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Optimierung der Indoor-Ortung mittels Fingerprintverfahren basierend auf WLAN Masterarbeit Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Angewandte Informatik Verfasser: Carola Walter Matrikelnummer: s0547174 Anschrift: Aristotelessteig 2, 10318 Berlin E-Mail-Adresse: [email protected] Studiengang: Angewandte Informatik 1. Gutachter: Prof. Dr.-Ing. Thomas Schwotzer 2. Gutachter: Dr. Alexander Huhn Berlin, 05.07.17

Optimierung der Indoor-Ortung mittels … Walter...Optimierung der Indoor-Ortung mittels Fingerprintverfahren basierend auf WLAN Masterarbeit Hochschule für Technik und Wirtschaft

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Optimierung der Indoor-Ortung mittels

Fingerprintverfahren basierend auf WLAN

Masterarbeit

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Angewandte Informatik

Verfasser: Carola Walter

Matrikelnummer: s0547174

Anschrift: Aristotelessteig 2, 10318 Berlin

E-Mail-Adresse: [email protected]

Studiengang: Angewandte Informatik

1. Gutachter: Prof. Dr.-Ing. Thomas Schwotzer

2. Gutachter: Dr. Alexander Huhn

Berlin, 05.07.17

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass

• ich die vorliegende wissenschaftliche Arbeit selbständig und ohne unerlaubte Hilfe

angefertigt habe, • ich andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt habe, • ich die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als

solche kenntlich gemacht habe, • die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfbehörde

vorgelegen hat.

Berlin, 05.05.2017 _________________________________

AbstractThe aim of this thesis is to develop a WLAN detection. The detection should take place at

a subway station in Berlin. At the subway stations in Berlin WLAN was extended.

Therefore, the WLAN network is to be used in this work. In this work, a WLAN

Fingerprinting Indoor Positioning Method is used. The method consists of an offline and

an online phase. In the offline phase, the signal strengths of visible access points are

measured at specific reference points and stored as a dataset. The online phase is used

for the real positioning. At an unknown place a measurement is carried out. The current

values are compared with the values from the reference points. The best match is

assumed as the location. For an examination of the method on Android prototype is

developed.

A problem with the detection are the fluctuating WLAN signal strengths. Therefore, it is

necessary to carry out several measurements at one specific reference point. Now, the

measurement results can be processed. For this propose a moving average or a Kalman

filter can be selected. In the offline phase, it must be determined which reference point

has the best match with the current values. For this purpose, the Euclidean distance is

calculated for each measured value in the reference dataset. The best match is

determined by a k nearest neighbor classification. The k value can be chosen.

The Android application is tested with two devices. The moving average achieve better

results than the Kalman filter. A k value between five and seven should be selected.

Measurement over several floors is possible. The accuracy is between 5-15 meters.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Standortbestimmung einer Person an

einem U-Bahnhof in Berlin. An den U-Bahnhöfen wurde WLAN ausgebaut und so soll das

ausgebaute WLAN Netz für die Standortbestimmung genutzt werden. Als Verfahren wird

das Fingerprintverfahren genutzt. Dieses besteht aus einer Offline Phase und einer Online

Phase. In der Offlinephase werden an bestimmten Referenzpunkten die Signalstärken

sichtbarer Access Points gemessen und diese als Datensatz gespeichert. Die Online Phase

dient der eigentlichen Positionierung. An einem dem System unbekannten Standort wird

eine Messung durchgeführt. Die aktuellen Werte werden mit den Werten aus den

Referenzpunkten verglichen. Die beste Übereinstimmung wird als Standort angenommen.

Für die Umsetzung wird ein Android Prototyp entwickelt.

Ein Problem bei der Ortung sind die schwankenden WLAN Signalstärken. Daher werden

an den Referenzpunkt nicht nur ein Datensatz aufgenommen, sondern mehrere. Der

Datensatz wird anschließend bearbeitet. Dabei kann zwischen dem gleitenden Mittelwert

oder dem Kalmanfilter ausgewählt werden. Bei der Offlinephase muss ermittelt werden,

welcher Referenzpunkt die größte Übereinstimmung mit den aktuellen Werten hat. Dafür

wird für jeden Messwert in dem Referenzdatensatz die Euklidische Distanz berechnet. Das

beste Ergebnis wird durch eine k Nächste-Nachbar-Klassifikation ermittelt, wobei der k

Wert einstellbar ist.

Bei einem Test mit der Android Anwendung und zwei Geräten erzielte der gleitende

Mittelwertfilter insgesamt bessere Ergebnisse als der Kalman Filter. Ein k Wert zwischen

fünf und sieben sollte ausgewählt werden. Eine Messung über mehrere Etagen ist

möglich. Die Genauigkeit liegt zwischen 5-15 Meter.

Inhaltsverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung........................................................................2

1 Einleitung.........................................................................................1

1.1 Motivation....................................................................................1

1.2 Aufgabe/Fragestellung....................................................................2

1.3 Vorgehensweise/Aufbau der Arbeit...................................................2

2 Grundlagen.......................................................................................3

2.1 Vorhandene Ortungssyteme............................................................3

2.1.1 Microsoft RADAR......................................................................3

2.1.2 Awiloc....................................................................................4

2.1.3 Google Indoor.........................................................................5

2.2 Signalausbreitung..........................................................................5

2.3 WLAN-Ortung und seine Probleme...................................................6

2.4 Fingerprintverfahren......................................................................8

2.5 Aktives und passives Scannen.........................................................9

2.6 Data Mining................................................................................10

2.7 Klassifizierung.............................................................................11

2.8 Methoden zu der Offline Phase.......................................................12

2.8.1 Gleitender Mittelwertfilter........................................................12

2.8.2 Varianz und Standardabweichung und Variationskoeffizient..........13

2.8.3 Kalman Filter.........................................................................14

2.9 Methoden zu der Online Phase.......................................................16

2.9.1 Euklidische Distanz.................................................................16

2.9.2 Nächster-Nachbar-Klassifikation...............................................19

3 Umsetzung.....................................................................................20

3.1 Anwendung.................................................................................20

3.2 Implementierung.........................................................................23

3.2.1 Messungen............................................................................23

3.2.2 Gleitender Mittelwertfilter........................................................24

3.2.3 Kalmanfilter...........................................................................25

3.2.4 Euklidische Distanz und k Nächster-Nachbar-Klassifikation...........26

3.3 Ergebnisse der Messungen............................................................27

3.3.1 Zwei Smartphones.................................................................28

3.3.2 Messdauer............................................................................30

3.3.3 Mehrere Tage.........................................................................31

3.3.4 U-Bahnhof Tierpark................................................................33

3.3.5 U- Bahnhof Möckernbrücke......................................................35

3.4 Ortung.......................................................................................37

3.4.1 U-Bahnhof Tierpark................................................................37

3.4.2 U-Bahnhof Möckernbrücke.......................................................39

4 Zusammenfassung und Ausblick.....................................................40

I. Abbildungsverzeichnis....................................................................42

II. Tabellenverzeichnis.....................................................................43

III. Abkürzungsverzeichnis................................................................43

IV. Literaturverzeichnis.....................................................................44

V. Anhang........................................................................................47

1 Einleitung

1.1 Motivation

Smartphones sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden. Ein

beliebtes Anwendungsgebiet von Smartphones sind Navigationsanwendungen. Damit eine

Navigation stattfinden kann muss das Gerät geortet werden. Außerhalb von Gebäuden

geschieht dies in der Regel mit Global Positioning System (GPS) Signalen. Innerhalb von

Gebäuden sind die GPS Signale jedoch sehr schwach, daher müssen andere Signale

verwendet werden, wie beispielsweise Bluetooth oder Wireless Local Area Network

(WLAN). In den meisten größeren Gebäuden ist WLAN bereits vorhanden und bietet sich

dadurch gut für eine Raumortung ohne großen Installationsaufwand und damit ohne

große Mehrkosten an.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stellt mittlerweile an den U-Bahnhöfen kostenlos

WLAN zur Verfügung. Es besteht die Idee das ausgebaute WLAN-Netz vielseitig zu

nutzen, sodass das es auch für eine Ortung dienen soll. Ziel ist es eine Person auf einem

U-Bahnhof grob zu orten. Beispielsweise gilt es festzustellen auf welchen Bahngleis eine

Person steht, und ob sich diese rechts, mittig oder links befindet. Durch eine grobe

Ortung wäre es beispielsweise möglich dem Fahrgast eine Richtung für sein nächstes Ziel

anzuzeigen.

Der Vorteil einer WLAN basierenden Ortung ist, dass die Ortung sowohl in Außen-, als

auch Innenbereichen geschehen kann. Für eine Ortung mit WLAN werden meist die

Signalstärken genutzt. Hierfür gibt es zum einen distanzbasierende Verfahren, wie

beispielsweise der Trilateration mit Referenzpunkten und distanzunabhängige Verfahren,

wie beispielsweiße dem Fingerprintverfahren. Leider schwanken WLAN Signalstärken,

sodass es nur schwer möglich ist eine genaue Ortung durchzuführen. Besonders bei

distanzbasierten Verfahren ist das sehr relevant. Deshalb ist das Fingerprintverfahren

eine gute Alternative bei einer Indoor-Ortung und soll in dieser Arbeit genutzt werden.

Das Verfahren nutzt dabei die Verteilung der Feldstärken und keine genauen Distanzen.

Das Fingerprintverfahren besteht aus zwei Phasen, einer Offline und einer Online Phase.

In der Offlinephase werden Signalstärken an bekannten Referenzpunkten aufgenommen

und in einer Datenbank gespeichert. In der Onlinephase werden aktuelle Signalstärken

mit den Daten aus der Datenbank verglichen, wodurch eine Zuordnung erfolgen kann.

In den Forschungsarbeiten A und B (Walter, 2016) wurde bereits eine Ortung mittels

WLAN realisiert. Diese verwendet ebenfalls das Fingerprintverfahrens. Leider ist die

Ortung sehr ungenau und nicht zufriedenstellend. Eine einmalige Aufnahme der Signale

ist nicht ausreichend.

Für die Umsetzung des Fingerprintverfahrens gibt es keine eindeutige Regel. Deshalb

sollen in dieser Arbeit verschiedene Methoden getestet und evaluiert werden, damit eine

möglichst genaue Raumortung an einem U-Bahnhof erzielt werden kann.

1.2 Aufgabe/Fragestellung

Ziel dieser Arbeit ist es eine Ortung zu gewährleisten, nicht aber ein Navigatonssystem zu

erstellen. Die Ortung wird beispielhaft an den U-Bahnhöfen Tierpark und Möckernbrücke

in Berlin erfolgen. Als Ortungsverfahren soll das Fingerprintverfahren genutzt werden.

Hierfür werden einige Algorithmen und Methoden getestet, welche für das Verfahren

genutzt werden können. Es soll dabei herausgestellt werden, welche Methoden für einen

U-Bahnhof am geeignetsten sind.

1.3 Vorgehensweise/Aufbau der Arbeit

Damit die Arbeit Erfolg haben kann müssen Verfahren erarbeitet werden, mit deren Hilfe

eine Fehlerkorrektur möglich ist. Eine Fehlerkorrektur soll sowohl in der Online als auch

Offline Phase des Fingerprints geschehen.

Damit eine Fehlerkorrektur in der Online Phase möglich ist sind mehrere Messdaten

nötig. Messdaten müssen daher gesammelt und ausgewertet werden. Für das Aufnehmen

der Messdaten wird eine Android Anwendung geschrieben. Mit einem Smartphone werden

die benötigten Daten über die Anwendung aufgenommen und gespeichert. Die Daten

können analysiert und bearbeitet werden. Mögliche Verfahren für die Online Phase

werden in Kapitel 2.8 beschrieben. Nach einer genauen Analyse der Messwerte, welche in

Kapitel 3.3 erfolgt, können einzelne Verfahren implementiert und getestet werden.

Auch für die Offline Phase wird die Android Anwendung erweitert. Mehrere Verfahren

werden implementiert und können so getestet werden. Diese Verfahren werden in Kapitel

2.9 erläutert. Zum Testen soll ein Android Prototyp dienen. Die genutzten Geräte sind

hierbei das Samsung Galaxy S6 und das Google Nexus 5X. Die Testergebnisse werden

am Ende ausgewertet. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt in Kapitel 3.4.

2 Grundlagen

2.1 Vorhandene Ortungssyteme

2.1.1 Microsoft RADAR

Microsoft RADAR wurde 1999 von der Microsoft Research Gruppe entwickelt und ist das

erste WLAN basierende Ortungssystem. Das System nutzt dabei bestehende WLAN

Infrastrukturen. (Jacob, n.d.) Die unterschiedlichen Signalstärken sollen ausgenutzt

werden. Deshalb wird eine Karte mit mehreren Referenzpunkten erstellt. An den

Referenzpunkten werden Messungen durchgeführt und diese gespeichert. Neben den

Signalstärken werden zusätzlich x,y Werte, die aktuelle Zeit und die Orientierung der

Person gespeichert. (Bahl & Padmanabhan, 2000) Für eine Ortung misst ein mobiles

Gerät die Signalstärken der Access Points (APs) in seinen Bereich. Das Ergebnis wird mit

der Karte abgeglichen. Microsoft RADAR arbeitet daher mit einem Fingerprintverfahren.

(“RADAR,” 2001) Für eine genauere Ortung benutzt das System zusätzliche

Informationen wie die Anzahl vorhandener Personen, der Temperatur und dem

Bewegungsmuster. (“RADAR,” 2001)

Getestet wurde das System im obersten Stock eines dreistöckigen Gebäudes. Das

Stockwerk hat eine Breite von 22,5 Meter und eine Länge von 43,5 Meter und besitzt

über 50 Räume. Insgesamt wurden drei Basisstationen aufgebaut (s. Abbildung 1 Sterne)

und einige Referenzpunkte (s. Abbildung 1 schwarze Punkte) gemessen. Die Genauigkeit

liegt durchschnittlich bei zwei bis drei Metern.

Abbildung 1: RADAR Karte mit Basisstationen und Referenzpunkten

2.1.2 Awiloc

Das „Frauenhofer-Institut für Integrierte Schaltung IIS“ hat das Ortungssystem

„awiloc®“ entwickelt. Das System ist eine reine Softwarelösung, die für eine 3D-

Lokalisierung leicht in die Anwendung integriert werden kann und speziell für den Indoor-

Bereich entwickelt wurde“. (Dr. Berthold Schmitt, 2015) Die einfache Integration kann

aufgrund der Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur gewährleistet werden. Es wird

kein zusätzliches Netz benötigt. Neben WLAN kann auch GPS, Universal Mobile

Telecommunications System (UMTS) oder Bluetooth genutzt werden. Das System basiert

auf dem Fingerprintverfahren und nutzt die vorhandene Feldstärkenverteilung. Für die

Positionierung misst ein mobiles Endgerät die Signalstärken. Die Genauigkeit in

Innenräumen beträgt ein bis fünf Meter und in Außenbereichen zehn Meter, wobei die

Genauigkeit von dem Umfeld abhängig ist. (Dr. Berthold Schmitt, 2015)

Eingesetzt werden kann das System vielseitig, beispielsweiße bei Messen, für den

öffentlichen Nahverkehr oder für Museen. (Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen

IIS, 2017) Awiloc® wird beispielsweiße im Nürnberger Museum für Industriekultur, im

National Maritime Museum in London, im Perot Museum of Nature and Science in Dallas

und im Staatliche Museum Ägyptischer Kunst in München verwendet. (Dr. Berthold

Schmitt, 2015)

Besonderes Merkmal ist der Datenschutz von awiloc®. „Das Bayerische Landesamt für

Datenschutzaufsicht hat das Ortungssystem awiloc®, dass das Erlanger Fraunhofer

Institut für Integrierte Schaltungen IIS entwickelt, geprüft und aus Sicht des

Datenschutzes für unbedenklich erklärt“. (Werner, 2011) Es werden keine

personenbezogenen Daten gespeichert.

2.1.3 Google Indoor

Google Maps bietet seit einiger Zeit auch eine Indoor Navigation in einigen Gebäuden an.

Ein genaues Verfahren konnte nicht recherchiert werden. Der Aufwand für die

Verwendung für Google Maps ist sehr gering. Mit Google ist es möglich einen nahtlosen

Übergang zwischen Outdoor und Indoor Ortung zu ermöglichen.

Durch heranzoomen in Google Maps wird ein Gebäudeplan angezeigt. Unten rechts auf

dem Bildschirm kann das Stockwerk ausgewählt werden. (“Indoor-Karten für

Innenräume,” n.d.) Über die Google API können diese Informationen in der eigenen

Anwendung genutzt werden. (“Google Maps APIs,” n.d.) Derzeit sind noch nicht viele

Gebäude ausgemessen. In Berlin sind das der Flughafen Berlin Schönefeld, der Flughafen

Berlin Tegel, O2 World Berlin, das Designer-Outlet Berlin, Mall of Berlin und das KaDeWe.

(Google, 2017b) Es ist jedoch auch möglich eigene Raumpläne von Gebäuden

hinzuzufügen, um dadurch eine Navigation zu ermöglichen. Jedoch ist es dafür

notwendig, dass alle Berechtigungen für das Hochladen vorhanden sind. (Google, 2017a)

2.2 Signalausbreitung

Funksignale werden über eine Strecke hinweg gedämpft. Im Freiraum ist die allgemeine

Dämpfung bekannt. In einem Raum kann es allerdings zu Störungen durch Wände, Türen

oder Einrichtung kommen. Sich bewegende Personen verändern die Umgebung

permanent und sind damit ein Problem. Die Wellen können bei Hindernissen reflektiert,

gestreut, gebrochen oder gebeugt werden (s. Abbildung 2).

Eine Reflektion tritt auf wenn die Welle auf glatte Objekte trifft. Das können

beispielsweiße Wände oder Decken sein. Der Einfallswinkel ist dabei gleich dem

Ausfallswinkel. Teilweise ist es auch möglich, dass ein Teil des Signales absorbiert wird.

Trifft die Welle auf eine raue Oberfläche, so wird diese in mehrere Richtungen reflektiert.

Dies wird Streuung genannt.

An Kanten, Spalten oder kleinen Hindernissen, beispielsweiße ein Gitter, wird die Welle

abgelenkt. Dies nennt man Beugung.

Trifft die Welle auf einen festen Körper, so wird diese gebrochen, das heißt sie geht von

einem Stoff in einen anderen Stoff über. Dabei verändern sie im Allgemeinen ihre

Ausbreitungsrichtung. (Luntovskyy, Gütter, & Melnyk, 2012, p. 46ff)

Abbildung 2: Effekte bei der Funksignalausbreitung verändert nach (Luntovskyy et al., 2012, p. 46)

2.3 WLAN-Ortung und seine Probleme

Ein Problem bei einer WLAN Ortung ist das Rauschen der Signalstärke. Die Recieved

Signal Strength (RSS) Werte, welche in Dezibel Milliwatt (dBm) gemessen werden,

können schwanken. Diese Schwankungen kommen durch Veränderungen in der

Umgebung zustande, beispielsweiße durch Menschenmengen, Fahrzeuge, Tageszeiten

oder dem Wetter. Alleine die Orientierung einer Person kann schon zu Änderungen in der

Signalstärke führen. Aber nicht nur das Rauschen kann ein Problem sein. Das Aufnehmen

der Werte ist ebenso relevant. Ist eine Person bei der Messung anwesend und bewegt

sich können bei der Aufnahme ebenfalls Schwankungen auftreten. Unterschiedliche

Antennen nehmen die Werte anders auf. WLAN Karten haben unterschiedliche

Reichweiten, unterschiedliche Maximale und Minimale Werte. Eine schwache Antenne

misst die Signale schwächer. (Andersson & Norlander, 2012) Es besteht die Annahme,

dass eine starke Antenne bessere Ergebnisse erzielt als eine schwache und es daher

sinnvoll ist eine möglichst gute Antenne für die Aufnahme der Messwerte zu nutzen. Des

Weiteren können auch die Reichweite oder die Standartabweichung relevant sein. Eine

WLAN Karte mit einer weiteren Reichweite kann mehrere APs aufnehmen und ist daher

besser geeignet. In (Kaemarungsi & Krishnamurthy, 2012) werden RSSI Werte speziell

für das Fingerprintverfahren untersucht. Zwei Faktoren werden hierbei beachtet. Einmal

der Hardware Faktoren, also welche Unterschiede einzelne WLAN Karten haben und

Umwelteinflüsse, wie beispielsweise Uhrzeit und Personenanzahl. Des Weiteren werden

verschiedene Zeitperioden untersucht.

Der erste Versuch von (Kaemarungsi & Krishnamurthy, 2012) wird in einem kleinen Raum

durchgeführt. An mehreren Tagen werden jeweils 5 Minuten lang RSSI Werte mit

unterschiedlichen WLAN Karten aufgenommen und die Standartabweichung ermittelt. Es

konnte festgestellt werden, dass die Standartabweichung variiert. Je höher die

Reichweiter der Antenne, desto mehr Standartabweichung hatten die Messungen. Als

zweiter Versuch wurden gleiche bzw. ähnliche WLAN Karten genutzt. Gleiche Karten

führten auch bei mehreren Messungen zu gleichen Ergebnissen. Generell lässt sich

sagen, dass eine logarithmische Normalverteilung angenommen werden kann. Wenn der

Durschnitt der Messwerte -80 dBm oder niedriger beträgt, so ist die Verteilung allerdings

leicht linksschief. Dies ist zu 70 % der Fall. Das kann daran liegen, dass teilweise die AP

nicht gemessen werden. Die Standardabweichung ist je nach gemessenen Ort

unterschiedlich. Die Abweichung zu einem Access Point (AP) ist kleiner je weiter weg die

APs sind und desto niedriger die Signalstärke ist. Daher kann sich das Problem ergeben,

dass es zu Schwierigkeiten bei der Identifizierung des Ortes aufgrund der nahen

Abstände der einzelnen APs kommen kann. Als letzter Versuch wurde getestet, in wie

weit Uhrzeiten eine Rolle spielen. Je nachdem wie viele Leute sich in dem Büro aufhielten

änderten sich die Werte. Es gibt also eine starke Abhängigkeit von Personen und Stärke.

Es ist daher sinnvoll Messwerte zu unterschiedlichen Zeiten aufzunehmen. Die letzte

Untersuchung des Papers war es die Einflüsse der einzelnen APs zu untersuchen. Die

Interferenzen waren dabei minimal und sind daher zu vernachlässigen.

Obwohl es eventuell Sinn macht eine Antenne mit möglichst minimaler

Standardabweichung und starker Reichweite zu nutzen, soll in dieser Arbeit eine normale

Smartphone Antenne zur Aufnahme der Messwerte genutzt werden. Die spätere

Anwendung soll ebenfalls auf einem Smartphone geschehen. Bei der Aufnahme ist eine

aufnehmende Person anwesend, so wie später auch die zu ortende Person.

2.4 Fingerprintverfahren

Bei dem Fingerprintverfahren wird versucht durch das Wiedererkennen von

Signalmustern den Ort zu lokalisieren. Das Fingerprintverfahren besteht aus zwei Phasen,

einer Offline und einer Online Phase. In der Onlinephase werden Werte aufgenommen

und gespeichert. Es wird sozusagen ein Fingerabdruck für einen Ort erstellt. Dies muss

an mehreren Stellen im Gebäude geschehen. In der Offlinephase werden ebenfalls die

Signalstärken aufgenommen. Für das Finden einer Übereinstimmung werden dann diese

Signale mit den gespeicherten Fingerabdrücken verglichen. Die entsprechenden

Positionskoordinaten können dann angezeigt werden. (Fet, Handte, & Marrón, 2016)

Für das Fingerprintverfahren ist ein Satz fester Knoten, den sogenannten Basisstationen,

erforderlich. Die Basisstationen befinden sich an einem festen Ort und werden nicht

verändert. Der Ort muss allerdings nicht unbedingt bekannt sein. Im Falle einer WLAN

Ortung sind das die APs in dem genutzten WLAN-Netz (s. Abbildung 3 rote Punkte). Des

Weiteren wird eine mobile Station benötigt. Dies kann ein Laptop oder ein Smartphone

sein. Für eine Ortung sind Punkte auf einer Karte mit bekannten Koordinaten notwendig.

Diese Punkte nennt man Referenzpunkte. Referenzpunkte können entweder einen

bestimmten Abstand voneinander haben oder prägnante und wichtige Punkte auf der

Karte sein (s. Abbildung 3 schwarze Punkte). (Gómez, Medina, Martín, Dorronzoro, &

Rivera, 2016)

Abbildung 3: Karte mit Referenzpunkten, Basisstationen und einer mobilen Station nach (Gómez etal., 2016)

Bei jedem Referenzpunkt muss eine Datenerfassung erfolgen. Diese Datenerfassung ist

die Online Phase. Dazu wird die mobile Station an den bekannten Referenzpunkten

gestellt und ein Fingerabdruck erstellt. Im Falle von WLAN werden die RSSI Werte in dBm

aller sichtbaren APs gemessen. Diese Werte werden dann mit dazugehörigen Koordinaten

in einer Datenbank gespeichert. So entsteht ein Satz Referenzdaten. Diese Referenzdaten

können für eine genauere Ortung noch bearbeitet werden (s. Abbildung 4). (Gómez et

al., 2016)

Für die Offline Phase wird nun die mobile Station an einen unbekannten Ort gebracht. An

diesen unbekannten Punkt wird eine Messung durchgeführt. Diese Messung kann

anschließend noch bearbeitet werden. Das Ergebnis wird mit den Referenzdaten

verglichen. Nun kann die Positionierung erfolgen. Hierfür können unterschiedliche

Algorithmen genutzt werden. Der Referenzpunkt, welcher am besten passt, wird als

georteter Punkt angenommen und kann in einer Anwendung, beispielsweiße einer Karte,

angezeigt werden (s. Abbildung 4). (Gómez et al., 2016)

Abbildung 4: Archetektur eines WLAN Fingerprintverfahren nach (Gómez et al., 2016)

2.5 Aktives und passives Scannen

Damit die Signalstärken eines APs ausgelesen werden kann benötigt der mobile Client die

Informationen der APs. Die Informationen können auf zwei Arten erhalten werden.

Entweder über ein aktives oder über ein passives Scannen. Bei einem aktiven Scan

sendet der Client eine spezifische Anfrage, einen probe request, an den AP. Dieser

antwortet mit einem probe response und der Client erhält so die gewünschten

Informationen. Bei dem aktiven Scann können zwei Fälle unterschieden werden. Einmal

sendet der Client an alle ihm möglichen APs eine Anfrage. Der Service Set Identifier

(SSID) ist dann null. Alle APs, welche diese Anfrage erhalten, senden eine Antwort (s.

Abbildung 5 links). So kann sich der Client beispielsweiße mit dem Stärksten AP

verbinden. Die Anfrage kann aber auch an APs mit einem bestimmten Namen gesendet

werden. Die SSID muss dann gefüllt sein (s. Abbildung 5 mitte). (“WLAN Configuration

Guide - Technical Support - H3C,” n.d.)

APs senden in bestimmten Zeitintervallen Signale, sogenannte beacon frames. Bei einem

passiven Scann wartet der mobile Client auf dieses Signal und erhält so seine

Informationen (s. Abbildung 5 rechts). Passives Scannen wird vor allem verwendet, wenn

Batterieleistung gespart werden soll. (“WLAN Configuration Guide - Technical Support -

H3C,” n.d.)

Abbildung 5: Aktives und passives Scannan nach (“WLAN Configuration Guide - Technical Support -H3C,” n.d.)

2.6 Data Mining

Unter Data Mining versteht man das Verarbeiten und Analysieren großer Datenmengen.

„Data Mining hat das Ziel, Wissen aus Daten zu extrahieren.“ (Runkler, 2010, p. 2)

Hierfür müssen zu Beginn Daten gesammelt werden. Eine gute Planung ist hierbei

wichtig, sodass nur wichtige Daten erfasst werden. Die Daten sind anschließend oft nur in

Rohdaten vorhanden. Diese können allerdings ungeordnet sein, Fehler aufweisen oder

lückenhaft sein. Eine genaue Datenanalyse ist nicht direkt durchführbar und so müssen

die Daten bearbeitet werden. Fehlerhafte Daten müssen ersetzt und Lücken geschlossen

werden. Für eine Analyse der Daten ist eine Visualisierung hilfreich. Die Daten können

dann klassifiziert werden. Anschließend müssen die Daten noch interpretiert werden. Der

Data Mining Prozess wird in Abbildung 6 dargestellt. (Runkler, 2010, p. 2f)

Abbildung 6: Data Mining Prozess nach (Runkler, 2010, p. 2)

Daten können in unterschiedlicher Form vorliegen. Sie können numerisch oder

nichtnumerisch sein. Numerische Messdaten können auf verschiedene Weisen verglichen

werden. Sie können mit Ähnlichkeitsmaßen wie größer oder kleiner beschrieben werden,

oder aber mit statistischen Merkmalen wie dem arithmetischen Mittel oder den Median.

Datensätze werden häufig dadurch erzeugt, dass in festen zeitlichen Abständen etwas

abgetastet wird. Beispielsweiße können Signale in bestimmten Zeitintervallen

aufgenommen werden. Hierbei ist zu beachten, dass nur einzelne Signalwerte zu einem

diskreten Zeitpunkt gemessen werden. Die Zeitreihe ist also nicht vollständig und kann

fehlerbehaftet sein. (Runkler, 2010, p. 17ff) Sie kann zum einen Rauschen, aber auch

Fehler durch falsches kalibrieren oder durch Dritteffekte aufweisen. Ausreiser können

stark von den restlichen Daten abweichen. Das Rauschen kann durch Filter beispielsweiße

dem gleitenden Mittelwert abgeschwächt werden. Des Weiteren kann der Datensatz

Lücken aufweisen. Diese sollte ersetzt werden. Beispielsweiße kann der Wert durch den

globalen Mittelwert oder den nächsten Nachbar ersetzt werden. (Runkler, 2010, p. 22ff)

2.7 Klassifizierung

Ein neues Objekt soll zu einem vorhandenen Datensatz richtig zugeordnet werden.

Damit ein Objekt oder ein Punkt richtig zugeordnet werden kann, muss dieser einer

Klasse zugordnet werden. Es wird dabei angenommen, dass das Objekt zu einer von

diversen c Klassen gehört, c ∈ {2, 3,...}. (Runkler, 2010, p. 85ff) Ein Apfel soll

beispielsweiße der Handelsklasse A oder B zugordnet werden. Dafür ist der Durchmesser

in Zentimeter und die Farbe rot oder grün relevant. Mit diesen Merkmalen lässt sich ein

Merkmalsvektor aufstellen und der neue Apfel kann zugordnen werden. Für eine

Zuordnung muss der vorliegende Datensatz bereits klassifiziert sein, d.h. die Merkmale

müssen bereits in Klassen zugordnet sein. In dem Beispiel mit dem Apfel kann ein

Fachmann eine gewisse Anzahl Äpfel sortieren und die Merkmale in eine Tabelle eintragen

(s. Tabelle 1). Der Durchmesser wird in Zentimeter angegeben und die Farbe mit einem

Zahlenwert zwischen null für grün und eins für rot angegeben. (Ertel, 2016, p. 193)

Tabelle 1: Kalibrierte Daten für die Apfelsortierung nach (Ertel, 2016, p. 193)

Damit ist der Datensatz klassifiziert. Ein typisches Merkmal für eine Apfel der

Handelsklasse A in dem bereits klassifizierten Datensatz ist beispielsweise eine große

Größe und die Farbe Rot. Weißt der noch nicht identifizierte Apfel dieses Merkmal auf, so

wird er als Teil der Handelsklasse A klassifiziert. Für eine weitere Darstellung kann ein

Streudiagramm erstellt werden (s. Abbildung 7 links). Es wird also eine Funktion gesucht,

welche mit dem gegebenen Merkmalsvektor und Basis der kalibrierten Daten die

gesuchte Klasse liefern soll. Eine solche Funktion kann durch eine Trennlinie dargestellt

werden (s. Abbildung 7 rechts). Bei mehreren Merkmalen kann es schwer werden eine

solche Trennlinie zu bilden. (Ertel, 2016, p. 193 ff)

Abbildung 7: Streudiagramm der klassifizierten Äpfel ohne und mit Trennlinie

2.8 Methoden zu der Offline Phase

2.8.1 Gleitender Mittelwertfilter

Der gleitende Mittelwertfilter kann zur Glättung von Datenreihen genutzt werden. Die

einfachste Form ist der einfache gleitende Mittelwert. Dabei werden n Werte mit

einbezogen. Je größer n gewählt wird, desto stärker wird geglättet. Der gleitende

Mittelwert hat eine Verzögerung und wird daher zentriert. Bei größer gewählten n werden

mehr Werte abgeschnitten (s. Abbildung 8). (Kohn & Öztürk, 2017, p. 39f)

Object 3

Abbildung 8: Mittelwert dritter und fünfter Ordnung

Der gleitende Mittelwert lässt sich mit

mn (t )=1n∑i=0

n−1

x (t−1)

darstellen. Für die dritte Ordnung ergibt sich also

m3 (t+1)=13∙(x ( t )+x (t+1)+x (t+2))

Neben den einfachen gleitenden Mittelwert ist es nun auch möglich einzelne Werte zu

gewichten. Beispielsweiße können so ersetzte Werte weniger gewichtet werden wie

gemessene Werte (Lohninger, 2012). Das arithmetische Mittel ist generell bei

Extremwerten sehr anfällig. Daher kann es sinnvoll sein diese Extremwerte vor der

Berechnung des gleitenden Mittelwertes zu entfernen. (Kohn & Öztürk, 2017, p.37)

2.8.2 Varianz und Standardabweichung und Variationskoeffizient

Bei der Messung der WLAN Daten wird jede Sekunde eine Messung vorgenommen. Damit

sind jedoch nicht alle möglichen Werte gemessen. Es handelt sich daher um eine

Stichprobe. Die Varianz ist ein häufig verwendeter Wert für das Streuungsmaß bei einer

Normalverteilung. (Kohn & Öztürk, 2017, p. 65) Da es sich bei WLAN Daten um eine

Stichprobe handelt, muss die Stichprobenvarianz verwendet werden. „Die

Stichprobenvarianz ist als mittlerer quadratischer Abstand zum Mittelwert definiert. Das

Quadrat wird verwendet, damit sich positive und negative Abweichungen vom Mittelwert

nicht aufheben.“ (Kohn & Öztürk, 2017, p. 65). Die Varianz kann als Ergebnis Werte von

null bis unendlichen haben, wobei bei einem Wert von null keine Streuung vorliegt. Die

Stichprobenvarianz kann mit

s2=

1n−1

∑i=1

n

(x i−x)2 0≤ s2≤∞

beschrieben werden.

Die Standartabweichung s ist die Wurzel aus der Varianz. Sie ist die Streuung der

Normalverteilung und sagt, wie weit die durchschnittliche Entfernung von Messwerten

zum Mittelwert liegt (Kohn & Öztürk, 2017, p. 65f).

Der Variationskoeffizient ist ein relatives Streuungsmaß und hängt damit nicht von der

Maßeinheit ab. Die Berechnung des Variationskoeffizienten ist nur für positive Werte oder

nur für negative Werte sinnvoll ist. Anderenfalls könnte es ein Wert von null geben. „Der

Variationskoeffizient kann als Streuung in Prozent vom Mittelwert interpretiert werden.“

(Kohn & Öztürk, 2017, p. 68f). Der Variationskoeffizient wird ausgerechnet, indem man

die Standartabweichung durch den Erwartungswert teilt. Als Erwartungswert bei einer

Stichprobe kann das arithmetische Mitteln genutzt werden. (Kohn & Öztürk, 2017, p. 68f)

2.8.3 Kalman-Filter

Der Kalman-Filter ist ein häufig verwendetes Verfahren womit es trotz verrauschter

Messdaten möglich ist, einen optimalen Schätzwert für den Systemzustand zu finden. In

modernen Navigationssystemen wird er häufig für die Positionsschätzung eingesetzt.

(Nischwitz, Fischer, Haberäcker, & Socher, 2011, p.545)

Die Schätzung des echten Wertes basiert auf der aktuellen Messung und den

Vorangegangenen. Die Schätzung lässt sich mit

X̂ k= X̂ k−1+K k ∙( zk−X̂ k−1)

darstellen. Dabei ist X k die aktuelle Schätzung, X k−1 die vorherige Schätzung,

zk der aktuelle Messwert und K k der Kalman Gain. Der Kalman Gain legt fest, wie

stark die Messung zu den vorherigen gewichtet wird. Ein hohes „K“ steht für eine sichere

Messung des aktuellen Zustands. (Winkler, 2004) Er ist die einzige unbekannte

Komponente in dieser Gleichung und muss berechnet werden. Hierfür müssen mehrere

Schritte durchgeführt werden.

Der Filter besteht aus zwei Teilen, dem Prädiktionsschritt und dem Korrekturschritt. Bei

dem Prädiktionsschritt wird eine Vorhersage für das Verhalten des Systems zum nächsten

Zeitpunkt getroffen (a-priori). Im Korrekturschritt wird die Schätzung dann korrigiert (a-

posteriori). Die a-posteriori Schätzung wird im nächsten Zeitschritt die neue a-priori

Schätzung. In dem Prädikationsschritt wird der Zustand des Systems vorhergesagt bzw.

geschätzt. Des Weiteren wird ein vermuteter Schätzfehler berechnet. Im Korrekturschritt

wird der Kalman Gain berechnet, die Schätzung aktualisiert und die Fehlerkovarianz

aktualisiert (s. Abbildung 9). (Winkler, 2004)

Abbildung 9: Kalman-Filter Schema

Die Zustandsschätzung des Systems ist die a-priori Schätzung und wird mit

+¿+Bk ∙uk

X̂ k+1=Ak ∙ X̂k¿

berechnet. Der vermutete Schätzfehler lässt sich mit

+¿ AkT+Qk

−¿=Ak Pk¿

Pk+1¿

berechnen.

Dabei ist X k der n-dimensionale Zustands-Vektor des Systems zum Zeitpunkt k und

uk der l-dimensionale Steuer-Vektor zum Zeitpunkt k. „Die (n · n)-Matrix Ak […],

auch Systemmatrix genannt, bildet den Systemzustand vom vorherigen Zeitschritt k auf

den aktuellen Zeitschritt k + 1 ab, und zwar ohne eine externe Kraft uk , sowie ohne

Systemrauschen […]. Die (n · l)- Matrix Bk , auch Eingabematrix genannt, bildet den

optionalen Steuer-Vektor uk auf den Systemzustand ab.“ (Nischwitz et al., 2011,

p.553f) Q repräsentiert des Systemrauschen und ist eine normalverteilte Zufallsvariable.

(Nischwitz et al., 2011, p.554)

Für den Korrekturschritt muss nun der Kalman Gain berechnet werden. Dieser wird mit

−¿H kT

Rk+H k Pk¿

¿−¿ ∙ H k

T¿

Pk¿

K k=¿

berechnet. „Die (m · n)-Matrix H k […], auch Messmatrix genannt, bildet den

Systemzustand beim Zeitschritt k auf den Messwert yk ab, und zwar ohne

Messrauschen[…]“.(Nischwitz et al., 2011, p.555) Rk ist die Varianz des

Messrauschens. (Nischwitz et al., 2011, p.555) Anschließend wird die Schätzung

aktualisiert. Dies ist die a-posteriori Schätzung und wird mit

Prädikationsschritt

Vorhersage Systemzustand Vermuteter Schätzfehler

Korrekturschritt

Kalman Gain berechnen Schätzung aktualisieren Fehlerkovarianz aktualisieren

−¿y k−H k X̂ k

¿

+¿= X̂ k+K k ¿

X̂ k¿

berechnet. Zu guter Letzt muss noch die Fehlerkovarianz mit

−¿+¿=(I−K kH k)Pk

¿

Pk¿

aktualisiert werden. I ist die Einheitsmatrix entsprechender Dimension. (Winkler, 2004).

Es kann angenommen werde, dass Ak , Bk und H k Konstante sind. In der Praxis

stimmt dies allerdings nicht immer und die Werte können sich unter Umständen in jedem

Zeitschritt ändern. (Nischwitz et al., 2011, p.555) Eine Zusammenfassung des Kalman-

Filters wird in Abbildung 10 gezeigt.

Abbildung 10: Kalman-Filter Schema mit Formeln nach (Nischwitz et al., 2011, p.557)

2.9 Methoden zu der Online Phase

2.9.1 Euklidische Distanz

Mithilfe der Euklidischen Distanz können Abstände bzw. Ähnlichkeitsmaße gemessen

werden. Die Euklidische Distanz kann genutzt werden, damit der nächstgelegene Knoten

gefunden werden kann. Hierfür werden die Receive Signal Strength Indicator (RSSI)

Werte in dBm des aktuellen Knoten und der gespeicherten Knoten benötigt. Für jeden

gespeicherten Knoten wird die Distanz zu den aktuellen Werten ausgerechnet. Je kleiner

die Distanz d ausfällt, desto näher ist der aktuelle Knoten an dem gemessenen knoten.

Der Knoten mit kleinsten

d=√∑i=i

n

(RSSI ci−RSSI pi)2

ist also der am nächst gelegensten Punkt. Dabei sind RSSI ci die RSSI Werte der

Basisstation i der Offline Phase, RSSI pi die Messwerte der Onlinephase und n die

Anzahl der Basisstationen. (Gansemer, Großmann, & Hakobyan, 2010)

Beispielsweiße liegen zwei Referenzpunkte mit Messwerten vor. Jeder Referenzpunkt

misst die Werte von drei Basisstationen. Der aktuelle Messwert misst ebenfalls diese drei

Basisstationen (s. Tabelle 2).

Tabelle 2: Beispieldaten mit 2 Knoten und 3 Basisstationen

Basisstation Knoten 1 Knoten 2 Aktuelle Messwerte

1 -57 -56 -55

2 -73 -78 -75

3 -80 -88 -83

Die Distanz zwischen den aktuellen Knoten und Knoten eins und zwei kann mit

d (aktuell , Knoten1 )=√((−55 )−(−57 ))2+((−75 )−(−72))

2+((−83)−(−80 ))

2≈ 4,69

d (aktuell , Knoten2 )=√((−55 )−(−56 ))2+((−75 )−(−78 ))

2+((−83 )−(−88 ))

2≈5,92

ausgerechnet werden. Der d Wert von Knoten 1 ist kleiner als der Wert von Knoten 2 und

ist daher der am nächst gelegene Nachbar.

In diesem Beispiel sind sowohl in der Offline-, als auch der Onlinephase Werte für alle

drei Basisstationen vorhanden. Fällt eines dieser Messwerte weg, so muss dies bei der

Berechnung für d beachtet werden. Es sollen nur diejenigen Basisstationen

berücksichtigst werden, welche in beiden Messungen vorkommen. Die Distanz d kann mit

d=√ 1m∑

i=1

m

(RSSI ci−RSSI pi)2

dargestellt werden. M ist die Anzahl der übereinstimmenden Basisstationen (Gansemer et

al., 2010). Die Knoten eins und zwei werden daher mit

((−55 )−(−57 ))13(¿¿2+((−75 )−(−72))

2+((−83)−(−80 ))

2)≈ 2,70

d (aktuell , Knoten1 )=√¿

d (aktuell , Knoten2 )=√13(((−55 )−(−56 ))

2+((−75 )−(−78 ))

2+((−83 )−(−88 ))

2)≈3,41

berechnet. Wird bei der Berechnung für d die Anzahl der übereinstimmenden

Basisstationen mitberücksichtigt ist das Ergebnis zwar leicht anders, der Knoten eins ist

aber dennoch der am nächst gelegene Nachbar.

Kann beispielsweiße bei der aktuellen Messung die Basisstation drei nicht gemessen

werden, so gibt es nur noch zwei übereinstimmende Basisstationen (s. Tabelle 3).

Tabelle 3: Beispieldaten mit fehlender Basisstation drei des aktuellen Messwertes

Basisstation Knoten 1 Knoten 2 Aktuelle Messwerte

1 -57 -56 -55

2 -73 -78 -75

3 -80 -88

Die Distanz d wird mit

((−55 )−(−57 ))12(¿¿2+((−75)−(−72))

2)≈2,55

d (aktuell ,Knoten1 )=√¿

d (aktuell , Knoten2 )=√12(((−55 )−(−56 ))

2+((−75)−(−78))

2)≈ 2,23

ausgerechnet. Knoten zwei ist der am nächst gelegene Nachbar. Fehlende Messwerte

können zu anderen Ergebnissen führen und bergen damit gegebenenfalls eine gewisse

Fehlerrate.

Neben dem fehlenden Messwert der aktuellen Messung ist es auch möglich, dass bereits

bei der Offlinephase ein Knoten eine Lücke aufweist. So kann beispielsweiße Knoten zwei

nur die Messwerte von Basisstation eins und zwei haben. (s. Tabelle 4).

Tabelle 4: Beispieldaten mit fehlender Basisstation drei bei Knoten zwei

Basisstation Knoten 1 Knoten 2 Aktuelle Messwerte

1 -57 -56 -55

2 -73 -78 -75

3 -80 -83

Knoten eins stimmt mit allen drei Basisstationen überein, wohingegen Knoten zwei nur

mit zwei übereinstimmt. Die Distanz d wird mit

((−55 )−(−57 ))13(¿¿2+((−75 )−(−72))

2+((−83)−(−80 ))

2)≈ 2,70

d (aktue l l , Knoten1)=√¿

d (aktuell , Knoten2 )=√12(((−55 )−(−56 ))

2+((−75)−(−78))

2)≈ 2,23

berechnet. Der Wert des zweiten Knotens ist kleiner und damit der nächst gelegene

Nachbar.

2.9.2 Nächster-Nachbar-Klassifikation

Eine einfache Klassifikation ist die Nächster-Nachbar-Klassifikation (NN). Ein unbekanntes

Objekt mit einem Merkmalsvektor wird derjenigen Klasse zugordnet, welche die

ähnlichsten Merkmale im klassifizierten Datensatz aufweist. (Runkler, 2010, p. 96) Ein

Beispiel hierfür ist in Abbildung 11 links zu sehen. Der schwarze Punkt soll entweder der

negativen oder positiven Klasse zugeordnet werden. Der Punkt liegt näher an dem

negativen und wird daher dieser Klasse zugeordnet. Für die Zuordnung muss ein

Ähnlichkeitsmaß errechnet werden. Dies kann beispielsweise durch die Euklidische

Distanz geschehen. Ein einziger fehlerhafter Punkt in den kalibrierten Daten kann zu

einem falschen Ergebnis führen. Fehlerhafte Punkte können beispielsweiße durch

Rauschen der Messdaten auftreten. In Abbildung 11 rechts ist dieses Problem zu

erkennen. Der neue Punkt gehört eindeutig zu der negativen Klasse, wird aber

fälschlicherweise der positiven zugeordnet. (Ertel, 2016, p. 206ff)

Abbildung 11: Zuweisung eines Punktes zu einer negativen oder positiven Klasse nach (Ertel,2016, p. 206ff)

Um ein solches Problem entgegenzuwirken kann nicht nur der nächste Nachbar

betrachtet werden, sondern die k ∈ {2,...,n − 1} nächsten Nachbarn. Ist das der Fall

wird die Klassifikation als k-Nächster-Nachbar-Klassifikation (kNN) bezeichnet. Das

Objekt wird nun dem am häufigsten vorkommenden Nachbar zugeordnet. Der NN, aber

auch der kNN wertet die Daten erst bei einer Anfrage aus. Solche Verfahren werden als

Lazy Learning bezeichnet. Sie sind sehr einfach und bieten bei genügenden Datensätzen

gute Ergebnisse. Allerdings muss immer der gesamte Datensatz durchlaufen werden.

(Runkler, 2010, p. 96) Das Wählen des k Wertes ist für das Ergebnis relevant. Je größer k

gewählt wird, desto mehr Nachbarn mit großen Abstand werden mit angeschaut. (Ertel,

2016, p. 210f) In Abbildung 12 ist eine Zuordnung mit k=3 und k=6 zu sehen. Bei einem

k-Wert von drei wird Das Objekt der Klasse B zugeordnet und bei einem k-Wert von sechs

der Klasse A.

Abbildung 12: k-Nächster-Nachbar-Klassifikation mit k=3 und k=6 nach (Morgun, 2017)

3 Umsetzung

3.1 Anwendung

Für Testzwecke wird eine prototypische selbst implementierte Android Anwendung

genutzt. Mit dieser Anwendung ist es sowohl möglich Messdaten aufzunehmen, als auch

seine aktuelle Position zu bestimmen.

Zu Beginn der Anwendung befindet sich der Nutzer auf der Startseite (s. Abbildung 13).

Hier befinden sich drei Buttons. Der erste Button „Aufnehmen“ führt zu einer Seite, in

welcher Messwerte für die spätere Ortung aufgenommen werden können. Möchte der

Nutzer sich lieber orten lassen, so kann dieser auf den zweiten Button „Berechnung“

klicken und wird dadurch auf eine weitere Seite navigiert. Für die Ortung ist es sinnvoll

vorher Einstellungen vorzunehmen. Für die Navigation auf die Einstellungsseite ist ein

Klick auf den Button „Einstellungen“ notwendig.

Für die Aufnahme von Messdaten müssen einige Informationen angegeben werden. Diese

Angaben können in die Eingabefelder auf der Seite für das Aufnehmen von Messdaten

eigetragen werden (s. Abbildung 14). Befindet sich der Nutzer auf einem U-Bahnhof und

möchte einen neuen Punkt aufnehmen, so muss ein eindeutiger Name für den Punkt

festgelegt werden. Der Name des Punktes kann in das erste Eingabefeld (s. Markierung

1) eingetragen werden. Sollen weitere Messwerte zu einem bereits bestehenden Punkt

hinzugefügt werden, so kann auf ein Element in der untenstehenden Liste (s. Markierung

5) geklickt werden. Die Liste beinhaltet alle Namen der bereits gemessenen Punkte.

Durch den Klick erscheint der Name des ausgewählten Elementes in dem ersten

Eingabefeld. In dem zweiten Eingabefeld (s. Markierung 2) kann die gewünschte Messzeit

in Minuten eingetragen werden. Damit nicht alle WLAN Signale aufgenommen werden,

sondern nur die gewünschten, ist es notwendig den Namen des WLAN in das dritte

Eingabefeld (s. Markierung 3) einzutragen. Standartmäßig ist für den U-Bahnhof bereits

der Name des BVG WLANs eingetragen. Durch einen Klick auf den Button „Messen“ kann

die Messung gestartet werden. Ein Fortschrittsbalken mit Beschriftung zeigt den aktuellen

Stand an (s. Markierung 4). Es wird jede Sekunde ein Wert aufgenommen. Die

Beschriftung zeigt an, wie viele Werte bereits aufgenommen wurden. Ist die Messung

fertig, so erscheint der neue Punkt als Name ebenfalls in der Liste.

Abbildung 13: Startseite Abbildung 14: Seite für die Messungen

Für die Ortung können vorher Einstellungen vorgenommen werden. Auf der

Einstellungsseite können die verschiedenen Verfahren und einige Werte angegeben

werden (s. Abbildung 15). Soll ein Verfahren nicht genutzt werden, so kann der Haken

aus der Checkbox entfernt werden. Alle dazugehörigen Werte werden dadurch

ausgegraut und können nicht mehr bearbeitet werden (s. Markierung 1). Ist ein Haken

aktiv, so kann der dazugehörige Wert mit einem Klick bearbeitet werden. Hierfür öffnet

sich ein neues Popup Fenster und der Wert kann eingetragen werden.

Für die Ortung gibt es eine letzte Seite (s. Einstellungen Abbildung 16). Auch für die

Ortung muss das richtige WLAN genutzt werden. Deshalb kann auch hier wieder der

Name des WLAN in das erste Eingabefeld (s. Markierung 1) eingetragen werden. Auf der

Seite befindet sich eine Dropdown Liste (s. Markierung 2). In der Liste befinden sich alle

Namen der gemessenen Punkte. Es soll der Punkt ausgewählt werden bei welchen sich

der Nutzer gerade befindet. Es ist möglich eine Ortung über eine oder zehn Sekunden zu

starten. Ein Fortschrittsbalken (s. Markierung 3) zeigt den aktuellen Stand an. Die Zahl

unter dem Fortschrittsbalken zeigt den Timestamp in Millisekunden seit dem Starten an.

Ändert sich der Timestamp, so wurde ein neuer Wert aufgenommen. Ist der

Fortschrittsbalken durchgelaufen wird das Ergebnis der Ortung angezeigt (s. Markierung

4) und alle relevanten Informationen in einer Liste gespeichert (s. Markierung 5).

Relevante Informationen sind die genutzten Einstellungen, die ausgewählte Messzeit, der

reale Punkt und der gemessene Punkt. Diese Informationen dienen der späteren

Evaluierung.

Abbildung 15: Seite für die Einstellungen Abbildung 16: Seite für die Ortung

3.2 Implementierung

3.2.1 Messungen

In diesem Projekt müssen eine Menge WLAN Daten gesammelt werden. Neben den WLAN

Daten können allerdings einige andere Faktoren interessant sein, wie beispielsweise

Menschenmengen oder Uhrzeit. An einem bestimmten Referenzpunkt werden daher nicht

nur die WLAN Signale der einzelnen APs gemessen, sondern auch das Datum mit Uhrzeit.

So ist möglicherweise ein Rückschluss über die Veränderung der Personenanzahl und

Uhrzeit möglich. Jede Sekunde werden Signalstärken der sichtbaren APs gemessen. Für

den gemessenen Punkt wird der Name, die Uhrzeit und die dazugehörigen APs mit den

Signalstärken aufgenommen und in ein JavaScript Object Notation (JSON)-File mit

folgender Struktur

{ "Node":[ { "id":"MO1", "signalInformation":[ { "timestamp":"13-02-2017-10.38.28", "signalStrength":[ { "macAdress":"00:f2:8b:8f:07:c0", "strength":-62 } ] } ] } ]}

gespeichert.

Eventuell sind nicht immer alle APs sichtbar, sodass Lücken entstehen können. Die

entstandenen Lücken sollen zur Analyse jedoch noch nicht ersetzt werden. Es geht darum

die unbearbeiteten Ressourcen zu analysieren, damit ein geeignetes Verfahren

ausgewählt werden kann. Die Daten werden mithilfe von Microsoft Excel sortiert und als

Diagramm aufgezeigt. So lassen die Daten sich anschließend interpretieren.

3.2.2 Gleitender Mittelwertfilter

Für die Berechnung des gleitenden Mittelwertfilters ist es notwendig die Daten nach APs

zu sortieren. Hierzu wird eine Multimap (“Multimap (Guava: Google Core Libraries for

Java 19.0 API),” n.d.) genutzt. Eine Multimap hat ein Key und mehrere Values. Als Key

dient die Mac Adresse. Die Values sind die einzelnen Messwerte. Existiert kein Wert wird

null eingefügt.

Liegen die Daten in sortierter Form vor kann damit gearbeitet werden. Die Werte sollen

geglättet werden. Die einfachste Form ist einen gleitenden Mittelwertfilter zu benutzten

(s. Kapitel 2.8.1). Die Rohdaten weißen kaum Extremwerte auf. Diesbezüglich muss also

keine Vorverarbeitung stattfinden. Allerdings sind bei der Aufnahme einige Lücken

entstanden. Diese Lücken müssen bearbeitet werden. Wurde eine AP sehr selten

gemessen macht es keinen Sinn die fehlenden Daten zu ersetzen. Diese wären nicht

aussagekräftig. Daher werden alle AP, welche weniger oder gleich

13∗Anzahl Messwerte vorkommen, ganz entfernt und nicht weiter beachtet. Alle

anderen Lücken werden durch das allgemeine arithmetische Mittel ersetz.

In der Android Anwendung ist es möglich einen Mittelwertfilter der dritten oder fünften

Ordnung auszuwählen. Ein neuer Datensatz wird nun errechnet und in einer neuen

Multimap für die weitere Verwendung gespeichert.

3.2.3 Kalman-Filter

Der Kalman Filter wird in diesem Projekt auf die Messwerte angewendet. Verwendet

werden dabei die Formeln aus Kapitel 2.8.3. Jeder Systemzustand wird durch einen

einzelnen Wert beschrieben, der zeitlich konstant ist. Es liegt hier also ein

eindimensionales Problem vor. Alle Matrizen sind daher einzelne Werte. Die Systemmatrix

Ak ist Aufgrund der zeitlichen Konstante eins, das heißt Ak=1 für alle k. Die

Messmatrix H k ist ebenfalls eins. Das liegt daran, dass die Einheiten immer dieselben

sind. Auch der Steuer-Vektor uk existiert nicht und ist damit null. Der Kalman-Filter

kann also wie in Abbildung 17 vereinfacht werden.

Abbildung 17: vereinfachter Kalman-Filter nach (Nischwitz et al., 2011, p.561)

Es wird angenommen, dass der Wert des Systemrauschen Qk null ist. Als

Messrauschen Rk wird in diesem Projekt die Varianz genutzt. Als Startwert −¿X 0

¿ wird

das arithmetische Mittel genommen. Bei einem Startwert von eins würde der Kalman-

Filter zu lange für die Anpassung brauchen. Der Startwert −¿P0

¿ ist in den Einstellungen

der Android Anwendung einstellbar.

3.2.4 Euklidische Distanz und k Nächster-Nachbar-Klassifikation

Durch die Ersetzung der Lücken bei dem gleitenden Mittelwert oder dem Kalmanfilter ist

eine Berechnung der Euklidischen Distanz, wie in Kapitel 2.9.1 beschrieben wird, möglich.

Dabei wird zu jedem Punkt für jede gemessene Sekunde eine Distanz errechnet und der

Wert mit dem Name des Punktes in einer Liste gespeicherte. Mit einem Selectionsort wird

diese Liste der Größe nach sortiert.

Der k Wert ist in der Anwendung einstellbar. Android kann nur passiv scannen. Bei den U-

Bahnhöfen sind die Messwerte daher für jeweils vier Sekunden gleich. Damit sind auch

jeweils die vier ausgerechneten Euklidischen Distanzen gleich. Für die K-Nächsten-

Nachbar-Klassifikation wird der eingestellte k Wert daher mal vier genommen. Ist der k

Wert beispielsweise vier, so werden sich die ersten 16 Werte der sortierten Liste

angeschaut. Der Name des Punktes, welcher bei diesen zwölf Werten am häufigsten

vorkommt, wird als aktueller Standort angenommen. Als einfaches Beispiel werden die

Punkte MO1, MO2 und MO3 mit der Basic Service Set Identification (BSSID) eins und

zwei angeschaut. Diese werden in ein Streudiagramm dargestellt (s. Abbildung 18). Der

aktuelle Messpunkt wird mit einem schwarzen Punkt dargestellt. Die k Wert ist in diesem

Beispiel vier. Der Punkt MO2 kommt dabei dreimal vor und der Punkt MO1 nur einmal.

Der Punkt MO2 wird als aktueller Standort angenommen.

Object 96

Abbildung 18: Streudiagramm mit 3 Punkten und aktuellen Wert

Für eine spätere Validierung werden alle Einstellungen zur Zeit der Messung, die

Messdauer, der echte Standort und der gemessene Standort in ein JSON-File mit

folgender Struktur

{ "Results":[ [

{ "Setting":"Mittelwert: true\r\nOrdnung: 3\r\nKalmann FIlter: false\r\nEculidisc he Distanz: true\r\nKNN: true\r\nKNN Wert5" }, { "Time":"1" }, { "Poi":"MO2" }, { "MeasuredPoi":"MO2" } ] ]}

gespeichert.

3.3 Ergebnisse der Messungen

Im Kapitel 2.3 wurde aufgezeigt welche Probleme das Messen der Signalstärken für ein

Fingerprintverfahren aufweisen kann. Die beiden großen Probleme sind die

unterschiedlich eingebauten WLAN Antennen und die Schwankungen der Signale. Die

Untersuchung von (Kaemarungsi & Krishnamurthy, 2012) wurden in einem Bürogebäude

durchgeführt. In dieser Arbeit soll die Ortung jedoch an einem U-Bahnhof stattfinden.

Sowohl zur Aufnahme, als auch zur Ortung sollen Android Smartphones genutzt werden.

Damit besteht ein leicht anderes Szenario und so soll eine kurze Untersuchung bezüglich

der Signalstärken gemacht werden. Hierfür werden mehrere Messungen durchgeführt. Zu

guter Letzt wird eine endgültige Messung sowohl für den U-Bahnhof Tierpark, als auch für

den U-Bahnhof Möckernbrücke durchgeführt, damit dort eine Ortung stattfinden kann.

3.3.1 Zwei Smartphones

Der erste Versuch untersucht unterschiedliche WLAN Antennen. Genutzt werden hierfür

die Geräte Samsung Galaxy S6 und das Google Nexus 5X. Leider konnten keine

genaueren Angaben über die verbauten WLAN Antennen gefunden werden.

Für diese Untersuchung wird an einem Punkt am Tierpark mit beiden Geräten zur

gleichen Zeit Messungen durchgeführt. Für drei Minuten wird jede Sekunde eine Messung

gemacht und die Signalstärke von jeder sichtbaren BSSID in dBm gespeichert. Gemessen

werden die Werte mit der selbst implementierten Android Anwendung (s. Kapitel 3.1),

welche den WiFi-Manager nutzt. Bei der Untersuchung der Messwerte ist auffällig, dass

sich die Werte über ein paar Sekunden lang nicht ändern. Das liegt daran, dass der

implementierte WiFi-Manager nur passiv scannen kann (s. Kapitel 2.5). Es wird auf ein

„frame Beacon“ des APs gewartet. Das dauert bei dem BVG-WiFi ca. vier Sekunden. Für

die Analyse der Ergebnisse werden daher alle doppelt gemessenen Werte entfernt.

Für jede gemessene BSSID werden sowohl Minimale und Maximale Werte

herausgeschrieben, als auch das arithmetische Mittel (Mittelwert), der Median und die

Standartabweichung für eine Stichprobe (auf zwei Dezimalstellen gerundet) berechnet (s.

Tabelle 5 und Tabelle 6).

Auf den ersten Eindruck sehen beide Ergebnisse recht ähnlich aus (vgl. Abbildung 19 und

Abbildung 20). Es lassen sich jedoch einige Unterschiede erkennen. Die BSSIDs werden

von den beiden Geräten unterschiedlich erkannt. Bei dem Nexus wird beispielsweise die

BSSID3 nur sehr selten erkannt und gemessen, wohingegen das Gerät von Samsung

diesen AP fast immer misst. Grundsätzlich sind die Werte des Samsung Gerätes niedriger

als die gemessenen Werte des Nexus Gerätes. Das Nexus Gerät hat vermutlich eine

stärkere Antenne. Die Standartabweichung variiert ebenfalls, wobei keine Differenz

größer als eins ist. Die Minimale Differenz liegt bei 0,17 und die größte bei 0,96. Eine

Ortung sollte daher trotz unterschiedlicher Geräte noch möglich sein, wobei es besser ist

mit der besseren WLAN Antenne aufzunehmen. Der Mittelwert und der Median sind so

gut wie identisch. Mit dem Mittelwert kann daher gearbeitet und gerechnet werden.

Object 99

Abbildung 19: Messwerte über drei Minuten mit dem Google Nexus 5X, wobei doppelte Messwerteentfernt wurden

Tabelle 5: Ergebnisse mit dem Google Nexus 5X

BSSID

1

BSSID

2

BSSID

3

BSSID

4

BSSID

5

BSSID

6

BSSID

7

BSSID

8Max. -71 -76 -43 -44 -59 -65 -69 -69Min. -80 -84 -47 -51 -69 -75 -79 -74Mittelwert -74,66 -79,5 -45,29 -46,02 -66,68 -70,11 -73,43 -70,98Median -75 -79,5 -45 -46 -67 -70 -74 -71Stan-

dartab-

weichung

2,03 1,93 1,19 1,61 2,36 2,12 2,25 1,33

Object 102

Abbildung 20: Messwerte über drei Minuten mit dem Samsung Galaxy S6, wobei doppelteMesswerte entfernt wurden

Tabelle 6: Ergebnisse mit dem Samsung Galaxy S6

BSSID

1

BSSID

2

BSSID

3

BSSID

4

BSSID

5

BSSID

6

BSSID

7

BSSID

8Max. -82 -89 -48 -51 -73 -78 -82 -75Min. -93 -92 -55 -62 -83 -92 -89 -86Mittelwert -86,33 -90,4 -50,9 -57,31 -78,24 -83,89 -85,71 -81,21Median -86 -91 -51 -57 -78,5 -84 -86 -82Stan-

dartab-

weichung

2,47 1,34 1,96 2,32 2,19 2,92 1,73 2,29

3.3.2 Messdauer

Der zweite Versuch soll mögliche Unterschiede bei verschiedenen Messzeiten feststellen.

Deshalb wird an dem U-Bahnhof Möckernbrücke einmal für drei und einmal für zehn

Minuten jede Sekunde ein Messwert mit dem Samsung Galaxy S6 aufgenommen (s.

Tabelle 7 und Tabelle 8). Besonders interessant ist hierbei der Mittelwert. Ist dieser

ähnlich oder gleich, so reichen auch wenige Messdaten aus.

Der Maximale und Minimale Wert unterscheiden sich gar nicht oder nur gering. Die

Abweichungen des Mittelwertes sind meisten recht gering. Sie liegen zwischen 0,16 und

0,9. Nur zwei Werte sind größer. Die Abweichung von dem BSSID8 beträgt 1,16 und die

von dem AP6 2,69. Auch der Median ist relativ konstant. Nur die Differenz von 2 bei dem

BSSID6 fällt etwas heraus. Der Unterschied der Standardabweichung ist ebenfalls sehr

gering. Die Größte Differenz beträgt 0,96. Im Allgemeinen lässt sich also sagen, dass

eine Messzeit von 3 Minuten ausreichend ist und eine längere Messung daher unnötig ist.

Tabelle 7: Messergebnisse für zehn Minuten

BSSID BSSID BSSID BSSID BSSID BSSID BSSID BSSID8

1 2 3 4 5 6 7Max. -70 -63 -48 -49 -80 -82 -63 -65Min. -83 -84 -60 -61 -93 -94 -72 -76Mittelwert -76,26 -77,35 -50,69 -54,1 -87,73 -88,35 -67,43 -70,22Median -76 -78 -50 -54 -88 -88 -67 -70Stan-

dartab-

weichung.

3,05 2,72 2 2,04 2,42 2,75 1,83 2,21

Tabelle 8: Messergebnisse für drei Minuten

BSSID

1

BSSID

2

BSSID

3

BSSID

4

BSSID

5

BSSID

6

BSSID

7

BSSID8

Max. -70 -63 -48 -49 -81 -82 -63 -65

Min. -83 -84 -60 -61 -92 -90 -70 -75Mittelwert -76,86 -76,92 -50,47 -53,94 -86,83 -85,66 -66,73 -69,06Median -76,5 -78 -49 -54 -87 -86 -66 -69Stan-

dartab-

wei-

chung.

3,64 3,68 2,76 2,68 2,06 1,95 1,82 2,13

3.3.3 Mehrere Tage

Für den dritten Versuch dient der Untersuchung von Tageszeiten. An drei verschiedenen

Tagen mit drei verschiedenen Uhrzeiten wird mit dem Samsung Galaxy S6 jede Sekunde

jeweils für drei Minuten gemessen. Als erstes wird an einem Dienstag zwischen 15:23-

15.26 Uhr gemessen. Anschließend an einem Montag zwischen 10:38-10:41 Uhr und als

letztes an einem Mittwoch zwischen 17:36-17:39 Uhr. Für alle Tage werden Maximal und

Minimalwert herausgeschrieben, sowie das arithmetische Mittel, der Median und die

Standartabweichung berechnet (s. Tabelle 9). Auffällig ist hierbei, dass alle Werte

variieren. Bei den Minimalen hat die größte Differenz bei dem BSSID2 zwischen Tag eins

und zwei sogar einen Betrag von 14 und bei den Maximalen Werten bei dem BSSID3

zwischen Tag zwei und drei von zwölf. Der Mittelwert ist ebenfalls nicht mehr so

eindeutig. Bei BSSID3 beträgt die Differenz zwischen Tag drei und eins sogar 7,76. Es ist

dadurch nicht mehr möglich den Mittelwert als genaues Indiz zu nutzen. Die größte

Standartabweichung hat der Mittwoch mit der spätesten Uhrzeit. Die Streuung ist hier

leicht größer. Eventuell waren hier mehr Personen auf dem U-Bahnhof. Durch die großen

Unterschiede bei den Messungen ist es grundsätzlich besser mehrere Messungen an

verschieden Tagen durchzuführen, so dass mehr Anhaltspunkte verfügbar sind.

Tabelle 9: Messergebnisse an drei unterschiedlichen Tagen

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5 BSSID6 BSSID7 BSSID8Dienstag

15:23-15:26Max. -70 -63 -48 -49 -81 -82 -63 -65Min. -83 -84 -60 -61 -92 -90 -70 -75Mittelwert -76,86 -76,92 -50,47 -53,94 -86,83 -85,66 -66,73 -69,06Median -76,5 -78 -49 -54 -87 -86 -66 -69Stan-

dartab-

wei-

chung.

3,64 3,68 2,76 2,68 2,06 1,95 1,82 2,13

Montag

10:38-10:41Max. -77 -77 -50 -46 -81 -79 -62 -65Min. -84 -90 -59 -59 -90 -88 -70 -75Mittelwert -81,04 -81,45 -53,2 -55,22 -85,95 -84,57 -65,11 -70,98Median -81 -81 -54 -56 -86 -85 -65 -71Stan-

dartab-

weichung

1,51 2,37 1,92 2,69 1,93 1,79 2,05 2,22

Mittwoch

17:36-17:39Max. -76 -72 -52 -54 -78 -84 -59 -63Min. -85 -83 -71 -70 -91 -92 -68 -74Mittelwert -79,8 -78,11 -58,23 -58,44 -86 -88,62 -64,13 -69,17Median -79 -78 -58 -58 -86,5 -89 -64 -69Stan-

dartab-

weichung

2,47 2,68 3,62 2,69 2,52 1,85 2,34 2,66

3.3.4 U-Bahnhof Tierpark

Des Weiteren werden Messungen an dem Tierpark durchgeführt. Mit diesem Versuch soll

untersucht werden, wie weit die Punkte auseinanderliegen müssen, damit eine Ortung

möglich ist. Die Säulen, welche jeweils fünf Meter voneinander entfernt sind, dienen als

Orientierung für die Messpunkte. Die Punkte eins bis fünf sind jeweils 15 Meter

voneinander entfernt und die Punkte sechs bis 14 jeweils fünf Meter (s. Abbildung 21 rote

Kreuze). An dem U-Bahnhof Tierpark sind 6 APs aufgestellt, wovon sich drei bei den

Bahnsteigen befinden und drei in den Vorhallen. Ein AP an den Bahnsteigen liegt Punkt

eins und zwei, ein weiterer nahe dem Punkt fünf und der letzte nahe dem Punkt sechs (s.

Abbildung 21 blaue Kreise).

Abbildung 21: U-Bahnhof Tierpark mit eingezeichneten Messpunkten

Zuerst werden die Punkte eins bis fünf angeschaut. Es soll untersucht werden ob die

Muster bei 15 Meter Entfernung unterschiedlich genug sind um eine Ortung zu

gewährleisten. Hierfür wird für jeden Punkt wieder jede Sekunde lang drei Minuten

gemessen und die Messergebnisse in ein Diagramm gezeichnet und das arithmetische

Mittel ausgerechnet (s. Anhang Messungen Tierpark). Für die Untersuchung werden

beispielhaft vier BSSIDs herausgenommen und untersucht (s. Abbildung 22). Jeder Punkt

hat unterschiedliche Muster. Es verändert sich von Punkt zu Punkt immer das

arithmetische Mittel einiger BSSIDs. Das arithmetische Mittel von BSSID1 und BSSID2

nehmen von Punkt zu Punkt ab, wobei zwischen Punkt vier und fünf nur noch

geringfügig. Die Werte der BSSID4 und BSSID5 nehmen von Punkt zu Punkt zu.

Besonders bei Punkt vier und fünf nimmt der Wert von BSSID4 stark zu. Bei 15 Meter

Entfernung sind die Unterschiede also groß genug, damit eine Ortung möglich sein sollte.

Abbildung 22: Messungen an dem U-Bahnhof Tierpark Punkte eins bis fünf

Bei 15 Meter sind unterschiedliche Muster noch erkennbar. Die Frage ist nun, ob dies

auch bei fünf Meter Entfernung noch der Fall ist. Zu dieser Untersuchung werden die

Punkte sechs bis 14 mit jeweils fünf Metern Abstand gemessen und die Ergebnisse in ein

Diagramm gezeichnet und das arithmetische Mittel der einzelnen BSSIDs ausgerechnet

(s. Anhang Tierpark Messungen). Auch für diese Untersuchung werden nun beispielhaft

vier BSSIDs herausgesucht (s. Abbildung 23). Die Werte der BSSID1 ändern sich bei

keinem der Punkte merklich. Auch die Werte der BSSID6 ändern sich nur zwischen den

Punkten sechs und sieben und sieben und acht. Anschließend bleibt auch dieser Wert

sehr gleich. Bei Punkt 14 wird BSSID6 nicht immer gemessen. Zur Unterscheidung

können also hauptsächlich BSSID3 und BSSID4 genutzt werden. Zwischen den Punkten

sechs und zehn nehmen die Werte zunehmend ab. Zwischen den anderen Punkten

nehmen die Werte nur geringfügig ab. Generell gibt es keine BSSID mit aufsteigenden

Werten. Dadurch kann später bei der Aufnahme nur die Entfernung und kein Muster

erkannt werden. Das Muster der Punkte sechs bis acht weisen einen Unterschied auf. Bei

den Punkten acht bis zehn ist es schon schwieriger ein Unterschied zu erkennen. Die

Punkte zwölf bis 13 lassen sich kaum voneinander unterscheiden Die Ortung wird hier

also schwieriger. Ein weiterer AP, beispielsweiße bei Punkt 14, wäre gut.

Abbildung 23: Messungen an dem U-Bahnhof Tierpark Punkte sechs bis 14

3.3.5 U- Bahnhof Möckernbrücke

Bei dem U-Bahnhof Möckernbrücke soll das Orten auf mehreren Ebenen untersucht

werden. Der U-Bahnhof hat vier Ebenen. Die unterste Ebene ist der Bahnsteig der U-

Bahnlinie sieben. An diesem Bahnsteig befinden sich drei APs (s. Abbildung 24 blaue

Punkte). Es werden zwei Messpunkte jeweils bei den Treppen gemessen (s. Abbildung 24

rote Markierungen). Das Messverfahren ist dabei dasselbe wie bei dem U-Bahnhof

Tierpark. Die nächsten beiden Ebenen sind Zwischenebenen. Bei der ersten

Zwischenebene ist ein AP vorhanden, wohingegen bei der zweiten Ebene kein AP

vorhanden ist. Gemessen werden bei den Zwischenebenen drei Punkte (s. Abbildung 25).

Die höchste Ebene ist der Bahnsteig der Linie U-Bahnlinie eins. Die U-Bahnlinie hat zwei

Bahnsteige. Gemessen wird an jeder Rolltreppe, sodass am Ende vier Punkte gemessen

werden. Auf diesem Bahnsteig ist nur ein AP vorhanden (s. Abbildung 26).

Abbildung 24: U-Bahnhof Möckernbrücke U7 mit eingezeichneten Messpunkten

Abbildung 25: U-Bahnhof Möckernbrücke Zwischebene mit eingezeichneten Messpunkten

Abbildung 26: U-Bahnhof Möckernbrücke U1 mit eingezeichneten Messpunkten

Zur Veranschaulichung der Messergebnisse wird für jeden Punkt ein Diagramm erstellt (s.

Abbildung 27). Die Messpunkte eins bis drei weisen starke Unterschiede auf. Eine Ortung

zwischen den Bahnsteig der U-Bahnlinie sieben und der ersten Zwischenebene sollte kein

Problem sein. Die Punkte auf der Zwischenebene zwei sind möglicherweise schwer

voneinander zu unterscheiden. Es gibt hier kein starkes Signal, da hier kein eigener AP

existiert. Der Punkt vier erhält Signale von dem AP der ersten Zwischenebene und von

dem Bahnsteig der U-Bahnlinie eins, wohingegen der Punkt fünf nur die Signale von dem

Bahnsteig der U-Bahnlinie eins erhält. Wird der AP der Zwischenebene nicht erkannt, so

gibt es kein Unterschied zwischen den beiden Punkten. Die Punkte sechs bis neun sind

ebenfalls ein Problem. Auf dem Bahnsteig ist nur ein AP aufgestellt. Es kann hier nur eine

Entfernung gemessen werden und kein Muster erkannt werden. Eine Unterscheidung der

Punkte ist daher schwierig.

Abbildung 27: Messungen an dem U-Bahnhof Möckernbrücke Punkte eins bis neun

3.4 Ortung

Es soll festgestellt werden, welche Einstellungen für eine Ortung an einem U-Bahnhof am

besten geeignet ist. Hierfür wird versucht an einige Punkten, sowohl bei dem U-Bahnhof

Tierpark als auch bei dem U-Bahnhof Möckernbrücke, eine Ortung durchzuführen. Zu

Testzwecken wir das Google Nexus 5X und das Samsung Galaxy S6 genutzt. Jeder Punkt

wird mit mehreren Einstellungen und beiden getestet. Die genutzten Einstellungen sind

zum einen ein Mittelwertfilter mit der Ordnung drei und fünf und für den kNN jeweils k

Werte von drei, fünf und sieben. Zum anderen wird ein Kalmanfilter einmal mit dem Wert

zwei und einmal mit dem Wert fünf getestet. Als k Wert für den kNN wird auch hier drei,

fünf und sieben genutzt. Für jede Einstellung wird pro Punkt 20-mal getestet. Zehn

Ortungsversuche werden mit einer einmaligen Messung versucht. Für die anderen zehn

Punkte werden zehn Sekunden lang Messergebnisse gesammelt und das arithmetische

Mittel daraus gebildet.

3.4.1 U-Bahnhof Tierpark

Bei dem U-Bahnhof Tierpark werden die Punkte sechs bis acht zur Evaluierung genutzt.

Ist ein Wert nicht korrekt wird angegeben um wie viele Punkte falsch geortet wurde. Die

Ergebnisse werden in einer Tabelle zusammengetragen und die besten Ergebnisse mit

grün markiert und weitere gute mit gelb (s. Tabelle 10).

Generell ist auffällig, dass das Google Nexus mehr Probleme hat die Punkte eindeutig zu

erkennen. Das liegt daran, dass das Gerät eine bessere WLAN Antenne besitzt, als das

Gerät von Samsung, die Messwerte allerdings mit dem Samsung Gerät aufgenommen

wurden. Wird beispielsweiße eine Ortung mit den Google Nexus an dem Punkt sieben

versucht, so nimmt das Gerät stärkere Signale auf als an dem Punkt gemessen wurden.

Die Signale sind so stark wie das Samsung Gerät sie bei dem Punkt sechs gemessen hat,

wodurch das Nexus Gerät um ein Punkt falsch misst. Dennoch betragen die

Abweichungen meist nur einen, höchstens zwei Punkte, also maximal zehn Meter. Eine

gute Evaluierung für das beste Verfahren ist mit dem Google Nexus daher nur schwer

möglich. Die besten Ergebnisse erzielte das Gerät allerdings mit dem Mittelwertfilter der

Ordnung fünf und für den kNN den k Wert sieben und einem Kalman Filter mit dem

Kalman Wert fünf und den k Wert sieben. Eine Verbesserung über zehn Sekunden zu

messen konnte nicht festgestellt werden. Bei dem Samsung Gerät erzielt generell der

Mittelwertfilter bessere Ergebnisse als der Kalmanfilter. Gute Ergebnisse erzielte

besonders der Mittelwertfilter der Ordnung drei und fünf mit den kNN Wert sieben. Eine

Verbesserung durch längeres Messen konnte auch mit dem Samsung Gerät nicht

festgestellt werden.

Tabelle 10: Ergebnisse der Ortung an dem U-Bahnhof Tierpark mit dem Google Nexus 5X und demSamsung Galaxy S6

3.4.2 U-Bahnhof Möckernbrücke

Zur Evaluierung werden die Punkte eins bis sieben genutzt. Die Ergebnisse werden in

einer Tabelle zusammengetragen (s. Tabelle 11). Die Punkte eins bis vier lassen sich gut

voneinander unterscheiden. Bei dem Punkt zwei wird manchmal der Punkt vier

stattdessen gemessen und bei dem Punkt vier manchmal der Punkt fünf oder gar keiner.

Der Punkt fünf ließ sich nur schwer messen. Meistens konnte dort kein Punkt gefunden

werden. Die Punkte sechs und sieben ließen sich nicht voneinander unterscheiden.

Obwohl die Messpunkte mit dem Samsung Gerät aufgenommen wurde, erzielte das

Nexus Gerät leicht bessere Ergebnisse. Die besten Ergebnisse lieferte der Mittelwertfilter

mit der Ordnung fünf und für den knn ein k Wert mit sieben. Auch hier kann keine

Verbesserung mit längeren Messzeiten festgestellt werden.

Tabelle 11: Ergebnisse der Ortung an dem U-Bahnhof Möckernbrücke mit dem Google Nexus 5Xund dem Samsung Galaxy S6

4 Zusammenfassung und Ausblick Die Anforderung eine Person auf einem Bahnsteig grob zu Orten konnte erreicht werden.

Für die Ortung wurden an einigen Punkten an dem U-Bahnhof Tierpark und den B-

Bahnhof Möckernbrücke einige Messdaten aufgenommen und analysiert.

Aufgrund eines passiven Scannvorganges misst Android nur alle vier Sekunden einen

neuen Wert. Für eine Datenanalyse wurden mehrere Versuche durchgeführt. Der erste

Versuch untersucht unterschiedliche WLAN-Antennen mit dem Samsung Galaxy S6 und

dem Google Nexus 5X. Die beiden Geräte nehmen die Messwerte unterschiedlich auf,

dabei nimmt das Samsung Gerät die Werte schwächer auf. Der zweite Versuch untersucht

verschiedene Messzeiten. Es wurden einmal zehn und einmal drei Minuten gemessen. Die

Werte waren relativ ähnlich, sodass angenommen werden kann, dass drei Minuten

Messzeit ausreichend sind. Der letzte Versuch untersucht unterschiedliche Zeitpunkte der

Aufnahmen, wobei die Messergebnisse an unterschiedlichen Zeitpunkten variieren. Es ist

daher sinnvoll an unterschiedlichen Zeitpunkten Messungen durchzuführen. Dies wurde in

dieser Arbeit allerdings nicht weiter untersucht.

Für die Ortung an dem U-Bahnhof Tierpark wurden insgesamt 14 Punkte gemessen. In

diesem Versuch geht es darum, wie groß der Abstand zwischen den einzelnen Punkten

sein muss, damit eine Ortung noch gewährleistet werden kann. Die Punkte eins bis fünf

sind jeweils 15 Meter voneinander entfernt. Die anderen Punkte jeweils fünf Meter. Bei

der Untersuchung der Messergebnisse ist erkennbar, dass sich die Muster bei den

Punkten eins bis fünf gut voneinander unterschieden lassen. Bei den anderen Punkten

wird eine Unterscheidung schwieriger. Das liegt allerdings auch daran, dass sich die

Punkte von allen vorhanden APs entfernen. Ein weiterer AP wäre für eine bessere Ortung

anzubringen. An den U-Bahnhof Tierpark werden für die Evaluierung die Punkte sechs,

sieben und acht genutzt. Jeder Punkt wird mit jeder möglichen Einstellung 20-mal

getestet, wobei die letzten zehn Messungen eine Messzeit von zehn Sekunden haben.

Eine Verbesserung mit längerer Messzeit konnte allerdings nicht festgestellt werden. Das

beste Ergebnis lieferte der Mittelwertfilter der Ordnung drei und fünf mit den k Wert

sieben. Teilweise gab es bei der Ortung eine Abweichung von fünf bis 15 Metern.

Bei dem U-Bahnhof Möckernbrücke wurden insgesamt 9 Punkte gemessen. Die Punkte

befinden sich auf unterschiedlichen Ebenen. Es soll überprüft werden ob die Ortung bei

unterschiedlichen Ebenen problematisch ist. Die Punkte MO1 und MO2 befinden sich auf

der untersten Ebene. Der Punkt MO3 auf einer ersten Zwischenebene und die Punkte

MO4 und MO5 auf einer zweiter Zwischenebene. Die restlichen Punkte befinden sich auf

der obersten Ebene. Diese ist oberirdisch. Nur auf der untersten Ebene sind drei APs. Alle

anderen Ebenen haben nur einen oder gar kein AP. Eine Ortung ist daher schwierig. Die

Muster der Punkte eins bis drei lassen sich allerdings gut voneinander unterschieden. Für

die Überprüfung werden die Punkte eins bis sieben untersucht. Das Verfahren gleicht

dabei dem des Tierparks. Wie zu erwarten lassen sich die Punkte eins bis drei sehr gut

voneinander unterschieden. Auch der Punkt vier wird sehr häufig richtig erkannt. Alle

anderen Punkte lassen sich schwer bis gar nicht erkennen. Das beste Ergebnis liefert der

Mittelwertfilter der Ordnung fünf mit einem k Wert von sieben. Eine Verbesserung mit

erhöhter Messzeit konnte auch hier nicht festgestellt werden.

Generell lässt sich sagen, dass der Mittelwertfilter bessere Ergebnisse erzielt als der

Kalman-Filter. Es ist hierbei allerdings zu erwähnen, dass der Kalman Filter nur auf die

Messdaten angewendet wird. Es wird der optimale Wert gesucht. Bei einer späteren

Navigation kann der Kalman-Filter weiter ausgebaut werden und dann für die Schätzung

der Position genutzt werden. Ein k Wert für die k-Nächste-Nachbar-Klassifikation

zwischen fünf und sieben sollte ausgewählt werden. Es wäre möglicherweise besser eine

stärkere Antenne für die Messung zu nutzen. Dies wurde in dieser Arbeit nicht untersucht

und muss evaluiert werden. Des Weiteren sollte für die Messung ein Gerät genutzt

werden welches aktiv scannen kann. In dieser Arbeit wurde jeder Punkt nur drei Minuten

zu einer Uhrzeit gemessen. Messergebnisse sind allerdings je nach Uhrzeit

unterschiedlich. Deshalb sollten zu verschiedenen Uhrzeiten Messungen durchgeführt

werden. Eine weitere Idee ist es die Algorithmen weiter zu verfeinern. Beispielsweiße

könnte bei der Euklidischen Distanz schwache Messwerte weniger gewichtet werden, als

starke.

I. AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: RADAR Karte mit Basisstationen und Referenzpunkten.........................4

Abbildung 2: Effekte bei der Funksignalausbreitung verändert nach (Luntovskyy et al.,

2012, p. 46)................................................................................................6

Abbildung 3: Karte mit Referenzpunkten, Basisstationen und einer mobilen Station nach

(Gómez et al., 2016).....................................................................................8

Abbildung 4: Archetektur eines WLAN Fingerprintverfahren nach (Gómez et al., 2016)9

Abbildung 5: Aktives und passives Scannan nach (“WLAN Configuration Guide - Technical

Support - H3C,” n.d.)..................................................................................10

Abbildung 6: Data Mining Prozess nach (Runkler, 2010, p. 2).................................11

Abbildung 7: Streudiagramm der klassifizierten Äpfel ohne und mit Trennlinie..........12

Abbildung 8: Mittelwert dritter und fünfter Ordnung..............................................13

Abbildung 9: Kalman-Filter Schema....................................................................15

Abbildung 10: Kalman-Filter Schema mit Formeln nach (Nischwitz et al., 2011, p.557)16

Abbildung 11: Zuweisung eines Punktes zu einer negativen oder positiven Klasse nach

(Ertel, 2016, p. 206ff).................................................................................19

Abbildung 12: k-Nächster-Nachbar-Klassifikation mit k=3 und k=6 nach (Morgun, 2017)

................................................................................................................20

Abbildung 13: Startseite Abbildung 14: Seite für die Messungen.................22

Abbildung 15: Seite für die Einstellungen Abbildung 16: Seite für die Ortung.....23

Abbildung 17: vereinfachter Kalman-Filter nach (Nischwitz et al., 2011, p.561)........25

Abbildung 18: Streudiagramm mit 3 Punkten und aktuellen Wert...........................27

Abbildung 19: Messwerte über drei Minuten mit dem Google Nexus 5X, wobei doppelte

Messwerte entfernt wurden..........................................................................29

Abbildung 20: Messwerte über drei Minuten mit dem Samsung Galaxy S6, wobei doppelte

Messwerte entfernt wurden..........................................................................30

Abbildung 21: U-Bahnhof Tierpark mit eingezeichneten Messpunkten......................33

Abbildung 22: Messungen an dem U-Bahnhof Tierpark Punkte eins bis fünf.............34

Abbildung 23: Messungen an dem U-Bahnhof Tierpark Punkte sechs bis 14.............35

Abbildung 24: U-Bahnhof Möckernbrücke U7 mit eingezeichneten Messpunkten.......35

Abbildung 25: U-Bahnhof Möckernbrücke Zwischebene mit eingezeichneten Messpunkten

................................................................................................................36

Abbildung 26: U-Bahnhof Möckernbrücke U1 mit eingezeichneten Messpunkten.......36

Abbildung 27: Messungen an dem U-Bahnhof Möckernbrücke Punkte eins bis neun. .37

II. TabellenverzeichnisTabelle 1: Kalibrierte Daten für die Apfelsortierung nach (Ertel, 2016, p. 193)..........12

Tabelle 2: Beispieldaten mit 2 Knoten und 3 Basisstationen...................................17

Tabelle 3: Beispieldaten mit fehlender Basisstation drei des aktuellen Messwertes....18

Tabelle 4: Beispieldaten mit fehlender Basisstation drei bei Knoten zwei..................18

Tabelle 5: Ergebnisse mit dem Google Nexus 5X...................................................29

Tabelle 6: Ergebnisse mit dem Samsung Galaxy S6..............................................30

Tabelle 7: Messergebnisse für zehn Minuten.........................................................31

Tabelle 8: Messergebnisse für drei Minuten..........................................................31

Tabelle 9: Messergebnisse an drei unterschiedlichen Tagen....................................32

Tabelle 10: Ergebnisse der Ortung an dem U-Bahnhof Tierpark mit dem Google Nexus 5X

und dem Samsung Galaxy S6.......................................................................38

Tabelle 11: Ergebnisse der Ortung an dem U-Bahnhof Möckernbrücke mit dem Google

Nexus 5X und dem Samsung Galaxy S6.........................................................39

III. AbkürzungsverzeichnisAP. Access Point

APs. Access Points

BSSID. Basic Service Set Identification

BVG. Berliner Verkehrsbetriebe

dBm. Dezibel Milliwatt

GPS. Global Positioning System

JSON. JavaScript Object Notation

kNN. k-Nächster-Nachbar-Klassifikation

NN. Nächster-Nachbar-Klassifikation

RSS. Recieved Signal Strength

RSSI. Receive Signal Strength Indicator

SSID. Service Set Identifier

UMTS. Universal Mobile Telecommunications System

WLAN. Wireless Local Area Network

IV. LiteraturverzeichnisAndersson, P., & Norlander, A. (2012). Indoor Positioning Using WLAN. Retrieved from

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V. AnhangU-Bahnhof Tierpark Messungen:

Object 105

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP2

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5

BSSID6 BSSID7 BSSID8 BSSID9 BSSID10

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP3

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5

BSSID6 BSSID7 BSSID8 BSSID9 BSSID10

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP4

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5

BSSID6 BSSID7 BSSID8 BSSID9 BSSID10

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP5

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5

BSSID6 BSSID7 BSSID8 BSSID9 BSSID10

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

Object 120

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP7

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5

BSSID6 BSSID7 BSSID8 BSSID9 BSSID11

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP8

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5

BSSID6 BSSID7 BSSID8 BSSID9

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

-100-90-80-70-60-50-40

TP9

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4

BSSID5 BSSID6 BSSID7 BSSID8

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

-100-90-80-70-60-50-40

TP10

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5

BSSID6 BSSID7 BSSID8 BSSID11

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP11

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4

BSSID5 BSSID6 BSSID7 BSSID8

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP12

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4

BSSID5 BSSID6 BSSID7 BSSID8

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151161

171-100

-90-80-70-60-50-40

TP13

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4

BSSID5 BSSID6 BSSID7 BSSID8

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

1 9111 21 31 41 51 61 71 81101

111121

131141

151-100

-90-80-70-60-50-40

TP14

BSSID1 BSSID2 BSSID3 BSSID4 BSSID5

BSSID6 BSSID7 BSSID8 BSSID11

Zeit in Sekunden

Sign

alst

ärke

in d

Bm

Mittelwert

der

Punkte

BSSI

D1

BSSI

D

2

BSSI

D

3

BSSI

D

4

BSSI

D

5

BSSI

D

6

BSSI

D7

BSSI

D8

BSSI

D9

BSSI

D10

BSSI

D

11

TP1

-

67,1

8

-

69,93

-

85,05

-

90,1

1

-

78,0

5

-

83,6

7

-

91,7

7

-

90,6

1

-

89,1

7 -91

TP2

-

70,5

5

-

72,33 -84,3

-

89,4

5

-

74,9

3

-

84,5

8

-

91,6

5

-

90,2

4

-

86,2

6

-

89,37

TP3

-

76,1

3

-

79,04

-

80,64

-

86,9

8

-

72,8

7

-

80,6

4

-

90,8

1

-

89,2

2

-

91,6

8

-

90,36

TP4

-

77,1

6

-

81,04 -79,3

-

84,0

7

-

68,2

5

-

76,5

1

-

89,2

6

-

88,1

6

-

90,4

1

-

91,33

TP5

-

77,9

4

-

81,08

-

76,33

-

77,9

6

-

69,1

2

-

72,3

8

-

87,3

6

-

84,4

8

-

92,3

8 -90

TP6

-

84,4

9

-

86,29

-

47,11

-

51,8

7

-

74,2

9

-

72,8

4

-

83,9

8

-

79,4

9

-

91,7

1

TP7

-

85,0

6

-

85,96

-

56,42

-

63,0

3

-

74,9

2

-

77,9

4 -80,8

-

79,3

5

-

93,7

5 -92

TP8

-

85,4

6

-

86,86

-

64,84

-

67,8

1

-

78,5

7

-

84,6

6

-

82,6

6

-

77,0

9 -94TP9 -85,8 - -65,5 - -79,3 - - -

89,23

71,7

1

85,3

2

82,1

8

73,6

3

TP10

-

86,2

9

-

89,45 -70,3

-

74,4

9 -79

-

84,9

3

-

77,9

3

-

74,4

7 -92

TP11

-

87,1

1 -88,5

-

73,07 -77

-

81,2

6

-

86,2

1

-

77,1

4

-

75,7

3

TP12

-

87,7

7

-

90,68

-

76,55 -80,2

-

84,4

8

-

88,1

5

-

74,8

1

-

72,6

9

TP13

-

88,8

1

-

89,24

-

76,59

-

80,9

1 -84,4

-

88,3

5

-

77,4

9

-

75,8

9

TP14

-

87,3

1

-

91,07

-

78,04

-

82,9

1

-

86,7

1 -90,6

-

71,4

9

-

70,6

9 -84,5

U-Bahnhof Möckernbrücke Messungen

Object 147

Object 150

Object 153

Object 156

Object 159

Object 162

Object 165

1 7310 19 28 37 46 55 64 82 91100

109118

127136

145154

163172

-100

-90

-80

-70

-60

-50

-40

MO8

BSSID9 BSSID10

Zeit in Sekunden

1 7310 19 28 37 46 55 64 82 91100

109118

127136

145154

163172

-100

-90

-80

-70

-60

-50

-40

MO9

BSSID9 BSSID10

Zeit in Sekunden

arithmetische

s Mittel an

den Punkten

BSSI

D1

BSSI

D

2

BSSI

D

3

BSSI

D

4

BSSI

D

5

BSSID

6

BSSID

7

BSSI

D8

BSSID

9

BSSI

D

10

MO1

-

81,0

4

-

81,4

5 -53,2

-

55,2

2

-

85,9

5 -84,57 -65,09

-

70,9

8

MO2

-

90,9

8

-

89,5

8

-

83,7

1

-

84,2

6

-

52,1

1 -51,51 -77,71

-

82,0

5

MO3

-

92,7

5

-

84,4

4

-

87,8

4

-

88,6

8 -86,92 -61,55

-

63,2

4

MO4 -86,27

-

89,5

3 -84,61

-

89,31

MO5 -85,68

-

90,83MO6 -59,59 -68,8

MO7 -57,56

-

64,16

MO8 -64,16

-

69,82

MO9 -59,24

-

68,56