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Institut für Betriebswirtschaftslehre Operations Management Einführung Prof. Dr. Helmut Dietl

Operations Management - business.uzh.ch550753bb-9401-46a5-b986... · Fahrzeuge (Geschäftsjahr 2016) ... − Franchisesystem, Subunternehmer, Produktionsnetzwerk bei Treviso • Informations-

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Institut für Betriebswirtschaftslehre

Operations Management

Einführung

Prof. Dr. Helmut Dietl

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Literatur

F. Robert Jacobs, Richard B. Chase (2014), Operations and Supply

Chain Management, Global Edition,14. Auflage, McGraw Hill.

(inhaltsgleich mit 13. Auflage)

Das Lehrbuch steht Ihnen im Handapparat in der Bibliothek für

Betriebswirtschaft an der Plattenstrasse 14, 8032 Zürich, zur Verfügung.

12.11.2018 2

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Lernziele Einführung

Nach dieser Veranstaltung sollen Sie wissen,

• was man unter „Operations“ versteht

• was Operationsmanagement (OM) bedeutet

• welche Zusammenhänge zwischen Wettbewerbsstrategie,

Operationsstrategie und Operationsmanagement bestehen

• wie Operationsmanagement und Unternehmenserfolg

zusammenhängen

• wie Unternehmen durch OM Wettbewerbsvorteile erzielen können

12.11.2018 3

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Operations

Alle Aktivitäten und Prozesse, die im Rahmen der Leistungserstellung

anfallen

Lieferant

Lieferant

Lieferant

Produktionsanlagen

Gross-

handel

Einzel-

handel

Einzel-

handel

Einzel-

handel

Kunde

Kunde

Kunde

Kunde

KundeBestellungen

Kunden-

service

Aufträge

12.11.2018 4

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Beispiel: Daimler

12.11.2018 5

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Daimler AG

• Umsatz: € 153.3 Mrd. (Geschäftsjahr 2017)

• Sachinvestitionen: € 5.9 Mrd. (Geschäftsjahr 2017)

• Absatz in Einheiten: 3 Mio. Fahrzeuge (Geschäftsjahr 2016)

• Beschäftigte: 282‘488 (Stand: Jahresende 2016)

• Marken: Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach, smart,

Mercedes me, EQ, Freightliner, FUSO, Western Star, Thomas Built

Buses, BharatBenz, Setra, Mercedes-Benz Bank, Mercedes-Benz

Financial, Daimler Truck Financial, moovel, car2go, mytaxi (Stand:

2017)

• Vertriebsorganisation: Fahrzeugmodelle werden in rund 200 Ländern

verkauft, automobile Finanzdienstleistungen werden in über 40

Ländern angeboten (Stand: 2016)

12.11.2018 6

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Daimler: 377 Standorte davon 61 Produktionsstandorte

Nord- und Mittelamerika:

34 Standorte

Südamerika:

9 Standorte Afrika:

5 Standorte

Asien:

97 Standorte

Europa:

212 Standorte

Übersicht: Stand 2017, Daimler

Australien/Pazifik:

20 Standorte

12.11.2018 7

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Beispiel: Daimler

• Welche Aktivitäten sind angefangen bei der Modellentwicklung bis

zum Kauf durch die Kunden erforderlich?

• Wie werden diese Aktivitäten koordiniert?

• Welche Entscheidungen werden getroffen?

• Welche Auswirkungen haben diese Entscheidungen auf das

Unternehmensergebnis?

12.11.2018 8

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Produkte vs. Dienstleistungen

Produkte

Schokolade

Coca Cola

Handy

Schuhe

Auto

Möbel

Computer

Papier, etc.

Dienstleistungen

Lebensversicherung

E-Mail

BWL-Ausbildung

Briefdienst

Kontoführung

Krankenpflege

Reisebuchung

Kreditkarten, etc.

12.11.2018 9

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Operationsmanagement

Definition:

Als Operationsmanagement bezeichnet man den Entwurf, den Betrieb

und die Verbesserung des Systems der betrieblichen Leistungserstellung.

Aufgaben

Operationsstrategie Zeitmanagement

Projektmanagement Nachfragemanagement

Produktdesign Produktionsplanung

Prozessmanagement Lagerhaltungsmanagement

Qualitätsmanagement Materialbedarfsplanung

Supply Chain Management Terminplanung

Kapazitätsmanagement ...

12.11.2018 10

Institut für Betriebswirtschaftslehre

OM umfasst das Management von Transformationsprozessen

Transformation wird ermöglicht durch Management der

• Mitarbeiter

• Prozesse

• Systeme

• Technologien

Input OutputTransformation

(Wertschöpfung)

12.11.2018 11

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Zusammenhang zwischen OM und Unternehmenserfolg

1. Wertschöpfung für die Kunden

• Preis

• Qualität

• Vielfalt

• Schnelligkeit

• Service

• Innovation

2. Wertschöpfung für die Aktionäre

• Return on Equity = Return on Assets * Finanzierungshebel

wird durch

Operations

beeinflusst

wird durch Operations

nicht beeinflusst

12.11.2018 12

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Profit Margin = (Umsatz – Kosten) / Umsatz

Asset Turnover = Umsatz / Total Assets

Return on Assets = (Umsatz – Kosten) / Total Assets

= Profit Margin x Asset Turnover

Umsatz

• Preis, Qualität, Vielfalt, Lieferzeit, Service, Innovation

Kosten

• Produktivität, Ausschuss, Sourcing

Asset Turnover

• Auslastungsgrad, Lagerumschlag

Zusammenhang zwischen OM und Return on Assets

12.11.2018 13

Institut für Betriebswirtschaftslehre

2016 Gewinn (in Mio. €)

Umsatzerlöse 153‘261

- Umsatzkosten -121‘298

= Bruttoergebnis 31‘963

- Vertriebs- und Verwaltungskosten -15‘645

- Forschungs- und nicht aktivierte

Entwicklungskosten

-5‘257

+ Sonstiges betriebliches Ergebnis +1‘052

= Operatives Ergebnis 12‘113

Daimler: 2016

1412.11.2018

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Daimler: 2016

2016 Total Assets (in Mio. €)

Langfristige Vermögenswerte 140‘936

+ Kurzfristige Vermögenswerte 102‘052

Vorräte 25‘384

Forderungen 48‘240

Sonstige 28‘428

= Total Assets 242‘988

Return on Assets = 4.99%

1512.11.2018

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Welche Auswirkungen hat ein verbessertes OM (Gewinn)?

2016 Gewinn (in Mio. €) neu %

Umsatzerlöse 154‘794 + 1.0%

- Umsatzkosten -120‘692 - 0.5%

= Bruttoergebnis 34‘102 + 6.7%

- Vertriebs- und Verwaltungskosten -15‘645 - 0.5%

- Forschungs- und nicht-aktivierte

Entwicklungskosten

-5‘257

+ Sonstiges betriebliches Ergebnis +1‘052

= Operatives Ergebnis 14‘252 + 17.7%

Return on Assets = 5.87%

1612.11.2018

Institut für Betriebswirtschaftslehre

2016 Total Assets (in Mio. €) neu %

Langfristige Vermögenswerte 133‘889 - 5.0%

+ Kurzfristige Vermögenswerte 100‘783 - 1.2%

Vorräte 24‘115 - 5.0%

Forderungen 48‘240

Sonstige 28‘428

= Total Assets 234‘672 -3.4%

Return on Assets = 6.07%

Welche Auswirkungen hat ein verbessertes OM (Assets)?

1712.11.2018

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Auswirkungen auf den Return on Equity (ROE)

Eigenkapital 2016 (in Mio. €) = 59‘133

Return on Equity (ROE) 2016 = 20.5%

Bei verbessertem OM: ROE 2016 = 24.1%

1812.11.2018

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Zusammenhang zwischen Wettbewerbsstrategie und OM

Ausgangspunkt ist das Wertediagramm:

Preis/Kosten

Qualität

Ralph Lauren

Hennes & Mauritz

Boss Women

12.11.2018 19

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Haben wir einen Qualitätsvorteil gegenüber Wettbewerbern?

• Falls ja, worauf beruht dieser Vorteil?

– Qualität, Vielfalt, Lieferzeit, Service, Innovation

• Wie können wir diesen Vorteil ausbauen/verteidigen?

– Ressourcen, Prozesse, Fähigkeiten

Haben wir einen Kostenvorteil gegenüber Wettbewerbern?

• Falls ja, worauf beruht dieser Vorteil?

– Grössenvorteile, Verbundvorteile, Spezialisierungsvorteile

• Wie können wir diesen Vorteil ausbauen/verteidigen?

– Produktivitätssteigerung, Rationalisierung, Kapazitätsauslastung,

Prozessoptimierung, Sourcing

12.11.2018 20

Ableitung von OM-Zielen aus der Wettbewerbsstrategie

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Beispiele

Benetton S.p.A.

Aldi

Southwest Airlines

Apple

12.11.2018 21

Institut für Betriebswirtschaftslehre

• Grössenvorteile

− grösster Wolleinkäufer der Welt

• Flexibilität

− Farbgebung am Ende des Produktionsprozesses

• Netzwerkorganisation

− Franchisesystem, Subunternehmer, Produktionsnetzwerk bei Treviso

• Informations- und Kommunikationssysteme

− Boutiquen sind mit Zentrale verbunden aktuelle Nachfrage- und

Verkaufsdaten

12.11.2018 22

Benetton

Institut für Betriebswirtschaftslehre

• Klare Integration von Marketing und Operations

• Einfaches Filialdesign Einfach einzukaufen

− Breite Gänge, blanke Fussböden, günstige Beleuchtung (einfach, hell,

reichlich)

• Einfache Auslage

− Oftmals mit Originalverpackung der Hersteller

• Lagerhausartige Regale

• Begrenztes Personal

• Begrenzte Produktvielfalt (ca. 25% im Vergleich zu Wettbewerbern)

• Geräumige und schnelle Checkouts (3 Barcodes auf jedem Produkt)

12.11.2018 23

Aldi (1/2)

Institut für Betriebswirtschaftslehre

• Kunden werden ermuntert eigene Einkaufstaschen zu verwenden

• Doppelgarantie (Ersatz und Geld-zurück)

• Keine Sonderpreise Jeden Tag niedrige Preise

− Wettbewerber sind angewiesen auf Sonderpreise und cross-selling

− Stabile Nachfrage

• Stabile Nachfrage ermöglicht der gesamten Supply Chain Kosten zu

reduzieren

− Sonderpreise erschweren es der Supply Chain kosteneffizient zu sein

12.11.2018 24

Aldi (2/2)

Institut für Betriebswirtschaftslehre

• Point-to-Point-System anstatt Hub-and-Spoke-System

• Durchschnittliche Flugzeit 1 Stunde

• Schnelles Ein- und Auschecken (insg. nur 20 min)

• Hohe Standardisierung/günstigste Kostenstruktur aller Fluglinien

− Nur Boeing 737

− Einfache Preisstruktur

− Keine Sitzplatznummern

• Hohe Kundenzufriedenheit

− Geringste Anschluss- und Gepäck-Verlustrate

12.11.2018 25

Southwest Airlines

Institut für Betriebswirtschaftslehre

• Grosses Netzwerk an Zulieferern, Entwicklern und

Geschäftspartnern

• Eigene Chiphersteller ( Apple kontrolliert Herstellung)

• Sehr strikte Softwarestandards

• Apple betreibt eigene Stores

• Verträge mit führenden Musik- und Unterhaltungsfirmen dienen als

reiche Quelle für Medien

• Netzwerk von über 6 Millionen selbstständigen Softwareentwicklern

entwickelt Anwendungen für Appleprodukte

Gibt Apple Kontrolle über den gesamten Prozess der

Produktentwicklung, -herstellung und –vermarktung. Ein Vorteil,

den Wettbewerber nur schwer erreichen können.

12.11.2018 26

Apple

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Operations Management

Projektmanagement

Prof. Dr. Helmut Dietl

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Nach dieser Veranstaltung sollten Sie,

• wissen, was man unter Projektmanagement versteht

• einen Projektstrukturplan (Work Breakdown Structure) erstellen können

• Gantt-Diagramme erstellen und anwenden können

• Projektnetzpläne erstellen können

• kritische Pfadanalysen durchführen können

• knappe Ressourcen effizient in einem Projekt verteilen können

• Die Projektdauer reduzieren können (sog. Crashing)

• Projekte unter Unsicherheit managen können

Lernziele Projektmanagement

12.11.2018 28

Institut für Betriebswirtschaftslehre

• Eigenschaften von Projekten

− Einmalig (keine Routine)

− Temporär (definierter Anfang und Ende)

− Definierte Ziele

− Abhängigkeit unterschiedlicher Aktivitäten

− Konflikte zwischen verschiedenen Stakeholdern

• Beispiele

− Softwareentwicklung

− Business Process Reengineering

− Olympische Spieler veranstalten

Definition eines Projekts

12.11.2018 29

Institut für Betriebswirtschaftslehre

• Kosten

• Qualität

• Dauer

Kritische Dimensionen von Projekten

12.11.2018 30

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Definition Planung Durchführung Abschluss

Zeit

• Ziele

• Spezifikationen

• Aufgaben

• Verantwortung

• Zeitplan

• Budget

• Personal

• Ressourcen

• Risiken

• Statusberichte

• Anpassungen

• Qualitätssicherung

• Kundenübergabe

• Dokumentation

• Personal und

Ressourcen freistellen

• Lessons learned

Projektlebenszyklus

Nach: Stevenson, 2009.

An

str

en

gun

gsniv

ea

u

12.11.2018 31

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Projektdilemma

Phasen

Einfluss-

möglichkeit/

ManagementAktivität

Hoch

NiedrigAKTIVITÄTMANAGEMENT

Wissens-

generierung

Konzept-

Phase

Service-

design

“Prototyp” Pilot-

phase

Markteinführung

EINFLUSSMÖGLICHKEITEN

12.11.2018 32

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Projektmanagement – Tools

Warum brauchen wir Methoden?

• Projektplanung

• Terminplanung von Prozessschritten

Nützliche Methoden

• Projektstrukturplan (Work Breakdown Structure)

• Gantt-Diagramm

• Projektnetzwerk/ Methode des kritischen Pfades

12.11.2018 33

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Tools – Work Breakdown Structure

• Hierarchie einzelner Prozessschritte bzw. Aktivitäten

• Definition von über- und untergeordneten Aktivitäten

• Beispiel für einen Projektstrukturplan (Work Breakdown Structure):

Tennisturnier

Termin und Spielort

Verhandlung Spielort

Catering organisieren

Spielort vorbereiten

Teilnehmer

Kontaktierten der Teilnehmer

... ...

Spielerverträge unterzeichnen

... ...

12.11.2018 34

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Tools – Gantt-Diagramm

• Erster Schritt: Projektstrukturplan (Work Breakdown Structure)

– Zerlegung des Projektes in einzelne diskrete Aktivitäten

Diskret bedeutet, dass jede Aktivität einen eindeutigen Anfangs- und Endpunkt

hat

• Zweiter Schritt: Reihenfolge der (diskreten) Aktivitäten festlegen

• Dritter Schritt: Zeitdauer für jede Aktivität ermitteln

– Annahme: Dauer jeder Aktivität ist deterministisch

• Vierter Schritt (optional): Benötigte Ressourcen ermitteln

12.11.2018 35

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Gantt-Diagramm Beispiel: Tennisturnier (Early Start)

♯ Aktivität Dauer Projekttag

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

AVerhandlung

Spielort2

BKontaktieren der

Teilnehmer8

C Werbung 3

DSchiedsrichter

anwerben2

EEinladungen

versenden10

FSpielerverträge

unterzeichnen4

GMaterial und

Preise kaufen4

HCatering

organisieren1

ISpielort

vorbereiten3

J Turnier abhalten 2

Personalbedarf 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 2 1 1 1 2 1 1 1 1

12.11.2018 36

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Gantt-Diagramm: Würdigung

12.11.2018 37

• Vorteile

− Visuell

− Einfach zu konstruieren

− Einfach zu verstehen

− Erzwingt Planung

Zwingt Manager dazu, im Detail über die Aktivitäten- und Ressourcenplanung

nachzudenken

• Nachteile

− Ungeeignet für grosse und komplexe Projekte

− Abhängigkeiten zwischen Aktivitäten werden nicht deutlich aufgezeigt

− Auswirkungen von Aktivitätsverzögerungen auf das gesamte Projekt

werden nicht aufgezeigt

− Liefert keine Anhaltspunkte für die relative Bedeutung einzelner

Aktivitäten

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Projektnetzplan

• Projektnetzplan besteht aus Pfeilen und Knoten

• Activity on Node (AON) Methode

− Knoten repräsentieren Aktivitäten

− Pfeile repräsentieren die Sequenz der Aktivitäten

• Activity on Arrow (AOA) Methode

− Pfeile repräsentieren Aktivitäten

− Knoten repräsentieren Events

• Beide Methoden sind gleichwertig

− AON ist weiter verbreitet

AON wird oft auch PERT (Program evaluation and review technique) genannt.

12.11.2018 38

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Beispiel: Tennisturnier (AON)

12.11.2018 39

Aktivität Netzwerkknoten Unmittelbarer Vorgänger Dauer

Verhandlung Spielort A - 2

Kontaktieren der Teilnehmer B - 8

Werbung C A 3

Schiedsrichter anwerben D C 2

Einladungen verschicken E C 10

Spielerverträge unterzeichnen F B, C 4

Material und Preise kaufen G D 4

Catering organisieren H E, F 1

Spielort vorbereiten I E, G 3

Turnier abhalten J H, I 2

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Netzplan (AON): Tennisturnier

12.11.2018 40

J(2)

B(8)

START

A(2) C(3) D(2) G(4)

E(10) I(3)

F(4) H(1)

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Methode des kritischen Pfades

• Ziel: Bestimmung des Start- und Endtermins einzelner Aktivitäten

innerhalb eines Projektes

• Kritischer Pfad: ununterbrochene Kette von notwendigen Aktivitäten

vom Projektbeginn bis zum Projektende

• Aktivitäten auf dem kritischen Pfad können nicht verzögert werden,

ohne das gesamte Projekt zu verzögern

• Formal: Kritischer Pfad besteht aus Aktivitäten ohne «Slack»

12.11.2018 41

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Methode des kritischen Pfades

Notation:

Definition Symbol

Erwartete Dauer t

Early Start ES

Early Finish EF

Late Start LS

Late Finish LF

Total Slack TS

EF

LFLS

ES

TS

12.11.2018 42

Berechnungen:

• ES = EFVorgänger

• EF = ES + t

• LF = LSNachfolger

• LS = LF – t

• TS = LF – EF

• TS = LS - ES

Darstellung:

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Beispiel: Tennisturnier

J(2)

B(8)

START

A(2) C(3) D(2) G(4)

E(10) I(3)

F(4) H(1)

00

12.11.2018 43

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Beispiel: Tennisturnier

J(2)

B(8)

START

A(2) C(3) D(2) G(4)

E(10) I(3)

F(4) H(1)

0

00

0

2

20

0 5

52

2 7

119

5 11

1511

7

8

135

0 12

1713

8 16

1817

15

20

2018

18

18

1815

1515

155

5

0 0 4 4

0

5

0

5 2

0

0

12.11.2018 44

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Beispiel: Tennisturnier

J(2)

B(8)

START

A(2) C(3) D(2) G(4)

E(10) I(3)

F(4) H(1)

0

00

0

2

20

0 5

52

2 7

119

5 11

1511

7

8

135

0 12

1713

8 16

1817

15

20

2018

18

18

1815

1515

155

5

0 0 4 4

0

5

0

5 2

0

0

12.11.2018 45

Kritischer Pfad: A – C – E – I - J

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Ressourcenbeschränkungen

• Bisherige implizite Annahme: Projektaufgaben können ohne

Ressourcenbeschränkung (z.B. Anzahl Arbeitskräfte, Arbeitsplätze)

bearbeitet werden

• Ressourcenbeschränkungen können vielfältig sein: Personal,

Arbeitsplätze, Hardware, Software, zeitliche Beschränkungen, …

• Ressourcenbeschränkungen können zu Verzögerungen des

Projektabschlusses führen

• Mögliches Ziel: Vermeidung starker Schwankungen im Bedarf an

Arbeitskräften

4612.11.2018

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Beispiel: Ressourcenoptimiertes Gantt-Diagramm

♯ Aktivität Dauer Projekttag

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

AVerhandlung

Spielort2

BKontaktieren der

Teilnehmer8

C Werbung 3

DSchiedsrichter

anwerben2

EEinladungen

verschicken10

FSpielerverträge

unterzeichnen4

GMaterial und

Preise kaufen4

HCatering

organisieren1

ISpielort

vorbereiten3

J Turnier abhalten 2

Personalbedarf 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 2 2 2 2 1 1

12.11.2018 47

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Projektkosten

Ko

ste

n

(0,0)

Zeitplan mit minimalen Gesamtkosten

Projektdauer

Gesamtkosten

Indirekte Kosten

Opportunitätskosten

Direkte Kosten

12.11.2018 48

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Crashing: Kosten-Dauer Trade-off

C

C*

D* D Dauer der Aktivität (Tage)

Normal

CrashSteigung

(=Kostendifferenz/Zeitdifferenz) gibt

Kosten der Beschleunigung pro

Zeiteinheit an

Kosten

12.11.2018 49

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Probabilistische Dauer – Schätzung

• Bisherige Annahme: Dauer der jeweiligen Aktivität ist bekannt und

deterministisch ( keine Varianz)

• Neue Annahme: Dauer jeder Aktivität ist stochastisch

• Es liegen drei Schätzungen vor

– Optimistische Dauer: Dauer unter optimalen Bedingungen to

– Pessimistische Dauer: Dauer unter schlechtesten Bedingungen tp

– Most-likely Dauer: Wahrscheinlichste Dauer tm

• Wenn die Dauer Beta-verteilt ist, dann gilt:

– Erwartete Dauer einer Aktivität: 𝑡𝑒 =𝑡0+4𝑡𝑚+𝑡𝑝

6

– Varianz der Dauer einer Aktivität: 𝜎2 =𝑡𝑝−𝑡0

6

2

12.11.2018 50

Institut für Betriebswirtschaftslehre

Kritischer Pfad Analyse mit stochastischer Dauer

• Wenn folgende Annahmen zutreffen

− Dauer der einzelnen Aktivitäten unterliegt einer β-Verteilung

− Aktivitäten sind statistisch unabhängig

− Zentraler Grenzwertsatz kann angewendet werden

• Dann unterliegt die Dauer des Gesamtprojekts einer Normalverteilung

mit

− Mittelwert = Summe der erwarteten Dauer aller Aktivitäten entlang des

kritischen Pfades

𝜇𝑃𝑟 = σ 𝑡𝑒 𝐴𝑘

− Varianz = Summe der Varianzen aller Aktivitäten entlang des kritischen

Pfades

𝜎2𝑃𝑟 = σ𝜎2𝐴𝑘

• Problem: Kritischer Pfad ist eine Zufallsvariable

12.11.2018 51