir-

Gefühl vermitteln. Mit Clubmitgliedschaften, Comic-Heften, Malstiften

erfolgt das Werben um die Gunst der Jugend. Es geht nur beiläufig um

das Produkt, und diese Kommunikationspolitik schafft Vertrauen, so der

Jargon der Werbefachleute.

Die erste Kundenkarte vermittelt dem Jugendlichen das Gefühl, dabei

zu sein im großen Geldkarussell, im Club der Großen, denn auch hier

gilt „Keine Fete ohne Knete”.

Die Kombinationen von Girokonto, vermögenswirksamen Leistungen,

Bausparvertrag-Unfallversicherung als Cross-selling-Produkte sind heute

nicht voneinander zu trennen. Durch ansprechende Werbung werden

Kreditaufnahmen salonfähig gemacht. Das Lebensgefühl der Jugend

wird zum Kassenschlager der Banken. Bargeld ist out, das Taschen-

geldkonto mit Chip-Karte ist in.

Kaufen auf Pump ist unter den Jugendlichen keine Schande, nach einer

Studie aus Baden-Württemberg haben 26% der Jugendlichen von 16-

17 Jahren ihr Konto überzogen und 22% der Eltern wissen über den

Kontostand der Kinder Bescheid. Im Durchschnitt gebrauchen die

Jugendlichen 1x pro Woche die Karte, auf Guthabenbasis versteht sich

oder etwa doch nicht?! Ob und wie der bargeldlose Geldverkehr nur

auf Guthabenbasis funktioniert ist fraglich, die Banken halten sich

bedeckt. Denn für eine Kontoüberziehung bedarf es der Zustimmung

der Eltern und des Vormundschaftsgerichts.

Vom Verschwinden des Geldes

Seit 1956 gibt es das Girokonto, damit begann das Zeitalter des

bargeldlosen Zahlungsverkehrs.

Die sinnliche Erfahrung des Geldes, es in den Händen zu haben und es

aus den Händen zu geben, schwindet, denn auf dem Kontoauszug

befinden sich nur noch Zahlen. Das Geld und der Tausch gegen Ware

wird ausgetauscht gegen das virtuelle Geld. Eingeteilt wird im Kopf.

Und wenn nicht, wird an der Realität vorbeigelebt, vorbeigeplant. Ein

Vorgang, der sich unserer Wahrnehmung entzieht.

Beim Barzahlen ist der Wert der Dinge uns eher vertraut und spürbar.

Braune, blaue, grüne Scheine gehen durch die Hand, Kleingeld, das

klimpert, bekommt man zurück. Die Fühlbarkeit des knitterigen

Zwanzigers oder des abgegriffenen Cents ist dahin. Die rechteckige

Karten aus Plastik mit Magnetstreifen ersetzt zahllose kleine Alltagsritu-

ale. „Kohle, Flöhe oder Mäuse” sterben aus in der bargeldlosen

Gesellschaft der Zukunft.

Ritsche ratsche - das Plastikrechteck wird durch den Automaten

gezogen, es kommt in der gleichen Größe zurück.

Das Marketing

schafft ein

Wir-Gefühl

Kreditaufnahmen

werden salonfähig

gemacht

Das Girokonto gibt

es seit 1956

Der bargeldlose

Zahlungsverkehr

ersetzt kleine

Alltagsrituale

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Den Rest übernimmt der Kreditspielraum; ein unaufhörlicher Quell, der

schnell zum Trugschluss werden kann. Denn durch das Kartengeld

verlieren immer mehr den Überblick über das eigene verfügbare

Guthaben. Die Karte vermittelt ein Gefühl von kostenlosem Zugriff: „Fly

now and pay later“. Die kosmopolitische, reisende Gesellschaft wächst

zusammen mit dem „guten Namen“ einer Kreditkarte - freilich ist auch

das nur eine vermeintliche Vertrautheit in der Fremde.

Interessant ist, dass die Hemmschwelle beim Spontankauf wesentlich

höher liegt, wenn Plastikgeld benutzt wird. So liegt die Grenze für einen

spontanen Barkauf bei etwa 40,00 €. Bei Benutzung der Plastikkarte

darf das gute Stück etwa 100 € kosten, bevor der kühle Kopf zu

rechnen beginnt.

Die neue Cash-card erobert sich die Welt, überall werden Großversuche

zum rein elektronischen Zahlungsverkehr gestartet. Der Betrag wird von

der Chipkarte auf die Ladenkasse übertragen. Ist das Guthaben auf der

Karte dann aufgebraucht, füllt die Hausbank nach Wunsch auf, E-Geld

vom Konto auf den Chip, für die Sinne erscheint die Karte immer gleich,

farbenfroh und rechteckig, leistungsstark und unverändert, ein

pekuniäres Perpetuum mobile.

Quelle: Gnielczyk, Peter / Stange, Waldemar / Stiftung Verbraucherinstitut (Hgg.):

Schuldenprävention. Eine Zukunftswerkstatt. Materialien für den handlungsorientierten

Unterricht, Berlin 2000.

Die Gefahr steigt,

den finanziellen

Überblick zu

verlieren

Hemmschwelle für

Spontankauf liegt

bei Plastikgeld

höher

Cash-card setzt sich

immer weiter durch

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Bürgschaften – Schulden für andere

Peter Gnielczyk, Waldemar Stange

Wie kommt es zu Bürgschaften?

Informationen über die Folgen der Bürgschaft

Mögliche Schutzstrategien

Rechtliche Aspekte der Bürgschaft

Formen der Mithaftung: Die Bürgschaft, die

selbstschuldnerische Bürgschaft, die Mitverpflichtung,

gesamtschuldnerische Haftung

geschlechtsspezifische Sichtweise unabdingbar: neue

konzeptionelle Arbeit in Kindergarten und Schule notwendig

Schulden für andere. Wie kommt man eigentlich dazu? Mit Schulden

verbindet man meist die eigene Schuld, zuviel Geld ausgegeben oder

sich Geld von Bekannten oder einem Geldinstitut geborgt zu haben.

Aber wie entstehen Schulden, die man nicht für sich selbst gemacht

hat, sondern von anderen übernimmt, ohne selbst etwas davon gehabt

zu haben?

Oft beginnt es damit, dass man eine Haftung übernimmt für einen

Kreditvertrag, einen Autokauf, ein Leasing-Geschäft, Mietbürgschaft

oder ähnliches. Bei der Unterschrift für diese Haftungsformen ist oft der

grundlegende Gedanke der Unterschreibenden: Es handelt sich doch

nur um eine Formsache. Zahlen muss doch der eigentliche Kredit-

nehmer, der hat doch auch das Geld oder die Ware bekommen.

Aber was passiert, wenn der eigentliche Schuldner nicht zahlt? Dann

können sich die Banken, Autofirmen, Vermieter usw. sehr schnell an

denjenigen wenden, der für den Kredit eigentlich nur pro forma

unterschrieben hat.

Wie entsteht eine Situation, in der diese Unterschriften geleistet

werden? Sehr oft sind es Ehefrauen oder Lebenspartnerinnen, die für

ihre Ehemänner oder Lebenspartner die Unterschrift leisten. Durch ihre

gemeinsame Beziehung, in der Ehe und in der Familie entsteht ein

enges Vertrauensverhältnis, das die „Unterschreibende“ auf den Kredit,

die Bürgschaft, das Geschäft des Mannes überträgt.

Aber wie das alte Sprichwort schon sagt: „Bei Geld hört die

Freundschaft auf“, sollte man immer Geld von Freundschaft und Liebe

trennen. So manche Frauen sitzen nach einer Trennung mit einem

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.

Unterschriften sind

nie nur eine

Formsache

Bürgschaft in der

Ehe / Partnerschaft

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großem Schuldenberg da und der Mann ist mit einer anderen Frau über

alle Berge. Die Liebe vergeht, die Schulden aber bleiben! Selbst in

Familien können Geldangelegenheiten ganz enge Bindungen zerstören.

Man braucht sich nur im Bekanntenkreis nach familiären Konflikten bei

Erbschaften erkundigen.

Ebenso kommt es oft zu Mitunterschriften, wenn der Mann selbst-

ständig ist und die Bank für einen Geschäftskredit die Unterschrift der

Frau fordert. Dann entstehen für die Frau Situationen, in denen sie

unter großen Entscheidungsdruck geraten kann: entweder sie unter-

schreibt oder das Geschäft des Mannes geht in den Konkurs. Dann wird

der Konkurs eine Bedrohung für die gesamte Familie.

Meist gibt auch die Frau ihren Beruf auf, wenn gemeinsame Kinder

kommen und hat dann das Gefühl, sie müsse für den Beruf oder das

Geschäft des Mannes die Verantwortung übernehmen, ohne konkret

im Geschäft mitzuarbeiten. In jeder Ehe oder Beziehung muss man sich

seine eigene Lebensplanung selbst überlegen und dann gemeinsam mit

dem Partner schauen, ob diese Planungen zusammenpassen. Liebe,

Familie und Beziehungen bestehen nicht nur aus rosa Wolken und

Sonnenschein. Sie bestehen zum großen Teil aus Verantwortung,

Verpflichtungen und Selbstständigkeit. Jeder muss sich in diesen

Beziehungen überlegen, wofür er/sie alleine die Verantwortung

übernehmen will und kann. Bei Unterschriften für Kredite u.ä. gilt das

besonders. Denn eine Unterschrift gehört immer zu einer Person, nicht

zu zweien.

Grundsätzlich muss man bei dem Thema „Schulden für andere“

folgende vier Faktoren beachten:

1. Liebe allein genügt nicht

Wenn man verliebt ist, denkt man nicht an das vielleicht unschöne Ende

einer Beziehung. Da regieren die positiven Gefühle und man hat

unendliches Vertrauen. Die Welt liegt einem zu Füßen. Die bundes-

deutsche Realität sieht aber anders aus. Die Scheidungsraten steigen

von Jahr zu Jahr. Die Anzahl der alleinerziehenden Mütter nimmt zu.

Auf eine unauflösliche Ehe oder Partnerschaft kann man sich nicht mehr

verlassen bzw. planen und damit auch nicht auf das gemeinsame

Einlösen von Verbindlichkeiten.

2. Geld regiert die Welt

Das Prinzip „Heute kaufen, später zahlen“ war zu Zeiten unserer

Großeltern eine große Ausnahme und galt als moralisch nicht

einwandfrei. Heute ist die sofortige Realisierung von Konsumwünschen

aller Art ein gängiges Geschäftsprinzip und wurde von den Banken

gewinnbringend ökonomisiert. Wer kein Geld hat, besorgt sich welches.

Die Liebe vergeht,

die Schulden bleiben

Bürgschaft bei

Selbständigkeit

4 Faktoren beachten

Eine lebenslange

Beziehung ist heute

nicht mehr der

Normalfall

Die sofortige

Realisierung von

Konsumwünschen ist

ein gängiges

Geschäftsprinzip

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Die Banken als Finanzdienstleister machen mit den Krediten gute

Umsätze, und die Kunden kennen sich oft nicht einmal mit den

Geschäftsbedingungen aus und wissen nicht einmal, was sie da

eigentlich unterschrieben haben. Wer liest schon das Kleingedruckte

aufmerksam?

3. Einen Kredit aufnehmen heißt Geld mieten

Bei Krediten ist es genauso wie bei allen arideren Mietgeschäften. In

den Kreditkosten sind die Provisionen für die Kreditvermittler und die

Mietkosten (Zinsen) enthalten. Die Banken und Sparkassen sind auch

keine Beratungsinstitute, sondern Verkaufseinrichtungen ihrer Produkte.

Sie beraten ihre Kunden nicht, sondern verkaufen ihre speziellen

Kredite. Wichtig wie bei allen Anschaffungen im täglichen (Konsum-)

Leben ist auch hier die Empfehlung, die Preise (der Kreditvergabe) von

unterschiedlichen Anbietern (Banken und Sparkassen) zu vergleichen.

4. Einen „Gefallen tun“ oder eine „reine Formsache“ bei einem

schriftlichen Vertrag gibt es nicht.

In der Regel gilt es als moralisch edel, jemandem zu helfen oder einen

Gefallen zu tun. Diese helfenden Menschen gehen meist davon aus,

dass ihre Hilfe nichts kostet. Dies ist ein Grund, weshalb Ehefrauen,

Geliebte und Freundinnen Bürgschaften unterschreiben und

Mitunterschriften bei Krediten leisten oder Darlehen mit ihren

Grundstücken sichern. Diese Frauen denken - oder es wird ihnen aktiv

von Ehemännern oder Banken vermittelt - es handele sich nur um eine

reine Formsache. Aber schriftliche Verträge und rechtliche

Mechanismen können sehr leicht zu Fallen werden. Wenn ein Kredit

von dem Hauptschuldner (für den die Frau gebürgt hat) nicht mehr

bezahlt wird, schnappt die Falle zu. Die Verträge werden nun als

rechtsverbindlich herangezogen, und die Frau muss zahlen. Die reine

Formsache wird nun zu einer finanziellen Katastrophe.

Häufig werden auch Frauen zur Unterschrift indirekt gezwungen. Es

wird den Frauen vermittelt, wenn sie nicht diese Unterschrift leisten,

werde ihre Familie in den finanziellen Ruin stürzen. Frauen versuchen

oft durch ihre Unterschrift, die Ehe zu retten und wollen ein Ende der

Beziehung gedanklich nicht akzeptieren.

Rechtliche Aspekte

Grundsätzlich haben volljährige Menschen nur für das zu bezahlen, was

sie selbst bestellt haben. Das bleibt auch so, wenn sie verheiratet sind.

Das Gesetz bestimmt eindeutig, dass jeder Ehegatte sein Vermögen

und sein Einkommen selbst verwaltet. Schulden für andere oder

gemeinschaftliche Schulden aus der Ehe oder Partnerschaft entstehen

ausschließlich durch Mitunterzeichnung (z.B. des Kredites, den ein

anderer bekommt) oder einer sonstigen Zahlungsverpflichtung.

Banken wollen ihre

Produkte verkaufen,

deshalb sind

Preisvergleiche

notwendig

Eine Unterschrift ist

nie reine Formsache,

sondern rechtsver-

bindlich

Grundsätzlich

verwaltet jeder

Ehegatte sein

Einkommen und

Vermögen selbst.

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Wer (unter)schreibt, der bleibt (verantwortlich)!

Unterschriften sind niemals nur eine Formsache, sondern sie

verpflichten den Unterschreibenden zur Zahlung.

Formen der Mithaftung

Die Bürgschaft

Die Bürgschaft dient dem Gläubiger (z.B. der Bank als Kreditgeberin) als

eine weitere, zusätzliche Absicherung einer Forderung (z.B. eines

Kredites). Wenn ein(e) Schuldner(in) nicht zahlt, kann sich der Gläubiger

meist direkt an den Bürgen/die Bürgin wenden und das Geld dort

einfordern. Eine Bürgschaft enthält die Verpflichtung, die Schuld eines

anderen zu erfüllen, falls dieser andere nicht bezahlt. Die Bank muss

sich zwar erst an den Schuldner halten, denn nach § 771 BGB steht

eigentlich dem Bürgen die Einrede der Vorausklage zu, die besagt, dass

der Gläubiger den Hauptschuldner hätte bis zur Zwangsvollstreckung

verfolgen müssen. Diesen Weg schneiden aber die Kreditinstitute ab,

indem sie im Regelfall in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen die

„selbstschuldnerische Bürgschaft” verlangen. Danach aber haftet die

Bürgin/der Bürge.

Die selbstschuldnerische Bürgschaft

Oft wissen die Bürgen/Bürginnen nicht, dass es bei dieser Bürgschafts-

form dem Gläubiger (z.B. den Banken) praktisch freisteht, wen er bei

Zahlungsschwierigkeiten des Hauptschuldners heranzieht, den

Schuldner oder die Bürgin. Bei dieser ungünstigen Bürgschaftsform

kann sich die Bank als Gläubigerin bei der Bürgin/dem Bürgen

bedienen, während diese(r) dann versuchen kann, das ausstehende

Geld hinterher vom Schuldner einzutreiben.

Die Mitverpflichtung

Bei einer Mitverpflichtung wird eine weitere Person (neben dem

Kreditnehmer) auf dem Kreditvertrag juristisch selbst zum Darlehens-

nehmer und somit zur Zahlung voll verpflichtet. Auch hier kann sich die

Bank aussuchen, von wem sie die Summe fordert. Von der Form der

Mitunterschrift sind oft Ehepaare betroffen, die die gesamte Reichweite

dieses Vertrages erst nach einer Scheidung zu spüren bekommen. Denn

obwohl der Mitverpflichtete vielleicht keinen Cent von dem Kredit

gesehen hat, muss er für die gesamte Summe haften.

Gesamtschuldnerische Haftung

Bei einer gesamtschuldnerischen Haftung unterschreiben mindestens

zwei Personen (z.B. ein Ehepaar) einen Vertrag (z.B. einen Kredit-

vertrag). Diese gesamtschuldnerische Haftung bedeutet, dass beide für

die Zahlung (z.B. für den Kredit) bis zu dessen voller Erfüllung haften.

Erst die Unterschrift

verpflichtet.

Verpflichtung, die

Schuld eines

anderen zu erfüllen,

falls dieser nicht

bezahlt

Einrede der

Vorausklage

Dem Gläubiger steht

es frei, wen er zur

Zahlung heranzieht

Eine weitere Person

wird juristisch zum

Darlehensnehmer

und muss voll haften

Zwei Personen

unterschreiben und

haften bis zur vollen

Erfüllung der

Zahlung

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Eine gesamtschuldnerische Haftung bleibt auch nach einer Scheidung

bestehen. Die Bank kann daher auch nach einem Scheidungsurteil frei

entscheiden, von welchem Vertragspartner sie die Erfüllung des

Vertrages verlangt.

Eine selbstschuldnerische Bürgschaft, eine Mitverpflichtung oder eine

gesamtschuldnerische Haftung bindet die- oder denjenigen, der

unterschrieben hat, genauso an den Vertrag wie denjenigen, dem die

Kreditsumme ausbezahlt wurde und der sie allein verbraucht hat

(Kreditnehmer, Hauptvertragspartner selber).

Bei Unterschriften gibt es keine sogenannten „Formsachen”. Sie sind

bindend und verpflichtend, auch wenn man von dem „Geld nichts

gehabt hat“.

Anmerkungen

Die Geschlechterhierarchie und die unterschiedliche Sozialisation von

Mädchen und Jungen bewirken geschlechtsspezifische Formen der

Konfliktbewältigung und unterschiedliche Lebensentwürfe.

Durch globale Umbrüche verändert sich aber zunehmend das Verhältnis

der Geschlechter untereinander. Die Familie in ihrer ursprünglichen

Form - als Elternpaar mit Kindern - ist nur noch begrenzt eine Form des

sicheren Zusammenlebens „ein Leben lang“.

Hohe Scheidungsraten, die wachsende Zahl alleinerziehender Mütter

(und auch wenige alleinerziehende Väter) und eine geringere Anzahl

von Eheschließungen belegen diese Entwicklung. Die traditionelle

Arbeitsteilung, in der die Väter die Familienernährer und die Mütter als

Hausfrau agieren, wird zunehmend aufgeweicht. Die zunehmende

Gleichberechtigung der Geschlechter, das Vordringen von Frauen auf

den Arbeitsmarkt fordern andere Erwartungen und Verhaltensweisen

von beiden Geschlechtern.

In dieser gesellschaftlichen Umbruchsituation wirken aber nach wie vor

die alten geschlechtsspezifischen Sozialisationsbedingungen auf das

Verhalten von Männern und Frauen aus, obwohl schon das gesell-

schaftliche Umfeld ein neues Verhalten erfordert. Aus diesem Grunde

entstehen Konfliktfelder, die es in dem Ausmaß früher nicht gegeben

hat.

Der Bereich „Bürgschaften - Schulden für andere“, der in der

überwiegenden Form speziell Frauen betrifft, ist ein Beispiel für diese

Entwicklung. Die Frauen, die für andere (speziell für ihre Männer)

haften, tun das zu einem großen Teil aus einem veralteten konser-

vativen Rollenverständnis heraus.

Globale Umbrüche

beeinflussen auch

das Geschlechterver-

hältnis

Klassische

Arbeitsteilung wird

aufgeweicht

Die alten Sozialisa-

tionsbedingungen

wirken weiter und

führen zu Konflikten

Bürgschaften leisten

vor allem Frauen

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Um in diesem Bereich präventiv zu arbeiten, wird dringend eine neue

konzeptionelle Arbeit in den staatlichen Sozialisationsinstanzen (Schule,

Kindertageseinrichtungen) benötigt, in dem speziell die Mädchen auf

ein eigenständiges, selbstverantwortliches und autonomes Leben

vorbereitet werden, zu dem in dieser kapitalistischen Risikogesellschaft

an erster Stelle die eigenständige und eigenverantwortliche Geld- und

Vermögensverwaltung gehört.

Deshalb ist eine Vorbereitung auf diese Aspekte des Lebens bereits in

der Schule äußerst sinnvoll und im Zusammenhang mit dem Thema

Geld haben - Geld ausgeben / Lifestyle wichtig für die Lebensplanung.

Quelle: Gnielczyk, Peter / Stange, Waldemar / Stiftung Verbraucherinstitut (Hgg.):

Schuldenprävention. Eine Zukunftswerkstatt. Materialien für den handlungsorientierten

Unterricht, Berlin 2000.

Prävention in

Kindergarten und

Schule unabdingbar

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Das Girokonto

Voraussetzungen für die Kontoeröffnung

Volljährigkeit bzw. schriftliche Zustimmung der gesetzlichen Vertreter,

Personalausweis und Unterschriftsprobe.

Plastikkarte (girocard, GeldKarte, Kreditkarte)

Mit der Einrichtung des Girokontos erhält man eine Plastikkarte

(girocard) mit persönlicher Identifikationsnummer (PIN), mit der man

rund um die Uhr an Geldautomaten Bargeld erhalten kann. Natürlich

kann man Bargeld auch am Schalter bekommen bzw. einzahlen. Dafür

gibt es entsprechende Formulare. Die PIN ist auch für Zahlungen per

Karte in Geschäften wichtig („Electronic Cash“). Anstatt einer PIN wird

oft auch die Unterschrift des Karteninhabers verlangt.

Findet sich auf der girocard das Zeichen „GeldKarte“, hat die Karte

weitere Funktionen. An speziellen Ladestationen oder an Geldauto-

maten können die Chips aufgeladen werden. Diese Funktion ist für

kleine Beträge (z.B. für Fahrkarten) gedacht. Das Geld (max. 200 €) ist

nicht durch eine PIN geschützt und kann bei Verlust der Karte sofort

verwendet werden.

Inhaber eines Girokontos können eine oder mehrere Kreditkarten

beantragen. Sie sind weltweit akzeptierte Zahlungsmittel und sind vor

allem bei Reisen ins Ausland sinnvoll.

Achtung: Die Beträge werden nicht sofort, sondern gebündelt meist

monatlich abgebucht. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle des

Kontostandes Pflicht. Kreditkarten kosten Gebühren, Abhebungen im

Ausland sind häufig ebenfalls gebührenpflichtig.

Überweisung

Die wichtigste Form der Eingänge und Abgänge ist die Überweisung.

Eine Rechnung kann bargeldlos bezahlt werden, indem die Bank

beauftragt wird, eine bestimmte Summe von meinem Girokonto auf ein

anderes zu buchen. Dazu braucht es einen Überweisungsträger oder es

wird online erledigt. Für die Überweisung innerhalb Europas (in Euro)

gelten Fristen: Elektronische Überweisungen (z.B. über Onlinebanking)

müssen innerhalb eines Geschäftstages gutgeschrieben werden. Für

Überweisungen per Überweisungsträger gilt eine Frist von 2 Geschäfts-

tagen.

Dauerauftrag

Für Zahlungen, die regelmäßig und in gleicher Höhe geleistet werden

müssen, kann ein Dauerauftrag eingerichtet werden. Zu einem verein-

barten Zeitpunkt bucht die Bank die vereinbarte Summe vom Girokonto

auf ein anderes.

Der Dauerauftrag läuft, bis er gestoppt oder geändert wird. Beispiel:

Miete, monatliche Beiträge für Vereine.

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Lastschrift

Der Zahlungsempfänger lässt durch sein Geldinstitut Zahlungen von

meinem Konto einziehen. Hierzu muss dem Zahlungsempfänger eine

schriftliche Einzugsermächtigung erteilt werden. Dieses Verfahren ist

besonders geeignet bei regelmäßigen Zahlungen, deren Höhe sich

verändert. Beispiel: Telefonrechnung.

Es empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle der Kontobewegungen.

Wichtig: Eine unberechtigte per Lastschrift abgebuchte Zahlung kann

innerhalb von 8 Wochen ohne Nennung von Gründen rückgängig

gemacht werden.

Preisvergleich

Ein Konto zu führen, kostet in der Regel Gebühren, die so genannten

Kontoführungsgebühren. Die Banken und Sparkassen haben

unterschiedliche Konditionen, ein Vergleich lohnt sich.

Kontoführungsgebühren

Die Führung eines Girokontos kostet im Normalfall Geld. Viele Banken

und Sparkassen bieten für die Zeit der Ausbildung oder des Studiums

Vergünstigungen an oder sogar eine kostenfreie Kontoführung an.

Auch hier lohnt sich ein Vergleich.

Kontoauszüge

Kontoauszüge geben Auskunft über den aktuellen Kontostand und die

Veränderungen auf dem Konto. Diese bekommt man an den

Kontoauszugsdruckern, bei Onlinebanking druckt man sie zu Hause

aus. Auf dem Kontoauszug sind die Einzahlungen auf das Konto in der

Spalte „Haben“ (Gutschrift) aufgeführt, die abgezogenen Beträge stehen in

der Spalte „Soll“ (Belastung).

Überflüssige Kosten vermeiden

Kontoauszüge bekommt man kostenlos am Auszugsdrucker bei der

Bank. Bei Geldabhebungen sollte man keine Automaten fremder

Banken benutzen, da immer Gebühren fällig werden. Die Kosten

werden an jedem Geldautomaten angezeigt.

Verlust der Karte

Wird die Bank- oder Kreditkarte gestohlen, muss sofort die Bank /

Sparkasse benachrichtigt werden. Die Karte wird dann gesperrt. Es gibt

auch zentrale Notrufnummer, z.B. 116 116.

Literaturtipp: Geld und Haushalt – Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe:

Drehscheibe Girokonto, Ratgeber Finanzwissen, Berlin 2013. Download verschiedener

Ratgeber unter www.geld-und-haushalt.de/ratgeber.

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Kreditarten

SKM Schuldnerberatung, Dortmund

Dispositionskredit

Der Dispositionskredit („Dispo“) ist ein Überziehungskredit für ein

Konto und wird zwischen Bank und Kunde vereinbart. Der

Kreditrahmen bewegt sich in der Regel bis zum Dreifachen des

monatlichen Nettoeinkommens.

Für diese Art von Kredit gibt es keinen festen Rückzahlungstermin.

Solange Einkommen vorhanden ist, kann das Konto beliebig oft

überzogen werden. Die Zinsen werden nur jeweils (monatlich) vom

tatsächlich beanspruchten Betrag berechnet, nicht vom bewilligten

Kreditrahmen. Dafür sind diese Zinsen sehr hoch (so um die 10 %, bei

manchen Banken deutlich mehr). Gewährt die Bank, selbst diesen

Dispokredit zu überschreiten, müssen zusätzlich zum Kreditzins noch

Überziehungszinsen gezahlt werden.

Der Dispokredit gehört zu den teuersten Kreditformen und sollte nur

als kurzfristige Notlösung bei finanziellen Engpässen genutzt werden

– und vor allem schnell zurückgezahlt werden!

Ratenkredit / Konsumentenkredit

Der Ratenkredit ist ein Anschaffungskredit zur Finanzierung größerer

Konsumgüter wie Auto, Möbel etc.

Dieser Kredit wird individuell berechnet und beinhaltet:

Kredithöhe (Geldsumme, die an den Kreditnehmer gezahlt wird)

Laufzeit (Zeitraum, in dem das Geld zurückgezahlt werden muss)

Zinssatz (Zinsen, die die Bank für den Kredit verlangt)

Einzelne Ratenhöhe (diese ergibt sich dann aus all den anderen

Faktoren)

Kosten und Gebühren

Der Kredit wird durch gleich hohe monatliche Raten zurückbezahlt, die

sich aus Zinsen und Tilgung zusammensetzen.

Die Gesamtkosten eines Ratenkredits (Zinsen, Bearbeitungsgebühren

u.a.) beinhaltet der effektive Jahreszins. Die Angabe des effektiven

Jahreszinses ist gesetzlich vorgeschrieben, damit der Verbraucher weiß,

was er insgesamt bezahlen muss und die Kreditangebote unterschied-

licher Kreditinstitute vergleichen kann. Nur dieser gilt, auch wenn nicht

selten andere Zinssätze vordergründig angegeben werden.

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Die Laufzeit des Kredites sollte nie die Lebensdauer des angeschafften

Produktes überschreiten.

Rahmenkredit

Der Rahmenkredit ist eine Mischform aus einem Dispositions- und

Ratenkredit. Das Besondere hierbei ist, dass du freie Verfügung in

einem festgelegten Kreditrahmen hast, ähnlich, wie bei einem

Dispokredit. Im Gegensatz zum Dispokredit besteht eine monatliche

Tilgungspflicht. Zins und Tilgung sind variabel, wodurch die Kosten

schnell unübersichtlich werden können.

Vorsicht: Die Gesamtkosten sind nicht abzusehen, und es können keine

Kostenvergleiche mit anderen Anbietern vorgenommen werden!

Ratenkauf bei Kauf- und Versandhäusern oder Autohändlern

Beim Ratenkauf wird die gekaufte Ware mit Raten, die einen

Preisaufschlag enthalten, bezahlt. Der Käufer hat die Möglichkeit, die

Ware sofort zu nutzen, wird rein rechtlich jedoch erst mit Zahlung der

letzten Rate Eigentümer der Sache. Wenn diese nicht mehr genutzt

werden kann – z.B. bei einem Autounfall mit Totalschaden – muss

weiterhin gezahlt werden.

Auch bei Abzahlungsgeschäften muss der effektive Jahreszins

angegeben werden.

Leasing

Leasing ist eine Mischung aus Miete und Kredit. Man bezahlt meistens

einen Anfangsbetrag und monatliche Leasingraten für die Benutzung

eines Gegenstandes (z.B. Auto).

Zum Kredit wird Leasing, wenn der Gegenstand zum Vertragsende zum

Restwert erworben werden kann.

Näheres zum Leasing von Autos unter M05-G01.

Literaturtipp: Geld und Haushalt – Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe:

Finanzieren nach Plan, Ratgeber Finanzwissen, Berlin 2013. Download verschiedener

Ratgeber unter www.geld-und-haushalt.de/ratgeber.

Quelle: SKM Dortmund, Schuldnerberatung für junge Leute - www.fit-fuers-geld.de

M07-G05 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN

Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 15

Kreditvergabe

SKM Schuldnerberatung, Dortmund

Voraussetzungen

Um einen Kredit zu bekommen, müssen verschiedene Vorausset-

zungen erfüllt werden. So muss z.B. nachgewiesen werden, dass ein

regelmäßiges Einkommen vorhanden ist, das hoch genug ist, um die

monatlichen Raten zu zahlen. Die Bank verlangt die Vorlage des

Arbeitsvertrages und eine (oder mehrere) Einkommensbescheini-

gung(en). Daneben wird sie eine Auskunft bei der SCHUFA

(Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) einholen, um die

Kreditwürdigkeit zu überprüfen (s. zur SCHUFA M07-G08).

Sollte ein Kreditvergabeinstitut auf eine dieser Informationen verzichten,

ist Vorsicht geboten. Ein seriöses Unternehmen wird diese Daten immer

haben wollen, um sowohl sich selbst als auch die Kundin / den Kunden

vor unangenehmen Rückzahlungsschwierigkeiten zu schützen.

Sicherheiten

Mitunterschrift

Ein (Ehe)-Partner, der einen Kreditvertrag mit unterschreibt, ist ebenso

verpflichtet, den Kredit in voller Höhe mit zu tragen wie der eigentliche

Kreditnehmer.

Bürgschaft (s. auch M07-G02)

Eine gängige Form ist es, einen Bürgen hinzuzuziehen. Diese Person, die

in der Lage sein muss, den Kredit notfalls allein zu zahlen, versichert

nun der Bank glaubwürdig, dass der Kreditnehmer die Zahlungen

wirklich tätigt (Sie bürgt für ihn).

Leider ist es dann tatsächlich so, dass der Bürge dafür gerade stehen

muss, wenn der Kreditnehmer wirklich nicht zahlt, d.h. die Schulden

gehen auf ihn über. Eine Bürgschaft kann man nicht kündigen! Sie

bleibt schlimmstenfalls ein Leben lang erhalten.

Lohnabtretung

Eine Lohnabtretung muss mit Beginn des Vertrages vereinbart werden.

Der Kreditnehmer berechtigt das Kreditinstitut hiermit, die pfändbaren

Teile der Arbeitsvergütung oder auch der Arbeitslosenunterstützung bei

Zahlungsverzug, wenn die Raten also nicht mehr gezahlt werden,

einzubehalten.

M07–G

05

.

M07-G05 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN

Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 16

Restschuldversicherung

Die meisten Kreditinstitute verlangen bei Abschluss des Kreditvertrages

noch den Abschluss einer Restschuldversicherung. Auch diese fließt in

den effektiven Jahreszins ein.

Restschuldversicherung bedeutet: Eine Versicherung übernimmt die

noch verbleibenden Schulden im Todesfall, bei Invalidität und nachge-

wiesener Arbeitsunfähigkeit - jedoch nicht bei Arbeitslosigkeit.

Abtretung

Man kann das Kreditinstitut auch berechtigen, Teile aus bestehenden

Lebensversicherungen, Bausparverträgen, Immobilien oder Wertpa-

pieren im Falle von Nichtzahlung der Kreditrate einzubehalten.

Sicherheitsübereignung

Das Kreditinstitut bleibt Eigentümer der finanzierten Ware, die bei

Zahlungsverzug durch öffentliche Versteigerung verwertet werden

kann.

Kreditvergabe an Minderjährige

Rechtliche Lage

Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres sind nur

„beschränkt geschäftsfähig“, das bedeutet, dass du, solange du

minderjährig bist, für alle Rechtsgeschäfte und damit auch für

Bankgeschäfte die Einwilligung deiner gesetzlichen Vertreter, also

deiner Eltern (Erziehungsberechtigten) benötigst.

Verträge ohne Einwilligung der gesetzlichen Vertreter sind so lange

unwirksam, bis die Eltern nachträglich ihre Genehmigung gegeben

haben. (Gilt nicht für kleinere Käufe, die noch im Rahmen deines

Taschen- oder Geburtstagsgeldes liegen.)

Bei Kreditgeschäften von Minderjährigen reicht nicht nur die

Unterschrift der Eltern, es muss auch eine Genehmigung des

Vormundschaftsgerichts erfolgen.

Diese gesetzliche Regelung gilt für alle Kreditformen, also auch für

Dispositionskredite, Abzahlungskäufe oder auch für Kunden- und

Euroscheckkarten, die eine Kontoüberziehung zulassen.

Quelle: SKM Dortmund, Schuldnerberatung für junge Leute - www.fit-fuers-geld.de

M07-G06 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN

Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 17

Kreditkarten

Schuldnerhilfe Köln e.V.

Kreditkarten

Mit Kreditkarten wie der EUROCARD, VISA CARD oder American

Express können Sie auf der ganzen Welt in Geschäften, Hotels, Tank-

stellen usw. bargeldlos bezahlen. Insbesondere beim Online-Shopping

spielt die Kreditkarte eine große Rolle. Es ist auch möglich, in Banken

oder an Geldautomaten Bargeld abzuheben. Dies ist allerdings teuer: Es

werden hierfür zwischen einem und vier Prozent des abgehobenen

Betrages berechnet.

Der Karteninhaber erhält zusätzlich bestimmte Versicherungs- und

Serviceleistungen. Abgerechnet wird in der Regel monatlich, die Beträge

werden vom Girokonto abgebucht. Durch diese zeitliche Verzögerung

wird Ihnen ein kurzfristiger Kredit gewährt.

Nur bei den „echten“ Kreditkarten wird Ihnen auch ein Kreditrahmen zur

Verfügung gestellt, das heißt, es ist auch eine Rückzahlung in

Teilbeträgen möglich. Aber Vorsicht: Die Sollzinsen sind im Vergleich

zum Dispokredit sehr hoch!

Die Jahresgebühr für eine Kreditkarte wird nicht von der Kartengesell-

schaft sondern von der Karten ausgebenden Bank festgelegt. Wenn die

Kreditkarte an ein Girokonto gekoppelt ist, verzichten einige Banken auf

eine zusätzliche Gebühr.

Bevor Sie eine Kreditkarte erhalten, prüft die Bank Ihre Bonität, das heißt

Ihre Zahlungsfähigkeit, über eine SCHUFA-Anfrage.

Seit einiger Zeit werden aber auch die in den USA so beliebten

Revolving Cards immer häufiger angeboten. Diese Karten, die auch als

Kreditkarten mit Rückzahlfunktion bezeichnet werden, bieten den

Karteninhabern an, die Einkaufssumme nicht sofort, sondern in kleinen

monatlichen Raten zu bezahlen. Der revolvierende Kredit wird zusätzlich

zu den Funktionen der klassischen Kreditkarte angeboten. Das Problem

sind die hohen Zinsen! Durch die ohnehin kleinen Kreditraten ist es

den Karteninhabern dann kaum möglich, die in Anspruch genommene

Kreditsumme binnen einer festgesetzten Frist wieder zurückzuzahlen,

denn die Zinsbelastung ist einfach zu groß. Wenn Sie über die Karte

einen Revolving Credit nutzen möchten, sollten Sie alternativ einen

Ratenkredit in Betracht ziehen, denn die Ausschöpfung des Kredit-

rahmens kann leicht in die Schuldenfalle führen!

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M07-G06 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN

Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 18

TIPPS

Überlegen Sie genau, ob Sie tatsächlich eine Kreditkarte benötigen.

Solange Sie in Europa unterwegs sind, reicht in der Regel die ec-

Karte.

Heben Sie alle Quittungsbelege auf, mindestens solange, bis die

Beträge abgebucht wurden. Wenden Sie sich bei Unstimmigkeiten

sofort an die Kreditkartengesellschaft bzw. an Ihre Bank!

Zusatzversicherungen erhöhen die Jahresgebühr. Überlegen Sie also,

welche Leistungen Sie wirklich brauchen.

Achten Sie auf die fälligen Abbuchungstage der Kreditkartengesell-

schaft. Ihr Konto sollte gedeckt sein. Buchführung ist unerlässlich,

um nicht den Überblick zu verlieren!

Wird Ihnen beim Einkauf eine Kreditkarte inkl. Rahmenkredit

angeboten, prüfen Sie sehr genau die Bedingungen.

Quelle: Schuldnerhilfe Köln e.V. (Hg.): Materialien zur präventiven Schuldnerberatung,

Köln 42002 (ergänzt).

M07-G07 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN

Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 19

Kreditkartenkauf im Internet

Schuldnerhilfe Köln e.V.

Leider gibt es noch keinen ausreichenden Sicherheitsstandard im

Internet. Das heißt, es kann passieren, dass jemand Ihre eingegebene

Konto- oder Kreditkartennummer im Netz abfängt und Bestellungen auf

Ihren Namen vornimmt.

Informieren Sie die Kreditkartengesellschaft und Ihre Bank, sobald Sie

den Missbrauch festgestellt haben. Wurde der Betrag bereits vom Konto

abgebucht, können Sie den Lastschrifteinzug von Ihrer Bank zurückrufen

lassen. Für den Schaden haftet die Kreditkartengesellschaft.

TIPPS

Wenn Sie die Wahl haben: Bezahlen Sie immer gegen Rechnung

nach Lieferung der Ware.

Bestellen Sie nur bei Online-Firmen, die ihre vollständige Adresse

angeben - Postfach genügt nicht! Ohne diese Angaben sind

Reklamationen nicht möglich und Ihr Geld ist schlimmstenfalls

verloren.

Vorsicht bei Bestellungen bei ausländischen Firmen. Hier können

zusätzliche Kosten für Einfuhrsteuern, Zölle oder Gebühren für Aus-

landsüberweisungen anfallen. Zudem gelten in anderen Ländern

andere, für Sie meist nachteilige, Verbraucherschutzgesetze!

Versenden Sie vertrauliche Daten, insbesondere Ihre Bankverbindung

oder Kreditkartennummer, nur an Online-Anbieter, die

verschlüsselte Übertragungsmöglichkeiten als Sicherheitsvorkehrung

anbieten. Die Verschlüsselung erkennen Sie u.a. an einem

geschlossenen Schloss-Symbol in Ihrem Browserrahmen und an der

Webadresse, die mit https://... beginnt.

Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und Ihre Kredit-

kartenabrechnungen, um sofort unberechtigte Abbuchungen

zurückzurufen.

Sie können innerhalb von 14 Tagen Ihre Bestellung widerrufen.

Auch wenn der virtuelle Einkaufsbummel bequemer ist, sollten Sie

immer die Preise mit den Warenangeboten in den Geschäften Ihrer

Stadt vergleichen. Vermeintliche Schnäppchen können sich aufgrund

der Lieferkosten schnell als Verlustgeschäft entpuppen.

Quelle: Schuldnerhilfe Köln e.V. (Hg.): Materialien zur präventiven Schuldnerberatung,

Köln 42002.

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M07-G08 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN

Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 20

Die SCHUFA

Anouschka Haalck

Lichtblick Dithmarschen e.V., Brunsbüttel

Fast jeder Verbraucher kennt und benutzt die Abkürzung „SCHUFA“,

aber wofür diese Abkürzung steht, wissen die wenigsten.

Die Auskunftei „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kredit-

sicherung“ wurde bereits 1927 gegründet und sammelt Daten über

Verbraucher bezüglich ihres Zahlungsverhaltens und ihrer Bonität.

Diese Daten erhält sie von ihren Vertragspartnern wie Banken,

Versicherungen, Versandhandel, Telefonanbietern, Energieversorgern

und aus öffentlichen Verzeichnissen der Amtsgerichte.

Fast jeder volljähriger Verbraucher hat sicher schon mehrmals eine

SCHUFA-Klausel unterzeichnet. Es handelt sich dabei um die

Einverständniserklärung zur Weitergabe von Kreditinformationen.

Gleichzeitig entbindet sie den Kreditgeber vom Bankgeheimnis.

Zu jedem Verbraucher werden folgende Daten gespeichert: Name,

Anschrift, frühere Anschriften, Geburtsdatum und Geburtsort.

Außerdem finden sich in einer SCHUFA-Auskunft Informationen

bezüglich vorhandener und angefragter Bankkonten, Kreditkarten,

Leasingverträgen, Ratenzahlungsgeschäften, Mobilfunkkonten (ohne

Prepaid), Krediten, Bürgschaften, Zahlungsausfällen, Internetkäufen auf

Rechnung und Insolvenzverfahren. Es werden keine Daten zu Beruf,

Vermögen, Einkommen, Familienstand und Nationalität gespeichert.

Wer ein zuverlässiger Kunde ist und dies belegen kann, bekommt leichter

und schneller einen Kredit. Aber genauso dient die Auskunft natürlich

dem Vertragspartner zur Absicherung. Dies ist die Idee, die hinter dem

Modell der SCHUFA steckt.

Man unterscheidet positive von negativen Einträgen. Positive Einträge

sind Angaben zu vertragsgemäßem Verhalten. Negative Einträge sind

Mitteilungen zu gekündigten Verträgen, Zahlungsausfällen und

Informationen aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen.

In den letzten Jahren wird die Scoring-Methode der SCHUFA vielfach

diskutiert. Es handelt sich dabei um ein mathematisch-analytisches

Verfahren zur Prognose von Geschäftsverläufen und dient damit der

Risikoabschätzung für Unternehmen. Die eigenen Daten einer Person

werden einer Vergleichsgruppe mit ähnlichen Daten zugeordnet. Dann

wird mithilfe eines Computerprogramms ein Score zwischen eins und

hundert berechnet. Je höher der Score ist, umso besser ist die

Bewertung.

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M07-G08 BANKGESCHÄFTE UND KREDITWESEN GRUNDLAGEN

Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein • www.schuldnerberatung-sh.de • 09-2013 • Seite 21

Das Problem ist, dass sich der Score-Wert lediglich auf eine Personen-

gruppe bezieht. Er sagt nichts aus über die reale Situation einer Person

oder über ihr genaues Verhalten.

Die SCHUFA ermittelt den Basisscore, der in der SCHUFA-Auskunft

enthalten ist und unterschiedliche Branchenscores für Banken,

Kaufhäuser, Mobilfunkunternehmen usw.

Seit dem 01.04.2010 kann jeder Verbraucher einmal pro Jahr eine

kostenlose SCHUFA-Auskunft unter Vorlage einer Kopie seines

Personalausweises, Reisepasses oder seiner Meldebescheinigung

erhalten. Man findet diese auf der Internetseite der SCHUFA unter der

Bezeichnung „Datenübersicht nach § 34 Bundesdatenschutzgesetz“.

Man muss allerdings ziemlich genau hinsehen, um diese kostenlose

Auskunft zu finden. Die weiteren kostenpflichtigen Produkte, wie

Bonitätsauskunft, IdentSafe, UpdateService, WebCode und neuerdings

auch die Unternehmensauskunft werden wesentlich offensiver

beworben.

Selbst wenn man das Formular für die Datenübersicht aufgerufen hat,

besteht noch die Möglichkeit, sich für die Bonitätsauskunft für 18,50 €

umzuentscheiden. Wie überall, so muss man auch bei der SCHUFA

aufpassen, wo man ankreuzt und was man unterschreibt.

Quelle: Anouschka Haalck, Lichtblick Dithmarschen e.V., Brunsbüttel