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Übungen zur Wasser- und Lebensmittelqualität
JULI 2019
Verhalten im Labor
• Rauch-, Ess- und Trinkverbot
• Äußerste Sauberkeit und Ordnung im Raum und am
Arbeitsplatz
• Nach Beendigung der Arbeit Hände desinfizieren
• Schutzkleidung (weißer Arbeitsmantel)
• Arbeitsfläche nach Beendigung der Arbeit desinfizieren
• Nicht mit dem Mund pipettieren.
2
• Bunsenbrenner nicht unbeaufsichtigt lassen (nur bei Bedarf
anzünden). Bei Gasgeruch sofort Gaszufuhr abdrehen.
• Lange Haare nicht offen tragen (Haare zusammenbinden!
Kontaminations- und Verletzungsgefahr)
• Sachgemäße Entsorgung der kontaminierten Gegenstände
ENTSORGUNG !
OBJEKTTRÄGER/AMPULLEN
(Agarplatten, Plastikpipette, Handschuhe) KEIN GLAS
Papier
3
DRIGALSKISPATEL
ÖSEVERDÜNNUNGSMEDIUM
PASTEUR PIPETTE
TUPFER
BAKTERIOLOGISCHE WASSERUNTERSUCHUNG
4
WASSERUNTERSUCHUNG
1.1. Qualitative Untersuchung auf das Vorhandensein von coliformen Bakterien und E.
coli in einer Probenmenge von 100 ml Wasser: Ansatz eines Presence-Absence-Tests mit
Readycult Coliforms
1.2. Qualitative Untersuchung auf das Vorhandensein von Enterokokken in einer
Probenmenge von 100 ml Wasser: Ansatz eines Presence-Absence-Tests mit Readycult
Coliforms
1.3. Quantitative Untersuchung auf das Vorhandensein von E.coli and Coliformen
Bakterien in einer Probenmenge von 100 ml Wasser (Membranfiltration) mit CC Agar
1.4.Quantitative Untersuchung auf das Vorhandensein von Enterokokken in einer
Probenmenge von 100 ml Wasser (Membranfiltration) mit Kanamycin-Äsculin-Azid-Agar
1.5.Quantitative Untersuchung auf das Vorhandensein von P. aeruginosa in einer Probenmenge
von 100 ml Wasser (Membranfiltration) mit PSM-Agar
Qualitative Methode
Presence-Absence-Test
5
Presence-Absence mit Readycult Coliforms
• Ein Blister von Readycult in 100 ml Wasserprobe geben, 37°C/1d
• Beurteilung von Blaufärbung und Fluoreszenz: wenn positiv, weitere Bestätigung
• ↓
• CCA, frakt. Ausstrich, 37°C/1d
• blaue - violette Kolonien: E. coli, Indol-positiv, Cytochromoxidase-negativ → API
10E
• rosa - rote Kolonien:coliforme Bakterien, Cytochromoxidase-negativ → API 10E
• Angabe der Ergebnisse:
• Coliforme Bakterien/100 ml (nachweisbar/nicht nachweisbar) ......................
• E. coli/100 ml (nachweisbar/nicht nachweisbar) ............................................
1. ÖSE
Der Primärstrich wird durch Sekundärstriche verdünnt, diese
wieder durch Tertiärstriche.
2. ÖSE
3. ÖSE
6
Readycult
7
Presence-Absence mit Readycult Enterokokken
• Ein Blister von Readycult in 100 ml Wasserprobe geben, 44°C/1d
• Beurteilung von Blaufärbung: wenn positiv, Frakt. Ausstrich auf KANA
• ↓
• Schwarze Kolonien weisen auf die Enterokokken hin, weitere Bestätigung mit Katalase-Test
• Kanamycin-Äsculin-Azid-Agar: Kanamycin und Azid hemmen die Begleitflora, Äsculin wird von Enterokokken (ß-Glucosidase) zu Äsculetin hydrolysiert, welches mit Fe3+ einen schwarzen Komplex bildet.
• Readycult Enterokokken: 5-Bromo-4-Chloro-3-Indolyl-ß-D-Glucopyranosid wird durch das Enzym ß-D-Glucosidase abgespalten. Der Farbumschlag der Bouillon nach blau weisen auf die Enterokokken hin.
Quantitative Methode
Membranfiltration
8
Quantitative Untersuchung einer Wasserprobe (Membranfilterverfahren)
Das Membranfilterverfahren ist eine Methode zur mechanischen Anreicherung von
Mikroorganismen aus einer beliebigen Menge eines filtrierbaren Untersuchungsmaterials. Dies
erlaubt selbst bei minimalem Keimgehalt eine exakte Keimzahlbestimmung.
MEMBRANFILTERVERFAHREN
9
Trichter mit Alkohol befeuchten/
Abflammen (nicht in dieser Übungen)
mit sterilem Wasser befeuchten
sterilen Filter entnehmen und auflegen
10
Wasserprobe filtrieren
Filter ablösen und auf Agar legen
MEMBRANFILTRATION
E.COLI/COLIFORMEN
• je 100 ml Wasser werden durch Membranfilter (0,45 µm) filtriert
• ↓
• CCA, 37°C/1d
• ↓
• blau-violette Kolonien weisen auf die E. coli hin
• rote Kolonien weisen auf die Coliformen hin
• ↓
• Oxidase Test
• Angabe der Ergebnisse: Coliforme / E.coli ....................
11
MEMBRANFILTRATION
ENTEROKOKKEN
• je 100 ml Wasser werden durch Membranfilter (0,45 µm) filtriert
↓
• Agar:Bile-Äsculin-Azid (KANA), 44°C/1d.
• Schwarze Kolonien die Katalase-negativ sind Enterokokken
• Angabe der Ergebnisse: Enterokokken pro 100 ml
Wasser:……………………………………
MEMBRANFILTRATION
PSEUDOMONAS AERUGINOSA
• je 100 ml Wasser werden durch Membranfilter (0,45 µm)
filtriert
↓
• Agar: PSM, 44°C/1d GRÜNE KOLONIEN
• Angabe der Ergebnisse:
• PSEUDOMONAS AERUGINOSA pro 100 ml Wasser:……………………………………
12
MIKROBIOLOGISCHE UNTERSUCHUNG EINER
LEBENSMITTELPROBE
STOMACHER
VORTEXER
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DRIGALSKISPATEL
ÖSE
VERDÜNNUNGSMEDIUM
TUPFER
90 ml RV
90 ml Peptonwasser
14
Verdünnungsreihe
• Verdünnungsreihen müssen angelegt werden, um bei der
späteren Kultivierung auswertbare Koloniezahlen auf dem
Agar zu erhalten. In der Praxis ist die dezimale Verdünnung
am gebräuchlichsten.
• Aus der zuvor hergestellten Verdünnungsreihe werden genau
abgemessene Mengen zur Anzüchtung von Mikroorganismen
verwendet. Üblicherweise werden Plattenguß- und
Oberflächenverfahren verwendet.
• Zum Anlegen einer Verdünnungsreihe wird die Originalprobe
(Verdünnungsstufe 0) 1:10 verdünnt (z.B. 10 g auf 100 ml mit
Verdünnungsflüssigkeit auffüllen, Verdünnungsstufe 1).
• Aus dieser Stufe wird 1 ml entnommen und zu 9 ml Verdünnungsflüssigkeit
pipettiert (Verdünnungsstufe 2). Nach dem Durchmischen auf dem
Vortexer werden weitere Dezimalverdünnungen angelegt.
• Für jede Verdünnungsstufe wird eine frische Pipette verwendet.
• Die Pipetten dürfen nicht in die Flüssigkeit der Verdünnungsstufen getaucht
werden.
• Benutzte Pipetten werden in einer Desinfektionslösung abgestellt.
Verdünnungsreihe
15
Stufe 0 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
16
• 1 ml einer Verdünnungsstufe wird mit einer sterilen Pipette
in eine leere, sterile Petrischale eingebracht.
• Dazu gibt man ca. 10-15 ml verflüssigten und ca. 40°C
warmen Agar (z. B. PCA). Diese beiden Lösungen werden
durch kreisende Bewegungen (in Form einer 8) verteilt.
• Die verschlossene Petrischale bleibt bis zum Erstarren des
Nährbodens stehen und wird anschließend mit dem Deckel
nach unten bebrütet.
Plattengussverfahren
• 0,1 ml einer Verdünnungsstufe wird mit einer sterilen
Pipette auf eine fertig gegossene Agarplatte
aufgebracht.
• Der Tropfen wird mit einem sterilen gebogenen Glasstab
(Drigalski-Spatel) gleichmäßig auf der Platte verteilt.
• Die Petrischale wird mit dem Deckel verschlossen.
• Erst wenn der Ausstrich getrocknet ist, wird die Schale
mit dem Deckel nach unten bebrütet.
Oberflächenspatelverfahren
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Plattengussverfahren
Oberflächenspatelverfahren
QUANTITATIVE UNTERSUCHUNG
HOMOGENISAT: 10 G PROBE MIT 90 ML GEPUFFERTER PEPTONLÖSUNG HOMOGENISIEREN= HH= VERDÜNNUNG 1:10 = STUFE –1,VERDÜNNUNGSREIHE: -1, -2, -3, -4, -5
B. cereus: Oberflächenspatelverfahren, BC Stufen: -1, -2, -3, -4, -5E. coli, Coliforme: Oberflächenspatelverfahren, CCA, Stufen: -1, -2, -3, -4, -5Enterokokken: Oberflächenspatelverfahren, KANA Stufen: -1, -2, -3, -4, -5Hefen und Schimmelpilze: Oberflächenspatelverfahren,YGC Stufen: -1, -2, -3, -4, -5Staphylococcus aureus: Oberflächenspatelverfahren, BP Stufen: -1, -2, -3, -4, -5
YGC-Agar: Chloramphenicol unterdrückt die bakterielle Begleitflora.Baird-Parker-Agar: Tellurit und Lithiumchlorid hemmen die Begleitflora. Eigelb wird durch Lipolyse und Proteolyse abgebaut (Bildung eines Doppelhofes),Tellurit wird zu Tellur reduziert, es kommt zur Schwarzfärbung.Verdächtige Kolonien werden durch positiven Katalase-Test und durch positiven Koagulase-Test(Latex-Agglutinationstest) bestätigt.
Ergebnis:B. Cereus /g...................................................... Coliforme/g .....................................................E. coli/g............................................................ Hefen/Schimmelpilze/g....................................Enterokokken/g............................................... Staphylococcus aureus/g.................................
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PERSONAL-, UND BETRIEBSHYGIENE
3.1. BESTIMMUNG DER KEIMZAHL VON OBERFLÄCHEN
• Verschiedene Oberflächen (Arbeitsplatz, Sterilbank, etc.)
werden mittels Rodac-Platten oder Eintauchobjektträger
abgeklatscht.
• Inkubation: 37°C/1d
• Auszählen der KBE/ml: ..........................................
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3.2. LUFT
• IMPAKTION-VERFAHREN:
• Die zu untersuchende Luft wird mittels eines Zentrifugalsammlers angesaugt und durch einen Spalt auf einen im Inneren des Gerätes befindlichen Nährbodenstreifen aufgeschleudert. Luftkeimsammler, Abscheidevolumen 40 l/min
• Nährbodenstreifen in den Zentrifugalsammler einlegen• ↓• Zentrifugalsammler 1 min betreiben• ↓• Nährbodenstreifen entnehmen und inkubieren: 37°C, 1d• ↓• Ergebnis: KBE/m3 = KBE x 1000:40 =...........................
3.3. ANLEGEN EINES ANTIBIOGRAMMS
0,1 ml einer Keimsuspension auf einer Agarplatte gleichmäßig mit einem Glasspatel verteilen und trocknen lassen. Mittels eines Dispensers werden die Antibiotikablättchen auf die Agaroberfläche aufgebracht. Inkubation: 37°C, 1 d
↓
Auswertung:
Antibiotikaresistenz →ungehindertes Bakterienwachstum
Hemmung des Bakterienwachstums →Hemmhofbildung
Antibiotikum: +/-1...................................... .................... 2...................................... ....................3...................................... .................... 4...................................... ....................5...................................... .................... 6...................................... ....................
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3.4. BESTIMMUNG DER
KEIMZAHL IN FLÜSSIGKEITEN
• Eintauchverfahren : Schnellverfahren zur orientierenden Abschätzung von
Keimgehalten in Flüssigkeiten, geeignet für die Betriebskontrolle, AIPC-Slides
(Agar Immersion Plating and Contact-Slides), erfasste Probenmenge ist 1 ml
• Einheit öffnen, Objekträger in die Probe tauchen, Überschuß
abtropfen lassen, Objekträger im Behälter inkubieren: 2 d/37°C,
Auszählen der KBE
• Ergebnis: Anzahl E. coli/ml ......................
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3.5. HYRISE TEST STRIP
• Die HYRISE repräsentiert eine Methode zur Oberprüfung der
allgemeinen Sauberkeit von Oberflächen.
• Der Test zeigt die Sauberkeit von Oberflächen an, indem er
organische Verunreinigungen in Form von
Produktrückständen nachweist, die nach unzureichender
Reinigung der Oberflächen zurückbleiben.
• Verunreinigungen können zu ungewolltem Wachstum von
Mikroorganismen führen.
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3.5. HYRISE TEST STRIP
• Messergebnisse mit dem HYRISE können schon früh vor
möglichen Verunreinigungen auf spezifischen Oberflächen
warnen und erlauben sofortige Korrekturmaßnahmen, z. B.
das Beseitigen der Lebensmittel- und Getränkerückstände.
• Auf sichtbar sauberen Oberflächen kann der Test die
Anwesenheit solcher Produktrückstände entdecken, die für
das Auge unsichtbar sind. Er kann deshalb die versteckte
Gefahr für mikrobielles Wachstum anzeigen.
HY-RISE
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Colour Result
‘The 3-drop strip test’
Wet and Wipe Chemistry
CLEAN DIRTY
BACTERIA
FOOD
Before cleaning
DIRTY
After cleaning
CLEAN
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§Einen Tropfen Reagenz A
§Einen Tropfen Reagenz B
(Substratlösung, gelbe Schraubkappe)
§Einen Tropfen Reagenz C (Enzymlösung,
blaue Schraubkappe)
§Gelbe Farbe der Testzone zeigt einen
sauberen Zustand an (Test bestanden).
§Rosa/purpur bis blauviolette Verfärbung
der Testzone zeigt einen schmutzigen
Zustand an (Test nicht bestanden).
Biochemische Tests
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Plasmakoagulase
• Dieses von S. aureus gebildete Exo-Enzym führt zur Verklumpung von
Plasma. Die Mechanismen sind denen der physiologischen
Blutgerinnung ähnlich, aber nicht ident.
• Die pathogenetische Bedeutung der Koagulase liegt in der Bildung
eines Fibrinschutzwalles um die in das Gewebe eingedrungenen
Staphylokokken.
• Dieser Fibrinschutzwall kann später, nach entsprechender
Vermehrung, durch das von Staphylokokkenzellen gebildete
Fibrinolysin wieder aufgelöst werden.
Plasmakoagulase
• Die durch ungestörte Vermehrung ihrer Zellzahl und damit
auch ihrer pathogenen Potenz verstärkten Staphylokokken
können sich dann in die Umgebung ausbreiten.
• Anwendung: Differenzierung von S. aureus und Koagulase-
negativen Staphylokokken
• S. aureus: Verklumpung, S. epidermidis: keine Verklumpung
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Katalase
• Die Eigenschaft eines Keimes, eine 3%ige
Wasserstoffperoxidlösung mittels Katalase in Wasser und
Sauerstoff (Gasbläschen) abzubauen, ist ein wichtiges
Differenzierungsmerkmal in der Bakteriendiagnostik.
• Die Katalaseaktivität einer Kultur läßt sich einfach prüfen,
indem man sie direkt oder nach Übertragung einer kleinen
Menge Koloniemasse auf einen Objektträger mit 3%iger
H2O2-Lösung übergießt.
Katalase
• Aufsteigende Gasblasen (02) zeigen die Anwesenheit
des Enzyms an. Die Katalase ist ein
Atmungskettenenzym und wird in der
Routinediagnostik vorwiegend zur Differenzierung von
Staphylokokken und Streptokokken verwendet.
• Staphylokokken: Katalase-positiv (Schaumbildung)
• Streptokokken: Katalase-negativ
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• Man erhält eine relativ scharf begrenzte Hämolysezoneum die Kolonien, die Erythrozyten sind aufgelöst, und der Blutfarbstoff ist abgebaut, sodaß eine klare Zone im sonst undurchsichtigen Blutagar entsteht (ß-Hämolyse).
Hämolyse
• Um die Kolonien findet man grüne Höfe von
unterschiedlicher Farbintensität, in deren Bereich der
Blutfarbstoff aufgelöst ist, während die
Erythrozytenmembran weitgehend erhalten bleibt (α-
Hämolyse).
• γ-Hämolyse: Fehlende Veränderungen des Blutagars,
keine Hämolyse!
Hämolyse
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Cytochromoxidase-Test
• Oxidase test dient zur Abgrenzung der Enterobakterien
von anderen Gram-negativen Keimen wie z.B.
Pseudomonaden oder Aeromonaden.
• Der Nachweis von Cytochromoxidase erfolgt durch Auftropfen von
Oxidasereagenz (1%iges α-Naphthol und N,N,Dimethyl-p-
phenylendiammoniumdichlorid) auf die verdächtigen Kolonien.
• Oxidase-positive Kolonien färben sich etwa nach 30 Sekunden
dunkelblau (Indophenol-Blau), Oxidase-negative Kolonien bleiben
unverändert.
Cytochromoxidase-Test
• Mit dem Cytochrom-Oxidase-Test werden Bakterien erfaßt,
die Cytochrom c als Respirationsenzym enthalten.
• Der Farbstoff N, N-Dimethyl-p-phenylen-
diammoniumchlorid fungiert dabei als künstlicher
Elektronenakzeptor.
• In der reduzierten Form ist er farblos, bei Vorhandensein
von Cytochromoxidase und Luftsauerstoff, wird er oxidiert,
wobei sich ein blauer Indophenolkomplex bildet.
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Cytochromoxidase-Test
N
CH3 H3C
NH 2
+
N
CH 3 H3C
OH
N
O
Dimethyl-p- pheny lenediamin
e
alpha-Naphtol
------------->
Indophenol blue
+ 4H + 4e
n Bei Zusatz einer wäßrigen Lösung von oben genannten
Farbstoff und einer 1 %-igen alkoholischen Lösung von
α- -Naphtol zum Zellmaterial spielt sich folgende
Reaktion ab:
Cytochromoxidase-Test
positive Reaktion
negative Reaktion
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MUG TEST
• Das fluorogene Substrat MUG wird durch das Enzym
ß-D-Glucuronidase gespalten. Methylumbelliferon ist
als Spaltprodukt fluoreszenzoptisch nachweisbar.
• Eine blaue Fluoreszenz des Nährbodens weist auf die
Anwesenheit von Methylumbelliferon hin.
• Der E. coli-Nachweis ist erbracht, wenn Fluoreszenz
nachweisbar ist und der Indoltest positiv ausfällt.
Äsculinhydrolyse
• Enterokokken (D-Streptokokken) hydrolysieren das Glucosid
Äsculin (ß-Glucose-6,7-dihydroxycumarin) zu Glucose und
Äsculetin (6,7-dihydroxycumarin), welches mit Eisen(III)-
Ionen einen olivgrünen bis schwarzen Komplex bildet.
• ß-D-GLUCOSIDASE
• Äsculin ist unter UV-Bestrahlung bei 365 nm fluoreszierend,
das Endprodukt Äsculetin aber nicht.
31
IDENTIFIZIERUNG VON MIKROORGANISMEN
API 10 ist ein miniaturisiertes System zur
Identifizierung von Enterobakterien und
anderen Gram-negativen Stäbchen mit Hilfe
von standardisierten biochemischen
Reaktionen.
§ Der API 10 Streifen besteht aus 10 Mikroröhrchen, in denen sich
verschiedene Substrate in dehydratisierter Form befinden.
§ Die Röhrchen werden mit der zu untersuchenden Bakteriensuspension
beimpft, welche die Substrate löst.
§ Die biochemischen Reaktionen können anhand von Farbumschlägen
abgelesen werden, die entweder spontan während der Inkubation oder
nach Zugabe von Reagenzien entstehen.
BUNTE REIHE
32
Vorbereitung des Streifens:
• Eine Inkubationswanne mit Deckel bereitstellen und zur Herstellung einer feuchten Kammer 3 ml Wasser in die Wanne geben.
Vorbereitung des Streifens:
• Die Nummer der Untersuchungsprobe auf dem dafür vorgesehenen Teil der Inkubationswanne notieren.
• Den Streifen aus der Verpackung nehmen und in die Inkubationswanne legen.
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Keimsuspension
Ein Röhrchen mit 3 ml sterilem Aqua dest.
Die Bakterien im Suspensionsmedium sorgfältig homogenisieren.
Trübung: milchig
Beimpfung des Streifens:
• Diese Suspension mit der Pasteur Pipette in die Mikroröhrchen pipettieren.
Becherchen
Röhrchen
Becherchen und Röhrchen füllen
Röhrchen füllen
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Beimpfen des API-Streifens
Paraffin
Beimpfung des Streifens:
• Bei CIT Becherchen und Röhrchen füllen.
• Für die anderen Reaktionen nur Röhrchen füllen.
• Die unterstrichenen Reaktionen LDC, ODC, H2Sund URE hoch mit Paraffinöl überschichten.
• Die Inkubationswanne schließen und bei 37°C/ 24 Stunden inkubieren.
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a) 1 Tropfen Oxidasereagenz auf die Bakterienkolonie geben. b) Bei positiver Reaktion tritt innerhalb von 1-2 Minuten eine dunkle blau-violette
Färbung auf. C) Die Oxidasereaktion auf dem Ergebnisblatt als 11. Test notieren.
•negative Reaktionpositive Reaktion
Die Oxidasereaktion nach folgender Methode prüfen:
36
• ONPG: ß-Galactosidase spaltet o-Nitrophenyl-ß-D-Galactosid (ONPG)
und weist daher auf die Lactoseverwertungsfähigkeit hin. Es wird gelbes
o-Nitrophenol aus farblosem ONPG freigesetzt. Die Gelbverfärbung
weist auf die positive Reaktion hin.
• GLUCOSE und ARABINOSE: Der Verbrauch von Kohlenhydrat führt zur
Säurebildung und einem anschließenden pH-Rückgang. Der Indikator
Bromthymolblau schlägt von blau nach gelb um. Die Fermentation der
Kohlenhydrate setzt in dem am stärksten anaeroben Teil (Boden) des
Röhrchens ein. Diese Reaktionen werden deshalb im Röhrchen von
unten nach oben abgelesen.
• LDC: Lysindecarboxylase baut Lysin zu Cadaverin ab. Dieses Amin
bewirkt einen pH-Anstieg in dem säuregepufferten System und ein
Umschlagen des Indikators Phenolrot von gelb nach orange.
• ODC: Ornithindecarboxylase wandelt Ornithin in Putrescin (ein
basisches Amin) um. Dies bewirkt einen pH-Anstieg und ein
Umschlagen des Indikators Phenolrot von gelb nach rot.
• CIT: Der Citratverbrauch bewirkt einen pH-Anstieg und ein
Umschlagen des Indikators Bromthymolblau von grün nach blau. Die
Citratverwertung weist auf einen positiven Ablauf der Reaktion hin.
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• H2S: Hier werden Bakterien nachgewiesen, die Schwefelwasserstoff aus
Thiosulfatbilden können. Schwefelwasserstoff reagiert mit Eisensalzen unter
Bildung eines schwarzen Präzipitates, die Lösung im Mikroröhrchen wird schwarz.
• URE: Nachweis von Bakterien, die mit Hilfe der Urease Harnstoff in Kohlendioxid
und Ammoniak spalten können. Ammoniak bewirkt einen pH-Anstieg und ein
Umschlagen des Indikators Phenolrot von gelb nach rot. Jegliche Orange- oder
Rotfärbung weist auf den positiven Verlauf der Reaktion hin.
• TDA (Tryptophandesaminase) bildet aus Tryptophan Indolbrenztraubensäure, die
in Anwesenheit von Eisen-III-Chlorid einen bräunlich-roten Farbkomplex bildet.
Dies weist auf den positiven Reaktionsverlauf hin.
• IND: Der Abbau von Tryptophan führt zur Bildung von Indol. Indol und
Kovacs-Reagenz bilden einen gefärbten Komplex. Eine Rot- oder
Rosafärbung weist auf den positiven Verlauf der Reaktion hin. Die
Reaktion sollte innerhalb von 2 Minuten nach Zugabe des Reagenzes
abgelesen werden.
• NIT: Nitrite bilden mit Sulfanilsäure und N,N-Dimethyl-1-Naphthylamin
einen roten Komplex. Nach dem Ablesen der Glucose-Reaktion und
Kontrolle der Blasenbildung infolge der Nitratreduktion werden die
oben genannten Reagenzien zugesetzt. Bei positiver Reaktion tritt
Rotfärbung ein.