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OSKAR T. BERNER

DIE SCHWEIZER IM EHEMALIGEN SÜDWESTAFRIKA

MIT BEITRÄGEN VON ADOLPHE LINDER

DEZEMBER 2010

WINDHOEK TYPOPRINT, SCHWEIZER CLUB NAMIBIA

1998

INHALT

Vorwort des Verfassers

Abkürzungen und Fremdwörter

Einführung

Geschichtlicher Überblick

Schweizer Auswanderung nach Südwestafrika

Konsulardienste

Missionsgesellschaften

Wissenschaft und Forschung

Landwirtschaft

Kaufleute

Gastgewerbe

Industrie und Handwerk

Krankenpflege

Beamte

Soldaten

Schweizer Club

Verschiedenes

Literatur-Nachweis

Namensverzeichnis

Abbildungen

VORWORT DES VERFASSERS

Im Rahmen der seit einigen Jahren entstehenden Chronik der schweizerischen Auswanderung nach dem südlichen Afrika, die von einer Anzahl Auslandschweizern begonnen wurde und zu der ich bereits 1985 ein Bändchen über die Schweizer im einstigen Rhodesien beigetragen habe, freue ich mich, nun auch über unsere Landsleute im ehemaligen Südwestafrika (nun Namibia) beitragen zu können. Auch dies soll ein Dokument zur Auswanderungsgeschichte sein. Die vorliegende Arbeit erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll lediglich einen Begriff vermitteln von der Tätigkeit unserer während der deutschen und südafrikanischen Kolonialzeit im Lande weilenden Landsleute. Sie basiert auf publiziertem Material, Nachforschungen in Bibliotheken und Archiven (hauptsächlich Adressbücher, Kopien von Personalausweisen und anderen Dokumenten, welche leider meist keine Angaben über Gerburts- oder Heimatort enthalten, sonder nur “Schweizer” erwähnen) sowie auf persönlichen Angaben noch im Lande oder in Südafrika lebender Landsleute. Dass es dabei oft recht schwierig ist, angesichts verbreiteter Apathie oder auch Zurückhaltung seitens der befragten Personen, die benötigten Informationen zu erhalten, liegt wohl zum Teil auch in Natur und Charakter des Schweizers. Trans-Gariep, Gross Namaland, Damaraland, Lüderitzland, Deutsch Südwest-Afrika, Südwestafrika, Namibia – alle diese Namen trug das verhältnismässig unbedeutende Gebiet Afrikas, von dem dieses Buch handelt. Wenn ich in diesem Werk vorwiegend den Namen Südwestafrika gebrauche, so geschieht das in voller Absicht. Es war der offizielle und allgemein übliche Name des Landes während der meisten Zeit, von der diese Arbeit handelt. Nun ein paar Worte über mich selbst: Bürger von Rupperswil AG, 1922 in Basel geboren, kann ich auf ein typisches Auswandererleben zurückblicken, das zeigen mag, wie es so manchem Europäer, der der Anziehungskraft Afrikas erlag, im wechselvollen Geschick der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts ergangen ist. 1950 zusammen mit Ehefrau nach Aethiopien gezogen, 1952-55 in Tanganyika, dann bis 1961 im damals noch belgischen Kongo. Anschliessend für 23 Jahre in Rhodesien, dem heutigen Zimbabwe, endlich eine zweite Heimat gefunden, 1984 nach Südafrika weiter gewandert und seither dort im Ruhestand. Dazwischen ausgedehnte Reisen nach Europa, Australien, Nord- und Südamerika und verschiedene längere Aufenthalte in Südwestafrika. Ich möchte an dieser Stelle all jenen von Herzen danken, die mir mit Rat und Tat geholfen und damit dazu beigetragen haben, das Buch in der heutigen Form herauszubringen. Besonders möchte ich dabei erwähnen: - Meine Tochter Marguerite Berner, der ich dieses Buch widme, in Würdigung ihres nie nachlassenden Vertändnisses sowie der tatkräftigen Mitwirkung bei dessen Gestaltung. In ihr hatte ich eine erstklassige Mitarbeiterin. - Adolphe Linder in Kapstadt, der mir seine Aufzeichnungen und Unterlagen zur Verfügung stellte. - Herrn Carl Schlettwein von den Basler Afrika Bibliographien für seine Unterstützung, Ratschläge und Anregungen. - Frau Silvia Weber, die Tochter des Tierarztes Dr. A.H.M. Zschokke, und ihren Menn Herrn M. Weber, in Swakopmund, für ihre freundliche Hilfsbereitschaft und Unterstützung. - Die Direktion und alle Mitarbeiter der Gesellschaft für Wissenschaftliche Entwicklung (Sam Cohen Bibliothek) in Swakopmund. - Die Direktion und Mitarbeiter des Nationalarchivs für Namibia in Windhoek. - Das Schweizerische Konsulat in Kapstadt für freundlich gewährte Hilfe. - Den Schweizer Club Südwestafrika/Namibia, vor allem dessen Vizepräsidenten Kurt Neuenschwander, sowie allen Angehörigen der Schweizerkolonie, dort und in

Südafrika, die mir bei der Beschaffung der benötigten Informationen geholfen haben. Sie sind zu zahlreich, um sie alle einzeln aufzuführen. Und zum Schluss auch noch Dank an das alte, schöne, weite Südwestafrika, in Erinnerung an all die langen Wanderungen hinaus in das prächtige, herbe, wilde Land, das leider unaufhaltsam dem Vormarsch der “Zivilastion” zum Opfer fällt.

ABKÜRZUNGEN UND FREMDWÖRTER

C.D.M. Consolidated Diamond Mines. Bergwerkgesellschaft, die das Monopol über die Diamanten-Produktion Südwestafrikas ausübt. ESCOM Electricity Supply Commission (South Africa). Südafrikanische halbstaat-liche Elektrizitätsgesellschaft. O.G.C.G. Ostschweizerische Geographisch-Commercielle Gesellschaft in St. Gallen. OMEG Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft. O.P.O. Ovambo People’s Organization – Vorläufer von SWAPO. M.P.L.A. Movimento Popular de Libertação de Angola. Angolanische Befreiungs-bewegung. S.W.A.C. South West Africa Company (British), gegründet 1892, mit Minen-Interessen, hauptsächlich Kupfer, in Otavi, etc. SWAKARA Handelsmarke und Qualitätssymbol für die begehrten südwest-afrikanischen Astrachan-Pelze (Karakul). SWAPO South West African People’s Organization. Südwestafrikanische Volks-Organisation, Befreiungsbewegung. SWAWEK Südwestafrikanische Elektrizitäts- und Wasserwerke. UNO, UN Organisation der Vereinigten Staaten. UNTAG United Nations Transition Assistance Group. Übergangs-Hilfskorps der Vereinigten Nationen, an welchem die Schweiz mit einer medizinischen Mission beteiligt war. UNITA União Nacional para a Independencia Total de Angola. Befreiungsbewegung unter Dr. Jonas Savimbi. ASKARI Kisuaheli: Eingeborenen-Soldat in ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika. SUNDOWNER Im südlichen Afrika ein beliebtes gemütliches Zusammensitzen bei einem Drink vor Sonnenuntergang. Schweizer Kantone sind durch nachstehende offizielle Abkürzungen gekennzeichnet:

AR Appenzell A/Rh. BE Bern BL Basel-Land BS Basel-Stadt FR Freiburg/Fribourg GL Glarus GR Graubünden JU Jura LU Luzern NE Neuenburg/Neuchâtel NW Nidwalden

OB Obwalden SG St. Gallen SH Schaffhausen SZ Schwyz TG Thurgau TI Tessin UR Uri VD Waadtland VS Wallis ZG Zug ZH Zürich

EINFÜHRUNG Südwestafrika, oder wie man es nun nach Erlangung der Unabhängigkeit heisst: Namibia, het eine Fläche von 824,269 km2, ist also etwa zwanzigmal so gross wie die Schweiz. Es ist ein Land vielfältiger Gegensätze: von der Welt ältester Wüste bis zu wilden Bergen, dichten Wäldern und grossen, wasserreichen Flüssen. Ebenso vielfältig und reich ist seine Tier- und Pflanzenwelt. Im Westen die Namib-Wüste mit ihren Sanddünen, im Osten die Kalahari, mit dem einzig landwirtschaftlich nutzbaren Boden im zentralen Plateau, ist es auf drei Seiten von fliessendem Wasser umgrenzt: Im Süden bildet der Oranje-Fluss (Gariep) die Grenze gegen Südafrika, im Westen der Atlantische Ozean, wo der kalte Benguelastrom der Küste entlang nach Norden streicht, und im Norden bilden die Flüsse Kunene, Okavango, Kwando und Sambesi die Grenze gegen Angola und Sambia. Das Land zwischen diesen Wasserläufen weist dagegen keine permanente Flüsse auf. Es wird durchschnitten von einer Anzahl trockner Flusstäler (Riviere), die sich aber oft nach jahrelanger Trockenheit bei schweren Gewittern plötzlich in reissende Ströme verwandeln können. Die Küste ist ungegliedert und weist nur drei Einbuchtungen auf: die Lüderitzbucht, Sandwich und Walvis Bay. Der Benguela-Strom ist zum Teil für die ausserordentliche Trockenheit der Küstenregion, aber auch für den grossen Fischreichtum verantwortlich. Die Namibwüste ist eines der trockensten Gebiete der Welt und weist bis 325 m hohe Sanddünen auf. Im Norden dominieren ausgesprochen flache Ebenen die Landschaft. Dies ist das am dichtesten bevölkerte Gebiet des Landes. Mit einer Höhe von 3,252 m ist der Brandberg die höchste Erhebung des Landes, doch weist die Gegend südlich von Windhoek ebenfalls Höhen von über 2,000 m auf. Im Osten greift die Kalahari-Wüste von Botswana her über die Grenze. Hier und auch auf dem zentralen Plateau wird hauptsächlich Vieh- und Schafzucht betrieben. Amtssprache ist Englisch (seit Erlangung der Unabhängigkeit), vorher waren es Afrikaans, Englisch und Deutsch. Englisch ist aber nur Muttersprache für weniger als 1% der Bevölkerung. Daneben gibt es noch eine grosse Anzahl von Eingeborenen-Sprachen und –Dialekten. Oshiwambo wird von über 50% der Bevölkerung gesprochen. Die Bevölkerung des Landes zählte 1990 ungefähr 1,250,000, wovon 46% Ovambos und etwa 10% Weisse waren. Sie umfasst zwölf zum Teil sehr verschiedene Völker, in zahlreiche Stämme gegliedert, von teilweise noch auf Steinzeitstufe stehenden San (Buschmännern) über die selbstbewussten Herero bis hin zu kultivierten Europäern. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt im Norden des Landes. Das Eisenbahnnetz umfast 2,396 km. Das Strassennetz ist gut ausgebaut. Der Bergbau steht in Südwestafrika an fünfter Stelle in Afrika. Es werden etwa 30 verschiedene Mineralien, Edel- und Haldedelsteine ausgebeutet, welche 1992 etwa 16% des Brutto-Sozialprodukts und 7% der Staatseinnehmen ausmachten. Fischerei und vor allem Karakul-Schafzucht (SWAKARA) tragen nicht wenig zu Staatshaushalt bei.

GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK Viele Anzeichen sprechen dafür, dass das Land bereits vor 25,000-30,000 Jahren von Menschen bewohnt war, doch ausser Felszeichnungen und Felsgravierungen sowie Steinwerkzeugen haben sie nichts hinterlassen. Gegen Ende der Steinzeit erschienen, wahrscheinlich aus dem zentralafrikanischen Urwald, Jäger und Sammler, kleine, primitive Menschen von schwarzer (Berg-Damara) oder aprikosengelber Farbe (San). Teile dieser Völker haben sich bis heute in Damaraland und der Kalahariwüste erhalten. Auch sie haben Steinwerkzeuge und viele Felsmalereien hinterlassen. Noch 1964 wurde eine kleine Gruppe auf Steinzeitstufe stehender Menschen in Kaokoland gefunden. Vor etwa 2,500 Jahren erschienen dann die Khoikhoi aus Nordost-Afrika, die bereits Vieh besassen und sich im Kapland festsetzten, wo sie die dortigen San ins Landesinnere verdrängten. Wahrscheinlich um die Mitte des 16. Jahrhunderts wanderten die Herero, ein Volk von Viehzüchtern, schon viel früher aus Zentalrafrika nach Süden gekommen, von Angola her in das Gebiet des Kaokovelds ein. Etwa um 1750 bezogen sie dann ihr heutiges Stammesgebiet zwischen Etoscha und Kuiseb. Schon früher hatten sich Ovambo, ein Volk von Ackerbauer, die Kupfer und Eisen zu bearbeiten verstanden, von Norden her im Gebiet beidseits des Kunene festgesetzt. Im frühen 19. Jahrhundert zogen die Orlam, bereits zum Teil europäisch beeinflusst, aus dem Norden von Südafrika bis in die Gegend des heutigen Windhoek. Andere Nama-Stämme wohnten zu jener Zeit bereits im Süden des Landes: die Bondelswarts bei Warmbad, Topnaars bei Walvis Bay, die “Rote Nation” bei Hoachanas, und die Witboois im Gebiet um Gibeon. Sie kämpften oft untereinander, auch mit den benachbarten Herero, um Vieh und Weideland. Geschichte der europäischen Erschliessung und Besiedlung des Landes: 1485 Der portugiesische Seefahrer Diego Cão erreicht als erster Europäer entlang der afrikanischen Westküste das Kreuzkap (Cape Cross) an der Skelettküste, wo er ein Steinkreuz (Padrão) errichtete. 1486 Ein weiterer Portugiese, Bartolomeu Diaz, errichtet anlässlich einer nächsten Expedition in Angra Pequenã (später Lüderitzbucht genannt) ein solches Kreuz. Dieser Seefahrer umschiffte in der Folge das Kap der Hoffnung und gelangte bis zum Grossen Fischfluss (östlich des heutigen Port Elizabeth), wo er gezwungen war, umzukehren. 1497 gelang Vasco da Gama ertsmals die Vollendung der Seereise nach Indien um das Kap und entlang der afrikanischen Ostküste. 1652 Gründung einer Niederlassung am Kap der Guten Hoffnung zur Versorgung der Schiffe der Holländisch-Ostindischen Compagnie auf ihrem Weg von und nach Ostindien. 1793 Inbesitznahme von Walvis Bay und Angra Pequeña durch die Holländer. 1795 Nach Übergabe der Kapkolonie an die Engländer verlieren sie diese beiden Häfen wieder. 1807 Die Londoner Missionsgesellschaft gründet erste Missionsstation in Warmbad, muss sie aber bald wieder aufgeben. Nachfolger sind Wesleyaner. Später über- nehmen deutsche Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft die beste- henden Stationen.

1828 findet der amerikanische Robbenfänger Benjamin Morrell die Insel Ichaboe vor der Küste von Angra Pequeña, die mit einer 22 m starken Schicht Guano bedeckt ist. Später werden noch andere Guano-Inseln entdeckt, was einen Ansturm von Schiffen aller Nationen auslöst. Bereits im Oktober 1844 sind 6,000 Arbeiter mit dem Abbau des begehrten Düngers auf Ichaboe beschäftigt, und im Januar 1845 ankern dort 450 Schiffe, die 90’000 Tonnen Guano wegführen. 1846 sind es sogar 110’000 Tonnen. 1842 Erste deutsche Missionare H. Kleinschmidt und Hugo Hahn erreichen die Gegend von Windhoek und Errichtung eines Netzwerks von Missionsstationen. Jäger und Forscher kommen ins Land. 1852 Gründung einer Niederlassung in Angra Pequeña nach Entdeckung von Kupfervorkommen. 1868 Erste Gruppe finnischer Missionare für Ovamboland landet in Walvis Bay. Die Baster, eine Gruppe von Mischlingen, kommen aus dem Kapland und finden in der Gegend um Rehoboth eine neue Heimat. 1869/70 Wupperthaler Handelsgesellschaft übernimmt durch den von Missionen beherrschten Handel. 1870-1880 Zehnjähriger Friede zwischen Herero und Nama erlaubt den Missionen, ihren Einfluss im Lande auszudehnen. Steigendes Interesse der Kapregierung. Ernennung von P.C. Palgrave als Magistrat von Walvis Bay und Kommissar von Hereroland. 1878 Gebiet von Walvis Bay bis zur Swakopmündung als britischer Besitz proklamiert. 1874-1881 Durstland Trek von etwa 100 Buren-Familien aus Transvaal durch Kala- hariwüste zum Ngamisee und ins Kaokoveld, später nach Humpata in Angola. Nach 1885 kommen viele truppweise zurück und gründen bei Grootfontein die “Republik Upingtonia”, welche sich nach dem Tod des Präsidenten Willem Jordaan wieder auflöst. 1928 kehrt auch der Rest der Angola-Buren nach Südwestafrika zurück. 1883 Kaufmann Adolf Lüderitz aus Bremen kauft vom Nama-Häuptling Joseph Fredericks in Bethanien die Bucht van Angra Pequeña und den Küstenstreifen vom Oranjefluss bis zum 26. südlichen Breitengrad. 1884, 24. April. Bismarck erklärt das Gebiet von “Lüderitzland” als unter deutschem Schutz stehend. Schutzverträge werden mit den Häuptlingen der verschiedenen Stämme abgeschlossen, doch erst 1890-1894 begeben sich auch die letzten Häuptlinge Maherero und Hendrik Witbooi, die sich gegenseitg so lange bekämpft hatten, unter deutschen Schutz. 1885 Dr. Heinrich Göring wird erster Kommissar von Deutsch-Südwestafrika. 1890 Windhoek wird Hauptstadt des Landes. Bildung einer Schutztruppe und Bau von Bahnen und Strassen. Erste deutsche Siedler kommen ins Land. 1903 Nama-Aufstand in Warmbad (Bondelswarts). 1904 Rebellion der Herero und Ermordung von 123 Deutschen. Niederschlagung des Aufstands durch General von Trotha, der die Flüchtlinge in die Kalahari treibt. Nur 1,500 erreichen Britisch Betschuanaland.

1908 Diamantfunde in der Wüste bei Lüderitzbucht lösen Diamantfieber aus. 1915 Südafrikanische Truppen unter General Louis Botha fallen in Südwestafrika ein. Kleine deutsche Schutztruppe kann nicht lange Widerstand leisten, am 13. Mai fällt Windhoek und am 9. Juli 1915 kapituliert die Schutztruppe bei Tsumeb. 1920, 17. Dezember. Völkerbund betraut die südafrikanische Union mit der Verwaltung von Südwestafrika als “C” Mandat, nachdem Deutschland auf alle seine Kolonien verzichtet hatte. 1926 Südwestafrika erhält Gesetzgebende Versammlung mit beschränkten Befug- nissen. 1945, 26. Juni. Gründung der Vereinten Nationen (UNO) in San Francisco. Südafrika (Feldmarschall Jan Smuts) ist Gründungsmitglied. 1946 Völkerbund formell aufgelöst. Im Einklang mit den Mandatsbestimmungen verlangt Südafrika Einverleibung von Südwestafrika “mit Zustimmung der Bevölkerung”, was jedoch von der UNO, welche die Treuhandschaft über das Land beansprucht, abgelehnt wird. Südafrika bestreitet Nachfolgerecht der UNO. 1949 Südwestafrika erhält direkte Vertretung im südafrikanischen Parlament. 1950 Internationaler Gerichtshof im Haag erklärt Südafrika als nicht verpflichtet, ein neues Treuhandschaftsabkommen mit der UNO abzuschliessen, doch nach jahrelangen erbitterten Diskussionen erklärt er 1971 die südafrikanische Anwesenheit in Südwestafrika als illegal. Eine Beschwerde von Ethiopien und Liberia, welche Südafrika einer Verletzung der Mandatsbestimungen anklagt, wird 1966 abgewiesen. 1959, 10. Dezember. Unruhen in Windhoeks Eingeborenenquartier. 1962 UNO sendet den Präsidenten der Südwestafrika-Kommission, V. Carpio, mit einer Delegation nach Südwestafrika. 1963 Plan der Odendaal-Kommission zu beschleunigter Entwicklung der verschiedenen nicht-weissen Gruppen, Bildung und Entwicklung von Stammesgebieten (“Homelands”), sieht grosse Ausgaben für Dammbauten und Bewässerung vor. Owambo wird erstes “Homeland”, gefolgt von Kavango und anderen. Rebellen und Unzufriedene erhalten Ausbildung und Waffen im Ausland. 1966 Erste bewaffnete Zusammenstösse. Generalversammlung der UNO erklärt das südafrikanische Mandat beendet, und proklamiert 1969 “In Übereinstimmung mit den Wünschen der Bevölkerung soll das Land in Zukunft Namibia heissen”. 1971 Nationalkonvent schwarzer politischer Parteien in Rehoboth verurteilt Vorgehen der UNO und sendet Delegation, wird aber später uneins. SWAPO (gegründet 1958 von Toivo ya Toivo als “O.P.O.” – Ovambo People’s Organization) tritt aus. 1972 UNO sendet Generalsekretär Kurt Waldheim nach Südafrka, und dieser ernennt den Schweizer Dr. Alfred Escher zu seinem speziellen Vertreter für Südwestafrika. 1975 Nach dem Ende der portugiesischen Herrschaft in Angola sendet Südafrika Truppen zum Schutz der hydroelektrischen Anlagen am Kunene (Calque-Damm liegt 15 km innerhalb Angola) und zur Verhütung einer kommunistischen

Machübernahme, zieht sich aber zurück, nachdem sie bis vor Luanda vorgedrungen sind. Kuba sendet Truppen nach Angola zur Unterstützung der MPLA. 1976 Verfassungskonferenz in der Turnhalle in Windhoek (interne Parteien) beschliesst gemischtrassige Regierung und Unabhängigkeit Ende 1978, wird aber von der UNO und SWAPO abgelehnt. 1977 Initiative von fünf westlichen Nationen (USA, England, Frankreich, Deutschland, Kanada) sieht allgemeine Wahlen unter UNO-Aufsicht vor, wird als Resolution 435 am 29. September 1978 vom Sicherheitsrat der UNO angenommen. Bildung der UNTAG (United Nations Transition Assistance Group) mit Marti Ahtisaari von Finnland als UNO-Bevollmächtigten. 1978 Allgemeine Wahlen unter Turnhalle-Allianz, welche Mehrheit der Stimmen erhält, von SWAPO boykottiert und von UNO als ungültig erklärt. Turnhalle- Allianz bildet Regierung der Nationalen Einheit. 4. Mai, Südafrikanischer Luftangriff auf SWAPO-Stützpunkt Cassinga fordert ca. 600 Tote. 1987 Oktober. Schlacht am Lombafluss in Südangola mit Unterstützung von südafrikanischen Truppen für Savimbi’s UNITA gewonnen, Kampf um Cuito Cuanavale endet unentschieden. 1988 Unterzeichnung eines Waffenstillstandes in New York am 22. Dezember zwischen Angola, Kuba und Südafrika. Sieht stufenweisen Rückzug der ca. 50,000 kubanischen Truppen aus Angola und Inkraftsetzung von Resolution 435 des UNO-Sicherheitsrats in Südwestafrika vor. Südafrikanische Truppen sollen auf 1,500 Mann reduziert und auf zwei Stützpunkte im Norden zurückgenommen werden. 1989, 13. November. Allgemeine Wahlen in Südwestafrika. Dank einer überwältigenden Mehrheit in Owambo (196,000 von 247,000 Stimmen) siegt SWAPO mit Mehrheit von 56,5%. 1990, 9. Februar. Neue Verfassung gutgheissen. 21. März Namibia wird unabhängig. Sam Nujoma erster Staatspräsident, bildet Regierung. UNTAG (4,277 Soldaten aus 21 Ländern und 1,500 Polizisten aus 25 Ländern) soll während eines Jahres für Sicherheit sorgen. 1994, 1. März. Im Einvernehmen mit Südafrika kommen Walvis Bay und die vorgelagerten Inseln zu Namibia.

SCHWEIZER AUSWANDERUNG NACH SÜDWESTAFRIKA

Schon zu Beginn der deutschen Kolonisation befanden sich einzelne Schweizer im Lande. Selbst in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg waren es nur wenige, die den Schritt ins Unbekannte wagten. Die meisten standen im Dienst deutscher Unternehmen oder im deutschen Staatsdienst, wo prinzipiell kein Unterschied gemacht wurde zwischen Deutschen, Österreichern und Schweizern. Das erschwert es heute ausserordentlich, Schweizer Bürger, die oft nur auf Grund ihrer Herkunft von gleichnamigen Deutschen unterschiedbar sind, mit Sicherheit aufzuspüren. Erst in den Zwanziger Jahren begann die eigentliche Einwanderung, als die weltweite Wirtschaftskrise viele Landsleute dazu bewegte, sich anderseitig nach Verdienst-möglichkeiten umzusehen. Leider besitzen wir für die Jahre vor 1965 nur sehr spärliche Zahlen über die im Lande wohnenden Schweizer, da das Konsulat in Kapstadt, dem ja Südwestafrika unterstand, keine Unterscheidung zwischen den in der Kapprovinz und in Südwestafrika lebenden Landsleuten machte. Erst seit 1965 sind verlässliche Zahlen erhältlich. Auslandschweizer in der Welt (inkl. Doppelbürger) Jahr SWA/Namibia Südafrika Afrika Total Schweizer im Ausland 1917 32 1,277 10,082 427,838 1950 60 2,600 12,160 385,710 1965 99 4,057 13,294 1968 115 5,619 14,514 308,358 1970 121 7,053 16,158 315,022 1977 115 8,670 18,910 341,220 1986 186 8,029 17,153 402,785 1989 223 8,869 17,864 456,025 1992 235 8,845 16,705 492,725 1995 274 8,754 16,650 528,148 Obwohl Auswanderungsbewegungen zwar beachtliche Menschenmengen zwischen den Kontinenten verschieben – allein in Afrika, einem verhältnismässig wenig gefragten Zielgebiet, lebten in all diesen Jahren doch gegen 20,000 Schweizer, so kommen doch die einzelnen Auswanderer fast immer individuell oder höchstens im Familienberband in die jeweiligen Zielländer und es besteht deshalb kaum eine Dokumentation über ihre Interessen und ihr weiteres Schicksal. Es soll der Zweck dieser Arbeit sein – wenn auch nur für ein kleines und relativ unbedeutendes Gebiet – einen weiteren Beitrag an die Auswanderungsforschung zu leisten. Die hierzu benötigten statistischen Angaben wurden mir freundlicherweise vom Auslandschweizerdienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegen-heiten in Bern sowie vom Schweizer Konsulat in Kapstadt zur Verfügung gestellt und sind hiermit bestens bedankt.

KONSULARDIENSTE Südwestafrika unterstand bis zum 21. März 1990 dem Schweizer Konsulat Kapstadt. Ab 1952 war Louis Theobaldus Merian, geb. 1914, von Basel, Konsularagent in Windhoek und vom 19.10.1966 bis zu seiner Abreise 1970 war Heinrich Grob, geb. 1924, von Wädenswil ZH, Honorar-Konsul. Der Konsul in Kapstadt unternahm von Zeit zu Zeit eine offizielle Dienstreise nach Südwestafrika, wobei meist an einem “Sundowner”, über konsularische Angelegenheiten mit dem Vertreter der Schweiz gesprochen werden konnte. Eine Ausnahme bildete der allseits beliebte Konsul Friedrich ERNST, der jede sich bietende Gelegenheit benutzte, um “seine Südwester” zu besuchen und dafür auch die Ehrenmitgliedschaft im Schweizer Club erhielt. Der diplomatische Dornröschenschlaf wurde 1989 mit dem Eintreffen von Herrn Francis Gruber als Missionsleiter für die Zeitspanne der Anwesenheit der UNTAG vor der Unabhängigkeit beendet. Obwohl die Mission nicht für Konsularangelegenheiten zuständig war, zeigte Herr Gruber doch ein reges Interesse für seine Landsleute, was in einer Zeit der politischen Verunsicherung sehr willkommen war und allseits geschätzt wurde. Der Höhepunkt war dann, nach Erlangung der Unabhängigkeit, die offizielle Eröffnung des Schweizer Generalkonsulats am 21. März 1990 in Anwesenheit von Botschafter Dr. Hollenweger. Mit der Ankunft von Generalkonsul Robert Müller und seiner charmanten Gattin Margaretha erhielt die kleine Schweizerkolonie im jungen Namibia neue Impulse. Leider wurde das Generalkonsulat in Windhoek im Zuge der Sparmassnahmen des Bundes bereits am 30. Juni 1996 wieder geschlossen und Namibia erneut dem Konsularkreis Kapstadt unterstellt. Generalkonsul Robert MÜLLER und seine Gattin erhielten aber noch die Ehrenmitgliedschaft im Schweizer Club.

MISSIONSGESELLSCHAFTEN A. RHEINISCHE MISSIONSGESELLSCHAFT (PROTESTANTISCH) 1842 übernahm die Rheinische Missionsgesellschaft die bereits seit 1807 von der Londoner Mission und hernach durch die Wesleyaner betriebenen Misionsstationen im Süden des Landes. Die ersten deutschen Missionare erreichten die Gegend von Windhoek und errichteten ein Netzwek von Missionsstationen. Auch hier gilt wieder die auch anderswo gemachte Beobachtung, dass es die Missionare waren, die sich als erste Europäer im Lande niederliessen, um Christentum und auch Zivilastion zu vermitteln. Daneben trieben sie Handel, und gar oft waren sie es, die auf Schutz durch eine europäische Verwaltung und Truppen drängten und damit auch die Einwanderung von Siedlern erst ermöglichten. Unter den Rheinischen Missionaren sind uns zur Zeit nur zwei Schweizer Schwestern bekannt. Die 1900 geborene Lehrerin Luise HOHL, aus Teufen AR, die 1930 aus Barmen eintraf und in der Gegend von Grootfontein bis Ende der 50er Jahre wirkte, und Martha KOLLER, geb. 1937 in Möhin BL, Bürgerin von Rudolfstetten AG, die im Oktober 1964 aus Deutschland nach Otjimbingue kam, wo sie sich der Betreuung von Schulkindern widmete. Später übersiedelte sie nach Swakopmund, wo sie nun wirkt. B. KATHOLISCHE MISSIONEN Oblaten des Heiligen Franz von Sales Die ersten Missionare dieses Ordens, darunter etliche Schweizerinnen, kamen 1882 mit Bruder Jean-Marie Simon über Port Nolloth nach Pella im Kapland südlich des Oranjeflusses, wo sie die von französischen Missionaren verlassene Missionsstation übernahmen. Dort bauten sie eigenhändig eine Kathedrale und errichteten bald auch eine zweite Missionsstation, Matjieskloof bei Springbok. Die Missionare trieben keinen Handel, sondern beeiferten sich die Lehre Christi zu verbreiten und die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu heben. 1898 wurde das Apostolische Vikariat des Oranjeflusses errichtet unter dem nunmehrigen Bischof Simon, und Juli 1909 das Missionsfeld nördlich des Oranjeflusses abgetrennt und zur Präfektur von Gross-Namaland erhoben, wozu die Bezirke Bethanien, Hasuur, Keetmanshoop, Lüderitz, Maltahoe, Rehoboth und Warmbad gehörten. Sitz der Leitung war Heirachabis, Ukamas. Schon 1896 kamen Missionare des Ordens nach Südwestafrika und etablierten sich vorerst in Windhoek. 16.8.1898 entsandte Bischof Simon zwei Missionare, den Pater Holländer Hubert van ‘t Westeinde und den Schweizer Pater Josef David DEVAUD (geb. Freiburg FR 23.9.1868, gest. Freiburg FR 23.9.1941) nach Heirachabis in Namaland nördlich des Oranjeflusses, um eine Station vorzubereiten. Als Unterkunft und Versammlungslokal gebaut waren, folgten ihnen Schwestern um für Kinder und Schulunterricht zu sorgen. Leider erkrankte er bald und musste bereits 1899 nach Frankreich zurückkehren. Fanny KÜNDIG, geb. 1871 in Fribourg FR, wurde 1887 als Schwester Louise-Alphonse in den Order aufgenommen. Sie kam im Jahre 1888 nach Pella, und ab 1889 wirkte sie elf Jahre lang als Lehrerin zu Matjieskloof. Eugénie MONTAVON, geb. 1859, von Montignez JU, kam 1877 ins Kloster Mâcon in Frankreich und wurde 1880 als Schwester Joseph-Alexis in den Orden aufgenommen. Sie kam 1885 auf die Station Matjieskloof, welcher sie später vorstand. Im Jahre 1899 wurden diese beiden Schwestern auf die neue Missionsstation Heirachabis gesandt, wohin sie von Bischof Simon aus Pella begleitet wurden. Dabei begegneten sie auch

ihrem Landsmann Carl Wilhelm Walser, was letzterer in einem Brief an seine Familie freudig erwähnte. Die kleine Gemeinshaft wurde im darauffolgenden Jahr durch Berta HAFNER (Sr. Paule-Elisée) geb. 1871 in St. Gallen, verstärkt. Seit zwei Jahren in Südafrika, wurde sie beauftragt in Heirachabis eine Schule zu errichten. Zeitweilig arbeitete sie auch in der Missionsstation Warmbad wo sie erkrankte. Sie starb 23.10.1937 in Keetmanshoop und wurde bei der Missionsstation Tschauab begraben. Während der Herero- und Bondelswart-Aufständen 1905-06 pflegten die Schwestern verwundete deutsche Soldaten, und 1906 kam erneut Verstärkung in der Person von Anna GISLER (Sr. Therèse-Agnes), geb. 1882 in Attinghausen UR, welche zusammen mit einem Pater und anderen Schwestern über Port Nolloth eintraf. 1907 gründete Schwester Louise-Alphonse zusammen mit einer weiteren Schwester eine neue Station in Chabis, auf der Farm des dortigen Khoi-Kapteins (Häuptlings) Johannes Christiaan. Schwester Louise-Alphonse starb aber bereits 1911, zwei Tage vor Weihnachten, nachdem sie unter primitivsten Umständen dort unterrichtet und für Kranke und Bedürftige gesorgt hatte. 1912 vertrat Schwester Joseph-Alexis als Delegierte das Oranjefluss-Vikariat am Generalkapitel des Ordens in Troyes (Frankreich). Am 26.8.1919 erlag sie in Heirachabis einer Lungenentzündung und wurde dort begraben. Schwester Therèse-Agnes wirkte eine Zeitlang in Warmbad, wich dann aber 1915 mit den vor den anrückenden Südafrikanern sich zurückziehenden deutschen Truppen bis nach Windhoek zurück. Nach Kriegsende kam sie wieder nach Heirachabis und wirkte später auch in Warmbad und Karasburg, wo sie am 22.10.1974 im Alter von fast 92 Jahren verschied. Auch sie liegt in Heirachabis begraben. Schwester Paule-Elisée arbeitete noch viele Jahre in Warmbad, erkrankte dann aber ernstlich und erlag am 23.10.1937 in Keetmanshoop ihrer Krankheit. Sie wurde auf der Missionsstation Tschauab begraben. Pater Franz WEBER war 1913 Missionar in Heirachabis, und von 1916-19 in Warmbad. Er verstarb 1919 in Chabis. Pater Jakobus J. ISENRING, geb. 1862 in St. Gallen, weilte 1921-22 in Lüderitz und 1923 in Warmbad, wo er starb und begraben wurde. Schwester Bertha SCHMID, geb. 1893, von Hitzkirch LU, weilte 1921 als Schwester Anastasia auf der Mission in Windhoek. Sr. Agnes Wigger, geb. 1939 in St.Gallen, trat 1930 in das Kloster in Freiburg FR ein. 1932 wurde sie nach Südafrika gesandt, wo sie 1985 starb. Eine Zeitlang wirkte sie in der Missionsstation in Windhoek. Sr. Jeanne-Agnes EGGER, geb. 1922 in Rorschach TG, begann January 1941 ihr Noviziat in Perugi (Italien). 1948 kam sie vorerst nach Vergenoeg bei Vredendal im Kapland von wo sie nach neun Monaten nach Warmbad und kurz darauf als Vorsteherin des Internats nach Keetmanshoop gesandt wurde. 1954 avancierte sie zur Schwester Superior und leitete zusammen mit Sr. Pierre-Marie den Kindergarten. 1963 wurde sie Schwester Superior zu Heirachabis wo sie auch als Lehrerin und Schulvorsteherin wirkte bis sie 1980 an verantwortungsvollere Posten nach Südafrika versetzt wurde. Heiligkreuz-Schwestern aus Menzingen 1923/24 kamen zusammen mit den Benediktinern von Tutzing (Deutschland) die Heiligkreuz-Schwestern aus Menzingen ZG, um die Schwestern von Nonnenwerth

(Deutschland) zu ersetzen, die wegen Mangel an Schwestern ihre Arbeit aufgeben mussten. Sie unterhielten fünf Einrichtungen. 1925 arbeitete Schwester Sophia SCHMIDT, geb. 1901, auf der Misssion in Windhoek. Schwester Anna LEIMGRUBER, geb. 1900, von Aarau, kam 1927 aus Tutzing und wirkte als Schwester Gerolda in Nyangana, Okavango. 1942 war sie auf der Mission Windhoek, 1944 für drei Monate am Antonius-Spital, und 1959-60 in Sambiu, Okavango, dann bis 1979 wiederum in Nyangana. Sie verstarb am 2.1.1980 in Windhoek. Von 1931 bis 1955 weilte Schwester Anna HENZEN, geb. 1905 aus Ferden VS in Windhoek wo sie als Schwester Franziska tätig war. 1940 finden wir die Lehrerin Alice Bertha GALL, geb. 1907, von Flims SG, in Windhoek. Sie war bereits 1931 nach Kapstadt gekommen. 1941 ging sie für drei Wochen nach Gobabis, 1944 für vier Monate nach Mariabronn, Grootfontein, worauf sie 1950 in die Schweiz zurückkehrte. 1951 kam Schwester Ida Louise BOLT, geb. 1904 in St. Gallen, auf die Farm “Okahoa” in Gobabis. Sie war ab 1927 im Heiligkreuz-Kloster Aliwal North in Südafrika und hatte als Schwester Maria Theodoling in Transvaal, Transkei und in der Kapprovinz gearbeitet. 1954-83 weilte sie in Windhoek, wo sie einen Neffen von General Louis Botha, den sie gepflegt hatte, heiratete. Es wurde ihr geraten, ihn zu heiraten, in der Hoffnung auf seine Bekehrung zum katholischen Glauben. Das gelang ihr, und er starb als Katholik. Schwester Bolt ging 1983 nach Kapstadt wo sie 1989 starb. Die Fratenité des Petites Soeurs de Jésus Dieser Order wirkte hauptsächlich in Okavango. 1955 finden wir in Sambiu, Okavango, Schwester Hulda Julia SCHUBIGER, geb. 1932, von St. Gallen. Sie kam aus Frankreich, wie auch Jacques Pierre Georges WILHELM, der 1957 auf der Buschmann-Mission in Sambiu als Krankenpfleger arbeitete, aber bereits nach einem Jahr nach Frankreich zurückkehrte.

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Im Jahre 1882 sandte der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz seinen Freund Heinrich Vogelsang nach Kapstadt, um dort das 260 Tonnen-Segelschiff “Tilly” zu erwarten, das er für eine Expedition nach Angra Pequeña und Namaland ausgerüstet hatte. Zu dieser Expedition gehörten Karl Franke, William Klisser, der Holländer de Jongh und der Schweizer Agronom Conrad A.E. PESTALOZZI, geb. 1851, von Zürich, welcher zu jener Zeit in Kapstadt für Singer-Nähmaschinen als Verkäufer und Geldeintreiber tätig war. Am 10.4.1883 traf die Expedition in der Bucht von Angra Pequeña ein, und Vogelsang sandte einen der dort ansässigen, Fischfang treibenden Nama zu Missionar Bam in Bethanien, etwa 200 km im Innern jenseits der Namibwüste, mit der Bitte um Verschaffung von Pferden vom dortigen Häuptling Joseph Fredericks. Als diese zwei Wochen später eintrafen, ritten die drei Europäer Vogelsang, Pestalozzi und de Jongh durch die Namib nach Bethanien. Sie wurden vom Nama-Häuptling freundlich empfangen, und dieser verkaufte an Lüderitz das Gebiet um die Bucht von Angra Pequeña für den Betrag von £100 und 200 Gewehren. Dieses erste Dokument einer aktiven deutschen Kolonialpolitik datiert vom 1. Mai 1883 und trägt die Unterschriften von Vogelsang und seinen beiden Begleitern als bevollmächtigten Vertretern von Adolf Lüderitz sowie von Kaptein (Häuptling) Joseph Fredericks und fünf seiner Ratsmitglieder, die mit einem Kreuz signierten. Der Text dieses Kaufvertrags findet sich im Werk von Hans Schinz: “Deutsch Südwestafrika, Forschungsreisen 1884-1887”, Seite 500. Pestalozzi unterschrieb “C.A.E. von Petstalozzi”. Zwei Monate später, in einem zweiten Kaufvertrag, erwarb Lüderitz’ Agent von Kaptein Fredericks den ganzen Küstenstreifen zwischen der Mündung des Oranjeflusses und dem 26. Breitengrad in einer Ausdehnung von 20 Meilen (ca. 36 km) ins Landesinnere, für £500 Sterling in Gold und 60 englische Gewehre. Am 10.2.1885 finden wir Pestalozzi erneut auf einer Expedition von Angra Pequeña über Aus und Bethanien zum Oranjefluss, auf der Suche nach Kupfer und anderen Mineralien, die aber keinerlei Ergebnisse aufzuweisen hatte. Pestalozzi, zu jener Zeit Leiter der Expedition, berichtete seinem Auftraggeber Lüderitz, “Pohle (der die Expedition begleitende Bergbau-Ingenieur) habe fast nirgends nach Kupfer gesucht, sei immer faul gewesen, habe geschlagen und geraucht, die Arbeiter hätten sich untereinander immer gestritten und wollten oft tagelang keine Arbeit tun.” Pestalozzi, der 1898 in Luzern ein seltsames Büchlein veröffentlichte, in dem er seine Erlebnisse schilderte, scheint ein Lebemann und Angeber gewesen zu sein. Als Verwalter einer Farm bei Aus verliebte er sich in ein Nama-Mädchen. Dieses wollte aber von Annäherungsversuchen nichts wissen, bevor der Brautpreis von je zehn Hammeln, Ziegen und Ochsen an den vorgesehenen Schwiegervater abgeliefert war. Dazu war Pestalozzi ausserstande, und so zerschlug sich das Idyll. Pestalozzi fuhr dann nach England, wo er eine Witwe heiratete und vergeblich versuchte, für Lüderitz Land an der St. Lucia Bay in Zululand zu erwerben. Er starb im Jahre 1915 auf der Kanalinsel Jersey. Literatur: K. v. Pestalozzi: Erlebnisse eines Globetrotters. Staatsarchiv Bremen: Briefe von C.A. Pestalozzi an Adolf Lüderitz. A. Lüderitz: Die Erschliessung von Deutsch Südwest-Afrika. Peter Heine/U. van der Heyden: Studien zur Geschichte des deutschen Kolonialismus in Afrika. Festschrift zum 60. Geburtstag von Peter Sebald. Centaurus, Pfaffenweiler, 1995, S.177. Hans Schinz: Deutsch Südwest-Afrika, Forschungsreisen 1884-1887. Hans Werner Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika. H.E. Lenssen: Chronik von Deutsch Südwestafrika. Hans Jenny: South West Africa, Land of Extremes. Adolphe Linder: The Swiss at the Cape of Good Hope, 1652-1971.

Hans SCHINZ, geboren Zürich am 6.12.1858, Bürger von Zürich, studierte Botanik und Medizin an den Universitäten von Zürich und Berlin. Auf Empfehlung von prominenten deutschen Gelehrten konnte sich Hans Schinz der zweiten Expedition von Lüderitz nach Angra Pequeña anschliessen. Diese Expedition, unter der Leitung von Bergbau-Ingenieur Dr. Hermann Pohle, bestand aus 16 Mitgliedern, darunter der Geolog Dr. E. Schenk. Sie kam im Frühling 1884 nach Kapstadt, von wo die Reise in zwei Segelschiffen, der “Formica” und “Meta” fortgesetzt wurde. Im Oktober trafen sie in Angra Pequeña ein. Ein weiteres Schiff, die schon erwähnte “Tilly”, das wertvolle Bohrmaschinen und landwirtschaftliche Geräte geladen hatte, kenterte an den Felsen in der Bucht und die Ladung ging zum grössten Teil verloren. In seinem Werk “Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887” schildert Dr. Schinz diese Begebenheit, deren Augenzeuge er war. Kurz nach Ankunft in Angra Pequeña reisten die beiden Wissenschaftler Dr. Schinz und Dr. Schenk weiter ins Landesinnere. Dr. Schenk fand Kupfervorkommen in der Gegend von Aus, aber es war so wenig, “dass der Abbau desselben sich nicht lohnen würde”, wie er berichtete. Pohle war als Expeditionsleiter umstritten und das wüstenhafte Territorium bot nur geringe botanische Ausbeute, was Schinz veranlasste, die Expedition zu verlassen und mit einem eigenen Ochsenwagenzug die fruchtbareren Gebiete im Norden zu bereisen. Über die rheinischen Missionsstationen Rehoboth, Otjimbingue und Omaruru im Damara- und Hereroland gelangte er 1885 ins Ovamboland und bis nach Huila, dem südlichsten portugiesischen Militärposten in Angola. Die Regenzeit 1885-86 verbrachte Schinz auf der finnischen Missionsstation Olukonda im südlichen Ovamboland, das er im Frühjahr 1886 in der Folge von Differenzen mit der zunehmend misstrauischen Ndonga-Elite fluchtartig verlassen musste. Bei Grootfontein, wo sich eine Gruppe der “Dorsland Trekkers” niedergelassen und die Burenrepublik “Upingtonia” errichtet hatte, stellte Schinz einen neuen Reisezug zusammen. Diese Buren, die zehn Jahre früher aus Transvaal unter unsäglichen Strapazen und Entbehrungen durch die Kalahariwüste ins Kaokoveld und hernach bis nach Humpata in Angola gezogen und nun wieder nach Südwestafrika zurückgekehrt waren, lebten unter recht erbärmlichen Umständen in ihrer “Republik”, die sie aber kurz darauf, nach dem Tode ihres “Präsidenten” Jordaan, wieder aufgaben. Erst 1928 kehrten die letzten der Dorsland Trekker mit Hilfe der südafrikanischen Regierung und dem gebürtigen Schweizer Ernst Meyer nach Südwestafrika zurück Schinz reiste dann weiter durch die nördliche Kalahari bis zum Ngamisee, ins Damaraland und nach Grootfontein, und passierte die Wasserstellen bei Namutoni im späteren Etoscha-Nationalpark. Ende 1886 kehrte er über Walvis Bay und Kapstadt in die Schweiz zurück, wo er im Februar 1887 mit einer riesigen Ausbeute an botanischen, zoologischen und ethnographischen Sammlungen eintraf. In seinem Werk “Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887” beschreibt Dr. Schinz ein zufälliges Zusammentreffen mit einem anderen Schweizer mit solchem Vergnügen, dass seine Freude darüber offensichtlich ist. Als er nämlich im Lauf seiner Reise in Keetmanshoop, das ja damals so ziemlich am Ende der Welt lag, auf dem Ausspannplatz bei der Deutschen Mission Halt machte, fand er dort einen anderen Reisenden, der mit seiner Gruppe bereits ein Lager errrichtet hatte. Dieser Mann näherte sich und begrüsste Schinz auf englisch, doch nach kurzer Zeit verriet ihn sein Akzent und die beiden begannen sich der deutschen Sprache zu bedienen, bis sie entdeckten, dass sie beide Schweizer waren. Der Mann war kein anderer als Carl Wilhelm Walser, der mit seiner Braut von seiner Farm in der Kalahari gekommen war, um sich vom deutschen Missionar trauen zu lassen. Nun begann die Auswertung seiner botanischen Ausbeute, der ersten umfassenden Sammlung der Flora des südlichen Afrika.

1889 habilitierte Schinz sich an der Universität Zürich und heiratete die Lehrerin Dorothea Amalia Frei, welche ihm fünf Kinder schenkte. 1891 publizierte Schinz sein umfangreiches Hauptwerk: “Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreise durch die deutschen Schutzgebiete Gross Nama- und Hereroland nach dem Kunene, dem Ngamisee und der Kalahari, 1884-1887”, die erste umfassende Darstellung des deutschen Schutzgebiets. Im selben Jahr wurde Schinz Direktor des Botanischen Gartens Zürich, gründete 1895 das Botanische Museum und wurde ordentlicher Professor für systematische Botanik und Pflanzengeographie an der Universität Zürich. Er wurde 1929 pensioniert. Er verfasste zahlreiche wissenschaftliche Werke, und seinen Namen tragen mehrere Pflanzenarten. Professor Dr. Schinz verstarb in Zürich am 30. Oktobet 1941. Literatur: Hans Schinz: Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887. M. Gunn & L.E.Codd: Botanical Exploration of South Africa. H.W. Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika. South African Biographical Dictionary. Part II, 1972. Nachdem der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz vom Angebot der Deutschen Kolonialgesellschaft, Privatpersonen und Unternehmen mit genügend finanziellen Mitteln die Suche nach Mineralien in Südwestafrika zu gestatten, Gebrauch machte und dafür einen finanziellen Beitrag erhielt, rüstete er 1885 eine neue Expedition ins südliche Namaland aus. Am 13.6.1886 landete er in Angra Pequeña, begleitet vom Bergbauingenieur Dr. Heinrich Theodor ISELIN, 1847-1929, von Basel, dem schottischen Bergmann Hodgkins und dem Bootsmann Steingröver. Von dort begaben sie sich nach Bethanien und wandten sich dann nach Süden auf der Spur der vorhergegangenen Pohle-Expedition zum Oranjefluss. Man suchte hauptsächlich nach Mineralien wie Kupfer und Salz, doch Lüderitz wollte auch die Bewässerungsmöglichkeiten am Ufer des Flusses erkunden. Die Expedition erreichte die Nasab-Drift am Oranjefluss und befuhr dann wochenlang den mächtigen Strom in zwei mitgebrachten zerlegbaren Booten. Sie untersuchten dessen Ufer und riskierten oft ihr Leben in den Stromschnellen und Felsen des wilden Flusslaufes. Am 20. September machten sich Lüderitz und Steingröver auf den Weg zur Mündung des Flusses in den Atlantik. Sie erreichten wohlbehalten die Mündung, und am 22. Oktober wurden sie zum letzten Mal gesehen, als sie dort auf das offenen Meer hinaus fuhren, um im Boot nach Angra Pequeña zurückzusegeln, wo sie jedoch nie ankamen. Sie sind wohl irgendwo vor der Küste von Lüderitzland ertrunken, und so endete das Leben des eigentlichen Begründers von Deutsch Südwest-Afrika. Iselin und der Rest der Expedition kehrten im Dezember 1886 nach Angra Pequeña zurück ohne das erhoffte Kupfervorkommen oder auch nur ein anderes abbauwürdiges Mineral gefunden zu haben. Nach den unbefriedigenden Ergebnissen der Expedition Pohle sollte Iselin im Süden nach Bodenschätzen suchen. Allein seine Resultate waren in den Augen der Zeitgenossen nutzlos. Nach dem Tode von Lüderitz zog es Iselin vor, sich in den Minen von Transvaal umzusehen. Insgesamt weilte er zehn Jahre im Süden Afrikas. Literatur: Hans Schinz: Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887. O. von Weber: Geschichte des Schutzgebietes Deutsch Südwest-Afrika. 1973, S.37.

Peter Heine/U. van der Heyden: Studien zur Geschichte des deutschen Kolonialismus in Afrika. Festschrift zum 60. Geburtstag von Peter Sebald. J.E. Esterhuyse: South West Africa, 1880-1894. (Er schreibt den Namen Iselin als Foelin, konnte ihn offenbar in den Handschriften nicht richtig lesen). Hans Jenny: South West Africa. Land of Extremes. H.O. Meissner: Traumland Südwest. Deutsche Kolonialzeitung, 1887, Nr.4, S.135. Franz Sales ERNI, von Roggiswil LU, wurde am 1.2.1878 in Interlaken geboren. Nach Ausbildung im Hotelfach in Frankreich und England kam er im Jahre 1899 ins bekannte Mount Nelson Hotel in Kapstadt, wo er sieben Jahre als Portier arbeitete. Er heiratete die 1884 in Deutschland geborene Katharina Helene Charlotte geb. Schwenn in Kapstadt am 20.3.1905. Als dann 1906 der Bau der Eisenbahnlinie von Lüderitzbucht nach Keetmanshoop begann, hielt Erni nichts mehr in Kapstadt zurück. Er zog hinauf nach Südwest, und als dann im nächsten Jahr in der Gegend rund um Lüderitzbucht Diamanten gefunden wurden, schloss er sich einer Gesellschaft als Prospektor an und unternahm viele Streifzüge in die Wüste, wobei er sich intensiv für die Wüstenflora zu interessieren begann. In der Folge erwarb er eine Farm bei Aus, am Rande der Wüste, wo er solche Wüstengewächse heranzog. Er sammelter viele Pflanzenmuster und korrespondierte mit führenden Botanikern. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er als Botaniker in den Dienst der südwestafrikanischen Verwaltung. Als Regierungsbevollmächtigter war er in der Lage, verschiedene Expeditionen über die “rote Linie” ins Diamanten-Sperrgebiet zu unternehmen. Wie er erzählte, durchquerte er Landstriche, die so mit Diamanten übersät waren, dass ihm beinahe die Augen aus dem Kopf fielen. Versuchsweise füllte er seinen Tabaksbeutel innert 15 Minuten mit grossen, ausgesuchten Edelsteinen. Zu seinem Leidwesen musste er diese dann aber wieder wegwerfen!... Zwischen 1945 und 1950 weilte er längere Zeit in Windhoek, wo er auch den Botanischen Garten um das Verwaltungsgebäude, den sogenannten Tintenpalast anlegte. Doch plötzlich kehrte er in die Schweiz zurück. Dort hielt es ihn aber nicht lange, und das alte Afrika rief ihn wieder. Er übersiedelte dann nach Tanganyika, wo er eine Zeitlang als Prospektor und Farmverwalter wirkte. Der Tod ereilte ihn aber am 13.11.1952 in Geika bei Mwanza am Viktoriasee. Franz Erni hatte zwei Söhne: Franz Herbert Josef, geb. 21.4.1907 in Kapstadt, verheiratet mit Margaretha geb. Ernst, gestorben 26.5.1980. Wilfried Georg Ernst, geb. 13.2.1913 in Lüderitz, verheiratet mit 1) Elise Helena Ilse Gerda geb. Brandt, geboren 1914 in Berlin; 2) Käthe Irene geb. 1915 in Südafrika, verheiratet 1948 in Lüderitz. Wilfried war Farmer, und verstarb am 4.7.1973 in Kapstadt. Erni’s Familie farmt heute noch in der Gegend von Aus, wo seine Nachkommen ausserdem noch ein privates Herbarium unterhalten. Ich sah dort Photos von Kakteen mit Dezimeter-dicken Schneehauben, denn Schnee ist nicht unbekannt in jener herben Landschaft. Das Werk von Mary Gunn und L.E. Codd, “Botanical Exploration of South Africa”, enthält eine eingehende Würdigung Ernis und seines Beitrags zur Kenntnis der Wüstenflora der Namib, und eine Anzahl der Wüstengewächse sind nach ihm benannt. Quellen: M. Gunn & L.E. Codd: Botanical Exploration of South Africa.

Persönliche Angaben von Frau Margaretha Erni in Aus (Gattin von Ernis Sohn Franz Herbert Josef). Achilles Heinrich Markus ZSCHOKKE, geb. Basel am 8.6.1893, von Aarau AG, wuchs, zusammen mit seinen jüngeren Brüdern, Bildhauer Alexander Zschokke und Alt-Regierungsrat Peter Zschokke, in Klein-Basel auf. Nach der Maturität am Humanisitischen Gymnasium ergriff er das Studium der Veterinärmedizin, das er 1917 in Zürich abschloss. Nach kurzer Wirksamkeit als Assistant am Zürcher Veterinär-medizinischen Institut folgte Dr. Zschokke einem Ruf des aus Frick stammenden Sir Arnold Theiler, der in Südafrika die weltbekannte veterinärmedizinische und bakteriologische Forschungsstation von Onderstepoort gegründet hatte, auf der in allen Zweigen der tropischen Tiermedizin bahnbrechende Erfolge erzielt wurden. Zusammen mit einigen anderen Schweizer Akademikern erreichte er Pretoria am 8.2.1920. Zunächst als Mitarbeiter seines Landsmann A. Theiler und wissenschaftlicher Forschungsbeamter arbeitete er dort bis im Mai 1922. Aber trotz der interessanten Forschungsarbeit war Onderstepoort eine grosse Enttäuschung für Zschokke. Er war aus dem überbevölkerten Europa ausgewandert, um in Afrika die Weite des Landes, die Unberührtheit der Natur und die Abenteuer des einsamen Pionierslebens zu finden. Und solches war in Pretoria und Umgebung nicht zu haben. Nach zweieinhalb Jahren ging er als Farmverwalter auf eine Farm in Nordtransvaal, und zwei Jahre später errichtete er in der Nähe von Messina eine Milchfarm. Bis 1927 hat er dort die Freuden und Leiden des Pionierlebens in allen Phasen und Formen ausgekostet. Nach Erwerbung der südafrikanischen Staatsangehörigkeit nahm er dann einen Regierungsposten als Distriktstierarzt in Südwestafrika an. In dieser Funktion hatte er ein Gebiet in der Grösse der Schweiz zu versorgen, und hier fand er ein Arbeitsfeld, das ihm zusagte. Seine Arbeit brachte ihn hinaus ins weite, teilweise noch unbesiedelte Land und er konnte mit allen Teilen der Bevölkerung engen Kontakt aufnehmen und in manchen Fällen helfend eingreifen. Dreieinhalb Jahre war er in Okahandja, von 1930-36 in Keetmanshoop und 1936-42 in Mariental, während welcher Zeit gerade die Karakulzucht am Aufbauen war und er seine Erfahrung und umfassenden Kenntnisse den Farmern zur Verfügung stellen konnte. 1942 wurde er gebeten, die Station Grootfontein im Norden des Landes zu übernehmen. Nördlich davon liegen die weiten Gebiete der Eingeborenen: das Kaokoveld, Ovambo und Kavango, nördlich davon dann Angola, und im Osten Beschuanaland. Seine Hauptaufgabe war die des Grenztierarztes, weil die beiden Nachbarstaaten Angola und Betschuanaland infolge Personalmangels gar nicht die Möglichkeit hatten, Viehseuchen erfolgreich zu kontrollieren und in Schach zu halten. Hier kam ihm seine wissenschaftliche Vorbildung zustatten. Immer wieder führte ihn sein Beruf zu den Bantustämmen, wo er die grossen Rinderherden gegen Seuchen impfen musste: Lungenseuche, Maul- und Klauenseuche. Das scheint für einen einzelnen Tierarzt, dessen Gebiet etwa seschsmal so gross ist wie die Schweiz, eine grosse Aufgabe, doch hat Zschokke im Laufe der Jahre eine Anzahl schwarzer Helfer herangezogen, die ihm an die Hand gingen. Dr. J. Watt, jahrelanger Leiter des Veterinäramts von Südwestafrika, meint, dass es Zschokke zu verdanken sei, dass auf Grund der guten Zusammenarbeit der südwestafrikanischen und angolanischen Veterinärbehörden seit den 40er Jahren, die Bekämpfung der verschiedensten Seuchen in den nördlichen Grenzgebieten leichter wurde. Die Ovambo, wie viele afrikanische Völker, sehen ihr Vieh als Zeichen des Reichtums und des sozialen Ansehens. Es wird nicht verkauft und selten zur Ernährung verwendet, und es brauchte unglaubliche Ausdauer und Geduld, um die Leute zu überreden, ihr Vieh impfen zu lassen. Erst nach elfjährigen Anstrengungen war es Zschokke möglich, alles Ovambo-Vieh gegen Maul- und Klauenseuche zu impfen. Zwischen dem 6. August und 1. September 1958 wurden 333,000 Tiere mit 20 Impfeinheiten injiziert. Trotzdem sind die Tierkrankheiten nicht völlig ausgestorben. 1961-64 musste erneut ein

Übergreifen von Maul- und Klauenseuche verhindert und der Veterinärdienst im Norden neu organisiert werden, wobei Dr. Zschokke massgeblich beteiligt war. Auch als Mitglied des Veterinärmedizinischen Rates von Südwestafrika wie als hingebender Förderer des Naturschutzes, der ihn mit der Ehrenmitgliedschaft auszeichnete, erwarb sich Dr. Zschokke grosse Verdienste um seine Wahlheimat. Er war auch Mitglied der Denkmalschutzkommission und verwandte sich mit Erfolg für die Wiederherstellung des historischen Forts Namutoni im Etoscha Nationalpark und dessen Umwandlung in ein Rastlager für Touristen. Im Juni 1965 trat er mit 72 Jahren endgültig in den Ruhestand, nachdem er bereits 1953 pensioniert, jedoch sofort wieder in den Dienst aufgenommen worden war. Er zog sich auf seine kleine Farm “Hisuma” bei Grootfontein zurück. Er verschied am 29.12.1971 in Swakopmund und wurde auf seiner Farm begraben. Der Schweizer Club von Südwestafrika ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Der Verfasser kannte Dr. Zschokkes erste Frau Margrit Zschokke geb. Strähler noch persönlich, denn sie war in den Jahren 1936-38 seine Lehrerin in der Sekundarschule Rümlang ZH, wohin sie 1935 mit ihren beiden Söhnen Wolf und Hannes gekommen war. (Dr. Zschokke heiratete 1936 Hildegard Böhning.) Er hat sie sehr geschätzt und sie hat ihm viel auf seinen Lebensweg mitgegeben und war wohl auch ein Grund, weshalb er später nach Afrika ging. Sie hat in der Schule und auch privat oft von Südwestafrika erzählt und Photos herumgezeigt. Quellen: Family Register of the South African Nation. South African Who’s Who 1960. Hans Jenny: South West Africa, Land of Extremes. Informationen von Frau Weber-Zschokke, Swakopmund (Tochter von Dr. A.H.M. Zschokke), und verschiedene Zeitungsausschnitte und Nachrufe. Hans Walter Hartmann, geboren in Zürich am 27.6.1905, Bürger von Zürich, studierte ab 1925 an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich Geschichte und Deutsche Literatur, dann an der Universität Coimbra in Portugal portugiesische Sprache, Geschichte und Koloialgeschichte, sowie an der Universität Pittsburgh, Pennsylvania amerikanische, lateinamerikanische und Kolonialgeschichte. Im Februar 1930 promovierte er in Zürich mit seiner Dissertation über Korsika zur Zeit der Französischen Revolution. 1930 trat Hartmann als Volontär in die Auslandredaktion der “Neuen Zürcher Zeitung” ein und erhielt ab 1938 das Zeichnungsrecht als Auslandredaktor, spezialisierte sich auf die Politik Südeuropas, des nahen Ostens, Portugals und Lateinamerikas, unternahm Auslandreisen, hielt Vorlesungen in den Volkshochschulen und andere Vorträge im Ausland und in der Schweiz. Er war viele Jahre Mitglied der Auslandschweizer-kommission und deren Exekutivkomitee. 1947 bereiste er die Tschechoslovakei und Polen und erhielt dann von der holländischen Luftfahrtgesellschaft KLM als einziger deutschsprachiger Vertreter eine Einladung zum ersten “Constellation”-Flug nach Johannesburg. Er lernte dabei Südafrika zum erstenmal persönlich kennen und besuchte auch Mosambik. 1950 entschloss sich Hartmann, nach Südafrika zu übersiedeln, um dort Bücher zu schreiben und sich als freier Journalist zu betätigen. Der Anfang war nicht leicht, doch mit der Zeit baute er sich ein eigenes Korrespondentennetz auf, unternahm zahlreiche Reisen in benachbarte Länder, lebte auch zwei Jahre lang in Salisbury in der damaligen “Federation of Rhodesia and Nyasaland”.

Schliesslich zog er nach Südwestafrika, das er bereits von früher her kannte, und war von 1960-63 Afrika- und Wirtschaftsredaktor der “Allgemeinen Zeitung” in Windhoek, der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung Afrikas. Darauf verbrachte er noch ein Jahr an der Atlantikküste in Swakopmund und Walvis Bay, und schliesslich zog es ihn wieder nach Stellenbosch und Kapstadt, wo er eine Zeitlang sogar ein Hotel führte. 1969 kehrte er jedoch wieder nach Windhoek zurück, um weitere sechs Jahre als Ausland- und Wirtschaftsredaktor für die “Allgemeine Zeitung” tätig zu sein. Zusammen mit anderen Schweizern gründete er am 16.4.1969 den “Schweizer Club Südwestafrika”. dem er vier Jahre lang als Präsident vorstand und der ihn 1975 zum Ehrenmitglied ernannte. 1975 zog Hartmann mit seiner Frau erneut nach Kapstad, blieb aber weiterhin journalistisch tätig. Er galt als der älteste in Südfrika akkredierte Auslandkorrespondent und genoss allgemeine Anerkennung in seinem Gastland. Hans W. Hartmann starb in Kapstadt im Jahre 1982. Literatur: Nachrichten der Basler Afrika Bibliographien, Jg. 4, Nr. 4, S.49-51 (1980) Hans W. Hartmann: Südafrika – Geschichte, Wirtschaft, Politik. Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1968. Nach wiederholten ausgedehnten Safaris in Ostafrika, Rhodesien und Südwestafrika erwarb Dr. August JUCHLI, Spezialarzt für Chirurgie in Kreuzlingen TG, 1969 im Namib-Randgebiet eine 37,000 ha umfassende Farm und gründete dort als Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung der bedrohten Tierwelt Afrikas den Tsaobis Leopard Nature Park, ein privates Tier- und Naturreservat. P. Rothen zurzeit in Swakopmund wohnend, arbeitete eine Zeitland im Tsaobis Leopard Park. Frau Dr. Christine VON GARNER, geb. 1941 in der Schweiz, studierte Sozialwissenschaft an der Universität Neuenburg NE. Sie ist freie Journalistin und Korrespondentin für französische und schweizerische Zeitungen. 1984 publizierte sie in Paris ein Buch “La Namibie vue d’intérieur”. Von 1970-78 war sie Präsidentin der Alliance Française in Windhoek. Sie lebt nun in Lausanne. In den frühen Achtziger Jahren dieses Jahrhunderts untersuchten anlässlich eines längeren Aufenthalts in einer Forschungsstation in der Namib eine Gruppe von Forschern der Universität Zürich, Dr. B.M. ELLER und drei seiner Kollegen, die Fähigkeit von Wüstenpflanzen, speziell der Welwitschia mirabilis, zur Absorbtion von Hitze. Die Resultate ihrer Forschung veröffentlichten sie 1983 im South African Journal of Botany. Sie waren die ersten Botaniker, die die Aufnahme von Kohlen-Dioxid durch diese Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung eingehend studierten.

LANDWIRTSCHAFT

Schon zu Anfang der Kolonisation haben sich weitsichtige Landsleute für das Land und seine ungenützten Möglicheiten interessiert. Einer der ersten war Carl Wilhelm WALSER, der sich bereits 1883 ganz im Süden der Kolonie festsetzte und mit den Jahren zu einem der angesehensten Leute in diesem Teil des Landes wurde. Geboren am 13.1.1856 in St. Gallen als Sohn von Carl Adrian Walser und Rosa geb. Bodenmann, entstammte Carl Wilhelm Walser einer angesehenen Familie: Sein Grossvater väterlicherseits wie auch dessen Vorfahren seit sechs Generationen waren Pfarrer. Vater und Onkel waren erfolgreiche Handwerker und Kaufleute. Nach kaufmännischer Ausbildung und einem Aufenthalt bei seinem Onkel Emil in London, der dort mit St. Galler Stickereien handelte, fuhr Walser im Juli 1876 nach Kapstadt, wo er mit Geldern der O.G.C.G. (Ostschweizerische Geographisch-Commercielle Gesellschaft) das Importgeschäft “Hoffmann & Walser” gründete. Doch bereits drei Jahre später, nach dem Tode von J. Hoffmann, musste er das Geschäft wieder aufgeben. Nach längeren Irrfahrten im Kapland erreichte Walser in Jahre 1882, nach Nama-Sitte auf einem Reitochsen sitzend, das Gebiet nördlich des Oranjeflusses. Dieses Land der endlosen, trockenen Dünenketten aus orangerotem Sand hatte es ihm angetan. Da fällt oft während Jahren kein Regen, doch nach einem der raren Niederschläge fliessen alle Bäche und Flüsse, frisches Gras und bunte Blumen schiessen überall aus dem Boden und verwandeln für kurze Zeit das dürre Land in einen farbenfrohen Garten. Zu jener Zeit lag dieses Land ausserhalb der Reichweite der Kapverwaltung, während die Deutschen kaum erst Besitz von der Atlantikküste ergriffen hatten. Ein nomadischer Nama-Stamm, die Bondelswarts, lebte hier, und weisse Ansiedler waren noch sehr selten. Einer der ersten Siedler in jener Gegend war ein schottischer Grosswildjäger namens C.H. Hill, dessen Familie bereits um 1820 mit den ersten englischen Siedlern ins östliche Kapland gekommen war. Dieser Hill hatte, wie er erzählte, dem Eingeborenen-Kapitein (Häuptling) William Christiaan eine Flasche Branntwein gegeben und dann die Frage der Landnahme angeschnitten, worauf dieser erklärte: “Reite zwei Stunden in jede Richtung und setze Deine Marksteine, und alles Land, das dazwischen liegt, wird Dir gehören. Je schneller Du reitest, umso grösser wird Deine Farm sein”. Auf diese Weise erwarb Hill drei ausgedehnte Farmen. In dieses Land also kam Walser, so grundverschieden von den grünen Wiesen und Hügeln seines heimatlichen Appenzellerlandes. Doch, wie es auch mir selber ergangen ist, war er sofort gefangen von der wilden Schönhheit dieser Dünenlandschaft. Und als er dann noch des Farmers Tochter Margarethe zu Gesicht bekam in all ihrer jugendlichen Frische, war wohl sein Entschluss gefasst. Vater Hill war der intelligente und präsentable junge Schwiegersohn, der sich ausserdem auch noch hier niederlassen wollte, natürlich sehr willkommen und er arrangierte mit Kapitein Christiaan einen weiteren Farmkauf wie zuvor. Bereits am 11.12.1884 verheiratete sich Carl Walser auf der rheinischen Missionsstation in Keetmanshoop mit Margarethe Susan Hill. In seinem Werk “Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887” schildert der Schweizer Botaniker Dr. Hans Schinz sein zufälliges Zusammentreffen mit Carl Walser und seiner Braut in Keetmanshoop kurz vor ihrer Vermählung mit solchem Vergnügen, dass seine Freude darüber offensichtlich ist:

“Wir sahen nun übrigens, dass wir nicht die einzigen Reisenden waren; unweit unserer Ausspannstelle standen zwei grosse Wagen deren Besitzer frühzeitig zu uns

herüber kam, um sich erst bei meinen Leuten und dann bei mir nach dem Neuangekommenen zu erkundigen. Er stellte sich mir als Mr. Walser, Gross-Händler von Hairayabis im Süden Gross-Namalandes vor. Erst unterhielten wir uns, jeder von dem Anderen voraussetzend, er sei Afrikander, in der englischen Sprache, fanden aber, dass wir beide des Deutschen mächtig waren, und zu guter Letzt entpuppte sich mein Besucher sogar noch als Landsmann, als Schweizer.”

Walsers riesige Farm bot allerdings nur beschränkte Möglichkeiten für Schaf- und Viehzucht. Ausserdam war Carl etwas träumerischer Natur und hatte keinen grossen Erfolg mit der Landwirtschaft. Doch sein Reitochse hatte ihn in ein Land getragen, wo Geld buchstäblich an den Bäumen wuchs. Tamarisken und Akazien standen in den trockenen Flussläufen. In diesen Bäumen lebten gewisse Käfer, die Löcher in die Baumstämme bohrten, aus denen dann ein süsses, essbares Harz quoll – das Manna der Israeliten in der Wüste Sinai. Carl entdeckte, dass dafür guter Absatz vorhanden war: ein weisser, fast durchsichtiger, in Süsswarenfabriken gebrauchter Arikel, sowie ein gelbes Harz, im Handel bekannt als “Gummi arabicum”. Diese kommt normalerweise vorwiegend aus dem Sudan, doch infolge des dort ausgebrochenen Mahdi-Aufstands hatten diese Lieferungen aufgehört. Carl stellte die Frauen und Kinder der Eingeborenen dazu an, das Harz zu sammeln, und sandte es dann nach England, was ihm ein gutes Einkommen verschaffte. Er war bald in der Lage, seine Farmen mit mehr Vieh zu versorgen und baute sich auf der “Ukamas” ein ansehnliches Wohnhaus, das er mit Ölgemälden und wertvollem Mobiliar ausstattete – das beste Haus im damaligen Südwestafrika. Dieses Haus wurde während der Aufstände und im Ersten Weltkrieg zerstört. In jenen unsicheren Jahren zog sich die Familie auf die Farm “Kinderdam” im Bezirk Vryburg, Kapprovinz, zurück, um erst 1917 auf der Farm “Walserbrunn” ein neues Gebäude zu errichten. Seine sieben Kinder konnte Walser zur Ausbildung in die Schweiz schicken. Ausserdem baute er den ersten Staudamm im Süden und konnte ihn voll Stolz dem Bischof von Pella zeigen, als dieser 1899 die Gegend besuchte. Lawrence C. Green gibt eine gute Beschreibung Walsers in seinem Buch “Lords of the Last Frontier”, in Kapitel 10. Carl Walser wurde Zeuge der Anfänge der deutschen Kolonisation, eröffnete in Keetmanshoop ein Compagnongeschäft “Dominicus & Walser” und besass neun Farmen im südlichen Teil der Kolonie. Er war ein angesehener Mann und eine lokale Berümtheit in Namaland. Er blieb weiter korrespondierendes Mitglied der O.G.C.G. in St. Gallen. Leider erblindete er viele Jahre vor seinem Tode. Die letzten 30 Jahre verbrachte er allein, mit einem einzigen Nama-Diener, auf seiner Farm “Swartkop”, die er nur mehr selten verliess. Am 6.12.1941 ereilte ihn der Tod, zwei Monate nach seinem Sohn Charles Adrian, im Alter von 85 Jahren. Die Farmen wurden verkauft, und heute leben keine Walser mehr in jener Gegend. Es scheint mir angebracht, hier noch über das Schicksal von Carl Walsers Familie zu berichten. Sein Bruder Otto WALSER, 1866-1938, war auch für kurze Zeit in Südwestafrika. Er führte von 1910-12 in Keetmanshoop und Ukamas ein Warengeschäft, kehrte dann aber in die Schweiz zurück, wo er noch lange Jahre für das Rote Kreuz in Bern und Paris tätig war, bevor er sich in ein Altersheim in St. Gallen zurückzog. Die älteste Tochter, Rosa Agnes, geb. 1886, heiratete einen Advokaten, James McDermott, in Kapstadt. Der älteste Sohn, Charles Adrian, geb. 1888, heiratete Sarah Elizabeth Fincham in Vryburg, Kapprovinz, und übernahm Carl Walsers Farmen. Er starb 1941, zwei Monate vor seinem Vater, wie bereits oben beschrieben. Die Tochter Cecilia Dinah, geb. 1891, starb 1980 in Kapstadt. Der Sohn Cyrus William, geb. 1889, diente als Leutnant im 2. Kimberley-Regiment in Südwestafrika, und folgte dann General Jan Smuts nach Deutsch-Ostafrika, wo er am 6.8.1917 in einem Hinterhalt von deutschen Askaris getötet wurde. Tochter Margaret Anna Nathalie, geb. 1893,

heiratete Paul Roux de Ville in Kapstadt. Die beiden jüngsten Töcter, Julia, geb. 1896, und Leslie Wilhelmina, geb. 1897, pflegten während des Ersten Weltrieges verwundete Soldaten im Bulawayo Memorial Hospital in Rhodesien, wo Julia am 18.1.1918 der herrschenden Grippe-Epidemie erlag. Quellen: Lawrence C.Green: Lords of the Last Frontier. Hans Schinz: Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887. Hans Werner Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika. Dr. Peter Witschi: Appenzeller in aller Welt. Oscar T. Berner: Schweizer im einstigen Rhodesien. Adolphe Linder: The Swiss at the Cape of Good Hope, 1652-1971. Persönliche Angaben von Frau P.N.A. Coates (Tochter von Charles Adrian Walser) in Umdloti, Südafrika. Otto BÖSCH, der sich auch als Bäcker und Hotelier in Tsumeb und Grootfontein betätigte, betrieb während den Kriegsjahren 1915/16 auch die Farm “Toggenburg” bei Grootfontein. Ab 1911 bewirtschaftete Alfred KÜNG, geb. 1858, von Gais AR, mit seiner Ehefrau Katharina Wilhelmina Maria KÜNG geb. Braunes, die er 1889 in Singapore geheiratet hatte, die Farm “Otjisau” bei Okandja. Sein Vater, Johann Georg Küng, (1836-1908), der nach der Ermordung seines Bruders Hermann durch chinesische Kulis die Tabakpflanzung “Säntis Estate” an der Ostküste Sumatras zu hoher Blüte gebrachte hatte, war 1887 in die Schweiz zurückgekehrt und hatte Alfred die Plantage zur Weitertführung überlassen. Ende 1924 folgten ihm auch seine auf Sumatra geborene Kinder, Maria Katharina, geb. 1891, und Gustav Eduard Adolf Alfred, geb. 1894 mit seiner Frau Helene Hildegard ged. Räck, worauf die Familie die Farm Waldfriede bei Okahandja übernahm. Alfred und seine Frau starben 1937 kurz nacheinander, der Sohn Gustav 1957. Dessen Schwester Maria lebte ab 1941 auf der Farm “Ongoronatijwa” im Distrikt Otjiwarongo, und 1986 zog sie in ein Altersheim. Im Januar 1913 kam aus Deutschland, wohin es früher aus der Schweiz ausgewandert war, im Auftrag der Firma Liebig’s das Landwirt-Ehepaar Johann MÜLLER und Karoline geb. Gloor, geb. 1873, von Kirchberg BE, mit ihren fünf Kindern, auf die Farm “Neuheusis” bei Windhoek. Später verwalteten sie verschiedene andere Farmbetriebe. Nach dem Tode von Johann zog seine Witwe 1939 auf die Farm “Bigbag” bei Okahandja. Ihr Sohn Otto Walter Müller, geb. 1905, ist im Abschnitt “Industrie und Handwerk” beschrieben. Von 1914 bis 1939 bearbeitete der 1878 in Zürich geborene Otto FRIES zusammen mit seiner 1936 in Keetmanshoop geheirateten Gattin Anna Augusta Maria geb. Hartung, geb. 1891 in Aries, die Farm “Enos” in Duneval bei Aroab im Süden des Landes. Otto Fris verstarb 1950. Der Schmied Alfred SCHWARZ, geb. 1881, aus Bertschikon ZH war von 1914-26 Verwalter auf Farm “Lahnstein” bei Maltahöhe, 1927 auf “Neutras” und von 1936 bis zu seinem Tod im darauffolgenden Jahr auf “Neu-Onis”. Ab 1914 finden wir den Viehzüchter Edgar August Anton VON SALIS-SOGLIO, geb. 1884, von Schwyz, mit seiner Frau Wilhelmina auf der Farm “Karolinenhof” bei Otavi, wohin ihm 1949 sein 1919 geborener Sohn Diether Erich Bernard VON SALIS-SOGLIO mit seiner Frau Maria Louise folgte, um ihn abzulösen. Johann Franz Albrecht LÜTHI, ein Doppelbürger und in Deutschland diplomierter Landwirt, kam im Jahre 1920 nach Südwestafrika. “Sein Vater Johann Albert Lüthi, von Zürich und Flawil, geboren 24.2.1858, Sohn eines Kunsthändlers in Hottingen (heute Gemeinde Zürich), machte 1873-76 die Architektenlehre in Zürich und studierte 1876-

80 Architektur am Polytechnikum in Zürich. 1880 trat er als Mitarbeiter in ein Frankfurter Archtekturbüro und arbeitete dort bis er 1883 gemeinsam mit Gustav Klemm ein Architekturbüro eröffnete. 1884-85 wirkte er als Lehrer, unter anderem für Glasmalerei, an der Frankfurter Kunstgewerbeschule. Als bekannter Glasmaler (eigenes Atelier ab 1894) führte er zahlreiche Aufträge aus, so in der Kirche St. Michael in Zug und die Kantonswappen in der Kuppel des Bundeshauses in Bern. 1901-03 war er Direktor der Kunstgewerbeschule Zürich. 1902 gewann er die goldene Medaille an der Ausstellung für Glasmalerei in Karlsruhe. Er verstarb 11.12.1903 in Frankfurt am Main.” Literatur SKL 2, 285f

Plakate 1880-1914, Ausstellungskat. Frankfurt am Main, 1986, 467 Autor: Tapan Bhattacharya Johann (Hanns) Franz Albrecht Lüthi wurde in Frankfurt a/M am 17. Juli 1900 geboren. Er trug in den letzten Kriegsmonaten noch des Kaisers Rock aber sah keinen Frontdienst. Er erwarb das Landwirtschaftsdiplom und ging dann auf Anbefehlung seines Vormunds (er war seit 1917 Vollwaise) nach Südwestafrika wo er auf der Farm von Lossen bei Windhoek als Farmeleve diente. 1927 reiste er nach Deutschland um als einziger Sohn das Erbe anzutreten aber der Vormund hatte auf dem deutschen Aktienmarkt Alles verloren (gute Schweizeraktien verkauft, deutsche Hyperinflation, usw.) und da in Europa keine Zukunft war, kehrte er nach Südwest zurück. Er arbeitete als Gärtner in Windhoek und auf einer Farm bei Stamprietfontein in der Nähe Marienthals. In den Trockenjahren arbeitete er an der “Pad” (Strasse) und half den Avisdamm bei Windhoek bauen (Regierungsprojekte für Arbeitslose). Im August 1931 heiratete Hanns die in Berlin und auf der Insel Rügen aufgewachsene und in Stralsund und Stettin als Kinder-Hortnerin ausgebildete Erika (Heide) Anthes. Sie war 1925 nach Südwestafrika gekommen und wirkte in Swakopmund als Hortnerin im Schülerheim. Vorerst wohnte das Ehepaar auf der Farm “Probeer” zwischen Okandhaja und Otjiwarongo, zog dann nach Windhoek. Hanns war für einige Zeit bei der Spezialpolizei welche die Grenze mit dem ehemaligen Betschuanaland bewachte, um zu verhindern, dass Vieh mit Maul- und Klauenseuche nach Südwest eingeschmugelt wurde. Die Ausrüstung bestand aus einem Pferd mit Sattel und Saumzeug, Zelt, Bettzeug, einem .303 Gewehr mit Munition, Uniform, Maismehl, Kaffee, Salz und Zucker. Für Fleisch für sich und seine zwei San Gehilfen musste er selbst sorgen. Danach wurde er von der Stadtverwalting Windhoek beim Avisdamm angestellt und war verantwortlich für den Wasserzufuhr und die Instandhaltung der Pumpen usw. Als der Damm nach den ungewöhnlichen Regenjahren von 1934 und danach austrocknete weil sein Auffangsgebiet viel zu klein war, hatte er verschiedene Stellen bei der Stadt, zum Beispiel Aufseher im Schwimmbad, Aufseher der “Bowker Hall” auf der Windhoeker Werft (Bierausschank für Schwarze wo er lebenslange Bekanntschaften machte!) usw. Da die Voraussichten bei der Stadt ungewiss waren, machte er sich selbstständig als Frachtfahrer, aber ging bald zu Metje & Ziegler in Walvis Bay. Während der Kriegsjahre 1939-45 war er der einzige Deutschsprachige der Zugang zum Hafen hatte, die deutschen Südwester wurden als “enemy aliens” (feindlich gesinnte Ausländer) betrachtet. Hanns und Heide Lüthi waren auch die einzigen Deutschsprachigen die ein Radio hatten, welches sie immer sehr laut einstellten wenn die Nachrichten kamen, damit die Nachbarn mithören konnten! In dieser Zeit besann sich Frau Heide auf ihre Schweizer Bürgerschaft und fragte beim Schweizer Konsulat in Kapstadt nach, ob nicht Zeitungen oder Wochenmagazine erhältlich wären, da aus Deutschland ja nur Hitlerpropaganda zu hören war. Daraufhin erhielt sie Bücher, Zeitungen usw., unter anderen “Die Weltwoche” die sie bis zu ihrem Tod 1986 abonnierte. Vor dem Krieg war Frau Heide Korrespondentin für “Die Welt der Frau”, als aber die Nazis Alles übernahmen, kamen ihre Berichte zu oft mit dem Vermerk “Nicht dem neuen Zeitgeist entsprechend” zurück.

Von Walvis Bay zog die Familie nach Okahandja und später nach Gobabis, wo Hanns mit Pesch ein Transportunternehmen hatte. Sie fuhren mit einem Chevrolet Frachtwagen Fracht für die Farmer, während Heide ein Schülerheim für etwa 12 Kinder von Farmern hatte. Der Umzug nach Windhoek erfolgte 1946 weil die Schule in Gobabis nur bis ins achte Schuljahr ging und sich die Eltern nicht von den Kindern trennen wollten. Hanns fand Anstellung bei “M. Pupkewitz & Sons” wo er das Sägewerk betrieb und später in der Bauabteilung Bauholz verkaufte. Als die Firma 1965 altersbedingt das bereits schmale Gehalt verringern wollte, überzeugte sie der Sohn Nils in die Schweiz zu übersiedeln wo sie fünf glückliche Jahre verbrachten. 1970 folgte die Rückwanderung in das südliche Afrika, nach Johannesburg wo die Tochter lebte. Es ging ihnen finanziell nicht schlecht. Sie erhielten eine erhöhte Rente weil sie fünf Jahre nicht gezogen hatten, und zusätzlich arbeitete Hanns noch einige Jahre bei der Post (geschützte Anstellung für ärmliche Weisse !) Hanns Lüthi verstarb 1983, Frau Heide 1986. Sie hatten drei Kinder : 1. Sabine Rose Magdalena, geb. Mai 1933 in Windhoek. Sie verdiente ihren Unterhalt als freie Künstlerin. Sie malte / fabrizierte farbreiche Bilder in naiver Kunst und verkaufte sie am Strassenrand ausserhalb Johannesburg. Sie wurde im südafrikanischen “Panorama” Magazin erwähnt. Sie hatte drei Kinder, von denen Frank Weigel und Rose-Marina Barendse-Weigel in Kapstadt wohnen während der Jüngste, Rafael Lüthi im Jahr 2000 in die Schweiz zog, dort heiratete und in Schaffhausen wohnt. 2. Johann Nils Richard, geb. 1935 in Windhoek. Arbeitete vier Jahre in Hamburg ehe er Anstellung fand bei Georg Fischer in Schaffhausen. Nun ist er eine “Schwalbe” und verbringt den Sommer jeweils mit seiner Frau in Europa oder in Somerset-West. Sie haben keine Kinder. 3. Hans Dierk, geb. 1942 in Swakopmund. Absolvierte Schule, Berufslehre als Buchhalterlehrling und arbeitete danach noch drei Jahre in Windhoek ehe er 1968 in die Schweiz übersiedelte. Bei Georg Fischer, Schaffhausen und danach Citibank, Genf wirkte er im Revisorat bzw. Internal Audit. 1974-1981 war er Internationaler Inspektor und arbeitete weltweit in über 20 Ländern. Während einem zweijährigen Einsatz in Johannesburg heiratete er Shirley, geb. Devine, eine Krankenschwester. Unmittelbar nach der Hochzeit Anfang 1979 wurde er nach Brüssel und danach nach Caracas versetzt. 1981 kehrte er mit seiner Familie zurück nach Südafrika, besuchte zwei jahre lang die Universität Kapstadt wonach er eine Anstellung als Interner Revisor bei Tredcor (Mastertreads, TrenTyre) welche Firma schlussendlich von Good-Year übernommen wurde. Im Jahr 1992 errang Dierk die Berufsqualifikation als CIA (Certified Internal Auditor) ohne unterliegenden akademischen Grad. 2007 wurde er pensioniert. In seinen jüngeren Jahren war Dierk ein guter Leichtathlet: Zwischen 1965 und 1968 war er Südwestafrikanischer Leichtathletikmeister in den Mittelstrecken von 1500m, über 3 Meilen und 5000m, Strassenlauf und Cross-Country. Zudem gewann er 1988 an den S.A. Masters Athletic Championships in Windhoek den 5000m Lauf in der Altersgruppe 45-50, zwanzig Jahre nachdem er 1968 der erste Südwestermeister über diese Distanz wurde. • Dierk und Shirley haben zwei Kinder: Mitchell geb. 1990, studiert Archaeologie an der Universität Kapstadt, und Angelica geb. 1992, ist Schülerin an der Ruth Prowse Kunstschule in Kapstadt. Bericht von Hans Dierk Lüthi Ein Gärtner aus Boswil BE, Otto KRÄHENBÜHL, geb. 1907, war von 1927-41 in Windhoek, wo er 1939 seine Frau Carolina geb. Feyerabend heiratete. 1941 war er auf der Farm “Rietfontein” bei Guchab im Distrikt Grootfontein, jedoch bereits 1944 wieder in Windhoek, wo er für Pupkewitz & Sons arbeitete. Ernst Johann MEYER geb. 1875 in Hausen bei Brugg AG, von Dällikon AG, Sohn des Johannes Meier, kam 1877 mit seinen Eltern nach Südafrika. Sie liessen sich in

Transvaal nieder. Während dem Burenkrieg schloss sich Ernst den Kommandos an. Nach Kriegsende zog er zusammen mit seinem in Transvaal geborenen jüngeren Bruder Alfred zu den Angola-Buren by Humpata. 1928 kehrten sie mit den letzten verbliebenen Angola-Buren nach Südwestafrika zurück und liessen sich auf Farmen im Distrikt Gobabis nieder. In Angola hatte Ernst Ada Hester Chapman, geb. 1899 in Humpata, Tochter von William Chapman, Sohn des berühmten Entdeckers gleichen Namens geheiratet, die ihm drei Kinder schenkte: Ernst Walter, geb. 4.9.1920; William Johann Chapman, geb. 6.12.1923; and Queenie. Alfred heiratete in Mobolo, Angola 19.2.1913 Catharina Cecilia, ebenfalls eine Tochter William Chapmans, und starb 31.3.1947 in Gobabis. 1934 kam Walter Carl Leopold VON HALLWIL, geb. 1903, von Bern und Brugg, nach Swakopmund, farmte dann auf der Farm “Epako” im Distrikt Omaruru. Er verheiratete sich 1940 in Swakopmund mit Anna Elisabeth Adelheid Naumann, geb. 1914, welche ihm zwei Kinder schenkte: 1941 Franziska Romana Elisabeth, und Ferdinand Michael. Von 1949-57 farmte er in der Nähe von Windhoek. Er verschied 1982. 1936 arbeitete ein Sohn von Franz Erni, Wilfried Georg Ernst ERNI, geb. 1913, als Farmer und Ingenieur auf der Farm “Kubub” bei Aus, und 1939 verwaltete er die Farm “Achabis-Namtib” in der selben Gegend. Er war mit Elise Helena Ilse Gerda Brandt, geb. 1914, verheiratet und hatte drei Kinder. Nach deren Tod heiratete er sich erneut, mit der 1915 geborenen Käthe Irene Häuser. Er verstarb 1973 bei Kapstadt in Südafrika. Ein weiterer Sohn Franz Ernis, Franz Herbert Joseph ERNI, geb. 1907, war 1948 auf der Farm “Plateau” bei Aus beschäftigt, welche sein Bruder Wilfried im selben Jahr übernahm. Er war mit Margaretha geb. Ernst in der Schweiz getraut worden, und starb 1980. Seit 1931 farmte die Bündnerin Eleonore NEBE geb. Gras, 1911, mit ihrem deutschen Ehemann Johann Franz Konrad Nebe auf der Farm “Ongombeanavita” bei Okahandja. Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes bewirtschaftet der Sohn Claus die Wildfarm, und Frau Nebe verbringt ihren Lebensabend im Deutschen Altersheim in Johannesburg. Während der Kriegsjahre 1939-45 kamen naturgemäss keine neuen Schweizer ins Land, und erst 1954 kommt wieder der erste Farmer, Hans Josef ERNST, von Luthern LU, geb. 1929 in St. Gallen. Er war bereits seit 1950 aus der Schweiz nach Johannesburg gekommen und hatte dort die 1924 in Tsumeb geborene August Carola DRESSEL geheiratet. Er erwarb bei Grootfontein eine Farm und entwickelte sie zu einem gutgehenden Betrieb. Er ist ein vielseitiger Mann, war massgebend bei der Gründung und Ausgestaltung des gut ausgestatteten Ortsmuseums in Grootfontein beteiligt, dessen Verwalter er ist. Er betätigte sich auch politisch in der Zeit vor der Erlangung der Unabhängigkeit. Er ist auch heute noch an verschiedenen Entwicklungsprojekten im Norden des Landes beteiligt, unter anderen an der Errichtung eines Ausbildungs-zentrums mit Bibliothek in Rundu in Zusammenarbeit von Behörden in Namibia und dem Kanton Appenzell AR. Schliesslich finden wir noch einen Appenzeller Metzger, Emil BREITENMOOSER, geb. 1935 in Gais AR, der von 1968-73 bei Gobabis eine Farm betrieb. Er war 1958 zu einem Schweizer Metzger in Südafrika gekommen und kehrte 1973 wieder ins Kapgebiet zurück, um dort eine Farm zu übernehmen. Er verschied im August 1998. Der Bündner Gianni LARDELLI und seine Frau Susan erwarben 1978 eine Farm im “Hohen Norden” Südwestafrikas wo Gianni sich in Rundu und Oshakati als Farmer und Elektriker betätigte.

Im Oktober 1985 veranstaltete der Schweizer Club Windhoek einen Ausflug auf die Farm “Hochfeld” bei Windhoek, wo eine Familie KNEUBÜHLER wirkte. Diese kehrte bereits 1986 in die Schweiz zurück. Auch andere, jedoch eng mit der Landwirtschaft in Zusammenhang stehende Berufsleute sind vertreten: Emil DONAT, geb. 1863, Metzger, kam 1886 aus der Schweiz nach Hamburg auf der Suche nach Abenteuern. Dort fand er eine Anstellung bei der Deutsch-West-afrikanischen Kompanie. Zusammen mit zwei andern Metzgern und ein paar Gehilfen wurde er auf einen zweijährigen Vertrag mit der Brigantine “Adolf” nach Südwestafrika geschickt. Das Schiff verliess Hamburg am 10.9.1886. Die Gesellschaft beabsichtigte, im Innern des Landes von den Einwohnern Vieh einzutauschen, diese an die Küste zu treiben und dort zu schlachten: Das Fleisch sollte dann gepökelt, getrocknet und nach Europa exportiert werden. Die Neuankömmlinge bauten eine Fabrik in Sandwich Bay südlich von Walvis Bay. Es war nur ein kleines Unternehmen, doch wurde davon in der deutschen Presse so viel Aufhebens gemacht, dass ein grosses Schlachthaus in Chicago einen Vertreter nach Südwestafrika entsandte, um abzuklären, ob es sich wirklich um ein ernsthaftes Konkurrenzunternehmen handelte….. Schon nach kurzer Zeit stellte es sich heraus, dass das Vieh, nach Durchquerung der Namibwüste, in so abgemagertem Zustand eintraf, dass nur etwa eins in zehn Tieren schlachtwürdig war. Ausserdem geriet die Gesellschaft bald infolge Kapitalmangel in finanzielle Schwierigkeiten. Als das Unternehmen abgeblasen und die Angestellten heimgeschafft wurden, beschloss Donat, im Lande zu bleiben und hier sein Glück zu versuchen. Die Firma Mertens & Sichel in Walvis Bay, welche sich mit dem Tauschhandel mit den Einwohnern befasste, hatte grosse Viehherden im Innern das Landes erworben. Doch diese konnten nur in Transvaal gewinnbringend verkauft werden, und um dorthin zu gelangen, hatten sie einen langen Weg durch die Kalahari vor sich. Donat wurde als “Karawanen-Chef” angestellt. Der rund 1500 km lange Trek begann in Franzfontein am 22.12.1889 und ging dann über Namutoni, Grootfontein, Okavango, Ngamisee, Botletle River nach Palapye in Betschuanaland, wo die Karawane Ende Februar 1891 eintraf. Hier wurde das Vieh verkauft. Donat traf in Palapye einen Buren, John Weigers, einen soeben aus dem neu geschaffenen Rhodesien zurückgekommenen Jäger, und dieser überredete ihn, mit ihm nach Mashonaland, das er in schillernden Farben beschrieb, zurückzukehren. Die beiden reisten während der schlechten regnerishen Jahreszeit, und schon früh erwischte Donat die Malaria und das Fieber überfiel ihn beinahe jede Woche. In Salisbury verliess er Weigers und fand einen Posten als Farmaufseher für einen englischen Farmer, der aber bald darauf auf der Suche nach Gold dem Fieber erlag. Die neuen Besitzer der Farm behielten Donat, doch hatte er sie auf gelegentliche Reisen im Lande zu begleiten, einmal bis an den Sambesi. Auf einer dieser Reisen erlitt er einen gefährlichen Anfall von Schwarzwasserfieber, und auf dringende ärztliche Anweisung musste er nach Europa zurückkehren. Er verliess Kapstadt am 12.10.1892. Literatur: Emil Donat: Kreuz und quer durch Süd-Afrika. Aarau 1899. J.J. Wilken & G.J. Fox: The History of the Post and Settlement of Walvis Bay, 1878- 1978. Perskor, Johannesburg, 1978.

Ein weiterer Metzger, Hans BAUMBERGER, der 1973 für die bekannte Schweizer Metzgerei Rietmann nach Kapstadt kam, weilte von 1974-80 in Südwest, bevor er nach Kapstadt zurückkehrte. Zur Landwirtschaft gehört auch die Milchwirtschaft, welche ebenfalls ein paar Vertreter aufzuweisen hat: Da ist einmal August Gottfried SAPPEUR, Käser, geb. 1899, von Zürich, welcher in den 30er Jahren in Windhoek für die South West Creamery tätig war. Er war mit Josefine Karoline geb. Alfeld verheiratet, und eine Tochter, Helga, wurde 1930 in Windhoek geboren. Ein weiterer Käser, Otto Jakob STÄUBER, geb. 1911, von Amriswil TG, arbeitete 1936-38 für die Gogabis Creamery in Gobabis. Dann war da noch der Molkerei-Experte Paul Samuel SCHÜPBACH, geb. 1923, der zusammen mit seiner Frau Johanna Helena geb. Gerber, geb. 1924, im Mai 1958 für H. Deutschmann nach Klein-Windhoek kam, um dessen Geschäft zu übernehmen. Zum Schluss möchte ich doch noch eine Sorte Schweizer ganz besonderer Art erwähnen, die gewiss nicht unwesentlich zur Entwicklung Südwestafrikas beigetragen hat und sich allgemeiner Wertschätzung erfreut. Es sind dies die SIMMENTALER KÜHE. Schon 1893 importierte der Deutsche A. Nietze in Swakopmund für die Siedlungsgesellschaft ein paar Zuchttiere: Eine Kuh mit einem 4½ Monate alten Kalb, ein trächtiges Rind sowie zwei einjährige Bullen. Heute hält die Tsumeb Corporation auf einer ihrer Farmen nordöstlich von Tsumeb eine Herde von über 200 Simmentaler Milchkühen. Im Jahre 1993 gab Namibia aus Anlass des 100. Jahrestags der ersten Einfuhr dieser Tiere eine Serie von Gedenkmarken heraus.

KAUFLEUTE

Der erste uns bekannte Schweizer, der in das Land nördlich des Oranjeflusses kam, war ein Händler und Kaufmann namens Heinrich LUTZ, geb. 1852 in Amandelboom dem späteren Williston in der nördlichen Kapprovinz, der von 1875-80 in der Gegend von Rehoboth weilte, dort für die Rheinische Missionsgesellschaft arbeitete und sich dann später in Upington niederliess (gemäss der Rheinischen Missionsgesellschaft: “Our Century 1860-1960”) Heinrich Lutz war ein Sohn des Missionars Johann Heinrich Lutz, geb. 1812, von Rheineck SG, welcher bereits 1841 in Südafrika eingetroffen war und dort die Missionsstation Amandelboom, für die Rheinische Missionsgesellschaft gegründet hatte. Etwas später, 1883, kam dann ein Appenzeller, Carl Wilhelm WALSER, von Herisau AR, nach Nama-Sitte auf einem Reitochsen ins Grenzgebiet nördlich des Oranjeflusses, wo er sich als Farmer und Geschäftsmann niederliess. Sein Schicksal ist im Abschnitt “Landwirtschaft” beschrieben. Sein Sohn Charles Adrian WALSER übernahm einen Teil der Farmen seines Vaters, und ein weiterer Sohn, Cyrus William WALSER, arbeitete als Bankangestellter und fiel 1917 als Leutnant in Deutsch-Ostafrika. Carl Walsers Bruder Otto WALSER führte von 1911-12 das Warengeschäft “C. Walser & Co.” in Keetmanshoop, kehrte dann aber in die Schweiz zurück und war später in Bern und Paris für das Rote Kreuz tätig. Ein Wilhelm LINDER, geb. 1868 in Kanada, von Basel, war von 1908 als Prokurist bei der Deutschen Diamanten-Gesellschaft in Lüderitz tätig. Er war 1899 nach Kapstadt gekommen und kehrte dahin zurück, wo er 1935 starb. Gottfried ÖCHSLIN, geb. 1898 in Wollerau ZH, von Einsiedeln SZ, verheiratet mit Maria geb. Klingler, geb. 1906, kam 1921 aus Rhodesien, wo er für kurze Zeit bei Bulawayo eine Farm hatte. Erst arbeitete er bei der Tsumeb Kupfermine, und besass dann von 1925-39 ein Spediteur- und Ladengeschäft in Tsumeb (hauptsächlich Herrenkonfektion). Das Geschäft wurde später von seiner Tochter Elsa, verheiratet mit J. FORSTE, weitergeführt. Hans Albert NIKLAUS, geb. 1907 in Zürich, von Zürich und Münsingen BE, war 1936 als Buchhalter in Kapstadt und Johannesburg tätig, kam dann 1937 nach Omaruru und übernahm für kurze Zeit Geschäfte in Omaruru und Usakos 1943 finden wir ihn als Partner in einem Spirituosen-Geschäft in Swakopmund. Er heiratete dort 1944 Hildegard Elisabeth geb. Schütt, eröffnete 1948 ein eigenes Geschäft für importierte Kindersachen und Herrenhemden, welches er 1965 liquidierte und wieder als Buchhalter für verschiedene Betriebe tätig war. Er starb 1975 in Swakopmund. Hermann Julius BITTER, geb. 1912, von Wallbach AG, kam 1938 aus Deutschland und begann die Produktion von Salz aus Meerwasser, vorerst am Cape Cross, dann auch in Swakopmund und Walvis Bay. Nach seinem Tod führt nun sein Sohn die Geschäfte weiter. Die Tochter eines Schweizer Gärtners bei Bulawayo in Rhodesien, Martha WIGGER geb. Zeender, geb. 1915, von Basel, war ab 1939 Verkäuferin in Windhoek. Während der Kriegsjahre 1942-44 weilte sie bei ihrem Vater in Rhodesien, während ihr Ehemann 1944 nach Deutschland repatriiert wurde. Sie heiratete später einen Südafrikaner namens Werelius. Ein Schweizer Industrieller mit Kapitalanlagen in Südwestafrika, Sigismund Thüring Franz VON HALLWIL, geb. 1908, von Bern und Brugg, weilte von 1948-57 als technischer Direktor für S.A. Industrial Activities (Pty.) Ltd. in Windhoek. Er war ein Bruder des im Abschnitt “Landwirtschaft” erwähnten Walter Carl Leopold van Hallwil.

Kaufmann und Pelzhändler Louis Theobaldus MERIAN, geb. 1914, von Basel, kam 1951 aus Como (Italien), war 1952 Schweizer Konsularagent in Windhoek. Er war viel unterwegs auf Geschäftsreisen in Angola, Rhodesien, Südafrika und Europa. Roland DELAFONTAINE, geb. 1920, und seine Frau Jeanne Maria Theresa, geb. 1923, kamen 1957 aus Ägypten nach Windhoek, wo sie für Cloete-Kruger, Pharma-Grossisten, tätig waren. 1959 war Wilfred Herbert ZWICKY, geb. 1938, von Mollis GL, als kaufmännischer Angestellter in Swakopmund tätig. In der Luisen-Apotheke in Windhoek arbeitete seit 1961 als Verkäuferin Ursula Emilie KENDZIA, geb. Anliker, geb. 1940 in Winterthur ZH, von Rohrbach BE, verheiratet mit Christoph Friedrich Kendzia. Sie kehrte dann für einige Zeit nach Europa zurück, war aber bereits Ende 1964 wieder in Südwestafrika, diesmal als Verkäuferin in Karibib bis 1969, dann bis 1970 als Verkäuferin und kaufmännische Angestellte in Otjiwarongo, worauf sie nach Windhoek kam und dort als kaufmännische Angestellte tätig war. Im Jahre 1974 heiratete sie ihren zweiten Ehemann Gottfried WREDE, und im Februar 1983 verliess sie das Land und zog nach Mossel Bay in Südafrika. D. TSCHUDIN führte 1963 den Zentral-Store in Otavi. Er stammte aus Basel. Ernst EBERLI, geb. 1905, kam 1962 aus Amerika als Assistant des Verkaufschefs von African-Swiss Embroidering Co. nach Windhoek. 1965 wurde er von Pupkewitz & Sons angestellt. Für Diesel Electric in Windhoek kam 1966 Erwin BREITENMOOSER, geb. 1940, von Appenzell AI, als kaufmännischer Angestellter aus Südafrika. Im selben Jahre kam Erika MORLA geb. Gysin, geb. 1945 in Stein a/Rhein SH, von Wittinsburg BL, aus der Schweiz nach Windhoek, wo sie als Verkäuferin in verschiedenen Sparten tätig war: 12 Jahre Textilien, zwei Jahre Juwelen, 15 Jahre Pelze und Luxusartikel. Im Jahre 1970 heiratete sie den Deutschen Horst MORLA. Erika Morla war von 1989-94 Präsidentin des Schweizer Clubs, dann dessen Sekretärin. Im Jahre 1996 wurde sie zusammen mit ihren Ehemann Horst zum Ehrenmitglied ernannt. Die Firma Metje & Ziegler stellte für ihr Hauptgeschäft in Windhoek und die Filialen in den grösseren Ortschaften immer wieder Schweizer ein. In den 50er Jahren waren dort etwa 28 Landsleute beschäftigt, wohl nicht zuletzt dank dem Einfluss von Frau Irmgard Martha METJE, geb. 1922, der Schweizer Ehefrau von Direktor Adolf Heinrich Wilfried Metje, die 1950 aus Zürich nach Windhoek kam. Frau Metje war auch Gründungsmitglied des Schweizer Clubs und wurde 1995 zum Ehrenmitglied ernannt in Anerkennung ihrer Verdienste um den Club und unsere Landsleute. Ende 1949 arbeitete als Buchhalter für die Firma in Walvis Bay Paul Alphons FREY, geb. 1915, von Wädenswil ZH. 1952 ging er nach Kapstadt, wo er die Firma “Label Printing Works” gründete, die nun von seinem Sohn weitergeführt wird. Rudolf BADERTSCHER, geb. 1914, und Gottfried Traugott MEIER. geb. 1925, von Killwangen ZH, arbeiteten 1950 ebenfalls für Metje & Ziegler, wie auch Eduard BOSSHARD, geb. 1917, von Zürich, als Buchhalter in Otjiwarongo. 1965 finden wir noch Heinz WALDER, geb. 1944, Eisenwaren-Verkäufer, in Windhoek.

GASTGEWERBE Wie überall auf der Welt, erfreut sich die Schweizer Hotellerie mit ihren vorzüglich ausgebildeten Fachkräften auch im südlichen Afrika eines ausgezeichneten Rufes. Schon früh fanden Landsleute auch den Weg nach Südwestafrika, meist über eine oder mehrere Zwischenstationen in Südafrika. Einige von ihnen sind längere Zeit im Lande verblieben und haben sich dort eine Existenz aufgebaut. Einer der Pioniere, Franz Sales ERNI aus Roggliswil LU, kam bereits 1899 nach einer Ausbildung im Hotelfach in Frankkreich und England ins bekannte Hotel Mount Nelson in Kapstadt, bevor er ein paar Jahre später nach Südwestafrika weiter zog. Sein Leben ist im Abschnitt “Wissenschaft und Forschung” ausführlich beschrieben. Dieses Hotel Mount Nelson in Kapstadt, auch heute noch eines der hervorragendsten Hotels in Südafrika, hat in der Folge noch vielen Landsleuten als Sprungbrett zu einer weiteren Karriere gedient, so z.B. Hans Heinrich RUCH, geb. 1904, von Luzern. Er kam 1928 nach Kapstadt ins “Mount Nelson”, verheiratete sich 1932 mit Susanna Brauninger und zog 1940 nach Walvis Bay, wo er das Hotel Atlantic führte. 1942-53 und, nach einem kurzen Zwischenspiel als Farmer bei Stellenbosch (Kap), wiederum von 1958-71, führte er, ab 1948 mit Hilfe seiner Schwester Hedwig RUCH, geb. 1902, Ende 1948 aus der Schweiz eingetroffen, das Central Hotel (später Hotel Onduri) in Outjo. Er zog sich dann nach Johannesburg zurück, während sein Sohn, Hans Werner RUCH (jun.), seine Nachfolge in Ourjo antrat. Ein Kellner namens Walter SEILER geb. 1913, von Baden AG, weilte von 1931-34 im Mount Nelson, dann für die nächsten vier Jahre im Hotel Grossherzog in Windhoek, bevor er nach Kapstadt zurückkehrte. Auch das sehr bekannte Carlton Hotel in Johannesburg hat immer wieder Landsleuten als Zwischenstation gedient. So kam auch Heinrich RÜEGG, geb. 1922, von Elgg ZH, 1948 nach Windhoek, wo er für die Vereinigten Bäckereien tätig war. 1952 führte er zusammen mit seinem Tessiner Landsmann Linus BAULA das Café Zoo, später das Aris-Hotel, das Hotel Grüner Kranz in Swakpmund, und 1958 den Walvis Bay Club und Bäckerei. Er kehrte 1960 in die Heimat zurück. Ebenfalls aus Johannesburg kam das Ehepaar Johann LIPP, geb. 1916 und Nelly LIPP geb. SCHWEIZER, geb. 1923, die in verschiedenen Hotels in Windhoek und Swakopmund tätig waren von 1949 bis 1961, als sie in die Schweiz zurückkehrten. Dann war noch der Küchenchef Heinrich Oskar GROB¸ geb. 1924, von Wädenswil ZH. Er kam 1950 ins Hotel Grossherzog in Windhoek, war 1954 im Gobabis Hotel, dann “Flugzeug-Tankwart”, wie er sagte, für Vacuum Oil Co. und Besitzer von “Swiss Dry Cleaning” in Windhoek. Von 1966 bis zu seiner Rückkehr in die Schweiz 1970 amtete er auch als schweizerischer Honorarkonsul in Windhoek. Auch der bekannte und beliebte Gottlieb PULVER (“Godi”), geb. 1921, von Oberbalm BE, kam vom Carlton Hotel nach Windhoek, wo er 1956 das Hotel Stadt Windhoek und ab 1959 das Hotel Thüringer Hof führte, wo sich zu jener Zeit der Stammtisch der Windhoek-Schweizer etablierte. 1964 fiel er einem Unfall zum Opfer, als sein Flugzeug ins Meer stürzte. Seine Ehefrau Johanna PULVER geb. BRÜGGER kehrte darauf in die Schweiz zurück. 1949 wurde Jean HOFMANN, geb. 1903, von Basel, Direktor von Continental (Pty.) Ltd. die das Hotel Continental in Windhoek bauen liess. Er kam aus Bern, wo er mit seiner Frau Alice das bekannte Restaurant Antiquat geführt hatte. Später übernahm Hofmann die Direktion des Hotels Rheinischer Hof. Zur Eröffnung des neu erbauten Hotels Continental wurde 1950 eine ganze Hotel-Brigade aus der Schweiz engagiert. (“Kellner im Frack, Gäste in Shorts”, kommentierte jemand anlässlich der Eröffnung) Hier verdient vor allen Emmy MUTAVDZIC geb. PULVER, die Schwester des bereits oben erwähnten Gottlieb Pulver, hervorgehoben zu werden. Geboren 1920 in Bern, aus bekannter Hotelier-Familie, Bürgerin von Oberbalm

BE, 1947 verheiratet mit dem Jugoslaven Miloica Mutavdzic, führte sie das Hotel Continental für einige Monate, später den Windhoek Club, und von 1952-69 das Otavi Hotel in Otavi. Ihr Gatte amtete als Regierungs-Hotelinspektor von 1969-84. 1982 erwarben sie das Canyon Hotel in Keetmanshooop, das in der Folge von ihrem Sohn Tomislav weitergeführt wurde. 1985 übersiedelten sie nach Somerset West in Südafrika. Emmy war Gründungsmitglied des Schweizer Clubs in Windhoek und dessen Präsidentin in den Jahren 1973-80 und in 1981-85, sowie Ehrenmitgied seit 1985. Andere Schweizer im Team des Continental Hotels waren: Adolf AEBI, 1921, von Riedtwil BE; Linus BAULA, 1924, von Ruvigliana TI; Charles HERZOG, 1922, von Genf; Alfred HÜSLER, 1922, von Luzern; Norbert Paul MOSER, 1919; Albert Paul URSCHELER, 1926; Marcel ROSSIER, 1920, Chef von Avenches VD; Hermann Hermann FLÜCKIGER, 1916, von Rohrbach BE, Chef, später in Otjiwarongo und Inhaber des Minen-Hotels in Tsumeb; sowie Elisabeth KÜNZI, 1926, aus Zürich.

Dieses Hotel stellte auch später immer wieder Schweizer ein, so 1958 Marie Louise SCHWARZ, 1932, von Freiburg FR, als Wirtschafterin (später im Hotel Thüringer Hof); 1960 Johann Emil WILDSCHECK, 1933, von Tarasp GR, Chef, später Direktionsassistent im Hotel Thüringer Hof, dann in Südafrika; 1962 Rudolf Ernst RITTER, 1938, Konditor aus Zürich; und 1964 Ruth HAUSER, geb. 1942, Empfangsdame.

Hauptsächlich zur Zeit als der bereits erwähnte Gottlieb Pulver, Bruder von Emmy Mutavdzic, die Hotels Stadt Windhoek und Thüringer Hof führte, wurden immer wieder schweizerische Fachleute dort angestellt: 1956 Willy Hugo ANDERES, 1935, Koch, aus Zürich; Anton Arthur, geb. 1930 in Zürich, von Oberriet SG, Barman, und Rudolf WULLIMANN, 1931, Koch. 1961 war René SCHÄR, 1926, vormaliger Besitzer von René’s Restaurant in Pretoria, Direktor des Hotels Thüringer Hof, zog dann 1962 nach Swakopmund. 1963 war Herbert KELLER, 1941, aus dem Aargau, Koch im Thüringer Hof. 1965 fanden Lucienne Erna BILLETER, 1936, von Zürich als Empfangsdame, Heinz Theophil HEUSSER, 1945, aus Zürich und Hugo Josef STOOB, 1945, aus Schaffhausen als Köche im selben Hotel Arbeit. Margarita TRAEN, geb. KYD, 1934, von Brunnen SZ, kam 1963 über Salisbury / Rhodesien und Durban / Südafrika ins Hotel Thüringer Hof und wirkte dort und auch im Otavi Hotel als Empfangsdame. Später war sie in der Privatwirtschaft angestellt, ging dann für ein paar Jahre mit ihrem zweiten Ehemann Helmut BELLING nach Asien, war aber 1980 wieder in Windhoek, wo sie als Mitbesitzerin das Gourmet’s Inn Restaurant führte. Von 1990-96 war sie schliesslich Sekretärin auf dem Schweizer Generalkonsulat. Andere Landsleute sind auf eigene Faust ins Land gekommen und haben dort zum Teil bereits bestehende Betriebe übernommen oder selbst etwas aufgebaut: Bereits 1910 finden wir Otto BÖSCH in Swakopmund, 1911 als Bäcker in Tsumeb, dann 1912-13 als Geschäftsmann und Hotelier in Grootfontein, 1915-16 auf der Farm “Toggenburg” bei Grootfontein, und von 1917-23 führte er das Tsumeb Hotel, worauf er in die Schweiz zurückkehrte. Von 1911-27 besass Josef MÜLLER, geb. 1868 in Böhmen, von Vendlincourt BE, das Hotel Müller in Okahandja. Er setzte sich dann in Swakopmund zur Ruhe und starb dort 1957. Während des Zweiten Weltkrieges leitete Frau Elisabeth Emma BOTSCHEIDER geb. GRIMM das Hotel Blaschke in Windhoek (das spätere Hotel Ludwigslust) und dann das Berg-Hotel. Sie war die Ehefrau des allseits beliebten Werner Botscheider (“Schnauz”), der anderwärts noch speziell erwähnt wird. Ein Barman, Alfred FURRER, geb. 1899, von Basel, arbeitete 1938 im Hansa Hotel in Windhoek, dann im Hotel Koebele in Okahandja, bevor er nach Südafrika weiter wanderte.

Schliesslich finden wir noch Johann Anton TRABER geb. 1921 in St. Gallen, von Griesenberg TG, im Jahre 1949 als Inhaber des Minen-Hotels in Tsumeb. Er kehrte 1956 mit seiner Ehefrau Ida in die Schweiz zurück. Eva AHRENS geb. Wagner aus Basel, geb. 1936 in Marburg, Deutschland, kam im März 1969 aus Langnau im Emmental nach Windhoek und führte dort eine Privatpension am Schanzenweg. Sie heiratete 1973 W.W. LUBISH. Von 1986-88 war sie Präsidentin des Schweizer Clubs, und 1992 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. Hilda KNAUS geb. Nobel 1930 in St. Gallen, 1953 verheiratet in Zürich mit Alfred Knaus (gestorben 1982 in der Schweiz), Krankenschwester. Kam April 1984 aus Birmansdorf ZH, um Sohn zu helfen, der als Koch in Windhoek das Restaurant “Zur Ampel” eröffnet hatte. Nachdem ihr Sohn 1986 in die Schweiz zurückkehrte, führte sie das Restaurant allein weiter, bis sie 1988 im Vorort Avis die “Swiss Chalets” eröffnete (Bed & Breakfast, mit drei Gästezimmern und einem Gästeflat).

INDUSTRIE UND HANDWERK Beim Bau der Otavi-Bahn von Swakopmund nach Otavi in den Jahren 1903-06 finden wir zwei Schweizer Ingenieure: Victor SOLIOZ, 1854-1921, von Delémont JU, war Chef-Ingenieur der Firma Arthur Koppel AG, Berlin, die für den Bau verantwortlich war. Er kam am 28.7.1903 in Swakopmund an und nahm die Arbeit tatkräftig an die Hand. Am 19.1.1904 wurde er Beirat für die Garnison Swakopmund. Mit dem Fortschreiten des Bahnbaues verlegte er später sein Hauptquartier nach Usakos. In späteren Jahren vermittelte er gegen Geld verschiedene Kunst- und Gebrauchsgegenstände, z.B. an das Berner Historische Museum. Sodann war noch ein anderer Ingenieur, LEUTENEGGER, ebenfalls beim Bahnbau beschäftigt, der sich bei Ausbruch des Herero-Aufstandes 1904 in Karibib, wo er sich gerade aufhielt, spontan der Schutztruppen-Kompanie des Majors Franke anschloss und in der Folge als Leutnant die Geschütze im Kampf um Omaruru kommandierte (nach O. Hintrager: Südwestafrika in der deutschen Zeit, S. 56) Im Jahre 1905 war Franz Michael WEBER, geb. 1883, von Zug, als Schmied in Grootfontein tätig, ab 1912 als Schlosser und Schmied in Otavi und ab 1921 wieder als Wagenbauer und Schmied in Grootfontein. Er starb dort 16.11.1953. Franz Sales ERNI (siehe Abschnitt : “Wissenschaft und Forschung”) war 1906 als Lagerverwalter beim Bahnbau von Lüderitz nach Keetmanshoop beschäftigt, dann Prospektor während des Diamantenfiebers in der Namib. Zur gleichen Zeit, 1903 kam der Tessiner Maurer Francesco RAPPELLI, geb. 1868, von Mendrisio TI, aus Buenos Aires (Agentinien). Sein Gesicht zierte ein ungemein langer, wild aussehender Schnurrbart. Er betätigte sich in Sawopmund als Maurer und Bauunternehmer, und ab 1939 in Windhoek, wo er am 28.4.1946 verschied. Robert SCHULTHEISS, geb. 1.4.1880, von Zürich, erhielt seine Ausbildung als Bautechniker in Mecklenburg-Strelitz. Seine Eltern, Georg und Bertha geb. Müller in Zürich, hätten ihn lieber nach Winterthur geschickt, doch er wollte in die Ferne. In Trier an der Mosel lernte er seine spätere Gattin Regina Borniger kennen, welche er am 4.11.1905 heiratete. Von dort aus bewarb er sich um eine Stelle bei der Kolonialverwaltung in Südwestafrika, die er auch bekam. 1906 reiste er ohne Frau aus, die ihm ein Jahr später folgte. Bei der deutschen Baubehörde (Baukreis) blieb er bis 1910. In diesem Jahr machte er sich, zusammen mit einem Deutschen namens Wilhelm Koch, selbständig. Vorerst wirkten sie als Sub-Kontraktoren für die Firma Ohrenstein & Koppel in Berlin beim Bau der Staatsbahn von Swakopmund nach Windhoek. 1912 errichteten sie das Bahnhofsgebäude in Windhoek, welches später von den südafrikanischen Behörden im gleichen Stil in nördlicher Richtung vergrössert wurde, und 1913/14 folgte der Umbau des Proviantamts in ein Rathaus. 1912 wurde auch die Felsenkellerei-Brauerei vergrössert. Die Firma Koch & Schultheiss war das älteste Bauunternehmen in Südwestafrika. Während des Ersten Weltkrieges, als Südwestafrika praktisch von der Welt abgeschnitten war, erlahmte jegliche Bautätigkeit, welche erst nach der Besetzung durch Südafrika wieder etwas zunahm, doch dann 1918 infolge der weltweiten Grippe-Epidemie und später durch jahrelange Trockeneit und die darauffolgende Depression sich kaum je wieder erholen konnte. 1926 brachte Schultheiss seinen Sohn Robert Georg SCHULTHEISS zur weiteren Ausbildung in die Schweiz, da die Studienmöglichkeiten in Südwestafrika äusserst beschränkt waren. Bei seiner Rückkehr erkrankte er an Lungenentzündung und starb kurz darauf im Alter von nur 46 Jahren.

Wilhelm Koch führte die Firma bis zu seinem Tod im Jahre 1938 weiter. Der Sohn Robert Georg Schultheiss übernahm dann die Firma und führte sie bis 1972 weiter, worauf er sie auflöste und mit seiner Familie nach Deutshland übersiedelte. Quellen: Dr. N. Mossolow: Windhoek damals / Die Windhoek van Weleer / This was Old Windhoek. John Meinert, Windhoek, 1965. Nach persönlichen Angaben von Frau K.B. von Quitzow (Tochter von Robert Schultheiss) 1907 kam ein Mechaniker, Fritz FELSMANN, geb. 1885, aus Düsseldorf. Er arbeitete auf verschiedenen Farmen bei Gibeon, Rehoboth und anderswo, und verlor seinen Pass während der Kriegszeit. 1953 war er bei der Lithium-Mine in Karibib angestellt und später wieder auf mehreren Farmen in jener Gegend. Der 1878 in Deutschland geborene Schlosser Alois BLÄTTLER, von Wolfenschiessen NW, kam 1910 nach Tsumeb. 1912 arbeitete er als Maschinist in Lüderitz, und ab 1913 war er als Maschinist bei der Otavi Minen- und Eisenbahngesellschaft (OMEG) in Tsumeb angestellt, wo er eine Oesterreicherin, Theresia Anna GAST, heiratete. 1943 zog er sich nach Swakopmund zurück, wo er am 2.5.1946 starb. Er hatte sechs Kinder, Else geb. 1915, heiratete einen Bäcker namens Hans KNOBLAUCH in Tsumeb; Kurt Karl, geb. 1917, war Drechsler; Heinz, geb. 1920, ebenfalls Drechsler, ging 1948 nach Johannesburg; Roselotte, geb. 1925, heiratete 1963 einen Hendrik Van Zyl in Otjiwarongo; Alois, geb. 1926, war Bäcker und 1953 in Windhoek; und Annemarie, geb. 1928. Blättlers Ehefrau Theresia Anna starb 1949 in Windhoek. Laut Gesuch im Amtsblatt vom 17.10.1911 nannte der Techniker Eugen ADONI sein Bergbaufeld in der Gegend von Lüderitz “Helvetia”. Er arbeitete dort auf verschiedenen Minen. Ab 1923 finden wir ihn als Zeichner in Lüderitz und später in Windhoek, wo er sich 1927 als Architekt etablierte. Hermann MARKTHALER, 1882 in Thalwil ZH geboren. Schlosser, von Niederhasli ZH, kam 1911 nach Südwestafrika, wo er für die Namib-Zinn-Mine in Uis und 1913 in Kolmanskop arbeitete. Im Mai 1916 war er Obermaschinist auf der Khan-Mine bei Swakopmund und in den Jahren 1919-20 in Ameib bei Usakos. 1926 finden wir ihn in Grootfontein, wo er eine Schlosserei betrieb und auch als Autofahrer tätig war. 1928 heiratete er die dort geborene Helene Minna Ernestine Schulz, die ihm zwei Töchter schenkte. 1932 war Markthaler als Schlosser und Chauffeur für die SWAC in Grootfontein tätig, später bei der Sandamib-Mine bei Usakos. Er zog sich dann nach Swakopmund zurück und starb dort am 30.5.1958. Anfangs 1913 kam der 1905 in Deutschland geborenen Otto Walter MÜLLER, von Kirchberg BE, zusammen mit seinen Eltern für Liebig’s nach Südwestafrika auf die Farm “Neuheusis” bei Windhoek. Er wuchs auf verschiedenen Farmen in der Gegend auf und besorgte später die Pferde und Bierfuhrwerke für die Brauerei Windhoek. Von 1922-24 erlernte er das Maurerhandwerk bei der Baufirma Koch & Schultheiss in Windhoek. Er heiratete 1947 eine Südwesterin, Elsabeth Erna Andreas, 1916 in Usakos geboren. 1954-55 war er leitend beim Bau der Privatschule in Karibib beteiligt, während seine Ehefrau 24 Jahre lang im Kaufhaus Otto Alfeld tätig war. Otto Müller starb in Omaruru im Jahre 1984, seine Ehefrau lebt noch dort. 1923-27 war Ferdinand FREI, geb. 1899, von Homburg TG, als Schlosser bei Diamond Mines (CDM) in Kolmanskop bei Lüderitz, und von 1927-30 war auch sein Bruder Carl FREI, geb. 1894, bei derselben Firma als Aufseher tätig.

1925-27 war Josef Anton VON ARX, geb. 1875 in Freiburg FR, von Olten SO, bei der Otavi Minen & Eisenbahngesellschaft (OMEP) in Tsumeb tätig. Später besass er eine Farm und starb 1955 in Windhoek. Der Mechaniker Hans ZWICKY, geb. 1901 in Zürich, von Mollis GL, Sohn von Kaspar Zwicky und Elsa geb. L’Eplattenier, machte 1927-30 sanitäre Installationen in Swakopmund und anderen Orten. Franz BÜHLER von Schöftland AG, Schneider und Uhrmacher, verheiratet 1930 in Keetmanshoop mit Anna Magdalena Engelbrecht, ging 1936 nach Kapstadt, wo er das Uhrengeschäft “Bühler & Stauffer” gründete. Ein Bierbrauer, August SCHAMBERGER, geb. 1910, von Paradiso TI, arbeitete seit 1916 für South West Breweries in Windhoek, wo er seine Frau Lieselotte, geb. 1913, kennen lernte und heiratete. Er hatte zwei Töchter, Sybille, geb. 1940 in Windhoek und Christa, geb. 1951 in Nairobi (Kenia) und einen Sohn, Wolf Paul, geb. 1941 in Johannesburg, der 1953 ebenfalls nach Südwestafrika kam. Der Gärtner Werner BOTSCHEIDER (“Schnauz”), geb. 1911 in Rorschach SG, Bürger von Bivio GR, Gärtner, und seine Frau Elisabeth Emma geb. Grimm, von Amriswil TG kamen 1938 nach Windhoek, wo sie eine Gärtnerei betrieben. Ihre Tochter Renate wurde 1941 in Windhoek geboren. Während dem Zweiten Weltkrieg leitete seine Frau das Hotel Blaschke, das spätere Hotel Ludwigslust und dann das Berg-Hotel. Botscheider war ein Gründungsmitglied des Schweizer Clubs und wurde 1977 zum Ehrenmitglied erkoren. Er starb 1984 in Windhoek. Hans Heinz PROBST, ein Zimmermann, geb. 1928, später adoptiert von einem Deutschen namens SCHULZ, dessen Name er annahm, kam 1939 nach Outjo, wo er für C. Rau arbeitete. 1945 war er bei John Meinert Ltd. in Windhoek tätig, dann in Okahandja, bevor er im September 1948 sein eigenes Geschäft gründete. Von 1943-46 war Johann HOFER, geb. 1913 in Hoftringen AG, von Rothrist AG, Mechaniker und Elektriker, als Garagechef in Bethanien tätig, bevor er nach Südafrika zurückkehrte, woher er gekommen war. Der Spengler August WISMER, geb. 1914, von Wittenwil TG und seine Frau Elisabeth Margaretha geb. MEYER kamen 1949 aus Johannesburg nach Südwestafrika. Wismer war zuerst in Gobabis, wo seine Tochter Gabriela Marguerita 1951 geboren wurde, dann 1955 in Swakopmund. Dort kam seine zweite Tochter Marina Elisabeth zur Welt, und die Dritte, Roswita Lucia Maria, 1957 in Windhoek. 1955 arbeitete für Wismer in Swakopmund ein anderer, aus der Schweiz angekommener Spengler und Installateur, Rudolf GUDEL, geb. 1931. Ab 1951 war Gabriel Gottfried ÖCHSLIN, geb. 1931, von Einsiedeln SZ, ein Sohn von Gottfried OECHSLIN (siehe Abschnitt “Kaufleute”), in Tsumeb als Tischler tätig. Rudolf MESSERLI, geb. 1925, kam 1952 als Maler aus der Schweiz und arbeitete für die Firma Koch & Schultheiss, Bauunternehmer, in Windhoek. Ein anderer Maler und Dekorateur, Arnold FRIEDRICH, geb. 1895, mit seiner Ehefrau Meta Katharina Hermina, geb. 1898, von Zürich, 1954 nach Kapstadt gekommen, eröffnete im Mai 1956 in Klein-Windhoek zusammen mit einem Johannes Bensen ein eigenes Geschäft. Seine Ehefrau war Köchin im Berg-Hotel, arbeitete später bei Metje & Ziegler Ltd. Beide kehrten 1961 in die Schweiz zurück. Anfangs 1956 kam der Typograph Ernst RUTZ aus Genf nach Lüderitz, wo er bei Paul Wittek an der Schinz-Strasse arbeitete.

Ein Mechaniker, Albert BRUNSCHWILER, geb. 1933, der bereits 1956 aus Winterthur ZH nach Südafrika gekommen war und dort für die S.A. Condensed Milk Co. in Mossel Bay gearbeitet hatte, kam im April 1958 für die Consolidated Diamond Mines nach Oranjemund, wo er aber nicht lange blieb, war dann bei Pupkewitz & Sons in Windhoek, worauf er im April 1959 wieder abreiste. Der Maler Albert SIEGRIST, geb. 1909, von Zürich, kam mit seiner Ehefrau Maria anfangs 1958 aus der Schweiz und eröffnete in Windhoek ein eigenes Geschäft. Der 1912 geborene Hermann MESSERLI, Automechaniker, verheiratet mit der 1907 in Windhoek geborenen Elisabeth Anna Martha geb. BYLAND war 1951 aus Zürich nach Kapstadt gekommen, hatte an verschiedenen Orten im Kap, wie z.B. in Knysna gearbeitet, und war seit September 1964 bei South West Breweries in Windhoek tätig. Seine Gattin war die Tochter von Paul Byland und Anna geb. Velebil. Hans RIEDER, ein Feinmechaniker aus St. Stephan BE, geb. 1914 in Inkwil BE, seit 1955 in Durban und Pietermaritzburg für die Postvewaltung tätig gewesen, kam 1968 nach Windhoek, wo ihm die Postverwaltng einen Posten in der Mechanischen Abteilung angeboten hatte, welchen er über 20 Jahre lang gewissenhaft und zuverlässig versah. Er war für seine genaue Arbeit bekannt. Hans Rieder war 1969 ein Gründungsmitglied des Schweizer Clubs und Leiter der Schiess-Sektion. 1980 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt, und 1989 verstarb er in Bloemfontein. Er hatte Veronica Lilian geb. Albers geheiratet und war Vater von drei Kindern. 1966 schliesslich sah die Ankunft eines Schubs neuer Landsleute: Alfred Rudolf BLÖCHLINGER, geb. 1943, von Luzern, Zeichner, kam aus Zürich für Lenten Design Association in Windhoek. Viktor GRIMM, geb. 1943 in Zürich, und Kurt NEUENSCHWANDER, geb. 1941, von Langnau im Emmental, beide Schriftsetzer, waren 1965 zusammen nach Kapstadt gekommen. Grimm arbeitete seit 1966 bei John Meinert Ltd. in Windhoek und war Gründungsmitglied des Schweizer Clubs Windhoek. Neuenschwander arbeitete erst für Cape Times in Kapstadt, 1966 ebenfalls für John Meinert Ltd. in Windhoek, war 1967-70 in Johannesburg und gründete dann in Windhoek ein eigenes Unternehmen: die Photo-Lithographische Anstalt Studiographix. 1973 war er Aktuar des Schweizer Clubs Windhoek, ab 1990 Vizepräsident. Rudolf WERNER, geb. 1943. Schriftsetzer, arbeitete erst für Cape & Transvaal Printers in Parow bei Kapstadt, und kam dann 1966 ebenfalls nach Windhoek für John Meinert Ltd., wie auch Peter Anton KISLER, geb. 1943, Bauzeichner, aus Schwyz für Architekt Spoor in Windhoek. Ein weiterer Druckereifachmann, Willi PETER, geb. 1943 in Brugg AG, von Villachern AG, kam 1967 aus Johannesburg nach Windhoek, wo er bis im Dezember 1970 als Abteilungsleiter bei John Meinert Ltd. tätig war. Er kehrte dann zur Weiterbildung in die Schweiz zurück, war 1974-75 als Intruktor in Pretoria, und dann bis im Juni 1981 Abteilungsleiter bei Ultra-Press in Windhoek. Seit Oktober 1981 ist er Mitinhaber der Firma Typoprint (Pty.) Ltd. Willi heiratete 1979 eine Südwesterin, Ursula geb. Beer aus Outjo, und hat zwei Kinder. Er war 1969 ein Gründungsmitglied des Schweizer Clubs, dessen erster Sekretär und Vizepräsident. 1980-81 und wiederum 1988-89 war er Präsident des Clubs, und 1996 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Er ist ein aktives Mitglied im “Lions Club”. Um 1969 wirkte auch Pierre Zurflueh bei John Meinert Ltd. in Windhoek. Er und seine Frau Heinke waren 1969 Gründungsmitglieder des Schweizer Clubs. Sie kehrten in den 70er Jahren in die Schweiz zurück.

Roland GRAF, geb. 1953 in Luzern, kam 1974 nach seiner Ausbildung als Offset-Drucker zu Ultra Press in Windhoek. Er heiratete 1980 Berrit Lörges, und gründete zusammen mit Willi Peter im darauffolgenden Jahr die Druckerei Typoprint (Pty.) Ltd. In den Siebzieger Jahren weilte eine ganze Anzahl von Schweizer “Kontrakt-Arbeitern” über etliche Jahre in Südwestafrika. Die erste Gruppe kam von BROWN BOVERI und war beim Bau des Van Eck-Elektrizitätswerks beschäftigt. Die zweite Gruppe gehörte zu ALUSUISSE und war beim Bau der Ruacana Stau- und Elektrizitätsanlage im Einsatz. Diese Leute waren sehr intensiv im Schweizer Club engagiert, im Vorstand und hauptsächlich auch in der Schiess-Sektion. Projekt-Direktor für die Gesamtleitung in Windhoek und Ruacana war Robert Walter LIEB, geb. 1933 in Zürich, von Bischofszell TG. Er weilte von Juni 1973 bis Mai 1978 in Windhoek im Auftrag der SWAWEK und in Zusammenarbeit mit dem Departement für Wasserwirtschaft in Windhoek und der ESCOM in Johannesburg. Der Kältetechniker René BILANG kam mit seiner Frau Marianne und Sohn Pascal 1974 nach Windhoek, wo er für “Hydrodyne” arbeitete. Während der Übergangszeit war er als Mitglied der D.T.A. von 1978-90 im ersten multirassigen Parlament und ein profilierter Sprecher in Arbeitsfragen. 1996 verkaufte er sein Textilgeschäft und übersiedelte nach Südafrika, wo er 1998 verstorben ist. 1985 kam ein Lithograph aus der Schweiz, Peter Andreas CALEGARI, geb. 1952, von Zürich, auf dem Landweg durch Afrika über Kapstadt nach Windhoek, wo er 1989 das erste Repro-Studio in Südwestafrika eröffnete. 1992 heiratete er Margrit WEIDMANN.

KRANKENPFLEGE Zwei Töchter des Pioniers Carl Wilhelm Walser, Julie WALSER, geb. 1896, und Leslie Wilhelmina WALSER, geb. 1897, wirkten beide am Bulawayo Memorial Hospital in Bulawayo (Rhodesien), wo sie in den Jahren des Ersten Weltkriegs verwundete Soldaten pflegten. Julie erlag dort am 18.1.1918 der herrschenden Grippe-Epidemie. In Oranjemund wirkte von 1951-59 eine Krankenpflegerin aus Kirchleerau AG, Eva HUNZIKER, geb. 1933, am Europäer-Spital. Eine weitere Krankenpflegerin, Gertrud KYD aus Zürch, geb. 1932, kam 1960 aus Johannesburg, wo sie im Lady Dudley Pflegeheim gearbeitet hatte, nach Windhoek und war dort im Eingeborenen-Spital tätig.

BEAMTE Mit den südafrikanischen Truppen kam 1915 ein Polizist und Detektiv, Franz Karl DETTLING, von Lauerz SZ, nach Windhoek. Er war 1900 aus Ceylon nach Natal gekommen und diente später in Johannesburg. 1916 war er Haupt der Kriminalpolizei in Windhoek, starb dann bereits 1918. Es heisst, Dettling sei der erste südafrikanische Detektiv gewesen, dem es gelang, auf Grund von Fingerabdrücken eine Verurteilung zu erreichen. Ein Sohn, John DETTLING, geb. 1918 in Windhoek, ging als Versicherungsagent nach Kapstadt und Johannesburg. Der uns bereits bekannte Franz Sales ERNI (siehe Abschnitt “Wissenschaft und Forschung”), war nach dem Ersten Weltkrieg eine Zeitlang für die Mandatsregierung als Botaniker tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg legte er für die Regierung den botanischen Garten um das Verwaltungsgebäude in Windhoek an. 1921-22 war Hermann Eugen SCHOCH, geb. 1862 in Herisau AR als Vermessungsdirektor in Windhoek. Er war ein Sohn des 1868 nach Wellington im Kapland gekommene Wilhelm August Schoch und der Ida geb. Schiess. Er genoss seine Ausbildung in England und Neuchâtel und dann in Südafrika als Feldmesser. Später wurde er Vermessungsdirektor in Transvaal. Auch der bereits in Abchnitt “Wissenschaft und Forschung” erwähnte Dr. Achilles Heinrich Markus ZSCHOKKE stand von 1927-65 als Distrikts- und Grenztierarzt im Dienste der Mandatsregierung. Im Jahre 1926 wurde ein Wortführer der Angola-Buren, Ernst MEYER, geb. 1875 in Hausen near Brugg AG, von der südafrikanischen Regierung zum Konsul in Angola ernannt. Er war der erste überhaupt von Südafrika ernannte Konsul. Die portugiesiche Regierung, darauf bedacht die Buren mit den Portugiesen zu assimilieren, schloss ihre Schulen und verweigerte seine Anerkennung als Konsul. Dies führte zur Heimkehr der noch dort verbliebenen Angola-Buren. Quelle Rosenthal 1949, p. 16 Sodann stand Miloica MUTAVDZIC, der 1919 geborenene jugoslavische Ehemann von Emmy Mutavdzic-Pulver, von 1969-84 als Hotelinspektor im Dienste der Mandatsregierung.

SOLDATEN Es ist kaum verwunderlich, dass wir auch in Südwestafrika auf Schweizer Kriegsleute stossen, waren doch Schweizer schon seit Jahrhunderten in jedem Erdteil geschätzte Soldaten. So war der bereits erwähnte Leutnant LEUTENEGGER einer der wohl wenigen Schweizer, die sich der deutschen Schutztruppe anschlossen. Als 1904 der Herero-Aufstand ausbrach, trat er in Karibib, wo er gerade beim Bau der Otavi-Bahn als Ingenieur beschäftigt war, der Kompanie von Major Franke bei. In der Folge kommandierte er die Geschütze im Kampf um Omaruru im Januar/Februar 1905 (nach O. Hintrager: Südwestafrika in der deutschen Zeit, S.56) Ein weiterer vermutlicher Schweizer war wohl Josef BROGLIE oder BROGLE (Brogle ist ein Schweizer Familienname), der als freiwilliger Reiter in der 3. Reserve-Kompanie während der Verteidigung der Kolonie gegen die eindringenden Südafrikaner am 16.4.1915 im Kampf bei Dörstamp (Kiriis West) fiel (nach Dr. H. von Oelhafen: Der Feldzug in Südwest 1914-15, S.132). Ein Sohn von Carl Wilhelm Walser, Cyrus William WALSER, geb. 1889, diente in der “B” Kompanie des 2. Kimberley Regiments im selben Feldzug, jedoch auf der entgegengesetzten Seite und war an einem Gefecht bei Trekkoppies beteiligt. Dann folgte er General Smuts mit dem südafrikanischen Kontingent nach Deutsch-Ostafrika als Leutnant, fiel aber dort, als er mit seinen Leuten in einen Hinterhalt der deutschen Askaris geriet. Sein Grab befindet sich auf dem Militärfriedhof von Dodoma in Tanganyika. Und schliesslich war da noch ein richtiger eidgenössischer Reisläufer der 20. Jahrhunderts, Major Jacques SIMON, ein Berner, der es in der französischen Fremdenlegion zum höheren Unteroffizier gebracht hatte und dann unter Moïse Tshombe als Oberleutnant in der Gendarmerie von Katanga gegen die UNO-Truppen kämpfte. Er kam dann nach Südwestafrika, wo er im Norden des Landes als bewaffneter Wildhüter erfolgreich gegen Wilderer operierte. Später erhielt er eine temporäre Anstellung bei der südafrikanischen Armee, wo er als Major der Ausbildung von Antiterroristen-Einheiten vorstand. Dann schloss er sich als Sergeant den neu formierten SWA-Territorialstreitkräften an, wo er innerhalb eines Jahres zum Staff-Sergeanten befördert wurde. 1969 traf Simon in Swakopmund Dr. August Juchli aus Kreuzlingen, fand für ihn eine 37,000 ha-Farm im Namib-Randgebiet, und etablierte dort den Tsaobis Leopard Nature Park, ein privates Wildreservat. Major Simon war ein Gründungsmitglied des 1969 in Windhoek gebildeten Schweizer Clubs und Leiter von dessen Schiess-Sektion. Er erlag im Oktober 1983 einem Krebsleiden und erhielt ein militärisches Begräbnis in Windhoek.

SCHWEIZER CLUB Wenn ein paar Schweizer im Ausland zusammenkommen, gründen sie einen Verein…. Die Idee, einen Schweizer Club für Südwestafrika zu gründen, stammte wohl von Dr. Hans Walter Hartmann, der seinerzeit Wirtschaftsredaktor bei der “Allgemeinen Zeitung” war. Zum technischen Personal der damals grössten und bekanntesten Druckerei, John Meinert (Pty.) Ltd., gehörten eine ganze Reihe Schweizer Schriftsetzer und Buchdrucker. Das Stammlokal der Jünger Gutenbergs war das Hotel “Kaiserkrone”, und so ergab es sich fast von selbst, dass sich am 19.3.1969 etwa 19 Personen zwecks Gründung eines Schweizer Clubs dort zusammenfanden. Ein provisoricher Ausschuss unter Leitung van Dr. H.W. Hartmann wurde mit den Vorbereitungen zur Gründungsversammlung betraut. Die offizielle Gründungsversammlug fand am 16.4.1969 im Hotel Thüringer Hof statt. Es waren 28 Personen anwesend, darunter die folgenden die nicht anderweitig in diesem Werk erwähnt werden: B. BUFF, Emil KASPAR und Marianne E. ROSTETTER. Aus Solidarität mit den restlichen Landsleuten im Lande wurde die Vereinigung “Schweizer Club Südwestafrika” getauft. Der provisorische Vorstand wurde im Amt bestätigt: Präsident Dr. H.W. Hartmann, Vizepräsident und Aktuar Willi Peter, Kassier Frl. Marianne Rostetter, Leiter der Schützengruppe Hans Rieder, Exkursionsleiter Emil Kaspar. Anschliessend an die Gründungsversammlug sprach die in Windhoek auf Besuch weilende Frau Dr. Sylvia ARNOLD-LEHMANN über die Aufgaben des Auslandschweizersekretariats und die verschiedenen Institutionen und Hilfdienste, die den Auslandschweizern zur Verfügung stehen. Im Jahre 1972 stieg die Mitgliederzahl des Clubs auf über 100. Damals hatte u.a. die Firma Alusuisse viele junge Leute, teils mit Familie, für ein Bauprojekt nach Südwestafrika geschickt. Auch viele deutschsprachige Südwester wirkten sehr aktiv im Club mit. Neben den alljährlichen 1. August-Feiern wurden verschiedene Besichtigungen und Ausflüge organisiert, so zur Druckerei John Meinert, zum Flughafen, zum Krankenhaus, zur Schokoladenfabrik Springer, Teppichknüpfereien und zur katholischen Missionsstation. Dann ganz zum Schluss noch eine Spitalbesichtigung auf Einladung der “Swiss Medical Unit” der UNTAG, des Übergangs-Hilfskorps der Vereinten Nationen nach Erlangung der Unabhängigkeit. An Wochenenden zog es die Schweizer in die interessante nähere und auch weitere Umgebung: 1971 zum Hardapdamm, 1973 zur Spitzkoppe mit Buschmannzeichnungen und Begegnung mit einem Geparden. 1974 in die Erongoberge. Weihnachten 1974 verbrachte eine Gruppe in der “Mondlandschaft” von Goanikontes am Swakop, 1975 im ANVO-Jagdcamp mit Spurenlesen und Anpirschen auf Wild, und im Oktober 1981 im Tsaobis-Leopardenpark bei Karibib, 1983 folgte ein Ausflug zu den heissen Quellen von Gross-Barmen, 1985 ging man auf die Farm von Familie Kneubühler und 1986 zum Rehoboth Spa. Anlässlich der 700-Jahrfeier der Schweiz gab es am 12.10.1991 eine Zugfahrt nach Aris mit einer richtigen “Chämihütte” Atmosphäre. “rüedig” schön und unvergesslich. Kegeln und Schiessen gehörten, neben dem regulären Stammtisch, zu den beliebtesten Veranstaltungen. Im Februar 1974 wurde sogar ein Kurs für Damen im Pistolen-schiessen durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Konsulat in Kapstadt und dem Eidg. Militärdepartement war es möglich, am 6.3.1976 das Eröffnungsschiessen mit Karabiner und Sturmgewehren auf der Hamman-Schiessbahn durchzuführen, unter dem bewährten Obmann Hans Rieder und dessen Stellvertreter und Schiessleiter Major J. Simon. Unter dieser fachkundigen Leitung fanden jährlich die in der Schweiz üblichen Schiessprogramme wie “Obligatorisches” und “Feldschiessen”statt. Leider zeigten sich

im Laufe der Jahre immer grössere Probleme mit Nachschub, Zusammenarbeit mit der Armee, u.s.w., so dass die Sektion 1985 aufgelöst werden musste. Präsidenten: 1969-1973 Dr. Hans W. Hartmann 1973-1980 Emmy Mutavdzic-Pulver 1980-1981 Willi Peter 1981-1985 Emmy Mutavdzic-Pulver 1986-1988 Eva Lubisch-Wagner 1988-1989 Willi Peter 1989-1994 Erika Morla 1995- Peter Hess Ehrenmitglieder: 29.4.1971 Dr. med. vet. Markus Zschokke 10.4.1974 Dr. Hans W. Hartmann 20.4.1977 Wenter (Schnauz) Botscheider 23.4.1980 Hans Rieder 17.4.1985 Emmy & Milo Mutavdzic 8.5.1987 Friedrich Albert Zöllner 29.8.1987 Konsul Friedrich Ernst, Kapstadt 10.4.1992 Eva Lubisch-Wagner. Unter Verdankung aus der Festzeitschrift zum 25. Jubiläum des Schweizer Clubs Südwestafrika/Namibia 1994 Weitere Ehrenmitglieder: 1995 Irmgard Metje 1996 Generalkonsul Robert Müller und seine Gattin Margarethe 1996 Willi Peter 1996 Käthe von Quitzow 1996 Erika & Horst Morla 1996 Viktor Grimm 1996 Kurt & Tilly Neuenschwander gemäss Mitteilung des Schweizer Clubs Namibia.

VERSCHIEDENES

Wie ja nicht anders zu erwarten, ist nicht alles Gold was glänzt. So finden wir natürlich auch unter den Schweizern ein paar schwarze Kühe: 1910 wurde gemäss Anzeige im Amtsblatt ein Färber aus dem Aargau aus der Kolonie ausgewiesen, und im nächsten jahre ein Bautechniker aus Windhoek wegen Unterschlagung gesucht. Er war vermutlich bereits in der Gegend von Grootfontein-Otavi auf dem Weg zum Kunene und Angola. 1913 wurde ein Pferdehändler aus dem Zürichbiet wegen Diebstahls gesucht, sowie ein Handlungsgehilfe aus dem Baselbiet, der angeblich bereits vor einem Jahre von dort nach Südwestafrika verzogen war. Dann war da noch der Pilot Carl NAUER, der 1933 den Versuch unternahm, den Flugrekord Kapstadt-Croydon in seinem Flugzeug “Pussy Moth” zu brechen. Er verliess Kapstadt am 5.8.1933, verschwand aber irgendwo entlang der Südwestafrika-Angola-Küste. Suchaktionen verliefen erfolglos. Es war dieser Unfall, der einen bekannten Journalisten veranlasste, diesen einsamen Küstenstrich die “Skelettküste”zu taufen. Es wird berichtet, dass Nauer in Kapstadt an der 1. Augustfeier des dortigen Schweizer Clubs und dann an einem Abendessen im Hause des Schweizerkonsuls teilnahm. Erst nach dem Essen fiel es einem der Gäste auf, dass sich 13 Personen am Tisch befanden… Um nicht mit einer düsteren Note zu enden: Bereits 1910 wurden angeboten: Knorr Suppenwürfel Maggi’s Produkte Lenzburg Conserven (Ausland Sortiment) Ganz am Rand sei noch vermerkt, dass die Witwe des bereits 1916 an der Somme gefallenen Erbauers von Schloss Duwisib bei Maltahöhe, Baron Hans Heinrich Wolf, während des Zweiten Weltkriegs in der Schweiz Zuflucht fand. In den 1950er Jahren weilte ein Bündner namens Hans WÜRTH eine Zeitlang in Südwestafrika, wo er, finanziert durch einen reichen Deutschen in Johannesburg, Charterflüge durchführte. Er war Segelflugbauer und Pilot. Zuguterletzt finden wir einen mutmasslichen Schweizer, Christian TELLI, 1967 in Tsumeb. Der Familienname Telli ist in Trins GR beheimatet. Von ihm ist nur bekannt, dass er mit der Südafrikanerin Catrina Coetzee verheiratet war, und zwei Töchter in der Lutherischen St. Martini Kapstadt taufen liess, Magdalene Gertruida Aletta geb. 12.6.1967 in Tsumeb und Elivina Ida geb. 24.1.1969 in Kapstadt.

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NAMENSVERZEICHNIS

ADONI, Eugen ÄBI, Adolf AHRENS -WAGNER, Eva ALUSUISSE ANDERES, Willy Hugo ARNOLD-LEHMANN, Dr. Sylvia BADERTSCHER, Rudolf BAULA, Linus BAUMBERGER, Hans BELLING, Helmut BELLING-KYD gewesene TRAEN, Margarita BILANG, René BILLITER, Lucienne Erna BITTER, Hermann Julius BLÄTTLER, Alois, geb. 1878 BLÄTTLER, Alois, geb. 1926 BLÄTTLER, Annemarie BLÄTTLER(heiratete KNOBLAUCH), Else BLÄTTLER, Heinz BLÄTTLER, Kurt Karl BLÄTTLER (heiratete VAN ZYL), Roselotte BLÖCHLIGER Alfred Rudolf BOLT, Ida Louise (SR. MARIA THEODOLING) BÖSCH, Otto BOSSHARD, Eduard BOTSCHEIDER-GRIMM, Elisabeth Emma BOTSCHEIDER, Werner BREITENMOOSER, Emil BREITENMOOSER, Erwin BROGLE (BROGLIE?), Josef BROWN-BOVERI BRUNSCHWILER, Albert BUFF, B. BÜHLER, Franz BYLAND heiratete MESSERLI, Elisabeth Anna Martha BYLAND, Paul CALEGARI, Peter Andreas DELAFONTAINE, Roland DETTLING, Franz Karl DETTLING, John DEVAUD, Pater (Fr.) Josef David DONAT, Emil EBERLI, Ernst EGGER, SR. JEANNE-AGNES ELLER, Dr. B.M. ERNI, Franz Herbert Josef ERNI, Franz Sales ERNI-ERNST, Margaretha ERNI, Wilfred Georg Ernst ERNST, Friedrich ERNST, Hans Josef

FELSMANN, Fritz FLÜCKIGER, Herman FORSTER-ÖCHSLIN, Elsa FORSTER, J. FRATERNITÉ DES PETITS FRÈRES DE JÉSUS FRATERNITÉ DES PETITES SOEURS DE JÉSUS FREI, Carl FREI, Ferdinand FREY, Paul Alphons FRIEDRICH, Arnold FRIEDRICH, Meta Katharina FRIES, Otto FURRER, Alfred GÄCHTER, Anton Arthur GALL, Sr. Alice Bertha GISLER, Anna (SR. THERÈSE-AGNES) GRAF, Roland GRIMM, Viktor GROB, Heinrich Oskar GRUBER, Francis GUDEL, Rudolf GYSIN (verheiratet mit MORLA), Erika HAFNER, Bertha (SR. PAULE-ELISÉE) HANSER, Ruth HARTMANN, Dr. Hans Walter HEILIGKREUZ SCHWESTERN VON MENZINGEN HENZEN, Anna (SR. FRANZISKA) HERZOG, Charles HEUSSER, Heinz Theophil HOFER, Johann HOFMANN, Jean HOHL, Luise HOTEL CONTINENTAL HOTEL STADT WINDHOEK HOTEL THÜRINGER HOF HUNZIKER, Eva HÜSLER, Alfred ISELIN, Dr. Heinrich Theodor ISENRING, Pater (Fr.) Jakobus J. JUCHLI, Dr. August KASPAR, Emil KATHOLISCHE MISSIONEN KELLER, Herbert KENDZIA-ANLIKER (gewesene WREDE), Ursula Emilie KISTLER, Peter Anton KNAUS, Hilda geb. NOBEL KNAUS, (Sohn) KNEUBÜHLER KOLLER, Sr. Martha KRÄHENBÜHL, Otto KÜNZI, Elisabeth KÜNDIG, Fanny (SR. LOUISE-ALPHONSE) KÜNG, Alfred

KÜNG, Gustav Eduard Adolf Alfred KÜNG, Maia Katharina KYD, Gertrud LARDELLI, Gianni LEIMGRUBER, Anna (SR. GEROLDA) LEUTENEGGER, Lt. LIEB, Robert Walter LINDER, Wilhelm LIPP, Johann LIPP-SCHWEIZER, Nelly LUBISCH-WAGNER, Eva LÜTHI, Hans Dierk LÜTHI, Johann Franz Albrecht LÜTHI, Johann Nils Richard LÜTHI, Sabine Rose Magdalena LUTZ, Heinrich MARKTHALER, Herman MEIER, Gottfried Traugot MERIAN, Louis Theobaldus MESSERLI-BYLAND, Elisabeth Anna Martha MESSERLI, Hermann MESSERLI, Rudolf METJE, Irmgard Martha METJE & ZIEGLER LTD. MEYER, Alfred MEYER, Ernst Johann MONTAVON, Eugénie (SR. JOSEPH-ALEXIS) MORLA-GYSIN, Erika MORLA, Horst MOSER, Norbert Paul MÜLLER, Johann MÜLLER, Josef MÜLLER-GLOOR, Karoline MÜLLER, Otto Walter MÜLLER, Robert MUTAVDZIC-PULVER, Emmy MUTAVDZIC, Miloica NAUER, Carl NEBE, Eleonore NEUENSCHWANDER, Kurt NIKLAUS, Hans Albert OBLATEN DES HEILIGEN FRANZ VON SALES ÖCHSLIN-FORSTER, Elsa ÖCHSLIN, Gerhard Gottfried ÖCHSLIN, Gottfried PESTALOZZI, Conrad A.E. PETER, Willi PROBST alias SCHULZ, Hans Heinz PULVER, Gottlieb RAPELLI, Francesco RHEINISCHE MISSIONSGESELLSCHAFT RIEDER, Hans

RITTER, Rudolf Ernst ROSSIER, Marcel ROSTETTER, Marianne E. ROTHEN, P. RUCH, Hans Werner RUCH, Hans Werner (jun.) RUCH, Hedwig RÜEGG, Heinrich RUTZ, Ernst SAPPEUR, August Gottfried SAPPEUR, Helga SCHAMBERGER, August SCHAMBERGER, Christa SCHAMBERGER, Sybille SCHAMBERGER, Wolf Paul SCHÄR, René SCHINZ, Dr. Hans SCHMID, Bertha (SR. ANASTASIA) SCHMID, Sr. Sophia SCHOCH, Hermann Eugen SCHUBIGER, Sr. Hulda Julia SCHULTHEISS, Robert SCHULTHEISS, Robert Georg SCHULZ alias PROBST, Hans Heinz SCHÜPBACH-GERBER, Johanna Helena SCHÜPBACH, Paul Samuel SCHWARZ, Alfred SCHWARZ, Marie Louise SEILER, Walter SIEGRIST, Albert SIMMENTALER KÜHE SIMON, Jacques SOLIOZ, Victor STÄUBER, Otto Jakob STOOB, Hugo Josef TELLI, Christian TRABER, Johann Anton TRABER, Ida TYRAEN-KYD, Margarita TSCHUDIN, D. URSCHELER, Albert Paul VON ARX, Josef Anton VON GARNIER, Dr. Christine VON HALLWIL, Sigismund Thüring Franz VON HALLWIL, Walter Carl Leopold VON PESTALOZZI, Conrad A.E. VON SALIS-SOGLIO, Diether Erich Bernhard VON SALIS-SOGLIO, Edgar August Anton VON WOLF, Baron Hans Heinrich WALDER, Heinz WALSER, Carl Wilhelm WALSER, Cecilia Dinah WALSER, Charles Adrian

WALSER, Cyrus William WALSER, Julia Ottilia WALSER, Leslie Wilhelmina WALSER, Margaret Anna Nathalie WALSER, Otto WALSER, Rosa Agnes WEBER, Pater (Fr.) Franz WEBER, Franz Michael WERNER, Rudolf WIGGER, SR. AGNES WIGGER-ZEENDER, Martha WILDSCHEK, Johann Emil, WILHELM, Jacques Pierre Georges WISMER, August WISMER-MEYER, Elisabeth Margaretha WREDE, Gottfried WREDE-ANLIKER, Ursula Emilie WÜRTH, Hans WULLIMANN, Rudolf Paul ZSCHOKKE, Dr. Achilles Heinrich Markus ZSCHOKKE-STRÄHLER, Margrit ZURFLUEH, Pierre ZWICKY, Hans ZWICKY, Wilfred Herbert