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Literatur
[1] Geffers C, Gastmeier P: Nosocomialinfections and multidrug-resistantorganisms in Germany—epidemiologicaldata from KISS (The Hospital InfectionSurveillance System). Dtsch Arztebl Int2011; 108(6): 87–93.[2] Hensler J. et al. Growth inhibition ofmicroorganisms involved in catheter-related infections by an antimicrobialtransparent IV dressing containingchlorhexidine gluconate (CHG). ECCMID,Helsinki, Finnland, Mai 2009.[3] Karpanen TJ, et al. Antimicrobialactivity of a Chlorhexidine intravascularcatheter site gel dressing, Journal ofAntimicrobial Chemotherapy, 2011. 66:1777-1784.[4] Maunoury F, Motrunich A, Ruckly S,Timsit JF. Non-homogeneous cost-effectiveness modelling of a new CHG-Dressing for preventing catheter-relatedbloodstream infections for patients inintensive care units. Poster Session beider 16. Europ€aischen Jahreskonferenz derInternational Society forPharmacoeconomics and OutcomesResearch; 2. bis 6. November 2013;Dublin, Irland.[5] Philippe Eggimann, Leiter derIntensivstation am Centre hospitalieruniversitaire vaudois in Lausanne,Schweiz. Pr€asentation bei der 10.European Infection Prevention ExpertConference; Oktober 2013.[6] Scheithauer S, Lewalter K, Schr€oder Jet al. Reduction of central venous line-associated bloodstream infection ratesby using a chlorhexidine-containingdressing. Infection 2014; 42: 155–159.[7] Timsit JF, Mimoz O, Mourvillier Bet al. Randomized Controlled Trial ofChlorhexidine Dressing and HighlyAdhesive Dressing for PreventingCatheter-Related Infections in CriticallyIll Adults. American Journal ofRespiratory and Critical Care Medicine2012; 186 (12):1272-1278.
Quelle:
(BW)
OP-Barometer 2013 -weiterhin Defizite in derOP-Organisationq
Einleitung
Erneut hat sich das ,,OP-BarometerPflege‘‘ nach den Jahren 2008, 2009und 2011 als aussagekr€aftiges undgefragtes Instrument zur Bestimmungder Arbeitssituation vonPflegemitarbeitern und-mitarbeiterinnen im OP-Bereich auchim Jahr 2013 bew€ahrt. Zwar war dieBeteiligung mit ca. 1.400 Teilnehmernund Teilnehmerinnen nicht ganz so hochwie im Jahr 2011, dennoch ist es demAutor und seinem Team vom Zentrumf€ur Gesundheitswirtschaft und -recht(ZGWR) wieder gelungen, einenaussagekr€aftiges Barometer zu erstellen,das wieder einmal in der €offentlichenWahrnehmung eine hoheAufmerksamkeit erlangte.Wie auch in den Vorjahren haben es dieOP-Bereiche aktuell weiterhin mitsteigenden OP-Zahlen zu tun und stehenvor der Problematik, freie Stellen im OP-Bereich nicht ad€aquat besetzen zuk€onnen. Die L€osung der Probleme kann- und so zeigt dies auch das OP-Barometer 2013 - nicht allein im Rufnach besserer Verg€utung oder gesetzlichgeregelten Mindestbesetzungsauflagenbestehen. Nein, es sind auch dieKrankenh€auser selbst, die durch gezielteAktivit€aten im Rahmen derPersonalgewinnung, derPersonalentwicklung und der Schaffungeiner konstruktiven Unternehmenskulturim OP-Bereich Voraussetzungen schaffenk€onnen, die nicht nur f€ur die Patienten,sondern auch f€ur die Mitarbeiter undMitarbeiterinnen attraktiv sind. Das OP-Barometer 2013 soll hierzu praktischeund umsetzbare Ans€atze bieten undweiterhin helfen, die Wertsch€atzung dergeleisteten Arbeit dieser Berufsgruppeim Krankenhaus selbst und in der€Offentlichkeit zu erh€ohen.Dass dies funktionieren kann, zeigendie h€ochst unterschiedlichen Ergebnisseeinzelner anonym miteinanderverglichener teilnehmender OP-Bereiche. So gibt es nicht wenige, diedurchweg bei allen Fragestellungen in
qErstpublikation in ,,Die Schwester Der Pfleger‘‘,53. Jahrg. 6/14, S. 606-611.
Krh.-Hyg. +
der Bewertung hervorragend oder sehrgut abschneiden. Andere hingegenlassen den Leser leicht erschauern -wenn bspw. nur ca. 40% derBefragten sich aus fachlicher Hinsichtim eigenen OP-Bereich operieren lassenw€urden.Das ,,OP-Barometer Pflege‘‘ 2013enth€alt alt bew€ahrte Fragen zumArbeitsplatz, zur OP-Organisation oderzur Unternehmenskultur, beinhaltetaber auch neue Fragestellungen bspw.zu Wartezeiten, Mittagspausen oderdem Team Time Out etc.Der Fragebogen 2013 war mit insgesamt26 Fragen wieder bewusst kurzgehalten, um den Aufwand derBearbeitung einzuschr€anken undm€oglichst viele Teilnehmende zuerreichen. Ein Abgleich mit denErgebnissen des vorherigen OP-Barometer ist naturgem€aß nur beiden Fragen m€oglich, die bereits 2009und 2011 gestellt wurden. TeilnehmendeOP-Bereiche, die mehr als 30Frageb€ogen abgegeben haben, konntenan einem individuellen Benchmarkteilnehmen und erhielten ihre Ergebnisseauf Wunsch in einer separatenAuswertung.Die Ergebnisse des OP-Barometers 2013sind im Folgenden in Ausz€ugendargestellt. Der Fragebogen warunterteilt in die 5 Bereiche ,,Fragen zumArbeitsplatz‘‘, ,,Fragen zurOrganisation‘‘, ,,Fragen zum Patient‘‘,,,Fragen zur Berufsentscheidung‘‘ und,,Fragen zur Attraktivit€at‘‘. Die Quoteder beantworteten Fragen ist mit €uber95% als sehr gut anzusehen.
Datenlagegrundlage
Als Erhebungszeitraum f€ur das OP-Barometer 2013 wurde der ZeitraumSeptember 2013 bis Dezember 2013gew€ahlt. Insgesamt erreichten dasZGWR 1.405 Frageb€ogen, wobei 1.326Frageb€ogen in die Auswertungeneinflossen.Ca. 51% der an der BefragungBeteiligten geh€orten der BerufsgruppeOP-Pflege an, ca. 38% derAn€asthesiepflege und ca. 11% warenden OTA’s zuzuordnen. Interessant istdie sehr hohe Beteiligungsquote vonfast 77% aus kommunalenKrankenh€ausern, w€ahrend diefreigemeinn€utzigen knapp mit 23%beteiligt waren. Obwohl im Vorfeld vielepositive Gespr€ache mit privaten Tr€agern
Inf.verh. 36 Heft 3 (2014): 101–119http://journals.elsevier.de/khinf 105
€uber eine eventuelle Beteiligung gef€uhrtw€urden, lag die Beteiligungsquote dieserTr€agergruppe bei unter einem Prozentund wurden bei den folgendenAuswertungen somit nichtber€ucksichtigt.Eine weitere Klassifikation derBeteiligten kann wie folgt vorgenommenwerden:Beteiligte
mit Fachweiterbildung
106 Krh.-Hyg. + Infhttp://journals
51,89%
ohne Fachweiterbildung 44,07% in der Fachweiterbildung 4,04%Beteiligte, die
im akt. OP-Bereich wenigerals 6 Jahre arbeiten
.ve.el
37,94%
im akt. OP-Bereich seit6-10 Jahre arbeiten
16,78%
im akt. OP-Bereich seit11-15 Jahre arbeiten
14,21%
im akt. OP- Bereich mehrals 15 Jahre arbeiten
31,07%
Die meisten Antworten kamen ausmittelgroßen OP-Bereichen zwischen 4bis 8 OP-S€alen (46,95%), dicht gefolgtvon den OP-Bereichen, die mehr als 8OP-S€ale vorhalten (45,33%). Eherkleiner OP-Bereiche bis zu einer Gr€oßevon 4 OP-S€alen waren zu 7,72%vertreten.
Allgemeine Aussagen
Generell nahmen am OP-Barometer2013 ca. 25% weniger Teilnehmer undTeilnehmerinnen teil, als an dem OP-Barometer zuvor. Die geringereTeilnehmerzahl schm€alert aber ausSicht des Autors die Aussagekraft desOP-Barometers nicht. Dies wird bspw.daran deutlich, dass die Referenzwertezu Fragen die bereits im OP-Barometer2011 gestellt wurden, in weiten Teilenmit den Werten von 2013€ubereinstimmen. Auffallend bei denR€uckl€aufern war, dass die Zahl derzur€uckgesandten Befragungsb€ogen voneinzelnen Pflegekr€aften deutlich zur€uckging, daf€ur aber die Anzahl der OP-Bereiche, die mit mehrerenMitarbeitern und Mitarbeiterinnenteilnahmen deutlich angestiegen ist.Grund hierf€ur ist wohl, dassKrankenh€ausern mit mehr als 30zur€uckgesandten Fragenb€ogen eineinterne Auswertung mit eineBenchmark zugesagt wurde.
rh. 36 Heft 3 (2014): 10sevier.de/khinf
Ca. 35% der Fragen wurden im OP-Barometer zum ersten Mal gestellt, dierestlichen Fragen tauchten bereits 2011auf.Bei Fragen zum Arbeitsplatz zeigtensich die OTA’s im Vergleich zur OP-oder An€asthesiepflege als zufriedensteBerufsgruppe, Mitarbeiter undMitarbeiterinnen in freigemeinn€utzigenKrankenh€ausern sahen ihrenArbeitsplatz positiver, als die inkommunalen. Befragte ohneFachweiterbildung erzielten h€ohereWerte, als die mit Fachweiterbildungund ebenso diejenigen, die weniger als6 Jahre im Beruf stehen im Vergleich zudenen, die 6 bis 10 Jahre oder nochl€anger dabei sind. Wie in allen OP-Barometern zuvor sind die deutlichunzufriedensten Befragten in großenOP-Bereichen (gr€oßer als 8 OP-S€ale) zufinden.Das exakt gleiche Bild ergab sich beiFragen zur Organisation, nur mit demeinen Unterschied, dass aktuell in derWeiterbildung Befragte die Organisationam positivsten einsch€atzten, imGegensatz zu denen mit oder ohneWeiterbildung.Auch bei den Fragen zum Patienten gabes identische Ergebnisse. Unterschiedhier war lediglich, dass die An€asthesie-Pflege diese Kategorie am positivstensieht, wie auch mittlere OP-Bereiche(mit 4-8 OP-S€alen).
Einzelfragen (Auszug)
Meine Arbeit wird von derKrankenhausleitung anerkannt(n=1294)
Eher ja Neutral Eher nein
1–119
Alle
34,62% 19,32% 46,06%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
37,11%
20,65% 42,24%BerufsgruppeAN-Pflege
27,61%
17,38% 55,01%BerufsgruppeOTA
45,71%
20,71% 33,57%Die Frage nach der Anerkennung durchdie Krankenhausleitung wurde neu indas OP-Barometer aufgenommen. Siescheint wichtig, da die Anerkennung
etwas mit der Wertsch€atzung derobersten F€uhrung und somit mit €uberden Stellenwert der Pflege im OP imgesamten Unternehmen aussagt. Nuretwas mehr als ein Drittel derBefragten (eher positiv 34,62%)beantwortet diese Frage positiv.Deutlich am negativsten wird dieseFrage von der An€asthesiepflegebeantwortet. Weitere Auswertungenergeben eine auffallend großeDiskrepanz zwischen kommunalen(eher positiv 31,54%) und denfreigemeinn€utzigen Krankenh€ausern(eher positiv 45,52%).
Ich erachte die Unternehmenskulturin meine OP-Bereich als gut(n=1281)
Eher ja Neutral Eher nein
Alle
44,73% 21,23% 34,04%Referenzwerte2011
51,10%
19,41% 29,49%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
46,05%
22,02% 31,94%BerufsgruppeAN-Pflege
38,25%
21,21% 40,54%BerufsgruppeOTA
58,21%
17,91% 23,88%Die Wertigkeit der Unternehmenskulturwird heute l€angst nicht mehr als,,Softskill‘‘ abgetan, sondern sieentscheidet €uber Motivation undStabilit€at der Mitarbeitervorhaltung. ImGegensatz zu der Befragung 2011 istdie positive Bewertung derUnternehmenskultur um ca. 6%gesunken (2011 eher positiv 51,10%zu 2013 eher positiv 44,73%). Das€uber 34% der Befragten dieUnternehmenskultur eher alsschlecht empfinden, sollte denVerantwortlichen zu denken gebenund fordert dringend zum Handelnauf. Interessant ist jedoch, dass esgroße subjektiveWahrnehmungsunterschiede zwischenden Berufsgruppen gibt. So empfindenfast 20% weniger in derAn€asthesiepflege (38,25%) dieUnternehmenskultur als eher gut, alsbei den OTA’s (58,21%).
Ich w€urde mich aus fachlicher Sichtin meinem OP operieren lassen(n=1309)
A
bb. 1. BenchmEher ja
arck zur
Neutral
Frage ‘‘Ic
Eher nein
Alle
61,34% 18,03% 20,63%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
64,94%
16,46% 18,60%BerufsgruppeAN-Pflege
55,49%
20,33% 24,19%BerufsgruppeOTA
63,12%
19,86% 17,02%Eine hohe €Offentlichkeitswirkung in derTagespresse hatten die Aussagen bzgl.der Operationspr€aferenzen im eigenenOP-Bereich. Etwas €uber 60% derBefragten w€urden sich im eigenen OP-Bereich aus fachlicher Hinsichtoperieren lassen (eher ja 61,34%),wobei es eine deutlich unterschiedlicheBewertung zwischen der OP-Pflege(eher ja 64,94%) und derAn€asthesiepflege (eher ja 55,49%)gibt. Eine riesige Diskrepanz in derDetailauswertung gibt es zwischenkommunalen (eher ja 75,74%) undgemeinn€utzigen Krankenh€ausern (eherja 75,00%). Ob die Tatsache, dass sichinsgesamt ca. 1/5 der Befragten eherim eigenen OP-Bereich operierenlassen w€urden (eher nein 20,63%) eineher guter oder schlechter Wert istl€asst sich schwer einsch€atzen. DasBenchmark der beteiligtenKrankenh€auser untereinander zeigtjedoch, dass die Bewertung innerhalbder OP-Bereiche sehr unterschiedlichist (s. Abb. 1). Es gibt demnach OP-Bereiche mit einem sehr hohenVertrauen in die Operateure, beianderen ist dieses jedoch be€angstigendgering.
h w€urde mich
Bei uns gibt es viele unn€otigeWartezeiten (n=1319)
a
us fachlicher SEher ja
icht in me
Neutral
inem OP
Eher nein
Alle
62,32% 13,12% 24,56%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
62,92%
13,68% 23,40%BerufsgruppeAN-Pflege
59,76%
13,08% 27,16%BerufsgruppeOTA
68,31%
9,86% 21,83%Unsere OP-Pl€ane sind zuverl€assig(n=1309)
Eher ja
Neutralo
Eher nein
Alle
37,51% 18,56% 43,93%Referenzwerte2011
37,48%
18,33% 44,19%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
38,93%
18,32% 42,75%BerufsgruppeAN-Pflege
32,93%
18,50% 48,58%BerufsgruppeOTA
47,48%
20,86% 31,65%Sowohl die Bewertungen der Fragennach den Wartezeiten, als auch nach derZuverl€assigkeit der OP-Planung zeigen,dass die OP-Organisation nach wie vornoch hohe Defizite aufweist. 62,32% derBefragten meinen, dass es eher vieleunn€otige Wartezeiten im OP-Bereichgibt, nur 37,51% halten die OP-Pl€anef€ur eher zuverl€assig. In Anbetracht derTatsache, dass Wartezeiten undunzuverl€assige OP-Pl€ane zu einerVerschwendung von OP-Ressourcenf€uhren, €Uberstunden provozieren und zuemotionalen Verwerfungen f€uhren, sollte
perieren lasse
Krh.-Hyg. +
die Verantwortlichen verst€arkt dazuveranlassen, verbesserte undinsbesondere verl€assliche aufbau- undablauforganisatorische Strukturen zuimplementieren.Ingesamt zeigen sich die Befragten mitder gesamten OP-Organisation nur zu51,93% eher zufrieden, was letztlichim Vergleich zum OP-Barometer 2011sogar nochmals ein Minus von 2,5%bedeutet.
Notfall-Operationen werden gut inunser OP-Programm integriert(n=1317)
n
!’’Inf.verh. 36 Hefthttp://journals
Eher ja
3 (2014):.elsevier.d
Neutral
101–119e/khinf
Eher nein
Alle
62,57% 13,67% 23,77%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
62,97%
14,42% 22,61%BerufsgruppeAN-Pflege
58,42%
13,79% 27,79%BerufsgruppeOTA
72,54%
9,86% 17,61%Neu aufgenommen in denFragenkatalog wurde auch die Fragenach der Qualit€at der Integration vonNotfall-Operationen in dasTagesprogramm. Interessant ist dieFrage insbesondere deshalb, weil dieBestimmung (man k€onnte auch sagender Missbrauch) der Notfall-Operationselbst, der Ablauf der Notfallmeldungund die Notfallreihung h€aufig zuemotionalen Verwerfungen nicht nurzwischen den Pflegekr€aften,sondern auch innerhalb derOperateure f€uhren. Immerhin sch€atzen62,57% der Befragten die Integrationals eher gut ein, wobei es einendeutlichen Wahrnehmungsunterschiedzwischen der An€asthesie-Pflege(eher ja 58,42%) und den OTA’s gibt
107
(eher ja 72,54%). Grund hierf€ur k€onntesein, dass die An€asthesie-Pflege h€aufigals letztes €uber einen Notfallinformiert wird oder dies zumindest soempfindet. Interessant sind bei derDetailauswertung die relativgeringen Bewertungsunterschiedezwischen kleinen (eher ja 65,98%),mittleren (eher ja 63,10%) und dengroßen OP-Bereichen (eher ja 61,13%)- die Problematik wird (im Gegensatzzu den meisten anderen Fragen) hieralso als relativ €ahnlich großempfunden.
Aus meiner Sicht gibt es bei unsProbleme mit der Steri-Qualit€at(n=1286)
Eher ja Neutral Eher nein
Abb. 2. Benchm
108 Krhhtt
arck zur
.-Hyg. + Inp://journa
Frage ‘‘Au
f.verh. 36 Hls.elsevier
Alle
39,35% 11,82% 48,83%Referenzwerte2011
44,26%
10,53% 45,21%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
43,75%
12,04% 44,21%BerufsgruppeAN-Pflege
31,83%
12,47% 55,70%BerufsgruppeOTA
43,36%
9,79% 46,85%Großes Aufsehen in der €Offentlichkeiterregte 2011 die damals erstmalsgestellte Frage nach der Steri-Qualit€at.Aus Sicht des Autors beinhaltet dieseFrage nicht nur hygienische Aspekte(soweit dies von der Pflege im OP-Bereich €uberhaupt bewertet werdenkann), sondern auch die Qualit€at undNutzbarkeit der Siebe und Instrumente,die aus der ZSVA-Abteilung kommen.Erfahrungsgem€aß f€uhren schlechtgepackte Siebe oder defekte Siebinhaltenicht selten zur Verz€ogerungen derOperation, die sowohl f€ur den Patienten,
s meiner Sich
eft 3 (2014): 10.de/khinf
als auch f€ur die Zusammenarbeitzwischen Pflege und Operateurensch€adlich sind. Eine im Vergleich zu 2011immerhin um ca. 5% gesunkene Quotevon 39,35% der Befragten, die die Steri-Qualit€at eher als problematischempfinden, scheint aktuell aber immerhinnoch deutlich zu hoch. Der Benchmarkdieser Frage zwischen denKrankenh€ausern zeigt, dass nahezu jederOP-Bereich von der Fragestellungbetroffen ist (s. Abb. 2).
Die Patientengef€ahrdung im OP hatseit 2011 zugenommen (n=1271)
Eher ja Neutral Eher nein
t
gibt es bei uns1–119
Probleme
mit der SAlle
49,10% 13,77% 37,14%Referenzwerte2011
45,45%
13,93% 40,63%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
48,36%
13,73% 37,91%BerufsgruppeAN-Pflege
53,14%
12,97% 33,89%BerufsgruppeOTA
40,15%
16,67% 43,18%Dass die Patientengef€ahrdung im OP-Bereich seit dem letzten OP-Barometereher zugenommen hat, empfindenimmerhin fast 50% der Befragten (2011waren es noch ca. 45%). Am meistensieht dies die Berufsgruppe derAn€asthesie-Pflege so (eher ja 53,14%).Signifikant bei der Detailauswertung ist,da hier die Quote der empfundenenPatientengef€ahrdung in kleinen OP-Bereichen (eher ja 39,18%) deutlichniedriger liegt, als in sehr großen OP-Bereichen (eher ja 53,75%). Hierscheinen die doch deutlich h€oherenOrganisationsanforderungen in großenOP-Abteilungen eine wesentlich Rolle zuspielen.
teri-Qualit€at.’’
Wir f€uhren Team Time Out €uberallund regelm€aßig durch (n=1291)
Eher ja Neutral Eher nein
Alle
59,49% 9,68% 30,83%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
58,39%
8,39% 33,23%BerufsgruppeAN-Pflege
61,93%
10,29% 27,78%BerufsgruppeOTA
56,34%
13,38% 30,28%Nachdenklich stimmt das Ergebnis derFrage nach der Einf€uhrung des TeamTime Out. Nur knapp 60% der Befragtengeben an, dieses €uberall und regelm€aßigdurchzuf€uhren - €uber 30% sagen, dassdies eher keine Rolle spielt. Abgesehenvon haftungsrechtlichen Fragestellungen,zeigt dieses Ergebnis, wie schwer esanscheinend ist, ,,normale‘‘Qualit€atsstandards - wie wir sie invielen anderen Dienstleistungssektorenvorfinden - in die OP-Abl€aufe zuintegrieren und wie wenig gerade wohlvielen Operateuren klar ist, welchesRisiko sie hiermit nicht nur f€ur ihrePerson, sondern auch f€ur das gesamteKrankenhaus auf sich nehmen.Interessanterweise ist diese Frage dieeinzige im gesamten OP-Barometer beider große OP-Bereiche (eher ja 61,20%)besser als mittlere OP-Bereiche (eher ja59,70%) und deutlich besser als kleineOP-Bereiche (eher ja 45,36%)abschneiden.
Wenn ich heute entscheiden k€onnte,w€urde ich den Beruf wiederausw€ahlen(1= ja, im gleichen Krankenhaus, 2=ja,in einem anderen Krankenhaus, 3= nein)(n=1270)
Antwort1
Antwort2
Antwort3
Alle
44,80% 16,46% 38,74%Referenzwerte2011
47,70%
15,50% 37,10%davon
BerufsgruppeOP-Pflege
45,37%
16,33% 38,30%BerufsgruppeAN-Pflege
38,48%
15,43% 46,09%BerufsgruppeOTA
62,59%
20,86% 16,55%Als Art ,,K€onigsfrage‘‘ wurde im OP-Barometer nun bereits das vierte malgefragt, ob die Teilnehmer undTeilnehmerinnen diesen Beruf erneutw€ahlen w€urden. Diese Frage scheintdeshalb von zentraler Bedeutung, weilsie auf das Risiko der innerenK€undigung hinweist bzw. eventuelleFluktuationsgefahren beschreibt. Sie istauch deshalb interessant, weil dieaktuell im Beruf befindlichenPflegekr€afte nat€urlich ihre Einsch€atzungin die Familie, in den Freundeskreis oderzu potentiell an diesem BerufInteressierte tragen. Um so trauriger istes, dass in 2013 die Zahl der Befragten,die sich f€ur den Beruf im gleichen Hausnochmals entscheiden w€urden erneutzur€uckgegangen (um 2,9%) und nuneine Quote von nur 44,80% aufweist.38,74% der Befragten w€urden den Berufnicht mehr w€ahlen, wobei dieAn€asthesie-Pflege mit einer Quote von46,09% die anderen Berufsgruppendeutlich €ubersteigt. SignifikanteUnterscheide gibt es bei dieser Fragezwischen Befragten aus kommunalenKrankenh€ausern (42,56% w€urdenden Beruf bei gleichen Arbeitgeberwieder w€ahlen) und denfreigemeinn€utzigen Krankenh€ausern(hier sind es 53,19%).
Anschrift des Verfassers:
Prof. Thomas BusseDirektorZGWR Zentrum f€urGesundheitswirtschaft und -rechtFrankfurt University of Applied [email protected]
12. Kongress f€urKrankenhaushygiene derDGKH, Berlin (30.03. bis02.04.2014)
Der 12. DGKH-Kongress spiegelt dieZunahme der Bedeutung und€offentlichen Wahrnehmung derKrankenhaushygiene in Deutschlandwider: mit mehr als 1.500 Besuchernist der Zuspruch des Kongressesnunmehr so groß geworden, dass derbisherige Tagungsort in Berlin, das,,Russische Haus‘‘, in Zukunft nichtmehr ausreichend Platz bieten d€urfte.So waren aktuell insbesondere dieSitzungen im Plenar-Saal so gutbesucht, dass Teilnehmern, die nichtrechtzeitig im Saal waren, auf denStufen Platz nehmen mussten!Die Auswahl der Themen gabwiederum einen breiten €Uberblick €uberaktuelle Fragestellungen derKrankenhaushygiene, wobeiinsbesondere die Diskussion vonStrategien zur Eind€ammung derAusbreitung multiresistenter Erreger(MRE) großen Raum einnahmen. Auchdie klassischen Themen wiebeispielsweise Legionellenprophylaxeim Trinkwasser, Aufbereitungsprozessevon Medizinprodukten, technischeKrankenhaushygiene undAusbruchsmanagement sowie aktuelleNeuentwicklungen, beispielsweisebetreffend des Umgangs mitnachf€ullbaren Tuchspendersystemen,wurden von den Referenten kritischbeleuchtet. Erfreulich wareninsbesondere die lebhaftenDiskussionen mit Hygienefachkr€aften,Hygienebeauftragten €Arzten undKrankenhaushygienikern, dieeindrucksvoll belegt haben,dass die DGKH eine lebendigeFachgesellschaft mit breitem,€uber Deutschland hinausgehendenZuspruch ist.
(FAP)
Krh.-Hyg. +
Mitteilung der Kommission f€urKrankenhaushygiene undInfektionspr€avention(KRINKO)
Erg€anzung zu den,,Hygienemaßnahmen beiInfektionen oder Besiedlungmit multiresistentengramnegativen St€abchen’’(2012) im Rahmen derAnpassung an dieepidemiologische Situation
In der Empfehlung der Kommission f€urKrankenhaushygiene undInfektionspr€avention (KRINKO) zuHygienemaßnahmen bei Infektionen oderBesiedlung mit multiresistentengramnegativen St€abchen [1] wurdeempfohlen, alle Patienten mit Risiko f€ureine Besiedlung oder Infektion mit4MRGN (MRGN = multiresistentegramnegative Erreger) Enterobakterien,Pseudomonas aeruginosa oderAcinetobacter-baumannii-Komplex aufdiese Bakterien zu screenen und bis zumVorliegen der Ergebnisse zu isolieren. AlsRisikopatienten gelten danach Patientenmit k€urzlichem Kontakt zumGesundheitssystem in L€andern mitendemischem Auftreten und Patienten, diezu 4MRGN-Patienten Kontakt hatten,d. h. im gleichen Zimmer gepflegt wurden.Weiterhin wird ausgef€uhrt:,,Um die Maßnahme auf Patienten miterh€ohtem Risiko zielgerichtetdurchzuf€uhren, ist es sinnvoll auf Basisder individuellen Zuweiserstruktur undregionalen Epidemiologie eigeneRichtlinien f€ur das Krankenhaus zuerstellen, welche Patienten einemScreening unterzogen werden sollen.Informationen aus der ARS-Datenbankdes RKI, europ€aische Daten (EARS-Net)und die internationale Literatur solltendabei ber€ucksichtigt werden (https://ars.rki.de/CommonReports/Resistenzuebersicht.aspx; http://www.ecdc.europa.eu/en/healthtopics/antimicrobial_resistance/database/Pages/database.aspx).‘‘Die Daten aus der Antibiotika-Resistenz-Surveillance in Deutschland (ARS) zeigenf€ur kontinuierlich teilnehmendeKrankenh€auser einen signifikantenAnstieg des Anteils von 4MRGN A.baumannii von 6,4% (2008) auf 13,6%(2011).
Inf.verh. 36 Heft 3 (2014): 101–119http://journals.elsevier.de/khinf 109