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Januar–Februar 2012 OPUS III Das Magazin des Zürcher Kammerorchesters Neu mit Konzertprogramm! Graziella Contratto

OPUS III

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Das Magazin des Zürcher Kammerorchesters - Januar-Februar 2012

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Opus I I I 1

Januar–Februar 2012

OPUS IIIDas Magazin des Zürcher Kammerorchesters

Neu mit Konzertprogramm!

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2 Opus I I I

Im Takt mit grossartiger Kultur.

AMAG, langjähriger Hauptsponsor des Zürcher Kammerorchesters und Ihr

Partner für sorgenfreie Mobilität, wünscht Ihnen ein wunderschönes Konzert.

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Unsere Konzerte werden ermöglicht durch Subventionen der Stadt und des Kantons Zürich sowie durch Beiträge der ZKO Freunde und unserer Hauptpartner AMAG und Zürcher Kantonalbank. – Wir bedanken uns.

Sehr geehrte Damen und HerrenLiebes Konzertpublikum

In den kommenden Konzerten möchten wir die Musik einmal ganz besonders zu Wort kommen lassen: Verlieren Sie sich mit Diana Dam-rau und Xavier de Maistre im «Ave Maria» oder im «Wiegen-lied», machen Sie sich mit Micha-el Sanderling und Robert Hunger-Bühler auf eine einzigartige Reise durch Tschaikowskys «Die Jahres-zeiten», untermauert mit Texten Sándor Márais, sinnieren Sie mit Diego Fasolis und Roberta Inver-nizzi über die Liebe bei der Musik von Bononcini und Scarlatti und lassen Sie sich mit Andreas Spering und Malin Hartelius auf die Dra-matik der weltlichen Ino Kantate Georg Friedlich Telemanns ein.

Auch die spannende Begegnung der Sängerin Jaël der Schweizer Band Lunik mit dem ZKO sollten Sie sich nicht entgehen lassen!

Und sonst lassen wir die Musik für sich selbst sprechen. Oder mit den Worten von Victor Hugo: Die Mu-sik drückt das aus, was nicht ge-sagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.

Ihr Michael Bühler, Direktor

Januar–Februar 2012

Im Gespräch mit Graziella Contratto 4

Graziella Contratto 6«ZKO stellt vor... »

Diana Damrau, Xavier de Maistre 10Schubert, Parish-Alvars, Strauss, Hahn, Chausson, Godefroid, Duparc, Dall'Acqua

Sir Roger Norrington 16Strawinsky, Händel

Diego Fasolis 20Bononcini, Scarlatti

Michael Sanderling 26Arenskij, Glasunow, Tschaikowsky

Malin Hartelius 30Bach, Telemann

Kammermusik@ZKO 34Haydn, Beethoven, Prokofjeff

Kinderkonzert: «Knobelkonzert» 38

«ZKO meets…» Jaël 39

ZKO im Museum Rietberg 40

Unsere CD-Neuerscheinungen 41

ZKO-Inside: Ryszard Groblewski 42

ZKO-Musiker/innen 45

Konzertkalender 46

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4 Opus I I I

Im Gespräch mit Graziella

Contratto

Wie sind Sie zum Dirigieren gekommen?Es gibt zwei Erklärungen: Mit zwölf Jah-ren schrieb ich in mein Tagebuch: «Ich möchte einmal Dirigentin werden.» Das hatte ich dann aber wieder für über

ich mich für die Aufnahmeprüfung, ob-wohl ich vorher noch nie dirigiert hatte. Am Tag vor der Prüfung nahm ich dann noch ganz kurzfristig meine allererste Dirigierlektion bei einem Organisten, der ein ausgezeichneter Dirigent war. Natürlich hatte ich auch keinen Diri-gierstab, aber meine Mutter besass eine ganze Sammlung von Stricknadeln, und so erschien ich mit einer roten Strick-nadel als Dirigierstab zur Aufnahme-prüfung (lacht). Sie haben eine Ausbildung als Konzert-pianistin – was spielt das Klavier jetzt für eine Rolle in Ihrem Leben?Das Klavier ist für mich jetzt vor allem ein Arbeitsinstrument für vorbereiten-de Solistenproben. Als Instrument ge-hört es für mich immer noch zum Ma-gischsten, weil vielschichtigsten unter den westeuropäischen Musikartikeln. Das Klavier ist ja auch so etwas wie ein Pocket-Orchestra. Früher galt das Kla-vier als unabdingliche Voraussetzung für ein Dirigierstudium – ich persönlich halte es mehr mit dem inneren Gehör, der inneren musikalischen Vision als Bedingung für eine Dirigierausbildung. Warum sollten eigentlich nicht schon Kinder Dirigierunterricht erhalten?Haben Sie damit schon Erfahrungen gesammelt?Ja, ich habe z.B. am Davos Festival schon erfolgreich Dirigierkurse für Kinder an-geboten. Vor ein paar Jahren dirigierte ich mit behinderten Kindern – ein zu-tiefst berührendes Abenteuer war das. Das überbordend reiche Gefühlsleben dieser Hochbegabten drückte sich phy-sisch und rhythmisch in einer derart di-rekten Weise aus, dass mir vor so viel In-tensität Tränen kamen.

zehn Jahre vergessen. Währenddessen war neben Unmengen von Kammer-musik, Liedbegleitung und Klavierrezi-tals die Musiktheorie für mich immer wichtiger geworden: der analytische Umgang mit musikalischen Materi-alien. Es ging mir immer mehr darum, von einer geistigen Idee zum Klang zu-rückzukommen und nicht wie beim Klavier, wo – jedenfalls bei mir persön-lich – zuerst der Klang da war und erst zu einem späteren Zeitpunkt eine Idee dazu kam. Sich geistig mit einem Werk auseinanderzusetzen und es danach gemeinsam mit anderen zu rekonstru-ieren, das war es, was mich plötzlich faszinierte. Das Dirigieren schien mir zu dem Zeitpunkt die ideale Verknüpfung all dieser aufregenden neuen «Um-gangsformen» mit Musik.Die zweite Erklärung: Für einen Be-kannten von mir, der die Kapellmeis-terausbildung absolvierte, schrieb ich die theoretische Abschlussarbeit (es war wohl Liebe). Als die Arbeit mit Auszeichnung benotet wurde, bewarb

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Opus I I I 5

Sie sind Intendantin des Davos Festivals und Leiterin des Fachbereichs Musik an der Hochschule der Künste in Bern. Bleibt neben diesen beiden Tätigkeiten noch Zeit für weitere Projekte?Ich bin ja auch noch Mutter (lacht). Trotz einer gewissen Verzettelungsge-fahr fühlte ich mich immer von ver-schiedenen kulturellen Ebenen gleich-zeitig angezogen: Um die Musik muss man sich wie ein emsiger Liebhaber von verschiedenen Seiten her bemü-hen – instrumental, interpretatorisch, konzeptionell, vermittelnd … Die Diri-gentin kennt die Bedingungen der Büh-ne, die Intendantin die Bedürfnisse des Publikums, die Theoretikerin die ästhe-tischen Grundlagen des Repertoires und die Hochschulleiterin die Bedin-gungen für den Nachwuchs. Und die Mutter lernt, alles zu relativieren. So er-gänzt sich alles – ich bin fast nie müde (lacht), sehr robust und selten krank. Höchstens manchmal zu spät (lacht). Ich muss sagen, ich bin wirklich sehr glücklich, dass es mir gelingt, neben all diesen Verpflichtungen weiterhin in sehr ausgewählten Projekten als Diri-gentin tätig zu sein. Dazu gehören na-türlich auch die Auftritte mit dem ZKO. Auf welche zukünftigen Projekte freuen Sie sich ganz besonders?Ich freue mich auf die Wiederaufnahme von «Im Orchestergraben» mit der Ca-merata Schweiz und Ursus und Nadesch-kin. Dann plane ich bereits die Engage-ments und Konzepte fürs Davos Festival 2012. Ich plane ebenfalls wieder Dirigier-workshops mit Managern. Dies ist auch so eine Nebentätigkeit von mir. Funk-tioniert übrigens auch sehr gut mit Politi-kern… oder potenziellen Sponsoren.

Um auf die Produktion «Im Orchester-graben» zurückzukommen, dort zeigen Sie neben Ihrem Einsatz als Dirigentin auch ein Faible für die Schauspielerei. Woher kommt dieses Talent?Ich weiss nicht, ob man das als «Ta-lent» bezeichnen kann. Aber die Lust zum Schauspielern ist auf meine Muo-tataler Wurzeln mütterlicherseits zu-rückzuführen. Ein sehr fruchtbarer Fle-cken mit russischen, französischen und tief innerschweizerischen Genpools… Für «Im Orchestergraben» habe ich Schauspielunterricht beim Regisseur Tom Ryser genommen. Ihm verdanke ich eine der Grundlektionen meines Lebens, indem er mir sagte: «Schau-spielere hier nicht rum, sei du selbst.» Er hatte gut reden… Zu Beginn des Stückes muss ich ja einen ziemlich bö-sen Charakter darstellen.

«Natürlich hatte ich auch keinen

Dirigierstab, aber meine Mutter

besass eine ganze Sammlung von Stricknadeln.»

Dies würde man Ihnen gar nicht geben.Das müssen Sie sich mal anschauen. Da werden Sie erschrecken, wie böse ich sein kann. Wenn man nur die erste Hälfte der Vorstellung zeigen würde, dann würde ich wahrscheinlich keine Gastdirigate mehr bekommen (lacht).

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6 Opus I I I

Tonhalle, Kleiner Saal

Dienstag, 10. Januar 2012, 19.00 Uhr

Graziella Contratto Dirigentin

«ZKO stellt vor...»Zürcher Kammerorchester

Camille Sublet KlavierPascal Deuber HornMarco Lava Gitarre

Malwina Sosnowski Violine

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Programm

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Klavierkonzert KV 414, 2. und 3. Satz (15‘)

Allegro – Andante

Lars-Erik Larsson 1908–1986

Horn Concertino, op. 45, No. 5 (13‘)

Allegro moderato – Lento cantabile – Allegro vivace

Joaquín Rodrigo 1901–1999

Concierto de Aranjuez, 2. Satz (10‘)

Adagio

Pause (20´)

Karl Amadeus Hartmann 1905–1963

Concerto Funèbre (20‘)

Introduction – Adagio – Allegro di molto – Choral

Piotr Iljitsch Tschaikowsky 1840–1893

Souvenir d’un lieu cher op. 42, Bearbeitung für Streichorchester (16‘)

Méditation– Scherzo – Mélodie

Änderungen vorbehalten.

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertflügel: Steinway & Sons Vertretung: Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG

Konzertende: ca. 21.00 Uhr

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Graziella ContrattoDirigentin

Nach ihrer Ausbildung zur Konzertpia-nistin widmete sich Graziella Contrat-to insbesondere der Kammermusik und der Liedbegleitung, wobei Bru-no Canino, Mathias Enderle (Carmi-na – Quartett), György Sebök, Gérard Wyss und Kurt Widmer prägend für ihre musikalische Laufbahn waren. Ab 1991 liess sie sich unter Rudolf Kelter-born, Detlev Müller-Siemens, Horst Stein, Manfred Honeck und Ralf Wei-kert zur Kapellmeisterin ausbilden. In verschiedenen Kursen arbeitete sie zu-sätzlich mit Jorma Panula, Kirk Trevor und Tsung Yeh zusammen. Graziella Contratto wurde 1992 als jüngste Do-zentin der Schweiz für Musiktheorie an die Musikhochschule Luzern engagiert. Ausserdem leitete sie zwischen 1995 und 1999 die Konzertkonzeption der Internationalen Gesellschaft für zeit-genössische Musik IGNM Luzern. 1998 holte Claudio Abbado Graziella Contrat-to als musikalische Assistentin an die Berliner Philharmonie. Ebenfalls wirkte sie bei den Salzburger Osterfestspielen mit. Im April 2000 ernannte sie das Or-chestre National de Lyon zum «Chef résident». Im Juli 2002 übernahm sie die musikalische Leitung des Opern-collage-Projekts «Olympische Gesän-ge» im Pergamonmuseum Berlin und produzierte für ihr Heimatdorf Schwyz zusammen mit der Regisseurin Mirel-la Weingarten die Tango-Oper «Maria de Buenos Aires» von Astor Piazzolla in deutsch-italienisch-argentinischer Zusammenarbeit. Graziella Contratto

dirigierte in den vergangenen Saisons an den Berliner Festwochen, am Young Artists Festival Davos, an der EXPO Hannover, am Muséiques-Festival un-ter Gidon Kremer, sie leitete u.a. das Tonhalle Orchester Zürich, das Orches-tra Sinfonica Giuseppe Verdi Mailand, das Deutsche Kammerorchester Berlin, das Orchestre National de Lyon und die Sinfonietta der Manhattan School of Music NY. Von September 2002 bis Dezember 2008 war sie als erste Frau in Frankreich Chefdirigentin des staat-lichen Orchesters Orchestre des Pays de Savoie. Graziella Contratto arbeitet mit Künstlerpersönlichkeiten wie Bru-no Ganz, Anna Larsson, Ning Liang, Anne Gastinel, Michel Portal, Raphael Oleg, Emmanuelle Bertrand, Maria Eli-sabeth Lott, Lisa Larsson, Donald Lit-taker, Lothar Odinius und Stefan Genz zusammen. Seit mehreren Jahren ist sie ständiger Gast bei verschiedenen Ra-dio- und TV-Sendern im In- und Aus-land. Mit dem Orchester Camerata Schweiz, dessen künstlerische Leitung sie von 2004 bis 2010 innehatte, war sie letztes Jahr mit dem Projekt «Im Orches-tergraben» in Zusammenarbeit mit Ur-sus & Nadeschkin überall in den Schwei-zer Medien vertreten. Zudem war sie im Sommer 2008 künstlerische Leiterin von Verdis «La Traviata» am Opernfes-tival in Avenches. 2006 wurde Graziella Contratto zur neuen Intendantin des Davos Festivals gewählt und brachte seither ihre Musikprogramme äusserst erfolgreich und vom Publikum viel ge-lobt über die Bühne. Im August 2010 hat sie zudem die Leitung des Fachbereichs Musik an der Hochschule der Künste in Bern übernommen.

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Camille Sublet Klavier

Camille Sublet, am 12. Mai 1994 in Biel geboren, begann mit sieben Jahren ihre Klavierausbildung. Im Mai 2009 bestand die damals noch nicht ganz 15-jährige Pianistin die Aufnahmeprü-fung an die Hochschule der Künste Bern. Dort studiert sie gegenwärtig Kla-vier in der Klasse von Tomasz Herbut. Parallel dazu besucht sie das Gymna-sium in Biel, welches sie im nächsten Sommer mit der Matura abschliessen wird. Camille hat mehrere Preise an Wettbewerben gewonnen. So gewann sie u.a. im Mai 2011 den ersten Preis in Basel am Finale des Schweizerischen Ju-gendmusikwettbewerbs.

Malwina SosnowskiVioline

Malwina Sosnowski studierte zunächst bei Ida Kavafian und Joseph Silverstein am renommierten Curtis Institute of Music Philadelphia. Anschliessend setzte sie ihre Studien bei Benjamin Schmid an der Hochschule der Künste in Bern fort. Im Juli 2011 wurde ihr das Solistendiplom mit Auszeichnung und der Förderpreis der «Eduard Tschumi Stiftung» verliehen. Malwina Sosnow-ski trat in zahlreichen grossen Konzert-sälen im In- und Ausland auf, so u.a. in der Berliner Philharmonie, dem Grand Theatre Shanghai und in der Tonhalle Zürich.

Marco LavaGitarre

Marco Lava spielte zunächst Ukule-le und erhielt mit sieben Jahren seinen ersten Gitarrenunterricht. Seit 2008 be-sucht er das Kunst- und Sportgymnasi-um (K&S) Zürich und erhält Unterricht bei Anders Miolin an der Zürcher Hoch-schule der Künste. Mit seinem Eintritt in die K&S legte er sich eine zehnsaitige Gitarre zu und erlebte mit ihr unter an-derem eine Konzerttournee in Holland und ein Konzert in der Tonhalle. In den letzten vier Jahren gewann Marco Lava viermal einen 1. Preis am Schweizer Ju-gendmusikwettbewerb – zweimal da-von mit Auszeichnung.

Pascal DeuberHorn

Pascal Deuber (*1992) begann bereits als Sechsjähriger mit dem Hornunter-richt bei Heiner Krause. Mit zehn Jah-ren wechselte er zu Stefan Ruf an die Musik-Akademie Basel. Seit 2010 ist Pascal Deuber Schüler der Klasse für Studienvorbereitung in der Hornklasse von Christian Lampert. Er hat zahlreiche Preise bei Jugendmusikwettbewerben im Ensemble und auch als Solist gewon-nen. So erhielt er 2011 beim Finale des Schweizerischen Jugendmusikwettbe-werbs den 1. Preis mit Auszeichnung so-wie mehrere Sonderpreise und gewann den 1. Preis beim Internationalen Horn-wettbewerb in Sannicandro di Bari.

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Tonhalle, Grosser Saal

Samstag, 21. Januar 2012, 19.30 Uhr

Diana DamrauSopran

Xavier de MaistreHarfe

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Programm 1. Teil

Franz Schubert 1797–1828

Ständchen D 957Du bist die Ruh op. 59 Nr. 3 D 776 Gretchen am Spinnrad op. 2 D 118 An die Musik op. 88 Nr. 4 D 547Ave Maria op. 52 Nr. 4 D 839

Elias Parish-Alvars 1808–1849

«La Mandoline» – Grand Fantaisie für Harfe solo

Richard Strauss 1864–1949

Ständchen op. 17 Nr. 2 Schlagende Herzen op. 29 Nr. 2 Nichts op. 10 Nr. 2Wiegenlied op. 41 Nr. 1Beim Schlafengehen WoO 150 Nr. 3

Pause (20´)

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Programm 2. Teil

Reynaldo Hahn 1874–1947

Si mes vers avaient des ailes L’heure exquise

Ernest Chausson 1855–1899

Le Colibri op. 2 Nr. 7 Dans la fôret du charme et de l’enchantement op. 36 Nr. 2 Le temps de IliasLa Cigale op. 13 Nr. 4

Felix Godefroid 1818–1897

Carneval de Venice op. 184 für Harfe solo

Henry Duparc 1848–1933

Chanson triste «Dans ton Cœur dort un clair de Lune» L’invitation au voyage «Vois sur ces canaux Dormir»

Eva Dall'Acqua 1856–1930

Villanelle «J’ai vu passer l’hirondelle»

Änderungen vorbehalten Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Dieses Konzert findet im Rahmen des Meisterzyklus-Abos statt.

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

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Diana DamrauSopran

Diana Damrau wurde in Günzburg an der Donau (Deutschland) geboren und erhielt ihre Gesangsausbildung bei Car-men Hanganu an der Musikhochschu-le Würzburg und bei Hanna Ludwig in Salzburg. Renommierte Dirigenten wie Riccardo Muti, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Sir Colin Davis, Christoph von Dohnanyi, Nikolaus Harnoncourt, Pier-re Boulez, Peter Schneider, Ivor Bolten und James Levine begleiten ihren Weg auf der Opernbühne und dem Konzert-podium. Diana Damrau ist eine der ge-fragtesten Sopranistinnen ihres Reper-

Xavier de MaistreHarfe

In Toulon geboren, studierte Xavier de Maistre am dortigen Konservatorium, danach bei Jacqueline Borot und Ca-therine Michel in Paris. Gleichzeitig stu-dierte er Politische Wissenschaften an der «Ecole des Sciences Politiques» und später an der «London School of Eco-nomics». 1998 gewann Xavier de Mais-tre den 1. Preis beim renommiertesten Harfenwettbewerb, dem «USA Interna-tional Harp Competition» Blooming-ton. Mit 24 Jahren wurde er bei den Wiener Philharmonikern aufgenom-men und verliess diese 2010 wieder, um sich ausschliesslich seiner Solokar-riere zu widmen. Als Solist konzertiert Xavier de Maistre regelmässig in be-

toires auf den berühmtesten Bühnen der Welt wie das Teatro alla Scala in Mai-land, die Bayerische Staatsoper in Mün-chen, das Royal Opera House Covent Garden in London, die Genfer Oper, die Wiener Staatsoper und die Metropoli-tan Opera in New York. Neben mehre-ren Einspielungen bei Telos Music und ORFEO mit deutschem Liedrepertoire hat die Künstlerin einen Exklusivver-trag bei Virgin/EMI Classics. Bisher sind vier CDs erschienen: «Arie di bravura», «Mozart Donna», «Coloratura» und «Poesie». Die CD «Poesie» mit Orche-sterliedern von Strauss (Dirigent: Chri-stian Thielemann) erschien im Januar 2011. Eine CD mit Liszt-Liedern wird im Winter 2011 erscheinen.

deutenden Konzerthäusern Europas, Japans und der USA und trat bereits mit zahlreichen renommierten Orches-tern unter der Leitung von Sir André Previn, Sir Simon Rattle, Heinrich Schiff, Walter Weller, Josep Pons, Bertrand de Billy und Philippe Jordan auf. Xavier de Maistre ist auch bei vielen wich-tigen Festivals wie u.a. dem Schleswig-Holstein-Festival, den Salzburger Fest-spielen und der Schubertiade zu Gast. Als Kammermusikpartner spielt er u.a. mit Daniel Müller-Schott und Arabella Steinbacher zusammen. Im Mai 2002 spielte er als erster Harfenist in der Ge-schichte der Wiener Philharmoniker ein Solokonzert. 2009 wurde er als bes-ter Instrumentalist des Jahres mit dem Echopreis ausgezeichnet. Seit 2001 ist Xavier de Maistre Professor an der Mu-sikhochschule Hamburg.

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Lieder für die NachtBei einem Grossteil der Liedkompositionen von Franz Schubert handelt es sich weniger um Volks- als vielmehr um Kunstlieder. Sie bestechen durch Schuberts sensiblen Umgang mit den literarischen Texten. Sie sind geprägt vom Rückzug in die Kunst angesichts der unzureichenden politischen Lage in der restaurativen Metternich-Ära, vom Kampf um künstlerische Anerkennung und soziale Absicherung, von der Einsamkeit des Künstlers in der Gesellschaft, vom Geist der Freundschaft und immer wieder von der holden Kunst als Trösterin in den Wogen des Lebens. Von Richard Strauss sind uns rund 150 Lieder überliefert. Die Lieder des spätromantischen Komponisten sind

zum Teil auch für einen grossen Orchester-apparat eingerichtet. Einen Grossteil davon hatte Strauss für seine Frau Pauline geschrieben. «Beim Schlafenge-hen» – nach einem Text von Hermann Hesse – ist das dritte der «Vier letzten Lieder», die zu den berühmtesten Liedern Richard Strauss’ überhaupt zählen. Das Frankreich des 19. Jahrhunderts

weist ein grosses Liedrepertoire auf, deren Komponisten heute nahezu in Vergessenheit geraten sind, darunter Ernest Chausson sowie der 1874 in Caracas geborene französische Komponist Reynaldo Hahn. Beide waren unter anderem Schüler von Jules Massenet. In die Jugendjahre Hahns fallen zwei seiner Lieder-zyklen. «Les chansons grises», darin enthalten «L’heure exquise», wurden 1890 in Anwesenheit des Dichters Paul Verlaine urauf-geführt. Fünf Jahre später entstand «Mélodie 1». Eva Dall’Acqua war die Tochter des berühmten Malers Cesare Dall’Acqua. Ihr Schicksal war jenes vieler Komponistinnen dieser Zeit. Sie ver-schwand weitgehend in der Bedeutungslosigkeit. Allein mit ihrem Lied «Villanelle» ist sie in die Geschichte eingegangen. Das Lied für Koloratursopran wurde in den Soundtracks der Filme «Get hep to love» und «I married an angel» verwendet. Einen Lie-derabend mit einer Harfe zu kombinieren, mag spätestens seit Johann Wolfgang von Goethes «Wilhelm Meister» nicht über-raschen. Die zwei grossen Harfenvirtuosen des 19. Jahrhunderts waren Elias Parish-Alvars und Felix Godefroid. Mit seinem Werk «Mes exercices pour la harpe» verfasste der Belgier Godefroid ein Standardwerk für Generationen von Harfenschülern. cg

«Einen Grossteil der Lieder hatte

Richard Strauss für seine Frau Pauline

geschrieben.»

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16 Opus I I I

Tonhalle, Grosser Saal

Sonntag, 29. Januar 2012, 19.30 Uhr

Sir Roger NorringtonDirigent

Zürcher Kammerorchester

Einführung durch Majordomus alias Stephan Mester um 19.00 Uhr im Foyer der Tonhalle

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Programm

Igor Strawinsky 1864–1949

Suite «Histoire du Soldat» (26’)

1. Marche du soldat 5. Petit concert 2. Le violon du soldat 6. Trois danses: Tango-Valse-Ragtime 3. Pastorale 7. Danse du diable 4. Marche royale 8. Grand choral

Pause (20´)

Georg Friedrich Händel 1685–1759

Wassermusik HWV 348–350 (58‘)

Suite No. 1 in F-Dur 1. Ouverture 6. Air 2. Adagio e staccato 7. Menuett 3. Allegro — Andante — Allegro 8. Bourrée da capo 9. Hornpipe 4. Andante 10. Allegro moderato 5. Menuett

Suite No. 2 in D-Dur 11. Ouverture (Allegro) 14. Lento 12. Alla Hornpipe 15. Bourré 13. Menuett

Suite No. 3 in G-Dur 16. Allegro 20. Allegro 17. Rigaudon 21. Ohne Satzbezeichnung 18. Allegro 22. Ohne Satzbezeichnung 19. Menuett

Änderungen vorbehalten – Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Dieses Konzert findet im Rahmen folgender Abos statt: Grosses Abo, Sir-Roger-Abo und Winter-Abo.

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

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18 Opus I I I

Sir Roger Norrington

Dirigent

Sir Roger Norrington stammt aus ei-ner musikalischen Familie in Oxford (England). Er studierte Geschichte und englische Literatur und betätigte sich gleichzeitig als Chorleiter. Nachdem er einige Jahre mit erstklassigen Ama-teuren Erfahrungen gesammelt hatte, begann er am Royal College of Music in London eine professionelle Karriere als Sänger und Dirigent. 1978 gründete er die London Classical Players, um die Aufführungspraxis mit Originalinstru-menten in der Zeit von 1750 bis 1900 zu erforschen. Das Orchester erntete viel Lob, insbesondere für die Gesamt-einspielung der Beethoven-Sinfonien für EMI. Für diese Aufnahmen wurden die Classical Players für den Grammy nominiert und mehrfach ausgezeich-net. Die von Sir Roger Norrington auf-genommenen Werke von Haydn, Mo-

Teufelspakt und ThemsefahrtReichtum allein macht nicht glücklich. Das ist die Quintessenz von Igor Strawinskys parabelhaftem musikalischen Märchen für einen Erzähler, zwei Schauspieler und sieben Musiker mit dem Titel «Histoire du soldat». Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Nationaldichter Charles-Ferdinand Ramuz, der – Ironie des Schicksals – auf dem aktuellen Schweizer Zweihun-dert-Franken-Schein abgebildet ist. Strawinsky und Ramuz be-dienten sich bei ihrer «Geschichte vom Soldaten» zweier Märchen,die der Märchenforscher Alexander Afanassjeff in seinen «Russischen Volksmärchen» herausgegeben hat. Erzählt wird die

zart und Beethoven vermitteln den Zuhörenden eine Vorstellung davon, wie diese Stücke in ihrer Zeit geklun-gen haben könnten. Seine Arbeit an Partituren, am Klang, an Grösse, Sitz-ordnung und Spielart des Orchesters hatte weitreichende Auswirkungen auf die aktuelle Rezeption der Musik des 19. Jahrhunderts gehabt. So ist es nicht überraschend, dass er weltweit bei Sin-fonieorchestern sehr gefragt ist. Er ar-beitete in Grossbritannien am Opern-haus Covent Garden und an der English National Opera. Als Chefdirigent der Camerata Salzburg und seit 1998 des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart eta-blierte Sir Roger Norrington einen ihm am Herzen liegenden historischen Auf-führungsstil. Ab der Saison 2011/2012 wird er als Principal Conductor beim Zürcher Kammerorchester tätig sein. Auch als Autor zahlreicher Fachbücher ist er in Erscheinung getreten, die er parallel zu seiner künstlerischen Arbeit geschrieben hat. Sir Roger Norrington lebt mit seiner Frau (Choreografin) und seinem Sohn in Berkshire.

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«Reichtum allein macht auch nicht glücklich.»

Geschichte eines Soldaten, der sich mit dem Teufel auf ein folgen-schweres Tauschgeschäft einlässt. Der Soldat opfert seine Geige gegen ein Buch, das ihm Reichtum verspricht. Dafür verpflichtet er sich, den Teufel im Geigenspiel zu unterweisen. Bei seiner Rück-kehr merkt der Soldat, dass das Leben an ihm vorbeigezogen ist. Es sind Jahre vergangen. Mittlerweile gilt er als verschollen und fahnenflüchtig. Seine Braut ist verheiratet. Er realisiert, dass sein neu gewonnener Reichtum seinen Kummer nicht besänftigenkann. Stattdessen sehnt er sein Geigenspiel zurück, mit dem es ihm gelingen könnte, die kranke Prinzessin zu heilen. Im Kartenspiel mit dem Teufel gewinnt er seine Geige zurück. Aller-dings warnt ihn dieser, in seine Heimat zurückzukehren. Er widersetzt sich den Auflagen des Teufels, rettet die Prinzessin und die beiden werden ein Paar. Ob die beiden glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende leben, wie das jedes gute Märchen prophezeit, oder ob der Teufel doch noch sein Recht fordert, lässt die Geschichte offen. Strawinskys «Histoire du soldat» besticht durch die Ökonomie der Mittel. Es ist für sieben Musiker geschrieben. Neben der Solovioline, die die Seele des Soldaten

musikalisch versinnbildlicht, dominieren Blasinstrumente das Klangbild, die das Stück mit ungewöhnlichen Klangfarben bereichern und durch interessante Kontrastwirkungen die beiden Dialog-partner musikalisch illustrieren. Strawinsky wendet in seiner Suite das sogenannte

Parodieverfahren an, das bereits das Barockzeitalter kennt. Auf verfremdende Art und Weise werden unterschiedliche musikalische Genres – in diesem Falle Tango, Choral, Marsch, Pastorale, Walzer oder Ragtime – miteinander verwoben. Eines der bekann -testen Werke Georg Friedrich Händels überhaupt ist seine «Wassermusik». Händel hatte das Werk anlässlich einer Lustfahrt des englischen Königs Georg I. auf der Themse komponiert: «Am Mittwochabend, ungefähr um acht, begab sich der König in einem offenen Schiff auf eine Bootsfahrt… und fuhr, von vielen anderen mit Standespersonen besetzten Booten begleitet, flussauf nach Chelsea. Ein Schiff der Stadtgilde trug die Musiker, die über 50 Instrumente jeglicher Art verfügten. Sie spielten die ganze Zeit die schönsten, besonders für diese Lustfahrt von Mr. Händel komponierten Sinfonien, welche Seiner Majestät derart gefielen, dass sie auf dem Hin- und Herweg dreimal wiederholt werden mussten.» (Bericht aus der Daily Courant vom 19. Juli 1717)

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Tonhalle, Grosser Saal

Dienstag, 7. Februar 2012, 19.30 Uhr

Diego FasolisCembalo und Leitung

Zürcher Kammerorchester Roberta Invernizzi Sopran

Maria Hinojosa Montenegro SopranFilippo Mineccia Countertenor

Einführung durch Majordomus alias Stephan Mester um 19.00 Uhr im Foyer der Tonhalle.

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22 Opus I I I

Programm 1. Teil

Giovanni Bononcini 1670–1747

Serenata «Amor non vuol diffidenza» 1. Preludio Marche-Minuetto 2. Rezitativ «Felice te Dorinda» (Irene, Dorinda)

3. Arie «Ah! Ah, ch’io non posso lasciar d’amare » (Irene)

4. Rezitativ «Dunque chi segue amore» (Dorinda, Irene)

5. Pastorale «Mi spiace tanto l’aspra tua sorte» (Dorinda)

6. Rezitativ «Se tu sapessi quanto vezzoso è l’idol mio» (Irene, Dorinda)

7. Arie « Al nome del mio ben» (Irene)

8. Rezitativ «Vorrei ma non ti spiaccia veder chi t'innamora» (Dorinda, Irene, Iliso)

9. Arie «Zeffiretti vezzosetti» (Ilisio)

10. Rezitativ «Iliso, amato Iliso» (Irene, Iliso)

11. Rondeau «Sanno ben le tue pupille» (Irene)

12. Rezitativ «Bella sò che tu m’ami» (Iliso, Irene, Dorinda)

13. Arie «No spietato non negare» (Dorinda)

14. Rezitativ «Ninfa, deh mi perdona» (Iliso, Dorinda, Irene)

15. Aria «Sì tiranno spietato» (Irene)

16. Rezitativ «Veggio il tuo affetto» (Iliso, Irene)

17. Arioso «Bella ti credo» (Iliso)

18. Rezitativ «Di me ti fida Iliso» (Irene)

19. Arioso «Bella ti credo» (Iliso)

20. Rezitativ «Tropo diffidi Iliso» (Dorinda)

21. Arie «Non così colomba amante il suo bene» (Dorinda)

22. Rezitativ «Dorinda un alma imbelle di serbar lunga fede» (Iliso, Irene)

23. Arie «Caro mio ben sì sì» (Irene)

24. Arie «Cessa, deh cessa ormai d’affliger chi t’adora» (Dorinda, Iliso, Irene)

25. Finale a tre «Irene bella» (Iliso, Irene, Dorinda)

Pause (20´)

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Opus I I I 23

Programm 2. Teil

Alessandro Scarlatti 1660–1725 Serenata «Venere, Adone e Amore» 1. Sinfonia 2. Rezitativ «Dal giardin del piacere» (Venere)

3. Arie « Onde belle dall’aure agitate » (Venere)

4. Rezitativ –(Arioso)- a due : « Madre ! », « Figlio ! » (Amore, Venere)

5. Arie «Vanne, vanne vola alato arciero» (Venere)

6. Rezitativ «Taci ch’egli già viene» (Venere, Amore, Adone)

7. Arie «Se ti muovi alle mie pene» (Adone)

8. Rezitativ «Adone io son gelosa» (Venere, Amore, Adone)

9. Arie «Credigli o dea severa» (Amore)

10. Rezitativ «Perchè, perchè dunque mi lascia?» (Venere, Adone)

11. Arie «Io d’altra non m’accendo » (Adone)

12. Rezitativ «S’io rimiro un bel ciglio» (Adone)

13. Sinfonia und Arie «Senti, senti le trombe altere» (Amore)

14. Rezitativ «Cupido che m‘intende» (Venere, Adone, Amore)

15. Arie a tre «Amore, amore insegna ardore« (Venere, Adone, Amore)

16. Rezitativ «Quante, quante beltà tradite» (Venere, Adone, Amore)

17. Arie «D’elemento ch’è instabile e infido» (Venere)

18. Rezitativ «Della mia genitrice» (Amore, Venere, Adone)

19. Arie «Adone ha ragione s’ha l’alma fedel» (Amore)

20. Rezitativ «Ben mio, sì ch’hai ragione» (Venere)

21. Arie a due «M’amerai?», «T’adorerò! » (Venere, Adone)

22. Arie «Ch’io mai ti lasci, o bella» (Adone)

23. Rezitativ «Non mi mancar di fede» (Venere)

24. Arie «Non v’è maggior vendetta» (Venere)

25. Rezitativ «Quando piace il legame» (Adone)

26. Arie«A dispetto del cordoglio» (Adone)

Änderungen vorbehalten

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Dieses Konzert findet im Rahmen folgender Abos statt: Kleines Abo, Barock-Abo und Winter-Abo.

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

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Page 24: OPUS III

24 Opus I I I

Roberta InvernizziSopran

Roberta Invernizzi, in Mailand geboren, zählt heute zu den bedeutendsten Barock- und Klassikspezialistinnen. Ihre Engagements führten sie mit namhaften Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Ton Koopman, Jordi Savall und Fabio Biondi zusammen. Zu den Höhepunkten der jüngsten Zeit gehören u.a. eine Europa-Tournee mit Arien und Duetten von Händel zusammen mit Anima Eterna und Philippe Jaroussky, Händels «La Resur-rezione» mit Nikolaus Harnoncourt im Wie-ner Musikverein, ein Rezital mit Il Giardino Armonico im Mozarteum Salzburg und die Rolle der Armida in Händels Rinaldo am Te-atro alla Scala in Milano. Roberta Invernizzi ist auf über 70 CD-Aufnahmen präsent.

Diego FasolisCembalo und Leitung

Diego Fasolis gilt als einer der interes-santesten Interpreten seiner Generation und vereint Vielseitigkeit und Virtuosität mit stilistischer Strenge. Er studierte Orgel, Klavier, Gesang und Dirigieren am Konser-vatorium und an der Musikhochschule Zü-rich. Seit 1986 ist er für das RSI als Musiker und Dirigent tätig, seit 1993 ständiger Ma-estro des Coro della Radiotelevisione Sviz-zera Italiana und seit 1998 Leiter der «I Ba-rocchisti». Er spielte als Gast bei Ensembles ersten Ranges, unter anderem beim RIAS Kammerchor Berlin, den Sonatori de la Gioiosa Marca, dem Concerto Palatino, dem Sinfonieorchester sowie dem Barock-orchester von Sevilla.

Maria Hinojosa Montenegro

Sopran

Die katalanische Sopranistin Maria Hinojosa Montenegro studierte Gesang und Lied an der Escola Superior de Musica de Catalunya, Barcelona, und schloss ihr Studium mit Aus-zeichnung ab. Mit sechzehn gab sie ihr De-büt in verschiedenen Zarzuelas und wurde 2007 für ihre Rolle in «El dúo de la Africana» als beste musikalische Schauspielerin no-miniert. Zahlreiche Auftritte führten Maria Hinojosa Montenegro an renommierte Mu-sikzentren in Europa, den USA und Mexiko. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Gabri-el Garrido, Ottavio Dantone, Rinaldo Ales-sandrini und Eduardo Lopez Banzo.

Filippo MinecciaCountertenor

Filippo Mineccia, 1981 in Florenz geboren, begann seine musikalische Laufbahn im Po-lyphonischen Chor der Musikschule von Fie-sole. Danach studierte er Cello und Gesang am Staatlichen Konservatorium in Florenz und schloss sein Gesangsstudium 2008 mit Auszeichnung ab. Filippo Mineccia arbei-tete mit Ensembles wie Complesso Baroc-co und Concerto Köln und Dirigenten wie Alan Curtis und Antonio Florio zusammen. Zu seinem Repertoire gehören u.a. Pastore und Speranza aus Monteverdis «Orfeo», Orlando (Antonio Vivaldi), Giulio Cesare (Georg Friedrich Händel) und Orfeo aus Glucks «Orfeo ed Euridice».

Page 25: OPUS III

Opus I I I 25

Der Streit der PrimadonnenSchon in der von Kardinal Pietro Ottoboni verfassten Grabinschrift wird Alessandro Scarlatti als grösster Erneuerer der Musik gefeiert. Seine nachhaltigste Innovation war die Einführung der dreisätzigen «Sinfonia» nach dem Schema langsam–schnell–langsam als Pendant zur französischen Opernouvertüre (schnell–langsam–schnell). Als Opernkomponist hatte er in Neapel lange Zeit eine Monopolstellung inne. Dagegen scheiterte er in Venedig mit seinem Bestreben, das Niveau der intrigenreichen, burlesk-karnevalistischen venezianischen Oper zu heben. Neben den 117 Opern weist sein Schaffen rund 800 weltliche Kantaten auf. Bei den Vokal-werken, die mit «Serenata» über-schrieben sind, handelte es sich um einen speziellen Typus einer weltlichen Kantate, die in einem erlesenen Kreis von aris-tokratischen Musikliebhabern zur Abendunterhaltung gegeben wurde. Der Mode der Zeit entsprechend standen zumeist antike oder mythologische Geschichten im Mittelpunkt, etwa die Geschichte von Venus und Adonis aus Ovids Metamor-phosen. Adonis ist so schön, dass sich selbst die Liebesgöttin Venus in ihn verliebt. Doch der schöne Körper des jungen Adonis wird auf der Jagd von wilden Ebern zerfleischt und Venus verfällt in grosses Wehklagen. Typisch für diese Art von Kompositionen, die gewissermassen als musi-kalisch-philosophischer Diskurs zu betrachten sind, ist auch das Auftreten allegorischer Figuren, etwa die Figur des Amor in der Serenata «Amor non vuol differenza» von Giovanni Bononcini, der als Mitglied der Royal Academy of Music in die Geschichte eingegangen ist. Während einer Aufführung seiner Oper «Astianatte» kam es zum legendären Streit zwischen den beiden Primadonnen Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni.

«Adonis ist so schön, dass sich

selbst die Liebesgöttin

Venus in ihn ver-liebt. Doch der

schöne Körper des jungen Adonis

wird auf der Jagd von wilden

Ebern zerfleischt, und Venus verfällt

in grosses Wehklagen.»

Page 26: OPUS III

26 Opus I I I

Tonhalle, Grosser Saal

Mittwoch, 29. Februar 2012, 19.30 Uhr

Michael SanderlingDirigent

Zürcher Kammerorchester Asya Fateyeva Saxophon

Robert Hunger-Bühler Schauspieler

Einführung durch Majordomus alias Stephan Mester um 19.00 Uhr im Foyer der Tonhalle.

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Opus I I I 27

Programm

Anton Arenskij 1861–1906

Variationen über ein Thema von Tschaikowsky op. 35a (15‘)

Allegro con brio – Andante ma non troppo – Finale: Allegro vivo

Alexander Glasunow 1865–1936

Saxophonkonzert Es-Dur op. 106 (15‘)

Allegro moderato – Andante – Allegro

Pause (20´)

Piotr Iljitsch Tschaikowsky 1840–1893

Die Jahreszeiten op. 37a, Fassung für Streichorchester (40‘)

Januar Am Kamin Juli Lied des Schnitters Februar Karneval August Erntelied März Lied der Lerche September Die Jagd April Schneeglöckchen Oktober Herbstlied Mai Helle Nächte November Troikafahrt Juni Barkarole Dezember Weihnachten

Textausschnitte aus «Die vier Jahreszeiten» von Sándor Márai,gelesen von Robert Hunger-Bühler

Änderungen vorbehalten

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Dieses Konzert findet im Rahmen folgender Abos statt: Grosses Abo, Winter-Abo und Das-etwas-andere-Abo.

Konzertende: ca. 21.45 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

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Page 28: OPUS III

28 Opus I I I

Robert Hunger-BühlerSchauspieler

Robert Hunger-Bühler wurde 1953 in Som-meri-Hefenhofen im Thurgau geboren. Nach dem Besuch der Schauspielakademie in Zürich und dem Studium der Theaterwis-senschaften und Philosophie in Wien war er als Schauspieler und Regisseur in Wien, Berlin, Bonn, Düsseldorf und Freiburg tätig. Er arbeitete unter anderem mit den Regis-

Michael SanderlingDirigent

Michael Sanderling ist der jüngste Sohn des Dirigenten Kurt Sanderling. Er begann sei-ne musikalische Ausbildung auf dem Vio-loncello und wurde mit 19 Jahren von Kurt Masur als Solocellist an das Gewandhausor-chester Leipzig geholt. Später war er über viele Jahre in der gleichen Position beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin tätig.

Asya FateyevaSaxophon

Asya Fateyeva wurde 1990 in der Ukraine ge-boren und gewann als Zwölfjährige den In-ternationalen Wettbewerb «Young Soloist» in Gap. Aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Begabung wurde sie 2003 an der berühmten Moskauer Gnessin-Musikschule aufgenom-men. 2005 wechselte sie an die Musikhoch-schule Köln. Die Saxophonistin konzertierte

seuren Jossi Wieler, Frank Castorf, Andrea Breth, Claus Peymann, Luc Bondy, Stefan Pucher, Johan Simons, Klaus Michael Grü-ber und Christoph Marthaler zusammen. In Peter Steins legendärer «Faust»-Inszenie-rung spielte er den Mephisto. Seit der Spiel-zeit 2001/02 ist Hunger-Bühler festes En-semblemitglied am Schauspielhaus Zürich. Ausserdem wirkte er in verschiedenen Fern-seh- und Kinofilmen mit, u.a. in «Unter dir die Stadt», der 2010 zu den Filmfestspielen nach Cannes eingeladen wurde.

mit zahlreichen Orchestern, darunter der Krim-Philharmonie, dem Kiew National-Or-chester, dem Sinfonieorchester Ankara, dem Sinfonieorchester Istanbul, den Bochumer Symphonikern, den Wiener Symphonikern sowie den Moskauer Virtuosen. Sie war in-zwischen bei renommierten Festivals wie den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern zu Gast. Asya hat bei zahlreichen internationalen Wettbewerben den ersten Platz belegt. Sie ist Stipendiatin der ZEIT-Stiftung in «Deutsche Stiftung Musikleben».

Michael Sanderling avancierte in den letz-ten Jahren zu einem der interessantesten Dirigenten seiner Generation. Er war Gast namhafter Orchester, darunter des Tonhal-le-Orchesters Zürich, des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem Radio-Sin-fonieorchester Stuttgart. Von 2006 bis 2010 war Michael Sanderling künstlerischer Lei-ter und Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam, ab der Saison 2011/12 ist er Chef-dirigent der Dresdner Philharmonie.

Page 29: OPUS III

Opus I I I 29

Schüler und LehrerDer 1861 in Nowgorod geborene Komponist Anton Arenskij ist weniger durch sein eigenes Schaffen als vielmehr durch seine deutlich berühmteren Kompositionsschüler in die Musikgeschichte eingegangen. Er selbst war Schüler am St. Petersburger Konser-vatorium, wo er bei Rimski-Korsakow studierte. Zu seinen Schülern zählten Sergei Rachmaninoff und Alexander Skrjabin. Der Zeit-

genosse Alexander Glasunows entwickelte keinen eigenen Personalstil. Sein musika-lischer Eklektizismus wird auch an den Variationen über ein Thema von Tschaikowsky deutlich, die wenige Monate nach dessen Tod im Jahre 1893 entstanden sind. Ähnlich wie bei Tschaikowsky sind die Werke Arenskijs deutlich von der westlichen Musik, von Komponisten wie Schumann oder Cho-pin, beeinflusst, so dass sie im Gegen-satz zu denen Glasunows deutlich weniger

«russisch» anmuten. Glasunow, ebenfalls Schüler Rimski-Korsakows, vereinigt eben jene nationalrussischen Elemente mit der westlichen Kompositionstechnik. Er galt schon zu seinen Lebzeiten als «letzter Klassiker» der russischen nationalen Schule. Sein Konzert für Altsaxophon datiert auf das Jahr 1934. Wenige Jahre zuvor war Glasunow nach Paris emigriert. In seinem Werk bricht sich ein letztes Mal das schwärmerische Schwelgen der Spätromantik Bahn und kostet alle emotionalen Höhen und Tiefen musikalischer Ausdruckskraft voll aus. Unüberhörbar liess sich Glasunow in diesem einsätzigen Werk von der Filmmusik inspirie-ren. Dazwischen ertönen russische Volksweisen als melancho-lischer Gruss an die ferne Heimat. Bei dem Titel «Jahreszeiten» denkt man wohl eher an Antonio Vivaldi und nicht an Peter Tschaikowsky, der 1875/76 zwölf Charakterstücke für Klavier geschrieben hat, die die einzelnen Monate im Jahreskreis atmosphärisch einfangen. So beschreibt der Monat Mai etwa die Stimmung einer sternklaren Frühlingsnacht, während im Monat September eine Jagdszene musikalisch eingefangen wird. Das Stück erschien später in einer Orchesterfassung. Der ungarische Romancier Sándor Márai (1900–1989), war einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. In seinen Miniaturen «Die vier Jahreszeiten» eröffnet er dem Leser den un-mittelbaren Blick auf den Menschen hinter dem Schriftsteller.

«Ein letztes Mal bricht sich das

schwärmerische Schwelgen

der Spätromantik Bahn.»

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30 Opus I I I

Kirche St. Peter

Mittwoch, 18. Januar 2012, 19.30 Uhr

Malin Hartelius Sopran

Zürcher KammerorchesterAndreas Spering Dirigent

Benoît Laurent OboeWilli Zimmermann Violine

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Opus I I I 31

Programm

Johann Sebastian Bach 1685–1750

Konzert c-Moll für Oboe und Violine BWV 1060 (15‘) Allegro – Largo, ovvero adagio – Allegro

Kantate BWV 82 «Ich habe genug» (23‘)

1. Arie «Ich habe genug» 2. Rezitativ «Ich habe genug» 3. Arie «Schlummert ein, ihr matten Augen» 4. Rezitativ «Mein Gott!» 5. Arie «Ich freue mich auf meinen Tod»

Pause (5´)

Georg Philipp Telemann 1681–1767

Ino Kantate TWV 20:41 (35‘)

1. Rezitativ «Wohin soll ich hin?» 2. Arie «Ungöttliche Saturnia» 3. Rezitativ «O all ihr Mächte des Olympos» 4. Larghetto «Wo bin ich? O Himmel!» 5. Tanz der Tritonen 6. Rezitativ «Ungewohnte Symphonien» 7. Aria «Meint ihr mich, ihr Nereiden?» 8. Rezitativ «Und nun? Ihr wendet euch so schnell zurück?» 9. «Tönt in meinen Lobgesang»

Änderungen vorbehalten

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Dieses Konzert findet im Rahmen des Barock-Abos statt.

Konzertende: ca. 21.00 Uhr

Page 32: OPUS III

32 Opus I I I

Andreas SperingDirigent

Andreas Spering gehört zu den führenden Spezialisten für Alte Musik. Er studierte bei Gerd Zacher in Essen und bei Reinhard Goe-bels Ensemble Musica Antiqua Köln, dem er von 1990 bis 1994 als Cembalist ange-hörte. Seit 1996 ist er Künstlerischer Leiter der Brühler Schlosskonzerte sowie der von ihm gegründeten Capella Augustina. 1999 wurde Andreas Spering zum Musikalischen Leiter der Händelfestspiele am Badischen Staatstheater Karlsruhe ernannt. Er war u.a. zu Gast beim Royal Scottish National Or-chestra, dem Gothenburg Symphony Or-chestra, dem Ensemble Orchestral de Pa-ris, dem New Japan Philharmonic Orchestra und dem Gewandhausorchester Leipzig.

Malin HarteliusSopran

Die in Schweden geborene Sopranistin Ma-lin Hartelius studierte in Wien und ist seit 1990/91 dem Opernhaus Zürich verbun-den. Gastspiele führten die Künstlerin zu den Festivals in Salzburg, Aix-en-Provence, Ludwigsburg und Schwetzingen. Sie sang Adina in Frankfurt, Sophie in Berlin, Adele in Paris, Konstanze in Hamburg und Mar-zelline in München. Im Konzertbereich ar-beitet Malin Hartelius u.a. mit Dirigenten wie Nicolaus Harnoncourt, Riccardo Chailly, John Eliot Gardiner und Franz Welser-Möst. Malin Hartelius wurde im Januar 2010 in Stockholm vom schwedischen König mit dem Orden für Wissenschaft und Kunst «Litteris et Artibus» ausgezeichnet.

Benoît LaurentOboe

Benoît Laurent studierte zuerst Blockflöte, Barockoboe und moderne Oboe in Belgien. Danach wechselte er zu Michael Niesemann an die Hochschule für Musik in Würzburg. 2008 wurde er Preisträger des berühmten Wettbewerbs Musica Antiqua in Brügge. Benoît Laurent konzertiert mit vielen be-rühmten Orchestern und Ensembles wie z.B. Concerto Köln, Orchestre des Champs Elysées, Amsterdam Baroque Orchestra und Les Agremens. Dazu kommen Auftritte als Solist sowie diverse CD-Aufnahmen mit Or-chestern wie dem Concerto Köln, der Aka-demie für Alte Musik Berlin oder La Stagio-ne Frankfurt.

Willi ZimmermannVioline

Der 1961 in Basel geborene Willi Zimmer-mann erhielt seinen ersten Violinunterricht mit sechs Jahren bei Wolfgang U. Stett-ler. Später wurde er in die Klasse von San-dor Zöldy aufgenommen und schloss sein Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeich-nung ab. Von 1981 bis 2007 war Willi Zim-mermann Primarius des Amati-Quartetts. Neben dem klassischen und romantischen Repertoire liegt dem Musiker besonders die Musik des 20. Jahrhunderts am Herzen. Von 1992 bis 2011 war Willi Zimmermann erster Konzertmeister des Musikkollegiums Win-terthur und ist seit 2008 Konzertmeister des Zürcher Kammerorchesters.

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Opus I I I 33

Die Kunst des «Remake»Im Jahre 1729 übernahm J.S. Bach die Leitung des von G.P. Telemann 1701 gegründeten Collegium musicum. Für die Aufführungen mit dem Collegium musicum bearbeitete Bach eigene Komposi-tionen seiner früheren Jahre, in denen sein Alltag noch nicht von den Aufgaben als Thomaskantor zu Leipzig geprägt war. Die Cembalokonzerte etwa gehen auf die Violinkonzerte zurück.

Die Rekonstruktion des Doppelkonzerts für Violine und Oboe, deren Autograf verloren ging, verdanken wir einem erst später mit dem Collegium musicum aufgeführten Konzert für zwei Cembali BWV 1060. Wann genau das ursprüngliche Violinkonzert entstand, ist unklar.

Dass Bach Bearbeitungen früherer Kompositionen vornahm – heute würde man von «Remake» sprechen –, war in Zeiten, in denen die Kunst noch nicht

vom Originalitätsgedanken der Moderne geprägt war, alles andere als ungewöhnlich, war doch sein Hauptgeschäft die kirchen-musikalische Versorgung der Thomaskantorei, für deren Gottes-dienste es wöchentlich eine geistliche Kantate nach den Texten der Heiligen Schrift zu komponieren galt. Von den insgesamt etwa 300 Kantaten, die Bach komponiert haben soll, sind heute 200 Kantaten überliefert. Eine der bekanntesten ist die Kantate «Ich habe genug», komponiert für den 2. Februar 1727. Es handelt sich um das Fest «Darstellung des Herrn» bzw. «Mariä Reinigung». Nach der jüdischen Tradition galt eine Frau nach der Geburt eines Knaben für 40 Tage als unrein. In Erinnerung an das Pessach-Fest wurde der Erstgeborene im Tempel dem Herrn als Reinigungs-opfer dargebracht. Eindrücklich schildert die Heilige Schrift die Begegnung der Heiligen Familie mit dem greisen Simeon, der in Jesus den Herrn erkennt und darin die Vollendung seines Lebens sieht. Bachs Zeitgenosse Georg Philipp Telemann verfasste im Jahre 1765 eine weltliche Kantate, die ganz klar den Opern-komponisten durchscheinen lässt. Der Stoff stammt aus der griechischen Mythologie. Ino, die zweite Frau des Athamas, veran-lasst ihren Ehemann, seine beiden Söhne aus erster Ehe den Göttern zu opfern, um das Land vom vermeintlichen Fluch der Unfruchtbarkeit zu befreien. Inos Plan wird von Athamas erster Frau Nephele vereitelt, Athamas jedoch verfällt dem Wahnsinn.

«Zeiten, in denen die Kunst noch nicht vom Originalitäts-

gedanken der Moderne geprägt

war.»

Page 34: OPUS III

34 Opus I I I

Nuggi-Konzert

ZKO-Haus

So, 15. Januar 2012, 14.00 und 16.00 Uhr

«Gegenseitig/Gegensaitig»Sandra Goldberg Violine

Frauke Tometten Molino ViolaSeon-Deok Baik Kontrabass

Kurt Meier OboeJosias Just Klarinette

Kammermusik@ZKO

ZKO-Haus

Sonntag, 15. Januar 2012, 11.00 Uhr

Page 35: OPUS III

Opus I I I 35

Programm

Michael Haydn 1737–1806

Divertimento in C-Dur (Perger Nr. 98)Allegro (molto) – Menuett – Aria. Adagio – Menuett – Andante – Presto

Ludwig van Beethoven 1770–1827

Trio in C-Dur op. 87Allegro – Adagio cantabile – Menuetto. Allegro molto. Scherzo – Finale. Presto

Nur am Konzert Kammermusik@ZKO

Sergei Prokofjeff 1891–1953

Quintett g-Moll op. 39 für Oboe, Klarinette, Violine, Viola und KontrabassTema Moderato – Andante energico – Allegro sostenuto, ma con brio – Adagio pesante – Allegro precipitato, ma non troppo presto – Andantino

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertdauer: 1 h

Ein Teil der Yoga-Matten wurde uns von JADEYOGA zur Verfügung gestellt. Vielen Dank für die Unterstützung!

Page 36: OPUS III

36 Opus I I I

Frauke Tometten Molino Viola1965 in Deutschland geboren, hat Frauke Tometten Molino in Detmold bei Nobuko Imai und in Bloomington (USA) bei Atar Arad studiert. Sie war Mitglied des Tibor Varga Kammerorchesters, Solobratscherin des European Community Chamber Orchestra und des European Community Youth Orchestra. Seit 1994 ist sie 2. Solobratscherin des ZKO und kammermusikalisch wie solistisch im In- und Ausland konzertierend unterwegs.

Sandra Goldberg ViolineDie amerikanische Violinistin Sandra Goldberg kam 1985 nach Zürich, wo sie als dritte Soloviolinistin des ZKO engagiert wurde. Von 1999 bis 2003 agierte sie auch als Stellvertre-tende Konzertmeisterin. Als Solistin und Kammermusikerin hat sie in den USA, in Kanada, Europa und Fernost konzertiert. Sie spielt auch gern zeitgenössische Musik und hat schon etliche Uraufführungen, u.a. mit den Kammersolisten Zürich und dem ZKO gespielt.

Seon-Deok Baik KontrabassSeon-Deok Baik studierte an der Seoul National University für Instrumentalmusik in Korea. So war sie unter anderem mit dem Asia Youth Orchestra unter der Leitung von Yehudi Menuhin auf Asientournee. Seit 1999 ist Seon-Deok Baik als Solo-Kontrabassistin im ZKO engagiert. Sie spielt daneben in Kammermusikformationen wie dem Trio Contrasto, mit Akkordeon und Geige, im Terzett mit zwei weiteren Bassisten sowie im Duo mit Alphorn.

Kurt Meier OboeDer Schweizer Oboist Kurt Meier erhielt mit zwölf Jahren seinen ersten Oboenunterricht am Konservatorium Zürich bei André Raoult. Er ist Solo-Oboist des Zürcher Kammeror-chesters und Professor für Oboe an der Musikhochschule Luzern und betreut beim Amadeus-Verlag in Winterthur als Herausgeber die Veröffentlichung von wertvollen Werken insbesondere der Bläserliteratur.

Josias Just KlarinetteJosias Just ist Soloklarinettist beim Zürcher Kammerorchester. Seine musikalische Ausbil-dung erhielt er am Konservatorium Luzern bei Giambattista Sisini. Sein Interesse gilt gleichermassen unbekannten Werken der Klassik und Romantik sowie moderner Musik. Seit 1984 ist Josias Just Lehrer für Klarinette am Zürich Konservatorium in den Fächern Klassik und Jazz und unterrichtet Fachdidaktik an der HMT Zürich.

Page 37: OPUS III

Opus I I I 37

Zwei Brüder machen KarriereWie sein heute ungleich populärerer Bruder Joseph Haydn erlebte Johann Michael Haydn seine musikalische Sozialisierung im Dunstkreis der Kirche. Beide Brüder erhielten ihre Ausbildung bei denWiener Sängerknaben. Beide machten Karriere, der eine am Hofe des Fürsten Esterhazy im weltlichen Dienst, der andere am Hofe des Salzburger Erzbischofs. Über 40 Jahre wirkte Michael

Haydn als Kirchenmusiker in Salzburg, machte Bekanntschaft mit Mozart, der ihn als Komponist sehr schätzte. Neben zahlreichen geistlichen Werken komponierte Michael Haydn über vierzig Sinfonien, etliche Solokonzerte und Opern und war Lehrer von Carl Maria von Weber und Anton Diabelli. Nichtsdestotrotz ist das Werk seines Bruders Joseph heute deutlich bekannter. Das liegt weniger an der Qualität der Kompositionen als vielmehr an dem sehr schlecht ausgeprägten Ver-lagswesen der Zeit. Im Gegensatz zu Mi-

chaels Werken wurden Josephs Werke schon zu Lebzeiten verlegt und erlangten dadurch eine wesentlich breitere Aufmerksamkeit. Die Divertimenti Johann Michael Haydns fallen in die Zeit der späten 50er-Jahre des 18. Jahrhunderts. Der junge Michael Haydn hatte seine erste feste Stelle zunächst als Geiger, später als bischöflicher Kapellmeister am Hofe des kroatischen Bischofs Adam Patachich inne. Divertimenti wurden zum anspruchsvollen Zeitvertreib komponiert und im Rahmen von kleineren Gesellschaften aufgeführt. Ebenfalls um ein Frühwerk handelt es sich bei Beethovens Trio in C-Dur op. 97. Zu BeethovensFörderern gehörte Joseph Haydn, der seine Schaffenskraft bewun-derte und ihn in die Kreise adeliger Förderer einführte, in denen man sich mit kammermusikalischen Werken präsentieren konnte. Auf Einladung Joseph Haydns wurde das Trio in C-Dur op. 87 erstmals am Hofe des Prinzen Lichnowski aufgeführt. Im Jahr 1923 – während Prokofjeffs Pariser Zeit – bestellte eine fahrende Truppe von Ballettkünstlern eine Ballettmusik bei dem Kompo-nisten. Das Geld reichte allerdings nur für fünf Musiker. Auf diese Weise entstanden einige kammermusikalische Werke, unter anderem das Quintett g-Moll op. 39, das in den verschiedenen Sätzen das tragische Schicksal einer Ballerina nachzeichnet.

«In Salzburg machte Michael Haydn Bekannt-

schaft mit Mozart, der ihn als

Komponist sehr schätzte.»

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38 Opus I I I

Kinderkonzert

Tonhalle, Grosser Saal

So, 22. Jan. 201211.00 Uhr

«Knobel-konzert»

Zürcher KammerorchesterGunnhard Mattes Dirigent

Timo Schlüssel Moderation und Konzept

Ein heiteres und unkonventionelles Rate-spiel mit Henry Wolke, dem Talkmaster ausser Rand und Band. Hört man in einer leeren Muschel wirklich noch das Rau-

schen des Meeres? Warum hören wäh-rend einer Sinfonie von Haydn nach und nach fast alle Musi-ker auf zu spielen? Wie entsteht ein Ton in einer Querflöte? Wichtige Fragen. Clevere Antworten. Für dieses packende Konzert suchen wir

wieder Ratefüchse, die schon immer mehr über Musik wissen wollten. Die etwas andere Musikquizshow für Jugendliche ab 7 Jahren in der neuen, umwerfenden Ausgabe 2012.

Timo Schlüssel Der Saxophonist und Schauspieler besuchte die Jazzschule in Luzern. Erste Engagements beim Circus Monti und Opernhaus Zürich. Er studierte bei Jacques Lecoq in Paris und ist seit 2003 als Regieassistent am Opernhaus Zürich sowie beim ZKO engagiert. Timo Schlüssel hat eine eigene Firma für Video, Film und Theater.

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Opus I I I 39

Kaufleuten

Fr, 3. Februar 201220.00 Uhr

«ZKO meets…»

JaëlZKO

Willi Zimmermann Leitung

Jaël Sängerin

JaëlJaël Krebs ist Sängerin und Songwriterin der Bands Lunik und MiNa und hat bereits in vielen verschiedenen Kooperationen mit nationalen und internationalen Künstlern begeistert (Mich Gerber, Züri West, Carlos Leal, Gus MacGregor, DJ Tatana, Delerium, Schiller u.a.). – Bevor im März die nächste CD ihrer Band Lunik erscheint, haben wir die Freude, Jaël exklusiv auf der Kaufleuten-bühne in Zürich zu hören. Hier trifft sie auf das Zürcher Kammerorchester und singt aus-gewählte Lieder aus 15 Jahren Musikkarriere.Vorverkauf nur über www.kaufleuten.ch

Willi ZimmermannDer 1961 in Basel geborene Willi Zimmer-mann studierte in der Klasse von Sandor Zöldy und schloss sein Lehr- und Konzert-diplom mit Auszeichnung ab. Von 1981 bis 2007 war Willi Zimmermann Primari-us des Amati-Quartetts. Neben dem klas-sischen und romantischen Repertoire liegt dem Musiker besonders die Musik des 20. Jahrhunderts am Herzen. Von 1992 bis 2011 war Willi Zimmermann erster Konzertmeis-ter des Musikkollegiums Winterthur und ist seit 2008 Konzertmeister des Zürcher Kam-merorchesters.

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40 Opus I I I

Das Ebenbild eines Menschen in Malerei, Skulptur und Fotografie einzufangen, ist ein epochenübergreifendes, universelles Ziel. Die Bildhauer West- und Zentralaf-rikas stellten das menschliche Abbild seit jeher ins Zentrum. Herausragende Per-sönlichkeiten in den höfischen Gebieten wurden so höchste Ehrerbietung und Re-spekt erwiesen. In der Ausstellung vertre-ten sind die führenden Werkstätten der Akan-Region Ghanas, der Königreiche Ife und Benin in Nigeria, die Fürstentümer von Kom und Bagwa in Kamerun eben-so wie die Chokwe aus Angola und die Hemba, Luluwa und Kuba, die grossen Königreiche aus dem Kongo. Erstmals erfolgt eine nahezu vollständige Gegen-überstellung heroischer Protagonisten aus Geschichte, Literatur und münd-

Das ZKO im Museum Rietberg

Fr, 23. März 201220.00 Uhr

«Heroic Africans» –Das Porträt in der Kunst

Afrikas

licher Überlieferung. Zu sehen sind 130 Mei-sterwerke afrikanischer Kunst aus acht Jahr-hunderten (12.–19. Jh.).

Legende zum Bild:Figur des Fürsten Chibinda Ilunga, Chokwe-Region, Angola, vor 1850, Holz, H. 49 cm; 2007.1, Provenienz: Privatsammlung Lissabon, Sammlung Pierre Vérité, Foto: Rainer Wolfsberger, Museum Rietberg, Besitz: Museum Rietberg

Vorverkauf: [email protected] & www.rietberg.chEine Ausstellung des Metropolitan Museum of Art, New York. Ausstellungsdauer: 12. Februar bis 27. Mai 2012

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Opus I I I 41

Unsere CD-Neuerscheinungen

Bach & Sons Johann Sebastian Bach (1685–1750): Klavierkonzert Nr. 1 BWV 1052 d-Moll; Klavierkonzert BWV 1053 E-DurJohann Christian Bach (1735–1782): Klavierkonzert op. VII Nr. 5 Es-DurCarl Philipp Emanuel Bach (1714–1788): Klavierkonzert Wq. 14 H. 417 E-DurSebastian Knauer, Klavier; Zürcher Kammerorchester; Sir Roger Norrington, Dirigent

CHF 27.–

Dmitry Shostakovich Dmitry Shostakovich (1906–1975): Arr. Vladimir Mendelssohn; Sonata for Viola and Piano Gideon Lewensohn (*1954): VioIAlive – Theater Music in Two ActsGilad Karni, Viola; Zürcher Kammerorchester; Ariel Zuckermann, Dirigent

CHF 27.–

Die wilden Schwäne (CD) Frei nach Hans Christian AndersenSandra Studer, Erzählung und Gesang; Timo Schlüssel, Konzept und Text; Aurelio Meyer, Rodolphe Schacher, Musik; Zürcher Kammerorchester; Jochen Rieder, Dirigent

CHF 25.– CD und Buch CHF 45.–

Die wilden Schwäne (Buch) Miriam Zedelius, Illustration; Lorenz Pauli, Text

CHF 28.– CD und Buch CHF 45.–

Antonio Rosetti Antonio Rosetti (1750–1792): Concerto for Oboe & Orchestra in C major; Symphony in F major, Concerto for Oboe & Orchestra in C major; Symphony in D major,Kurt Meier, Oboe; Zürcher Kammerorchester; Johannes Moesus, Dirigent

CHF 27.–

Alle Neuerscheinungen sind unter [email protected] erhältlich.

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42 Opus I I I

ZKO-Inside: Im Gespräch mit Ryszard Groblewski

Wollten Sie schon immer Bratschist werden? Nein. Wie viele Bratschisten spielte ich zuerst Geige. Mein fünf Jahre äl-terer Bruder begann Geige zu spielen, als ich zwei Jahre alt war. Ich bin also

dazu ermuntert. Dieser Lehrer hatte einen ganz anderen Unterrichtsstil als mein Geigenlehrer, da dachte ich mir, ich könnte sicherlich davon profitieren. Es war also in erster Linie wegen dieses Lehrers, dass ich mit dem Bratschen-spielen begann. Sie sind der erste polnische Bratschist, der beim Internationalen Musikwettbe-werb der ARD 2004 in München einen Preis gewonnen hat. Was bedeutete die-ser Preis für Sie?Dieser Preis bedeutet mir sehr viel. Er war schliesslich auch ausschlaggebend dafür, dass ich mich für die Bratsche entschied. Zuerst studierte ich beide Instrumente an der Musikakademie Warschau. Auf die Dauer war es jedoch nicht möglich, mit zwei Instrumenten Karriere zu machen. Ausserdem wollte ich immer das Beste aus dem jewei-ligen Instrument herausholen, und der Tag hat nun mal leider nur 24 Stunden (lacht). Zudem gibt es auch bessere Job-angebote für Bratschisten. Und dann die Bratschenwitze – ich liebe sie. Sie

sind so lustig und so wahr, z.B. dieser: «Was hat der Blitz mit dem Finger eines Bratschisten gemeinsam? – Er trifft nie zweimal die gleiche Stelle.» Ich hatte aber nie das Gefühl, dass ich mich je-mals aktiv für die Bratsche entscheiden musste. Es war vielmehr so, dass die Bratsche über mich entschieden hat.

«Es gibt immer noch unzählige

Werke für mich zu entdecken.»

damit aufgewachsen, und so war es für mich ganz natürlich, dass ich auch Geige spielen lernte, als ich zur Schule kam. Meine grosse Leidenschaft galt je-doch zunächst dem Fussball. Ich spielte in einem Club und trainierte wahnsin-nig viel. Mit 14, 15 Jahren musste ich mich jedoch zwischen Fussball und Vi-oline entscheiden. Da habe ich mich für die Violine entschieden. Ich weiss eigentlich gar nicht mehr warum. Es wäre jetzt natürlich toll, wenn ich sa-gen könnte, ich hätte ein Konzert des Geigers XY gehört und daraufhin hät-te ich mich für Violine entschieden (lacht). Aber dem war nicht so. Ich denke, meine Leidenschaft für die Mu-sik war schliesslich einfach grösser. Ich interessiere mich aber immer noch für Fussball und spiele immer noch ab und zu. Mit 17, 18 Jahren begann ich Brat-sche zu spielen. Ein Lehrer an der War-schauer Musikakademie hatte mich

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Opus I I I 43

Ryszard Groblewski wurde 1983 in Warschau geboren und erhielt

seinen ersten Instrumentalunterricht im Alter von sieben Jahren. Er

absolvierte sein Studium an der Warschauer Musikakademie

bei Professor Piotr Reichert. Ryszard Groblewski gewann mehrere

Musikwettbewerbe, darunter als erster polnischer Bratschist einen Preis am ARD-Musikwettbewerb.

Groblewski spielte in ange-sehenen Konzerthäusern wie dem Wiener Konzerthaus, dem Berliner

Konzerthaus, der Victoria Hall in Genf, der Tonhalle Zürich, der

Liederhalle in Stuttgart, dem Rudolfinum in Prag und dem Schloss

Elmau. Im Februar 2009 wurde Groblewski vom polnischen Pianis-ten Krystian Zimerman eingeladen,

ihn bei einer Konzerttour als Teil eines Piano-Quintetts zu beglei-ten. Im Zusammenhang mit diesem

Projekt feierte er sein CD-Debüt für das Schallplattenlabel «Deut-

sche Grammophon».

Ist das Repertoire nicht eingeschränkter als bei der Violine?Es ist lustig. Viele Leute sagen, auf der Bratsche gibt es gar nicht viel zu spielen. Ich spiele das Instrument jetzt schon seit einigen Jahren und habe nicht ein-mal die Hälfte des gesamten Bratschen-repertoires gespielt. Es gibt immer noch unzählige Werke für mich zu entdecken. Und dann natürlich auch all die zeitge-nössischen Werke für Bratsche, die in Zukunft noch geschrieben werden.Haben Sie schon Werke uraufgeführt?Ein polnischer Komponist fragte mich, ob er eine Sonate für mich komponie-ren dürfe. Er hat mich spielen gehört und fand, ich sei die Person, die seine Musik spielen sollte. Dies war eine gros-se Ehre für mich, weil das Stück tech-nisch sehr anspruchsvoll war. Er schien also ziemlich viel von meinem Können zu halten (lacht).Was ist eigentlich Ihre Aufgabe als Stimmführer?Das Wichtigste ist, die gute Stimmung im Bratschenregister aufrechtzuerhal-ten. Ich bin nicht der Chef, und ich sage den anderen Bratschisten auch nicht, wie sie spielen sollen. Manchmal muss ich Entscheidungen treffen, wenn zu viele Ideen oder Meinungen vorhan-den sind. Und ich versuche die Impulse des Dirigenten und des Konzertmeis-ters aufzunehmen und an meine Brat-schenkollegen weiterzuvermitteln. Vermissen Sie etwas aus Polen?Es gibt diesen typisch polnischen Käse, den man in der Schweiz nicht findet. Es gibt hier viele köstliche Käsesorten, aber diesen speziellen Käse leider nicht. Also muss ich ihn nun selber herstellen (lacht). Meine Tante hat es mir beigebracht.

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Zürcher KammerorchesterUnmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch Edmond de Stoutz ge-gründet, zählt das Zürcher Kammeror-chester heute zu den führenden Klang-körpern seiner Art. Unter der Leitung von Howard Griffiths und Muhai Tang konnte das Ensemble seinen Rang als Kammerorchester von internationaler Bedeutung nachhaltig festigen. Regel-mässige Einladungen zu internationa-len Festivals, Auftritte in den bedeu-tenden Musikzentren Europas sowie ausgedehnte Konzerttourneen durch verschiedene europäische Länder sowie die USA und China und zahlreiche von der Fachpresse gefeierte CDs belegen das weltweite Renommee des Zürcher Kammerorchesters. Neben der Pflege eines breit gefächerten Repertoires, das von Barock über Klassik und Roman-tik bis zur Gegenwart reicht, macht das Zürcher Kammerorchester immer wie-der durch Neuentdeckungen verges-sener Komponisten, aber auch durch die Zusammenarbeit mit Musikern aus anderen Bereichen wie Jazz, Volksmusik und populärer Unterhaltung auf sich aufmerksam. Die Förderung junger In-strumentalisten und angehender Klas-sikfreunde (u.a. in Kinderkonzerten) ist dem Zürcher Kammerorchester eben-so wichtig wie die kontinuierliche Zu-sammenarbeit mit weltweit gefeierten Solisten. Ab der Saison 2011/12 über-nimmt Sir Roger Norrington als Princi-pal Conductor das Zürcher Kammer-orchester. Weitere Informationen zum ZKO: www.zko.ch

1. ViolineWilli Zimmermann, Konzertmeister

Donat Nussbaumer, Stv. KonzertmeisterMichael Gebauer; Sandra GoldbergJana Karsko; Asa Konishi Jankowska

2. ViolineKio Seiler, Stimmführerin

Anna Tchinaeva, Stv. Stimmführerin a.i.Hiroko Takehara; Shunji Akagi

Günther Stückle

ViolaRyszard Groblewski, Stimmführer

Frauke Tometten Molino, Stv. Stimmführerin Mirion Glas; Pierre Tissonnier

VioloncelloNicola Mosca, Stimmführer

Anna Tyka Nyffenegger, Stv. StimmführerinSilvia Rohner

KontrabassSeon-Deok Baik, Stimmführerin

Hayk Khachatryan, Stv. Stimmführer

Feste ZuzügerKurt Meier, Oboe; Roman Schmid, Oboe

Thomas Müller, Horn; Martin Ackermann, HornNaoki Kitaya, Cembalo

HerausgeberZürcher Kammerorchester, Seefeldstrasse 305, Postfach 1284, 8034 Zürich, Tel. +41 44 388 36 00, Fax +41 44 388 36 10

Billettkasse0848 84 88 44 (Mo–Fr 11–18 h), [email protected], www.zko.ch, sowie die üblichen Vorverkaufsstellen

ImpressumRedaktionsleitung ZKO: B. Veraguth, L. SchürmannAutoren: C. Geltinger cg, L. Schürmann lsTitelbild: Priska Ketterer, FotografinBild Sir Roger Norrington: Manfred Esser, FotografBild Xavier de Maistre: Marco Broggreve, Fotograf Übrige Fotografien: AgenturenAnzeigenverkauf: Rewomedia/Publicitas Publimag AGProduktion: Südostschweiz PrintKonzept/Layout: Eisbeer AG/ZH, Euro RSCG Erscheinungsweise: zweimonatlich, 5x im Jahr Auflage: 16 000 Exemplare

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46 Opus I I I

Vorschau März 2012

Sonntag, 4. März 2012, 11.00 Uhr, ZKO-HausKrabbel-Konzert Verschiedene Interpreten und Werke

Samstag, 10. März 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalZürcher Kammerorchester; Sir Roger Norrington, Dirigent; Carolin Widmann, ViolineWerke von Strawinsky und Haydn

Donnerstag, 15. März 2012, 19.30 Uhr, Kirche St. PeterZürcher Kammerorchester; Sergio Azzolini, Fagott und LeitungWerke von Telemann, Fasch und Vivaldi

Samstag, 17. März 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalYaara Tal, Klavier; Andreas Groethuysen, KlavierWerke von Bach, Mozart, Ysaÿe, Strauss und Ravel

Sonntag, 18. März 2012, 11.00 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalKinderkonzert: «Reise mit der Familie Mozart»Zürcher Kammerorchester; Jochen Rieder, Dirigent; Timo Schlüssel, Moderation und Konzept

Freitag, 23. März 2012, Museum RietbergZKO im Museum Rietberg: «Heroic Africans» – Das Porträt in der Kunst AfrikasNähere Angaben und Vorverkauf ab Februar 2012

Dienstag, 27. März 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalZürcher Kammerorchester; Matthias Foremny, Dirigent; Alina Pogostkina, ViolineWerke von Sibelius, Vasks und Grieg

Vorschau April 2012

Sonntag, 1. April 2012, 11.00 Uhr, ZKO-HausKammermusik @ZKO «Opus 1»Willi Zimmermann, Violine; Kio Seiler, Violine; Nicola Mosca, Violoncello; Naoki Kitaya, Cembalo; Emanuele Forni, LauteWerke von Corelli, Torelli, Vivaldi, Dall’Abaco, Geminiani, Caldara und Albinoni

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Opus I I I 47

Sonntag, 1. April 2012, 14.00 und 16.00 Uhr, ZKO-HausNuggi-Konzert «Opus 1»Willi Zimmermann, Violine; Kio Seiler, Violine; Nicola Mosca, Violoncello; Naoki Kitaya, Cembalo; Emanuele Forni, LauteWerke von Corelli, Torelli, Vivaldi, Dall’Abaco, Geminiani, Caldara und Albinoni

Samstag, 21. April 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle Grosser SaalZürcher Kammerorchester; Ruben Gazarian Dirigent; Sergio Tiempo, KlavierWerke von Chopin, Tschaikowsky und Gade

Mittwoch, 25. April 2012, 20.00 Uhr, Kaufleuten «ZKO Meets …» Zürcher Kammerochester; Willi Zimmermann, Leitung; Gabriela Montero, Klavier«Solatino» — ein lateinamerikanischer Abend mit Gabriela Montero und dem Zürcher KammerorchesterNähere Angaben zum Programm ab März 2012. Verkauf nur über www.kaufleuten.ch

Vorschau Mai 2012

Mittwoch, 2. Mai 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalZürcher Kammerorchester; Maurice Steger, Blockflöte und LeitungWerke von Corelli, Hayes und Geminiani

Sonntag, 13. Mai 2012, 11.00 Uhr, ZKO-HausKammermusik@ZKO – «Piano Quartett – Masterpieces»Werke von Mozart und Schumann

Sonntag, 13. Mai 2012, 14.00 und 16.00 Uhr, ZKO-HausNuggi-Konzert – «Piano Quartett – Masterpieces»Werke von Mozart und Schumann

Dienstag, 22. Mai 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalZürcher Kammerorchester; Willi Zimmermann, Konzertmeister und Leitung; Gabriela Montero, KlavierWerke von Vasks und Mozart sowie Improvisationen nach Wünschen des Publikums

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48 Opus I I I

Schön, dass die Zürcher Klassik-Szene auch weiterhin auf höchstem Niveau lebendig bleibt. Gegen Vorweisen einer Karte der Zürcher Kantonalbank erhalten Sie an den Billettkassen des Zürcher Kammerorchesters und der Tonhalle 10% Vergünstigung auf Konzerttickets.

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