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Prost & Mahlzeit! BIERSOMMELIER EDI JURIC BEGLEITET BIERMENÜS IN STIEGLS BRAUWELT 2|14 www.bierjournal.at Bier Essen & Trinken 4 Wie Bier Kulinarik fördert Zapf hahn & Schaumkrone 10 Wie Bier gepflegt daherkommt Brauer & Gastronomen 8 Wie Bierkultur funktioniert

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ÖGZ, Bier Journal, Bier, Thomas Askan Vierich, Stiegl, Max Pohl, Craft Bier

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Prost & Mahlzeit!

BIERSOMMELIER EDI J URIC BEGLEITET BIERMEN ÜS IN STIEGLS BRAU WELT

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www.bierjournal.at

Bier Essen & Trinken 4 Wie Bier Kulinarik fördert

Zapf hahn & Schaumkrone10 Wie Bier gepflegt daherkommt Brauer & Gastronomen8 Wie Bierkultur funktioniert

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E D I T O R I A L / N E W S

WIE FUNKTIONIERT BIERKULTUR?

W ie Sie nebenstehenden Artikeln (und auch weiteren im Blattinneren) entnehmen kön-

nen, setzt sich der Craft-Beer-Hype im Herbst un-gebrochen fort. Das ist gut, denn der Biermarkt be-kommt durch die vielen neuen kreativen Inputs einen kräftigen Impuls, der seinen Niederschlag zwar (noch) nicht in signifikanten Absatzsteigerun-gen findet, aber in einem spürbaren Imagegewinn. Alle, die sich dazu berufen fühlen, reden (und schrei-ben) derzeit über Craft Beer. Selbst Weinexperten, bis dato eher distanziert gegenüber Bier, kommen auf den Geschmack, wechseln mitunter sogar das Genre.

Das heißt aber nicht, dass traditionelle Biersor-ten und gut eingeführte Biermarken schlechter zu bewerten sind. Österreich hat schon lange höchste Qualitätsstandards beim Bier, dazu brauchte es nicht erst einen Skandal (wie beim Wein anno 1985). Zu-dem war die Vielfalt mit rund 1.000 verschiedenen Bieren bei uns auch schon vor dem Craft-Beer-Trend gegeben. Und schließlich sind die Erzeugnisse un-serer kleinstrukturierten Brauereienlandschaft von vornherein eher der manufakturellen denn der in-dustriellen Produktion zuzuordnen. Kleine und mit-telständische heimische Brauereien würden in den USA (woher der Craft-Beer-Trend kommt) wohl noch als „Microbreweries“ durchgehen.

Es gilt also, nicht die einen hochzujazzen und die anderen abzuwerten, sondern für eine gepflegte Bier-kultur insgesamt zu sorgen. Dazu bedarf es vor al-lem eines guten Miteinanders zwischen Brauereien, Getränkegroßhändlern und Gastronomen. Natür-lich braucht es Verträge, die die Rahmenbedingun-gen zwischen den Geschäftspartnern festlegen. Aber schon größere Spielräume bei der Zusammenset-zung des Biersortiments können sich durchaus po-sitiv auf die Bierkompetenz und in weiterer Folge auf den Bierabsatz eines Lokals auswirken. Und davon profitieren in der Regel auch die Hauptlieferanten. Der Craft-Beer-Trend wird es immer deutlicher ma-chen: Die Gastronomie soll nicht (wie Tankstellen) Verabreichungsstelle einzelner Marken sein, sondern Botschafter vielfältiger heimischer, aber auch inter-nationaler Bierkultur. Dieses heikle Thema beleuch-ten wir in einem Beitrag ab Seite 8.

Unsere Coverstory (ab Seite 4) befasst sich eben-falls mit Bierkultur und taucht in die Stiegl Brau-welt ein. Schließlich geht’s auch noch ums richtige Bierzapfen (ab Seite 10) – Prost!

Max Pohl, Redakteur ÖGZ

[email protected]

EditorialErntezeit für Bierspezialitäten

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichi-scher Wirtschaftsverlag GmbH, Grünbergstraße 15, Stiege 1, 1120 Wien, Tel.: (01) 546 64-0 / Unternehmensgegen-stand: Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb von Zeitun-gen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druck-schriften / Beteiligung: Alleinige Gesellschafterin der Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH ist die Süddeut-scher Verlag Hüthig GmbH. Gesellschafter der Süddeut-scher Verlag Hüthig GmbH sind die Süddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Holger Hüthig mit 7,02 %, Ruth Hüthig mit 0,45 %, Beatrice Hüthig mit 0,28 % und Sebastian Hüthig mit 0,28 % / Geschäfts führung: Thomas Zembacher / Ge-samt-Verkaufsleitung ÖWV: Franz-Michael Seidl DW 240 / Anzeigenleiter Plattform Gastro: Kurt Heinz DW 265 / Chefredaktion: Thomas Askan Vierich / Redaktion: Max Pohl / Grafik Design: Christian Bretter / Druck: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn / Agenturpartner: APA – Austria Presse Agentur

Craft-Beer-SchätzeSchätzungen zufolge gibt es in Österreich mehr als 1.000 verschiedene Biere. Der Brauereiverband möchte es jetzt ganz genau wissen: Ab sofort können alle Freunde des österreichischen Gerstensaftes unter www.wievielbierhabenwir.at ein Foto ihrer goldenen Schätze – von bierigen Klassikern bis hin zur ausgefallenen Bier-Spezialität – hochladen und so bei der Erstellung der größten Bier-Datenbank Österreichs mitwirken. Einsendeschluss ist zu Brausilvester, dem „bierigen“ Freudenfest am 30. September. Unter allen Einsendungen werden wöchentlich 30 Boxen, befüllt mit zwölf österreichischen Bierspezialitäten, verlost.www.wievielbierhabenwir.at

Craft. Beer. Cooking Biersuppe mit Rollgerstl & Schwarzbrot-Croutons; Schweinebraten vom Bio-Tullnerfeldschwein mit Bierkraut & Semmelknödel; Pilsner-Bio-Rindsgulasch mit böhmischen Knödeln; Schulterscherzel vom Kalb, geschmort in Kübelbiersauce; Honigbier-Lebkuchenmousse mit Birne; Mohnstrudel mit Powidl, Himbeerröster & Bockbierschaum: Sandro Balogh, Küchenchef am Wiener Badeschiff, wird ab 10. September zusätzlich zur „normalen“ Karte täglich wechselnde Specials anbieten, die sowohl mit Craft Beer zubereitet werden als auch auf das rund 20 Produkte umfassende Craft-Beer-Sortiment des Lokals abgestimmt sind. www.badeschiff.at

Craft Bier FestAm 21. und 22. November geht in der Expedithalle der Wiener Ankerbrotfabrik das zweite Craft Bier Fest über die Bühne. War das erste Fest im Frühling am Wiener Donaukanal mit mehr als 4.000 Besuchern ein erfolgreicher Publikums-Event, sollen mit der kommenden Veranstaltung speziell Gastronomen angesprochen werden. „Wir präsentieren über 50 heimische Braumanufakturen und internationale Kreativbrauereien“, so Mitveranstalter Micky Klemsch (Bild).www.craftbierfest.at

Craft Beer Summit Im Rahmen der „Alles für den Gast-Herbst“ vom 8. bis 12. November im Messezentrum Salzburg wird es heuer erstmals ein „Craft Beer Summit“ geben. Dieses B2B-Format soll Produzenten neue Absatzmärkte eröffnen und Gastronomen auf die Anbieter in diesem Bereich aufmerksam machen. Mit einheitlichem Standkonzept, das in der Ausführung an das Handwerkliche der Craft-Beer-Erzeugung angelehnt ist, wird im Kongressbereich im Obergeschoß der Halle 10 ein Themenschwerpunkt mit geführten Tastings und Vorträgen entstehen.www.gastmesse.at

Mit dabei beim Craft Beer Summit sind Bierol aus Schwoich in Tirol, Brauhaus Riegele aus Augsburg/D, Bierfracht – Im-

port/Distributor von Brooklyn Brewery/USA, Sierra Nevada/USA Brewery, Mikkeller/DK, Birra Amarcord/IT, Propeller/D

sowie die Cultur Brauer Österreich.

Hopfen & Malz

Österreich ist und bleibt ein Bierland mit großer Tradition. 173 heimische Brau- stätten (inkl. Gasthaus- und Hausbrauereien) stehen für Sortenreichtum und Geschmacks- vielfalt auf höchstem Niveau. Und die Gastrono-mie sorgt für die schöns-ten Schaumkronen.

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W enn Edi Juric in der Paracelsus-Stube seine Biere serviert, dann hat das etwas von einer Zeremonie. Das edle, holzge-

täfelte Lokal in der Stiegl Brauwelt vermittelt dem Besucher nicht nur Gemütlichkeit, sondern auch Entspannung. Diese Atmosphäre braucht es wohl auch, um die vielen verschiedenen Biere in Stiegls Brauwelt genießen zu können. Immer mehr Besu-cher geben sich damit allein aber nicht mehr zufrie-den. „Unsere Biermenüs erfreuen sich zunehmender Nachfrage“, lächelt Edi Juric. Er ist Diplom-Biersom-melier und vermittelt das mit einer überzeugenden Begeisterung.

Zu Beginn meines Besuchs serviert Edi ein kleines Stiegl-Pils, einen „Pfiff“, als Aperitif. Dessen fein-her-ber Geschmack macht gleich einmal Lust auf mehr: „Es ist ein schlankes, trockenes und herbes Pilsbier mit 30 Bittereinheiten. Bei vielen Pilsbieren ist die Charakteristik eines typischen Pils leider nicht mehr vorhanden, in letzter Zeit wird geschmacklich al-les ein bisschen gleicher. Da sticht unser Pils durch

Es ist angerichtetBier kann nicht nur Durst löschen, sondern ein höchst edles Getränk sein,

mehr noch: Man kann damit sogar kochen. Wie das schmeckt, zeigt der Salzburger Bierbrauer Stiegl in der „Stiegl Brauwelt“

Text: Gerhard Reiter Fotos: Sven Gilmore Bülow

Seit 1040 wird auf dem Weihenstephaner

Nährberg in Freising Bier gebraut.

Hinter den geschichtsträchtigen Mauern

unserer Brauerei verbirgt sich modernste

Technik, die auf aktuelle wissenschaftliche

Brauverfahren zurückgreift.

So entstehen durch Innovationskraft

und fast tausendjährige Brauerfahrung

Premiumbiere höchster Qualität.

MEHRFACH AUSGEZEICHNET!

U R S P R U N G D E S B I E R E S

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P O R T R ÄT

Biersommelier Edi Juric in seinem Reich, der Stiegl Brauwelt. In den Gemäuern des Fassreifekellers werden hauseigene Bierspezialitäten in Whisky-, Cognac-, Sherry- und Eichenfässern veredelt. Dazu lagern rund 2.500 Flaschen mit Genussbieren im Keller. Die dazu passenden Biermenüs von Matthias Mackner erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

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Seit 1040 wird auf dem Weihenstephaner

Nährberg in Freising Bier gebraut.

Hinter den geschichtsträchtigen Mauern

unserer Brauerei verbirgt sich modernste

Technik, die auf aktuelle wissenschaftliche

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So entstehen durch Innovationskraft

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Bier P O R T R ÄT

Küchenchef Matthias Mackner kreiert diverse „Biergerichte“, unter anderem Variationen vom Wollschwein.

seine schöne Hopfenblume wohltuend hervor. Wir verwenden dafür auch nur teuren Hopfen. Er regt die Magensäfte an und fördert damit auch den Appetit und die Verdauung“, betont Edi. Der leicht limonige Touch vermittelt etwas von sommerlicher Leichtig-keit. Ab sofort aber wird auch gegessen.

Kräuterbier mit Zitronen und MelissenAls Vorspeise werden Flusskrebsschwänzchen mit Avocadosprossen und Kräutersalat serviert. „Dazu passt natürlich ein Kräuterbier“, sagt Edi und serviert uns eine „Gmahde Wiesn“. Die „gemähte Wiese“, im Volksmund auch als Synonym für eine leicht zu er-ledigende Aufgabe verwendet, sorgt prompt für eine Überraschung: Edi serviert das Bier nämlich in ei-nem Chianti-Weinglas: „Genussbiere sind keine rei-nen Durstlöscher. Im Weinglas kommen diese auf-wändig gebrauten Biere viel besser zur Geltung. Sie können ihre Aromen besser entfalten, weil sich das Bier – aus so einem Glas getrunken – ideal auf dem Gaumen verteilt.

Die menschlichen Geschmackspapillen werden anders gefordert, und so wird der Biertrinker auto-matisch mehr zum Genießer“, schwärmt Edi. „Leider sind die Glashütten bis auf Riedel in Kufstein noch nicht so weit, spezielle Gläser für Genussbiere her-zustellen. Daher müssen wir uns da vorerst an der Weinkultur ‚anhalten‘, die diesbezüglich der Bier-kultur noch weit voraus ist.“

Die „Gmahde Wiesn“, das Bier zur Vorspeise, schmeckt spürbar nach Zitrone-Melisse, was auch Bierexperte Edi bestätigt: „Dieses Kräuterbier ist ein Beispiel für unser Bemühen, Bier etwas vom Image des Getränks für Bauern und Holzknechte wegzu-bringen. Dass wir damit schon Erfolge haben, zeigt zum Beispiel der Umstand, dass sich unsere Bier-genussreisen steigender Beliebtheit erfreuen, ins-besondere bei den Damen.“

INFOBOX

BIERBRAUEN IN SALZBURG / STIEGL

Erste Hinweise über Bierbrauen zwischen Salzburg und Laufen um das Jahr 1150

Erster Hinweis auf eine Bierbrauerei im Jahr 1374

Gründung der Brauerei Stiegl im Jahr 1492

Heutiger Eigentümer: Heinrich Dieter Kiener

Derzeit 700 Mitarbeiter

Große Vielfalt an Events zum Thema Bier mit Spa-ziergängen, Ausflügen, Bier-Reisen und Bier-De-gustationsmenüs

„Stiegl Brauwelt“ im Jahr 1992 aus der Taufe geho-ben

Ganzjährig bzw. saisonal erhältliche Bierspeziali-täten sowie alkoholfreie Getränke

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P O R T R ÄT

Wir schreiten indes zur Hauptspeise; und auch da ist Bier im Spiel: Die Variation vom Wollschwein hat Matthias Mackner, Küchenchef in der Stiegl Brauwelt, nämlich mit Bier veredelt, und zwar mit „Wittbier“, welches die Sauce zum Fleischgericht ent- hält.

Kochen mit Bier„Dieses Wittbier ist dem ursprünglich belgischen Wittbier nachempfunden, einem traditionellen bel-gischen Weizenbier. Wir haben es versetzt mit Ko-riander und Orangenschale“, erzählt Edi. Das Bier schmeckt leicht und spritzig – eine Note, die durch eine leichte Säure am Gaumen noch verstärkt wird.

„Bier kann durchaus auch für Saucen von Ge-richten hergenommen werden, allerdings muss man schon genau überlegen, denn durch den Hop-fen können Saucen auch leicht bitter werden. In der Regel sollte man daher für Saucen eher schwach ge-hopfte Biere benutzen“, erklärt Küchenchef Matthias Mackner. „Der Koriander, der ja in unserem Wittbier zu finden ist, ist übrigens auch hervorragend dazu geeignet, Schweinefleisch zu würzen. Zum feinen, zarten Schweinefleisch des Wollschweins passt das Wittbier daher sehr gut. Die Variation vom Woll-schwein servieren wir beispielsweise aber auch mit Bierkraut und Grammelknödeln.“

„Überhaupt setzen wir Bier mit seinen Rohstof-fen schon lange zum Kochen ein und verwenden es von der Suppe bis zum Dessert. Klassische Beispiele sind da natürlich die Biersuppe und das Bierfleisch.“ Doch auch Küchenprofi Matthias Mackner bestätigt, dass es beim Kochen mit Bier einiges an Herausfor-derungen gibt: „Man muss sich sukzessive heran-tasten und einfach ausprobieren, was man mit wel-chem Bier machen kann. Grundsätzlich gibt es kein Bier, das nicht verkocht werden könnte. Aber wie ge-sagt: Man muss genau schauen, welches Bier zu wel-chem Gericht passt.“

Rumpsteak mit Malz-Biersenfkruste Bei den Besuchern in der Stiegl Brauwelt kommen die Biermenüs jedenfalls immer besser an, betont Küchenchef Matthias Mackner: „Zur Vorspeise ist zum Beispiel die Weißbiersuppe mit Blunzenpraline besonders beliebt. Da sollte die Basissuppe allerdings

WEITERE INFOS

https://www.stiegl.at/de/brauwelt/

mindestens eine Stunde lang köcheln. Als Hauptge-richt empfehle ich unter anderem Rehrücken mit un-serem Kräuterbier ‚Gmahde Wiesn‘.“ Dabei wird das Fleisch zwei bis vier Tage in Bier-Marinade einge-legt. Koriander und Melisse verleihen dem Fleisch seinen außergewöhnlichen Geschmack. Ein weiteres köstliches Gericht ist zum Beispiel das Saiblingsfilet mit Rollgerstelgemüse und einem Saft vom Stiegl-Weiße-Holunder-Radler. „Der absolute Renner ist bei uns derzeit das Rumpsteak vom Bio-Ochsen mit Malz-Biersenfkruste. Zum Abschluss empfehle ich Tiramisu mit dunklem Weißbier oder Vanilleeis mit Knuspermalz. Als Alternative gäbe es zum Beispiel unsere Variation von regionalem Weich- und Schim-melkäse mit hausgemachten Stieglbier-Chutneys, serviert mit Biertrebernbrot.“

Mir serviert Biersommelier Edi Juric an diesem Abend zunächst noch ein weiteres Genussbier: Das „Wildshuter Sortenspiel“ vermittelt im Antrunk ei-nen Schuss von Marillengeschmack. „Dieses Bier passt zum Beispiel gut zu unserem Dessert von Ma-rillen-Apfel-Törtchen, genauso aber auch zu Fisch, zu hellem Fleisch und zu der einen oder anderen Vorspeise“, sagt Edi. „Marille ist in diesem Bier üb-rigens nicht wirklich drinnen. Vielmehr entsteht der marillige, manchmal auch leicht apfelige Ge-schmack durch die bei diesem Bier verwendete eng-lische Hefe in Verbindung mit Dinkel.“

Schließlich führt mich Edi noch in den noblen Keller für Spezialbiere in Stiegls Brauwelt. Rund 2.500 Flaschen mit Genussbieren lagern dort der-zeit. Wenn der Keller voll ist, können es sogar bis zu 8.000 Flaschen sein. „Für die Halbarkeit von Bier ist die richtige Lagerung ganz entscheidend. Ganz schlecht sind zu viel Licht und Temperaturwechsel“, erklärt Edi und schenkt mir – quasi als Höhepunkt des kulinarischen Abends – noch eine Rarität ein: „Stiegl Bourbon Barrel Bock“ – ein Tripelbock, der in einem alten Whiskeyfass nachgereift ist. Sein Ge-schmack ist geradezu betörend – das Bier schmeckt nach einer Zigarre edelster Sorte. Nach dem zwei-ten Glas schließt der Autor dieser Zeilen für einige Zeit die Augen, um kurz zu sinnieren: „Bin ich jetzt auf Kuba?“ – Nein, halt, es ist Österreich – in jedem Fall eine Insel der Seligen ...

In der Stiegl Brauwelt kann man Bier mit allen Sinnen erleben. Öffentliche und private Führungen geben einen detaillierten Einblick in das Bieruniver-sum. Nach dem Besuch der Ausstellung bietet sich die Möglichkeit, hauseigene und internationale Biere in der Brauwelt-Gastronomie zu verkosten

und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen oder im Stiegl-Braushop etwas für Zuhause einzukaufen.

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Im neu eröffneten Fünf-Sterne-Hotel Park Hyatt Am Hof in der Wiener Innenstadt wird als einziges Fassbier „Erwin Gegenbauers Natur-

vergorenes“ ausgeschenkt. Das ist ein Statement für eine neue Bierkultur und gleichzeitig ein Bekennt-nis zu regionaler, ja lokaler Produktion. Naschmarkt-Ikone und Genussbotschafter Gegenbauer, bekannt für seine Essig-Spezialitäten, ist also auch unter die Brauer gegangen. Das Ergebnis ist, wie zu erwar-ten war, alles andere als Mainstream: Die Basis bil-den die Urgetreidesorten Emmer und Einkorn, in einem obergärigen Brauverfahren entsteht ein kräf-tiges und geschmacksintensives Bier: Craft Beer. Der Trend zu „handwerklich erzeugtem Bier“ ist vor Jah-ren aus Amerika über den großen Teich zu uns he-rübergeschwappt und hat sich aber mittlerweile zu einer riesigen Welle aufgeschaukelt.

Das wirft einige Fragen auf: Handelt es sich hier nur um eine vorübergehende Modeerscheinung? Wer sind die Protagonisten? Wie reagiert die heimische Gastronomie darauf? Was machen die alteingeses-senen Brauereien, um ihre Gastro-Klientel bei der Stange zu halten? Und wie lässt sich Bierkultur ge-

nerell gewährleisten? Wir versuchen, anhand eini-ger ausgewählter Beispiele Antworten auf diese Fra-gen zu finden.

Der Gastronom bestimmtDazu muss man allerdings etwas ausholen. Das Braue- reigeschäft ist ein hochkonzentriertes Business. Ei-nige wenige Konzerne dominieren den weltweiten Biermarkt. In Österreich ist das nicht anders. Seit 2003 ist die heimische Brau Union Österreich (BUÖ) im Besitz des holländischen Heineken-Konzerns, der zu den Top 3 der Global Player gehört. Die BUÖ (mit den Marken Gösser, Zipfer, Kaiser u. v. m.) hat hierzulande einen Marktanteil von rund 50 Prozent und ist mit acht über das Land verteilten Brauereien auch regional gut verankert. Ein Unternehmen die-ser Größenordnung ist natürlich in der Lage, seinen Kunden einiges anzubieten: von der Marken- und Sortenvielfalt, über die konstant hohe Qualität der Produkte bis hin zu Ausstattungen und Serviceleis-tungen. Grundsätzlich werden zwischen der BUÖ und den Gastronomen Verträge geschlossen, die ei-nerseits die Brauerei zu bestimmten Leistungen und

andererseits den Vertragspartner zur Abnahme einer gemeinsam festgelegten Verkaufsmenge verpflich-tet. „Derartige Verträge können jederzeit gekündigt werden, in einem solchen Fall wird der nicht amorti-sierte Teilbetrag an die Brauerei refundiert“, so BUÖ-Pressesprecherin Gabriela Maria Straka.

Nicht nur die BUÖ, auch viele andere Brauereien haben Vereinbarungen mit ihren Abnehmern. In der Vergangenheit kam es aber auch zu Verstimmun-gen zwischen den Vertragspartnern. Von „Knebe-lungsverträgen“ war seitens der Gastronomen die Rede. Es ist aber nachvollziehbar, dass sich die Braue-reien nach teilweise hohen finanziellen Zuwendun-gen auch entsprechende Gegenleistungen erwarten – neben den Abnahmemengen etwa auch die Ex-klusivität ihrer Produkte. „Solche Verträge brechen immer mehr auf“, berichtet Josef Bitzinger, Spar-tenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien. Die Vereinbarungen seien in der Regel auf ein vernünftiges Miteinander, auf eine Win-win-Situation ausgerichtet. Letztendlich bestimme der Gastronom selbst, worauf er sich ein-lassen will und worauf nicht. Bitzinger, Inhaber des

So funktioniert BierkulturCraft Beer ist nur die Speerspitze des aktuellen Bier-Hypes. Bierkultur wird hierzulande durch generell hohes

Qualitätsniveau und ein gutes Verständnis zwischen Brauereien, Großhändlern und Gastronomen gewährleistet

Text: Max Pohlan

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C R A F T- B I E R

Im Flatschers in Wien-Neubau gibt‘s sechs Fassbiere von vier verschiede-nen Brauereien – Gäste, Lokalinhaber

und Lieferanten sind glücklich.

„Vereinbarungen zwischen Brauereien

und Gastronomen sind auf eine Win-

win-Situation ausgerichtet.“

JOSEF BITZINGER

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Bier C R A F T- B I E R

neben der Albertina ansässigen Augustinerkellers, importiert selbst Bier aus Tschechien und schenkt es unter seiner Eigenmarke „Opernbräu“ aus.

Auch viele heimische Brauereien bieten mitt-lerweile spezielle Chargen an, die ihre Kunden als „Hausbier“ vermarkten können. Und: Immer mehr Brauereien gehen dazu über, neben ihren Stammbie-ren auch individuelle Spezialitäten, saisonale Biere und Limited Editions einzubrauen. Denn jetzt wol-len auch die Großen beim Bier-Hype mitmachen. Die BUÖ hat mehr als 100 Sorten im Programm, darun-ter viele Spezialitäten, etwa aus dem Hofbräu Kalten-hausen. Stiegl hat sich mit Craft Beer bereits einen Namen gemacht (siehe Coverstory). Ottakringer will mit dem kürzlich in Betrieb gegangenen „Brauwerk“ nachziehen. In der als „Craft Beer Labor“ bezeichne-ten Anlage können ausgefallenere Biere ausprobiert und später eventuell in großem Stil produziert wer-den. Mit dem „Wiener Original“ (und Testimonial Nicholas Ofczarek) ist es Ottakringer bereits gelun-gen, eine Bierspezialität massentauglich zu machen. Und Raschhofers Zwickelbier, das bundesweit vertrie-ben wird, trägt seit kurzem ein Craft-Beer-Gütesiegel.

Was definiert Craft-Bier?An dieser Stelle stellt sich die Frage, wo die Grenze zwischen Craft-Bier und Massenbier zu ziehen wäre. Doch schon bei der Mengenobergrenze scheiden sich die Geister. Kleine und mittelständische öster-reichische Brauereien (und das sind eigentlich fast alle) würden in den USA mitunter noch als „Micro-breweries“ durchgehen. Und die mittlerweile mehr als hundert heimischen Gasthausbrauereien müss-ten per se als Craft-Beer-Produzenten bezeichnet werden. Micky Klemsch, Mitveranstalter des Craft Bier Fests, das am 21. und 22. November 2014 die zweite Auflage erfährt, spricht lieber von „kreati-vem Bier“: „Es geht darum zu zeigen, dass es mehr gibt als die gängigen Biersorten.“ War das erste Craft Bier Fest im Frühling am Wiener Donaukanal mit mehr als 4.000 Besuchern ein erfolgreiches Publi-kums-Event, sollen mit der kommenden Veranstal-tung in der Ankerbrot-Expedithalle speziell Gastro- nomen angesprochen werden. „Wir präsentieren über 50 heimische Braumanufakturen und interna-tionale Kreativbrauereien“, so Klemsch.

Craft-Bier-Preise wie bei SpitzenweinImmer mehr Gastronomen wollen Craft-Bier in ihr Sortiment aufnehmen. Hinderlich sind dabei weni-ger bestehende Bierverträge, weil Craft-Bier von den großen Brauereien nicht mehr nur als Konkurrenz, sondern zunehmend als sinnvolle Ergänzung des Sortiments gesehen wird, die das Biergeschäft insge-samt belebt. Schwerer ist die Kalkulation der Preise. Mit durchschnittlich 3,50 bis 4 Euro pro Halbe lie-gen die Bierpreise in der Gastronomie ohnehin schon weit über jenen im Handel und haben für viele Gäste eine Schmerzgrenze erreicht.

Für Craft-Bier muss aber noch viel tiefer in die Tasche gegriffen werden, nicht selten finden sich in den Getränkekarten zweistellige Eurobeträge für 0,33-Liter-Flaschen. Damit übertreffen die Craft-Bier-Preise mitunter bereits jene von Spitzenwein. So gesehen zielt dieses Angebot von vornherein auf eine kaufkräftige Klientel ab (siehe das eingangs er-wähnte Park Hyatt). Oder auf ausgewiesene Bierken-ner und -liebhaber, die sich beispielweise im Kängu-ruh im 6. Wiener Gemeindebezirk treffen.

Lokalinhaber Alfred Greiner bietet in seinem Pub mehr als 200 Bierspezialitäten an, die er selbst im-portiert. Der Großteil kommt aus Belgien, es gibt auch Craft-Bier aus Deutschland, Holland, England, Irland und nicht zuletzt aus Österreich. Die Preise sind moderat, liegen in einer Spannbreite von 3,70 bis 4,30 Euro je 0,33 Liter, einzelne Ausreißer aus-genommen. Das teuerste ist Rodenbach Caractère Rouge mit 16,60 Euro, aber dafür bekommt man im-merhin 0,75 Liter. „Ich bin noch auf keiner Sorte sit-zengeblieben, jede Kiste dreht sich mindestens zwei-mal pro Jahr“, freut sich Greiner.

Bierexperten vergleichen das, was sich jetzt im Bierbereich abspielt, mit der Entwicklung der Wein-kultur nach dem Weinskandal anno 1985. Nicht dass es irgendeinen Bierskandal gegeben hätte – ein Skan-dal war vielmehr (zumindest aus Sicht der Biertrin-ker), dass Bier vor allem in der gehobenen Gastrono-

„Die Pilsner sind Lebenspartner, aber auch mit Stiegl bin ich sehr zufrieden.“MICHAEL ZATTL

„Craft Beer ist ein krampfhafter Versuch, aus Weintrinkern Biertrinker zu machen.“ANDREAS FLATSCHER

„Bei uns wird hauptsächlich Qualitäswein getrunken, aber zunehmend auch Bier bestellt.“CHRISTA HOLLERER

mie lange Zeit stiefmütterlich behandelt, mitunter als Prolo-Getränk und damit für eine Hauben-Klien-tel als unangemessen abgetan wurde.

„Das stimmt zum Teil“, bestätigt Christa Hollerer vom Haubenlokal Zum Blumentritt in St. Aegyd/NÖ, „wir hatten viele Jahre ein Massenbier (Marke der Red. bekannt) für die Gäste an der Schank. Im Re-staurant wird hauptsächlich Qualitätswein getrun-ken, aber zunehmend auch Bier bestellt. Als der alte Bier-Vertrag ausgelaufen ist, haben wir Schremser Premium und Trumer Pils, beide vom Fass und beide Qualitätsprodukte, ins Programm aufgenommen, und nun sind auch die Gäste im Restaurant mit dem Bierangebot sehr zufrieden.“ Die neue Schankanlage kommt von Schremser, Trumer ist Partner von „Jeu-nes Restaurateurs“ (einer Vereinigung von Spitzen-köchen, der auch Blumentritt angehört), und Otta-kringer (liefert Radler im Fass) besorgt die Wartung der Schankanlage. „Wir kommen alle gut miteinan-der aus, jeder ist zufrieden“, so Hollerer.

Unpasteurisiertes TankbierEin beeindruckendes Beispiel für das gute Miteinan-der ist auch das Wiener Gasthaus Zattl auf der Frey-ung. Einmal wöchentlich fährt dort ein Tankwagen aus Pilsen vor. Im Keller befinden sich sechs Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils fünf Hek-tolitern. Mindestens 10 hl Pilsner Urquell müssen je-des Mal nachgefüllt werden. Mit Druckluft wird das unpasteurisierte Bier an insgesamt 25 Zapfstellen ge-leitet. Durch die Glycolkühlung kann die Biertem-peratur immer optimal justiert werden. „Gibt es im Sommer hohe Außentemperaturen, kommt das Bier kälter aus den Zapfhähnen, damit es auch im Bier-garten noch die ideale Serviertemperatur hat“, er-klärt Lokalinhaber Michael Zattl. Für diese Anlage waren freilich gewaltige Investitionen notwendig. Wolfgang Hinterdobler, Country Manager bei SAB

Miller (zu diesem Konzern gehört Pilsner Urquell), über die Kosten einer Tankbieranlage: „Das beginnt bei 40.000 Euro und ist nach oben hin offen.“ Da müsse man sich schon vertraglich absichern, die Mindestabnahmemenge betrage für Tankbierkun-den etwa 400 hl jährlich. Zattl übertrifft das nach eigenen Angaben bei weitem: Pro Jahr schenkt er 600 hl Pilsner Urquell aus, mit Kozel, Stiegl Para-celsus und Franziskaner Weißbier weitere 300 hl, was insgesamt 180.000 Krügerln pro Jahr entspricht. Abgerechnet wird alles über den Stiegl-Getränke-großhandel, auch das direkt aus Pilsen angelieferte Tankbier. So bekommt jeder sein Stück vom Kuchen, und alle bleiben gute Freunde. Zattl sagt: „Die Pils-ner sind Lebenspartner, aber auch mit Stiegl bin ich sehr zufrieden.“

In diesem Zusammenhang muss auch eine wett-bewerbsrechtliche Entscheidung vom März 2012 er-wähnt werden: Der Brauereiverband hatte 1999 be-schlossen, wegen Qualitäts- und Hygienebedenken Großverbrauchermärkte nicht mehr mit Fassbier zu beliefern. Das wurde vom Kartellgericht letztlich für nicht zulässig befunden, BUÖ, Ottakringer und Stiegl wurden zu insgesamt 1,11 Mio. Euro Strafe verurteilt.

Nur ein Modetrend?„Bei mir gibt es kein Craft Beer, ich habe eh nur aus-gesuchte Biere“, sagt Andreas Flatscher und verweist zum Beispiel auf Augustiner Edelstoff. In seinem Bistro in der Wiener Kaiserstraße bietet er vier Sor-ten vom Fass an, im nur ein paar Schritte entfernten Steakhouse gar sechs. Vier verschiedene Brauereien liefern das Bier: Neben Augustiner (die auch die Schanktechnik vorgegeben haben) sind das Zwett-ler, Murauer und Ottakringer. Ergänzend dazu gibt es Budweiser und Corona in der Flasche. Zu Craft Beer meint Flatscher: „Das ist ein krampfhafter Ver-such, aus Weintrinkern Biertrinker zu machen.“

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Brauereien legen viel Liebe und Leidenschaft in die Herstellung ihrer Produkte. Viele Sor-

ten sind kunstfertig gebraut. Die Auswahl der Roh-stoffe ist meist erlesen, die von den Machern selbst auferlegten Qualitätsansprüche hoch. Beste Voraus-setzungen also, um dem Gast ein perfektes Endpro-dukt – also ein hervorragend schmeckendes, gezapf-tes Bier mit perfekter Schaumkrone – servieren zu können. Das müsste man meinen. Umso bedauer-licher, dass auf den letzten Metern vom Fass zum Gast mitunter vermeidbare Fehler passieren. Und die trüben leider nicht nur das Geschmackserlebnis. Sie können der Reputation der betreffenden Braue- rei schaden, aber auch dem Gastronomen selbst. Die ÖGZ wollte der Sache auf den Grund gehen und hat sich unter namhaften Experten umgehört, wo es Pro-bleme gibt, wo Fehler lauern und was man dage-gen tun kann.

Braucht ein Pils länger?„Leider kursiert einiges an Unwissen, was das Thema ‚Zapfen‘ angeht“, sagt Gerald Wolf, Geschäftsführer der Trinkservice GmbH in Wien-Simmering. Hart-näckig halte sich etwa das Gerücht, dass die Zapfge-schwindigkeit etwas mit dem Produkt zu tun habe. Das glauben nicht nur Konsumenten, sondern so-gar manche, die im Service oder an der Schank ar-beiten. „Ob feinporig, grobporig, viel gehopft, wenig gehopft – das spielt alles keine Rolle. Die Zapfge-schwindigkeit hängt vielmehr von den jeweiligen Einstellungen der Schankanlage ab“, erklärt Wolf. Die unter Gästen leider immer noch weitverbrei-tete Meinung, dass ein perfektes Pils sieben Minu-

Er regelt die Durchflussgeschwindigkeit, und man sieht ihn noch immer in sehr vielen gastrono-mischen Betrieben. Für eine große Zahl an Gastro-nomen ist er anscheinend nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist vom Kompensatorhahn.

Geliebt, gehasst: der KompensatorhahnÖsterreichische Wirte haben anscheinend (noch im-mer) ein besonderes Naheverhältnis zu ihm. Aus Tra-dition, weil sie schon immer damit gearbeitet haben oder weil sie nichts anderes kennen. Dabei ist der Kompensatorhahn für die Qualität nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. „Die Brau Union Österreich bie-tet bereits das ‚David System‘ an, das unter anderem mit einem speziellen Hahn eine 30-Tage-Qualitäts-garantie bietet und durch den Wechsel der Bierlei-tung bei jedem Fass beste Bierqualität offeriert. Es wird auch an weiteren Alternativen gearbeitet“, sagt Helmut Paulitsch.

Ähnliches weiß auch Gerald Wolf zu berichten. „In Österreich ist der Kompensatorhahn weitver-breitet. Aber bei Zapfhähnen gilt: Je weniger Ober-fläche sie haben, desto weniger Keime können sich bilden.“ Er vergrößert allerdings die Oberfläche, da-durch muss das Bier über eine viel größere Fläche geleitet werden – was nicht optimal ist. „Würde man den Kompensatorhahn weglassen, könnte man die Qualität deutlich steigern. In Österreich ist er lei-der noch nicht wegzudenken. Dabei ist aber kom-pensatorloses Zapfen optimal. Die Motivation das zu verändern, ist derzeit leider aber noch ge-ring“, bedauert Schanktechnik-Experte Wolf. Ne-ben der Technik selbst sind es aber auch planeri-

Zapfen ist keine WissenschaftEin gepflegtes Glas Bier mit prächtiger Schaumkrone ist Inbegriff der Bierkultur. Leider passiert es immer noch, dass der

Gast ein schaumloses Glas Bier bekommt, das im Worst Case auch noch schal schmeckt. Das muss nicht sein

Text: Alexander Grübling

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ten zum Zapfen brauche, ist demnach schlichtweg ein Märchen. Aber es hält sich hartnäckig.

Steht es also schlecht um die Zapfkultur in Ös-terreich? „Das variiert sehr stark und ist von Gastro- nom zu Gastronom unterschiedlich“, sagt Helmut Paulitsch, Draught Beer Manager Austria der Brau Union. „Wenn man die Kunden auf Qualität aktiv anspricht, dann ist das Feedback im Großen und Ganzen positiv und interessiert. Das größte Prob-lem ist meiner Meinung nach die hohe Fluktuation des Schankpersonals.“

Schulungen fürs Personal durch Schanktechnik-Profis sind also das Um und Auf. Und diese sollten von den Betrieben auch angenommen werden. Aber es passieren auch ganz banale Fehler, die nicht zwin-gend mit dem Zapfvorgang zu tun haben. So pas-siert es immer noch, dass Gläser warm und trocken statt mit kaltem Wasser ausgespült sind. Tabu soll-ten auch Schaumabstreifer sein. Oder Fingerabdrü-cke an Glasinnenwänden. Auch sie verhindern eine perfekte Schaumbildung.

„Ein wichtiges Thema ist aber auch, dass der je-weilige Druck in der Schankanlage fürs Produkt nicht optimal ist“, weiß Gerald Wolf. So ist der Zapf-kopf zwar immer derselbe; wenn aber von hellem Bier auf dunkles umgestellt wird, dann müsste auch der Druck eingestellt werden. „Leider gibt es Gast-ronomen, die – wie in der Automobilindustrie – zu Bastlern werden und an ihre Schankanlage selbst Hand anlegen. Klar funktioniert das dann auch meis-tens irgendwie, aber die Qualität des gezapften Bie-res ist dann auch eine andere. Da muss ein Fach-mann ran“, betont Wolf.

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S C H A N K T E C H N I K

So soll es sein: Möglichst kurze Leitungen vom Fass zur Schank. Ein Kühlraum, in dem auch die Fässer stehen, nicht aber die Gasflaschen. Die sollten nach Möglichkeit nicht gekühlt werden.

„Leider kursiert einiges an Unwissen, was

das Thema ‚Zapfen‘ angeht.“

GERALD WOLF, TRINKSERVICE GMBH

Fasskühlung

Die Fasskühlung ist optimal und einer

Durchlaufkühlung in jedem Fall vorzuziehen,

da die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Die

Haltbarkeit des Produkts verdreifacht sich. Optimal

und am kostengünstigsten ist eine Fasskühlzelle

unter der Schank.

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sche bzw. logistische Fehler, die passieren können. So empfehlen Experten, ein Fass innerhalb von drei bis maximal vier Tagen leerzuzapfen. Der Gastro- nom kennt sein Publikum und kann das jeweilige Produkt forcieren, sodass die Leitungen immer gleich lange angezapft sind.

SauberkeitEin wichtiger Aspekt ist aber auch die Reinigung. Bier ist ein Lebensmittel. Es können in der Leitung und im Zapfhahn Säuren entstehen, die sich auf den Geschmack des gezapften Bieres negativ auswirken. Resultat: Das Bier schmeckt nicht. „Es gibt gute Me-thoden, um den Hansl oder Nachtwächter zu redu-zieren. Man muss deshalb nicht täglich einen hal-ben Liter Bier wegleeren“, erklärt Gerald Wolf. Sein Tipp: „Abends vor dem Zusperren genügt eine kleine Reinigung, um die Nachtwächtermenge um bis zu 50 Prozent zu reduzieren.“ Der Effekt: Es fällt weni-ger Ware an, die weggeschüttet werden muss. „Das Produkt schmeckt einfach frischer, weil die Oberflä-che am Hahn Angriffsfläche für Bakterien und Keime bietet. Reinigungsalkohol kostet nur einen Bruchteil von der Menge, die ich wegschütten müsste, wenn ich es nicht reinigen würde.“ Wolf hat in einer Un-tersuchung festgestellt, dass man bei einem Reini-gungsvorgang 0,02 Liter pro Hahn an Reinigungs-alkohol benötigt. Ein durchschnittlicher Gastronom kommt mit einem Fünf-Liter-Kanister bis zu drei Monate aus – und spart damit bares Geld. „Wir bie-ten den Gastronomen Präventionsthemen an, und meine Botschaft lautet: Nimm unser Angebot freu-dig an, damit für alle Beteiligten die Qualität des ge-zapften Bieres steigt. Wir kommen auch unaufgefor-dert, in bestimmten Intervallen, zu unseren Kunden. Das ist eine von Brauereien unabhängige Dienstleis-tung, aber staatlich vorgegeben. Die Gastronomen sollten das als Hilfestellung annehmen, um Quali-tät und somit auch Umsatz zu steigern.“

Auch bei der Planung neuer Gastro-Betriebe soll-ten Schanktechnikexperten so früh wie möglich ein-gebunden werden. So bedeutet eine Reduktion der Leitungslänge von beispielsweise 40 auf zwei Me-ter Länge eine Stromersparnis von ca. 700 Euro pro Jahr. Leider ist dieser Aspekt oft nicht im Fokus der Planer oder des Gastronomen. „Unser Appell ist klar: Planer und Architekten sollten uns so früh wie mög-lich einbinden. Jedoch passiert das leider in den sel-tensten Fällen. Wir haben auch schon Kontakt mit der Kammer gehabt, das hat aber nicht gefruchtet“, sagt Paulitsch.

Bierkultur in ÖsterreichIn einem Punkt sind sich aber Gastronomen und Schanktechnikexperten einig: Mit dem Aufkommen der Craft-Beer-Bewegung und der Biersommelier-ausbildung hat in Österreich ein spürbarer Wandel eingesetzt. Die Preiskultur hat sich verändert, der Preislevel für gutes Bier steigt und damit auch die Qualität. Viele Gastronomen überlegen sich, wie sie das Produkt besser machen und besser verkaufen können. Da spielt natürlich auch das Zapfen eine Rolle. Aber auch das Selbstverständnis der Braue-reien. „Craft-Biere weichen oft sehr deutlich vom gelernten Biergeschmack ab. Das dürfen und sollen sie auch. Craft Beer darf durch seinen klaren Cha-rakter polarisieren. Hier ist Qualität anders zu de-finieren als bei Bieren, die möglichst vielen Men-schen schmecken wollen. Und trotzdem: Wenn es mehr sein soll als ‚freaky‘, mehr sein soll als ein Dis-kussionsbeitrag für Hardcore-Badewannenbrauer, muss ein Craft Beer auch gefallen. Letztlich werden es auch bei Craft-Bieren nur jene zu Erfolg bringen, die echte Freude machen und Genuss erleben las-sen“, sagt Günther Seeleitner, Braumeister für Zip-fer und Kaltenhausen. Und da spielt auch die Zapf-kultur eine wesentliche Rolle.

Das ist in Österreich ein eigenes Thema. Denn hierzulande muss sich der Gastronom nur am Rande um die Schanktechnik kümmern. Den Rest überneh-men gerne Experten. „Das ist so anerzogen. Das wird von den Brauereien beigestellt. Damit wird auch die passende Schankanlage konzeptioniert“, sagt Gerald Wolf. Die angebotene Hilfe sollten Gastronomen aber annehmen und nicht als Behinderung des laufenden Betriebs ansehen.

„Craft Beer darf durch seinen klaren Charakter polarisieren. Hier ist Qualität anders zu definieren als bei Bieren, die möglichst vielen Menschen schmecken wollen.“DR. GÜNTHER SEELEITNER, BREWERY MANAGER „ZIPFER“ UND „KALTENHAUSEN“

„Der Kompensatorhahn ist qualitativ nicht die beste Lösung.“HELMUT PAULITSCH, DRAUGHT BEER MANAGER AUSTRIA, BRAU UNION

MEINUNG

Dein Bier, das unbekannte Wesen

„Im Wein liegt die Wahrheit.“ – Im Bier aber oft die Mythen.

Man muss sich keineswegs dafür genieren, denn immer noch werden Legen-den rund um das Bier gewoben – und Generationen gewissenhafter Gastrono-men, die nur das Beste für ihre Gäste wollen, vertrauten so manchen Mythen. Wie etwa das gern zitierte „Sieben-Minuten-Pils“, der Klassiker dieser – dop-pelsinnig – „abgestandenen“ Weisheiten. (Die übrigens auch „wissende“ Gäste manchmal vorbringen.) Dieses Zeitmaß galt als Inbegriff hoher „Zapf-Kunst“. Weshalb, weiß niemand. Was man jedoch weiß, ist, dass man dem Bier nichts Gutes tut damit. Sieben Minuten, in denen es – nicht nur im Sommer – seine prickelnde Frische verliert. Ein gekonnt gezapftes Bier steht bereits nach zwei Minuten in vollster Blüte, mit einer kompakt gesetzten Schaumkrone – bes-tenfalls auch vor dem Gast.

„Bier im Weinglas? Snobismus!“ Auch das ist ein hartnäckiges Vorurteil vieler Gäste. Doch außergewöhnliche Bier-Preziosen verlangen nach einer „edlen“ Fassung. Zum Beispiel internationale Bier-Spezialitäten oder (handwerklich) gebraute „Craft-Biere“. Kunstwerke, deren sensorisch herausfordernder Facet-tenreichtum meist durch unterschiedliche Aroma-Hopfensorten bestimmt wird. Davon will auch die Nase etwas haben. Etwa von den Grapefruit-Noten (des „Cascade“-Hopfens) in einem IPA oder die deutliche Wahrnehmung von Bitterschokolade und Espresso in einem nachtschwarzen Porter. Schließlich laufen 80 Prozent des Geschmackserlebnisses über unseren Geruchssinn. Für diese reizvollen Entdeckungen ist eben jenes Glas geeignet, das sonst Weiß-weine in seinem „Bauch“ zur Vollendung führt. „Im Wein(glas) liegt Wahr-heit“ – auch für (erlesenen Aroma-)Hopfen und Malz. Und davon profitieren alle: die Gäste, die sich etwas Exquisites gönnen, das Bier, das nun alle Sinne betört, und Gastronomen, die damit ihre Bierkompetenz beweisen können.

Rüdiger Martin ist Bier-Sommelier und berät auch die Gastronomie zum Thema „Bier“: [email protected]

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American BudAmerican Bud wurde 1876 vom deutschen Auswanderer Adolphus Busch gegründet. Heute steht American Bud für amerikanisches Lebensgefühl und ist eine Kultmarke. Der weltweit größten Brauereigruppe Anheuser Busch

InBev ist es – nachdem es aufgrund markenrechtlicher Differenzen jahrzehntelang nicht gestattet war, American Budweiser in Österreich zu vertreiben – seit 2013 möglich,

ihre Kernmarke unter dem Namen American Bud in Österreich zu vermarkten. Top Spirit – die Vertriebstochter

von Schlumberger – ist hierzulande Vertriebspartner.www.topspirit.at

Benediktiner-Biere für ÖsterreichBereits seit 2011 sind die Biere der Benediktiner Weißbräu GmbH in der oberbayerischen Region Ettal und im Export

erhältlich. Jetzt bietet das Unternehmen seine Produkte auch für den österreichischen Gastronomiemarkt an

und hat gleichzeitig sein Sortiment vergrößert: Neben dem klassischen Benediktiner Weißbier Naturtrüb gibt

es seit April 2014 drei weitere Produkte: ein dunkles und ein alkoholfreies Weißbier sowie Benediktiner Hell, die

traditionelle bayerische Biersorte.www.bitburger-braugruppe.de

Daten & Fakten Die österreichische Brauwirtschaft legt zu: 2013 stieg

der Gesamtausstoß im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf rund 9,23 Millionen Hektoliter. Dafür

ausschlaggebend ist vor allem ein starkes Ergebnis im Export: Österreichs Brauer schafften eine Steigerung

von 31,2 Prozent auf rund 684.000 Hektoliter. Ungefähr die gleiche Menge an Bier wird importiert.

Erfrischender AlpenexoteDas Stiegl „Tauerngold Gipfelstürmer“ ist ein mildes Dinkelvollbier mit 5,2 % Vol., gebraut aus Bio-Dinkelmalz, Bio-Gerstenmalz und Bio-Hopfen. Der unwiderstehlich fruchtige Duft erinnert an einen tropischen Fruchtcocktail. Zum feinherben Hopfengeschmack gesellt sich ein ausgewogener Malzkörper, die feine Kohlensäure wirkt lebendig am Gaumen. Das neue Bier aus der Stiegl-Hausbrauerei ist in ausgewählten Gastronomiebetrieben erhältlich.

www.stiegl.at

Für Anfänger und Fortgeschrittene Die 15. Ausgabe von Conrad Seidls „Bier Guide“ stellt die Bierkultur in Österreich in den Mittelpunkt. Dieser Lokalführer zeigt durstigen Bierfreunden den Weg zu den besten Bierlokalen des Landes. Er führt mit einem ausführlichen Bierkalender zu den wichtigsten Bierfesten, Bierseminaren und Bierverkostungen. Und natürlich zu den richtigen Bieren. Das funktioniert auch online auf www.bier-guide.net – einfach in die Schnellsuche einen Ort, eine Biersorte oder einen Lokalnamen eingeben, und der Bierpapst führt Sie hin.www.bier-guide.net

Affligem AbteibierSeit kurzem ist das vielfältige Markenportfolio der Brau Union Österreich um eine Spezialität reicher: Affligem, ein zertifiziertes belgisches Abteibier, sorgt in zwei Sorten für Genusserlebnisse. Affligem Blonde überzeugt als leuchtend goldgelbe Spezialität. Der Geruch erinnert an frisches Brot, Zitrusfrüchte und Vanille. Geschmacklich weist das Bier im Abgang eine leichte Bittere sowie feine Nuancen von Marzipan und Mandel auf. Affligem Double ist rötlich-braun schimmernd, mit einem Geruch nach Anis, Rosinen, Bananen und Nelken. Der Geschmack ist leicht karamellig und fein prickelnd, das Aroma leicht würzig. Beide Biere haben einen Alkoholgehalt von 6,8 % und sollten mit einer Temperatur von 7 bis 8 Grad getrunken werden.www.brauunion.at

Bier-Image-BarometerDas Meinungsforschungsinstitut

Marketagent.com hat im Juli/August 2014 1.704 Personen aus Österreich zwischen 16

und 69 Jahren über ihre Einstellungen zu den bekanntesten Biermarken und dem Biertrinken im Allgemeinen befragt. Ergebnis: 58,4 Prozent der Österreicher trinken Bier. Sechs von zehn Biertrinkern konsumieren zumindest einmal pro Woche alkoholhaltiges Bier. Am liebsten wird alkoholisches Bier beim Grillen und Ausgehen getrunken. 63,3 Prozent trinken (fast) immer Bier der gleichen Marke. Während Gösser als die traditionsreichste Biermarke wahrgenommen wird, genießt die Marke Stiegl in puncto Qualität die besten Werte.www.marketagent.com

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