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Parklandschaft Gatow Berlin Spandau Urbane Landwirtschaft Offener Landschaftsplanerischer Wettbewerb Auslobung

Parklandschaft Gatow Berlin Spandau Urbane … · Brandenburg und ist Bestandteil des Regionalparks Döberitzer Heide. Das ... Dr. Michael Gödde Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,

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  • Parklandschaft Gatow Berlin Spandau Urbane Landwirtschaft

    Offener Landschaftsplanerischer Wettbewerb

    Auslobung

  • Offener landschaftsplanerischer Wettbewerb Parklandschaft Gatow Urbane Landwirtschaft Berlin Spandau

    Auslobung

    Berlin, Dezember 2010

  • Herausgeber und Wettbewerbsdurchfhrung Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung Stdtebau und Projekte Referat II D Brckenstrae 6 10179 Berlin

    Bearbeitung der Auslobungsunterlagen FUGMANN JANOTTA Bro fr Landschaftsarchitektur und Landschaftsentwicklung BDLA

    Titelbild Bundesanstalt fr Immobilienaufgaben

    Druck A & W Digitaldruck, Berlin

  • 1 WB Parklandschaft Gatow

    Inhalt

    Anlass und Ziel 3

    Teil 1 Verfahren 4 1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer 4 1.4 Teilnahmeberechtigung 6 1.5 Preisgericht und Vorprfung 7 1.6 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen 9 1.7 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten 9 1.8 Ortsbesichtigung, Rckfragen 10 1.9 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen 11 1.10 Geforderte Leistungen 11 1.11 Beurteilungsverfahren und Vorprfung 14 1.12 Preise und Anerkennungen 14 1.13 Weitere Bearbeitung 14 1.14 Eigentum und Urheberrecht 15 1.15 Verfassererklrung 15 1.16 Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung der Arbeiten 15 1.17 Haftung und Rckgabe 15 1.18 Zusammenfassung der Termine 16

    Teil 2 Bestand und Planung 17 2.1 Lage des Wettbewerbsgebietes 17 2.2 Abgrenzung des Wettbewerbsgebietes 17 2.3 Historische Entwicklung 19 2.4.1 Eigentumsverhltnisse 22 2.4.2 Verkehrliche Erschlieung 22 2.4.3 Nutzungen im Wettbewerbsgebiet 24 2.4.4 Wegebeziehungen 25 2.4.5 Luftwaffenmuseum 26 2.5. Landwirtschaftliche Nutzungen 27 2.6.1 Geologie, Bodenverhltnisse 28 2.6.2 Altlasten 29 2.6.3 Grundwasser 31 2.6.4 Biotop- und Artenschutz 31 2.6.5 Landschaftsbild 32 2.7 bergeordnete planungsrechtliche Bindungen 36 2.7.1 Gemeinsamer Landesentwicklungsplan fr den engeren

    Verflechtungsraum Brandenburg Berlin (LEP e V, 2009) 36 2.7.2 Flchennutzungsplanung Berlin (Stand 2004) 37 2.7.3 Landschaftsprogramm / Artenschutzprogramm Berlin (1994) 38 2.8 Planungsrechtliche Bindungen 41 2.8.1 Bebauungsplan VIII - 422 Ehemaliger Flugplatz Gatow 41 2.8.2 Denkmalschutz 44 2.8.3 Altlastensanierung 45 2.8.4 Gasdruckregelanlage 46 2.8.5 Wasserversorgungsleitung 46 2.9 bergeordnete Konzeptionen 46 2.10 Umsetzungsorientierte Konzeptionen 47 2.11 Realisierte Vorhaben 50 2.12 Konzept Urbane Landwirtschaft 54

  • 2 WB Parklandschaft Gatow

    Teil 3 Wettbewerbsaufgabe 59 3.1 bergeordnete Ziele 59 3.2 Landschaftsplanerische Aufgabenstellung 60 3.2.1 Allgemeine Zielsetzung 60 3.2.2 Funktionale Zielsetzung 61 3.3 Zielsetzung Urbane Landwirtschaft 64 3.4 Mblierung 66 3.5 Vorhandene Gehlzstrukturen 66 3.6 Darstellung 66 3.7 Kostenrahmen und Umsetzung 66 3.8 Kriterien fr die Beurteilung durch das Preisgericht 67

    Literaturverzeichnis 68

    Abbildungsverzeichnis 69

    Fotoverzeichnis 69

    Anhang 71

  • 3 WB Parklandschaft Gatow / Anlass und Ziel

    Anlass und Ziel

    Im Zusammenhang mit dem fortschreitenden Wohnungsneubau auf dem westlichen Teil der Landebahnen des ehemaligen Flugplatzes Gatow in Berlin Spandau ist vorgesehen, zwischen der sich entwickelnden Wohnsiedlung `Landstadt Gatow, der gegenberliegenden Gatower Heide, der Potsdamer Chaussee und dem angrenzenden Areal des Luftwaffenmuseums eine Parklandschaft von etwa 90 ha Gre zu errichten. Das Wettbewerbsgebiet grenzt unmittelbar an das Land Brandenburg und ist Bestandteil des Regionalparks Dberitzer Heide. Das stdtebauliche Gesamtkonzept fr die Landstadt Gatow wurde in einem 1997 entschiedenen stdtebaulichen Realisierungswettbewerb entwickelt. Auf der Basis des berarbeiteten Wettbewerbsergebnisses soll nun in diesem landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb die Parklandschaft Gatow konkretisiert werden.

    Ziel ist es, ein landschaftsgestalterisches Gesamtkonzept zu entwickeln, welches identittsstiftende Wirkung fr den im Bau befindlichen Siedlungsbereich hat. Aus der Geschichte des Raums, aus den natrlichen Gegebenheiten, alten und neuen Blickachsen und Wegeverbindungen sowie benachbarten Nutzungen lsst sich eine Vielzahl von Themen ableiten, die zu einem in sich schlssigen Entwurf zusammengefgt werden knnen. Mit dem integrierten Konzept der urbanen Landwirtschaft soll ein attraktiver Landschafts- und Erholungsraum geschaffen werden, der auf Allianzen von Landwirtschaft und Stadt aufbaut. Diese Allianzen sollen im Rahmen des Konzeptentwurfes genutzt und gestrkt werden. Ihr Grundmuster besteht darin, dass ber landwirtschaftliche Nutzungen Produkte und Service fr die Stdter angeboten werden und somit die Attraktivitt der Landschaft als Erholungsraum gesteigert wird. Von der konzeptionellen Gesamtlsung wird eine ber die Region hinausreichende Ausstrahlung erwartet.

    Verbindliche Vorgabe fr die Gestaltung der Parklandschaft ist das Ausgleichskonzept zum Bebauungsplan VIII-422. Die darin vorgesehene Verteilung von Offenflchen mit Wiesen und Hochstaudenfluren sowie Gehlzbestnden ist im Wesentlichen einzuhalten. Die vorhandenen Vegetationsstrukturen bieten einer Vielzahl von berlinweit gefhrdeten Tierarten Lebensraum. Dieser soll erhalten bleiben. Gleichzeitig ist eine kostengnstige Pflege fr die Freiflchen in erheblichen Umfang zu gewhrleisten. Dazu soll das Konzept der Urbanen Landwirtschaft beitragen.

    Die Parklandschaft soll insgesamt in Bereiche mit verschiedenen Nutzungsschwerpunkten und -intensitten gegliedert sein. Durch landschaftsgestalterische Mittel sind die Teilbereiche zu einer zusammenhngenden Anlage zu entwickeln. Der Pflege- und Unterhaltungsaufwand ist in allen Bereichen mglichst extensiv zu halten. Der Landschaftsraum ist als weitrumig zusammenhngende, offene Freiflche mit nur wenigen gliedernden Elementen zu entwickeln. Die landwirtschaftlichen Nutzungen sollen in diesen Raum integriert werden. Die Ausgestaltung hat die Bildung ausgeprgter Raumabfolgen, Blickbeziehungen und Wegeverbindungen zum Ziel und soll eine Ergnzung zum Freiraumangebot der angrenzenden Wohnsiedlung Landstadt Gatow bieten.

  • 4 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    Teil 1 Verfahren

    1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer

    Auslober Auslober des Wettbewerbes ist das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung Berlin (SenStadt) in Kooperation mit dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Spandau von Berlin.

    Bauherr Bundesanstalt fr Immobilienaufgaben (BImA) Hauptstelle Berlin Fasanenstrae 87 10623 Berlin Tel.: 030 / 3181 3230, Fax: 030 / 3181 1460 e-mail: [email protected]

    vertreten durch Bundesamt fr Bauwesen und Raumordnung (BBR) Referat V Pommernallee 4 14052 Berlin Tel.: 030 / 401 8827 [email protected]

    Wettbewerbsdurchfhrung Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung Abteilung II Stdtebau und Projekte Brckenstrae 6 10179 Berlin-Mitte Almut Jirku, II D 21 Tel.: 030 / 9025 2018, Fax: 030 / 9025 2535 e-mail: [email protected]

    Mit der Erstellung der Auslobung beauftragt Fr den landschaftsplanerischen Teil: FUGMANN JANOTTA Bro fr Landschaftsarchitektur und Landschaftsentwicklung Belziger Strae 25, 10823 Berlin Tel.: 030 / 700 1196 0, Fax: 030 / 700 1196 22 e-mail: [email protected]

    Fr den Teil Urbane Landwirtschaft: Dr. Carlo W. Becker Becker Giseke Mohren Richard bgmr Landschaftsarchitekten Prager Platz 6, 10779 Berlin Tel.: 030 / 214 59 59 0, Fax: 030 / 214 5959 13 e-mail: [email protected]

    mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]

  • 5 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    1.2 Art des Verfahrens

    Die Auslobung erfolgt als offener Wettbewerb fr Landschaftsarchitekten. Das gesamte Verfahren ist bis zum Abschluss anonym.

    Kommunikation Die Wettbewerbssprache ist Deutsch. Die Kommunikation mit den Teilnehmern erfolgt ber Internet.

    Anmeldung Die Teilnehmer sind aufgefordert, sich unter der Adresse www.wettbewerbe-aktuell.de/wettbewerbe/3/teilnehmerbereich.html fr den Wettbewerb anzumelden. Falls noch nicht vorhanden, muss ein Login ber wettbewerbe-aktuell erstellt werden. Nach erfolgreicher Erstellung des Logins erhalten die Teilnehmer eine Benachrichtigung mit ihren Zugangsdaten fr den eingeschrnkten Teilnehmerbereich per E-Mail.

    In dem Teilnehmerbereich stehen ab dem 20.12.2010 alle dem Wettbewerb zugehrigen Unterlagen bereit. Alle Informationen, die whrend des Verfahrens versendet werden, werden an die E-Mail-Adresse gesendet, die im Bereich Persnliche Daten vom Teilnehmer unter Ansprechpartner hinterlegt ist.

    1.3 Richtlinien fr Wettbewerbe Dem Wettbewerb liegen die Richtlinien fr Planungswettbewerbe (RPW 2008) sowie das Rundschreiben SenStadt VI A Nr. 06 / 2009 (Einfhrung der RPW 2008) zugrunde, soweit nachstehend nichts anderes ausgefhrt ist.

    Die Architektenkammer wirkt vor, whrend und nach dem Wettbewerb beratend mit, sie registriert den Wettbewerb. Mit der Registrierung wird besttigt, dass die Auslobungsbedingungen der Richtlinie entsprechen. Die besonderen Bestimmungen fr ffentliche Auftraggeber (RPW 2008, 9) sind anzuwenden. Der Wettbewerb wird bei der Architektenkammer Berlin unter der Registrier-Nr. B-2010-24 gefhrt.

    Einverstndnis Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverstndige, Vorprfer und Gast erklrt sich durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren mit den vorliegenden Teilnahmebedingungen und der Anwendung der RPW 2008 einverstanden. Verlautbarungen jeder Art ber Inhalt und Ablauf vor und whrend der Laufzeit des Wettbewerbsverfahrens, einschlielich der Verffentlichung der Wettbewerbsergebnisse, drfen nur ber die Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung, Referat II D, abgegeben werden.

    Datenschutz Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverstndige, Vorprfer, Gast und Auftragnehmer willigt durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren ein, dass seine personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit dem o.g. Wettbewerb bei der Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung in Form einer automatisierten Datei gefhrt werden. Diese Einwilligung ist auf der Verfasser- bzw. auf der Zustimmungserklrung zu besttigen. Eingetragen werden Name, Anschrift, Telefon, Bankverbindung, Beauftragung im Wettbewerb, Kammermitgliedschaft und Berufsbezeichnung. Nach Abschluss des Verfahrens knnen auf Wunsch diese Daten gelscht werden (durch Vermerk auf der Verfassererklrung).

    www.wettbewerbe-aktuell.de/wettbewerbe/3/teilnehmerbereich.html

  • 6 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    Gem 6 des novellierten Datenschutzgesetzes ist die Einwilligung der Betroffenen notwendig, da eine spezielle Rechtsgrundlage fr die Fhrung dieser Datei fehlt.

    Vergabekammerffentliche Auftrge, die gem den Vergabevorschriften der EU vergeben werden mssen, unterliegen einem Rechtsschutzverfahren. Fr die ffentlichen Auftraggeber des Landes Berlin wird dieses Verfahren vor der Vergabekammer des Landes Berlin gefhrt.

    Vergabekammer des Landes Berlin Martin-Luther-Strae 105 10825 Berlin Tel.: +49 (0)30 9013 8316 Fax: +49 (0)30 9013 7613

    1.4 Teilnahmeberechtigung

    Berechtigt zur Teilnahme am Wettbewerb sind gem der Anzeige im Supplement des Amtsblatts der europischen Gemeinschaft Landschaftsarchitekten.

    Natrliche Personen, die am Tage der Auslobung im Zulassungsbereich ansssig sind und gem Rechtsvorschriften ihres Heimatstaates zur Fhrung der Berufsbezeichnung Landschaftsarchitekt berechtigt sind. Ist in dem jeweiligen Heimatstaat die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfllt die fachliche Voraussetzung als Architekt, wer ber ein Diplom, Prfungszeugnis oder sonstige Befhigungsnachweise verfgt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 85/384/EWG des Rates vom 10. Juni 1985 (EG-Architektenrichtlinie) oder fr Beratende Ingenieure, Ingenieure nach der Richtlinie 89/48/EWG des Rates vom 21. Dezember 1988 (EG Hochschuldiplomrichtlinie) gewhrleistet ist,

    Juristische Personen, sofern deren satzungsmiger Geschftszweck auf Planungsleistungen ausgerichtet ist und der Wettbewerbsaufgabe entspricht und einer der Gesellschafter oder einer der bevollmchtigten Vertreter und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die an natrliche Personen gestellten Anforderungen erfllt.

    Bei Arbeitsgemeinschaften muss jedes Mitglied teilnahmeberechtigt sein. Teilnahmehindernisse sind nach RPW 4 Abs. 2 geregelt. Eine Beteiligung auch einzelner Mitglieder von Arbeitsgemeinschaften an mehr als einer Arbeitsgemeinschaft ist unzulssig und fhrt zum Ausschluss aller davon betroffenen Arbeitsgemeinschaften. Fachberater unterliegen nicht den genannten Teilnahmebedingungen.

    Ausgeschlossen von der Teilnahme am Wettbewerb sind Personen, die unmittelbar an der Ausarbeitung der Wettbewerbsaufgabe und der Auslobung beteiligt waren, sowie smtliche am Preisgerichtsverfahren und der Vorprfung beteiligte Personen. Gleiches gilt fr deren Ehepartner, Verwandte und Verschwgerte ersten und zweiten Grades sowie deren stndige Geschfts- oder Projektpartner.

    Den Wettbewerbsteilnehmern wird empfohlen, wettbewerbsbegleitend einen Fachberater fr landwirtschaftliche Fragestellungen zu konsultieren.

  • 7 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    1.5 Preisgericht und Vorprfung

    Fachpreisrichter/Innen

    Stellvertretende Fachpreisrichter/Innen

    Sachpreisrichter/Innen

    stellvertretende Sachpreisrichter/Innen

    Dr. Carlo W. Becker Landschaftsarchitekt, Berlin

    Andrea Gebhard Landschaftsarchitektin, Mnchen

    Prof. Karin Helms Landschaftsarchitektin, Paris

    Prof. Dr. Andreas Kipar Landschaftsarchitekt, Duisburg/Mailand

    Margot Gerke Architektin, Berlin

    Jens Henningsen Landschaftsarchitekt, Berlin

    Dirk Sadtler Landschaftsarchitekt, Berlin

    Anna Viader Landschaftsarchitektin, Berlin

    Wolf von Horlacher Architekt, Berlin

    Manfred Khne Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung,

    Abteilungsleiter Stdtebau und Projekte

    Carsten Rding Bezirksamt Spandau von Berlin, Stadtrat

    Horst Grothues Bundesministerium fr Verkehr, Bau und

    Stadtentwicklung

    Heidrun Hendricks Bundesanstalt fr Immobilienaufgaben

    Dr. Michael Gdde Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung,

    Referat Naturschutz, Landschaftsplanung

    und Forstwesen

    Elke Hube Bezirksamt Spandau, Leiterin des

    Naturschutz- und Grnflchenantes

  • 8 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    Prof. Dr. Hagen Eyink Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

    Renate Siewert Bundesanstalt fr Immobilienaufgaben

    Sachverstndige Dr. Birgit Knig (ohne Stimmrecht) Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung,

    Abteilung Stadt und Freiraumplanung Referat Naturschutz, Landschaftsplanung und Forstwesen

    Stephan Btz Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung, Abteilung Stadt und Freiraumplanung Referat Freiraumplanung und Stadtgrn

    Annalie Schoen/Ellen Mickley Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung Entwicklungsmanahme Hauptstadt

    Stefan Pasch Bezirksamt Spandau von Berlin Naturschutz- und Grnflchenamt

    Hans-Werner Pillhofer Bezirksamt Spandau von Berlin Naturschutz- und Grnflchenamt

    Alexander Tietze Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

    Michael Berg Bundesamt fr Bauwesen und Raumordnung

    Karina Reichhardt Bundesamt fr Bauwesen und Raumordnung

    Dr. Ralf-Gunter Leonhardt Luftwaffenmuseum

    Elmar Lakenberg Berliner Forsten

    N.N Landwirtschaft

    Vorprfung Leitung der Vorprfung: Harald Fugmann, (ohne Stimmrecht) Martin Janotta

    Landschaftsarchitekten, Berlin

    Die Vorprfung wird bei Bedarf verstrkt

  • 9 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    Gste (ohne Stimmrecht)

    Sven Romeike Bundesanstalt fr Immobilienaufgaben

    N.N Vertreter der Bezirksverordnetenversammlung Spandau von Berlin

    N.N Frderverein Regionalpark Dberitzer Heide e.V.

    N.N Landkreis Potsdam Mittelmark

    Perpetua Rausch Architektenkammer Berlin

    N.N Landschaftspflegeverband

    1.6 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen

    Im Teilnehmerbereich werden smtliche Wettbewerbsunterlagen zum Download zur Verfgung gestellt. Wettbewerbsunterlagen knnen nur auf diesem Weg abgerufen werden. Eine Zusendung per Post erfolgt nicht. Die Unterlagen knnen ab dem 20.12.2010 heruntergeladen werden. Zur Anmeldung zum Wettbewerb siehe Punkt 1.2 der Auslobung.

    1.7 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten

    Die Arbeiten sind am 08.04.2011 von 14.00 bis 17.00 Uhr bei der

    Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren Brckenstrae 6 Jannowitzcenter 10179 Berlin Raum Nr. 4.026

    abzugeben oder am selben Tag oder davor liegend per Post- oder Kurierdienst einzureichen. Bei der Einreichung durch Post- oder Kurierdienst ist eine Kopie des Aufgabebelegs in gleicher anonymisierter Weise wie die Arbeit selbst, mit der Kennziffer versehen an den Auslober nachzusenden.

    Die Wettbewerbsarbeiten sind zur Wahrung der Anonymitt in verschlossenem Zustand ohne Absender oder sonstigen Hinweis auf den Verfasser, aber mit der Kennzahl und dem Vermerk Wettbewerb Parklandschaft Gatow einzureichen. Bei Zustellung durch Post- oder Kurierdienst ist der Empfnger als Absender anzugeben. Der Verfasser trgt die Verantwortung, dass die geforderten Leistungen bis zum 22.04.2011 vorliegen.

    Bei Einlieferung durch Post- oder Kurierdienst (porto- und zustellungsfrei fr den Empfnger) gilt die Einlieferungsfrist als erfllt, wenn der

  • 10 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    Aufgabestempel das Datum des 08.04.2011 oder eines davor liegenden Tages trgt. Der Verfasser selbst ist fr die Lesbarkeit des Aufgabestempels auf der Sendung verantwortlich. Versptet eingegangene Arbeiten, deren Aufgabestempel/Aufgabebeleg fehlt, unleserlich oder unvollstndig ist oder dessen Richtigkeit angezweifelt wird, werden vorbehaltlich des spteren Nachweises zeitgerechter Einlieferung, den der Teilnehmer zu erbringen hat, mitbeurteilt. Bei Einreichung durch Post- oder Kurierdienst ist eine Kopie des Aufgabebeleges in gleicher anonymisierter Weise wie die Arbeit selbst, mit der Kennziffer versehen, an den Auslober nachzu-senden.

    Die Teilnehmer knnen berprfen, ob ihre Wettbewerbsarbeiten beim Auslober eingegangen sind. Auf der Seite bersicht werden die Kennzahlen der beim Auslober eingetroffenen Arbeiten verffentlicht.

    Kennzeichnung der Arbeiten Die Wettbewerbsarbeiten sind in allen Stcken nur durch eine gleichlautende Kennzahl zu bezeichnen. Sie ist aus sechs arabischen Ziffern zu bilden und in einer Gre von 1 cm Hhe und 4 cm Breite auf jedem Blatt und Schriftstck in der rechten oberen Ecke anzubringen. Die Zahl ist vom Teilnehmer selbst zu whlen.

    Der Wettbewerbsverfasser hat die Verfassererklrung mit seiner Anschrift in einem verschlossenen und undurchsichtigen Umschlag mit der gleichen Kennzahl abzugeben, mit der er seine Wettbewerbsarbeit gekennzeichnet hat. Dieser Umschlag ist gleichzeitig mit der Wettbewerbsarbeit abzugeben.

    1.8 Ortsbesichtigung, Rckfragen

    Informationsveranstaltung Am 21. Januar 2011 wird eine Informationsveranstaltung mit Begehung des Wettbewerbsgebietes fr die Wettbewerbsteilnehmer durchgefhrt. Ein zweiter Termin wird Ende Februar stattfinden. Da aufgrund der Komplexitt der Aufgabenstellung eine gute Kenntnis des Wettbewerbsgebiets unbedingt notwendig ist, wird den Teilnehmern dringend empfohlen, an mindestens einer der zwei Ortsbesichtigungen teilzunehmen.

    Rckfragen Rckfragen knnen bis zum 28.01.2011 nur im Rckfragenforum des Teilnehmerbereichs gestellt werden. Alle gestellten Fragen werden dort direkt und anonym angezeigt. Dadurch ist es mglich, dass alle Teilnehmer bereits gestellte Fragen nachlesen knnen. Jeder Teilnehmer ist verpflichtet selbst zu berprfen, dass seine gestellten Fragen im Rckfragenforum angezeigt werden. Rckfragen knnen nur auf diesem Weg gestellt werden. Beim Stellen der Rckfragen ist auf das entsprechende Thema der Ausschreibung Bezug zu nehmen. Die Rckfragen werden ggf. mit dem Preisgericht errtert und anschlieend beantwortet. Die Antworten auf die Rckfragen werden sptestens am 08.02.2011 im Teilnehmerbereich verffentlicht. Das Rckfragen-Protokoll ist Bestandteil der Ausschreibung.

    E-Mail Verteiler whrend des Wettbewerbs Die Wettbewerbs-Teilnehmer werden whrend des Wettbewerbs fortlaufend per E-Mail ber das Wettbewerbsgeschehen informiert. Der E-Mail Verteiler stellt einen zustzlichen Service fr die Teilnehmer dar. Die per Verteiler versendeten E-Mails sind nicht Bestandteil der Ausschreibung. Fr den Eingang der E-Mails beim Teilnehmer wird weder vom Auslober

  • WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren 11

    noch von wettbewerbe-aktuell Garantie bernommen. Die Teilnehmer sind deshalb angehalten, sich fortlaufend selbst ber das Verfahren im Internet zu informieren. Auf der Seite Unterlagen im Teilnehmerbereich werden alle versendeten E-Mails dargestellt und abgelegt. Nicht erhaltene E-Mails stellen deshalb keine Benachteiligung eines Teilnehmers dar.

    1.9 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen

    Die vorliegende Ausschreibung und die im Folgenden aufgefhrten Plan-unterlagen sind als Download im Internet verfgbar:

    Wettbewerbsauslobung mit Anlagen (siehe Anlagenverzeichnis), Sammlung der Rckfragen und deren schriftliche Beantwortung und die im folgenden aufgefhrten Planunterlagen.

    Informationsplne (als PDF-Datei)

    Karte von Berlin, Bezirk Spandau, Mastab 1 : 10.000 Lageplan (Bestandsplan), Mastab 1 : 10.000 Lageplan (Bestandsplan), Mastab 1 : 2.000 Luftbild, Mastab 1 : 4.000 Historische Karte, Mastab 1 : 10.000

    Arbeitsplne (als DXF-Datei, TIFF-Datei)

    ALK als .dxf im Mastab 1 : 1.000 K5 als .tif im Mastab 1 : 5.000 Orthophoto 2009 als .tif, Bodenauflsung 0,1 m

    Hinweis Jeder Teilnehmer des Wettbewerbes verpflichtet sich, die vorliegenden digitalisierten Daten und Plne nur fr die Beteiligung am Wettbewerb zu nutzen. Daten, die im Rahmen der Bearbeitung als Zwischenprodukte anfallen und nicht an den Auslober abgegeben werden, sind nach Abschluss des Wettbewerbes zu lschen.

    1.10 Geforderte Leistungen

    Von den Wettbewerbsteilnehmern sind folgende Leistungen zu erbringen:

    1. Einbindung des Wettbewerbsgebietes in den Landschaftsraum Gatow/Kladow im Mastab 1 : 10.000

    Darstellung der Wegebeziehungen unter Einbeziehung der vorhandenen und geplanten Wege

    Bercksichtigung von Blickbeziehungen bzw. der Blickweite

    2. Entwurf im Mastab 1 : 2.000

    Integrierte Darstellung des landschaftsgestalterischen Leitbildes, der Gliederung, der Raumbildung und der Art der Flchennutzung

    Einbindung des Wettbewerbsgebietes in den Raum Gatow-Kladow-Glienicker Heide unter Bercksichtigung des Wegesystems und der Blickbeziehungen, bzw. der Blickweite in Richtung Innenstadt und nach Brandenburg

    Anknpfungen an die umliegenden Frei- und Siedlungsrume in

  • 12 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    Gatow/Kladow und im Land Brandenburg Hauptwegeverbindungen, Entwicklung des Wegenetzes mit

    Nutzbarkeit fr Fugnger, Skater und Radfahrer, Anbindung an den PNV

    Gestaltkonzeption fr die bergangsbereiche zur Wohnsiedlung und zum Luftwaffenmuseum

    Gestaltkonzeption fr wichtige Orientierungspunkte, Kreuzungen und Eingangsbereiche

    Darstellung des Umgangs mit dem Relief, Verdeutlichung durch Hoch- und Tiefpunkte (Schieplatz, Kiesgrube, Aufschttung fr Altlastsanierung)

    Darstellung des Beitrages zur urbanen Landwirtschaft im Gesamtplan (Mastab 1 : 2.000)

    3. Entwurf von zwei Vertiefungsbereichen im Mastab 1 : 500 Konzeption fr den Schieplatzbereich (inkl. 2 Schnitte in frei

    whlbarem Mastab) freie Wahl des zweiten Vertiefungsbereichs

    4. Erluternde Darstellungen

    Nach freier Wahl Perspektive oder Isometrie zur Verdeutlichung der wesentlichen Entwurfsidee

    Details, Ansichten oder Schnitte in Form von Zeichnungen, Skizzen, Collagen, Fotos, Modellfotos, Fotomontagen zur Veranschaulichung wichtiger Entwurfselemente

    5. Kostenschtzung

    die zu erwartenden Kosten zur Gestaltung und Pflege der Parklandschaft sind unter Verwendung des Formblatts II (im Downloadbereich) darzustellen

    6. Ergnzende Unterlagen

    Erluterungsbericht von maximal vier Seiten DIN A 4 als lose Bltter mit folgenden Inhalten Erluterung des Entwurfs Darlegung des Pflegekonzepts zur Erhaltung der Parklandschaft

    inklusive der Pflegeintensitt auf Flchen verschiedener Nutzung Darlegung des Umgangs mit den belasteten Deponieflchen bei

    berlagernden Nutzungen Darlegung der Bercksichtigung der Ausgleichs- und

    Ersatzmanahmen

    Darlegung zum Umgang mit artenschutzrechtlichen

    Anforderungen Verkleinerungen des Entwurfs fr den Realisierungsbereich und

    den Vertiefungsbereich, schwarz-wei lesbar fr die Darstellung im Vorprfbericht

    Verfassererklrung (Formblatt I im Downloadbereich) Verzeichnis der eingereichten Unterlagen

    7. Nachweis naturschutzfachliche Kompensation

    unter Verwendung von Formblatt III ist der Nachweis zu erbringen, dass die Festsetzungen des Ausgleichskonzepts aus dem B-Plan VIII422 erfllt werden

  • 13 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    Die eingereichten Plne sollen rollbar sein. Fr die schadensfreie Aufhngung von auf Tafeln aufgezogenen Plnen wird keine Haftung bernommen. Zustzliche Leistungen, die ber die Hngeflchen hinausgehen, werden nicht bercksichtigt. Weitere Leistungen wie Modell, Dias, Video etc. sind nicht zugelassen. Nicht rollbare Plne werden nicht zurckgeschickt. Eine Abgabe in digitaler Form (CD, Diskette etc.) ist nicht zugelassen.

    Zustzlich geforderte Leistungen in digitaler Form auf CD-ROM fr Vorprfung, Ergebnisprotokoll und Verffentlichung:

    die Prsentationsplne als Windows-kompatible .tif-Datei(en) in einer Auflsung von bevorzugt 300 dpi (ggf. LZW-komprimiert)

    die Prsentationsplne als pdf-Datei(en) mit eingebundenen Pixeldarstellungen in einer Auflsung von bevorzugt 300 dpi

    Erluterungsbericht als pdf-Datei

    Als verbindliche Form der Arbeit gilt der Papierausdruck.

    Hinweise zu den geforderten digitalen Leistungen Offene Dateien aus Layout-Programmen (z.B. InDesign, QuarkExpress, Illustrator etc.) knnen nicht bercksichtigt werden. Bildmaterial, das nicht im genannten Windows-kompatiblen .tif-Format vorliegt, kann nicht bercksichtigt werden.

    Die CD-ROM selbst trgt als Titel nur die sechsstellige Kennzahl, mit der auch die schriftlichen Plne gekennzeichnet werden (z.B. 123456). Die einzelnen Dateien auf der CD-ROM mssen wie folgt benannt werden:

    Der erste Teil des Dateinamens ist die sechsstellige Kennzahl, danach folgt ein Unterstrich und anschlieend der eigentliche Dateititel, gefolgt von der Formatangabe, z.B. tif.

    Beispiele: Lageplan: 123456_lageplan.tif Prfplan: 123456_pruefplan.tif

    In den Dateinamen drfen keine Leer- und Sonderzeichen vorkommen. Die CD-ROM ist fr Windows-kompatiblen PC zu erstellen. Macintosh-Formate knnen grundstzlich nicht verwendet werden.

    Allgemeine Hinweise Jeder Teilnehmer darf nur eine Arbeit ohne Variante einreichen. Gem RPW 5 Abs. 2 werden Darstellungen, die ber die in der Auslobung geforderten Leistungen hinausgehen oder gegen bindende Vorgaben des Auslobers verstoen, von der Vorprfung ausgesondert. Farbige Darstellungen sowie erluternde Skizzen sind zugelassen.

    Fr die Prsentation der Wettbewerbsarbeiten stehen pro Wettbewerbsteilnehmer max. zwei 2 m hohe Rolltafeln mit einer Hngeflche von 1,96 m (Breite) x 1,46 m (Hhe) zur Verfgung.

    Ausschlusskriterien / Versto gegen bindende Vorgaben Es werden keine bindenden Vorgaben im Sinne der RPW 2008 5 Absatz 1 und 6 Absatz 2 formuliert. Wettbewerbsbeitrge, die whrend der Laufzeit des Wettbewerbes verffentlicht werden, verstoen gegen die in 1 Absatz 4 und 6 Absatz 2 RPW 2008 geforderte Anonymitt und sind von der Beurteilung auszu

  • 14 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    schlieen.

    1.11 Beurteilungsverfahren und Vorprfung

    Das Beurteilungsverfahren ist unter 6 Absatz 2 der RPW 2008 dargestellt. Ergnzend gilt folgendes: Die eingereichten Arbeiten werden mit Hilfe eines Kriterienkataloges vorgeprft. Bei der Erfllung dieser Aufgabe knnen die Sachverstndigen zur Untersttzung der Vorprfer hinzugezogen werden. Eine zweiphasige Vorprfung bleibt vorbehalten. Dem Preisgericht werden die Ergebnisse der Vorprfung als Entscheidungshilfe zur Verfgung gestellt, die Beurteilung der Arbeiten bleibt dem Preisgericht vorbehalten.

    1.12 Preise und Anerkennungen

    Die Wettbewerbssumme (RPW 2008 7 Absatz 2) ist auf der Basis des 39 HOAI ermittelt. Fr Preise und Anerkennungen stehen insgesamt 66.000 Euro (netto; zzgl. 19% USt.: 78.540 ) zur Verfgung. Vorgesehen ist folgende Aufteilung:

    1. Preis Euro 22.000,2. Preis Euro 18.000,-3. Preis Euro 12.000,-

    Anerkennung Euro 7.000,-Anerkennung Euro 7.000,-

    ber die Preise und Anerkennungen hinaus ist eine Kostenerstattung nicht vorgesehen. Die Preise und Anerkennungen werden nach Entscheidung des Preisgerichts unter Ausschluss des Rechtsweges zugeteilt. Das Preisgericht kann einstimmig eine andere Verteilung beschlieen oder Preisgruppen bilden. Die Umsatzsteuer von derzeit 19 % ist in den genannten Betrgen nicht enthalten und wird den inlndischen Teilnehmern zustzlich ausgezahlt.

    1.13 Weitere Bearbeitung

    Das Preisgericht gibt eine schriftliche Empfehlung fr die weitere Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe.

    Der Bauherr wird unter Wrdigung der Empfehlungen des Preisgerichts einem oder mehreren Preistrgern die weitere Bearbeitung der Aufgabe mindestens mit den Leistungsphasen 2 -5 nach 38 HOAI bertragen, sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht, insbesondere soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrundeliegende Aufgabe realisiert werden soll (RPW 2008 8 Absatz 2), unter der Voraussetzung, dass die Ausfhrung der ausgewhlten Arbeit im Kostenrahmen mglich ist. Sollte er aus wichtigen Grnden von der Beauftragung entsprechend der Empfehlung des Preisgerichts abweichen wollen, wird er unter allen Preistrgern Verhandlungen nach VOF durchfhren, im Rahmen derer er die oben genannten Leistungen an einen Preistrger vergeben wird. Eine abschnittsweise Beauftragung bleibt vorbehalten.

    Im Fall einer weiteren Bearbeitung werden die durch den Wettbewerb bereits erbrachten Leistungen der Wettbewerbsteilnehmer bis zur Hhe der Preissumme nicht erneut vergtet, wenn der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen weitgehend unverndert der weiteren

  • 15 WB Parklandschaft Gatow / Teil 1 Verfahren

    Bearbeitung zugrunde gelegt wird (RPW 2008 8 Absatz 2).

    Landschaftsarchitekten, die nicht Mitglieder der Berliner Architektenkammer sind, sind gem 6 Bau- und Architektenkammergesetz verpflichtet, sich bei Auftragserteilung im Verzeichnis auswrtiger Architekten der Architektenkammer Berlin eintragen zu lassen.

    1.14 Eigentum und Urheberrecht

    Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichneten Wettbewerbsarbeiten werden Eigentum des Auslobers. Das Urheberrecht und das Recht der Verffentlichung der Entwrfe bleiben dem Verfasser erhalten (RPW 2008 8 Absatz 3).

    Der Auslober ist berechtigt, die zu Beurteilung zugelassenen Arbeiten nach Abschluss des Wettbewerbs ohne weitere Vergtung zu dokumentieren, auszustellen und (auch ber Dritte) zu verffentlichen. Die Namen der Verfasser werden dabei genannt.

    1.15 Verfassererklrung

    Durch ihre Unterschrift in der Verfassererklrung versichern die Wettbewerbsteilnehmer, dass sie die geistigen Urheber der Wettbewerbsarbeiten, gem den Wettbewerbsbedingungen teilnahmeberechtigt, mit einer Beauftragung zur weiteren Bearbeitung einverstanden und zur fach- und termingerechten Durchfhrung in der Lage sind.

    Die Verfassererklrung befindet sich als Formblatt im Download-Bereich (Formblatt I).

    1.16 Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung der Arbeiten

    Das Ergebnis des Wettbewerbs wird (unter Vorbehalt der Prfung der Teilnahmeberechtigung) den Teilnehmern, deren Arbeit mit einem Preis oder einer Anerkennung ausgezeichnet wird, unmittelbar nach der Entscheidung des Preisgerichts, allen anderen durch bersendung des Preisgerichtsprotokolls mitgeteilt und der ffentlichkeit ber die Presse bekanntgegeben sowie unter www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/ ausstellungen angekndigt.

    Die zur Beurteilung zugelassenen Wettbewerbsarbeiten werden mit den Namen der Verfasser, der Mitarbeiter und Sonderfachleute, den Preisen und Anerkennungen , der Aufnahme in die engere Wahl und dem Preisgerichtsprotokoll ffentlich ausgestellt. Erffnung, Ort und Dauer der Ausstellung werden den Wettbewerbsteilnehmern und der Presse bekanntgegeben (RPW 2008 8 Absatz 1).

    1.17 Haftung und Rckgabe

    Fr die Beschdigung oder den Verlust der eingereichten Arbeiten haftet der Auslober nur im Fall nachweisbar schuldhaften Verhaltens. Die nicht prmierten Arbeiten von in Berlin ansssigen Teilnehmern knnen zu einem

    www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell

  • 16 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Zeitpunkt, der ihnen rechtzeitig mitgeteilt wird, bei der Senatsverwaltung fr Stadtentwicklung - II D - abgeholt werden. Die nicht in Berlin ansssigen Bros werden vom Auslober nach Ausstellung der Arbeiten schriftlich bzw. per Mail angefragt ob Interesse an einer Rcksendung ihrer Arbeiten besteht. Die Rcksendung erfolgt nur dann, wenn die Arbeiten in transportgerechter und wieder verwendbarer Verpackung eingereicht wurden.

    Werden die Arbeiten innerhalb der genannten Fristen nicht abgeholt oder zurckgefordert, so geht der Auslober davon aus, dass die betreffenden Teilnehmer das Eigentum an ihren Arbeiten aufgegeben haben und wird dann mit diesen Arbeiten nach seinem Belieben verfahren.

    1.18 Zusammenfassung der Termine

    Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen: 20.12.2010 1. Ortsbesichtigung: 21.01.2011 Rckfragen ber Internet bis: 28.01.2011 Rckfragen-Beantwortung ber Internet bis: 08.02.2011 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten: 08.04.2011 Sitzung des Preisgerichts: 19. oder 21. KW 2011 Ausstellung der Arbeiten: 21. oder 23. KW 2011

  • 17 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Teil 2 Bestand und Planung

    2.1 Lage des Wettbewerbsgebietes

    Das Wettbewerbsgebiet liegt am sdwestlichen Stadtrand von Berlin, im Sden des Bezirkes Spandau. Es grenzt unmittelbar an die Gemeinde Gro-Glienicke, Landkreis Potsdam Mittelmark im Land Brandenburg. Es ist etwa 12 Straenkilometer vom Stadtzentrum Potsdams und etwa 20 Straenkilometer vom Berliner Stadtzentrum entfernt.

    Das Wettbewerbsgebiet gehrt historisch zum Ortsteil Gatow, obwohl es mit den Siedlungsbereichen dieses Ortsteils rumlich nicht verbunden ist. Es grenzt vielmehr unmittelbar an die berwiegend von Einfamilienhusern geprgten Siedlungsgebiete des Ortsteils Kladow, mit dem neu entstehenden Siedlungsteil der Landstadt Gatow.

    Abb. 1: Lage im Stadtgebiet (Datengrundlage: K50 Berlin, SenStadt 2009)

    2.2 Abgrenzung des Wettbewerbsgebietes

    Das Wettbewerbsgebiet umfasst im wesentlichen den Bereich des ehemaligen Schiebungsplatzes, den westlichen Teil der ehemaligen Start- und Landebahnen sowie die Deponieflchen und die Kiesgrube. Es wird von folgenden Flchen, Straen oder Einrichtungen begrenzt:

    im Nordwesten von der Potsdamer Chaussee (Bundesstrae B 2), im Nordosten von der Gatower Heide und der angrenzenden

    Splittersiedlung Habichtswald, im Westen und Sdwesten von der Wohnsiedlung Kuckuck und dem

    Baufeld der neuentstehenden Wohnsiedlung Landstadt Gatow, im Sdosten vom Luftwaffenmuseum und dem sdlichen Antennenfeld

    innerhalb des Gelndes der General-Steinhoff-Kaserne.

    Das Wettbewerbsgebiet ist etwa 90 ha gro.

  • 18 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Abb. 2: Abgrenzung des Wettbewerbsgebietes (Datengrundlage: ALK Berlin, SenStadt 2007)

  • 19 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    2.3 Historische Entwicklung

    Bereits im 13. Jahrhundert war die Hochflche des Havellandes mit einer Vielzahl von kleinen Drfern besiedelt. Das Dorf Kladow entstand zeitgleich mit Gatow, Gro-Glienicke, Seeburg und Staaken. Die Flchen zu beiden Seiten des Ritterfelddammes waren durch den Wechsel von Wldern (Ritterholz) und Feldern geprgt. Aufgrund der schlechten Ackerwertzahlen brachte die Landwirtschaft jedoch nur geringe Ertrge hervor, so dass die Bevlkerung sich auch durch Holzeinschlag, Fischerei und Rohrernte den Lebensunterhalt erwirtschaften musste.

    Der Charakter des Wettbewerbsgebietes wurde bereits in der Vergangenheit durch die Mischung von weitgehend offenen Flchen mit einzelnen Forstflchen gekennzeichnet. Bei dem Vergleich der historischen Karten wird die Lage des Ritterholzes, heute das Waldgebiet im Kasernengelnde, sowie des Ritterfeldes, heute das Baufeld und der knftige Park, deutlich. Durch den sich verndernden Arbeitsmarkt im 19. Jahrhundert fielen Ackerflchen brach und wurden durch Kiefernforste ersetzt. Die Flche des Flugplatzes blieb jedoch weitgehend frei von Aufforstungen.

    Die historische Drferverbindung Gatow Gro-Glienicke verlief ber das Wettbewerbsgebiet in der Verlngerung des Gro-Glienicker Weges aus Gatow kommend in Richtung Gro-Glienicke. Im Bereich der Drossel- und Gutsstrae findet die Drferverbindung heute noch ihren Anschluss. Mit der Flugplatznutzung wurde diese Wegeverbindung unterbrochen.

    Um die Jahrhundertwende wurde Kladow als Naherholungsgebiet fr die Berliner entdeckt und sein Havelufer fr attraktive Baugrundstcke erschlossen.

    Bereits im 19. Jahrhundert wurde das Ritterfeld, wie der offene Landschaftsraum genannt wurde, auf dem spter der Flugplatz Gatow entstehen sollte, fr militrische bungszwecke genutzt. Die Bezeichnung fr die im Sden des Flugplatzgelndes liegende Siedlungseinheit Alte Schanze mit der Strae An der Bastion zeugt noch von dieser Vergangenheit.

    1934 begann der Aufbau einer Luftwaffe in Gatow, anfangs noch unter dem Deckmantel einer Sportschule mit einem angegliederten Forst- und landwirtschaftlichem Flugversuchsinstitut. Im gleichen Jahr wurde jedoch durch das Reichsluftfahrtministerium der Bau einer Luftkriegsakademie und einer Lufttechnischen Akademie auch offiziell angekndigt.

    In etwa einjhriger Bauzeit entstanden fr 147 Millionen Reichsmark umfangreiche Anlagen sdlich und nrdlich des Kladower Damms, zu denen u.a. die noch heute erhaltenen Kasernengebude, diverse Hangars und der Flugplatz gehrten. In dieser Zeit entstanden auch die Habichtswaldsiedlung und die Siedlung Fliegerhorst.

    Auch nach Kriegsausbruch war Gatow vermutlich nur eine Ausbildungssttte. Von Bombenangriffen blieben die Anlagen weitgehend verschont. Am 26.04.45 wurde der Flugplatz Gatow von sowjetischen Truppen eingenommen.

    Bereits am 02.07.45 bernahmen die Briten den in ihrem Sektor gelegenen Flugplatz, der ab August 1945 RAF Gatow hie (RAF=Royal Air Force). Der Flugplatz verfgte bis dato nur ber eine Graspiste, so dass rasch mit dem Bau einer provisorischen, aber wenigstens befestigten Piste aus

    http:02.07.45http:26.04.45

  • 20 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Abb. 3: Historische Karte von 1826

    Abb. 4: Historische Karte von 1927

    Abb. 5: Historische Karte von 1973

  • 21 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    perforierten Stahlblechen begonnen wurde, sogenannten PSP-Platten (Pierced Steel Planking).

    Hochrangige Politiker wie Churchill oder Eden gelangten ber den Flugplatz Gatow nach Berlin. Auch die Sowjets nutzten Gatow als Zwischenstation bei Flgen von Moskau nach London oder Paris.

    Ab September 1946 bis 1950 fhrte British European Airways zivile Linienflge zwischen Berlin und London ber den Flugplatz Gatow durch, bevor sie ihre Aktivitten nach Tempelhof verlagerten und Gatow wieder nur rein militrischen Nutzungen unterlag.

    Eine bedeutende Rolle spielte der Flugplatz Gatow in der Zeit der Blockade Berlins, als einer der vier Landepunkte fr die Luftbrcke. Neben Gatow im britischen Sektor war dies zunchst noch der Flugplatz Tempelhof (amerikanischer Sektor) und in geringerem Umfang die Havel, wo sich in Nhe des Strandbades Wannsee ein Landeplatz fr Wasserflugzeuge befand. Erst ab November 1948 waren auch Flge zum Flugplatz Tegel mglich, der nach nur 93 Tagen Bauzeit speziell fr die Luftbrcke im damaligen franzsischen Sektor erstellt wurde.

    Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht in der Nacht vom 23. auf den 24.06.48 den kompletten Personen- und Gterverkehr in die Westsektoren Berlins gestoppt, sogar die Stromversorgung unterbrochen hatte, landete bereits zwei Tage spter die erste Versorgungsmaschine der Royal Air Force in Gatow.

    Fr die Luftbrcke wurde eine Betonpiste neben der alten Stahlplankenbahn erstellt und schon am 16.07.48 in Betrieb genommen. Auerdem entstanden in Gatow unterirdische Tanks fr Treibstoffe, ein Kohlelager und ein zweiter Kontrollturm.

    Whrend der Luftbrcke, die ber das Ende der Blockade am 12.05.1949 hinaus bis September 1949 andauerte, entwickelte sich der britische Sttzpunkt in Gatow zu einem der verkehrsreichsten Flughfen der Welt. Bis zu 400 Flge pro Tag wurden hier abgefertigt. Im ersten halben Jahr der Luftbrcke landete oder startete ca. alle 34 Sekunden ein Flugzeug.

    Seit Ende der 50er Jahre fand intensiver Kies- und Sandabbau auf den heutigen Deponieflchen statt. Sie wurden bis Anfang der 80er Jahre weitgehend verfllt. Die letzte teilweise noch unverfllte Kiesgrube befindet sich westlich der Habichtswaldsiedlung.

    Die Schiebungsplatzanlage wurde Anfang der 80er Jahre fr die Berlin Infantry Brigade erstellt und war seinerzeit die modernste und grte Europas, in der auch Schiebungen mit Panzern durchgefhrt wurden.

    Wenige Jahre spter, nach dem Mauerfall, wurde der Schiebungsplatz jedoch wieder stillgelegt. Das Bundesverteidigungsministerium hatte kein Interesse an einer weiteren Nutzung.

    Aktuelle Entwicklungen

    Mit dem Abzug der Alliierten im Jahr 1994 bernahm die Bundesluftwaffe das Areal. Seit 1997 ist der Standort Gatow offiziell als Flugplatz entwidmet. Auf dem stlichen Teil des Flugplatzgelndes befindet sich nunmehr das Luftwaffenmuseum, das auf Teilen der Start- und Landebahnen sowie in den unter Denkmalschutz stehenden Hangars aus den 30er Jahren neben den

    http:16.07.48http:24.06.48

  • 22 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    whrend der Luftbrcke zum Einsatz gekommenen Transportflugzeugen auch modernste Militrmaschinen prsentiert.

    Fr den verbleibenden Bereich des Flugplatzes wurde 1996 der stdtebauliche Realisierungswettbewerb zum Wohnungsneubau auf dem ehemaligen Flugplatz Gatow ausgelobt. Er wurde 1997 entschieden. Direkt anschlieend wurde der Bebauungsplan erarbeitet und 1998 mit den Baumanahmen auf dem Baufeld begonnen.

    Inzwischen ist die gesamte Erschlieung, die Gestaltung der Auenanlagen einschlielich des Sportplatzes sowie die Zufahrt zum Luftwaffenmuseum fertiggestellt. Die Bebauung erstreckt sich auf beide Baufelder, Abb. 21 gibt die Situation vom Sommer 2010 wieder. Die gesamte Erschlieung sowie ein Groteil der Infrastruktureinrichtungen (Schulen, Sportplatz, Kitas) ist fertiggestellt. Die baulichen Anlagen des ehemaligen Flugplatzes, wie Start- und Landebahn, Sendemasten etc. sind komplett zurckgebaut.

    Da die bauliche Entwicklung der Landstadt zunchst voranschreiten sollte, wurden die Planungen fr die Parklandschaft zeitlich ausgesetzt. 2004 wurde vom Bro Becker Giseke Mohren Richard bgmr Landschaftsarchitekten das Konzept der Urbanen Landwirtschaft Landstadt Gatow als Strategie einer stadtnahen Landschaftsentwicklung erarbeitet. Das Konzept wurde in den folgenden Jahren hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit weiter konkretisiert. Anfang 2008 fanden Informationsveranstaltungen fr die Anwohner und Initiativen im weiteren Umfeld statt. Mit den Landwirten wurden im Rahmen eines Workshops die Rahmenbedingungen und Anforderungen einer urbanen Landwirtschaft in diesem Raum vertiefend erarbeitet und vorabgestimmt.Die ffentlichkeitsveranstaltungen zum Thema Urbane Landwirtschaft Landstadt Gatow fanden bei den Anwohnern und den landwirtschaftlichen Akteuren in der Region ein positives Echo.

    Im nrdlichen Teil des Schieplatzgelndes werden derzeit einige Flchensegmente von einem Hundeverein genutzt, dazu wurden Rasenflchen angelegt und Zune gezogen. Die Betonwand am Kopfbau im Nordosten wird von einem Kletterverein als Klettwerwand genutzt. Die entsprechenden Nutzungsvertrge sind als temporre Vereinbarungen angelegt und sind kurzfristig kndbar.

    2.4 Stdtebauliche Rahmenbedingungen

    2.4.1 Eigentumsverhltnisse

    Das gesamte Wettbewerbsgebiet wie auch ein groer Teil der angrenzenden Flchen ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Bundesanstalt fr Immobilienaufgaben (vgl. Abb. 6). Die Bauflchen der Landstadt Gatow sind zum Teil veruert bzw. sind zur Veruerung angeboten.

    2.4.2 Verkehrliche Erschlieung

    Die Potsdamer Chaussee (B 2) ist die Haupterschlieungsstrae fr das Wettbewerbsgebiet. Sie stellt die Verbindung nach Spandau und zur Berliner Innenstadt sowie in die benachbarte Gemeinde Gro-Glienicke und zur brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam her.

  • 23 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    PrivatBundesei- Landeseigentum gentum

    Abb. 6: Eigentumsverhltnisse (Rntz / Fugmann Janotta 1998)

    Das Liniennetz des ffentlichen Personennahverkehrs bindet das Gebiet von Norden durch Busse entlang der Potsdamer Chaussee (Bus-Nr. 135, 638), fr die Habichtswaldsiedlung und den Gro-Glienicker Weg (Bus-Nr. 334) sowie ber den Ritterfelddamm (von Norden Bus Nr. 135, von Sden aus Richtung Alt-Kladow Bus Nr. 234) an. Zur Verbesserung des Angebotes wurde zustzlich eine Expressbuslinie von Kladow zum neuen Fern- und Regionalbahnhof sowie zum S- und U-Bahnhof Spandau eingerichtet (X34).

    Abb. 7: ffentlicher Personennahverkehr (www.bvg.de)

    http:www.bvg.de

  • 24 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    2.4.3 Nutzungen im Wettbewerbsgebiet

    Einige Flchen an der Potsdamer Chaussee wurden bis 2000 noch als Pferdekoppeln genutzt. Teile des Schieplatzes sind zurzeit an einen Hundeverein mit kurzfristiger Kndigungszeit vermietet. Die Kiesgrube wurde auf dem Grund mit Bauschutt aus dem Unterbau der Start- und Landebahn verfllt. Alle brigen Flchen liegen brach.

    Die unmittelbare Umgebung der Ortsteile Gatow und Kladow ist durch hochwertige Grn- und Erholungsgebiete gekennzeichnet. Deshalb ist die zuknftige Entwicklung des Raumes auch wesentlich im Rahmen der gesamten Stadt und stadtnahen Region zu betrachten. Der Grunewald-Havelraum sowie die Gatower und Glienicker Heide bilden zusammen einen grorumigen Landschaftsraum mit bergeordneten Erholungsfunktionen fr die ganze Stadt. Dieser Landschaftsraum soll weitgehend erhalten und weiterentwickelt werden.

    Im Nordosten und Osten bestimmen die bewaldeten Flchen der Gatower und der Glienicker Heide das Bild. Weiter stlich stellen die landwirtschaftlich genutzten Flchen der Gatower Feldflur sowie die Rieselfelder Karolinenhhe die Verbindung zu der Ortschaft Gatow her.

    In Richtung Norden/Nordwesten begrenzen die Aufforstungsflchen auf dem ehemaligen Grenzstreifen das Wettbewerbsgebiet. Im Anschluss an den ehemaligen Grenzstreifen befindet sich die Waldsiedlung Gro-Glienicke, fr die eine Neubebauung fr Wohnen und Mischnutzung vorgesehen ist (vgl. Anhang 7.1). Weiter nordwestlich grenzt die mit offenen und bewaldeten Bereichen stark strukturierte Gro-Glienicker Heide, ein ehemals durch Militr intensiv genutzter Landschaftsraum, an. Eingebettet in die Gro-Glienicker Heide befindet sich in unmittelbarer Nhe zur geplanten Parklandschaft zudem eine Kette kleiner Tmpel und Feuchtgebiete, die als NSG Seeburger Fenn/Smpelfichten seit 2002 unter Naturschutz stehen.

    Eine deutliche Barriere zwischen der geplanten Parklandschaft auf dem ehemaligen Flugplatzgelnde und den unterschiedlichen Landschaftsrumen in Brandenburg stellt die stark befahrene Potsdamer Chaussee (B2) als Verbindungsstrae zwischen Spandau und Potsdam dar.

    Im Sden und Osten grenzen Wiesen und Ruderalfluren auf dem Gelnde des Luftwaffenmuseums (vgl. 2.4.5) sowie des Antennenstandortes (vgl. 2.6.5) an. Die Kladower Feldflur, die sich bis zum alten Ortskern von Kladow erstreckt und durch den Ritterfelddamm im Sdwesten, den Kladower Damm im Sdosten sowie durch den Golfplatz im Nordosten begrenzt wird, stellt die Verbindung zum angrenzenden Havelraum und dem Gutspark Kladow her. Im Rahmen des Ausgleichskonzepts zum Bebauungsplan Landstadt Gatow wurde eine Wegeverbindung Kladower Feldflur zur Verbesserung der Verbindung des Wohngebietes mit Kladow und der Havel geplant und umgesetzt.

    In der sdlich gelegenen, ehemaligen Kiesgrube, die zwischenzeitlich als Kohlelagersttte des Senats genutzt wurde, ist die Erweiterung des Golfplatzes Gatow erfolgt.

    Im Westen wird das Wettbewerbsgebiet durch das kleine Einfamilienhausgebiet an der Drosselstrae und sdlich daran angrenzend durch die neu entstehende Wohnbebauung eingefasst.

  • 25 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Mit dem Sacrower und Gro-Glienicker See im Westen und den natrlichen und siedlungsgeprgten Ufern der Havel im Sden besitzt die weitere Umgebung des Untersuchungsraumes zwei vom Wasser geprgte Naturrume, die in enger Verbindung mit der neuen Parklandschaft zu sehen sind

    Abb. 8: Umgebung des Wettbewerbgebietes (Datengrundlage: K10 Berlin, SenStadt 2005)

    2.4.4 Wegebeziehungen (vgl. Abb. 19, Anhang 7.3)

    Nach der Anlage 4 des stdtebaulichen Vertrages sind folgende Wegeverbindungen zur Anbindung der Parklandschaft zu bercksichtigen:

    Richtung Norden zur Waldsiedlung durch eine neu zu schaffende Anbindung im Sdosten der Siedlung und durch die Verlngerung des Auenweges ber die Potsdamer Chaussee hinweg in die Siedlung. Von hier aus gelangt man auch in die Glienicker Heide als Teil des angrenzenden Regionalparks Dberitzer Heide.

  • 26 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Die Gatower Heide ist ber Wege nrdlich und sdlich der Habichtswaldsiedlung erreichbar.

    ber den sdlichen Teil der Parklandschaft gelangt man in Richtung Kladower Feldflur und Havelraum.

    ber die vorhandene Drosselstrae und den neu entstanden Angerbereich innerhalb der Wohnsiedlung gelangt man an den Gro-Glienicker See.

    Darber hinaus besteht in der Gatower Heide und Gatower Feldflur ein ausgewiesenes Reitwegenetz

    Mit der Aufnahme des Betriebes der Schulen und Kindertagessttten gewann die historische Wegebeziehung ber den Gro-Glienicker Weg aus Gatow kommend wieder an Bedeutung. Insbesondere von Fahrradfahrern wird heute auf unbefestigten Sandwegen die Verbindung von der Fliegerhorstsiedlung zu den Infrastruktureinrichtungen mit den Schulen und Kitas am Anger genutzt. Diese Wegeverbindung ist im Rahmen der Gestaltung der Parklandschaft aufzugreifen und als offizielle Wegeverbindung zu gestalten (vgl. Abb. 19, S. 49).

    2.4.5 Luftwaffenmuseum

    Das 1957 gegrndete Luftwaffenmuseum wurde 1987 von der Bundeswehr bernommen und nach seiner Verlegung aus dem Hamburger Umland 1995 in Gatow erffnet. Es soll der ffentlichkeit einen berblick durch die Geschichte der deutschen Militrluftfahrt vermitteln. Als Exponate dienen neben Uniformen und technischem Gert schwerpunktmig Flugzeuge. Das Museum besitzt ber 160 Flugzeuge aus der Zeit von 1914 bis heute, von denen zurzeit 70 besichtigt werden knnen. Ziel der Museumsleitung ist es, die Institution innerhalb der nchsten Jahre zu einem Luftwaffenmuseum von internationalem Standard zu erweitern.

    Das Museum umfasst neben dem ehemaligen Tower und sechs angrenzenden Hangars insbesondere das etwa 35.000 m groe Freigelnde. Es ist durch einen Maschendrahtzaun zur Parklandschaft abgegrenzt.

    Im Jahr kommen ca. 85.000 Besucher in das Museum. Am jhrlich einmal stattfindenden Tag der offenen Tr muss mit ca. 5-10.000 Besuchern gerechnet werden.

    Die Erschlieung des Museums erfolgt vom Ritterfeldamm aus ber die Strae am Flugplatz Gatow. In Verlngerung der Leonardo daVinci-Strae wurde eine neue Erschlieungsstrae angelegt. Auf dem Museumsgelnde befindet sich ein Parkplatz mit ca. 600 Stellpltzen. Auf dem Gelnde besteht eine Reserve von zustzlichen 1.500 Stellpltzen. Zudem ist das Luftwaffenmuseum auf gleichem Weg durch die Buslinie 135 (Haltestelle Seekorso) mit ffentlichen Verkehrsmitteln angebunden. Der An- und Abtransport von Flugzeugen oder anderer Schwerlastverkehr erfolgt ber die Zufahrt durch die General-Steinhoff-Kaserne vom Kladower Damm aus.

    Der vorhandene Zugang zum Luftwaffenmuseum im nrdlichen Bereich des Ausstellungsgelndes soll fr Fugnger und Radfahrer aus Richtung Fliegerhorstsiedlung erhalten bleiben.

    Wegekonzept (Rntz / Fugmann Janotta 1998)

  • 27 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    2.5. Landwirtschaftliche Nutzungen

    Der Gatower und Kladower Landschaftsraum wurde und wird landwirtschaftlich genutzt. Im Umfeld des ehemaligen Flugfeldes befinden sich zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, wobei im Vergleich zur ruralen Landwirtschaft, die im hohen Mae groflchig und subventionsabhngig ist, die stadtnahe Landwirtschaft sich in einem hohen Grad mit ihren Produkten und Dienstleistungen auf den nahen Markt der Stadt eingestellt hat.

    Die allgemeinen Charakteristika der stadtnahen Landwirtschaft mit einem hohen Anteil an Sonderkulturen, durchschnittlich kleinerer Betriebsflche, hoher Arbeitskraftdichte und kleinteiligeren landwirtschaftlichen Schlgen kann fr den Gatower und Kladower Raum besttigt werden.

    Viele Betriebe haben die Direktvermarktung fr ihre Produkte ausgebaut oder bieten das Selberernten von Obst und Gemse fr die Berliner an.

    Die landwirtschaftliche Betriebsstruktur ist hochgradig ausdifferenziert. Es handelt sich um grere Betriebe im Haupterwerb, kleinere Betriebe im Nebenerwerb sowie um Neueinrichter und Einzelpersonen, die in ihrer Freizeit Pferde halten oder therapeutische Angebote anbieten mchten.

    Im Rahmen der Konzepterarbeitung Urbane Landwirtschaft wurden vom Bro bgmr Landschaftsarchitekten 10 Betriebe hinsichtlich des Flchenbedarfs fr landwirtschaftliche Nutzungen befragt. Acht Betriebe bzw. Einzelpersonen bekundeten Interesse an landwirtschaftlich nutzbaren Flchen. Weitere Initiativen und Einzelpersonen haben Interesse an Flchen fr therapeutische Nutzungen (Gartenbau), fr Beschftigungsgesellschaften (Landschaftspflege) oder als Weiden fr Lamas.

    Entsprechend den unterschiedlichen betrieblichen Konzepten bestehen differenzierte Nachfrageprofile: Weide Pferde, Ponys, Lamas, Schafe Mhwiese Heugewinnung Obst- und Gemseanbau Ackerbau Landschaftspflege

    Weide Die Flchennachfrage ist abhngig von den Betrieben und liegt je Nutzer zwischen 1 bis 20 Hektar. Die Weiden knnen kleinteilig strukturiert werden. Bei der Pflanzung von Bumen und Gehlzgruppen bestehen Gestaltungsmglich-keiten. Einzelne Schatten-Bume sind fr die Weidetiere zweckmig.

    Da Weideflchen nachgemht werden mssen, ist ein Maschineneinsatz zu gewhrleisten. Weideflchen mssen gut erreichbar sein. Kleinteilige Flchen sollten miteinander verbunden sein.

    Die Beweidung mitSchafen wrdealsRotationsweide (Standweide)oder als Huteweide mit Schfer durchgefhrt werden. Bei der Hutebeweidung wrde der Schfer vergleichbar der Wanderschferei lediglich einige Wochen oder Monate im Jahr die Beweidung durchfhren. Bei der Rotationsbeweidung wrde mit mobilen Weidezunen eine abschnittsweise, ber das Jahr

  • 28 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    versetzte, rotierende Beweidung der Flchen erfolgen.

    Die militrisch genutzten Flugplatzflchen wurden in der Vergangenheit mit robusten Rinderarten bewirtschaftet (Galloways, franzsische Hochlandrinder).

    Mhwiese - Grnland Da die Bewirtschaftung mit greren Maschinen erfolgt, sind Schlaggren von 2 ha die Untergrenze. Gehlzpflanzungen sollten linear ausgerichtet werden, damit sie keine Bewirtschaftungshindernisse darstellen.

    Obst- und Gemseanbau Aufgrund der sandigen Bden ist eine Bewsserung der Flchen erforderlich. Fr die Beregnung sind rechteckige Flchen mit einer Breite von 56 m, besser 102 m und einer Lnge von 200 m, besser bis 400 m aus Sicht der Bewirtschafter erstrebenswert.

    Ackerbau Die armen Bden sind vor allem fr den Roggenanbau geeignet. Schlge sollten eine Gre von zwei bis drei Hektar nicht unterschreiten, besser sind fnf und mehr Hektar. Durch das Nebeneinander von mehren kleineren Schlgen kann die Wirtschaftlichkeit fr den Betrieb optimiert werden. Gehlze sollten linear angeordnet werden. Da die Deponieflchen dauerhaft mit Vegetation und einer Bodenschicht bedeckt sein mssen, sind im Bereich der Deponie ackerbauliche Nutzungen ausgeschlossen.

    Landschaftspflegemanahmen Mehrere Betriebe haben Interesse an der Durchfhrung von Landschaftspflegemanahmen. Hierbei wrde berwiegend landwirtschaftliche Technik zum Einsatz kommen. Landschaftspflege bezieht sich vor allem auf Wiesenmahd, Heckenpflege, Anlage von Blumenfeldern oder Pflege mit Zeburindern und anderen robusten Weidetieren. Der Landschaftspflegeverband Gatow ist mit seinen Mitgliedern bereit, gegen eine entsprechende Aufwandsentschdigung solche Aufgaben der Landschaftspflege zu bernehmen.

    Damit sind hinsichtlich der landwirtschaftlichen Nutzungen entsprechend den betrieblichen Ansprchen sehr groe Unterschiede festzustellen. Dies erffnet die Mglichkeit, eine erhebliche Vielfalt an Landnutzungsmustern zu verwirklichen. Vor diesem Hintergrund und der langfristigen Unsicherheit ber die EU-Frderung wird eine robuste Grundstruktur erforderlich sein, die Ver-nderungen der Rahmenbedingungen und ein Wechsel der Nutzer mit ihren unterschiedlichen Betriebsprofilen abpuffern kann

    2.6 Naturrumliche Gegebenheiten

    2.6.1 Geologie, Bodenverhltnisse

    Das Wettbewerbsgebiet ist Teil einer berwiegend ebenen Grundmornenplatte mit Hhenlagen zwischen 40 und 50 m NN. Dieses Grundmornengebiet besteht aus einem mehr oder weniger lehmigen Geschiebemergel, der im Flughafenbereich groflchig von Sanden berlagert ist. Diese Sande bilden das Ausgangsmaterial der Bodenentwicklung. Als Bodeneinheiten treten Para- und Rostbraunerden in unterschiedlichen Hemerobiestufen auf.

  • 29 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Die Bden der ehemaligen Kiesgruben im Norden sind durch Verfllung als sehr heterogen einzustufen (vgl. Altlasten).

    2.6.2 Altlasten

    Schiebungsplatz Der Wall um den Schiebungsplatz besteht in weiten Teilen aus einer sandigen Aufschttung, die vereinzelt mit Bauschutt von wechselnder Mchtigkeit durchsetzt ist. Die Qualitt des Wallmaterials ist noch nicht abschlieend erkundet, so dass Untersuchungen vor einer Wiederverwendung erfolgen mssen.

    Der Hang zur Potsdamer Chaussee zeigt im oberen Bodenmeter keinerlei Aufflligkeiten hinsichtlich einer chemischen Belastung. Der Schieplatzwall ist ebenfalls weitgehend unbelastet. Lokal wurden an drei Messpunkten im Sdosten und im Nordosten in Mischproben berschreitungen der Z 1.1 und der Z 1.2 Werte (nur im Nordosten) festgestellt. Bei Abtrag des Bodens muss dieser Bereich entsorgt werden. Bleibt die Ruderalvegetation an dieser Stelle erhalten, besteht kein Sanierungsbedarf. Unbelastetes Wallmaterial kann in Abhngigkeit von der Bodenbelastung und der geplanten Nutzung auf ehemaligen Deponieflchen (vgl. unten) fr eine standortbezogeneberdeckung der Wettbewerbsflchen vorgesehen werden.

    Deponieflchen

    Seit Ende der 50er Jahre entstanden im heutigen Umfeld des Schieplatzes Kiesgruben. Insgesamt gab es 7 Kiesgruben mit einer Gesamtflche von ca. 36 ha. Sie reichen teilweise bis ins Grundwasser hinein, das bei 10-12 m unter Gelndeoberkante ansteht. Die Gruben wurden mit Bauschutt, Schlmmen aus der Abwasseraufbereitung, Sperrmll und diversen anderen Abfllen verfllt. Diese Deponiebereiche sind mit einer 1,5-2 m mchtigen, sandigen Auffllung berdeckt, die wechselnde Anteile von Bauschutt aufweisen.

    Der Aufschttungshorizont weist besonders ber den Deponiekrpern Bodenbelastungen, insbesondere durch PAK, Cadmium, Kupfer und Blei, auf, die eine Gefahr fr die geplanten Nutzungen aufweisen. Teilflchen in diesem Bereich mssen bei der Anlage von ffentlichen Grnflchen, in Abhngigkeit von der geplanten Nutzung, durch Bodenabdeckungen gesichert werden (vgl. Anhang 6). Andere Bereiche sind deutlich geringer belastet und in ihrer vorgesehenen Nutzung unbedenklich. In tieferen Lagen vorgefundene Schadstoffgehalte stellen keine Gefahr fr die geplante Nutzung dar.

    berschreitungen von Schadenswerten im Abstrom des Grundwassers von den Deponien konnten nicht festgestellt werden. Bei Untersuchungen der oberflchennahen Bodenluft wurde im Sdosten der Deponie Deponiegas mit Methankonzentrationen von ber 60 % nachgewiesen. Diese Gasentstehung stellte ein Gefahrenpotential fr eine geplante Nutzung als Grnanlage dar. Durch gastechnische Sanierungsmanahmen konnte die Methankonzentration jedoch soweit gesenkt werden, dass sie keine Gefahr mehr fr die geplante Nutzung darstellt (vgl. Kap. 2.8.3).

    Im Falle der konkreten Umsetzung der landwirtschaftlichen Nutzungen werden fr bestimmte landwirtschaftliche Nutzungsarten in bestimmten Bereichen Nacherhebungen erforderlich. Im Grundsatz kann von folgenden Ergebnissen ausgegangen werden:

  • 30 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Die Dauergrnlandnutzung ist flchendeckend mglich. Fr ackerbauliche Nutzungen und Sonderkulturen sind die ehemaligen

    Deponieflchen (36,6 ha) nicht geeignet.Ackerbau und Sonderkulturen sind vor allem im Bereich der ehemaligen Flugplatzflchen sdlich der ehemaligen Drferverbindung (33,5 ha) mglich. Bodenverbessernde Manahmen werden in Bereichen erforderlich, so dass sich erst mittelfristig die Bewirtschaftung hinsichtlich des Ertrages lohnen wrde.

    Sonderflchen wie der ehemalige Schieplatz und die Kiesgrube sind fr landwirtschaftliche Nutzungen nicht oder nur sehr bedingt geeignet.

    Damit ergibt sich aus den Bodenverhltnissen bereits eine Vorgabe fr die Verteilungsmuster der landwirtschaftlichen Nutzungen und das rumliche Grundgerst (Details siehe 2.12 und Anhang 5).

    Abb. 9: Bodenbeeintrchtigungen, Grundwassermessstellen (Fugmann Janotta, BA Spandau)

    Sicherung des Grundwassers Zur Sicherung des Grundwassers und des Trinkwassereinzugsbereiches des Wasserwerkes Kladow wird an den Deponieflchen ein fortlaufendes, regelmiges Grundwassermonitoring durchgefhrt. Im Wettbewerbsgebiet befinden sich zur Zeit drei Grundwasserbeobachtungsbrunnen, weitere sollen am sdlichen Rand des Deponiekrpers im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Flchen geschaffen werden (vgl. Abb. 9). Die Brunnen sind zu erhalten und fr weitere stndige Beobachtungen des Grundwassers eine Zugnglichkeit (Anfahrung) mit einem Kleinbus zu gewhrleisten. Die Messrohre mit einem Durchmesser von 5-15 cm ragen bis zu 50 cm aus dem Boden heraus und sind mit einer verschliebaren Kappe abgedeckt. Ein ebenerdiger Einbau ist ebenfalls mglich.

  • 31 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    2.6.3 Grundwasser

    Die Flurabstnde des Grundwassers liegen bei mehr als 10 m unter Flur. Aufgrund der geringen bis migen Versiegelung wird der Grundwasserspiegel im Kladower Raum noch stark von den jhrlichen Niederschlgen gespeist. Das Wettbewerbsgebiet liegt im Einzugsbereich des Wasserwerks Kladow an der Havel. Dieses beeinflusst den Grundwasserstand und die Grundwasserflierichtung im Gebiet. Die Grundwasserflierichtung erfolgt somit berwiegend in sdstlicher Richtung zum Wasserwerk.

    2.6.4 Biotop- und Artenschutz (vgl. weitere Darstellungen in Anhang 1-3)

    Das Wettbewerbsgebiet ist im wesentlichen durch ausgedehnte Hochstaudenfluren, Wiesenflchen und Gehlzreihen und -gruppen geprgt. Der Wert der Vegetationsflchen ist weniger durch die floristische Zusammensetzung als vielmehr durch ihre Struktur, Gre und Ungestrtheit, die fr die Fauna von hoher Bedeutung als Lebensraum ist, bestimmt.

    Der gesamte ehemalige Flugplatzbereich weist eine fr den Berliner Raum sehr seltene Kombination von groflchig ausgebildeten und aneinandergrenzenden, artenreichen Frischwiesen, Hochstaudenfluren und Magerrasen auf. Begnstigt durch dieses Vegetationsmosaik und durch den weitgehenden Schutz vor Strungen aufgrund der weitrumigen Umzunung des Gebietes hat sich eine Vielzahl von Vogelarten angesiedelt. In einer faunistischen Erfassung von April bis Juli 2010 wurden 57 Arten erfasst. Darunter befanden sich zahlreiche Arten, die in der Roten Liste der Brutvgel Berlins verzeichnet sind. Aufgrund ihres Gefhrdungsstatus besonders hervorzuheben sind Braunkehlchen (Rote-Liste-Status Berlin 3, Deutschland 3), Grauammer (RL-B 3, RL-D 3) und Haubenlerche (RL-B 2, RL-D 1) als Brutvgel im Wettbewerbsgebiet sowie Sperber (RL 3, RL-D -) und Wendehals (RL 2, RL-D 2) als Durchzgler bzw. Nahrungsgast. Der Neuntter ist im Anhang I der Vogelschutzrichtlinine aufgefhrt und brtet im Gebiet. Grnspecht, Musebussard und Turmfalke sind streng geschtzte Vogelarten, die das Gebiet als Nahrungsgste nutzen. Alle Vogelarten sind gem der europischen Vogelschutzrichtlinie besonders geschtzt.

    Besonders viele wertgebende Vogelarten kommen auf den grorumigen, durch Hochstauden- und Ruderalfluren geprgten Offenflchen zwischen Schieplatz und Luftwaffenmuseum vor. Bemerkenswert ist das zahlreiche Vorkommen des Braunkehlchens mit 33 Brutpaaren, was auf eine relative Strungsfreiheit im Vergleich zur Gatower Feldflur und den Rieselfeldern im Nordosten des Wettbewerbsgebietes hinweist.

    Zwischen April und September 2010 wurden Erfassungen zur Reptilienfauna durchgefhrt. Hierbei wurden 68 Exemplare der Zauneidechse nachgewiesen. Die Zauneidechse ist im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgefhrt und damit naturschutzfachlich streng geschtzt. Sie unterliegt damit dem besonderen Artenschutzrecht des Bundesnaturschutzgesetzes. Die Zauneidechse besiedelt reich strukturierte, offene Lebensrume mit einem kleinrumigen Mosaik aus vegetationsfreien und grasigen Flchen, Gehlzen, verbuschten Bereichen und krautigen Hochstaudenfluren. Sie findet daher im Wettbewerbsgebiet optimale Lebensraumbedingungen und ist daher auch in allen Bereichen nrdlich von Sportplatz und Luftwaffenmuseum zu finden.

  • 32 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Auch fr andere Artengruppen bietet die beschriebene Kombination und Ausprgung der Vegetationsbestnde hnlich gnstige Bedingungen wie fr die Avifauna. Bei Erfassungen im Jahr 1996 wurden beispielsweise nahezu 20 Heuschrecken- und Grillenarten beobachtet, was mehr als der Hlfte des in Berlin noch vorhandenen Artenspektrums dieser Gruppe entspricht.

    Aus Sicht des Biotop- und Artenschutzes bieten die reichhaltig strukturierten, relativ strungsfreien Offenland-Landschaften des Wettbewerbsgebietes ideale Lebensbedingungen fr viele Tierarten, darunter viele in Berlin seltene und streng geschtzteArten. Die grorumigen Wiesen- und Staudenfluren mit vereinzelten Gehlzbestnden stellen hier das wesentliche wertgebende Element dar. Im Rahmen der Gestaltung des Landschaftsparkes sollten diese Vegetationsstrukturen mglichst strungsfrei erhalten bleiben und durch entsprechenden Pflegemanahmen gesichert werden. Dabei ist vor allem der Zusammenhang bzw. die Durchgngigkeit von Flchen mit Hochstaudenfluren zu erhalten. Daneben bieten mit Gehlzen reicher strukturierte Bereiche wie das ehemalige Schieplatzgelnde wertvolle Lebensrume fr Arten der Gehlze und Vorwlder sodass auch derartig gestaltete Bereiche zum Erhalt der Artenvielfalt vorgesehen werden knnen. Dabei ist auch das Ausgleichskonzept des B-Plans VIII-422 zu beachten, das fr den Schieplatzbereich Gehlz- und Waldbestnde, Wiesen- und Hochstaudenfluren sowie Trockenrasenbereiche in gleichen Anteilen vorsieht.

    Im Rahmen des Konzepts zur Urbanen Landwirtschaft ist darauf zu achten, dass zwischen intensiver landwirtschaftlich genutzten Flchen Streifen aus extensiv genutzten Wiesen bzw. Hochstaudenfluren bestehen bleiben, um die Biotopverbundsfunktion fr Arten des ungestrten Offenlands zu erhalten.

    Alle europischen Vogelarten und die Zauneidechse unterliegen dem besonderen Artenschutz. Bei berformung von Fortpflanzungs- und Ruhesttten dieser Arten ist zu prfen, ob Verbotstatbestnde des 44 BNatSchG erfllt werden und gegebenenfalls Manahmen zum Erhalt der kologischen Funktion der Lebenssttten im rumlichen Zusammenhang bzw. Kompensationsmanahmen zum Erhalt des gnstigen Erhaltungszustands der Arten erforderlich werden.

    2.6.5 Landschaftsbild

    Die Raumgrenzen

    Durch ihre Unterschiede in Struktur, Dichte und Farbe bilden alle natrlichen Grenzen einen markanten Kontrast zur hellen, offenen Flche des Wettbewerbsgebietes, begrenzen den Blick und rahmen das Gelnde deutlich ein. Die Siedlungsgebiete an der Drosselstrae und die Habichtswaldsiedlung sind als solche nur an wenigen Stellen wahrnehmbar, da sie durch dichte, strukturreiche Gehlzbestnde weitgehend verdeckt werden. Ebenso sind die Potsdamer Chaussee und das Schieplatzgelnde im Norden durch Gehlzstreifen vom Wettbewerbsgebiet abgegrenzt.

    Das Gelnde des Luftwaffenmuseums ist durch einen Zaun vom Wettberbsgelnde abgegrenzt, die ehemaligen Landebahnen sind jedoch offen und gut einsehbar. Im Osten wird der Raum durch den Waldrand, im Sdosten durch die aneinandergereihten Hangars des ehemaligen Flugplatzes begrenzt. Die verbleibenden Landebahnabschnitte dienen als Ausstellungsflche fr Flugzeuge.

  • 33 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Nach Sden ffnet sich die Landschaft wieder und ist sdlich des Antennenstandortes von Gewchshusern der Gartenbaubetriebe und Erdwllen begrenzt.

    Das neue Siedlungsgebiet grenzt mit seinen Parkrandstraen direkt an die Parklandschaft (vgl. 2.10). Der Straenbaumbestand wird einetransparente Kulisse bilden. Der bergang zur Parklandschaft wird durch eine aus schrgen Ebenen gebildete, segmentierte Rasenmulde markiert (vgl. Fotodokumentation im Anhang 8).

    bergeordnete Sichtbeziehungen

    Durch die Offenheit der Flche und die geringe Reliefausbildung bietet sich eine gute Blickmglichkeit ber weite Teile des ehemaligen Flugfeldes und ber seine Grenzen hinaus.

    Eine von allen Teilbereichen sichtbare dominante Kulisse bildet das Ensemble der Flugplatzgebude mit seinen Hangars und Kontrolltrmen.

    Abb. 10: Sichtbeziehungen und Raumstrukturen (Fugmann Janotta 1996)

    Von der Mitte der ehemaligen Start- und Landebahn aus bietet sich nach Westen ein Blickbezug bis zum Hhenzug um den Krampnitzberg. In Richtung Osten sind die Anlagen auf dem Teufelsberg, der Grunewaldturm sowie bei guter Sicht der Fernsehturm des Alexanderplatzes erkennbar. Im Sden ist der Fernmeldeturm auf dem Schferberg eine weithin sichtbare

  • 34 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Landmarke. In Richtung Sdwesten besteht eine Blickbeziehung zur Kladower Feldflur. Sie wird teilweise durch Gewchshuser und einen Erdwall unterbrochen.

    Gehlzstrukturen Im September 2008 wurden die Gehlzstrukturen im Wettbewerbsgebiet erfasst und in einem Plan dargestellt. Gegenber der im Jahr 1996 durchgefhrten Vegetationskartierung haben sich einige neue Strukturen herausgebildet bzw. haben sich vorhandene ausgeweitet und sind deutlich hhergeworden.DerPlan inAnhang 2verdeutlicht dieheutevorzufindenden Strukturen. Darin sind die Bestnde nach den bestimmenden Baumarten und nach Hhe differenziert und farblich unterschieden. Insgesamt ist in Teilbereichen eine neue Raumstruktur entstanden. Folgende Vernderungen haben sich ergeben:

    Westlicher Parkbereich (Teilflche A, Abb. 13c): Deutliche Zunahme des Gehlzaufwuchses, insbesondere in der Nhe des Gehlzbestande entlang der Potsdamer Chaussee. Hier kommen neben den dominanten pioniergehlzarten auch Eichen und Bergahorn auf. Die stlich angrenzende Flche ist weitgehend offen geblieben. Neu ist ein Bestand im Mndungsbereich der Anbindung an die Potsdamer Chaussee. Hier haben sich Robinien und Eschenahorn ausgebreitet.

    Mittlerer Parkteil (Flche B, Abb. 13c) Hier haben sich entlang dem Gro-Glienicker Weg und dem nach Norden abzweigenden Trampelpfad zustzliche Gehlzstrukturen ausgebildet mit Hhen bis zu 16 m ausgebreitet auch in der Flche nehmen die Gehlzstrukturen zu. Es handelt sich berwiegend um Pionierarten wie Eschenahorn, Pappeln und Weiden. Am Gro Glienicker Weg kommen auch Holunder, Spte Traubenkirsche und Walnuss vor. Der stliche Bereich ist in folge der Weidenutzung berwiegend gehlzfrei geblieben. Der Parkteil sdlich des Gro Glienicker Weges ist weitgehend frei geblieben von Gehlzaufwuchs. Hier haben sich nach dem Rckbau der Start- und Landebahnen wieder Wiesenbestnde ausgebreitet.

    Schieplatz (Flche C, Abb. 13b, c) Hier ist auffllig, dass der Wall fast flchendeckend mit Gehlzenbewachsen ist. Auch auf der nordstlichen Seite hat der Gehlzaufwuchs deutlich zugenommen und die offenen Wiesenflchen zurckgedrngt. Entlang des Zaunes um den Schieplatz hat sich ein bis zu 16 m hoher Bestand aus berwiegend Pappeln und Eschenahorn gebildet. Auf der sdwestlichen Flche des Schieplatzareals dominiert die offenen Wiesenlandschaft, die Gehlze sind als Gruppen oder Einzelgehlze eingestreut und haben ebenfalls deutlich zugenommen.

    Kiesgrube (Flche D und sdlich angrenzend bis zum Weg, Abb. 13c) Hier haben Gehlze deutlich zugenommen. Die Ruderalfluren und Wiesenflchen nehmen mittlerweile den geringeren Teil ein. Die Gehlze haben sich auf der Ebene flchig ausgebreitet und nehmen auch in der Kiesgrube deutlich zu. In der Ebene dominieren Weiden und Pappeln, in der Kiesgrube Eschenahorn und Robinie und vereinzelt die Kiefer. Die Bestandshhe hat 12 m erreicht.

    Deponieflchen und Kiesgrube Das Bild der Deponieflchen wird weitgehend durch die groflchigen Hochstaudenbestnde und dem Gehlzaufwuchs geprgt, die die Flchen der ehemaligen Kiesgruben bis an den Schiebungsplatz heute bedecken. Durch die geringe Pflege und die eingestellte Nutzung dieser Flchen

  • 35 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    vermitteln sie zunchst einen verwilderten Eindruck im Vergleich zu den gemhten Wiesenflchen des ehemaligen Flugplatzes. An der nrdlichen Grenze des Untersuchungsgebietes westlich vom Schiebungsplatz sind einige ehemals als Pferdekoppeln genutzte eingezunte Weideflchen zu finden.

    Die offene Kiesgrube westlich der Habichtswaldsiedlung beeintrchtigt in ihrer heutigen Form als groflchiger Landschaftsschaden das Bild. Durch die Hhenunterschiede zwischen aufgeschtteten Erdhgeln und teilweise verfllter Grube mit steilen Bschungen stellt sie einen deutlichen Kontrast zum sich nach Sden anschlieenden, ebenen Umfeld dar. Eine geschotterte Zufahrt fhrt in die Grube, die zur Ablagerung des Unterbaus der Start- und Landebahnen des Flugplatzes Gatow teilweise verfllt wurde.

    Bauliche Elemente in der Landschaft stellen die versiegelten Erschlieungsstraen und ein Holz-Mast, die im Zusammenhang mit der Flugplatznutzung standen, dar.

    Schiebungsplatz (vgl. Anhang 5, 7, 8) Der Schiebungsplatz nimmt einschlielich der Wlle und der Erschlieung insgesamt eine Flche von ca. 125.000 m ein und erstreckt sich ber eine Lnge von 700 m parallel zur Potsdamer Chaussee. Das eigentliche bungsgelnde ist gegenber dem umgebenden Gelnde um 3,50 bis 7,00 m abgesenkt und allseitig zustzlich durch einen bis zu 15 m hohen, streng trapezfrmigen Erdwall geschtzt. Der Erdwall ist mit Gehlzaufwuchs und Resten ruderaler Wiesen bewachsen, im Innern haben sich Wiesen- und Hochstaudenfluren entwickelt. Im Norden fasst ein Waldrand den Schiebungsplatz ein, die nordwestliche Bschung ist durch Kiefernaufwuchs und Vorwlder von Pionierbaumarten gekennzeichnet.

    Der Schiebungsplatz verfgt ber drei grozgige Tunnelzugnge im Wall. Erschlossen wird er von einer im Sden gelegenen Strae, die Anschluss an die Potsdamer Chaussee hat.

    Im Innern der Anlage prsentiert sich durch quer eingestellte, brckenartig ausgebildete Betonblenden und wandartige Seitenteile, die ihrerseits Hhen von 7,50 bis 11,00 m erreichen, ein stark rhythmisierter Raum, der erst beim Durchlaufen erlebbar ist. Von den ehemals 25 Brckenelementen wurden seitens des Natur- und Grnflchenamtes Spandau bereits 12 abgetragen.

    Die Betonblendenelemente und die Wlle dienten als Munitionsfang fr Querschlger bzw. auch als Lrmschutz. Die Schiebungen fanden von Sdwest in Nordostrichtung statt, wobei die Geschosse in einem groen Bauwerk mit Sandbunker, das in den stlichen Wallkopf integriert ist, eingefangen wurden. Der Kugelfang ist unterkellert. Hier befinden sich u.a. technische Einrichtungen zur Steuerung der Zielscheiben. Den Betonblendenelementen sind in westlicher (d.h. Schuss-) Richtung vollflchig Holzlattungen und schallabsorbierende Gewebematten vorgehngt. Beiderseits der Blendenelemente, entlang der Wlle sind zustzlich noch Betonwandscheiben in unterschiedlichen Hhen gesetzt. Entlang dem sdstlichen Wall wurde zustzlich eine Schallschutzwand auf gesamter Lnge eingerichtet.

    Im Sdwesten sind 2 Elemente und im Nordosten 11 Elemente verblieben. Ebenfalls verblieben sind die seitlichen Elemente der Schallschutzwand, am Sdostrand und die Sttzpfeiler am Nordostrand.

  • 36 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Im nrdlichen Teil werden einige Flchensegmente von einem Hundeverein genutzt, dazu wurden Rasenflchen angelegt und Zune gezogen. Die Betonwand am Kopfbau wird von einem Kletterverein genutzt.

    Das ehemalige Flugfeld Der zentrale Bereich des ehemaligen Flugplatzes stellt sich, bedingt durch seine Nutzung, als weit berblickbare, ebene Flche dar. Sie wurde nur durch die befestigten Start- und Landebahnen sowie zahlreiche Erschlieungs- und Standflchen gegliedert. Innerhalb der sich ergebenden Teilflchen wechseln sich, teilweise kleinflchig, verschiedene Vegetationsbestnde wie ruderale Hochstaudenfluren mit regelmig gemhten und ungemhten Wiesen ab. Vertikale Gliederungselemente, wie Bume und Strucher sind nur inselartig und sehr kleinflchig sdlich der Habichtswaldsiedlung zu finden. Weiterhin prgten technische Bauwerke wie z.B. Masten zur Flugplatzbefeuerung, Antennenanlagen, Laternen u.a.

    das Landschaftsbild. Die versiegelten Flchen der ehemaligen Start- und Landebahnen und

    die Nebenflchen vor den Hangars werden vom Luftwaffenmuseum als Ausstellungsflchen fr die verschiedenen Flugzeugtypen verwendet. Sie stehen im unmittelbaren Blickfeld von der Parklandschaft und von der Siedlung aus. Zur Zeit trennt ein Bauzaun das Gelnde des Luftwaffenmuseums vom Wettbewerbsgebiet ab.

    Der vorhandene Zugang zum Luftwaffenmuseum im nrdlichen Bereich des Ausstellungsgelndes soll fr Fugnger und Radfahrer aus Richtung Fliegerhorstsiedlung erhalten bleiben.

    Der sdliche Antennenstandort Sdlich an das Wettbewerbsgebiet grenzt ein Antennenstandort, der weitrumig eingezunt ist. Die Raumgrenzen dieses korridorartigen Abschnittes bilden die Hangars sdwestlich und nordstlich sowie ein Erdwall und die Gewchshuser der Grtnereien im Sdosten. Das Bild der Flche wird groflchig durch bewirtschaftete Wiesen, kleinere ungemhte Wiesen und unter den Antennen von kreisfrmigen Hochstaudenflchen geprgt. Durch mehrere befestigte Erschlieungsstraen wird der Bereich durchschnitten. Ein aufflliges natrliches Strukturelement bildet eine lineare Gruppe von Birken und Traubenkirschen mit einem Saum aus Hochstauden. Eine weitere Gruppe aus Gehlzen und Hochstauden hat sich um eine kleine betonierte Flche sdlich des groen Antennenstandortes entwickelt. Nrdlich der Hangars am Ritterfelddamm wurde eine kleine Flche mit ca. 20 Pappeln rasterfrmig bepflanzt.

    2.7 bergeordnete planungsrechtlicheBindungen

    Aus Planungen oder Planwerken mit planungsrechtlicher Bindung werden nachfolgend die fr das Wettbewerbsgebiet relevanten Aussagen dargestellt.

    2.7.1 Gemeinsamer Landesentwicklungsplan fr den engeren Verflechtungsraum Brandenburg Berlin (LEP e V, 2009)

    Im Landesplanungsvertrag zwischen den Lndern Berlin und Brandenburg ist als Instrument der Landesplanung ein Gemeinsamer Landesentwicklungsplan fr den engeren Verflechtungsraum Brandenburg/ Berlin (LEP eV) festgelegt worden. Der Gemeinsame Entwicklungsplan wurde am 31.03.2009 von beiden Lndern beschlossen und trat am 15.05.2009 in Kraft. Der LEP B-B trifft Aussagen zu raumbedeutsamen

  • 37 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Planungen, Vorhaben und sonstigen Manahmen, durch die Raum in Anspruch genommen oder die rumliche Entwicklung oder Funktion eines Gebietes beeinflusst wird, als Rechtsverordnung der Landesregierungen mit Wirkung fr das jeweilige Landesgebiet.

    Dem Raum Gatow/Kladow werden keine besonderen Aufgaben zugewiesen. Die umgebenden Grnrume Gatower Feldflur, Glienicker See und Dberitzer Heide sind als Flchen mit Funktionen fr den Freiraumverbund ausgewiesen.

    Die Errichtung der Parklandschaft stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Kern des Regionalparks Dberitzer Heide und dem Erholungsraum Havel-Grunewald dar.

    Abb. 11: Regionalparks im engeren Verflechtungsraum Berlin - Brandenburg (Raumordnungsbericht, 1998)

    2.7.2 Flchennutzungsplanung Berlin (Stand 2004)

    Der Flchennutzungsplan Berlin (Fassung in der neuen Bekanntmachung vom 08. Januar 2004, zuletzt gendert September 2008) stellt in den Grundzgen die Ergebnisse des Wettbewerbs von 1997 dar. Das Wettbewerbsgebiet wird als Parkanlage dargestellt und nimmt die Funktion einer Sportanlage mit auf. Der Bereich der ehemaligen Deponie einschlielich des Schieplatzes ist als Flche mit schadstoffbelasteten Bden ausgewiesen. Das Baufeld ist als Wohnbauflche mit einer GFZ bis 0,8 mit hohem Grnanteil eingetragen. Das angrenzende Luftwaffenmuseum ist zusammen mit der General-Steinhoff-Kaserne als Sonderbauflche des Bundes eingetragen.

    Die Grnflchen sollen vorrangig der ffentlichen Erholung dienen und kologisch aufgewertet werden. Die vorhandenen landwirtschaftlichen Flchen der Kladower Feldflur sind in die Erholungsnutzungen zu integrieren. Dies wird durch das Lagesymbol Feld, Flur und Wiese verdeutlicht. Planerisches Ziel ist eine regional wirksame Verbindung der Grnrume zwischen Havelufer und Dberitzer Heide. Hierzu wird eine ergnzende Grnverbindung stlich des Ritterfelddamms auf dem ehemaligen Kohleweg dargestellt. Der Golfplatz wird in den Grnraum integriert.

  • 38 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Abb. 12: Flchennutzungsplan Berlin 2004

    2.7.3 Landschaftsprogramm / Artenschutzprogramm Berlin (1994)

    Das fr die Behrden verbindliche Landschaftsprogramm und Artenschutzprogramm qualifiziert als eigenstndiges Planwerk die Belange von Natur und Landschaft im Flchennutzungsplan. Flchennutzungsplan und Landschaftsprogramm sind aufeinander bezogen und ergnzen sich. So stellt das Landschaftsprogramm zusammen mit dem Artenschutzprogramm die Erfordernisse und Manahmen zur Verwirklichung der Ziele und Grundstze des Naturschutzes und der Landschaftspflege fr das Stadtgebiet von Berlin dar. In vier Teilplnen werden Anforderungen und Manahmen zur Verwirklichung der Ziele und Grundstze des Naturschutzes und der Landschaftspflege konkretisiert.

    Die vier Einzelplne des Landschaftsprogramms enthalten folgende Aussagen:

    Landschaftsbild Der Teilplan Landschaftsbild betont den Aspekt des kulturlandschaftlich geprgten Raumes, zu dem u.a. der Bereich des ehemaligen Flugplatzes Gatow gerechnet wird. Fr diese Rume wird die Beseitigung von Landschaftsbildbeeintrchtigungen bzw. der Erhalt und die Wiederherstellung typischer Landschaftselemente gefordert. Dazu gehrt auch die Bercksichtigung der kulturlandschaftlichen Prgung und ihrer typischen Strukturelemente. Die kleinteilig strukturierte Landwirtschaft der Kladower Feldflur soll als wichtiger Bestandteil der Erholungslandschaft erhalten werden, da sie fr den Erholungssuchenden einen hohen Erlebniswert hat.

  • 39 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Erholung und Freiraumnutzung Der Teilplan Erholung und Freiraumnutzung weist alle Flchen des ehemaligen Flugplatzes wie auch die anschlieenden Wald und Landwirtschaftsflchen als Naherholungsgebiet von gesamtstdtischer Bedeutung aus. Daraus ergibt sich fr das Wettbewerbsgebiet die Forderung nach einer Entwicklung von Konzepten fr die ffentliche Erholungsnutzung (Regionalpark). Dabei soll die Entwicklung erholungswirksamer Freiraumstrukturen und eine Verknpfung mit dem Umland angestrebt werden.

    Naturhaushalt und Umweltschutz Der Teilplan Naturhaushalt/Umweltschutz fordert den Erhalt und die Entwicklung der Freiflchen des Flugplatzes Gatow aus Grnden der Klimawirksamkeit, der Grundwasserbildung und des Bodenschutzes. Darber hinaus soll bei allen Grn- und Freiflchen im Siedlungsbereich wie auch in anderen Gebieten Bodenversiegelung vermieden werden.

    Biotop- und Artenschutz Im Teilplan Biotop- und Artenschutz werden die Siedlungsgebiete Kladows als Waldbaumsiedlungsbereich, der Flugplatzbereich und die Feldflur als kulturlandschaftlich geprgter Raum ausgewiesen. Fr den Flugplatzbereich wird die Aufstellung von Biotoppflegekonzepten zum Erhalt und zur Entwicklung typischer Landschaftselemente, der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Dorf/Feldflur Zusammenhnge und die Bercksichtigung der kulturlandschaftlichen Prgung gefordert.

  • 40 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    Abb. 13a: B-Plan VIII-422

  • 41 WB Parklandschaft Gatow / Teil 2 Bestand und Planung

    2.8 Planungsrechtliche Bindungen

    2.8.1 Bebauungsplan VIII - 422 Ehemaliger Flugplatz Gatow

    Das wesentliche Ziel des festgesetzten Bebauungsplanes ist die Schaffung von Wohnraum im Rahmen des Umzugs von Bundesbediensteten von Bonn nach Berlin einschlielich aller infrastruktureller Manahmen sowie die Ausweisung einer groen zusammenhngenden ffentlichen Parkanlage von regionaler Bedeutung.

    Der Bebauungsplan weist drei Nutzungsbereiche aus: Das Baugebiet mit der Anbindung an die Potsdamer Chaussee, die Waldflche und die ffentliche naturnahe Parkanlage (vgl. Abb. 13a).

    Im Baugebiet knnen rund 1200 neue Wohneinheiten gebaut werden. Direkt am Ritterfelddamm ist ein Mischgebiet fr einen kleinen, dreigeschossigen Versorgungsbereich festgesetzt. Am geplanten Anger werden als Gemeinbedarfsflchen die Standorte fr ein fnfzgiges Gymnasium und fr eine dreizgige Grundschule jeweils mit Sporthalle mit maximal dreigeschossiger Bebauung gesichert. In unmittelbarer Nhe des Gymnasiums wird eine Flche fr einen Schulsportplatz (Kampfbahn Typ C) vorgesehen. Die Wohnbebauung erfolgt in Baublcken, die durch ein orthogonales Erschlieungsraster gebildet werden. Es werden zwei Bautypen festgesetzt, die schachbrettartig angeordnet sind. Es sind Blockrandbaustrukturen mit einer GFZ 0,8, GRZ 0,4 (WA1) und Einzel-bzw. Doppelhuser mit GFZ 0,5, GRZ 0,25 (WA2) vorgesehen. Innerhalb des Baugebietes ist eine grozgige ffentliche Parkanlage (Anger) mit einer 5.500 m Spielplatzflche ausgewiesen. Die Freiflchen werden durch drei weitere Spielpltze fr Kleinkinder, die den Kindertagessttten rumlich zugeordnet sind, ergnzt.

    Um die kologische Gesamtsituation des Plangebietes zu verbessern, werden die Grn- und Freiflchen nrdlich des Baugebietes als Flchen fr Erholungswald und stlich bzw. sdlich davon als ffentliche, naturnahe Parkanlage ausgewiesen. Die Flchen sind fr Manahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft festgesetzt und sind als Flchen fr zugeordnete Ausgleichsmanahmen nach 1a Baugesetzbuch vorgesehen. Unter dem Begriff Erholungswald sind hier nicht zwingend mit Bumen bestandene Flche zu verstehen. Die ausgewiesene Waldflche soll den Festsetzungen des B-Plans entsprechend als offene Flchen mit wenig Waldanteil entwickelt werden. Die Ausweisung im Bebauungsplan regelt in erster Linie die Zustndigkeit der Forstverwaltung fr die Unterhaltung der Flche im Sinne des Waldgesetzes.

    Der Bebauungsplanentwurf VII-422 stellt die Ausgleichsflchen fr Eingriffe in Natur und Landschaft innerhalb des Bebauungsplangebietes dar. Sie teilen sich auf in Manahmen innerhalb des Baugebietes und Manahmen innerhalb der Parklandschaft. Die wesentlichen