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PAKT FÜR PRÄVENTION GESUND AUFWACHSEN! 13. Oktober 2016 Petra Hofrichter Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung

PAKT FÜR PRÄVENTION GESUND AUFWACHSEN! · Gesundheits- und Vorsorgekompetenz von Eltern und anderen Bezugspersonen ... 13,9% der Mädchen und 23,4 % der Jungen zwischen 3 und 6

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PAKT FÜR PRÄVENTION

GESUND AUFWACHSEN!

13. Oktober 2016

Petra HofrichterHamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

Inhalt

1 Pakt für Prävention

2 Bundesrahmenempfehlungen

3 „Gesund aufwachsen in Hamburg!“ – Eckpunkte Gesundheitsstrategie

3.1 Werdende und junge Familien

3.2 Kinder und ihre Eltern in der Kitaphase

3.3 Kinder und Jugendliche in Schule und Ausbildung

3.4 Jugendliche und junge Erwachsene im Studium

4. Anregungen für die weitere Arbeit

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

1 Pakt für Prävention

Abb. 1: Struktur des Paktes für Prävention

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

2 Bundesrahmenempfehlungen

ZieleGesund

aufwachsen

Junge

Familien

Ziel-gruppeWer soll erreicht werden?

SettingWo kann die Zielgruppe erreicht werden?

Gesund leben & arbeiten

Gesund im Alter

Kinder

Jugendliche

Studierende

Erwerbstätige

Arbeitslose

EhrenamtlicheBewohner

stationärer

Einrichtungen

Personen

nach der

Erwerbs-

phase

Stadtteil

Kita

SchuleBerufs-

schule

Hoch-

schule

Betrieb

StadtteilVereine

StadtteilStationäre

Pflege-

einrichtungen

Beteiligte Sozial-Versicherungs-träger GKV

GUV GKVGUVGRV

GUVGKVGUV

SPV GKV

Abb. 2: Überblick Ziele, Zielgruppen, Settings und Sozialversicherungsträger gemäß

Bundesrahmenempfehlungen (vereinfachte Darstellung)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

2 Bundesrahmenempfehlungen: Eckpunkte

„Gesundheit, Sicherheit und Teilhabe sollen systematisch in die Prozesse

und Strukturen der Lebenswelten integriert werden. Dabei stellen

insbesondere

▶ Partizipation der Zielgruppen

▶ Konzeptbasiertes Vorgehen unter Verwendung möglichst

evidenzbasierter Programme

▶ Stärkung von persönlicher gesundheitsbezogener Handlungsfähigkeit

und Selbstbestimmung

▶ Integration verhältnis- und verhaltensbezogener Interventionen sowie

▶ Nachhaltigkeit durch gesundheitsförderliche Strukturen, wie insbesondere

Steuerungsgremien für die Gesundheitsförderung und Prävention in den

Lebenswelten mit allen verantwortlichen Akteuren

förderliche Faktoren für die lebensweltbezogene Prävention sowie

Gesundheits-, Sicherheits- und Teilhabeförderung dar.“

(NPK 2016:11)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3 „Gesund aufwachsen in Hamburg!“ – Gesundheitsstrategie

▶ Fokus: sozial benachteiligte Menschen / Partizipation

Stärkung von sozial benachteiligten Zielgruppen als aktiv Handelnde

▶ Lebensweltorientierung

Umsetzung gesundheitsfördernder und präventiver Aktivitäten schwerpunktmäßig

in den Lebenswelten, in denen die Zielgruppen erreicht werden können

▶ Sozialraum

Wesentliche Ebene gesundheitsfördernder Interventionen ist der Stadtteil bzw. das

Wohnumfeld

▶ Schaffung von Transparenz, Strukturklarheit und Übersichtlichkeit

Abstimmung der Sozialversicherungsträger und BGV in der trägerübergreifenden

Zusammenarbeit. Transparenz der Maßnahmen

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3 „Gesund aufwachsen in Hamburg!“ - Gesundheitsstrategie

▶ Kooperation und Vernetzung

Stärkung der zielbezogenen Kooperation und Koordination

Wertschätzung und Nutzung vorhandener Kompetenzen, Ressourcen und

Strukturen Kein Aufbau von Parallelstrukturen

▶ Stärkung von Integrierten Ansätzen

Integration von Gesundheitsförderung und Prävention in Prozesse/Programme

der Lebenswelten und Ausbau von Integrierten Kommunalen Strategien

(Gesundheitsförderungs- und Präventionsketten)

▶ Qualitätssicherung und -entwicklung:

Berücksichtigung bestehender Standards (z. B. DGE zur

Gemeinschaftsverpflegung), Orientierung an Qualitätskriterien (Good Practice)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3 „Gesund aufwachsen in Hamburg!“ - Gesundheitsstrategie

Übergeordnete Präventionsziele für das Handlungsfeld Gesund aufwachsen

in Hamburg!

Ernährung

▶ Ein gesundes Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen ist gefördert,

Fehlernährung ist reduziert.

Bewegung

▶ Gesundheitsfördernde Bewegung von Kindern und Jugendlichen ist gefördert,

Bewegungsmangel ist reduziert.

Psychosoziales Wohlbefinden

▶ Das psychosoziale Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen ist verbessert;

Verhaltensauffälligkeiten sind reduziert.

Gesundheits- und Vorsorgekompetenz

▶ Die Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen sowie die

Gesundheits- und Vorsorgekompetenz von Eltern und anderen Bezugspersonen

der Kinder sind alltagsnah gestärkt; das Vorsorgeverhalten ist verbessert.

(BGV 2011)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

Wo leben Kinder und Jugendliche und ihre Familien in Hamburg?

Abb. 4: Kinder in MindestsicherungAbb. 3: Anteil der unter 18-Jährigen an der

Gesamtbevölkerung

(Abb. 3: GEWOS 2016: 11 ; Abb. 4: GEWOS 2016: 17)

3 „Gesund aufwachsen in Hamburg!“ - Eckpunkte der Gesundheitsstrategie

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

Sozialraum und Statusindex

(Abb. 5: GEWOS 2016: 1 ; Abb. 6: GEWOS 2016: 2)

Abb. 5: Statusindex 2015 Abb. 6: Räumliche Schwerpunkte der „status-

niedrigen“ Gebiete 2015

3 „Gesund aufwachsen in Hamburg!“ - Eckpunkte der Gesundheitsstrategie

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.1 Werdende und junge Familien

(Fotoquelle: dkoche)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3. Werdende und junge Familien

▶ Gesundheitszustand gebärender Frauen und ihrer Säuglinge und Kleinkinder

überwiegend sehr gut – jedoch: die Inanspruchnahme von

Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen scheint reduziert bei

Schwangeren mit besonderer sozialer Belastung (z. B. sozial isoliert,

alleinerziehend), sehr jungen ledigen Frauen und Frauen mit

Migrationshintergrund

▶ Positive Entwicklung bei Säuglingssterblichkeit – rückläufige Zahlen

▶ ca. 75% der Schwangeren erhalten keine vorgeburtliche Betreuung durch

Hebammen in Hamburg und mehr als die Hälfte der Schwangeren werden

nicht nachgeburtlich durch Hebammen in Hamburg betreut

▶ Hebammen werden von Familien in schlechter sozialer Lage weniger

nachgefragt

Ausgewählte Daten

(BGV 2015a; RKI 2015; Simoes et al. 2009; BGV 2016)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.1 Werdende und junge Familien

▶ Werdende und junge Familien bzw. Mütter werden durch niedrigschwellige

Angebote frühzeitig mit dem bestehenden Unterstützungssystem vertraut

gemacht

▶ Insbesondere sozial benachteiligten und besonders belasteten Müttern bzw.

Familien (Fokus: Alleinerziehende und ihre Kinder) sollen bei Präventions-

und Gesundheitsförderungsaktivitäten besonders berücksichtigt werden.

▶ Sicherung von Zugängen zu wichtigen Ressourcen für Gesundheit und

Lebensqualität

▶ Zusammenarbeit der professionellen Akteure im Sinne einer

Präventionskette fördern

Präventionsstrategie

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.1 Werdende und junge Familien

▶ Guter Start für Hamburgs Kinder (BI Frühe Hilfen)

Frühe Unterstützung von Familien und Kindern, Ausbau und bessere

Abstimmung von bestehenden Angeboten der Familienhilfe und dem

Gesundheitswesen.

Ziele: Fördern-Helfen-Schützen

Umsetzungsstruktur:

• Babylotsten Hamburg

• Regionale Familienteams

• Regionale Netzwerke in jedem Bezirk, koordiniert von

Netzwerkkoordinator_in

Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

lord

rieger-

photo

case.c

om

com

plize/p

hoto

case.c

om

c

om

com

plize/p

hoto

case.c

om

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

Geburtseinrichtungen mit Babylotsen

Familienteams

Mütterberatungsstellen

Elternschulen

Familienbildungsstätten

EKiZ

KiFaZ

Frühförderstelle

3.1 Werdende und junge Familien

(Abb. 7: Eigene Darstellung, Datenquellen: SeeYou 2016; BGV 2016a;

hamburg.de 2016a; hamburg.de 2016b; ELKHS, ELKHO 2016; KEH 2016;

BASFI 2016a; BASFI 2016b; BASFI 2016c; Abb 6: GEWOS 2016: 2 )

Abb. 7: Einrichtungen der Frühen Hilfen

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.1 Werdende und junge Familien

▶ Präventionsprogramm Lenzgesund - Bezirksamt Hamburg Eimsbüttel

Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

Förderung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung

Stärkung des Gesundheitsbewusstseins und der Gesundheitskompetenzen der

Bewohnerinnen und Bewohner

Vernetzung und Qualifizierung der Anbieter von medizinischen und sozialen

Dienstleistungen.

Für die Handlungsbereiche Geburtsvorbereitung, Versorgung nach der Geburt und

im ersten Lebensjahr, Impfen, „Frühe Hilfen“/Frühförderung und in den Feldern

Zahngesundheit, Ernährung, Bewegung, gesundheitliche Handlungskompetenz

werden Maßnahmen angeboten und langfristig Strukturen aufgebaut, die einen

Beitrag zur Verbesserung der Gesundheits- und Lebensbedingungen von Kindern,

Jugendlichen und ihren Eltern im Quartier leisten.

Ausgezeichnet mit dem Qualitätspreis der Akademie für Öffentliches

Gesundheitswesen Düsseldorf 2015

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.1 Werdende und junge Familien

▶ Koordinierungsbausteine Gesundheitsförderung

Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

Standorte: Phoenix Vital (Harburg), Haus am See-Hohenhorst (Wandsbek),

Stadtteilhaus Lurup und Altona-Altstadt (beide Altona), Rothenburgsort (HH-Mitte),

Quartier Essener Straße/Langenhorn (HH-Nord)

Kooperationsprojekt der BGV, TK und HAG

Ziele der Koordinierungsbausteine (Koba):

• Gesundheitsförderung und gesundheitsförderlichen Strukturen in den

Stadtteilen mit Entwicklungsbedarf nachhaltig stärken und vernetzen

• Verankerung von Gesundheitsförderung als Querschnittsthema in bereits

vorhandenen Strukturen, (z.B. Kita, Schule, Verein, etc.)

• Entwicklung von bedarfsgerechten und qualitätsgesicherten Angeboten –

möglichst unter Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner

Fokus RBO: Präventionskette

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.1 Werdende und junge Familien

1. Phoenix-Vital

2. Hohenhorst

3. Stadtteilhaus Lurup

4. Rothenburgsort

5. Quartier Essener Straße/

Langenhorn

6. Altona-Altstadt

(Abb. 8: GEWOS 2016:1 ergänzt um KoBas ; Abb. 6 GEWOS 2016: 2)

Abb. 8: Koordinierungsbausteine (KoBas)

(Abb. 9: GEWOS 2016:1 ; Abb. 5: GEWOS 2016: 2)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

▶ Neuorientierung und Neustrukturierung der Hilfesysteme, um allen sozialen

Gruppen positive Lebens- und Teilhabebedingungen zu eröffnen

▶ Verfolgung eines gemeinsamen, übergreifenden Handlungsansatzes

▶ Abstimmung und Koordination voneinander getrennt erbrachter Leistungen und

Angebote mit dem Ziel eine durchgängige und lückenlose Förderung und

Unterstützung zu gestalten, bei der die einzelnen Angebote sinnvoll miteinander

verknüpft werden. – unabhängig davon, wer sie erbringt

3.1 Werdende und junge Familien:

Gesundheitsförderungs- und Präventionskette

(Abb. 9: Werkbuch Präventionskette, LVGAFS 2013:16)

Abb. 9: Bausteine in der Präventionskette

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.2 Kinder und ihre Eltern in der Kitaphase

(Photoquelle: HAG; K+A;shotshop; Fotolia)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.2 Kinder und ihre Eltern in der Kitaphase

▶ Insgesamt verbesserte Inanspruchnahme von Kindervorsorgeuntersuchungen

und verbesserter Impfschutz bei Kindern im Einschulalter

▶ gut 10 % der Hamburger Kinder im Einschulalter sind übergewichtig, 4,5 % sind

adipös, ca. 8 % sind untergewichtig

▶ 13,9% der Mädchen und 23,4 % der Jungen zwischen 3 und 6 Jahren weisen

psychische Auffälligkeiten auf (KIGGS Studie)

▶ Bereits bei der Einschulung zeigen sich bei

• 6% Einschränkungen des Allgemeinbefindens (Bauch-, Kopfschmerzen,

Schlafstörungen),

• 10% mindestens eine Allergie,

• 20% eine Sehschwäche, 7% Hörprobleme, 6% orthopädische Probleme,

• 20% Probleme beim Sprachvermögen.

• Zudem werden 10% als unruhig und 6% als übertrieben ängstlich

beschrieben.

(BGV 2015b)

Ausgewählte Daten

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.2 Kinder und ihre Eltern in der Kitaphase

▶ Qualitative Weiterentwicklung von Kitas zur gesunden Kita

▶ Förderung von Bewegung, ausgewogener Ernährung, Entspannung,

Stressbewältigung und Resilienz intergiert in den Bildungs- und

Erziehungsauftrag der Kitas

▶ Verankerung familienunterstützender Leistungen im Regelsystem Kita bzw.

Kita als Bestandteil eines Netzwerks in Sozialraum

▶ Gute Praxis weiterentwickeln und bekanntmachen

▶ Frühzeitiges Erkennen von körperlichen Beeinträchtigungen und

Entwicklungsauffälligkeiten

Präventionsstrategie

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.2 Kinder und ihre Eltern in der Kitaphase

▶ Stärkung der Inanspruchnahme der

Kindervorsorgeuntersuchungen, z.B. U6 und U7, „Denk‘ an

mich!“- Kampagne zur U7a,

„Enemene-Mu - Hey, Ich will zur U“

▶ Beitragsfreie Grundbetreuung in Kitas

▶ Ansätze zur Bewegungsförderung: Auszeichnungen guter

Praxis: Bewegungskita und BewegungskitaPLUS;

Sportangebote der Hamburger Sportvereine (HSB, VTF)

▶ HAG-Netzwerk Gesunde Kitas in Hamburg, u.a. mit

Maßnahme „Hamburger Kita-Gesundheitstag/woche“

▶ Gute Praxis: Elternprogramm Schatzsuche, Kita Projekte:

Papilio, Jolinchen Kids u.a.

Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

(Bild: BGV 2015b)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.2 Kinder und ihre Eltern in der Kitaphase

▶ Gute Praxis: Elternprogramm Schatzsuche

Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

(Bild: HAG)

Eltern-Programm für und in Kitas mit

ressourcenorientiertem Ansatz

• Stärkung der Schutzfaktoren der Kinder

und Förderung des seelischen

Wohlbefindens

• Weiterbildung für die Erzieher_innen,

Medienpaket für die KiTa, Eltern-

Programm durchgeführt von den

Erzieher_innen

• Bereits über 130 Erzieher_innen aus

Hamburger Kitas qualifiziert

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.2 Kinder und ihre Eltern in der Kitaphase

▶ Gute Praxis: Connect - Hilfe für Kinder aus suchtbelasteten Familien -

Kooperation und Vernetzung (Sucht.Hamburg)

• Verbesserung der Entwicklungschancen von Kindern suchtkranker Eltern

durch ein gezieltes Zusammenwirken der vorhandenen Angebote

• Bausteine: Qualifikation, Fallbezogene Zusammenarbeit,

• Zielgruppe: Mitarbeiter_innen, die mit Kindern in den Bereichen der

Medizinischen Versorgung, der Jugendhilfe, der Suchthilfe, in Kita, Schule

und Stadtteil

• Ziel der Kooperation ist es, betroffene Kinder und Eltern frühzeitig zu

erkennen und die ihnen angemessene Unterstützung anzubieten. Der

familienorientierte Ansatz erfordert eine gemeinsame innere Haltung der

beteiligten Helfer_innen und soll Grundlage aller Angebote und

Interventionen sein.

Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

(Quelle: Faltblatt connect, Sucht.Hamburg)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.3 Kinder und Jugendliche in Schule / Ausbildung

(Fotoquelle: Pixabay)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.3 Kinder und Jugendliche in Schule / Ausbildung

▶ ca. 20 % der Hamburger Kinder und Jugendlichen zeigen Auffälligkeiten, die

auf eine Störung der psychischen Gesundheit hindeuten

▶ Essstörungen gehören zu den häufigsten chronischen Gesundheits-

problemen im Kindes- und Jugendalter (jede/r Fünfte ist betroffen)

▶ bei der Hälfte der Hamburger Kinder und Jugendlichen wird die

Ernährungsqualität als niedrig eingestuft, dieser Anteil vergrößert sich mit

zunehmendem Alter

▶ Jede_r dritte 15-Jährige frühstückt an Schultagen überhaupt nicht

▶ etwa jeder vierte Hamburger Junge, aber nur 13 % der Hamburger Mädchen

sind jeden Tag körperlich aktiv oder treiben Sport

▶ ca. 20 % der Hamburger Kinder und Jugendlichen gucken mehr als drei

Stunden wochentags fern, 8 % halten sich täglich sechs oder mehr Stunden

vor dem Fernseher auf

Ausgewählte Daten

(BGV 2012; RKI 2015)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3 Kinder und Jugendliche in Schule / Ausbildung

▶ Immer weniger Jugendliche in Hamburg greifen zu Alkohol, Tabak oder

Cannabis

▶ Bei der Nutzung von Glücksspielen, Computerspielen und beim

problematischen Internetgebrauch ist ein Anstieg zu verzeichnen

▶ Während beim Konsum von Substanzen eine Angleichung der Geschlechter

stattgefunden hat, sind Glücksspiel und Computerspiel bei Jungen deutlich

stärker verbreitet

▶ Kinder und Jugendliche aus Eineltern- und Patchworkfamilien sowie mit

Migrationshintergrund weisen ein gesundheitsriskanteres Verhalten auf

Ausgewählte Daten

(Baumgärtner, Hiller 2016; RKI 2014; BGV 2012)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.3 Kinder und Jugendliche in Schule / Ausbildung

▶ Feste Verankerung von Gesundheitsförderung im Schulalltag –

Schulentwicklung „Gesundheitsförderliche Schule“

▶ Integration von Bewegungsförderung, gesunder Ernährung und der Stärkung

des seelischen Wohlbefindens und der Gesundheits-kompetenzen in den

Schulalltag ( integrierte Ansätze aufgreifen)

▶ Ressourcen der Kinder und Jugendlichen erkennen und stärken

Präventionsstrategie

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.3 Kinder und Jugendliche in Schule / Ausbildung

▶ Übersicht über schulische Aufklärungs- und Präventionsangebote auf den

Seiten des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI)

▶ Maßnahmen zur Förderung schulischer Gesundheitsförderung, z. B.

• Wettbewerb „Gesunde Schule“ der HAG

• Projektförderung „Gesunde Schule“ der TK

• Programm „Gesund macht Schule - Gesundheitsförderung und

Gesundheitserziehung in der Primarstufe“ der AOK Rheinland/ Hamburg

in Kooperation mit der Ärztekammer Hamburg

• fit4future - Präventionskampagne für Grund- und Förderschulen

der DAK-Gesundheit und der Cleven-Stiftung

▶ Vernetzungsstelle Schulverpflegung Hamburg in der HAG

▶ Messe „Pakt für Prävention – Gesundheitsförderung an Hamburger Schulen“

Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.3 Kinder und Jugendliche in Schule / Ausbildung

▶ Sportangebote der Hamburger Sportvereine (HSB, VTF)

▶ Förderprogramm „Kids in die Clubs“

▶ Koordinierungsbausteine (KoBas):

• z. B. Phoenix-Vital (u. a. Bewegungstage; Projekt Superklasse:

Schulklassen erarbeiten Gesundheitssongs)

• z. B. Hohenhorst (u. a. Projekte zu Bewegungsförderung und

Stressbewältigung für Zielgruppen aller Altersklassen)

Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

4 Jugendliche und junge Erwachsene im Studium

(Fotoquelle: Pixabay)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.4 Jugendliche und junge Erwachsene im Studium

▶ Relevante Erkrankungen unter den Studierenden sind insbesondere

• psychische Störungen, • Atemwegserkrankungen, • Krankheiten des Bewegungsapparats sowie • Verletzungen

▶ steigende Diagnoseraten für psychische Störungen und Krankheiten des

Muskel-Skelett-Systems

▶ 21 % der Studierenden erhielten 2013 eine psychische Diagnose (v. a.

Depressionen, Ängste, Anpassungs- und Belastungsstörungen sowie

psychosomatische Beschwerden), häufiger betroffen:

• Frauen• ältere Studierenden v. a. ab dem 30. Lebensjahr

▶ Hauptstressoren: Prüfungen (52 %), schwerer/umfangreicher Lernstoff (28 %),

Mehrfachbelastung durch Studium und jobben (26,5 %)

Ausgewählte Daten

(TK 2015b; TK 2015a)

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

3.4 Kinder und Jugendliche in Schule / Ausbildung

Noch zu entwickeln

▶ Prioritäre Handlungsfelder

• Fokussierung psychischer Belastungen

• Schaffung zielgruppenspezifischer Angebote insbesondere für:

weibliche Studierende

ältere Studierende

Präventionsstrategie

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

4 Jugendliche und junge Erwachsene im Studium

▶ Modellprojekt „Landungsbrücke - Übergänge meistern“ der HAG

mit Zielgruppe junge Menschen in der Übergangsphase von Schule in

Ausbildung, Studium oder Beruf

4.3 Ausgewählte Programme, Aktivitäten und Projekte

• Ziel: Förderung des seelischen Wohlbefindens von jungen Menschen in

der Übergangsphase zwischen Schule und Beruf durch Stärkung

individueller und sozialer Ressourcen

• Interaktive Website zur Aufklärung und Information zu dem Thema

„Seelisches Wohlbefinden“

• Fortbildungsreihe für Multiplikator_innen

(Pädagog_innen, Ausbilder_innen, Berater_innen und Lehrende)

• Entwicklung eines Konzepts für ein Unterstützungsprojekt für

Studierende

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

5. Anregungen für die weitere Arbeit

▶ Vielfalt von Angeboten Herausforderung: Transparenz, Definition von

guter Praxis, Lernprozess

▶ Integrierte Ansätze: Wie können Gesundheitsförderung und Prävention

systematisch in die Prozesse und Strukturen der Lebenswelten integriert

werden?

▶ Fokus auf Sozialraum: Wo sind die Standorte, in denen Aktivitäten verstärkt

werden müssen? Wo sind die meisten Handlungsbedarfe? Wie gelingen

Zugänge? Wo sind die besten Beispiele?

▶ Wie gelingt mehr Partizipation und Stärkung der gesundheitsbezogenen

Handlungsfähigkeit der Zielgruppe?

VIELEN DANK FÜR IHRE

AUFMERKSAMKEIT

Pakt für Prävention: Leinen los – Gemeinsam

verantwortlich für ein gesundes Hamburg!13. Oktober 2016

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GESUND AUFWACHSEN IN HAMBURG!

Literatur

• Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen. Online verfügbar unter: http://www.gesundheitsfoerdernde-hochschulen.de/O1_Startseite/index.html (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• Baumgärtner T, Hiller P (2016): Suchtmittelgebrauch, Computerspiel- und Internetnutzung, Glücksspielerfahrungen und Essverhalten von 14- bis 17-jährigen Jugendlichen 2015. Deskriptive Ergebnisse der SCHULBUS-

Untersuchung in Hamburg sowie in drei Grenzregionen Bayerns, Sachsens und Nordrhein-Westfalens. Online verfügbar unter: http://www.sucht-hamburg.de/daten---fakten (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• BASFI - Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (2016): Treffpunkte vor Ort, Eltern-Kind-Zentren. Online verfügbar unter: http://www.hamburg.de/eltern-kind-zentren/ (letzter Zugriff am 16.09.2016)

• BASFI - Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (2016b): KiFaZ Kinder- und Familienhilfezentren Hamburg. Online verfügbar unter: http://www.hamburg.de/familienwegweiser/118128/kifaz/ (letzter Zugriff am

16.09.2016)

• BASFI - Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (2016c): Kinder im Vorschulalter Anbieterliste Frühförderung. Online verfügbar unter: http://www.hamburg.de/fruehfoerderung/741974/anbieter-fruehfoerderung/ (letzter

Zugriff am 16.09.2016)

• BGV – Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (2016): Die Geburtenzahl in den Hamburger Kliniken ist abermals deutlich gestiegen. Pressemitteilung. Online verfügbar unter:

http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/4663480/2016-01-11-bgv-geburten/ (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• BGV – Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (2016a): Familienteams in Hamburg. Online verfügbar unter:

http://www.hamburg.de/contentblob/4266984/49bd865a6db69adc544cbd6c04611c89/data/familienteams.pdf (letzter Zugriff am 16.09.2016)

• BGV – Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (2015a): Hebammenversorgung in Hamburg. Kurzbericht zur Gesundheit. Online verfügbar unter:

http://www.hamburg.de/gesundheitsberichte/4933618/hebammenversorgung-in-hamburg/ (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• BGV – Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (2015b): Gesundheit Hamburger Kinder im Einschulungsalter. Berichte und Analysen zur Gesundheit. Online verfügbar unter:

http://www.hamburg.de/contentblob/4647338/4f413466b465fda96ddc67c5896e5110/data/download-gesundheit-hamburger-kinder-einschulungsalter.pdf (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• BGV – Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (2012): Gesundheits- und Lebenslagen 11 bis 15-jähriger Kinder und Jugendliche in Hamburg. Berichte und Analysen zur Gesundheit. Online

verfügbar unter: http://www.hamburg.de/contentblob/3274570/6157539efc32370b19ed753f2d076ce7/data/hbsc-bericht.pdf (Letzter Zugriff am 27.07.2016)

• BGV – Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (2011): Pakt für Prävention. Rahmenprogramm „Gesund aufwachsen in Hamburg!“. Online verfügbar unter:

http://www.hamburg.de/contentblob/3110850/data/rahmenkonzept-gesund-aufwachsen-in-hamburg.pdf (Letzter Zugriff am 27.07.2016)

• DAK – Deutsche Angestellten-Krankenkasse (2015a): Pressemitteilung Psycho-Diagnosen bei Azubis. Online verfügbar unter: https://www.dak.de/dak/bundes-themen/Psycho-Diagnosen_bei_Azubis-1652498.html (letzter Zugriff

am 27.07.2016)

• DAK – Deutsche Angestellten-Krankenkasse (2015b): Gesundheitsreport 2015. Auszubildende (15 bis 19 Jahre). Online verfügbar unter: https://www.dak.de/dak/bundes-themen/Psycho-Diagnosen_bei_Azubis-1652498.html

(letzter Zugriff am 27.07.2016)

• ELKHS, ELKHO - Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein, Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost (2016): Evangelische Familienbildung. Online verfügbar unter: http://www.fbs-hamburg.de/ (letzter Zugriff am 16.09.2016)

• GEWOS – Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH (2016): Sozialmonitoring. Integrierte Stadtteilentwicklung. Bericht 2015 – Anhang. Karten- und Tabellenband. Online verfügbar unter:

http://www.hamburg.de/sozialmonitoring/4664054/bericht-2015/ (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• hamburg.de GmbH & Co. KG (2016a): Mütterberatung Hamburg gefundene Dienstleistungen. Online verfügbar unter: https://www.hamburg.de/behoerdenfinder/hamburg/info/muetterberatung/ (letzter Zugriff am 16.09.2016)

• hamburg.de GmbH & Co. KG (2016b): ElternschuleHamburg gefundene Dienstleistungen. Online verfügbar unter: https://www.hamburg.de/behoerdenfinder/hamburg/info/elternschule/ (letzter Zugriff am 16.09.2016)

• Holz G, Schöttle M, Berg A (2011): Fachliche Maßstäbe zum Auf- und Ausbau von Präventionsketten in Kommunen: Strukturansatz zur Förderung des „Aufwachsens im Wohlergehen“ für alle Kinder und Jugendliche. Essen,

Frankfurt am Main/ Monheim am Rhein. Online verfügbar unter: http://www.awo-nr.de/fileadmin/DAM/Sozial_Politisches_Engagement/Impulspapier_Praeventionsketten_13.10.2011.pdf (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• KFH - Katholische Familienbildungsstätte Hamburg e.V. (2016): Katholische Familienbildungsstätte Hamburg e.V. Online verfügbar unter: http://www.familienbildung-hh.de/ (letzter Zugriff am 16.09.2016)

• LVGAFS – Landesvereinigung für Gesundheit & Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. (2013): Werkbuch Präventionskette. Gesund aufwachsen für alle Kinder! Herausforderungen und Chancen beim Aufbau von

Präventionsketten in Kommunen. Online verfügbar unter: http://www.gesundheit-nds.de/CMS/images/stories/PDFs/Werkbuch-Praeventionskette_Doppelseite.pdf (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• RKI – Robert Koch-Institut (2015): Gesundheit in Deutschland. Online verfügbar unter:

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GesInDtld/gesundheit_in_deutschland_2015.pdf?__blob=publicationFile (Letzter Zugriff am 27.07.2016)

• RKI – Robert Koch-Institut (2014): Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Wichtige Ergebnisse der ersten Folgebefragung (KiGGS Welle 1) Online verfügbar unter: http://www.kiggs-

studie.de/fileadmin/KiGGS-Dokumente/KiGGS1_Zusammenfassung_20140623.pdf (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• RKI – Robert Koch-Institut (2008): Lebensphasenspezifische Gesundheit von Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des Nationalen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Online verfügbar unter:

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/KiGGS_SVR.pdf?__blob=publicationFile (Letzter Zugriff am 27.07.2016)

• SeeYou – Stiftung Familienorientierte Nachsorge Hamburg (2016): Jahres- und Wirkungsbericht 2015. Online verfügbar unter: http://www.seeyou-

hamburg.de/fileadmin/user_upload/Presse_PDF/Flyer_und_Informationen/CU_SRS_Bericht_2015_RZ_Druck.pdf (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• SeeYou - Stiftung Familienorientierte Nachsorge Hamburg (2016): Babylotse – Bis das Leben gelingt. Online verfügbar unter: http://www.seeyou-hamburg.de/babylotse/ (letzter Zugriff am 16.09.2016)

• Simoes E, Kunz SK, Schmahl FW: Inanspruchnahmegradienten in der Schwangerenvorsorge fordern zur Weiterentwicklung des Präventionskonzepts auf. Gesundheitswesen 2009; 71(7): 385-390.

• TK – Techniker Krankenkasse (2015a): TK-CampusKompass. Online verfügbar unter: https://www.tk.de/tk/broschueren-und-mehr/studien-und-auswertungen/tk-campuskompass/724598 (letzter Zugriff am 27.07.2016)

• TK – Techniker Krankenkasse (2015b): Gesundheitsreport 2015.Veröffentlichungen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der TK. Online verfügbar unter:

https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/718612/Datei/143830/Gesundheitsreport-2015.pdf (letzter Zugriff am 27.07.2016)