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PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

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PANNEWIPPCHEN

Die Krähen ziehen schwirren Flugs zur Stadt. Wohl dem, der eine Heimat hat. Ja, wohl der Ortschaft, deren Bewohner einen Namen einen Beinamen haben. Neben dem landbekannten, etwas spöttischen Beina­ men, welchen die Stolzemburger oft zu hören bekom­ men, wurden die Bewohner der Pannegasse (heute in «Rue des Mines» umgetauft) von den übrigen Dorfbe­ wohnern Pannewippchen tituliert. Dieser Witzname steht auch Pate bei dem Titel dieser Zeitschrift, stammt also nicht von dem überall vorkom­ menden Zugvogel, der Bachstelze, auf luxemburgisch «Panewippchen», Das «nn» im Namen geht zurück auf den mittelalterlichen Namen Banngasse, stand ja dort noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts der Bann­ ofen.

Titelbild: Blick auf Stolzemburg im Winter Rückseite: Ourbrücke mit Zollhaus

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Aktivitäten in den ahren 2007, 2008 und 2009

Das ,,Syndicat d'initiative Stolzebuerg" wurde vor 15 Jahren am 30. September 1994 gegründet. Der neue

Ver-ein hatte sich zur Aufgabe gestellt, die Lebensquali­ tät in Stolzemburg durch infrastrukturelle Verbesserun­ gen und kulturelle Aktivitäten zu fördern, sowie die Ortschaft und ihre Bewohner aktiver in den ,,Naturpark Ourdall" einzubeziehen.

Das Syndikat zählt zur Zeit 76 Mitglieder und 58 Ehren­ mitglieder. Der 12köpfige Vorstand triftt sich 5-mal im Jahr und besteht aus folgenden Personen:

Präsident ist Fernand Zanter, Vize-Präsident Albert Richartz.

Das Sekretariat obliegt Steve Rausch und die Kassenver­ waltung Camille Rausch.

Die Vertretung der Gemeinde Pütscheid wird durch Aloyse Lieners wahrgenommen.

Weitere Mitglieder sind Biewer Edouard, Kartheiser Nico, Kettmann Marc, Kettmann Romain, May Jean, Rausch Paul sowie Thomas Bernard.

Jean-Pierre Feller und Alain Mauer überprüfen alljähr­ lich in ihrer Eigenschaft als Kassenrevisoren die Finan­ zen des Vereins.

Drei herausragende Ereignisse kennzeichnen die 15jäh­ rige Geschichte des Syndikats:

• Duerferneierung

Am 24. September 1999 konnte in einer kleinen Feier die ersten großen Etappen der Dorferneuerung bzw. -ver­ schönerung gewürdigt werden:

Hierzu gehören in erster Linie die Modernisierung der Haupt- und Nebenstraßen sowie des Dorfplatzes mit neu-en Gehwegen, Blumenbeeten, einer zusätzlichen Bushaltestelle sowie die neue Beleuchtung der Kirche und des Schlosses. Hinzu kommen die vollständige Re­ staurierung der Kirche und die Neuerrichtung des alten Cholera-kreuzes aus dem Jahre 1866.

Für die Kinder wurde ein grossangelegter Spielplatz ein­ gerichtet. Ein kleiner Park mit Ruhebänken ergänzt die Anlage. Aus dem Klassensaal der ehemaligen Schule entstand ein neuer Vereinsraum. Eine stilvolle Beleuch­ tung wertet heute die Ourpromenade auf. Eine Informa­ tionsstätte für Touristen und Besucher entstand im ehe­ maligen Zollhaus auf der Grenzbrücke.

Anlässlich seines lüjährigen Bestehens errichtete das ,,Syndicat d'initiative Stolzebuerg" zur Verschönerung des Dorfplatzes ein Werk des Künstlers Roland Backen­ dorf. Diese stellt auf einer dicken Kupferplatte die unter­ irdischen Galerien der ehemaligen Kupfermine dar.

• Mir ginn virun op d'Grouf

Das Projekt ,,Koffergrouf" ist zweifellos der bedeutend­ ste kulturelle Beitrag im Gesamtkonzept der ,,Duerfer­ neierung vu Stolzebuerg".

Der geologische Lehrpfad ,,Mir gin op d'Grouf" wurde in einer ersten Phase angelegt und im Oktober 1998 ein­ geweiht. Die zweite Phase folgte dann im Frühjahr 1999 mit der Eröffnung des ,,Musée Koffergrouf" in der re­ novierten 200 Jahre alten ehemaligen Stolzemburger Schule. In den Jahren 2002 und 2003 wurde dann die 3. und letzte Etappe der Revalorisierung der früheren Kup­ fergrube abgeschlossen: Ein 30 m tief gelegener und 320 m langer ehemaliger Grubenstollen wurde instandge­ setzt und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese unterirdische Galerie ergänzt nun sinn­ voll das Grubenmuseum und den 2,5 km langen geologi­ schen und naturkundlichen Lehrpfad.

Zuletzt wurde das alte Bürogebäude auf der Grouf reno­ viert, so dass sich die Besucher nach dem Grubenbe-such dort ausruhen bzw. einen Imbiss zu sich nehmen kön­ nen. Des Weiteren wurden die Außenanlagen und der Zufahrtsweg zur Grube instandgesetzt. Die Infrastruk­ tur des eigentlichen Grubengeländes wurde durch ein hölzernes Pavillon ergänzt, das den Besuchern die Mög­ lichkeit bietet, sich auch draußen, vor Regen und Sonne geschützt, auszuruhen.

Im März 2008 wurden 2 instandgesetzte Feldloren auf der Kupfergrube augestelllt.

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Während den Sommermonaten werden täglich Aktivitäten für Kinder (und Erwachsene) angeboten: Herstellen von Kupferschmuck (Ketten), Basteln usw.

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Unter dem Motto ,,Mir ginn op d'Grouf" stehen die Be­ sichtigungen des ,,Musée Koffergrouf", des geologischen Lehrpfads und der unterirdischen Galerien der ehemali­ gen Kupfermine, wo seit 1717 mit mehrfach längeren Un­ terbrechungen das rotgelbe Metall abgebaut wurde.

Zwar ruht die Förderung seit 1944, doch ein Besuch in der Mine und im Kupfermuseum lässt die Geschichte für Jung und Alt neu zum Leben erwachen. Die etwa drei­ stündigen Führungen erfolgen in den Sprachkombina­ tio-nen luxemburgisch/ deutsch, luxemburgisch/ fran­ zösisch oder niederländisch/ deutsch.

Seit 1999 besichtigten bereits 32.600 Besucher das Gru­ benmuseum und den Grubenstollen, dies zum größten Teil unter Leitung eines Gästeführers der Vereinigung ,,Guides des Ardennes". Die meisten Besucher kamen aus den Niederlanden (14.650), gefolgt von Luxemburg (12.000), Belgien, Deutschland, Frankreich sowie ver­ schiedenen anderen Ländern. Neben den vielen Privat-

personen besuchen immer mehr Schulklassen die Kup­ fergrube (etwa die Hälfte aller Besucher sind Kinder), aber auch viele Vereine oder Firmen nehmen an den Be­ sichtigungen teil.

In 2009 gab es 153 geführte Besichtigungen (2008 waren es 188, in 2007 waren es deren 153). Gästeführer sind: Bechtold Jeannette, Conzémius Esther, Draut Pierre, Kiefer Ger­ maine, Nesen Peggy, Lutgen Nic, Petry Myriam, Reuter Adèle, Schaul Hubert, Sliepen Danielle, Zanter Félicie.

Im Grubenmuseum werden besonders sehenswerte Ex­ emplare von in der ,,Grouf" gefundenen Mineralien aus­ gestellt. Die Besucher können mit Hilfe von Mikrosko­ pen auch die selbst auf dem Grubengelände gesammel­ ten Steine genauer unter die Lupe nehmen. Anschau­ ungstafeln und ein Videofilm mit Augenzeugenberich­ ten erklären die Geologie des Öslings, die Landschaft des Ourtals sowie die Geschichte der Stolzemburger Kupfergrube.

Bourse aux lantes

Die im Jahr 2000 erstmals vor der Kulisse des Stolzem­ burger Schlosses vom SIVOUR (Syndicat intercommu­ nal de la vallée de l'Our) in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den lokalen Vereinen organisierte ,,Pflan­ zenbörse" verzeichnete einen so überwältigenden Erfolg und begeisterte die zahlreichen Besucher derart, dass sich die Organisatoren spontan entschlossen, diese ge­ lungene Idee weiterzuentwickeln. So wurde die Stol­ zem-burger Pflanzenbörse zu einem festen Bestandteil im Veranstaltungskalender der Region.

Ausgewählte Aussteller aus dem In- und Ausland bieten alljährlich den 5-6.000 Besuchern ein vielfältiges Pflan-

zensortiment mit Raritäten und Spezialitäten an - dane­ ben Zubehör, Fachbücher sowie Nützliches für den Gar­ ten. Kreative Kinderateliers sorgen für Kurzweil bei den jüngeren Gästen. Hinzu kommen diverse Workshops für die Erwachsenen, kulinarische Spezialitäten aus der Re­ gion, Unterhaltung und Live-Musik. Ebenfalls stossen die geführten Wanderungen zur ehemaligen Kupfer­ grube mit Besichtigung der unterirdischen Galerien auf sehr reges Interesse bei Jung und Alt.(Siehe Fotos im Mit­ telteil der Broschüre)

Weitere ,,Highlights" im Dorfleben der letzten 2 Jahre:

Erinnerun svitrine in der Kirche

In Zusammenarbeit mit der ,,Chorale Sängerfrënn Stol­ zebuerg" errichtete das ,,Syndicat d'initiative" im Eingang der Kirche von Stolzemburg eine Spezialvitrine zur Erinnerung an den in Stolzemburg geborenen ehemaligen Bischof von Oslo, Monseignieur Jacques Mangers.

Den Anlass hierzu gab ein Fotoalbum, das die Dorfge­ meinschaft vor 50 Jahren zurm 25jährigen Jubiläum von Msgr. Mangers als Bischof von Oslo hatte anfertigen las­ sen. Bischof Mangers nahm damals das wertvolle An-

denken mit nach Oslo und brachte es wieder nach Luxem­ burg zurück, als er mit 75 Jahren in den Ruhestand trat und seinen Lebendsabend im Zithakloster verbrachte.

Nach seinem Ableben am 7. Januar 1972 wurde es von den Familienangehörigen aufbewahrt. In der Vitrine sind ausser dem Fotoalbum noch weitere persönliche Sachen aus dem Nachlass des Bischofs zur Erinnerung an ihn ausgestellt. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an die Familien Erny Theis-Weiler aus Vianden und Pierre Liefgen-Heinen aus Bissen,die uns die Ausstel­ lungstücke zur Verfügung stellten.

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Zum Geleit

Ein Stück Stolzemburger Geschichte allen zugänglich zu machen, als Ergänzung zum Bischof-Mangers-Denkmal am Kircheneingang, war der Beweggrund des Syndicat d'initiative Stolzembuerg, diesen Ausstellungspunkt einzurichten.

Den Anlass hierzu gab ein Bildband, ein Fotoalbum, das die Dorfgemeinschaft anfertigen ließ, um es dem Stol­ zemburger Sohn Dr. Jacques Mangers zu seinem 25-jäh­ rigen Jubiläum als Bischof von Oslo zu überreichen. Seit­ her sind 50 Jahre vergangen, so dass der Zeitpunkt heute nicht besser gewählt sein könnte. Wo das Dokument her­ gestellt wurde und wem die kunstvolle Gestaltung zu verdanken ist, lässt sich nicht mehr feststellen, aber ent­ standen ist es aus der Seele des Dorfes heraus.

Bischof Mangers nahm das wertvolle Andenken mit nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den Familienangehörigen aufbewahrt, bis schließlich vor kurzem sein jüngster Neffe es erhielt, da­ mit es in sicheren Händen sei. Er besprach sich daraufhin mit den Stolzemburgern und man kam zu dem Ent­ schluss, das gepflegte Werk in der Kirche auszustellen. Um das Original zu schonen, steht dem Betrachter ein Duplikat zum Durchblättern zur Verfügung. Einiges aus dem bescheidenen Nachlass von Bischof Mangers ist zu­ sätzlich ausgelegt, zur Erinnerung an ihn und an sein Stolzemburg von damals.

Oft stand Bischof Dr. Jacques Mangers im Mittelpunkt nicht nur des kirchlichen Lebens, ist er doch im Dienst der Allgemeinheit weit in der Welt herumgekommen. Viel wurde über ihn berichtet und geschrieben, nicht zu­ letzt im Stolzebuerger Pannewippchen, dennoch sei sein Lebenslauf hier noch einmal kurz festgehalten.

Er erblickte am 18. März 1889 das Licht der Welt als äl­ tester Sohn von Johann Mangers und Marie Schmit. Sein Elternhaus stand oben im Faubourg, als letztes auf der rechten Wegseite. Es kamen noch mehrere Geschwister hinzu, von denen fünf das Erwachsenenalter erreichten, vier Mädchen und ein Junge. Die bescheidenen Lebens­ verhältnissen der Familie brachten es mit sich, dass Jak

als Knecht zu einem Bauern verdingt wurde. Sein lang­ gehegter Wunsch, Geistlicher zu werden, begann den­ noch nach einiger Zeit Wirklichkeit zu werden. Er durfte 1908 in den Maristenorden eintreten und als 19-jähriger die Ordensschule in Differt besuchen. Sein Lerneifer be­ wirkte, dass er zu weiterem Studium zugelassen wurde, in Santa Fede bei Turin, dann in Paris und schließlich in Rom, das er mit dem Doktorat in Theologie und in Phi­ losophie abschloss. Sein wirkliches Ziel hatte er erreicht, als er in der Lateranbasilika die Priesterweihe empfing, im Jahr 1920. Für Stolzem burg war es ein großes Fest, als er ein wenig später hier seine Primiz feierte und seine Mutter ihm den Kranz aufsetzen durfte. Bevor Jacques Mangers als Vikar nach Bergen geschickt wurde, war er im holländischen Hulst Philosophielehrer; Haugesund und Stavanger in Norwegen waren seine nächsten Wir­ kungsstätten. Dann, ganz unerwartet für ihn, musste er das schwere Amt eines apostolischen Vikars in Oslo an­ treten, den Bischofsstab in einem Land mit fast aus­ schließlich protestantischer Bevölkerung übernehmen. Es war unter Papst Pius XI., die Urkunde hierüber ist hingegen unterzeichnet von seinem späteren Nachfolger Pius XII., dem Pacelli-Papst.

Im Jahr 1954 fanden die 800-jährigen Feiern der Christia­ nisierung Norwegens statt. Aus diesem Anlass wurde Oslo zum· Bistum erhoben und Dr. Jacques Mangers er­ hielt den Rang eines Bischofs, des ersten nach der Refor­ mation. Eine besondere Ehre wurde dem Stolzemburger zuteil, als nach dem Zweiten Weltkrieg König Hâkon VII. einem katholischen Gottesdienst in der St. Olafs­ Kirche beiwohnte, um seiner Wertschätzung für den ge­ leisteten Widerstand gegen das Naziregime Ausdruck zu verleihen.

Bischof Mangers trat mit 75 Jahren in den Ruhestand und kehrte heim nach Luxemburg, wo er im Zitha-Klo­ ster Unterkunft fand. Er segnete das Zeitliche am 7. Ja­ nuar 1972. Seine letzte Ruhestätte fand er in Bissen, wo auch seine Eltern begraben sind.

Viel Freude sei dem Betrachter dieses prächtigen Bilddo­ kumentes über Stolzemburg gewünscht.

E.Theis

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,,Schéin Dierfer"

Auch in den vergangenen Jahren fand der allseits be­ liebte Wettberweb ,,Schéin Dierfer" statt.

Die Gewinner von 2007 sind die Familien Teixeira, Brück, Bourg-Fandel, Erdel-Schleypen, Geyer, Lieners, Pint, Gaertner-May und Jacoby-Braconnier.

Die Gewinner von 2008: die Familien Lipperts-Groeff, N osbusch-Teisen, Richter-Bourg, Richartz-Clees, Jacoby Cecile, Wagner-Breuskin und Kettmann-Rammes.

Die Jury bestand aus Mme Helène Scheitler und Herr Willy Welter von der Ligue CTF.

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Zusammengefasste Aktivitäten des Syndikats in den Jahren 2007, 2008 und 2009:

• Jährliche Generalversammlung (22.03.2007 / 10.04.2008 / 02.04.2009), regelmässige Vorstandssitzungen sowie zahlreiche kleinere Treffen der Vorstandsmitglieder.

• Enge Zusammenarbeit mit dem Office National du Tourisme (ONT) (Teilnahme an der Luxembourg Card), dem Tourismusministerium sowie mit der Gemeinde Pütscheid.

• Teilnahme an den 5-6 jährlichen Vorstandssitzungen sowie an der Generalversammlung der Entente des Syndicats d'initiative et de Tourisme de la Moyenne Sûre et de l'Our (ESIMSO). Intensiver Meinungsaustausch mit den benachbarten Vereinen.

• Ab 2009 regionale Zusammenarbeit mit dem ORTAL (Office Régional du Tourisme des Ardennes Luxembourgeoises).

• Veröffentlichung der Lokalzeitung ,,De Pannewippchen".

• Pflege der Stolzemburger Internetseite www.stolzembourg.lu (50 % de Abrufe kommen aus Luxemburg, 21 % aus Deutschland, 10 % aus den Niederlanden, 9 % aus Belgien, 2 % aus Frankreich, jeweils 1 % aus England und den USA sowie 6 % aus sonstigen Ländern).

• Mitarbeit bei der Herausgabe von Spezialbroschüren für Schulklassen, Jugendliche, CPL, Jugendherbergen, Les routes du bois (Administration des Eaux et Forêts), Best of nature 2007 (Naturmuseum) sowie Druck eines neuen Faltblatts über die Kupfergrube in holländischer/ englischer Sprache.

• Organisation der ,,Bourse aux Plantes" am 15.-16.09.2007, 20.-21.09.2008 und 19.-20.09.2009.

• Verwaltung des Grubenmuseums (Neugestaltung einer Vitrine und Renovierung von 2 Grubenbuggys). Organisation der Grubenbesichtigungen.

• Zusammenarbeit mit dem ,,Groupe spéléologique del' Attert" (www.speleoteam.lu).

• Instandhaltung der nationalen und internationalen Wanderwege sowie Aufbau und Pflege der an verschie-denen Aussichtspunkten aufgestellten Rastbänke.

• Neugestaltung der Ausstellungstafeln und Verteilen von Informationsmaterial im Infozentrum ,,Altes Zollhaus" auf der Ourbrücke.

• Organistion der jährlichen ,,Mammendagsfeier" zusammen mit den ,,Sängerfrënn Stolzebuerg".

• Teilnahme am ,,Télévie".

• Durchführung von weiterbildenden Kursen im Vereinssaal ,,An der neier Schull" sowie Vermietung des Saals an Privatpersonen und Vereine.

• Jährliche organisation des Wettbewerb ,,Schéin Dierfer" sowie Installierung der Weihnachtsbeleuchtung.

Die Aktivitäten des ,,Syndicat d'initiative Stolzebuerg" können in der periodisch erscheinenden Lokalzeitung ,,De Stolzebuerger Pannewippchen" oder auf der Internetseite www.stolzembourg.lu nachgelesen werden.

Nico Kartheiser

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Kulturministerin Octavie Modert besucht Ku fer rube

Anfang August besuchte die Kulturministerin Octavie Modert, zusammen mit dem Direktor von ,,Sites et Monuments", Herr Patrick Sanavia und Herr Jean-Claude Schumacher, verantwortlich für das Departement ,,Patrimoine Industriel", die Kupfergrube von Stolzemburg. Empfangen wurde die Ministerin im Museum ,,Koffergrouf" vom Bürgermeister der Gemeinde Pütscheid Jean Kinn, dem Schöffen Aloyse Lieners, dem Gemeindesekretär Jean Trausch sowie von Edy Biewer vom ,,Syndicat d'initiative".

F.Z.

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Koffer rouf b ni ht

Vom 26. Juli bis zum 2. August 2009 wurden erstmals vom Syndicat d'initiative, in Zusammenarbeit mit der ESiMSO - Entente des Syndicats d'initiative de la Moyenne Sûre et de l'Our- geführte Besichtigungen zur Kupfergrube in Stolzem­ burg am Abend organisiert. Beim Highlight am Freitag, den 31. Juli, wurden vor Ort Schmiedearbeiten in Kupfer und Eisen vorgeführt. Für die Gästeführer waren spezielle Kostüme angefertigt worden. Für Musik und Unterhaltung (Pantomime) war bestens gesorgt. Grillwaren und Getränke wurden den Besuchern angeboten.

F.Z.

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Mitstreiterin für ein lebendiges Kulturleben in Unna verstorben

Jedes Bild eine eigene Geschichte - Trauer um · Künstlerin Sonja Weis

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Unna. Ihre Bilder handeln von Menschen, es sind Bilder von Frauen und Männern, Bilder des Individuums und mensch­ licher Situationen. Sonja Weis erzählt mit ihren Werken Ge­ schichten und zeigt Gefühle. Ihre ganz persönlichen Ein­ drücke hielt sie auf Stein, der Leinwand und auf Papier fest. Ihre Liebe zur Kunst brachte sie in unzähligen Projekten dieser Stadt und genauso oft dem Nachwuchs nahe. Geboren 1953 in Keppes­

hausen In der Eifel, studierte sie von 1976 bis '81 Objekt­ Design an der Fachhochschu­ le für Design in Dortmund-mit den Schwerpunkten Freie Grafik, Malerei, Kunstwissen­ schaft. 1981 machte sie ihr Ab­ schlussdiplom und arbeitete fortan als Bildende Künstlerin

Sonja Weis starb am 28.Mai. Foto: Rainer Kuhn

freiberuflich. Sie hielt zudem glied im Berufsverband Bild­ kunstwissenschaftliche Vor- ender Künstler (BBK) und träge zur Geschichte von · Vorstandsmitglied im Kultur­ Frauen in der Kunst und zur verein Stadtspielwerk Linden­ Geschichte und Politik des brauerei. Sonja Weis erlag am Körpers. Sonja Weis war Mit- 28. Mai ihrem Krebsleiden.

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Trauer£ eier für

Sonja Weis am 5. Juni 2009

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Musik Felicitas Stephan, Violoncello Wolfgang Lehmann, Gitarre

Egberto Gismonti (*1947) Agua e vinho

Momente der Stille

Abschiedsworte Peter Möbius

Musik Heitor Villa-Lobos (1887-1959) Bachianas Brasileiras Nr. 5, Aria

lm Anschluss an die Trauerfeier Fahrt zum Friedhof nach Unna-Lünern

zur Trauerhalle

Gedicht Heinz Bischoff

Worte des Abschieds Am Grab Gebet - Vater Unser

Alfred Buß

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Erënnerung un den Här Nic Groeff ,,Heisses Nic" 25.12.1913 - 04.11.2008

E Liewen fir de Gesank

Déi vill Leit, déi den Nic um Begriefniss Äddi gesot hun, dem Här Dechen seng Wierder vun Respekt, Sympathie an Unerkennung, hun eis alleguer nach eng Kéier drun erënnert, datt den Nic e Mënsch wor, deen virun allem durch séin onermiddlichen Engagement fir d'Kiirch an de Gesangveräin onvergiesse bleiwt.

Mat 18 Joer ass den Nic am Joer 1931 dem Veräin ,,Sän­ gerfrënn vu Stolzebuerg" beigetrueden, deen 1922 vum deemoligen Schullmeester an Dirigent Anton Wendel gegrënnt gi wor, an ass bis zu sengem Doud sengem Ge­ sangveräin trei bliwwen.

Hien huet net nëmmen als aktive Sänger säi Mann ge­ stallt, nee hien huet och an der Leedung vum Veräin dacks eng Hand mat ugepackt, an esou de Gesank mat vill Geschéck an Asaz an der Riicht gehalen. Am Komi­ tee huet hien aktiv matgeschafft: Lang Joere wor hien Caissier an Vizepräsident, an huet vill Arbecht fir de Ver­ äin gemach.Yun 1987 bis 1989 huet hien de Gesank sou­ guer als Präsident geleet.

Am Joer 1981 huet den langjährigen Präsident, den Här Pierre Lieners, säin Rëcktrëtt ugekënnigt, an ech sin, nodeems ech richt e puer Méint aktive Sänger wor, als neien Präsident gewielt gin. Mat Dankbarkeet erënneren ech mech dorun, dat den Nic mech mat gudden Iddien a Rotschléi ënnerstëtzt huet.

Wéi hien Enn der 70er Joer gesinn huet, datt de Gesang­ veräin mat nëmmen Männer eng ganz schwierig Zukunft hätt, huet hien sech dofir agesat, dat Dammen an Jong­ meedercher opgehuel goufen, an huet Direktioun vum Veräin während 2 Joer iwerhuel, bis den neie Schullmee­ ster vu Stolzebuerg, den Här Pierre Hack, Dirigent gouf. Nodeems den P. Hack 1985 Stolzebuerg wéinst sengem Beruf£ rëm verloos huet, huet den Nic den Gesank bis 1996 dirigéiert. Oat wor nëmmen méiglich, well hien, no senger Pensionéierung mat vill Fläiss an Ausdauer Solfègekuren besieht hat, an geléiert hat op der Uergel ze spillen.

Am Gesellschaftsliewen wor de Nic. net wech ze den­ ken. Bei onendlich ville Gelégenhéten huet hien Leit mat sengem groussen Repertoire un Lidder a senger eenzig­ artiger Sängerstëmm ënnerhalen. Den Nic huet ganz se­ cher no dem Spréchwuert ,, Wo man singt, da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder" gelieft.

Bis an den héihen Alter wor de Nic ëmmer präsent, an richt déi letzt Joeren, wéi seng Gesondhét him et net méi erlabt huet, huet hien um Ducksall gefeelt. Mat 77 Joer Member am Gesank, ass den Nic bestëmmt een vun den dëngstältesten Sänger vum ganze Lëtzebuerger Land ge­ wiest.

Doniwent wor de Nic vun 1975 un als Caissier a Member am Kiircherot aktiv, an huet sech ëmmer fir d' Kiirch an d'Por Stolzebuerg agesat. Sou wor et ganz selbstver­ ständlich, dat hien, nom Doud vum fréiere Koster Edy Nosbusch, am Joer 1972, des Charge iwerholl huet.

Wa mir eis eng Foto aus dem Gesank vun 1982 ukucken, huet no Ulles Jenn, Leners Pir, dem Schmatt, Wëlmes (Käsch) Johann, mat Heisses Nic , den letzten ,,alen" Stolzebuerger Sänger eis verloos. Mir hun mam Nic e léiwen Mënsch verluer, a mir kënnen eis glëcklich schät­ zen, hien kannt ze hun.

Fernand Zanter

Niewt dem Sangen hat de Nic mat dem Kaariespill eng zweet grouss Leidenschaft.

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Besinnliche Gedanken zum Heimgang von Nic Groeff aus Stolzemburg am 4. November 2008

Leben wird uns geschenkt, von Gott, dem Schöpfer. Leben mündet in die Ewigkeit. Eine

Zeit ist uns gegeben, einen Hauch von Geschichte, zur Gestaltung des Lebens mit anderen Men­ schen, mit Gott.

Ein ,,Christkind" ist uns geboren, hiess es am Weihnachtstag 1913. ,,Hei ass d'Chrëscht-kënn­ chen", so begrüsste der verstorbene Nic Graeff des öfteren erstaunte Bekannte oder Fremde.

Das Dorfleben prägte jeden damaligen Dorfbe­ wohner, die gewöhnlich von den Nachbarorten mit einem besonderen Namen bedacht wurden. Haus, Schule, Kirche oder Eltern, Lehrer und Pfarrer, gaben einer oft grossen Kinderschar, Wis­ sen und Bildung mit auf den Lebensweg. Nic Gra­ eff schilderte lächelnden Mundes dem Unkundi­ gen sein Heimatdorf in jovialer Weise; ,,Zu Stolze­ buerg gët ët 99 Affekoten, an den 100. war och net den Dommsten, e gouf Bëschof!"

Nach seinem arbeitsreichen Leben, liebte er das gesellschaftliche Zusammensein mit Kartenspiel, mit Gesang von manchmal 20 strophischen Lie­ dern in Begleitung mit dem ,,Mondspill", oder mit dem Rezitieren von längeren Gedichten, dank eines trefflichen Gedächtnisses.

Nach dem Leitgedanken ,,Du sollst den Herrn deinen Gott lieben", versuchte er konsequent zu leben. Täglich bemühte er sich um die Kirche, die er öffnete und abschloss, schaute im Kircheninne­ ren nach dem Rechten, stieg oft zur Empore, wo die Orgel zu seinem Bedauern mangels Musikstu­ dium zaghaft erklang.

Zur hl. Messe läutete er die Glocken, zündete die Kerzen an, besprach mit dem Priester das Lied­ programm. Werktags stellte Jean Zanter, sein Kol­ lege, das Fahrrad an die Kirchenmauer, und zwei Sänger, nebst einigen anderen, Hessen auf der Em­ pore ihrer Stimme zum Lob Gottes freien Lauf. Gesangproben, Chorgesang am Sonntag, gehör­ ten zum Wochenablauf. Bedrückt vom unsicheren Ton seiner alternden Stimme, feierte er in den letz­ ten Jahren in den ersten Stuhlreihen der Kirche die hl. Messe mit, manchmal mit zaghaftem Ver­ such in den Gesang einzustimmen. Der Kommu­ nionempfang, der Empfang seines Herrn und Meisters, entsprach dem Lebensbedürfnis des gläubigen Dieners.

Nicht nur tagsüber, auch nach der Wochenmesse, unternahm er öfters noch eine Fahrt mit dem ,,Rad", auch noch im hohen Alter unter den Au­ gen sorgenvoller Zuschauer.

Als Pilger zog er hin zu manchen fernen Wall­ fahrtsorten und unternahm Auslandsreisen zum ,,Kennenlernen". In seinen hohen Jahren wurden diese jedoch unterlassen mit dem Eingeständnis: ,,Es könnte etwas Unvorhergesehenes geschehen, das ergäbe Probleme für die Mitreisenden". Aber auch der wöchentliche Pilgergang zum Rosen­ kranz und zur hl. Messe beim ,,Bildchen" in Vian­ den, war fest eingeplant. Mit dem Bus ging die Fahrt nach Vianden und der Bildchensweg wurde zu Fuss oder mit dem Auto bei Gebrechlichkeiten zur Kapelle zurückgelegt. Öfters kam die Bemer­ kung: ,,Früher pilgerten wir zu Fuss von Stolzem­ burg zum ,,Bildchen", und heute?"

Menschen in Not bedrückten ihn sehr. Von Stol­ zemburg zogen manche Priester und Schwestern im Dienst der Kirche in die Missionen. So lag ihm immer das Anliegen der Missionen am Herzen.

Seine kräftige Natur stemmte sich gegen die Be­ schwerden des Alters. So gelang es ihm die hohe Kirchentreppe bis zuletzt zu begehen.

Mit den Worten: ,, Weihnachten werde ich nicht mehr hier sein", sah er das Ende des irdischen Le­ bens und den Anfang des nie endenden Lobes der Herrlichkeit Gottes.

So schied er still und fast unbemerkt von uns.

Den Mitfeiernden der Wochenmesse bleibt die Er­ innerung an ein Lied, das Nic Graeff manchmal zum Schluss der Messe mit inniger Stimme sang:

Wann den Dag luës wëllt vergoën an den Owend ons huet bruecht, wëll ech Jesus dech nach gréissen

an dir soë gudde Nuecht.

A stëll virum Tabernakel hält déi éiweg Liichtche Wuecht, an deng Engle sangen heemlech: Léiwen Härgott, gudde Nuecht.

Nic Graeff möge in Frieden ruhen und das Lob Gottes singen mit virtuoser Orgelbegleitung!

R. Feltes

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Erinnerun en eines Halb-Stolzembur ers

So oder so, er war und ist ein Ourtaler, ist er doch am Fuß der Burg Vianden zur Welt gekommen und dort

aufgewachsen, wie sein Vater. Die Mutter war aus Stol­ zemburg, ihr Elternhaus stand oben rechts im Faubourg, ein recht hübscher Name für jenen Dorfweg, der heute recht vornehm wirkt und der so gut wie von keinem Straßenverkehr betroffen ist. Allerdings hat das gesamte Dorf sich fein heraus gemacht und besitzt ein gediege­ nes Aussehen.

Doch von dem, wovon die Stolzemburger einst lebten, ist kaum noch etwas zu bemerken: von Vieh- und Land­ wirtschaft. Es war ein schlichtes Bauerndorf, auch wenn sich schon seit dem Mittelalter ein herrschaftliches Schloss über ihm erhebt, auch wenn es auf einmal durch sein Kupfervorkommen industriellen Atem verspürte. Als dann vor einem Jahrhundert die Rede von einer Tal­ sperre ging und Stolzemburg durch dieses umwälzende Unternehmen neu erstehen sollte, mögen einige sich schon im voraus wohlhabend gesehen haben, doch den meisten dürfte es nicht ganz geheuer zumute gewesen sein. Zum Glück kam es damals nicht so weit, denn das gesamte Tal mit Stolzemburg wäre überflutet worden. Ein halbes Jahrhundert später wurde die Talsperre dann doch gebaut, allerdings unter anderen, fortschrittliche­ ren Voraussetzungen, die bahnbrechend auf techni­ schem Gebiet waren und sich zum Segen für das ganze Ourtal erwiesen. Das Kraftwerk brachte dem bescheide­ nen Dorf gewaltigen Aufschwung, das sich zu dem ent­ wickelte, was es heute noch ist: Eine moderne Ortschaft,

die sich einen guten Namen sowohl auf touristischem Gebiet als auch in kultureller Hinsicht gemacht hat.

Von all dem hat kaum etwas Eindruck auf den kleinen Jungen von damals gemacht, wenn er von Vianden, von daheim, mit nach Stolzemburg durfte. Von Kindesbei­ nen an war es immer viel Freude für ihn, im Faubourg bei Petter a Giedi, aber besonders bei Tata Gréitchen zu sein, die unverheiratet bei ihren Eltern lebte. Monni Josi ihr Bruder, war ebenfalls Junggeselle geblieben, etwas mürrisch im Umgang, doch das Herz hatte er am rechten Fleck, sowohl seinen beiden Viandener Neffen als auch mehreren Nichten gegenüber. Ein Ereignis war es stets, wenn alle Verwandten, auch jene die von weiter her ka­ men, in Stolzemburg zusammentrafen, etwa zur Kirmes, und so die Familienbande stärkten, ein Umstand, der sich größtenteils bis heute erhalten hat.

Aber da war noch ein Wesen, ein vierbeiniges, für das der Besuch sich lohnte: ein Deutscher Schäferhund, der auf den Namen Jolli hörte. Ging es abends wieder nach Hause, trabte er treu und brav ein Stück des Weges mit, um schließlich wieder dorthin zurückzulaufen, wo er hingehörte. Leider ist er auf einmal nicht mehr im Fau­ bourg aufgetaucht. Es war anfangs des Krieges, als unser Land von Hitlerdeutschland überfallen wurde. Viele Uniformierte trieben sich damals in der Gegend herum, und mithin lag der Verdacht nahe, dass Jolli im Zwangs­ verfahren den Herrn gewechselt hatte. Kurze Zeit später war Erni (ach ja, so wurde der damals Fünfjährige ge-

Am Faubourg zu Stolzebuërg (Tony Krier, Archiv Phoiothek der Stadt Luxemburg)

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So sah es nach dem Krieg in Stolzemburg aus Haus an Heisses (Tony Krier, Archiv Photothek der Stadt Luxemburg)

nannt, dessen Rufname sich von dem lateinischen Erne­ stus ableitet) sich sicher, gemeinsam mit seinem größe­ ren Bruder Jak, den Hund sozusagen daheim vor der Haustür in Vianden gesehen zu haben, bei herumstehen­ den Soldaten. Beide riefen Jolli und es hatte wirklich den Anschein, als ob er sie wiedererkenne, denn er benahm sich entsprechend. Leider unterband ein strenger Befehl seines neuen Herrn jedes Weitere und dabei blieb es.

Natürlich erhielt er einen Nachfolger, aber erst nach dem Krieg, denn Manni Josi ging zur Jagd, wozu ein Hund unentbehrlich war. Als letzter der Reihe kam Waldi, mit dem das Schicksal es allerdings nicht gut meinte. Er war noch keine zwei Wochen im Haus, als Tata Gréitchen morgens beim Aufstehen merkte, dass ihm ein Auge fehlte. Nachts muss Waldi der Katze in die Quere gekommen sein, wobei diese ihm wohl einen Hieb versetzt und das Auge getroffen hatte. Dennoch gehörte er noch lange zum Familienkreis und durfte auch mit zur Jagd.

Wenn die Tante auch keine diplomierte Köchin war, so vermochte sie aber stets solide Mahlzeiten auf den Tisch

D'Brëcke Mariechen (Biewer) füttert die friedlichen Hühner (Pol Aschmann, Archiv Photothek der Stadt Luxemburg)

zu bringen. Es war meistens bäuerliche Kost, die heute sogar auf den Menükarten vornehmer Restaurants zu finden ist. Ja, und dann gab es ab und zu Wildbret, im­ merhin etwas Besonderes in einem bescheidenen Haus­ halt, das Herz des Heranwachsenden beträchtlich höher schlagen lassend. Noch etwas gab es, das mit der Jagd zu tun hatte: In der Stube hing das Fernglas von Manni Josi oft am Mantelbrett. Es zog den Buben magisch an, und er durfte es auch ab und zu zur Hand nehmen. Als der Onkel das Zeitliche segnete, kaum dass er die Vierzig überschritten hatte, überließ die Tante ihrem jüngsten Neffen das Wunderglas, als Andenken an den Onkel. So­ gar eine Hochzeitreise hat es später mitgemacht, im Win­ ter, bis nach Wien, bis es schließlich, altmodisch, in Ver­ gessenheit geraten ist, Manni Josi hingegen nicht.

Dieser betrieb eine kleine Schlosserei, eine Schmiede, die ihren Mann mehr schlecht als recht ernährte, doch Joss von Stolzemburg hatte noch etwas zu bieten: Er besaß ein Auto, eine Seltenheit in jener Zeit, in den 30er Jahren. Viel sprang bei diesem Unternehmen nicht heraus, denn außer Personentransport in geringem Umfang gab es kaum etwas zu verdienen. Den Krieg überstand es nicht, aus welcher Ursache ist nicht mehr festzustellen.

Als dieser zu Ende war, verstand Josi es, sich ein ,,neues" Gefährt anzuschaffen, Marke Eigenbau aus herumlie­ gendem, herrenlosen Kriegsgut; er versah es anschlie­ ßend mit einem roten Lackanstrich. Nach und nach wurde dieses Automobilehen regelrecht zu einem Be­ griff im Ourtal. Jeder kannte es, den Eigentümer selbst womöglich weniger. Damit kam sein Besitzer dann doch zu einigem Geld, und nach etlicher Zeit konnte er sich einen blitzblanken, hellblauen Ford-Consul leisten. Nicht mehr für lange, denn, wie schon erwähnt, verstarb er allzu früh. Das Auto blieb innerhalb der Familie, Nichte Nathalie aus Bissen, frisch verheiratet, erwarb es und fortan leistete es ihrem Mann bei seinem Gipserei­ betrieb gute Dienste.

Die Erinnerungen an die Vorkriegszeit sind eher gering­ fügig für den kleinen Buben und verblassen immer mehr. Vom Kriegsgeschehen war im Faubourg sowieso kaum etwas zu merken. Einmal aber gab es große Aufre­ gung als es hieß, in der Nähe der Schule sei ein großer Luftballon niedergegangen. Mit seiner Tante durfte Neffe Erni vuan Veinen sich das Unerhörte ansehen. Ge­ genüber der Kirche, auf der andern Straßenseite befand sich das Ungetüm, gewaltig, bedrohlich, grau, jedoch ruhig, mit Seilen und Riemen rundherum. Was es mit ihm auf sich hatte, wem es gehörte, niemand wusste Be­ scheid. Irgendwie musste es mit den ,,Preisen" zu tun haben, sonst hätte es nicht gegenüber dem Haus Colum­ beck gelegen. Wer und was dieser Name, dieser Mann, zu bedeuten hatte, darüber wurde kaum gesprochen, doch es muss der Ortsgewaltige jener Zeit gewesen sein, so etwa kam es dem Jungen vor. Weder von jenem Bon­ zen noch vom gelandeten Luftschiff ist etwas übrig ge­ blieben in Stolzemburg.

Dass im Krieg Lebensmittelkarten etwas Wichtiges wa­ ren, war jedem bewusst, ebenso die Bezugsscheine für andere Waren und Gegenstände. Schier alles war ratio­ niert, sogar noch in der Nachkriegszeit. Irgendwie war es eine vernünftige Maßnahme, um eine gerechte Vertei­ lung zu gewährleisten und niemand darben musste.

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Dennoch, hatte man die Möglichkeit, etwas nebenher zu ergattern, tat man es, etwa durch Hamstern auf dem Lande, in Stolzemburg natürlich. Viel war es nicht, was in Frage kam, doch Butter und Speck waren in geringem Maße zu haben, und vor allem Eier, denn Hühnerzahl und Legevermögen sind in Kriegszeiten stets herabge­ setzt, um die Behörden aufs Auge zu drücken.

Das Federvieh hatte es dem Kleinen angetan, besonders der Hahn mit seinen bunten Federn, seinem Scharren und Krähen. Und dann die Hühner, die Legestellen, die Henne: Wenn diese mit ihren Küken herumlief, hätte der Bub am liebsten alle in Händen gehalten, doch wurde ihm mit der Zeit klar, dass es nicht gelingen konnte, auch nur ein einziges zu erhaschen Einmal allerdings wider­ fuhr ihm Böses. Zwar wurde ihm oft genug Vorsicht vor einem brütenden Huhn angeraten, doch die Neugierde trieb ihn dennoch zum Nest, um die Angelegenheit in Augenschein zu nehmen. Und schon geschah das Un­ fassbare. Die Henne fürchtete um ihren Nachwuchs und schlug den Verwegenen mit einem Schnabelhieb in die Flucht. Erni schrie wie am Spieß, worauf das ganze Haus zusammenlief. Er war noch einmal glimpflich davonge­ kommen, bloß auf der Nase hatte er eine ordentliche Schramme: Wahrhaftig, das hätte ins Auge gehen kön­ nen.

Außer zwei Kühen und zwei Schweinen, Anziehungs­ punkte für jeden Buben, die einen wegen ihren Eutern mit den Milchzapfen, die andern mit den Ringelschwänz­ chen, war nicht viel an Vieh vorhanden. Die maßlose Gier der Borstentiere beim Füttern beeindruckte Erni stets, wenn die beiden ungeniert mit den Vorderbeinen

im Trog standen, sobald dieser gefüllt war. Sodann gab es noch etwas, auch wenn es keine ausgesprochenen Haustiere waren: Enten. Diese waren wohl nur da um zu schwimmen, um dem Auge zu gefallen, denn von Geflü­ gelbraten ging niemals die Rede und von Eiergelegen war nichts zu bemerken. Am vorbeifließenden Bach, et­ was oberhalb des Hauses, hatte Monni Josi hinter der alten Scheune einen Teich angelegt. Hier herrschte ge­ nug Leben, sogar ein altes Mühlrad war vorhanden, bes­ ser gesagt ein Wasserrad, das allerdings seine besten Jahre hinter sich hatte. Joss hatte es aufgebaut, um die Wasserkraft des Baches zu nutzen, und so Säge, Schleif­ stein und anderes Werkzeug leichter handhaben zu kön­ nen, auch ohne dass es elektrisch betrieben wurde. Schließlich hatte er sich eine Schmiede unten an der Brücke eingerichtet, wo er seine handwerklichen Fähig­ keiten besser anwenden konnte.

Von einem Schabernack an diesem idyllischen Ort erfuhr der Knabe erst, als er schon erwachsen war, aus gutem Grund. Der Bach diente den Anliegern als Waschplatz, für die einen unten, für die andern oben im Faubourg. Nun gab es in den Jahren 1940 / 44 ein, sagen wir mal, im höchsten Grad deutschfreundliches Ehepaar (Name der Redaktion bekannt). Die Frau tat wie die andern Dorfbe­ wohnerinnen und wusch montags am Bach, im unteren Bereich. Den Zeitpunkt genau kennend, standen zwei Burschen oben beim Rad am Weiher, und zogen im rich­ tigen Augenblick die Schleuse. Oie Rechnung ging auf, das Bächlein schwoll flugs an und trieb einen Teil der Wäsche hinunter in die Our. Dann galt: Schleuse zu und ab in die Büsche, damit niemand Verdacht schöpfen konnte. In größeren Zeitabständen wurde das Spielchen

Dorfleben (Pol Aschmann, Archiv Photothek der Stadt Luxemburg)

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ein oder zweimal wiederholt, denn immerhin war ein gewisses Risiko damit verbunden. Dennoch, nationalso­ zialistisches Ungemach widerfuhr keinem ob des Ge­ schehens, aber der Ehemann fand sich 1945 im 'Gäle­ männercherslager' in der Viandener Jugendherberge wieder, wo schmutzige Wäsche anderer Art aufgearbei­ tet wurde.

Wie man von Vianden nach Stolzemburg gelangt ist eine Frage, die sich heute keiner mehr zu stellen braucht. In jenen Tagen waren die Möglichkeiten hingegen einge­ schränkt. Das einfachste war das Gehen, zu Fuß natür­ lich; für zwei kleine Buben vuan der Our, deren Beine noch Beinchen waren, kam dies nicht in Frage. Es gab aber eine andere Fortbewegungsart: auf dem Fahrrad von Vater und Mutter, hinten auf dem Gepäckträger. Da­ bei hieß es, sich gut festhalten an den Federungen des Sattels, denn eine richtiggehende Sicherheitsvorrichtung gab es damals nicht. Zur Bivelser Loch hinauf musste abgestiegen werden, auch bei der Heimfahrt. Einmal al­ lerdings gab es einen schlimmen Unfall, wobei zum Glück die Eltern allein unterwegs waren. Bei der Abfahrt von der Loch in Richtung Stolzemburg löste sich ein Stein am Abhang - dort wo heute eine solide Stützmauer solches verhindert - und brachte die Mutter zu Fall. Eine gebrochene Schulter machte ihr für etliche Wochen schwer zu schaffen, doch bescherte der Unfall den bei­ den Buben einen längeren Aufenthalt im Faubourg, bis ihre Mutter den Haushalt in Vianden wieder führen konnte.

Mit der Zeit wurde es zur Selbstverständlichkeit, zu Fuß mit Mutter hinauf nach Stolzemburg zu wandern. Abge-

sehen davon, dass die Buben irgendwann zu groß wa­ ren, um gefahren zu werden, war es ratsam, das Fahrrad zu Hause zu lassen, bestand doch die Gefahr, dass es als kriegswichtiges Gut beschlagnahmt wurde, wenigstens ging die Rede in diesem Sinne. Woche für Woche ging es zu den Großeltern, so jedenfalls sagt es die Erinnerung. Die Beine wurden kräftiger, so dass der Heranwach­ sende sich auch ab und zu allein auf den Weg machen durfte. Da kam es dann schon mal vor, dass er unterwegs mitgenommen wurde, etwa von Lucke Jemp auf dessen Motorradhintersitz, ein herrliches Erlebnis, oder auch von Maxe Nikla, dem Bäcker aus Vianden, der das Brot in die Dörfer des Ourtals auslieferte. Einmal, auf dem Heimweg, wusste der Junge ihm etwas Aufregendes zu melden; er hatte am Vormittag eine Warnung an einer Pappel längs "de Riëderwiesen" gesehen, die besagte, dass Phosphor auf der Straße verstreut liege. "Ach," meinte Nikla, ,,das tut nichts, da fahre ich einfach drü­ ber." Es tat auch nichts.

Dass damals auch ein Postauto im Ourtal fuhr soll nicht unerwähnt bleiben, wohl ein- oder zweimal in der Wo­ che. Regelmäßiges Mitfahren kam freilich nicht in Frage. Bloß ab und zu war es der Fall in Begleitung eines Er­ wachsenen, und dann auch nur für die Hinfahrt, aus welchem Grund auch immer. Nach Hause ging es zwar wieder zu Fuß, trotzdem war es stets ein freudiges Ereig­ nis.

Im Elternhaus der Mutter, "a Leën", wurden Frömmig­ keit und Gottesfurcht großgeschrieben, wie bei den mei­ sten Familien in damaliger Zeit. Die Tischgebete schie­ nen dem Buben meistens zu lang, doch es war nichts

Der Kirchturm in Reparatur, das Pfarhaus muss weichen (Pol Aschmann, Archiv Phoiothek der Stadt Luxemburg)

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daran zu ändern, auch nicht am Beten vor dem Schlafen­ gehen: daheim war es sowieso auch nicht anders. Trotz­ dem, es beeinträchtigte keineswegs die Freude, in einem "Kuöwenbett" zu liegen und die frommen, erbauenden Bilder an der Wand zu betrachten. Dann wurde die Bett­ schere hervorgeholt und am Rand angebracht, aus Vor­ sicht, um nächtliches Herausfallen zu verhindern; im­ merhin waren die Betten damals höher als heute. Wie oft der Gang zur Kirche, zur hl. Messe stattfand, vergisst man mit der Zeit, doch mit Tata Gréitchen hinzugehen gehörte sich schlichtweg, ohne Murren. Das Läuten der Glocken im Turm neben der Kirche hatte es ihrem klei­ nen Neffen angetan. Wie die einheimischen Burschen an den Seilen sich auf und ab, hoch und nieder schwangen, war beeindruckend. Mit der Zeit zog es den Jungen im­ mer näher an das schwungsvolle Geschehen heran. Und auf einmal durfte er mitmachen, sich dran hängen. Er wurde gnadenlos in der Luft herum gewirbelt, doch das Lied von der Glocke und der persönliche Stolz hielten den ganzen Tag über an.

Erni wuchs und wuchs, immer wieder wurden ihm die Schuhe zu klein. Schließlich war es soweit, dass er ein kräftiges Kerlchen war. Nun durfte er schon mal auf Va­ ters Fahrrad, der Our entlang nach Stolzemburg fahren, in den Nachkriegsjahren. Das Vehikel war mit einem Rücktritt versehen, eine Bremsvorrichtung, die immer funktionierte, nur dass die Bicyclette nicht so elegant aussah.

Ach ja, da gab es im Faubourg, als Petter schon verstor­ ben war, bei Tante und Großmutter stets genug Arbeit ums Haus. Der Herd, ein Familienstück, der Backofen und der alte gusseiserne Ofen in der Stube verbrauchten eine Menge Holz, indessen Kohle ein Fremdwort war. Dem kam zustatten, dass dem Heranwachsenden die Arbeit mit Brennholz immer Freude bereitete, auch zu Hause; er wusste einigermaßen mit Säge, Beil und Axt umzugehen. Nicht ganz ungefährlich war diese Arbeit zwar, doch es ist nie etwas geschehen. Hei, war das eine Begeisterung, Großmutter und Tante zu zeigen, aus wel­ chem Holz der Nachkomme geschnitzt war. Außerdem, es war kein Pflichtquantum vorgeschrieben, man konnte aufhören wann man keine Lust mehr hatte. Anders ver­ hielt es sich mit der Gartenarbeit, mit dem Umgraben. Niemand war mehr im Haus, der das hätte tun können. Da ließ sich der Neffe nicht lange bitten, denn er kannte diese Arbeit bestens von daheim aus, wo er sie allerdings nur stöhnend verrichtete, während er sich in Stolzem­ burg einen guten Namen machen konnte. Es gab einen beträchtlichen Unterschied: War die Gartenerde zu Hause zäh und schwer, so war jene im Faubourg locker und wahrhaftig leichter. Das kam vor allem daher, dass schon seit Generationen Asche und Brennreste aus Kü­ che und Stube in den Garten gebracht wurden; ein paar Schritte waren es bloß um Eimer und Kasten zu leeren, etwas das zu Hause nicht möglich war. Das Schönste aber war: Der Lohn blieb nicht aus, auch wenn es nicht gleich das große Geld war.

Als schließlich Tante Gretchen allein in ihrem Elternhaus war, sie sehr an Einsamkeit. Sie zog nach Bissen zu ihrer Schwester Anna, die längst verwitwet war. Das Haus wurde verkauft, ebenso die bescheidene Schmiede un­ ten bei der Brücke, die dem Pfarrer einige Jahre unter dubiosen Bedingungen überlassen worden war als Un-

terkunft für Jugendliche. Schließlich erwarb die Société électrique de l'Our die Immobilie um die Werkßätte ab­ zureißen und den freien Platz rteu anlegen; die daran anstoßende Kapelle gehörte einst einer Familie aus Kep­ peshausen, das bis zum Wiener Kongress 1815 luxem­ burgisch und Teil der Pfarrei Stolzemburg war. Familie Biwer (a Brëcken) übernahm die kleine Kultstätte und hält sie seither vorbildlich in Ordnung.

Auf einmal gab es, in kirchlicher Hinsicht gesehen, eine Überraschung für den Jugendlichen aus Vianden. 1945, durch die Kriegswirren bedingt, musste er einige Zeit in Bissen bei seiner warmherzigen Taufpatin, Tata Anna bleiben, bestens untergebracht und versorgt, und ver­ wöhnt dazu. Bis das durch die Brückensprengung teil­ weise zerstörte Elternhaus daheim wieder bewohnt wer­ den konnte, ging er während zwei Trimestern (4. Klasse) in Bissen zur Schule. Lehrer war Aloyse Raths, der etwas später am großherzoglichen Hof angestellt wurde; den Unterricht hielt Kaplan Mathias Fellens ab. Und ausge­ rechnet dieser wurde Ende der 40er Jahre zum Pfarrer in Stolzemburg ernannt, zur Freude seines ehemaligen Schülers, der ihn immer wieder aufsuchte, hatte es ihm doch zusätzlich die bescheidene Pfarrbibliothek ange­ tan.

Viele Jahre später, Pfarrer Fellens war nach Beckerich versetzt worden, konnte er ihm einen Gefallen tun, war er doch übersehen worden, als die Einladungen für ei­ nen Festakt in Stolzernburg verschickt wurden. Für den Viandener Gemeindebeamten war es eine Kleinigkeit, die Angelegenheit beim Verantwortlichen der Nachbar­ gemeinde ins rechte Lot zu bringen.

Ach ja, das Lesen! Bücher waren damals nicht gerade häufig, nicht im Krieg und auch nicht in den Jahren da­ nach. Bei Giedi und Petter im Faubourg waren es einige alte Marienkalender, die den Enkel immer wieder faszi­ nierten, anfangs besonders die Vexierbilder, bis er nach und nach auch mit den Geschichten und Erzählungen etwas anzufangen wusste. Zwei weitere Bücher waren im Haus, zwei Exemplare des Tiroler Reirnmichlkalen­ ders, reichlich abgegriffen zwar, doch sie taten ihren Dienst weiterhin, immer wieder. Waren das noch Zeiten!

Und weil wir damit so gut wie in in österreichischen Ge­ filden sind, darf zum Schluss etwas dort Vernommenes herhalten. ET war unterwegs nach Graz, urn seinem dort studierenden Sohn einen Besuch abzustatten. In Hall­ statt musste er einige Zeit an einer Verkehrsampel hal­ ten, als plötzlich neben ihm ein Wagen mit Luxemburger Nummer hielt, mit zwei Damen als Insassen. Fenster auf und rasch wurden ein paar Worte gewechselt, wobei sich gleich herausstellte, dass die beiden Anschluss suchten für die Weiterfahrt. ,,Oh nein, das geht nicht!" Aber, von wo sie denn wären, wollte der Mann aus dem Ourtal dennoch wissen. ,,Aus Betternburg," lautete die Aus­ kunft, ,,und Sie?" - ,,Ich bin aus Vianden." - ,,Vianden? Ah, Vianden bei Stolzemburg!" Wenn das nicht eine Ein­ schätzung der besonderen Art war ....

Ernest Theis

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Vom ersten Pfarrer in Stolzembur

Ausführlich wurde in der 1985 herausgegebenen Bro­ schüre ,,Stolzemburg - 400 Jor Por" über die Pfarrge­ schichte des Dorfes an der Our geschrieben, wobei Léon Kugener als Präsident des Organisationskomitees uner­ müdlich alles Wissenswerte zusammen trug, von der Gründung der Pfarrei bis in die Gegenwart. Fast ist nicht festzustellen, wer der Verfasser war, doch zum Glück stehen am Ende der betreffenden Beiträge die Initialen L.K., den Autor in sehr bescheidener Art und Weise kennzeichnend.

Durch das im Jahr 1801 abgeschlossene Konkordat zwi­ schen Frankreich und dem Hl. Stuhl wurde das Dekanat Vianden geschaffen, zu dem auch Stolzemburg bis heute gehört. Doch die Beziehungen zwischen Stolzemburg und Vianden auf pfarrlichem Gebiet gab es bereits Jahr­ hunderte vorher, wahrscheinlich schon bevor Graf Hein­ rich die Trinitarier 1248 in sein Herrschaftsgebiet rief. Aus der Liste der Pfarrer seit 1585 ist ersichtlich, dass Stolzemburg in neuerer Zeit, seit 1952, vorübergehend ohne eigenen Pfarrer war und vom Viandener Pfarrde­ chanten verwaltet wurde, bis der Pfarrverband Vianden­ Fuhren-Stolzemburg errichtet wurde.

Doch womit begann ,,es" in der Pfarrei Stolzemburg? Der erste Pfarrherr war Marcus Otler, ein Trinitarier­ mönch aus Vianden, von 1585 bis 1588, auf den noch zwei weitere dieses Ordens folgten, sowohl Pastor Wil­ helm im Jahr 1588 wie auch Johann Dickircknur ein Jahr lang (1592); von diesen beiden ist wenig bekannt, doch über ersteren ist einiges festgehalten (siehe genannte Festschrift S. 31-34).

Der Name Otler muss damals einen guten Klang gehabt haben, nicht nur in Vianden, im Ourtal; seit einiger Zeit gibt es sogar eine Straße in Ahrweiler (Rheinland-Pfalz), die den Namen von Servatius Otler trägt. Es handelt sich hierbei auch um einen Seelsorger, eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Man darf ohne weiteres davon ausgehen, dass jener erste Pfarrer von Stolzemburg, der Trinitarier Marcus Odilerius, dessen Onkel war. Geboren 1595, trat er zusammen mit seinem Bruder, der gleichfalls Marcus hieß, in das Benediktinerkloster von Prüm ein. Nach sei­ ner Weiterbildung in Trier erhielt er von seinen Vorge­ setzten den Auftrag, eine Chronik der Abtei Prüm zu verfassen, womit er 1623 begann, um sie im darauffol­ genden Jahr zu vollenden. Einige Zeit später wurde er zum Pfarrer in Ahrweiler ernannt, ein Amt das er bis zu seinem Tod 41 Jahre lang versah (siehe hierzu Beitrag von E. Theis im ,Jahrbuch der Veiner Geschichtsfrënn 2009': Ein Viandener schrieb die Chronik der Abtei Prüm). Doch zurück ins Ourtal:

Dass Geschichtsforschung ab und zu widersprüchliche Ergebnisse hervorbringt, ist am Beispiel des Stolzembur­ ger Pfarrers ersichtlich. Der unermüdliche Viandener Schriftsteller und Historiker, Alexander König schreibt in seinem Werk ,,Beiträge zur Geschichte der Stadt Vian­ den" (Zweites Heft, S. 121), ein Viandener Goldschmied Markus Otler habe 1601 eine Monstranz für die Pfarrei Kautenbach angefertigt. Pierre Bassing, der hervorra-

gende Viandener Geschichtsforscher, ist dem kritisch nachgegangen und stellte dabei fest, dass es sich nicht so verhält (Vianden in seinen Kirchen und Kapellen, S. 225 und 234), dass es keinen Goldschmied, wohl aber einen Minister dieses Namens im Kloster Vianden gab. Zieht man noch das Verzeichnis der Trinitarierprioren zu Rate, lässt sich schlussfolgernd sagen: Nach seiner Stolzemburger Zeit versah Markus Otler (Marcus Odilerius, Marx Otler, aus Oudler) die Pfarr­ stelle in Kantenbach, vielleicht vorher eine andere und wurde dann zum Minister im Trinitarierkloster ernannt, worüber es schriftliche Belege aus den Jahren 1602 und 1606 gibt. Jene Monstranz von 1601 dürfte er seiner Pfar­ rei Kautenbach zum Anlass seiner Ernennung als Klo­ stervorsteher gestiftet haben. Von welchem Viandener (?) Goldschmied sie geschaffen wurde ist nicht mehr festzustellen, doch erhalten ist sie bis heute. Von Markus Otler, dem Pfarrer und Klostervorsteher ist weiter nichts bekannt.

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Das Stolzemburger Bischofskreuz

Um ihren Monni Bëschof zu ehren und in bester Erinne­ rung zu halten, bewahrten Marguerite Weis und Natha­ lie Wampach-Weis beide ein Kreuz und einen Ring aus seinem Nachlass auf, als ihren persönlichen Schatz. Um nun die Kleinodien nicht in falsche Hände geraten zu lassen zogen sie es schließlich vor, diese dorthin zu ge­ ben wo sie einst herkamen, und wo sie am besten aufge­ hoben sind: Nach Stolzemburg, in das Heimatdorf von Bischof Dr. Jacques Mangers, das schon mehrfach das Gedenken an ihn unter Beweis gestellt hat.

Eines der Bischofskreuze und auch ein Ring sind sehr bemerkenswert. Während die Initialen des kirchlichen Würdenträgers den Ring schmücken, J Min einem stili­ sierten Wappenschild, dazu seinen Wahlspruch "ut om­ nes unum sint" (auf dass alle eins seien) trägt, ist das Kreuz ein Geschenk der Stolzemburger Einwohnerschaft an den Dorfsohn, als dieser 1932 zum Bischof geweiht wurde.

Gediegen und geschmackvoll, in einer Ausführung mit eingelegtem Perlmutt und Emaille, aber ohne Prunk, stellt das Kreuz auf der Vorderseite in seiner Mitte den Namenspatron des Bischofs, den hl. Jakobus, dar; die Rückseite gibt Auskunft über den zu Ehrenden, dessen Wahlspruch auch hier zu sehen ist, indessen die Spender durch die bescheidene Inschrift STOLZEMBURG 1932 am Schaftfuß gekennzeichnet sind. Im Medaillon sind der Gute Hirt und das Monogramm der Muttergottes dargestellt. Eingravierte Strahlen, als Symbol der Ver­ breitung des Christentums, vervollständigen die de­ zente Zusammenstellung.

Stolzemburg, im November 2009 Ernest Theis

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Unsere Heimatkirche Sankt Odon von Stolzemburg

Einsamer Kirchturm: Zeuge vergangener Zeiten

bogenförmig an den Nischen der Seitenaltäre. eine ver­ breitete Manie der Nachkriegszeit. Der Kirchenraum, mit Glauben voller Liebe gestaltet, lud zum Beten ein!

In der Dorfmitte steht ein massiv gebauter Kirchturm einsam an der Strassenfront. Es fehlt ihm seit 1885 die angegliederte Kirche. 1585 wurde Stolzemburg als neu gegründete Pfarrei von der Pfarrei Hosingen getrennt. Damals besass Stolzemburg eine dem hl. Pankratius ge­ weihte Kapelle. Diese wurde wahrscheinlich um 1671 zur vergrösserten Pfarrkirche umgebaut oder neu er­ baut. Sie hatte nun den hl. Odo als Kirchenpatron. 1855 erfolgte der Bau einer neuen, der heutigen Pfarrkirche. Aber die Glocken läuteten weiterhin im alten Turm.

1954 begannen grundlegende Renovierungsarbeiten der Kirche. Sie schlossen ab mit der feierlichen Konsekrie­ rung derselben am 12. September 1955. Ein Campanile prägt nun die Vorderfront der Kirche. Der Innenraum erlebte in der vorkonziliaren Zeit eine umwälzende Schlichtheit nach der damaligen liturgischen Vorstel­ lung: Der Altar allein genügt in einer Kirche mit nüchter­ nen Wänden mit wenigen künstlerisch wertvollen Sta­ tuen.

Die Kirchenbänke, mit den reichlich geschnitzten Kopf­ seiten, verliessen ihren angestandenen Platz, Das Mau­ erwerk, farblich ausgefugt, galt als unecht. Und doch hatten die Zierelemente ihre Daseinsberechtigung. Sie gliederten den Raum als Haus Gottes. ,,Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen", 1 Petr 2,5. Optisch hervorgehoben waren auch der Triumphbogen, die grossen Fensterbogen in Pilaster­ form mit ihren umrandeten Durchgängen. Gediegene Zierelemente schmückten die Mitte der Gewölbefelder und deren zu den Wänden reichenden Ecken. Diese De­ koration drückte die Ehre Gottes aus. Zahlreiche Statuen waren aufgestellt. In den oberen Nischen der Seitenal­ täre stehen nicht erkennbare Heiligen, neben dem hl. Eligius steht auf einem Sockel die Rochusstatue, neben der Trösterin der hl. Pankratius. Letztere kommen heute zu Ehren in den oberen Nischen. Weitere Statuen: Auf dem Schalldeckel der Kanzel ein grosser Engel, erscheint als ursprünglicher Bestandteil des Predigtstuhles, Mut­ ter Anna mit Kind, die hl. Theresia von Lisieux, eine Männer- und eine Frauenstatue am Triumpfbogen, rechts vom Hauptaltar Erzengel Michael, auf dem Altar die Herz-Jesu Statue und eine Bischofsstatue, eine un­ kenntliche Statue, hl. Joseph?, steht rechts vom Altar. Neben dem grossen Missionskreuz steht links die hl. Fa­ milie, rechts am Pilaster eine Immakulata-Statue, sowie ein Bischof, wahrscheinlich der hl. Hubertus. Die Kom­ munionbank aus Holz, am Triumphbogen verankert, zierlich aufgegliedert, ist geschmückt mit fünf Darstel­ lungen von Engel. An der Apsiswand spendet ein Kir­ chenfenster, mit dem Bild des Kelch und Hostie reichen­ den Christus, reichlich Licht. Stärend wirken die zahlrei­ chen elektrischen Lichtkörper an den Statuen, sowie

Die Ausstattung des Turmes

Der Verputz der Mauern ist entfernt und die gefugten Mauersteine geben dem Turm ein robustes Erschei­ nungsbild. Das Baujahr ist unbekannt, dürfte wohl mit dem Bau der Kirche um das Jahr 1671 liegen.

Das Untergeschoss des Turmes dient als Leichenzimmer, im mittleren Teil stehen Taufstein und Grabplatte, der obere Teil mit Fensteröffnungen barg einst vier Glocken. Die Turmspitze mit Kreuz und Wetterhahn zeigt auf die höher gelegene 1885 erbaute neue Pfarrkirche. Diese er­ scheint gleichsam als Tempel des Herrn, zu dem wir hin­ aufsteigen.

Zwei auseinander strebende Treppen mit 11 Stufen, ver­ sehen mit Treppengeländer, führen zur höheren Ebene. Hier erinnert an der rechten Seite seit 1981ein schlichtes Steindenkmal mit Bild und Schrift an den aus Stolzem­ burg stammenden Bischof von Oslo, Jacques Mangers. Zur linken Seite führt eine Treppe in den Mittelraum des Glockenturmes. Ein neugotischer Taufstein aus der heu­ tigen Kirche ist hier aufgestellt. Vier sich aneinander schmiegende Säulen mit Kapitellen tragen das oktogo­ nale steinerne Taufbecken. An der Wand hängt das grosse Missionskreuz aus der renovierten Pfarrkirche. An der linken Wand hängt seit 1997 eine Grabplatte aus Schieferstein. Sie diente vorher als Altarplatte in der Ka­ pelle am Pütscheiter Weg. Daher die vorgenommene Ab­ rundung. Die Grabplatte trägt die Inschrift, dass Pfarrer Franz Kalbusch am 23. Oktober 1759 in Basbellain gebo­ ren wurde. Er war 48 Jahre Priester, davon 36 Jahre Pfar­ rer in Stolzemburg. Er starb am 31. Dezember 1832. In lateinischer Sprache ist vermerkt: LECTURIS CLAMI­ TAT FUI QUOD ESTIS. ERITIS QUOD SUM. R.I.P. (RIP=Requiescat in pace) Ruft dem Leser zu: ich war, was ihr seid, ihr werdet, was ich bin. Er möge ruhen in Friede.

Die Vorderansicht der Kirche

Eine weitere breit angelegte neunstufige Treppe, oktogo­ nalförmig, führt zur Ebene des Kircheneingangs. Den Eingang der Kirche umrahmen die seitlichen Streben­ pfeiler, erbaut mit gefugten Mauersteinen. Eine gemau­ erte Überdachung der Eingangstür tragen je zwei Säu­ lenpaare mit Kapitellen. Neben der Eingangstür stützen weitere zwei Säulen ein Tympanon. Ein kunstreiches Graffito schmückt dasselbe. Zwei Bischöfe im bischöfli­ chen Ornat knien seitlich von Christus, der sitzend als Erlöser die mit Wundmalen gezeichneten Hände erhebt. Ein Regenbogen umgibt ihn. Unten befindet sich links in

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der Darstellung eine Kirche, die Stolzemburger Kirche ohne Campanile. Der heilige Odo, Kirchenpatron, und der hl. Eligius, Nebenpatron, sind wahrscheinlich in den Bischöfen dargestellt.

Eine Fensterrose, umrahmt von Fenstersteinen ziert die Mitte der Vorderansicht der Kirche. Vier aus dem Kreis ragende Steine gliedern dieselbe.

Oberhalb der Fensterrose befindet sich ein Doppelfen­ ster, ebenfalls von gegliederten Fenstersteinen umgeben.

Auf der abgeflachten Spitze der Vorderfront ruht ein zwei stockiges Campanile mit je zwei frei schwingende Glocken, überragt von einem schlichten Kreuz. Die vier Glocken läuten in den Tonlagen LAb - DO - Mlb - FA. Sämtliche Glocken wurden in der Glockengiesserei Ma­ bilon in Saarburg gegossen.

Die grösste Glocke wiegt 600 kg und trägt ein Chro­ nogramm: REGINA COELI ATQVE MVNDI SOLA­ TRIX IN TRIBVLATIONIBVS HVIVS SAECVLI (Kö­ nigin des Himmels und der Erde, Trösterin in den Widerwärtigkeiten dieses Jahrhunderts. (=1955, Gussjahr). Es folgen die Namen der Paten und Patin­ nen.

Die zweite Glocke von 280kg trägt die Inschrift: Ite ad Joseph (Gehet zu Joseph)- gegossen unter Franz Fiedler 1909.

Die dritte Glocke, 170 kg, umgibt das Chronogramm: JACOBI APOSTOL! PRAESIDIIS FVGAT NOX FIAT VNVS EPISCOPVS AC VNVM OVILE (Unter dem Schutz des Apostel Jacobus weiche die Nacht. Es werde ein Bischof und eine Herde). Das Chrono­ gramm beinhaltet das Jahr 1955. Des Weiteren sind die Namen der Paten und Patinnen vermerkt.

- Die kleine Glocke wiegt 115 kg trägt die Schrift: Gegos­ sen unter Pfarrer Fiedler von der Firma Mabilon & Co Inhaber W. Hansen in Saarburg 1909.

Ein Urschlag belebt seit 2007 den Campanile und gestal­ tet melodisch den Tagesablauf.

Der Kirchenraum

Je vier Kirchenfenster gliedern die Seiten des Kirchen­ schiffes und je ein Fenster die Chorseite. Links am Chor lehnt sich die Sakristei mit Eingangsraum an. Rechts am

Schiff gibt eine Leiter Zugang zu den Glocken und zur Dachstube.

Beim Betreten der Kirche erblickt der Eintretende dank der mit Glas versehene Windfangtür das Kircheninnere. Die Architektur leitet den Blick hin zum Chor mit dem Hängekreuz als Mitte.

Die Empore ruht auf einer Mauerwand mit drei Bogen­ öffnungen. Beidseitig befindet sich diskret ein Beicht­ stuhl neben den zur Empore führenden Treppen. Auf der Empore steht unterhalb der Fensterrose, die am 18. Au­ gust 1957 eingeweihte Orgel. Sie wurde unter Georg Haupt in der Orgelwerkstatt in Lintgen gebaut. Stumme Pfeifen bilden den geschwungenen Prospekt. Das Pfei­ fenwerk steht geschützt in einem Sehwellkasten. Hohl­ flöte 8', Prinzipal 4' und Blockflöte 2' bilden das Haupt­ werk. Im Oberwerk befinden sich Lieblich Gedackt 8', Salizet 4' und Nazat 2' und im Pedal Subbaß 16'. Die Orgel erklingt harmonisch, dem Kirchenraum ange­ passt.

Links neben der Orgel sind Bänke aufgestellt für die Mit­ glieder der Chorale. Rechts der Orgel stehen Stühle.

Die Länge des Kirchenschiffes beträgt ungefähr 17 Me­ ter, der Chor misst ca 6,50 Meter Länge und das Schiff 10,50 m. Breite. Natursteinplatten in regelmässiger Qua­ dratform verlegt, verleihen dem Bodenbelag beruhigen­ den Anblick.

Das Kirchenschiff ist in vier Jochen aufgegliedert mittels drei Gewölberippen. Den Gewölbefeldern fehlen jedoch die begrenzenden Rippen

An jeder Kirchenwand lehnen sich je zwei in die Kirche­ schiffe 2 m hineinragende Piliaster mit spitzbogenförmi­ gem Durchbruch, der einen seitlichen Rundumgang ent­ lang der Seitenwände ermöglichen.

Der Chor ist schmaler als das Schiff und hat eine polygo­ nale Apsis. Vier Rippen aus Naturstein gliedern das Chorgewölbe, zwei ruhen auf Kapitellen der schlanken Säulen, die zwei vorderen auf Mauerkonsolen. Blattmo­ tive verzieren Kapitelle und Konsolen. Den Zugang zum Chor begrenzt eine mit Motiven gegliederte Kommuni­ onbank, ein Werk des Stolzemburger Kunstschmiedes Norbert Heinen.

Die Chorebene liegt eine Stufe höher, drei Stufen führen zur Ebene des Volksaltars aus Holz, nochmals drei Stu-

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Page 23: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

fen höher steht der 1953 erbaute Hauptaltar. Der mar­ morne Altarblock ruht gleichsam auf zwei Schwellen. Die sich nach oben ausweitende Altarbasis, mit ockerfar­ bigen Tonplatten belegt, trägt die massive Altarplatte. Ein Abendmahlbild ziert das Antependium in originel­ ler Art und Weise. Die Christus umgebenden Apostel tragen die Gesichtszüge ehemaliger Männer der Pfarrei. Dieses Kunstwerk in Keramik gestaltete Künstler Léon Nos bus ch aus Pütscheid.

Des Weiteren fällt der Blick auf das Tabernakel auf dem Altar. Die Tabernakeltür ist diesmal in leuchtenden Ke­ ramikfarben geschmückt. Christus sitzt am Brunnen­ rand im Gespräch mit der Samariterin. Er trägt ein rotes Gewand, der Wasserkrug auch rötlich, verweist auf Christus, der das lebendige Wasser spendet. Die Samari­ terin erscheint im violetten Kleid einer Büsserin, die be­ reitwillig das Wort Gottes aufnimmt. Über dem Altar hängt an Ketten ein grosses Kreuz mit dem Gekreuzigten. Das Kreuz, ebenfalls in Keramikar­ beit, glänzt grünlich, in der Farbe der Hoffnung, der Er­ lösung. Die Chorseite zwischen den Arkaden begrenzt ein ge­ schmiedetes Gitter von geringer Höhe. Der Seitenumgang des Chores lockert die zum Gewölbe reichenden Mauerstreben.

Die Kirchenfenster

Die Kirchenfenster, künstlerisch entworfen von Croat und 1955 hergestellt in der Werkstatt Linster in Mondor£, beleben die Kirchenwände. In farbiger Ornamentik leuchtet die Fensterrose an der Vorderwand. Stifter­ narne: Familie Nosbusch-Heinen. Das Fenster an der rechten Ernporseite, geformt mit getönten Glasscheiben und umlaufendem Ornament, beinhaltet im unteren Segment das Wappenbild von Bischof Mangers mit sei­ nem Wappenspruch: Ut unurn sint, Alle sollen eins sein. Stifter sind die ,,Stolzernburger Sängerfrönn". Der hl. Hubertus, im bischöflichen Ornat, erscheint im folgen­ den Fenster. Er hält ein Buch in der linken Hand und der Hirsch mit dem Kreuz im Geweih sitzt zu seinen Füssen. Stifter sind Familien Nosbusch-Thill und Scheer-Thill. In der linken unteren Ecke des Fensters steht fast unge­ rnerkt: PROJ. CROAT EXC. LINSTER MONDORF 1955. (Entwurf von Croat, hergestellt von Linster in Mondor£ 1955). Das nächste Fenster trägt die Gestalt des hl. Fir­ min im bischöflichen Gewand und mit Frosch in der lin­ ken Hand. Stifter: Familie Rausch-Biewer. Der hl. Georg mit Schild und mit Spiess den Drachen tötend, bildet das Bildmotiv des Vorchorfensters. Stifter Georg Marx. Das rechte Chorfenster, ähnlich des Ernporenfensters, schmückt das Wappen des damaligen Papstes Pius XII. mit dem Wappenspruch: Opus justitiae pax, Friede ist das Werk der Gerechtigkeit. Stifter Maisy, Alex, Gilbert Kugener,

Die Fenster der linken Kirchenwand: An der Ernporseite bemerkt man das Wappen von Bischof Leo Lommel, da­ maliger Koadjutor, mit seinem Wappenspruch: Nos au­ tern populus tuus, Wir sind dein Volk, gestiftet von der LJM Stolzernburg. (Lëtzebuerger Jong-Medercher). Es folgt das Fenster mit dem Bild der Mutter Anna mit dem Kind Maria. Stifterin: Anna Fandel. Das nächste Fenster schmückt die Gestalt der hl. Lucia mit Buch in der Hand

1954 (Pol Aschmann, ©Photothek Stadt Luxemburg)

und mit dem Dolch im Hals. Stifter Familie Marx. Es er­ scheint die hl. Theresia vorn Kinde Jesu mit Kreuz und Rosen. Stifter: Familie Richette-Becker. Der untere Teil des linken Chorfensters trägt das Wappen von Bischof Joseph Philippe mit dem Wappenspruch: Pro anirnabus vestris, Für eure Seelen. Stifter: Jean Zanter-Grocius.

Das Kirchenmobiliar

Arn vorderen linken Strebepfeiler lehnt sich der Predigt­ stuhl an. Vier ausdruckstarke in Holz skulptierte Me­ daillonbilder der Evangelisten zieren die Kanzel. Den Namen des Künstlers kennen wir nicht. Neben Matthäus befindet sich ein Engelkopf, neben Markus ein Löwen­ kopf, neben Lukas der Kopf eines Stieres, neben Johan­ nes Kopf ein sprechender Adlerkopf. Sämtliche Symbol­ figuren sind von Gefieder umgeben. Die Evangelisten erschauen verinnerlicht, mittels der Schriftinspiration, in Vision zu den Symboltieren geneigt, die zu nieder­ schreibenden heiligen Texte der Evangelien.

Seitlich, des nicht farblich abgesetzten Triumphbogen, stehen zwei barocke Seitenaltäre aus dem 18. Jh. Leider entfernte man die Polychromie derselben bei der Kir­ chenrenovierung. In der Nische des rechten Altars steht in Farbe gefasst die Statue des hl. Eligius im Bischofs­ kleid. Der heilige Eligius ( + 660) im Bischofsgewand. Er hält in der linken Hand Hammer und Zange. Der heilige Eligius ist Patron der Gold- und Eisenschmiede, und wurde bei Pferdekrankheiten angerufen. In der oberen kleineren Nische des Altars erscheint der hl. Johannes Nepomuk ( + 1393), der Brückenheilige, im Kanonikerge­ wand, in den Händen Kreuz und Buch. Er wird verehrt als Beschützer vor Wasserflut.

Der hl. Odo ( + 942), Patron der Kirche, auch als Bischof im reich gestickten Messgewand, bildet den Mittelpunkt des linken Seitenaltares. Auf seiner linken offener Hand hält er ein mit goldenen Schnallen verschlossenes Buch, das auf den von ihm für die Klöster verfassten Occupa-

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tio deutet. Zu seinen Füssen steht halb sitzend ein Hunde ähnliches Tier, das froh rückwärts blickt mit erhobenem Schwanz. Er verweist vielleicht auf die Treue hin, die der Mönch, laut der Occupatio, täglich leben soll. Der heilige Odo war der 2. Abt des Klosters Cluny im Burgund. Un­ terhalb der Statue befindet sich ein Tabernakel, das die Wichtigkeit des Altares andeutet. In der oberen kleineren Nische erscheint eine Rittergestalt, bekleidet mit einem am Rücken herabwallenden Mantel. Unter dem Arm hält er mit der linken Hand ein Grösseres Buch, in der erhobenen Rechten trägt er an einen Stiel eine vergoldete Kugel. Das Buch scheint auf sein Wissen zu deuten, das die Kugel ebenfalls hervorhebt. Der hl. Pankratius, Mar­ tyrer in Rom, wird als Eisheiliger verehrt, da die zarten Pflanzen im Ourtal oftmals vom Frühlingsreif bedroht sind. Die Statuen der Nebenaltäre tragen noch die ur­ sprüngliche Polychromie.

Weitere Statuen sind in halber Höhe der Kirchenmauern befestigt. An der rechten Seite des Schiffes erhebt sich im dunklen Holz die Gestalt des heiligen Königs Ludwig IX. ( + 1270). Eine eng anliegende Krone mit Wedel be­ krönt ihn. In der rechten Hand hält er das Zepter und kostbare Schnallen halten das über den Schultern herab­ hängendes Gewand.

An der linken Wand erscheint eine polychromierte Rit­ tergestalt mit Ritterpanzer bekleidet, mit offenem Visier, hält in der rechten Hand eine Lanze nach oben zeigend, und mit der linken Hand ein bis zum Boden reichendes Schild. Wer ist nun dieser Heiliger? Der hl. Georg, der auch im Kirchenfenster abgebildet ist? Der hl. Michael? Das gewöhnliche Drachenattribut fehlt. Oder ein Diener des gegenüber stehenden Königs?

Hoch am Triumpfbogen thronen links die Statue des hl. Joseph und rechts jene der Trösterin, der Landespatro­ nin. An der Chorwand gestikulieren mit ausgebreiteten

1954 (Pol Aschmann, ©Photothek Stadt Luxemburg)

Armen zwei zueinander blickende Frauengestalten. Jene auf der rechten Seite zeigt mit der linken Hand auf etwas hin, die rechte offene nach unten weisende Hand gibt gleichsam Zeichen zur Beruhigung und Geduld. Jene auf der linken Seite, neben der Trösterin zeigt gleichsam auf diese hin, während die linke offene nach vorne gerich­ tete Hand scheinbar zu ihr einlädt. An diesen Statuen wurde leider ihre Farbfassung entfernt, und erscheinen heute im dunklen rohen Holz.

Kreuzwegbilder, ebenfalls in farbiger Keramik, entwor­ fen und gestaltet von Leo Nosbusch, zieren die beiden Seitenwände des Kirchenschiffes.

Ein Kriegsdenkmal, umgeben von zwei Nationalfahnen, an der Brüstung der Empore, erinnert an die Kriegsop­ fer. Wieder in Keramik mit farbiger Glasur hergestellt, erscheint im oberen Teil des Denkmals das Gnadenbild der Trösterin der Betrübten mit den herabströmenden Strahlen der Freiheitssonne. Von Laub umgebenes Oval gibt Auskunft: ,, U ndenken un zwe Stolzebuerger Jongen Vic. Graeff Nic. Huss gefall 44-45 fir" und auf dem Schriftband am unteren Rand des Denkmal: ,,D'Hemecht d'Freihet an de Glaf". Links brennt eine Öllampe, dane­ ben steht ein Schwert, eine Einladung zum Wachen und Starksein. Rechts ist das gekrönte Heimatwappen mit rotem Löwen angebracht und zeigt auf Heimattreue.

Unter der Empore steht ein Memorial an Bischof Jacques Mangers, das am 14. September 2008 eingeweiht wurde. Die unter Glas eingeschlossenen bischöflichen Insignien und Dokumente des ehemaligen Bischofs erinnern an sein Wirken als Missionar, Apostolischer Vikar und Bi­ schof in Norwegen von 1937-1964. Ein aufgelegtes Foto­ Album, das ihm gelegentlich seines Pontifikalen Jubilä­ ums am 2. September 1957 überreicht wurde, veran­ schaulicht in Bildern den bischöflichen Missionar, vor allem in der Teilnahme an den Festen in seiner Heimat­ kirche von Stolzemburg.

Dem Zeitgeist folgend ist die Kirche seit 2007 mit einer modernen Bestuhlung ausgestattet.

Unverkennbar haftet an der Kirche französiches Gedan­ kengut mit König Ludwig, Odo und Eligius. Auch die Apsis der Kirche mit den ehemals verzierten Säulen, eventuell der früheren Kirche nachempfunden, ruft Er­ innerungen wach an die Sainte-Chapelle von Versailles. Es mögen die früheren Schlossherren in ihrer Verbin­ dung zum königlichen Frankreich den Bau der früheren Kirche dies beeinflusst haben.

Im Psalm 43,4 beten wir: ,,So will ich zum Altar Gottes treten, zum Gott meiner Freude". Wer zur Kirche kommt, steigt hinauf zum Eingang. In der Kirche steigt der Blick empor zu den verschieden Ebenen mit dem neuen Volks­ altar an dem die hl. Messe gefeiert wird, zum Abend­ mahlaltar, auf dem der Tabernakel mit der Szene am Ja­ kobsbrunnen steht und auf die eucharistische Gegen­ wart Christi hinweist, und schliesslich zum grossen Chorkreuz, Zeichen der Erlösung.

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NEUNTE PFLANZENBÖRSE IN STOLZEMBURG

Interessante Reise ins Reich der Pflanzen Der florale Weg zurück zur Natur in einer einzigartigen Kulisse

Ein unübertrefflicher Rahmen für eine naturorientierte Veranstaltung: Tausende Besucher nutzten am Wochen­ ende bei herrlichem Spätsommerwetter die Gelegenheit, sich in Stolzemburg in einer einzigartigen Kulisse über das vielfältige Angebot an Pflanzen zu informieren oder ihren Pflanzenbestand für den heimischen Garten zu er­ gänzen.

Bei schönstem Spätsommerwetter fand an diesem Wo­ chenende in Stolzemburg die neunte Auflage der schon zur Tradition gewordenen und bis weit über die Grenzen hinaus bekannten Pflanzenbörse statt, die vom lokalen ,,Syndicat d'initiative" und dem Naturpark Our organi­ siert worden war.

Tausende Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich in einem stilvollen Rahmen im und um das Schloss sowie in den Straßen des Dorfes im Naturpark Our über die viel­ fältige Auswahl an Pflanzen zu informieren, Tipps zur Gartengestaltung einzuholen sowie Zubehör und Deko­ ratives anzusehen, sich fachkundig beraten zu lassen und ihren Pflanzenbestand für zu Hause zu ergänzen.

An über 60 Ständen boten Gartenspezialisten Raritäten und Neuigkeiten aus der Pflanzenwelt und zahlreiche

Dekorationsartikel, Kunstgegenstände und kulinarische Produkte dar. Daneben erwartete den Besucher ein um­ fangreiches Rahmenprogramm: florale Workshops für Erwachsene, Kinderateliers für kreatives Basteln, Drehorgelspieler, ein ,,Concert-Apéritif" der Gruppe ,,Les Gavroches" im Schlosshof, die Pantomimengruppe ,,Cumulus" ...

Im Schloss war eine interessante Fotoausstellung der ,, Lëtzebuerger Rousefrënn." zu sehen, bei der es Bücher­ preise zu gewinnen gab.

Daneben konnten die Anwesenden den Besuch der Pflanzenbörse mit der Besichtigung des Kupfergruben­ museums, der unterirdischen Galerien der Kupfergrube sowie des geologischen Lehrpfades kombinieren. Für das leibliche Wohl war an beiden Tagen bestens gesorgt.

Bei der offiziellen Eröffnung im Schlosshof am Samstag­ morgen war es dem Bürgermeister der Gemeinde Püt­ scheid, Jean Kinn, gegönnt, neben den zahlreichen Gä­ sten und Persönlichkeiten aus Politik Vertreter der an­ grenzenden Gemeinden und der verschiedenen Vereini­ gungen zu begrüßen. Er zeigte sich auch sehr erfreut über die Anwesenheit von Tourismusministerin Fran-

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çoise Hetto-Gaasch und Familienministerin Marie-Josée Jacobs sowie der Norddeputierten Aly Kaes und Emile Eicher. Fernand Zanter in seiner Eigenschaft als Präsi­ dent des lokalen ,,Syndicat d'initiative" richtete einen großen Dank an die Familie Rollinger, Besitzer des Schlosses, an die Gemeinde sowie an alle, die zum guten Gelingen dieser beliebten Veranstaltung beigetragen ha­ ben, aber auch an die Aussteller und Teilnehmer der Börse selbst. Annette Block der ,, Lëtzebuerger Rouse­ frënn" bedankte sich im Namen aller Aussteller bei den Veranstaltern. Tourismusministerin Françoise Hetto­ Gaasch zeigte sich sehr erfreut über die Vielzahl der an­ gebotenen Pflanzen, darunter vor allem auch alte und

fast vergessene und wies auf die Wichtigkeit der grenz­ überschreitenden Zusammenarbeit in Sachen Natur, Kultur, Handel und Tourismus hin. Nachdem die beiden Ministerinnen aus den Händen von Fernand Zanter ein kleines florales Präsent überreicht bekommen hatten, konnten sie sich bei einem gemeinsamen Rundgang über den Markt mit allen anwesenden Gästen ein Bild über das vielfältige Angebot an Pflanzen und Raritäten sowie Kunstgegenständen machen. Einer zehnten Auf­ lage dieser allseits beliebten Veranstaltung steht dem­ nach nichts mehr im Wege.

Reportage Luxemburger Wort 21.09.09 (ArWa)

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ern, die dag

egen sind, sag

en immer

: ,,W

ir sind alle

für eine

neu

e Kirche; aber wir können es nicht m

achen. Stolzemburg ist zu arm

!" Das

sucht er zu widerlegen: ,,D

och da

s ist nicht wahr,

ange

sehen die Hilfe, w

elch

e ich un

d die Regierung

dem

Dorfe bring

en, un

d weil ich

zudem keinen Thurm

bei der neuen

Kirch

e bis jetzt verlan

gt hab

e und mich

begnügte m

it dem T

hurm

der alten K

irche,

der zur Se

ite un

d getrennt vo

n der alten Kirch

e liegt

, un

d so ebenfalls

zur Seite un

d getrennt vom

Portal der neuen Kirche, w

enn auch nicht ästhetisch, zu

liegen kommt"

. Am Schlu

ss b

emerkt er,

dass er in d

er Frühm

esse d

es v

orhergeh

enden

Sonntags

die

Leute an ein W

ort de

s Oberhirten

erinnert hab

e, das

dieser im

Jahre 186

9 in Stolzem

­ burg gesprochen: da

ss er den

göttlichen Heiland

nicht a

n einem solch

en Orte lassen

könn

e, w

enn

ihm keine

würdige

Wohnu

ng geschaffen würde

.

ln einem

Brief vom

15.

Dezem

ber drückt er die Be

fürchtun

g au

s, der Schu

lneuba

u könn

e den

Kirch

enneubau

in

den

Hintergrund

dräng

en. Zud

em w

ollten

einige

nur

eine

Vergrösserung

des alten G

otteshau

ses.

Trotzde

m ho

fft er auf eine Gesinnu

ngs­

änderung

bei den G

egnern

. Der B

isch

of erbat vom

Herrn Frommes ein V

erzeichn

is der

Hau

svorstände

, die für und

die gegen den N

euba

u waren

. Darüb

er berichtet der Pfarrer

am I.

2. 187

5. D

ie L

iste

, die am

16

. 3. aufge

stellt

wurde

, verzeichnet 30 E

inwohner,

die sich

für den Neuba

u au

sgesprochen, 27 wurde

n nicht befragt,

3 wollten sich nicht

äussern.

ln Pütscheid

erklärten

sich I

O Einwoh

ner zur zusätzlic

hen

Steuer bereit; nur

einer war dag

egen

; 3

enthielten sich.

ln K

eppe

shau

sen

waren 3

dafür

, einer wurde

nicht gefrag

t.

Nun ruhte d

ie Ang

elegenhe

it einige

Zeit.

Der Pfarrer war de

s Kam

pfes müd

e geworden. Am 26. M

ai

1876 erbat er

seine Versetzun

g na

ch M

iche

lau: ,, W

ie Ihn

en

bekann

t ist, wurde

seit dem gro

ssen Brand

e vom Jahre 184

2,wo da

s halbe Dorf Stolzem

­ burg abbrann

te,

so zu

sagen

nichts m

ehr an den G

emeind

ebauten

vollführt

, so das

s in der letzten Zeit alles aufeinan

clertrifft. Das

Pfarrha

us m

usste ein neue

s Dach erhalten

, was

voriges Jahr ge

schehen

ist; dr

ingend

nothw

endig

mus

s da

sselbe für die Scheune

geschehen, weil es üb

erall hereinregn

et; die

Schu

le mus

s vergrössert werden; eine

ordentliche

Pfarrkirche

ist zu

bauen. Um d

ie P

farrkind

er zum

Bau e

ines w

ürdigen

Gotteshau

ses zu erm

untern, un

ternahm ich die bekannte C

ollecte, w

odurch neb

st den

Subs

idien der Regierung und

dem

Beitrag der G

emeind

e bis an 7

000

frs. zu

sammen

­ gebracht w

urden, w

ovon ich I 20

0 frs.

für ein W

ohnhau

s nebst Scheun

e und

Gärten

verausgabt hab

e, um einen pas

send

en Bauplatz zu erhalten.

Macht Stolzem

burg eine

Ausga

be v

on 8

00 frs.,

wie v

origes Jahr,

für da

s Dach

des Pfarrhau

ses,

so hab

en d

ie

Einwohner bis an 100

% G

emeind

esteuern zu

entrichten

. Zu all diesem

kom

mt no

ch,

dass eine

neue

Kap

elle im A

nnexeort Pü

tscheid

gebaut w

erden

muss,

zu w

elchem

Zwecke

die E

inwohner dieses Jahr

I 000 Fran

ken

ins Gem

eind

ebudget ge

setzt haben.

Man w

ird jetzt die

Schu

le von Stolzem

burg vergrössern und

die Scheune

des

Pfarrer

s mit

einem Z

iegeldach

versehen

, un

d dann

erst an d

ie V

ergrösserung

der P

farrkirche

denk

en. Da

ich ab

er auf m

einer Forderun

g eine

s Neuba

ues der Pfarrkirche bestehen

Page 32: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

Einw

eih

u n·g

de

r Pfarrkirche

von

Stolzemburg

N

\!) I

I 1585

ÏÏfl)?//Î)jj!!/

iJJJ~ 11.r

: am

<'"7

12.

Septem

ber

1883

-

é

lo/l!/lß#ß

1955

Frag

mente a

us d

er Pfarrge

schichte

von

Stolze

mbu

rg.

VON D

EN A

NFANGEN B

IS Z

UR F

RANZOSI

SCHEN R

EVOLUTIO

N

I. Die A

nfäng

e Am 20

. Aug

ust

1585

wurde

da

s bereits

1315 in den

Urkunden

erwähnte

Dorf

Stolzenb

erch

, wie e

s damal

s genann

t wurde

, von

der uralten

Doppe

lpfarrei Mun

hausen

-Hesingen

in der

Lütticher Diöze

se abgetrennt un

d zu einer

selbstän

digen

Pfarrei erhoben. Ursprün

glich bean

spruchte d

er Feuda

lherr von

Stolzemburg

, de

ssen

Schlosskap

elle wahrsch

einlich die erste Pfarrkirch

e geworden war

, da

s Kollation

srecht

auf die neue

Pfarrstelle. Doch früh

zeitig trat er dieses Recht an den Minister de

s Tri­

nitarierklosters in Viand

en ab,

welcher den ersten Pfarrer,

Marcu

s Odilerius

, Priester

der Diöze

se Lüttich (au

s Oud

ler) und

Mön

ch in Viand

en ernannte. A

llem A

nsch

eine

na

ch waren aber be

i de

r Gründun

g Rechte und Pflichten der an der Pfarrei Intere

ssier­

ten nicht genau ab

gegrenzt w

orden.

So kam e

s bereits im

Nov

ember

1586

zum

Proze

ss

zwischen d

em A

ugustinerinn

enstift in H

osingen

einerseits

und

den

Pfarrang

ehörigen

von

Stolzemburg

, den

Lehnsherren von

Clerf und

Bur

sche

id und

Maria von

der

Heyden anderseits: Die Ä

btissin

von Hosingen

fordert den

von

den

Betagten

zurück

­ geha

lten

en Z

ehnten, d

en sie durch R

ekredenz

zur 30. Garbe

in

Stolzemburg habe;

er erfalle nur auf den H

öfen der B

urgh

erren

von

Stolzembu

rg, und

er sei der A

btei

gegen

einige

im K

loster zu

persolvierende

Ann

iversarien und

Messen, keine

sweg

s zur

Beschaffung

einer K

ompetenz

für einen P

farrer g

egeben w

orden.

Die Pfarrkind

er von

Stolzemburg machen

dagegen

geltend, sie

seien

,,ein jar oder zehe

n onhe

einiche

pastor gew

esen und

sch

ier wie unv

ernunftig

e thier onhe

einiche m

ess no

ch gottesdienst

an d

en sonda

chen u

nd a

ndern

festtagen

leben

mus

sen.

Der C

ollator der pfarkirche

Stolzemburg" habe

daraufhin dem

Min

ister von Vianden

sein Patronatsrecht ang

eboten

, welcher den Pater M

arcu

s Odilerius

mit Erfolg

in Lüttic

h praesent

iert und

in

Lux

em­

burg ihm

Plazet erwirkt hab

e. A

m 25. 2

. 1587

erkennt der Provinz

ialrat den der Ä

tissin bereits am

14.

10. 157

0 zuerkannten Zehnten an. Der Proze

ss um das

Pfarrgeha

lt geht aber w

eiter.

Am 24.

3.

1589

wird

sie verp

flichtet,

ein

Drittel ,,ihrer Zehnten"

in

der Pfarre

i Stolzemburg zur K

ompetenz

des Pfarrer

s abzugeben.

Die H

erren von Clerf

und die Herren

der Hof

- un

d Zinsgüter v

on Stolzemburg sind

weiter zu v

erhören.

Dieses V

erhö

r erfolgte am 30.

4.

1589

. Nun

setzte der Prov

inzialrat am

11. 3

. 1592

fest:

Zum

Gehalt gibt die Ä

btissin

von Rosich

ein

Drittel ihres D

reissig

garben

zehnten ab

; die Gem

eind

eherren

von

Clerf

, Diedrich

von

Metternich,

Herr zu B

ursche

id, Pa

ulus

un

d Mar

ia von der H

eyden

stellen,

jeder pro rata

seiner E

inkünfte aus

den H

of- un

d Burggütern v

on Stolzem

burg

, da

s Doppe

lte de

s Beitrag

es d

er Ä

btissin, u

nd d

ie auf

freien Bürger- und

Zinsgütern an

sässigen Pfarrleute geben die vo

lle zehnte Garbe

dem

Pfarrer allein, wie auch den kleinen Zehnten vom

Heu

, Flachs

, W

erck

, Läm

mern un

d Ferke

ln. Aber Ruh

e gab

es nicht

. Bereits w

ar an die

Stelle des verstorbenen Marcu

s am

7.

9. 159

2 ein

anderer Trinitariermön

ch getreten

, Joha

nn von

Dickirck. Doch

scho

n im

folgend

en Jahre bittet N

ikolau

s von

Mon

shau

sen

den

Lux

emburger R

at,

ihn

wen

igsten

s prov

isorisch

im B

esitz der Pfarrei von

Stolzemburg zu

belassen

. Am

31. Juli

1593

erklärte der Rat, ,,das

die Zeh

enden un

d gefell der pfar kirch

en Stolzem

­ burg in

sequ

ester gelegt, und

bits uf fernere ordnun

g durch

den

stattschreiber zu

Page 33: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

w

N

I

über V

iand

en, wo er in die Burg eing

ekerkert w

ard, nach Luxem

burg abg

eführt, um

deportiert zu w

erden. Hier

liess er

sich

, au

s Mitleiden

für

seine Pfarrang

ehörigen,

bewegen

, den Repub

likseid zu

leisten, w

odurch er

seine Freilassung erlangte. Als

er

aber in

seinen Pfarrspreng

el zurückk

am und nun

mehr nur Gleichg

ültig

keit von Seiten

der Eingepfarrten beg

egnete, bereute un

d widerrief er seinen E

rdschw

ur. Von da an

: war er entw

eder flüchtig

oder verborgen"

.

Die F

olge

dieser Haltung

war, da

ss die K

irchengü

ter mit

Beschlag gelegt w

urden.

Das d

iesbezüg

liche

Dokum

ent um

fasst

IO Seiten:

,,Seque

stre sur les biens

meubles

et immeubles d

e la fabriqu

e <l'Eglise

de Stolzembourg, don

t le m

inistre du

Culte n'a

point fourni la dé

claration pr

escrite par la lo

i du

19 fructidor an cinq". A

m 3. Messidor

des Jahr

es V

I der Fran

zösis

chen R

epub

lik (20

. 8.

I 798

) begab

sich d

er K

ommissar

Joseph

André von R

oth-Viand

en auf Grund

eines Besch

lusses der G

emeind

everwaltung

von Viand

en v

om 30. pra

irial na

ch Stolzem

burg

, wo er unter Mithilfe de

s ,,A

gent

municipal"

Sebastian Ham

meling den

Pfarrer Franço

is Kalbu

sch, den K

irchmeister

G. Thilges

. und

das Kirchenratsmitglied

André R

eine

sch

aufforderte, die K

irche

zu

öffnen und

ihm

alle

Effekten

zu zeigen. Diese antw

orteten, alle

s befind

e sich in

der

Kirche und

in der Sakristei. Hier nahm

er nun ein Inventar auf. ln d

er K

irch

e fand

er 3

Holzaltäre, 2 kupfern

e Leuchter, einen W

eihw

asserkessel au

s Kupfer, eine Kan

zel

aus Holz, ein C

horg

estühl, eine K

ommun

ionban

k, 2

Bänke aus

Holz für die Minis­

tranten, 2 B

eichtstühle au

s Holz, einen zinnenen T

opf,

eine

Fahne m

it den Bild

ern der

hl. Elig

ius un

d Pancratiu

s, eine

n Himmel (un

e espèce d

e par à pluy

e, dit Himmel,

baldachin), ein

Ciborium aus

Kup

fer, eine Monstranz aus

vergoldetem

Kupfer, eine

kleine Schelle aus

Kupfer, une

machine de fer portant de

s chan

dellier

s de fer

, un coffre

de b

ois,

eine E

wig-Licht-Lam

pe aus

Kupfer, einen k

leinen W

andschrank aus H

olz,

einen Tau

fstein, 2 Handtücher. In der Sakristei notierten die b

eiden

Agenten

: un

e armoire et espèce de commod

e avec 2 tiroirs; darin fand

en sie 2 A

ltartücher aus Leinen,

ein rotes seiden

es M

essgew

and mit

eine

m w

eissen Kreuz

, ein

schw

arze

s wollene

s Mess­

gewan

d, ein T

otentuch

, ein Aibe, eine Korpo

rale, ein Chorhem

d (un habit de vespre

ou surplis), einen Talar (un

tallar), 6 Pu

rifikatorien, ein Evang

elienb

uch, ein Buch für

die Begräbn

isse, ein

Bire

t (un

bonn

et quarré), ein Holzkruzifix

, Kännchen, 2

Statuen

oder H

eilig

enportraits,

2 Gesangb

ücher und ein Missale

. Im

Glockenturm

eine mittlere

Glocke.

Nach dieser B

estand

saufnahm

e fragte er den

Pfarrer und

die beiden and

ern,

ob sie nicht

s verheimlicht hätten. A

uf ihren v

erneinenden

Bescheid wurde der orts­

ansä

ssige Agent beauftragt, die inventarisierten Gegen

stände bei sich zu H

ause auf

zu­

bewahren, b

is er Entla

stung

erha

lte. ,,Cette opératio

n achevée j'ai requis

le C

itoyen

André R

eine

sch, fabricien susdit,

de m

e remettre

les titres et papiers de la fabriqu

e ains

i que

les livres de com

pte

et com

ptes de régie, il m'a déclaré qu'il alla

it appe

ller

le citoy

en Jean Kaiser de K

eppe

shau

sen, coadjuteur dans

son o

ffice. L

equel arrivé

a

déclaré

conjointem

ent avec l'autre qu

e les titre

s. devoient s

e trouver dans

la

caisse

qu'ils m'ont dé

livrée, dan

s laqu

elle, aprè

s l'a

voir ouv

erte

, j'ai trouv

é les ob

ligations,

titres et pa

piers

suivants:

I) une

obligation de 40 dhalers en cap

ital à

la charge

de Han

sen Gœrg

, maintenant

Stoffels

Brachtenbach d

e Stolzembourg, à

intéret du d

enier vingt.

2) une

obligation de

37 dhalers en capital à

la charge d

e Micha

els Jean d

e Putt­

sche

id à

interet du denier v

ingt,

3) 1

obl. de 6

1 d. 7

sols et dem

i en cap

ital à

la charge de Ada

m Laux de

Keppe

hausen

. 4)

Une autre de

100 écus

la pièce à

36 sols de Lux

embo

urg, en capital, à la charge

de Théodor Frantzen

de Stolzenbourg.

5) U

ne autre de

I I d. et 20

s. à la charge de

Mullers Ernest de St.

6) U

ne autre de

12 écu

s et dem

i en capital à

la

charge d

e Marx Thomas de St.

'J) Une

de 20 d

. à la charge de N

icolas

Lau

x, a

lias Gerends

de St

. 8)

Une

de

12 d

. à la charge de

Miche

l Ham

eliu

s de St.

9) U

ne de 24 d

. à la charge de

Marx Theis et sa fem

me Marie M

arxen.

10) Ob!. de 4

6 florins

et

1 I s

. argent courant du pa

ys bas à

la

charge

de Pierre

Müllers de St

. 11) Une de

100 d. à

la charge

de Jean Britz de Mersche

id.

12) Une

de

22 écu

s argent du pa

ys de Luxem

bourg

à la charge

<le Th

éodor Fran

- zen, a

lias Ba

ch es d

e St.

13) Une

de

32 d

. 3 s.

4 deniers

à la cha

rge de M

ichel Schn

eide

sch de P

. 14

) Une de 22 d. à

la charge

de Reine

sch Clément de B

ivels.

15) Une de

30 écu

s à

la charge de N

ic. Kob de

Bivels.

16) Une

de 20 écu

s à

la ch. d

e Nic. Müllers de St.

17) Une de 20 écu

s à

la ch. de Laux Endre

s de K

eppe

shau

sen.

18) Une de

15 écu

s à la ch. de Lau

x Adam (pour K

aisers de Keppenhau

sen) dont

le d

it Adam Laux a rend

u 4 d. le

19.

I I.

I 755

, de m

anière qu'il reste encore 1

1 d. en

capital.

19) Une

de

56 florins

, argent du pa

ys-bas, à

la ch. de Laux Ada

m de K

. 20

) Une

rente ann

uelle

ou ob

ligation de 5

7 d. et

15 s. à

la ch. d

e Georg

e Marxen

de

St.

21) Une

de

50 d

. à

la ch. de Pierre et Nicolas

Clément de B

ivels.

22) Une de 40

d. à

la ch. d

e Han

sen

Berend

de St

. 23

) Une de 23 d. à

la

ch. de

Pierre Clausen d

e St

. 14

) Une

de 40

d. à

la ch. de Jean Chiffeler

s de K

. 25

) Une

de

20 d

. à

Ja charge de M

athias

Schneidesch et J

ean

Schn

eide

sch de St.

26) Une de 20 d. à

la cha

rge de

Pierre Schiffeler de K.

27) Une

de

20 d

. à

la ch. d

e André H

utmacher de

St.

28) Une de 20 d. à

la ch

. de G

erard Ham

elius de

St.

29) Une de

20 d

. à

la ch. de Jean Fried

erichs

de St

. 30

) Une de 20 d. et

11 s

. à la ch. d

e Marie et Pierre M

arxen de

St.

31) Une de

16 d

. à

la ch. de Guillaum

e Lax de Mersche

id.

32) Une

de

35 écu

s à

la ch. d

e Michel Schleihter de St

. 33

) Une

de

26 d

. à la ch. de Pierre D

avid, actuellement J

ean Gœrge Laux de K

. 34

) Une

de 40 d

. à la ch. de N

ic. Ham

meling de St.

35) Une de 24 d

. à la ch. de G

uill. H

aschet de P.

36) Une

de

20 d

. à la ch. de

Schn

eiderhau

sen Nicolau

s de St.

37) Une de 40 d

. à la ch. de Pierre Marxen de St.

38) Un livre de compte ou registre de

la d

ite fabrique

de St

. contenant 83

feuillets,

dont j'ai seulem

ent coté et paraph

é les 29 premiers, parceque sur les 54 derniers il ne

se trouv

e non écrit; sur que

lque

s de 29 prem

iers feuillets se trouv

ent de place

s blanch

es

et libre

s qu

e j'ai paraphé et traversé d'une

ligne

.

Page 34: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

I (.;J

(.;J

I

39) Un registre dan

s lequ

el i

l se trouv

e un g

rand

nombr

e d'ob

ligations

et titre

s ne pas

spécifié

s au profit d

e la m

ême fabrique

et contient 54

feuillets q

ue j'ai tous

cottés et paraph

és.

40) Un

ancien reg

istre aux na

issan

ces qu

e j'ai rem

is à l'agent mun

icipal pour

le

tran

sporté le plutôt p

ossible

au sécrétariat de

l'adm

inistration

mun

icipale de n

otre

canton

. N'ayant pas trouv

é les derniers com

ptes, j'ai requi

s les fabr

iciens

de me les

prod

uire ou en cas

qu'ils n'a v

oient po

int, de m

e faire leur

s déclarations

. Ils m'ont déclaré

que suivant leur dernier com

pte, rendu

et pa

ssé le 22 avril

1788

, ils

restoient redevab

les

à la fabriqu

e de 280

dhalers, 3

escalins,

3 sols

et 6

deniers; qu'ils ne

pou

voient pas

rendre com

pte à l'instant, parce qu'ils ne pou

voient pas retrouv

er sur le cham

p toutes

leur

s qu

ittanc

es et pièces justificat

ives, en promettant d

e rendre com

pte de leur régie

au receveur à

la première réqu

isition

après

l'avo

ir com

muniqué

à l'adm

inistration

mun

icipale.

Ayant aus

si ob

servé que plus

ieurs ob

ligations stipu

lées à interet du denier

seize

payo

ient seulement

interet du

den

ier

ving

t, j'en ai demandé

explication

aux

fabriciens

, ils m'ont dit que l'an

1663

le curé et les éche

vins

de leur église ont pris une

résolution

qu'à l'avenir

tous les débiteur

s de leur ég

lise

devo

ient seu

lement pa

yer

interet du den

ier ving

t et effectiv

emen

t j'ai trouv

é encore un

billet authentiqu

e qu

i fait mentio

n de cela

.

Les fabriciens requis de m

e déclarer les b

iens

fonds d

e Ia fabriqu

e et église av

ec

les nom

s de

s ferm

iers et la note de

s arrérage

s échu

s, ils m'ont déclaré qu'ils cons

istent dan

s les objets qui suivent

: 1 ° b m

aison

curiale, situé

e entre un

jardin

de N

ic. Müllers et

le chemin com

mun

, occupé

e par le cur

é. 2

° Un

petit jardin joignant la dite maison

curiale d'environ de 3 verge

s, exploité par le curé. 3

° Une

autre m

aison qu

e la com

mun

e av

oit loué

à un prim

issaire a

mov

ible, nomm

é George Thilgen

, qu

i l'o

ccup

e encore.

Requis de m

e déclarer les

revenus

, ils

m'ont produ

it une

liste, en ajoutan

t qu

e tous

les revenu

s et interets de la

susdite fabrique

et église

s'y trouv

oien

t portés

et annotés

avec les

nom

s des débiteur

s, laqu

elle je joigna

is au

x autres pap

iers. Requis de m

e dé

­ clarer le

s dettes actives ils

m'ont répondu qu'il

s av

oient reçu tou

s les interets et revenu

s ju

squ'au

18 décembr

e 1796

et qu

e depu

is ce terns-là

ils n'ava

ient plu

s rien tou

ché de

revenu

s, parce qu

e la com

mun

e leur avo

it défend

u de

continu

er leur office et de

s'en

mêler

, voulant conf

ier

Ia régie des revenus

à l'agent m

unicipal de manière que

je me

devrois

inform

er che

z l'a

gent

. L'agent requis de m

e produire son com

pte de l'ann

ée

passée m'a dit que depuis son administration

il avait reçu seu

lement ce qui suit"

.

Dan

n folgt die Aufzählun

g. W

ir w

ollen nur die Nam

en festhalten: ,,Jacqu

e Leibe

s, mod

o Clo

ssen ; Nic

. M

ü Il ers; M

iche

l Gires ; Jean M

ockels; Jean G

irends; Nic. Ham

­ meling; N

ic. Schiffeler

; M

ichel Kohnen; N

ic. Schn

eider"

. Die G

esam

tsum

me betrug

23

Taler,

I Escalin, ,,laque

lle som

me il dit av

oir pa

yé au

susdit

curé

, outre un escalin

et 2

sols, pour des cierges fournies par lui à l'église

, pour les ann

iversaires fondé

s qu'il

a célébr

és dan

s les dern

iers m

ois de

l'an

1796

et les

3 mois de

l'an

1797

dan

s un

terns

où il lui étoit encore pen

nis d'exercer

ses fonctions.

L'agent requi

s de m

e déclarer les

dettes p

assive

s, m'a d

it qu

e le M

argu

iller avo

it encore à

prétendr

e qu

elqu

e chose.

Leque

l étant présent,

m'a d

éclaré que

l'église

lui devoit

encore 384

livres pour ses

fonction

s de m

arguiller pendant 4 ans".

Dann begab

sich der Agent ins

Pfarrha

us, da

s er in gutem Zustand

e fand

, um

den

Pfarrer aufzufordern, dasselbe

inn

erha

lb von

10 T

agen zu

verlassen.

Dasselbe tat er

beim

Kap

lan G

. Thilges

. Auch

er solle die Schlü

ssel des H

auses,

wie der P

farrer, dem

Gem

eind

evorsteh

er übergeb

en. D

iesem überantwortete er au

ch die Schlü

ssel der K

irch

e un

d der

Sakr

istei.

Doch

nun

kamen unerwartet mehrere E

inwohner un

d erklärten,

,,que

la maison

curiale apparten

oit à

la com

munauté suivant l'acte en date du 2

3 avril

1741

pardevant le notaire]

. M

. Weyder,

et qu'ils réclamoient la dite maison pour

leur m

aison commun

e, et pour y ten

ir les écoles de

la jeun

esse de leur agence. N'ayant

dans

leur ag

ence n

i maison

commun

e ni m

aison pour l'in

struction, ils réclam

oient la

maison

occupé

e par

le m

arguiller, qu

e la c

ommun

e av

oit bâttie, pour leur berger

, n'ayant qu'une

maison pour 3

gardeurs de

bestiau

x, s'ils n'ont pa

s de

s ha

bitant

s domi­

cilié

s dans

la

commun

e. Ils m

'ont déclaré qu'ils

réclamoient pareillem

ent les revenu

s de

la fabr

ique

pour les dépenses com

mun

s où pour de

s propriétés particu

liers, chacun

de ce dont il avoit droit comme héritier du

fondat:ur, du

quel les intention

s ne

seroien

t plus

satisfaites et exécutées.Je leur a

i répondu

qu'ils devo

ient s'adre

sser à l'adm

inistration

centrale, s'ils

croyo

ient leurs prétentions fondé

s".

Das

Protoko

ll wurde

am 4

. Messido

r fertigge

stellt un

d am

Abend

von F

. Kalbu

sch,

G. Thilges, J.

Kay

ser un

d Seba

stian

Ham

meling

unterschrieben

. André Reinesch

da

gegen

hand

zeichnete nur.

Dieses Inventar g

ing dann

an de

n Dom

änenem

pfänger,

der

es am 22. T

herm

idor

des Jahres V

I weiterleitete m

it der

Bitte, ,,d'assignation

de jour p

our

la vente de

s meubles". D

as geschah

durch B

esch

luss vom

6. Fructidor des Jahres 6, durch den ein

e Abschätzung

angeordn

et wurde

. Einzelheiten

über den

Verkauf der Kirchengüter

liegen nicht vor. So viel erfahren wir aus

einem

Bericht vom

3.

10.

1804

, das

s Pfarrhau

s un

d Pfarrgarten

verkauft

wurden.

Und

au

s einem Verkauf

sakt

e vom

16. 11.

1810

dürfen w

ir sch

liessen

, da

ss der P

farrer selbst od

er einer seiner Vertrau

ensm

änner da

s Pfarrhau

s, die

Stallung

en und

einen k

leinen G

arten an

steigerte. ln d

em genannten

Akt verkauf

t Fr. Kalbu

sch Hau

s, Stallung

en und

Garten zum Preise von

I 20

0 Fran

ken

an die G

emeind

e. D

ie Sum

me ist am

11. 11. 1811

zu

zahlen

.

Der Seelsorger sch

eint a

lso

unbehe

lligt w

ieder

seines A

mte

s gewaltet zu hab

en.

Zud

em wurde er bereits 180

3 von

Boiste! a

ls gelehrt und de

,,bonne

s mœurs" g

esch

il­

dert. Und

so

stand

er b

is zu seine

m am 3

1. 12. 183

2 erfolgten Tod

e der Pfarre

i vor.

Sein Bem

ühen um

W

iedererlan

gung

der alten

Schu

ldob

ligationen

sche

int jedo

ch

ergebn

islos geblieben

zu sein.

Am 3

. 10

. 1804 klagt die G

emeind

e, das

s ,,les titre

s de

s revenu

s sont enc

ore dans

les m

ains

du

Dom

aine

; lesque

ls nous

avons d

éjà plusieur

s fois répété, mais pa

s obtenu". E

rneute, ab

er ergebnislose

Bitte um

Zurüc

kerstattun

g.

E. D

onck

el

Que

11 en und Liter a tu r :

Archive

s de l'Etat

à Lu

xembourg,

Cultes XXIII, 11; ib. R

ég.

Fran

çais

Com

mun

es F

. 716;

XIV

, n° 8-10.

A. Schon

: Ze

ittafel I & 2

(Esch

1954 &

1955). - Fonds Van W

erweke: Localité

s (Stolzem

bourg).­

J. En

gling: D

ie Lux

emburger G

laubensbekenne

r. Lu

x. 186

0. - E

. Prüm

: Die neu

e Pfarrkirche von Clerf

. Lu

x. 1916. - D

. Guilleaume: L'Archidiacon

é d'Ardenne

s dans l'ancien Diocèse de Li

ège.

Liège

1913

, p. 485-487

. - B

. J. T

hiel, O

SB.: Notes écclésia

stique

s, relig

ieuses et paroiss

iales in ,,T'Hém

echt''

1949

. -

J. Reuter,

Pfarrumschreibu

ngen und

Pfarrerernenn

unge

n in L

uxem

burg nach

der französischen

Revo­

lutio

n. 1

803-

1805-180

8. L

. 1950

. -_ M

. Michels: Lu

xemburger Pfarrer bis

1800

. Esch

1940

.

Page 35: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

I vJ

~

I

PROGRAM

M

I. SONNT AG,

I I. SE

PTEM

BER:

Goldene

s Pr

iesterjubiläum

des H

. H. P

ater J

. Gœrgen aus

dem

Maristenorden

9.30

Uhr Empfang

S. Exz

. de

s H

. H. J.

Man

gers, Bisc

h.of von

Oslo

10.30

Uhr Feierliche

s Hochamt celebriert von

dem

Jub

ilar.

Die Festpredigt w

ird geha

lten von

S. Exz

. Mgr. Mangers.

15.30

Uhr Feierliche Vesper, dana

ch Ovatio

n und

Überreichun

g de

s Pä

pstlichen

Orden

s ,,B

ene Merenti"

an H

. Nic

. Biever, Präsident d

es P

farrkirchenrates und

an

H.J

. P.

Heinen, Sch

öffen un

d Mitglied

des Pfarrkirch

enrates.

18.00 Uhr Kon

zert der Philharmonie ,,Con

cordia"

Viand

en.

1. Hèrebierg

, march

e .

. .

. 2. Voix Rom

aine

s, valse

3. Une

soirée chez Pau

l Linke

4.

Heinzelmännchens

Wachtparade

5. B

laze away

, march

e .

. . ..

20.00

Uhr Illumination.

II. MONTAG,

12. SE

PTEM

BER:

Kon

sekrationsfeier der restaurierten

Kirche.

Kin.z.é

Kessel

Noack

Holzm

ann

8.30

Uhr Empfang S. E

xz. de

s H. H. Bischof-Koa

djutors D

r Leo L

ommel.

9.00

Uhr Kon

sekration

der Pfarrkirche du

rch

S. E

xz. Mgr

. Lom

mel.

11.00 Uhr Feierliche

s Pontifikalamt celebriert von S. Exz

. Mgr

. J. M

angers

.

20.00 Uhr Illumination.

III. DIENST

AG,

13. SE

PTEM

BER:

10.00 Uhr Feierliche

s Pontifika

lrequiern

cclebriert von S

. Exz

. Mgr

. Man

gers ..

So w

ard

eine

neu

e Pfar

rkirc

he g

ebau

t. Auf d

en nur

kurze

Zeit

in Stolzemburg am

tierend

en Pfarrer

Edu

ard

Kellen

(1871-1872

) folgte am

15. 4.

1872

der

aus Reisdorf gebürtige Nikolau

s From

mes

. So

fort suchte er d

ie seit

1850

fällig

e Kirchenba

ufrage in Ang

riff zu nehm

en. Denn die

1671

errichtete Kirch

e genü

gte den

Bedürfnissen

einer stetig w

achsenden

Bevö

lkerun

g nicht mehr.

Bereits

in

der Kirch

enratssitzun

g vom I. Sonntag Ju

li 1872

besch

loss der

Kirchenrat ,,einstim

mig

, sich a

n eine

hoh

e Lande

sreg

ierung

zu

wenden

mit

der er­

gebensten

Bitte

, da

ss H

öchstdieselbe der Fabr

ik v

on Stolzem

burg m

it einem b

edeu

­ tend

en Sub

side

zu Hilf

e komme, w

elch

es sie zum

Neubau eine

s hinlänglich geräum

igen

, ge

sund

en und

anständ

igen G

otteshau

ses verw

ende

n wird"

. Als

Gründ

e werden

auf­

geführt: D

ie P

farrkirche

ist für eine Zah

l von

über 4

50 P

farrangehörigen

,,in

Bezug

auf alle D

imen

sion

en, Länge

, Br

eite und

Höh

e gänzlic

h un

genü

gend". S

ie ist w

egen

ihrer tiefen

und

niedrigen

Lag

e feucht

, du

mpf und

,,dah

er höchst na

chtheilig

für d

ie

Gesun

dheit"

, be

sond

ers für die Pfarrkinder vo

n Pütscheid, ,,welch

e weg

en des w

eiten

Weges ermüd

et und

schweissbede

ckt die Kirch

e betreten". Da

aber d

ie beteiligten

Sektionen

Stolzemburg und

Püt

sche

id b

lass 1

000 Franken Grund

- un

d Mob

iliarsteu

er

bezahlen

, ,,w

orau

s ihre Dürftigkeit un

d ihr Unv

ermög

en klar hervorgehen"

, und

anderseits die

Kirchenfabrik kaum

ihre gewöhnlichen

Ausgaben

bestreiten kann

, war das

Bittgesuc

h an d

ie R

egierung

vollauf berechtigt.

Zug

leich

erbat der Pfarrer

vom dam

aligen Justizm

inister Vanneru

s die Erlaubn

is im Lande kollektieren

zu dürfen.

Sie

wurde

anstand

slos b

ewilligt.

Nun

wandte

er s

ich

an d

en dam

aligen B

ischof N

. Ada

mes um eine Empfehlung

für seine

Bettelreisen.

In dem Schreiben vom

14.

2.

1873

berichtet er

: ,,E

in Indu

strieller

hat mir letzthin auf meine

Vorstellung h

in g

leich

l O T

haler zu besagtem Z

weck gegeben, w

elch

es G

eld

ich alsogleich

auf die Sparkasse

in V

iand

en plac

ierte; e

in and

erer hat una

ufge

fordert für

20 T

haler unterschrieben

; andere hab

en Be

iträge

versprochen

, wen

n ich

die

Collecte ha

lten würde

. Be

sond

ers

aber erfreuten m

ich

die

ermun

ternde

n Worte v

on G

eistlichen

und

Weltlichen sow

ie

versch

iedene

Anerbieten, m

ich zu beg

leiten oder mir beh

ilflic

h zu sein". D

ie bischöfliche

Zustim

mun

g erfolgte a

m 2

2. April, ,,w

eil ein

solcher Neuba

u dringend nothw

endig

geworden und die Einwohner nicht bemittelt

sind".

Über de

n Erfolg

seiner Bettelreisen

schrieb er am 29. 8

. dem H

w. Herrn B

ischof

: ,,In den acht W

ochen, w

ährend

welch

en

ich

in den ersten Tag

en von

der Pfarrei abw

esend war

, hab

e ich in circa 15 Ortschaften

nebst den Gab

en von einer E

inzelper

son20

81,19 frs.

gesammelt, wov

on ic

h I 712,68

frs

. bar em

pfangen

und

bis auf W

eniges p

laciert ha

be. Ang

esicht

s dieser T

atsach

e un

d be

i meinen beschw

erlichen Reisen

in der Som

merhitze, aus

Furcht vor dem C

ollecten

­ ge

setz, wird do

ch die R

egierung

mich nicht im

Stiche

lassen

, sond

ern mir, wie voriges

Jahr ein bedeutend

es Sub

sid, etwa 20

00 frs. gewähren, und

dies um

so mehr, da durch

die Theiln

ahme

der privaten W

ohltätigkeit

an dem so nothwendigen

Werke der

Erbauun

g eine

s Gotteshau

ses

der Regierung

viele

Subside

gespart wurden.

Dann

könnte ich im H

erbst be

i Realisierung

der A

ussichten, d

ie ich n

och habe

, mit

den

800

frs.

der

Gem

eind

e, welch

e wegen ihrer

circa

150%

igen Gem

eind

eauflage

de

s letzten Jahres n

icht viel für den Kirchenba

u au

szusetzen vorgab

, be

inah

e üb

er 6

000

bis

7 00

0 frs.

verfüg

en. Man könnte dann

im W

inter,

wenn

kein H

indern

is kommt,

Materialie

n sammeln, um zu

bauen, w

eil dieses später hier immer schwieriger wird

Page 36: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

Viand

en verw

altet werden

sollen; da

von

in zeit und

wech denjen

igen sich gebu

eren

wird, rechn

ung und reliqua zu

geben; demselbigen ich

dessen also zu

underjecken

befelend". A

usserdem

besass der Pfarrer kein P

farrhaus

. Er

forderte desha

lb seit dem

9. 9

. 1596

, da

ss ihm

ein solch

es von

den P

farrkind

ern

zur Verfügung

gestellt w

erde

. Am 11. 10.

159

7 verordnete der Provinz

ialrat

, das

s die Stolzemburger ih

m ein Pfarrha

us

bauen müs

sen auf dem G

emeind

eplatz, ,,P

eschho

ch" gena

nnt,

oder an

einem and

ern

geeign

eten O

rt. Bis da

hin müs

sen

sie ihm

sofort eine

Wohnu

ng im D

orfe m

ieten.

Am 24. 12. 159

8 präsentierte F

iacu

lus von der Heide

n, H

err von

Stolzemburg

, m

Lüttich P

eter Jun

gen von

Bocho

ltz. U

nter ihm

musste ein Proz

ess ange

streng

t werden

gegen die Pfarrk

inder, ,,so zu Put

sche

id sesshaft sind", d

ie ihren Beitrag zum

Pfarrgehalt

verw

eigern und

dem

Hosinger Kloster die gan

ze Last aufbürde

n wollen. D

ieser Streit,

der am

20.

11. 160

0 zur Sprach

e kam, ist no

ch anhän

gig

in den Jahren

1603

und

1604

und

wird am

7.

10.

1605

ern

eut aufgen

ommen

.

2. P

farrer und

Pfarrkinde

r im

17. Jah

rhun

dert

Als

Pintsch

1612 vakant wurde

, be

warb

sich

Peter Ju

ngen von B

ocholtz um

die

Stelle

. Auf die durch seine

Verzichtle

istung

freigew

ordene

Pfarrei wurde

am 20.5.1612

Johann

Beslin

g vom D

echant von Stavelot, Hub

ert Verleum

ont

inve

stiert. Alle

in der

Dechant m

uss am

16. Jun

i bekenn

en, er sei be

i der Inv

estitur von J

. Beslin

g un

genügend

inform

iert gew

esen

. Denn

nicht nur God

fried

von

Eltz hatte das Recht einen K

andi­

daten

zu präsent

ieren.

Noch andere M

itko

llatoren

hatten e

in M

itbe

stim

mun

gsrecht,

von dem sie auch

Gebrauc

h machten

. Am 16.

6. erhielt Andreas

Cerdo

aus

Diekirch

die Inve

stitur

, der am

18.

6. da

s staatliche Plazet folgte

. Es kam zu eine

m Prozess

. Erst

am 13. JO.

1615 kan

n Karl von

Linden, A

rchidiak

on der A

rdennen, ihm d

ie P

farrei

verleihen. Andreas

Cer

clo, auch

Landu

lphu

s od

er A

clolphi g

enannt

, starb

15 Jahre

später.

Am

J. 3. l

630

erhielt Jo

hann

-Mathä

us von

Enscheringe

n auf Empfehlung

der

Kollatoren Elisab

eth von Oberhau

sen, Äbtissin von Hosingen,

Gerhard von

Metternich,

Herr

von

Bur

scheid un

d Stolzemburg

, un

d Gottfrie

d von

Eltz

, Herr vo

n Clerf

, die

S. Pancratiuspfarrei.

Das Plazet w

ird am

7. 3

. 1630

ausgefertigt.

Etwas früher war

aber Philip

p vo

n Dur

ler

in L

üttich von Fiaculu

s von der Heiden,

Herr zu Stolzem

burg,

und vom M

inister der Trinitarier in Viand

en prä

sent

iert w

orden.

Dieser strengte nun

einen

Prozess an, d

en er auch g

ewann.

Nun

musste der Lütticher Archidiakon am

21.3.163

1 diesen m

it der Pfarrei betrau

en. Daraufhin erhält auch dieser die staatliche

Gen

ehmigun

g. D

a er aber mit Hilf

e eine

s Durwart,

und

nicht mit Hilf

e eine

s öffent

­ lichen

Notar

s, von

der Pfarrkirch

e Be

sitz ergriffen hatte

, erbat er Erneuerun

g seines

Plazet.

Das ge

scha

h an

standslo

s am

15

. 10

. 1632

. Doch

noch immer schw

ebte der

Proz

ess

zwisch

en ihm

und

Matthis

von

Enscheringen. Schlus

send

lich

gewan

n dieser.

Am 7

. 4.

1634 lesen w

ir, wie J

. Mathias Ensch

eringen, erst ,,n

euwerlicher pa

stor zu

Stolzemburg", auf Grund

eines U

rteils, da

s laut A

ngab

en H

ermanns

von der H

eiden

seit

30 Jahren

verjährt sei, Anw

endu

ng desselben auf seine

verflo

ssen

e und

künftig

e Amtszeit

verlan

gt. Über den

Ausgang

sind

wir nicht unterrichtet. Er

ist no

ch im

Juni

1635

anhängig.

Der Seelsorger

erlebte

mit

seinen G

läub

igen d

ie Schreck

en des

Dreissigjährigen Krieges

. Die B

evölkerung

san

k vo

n 15 H

aushalten im

Jahre 1635

auf

7 im

Jahre 1656. A

m 17. 7. 166

8 klag

en die Erben des verstorbenen Johann

es M

attheu

s,

Pfarrer in

Stolzemburg

, die Pfarrei fordere Reparaturen a

m P

farrha

us, da

s do

ch in

gutem Z

ustand sci, un

d vo

llen Neuba

u ,,d

es kleinen bau

w so ob

cnt gemeltem pfarhau

s im

bcrgh

gelegen

, welch

es durch den abg

elebten

hcrrn

Andreas Ado

lphi, au

ch gew

senen

pastor daselbst,

durch

eign

en guten W

illen auf

erba

uwct w

orden"

.

Wer w

urde

dessen Nachfolger? M

. M

iche

ls zitiert in der R

eihenfolge

der Stolzem

­ burg

er Seelsorger Nikolau

s Servas von

Wiltz von

1670-167

8. ln dem Falle wurde

unter

ihm die

Pfarrkirch

e neu

erbaut oder vergrö

ssert.

Wahrscheinlich

wurde

be

i dieser

Geleg

enheit

das Gotteshau

s elem gro

sscn A

bt von C

luny

S. Odilo g

eweiht. Am 28. 2.

1678 bescheinigen die Einwohner von

Stolzcmburg

, dem R

ichard Servatiu

s von W

iltz

die Summe vo

n 20 T

alern

zu schulden, die sie bei ihm

zur Zahlung

ihrer F

eind

steuer

aufgenom

men hatten

, un

d die

sie nu

n im

kommenden

Monat Mai zurückzahlen

wollen.

Diesem folgte L

eonard W

alha

uscn

. Er

ersche

int erst in

eine

m P

rozess vom

8. 10.

169

1 gegen

Nikolau

s Monthuy

, Sohn

der v

erlebten Irm

gard v

on d

er H

eiden.

Bei d

ieser Geleg

enhe

it wird

nun

auf einen

Urteilsspruch v

om 2

7. 6

. 1685

verwiesen,

gcmäs

s dem die verstorbene

Irm

gard dem

Pfarrer L

. Wah

lhau

scn jährlich

eine

Rente

von

2 Maltern zu

liefern hatte

. Diese R

ente w

ar ang

ewiesen

auf die

Burggüter un

d 1685

bereits

5 Jahr

e nicht mehr bezahlt worden.

3. Die Steuererkläru

ng des Pfarrers A. H

eintz vom Jah

re 176

6

Auf L

. Wahlhau

sen

folgte

1701

der am

23

. 2. präsentierte Nikolau

s Urhau

sen,

Kap

lan

in H

osingen. Ihm

verdank

en w

ir die ersten Angab

en über den Lokalfestkalend

er

der Pfarrei:

S. O

dilo und

ein Bannfreita

g um

den

24.

Jun

i. Unter ihm

wurde

1710

eine

Kap

elle in Pütscheid

erbaut.

Als

er

1740

starb, verw

altete der

Falken

steiner

Pfarrer Mathias

Schrœ

der die Pfarrei. Nac

h de

ssen T

od im Som

mer desselben Jahres

wurde

am 29. 7

. 1740

Friedrich Braun

, Pr

iester aus

der D

iöze

se T

rier, als Se

elsorger

bestellt. A

uch

cr starb b

ereits

l 743

. Nun

erhielt

Anton

Biver am 5

. März

1743

die

Investitur

. Am 26. 3

. wurde

das

Plazet au

sgestellt. Er leitete die Pfarre

i bis zum Jahre

1754

. Ihm folgte, nac

h kurzer V

erwaltung

durch Johanne

s Theoc

lori, J

. Andreas H

eintz

aus Möhn. Während

seiner Amtszeit

wurden

überall auf Veran

lassun

g von

Maria

Theresia die Erhebungen gemacht zur Auf

stellung

des T

heresian

ischen K

atasters, der

eine

gerechtere

Steu

erverteilung

bezweckte. A

uch

der

Stolzemburger P

farrer m

usste

1766

diesem

Befehle

nach

kommen

. An

Wittum

sgütern

verzeichnet

er: Terres

sar­

tables

: ein Morgen, so na

ch 12 jähr

iger Ruh

e, 7,50 Morgen, so na

ch 20 jähriger R

uhe,

der Eigentümer gen

iessct ein M

ahl mit Korn,

2. Mah

l mit Haaber,

3. M

ahl mit Hcyde

­ korn

. - Jardins

: Ein Garttgen

von

13 R

u then

, so Spe

isen traget.

- Charges:

IO Garb­

Zehnt.

- Landes: E

in halber Morgen

Felsen und

unbrauchbare

s Land. - W

ohnhau

s :

Ein m

it 14 R

itzen begabtes, dc

fectuö

ses Pfarrw

ohnhau

s. Von 2

Stock

werckcr hoch

- in

dem w

egen contin

uirlichen Rauch unbrau

chbahrn Kuchen

sambt s

. v.

einem

Schaa

fl'­

stah

l, Kuh

e- un

d Schw

eine

stahl; auch ein

kleiner Holtzscho

b ohne

den minde

sten

Vorho

ff. Versu

s meridiem =

die K

irchba

ch; versus

occ

identem d

er gem

eine

Stolzen

­ burger W

eg. - An Eink

ünften m

eldet er die 90. G

arb, so die 3. T

heil au

s de

n Hosinger

Hoffzehnd

en; den

Bürgerzehnt

, den

Zinszehnt, die Novalia

, d. i. die

10. Garb

sowoh

l in Stolzenburg, Kepperen, Pitscheid, Acker

s ahn

Hoffland, von

den

Herren

von

Heyden un

d H

. Graff von C

lass zu Sahn

em, ahn

Grund

biren, ahn Flach

s, Läm

merzehn

t

Page 37: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

(9 schlechte L

ämmer).

- Ausführlich

bringt er

in einer B

eilage

die Jura

Stolae d

er

Pfahrey

Stolzenb

urg: Von 10 Jahren

, ein Jahr durch das and

ere hat man zwey Par

­ theyen copuliert; von

einer jeden

Copulation

(Heirat)

I Reich

stha

ler. N

eun Kinder

getauft:

von jedem T

auff 2 H

ahnen

( ein P

farrhahn

en kostet allhier

3 Stüb

er); 3

Kin

­ der begrab

en;

sambt den

Dienstern eines jeden B

egräbn

us 4

Sch

illing.

Ein jed

es B

gräbnu

ss eines K

inde

s hat eine

Hoh

e M

ess de Ang

elis

(von den E

ngeln)

. Ergo

(Also)

3 Begräbn

usser un

d 3 Hoh

e Messen nach gnädigster Tax

. Zwey Pfahrkind

er m

it allen

h. Sacramenten verseh

en, begrab

en. V

on einem

jeden Begräbnu

ss sam

bt den

en D

ienster

2 Reichthaler.

Erg

o 2 obgemelte

Begräbnu

sser ha

ben

8 Hoh

e Messen

sambt

4 Vigilien

; na

ch der H

ohen M

ess Libera cum omnibu

s caerem

oniis

wie in Cathedralibu

s Ecclesiis. Erg

o alle Pastoralfunctionen

wie in denen

einträglichsten

und berühm

testen

Pfarreyen; alle Rom

anische d.

i.

eing

esetzte

Pfarrproce

ssionen; noch and

ere

extra­

ordinar

iae procession

en: Wan e

s gut Wetter

ist, in den Patrociniisfesttägen, deren 8

nebst noch 3

beschwerlichen

procession

en, von

denen

Pfarr-Kindern einge

setzt: e

ine

nachher \,V

eyding

en (im

heutigen

Dekanat N

euerburg

, einem v

ielbesuchten M

utter­

gotteswallfahrtsort),

10 Stunden; die

zweyhte nachher Falcken

stein, 3

Stun

den; die

3. nachh

er H

osingen, 5

Stund

en (da

s ist dahin und

dah

er).

- An Tau

ff- un

d Ostereyer

400

(das

Hun

dert w

ird

allhier

zu 2

Schilling

bezah

lt).

Vor d

ie A

bgestorbene

nach

Begehren der Parthien alle Sonntag in

dem

Hoh

en D

ienst beten un

d ab

lesen

I Reich

thaler. Ein Jahrgedachtnu

ss 10

Stüber. V

on d

em St. Joanni

sevang

elium v

on den H

. Ostern

bis Miche

ls Tag pro con

servando

frugu

m (

!) a

lle Sontag nach dem

H. Dienst

dasselbe zu

singen

17 Stüber, 4

Pfenn

ige. V

on 35 cantab

ilibu

s anniversariis

Sacris zu

halten 20 Thaler. D

iese A

nniversaria

werden

am vorhergehende

n Sontag pub

liciert.

Ergo

35 H

ohe M

essen ahn

Loh

n na

ch gnädiger Tax

en; ,,N

am operarius

dignu

s est

mercede

sua"

(Denn jeder Arbeiter ist seines L

ohne

s wert). - Von

8 Patronsfesttag:

von

einem jeden I

Tha

ler; v

on dem

Dedikationsfest 2

Tha

ler.

Auff jeden Patronstag

seindt p

lenariae Ind

ulgentiae

(vollkom

men

e Ablässe) zu gew

innen; eine

Hoh

e Mess,

Predigt, Vesper, C

omplet et Sa

lve Regina cum SS.

Benedictio

ne. Ergo 8 Hoh

e Messen,

8 Predigten, 8 V

espern und

Com

plet. Neb

stdem kom

men auf obg

ernelre Extrafesttäge

frem

bde H

. Pa

stores und

sonsten

geistliche H

erren, w

elch

e der And

acht b

eywohnen

und

Beichthören, um

b Volkommenen A

blas

s zu g

ewinnen.

Mus

s der Declarant v

on

seinen e

ignen Mitteln die frembd

en H

. Geistlichen de

s Mittags und des A

bend

s trac

­ tiren

, welch

es Tractiren D

eclaranten ad minim

um das

Jahr hind

urch 8

Reichsthaler

kostet

, welches gew

isslich

bey

so gahr

schlechten Einkünften

in O

bacht allergütigst

zu nehmen ist. Dahero Declarant bey

so gering

en E

inkünften üb

er 1

000

Reich

stha

ler

von

seinem

eignen und Vater

s Mittelen zu se

inem

höchst n

öthigen Unterhalt b

eyschiessen

und

zusetzen hat m

üssen. -

An

Stadtfrucht 29 S

ester; d

ie Stadtfrucht von d

em D

orff

Keppe

shau

sen

sein von

ann

o 1732

in proc

ès und

dah

ero

keine Oba

cht zu nehmen ist

weilen

er D

eclarant in

solchem Fah

l ein

Ung

ewissheit au

sgeben m

üsste. J

. Andreas

Heintz, P

astor

in Stolzen

bourg"

.

Seine Angaben über Einkommen und

Lasten der Pfarrkirche

lauten

: ,,D

ie pfarr

­ kirch

in Stolzenburg besitzt 3 R

uthen Garttgen. -

Ein gahr kleine

baw

fällige

pfahrkirch

sambt d

em C

hor, so

höchst nothig

seyn

d new gebaw

et zu

werden

in Stolzenburg

. -

3 Massen Ohlig ante Sanctissim

um zu Ehren zu brennen 6 pies

. - Ein M

ass Com

mun

cantenwein

7 Stüb

er. - Die pfahrkirch

ist hochst nothig erbauet zu werden.

Die K

lock

ist defectuö

s. Der K

irchthurm ist zu nider, dass die pfahrkinder in Stolzenburg hören

die Klocken nicht a

lle. Der K

irchhoff ist halb

zu k

lein

. Der S

t. Elig

ii-Altar ist m

it

einem Herrn Ben

eficiat

beschw

ehrt mit

Nahmen Herr

Peter

Fallis,

gebürtig von

Viand

en. Ist allhier auff se

ine eign

e erbliche G

ütter ordiniert und

dem Altar s. Elig

ii ad

scribirt worden. Auch

die pfahrk

irch ist m

it e

inigen und

sch

lechten paramenten

versehen''.

Arn 8

. 11.

1769

sandte

er e

ine

Ergänzung

zu

seiner Steuertab

elle:

,, Trè

s illustre

Seigneur

, Hierm

it übersch

icke

Ewer G

naden, was ich

in m

einer Ordre-Tabell ver­

gessen

: 1° Ist m

ir auferlegt, den pfahrkirchen

chor (defectuo

sen

chor

) in Stolzenburg

new zu ba

wen und den

selben zu unterhalten; 2° m

uss ich alle Jahr für meine Stahlun

g und

einige

Ruthen

Gartten der p

fahrkirchen

Stolzenburg

10 Stüber zahlen

; 3° d

en

sa"!v

o respectu b

ier der gemeinen

Schw

einh

errd zu

stellen; 4° die 4 M

orgen

land und

ein Viertel, welch

e sich in meiner Ordre-Tab

e! befinden, primo loco kein pfahrlan

d ist

, sond

ern von Han

sen

Bernard von Stolzenburg pfand

weis be

sitze, wie in gleichen den

aufgegebenen G

artten

."

Noch aufschlussreicher

ist d

ie Erklärung

des ,,M

icha

el Freres,

gebürtig aus

s dem

Hoff Katzpelt,

anjetzo

Prim

issarius

und

Lehrer

zu Stolzenb

ourg": ,,G

eniesset d

en

Weidgang mit der G

emeind

e. - Ein W

ohnh

aus mit

einem Stockwerk, 2 kleinen Z

immer

und Küchele;

so unter d

en Z

immern

mit

einem Stale und

Keller verseh

en, gelegen

zu Stolzenbourg.

Bekom

me jährlich

von jedw

eder Ehe

2 S

ester un

d ein halben K

orn,

Viand

er M

ass,

so jahrlich

ertragt 9 Reich

s tha

ler.

- Es

mus

s auch die pfahr Stolzen bourg

mir ung

efehr

16 Stück

Schaff futteren und

in Hutt halten neb

st einer K

uhe. B

ekom

me

auch

14 Sch

illing

auss der Pfahrkirch Stolzenb

ourg

: Erstlich

mus

s alle Sontäg und

Feyertäg für die pfahr die h. M

ess appliciren

. Zum

and

eren m

uss de

n Wein un

d Hostien

für die Pfahrk

irch darstellen. D

ritten

s mus

s alle A

nniver

sarien

rnessen

sing

en und

was

übrig

angehet die Kosterey au

ch w

ie p

flegt d

ieselbe

bedien

en.

(Woh

l zu v

erstehen

, da

ss a

lle Jahr wird

der

Coster und

Scholm

eister auff ne

w g

edingt un

d keinesweg

s perpetuirt ist. Dass der Herr geistlich ist, gehet die co

sterey nicht

s ahn)

.

Der P

farrer erlebte n

och

in Stolzem

burg den A

usbruc

h der Fran

zösischen Revo­

lution,

aber die

Besetzun

g de

s Lande

s durch

die

Fran

zosen

sah

er n

icht m

ehr. A

m

2 I.

I. 1792

zeichn

ete Nikolau

s Bourggraff als V

erwalter. A

m 9

. 6. 179

2 bekam Stol­

zemburg einen n

euen Seelsorger

: Heinr

ich-Mathias

Feyde

r. Er mus

ste ab

er w

egen

Unfäh

igkeit bereits I

794 auf die Pfarrstelle verzichten. Z

wei G

eistliche

, Johann Lentz

und Micha

el-X

aver T

hienne

s bewarben

sich am

22. 2.

1794

um den vakanten Po

sten

. Wahrscheinlich

erhielt

keiner infolge

der

unsicheren Zeiten

die

Pfarrei.

Denn

G.

Thilges aus W

iltz, K

aplan

und

Schu

llehrer in

Stolzembu

rg, zeichn

ete von

1794-179

6 als

Pfarrverwalter.

4. U

nter Franz Kalbu

sch

Fran

z Kalbu

sch, in Niederbesslingen am

23.10.175

9 geboren, w

urde am 30.

Il.

1783

zum

Priester geweiht. Zuerst wurde er Kap

lan

in H

oller (178

4), dann

in Arzfelcl

( 1789) un

d in Stolzem

burg ( 179

2).

lm Jahre 178

6 wurde er Pfarrer von

Stolzemburg

. Von ihm

schreibt J.

Eng

ling

in

seinem

W

erk

über die

Luxem

burger Glaub

ensbekenner: ,,A

m 27

. Brum

aire VII

wurde

er mit

seinem

Kap

lan

G. Thilges vom B

rigadier L

avilette aufgegriffen un

d

Page 38: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

I w °' I

mus

s, weil ich

bloss zu diesem Zwecke collectiert hab

e, und

zud

em das

Vorurtheil sich

bei den

Einwohnern v

on Stolzem

burg eingewurzelt hat, als

wollte

ich

eine

schöne

Lux

uskirche

hab

en, weil ich Herrn Arendt den Plan

verfertigen liess - von w

elchem

Voruthe

il nun dieselben nicht abzubr

ingen

sind

- so wird ein anderer an m

einer Stelle

wahrscheinlich mehr Erfolg haben"

. Er wurde

aber nicht versetzt

, sond

ern musste auf

seinem

Posten au

sharren. Im

Februar 187

8 schrieb J.

Breyer einen Protestbrief an den

Bischo

f, in dem

er auf eine Predigt des

Oberhirten

im verflo

ssenen Som

mer in

Stolzem

­ burg hinw

ies

und

den

bischö

flichen Redner

berichtigen

wollte.

Nun

war aber die

Geduld der ge

istlichen B

ehörde

ersch

öpft

. Am 3 I. M

ai I

878 m

eldete der D

echant von

Viand

en, da

ss er gemäs

s bischö

flicher A

nweisung ,,die P

farrkirche

von

Stolzem

burg

geschlossen

habe

. Das

Sanctis

simum

sei

in da

s Pr

ivatoratorium de

s alten

Pfarrers

Kaulm

ann

gestellt

worden. D

ieses sei nu

n vorschriftsgem

äss eing

erichtet". D

araufhin

richteten

einige E

inwohner ein

Protestschreiben an

den

Min

ister der Ju

stiz E

ysch

en.

Es

sei unerhört, die Kirch

e zu schlie

ssen

, die

,,seit

1842

sehr viel ver

schö

nert w

orden

sei vo

n der Pfarrei,

trotzdem

das

s 1842

das D

orf mit

einer schrecklichen Feuersbrun

st

heim

gesucht wurde

, wo

30 E

inwoh

ner

eing

eäschert w

urden.

Die H

erstellung

diese

s Schadens lässt v

ielle

icht noc

h ein Manne

salter auf sich

warten. Das

s es unserm D

orf

zu einem

stolzen N

euba

u un

mög

lich

gemacht

, ab

er zur V

erschönerung

und

Vergrös­

serung

mit

der Zeit es m

öglich

werde

, stehen w

ir n

iemal

s im

Wiederspruch, obsch

on

unsere Pfarrkirche

viel schöner un

d grosser ist als die bena

chbarten K

irchen von Biw

els

und Pütscheid. A

uch der Bürgerm

eister schrieb an

den

Distriktskommissar am

20.

6.,

um d

iesem von der Schlie

ssun

g de

s Gotteshau

ses Mitteilung

zu machen un

d um

ihm

zu sag

en, da

ss eine W

iedereröffnung

wen

ig Z

weck habe

, wenn

kein G

ottesdienst darin

stattfinde

. Diese B

emerkung

sollte eine

Antwort sein auf die Erk

lärung

des D

echanten

, da

ss d

er B

ischof keine

sweg

s eine

Sch

liessun

g verlan

ge. In e

inem

Schreiben vom

11.

Juni

berichtet der D

echant ü

ber die

Stim

mung der Bevölkerung

. Er bemerkte au

ch,

dass unter Pfarrer Frommes

die neu

e Kirch

e woh

l nie gebaut w

erde

: ,,E

s sche

int do

ch

wahr zu sein, dass da

s W

irken de

s H

. Frommes, d

er doch so grosse Opfer schon

gebracht

hat, durch die Sp

errung

der K

irch

e so ziemlic

h lahm

.geleg

t ist". E

ine Ver

setzun

g lag

also nahe.

Aber sie erfolgte n

icht

.

Am 26. Jun

i wandte

sich der Staatsminister,

infolge einer Dep

esche de

s Distrikts­

kommissars vom

13., um

Auf

schlus

s an den B

ischof. Die wurde

ihm

am 25. Juli: ,,D

ie

Notwendigk

eit einer neue

n Kirch

e ist seit lang

er· Z

eit als dr

inglich

erkann

t worden.

Denn die alte K

irch

e ist n

icht nur zu

klein, sondern sie ist auc

h sehr feucht,

verfallen

und

ist für den göttlichen D

ienst unwürdig, K

eine

Geleg

enhe

it lie

ss ich vorüb

ergehen,

ohne

die E

inw0hne

r- an ihr

e Pflicht zu

erinnern. Ang

esicht

s dieser sch

weren N

ach­

lässigkeit m

usste

ich im

Interess,e der R

eligion diese Kirch

e schliessen

. Doch gewährte

ich den Privaten

sich dorthin zu begeben, um daselbst privatim ihren relig

iösen Übu

ngen

obzu

liegen. Ja, ich hab

e sle

erm

untert, von dieser Erlaubn

is oft Gebrauch

zu m

achen.

Der K

irchen

schlüs

sel wurde n

iemanden

verw

eigert ... ".

And

erseits

wollte

der

Pfarrer

seinen Anv

ertrauten

entgegenkommen und

erbat

am 5

. 8. die Erlau

bnis

zur Abhaltung

des G

ottesdienstes in der P

farrkirche

am hoh

en

Fest M

aria H

immelfahrt, an dem

die 2

. theoph

orisch

e Proz

ession abg

ehalten

wurde

. Der B

ischof verlangte ab

er bestimmte Zusag

en, auf die N

. From

mes am 13. antwortete.

Leider war das Bud

get no

ch n

icht gestimmt.

So konnte er die geforderten Zusag

en nicht

geben.

Er bittet aber ,,inständ

igst, um

den G

utge

sinnten diese Genugtuun

g zu geb

en,

beding

ungsweise d

ie Eröffnung

der K

irch

e sowie d

ie Frühm

esse w

ieder zu g

estatten

, was ich a

lsdann

öffentlich

beim

Gottesdienst verkün

digen

würde". A

uch

legte er e

in

Bittgesuch der E

inwohner vom 30. Juli bei, da

s den Kirchenrat ersucht,

Schritte be

i de

n zu

ständigen

Behörden zu unternehmen

, um

die W

iedereröffnu

ng der K

irch

e für

die Abh

altung

des Gottesdienstes zu erreichen

. Er solle

auch die Versich

erun

g abgeben,

dass die U

nterze

ichn

er bereit seien, End

e dieses Jahre

s den Neuba

u auf d

em vom

Herrn

Frommes ang

ekauften Platze zu

beginn

en. Sie wollen

dazu d

en dafür g

esam

melten

Reservefond

s von

ungefähr 7

000 frs

. verw

enden

und jährlich

bis zur Vollend

ung de

s Bau

es I Fran

ken

zusätzliche

Steuer bezahlen

. Die g

eistliche

Oberbehörde fan

d diese

Zusag

en u

ngenüg

end, da

sie

in der

selben

Form sch

on oft gegeb

en w

orden

waren

. Nun erbat der Pfarrer die V

ergünstigung

, die

Stiftung

en im Privatoratorium

des

H. Kaulm

ann

abha

lten zu

dürfen

, dort auch die

Sakram

ente der Bus

se und

des

Altares zu

spenden

und an Sonn- und

Feiertagen Nach­

mittags

die K

irch

e zu öffnen, um den Leuten die Mög

lichk

eit zu geb

en, d

ort den Rosen

­ kran

z zu beten

, ,,da bis jetzt au

sser den K

indern nur W

enige den be

schw

erlich

en W

eg

nach P

ütsche

id m

achen

wollten

, um

der V

esper beizuw

ohnen" (6

. 9.).

Auc

h der Minister blieb nicht un

tätig

. Am 21. 9

. beauftragt

e er den Bezirksingenieur

Worré

, einen Bericht über die Kirch

e einzusenden.

Noch am

selben Tag

e bena

chrichtigte

der

Pfarrer den

Bischof h

iervon

. Am

15. Oktob

er fand

eine

Gem

eind

eratssitzung

statt. Hier wurde

besch

lossen

: Jährlich eine

gew

isse Sum

me

ins Bud

get einzusetzen un

d dann

sobald als mög

lich mit dem

Neuba

u zu beginnen. D

iese D

eliberation üb

erga

b der

Bürgerm

eister dem

Pfarrer, der sie an den B

ischof weiterleitete, un

d ihr eine

Erk

lärung

he

ifügte: ,,Dab

ei ist keine

Red

e von de

n 2 000 Fran

ken, w

elch

e ich

selbst übernehme,

noch von

den 500

frs., w

elch

e Herr Kaulman

n bereit

ist, zu besagtem Z

wecke zu geben,

noch von dem

Bauplatz, w

elchen

ich der G

emeind

e unentgeltlich

überlassen w

ill. Die

Gem

eind

e kann

also

für da

s Jahr

1879 über 4 200 +

I 000 +

2 000 +

500 =

7 700

Fran

ken

verfüg

en. Man könnte also jed

enfalls m

it der

Abräumun

g de

s Baup

latzes

beginn

en, wod

urch zug

leich

sämtliche

Steine für de

n Neubau

an O

rt und

Stelle de

s Bauplatze

s gewonnen

werden"

. Am 29.

10. v

erfügt

e die geistliche

Behörde

die V

erhä

ngun

g de

s Interdiktes üb

er

die Kirch

e vom I,

11. bis Allerheilig

en

1879

. Am

14. Novem

ber

stellte

der

Ingenieur dem zu

ständigen

Gen

eraldirektor sein

Gutachten zu,

in dem er

sich gegen

eine

n Neubau au

sspricht

: ,,L'église est un

e vieille

constructio

n massive

; mais elle n

e présente aucun ind

ice de ruine

. Elle

est situé

e au

centre du cimetière ... La nef n'est pas

voûtée, m

ais à plafon

d plat ... Elle

n'est éclairée

que par 4 fenêtres presqu

es carrées et très faiblem

ent cintrées ... L

a toitur

e est form

ée

d'ardo

ises gro

ssières,

la tour est iso

lée.

Je do

is av

ouer que

l'église n'est pa

s belle

ni

saine ...

Cep

endant dan

s un

villag

e comme

Stolzembourg

et dan

s un

e vallée aussi

sauvag

e les habitant

s ne doivent pas

y regarder de s

i près". A

uch

ist die K

irch

e kaum

zu klein. Doch mus

s er zug

eben

, da

ss eine Vergrösserung

sinnlos

wäre. D

ann

unter­

zieht er die drei bereits vorliegend

en P

läne

einer K

ritik

: Der erste aus

dem

Jahre 185

0 stam

mende

Plan, d

er eine Vergrös

serung

der alten K

irch

e vorsah

, verdient keine

Be­

achtun

g. Der 2

. Plan

, au

s dem Jahre

1873

, sieht ein

Gotteshau

s vor mit

eine

m

16

Meter lan

gen

und

9 Meter breiten Sch

iff.

Der K

ostenansch

lag, d

er sich

auf

18 000

Page 39: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

I (.;J

'-1

I

rank

en bellet,

ist zu teuer

. Desha

lb entwarf Architekt Arendt eine

n ::l. P

ian,

dessen

Kostenanschlag nur

12 000 Frank

en beträgt. Dem

Gutachten legte er eine

Skizze der

alten Kirch

e bei.

Dieser Bericht w

urde

Mgr

. Adames zug

estellt am 20. 11. B

ereits am 28.

Nov

ember

erfolgte eine scharfe Kritik

, in der er den

Bericht ad absurdu

m führt und

dring

end die

Hilf

e der Reg

ierung

für diese gute Bevölkerung

anruft. Daraufhin sandte die R

egierung

am

5.

12. be

ide

Schr

iftstück

e an den D

istriktskommissar und

ersuchte ihn

dah

in zu

wirken, das

s der Gem

eind

erat von Stolzem

burg die notwendigen Massregeln ergreife,

um bald die Errichtun

g der neuen Kirch

e sicherzu

stellen. Z

wecks F

inanzierun

g schlägt

das Schreiben

eine

auf la

nge Sicht au

fzun

ehmende

Anleihe vor.

Nun m

usste der Ge­

meind

erat Stellu

ng n

ehmen

. Er

erklärte sich

wieder

im P

rinzip m

it einem N

eubau

einv

erstan

den.

Aber von einer Anleihe w

ill er unter keinen U

mständen

etwas w

issen.

Als gute Fam

ilienväter wollten sie keine

Schulde

n machen. Ü

ber diese Sitzun

g berichtete

der Pfarrer an

s Bistum

. Zug

leich

sprach er von dem A

ntrag, den R

est Gem

eind

ebusch

zu veräu

ssern.

Dab

ei b

lieb

es. Am

18. Apr

il lie

ss die R

egierung

durch den D

istrikts­

kommissar ihre D

epesch

e vom 5

. 12

. in Erinn

erun

g br

ingen. D

ieser schickte nun

den

Beschlus

s de

s Rates vom

27. F

ebruar und

das A

nerb

ieten de

s Pfarrers, der Gem

einde

den Bauplatz ab

zutreten und 2 000

Frank

en beizusteu

ern, nach Lux

emburg

. Er schlägt

dem M

inister vor, die G

emeind

e zu einem

Ent

sche

id zu drän

gen.

In

einem Schreiben

vom 2

. Ju

li an d

en D

istriktskommissar

ersucht der Generaldirektor in

Antwort auf

seinen B

ericht vom

26. Jun

i, die Stolzemburger b

ezüg

lich

einer Anleihe

aufzu

klären

. Aber vergebliche

Müh

e, w

ie aus

einem

Brief vom

l. 8. an den

Bischof zu

lesen

ist. Die

Anleihe

ist das rote Tuch

! ,,Z

ur A

nleihe

auf lang

e Jahre will m

an sich nich

t verstehen,

weil man

dann

in 50 Ja

hren durch Zinsen un

d Amortisation 4 mal das K

apital zurück­

zugeben

hätte

. . .

Ausserdem

wollen

sie

eine K

irch

e im

Scheun

enstil, w

ährend

ich

glaube

, dass m

an für dasselbe Geld

eine einfache, aber pa

ssende

Kirch

e haben kann

. Viele hab

en n

icht

s gegen

mich als Pa

stor, wie sie versich

erten, m

öchten m

einer ab

er

los

sein w

egen d

es K

irch

enba

ues.

Aber gerade deshalb halte ich aus, so lan

ge es mir

mög

lich und

Ew

. Gnaden

es gefällig

ist. Mein Wunsch

geht e

inzig un

d allein dah

in,

dass eine ordentliche

Kirch

e in Stolzem

burg gebau

t werde

. Und

zur Erreichun

g dieses

Zwecke

s bin

ich

zu allen Opfern

bereit".

Am

12. 8

. 1879 fand

eine

neue Ratssitzung statt, in d

er w

iederum, auf Wun

sch

versch

iedener

in d

er Sitzun

g an

wesender Einwohner,

die

Aufnahm

e eine

r Anleihe

abge

lehn

t wurde

. Der R

at b

esch

liesst ,,einstim

mig auf seiner vorgenannten B

eratung

vom 27. 2. z

u verharren"

. Diesen

Beschlus

s teilte der Distriktskommissar der Reg

ierung

am 23. 8

. mit un

d ba

t um

Genehmigung. D

iese erklärte sich auc

h einv

erstanden.

Doch

bat sie

am 29. 8

. die bisher bew

illigten

Subsidien

zinsbringend auf einer Ban

k anzu­

legen:

Trotzde

m ist d

er P

farrer opt

imistisch und

melde

t na

ch L

uxem

burg, man sei

dem Z

iele einen Schritt näh

er g

ekom

men (Brief vom

7. 11.).

Was v

eran

lasste ihn zu diesem

Optim

ismus

? Der G

emeind

erat hatte w

ieder

I 500

Fran

ken

ins Bu

dget einge

setzt,

zwei Sachv

erständige

zur A

bschätzung

des G

emeind

walde

s erna

nnt un

d die Erm

ächtigung na

chge

sucht,

den

Architekten K

nepp

er v

on

Diekirch

kommen zu

lassen, um

die ,,Baupreise aufzunehm

en". D

as g

eschah

durch

Gem

eind

eratsbeschluss vom

30. 11. D

ie b

ehördliche

Gen

ehmigun

g erfolgte am 4

. 12.

1879

. Am 4

. März mahnt d

ie R

egierung

wieder,

die 3 400

Fran

ken auf Zinsen

bei

der Ban

k anzu

legen. A

m 7

. Novem

ber 188

0 halle der Pfarrer vom

Bischöflichen Ordi­

nariat die Erm

ächt

igun

g erbeten, w

iederum zwei h

l. M

essen an den Sonn-

und

Feier­

tagen

in d

er Pfarrkirch

e ha

lten zu dürfen

. Trotzdem p

rotestierten am

14

. 11. 1

880

noch versch

iedene

Einwohner gegen

den

gewäh

lten B

auplatz, worauf der Minister

den Distriktsko

mmissar am

17. 3

. 1881

aufmerksam

machte, nachdem

der G

emeind

erat

bereits

am 20.11.18

80 zu diesem

Schreiben Stellu

ng gen

ommen hatte

.

Am 21

. 9.

1881

wurde

der Pfarrer N

. From

mes nach Syr

(Surré

) versetzt

. Die

Pfarrei wurde nicht m

ehr be

setzt. Der Kap

lan

von

Bivels, M

iche

l Gleis, wurde m

it der

Verwaltung

betraut

. Er erhielt vom D

echanten von V

iand

en die Anw

eisung

, die G

ottes­

dienste in

Stolzemburg auf das A

llernotwendigste zu

beschränken. D

ieser

schlug

dem

Bischofe vor, er

selbst oder H

. Mailliet w

ollten nac

h Stolzemburg

, um

dort mit

den

Leuten ,,ein ernstes M

anne

swort in Sachen

ihrer Kirche zu sprechen"

. Das hal

f. Denn

am 20.

I. 1882

kann

der Dechant m

elden, dass nu

n da

s ganz

e Dorf ,m

it Ausna

hme

von

2 oder 3, für den

Bau einer neuen Kirch

e gewonnen

seien.

Leider seien die auf der

Ban

k deponierten

Gelder beim

letzten Ban

kkrach verloren

gega

ngen

. W

ären sie noch

vorhanden, so k

önnte

im Frühjahr

1883

mit

dem Ba

u begonn

en w

erden. So

aber

gestalte sich die Lag

e schw

ierig.

Doch baue

man

auf das V

ersprechen der R

egierung

, du

rch gr

össere Subsidien

zu h

elfen.

Zud

em w

ird

die Ortschaft

ihren

Gem

eind

ewald

veräussern

, was ung

efähr 3000

Frank

en abw

erfen wird. Z

um Sch

luss bittet der Dechant

im N

amen der verwaisten Pfarrei um Ernennun

g eine

s ne

uen

Seelsorgers.

,,Denn

bei

eine

m kräftig

en u

nd klugen

Pfarrer

könnte nun

leichter etwas erreicht werden, als

wenn die Pfarre

i va

kant bliebe". A

m 28.

Februar kann

er m

elden: ,,D

arin sind jetzt

alle Stolzem

burger einig: eine

neu

e Kirch

e mus

s gebaut w

erden. A

uch

die

früh

eren

Opp

onenten haben

ihr Votum

zu

Gun

sten einer neuen K

irch

e abgegeben.

Der P

lan

von H

. Knepp

er in

der Höh

e vo

n 17 000

Frank

en w

ird angenommen

. Auch

der von

H. From

mes vorge

schlag

ene Pl~tz wird

gene

hmigt.

Es dürfte m

ithin

dem künftigen

Pfarrer ein L

eichtes

sein, die ganz

e Pfarre

i für diesen P

lan

zu gew

innen"

.

Bereits am

9. 8

. 1882

überw

ies der

Distriktskommissar der Reg

ierung

die Plän

e un

d den Kostenansch

lag, d

ie d

iese am 11. an d

en B

ischo

f zur

Begutachtung

weiter­

leitete. D

ieser genehm

igte sie am 23. A

ugust.

Auc

h der Minister sprach sich

in dem

Sinn

e am

26. aus

und

liess g

leichzeitig durchb

licken, das

s ein

Subsid bew

illigt werde

, na

chde

m d

er G

emeind

erat in

seiner S

itzung

vom

31. Juli

1882

dieselben e

benfalls

genehm

igt hatte. Allerdings

mit

einer

Ein

schrän

kung

, ,,das

s in dem Verding

ungs

protok

oll zur Bedingun

g ge

setzt werde

, da

ss das steinerne

Gew

ölbe

erst ein Jahr

, na

ch­

dem das übr

ige Mau

erwerk

vollend

et sein

wird, b

egonne

n werden darf."

Nun

stand

einer Ern

ennu

ng e

ines

neu

en S

eelsorgers n

icht

s mehr

im W

ege. A

m

21. 9

. 1882

wurde

Herr P.

Trausch a

us S

elsche

id zum

Pfarrer von

Stolzem

burg er­

nann

t.

Inzw

ischen (12. 9.)

war die E

rlaubnis

zum V

eräu

ssern

des Gem

eind

ewalde

s an

­ gefragt worden.

Der kg!

. Be

schlus

s wurde am 20. September unterzeichne

t. Am 27. 11.

fand

die V

ersteigerung statt

. Als

Erlös

wurden

3 020

Fran

ken notiert.

Am 4

. I.

1883

üb

erwies der Distriktskommissar den

Akt zur G

enehmigung.

Nun sch

ien

es end

lich

Ernst zu

werden. D

och neue

Schwierigk

eiten

tauchten auf

.

Page 40: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

I c»

(Y:) I

Der Architekt w

idersetzte sich nämlic

h der Beauftragun

g de

s Unternehm

ers Mand

mit der A

usführun

g der Arbeiten.

Desha

lb m

usste eine

neu

e Verding

gabe

vorgenom­

men w

erden.

Am 2. 4

. beschloss der Gem

eind

erat in

seiner Sitzun

g, ,,nac

h Einsicht der

Reklamation der Herren Johann

Man

d au

s Viand

en und

Johan

n Diederich aus Stol­

zemburg und

mit Hinsicht auf die Tatsache,

dass der Zweitm

indestfordernde

Scheiden

verzichtet hat

, die Arbeiten un

d Liefenmgen de

s ersten und

zweiten Loses m

öglichst

bald einer W

iederverding

gabe

au

szusetzen"

. Am

18. 4

. üb

ermittelte

der Distrikts­

kommissar die

Bitte d

es Unternehmers Mand

um eine Abschrift

des ablehn

enden

Besch

eide

s de

s Architekten

. Der Innenm

inister gab

eine

ab

schlägige

Antwort.

Am

5. Mai 1883

erhielt Franz

Betz au

s Erpelding

en das

erste L

os zug

eschlagen; da

s 2.

erhielt Micha

el C

loos

, Zim

merman

n au

s Viand

en. Als

Zweitm

inde

stfordernd

er w

urde

Max

imilian

Hoscheid, Unternehm

er zu Hosingen, gewählt. Durch notariellen

Akt

vom 12. I. hatte der früh

ere Pfarrer N. From

mes den Bauplatz ge

schenk

t. Se

ine An­

nahm

e erfolgte durch den G

emeind

erat am 25. Jun

i. Der D

istriktskommissar empfah

l in seine

m Schreiben vom

31. Juli die Genehmigun

g. D

och

schickte der M

inister die

Urkunde

zurüc

k, da

ein

Auszug

aus de

m K

ataster nicht be

igelegt war. Das w

urde

am 19. 11. nachg

eholt.

Nun

erfolgte die Zustimmung der Regierung

am 26.

11., die

bereits am

21. 11. e

in Sub

sid

von

I 500 Frank

en bew

illigt hatte.

Jetzt ging

en die Arbeiten ra

sch

voran.

Am 28. 2.

1884 wurde der P

lan

eine

s neuen

Hocha

ltar

es vorgelegt, der am

4. März dem B

isch

of unterbreitet und am

8. 3. geneh­

migt w

urde

. Am 12. 3. u

nterschrieb der Minister. Es folgten nu

n in rasch

er Aufeinand

er­

folge die Abrechn

ungen de

s Versteigerung

saktes (22

. 6.), d

es A

rchitekten (22. 6

. 1885),

des Revisionsan

schlag

es betreffend die Abnah

me der Arbeiten

und

Lieferung

en zum

Neuba

u der Pfarrkirche

(29. 3. 8

5). Am 20

. 3.

1886 ü

berm

ittelte der

Distriktskom­

missar der Reg

ierung d

ie ihm

unterbreitete A

brechnun

g de

s Hochaltares im B

etrag

von

770 Fran

ken.

Als

Sculpteur war N

. Weyler au

s Ettelbrüc

k verp

flichtet worden.

Die Altartischplatte lie

ferte Ja

cob

Sche

iden au

s Perlé. ,,G

esehen un

d gene

hmigt.

Lux

embu

rg, de

n 24

. März

1886".

An

eine K

onsekration der neue

n S. O

dilokirche

dachte niem

and. Sie

sollte

später

erfolgen

. Aber Jahre, Jahrzehnte ging

en ins Land! Da

kam d

ie R

undstedtoffen

sive

, die

dem Gotteshau

s tie

fe W

unde

n schlug

! ,,D

ie Kirche

hat

5 Treffer bekommen,

davo

n 3 grosse ins D

ach. A

lle F

enster sind

kaputt," schrieb der dam

alige Pfarrer J.

Reichling

an einen Freun

d in L

uxem

burg

. Wird

das schöne

Ourta

l wieder erstehen

oder w

ird die Talsperre es üb

erfluten? Das w

ar die ban

ge Frage

. Nun

ist Stolzem

burg

wiedererstanden und

mit

ihm seine P

farrkirche

.

Am 20.

3.

1955

fand

die Glockenweihe durch d

en H

w. Herrn B

ischof-K

oadjutor

Dr.

L. L

ommel statt. U

nd am kom

menden

11. und

12. S

eptember wird die Pfarrkirche

durch die Hoch würdigsten Herren Bischöfe Dr. L

eo Lom

mel und

Dr.Jacobus

Man

gers,

eine

n Stolzemburger, die liturgische

Weihe

erhalten.

Das

s S. O

dilo

, der grosse Schutz­

patron

, Stolzemburg und

seine

Kirche

schütze un

d segn

e, d

as sei B

itte und

Gebet in

diesen h

errlichen

Tagen

! 1 )

E. D

onck

el

1 ) Das verarbe

itete Q

uellenm

aterial ist dem

Staatsarchiv Reg. H

. 1024 (240) und dem

Bistum

sarchiv

in L

uxembu

rg entnom

men,

PAST

ORU

M

l)

Marcu

s Odilerius

(von Outlier), O.

ss. Trin.,

Viand

en J586-I592

2) Johann

von D

iekirch, O

. ss. Trin., Viand

en

3)

Nikolau

s von

Mon

shau

sen

4) Ju

ngen Peter

von

Boch

oltz

5)

Cerdo

Andreas

von D

iekirch

6) Jo

hann

es Matthias

von

Enscheringen

7)

Servas N

ikolau

s, Wilt

z

8)

Wahlhau

sen

Leonard

9)

Urhau

sen

Nikolau

s

10)

Brau

n Friedr

ich

11)

Biever A

nton

12)

Heint

z Joh. Andreas, Möhn

13)

Feyd

er Heinrich

Mathias

14)

Thilges Georg

, Wiltz, Verwalter

15)

Kalbu

sch

Fran

z, Niederbesslingen

16)

Kalbu

sch J. Fran

z, W

ilwerding

en

17)

Kaulmann

Peter,

Ulflin

gen

1592

1593-

1598

1598-

1612

1612-

1630

1630-

1668

1668-

1678

1680-

1701

. 1701-

174(

i)

1740---17

43

1743-

1754

1754-

1792

]792-

1794

1794-1

796

1796-

1832

1833-

184~

1843--187]

18)

Kellen

Eduard

, Lon

gsdorf

1871-

1872

19)

From

mes Nikolau

s, Reisdorf

1872-

1881

20

) Gleis

Mich., Kaplan, B

ivels,

Verwalter

1881-

1882

21)

Trausch Peter,

Selscheid

iJ882-

1887

22)

Welter Nikolau

s, Chr

istnach

1887-

1896

23)

Fied

ler Fran

z, H

effin

gen

iJ896-

1909

24

) Pü

nnel P

., Wormelding

en

1909-

1911

25)

CalteuxJos.,

Burglin

ster

11911-

1916

26) Ja

cquemin P

eter, Con

sdorf

1916-

1920

27)

Lahier N

ikolau

s, Lim

pach

1920---19

29

28)

Kauthen Heinrich, Harlin

gen

1929-

1936

29)

Reich

ling Johann

, Ram

bruc

h 1936-

1945

30)

Lam

esch J.

P.,

Pfarrer

in Untereisenba

ch, Verwalter

1945-

1946

31)

Felle

ns M

athias, W

eiswam

pach

1946-

1952

32)

Lesch Thé

odore, Pfarrdechant in Viand

en,

Verwalter

1952-

1954

33)

Rischette Arthur,

Bonn

eweg

1'954

Page 41: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

(.;.) \() I

Reno

vier

ung

der

Kirc

he.

An

zersch

ossenen

Panzern

und

zerstreut wnh

erliegender M

unition

vorbei, steige

ich am

Morgen de

s I. Mär

z 1945

von Pütsche

id hinunter nach Stolzem

burg

. Wie w

ird

das Ourdörfchen nach den

letzten Kriegsm

onaten aussehen? Noch

eine W

egbiegun

g un

d vor mir liegt die Pfarrkirche

. Ist da

s übrigens

noch

eine Kirche, e

in H

aus Gottes?

Schw

ere Granateinschläg

e ha

ben Dach, Fen

ster und teilw

eise das M

auerwerk zerstört.

Den Eingang

,,ziert"

ein

grob

gemaltes

Schild: Fleischzentrale. lm

Innern herrscht

ein

wüstes Durcheinand

er, un

d was n

icht d

ie S

oldateska

und

die Granaten fertig­

brachten

, da

s vollführten R

egen und Schnee.

Hier mus

s grün

dlich und

so bald

wie m

öglich ge

säub

ert un

d repa

riert werden, das

ist der Gedan

ke v

on P

farrer R

eichlin

g un

d von

allen

Dorfbew

ohnern

, die sch

on aus

der Evakuation zurück sind. U

nerm

üdlich wird gearbe

itet, b

is die Mau

em ausgebe

ssert,

die Fenster wieder eing

esetzt, wenn au

ch m

it Ersatzg

las, un

d das Dach repa

riert sin

d.

Dam

it ist die erste Etapp

e , die der Rekon

struktion

beendet.

Woh

l sind jetzt d

ie g

eschlagenen

Wunden g

eheilt, aber d

ie N

arben

zeigen sich

noch überall un

d immer w

ieder tauche

n verborgene

Übe

l auf. Mehr un

d mehr fallen

die erlittenen Schäden

ins Aug

e, so da

ss unter Pfarrer Fellens

sch

on an eine Renov

ierung

geda

cht wird.

Aber da taucht stets da

s ab

weisende, kalte G

esicht d

er T

alsperre auf.

Bei allen

zuständigen In

stan

zen

ist die A

ntwort:

,,Was den

ken

Sie nur? D

as w

äre da

s Geld ja zum

Fen

ster h

inau

sgew

orfen. ln

ein paar Jahren wird

Eure Ortschaft

doch

un ter

Was

s er

steh

en."

'/tl~;,

-,

"..,~~·

, ... Die Jahre geh

en vorüb

er und

Stolzem

burg m

it

seiner Pfarrkirche

sieht no

ch aus

, wie kur

z nach

Krieg

sende.

Das

Jahr

1954 schlie

sslich

bringt eine

n Um

­ schw

ung.

Der Plan

der

grossen

Talsperre wird

falle

n gela

ssen ;

Stolzemburg kann

aufatm

en.

Pfarrer

Felle

ns hat

in Beckerich einen

neuen

Wirkung

skreis

erhalten und

unter P

farrer Arthur

Rischette b

eginnt nun bald die sehn

lichst erwartete

Ren

ovierung

der K

irche. W

ie gro

ss d

ie Schäden

sind, zeigt sich eigentlic

h erst jetzt.U

nd wenn

schon

reno

viert wird, so denkt un

ser Pfarrer,

dann

nicht

auf

halbem

Weg

e stehen

bleiben. Ein ,,n

eues"

Gotteshau

s soll

erstehen

. In knapp

einem

Jahr

ist

dieses W

erk

vollend

et worden. Vom

Alten steht

nur mehr da

s Mau

erwerk. Alle

s andere ist neu

errichtet od

er reno

viert

worden, und

heute

hat

das Ourdörfchen

Stolzem burg eine

, Gott und

den

Einwohnern w

ürdige

Kirche.

Im S

eptembe

r 1954

beginn

en d

ie ersten Vor

­ arbeiten

. Von Architekt P

. Graach au

s Lux

emburg

werden die

Plän

e angefertigt. ln kurzer Zeit sind

sie von der G

emeind

e un

d den höheren kirchlichen

und

staatliche

n Verwaltung

en gutgehe

issen.

Auch

das

Sorgenkind

solcher Unternehm

ungen

in ar­

men Landg

emeind

en, die

Finanz

ierung

, wird ge­

löst. Krieg

sschäd

enam

t, Diözese und

Staat knau

­ sern n

icht m

it den

Geldern

. Dass die Pfarrkinder

ihr

Scherflein beitrage

n müssen, liegt v

on vorn­

herein auf der Hand, und

in einer vom

Herrn Pfarrer

einb

erufenen V

ersamrrùung

erklären

sich alle

bereit

hl. Lud

wig, König v

on F

rank

reich,

eine

der zah

lreichen

Holzstatuen

.

monatlich

einen

bestim

mten

Betrag e

inzu

zahlen

. Scho

n die

ersten Monatsbeiträge,

wie auch

die Kollekten w

ährend

der G

ottesdienste

, be

laufen sich

weit üb

er das Er­

wartete

. L. J

. M

. und

Gesan

gverein helfen ihrerseits durch öffentliche

Veran

staltung

en,

deren

Erlös

sie zum

Teil dem neu

en W

erke

zuk

ommen lassen.

Gleich

zu Beginn de

s Jahres

1955

werden

dann

die

eigentlichen

Renov

ierung

arbe

iten in Ang

riff gen

ommen

. Diese R

enov

ierung

begreift 2 Etapen:

I. Errichtun

g de

s Cam

panile und

Weihe d

er neuen G

locken am 20. März;

2. Renovierung

der inn

eren un

d äu

sseren Kirch

e un

d Einweihu

ng am 11. und

12.

Septem

ber.

I. Während

der

Unternehmer Nik

. Richartz

aus

Stolzemburg den

notw

endigen

Sockel aus

Eisenbeton herstellt - das

Holzg

erüst errichtete W

agnerm

eister W

olter au

s W

eiler - ersteht in

der Sc

hlos

serw

erkstätte Norbert H

einen, Stolzem

burg

, der Cam

­ pa

nile

. Diese E

isen

konstruktion

, die mit den Verstrebu

ngen m

ehr als 5 Tonne

n wiegt

, besteht au

s drei üb

ereinanderlie

gend

en Teilen.

Die z

wei oberen

enthalten

die

vier

Glocken und

der untere Tei

l die da

zu gehörigen vier Motoren

. Diese E

isenkonstruktio

n ist natürlich

heute nich

t mehr

zu sehen

. Wagner­

meister P

. Portzen au

s Eisenba

ch hat sie m

it Bret­

tern bekleidet, d

ie der K

upferschmied Schm

artz aus

Diekirch wiederum m

it Kupferblech überdeckte.

Die zw

ei oberen Glocken stammen au

s dem

Jahre

1909

. Be

im be

sten Willen konnten

sie im

Turm neb

en der Kirche ihren Dienst nich

t erfül­

len. Ihr K

lang

erstarb in dem Gebälk

des Dach­

stuh

les,

ehe

er n

och

die

engen

Scha

llöcher v

er­

lassen konn

te. W

ie werden

sie sic

h also gefreut

haben, als man

sie in den neu-errichteten, luf

tigen

Glock

enturm

, ho

ch üb

er dem

First der

Kirche,

zog! Weit freudiger

sche

inen ihre Stim

men ge­

worden

zu sein

. In einen neuen T

urm aber gehören auch n

eue

Glocken

, un

d zu den zwei ,,Sche

llen"

, wie die alten

Glocken fröhlichm

unter

von de

n Dorfb

ewohnern

genann

t werden, hab

en sich

zwei grö

ssere Schw

es­

tern g

efunden.

Aus

dem

leisen

Zweiklan

g ist e

in

mächtiger V

ierklang

geworden.

Wie sch

on die zwei alten

, so stammen auc

h die

zwei neuen aus

der G

lockengiessere

i Mab

ilon

aus

Saarburg

. Die grösste, die Maria

, der Kön

igin

des Him

mels

und

des W

eltalls

geweiht

ist und

600

kg wiegt

ist auf

la abgestim

mt.

Sie

trägt

folgende

Inschrift

:

REGIN

A - CœLI

- AT

Q.VE

- MV

NDI

soLAT

RIX - I

N - TR

IBVLATlo

NIBV

s -

HVIV

s - sA

>CVLI

Bei d

ieser Mar

ieng

locke

fung

ierten a

ls Paten

und

Patin

nen:

Petrus

Lieners-Schmartz

Margarita Fande

l-Weis

Max M

arx-Walrant

Ann

a Heinen-Kalbu

sch

Jacobu

s Meyer-H

eirendt

Suzanna Nosbu

sch-Lentz

Eduardu

s Nosbu

sch-Heinen

Josephu

s Rau

sch-Heinen

Maria R

ischette-Becker

Maria Zanter-Metz

Page 42: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

I ;j:a.

0

I

Auf der kleineren

, dem A

postel Jakobus

gew

eiht

, un

d auf m

i bémol abg

estimmt,

ist zu

lesen:

JACOB

I -

APOS

TOL!

- PR

A::SIDIIs

- FV

GIAT

-

NOX -

FIAT

- V

NVs

- EPlsCoPV

s -

AC - V

NVM - oVIL

E Als

Paten

und

Patinn

en sind

in die Jakob

usglocke eingego

ssen d

ie N

amen v

on:

Joanne

s Bœver-Sc

hmit

Anna Heinen-Nosbu

sch

Mathias

Hus

s-Con

s th u

m

Mar

ia Jacob

y-Serres

Joanne

s Muller-Nonnw

eiler

Catharina R

ichartz-Grün

Theodorus N

osbu

sch-Han

sen

Elisabeth

Scheer-T

hill

Albertus Weber-C

lesen

Maria Thill-Weiler

Die W

eihe der n

euen G

locken f

indet am

20. Mär

z 1955

statt. Bö

llerschüs

se am

Samstagab

end

leiten die F

eier e

in. Blumen und

Guirlanden

schm

ücke

n die

in d

er

Restauration

begriffene K

irche un

d Fa

hnenmasten

stehen län

gs d

er Strasse, von der

Brücke b

is zur Kirche.

An

diesem

Sonntagna

chmittag

sche

int un

ser Herrgott cs be­

sond

ers gut mit Stolzem

burg gem

eint zu haben, denn ein wunderbares, frühlin

gsmäs

si­

ges Wetter ha

t die Gäste von

nah und

fern an

gelockt.

Seit

lang

em sind nicht mehr

so

viele

Leute in un

sern Dor

fstrassen

gewesen

. Um halb

vier U

hr empfangen

wir am D

orfeingang Seine E

xzellenz B

ischof'koad­

jutor L. L

ommel. W

ie sehr die

Stolzemburg

er d

iese hoh

e Ehre zu

würdigen

wissen,

erklingt aus den Bcgrü

ssun

gsworten eine

s Schu

lkna

ben. Zwei Schulmäd

chen überreichen

elem hohen G

ast je einen B

lumenstraus

s und

einen

Briefumschlag

mit

elem von

allen

Schu

lkindern ersparten G

eld zum L

oskauf von 3

2 Heidenk

inclern

. W

ie sehr auch S

eine E

xzellenz daraufgehalten

hat,

selbst, in dem

noch

von

den

Wunde

n de

s letzten

Krieg

es blutende

n Dorfes die

Glockenweihe vorzun

ehmen

, ist

Seinen W

orten zu entnehm

en, d

ie Er an alle

richtet. Nun

aber, da der Anfan

g gemacht,

soll auch Stolzem

burg seine

Auferstehun

g erleben.

Im

Fe

stzug, von Ju

ngba

uern auf P

ferden und

den

beiden Feuerw

ehrkorps

von

Weiler und

Bive

ls angeführt,

ziehen dan

n alle h

inauf zur Kirche, w

o die

eigent

liche

Weihe

der G

locken stattfinde

t. Noch

einm

al ergreift der Bischof von

der Kan

zel aus

das Wort zu einer sinnigen, den

Zweck der Glocken erk

lärend

en Predigt

. Immer w

ieder

erwähnt Er

Seine Freude

, in der H

eimat seine

s M

itbrud

ers,

Bischof Jak

ob M

angers,

dieser Feier vorzustehen

. Die religiöse Feier w

ird

vom Cäcilien

verein unter M

itwirku

ng

eine

s Orche

ster

s würdig

umrahm

t. Und

dan

n ertöne

n zum erstenmal die

volle

n Stim

men der neuen

Glocken

, die

fortan der A

usdruc

k von Freud

und Leid

eine

s kleinen Dorfes sein sollen.

Nach

dieser kirchlichen

Feier

finde

t im neue

ingerichteten

Festsaal de

s ,,H

ome

Our

clall"

, na

ch dessen Einsegnun

g durch

Seine Exzellenz

, eine

kleine Nachf

eier statt,

die durch

die

Darbietun

gen

von

weissgekleideten

Schu

lmädchen,

eine

s Orche

ster

s un

d durch

den

Gesang

der ,,Sängerfren

vu Stolzeburg"

farbig unterstrichen wird.

Herr Schöffe Heinen begrüsst in

einer wohlclurchc

lachten Rede alle A

nwesende

n und

versichert c

lic tatkräftig

e Mithilfe der Gem

eind

e in a

llen

noch g

eplanten oder

scho

n in Angriff genom

menen Arbeiten. H

err Deputierter H

err au

s Diekirch

sprich

t in seiner

Festrede unter anc

lcrm

von

der D

orfgem

einschaft. Nur dadurch

, cla

ss m

an auch

ge­

meinschaftlich zusam

menkomme, könne ein w

irkl

iche

s, innige

s Dorfleben m

öglich

sein.

Unter d

en Ehrengä

sten bemerkt m

an d

ie D

eputierten A

bens

, Fcrring, Wagner

und

Winkin.

In der W

oche nach dem 20. M

ärz zieh

en d

ie M

onteur

e der Glockengiesserei die

Glocken in

den

Cam

panile und legen d

ie autom

atische elektrische Anlag

e an

. Il.

In den nun kom

mende

n Monaten änd

ert sic

h Vieles an der K

irche.

Gleich

beim

Eintritt kommt man

heute in

einen sich dem Stil des Bau

es gut anpassend

en W

indfang.

Daran lehnen

sich die de

n Run

dgang

störenden Be

ichtstühle an.

Was diesen Rundg

ang

anbelangt,

so war er beim

Bau der K

irche nur bis zum Chor au

sgeführt worden. H

eute

aber führt er,

seinem

Zw

eck

und

Nam

en entspr

echend

, rund

um den

Hauptaltar.

Dieser

selbst ist 7

Stufen h

öher g

elegt worden.

Ein mon

umentales Kreuz a

us den

Kün

stlerhänden von Leo N

osbu

sch erhebt sich ho

ch über dem T

aberna

kel. Von dem

­ selben M

eister stammen auch die

14 Statio

nen und die Altarrelie

fs.

lm M

onat M

ai w

erden

die auf Subm

issio

n au

sgeschriebenen Arbeiten

vergeb

en,

und

zwar

: l.

Aus

senverputz d

er M

auern an den

Unternehm

er Linden au

s Hosingen;

2. Bodenb

elag a

n Firm

a Henri Pütz aus

Ettelbrück;

3. Marmorarbeiten an

Firm

a Jacquemart au

s Luxem

burg;

4. Anstreicherarbeiten an P. R

oger aus

Viand

en;

5. Heizung

sanlag

en an

Firm

a Dravo

. Die A

ussenm

auern

sind mit

einem feinen, hellen

Spritzbe

wurf versehen und

heben

in ihrem neuen K

leide die Silhouette der K

irch

e am

Fusse der Sch

lossmauern be

sond

ers

kräftig

hervo

r. Der alte Turm, d

er ja historisch nicht zur jetzigen Kirche gehört, soll d

ies

auch nach au

ssen kundtun

. Der graue K

alkbew

urf ist herunter und die nackten

Schie­

fersteine

sind m

it Z

ement au

sgefugt.

Wie schon

erwähnt sind

seine Glocken in

den

neuen Turm übergesiedelt worde

n und als Taufkapelle hat er heute eine neu

e Berufung

erha

lten

. Der B

odenbelag,

in

sehr kurzer Zeit von

eine

m einzigen Arbeiter der Firm

a Pütz

gelegt, besteht au

s 35 :35 cm

gro

ssen hellgraue

n Flatten.

Altäre und

Chor sind

mit Marmor ausgelegt

. Da viele Pfarreien na

ch dem

Krieg

oder sogar sch

warzen

Marmor in

ihren Kirchen bevorzugten, hat man

hier Com

­ blanch

ien

gewählt.

Decke und

Wände hat die A

nstreicher

firma P. Rog

er nach müh

evollem A

bkratzen

- d

ie Arbeiter haben

hierbe

i viel Staub

schlucken m

üssen, da die Verwendu

ng von

Wasser

unan

gebracht gewesen wär

e - mit e

inem

anheim

elnd

en mau

sgrauen

Ton

üb

erzogen. B

ei d

iesen

Arbeiten

benutzten

sie

ein

Stah

lgerüst der Firm

a H

. Pütz aus

Ettelbr

ück,

Die Schreinerarbe

iten

: Renov

ierung

des Predigtstuhles,

der Neb

enaltäre, Kirchen

­ portal

, Be

ichtstüh

le, usw. w

urde

n in d

er Schreinerei P

ierre Wen

y in V

iand

en vollführt.

Die Heizung

, eine rnazoutbetriebene

Warmlufthe

izung, die auch a

ls En

tlüftung

dienen kann, stammt von der Firm

a Dravo

. Die M

asch

inenanlagen

befinden

sich in

dem R

aum ü

ber der Sa

kristei.

An

Stelle der alten K

irchen

bänk

e, die z

. T. be

schädigt w

aren und

auc

h viel P

latz

einnah

men

, sind

Kirchen

stüh

le getreten

. Nicht zu

verg

essen

sind

die hüb

schen

Glasfen

ster von

der Firma Linster

, Mon

dorf

. Fü

r die Entwür

fe zeichne

t Croat verantw

ortlich

. Die 6

Fen

ster des H

auptschiffes stellen a

uf der Frauenseite die hl. Theresia

von

Lisieux

, die hl. Lu

cia un

d die hl. Anna, und

auf der M

ännerseite den h

l. Georg

, den

hl. Perm

inus

und

den

hl. Hub

ertu

s dar. Die zwei Fenster im

Chor un

d auf der Empore

sind

einfacher gehalten, doch enthalten

sie die Wap

pen un

serer Kirch

enfürsten, näm

­ lich

von Mgr. Ph

ilipp

e, M

gr. Lom

mel, Mgr. Mangers und

von

S. H

. Pa

pst Pius

XII.

Eine

wundervolle R

osoce

ziert die

Vorderfront.

Zu

erwähnen

bleibt hierbe

i, da

ss sämtliche Fenster

von

Pfarrk

indern gestiftet

wurden; ihre Nam

en sind übrigens

in de

n betreffend

en Fen

stern

verewigt. - V

or der

Renov

ierung

befand sich noch

ein Fenster hinter dem H

auptaltar. D

a da

s Licht dieses

Fensters nur störend w

irkte, ist das

Fen

ster zug

emau

ert worden.

Heute erstrahlt das C

hor in g

leichm

ässig

helle

m S

chein, c

lank

einer elektrischen

Anlag

e der Firm

a Besselin

g au

s Viand

en.

Die Kirchentreppen

und

der harm

onisch an

die Kirch

e sic

h fügend

er V

orplatz,

laden wirklich zum Betreten de

s Gotteshau

ses ein. Sie sind da

s Werk von Staatsarchitekt

des Urban

ismus

Luja

und vo

n Unternehm

er T

heis-V

inandy, Viand

en.

Und

noch

lauf

en P

läne w

eiterer Arbeiten. D

er K

irchhof soll au

s dem D

orfinn

ern

verschwinden. An

seiner Stelle

soll

ein

schöner Rasenplatz mit einem

Monum

ent aux

Morts erstehen

. Die gan

ze Pfarrei, und

besond

ers Stolzemburg, kann wirklich

stolz auf seine Pfarr­

kirche

sein.

Mög

e da

s Äussere aber für

die

Vorüb

ergehend

en un

d die

Eintretenden

nicht

Hauptsache bleiben, son

dern ein A

nsporn zum

Geb

ete

sein

! L. Kug

ener

Page 43: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

-n,-

Page 44: PANNEWIPPCHEN - Syndicat d'Initiative Stolzembourg · nach Norwegen und brachte es, als er in den Ruhestand trat, mit nach Luxemburg zurück. Nach seinem Ableben wurde es von den

I ,i:,. N I

Das

Pfar

rlebe

n in Stolze

mbu

rg.

Der W

iederaufba

u un

seres Gotteshau

ses,

der Neubau d

es P

farrhauses und

das

Einrichten

eine

s Pfarrsaales wären zw

ecklos

, wenn

das Pfarrleb

en in Stolzemburg

erlahm

en w

ürde

. In der V

ergang

enheit

war das

geistige Leb

en unseres D

orfes sehr rege, A

ls Bew

eis

dazu d

ient unter and

erm der B

eitrag

, den die

Pfarre

i zur

Weltkirche

leistete

. Im

Dienste G

otte

s stehen heute noch die folgenden

Pfarrkinder:

S. E

xz. Mgr. Jo

seph

Man

gers,

1932

Apo

st. Vikar in Oslo

seit

1953

Bischof

von

Oslo.

Steffen

Antoine

, Ahm

sen Hanno

ver.

Rau

sch Jean

, Toong

abbie Australien.

Gœrgen Jean, R

oma Monteverde,

alle au

s dem Mar

isten

- Orden

. Als

Orden

sschwestern wirken

noch

13 Stolzem­

burgerinne

n und

zwar 10 be

i den

Schw

estern der chr

istlichen Lehre

: Sœ

ur H

uberta, geb. Ann

e Gœrgen in

Soheit Tinlot

(Belgiqu

e);

-Sœur R

osa, geb

. Elisab

eth Graef in

Oberkorn;

Sœur M

argu

erite, geb

. Martha Hus

s in T

oul

(Frankreich);

Sœur M

arthe, g

eb. Marie H

uss,

Normalschu

le L

uxem

burg

; Sœ

ur Sophie, geb

. Su

zann

e Man

gers, in Bad

onvillers (Frankreich);

Sœur N

atha

lie, geb.

Mar

ie M

angers in

Bône

, (Algérie);

Sœur C

yprienne

, geb.

Ann

e-Mar

ie M

angers, in L

unév

ille

(Frankreich);

Sœur M

arguerite, geb

. Su

zann

e Nosbu

sch, in Gorcy (Frankreich);

Sœur G

ermaine

, geb.

Suzanne N

osbu

sch, in

Lun

éville

(Frankreich);

Sœur T

héodora, geb

. Marie-Josephine

Weiler,

in P

etingen.

au

s dem O

rden d

er S

chwestern v

on d

er h

l. Elisab

eth:

Sœur M

arie-Christin

e, geb

. Clara B

isen

ius,

in M

andorf

; be

i der Kon

gregation

St. Cha

rles d

e Lyon;

Sœur L

idwine, geb

. Catherine N

osbu

sch, in

Belfeau

x Fribourg;

bei den

Fran

ziskus

Xav

ier

Schw

estern

: Sœ

ur C

onsolata

, geb.

Margu

erite Fa

ndel, in A

rendal (Norwegen).

Diese schön

e Zah

l reicht d

er O

rtscha

ft zur größten

Ehre. Sie

soll

ein

Ansporn

sein für ede

lgesinnte Knaben und Mädchen aus

Stolzem

burg.

Auf diesen Weg im

Dienste

der Kirch

e solle

n sie führen G

ebet und

häu

figer E

mpfang der Sa

kram

ente in un

serm

neuen Gotteshau

s nebst aktiv

er M

itarbe

it in der katho

lischen A

ktion.

Im

Lau

fe dieses Jahres konnte die kath. A

ktion wieder neu erblüh

en. D

ie ,,Kanner­

Aktion" kaufte

zweiun

ddreissig Heidenk

inder

los be

i Gelegenheit

der Glockenweihe

. lm

Aufba

u sind: dieJ

ongbau

ern-Sektion mit fünfzehn

Mitgliedern

, die katho

lische

Männer-Aktion

mit

fünfundz

wan

zig

und

die

LJM

-Sektio

n mit

eben

falls fünfzehn

Mitgliedern

. Die LJM

-Sektio

n unternah

m eine Pilgerfahrt na

ch M

aria-E

insiedeln

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... zum 4. Mal

Zum vierten Mal wird zwischen Stolzemburg und Keppeshausen eine neue Brücke errichtet. Nach der

Sprengung der ersten ,,Eselsbrücke" im zweiten Welt­ krieg und dem Abriss der zweiten, 1956 errichteten Steinbrücke wird nun auch die 1962 erbaute Wehrbrücke abgerissen und neu gebaut.

Erneuerung des Oberbaus der Brücke Stolzemburg / Keppeshausen

Die Brücke in Stolzemburg wird in regelmäßigen Ab­ ständen seitens der LBM-Gerolstein (Landesbetrieb für

Mobilität) und der Administration des Ponts et Chaus­ sées auf ihren Bauzustand überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass sich der Brückenoberbau in einem we­ niger guten Zustand befindet und es sich nicht mehr lohnt, diesen zu sanieren. Zudem entspricht die stati­ sche Berechnung der Tragfähigkeit nicht mehr den heu­ tigen Vorschriften und Normen. Daher haben die luxem­ burger und die deutsche Straßenbauverwaltung sich entschlossen, den gesamten Brückenoberbau abzureißen und komplett zu erneuern.

Da nun die SEO plant, für die Erweiterung des Kraftwer­ kes Vianden um eine 11.Maschine den Maximalstau im Unterbecken um 0,50m zu erhöhen, muss die Brücke

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Lageplan der Brücke Keppeshausen-Stolzemburg vor 1961

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wasserwelle frei durchfließen kann. Diese zusätzliche Maßnahme wird von den zuständigen Verwaltungen bei der Planung des Neubaus mit berücksichtigt.

Am Brückenunterbau mit seinen Wehrklappen und Tur­ binen, für den die SEO zuständig ist, wird nichts verän­ dert. Auch das alte Zollhaus bleibt erhalten.

Bauarbeiten in 2011

Oie Neubauarbeiten sind für das Jahr 2011 geplant. Die Gesamtbauzeit inklusive allen Vorbereitungsmaßnah­ men ist mit 12 Monaten angesetzt. Oie reine Bauzeit wird etwa 8 Monate betragen.

Während dieser Zeit wird der Straßenverkehr auf deutscher und luxemburger Seite um­ geleitet. Für den Fußgänger­ verkehr wird eine provisori­ sche Behelfsbrücke unterhalb der Baustelle eingerichtet. Der Bauzeitraum soll durch die zuständigen Verwaltun­ gen in Zusammenarbeit mit den Gemeindeverwaltungen so abgestimmt werden, dass die potentiellen Nutzer der bestehenden Brücke mög­ lichst wenige Einschränkun­ gen in Kauf nehmen müssen.

Gewölbte Brückenkonstruktion In Anlehnung an die ursprüngliche, sogenannte Buckel­ brücke wird der neue Brückenoberbau ebenfalls leicht gewölbt sein. Neben dem ästhetisch angenehmeren Er­ scheinungsbild hat dies auch technische Vorteile in Be­ zug auf die seitlichen Straßenanschlüsse und den freien Querschnitt unter der Fahrbahnplatte und deren Träger­ konstruktion. Letztere besteht aus mehreren, leicht ge­ bogenen Stahlträgern, welche nebeneinander gestellt und nach der Montage mit Beton ausgegossen werden. Die seitlichen Überstände, welche später die Bürgerstei­ gelemente tragen, werden mit betoniert.

Claude Tonino

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Inhaltsverzeichnis

Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Erinnerung an Sonja Weis

Erinnerung an Nic Graeff

10

11

Besinnliche Gedanken zum Heimgang von Nic Graeff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Erinnerungen eines Halb-Stolzemburgers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Vom ersten Pfarrer in Stolzemburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Die Kirche von Stolzemburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Postkarten Café Golumbeck. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Fotoreportage von der Pflanzenbörse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Einweihung der Pfarrkirche 12.09.1955 (Auszug aus der Broschüre) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

... zum 4. Mal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Sponsoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Die Veröffentlichung der einzelnen Artikel geschieht auf eigene Verantwortung der Autoren.

Ein herzliches Dankeschön all denen, die mit Fotos, Ansichtskarten und Broschüren zur Illustration dieser Nummer beigetragen haben:

Biewer Edy Emmerich Jos Feltes René Heinen Jean Hennes Francis Hoffmann Fernand Jans Francis Kartheiser Nico

Kieffer Marc Lipperts-Groeff Luxemburger Wort Naturpark Our (Raymond Clement) Theis Erny Tonino Claude Wagner Armand Zanter Fernand

Druck:

saint-paul luxembourg

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