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Österreich 31/01/2010 - androsch.com fileÖsterreichs 2010 um 1,5 Pro-zent zulegen, für 2011 sagen die Wirtschaftsforscher eine Steigerung auf 1,6 Prozent voraus. ... kation und

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Österreich

31/01/2010

Top-Konzerne1, 4-6

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Ärmel hoch für d Es geht aufwärts. Ewald No-

wotny ist kein Mann der lau-ten Töne. Trotzdem war dem Nationalbank-Gouverneur die Erleichterung anzuse-hen, als er zum Jahreswech-sel die neueste Konjunktur-prognose der Oesterreichischen UationaXbank für Österreich präsentierte. Nowotny: Es geht wieder aufwärts. 2010 wird Österreichs Wirtschaft wieder wachsen, wenn auch nur verhalten."

Laut Wirtschaftsfor-schungsinstitut WIFO wird das Bruttonationalprodukt Österreichs 2010 um 1,5 Pro-zent zulegen, für 2011 sagen die Wirtschaftsforscher eine Steigerung auf 1,6 Prozent voraus.

KRISE ADE. 2010 wird Österreichs Wirt-schaft wieder wach-sen. Wie Top-Unter-nehmer für den Auf-schwung arbeiten.

Privater Konsum und Kon-junkturpakete. Der Grund für den Aufschwung ist schnell gefunden. Der private Kon-sum zeigt sich in Österreich bislang von der Wirtschafts-krise unbeeindruckt und ist der Wachstumsmotor der heimischen Wirtschaft. Da-von konnte der heimische Handel profitieren, der sich selbst im Krisenjahr 2009 über ein reales Wachstum freuen konnte siehe Story Sei-te 12. Durch die hohen Lohn-abschlüsse und die geringe Inflation rechnen die Exper-ten des WIFO 2010miteinem weiteren Anstieg der priva-ten Konsumausgaben um 0,6 Prozent, 2011 könnte der pri-vate Konsum sogar um 1,1 Prozent zulegen. Gleichzei-tig haben aber auch die staat-lichen Konjunkturpakete von über zwei Milliarden Euro Wirkung gezeigt. No-wotny: Diese Pakete haben gut gegriffen, doch die Wirt-schaft muss von selbst wie-der in Fahrt kommen, um

matic-Generaldirektor Franz Wohlfahrt: Unsere Unter-nehmenszentrale in Gum-poldskirchen ist gleichzeitig unser Innovations- und For-schungszentrum, wo wir neue Spiele, grafische Ober-flächen und neues Geräte-Design entwickeln." Dabei steht vor allem die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Mit-telpunkt der Bemühungen. Wohlfahrt: Wir haben gera-de erst 150 neue Mitarbeiter eingestellt. Wir sind davon überzeugt, dass man gerade ia Krisenzeiten zugunsten | der Mitarbeiter auf die Maxi- 2 mierung der Gewinne ver-1 ziehten muss. Dann werden g wir in Zeiten des Auf-1 Schwungs auch vom Können | und von den Ideen der Mitar-1 beiter profitieren."

Vom Können der Mitarbei-1 ter profitiert auch Siemens Ös-1 terreich. Siemens-Chefm Bri-1 gitte Ederer setzt trotz der I Krise weiter auf den konse- % quenten Ausbau innovativer I Technologien, etwa im Kraft- p

WIFO-PROG-NOSE. Öster-reichs Wirt-schaft wird 2010 lautWirtschafts-forschungsin-stitut um 1,5 Prozent wach-sen. 2011 wird das Wachstum bereits 1,6 Pro-zentbetragen.

Wirtschaftswachstum 2010 ^

+1,5% h +1,6%

to%

-k

f -2%

2,0% 3*

-4 s 2011 2009 2010

wieder ein dauerhaftes Wirt-schaftswachstum in Öster-reich zu garantieren."

Wirtschaft investiert. Ein Appell, dem Österreichs füh-rende Wirtschaftslenker ger-ne folgen. So investiert etwa die Telekom Austria, der größ-te Kommunikationskonzern des Landes, in den nächsten Jahren über eine Milliarde Euro in den Aufbau einer hochmodernen Glasfaser-In-frastruktur. Telekom-Aust-ria-Boss Hannes Ametsreiter: Wir schaffen die technische Infrastruktur des 21. Jahr-

hunderts und starten in eine neue Ära der Telekommuni-kation und modernisieren und sichern damit den Wirt-schaftsstandort Österreich." " Auch Hochtechnologie-Un-ternehmen wie der Glücks-spielkonzern Novomatic in-vestieren kräftig in den Aus-bau ihrer Standorte. 90 Mil-lionen Euro hat Novomatic in die Firmenzentrale in Gum-poldskirchen gesteckt, wo derzeit unter anderem auch interaktive Spiele für den bri-tischen Satellitenbetreiber Sky entwickelt werden. Novo-

KONJUNKTUR. Wie Österreichs Top-Unternehmer d

HANNESAMETSREITER. Telekom Austria Österreichs größter Tele-kombetreiber baut für eine Milliarde Euro das modernste Glasfasernetz Europas.

WOLFGANG HESOUN. Porr Der Baukonzern hat recht-zeitig auf Infrastruktur ge-setzt und profitiert heuer von den Konjunkturpaketen.

FRANZ WOHLFAHRT. Novomatic-Gruppe DerGlücksspiel-Konzern setzt auf Know-how aus Österreich und baut seine Forschungsab-teilung kraftig aus.

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GÜNTER GEYER. Wr. Städtische Österreichs größter Versi-cherungskonzern setzt trotz der Krise welter auf seine Osteuropa-Strategie.

KONSTANTIN KUEN. Uniqa-Group Mit innovativen Produkten bietet Uniqa den Kunden in Krisenzeiten ein besonders starkes Sicherheitsgefühl.

HANNESANDROSCH. Industrieller Der Ex-Finanzminister for-dert vom Staat, dass er die Krise zur langst fälligen Strukturreform nutzt.

Werksbereich, wo in Mellach und Timelkam derzeit die modernsten Gas- und Dampfturbinen der Welt entstehen- Ebenfalls mit viel Entwicklungsarbeit wurde erst im Vorjahr in Simme-ring das umweltfreundlichs-te kalorische Kraftwerk der Welt mit einem Wirkungs-grad von 81 Prozent und ei-ner Einsparung von 1,3 Mil-lionen Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber dem Vorgänger-modell in Betrieb genom-men. Referenzen, die welt-weit für Aufsehen sorgen und Technologie made in Austria international be-gehrtmachen.

Weiters investiert Ederer derzeit zig Millionen in ein neues Rechenzentrum. Au-ßerdem ist Siemens Öster-reich zum weltweiten Ent-wicklungszentrum für U-Bahn-Technik geworden. Hier werden sämtliche U-Bahnen für den Weltmarkt erdacht und entworfen. Ede-rer: Die Investitionen in das

en Aufschwung as Wirtschaftswachstum auf Dauer sichern wollen

Zentral- und Osteuropa tä-tig. Wir sind in diese Länder gegangen, um zu bleiben. Ein Rückzug wäre falsch, denn wir werden sicherlich auch wieder vom Erstarken der Ostmärkte profitieren."

Exportwirtschaft springt an. Besonders wichtig für die nachhaltige Sicherung des Aufschwungs in Österreich ist ein Anspringen der durch die Krise arg gebeutelten Ex-portwirtschaft. Erste Anzei-chen dazu gibt es bereits. So konnte der Stahlkonzern voestäipine die während der schlimmsten Krisenmonate 2009 verhängte Kurzarbeit bereits vor Weihnachten wieder einstellen, da sich die Auftragsbücher langsam wieder füllen.

Allerdings rechnen die Experten hier nicht mit ei-ner raschen Erholung. Durch den massiven Lager-abbau, der in den meisten Unternehmen 2009 stattge-funden hat, gibt es auch hier erste Zeichen von neuen In-

neue Rechenzentrum sind keine Selbstverständlich-keit. Ebenso wenig wie die erfreuliche Entwicklung im U-Bahn-Bereich, wo das Ent-wicklungszentrum in Wien sicherlich zahlreiche Ar-beitsplätze sichern hilft."

Dienstleistungs-Know-how. Als stabiler Fels in der Krise haben sich auch die heimi-schen Versicherungen ge-zeigt. Trotz der sicherlich nicht einfachen Verhältnis-se in Osteuropa haben die großen Assekuranzen die Krise bislang gut überstan-den und konnten ihr Ge-schäft vor allem in Öster-reich sogar noch ausbauen.

Diesen Erfolgsweg wollen Günter Geyer, Generaldirek-tor des Marktführers Wr. Städtische und Konstantin Klien, Chef der Uniqa-Grup-pe, auch 2010 weiter be-schreiten. Dabei denken bei-de nicht an ein Aufgeben des Osteuropageschäftes. Gün-ter Geyer: Wir sind zurzeit in insgesamt 23 Ländern in

vestitionen und einer Nach-fragebelebung.

Zauberwort Flexibilität. Wenn Österreichs Top-Un-ternehmer etwas von der Krise gelernt haben, dann Flexibilität. Wolfgang He-soun, Generaldirektor des Bau-Riesen Porr: Wir wer-den uns in Zukunft viel schneller auf die Gegeben-

heiten am Markt einstellen müssen. So haben wir uns krisenbedingt sehr stark der Infrastruktur zugewandt, da die private Bürobautätig-keit in Österreich und in Ost-europa fast vollständig zum Stillstand kam."

Bitte umblättern

Wir sind wieder auf die positive Wachstumsstraße

zurückgekehrt." Ewald Nowotny, OeNß

Die österreichische Wirtschaft wird 2010 um 1,5

Prozent wachsen." KarlAiginger.WIFO

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INTERVIEW. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner

2010 wird zum Schlüsseljahr" CHANGE. Für Reinhold Mitterleh-ner wird 2010 zum Schicksalsjahr für die Wirtschaft.

f ÖSTERREICH: Wie schätzen Sie die Chan-

cen für die heimische Wirt-schaft 2010 an? MITTERLEHNER: 2010 wird ein Schlüsseljahr. Der in vie-len Sektoren gestartete Strukturwandel muss kon-sequent fortgeführt wer-den, um ein echtes, sich selbst tragendes Wachstum zu schaffen. Daher unter-stützen wir innovative Un-ternehmen mit gezielten Förderungen für die Ent-wicklung neuer Produkte und die Erschließung neuer Exportmärkte.

ÖSTERREICH: Gerade Klein-und Mittelbetriebe klagen über eine Kreditklemme, die Vieles verhindert. Wird die-sen l/ntemehmen geholfen werden? MITTERLEHNER: Österreich braucht viele Unternehmen, die auf zukunftsträchtige Innovationen setzen und entsprechende Investitio-nen tätigen. Daher haben wir das über die Förderbank Aüstria Wirtschaftsservice aws verfügbare Kreditvolu-men deutlich aufgestockt. So konnte das aws bereits im Vorjahr 561 Millionen Euro an erp-Krediten vergeben, was Investitionen von rund 1,3 Milliarden Euro ausge-löst hat. Auch heuer stehen 600 Millionen Euro für der-artige Kredite zur Verfü-gung. Dazu wurden die Ab-wicklungszeiten für Kredit-

anträge deutlich gestrafft. ÖSTERREICH: Experten be-

fürchten 2010 bis zu 400.000 Arbeitslose in Österreich. Wel-che Gegenmaßnahmen, setzt die Regierung? MITTERLEHNER: Zusätzlich zu den Konjunkturpaketen wendet die Bundesregie-rung auch heuer ein Rekord-budget für den Arbeits-markt auf. Wichtig ist, dass die Arbeitslosigkeit nicht nur verwaltet, sondern ak-tiv bekämpft wird - etwa durch effizienten Ausbau von Weiterbüdungs maß-nahmen. Gerade weil öster-reichische Betriebe langfris-tig nur als Qualitäts- und In-novationsführer erfolgreich sein können, wird Qualifi-zierung immer mehr zum entscheidenden Wettbe-werbsfaktor in einer globali-sierten Welt.

bringt den davon abhängi-gen Handwerkersbetrieben zusätzliche Aufträge. Wei-

tere Impulse könnte eine Neuauflage der erfolgrei-chen Förder-aktion zur

thermi-sehen Sanie-rung vonGe-bäu-den brin-gen.

ÖSTERREICH: Welche Bau-maßnahmen des Bundes sol-len heuer die heimische Bau-wirtschaft beleben? MITTERLEHNER: Das Wirt-schaftsministerium hat über die Bundesimmobili-engesellschaft BIG eine mehrere hundert Millionen Euro umfassende Of-fensive im Bundes-hochbau lanciert. Das sichert auch heuer Tausende Jobs in der Bau-wirtschaft und

Heuer stehen 600 Millionen Euro für

Kredite für Unternehmen mit innovativen Ideen zur Verfügung."

R. Mitterlehner

I-

Damit die Bauwirtschaft auch in Zukunft ohne grö-ßere Blessuren durch die Krise kommt, fordert He-soun allerdings von der Po-litik, dass die Investitionen in die Infrastruktur weiter

bestehen bleiben. Hesoun: Hier zu sparen wäre kont-raproduktiv und würde den Aufschwung jäh stop-pen."

In die Infrastruktur in-vestiert auch die OMV. Ös-

terreichs größter Energie-konzern will gemeinsam mit Partnern bis 2014 7,9 Milliarden Euro in das 3.300 Kilometer lange Na-bucco-Pipelineprojekt in-vestieren. Über diese Pipe-

line sollen jährlich bis zu 8 MilliardenKubikmeterGas aus dem kaspischen Raum nach Mitteleuropa ge-pumpt werden.

In Infrastrukturen ganz anderer Art will Neo-Post-

Chef Georg Pölzl 2010 in-vestieren. Er sucht derzeit fieberhaft nach über 1.000 Postpartnern, um auch wei-terhin in ganz Österreich flächendeckend mit Filia-len vertreten zu sein, nee

GEORG PÖLZL Post-Chef Der neue Post-Chef setzt auf seine Service-Offensive und will mit Postpartnern flä-chendeckencl vertreten sein.

W.RUTTENSTORFER. OMV Nutzt Kapitalerhöhung zum Aufbau der Nabucco-Pipeline und Expansion in das türki-sche Tankstellen-Geschäft.

BRIGITTE EDERER. Siemens Österreich Baut Siemens Österreich kon-sequentzum weltweiten Know-how-Führer bei Kraftwerks-und U-Bahn-Technologie aus.

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