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Parklandschaft Ammerland Regionales Entwicklungskonzept LEADER 2014-2020 Lokale Aktionsgruppe Parklandschaft Ammerland Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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Parklandschaft Ammerland

Regionales Entwicklungskonzept LEADER 2014-2020Lokale Aktionsgruppe Parklandschaft Ammerland

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Regionales Entwicklungskonzept LEADER 2014-2020

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Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums:

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Herausgeber:

Lokale Aktionsgruppe Parklandschaft Ammerland Der Vorsitzende der LAG Stadt Westerstede Am Markt 2 26655 Westerstede Stand: 10. Januar 2015 © Alle Rechte beim Herausgeber, soweit nicht anders angegeben

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Inhalt

1 Zusammenfassung 1

2 Abgrenzung der Region 4

2.1 Homogenität in naturräumlicher, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht 4

2.2 Karte der Region und Karte mit Einordnung in Niedersachsen 5

2.3 Begründung für Bevölkerungszahl 6

2.4 Änderungen des Gebietszuschnitts gegenüber bisher bestehendem ILE-Gebiet „Mittleres Ammerland“ 6

3 Ausgangslage 6

3.1 Bevölkerung und demografischer Wandel 7

3.2 Siedlungsstrukturen und Siedlungsentwicklung 9

3.3 Verkehrsanbindung und ÖPNV 10

3.4 Grundversorgung 11

3.4.1 Bildung und Erziehung 11

3.4.2 Gesundheit, medizinische Versorgung, Pflege 12

3.4.3 Pflegeeinrichtungen 12

3.4.4 Freizeit, Sport, Kultur 13

3.4.5 Barrierefreiheit 14

3.4.6 Handel, Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf 14

3.4.7 Breitbandversorgung 14

3.5 Flächennutzung 15

3.6 Landschaft, Natur und Umwelt 16

3.7 Wirtschaft 18

3.8 Landwirtschaft 20

3.9 Baumschulen und Gartenbau 22

3.10 Tourismus 24

3.10.1 Angebot 24

3.10.2 Vermarktungsstrukturen 25

3.10.3 Gästezahlen 26

3.11 Arbeitsmarkt, Ausbildung, Einkommen 27

3.11.1 Arbeitsmarkt 27

3.11.2 Bildungsstand 27

3.11.3 Einkommen 28

3.12 Energieversorgung und Klimaschutz 28

3.13 Regionale Kultur und gesellschaftliche Strukturen 29

3.14 Besonderheiten der Region 31

4 Evaluierung der letzten Förderperiode 31

5 SWOT-Analyse 33

5.1 Zentrale Stärken 35

5.2 Zentrale Schwächen 37

5.3 Zentrale Chancen 39

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5.4 Zentrale Risiken 40

5.5 Besonderer Handlungsbedarf für die Region 42

6 Entwicklungsstrategie 43

6.1 Leitbild 43

6.2 Entwicklungsziele 44

6.3 Übergeordnete Planungen 45

6.3.1 Europa: Europa 2020 46

6.3.2 Europäische Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) (2014–2020) - Gemeinsame Bestimmungen 46

6.3.3 ELER-Verordnung 2014–2020 (VO Nr. 1305/2013) 46

6.3.4 Partnerschaftsvereinbarung mit der EU 46

6.3.5 INTERREG 47

6.3.6 Konzept „Reisen für Alle“ auf Bundesebene 47

6.3.7 Programm zur Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum 2014-2020 (PFEIL) 47

6.3.8 Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen 48

6.3.9 Fachkräfteinitiative Niedersachsen 48

6.3.10 Breitbandstrategie Niedersachsen 48

6.3.11 Vorgaben für die Tourismusentwicklung auf Landesebene 48

6.3.12 Abstimmung Regionale Handlungsstrategie Weser-Ems 49

6.3.13 Abstimmung mit weiteren bereits vorhandenen Planungen, Konzepten und Strategien 49

6.4 Abstimmung mit dem Programm „Kleine Städte und Gemeinden“ 53

6.5 Handlungsfelder 53

6.5.1 Handlungsfeld 1: Landschaft, Umwelt, Klimaschutz 53

6.5.2 Handlungsfeld 2: Tourismus 59

6.5.3 Handlungsfeld 3: Demografischer Wandel 66

6.5.4 Handlungsfeld 4: Ortsentwicklung 73

6.6 Gewichtung der Handlungsfelder 77

6.7 Gender Aspekt 77

6.8 Integrativer Charakter/Verbindungen zwischen den Handlungsfeldern, Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor sowie zwischen Akteuren des öffentlichen Sektors 77

6.8.1 Verbindungen zwischen den Handlungsfeldern 77

6.8.2 Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor sowie zwischen Akteuren des öffentlichen Sektors 80

6.9 Innovativer Charakter 80

6.10 Barrierefreiheit 80

6.11 Antidiskriminierung 80

6.12 Kooperationsbereitschaft/Kooperationsprojekte 81

7 Aktionsplan 81

7.1 Vorbemerkung zum Aktionsplan 81

7.2 Zielsetzungen des Aktionsplans 81

7.3 Zeitliche Einplanung 84

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8 Einbindung der Bevölkerung 88

8.1 Identifizierung von Akteuren, die einzubinden sind 88

8.2 Maßnahmen zur Information und Mobilisierung 89

8.3 Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse 91

9 Zusammensetzung der LAG 93

10 Struktur der LAG 95

10.1 Die LAG 95

10.2 Der Vorstand 96

10.3 Die Geschäftsordnung der LAG 97

10.4 Die Geschäftsstelle 97

10.5 Das Regionalmanagement 98

11 Förderbedingungen 99

11.1 Vorbemerkungen 99

11.2 Förderhöhe mit EU-Beteiligung 99

11.3 Regionalmanagement 100

11.4 Fördertatbestände für Projekte mit EU-Beteiligung 100

11.4.1 Übergreifende Fördertatbestände 100

11.4.2 Übergreifende Fördertatbestände für den Zusatztopf „Zusammerland“ 101

11.4.3 Fördertatbestände Handlungsfeld 1: „Landschaft, Umwelt, Klimaschutz“ 101

11.4.4 Fördertatbestände Handlungsfeld 2: „Tourismus“ 102

11.4.5 Fördertatbestände Handlungsfeld 3: „Demografie“ 103

11.4.6 Fördertatbestände Handlungsfeld 4: „Ortsentwicklung“ 105

11.5 Zuwendungsempfänger 106

12 Projektauswahl 106

12.1 Projektauswahlkriterien für Projekte mit EU-Beteiligung 106

12.2 Auswahlkriterien für Kooperationsprojekte 107

12.3 Auswahlkriterien für Projekte aus dem Zusatztopf Zusammerland 107

12.4 Projektauswahlverfahren 108

12.5 Antragsverfahren (Stichtage oder kontinuierlich) 108

13 Finanzplan 109

13.1 Verteilung der Mittel auf Handlungsfelder 109

13.2 Regionaler Fonds „Zusammerland“ 111

13.3 Kofinanzierungszusagen der Kommunen und ggf. Projektträger 111

14 Begleitung und Bewertung 112

15 Anhang 113

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Anhang zum Konzept „Zusammerland“

1. Satzung der LAG 2. Projektauswahlbogen 3. Kofinanzierungszusagen der Kommunen 4. Evaluierungsbericht „Mittleres Ammerland“ 5. LOI für Kooperationsprojekte

- LOI für Kooperation Landschaftsinformationszentrum - LOI für Kooperationsprojekt Tour de Flur - LOI für Handwerkerausbildung in historischen Gewerken

6. Übersicht über Termine im Beteiligungsprozess 7. Liste der Teilnehmer/-innen in Arbeitskreisen (Entwicklung Handlungsfelder und Zielset-

zungen) 8. Fotodokumentation Auftaktveranstaltungen 9. Übersicht über Presseartikel zur Information und Motivation der Bevölkerung zur Teil-

nahme am Entwicklungsprozess 10. Daten auf Gemeindeebene 11. Sehenswürdigkeiten in der Region 12. Streckennetze Bürgerbuslinien und Nachteule 13. REK digital 14. Karte der Region 1:100.000

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Einwohner ............................................................................................................. 4

Abb. 2: Karte der Region ................................................................................................... 5

Abb. 3: Demografische Entwicklung .................................................................................. 8

Abb. 4: Betriebe und Baumschulflächen .......................................................................... 23

Abb. 5: SWOT und Entwicklungsziele ............................................................................. 45

Abb. 6: Entwicklungsziele und Handlungsfelder .............................................................. 53

Abb. 7: Verbindungen zwischen Handlungsfeldzielen und Entwicklungszielen ................ 79

Abb. 8: Der Beteiligungsprozess im Überblick ................................................................. 92

Abb. 9: Struktur der LAG ................................................................................................. 96

Abb. 10: EU-Beitrag in Bezug auf förderfähige Kosten .................................................... 99

Abb. 11: Deckelung der Kosten ..................................................................................... 100

Abb. 12: Übersicht Projektauswahlverfahren ................................................................. 108

Abb. 13: Verteilung der Mittel nach Handlungsfeldern, Jahren und Herkunft der Mittel .. 110

Abb. 14: Verteilung der EU-Mittel über Handlungsfelder und Jahre ............................... 110

Abb. 15: Regionaler Fonds „Zusammerland“ ................................................................. 111

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Die Strategie im Überblick

Akteure und Angebote stärker vernetzen Die Parklandschaft Ammerland erhalten Bisher nicht ausgeschöpfte Potenziale im Tourismus nutzen Den Flächenverbrauch in der Region begrenzen

Stärken

Bevölkerungsentwicklung noch positiv

Gesunde Wirtschaft, wenig Arbeitslosigkeit

Gute Grundversorgung in Grundzenten

Parklandschaft Ammerland als Grundlage für Lebensqualität und Potenziale im Tourismus

Zusammenhalt und ehren-amtliches Engagement gut

Schwächen

Mangelnde Qualität der Gewässer

Flächenknappheit, Nutzungskonflikte

Unzureichende Vernetzung von Angeboten und Akteuren

Mangelnde Versorgung in den Bauerschaften

Chancen

Fließgewässerentwicklung unter Nutzung von Kompensationsgeldern

Entwicklung von Biotopen und Schutzräume unter Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern

Erhalt von ehrenamtlichen Strukturen und sozialen Netzen durch Stärkung der Ortsbürgervereine und vorhandener Netze

Erhalt der Parklandschaft durch Sensibilisierung der Menschen und Aufwertung v. Landschaftselementen

Risiken

Parklandschaft durch Flächendruck bedroht

Alterung der Bevölkerung, Verlust von sozialen Netzen und Traditionen

Fachkräftemangel als Hemmnis für Wirtschaftsentwicklung

Tourismusangebot verliert Anschluss an Entwicklungen

Die Ammerländer halten zusammen, sie helfen sich gegenseitig, sind gut vernetzt und integrieren Neubürgerinnen und Neubürger aktiv in ihre Nachbarschaften und Strukturen. Kooperationen haben Vorrang vor Einzelaktivitäten. Ortsbürgervereine sind gut organisiert und vernetzt, es gibt einen Dachverband aller Ortsbürgervereine.

Die Region arbeitet gemeinschaftlich an Lösungen, die Folgen des Demografischen Wandels aufzufangen. Dazu werden vorhandene Strukturen gestärkt, und neue aufgebaut. Barrierefreiheit und Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben spielen eine wichtige Rolle.

Die Menschen legen Wert auf den Erhalt der Parklandschaft und tragen aktiv und gemeinschaftlich dazu bei. Sie übernehmen die Verantwortung für Teile des Landschaftserhalts und unterstützen die Kommunen bei deren Aktivitäten zum Schutz der Landschaft.

Die Flächenknappheit ist den Menschen bewusst und wird bei der Entwicklung von Vorhaben berücksichtigt. Es werden gemeinsam Lösungen gesucht, den Flächenverbrauch einzudämmen.

Die Region ist für gesundheitsfördernde, ruhige Erholung in einer schönen (Park-)Landschaft bekannt. Die touristischen Leistungsträger, Kommunen, Vereine und Verbände sind gut vernetzt, stimmen ihre Angebote ab und verbessern und erneuern diese kontinuierlich. Die Gartenkultur spielt eine zunehmend wichtige Rolle.

Die Orte sind in ihrem Erscheinungsbild ansprechend und als Orte der Parklandschaft zu erkennen. Sie bieten den Menschen eine gute Versorgung und sind für Bewohner/-innen und Gäste attraktiv. Die Menschen nutzen vorhandene und neu entwickelte Gesundheitsangebote und kümmern sich um das Erscheinungsbild der Orte, indem sie ihre Gärten und Anlagen pflegen und mit der Baukultur bewusst umgehen.

Die Menschen sind sich der Bedeutung von Klima- und Artenschutz bewusst. Sie gehen umsichtig mit den Ressourcen um.

Zum Klimaschutz beitragen Zum Artenschutz beitragen Die Folgen des demografischen Wandels auffangen

Landschaft, Umwelt, Klimaschutz

Wesentliche Elemente der Parklandschaft erhalten und entwickeln

Flächen für die Entwicklung von Landschaft, Umwelt- und Klimaschutz finden und entwickeln

Zum Klimaschutz beitragen

Ehrenamt bei Arten-, Klimaschutz und Landschafts-entwicklung stärken

Für den Wert und Bedeutung von Landschaft, Arten- und Klimaschutz sensibilisieren

Tourismus

Parklandschaft durch entschleunigende Angebote erlebbar machen

Gartenkultur entwickeln und aufwerten

Gesundheitstourismus gemein-sam mit Leistungsträgern, Vereinen und Verbänden entwickeln

Akteure und Leistungsträger bei der Entwicklung eines barrierefr. Tourismus einbinden

Akteure u. Angebote f. gemein-sames Marketing vernetzen

Demografie

Fachkräftemangel gemeinsam mit Betrieben, Bildungsein-richtungen und Vereinen und Verbänden entgegen wirken

Gesundheitsangebote entwickeln

Grundversorgung besonders in den Bauerschaften verbessern

Zusammenhalt der Bevölkerung stärken

Ortsentwicklung

Orte in die Landschaft einbinden und regionstypische Kultur erhalten und stärken

Flächenverbrauch durch Zu-sammenarbeit von Kommunen identifizieren und vermeiden

Infrastruktur gemeinsam mit der Bevölkerung an wandelnde Bedürfnisse anpassen

Neue Wohnformen entwickeln

Kooperationsprojekte

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Ziel

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1 Zusammenfassung

Gebietsabgrenzung

Die Region „Parklandschaft Ammerland“ bewirbt sich mit dem vorliegenden Konzept unter dem Motto „Zusammerland“ als LEADER-Region und ersatzweise evtl. als ILE-Region.

Sie besteht aus einem Zusammenschluss von fünf Kommunen, nämlich: Gemeinde Bad Zwischenahn, Gemeinde Edewecht, Gemeinde Rastede, Stadt Westerstede, und Gemeinde Wiefelstede. Mit Ausnahme der Gemeinde Apen, die seit langem dem LEADER-Fehngebiet angehört, deckt die Region damit den gesamten Landkreis Ammerland ab; sie umfasst eine Fläche von 652 km² mit insgesamt 107.788 Einwohnern.

Die drei Kommunen Bad Zwischenahn, Edewecht und Stadt Westerstede konnten seit No-vember 2011 über einen Zeitraum von etwas mehr als zwei Jahren als ILE „Mittleres Ammer-land“ erste Erfahrungen mit einem integrierten Ansatz gewinnen. Aufgrund der positiven Er-fahrungen und der Erkenntnis, dass bei vielen Projekten die beiden Nachbargemeinden sinnvollerweise einbezogen werden sollten, wurde entschieden, die Zusammenarbeit auf die Gemeinden Rastede und Wiefelstede auszudehnen.

Die Region wählt den Namen „Parklandschaft Ammerland“, weil die in weiten Teilen an einen englischen Landschaftspark erinnernde Landschaft die fünf Kommunen miteinander verbin-det und zur Wesermarsch und zum Fehngebiet naturräumlich klar abgrenzt. Die Parkland-schaft erschließt sich aus dem lebhaften Wechsel von Heckenstrukturen, insbesondere den landschaftsprägenden Wallhecken, Wäldern, Mooren und landwirtschaftlich genutzten Flä-chen. Weitere Gemeinsamkeiten der fünf Kommunen liegen in der Dichte der Baumschulen, die die Landschaft ebenfalls prägen, in der Bedeutung der Gartenkultur, in der sprachlich-kulturellen Ausprägung, in einer mittelständisch ausgerichteten und gesunden Wirtschaft sowie in der demografisch positiven Entwicklung, die auf Zuwanderung beruht. Weiterhin ist das gesamte Gebiet dadurch gekennzeichnet, dass die vorhandene Fläche für die vielfälti-gen Nutzungsansprüche nicht ausreicht.

Ausgangslage

Mit einer Bevölkerungsdichte von 165,6 Einw./km² gehört die Region zu den durchschnittlich dicht besiedelten Regionen in Niedersachsen. Bis 2024 wird noch eine Bevölkerungszunah-me prognostiziert, die eher auf Zuwanderung als auf einem positiven Geburtensaldo beruht. Damit verbunden ist eine gleichzeitige Alterung der Menschen.

Die Bevölkerung lebt in 12 zentralen Orten, 104 Bauerschaften und vielen Einzelgehöften. Seit Ende des 20. Jahrhundert ist eine starke Bautätigkeit zu verzeichnen, die den Flächen-druck in der Region verstärkt. Die zahlreichen Siedlungen drängen die vergleichsweise we-nigen historischen Gebäude in den Hintergrund. Die Region ist sowohl für Familien wie auch für Senioren als Altersruhesitz attraktiv, weil sie über Arbeitsplätze, eine gute Grundversor-gung und eine gute Verkehrsanbindung in den zentralen Orten verfügt. In der Fläche aller-dings gibt es kaum Versorgungseinrichtungen oder Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf.

Die flache, zum Teil noch idyllische, kleinteilige Parklandschaft bietet für Einheimische wie Touristen gute Möglichkeiten für Entspannung und Erholung an. Das Zwischenahner Meer mit den dort vorhandenen Reha-Einrichtungen ist wie der Park der Gärten eine Hauptattrak-tion und eine wichtige Basis für den Tourismus. Eine ähnlich wichtige Rolle spielen die Parks und Gärten sowie das Radroutensystem im Ammerland.

Nahezu 70 % der Flächen in der Region werden landwirtschaftlich genutzt, wovon ein Groß-teil auf die Baumschulen entfällt, die damit die Region prägen. Der Anteil der landwirtschaft-lich genutzten Flächen verringert sich zugunsten der Siedlungs- und Verkehrsflächen. Der Waldanteil ist mit 11,5 % ebenfalls niedrig. Der Flächendruck stellt für alle Bereiche ein Ent-wicklungshemmnis dar.

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Bemerkenswert ist auch, dass nur 1,8 % der Flächen Naturschutzgebiete und 7,2 % Land-schaftsschutzgebiete sind. Natur und Landschaft sind negativ vom Flächendruck betroffen, der durch einen hohen Anteil an Maisflächen zusätzlich verstärkt wird. Die Qualität der Ge-wässer ist fast durchweg problematisch. Viele Fließgewässer weisen starke Strukturproble-me auf, das Zwischenahner Meer wird regelmäßig durch Algen beeinträchtigt. Zusätzlich sind Grünland und Wallhecken bedroht.

Mittelständische Unternehmen und ein breites Spektrum an Branchen prägen die Wirt-schaftsstruktur der Region. Etwa jeweils ein Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäf-tigten verteilen sich auf das produzierende Gewerbe, Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie Dienstleistungen. Wichtige Arbeitgeber sind verschiedene Kliniken sowie einige Groß-betriebe wie Molkereien, Möbelgroßhändler, Lebensmittelproduzenten, Baumschulen oder Betriebe im Metall- und Maschinenbau. Von 2000 bis 2011 steigerte sich das BIP pro er-werbstätige Person um 14,5 %. Diese Entwicklung ist mit einer geringen Arbeitslosigkeit ver-bunden. Aus der Sicht der Betriebe ist der zunehmende Fachkräftemangel jedoch eine wich-tige Herausforderung.

SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse wurde aus der Ausgangslage hergeleitet und im Rahmen der Auftakt-veranstaltungen in einzelnen beteiligten Kommunen durch die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer ergänzt. Danach erfolgte eine intensive Abstimmung in den Arbeitskreisen und in der LAG.

An zentralen Stärken der Region sind zunächst eine nach wie vor positive Bevölkerungsent-wicklung und eine gesunde Wirtschaft zu nennen, die insbesondere über die vielen Baum-schulbetriebe und den Tourismus aber auch durch überregional namhafte Industriebetriebe sichtbar ist. Verbunden damit sind eine gute Grundversorgung in den Grundzentren und eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote. Die Attraktivität der Region wird nicht zuletzt durch die unmittelbare Nähe zum Oberzentrum Oldenburg begünstigt. Augenfällig ist außer-dem das hohe ehrenamtliche Engagement der Menschen in der Region, die sich vielfältig in Vereinen und für den Erhalt und die Pflege der Natur und Kultur einsetzen. Ein Ausdruck des Engagements der Bevölkerung war deren aktive Beteiligung am REK-Entwicklungsprozess. Mehr als 420 Personen nahmen an den Auftaktveranstaltungen teil, mehr als 160 an den Arbeitskreisen.

Die positive Entwicklung bringt aber auch Schwächen mit sich. Dazu zählen primär Flächen-knappheit und Nutzungskonflikte, die das attraktive Landschaftsbild gefährden, sowie Um-weltprobleme insbesondere im Bereich der Gewässerqualität. Unterhalb der Grundzentren entspricht die Versorgungssituation nicht immer den Erwartungen und angesichts des vielfäl-tigen örtlichen Engagements erscheint die Vernetzung von Angeboten und Akteuren unzu-reichend.

Schutz und Sicherung von Natur und Landschaft sind die Eckpunkte für die Chancen, die für die weitere regionale Entwicklung der Region gesehen werden. Zentral geht es um den Er-halt der Parklandschaft durch Sensibilisierung der Menschen und durch Aufwertung von Landschaftselementen. Die Fließgewässerentwicklung und die Entwicklung von Biotopen und Schutzräumen werden dabei als besonderes bedeutsam angesehen. Die Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern und insgesamt der Erhalt von ehrenamtlichen Strukturen und sozi-alen Netzen durch Stärkung der Ortsbürgervereine erscheinen als Schlüssel für eine erfolg-reiche Umsetzung.

Wenn die Chancen nicht wahrgenommen werden, ist die Parklandschaft Ammerland ange-sichts des bestehenden Flächendrucks im Bestand bedroht. Weitere Risiken liegen darin, das der für die Attraktivität der Region und auch landschaftsbezogen wichtige Wirtschafts-zweig des Tourismus gegenwärtig den Anschluss an die aktuellen technischen Entwicklun-gen - Stichwort: Neue Medien - zu verlieren droht. Durch einen Attraktivitätsverlust könnte auch der bestehende Fachkräftemangel noch verstärkt werden und die weitere wirtschaftli-che Entwicklung behindern. Langfristig wird schließlich die Gefahr gesehen, dass die zu-

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nehmende Alterung der Bevölkerung zu einem Verlust von sozialen Netzen und Traditionen führen könnte.

Strategie und Handlungsfelder

Die Entwicklungsstrategie für die „Parklandschaft Ammerland“ ist eng mit dem Motto „Zusammerland“ verknüpft. Die Strategie basiert darauf, dass möglichst viele Aktivitäten in Partnerschaften und unter Beteiligung von Vereinen, Verbänden und/oder Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden. Möglichst viele Organisationen sollen stärker miteinander ver-netzt werden. Für die Ortsbürgervereine soll ein Dachverband aufgebaut werden.

Bei den vier Handlungsfeldern wird der Schwerpunkt auf den Erhalt und die Entwicklung der Parklandschaft sowie den Natur- und Klimaschutz gelegt. Der Erhalt der Landschaft ist für die Lebensqualität und Attraktivität der Region unabdingbar. Dabei soll die Fließgewässer-entwicklung einen hohen Stellenwert einnehmen. Weitere wichtige Elemente der Parkland-schaft sollen erhalten und entwickelt werden, wie beispielsweise Baumalleen, Wallhecken, weitere Gewässer, Moore etc.

Da für den Umweltschutz bisher wenig Flächen zur Verfügung stehen und der Flächendruck sich ständig verstärkt, sollen Bürgerinnen und Bürger bei der Suche nach Flächen für den Artenschutz sowie bei deren Entwicklung und Erhalt eingebunden werden. Mit der Schaffung eines Landschaftsinformationszentrums und anderen Aktivitäten soll die Geschichte und Bedeutung der Kulturlandschaft in den Fokus gestellt, über den Zusammenhang mit der ge-sellschaftlichen Entwicklung informiert und damit die Wertschätzung der Landschaft in der öffentlichen Wahrnehmung erhöht werden.

An zweiter Stelle folgt das Handlungsfeld „Tourismus“, mit dem ungenutzte Potenziale aus-geschöpft werden sollen. Die Parklandschaft soll erlebbar gemacht werden, indem u.a. Wanderwege, Lehrpfade und Themenrouten entwickelt werden. Die Gartenkultur, Gesund-heitsangebote und Barrierefreiheit sollen weiter ausgebaut, Akteure und Angebote u.a. durch die Nutzung moderner digitaler Lösungen stärker vernetzt werden.

Das dritte Handlungsfeld „Demografie“ zielt darauf ab, dem Fachkräftemangel entgegenzu-wirken, die Grundversorgung in der Fläche u.a. durch dezentrale und mobile Angebote zu verbessern sowie Gesundheitsangebote und den Zusammenhalt der Menschen zu stärken.

Das vierte Handlungsfeld „Ortsentwicklung“ zielt darauf, den Flächenverbrauch mit gezielten Analysen und Konzepten zu verringern. Die regionstypische Kultur, insbesondere die Bau-kultur soll erforscht und erhalten werden. Dabei soll nach Möglichkeiten gesucht werden, Elemente historischer Baukultur in Neubauten einfließen zu lassen. Darüber hinaus soll die Infrastruktur den sich wandelnden Bedürfnissen angepasst werden, indem an einer Teilhabe möglichst aller Menschen am gesellschaftlichen Leben gearbeitet wird. Mit der Entwicklung neuer Wohnformen erfolgt ebenfalls eine entsprechende Anpassung, es wird aber auch auf eine Verringerung des Flächenverbrauchs hingearbeitet.

Erfahrungen und Ergebnisse bisheriger Förderung

Aus der Evaluierung des relativ kurzen Umsetzungszeitraums des ILEK „Mittleres Ammer-land“ wurde hergeleitet, dass die bisherigen Erfahrungen mit der Zusammenarbeit der Kom-munen und Akteure sehr positiv waren und intensiviert werden sollen.

Verschiedene Projekte haben gezeigt, dass die Verbindungen zu den beiden Nachbarge-meinden Wiefelstede und Rastede so stark sind, dass diese in Zukunft in die Kooperation aufgenommen werden sollen. Weiterhin wurde deutlich, dass Maßnahmen zum Erhalt und zur Nutzung der Landschaft für den Tourismus erforderlich sind, bzw. gute Entwicklungs-chancen haben.

Themen wie Flächenverbrauch, Gartenkultur, Stärkung der sozialen Netze und Fachkräfte-mangel wurden als wichtige Herausforderungen bzw. Themen erkannt, die sich mit der LEADER-Methode gut bearbeiten lassen.

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2 Abgrenzung der Region

Die Region „Parklandschaft Ammerland“ hat eine Fläche von 652 km² und setzt sich aus fünf Kommunen zusammen: Gemeinde Bad Zwischenahn, Gemeinde Edewecht, Gemeinde Rastede, Stadt Westerstede, Gemeinde Wiefelstede. In der Region lebten am 31. 12. 2013 insgesamt 107.788 Personen.1

Abb. 1: Einwohner

Anteil

Anteil Fläche Einw.

Gebiet Bevölkerung Männlich männl. Weiblich weibl. in qkm je qkm

Bad Zwischenahn 27.866 13.385 48,0 % 14.481 52,0 % 129,7 214,8

Edewecht 21.291 10.440 49,0 % 10.851 51,0 % 113,5 187,6

Rastede 21.259 10.420 49,0 % 10.839 51,0 % 123,1 172,8

Westerstede, Stadt 21.919 10.721 48,9 % 11.198 51,1 % 179,2 122,3

Wiefelstede 15.453 7.707 49,9 % 7.746 50,1 % 106,0 145,8

Summe: 107.788 52.673 48,9 % 55.115 51,1 % 651,5 165,4

Keine Ortschaft in diesen Gemeinden überschreitet eine Einwohnerzahl von 10.000. Deshalb ist das gesamte Gebiet bezogen auf das Kriterium Einwohnerzahl förderfähig.

Federführende Gemeinde bei der Umsetzung dieses Konzepts wird die Stadt Westerstede sein:

Stadt Westerstede

Am Markt 2 26655 Westerstede Telefon: 04488 550 Fax: 04488 5555 E-Mail: [email protected] Internet: www.westerstede.de

2.1 Homogenität in naturräumlicher, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht

Die Region ist Teil der Oldenburgisch-Ostfriesischen Geest. Im Westen grenzt sie an das Fehngebiet an, das sich in den landschaftlichen Strukturen deutlich von der Parklandschaft unterscheidet. Im Osten wird sie von der Wesermarsch abgegrenzt. Dies wird durch einen Höhenunterschied von Geest und Marsch deutlich, der bis zu 20 Meter beträgt und mit blo-ßem Auge wahrgenommen werden kann. Im Südosten wird die Region durch das Stadtge-biet der Stadt Oldenburg begrenzt und im Süden durch das Vehnemoor. Insgesamt wird das Gebiet in fast allen Richtungen von Hochmooren umschlossen.

Die Region hat ihren Namen aufgrund der typischen Landschaft gewählt: relativ kleinteilig strukturierte Wiesen, Wälder und Felder wechseln sich ab. Bäken, Wallhecken und Baum-alleen strukturieren die Landschaft zusätzlich. Nur in dieser Region gibt es die so genannte „Rippenlandschaft“. Hierbei handelt es sich um eine besondere Reliefausprägung. Das Relief zeigt einen Wechsel von meist mit Niedermooren bedeckten Tälern und Flächen und oft von Flugsand überlagerten Grundmoränenrücken, die zusammen ein paralleles System auffal-lend regelmäßiger Talrinnen bilden und im Durchschnitt drei Meter tiefer liegen als die Geestrücken. In den Talrinnen fließen die Bäken in Südwest-Nordost-Richtung.

Als besonders prägend wirkt jedoch der hohe Anteil der Baumschulen, die mit den zahlrei-chen Anbauflächen vielfältiger Gehölze sowie den Formschnittgehölzen zusätzlich an einen

1 LSN-Online: Tabelle K1020014, eigene Berechnungen

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großen Park erinnern. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Parks und Gärten, wie den Schlosspark in Rastede, zwei Rhododendronparks in Gristede und Linswege, den Park der Gärten in Rostrup, den Kurpark in Bad Zwischenahn und verschiedene private Anlagen, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die Baumschulen prägen kulturell und wirtschaftlich die Region. Die Branche ist hier stark konzentriert, hier findet man entsprechende Forschungs- und Bildungseinrichtungen gebün-delt. Der Tourismus ist stark mit der Landschaft und der Tradition der Baumschulen verbun-den, da die Rhodoblüte für viele Touristen eine Attraktion darstellt. Die RHODO in Wes-terstede als Produkt- und Branchenschau ist auch ein touristisches Highlight der Region.

Kulturell lässt sich die Region sprachlich abgrenzen. Insbesondere die ältere Generation spricht noch das Ammerländer Platt, das sich in Aussprache, Vokabular und Grammatik vom Plattdeutsch der Ostfriesen, Saterfriesen und Oldenburger unterscheidet. Der „Duzplatz“ in Westerstede deutet darauf hin, dass man im Ammerländer Platt keine Siezformen verwen-det.

Eine weitere Besonderheit des Ammerlandes, die sich so in den benachbarten Regionen nicht findet, sind die Ortsbürgervereine. Sie sind aus historischen Strukturen frühzeitig ent-standen und bis heute noch aktiv. Sie sind Vertretungen der Interessen der Orte und Bauer-schaften gegenüber den politisch gewählten Gremien der Gemeinderäte und gleichzeitig Knotenpunkte für ehrenamtliches Engagement und Nachbarschaftshilfe.

Eine weitere Gemeinsamkeit der Kommunen in der Region ist die bisher wirtschaftlich positi-ve Entwicklung, die mit sehr geringer Arbeitslosigkeit verbunden ist. Auch die Bevölkerungs-entwicklung ist ein gemeinsames Merkmal. Im Ammerland wächst die Bevölkerung, da der Geburtensaldo durch starke Zuwanderung ausgeglichen wird.

2.2 Karte der Region und Karte mit Einordnung in Niedersachsen

Eine Karte im Maßstab 1:100.000 befindet sich im Anhang.

Abb. 2: Karte der Region

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2.3 Begründung für Bevölkerungszahl

Die Bevölkerungszahl der Region entspricht der im Wettbewerb zugelassenen Größenord-nung.

2.4 Änderungen des Gebietszuschnitts gegenüber bisher bestehendem ILE-Gebiet „Mittleres Ammerland“

Die Gemeinden Bad Zwischenahn, Edewecht und die Stadt Westerstede arbeiten seit Ende 2011 innerhalb der ILE-Region "Mittleres Ammerland" eng zusammen. Diese Region weist eine Fläche von knapp 423 km² mit ca. 71.000 Einwohnern auf. Die Region „Parklandschaft Ammerland“ ist flächenmäßig um ca. 54 % größer und umfasst eine Gesamtfläche von ca. 652 km² mit insgesamt 107.788 Einwohnern. Die Vergrößerung des Gebiets wurde vorge-nommen, weil sich in der Umsetzung des ILEK herausstellte, dass aufgrund der in der Regi-on vorhandenen Strukturen eine Zusammenarbeit mit den beiden anderen Gemeinden sinn-voll bzw. erforderlich war. Dies zeigte sich insbesondere im Arbeitskreis Tourismus und im Arbeitskreis Fließgewässerentwicklung. Da wesentliche Teile des Tourismusmarketings von der Ammerland-Touristik geleitet werden, war es aus wirtschaftlichen Gründen wie aus Sicht der Besucher sinnvoll, beispielsweise auf Parks und Gärten in der Region insgesamt hinzu-weisen und eine für die Region flächendeckende Ausschilderung vorzunehmen. Es wäre nicht nachvollziehbar gewesen, wenn diese nur in drei Kommunen ausgeschildert worden wären. Aus den gleichen Gründen wurden Hörstationen in allen Kommunen aufgebaut. Auch für die Akteure in den Kommunen, die an Projekten beteiligt wurden, wäre eine „Ausgren-zung“ kaum nachvollziehbar gewesen.

Bei der Fließgewässerentwicklung war sehr schnell klar, dass die Fließgewässer jeweils in ihren hydrologischen und geografischen Zusammenhängen betrachtet und bearbeitet wer-den müssen. Auch hier führte dies dazu, dass Abstimmungen mit den Nachbarn über das Gebiet „Mittleres Ammerland“ hinaus erfolgten.

Die Zusammenarbeit der drei Kommunen im „Mittleren Ammerland“ hat sich in nur zwei Jah-ren deutlich verbessert. Zwischen den Verwaltungen finden spürbar mehr Abstimmungen auch auf „kurzen Wegen“ statt. Dies hat sich auf die Handlungsfähigkeit der Kommunen po-sitiv ausgewirkt.

Die Gemeinden Rastede und Wiefelstede, die sich am ILEK noch nicht beteiligt haben, wa-ren nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrungen interessiert, in Zukunft im Rahmen einer LEA-DER-Region die Zusammenarbeit zu intensivieren.

3 Ausgangslage

Bei der Beschreibung der Ausgangslage wird so weit wie möglich auf offizielle Daten des LSN sowie des Bundes und auf verschiedene vorhandene Studien zurückgegriffen. Sofern Daten auf Gemeindeebene vorhanden sind, konnten die Daten für die Region „Parkland-schaft Ammerland“ ermittelt werden. In verschiedenen Bereichen liegen jedoch nur Daten auf Kreisebene oder auf anderer Ebene vor. Liegen die Daten nur auf Kreisebene vor, be-ziehen sich diese Daten auf den Landkreis Ammerland. In einigen Fällen stehen auch nur Daten für Weser-Ems zur Verfügung. In diesen Fällen wurden diese Daten verwendet, um überhaupt Aussagen zu bestimmten Sachverhalten treffen zu können.

Da in verschiedenen Bereichen die Methode der Datenerhebungen bzw. die jeweiligen Grundlagen über die Jahre verändert wurden, ist dies insbesondere bei Darstellungen von Entwicklungen zu beachten.

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3.1 Bevölkerung und demografischer Wandel

Mit 107.788 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von 165,6 Einwohnern/m² ist die Re-gion durchschnittlich dicht besiedelt. Der Anteil an Ausländern ist mit 3,83 % sehr niedrig.2 Der Anteil der Frauen beträgt 51,1 %. 3

Der Landkreis Ammerland gehört in Niedersachsen zu den Landkreisen, die bisher noch eine Zunahme der Bevölkerung verzeichnen können. Von 2003 bis 2012 nahm die Bevölke-rung im Landkreis um 4,2 % zu. Der höchste Zuwachs war in der Gemeinde Wiefelstede mit + 7,7 %, der geringste in Westerstede mit 1,3 % zu verzeichnen. Im Vergleich zur durch-schnittlichen Entwicklung in Niedersachsen sind diese Werte sehr positiv.4

Die Bevölkerungsprognose zeigt, dass bis 2024 noch eine Zunahme der Bevölkerung, ab 2024 jedoch ein Rückgang zu erwarten ist.5

Grund für die Bevölkerungszunahme bis 2012 war weniger ein Geburtenüberschuss als die Zuwanderung von Personen. Von 2003 bis 2012 verzeichneten alle Gemeinden der Region bis auf wenige Ausnahmen in einzelnen Jahren durchweg Wanderungsgewinne. Dieser Ent-wicklung standen in fast allen Gemeinden Geburtendefizite gegenüber. Besonders hohe Ge-burtendefizite weist die Gemeinde Bad Zwischenahn auf, gefolgt von Rastede und Wes-terstede. Die Gemeinden Edewecht und Wiefelstede weisen in einigen Jahren noch Gebur-tenüberschüsse auf, doch auch hier werden sie sich verringern. 6

Insgesamt findet kontinuierlich schon jetzt eine Alterung der Gesellschaft statt. Am 31.12.2012 betrug das Durchschnittsalter im Landkreis Ammerland 44,1 Jahre und ent-sprach damit dem Durchschnittsalter des Landes Niedersachsen. Im Vergleich aller Land-kreise im Niedersachsen liegt der Landkreis Ammerland damit im Mittelfeld.7

2011 waren im Landkreis Ammerland 14,7 % der Bevölkerung jünger als 15 Jahre, 20,9 % hingegen älter als 65. Bis 2021 nimmt die Zahl der älteren Menschen zu, es werden dann 26,7 % älter als 65 Jahre sein, während die Jüngeren unter 15 Jahre nur noch 12,3 % aus-machen werden. Der Anteil der Personen in dem Alter, in dem Familien gegründet werden, wird von 23,7 % im Jahr 2011 auf 21,7 % im Jahr 2021 sinken.8 Hier wird deutlich, dass schon in wenigen Jahren eine spürbare Verschiebung der Altersstruktur stattfinden wird.

Betrachtet man die Zuzüge und Fortzüge nach Altersgruppen9, so ist festzustellen, dass 2013 in der Altersklasse der Jugendlichen unter 18 Jahren mehr Personen zugezogen als fortgezogen sind, in der Altersklasse von 18 bis 30 gibt es mehr Fortzüge als Zuzüge, in den Altersklassen darüber gibt es mehr Zuzüge als Fortzüge. Dies deutet darauf hin, dass junge Menschen, die ihre Ausbildung beginnen, die Region für Ausbildung oder Studium verlassen. Insbesondere die Gemeinde Bad Zwischenahn ist durch ihr jetzt schon gutes Angebot für Senioren für diese sehr beliebt. Nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern auch aus Nordrhein-Westfalen und anderen Gebieten wählen Menschen die Gemeinde als ihren Al-tersruhesitz.

Vor dem Hintergrund der natürlichen Alterung der Menschen in der Region wird der Trend, dass eher ältere Menschen in die Region kommen, die allgemeine Alterung noch verstärken.

Die Zahl der Menschen im erwerbstätigen Alter betrug 2011 im Landkreis Ammerland 64,4%. 2021 wird diese Zahl nur noch 61 % ausmachen. Das bedeutet eine Abnahme von 3,4 % in nur 10 Jahren.10

2 LSN - Online, Tabelle M 1000112, eigene Berechnungen

3 LSN - Online: Tabelle K 1020014

4 LSN - Online, Tabelle Z 1001690, eigene Berechnungen

5 LSN - Online, Tabelle K 1010013

6 LSN - Online, Tabelle Z 1001690

7 LSN - Online Tabelle M 1000030

8 LSN - Online, Tabelle P 1000001

9 LSN - Online, Tabelle K 1200224

10 LSN - Online, Tabelle P 1000001

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Die Altersstruktur der Bevölkerung und der Zuwanderung lässt langfristig auf eine weitere Al-terung schließen. Die Bertelsmann Stiftung prognostiziert bis 2030 ein Durchschnittsalter von 49,1 Jahren. Der Altersmedian verschiebt sich nach Bertelsmann bis 2030 auf 52,3 Jahre.11

Die demografischen Veränderungen werden anhand der folgenden Grafik der Bertelsmann Stiftung verdeutlicht:12

Hier wurden die Alterspyramiden aus den Jahren 2014 und 2030 übereinander gelegt.

Abb. 3: Demografische Entwicklung

Auch diese Grafik verdeutlicht, dass in Zukunft einer großen Zahl älterer Menschen eine sehr viel geringere Zahl jüngerer Menschen gegenüber stehen wird. Im Alter wird der Anteil der Frauen im Verhältnis zu den Männern deutlich zunehmen.

Die wichtigsten Aspekte:

> Die Zuzüge deuten darauf hin, dass die Region für viele Menschen attraktiv ist

> Der negative Geburtensaldo wird derzeit noch durch Zuzüge ausgeglichen

> Der relativ hohe Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung wird zunehmen

> Die geburtenstarken Jahrgänge werden in den nächsten 20 Jahren die Altersstufe von 70

und 80 + erreicht haben

> Die demografische Entwicklung wird sich auf den Fachkräftemangel in der Region aus-

wirken

11

Bertelsmann-Stiftung: wegweiser-kommune.de, Datenabruf 08/2014 12

Bertelsmann-Stiftung: wegweiser-kommune.de, Datenabruf 08/2014

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3.2 Siedlungsstrukturen und Siedlungsentwicklung

Die Region „Parklandschaft Ammerland“ weist eine Siedlungsdichte von 165,4 Einwoh-nern/km² auf. Dieser Wert liegt knapp über dem Landesdurchschnitt von 163,6 Einw./km².

Die fünf Gemeinden setzen sich aus 104 Bauerschaften zusammen.

Von den 12 zentralen Orten haben Bad Zwischenahn, Rastede und Westerstede jeweils die Zentralitätsstufe eines Mittelzentrums. Die anderen neun Orte sind Grundzentren. Allen Mit-tel- und Grundzentren sind im RROP die Schwerpunktaufgabe „Sicherung und Entwicklung von Wohnstätten“ zugewiesen. Außerdem soll eine leistungsfähige Einzelhandelsstruktur vorgehalten werden.

Zahlreiche Ortschaften tragen den Charakter von Straßendörfern, zusätzlich liegen Einzelhö-fe in der Landschaft verstreut. Diese Siedlungsstruktur erschwert die Versorgung in den Au-ßenbereichen wie zum Beispiel mit einem schnellen Internet.

Die Hauptorte, in denen auch jeweils der Sitz der Gemeinde zu finden ist, blicken auf eine sehr lange Siedlungsgeschichte zurück, die auch in den jeweils sehr alten Kirchen zum Aus-druck kommt.

Insbesondere im 20. und 21. Jahrhundert fand eine starke Entwicklung statt. In den vergan-genen Jahren haben sich die Siedlungsstrukturen durch die Erschließung von Baugebieten stark verändert. Aus relativ kleinen Dörfern sind inzwischen Orte mit einem jeweils modernen und gut ausgestatteten Zentrum geworden, die von zahlreichen Wohngebieten umgeben sind. Edewecht hat noch heute den Charakter eines Straßendorfs und erstreckt sich über ca. 3 km entlang der L 831. Dies führt dazu, dass im Ort keine klar definierte Ortsmitte erkenn-bar und die Aufenthaltsqualität nicht optimal ist. In den Hauptorten hat generell eine Wand-lung zu einem eher städtischen Erscheinungsbild stattgefunden, während in den Bauerschaf-ten die ländlichen Strukturen vorherrschen. Aufgrund der Entwicklungen sind vergleichswei-se wenig historische Gebäude erhalten geblieben.

Betrug die Anzahl der Wohngebäude in der Region „Parklandschaft Ammerland“ 1988 23.735 Gebäude, so hatte sich diese Zahl um 60,5 % auf 38.088 im Jahr 2011 gesteigert. Im Vergleich dazu wuchs diese Zahl in Niedersachen nur um 30,3 %.13 Dies lässt auf eine star-ke Bautätigkeit schließen. Insbesondere in den Jahren von 1993 bis 2000 wurden in der Re-gion viele Gebäude erstellt. Ab 2001 sanken die Zahlen der neu erstellten Gebäude. Seit 2011 nimmt die Bautätigkeit wieder zu. Dabei ist eine deutlich höhere Bautätigkeit als durch-schnittlich in Niedersachsen und Weser-Ems festzustellen.14

Die Preise für Bauland haben sich nahezu parallel entwickelt. Kostete 1991 ein m² Bauland durchschnittlich noch 25,84 €, so betrug dieser Wert 2012 50,37 €.15 Dies lässt auf eine hohe Nachfrage schließen, die aktuell von den Gemeinden nicht befriedigt werden kann. Zum Bei-spiel wird 2014 in Rastede das Baugebiet „Am Stratjebusch“ erschlossen. Für 40 Bauplätze lagen in kürzester Zeit mehr als 180 Anfragen vor.

In Bad Zwischenahn stehen aktuell keine Grundstücke zur Verfügung, die an Interessenten vergeben werden könnten. Die Nachfrage ist sowohl von auswärtigen wie einheimischen Interessenten sehr groß.

Der Landkreis Ammerland gehört zu den Landkreisen in Niedersachsen mit einem relativ hohen Anteil von Haushalten mit drei oder mehr Personen. Bis 2030 wird von der CIMA eine Zunahme der Anzahl der Haushalte im Ammerland prognostiziert. Dabei wird die Zahl der 60 bis 70-Jährigen in Zweipersonenhaushalten deutlich steigen, während die 4-Personen-Haushalte weniger werden. 16

Alle Kommunen gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Baugrundstücken auch in naher Zukunft nicht gedeckt werden kann. Selbst ältere Häuser, die schon in den sechziger Jahren

13

LSN - Online, Tabelle Z 8031022 14

LSN - Online, Tabelle Z 8100115, eigene Berechnungen 15

LSN - Online, Tabelle Z 9280111 16

CIMA Institut für Regionalwirtschaft, Wohnung- und Standortprognose 2030 für Niedersachsen, 2012, S. 30 -34

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erstellt wurden, sind nach kürzester Zeit verkauft. Dies wird durch die Wohnungsbedarfs-prognose des CIMA-Instituts von 2012 bestätigt. In der für die N-BANK angefertigte Studie wird für die Gemeinden in der „Parklandschaft Ammerland“ ein Anstieg des Bedarfs an Woh-nungen im Vergleich zum Bestand von 2011 in Höhe von 6,63 % für Westerstede bis zu mehr als 18 % für Edewecht, Rastede und Wiefelstede prognostiziert. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Bedarf an Mehrfamilienhäusern höher sein wird als der an Einfamili-enhäusern.17

Dennoch gibt es diverse alte Hofstellen, zum Teil auch in den Orten und Bauerschaften, de-ren Nutzung unklar ist, wenn die Besitzer die Resthöfe aufgeben oder versterben. Oft sind diese Gebäude stark sanierungsbedürftig, wobei sie aufgrund ihres ortsbildprägenden Cha-rakters und ihrer historischen Bedeutung oft unter Denkmalschutz stehen.

Nicht zuletzt aufgrund der bisher positiven Entwicklung wurden in den Kommunen nur teil-weise Leerstandskataster eingerichtet. In Rastede ist im Rahmen der Dorferneuerung in den nördlichen Gemeindeteilen ein Leerstandskataster geplant. In Wiefelstede ist eines vorhan-den, in Westerstede gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Katasteramt. In Edewecht und Bad Zwischenahn gibt es keine Leerstandskataster.

Beachtenswerten Leerstand gibt es nur in Geschäftsgebäuden. Hier kämpft der Einzelhandel mit den Angeboten der nahen Stadt Oldenburg sowie mit dem Internethandel.

Die wichtigsten Aspekte:

> Es besteht eine große Nachfrage nach Bauplätzen, die nicht gedeckt werden kann

> Es gibt nur noch wenige Möglichkeiten, zusätzliches Bauland zu erschließen, da Flächen

nicht mehr in ausreichendem Maß vorhanden sind

> Vorhandene Häuser und Wohnungen stehen kaum leer, die Nachfrage ist größer als das

Angebot, auch in Zukunft wird der Bedarf noch steigen

> Die Preise für Grundstücke und Bauland sind kontinuierlich gestiegen

> Leerstand betrifft überwiegend Geschäftsgebäude, aber auch für ortsbildprägende Rest-

höfe müssen sinnvolle Nutzungen gefunden werden

> Aufgrund der positiven Entwicklung sind in den Hauptorten und Siedlungen ländliche

Strukturen und Baukultur zurückgedrängt worden

3.3 Verkehrsanbindung und ÖPNV

Die Verkehrsanbindung der Region ist gut. Die Region ist über die A 29 in Nord-Süd-Richtung und über die A 28/E22 in Ost-West-Richtung angebunden. Damit verfügen Bad Zwischenahn, Rastede, Wiefelstede und Westerstede über Direktanschlüsse an die Auto-bahnen. Edewecht liegt direkt an der B 401, die die Gemeinde mit der A 31 und der A 28 verbindet.

Von fast allen Hauptorten aus ist Oldenburg als Oberzentrum mit dem Auto je nach Ver-kehrsaufkommen innerhalb von 15 bis 20 Minuten zu erreichen. Die gute Verkehrsanbindung war einer von verschiedenen Faktoren, der dazu führte, dass sich zahlreiche Betriebe im Ammerland ansiedelten, bzw. gut entwickeln konnten.

Die ÖPNV-Verbindungen sind grundsätzlich ebenfalls vergleichsweise gut.

Der Landkreis Ammerland ist seit 1996 Mitglied im Zweckverband Verkehrsverbund Bre-men/Niedersachsen (ZVBN). Die Verkehrsbetriebe innerhalb des Verbandsgebiets haben sich zur VBN GmbH zusammengeschlossen. Der ZVBN und der VBN gestalten zusammen

17

CIMA Institut für Regionalwirtschaft, Wohnung- und Standortprognose 2030 für Niedersachsen, 2012, S. 49 und 51

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das Verkehrsangebot im Verbandsgebiet. Es gibt einen einheitlichen Tarif und Fahrkarten gelten für die Straße und die Schiene.

Bad Zwischenahn ist über die Bahnverbindung Bremen-Oldenburg-Leer-Norddeich über RE, Intercity, Nordwestbahn und Güterverkehr angebunden. Außerdem ist Bad Zwischenahn über die Regio-S-Bahn an die Strecken Bremen, Bremerhaven, Nordenham, Verden und Twistringen angebunden.

Rastede liegt an der Verbindung Oldenburg-Wilhelmshaven. Westerstede ist durch den Bahnhof Ocholt an die Strecke Oldenburg-Leer angebunden.

Die Busverbindungen zwischen den Hauptorten sowie nach Oldenburg sind überwiegend ausreichend. Da verschiedene Bauerschaften jedoch nur über einen Schulbus oder gar nicht angebunden sind, gründeten sich in Westerstede und Rastede Bürgerbusvereine, die die Bauerschaften mit den Hauptorten verbinden und Anschlüsse zum ÖPNV herstellen. In Pe-tersfehn in der Gemeinde Bad Zwischenahn wurde von der Bevölkerung ein weiterer Bedarf formuliert. Ein Bürgerbusverein wurde gegründet und hat seine Arbeit aufgenommen. Damit sind jedoch noch nicht alle Bedarfe abgedeckt.

Als weiteres Angebot wurde bereits 1994 die Nachteule entwickelt, die auch zu späten Stun-den Jugendliche zu einer Großraumdisco in der Gemeinde Apen und nach Oldenburg und zurück bringt (vgl. Anhang).

Die wichtigsten Aspekte:

> Die Verkehrsverbindungen und das ÖPNV-Angebot sind für die Hauptorte gut

> Einige Bauerschaften sind sehr schlecht bzw. nur über den Schulbus oder Bürgerbus zu

erreichen

> Das Ehrenamt sorgt teilweise für Lückenschluss in den Verbindungen

3.4 Grundversorgung

3.4.1 Bildung und Erziehung

Die Kinderbetreuung in der Region ist gut bis sehr gut. In allen Kommunen liegt die Kinder-gartenbetreuung bei nahezu 100 %. Bei den Kindern unter drei Jahren liegt die Versorgung bei 40 bis 45 %, wenn die Tagespflegeplätze einberechnet werden. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass nicht alle Kinder jeweils im Wunschkindergarten der Eltern untergebracht werden können.18

Die Region verfügt über 24 Grundschulen, eine Hauptschule, eine Realschule, vier Ober-schulen, eine KGS in Rastede, zwei Gymnasien (Westerstede und Bad Zwischenahn mit Außenstelle in Edewecht), drei Förderschulen und eine BBS. Die letzte Schulschließung fand im vergangenen Jahr in Westerstede statt. Darüber hinaus stehen in den kommenden Jah-ren keine weiteren Schulschließungen mehr an. Aufgrund der vorhandenen Schulstrukturen besuchen Schülerinnen und Schüler jeweils auch Schulen in den anderen Orten, um die ge-wünschte Schulform zu besuchen. Einige Schülerinnen und Schüler aus Wiefelstede und Rastede besuchen Gymnasien und Förderschulen in Oldenburg, das Jadegymnasium in der Wesermarsch oder Förderschulen an anderen Gemeinden im Ammerland. Bis zur zehnten Klasse wird eine kostenlose Schülerbeförderung gewährleistet.

Für die wissenschaftliche Ausbildung sind die Universitäten und Fachhochschulen in Olden-burg, Bremen und Wilhelmshaven die nächstgelegenen Hochschulen.

In der Region gibt es außerdem eine Vielzahl von Weiterbildungs- und Erwachsenenbil-dungseinrichtungen wie die Kreisvolkshochschule mit Außenstellen in Rastede und Bad Zwi-

18

Quelle: Angaben der Kommunen

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schenahn und die Kreismusikschule mit Außenstellen in allen Gemeinden, wobei Bad Zwi-schenahn über eine eigene Musikschule verfügt.

Die DEULA (Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik) in Westerstede bietet insbesondere in den „Grünen Berufen“ eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten mit Internat an. Die Nie-dersächsische Gartenakademie ergänzt das Angebot mit Fortbildungen und Kursen zum Gartenthema. Das BAU-ABC in Rostrup ist das Aus- und Fortbildungszentrum des Bauin-dustrieverbandes Niedersachsen-Bremen und steht allen Bildungsinteressierten aus der Bauwirtschaft offen. Die Bildungsstätte des Handwerks der Kreishandwerkerschaft bildet in verschiedenen Handwerksberufen aus. Darüber hinaus gibt es das Bildungswerk der Nie-dersächsischen Wirtschaft und das Kaufmännische Bildungszentrum in Bad Zwischenahn. Für die Ausbildung im Pflegebereich gibt es in Westerstede eine Pflegeschule. Viele andere Bildungsanbieter wie die LEB, das Evangelische Bildungswerk, Arbeit und Bildung e.V., die Genossenschaftsakademie Weser-Ems (Bankausbildungen) etc. sind in der Region vertre-ten. Das regionale Umweltbildungszentrum in Rostrup ist darüber hinaus nicht nur als Bil-dungszentrum sondern auch in der Vernetzung vieler Akteure tätig.

3.4.2 Gesundheit, medizinische Versorgung, Pflege

Die Region verfügt über ein gutes Angebot im Bereich der Gesundheitsversorgung. Die Akutkrankenhäuser Ammerlandklinik und das Bundeswehrkrankenhaus in Westerstede ver-fügen insgesamt über 478 Betten. Mit der Karl-Jaspers-Klinik in Wehnen in der Gemeinde Bad Zwischenahn steht ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie mit 581 Betten zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es in Bad Zwischenahn das Reha-Zentrum am Meer mit 390 Betten für orthopädische und rheumatologische sowie onkologische Rehabilita-tion.

In Wiefelstede gibt es die Mutter-Vater-Kind-Klinik für Prävention und Rehabilitation mit 150 Betten. In Rostrup (Gemeinde Bad Zwischenahn) ergänzt eine private Klinik das Angebot mit 23 Betten für Psychotherapeutische Medizin und Psychomotorik.

In Westerstede wird derzeit der Neubau einer Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie geplant. Es wird Teil der Karl-Jaspers-Klinik sein und mit den anderen Häu-sern kooperieren.

Die Karl-Jaspers-Klinik beteiligt sich am deutsch-niederländischen Kooperationsprojekt EMS (European Medical School), mit dem medizinische Fachkräfte ausgebildet werden und dem Ärztemangel in der Region begegnet werden soll.

Zusätzlich zu den Kliniken gibt es mehr als 150 niedergelassene Ärzte, mehr als 80 Zahnärz-te, 27 Apotheken, sowie zwei Dialysepraxen.19 Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Angebote im Gesundheitssektor wie Heilpraktiker und Therapeuten. Die Dialysepraxen ar-beiten teilweise mit Hotels zusammen, um Urlauber, die auf eine Dialyse angewiesen sind, in den Ferien zu versorgen.

Das NIW untersuchte in ihrer Basisanalyse zu Weser-Ems die Gesundheitsversorgung in den Landkreisen. Demnach verfügt der Landkreis Ammerland über die höchste Zahl von Krankenhausbetten/1000 Einwohner in Weser-Ems (7 - 8,5)20 und zum Teil einen Versor-gungsgrad mit Hausärzten von mehr als 100% gemäß den Berechnungen der Kassenärztli-chen Vereinigung.21

3.4.3 Pflegeeinrichtungen

In der Region „Parklandschaft Ammerland“ gibt es 16 Alten- und Pflegeheime, fünf Sozialsta-tionen, eine Tagesbildungsstätte, ein Sprachheilkindergarten und drei Werkstätten für Behin-derte. Insgesamt stehen in der Region „Parklandschaft Ammerland“ 1054 Pflegeplätze für

19

Quelle: Landkreis Ammerland, Zahlen, Daten, Fakten 2014, eigene Berechnung 20

NIW, Basisanalyse zur Identifizierung spezifischer Handlungsbedarfe für fünf Regionen in Niedersachsen, S. 89 21

NIW, S.90

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Vollzeitpflege zur Verfügung. In allen Gemeinden gibt es jeweils zwei bis vier verschiedene ambulante Pflegedienste.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Einrichtungen der Tagespflege sowie das Pflegeser-vicebüro des Ammerlands, das zahlreiche Informationen zum Thema Pflege zur Verfügung stellt und ausführliche Beratungsleistungen bietet. Mit dem Seniorenservicebüro des Land-kreises besteht eine enge Kooperation.

Alle Pflegeeinrichtungen sind belegt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zeichnet sich ein deutlicher Mangel an Plätzen ab. Im Pflegebereich besteht ein starker Mangel an Fachkräften, der sich aufgrund der zu erwartenden Alterung der Bevölkerung noch verstärken wird.

3.4.4 Freizeit, Sport, Kultur

Die Region ist mit Freizeit- und Sporteinrichtungen gut ausgestattet. Insgesamt gibt es im Landkreis Ammerland 101 Sportplätze und Spielfelder, 58 Sport- und Turnhallen, fünf Hal-lenbäder, ein Wellenbad, 10 Freibäder (davon fünf Badeseen), 40 Schießsportanlagen, sechs Bouleanlagen, 76 Tennisplätze (davon 14 in Hallen), 15 Reithallen, 20 Reitplätze, vier Yachthäfen und zwei Golfplätze. Das Angebot konzentriert sich auf die Hauptorte, aber auch in kleinen Ortschaften sind beispielsweise Sporthallen vorhanden. In der Bauerschaft Neu-enkruge gibt es bis heute ein kleines Freibad. Diese Anlagen werden von weiteren Angebo-ten wie Nordic-Walking-Strecken, Swingolfanlagen, Minigolf, Bogenschießen, Scateranlagen für Jugendliche etc. ergänzt.

Als Besonderheiten sind folgende Einrichtungen hervorzuheben: Mit den Hössenanlagen verfügt die Region über eine leistungsstarke Einrichtung, die sehr gute Sportanlagen mit Übernachtungsmöglichkeiten anbietet. (Drei Fußballplätze, eine Leichtathletikanlage, ein Beachvolley- und Handballfeld, zwei Sporthallen, Joggingstrecken, Tagungsräume, eine Skateranlage sowie das Hössen Hallen- und Freibad mit Becken von je 25 m und 50 m Län-ge). Der Schlosspark in Rastede bietet mit seinen zahlreichen, gut ausgeschilderten Lauf-strecken und direkt benachbarten Sportanlagen ein umfangreiches Freizeitangebot.

Im Ammerland wurde 1973 von der Universität in Oldenburg der erste Trimmpfad angelegt und die Trimmbewegung ins Leben gerufen. Im Wildenloh existiert dieser Pfad bis heute und wird von vielen Menschen genutzt.

Auch die übrigen Anlagen werden von zahlreichen Sportvereinen genutzt. In manchen Orten reichen die Sportstätten nicht mehr aus, da sie oft durch die Ganztagsschulen belegt sind und die Vereine sich auf die Abende konzentrieren müssen.

Das Kulturangebot ist in der Region nicht sehr stark ausgebildet. Für Kino, Theater und Kon-zerte fährt man in der Regel nach Oldenburg. Dennoch gibt es eine Reihe von lokalen Ver-anstaltungen, die vielfach auch auf der ehrenamtlichen Basis entweder von speziellen kultu-rellen Vereinen oder im Rahmen der allgemeinen Vereinstätigkeit angeboten werden. Hier sind Vereine wie die Motormühle in Rostrup, der Bahnhofsverein in Westerstede, die Vor-tragsvereinigung Kulturgenuss, Vereine für Kunst und Kultur, aber auch die Chöre, Musik-schule, Theatergruppen und dergleichen sowie die Ortsbürger- und Heimatvereine zu nen-nen, denen es zum Teil auch gelingt, prominente Künstler und Künstlerinnen zu gewinnen. Teilweise finden Konzerte im Rahmen der Ostfriesischen Sommerangebote auch in der Parklandschaft statt (Musikalischer Sommer Ostfriesland). Auch im Park der Gärten werden Konzerte und Veranstaltungen mit überregional bekannten Künstlerinnen und Künstlern ge-boten. In Westerstede werden im Sommer alle zwei Jahre Freilichttheateraufführungen auf dem Marktplatz angeboten. An verschiedenen Orten gibt es Landpartien. In Rastede finden jährlich mehrere Großveranstaltungen statt (vgl. Abschnitt Tourismus).

Es gibt einige wenige lokale Heimatmuseen, wovon das in Bad Zwischenahn das größte und bedeutendste ist. Daneben gibt es eine Vielzahl von Künstlern und Künstlerinnen, sowie Ate-liers, die in der Region aktiv, teilweise sogar überregional bekannt sind, sowie eine ehren-amtlich geführte Kunstschule.

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3.4.5 Barrierefreiheit

Alle Kommunen haben sich die Barrierefreiheit als Ziel gesetzt. Insbesondere Bad Zwi-schenahn hat hierzu Untersuchungen vornehmlich im Bereich Tourismus durchführen las-sen. Wurden öffentliche Gebäude und Anlagen errichtet, wurden diese entsprechend geplant und gebaut. In Rastede wird 2016 der Bahnhof barrierefrei umgestaltet.

In allen Gemeinden gibt es aber nennenswerten Nachholbedarf. Insbesondere bei älteren Einrichtungen sowie in der Gastronomie und im Einzelhandel sind noch zahlreiche Ansätze zu Verbesserungen vorhanden. Auch in den Bauerschaften ist das Thema bisher nicht aus-reichend bearbeitet worden.

3.4.6 Handel, Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf

In den Orten Bad Zwischenahn, Edewecht, Rastede, Wiefelstede und Westerstede ist die Grundversorgung für Güter des täglichen Bedarfs gut. Es gibt in jedem dieser Orte verschie-dene Discounter und Lebensmittelgeschäfte, Bäcker, Fleischer, Elektrohändler, Schreibwa-rengeschäfte etc. Bis auf Wiefelstede gibt es in diesen Orten auch noch Bekleidungsge-schäfte. Discounterketten bedrohen jedoch die Existenz von Familienbetrieben vor Ort. Dies hat in vielen Fällen schon zu Geschäftsschließungen und Nachfolgeproblemen geführt. Der Einzelhandel in der Region muss sich darüber hinaus wegen der guten Erreichbarkeit der Stadt Oldenburg mit dem dortigen Angebot messen.

In weiteren Orten wie Ocholt, Petersfehn, Friedrichsfehn, Hahn-Lehmden und Metjendorf befinden sich Lebensmittelhändler. In mehr als 40 Bauerschaften gibt es jedoch keinerlei Einkaufsmöglichkeiten. Dies stellt insbesondere für die nicht mobilen Teile der Bevölkerung ein Problem dar.

3.4.7 Breitbandversorgung

Die Breitbandversorgung in der Region ist in den letzten Jahren erheblich verbessert wor-den. Gleichwohl sind insbesondere in den abgelegeneren Bereichen nach wie vor Lücken vorhanden, sogenannte „weiße Flecken“.

Mit Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket II, der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) sowie aus dem EFRE-Förderprogramm wurde auf dem Gebiet des Landkreises Ammerland der Grundstein zum Aufbau der vorhandenen „Fiber To The Curb“ (FTTC) - Struktur gelegt. Bei dieser FTTC - Struktur handelt es sich um die Ertüchtigung von Kabelverzweigern (KVZ) bzw. deren Überbau und die Verlegung von Glasfaserleitungen bis zu den KVZ. Durch diese Maßnahmen und durch weitere Ausbauof-fensiven von Netzbetreibern/ Dienstanbietern von Breitbandzugängen werden im Landkreis Ammerland Ende 2014 fast drei Viertel der Wohneinheiten mit Übertragungsraten bis zu 50 Mbit/s versorgt sein, wobei sich diese Raten für einzelne Wohneinheiten mit zunehmender Entfernung vom KVZ deutlich verringern, da die sogenannte „letzte Meile“ weiterhin aus den vorhandenen Kupferleitungen besteht. Der FTTC- Ausbau ist erweiterbar zu einer Glasfa-seranbindung bis in die Gebäude (Fiber To The Home, FTTH, Fiber To The Building, FTTB) und daher die zukunftsfähige und nachhaltige Breitband-Strategie. Eine vollständige FTTH-Lösung, wie sie im Stadtkern Westerstede schon besteht, lässt sich jedoch derzeit nicht für die gesamte Region finanzieren. Netzbetreiber bzw. Dienstanbieter von Breitbandzugängen werden den zeitnahen Ausbau einer vollständigen Next Generation Access (Netze der nächsten Generation - NGA) - Breitbandversorgung ohne finanzielle Beteiligung ebenfalls nicht realisieren. Daher soll der Ausbau der Netzanbieter bzw. Dienstanbieter von Breitband-zugängen beschleunigt werden. Hierfür ist die Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke erfor-derlich. Nach aktuellen Einschätzungen ist auch ein FTTC- Vollausbau aufgrund der zu er-wartenden Kosten nicht finanzierbar. Deshalb wird ein Versorgungsgrad von 98 % ange-strebt. Hierbei könnten von 50.100 Wohneinheiten voraussichtlich ca. 49.300 mit entspre-chenden Übertragungsraten versorgt werden. Um einen möglichst optimalen weiteren Aus-bau vorzubereiten, haben die Kommunen und der Landkreis im Jahr 2014 gemeinsam be-schlossen, eine Studie in Auftrag zu geben. Mit Hilfe dieser flächendeckenden FTTC-/ FTTB-

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Netzplanung sollen Gebiete identifiziert werden, in denen bisher keine Versorgung mit aus-reichender Datenrate (30 Mbit/s, heutiger Standard) vorhanden ist. Dieses Strukturkonzept für eine NGA-Breitbandversorgung soll die Basis für die Ermittlung erforderlicher Maßnah-men und der Investitionskosten liefern. Allerdings sind die Förderbedingungen aktuell noch nicht abschließend geklärt.

Die wichtigsten Aspekte:

> Die Grundversorgung ist in den Hauptorten sehr gut, in den Bauerschaften gibt es Lü-

cken, bzw. es fehlt eine Versorgung

> Das Sport- und Freizeitangebot ist gut

> Die Gesundheitsversorgung ist sehr gut und Basis für den Tourismus in der Region

> Die Kapazitäten der Pflegeeinrichtungen reichen schon heute nicht aus

> Die Breitbandversorgung weist Lücken auf, die kurzfristig geschlossen werden müssen,

der Schritt zur optimalen Versorgung für Bauerschaften bleibt problematisch

3.5 Flächennutzung

Die Gesamtfläche der Region „Parklandschaft Ammerland“ beträgt 65.153 ha. 68,5 % der Fläche (44.594 ha) werden landwirtschaftlich genutzt. Damit liegt die Region deutlich über dem Durchschnitt in Niedersachsen (60 %) und leicht über dem Durchschnitt in Weser-Ems (67,9 %). Etwa 5 % der landwirtschaftlichen Flächen werden von den Baumschulen genutzt. Auch der Anteil der Gebäude und Freiflächen liegt mit 10,6 % deutlich über dem Durch-schnitt Niedersachsens (7,4 %). Besonders gering sind die Waldflächen. Sie machen nur 11,5 % aus, also nur halb so viel wie durchschnittlich in Niedersachsen (21,9 %). 22

Die Anteile für Betriebsflächen, Erholungsflächen und Verkehrsflächen entsprechen jeweils in etwa den Durchschnittswerten Niedersachsens.

Von 2001 bis 2012 hat die Landwirtschaft 1.722 ha verloren. Diese wurden überwiegend auf Gebäude und Freiflächen (+ 687 ha) und in den Bereich Aufforstung (+ 704 ha) verlagert. 23

Betrachtet man die Flächennutzung innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzung, stehen nur Daten auf Kreisebene zur Verfügung. Hier ist festzustellen, dass die Ackerflächen von 2001 bis 2012 um 11,8 % zugenommen haben, die Grünlandflächen um 7,5 % verringert wur-den.24

In vielen Bereichen gibt es in der Region zusätzlichen Flächenbedarf, wodurch starke Nut-zungskonflikte entstehen (vgl. Abschnitte Siedlungsentwicklung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Baumschulen, Landschaft, Natur, Umwelt).

Die Region weist zahlreiche Moorflächen auf, in denen teilweise Torfabbau stattfindet oder für die Zukunft schon genehmigt wurde. Besonders betroffen sind die Gemeinden Edewecht und Rastede. Die Gemeinde Edewecht hat errechnet, das ca. 1/6 der Gemeindeflächen Moorvorkommen aufweisen, so dass jedwede Festlegungen zu diesen Flächen für große Gemeindeteile unmittelbare Wechselwirkungen in Bezug zur Flächennutzung auslösen.

Die wichtigsten Aspekte:

> Die Flächennutzungskonflikte nehmen zu

> Es ist ein starker Grünlandverlust zu verzeichnen

22

LSN - Online, Tabelle Z0000001 23

LSN - Online Z0000001, eigene Berechnungen 24

LSKN: Entwicklung der Bodennutzung in Niedersachsen nach Kataster

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> Landwirtschaftlich genutzte Flächen haben sich verringert, Siedlungsflächen haben zu-

genommen

> Die Region weist Moorflächen in relevanter Größenordnung auf

3.6 Landschaft, Natur und Umwelt

Eng verbunden mit der Flächennutzung ist das Landschaftsbild. Das Ammerland ist bekannt für seine Parklandschaft. Der kleinteilige Wechsel von Wald, Ackerland und Grünland wird durch Wallhecken, Bäken und Baumalleen an den Straßen zusätzlich strukturiert. Zahlreiche Hofanlagen liegen verstreut inmitten der Wiesen und Ackerflächen. Durch die zahlreichen Baumschulflächen mit unterschiedlichen Formschnittgehölzen und ihrem Anbau zahlreicher unterschiedlicher Gehölze entsteht zudem der Eindruck einer Parklandschaft. Die durch die Baumschulen vor mehr als einhundert Jahren eingeführten Rhododendren sind überall in großer Zahl und Vielfalt zu finden. Obwohl die Region stark zersiedelt ist, findet man abseits der Hauptstraßen sehr idyllische Landstriche mit gepflegten Hofanlagen, in denen die Zeit noch stehengeblieben zu sein scheint.

Das noch dichte Netz von Wallhecken als historische Besitzabgrenzungen ist nicht nur für die Parklandschaft prägend, sondern als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere auch im Ammerland unter Schutz gestellt. Die Wallhecken befinden sich aktuell in einigen Berei-chen in keinem guten Zustand und sind aufgrund des Flächendrucks stark gefährdet. An vielen Stellen sind auch Lücken entstanden, die gleichzeitig Lücken in der Biotopvernetzung darstellen.

Aus diesem Grund hat sich der Landkreis Ammerland die Wallheckensanierung zum Ziel gesetzt. Die Pflege der Wallhecken erfolgt dabei in Zusammenarbeit mit der Naturschutzstif-tung Ammerland. Sie umfasst das Aufsetzen und Bepflanzen der degradierten Wallhecken. Die Arbeiten werden vom Maschinenring Nord-West erledigt und mit Hilfe von Kompensati-onsmitteln finanziert. Damit wird das Zuschussprogramm des Landes Niedersachsen für pri-vate, freiwillige Sanierungen ergänzt. Leider können diese Arbeiten die erforderlichen Sanie-rungen, vor allem aber auch den Ersatz von Teilstücken nicht in vollem Umfang abdecken.

Zu den Naturdenkmalen zählen im Ammerland insbesondere große alte Bäume und Baumalleen, die die Landschaft prägen. Bisher sind 145 Naturdenkmale dieser Art in eine offizielle Liste des Landkreises aufgenommen, davon befinden sich 128 auf dem Gebiet der Region „Parklandschaft Ammerland“. Nicht alle geschützten Landschaftsteile wie Baumrei-hen, Feldhecken, Gehölzstrukturen etc. sind erfasst.

Geologisch ist das Ammerland der Oldenburgisch - Ostfriesischen Geest zuzuordnen. Auffal-lend für die Landschaft sind die Parallelrinnen und -rücken, die einen Wechsel aus höheren trockenen Geestrücken und tieferen, feuchten Bäkentälern darstellen. Die Bäken fließen entweder in südwestlicher Richtung in die Leda – Jümme - Niederung oder nach Nordosten in Richtung Wesertal und Jadebusen. Diese Parallelrippenlandschaft kommt nur im Ammer-land vor.

Eine weitere landschaftliche Besonderheit findet man an der Grenze zur Wesermarsch. Am Rasteder Geestrand sind Geländeabfälle mit Höhenunterschieden von bis zu 20 Metern zu sehen. Der Rasteder Geestrand verläuft südöstlich von Rastede bis an die Grenze der Stadt Oldenburg.

Eine Vielzahl von Parks und Gärten sind ebenfalls als das Landschaftsbild prägend zu nen-nen, wovon einige von historischer Bedeutung sind, wie der Schlosspark in Rastede als Kul-turdenkmal landschaftlicher Gartenkunst oder der Rhododendronpark bei Westerstede.

Im Zusammenhang mit dem Autobahnbau in der Vergangenheit sind zahlreiche kleinere Gewässer entstanden, die heute teilweise als Badeseen genutzt werden.

Die wichtigste landschaftliche Besonderheit ist das Zwischenahner Meer, das mitten im Am-merland liegt und Hauptattraktionspunkt für den Tourismus darstellt. Das vor ca. 12.000 Jah-ren entstandene Zwischenahner Meer ist mit einer Fläche von 544 ha der drittgrößte Binnen-

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see in Niedersachsen und befindet sich im Eigentum des Landes. Der touristisch vielfach genutzte See ist mit seinen Uferbereichen als Landschaftsschutzgebiete geschützt. Am Nordwestufer befindet sich das kleine Naturschutzgebiet „Stahmers Hop“ und am Nordufer das kleine NSG „Dreibergen“.

Hauptzuläufe sind die Halfsteder Bäke mit den Zuläufen Bokeler- und Nutteler Bäke, die Kayhauser Bäke, die Otterbäke mit dem Zulauf Heller Bäke und der Auebach. Relevante Abwassereinleitungen in das Zwischenahner Meer gibt es derzeit nicht mehr. Die Gewässer-güte ist dennoch als kritisch zu bezeichnen. Das NLWKN beurteilte das ökologische Poten-zial des Zwischenahner Meeres als überwiegend unbefriedigend.

Das Zwischenahner Meer mit einem Einzugsgebiet von ca. 90 km² leidet alljährlich unter einer starken Algenblüte. Derzeit gibt es keine klaren Lösungsvorschläge, wie man die auf natürliche Prozesse zurückzuführende Algenblüte vermeiden kann. Das Land Niedersach-sen, das Besitzer der Flächen ist, plant, mit dem Seenprogramm nach Lösungen zu suchen. Die Problematik ist im Hinblick auf die nur bedingt beeinflussbaren Ursachen und wegen der planfestgestellten Wasserstandsregelungen für das Gewässer als Hochwasserschutzeinrich-tung kompliziert.

Alle Fließgewässer wurden in der Vergangenheit stark begradigt und damit stark verändert. Sie befinden sich chemisch in einem guten, ökologisch jedoch in einem unbefriedigenden oder gar schlechten Zustand. Bei fast allen Fließgewässern stellen diffuse Quellen, Abfluss-regulierungen und morphologische Veränderungen eine starke Belastung dar. Als Maßnah-men werden vom NLWKN25 in den meisten Fällen die Entwicklung der Eigendynamik der Gewässerentwicklung oder Vitalisierungsmaßnahmen im vorhandenen Profil vorgeschlagen, sofern erforderliche Flächen nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Außerdem sollen Kiesbänke und Totholz eingebracht werden.

Um die Situation zu verbessern, sind Gewässerentwicklungsplanungen erforderlich, die so konkret ausgearbeitet sind, dass Kompensationsmaßnahmen an die Gewässer gelenkt wer-den können. Bei Verbindung der Fließgewässerentwicklung mit der Umsetzung von Kom-pensationsmaßnahmen würde zudem der Flächendruck entschärft, da im Zuge z.B. von Bauleitplanung keine flächige, sondern einen Kompensation im und am Gewässer denkbar wäre. Eine wichtige Voraussetzung für die Maßnahmen ist dabei zwar auch die Verfügbarkeit von Flächen im Uferbereich, aber eben von deutlich weniger Fläche, die in der Landwirt-schaft als Flächenentzug zu Buche schlagen und eine starke Intensivierung der verbleiben-den landwirtschaftlichen Flächen nach sich ziehen würde.

Im Ammerland sind vergleichsweise wenige Gebiete als Landschaftsschutzgebiete und Na-turschutzgebiete ausgewiesen. Nur 7,2 % der Fläche des Ammerlands sind Landschafts-schutzgebiet. Nur fünf Gebietskörperschaften in Niedersachsen weisen einen geringeren geschützten Flächenanteil aus. Der Anteil der Naturschutzgebiete ist noch geringer. Er macht nur 1,8 % der Gesamtfläche aus.26

Außerdem gibt es in der Region „Parklandschaft Ammerland“ sieben FFH-Gebiete, von de-nen die Mehrzahl an den Bäken und in Waldgebieten liegt.

Als Naturschutzgebiete von besonderer Bedeutung sind die Reste der ehemals großflächi-gen Hochmoore zu nennen, wie zum Beispiel das Fintlands- und Dänikhorster Moor, der Moorkamp bei Süddorf im Vehnemoor, die Barkenkuhlen im Ipweger Moor, das Stapeler Moor und das Kleine Bullenmeer inklusive Herrenmoor als weiterer Rest des ehemaligen Lengener Moorkomplexes sowie das Große Engelsmeer und das Hollweger Moor. Darüber hinaus gibt es kleinere Flächen, die auch Forstgebiete umfassen.

Der Waldbestand unterteilt sich in ca. 33% Laubwald, 37% Mischwald und 29% Nadelwald. Die insgesamt wenigen geschützten Wälder sind Mischwälder mit großen Anteilen an Bu-chen und Eichen. Die naturnahen Waldbestände unterteilen sich in bodensaure Eichen-

25

NLWKN: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz 26

http://www.nlwkn.niedersachsen.de

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Mischwälder, feuchte Ausprägungen von Eichen-Hainbuchenwäldern und arme Buchen- Eichenwälder. Der Anteil der Auewälder ist gering, ebenso wie Bruchwald.

Eine erhebliche Gefährdung der Landschaft kann vom geplanten Bau der A 20 mit der Tras-senvariante West 3 ausgehen. Sie wird landschaftlich ruhige und wertvolle Gebiete durch-schneiden, die gerade für den Radtourismus und Flora und Fauna von Bedeutung sind.

Auch für die Entwicklung weiterer geschützter Flächen und für die Schaffung von Kompensa-tionsflächen stellt sich der allgemeine Flächenmangel als hinderlich dar. Aus diesem Grund wurde ein Kompensationskonzept entwickelt, das ermöglichen soll, insbesondere die Quali-tät der Fließgewässer und der Wallhecken zu verbessern. Auf diesem Weg soll erreicht wer-den, dass möglichst wenig Flächen aus der Landwirtschaft heraus genommen werden müs-sen.

Die wichtigsten Aspekte:

> Die kleinteilige Parklandschaft ist eine wesentliche Voraussetzung für die Lebensqualität

und den Tourismus in der Region

> Die Parallelrippenlandschaft ist eine einmalige Besonderheit der Region

> Es gibt nur wenige Schutzgebiete

> Die Qualität des Zwischenahner Meeres und der Fließgewässer ist unbefriedigend

> Die geplante A 20 stellt einen starken Eingriff in Natur und Landschaft dar

> Wallhecken als typisches Landschaftselement sind stark gefährdet

> Der Lebensraum für Insekten und Niederwild ist stark gefährdet

> Es ist schwierig, Flächen für Kompensationsmaßnahmen zu finden, Fließgewässer bie-

ten hier Entwicklungspotenzial

3.7 Wirtschaft

Mittelständische Unternehmen und ein breites Spektrum an Branchen prägen die Wirt-schaftsstruktur der Region „Parklandschaft Ammerland“. 2011 gab es im Landkreis Ammer-land 5.790 Betriebe (ohne Landwirtschaft).27 Die Handwerkszählung 2008 ergab 1004 Handwerksbetriebe.28

In der Region sind Land- und Gartenbauwirtschaft, Handwerk, Handel, Dienstleistungen und Tourismus ebenso vertreten wie Bauwirtschaft, Ernährungswirtschaft, Maschinen- und Anla-genbau, Unternehmen der industriellen Produktion und im High Tech Bereich.

Wichtige Arbeitgeber sind die verschiedenen Kliniken in der Region sowie einige besonders starke und große Betriebe, die überregional und zum Teil weltweit tätig sind. (Molkereien, Möbelgroßhändler, diverse Fleischwarenhersteller, ein Logistikzentrum einer Einzelhandels-kette, eine Großbäckerei, Baumschulen, Metall- und Maschinenbauer etc.).

Die wirtschaftliche Entwicklung ist seit dem Jahr 2000 kontinuierlich positiv verlaufen. Betrug das BIP pro erwerbstätige Person im Jahr 2000 im Landkreis Ammerland 43.659 €, so stei-gerte sich der Wert bis 2011 um 14,5 % auf 50.526 €. 29

Betrachtet man die Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen, so hat der Dienstleis-tungsbereich den höchsten Anteil, während der Anteil beim produzierenden und verarbeiten-den Gewerbe niedriger liegt.30

27

Stat. Ämter des Bundes und der Länder, 2014, URS 95, WZ 2008 28

LSN online: Tabelle K7340112 29

LSN online: Tabelle T0909915 30

NIW: Basisanalyse zur Identifizierung spezifischer Handlungsbedarfe für fünf Regionen in Niedersachsen, Teil B, Seite 55

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Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wuchs im Landkreis von 2000 bis 2013 um 18,1 % von 29.623 im Jahr 2000 auf 34.975 im Jahr 2013 (Nds: 8,1 %). Dabei wuchs die Zahl der weiblichen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stärker als die der männlichen. 31

Betrachtet man die Beschäftigten nach Wirtschaftszweigen, ergibt sich eine relativ gleichmä-ßige Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf das produzierende Ge-werbe (30,1 %), Handel, Gastgewerbe und Verkehr (30,6 %) und Dienstleistungen (32,1 %). Die Landwirtschaft inklusive der Baumschulwirtschaft machen 7,1 % der Beschäftigten aus (NLS, Stand 30.6.2013). Damit weicht die Verteilung vom Durchschnitt in Niedersachsen ab. Handel, Gastgewerbe und Verkehr liegen in der Region deutlich höher, Dienstleistungen machen einen geringeren Anteil als in Niedersachsen aus.

Die Verteilung auf die Geschlechter innerhalb der Wirtschaftszweige ist nach wie vor un-gleich. Im produzierenden Gewerbe ist der Anteil der Männer mit 78,6 % deutlich höher als der der Frauen mit 21,4 %. In Handel, Gastgewerbe und Verkehr ist der Anteil der Männer mit 56,2 % immer noch höher als der der Frauen mit 43,8 %, die Verteilung ist jedoch schon ausgeglichener. Bei den Dienstleistungen übersteigt der Frauenanteil mit 65,4 % den der Männer mit 34,6 %. In der Land- und Forstwirtschaft liegt der Frauenanteil bei 32,1 %. Ge-genüber 2008 hat es eine leichte Zunahme des Frauenanteils in fast allen Bereichen gege-ben. 32

2011 waren 17,8 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Teilzeit beschäftigt. (Nds.: 21,4 %).33 Waren unter den Männern nur 4,3 % teilzeitbeschäftigt, so waren es unter den Frauen 35,7 %.

Das NIW bescheinigt in seiner Studie von 2014, dass das Ammerland die Krise 2008 ver-gleichsweise gut überstanden hat.34

Außerdem weist der Landkreis eine gute Gründungsdynamik auf und liegt in Weser-Ems diesbezüglich im Mittelfeld. 35

Die Region „Parklandschaft Ammerland“ verfügt insgesamt über ca. 730 ha Gewerbeflä-chen.36 Diese sind zu einem großen Teil belegt. Nur ca. 40 ha in mehrheitlich kleineren Flä-chen und überwiegend in der Gemeinde Rastede und der Stadt Westerstede stehen zur Ver-fügung. Schon aufgrund der Flächenknappheit wird es in der Region zukünftig schwieriger werden, Betriebe neu anzusiedeln. Dies kann langfristig für die weitere Entwicklung der Wirt-schaft ein Hindernis darstellen.

Die wichtigsten Aspekte:

> Die Region verfügt über eine günstige Wirtschaftsstruktur und ein hohes Beschäfti-

gungswachstum

> Neuansiedlungen werden in Zukunft erschwert, weil kaum noch Flächen zur Verfügung

stehen

> Die Gesundheitswirtschaft ist in der Region besonders stark vertreten

31

LSN online: Tabelle A70A0501 32

LSN online: Tabelle K70H5101 33

Stat. Ämter des Bundes und der Länder, 2014, Tab 254-45-4-8 Regionaldatenbank 34

NIW: Basisanalyse zur Identifizierung spezifischer Handlungsbedarfe für fünf Regionen in Niedersachsen, Teil B, Seite 59 35

NIW: Basisanalyse zur Identifizierung spezifischer Handlungsbedarfe für fünf Regionen in Niedersachsen, Teil B, S. 58 36

Quelle: Landkreis Ammerland und Kommunen

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3.8 Landwirtschaft

Die Landschaft in der Region „Parklandschaft Ammerland“ ist bis heute durch die Landwirt-schaft geprägt. Es gibt noch zahlreiche kleinere Flächen, die jeweils unterschiedlich genutzt und durch Wallhecken voneinander abgetrennt werden. Derzeit halten noch zahlreiche Milchviehbetriebe ihre Tiere auf der Weide.

Die Milchviehhaltung ist ein wichtiger Schwerpunkt in der Landwirtschaft. Zwei große überre-gional tätige Molkereien befinden sich in der Region. Darüber hinaus gibt es weitere Betrie-be, die Schweine oder Geflügel halten. Der Bau von Großanlagen zur Tierhaltung findet in der Bevölkerung zunehmend weniger Akzeptanz, wenn sie zu nahe an die Wohnbebauung heranrücken. Dies betrifft teilweise auch Biogasanlagen. Die Bevölkerung fürchtet eine Zu-nahme von Emissionen. Obwohl der Landkreis mit einer Viehbesatzdichte von 1,6 Großvie-heinheiten pro Hektar hinsichtlich der Viehdichte im unterdurchschnittlichen Bereich liegt, gibt es dennoch Probleme mit Nährstoffüberschüssen, die sich auf die Umwelt und Gewäs-serqualität auswirken und sich ggf. bei Flächenentzug erhöhen.

Ein wichtiger Zweig der Landwirtschaft ist der Gartenbau in Form von Baumschulbetrieben, der in einem gesonderten Abschnitt dargestellt wird.

Bezüglich der Beschreibung der Ausgangslage in der Landwirtschaft muss auf Einschrän-kungen in der Vergleichbarkeit der Daten hingewiesen werden. Da sich die Erhebungsme-thoden geändert haben, können Entwicklungen nur eingeschränkt dargestellt werden. Anga-ben für die „Parklandschaft Ammerland“ betreffen nur das Gebiet der fünf Kommunen, An-gaben für den „Landkreis Ammerland“ wurden auf Kreisebene erfasst, wenn diese für die „Parklandschaft Ammerland“ nicht verfügbar waren.

Im Jahr 2010 waren in der Region „Parklandschaft Ammerland“ 899 landwirtschaftliche Be-triebe auf einer Fläche von 38.494 ha tätig. Im Landkreis Ammerland waren 55,3 % im Haupterwerb tätig.37

An der Betriebsgrößenstruktur fällt auf, dass in der Region „Parklandschaft Ammerland“ 16,6 % aller Betriebe weniger als 5 ha bewirtschaften (Nds 5,5 %). Gleichzeitig gibt es in der Re-gion „Parklandschaft Ammerland“ mit 10 % weniger große Betriebe mit mehr als 100 ha als durchschnittlich in Niedersachsen (18 %). Dies ist zum Teil auf die Strukturen in der Baum-schulwirtschaft zurückzuführen. Gleichzeitig gibt es eine Verbindung zwischen den Be-triebsgrößen und der Landschaft, die entsprechend kleinteilig strukturiert ist.38

24,2 % aller landwirtschaftlichen Betriebe sind im Gartenbau tätig (Nds. 2,6 %), und bewirt-schaften 7,3 % (Nds. 0,3 %) der landwirtschaftlichen Flächen. 58,7 % sind im Futterbau tätig (Nds. 41,7 %) und bewirtschaften 73,2 % der landwirtschaftlichen Flächen (Nds. 37,7 %).39 Das zeigt, dass die Region „Parklandschaft Ammerland“ schwerpunktmäßig von der Milch-viehhaltung und der Baumschulwirtschaft geprägt ist.

14.710 ha wurden 2010 als Ackerland und 30.884 ha als Grünland genutzt.

Die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen hat sich von 2001 bis 2012 deutlich verändert. Ackerflächen haben um 11,8 % zugenommen (Nds. +2,4 %), während das Grünland sich um 7,5 % verringert hat (Nds. - 8,8 %). 2013 gab es eine weitere Reduzierung der Grünlandflä-chen. Hier liegen die Daten für den Landkreis Ammerland vor: 2012 betrugen die Grünland-flächen insgesamt 30.884 ha, 2013 waren es 538 ha weniger (30.346 ha). Damit setzt sich der Grünlandverlust weiterhin fort.40

Auch im Landkreis Ammerland hat sich die Zahl der Biogasanlagen stetig gesteigert, womit eine deutliche Zunahme der Maisflächen stattgefunden hat. Gab es 2005 nur zwei Biogasan-

37

Statistische Berichte Niedersachsen, Landwirtschaftszählung 2010, Heft 01-A, die Werte für die „Parklandschaft Ammerland“ umfassen nur die Werte der fünf betroffenen Kommunen. 38

LSN Landwirtschaftszählung 2010, Heft 01-A 39

LSN Landwirtschaftszählung 2010, Heft 5 40

LSN

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lagen im Landkreis, so waren es 2011 schon 22.41Damit einher geht eine Steigerung des Maisanbaus von 8.143 ha im Jahr 2003 auf 12.906 ha im Jahr 2013.42

Im Jahr 2012 betrug die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche im Landkreis Ammer-land 50.507 ha. Davon waren 12.677 ha Maisflächen. Dies bedeutet, dass 25 % der land-wirtschaftlichen Flächen mit Mais bebaut waren, wobei zu berücksichtigen ist, dass dieser auch als Futterpflanze in der Milchwirtschaft und nicht nur den Biogasanlagen dient.

Der Ökolandbau ist im Ammerland mit insgesamt 16 Betrieben, 64 Arbeitskräften und 643 ha bewirtschafteter Fläche nicht sehr stark vertreten.43

Die Forstwirtschaft spielt eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Von 7645 ha waren 2014 im Landkreis Ammerland ca. 8 ha im Besitz des Landkreises und 1123 ha im Besitz der Lan-desforsten. Der Wald befindet sich ansonsten überwiegend im Privatbesitz.44

Die Hofnachfolge ist im Ammerland etwas weniger gesichert als in Niedersachsen. 28,7 % der Haupterwerbsbetriebe haben einen Hofnachfolger (Nds. 31,7 %).45

Der Fachkräftemangelt betrifft die Landwirtschaft aktuell nicht mehr so stark wie die anderen Bereiche der Wirtschaft. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge schwankt von Jahr zu Jahr, konnte aber insbesondere 2013 erhöht werden.

Die Ausbildungssituation hat sich somit erstaunlich verbessert. 2013 wurden 30 neue Ausbil-dungsverträge abgeschlossen. Dies war seit 2000 der höchste Wert. Es blieben keine Aus-bildungsplätze mehr unbesetzt.46 Dennoch fehlen in der Landwirtschaft Fachkräfte, weil die Umstrukturierung des Sektors auch dazu führt, dass weniger Familienangehörige tätig sind und zunehmend gut ausgebildete Fachkräfte als angestelltes Personal benötigt werden.

Für die Landwirtschaft stellt der steigende Flächenbedarf und die gleichzeitig wachsende Flächenkonkurrenz durch außerlandwirtschaftliche Nutzungsansprüche wie Siedlungsfläche, Gewerbeflächen, Naturschutz etc. ein Hindernis dar.

Entsprechend dem steigenden Flächenbedarf in der Landwirtschaft haben sich die Boden-preise in der Region überdurchschnittlich entwickelt. Betrug der Kaufwert pro ha. landwirt-schaftlicher Nutzfläche 2002 im Landkreis Ammerland noch 9.732 €, so war dieser Betrag 2010 schon auf 14.679 € gestiegen. Seitdem gibt es weiterhin starke Preissteigerungen. Dies macht eine Preissteigerung um mehr als 50 % aus (Nds.: 16,9 %).47 Pachtpreise haben sich entsprechend entwickelt.

Hohe Bodenpreise haben die Wirkung, dass sowohl die Handlungsmöglichkeiten für Land-wirte wie auch die Entwicklungsmöglichkeiten des Umweltschutzes eingeschränkt werden. Flächenansprüche der Siedlungsentwicklung verteuern Bodenpreise ebenfalls.

Einige Betriebe haben in Richtung Hofläden und Hofcafés diversifiziert. In der Region gibt es 20 Betriebe, die Hofcafés und/oder Hofläden betreiben.48 Einige kombinieren diese Angebote mit Swingolf oder anderen Aktivitäten. Auch die Zahl der Reiterhöfe ist in den vergangenen Jahren angestiegen.

Die wichtigsten Aspekte:

> Die landwirtschaftlichen Betriebe sind kleiner als im Durchschnitt in Niedersachsen, Der

Flächenbedarf ist sehr hoch und kann nicht gedeckt werden. Die Boden- und Pachtpreise

sind stark angestiegen

41

LSKN, GAP Direktzahlungsstatistik, 3N Kompetenzzentrum 42

Quelle: 2003= LSKN, 2007 bis 2013: GAP Direktzahlungsstatistik LWK 43

NLS Landwirtschaftszählung 2010, Heft 03 44

Quelle: Landkreis Ammerland 45

Stat. Berichte Nds, Landwirtschaftszählung 2010, Heft 3, CIV 9.3-j 46

Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen 47

LSN Statistische Berichte Niedersachsen, Kaufwerte für Grundstücke 2002 und 2010 48

vgl. Übersicht im Anhang

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> Der Gartenbau/ die Baumschulwirtschaft spielt eine herausragende Rolle

> Der Futterbau und die Milchviehhaltung sind von großer Bedeutung

> Die Zunahme der Biogasanlagen hat zu einer Zunahme der Maisflächen geführt

> Grünlandflächen sind in bedeutendem Umfang verloren gegangen

> Die Ausbildungssituation in der Landwirtschaft hat sich verbessert, es gibt aber dennoch

weiterhin Mangel an Nachwuchskräften und Fachkräften

3.9 Baumschulen und Gartenbau

Der Landkreis Ammerland ist einer der bedeutendsten Baumschulstandorte in Deutschland, bzw. in Europa. Der größte Baumschulbetrieb Europas hat seinen Sitz im Ammerland. Mehr als 80 % aller in Deutschland produzierten Rhododendren stammen aus dem Landkreis Ammerland. Im Landkreis Ammerland werden ca. 50 % der Baumschulflächen Niedersach-sens bewirtschaftet.

Der Wirtschaftszweig der Baumschulen konnte sich aufgrund der günstigen klimatischen Voraussetzungen nahe der Küste und der moorigen Böden in Weser-Ems und insbesondere im Ammerland gut entwickeln. Der Abbau von Weißtorf in den umliegenden Mooren war und ist Grundlage für die Branche.

Die Anfänge der Baumschulwirtschaft reichen in das 18. Jahrhundert zurück, als die Brüder Bosse in Rastede den Schlosspark anlegten und eine der ersten Baumschulen gründeten.

In den vierziger Jahren gab es in der Region „Parklandschaft Ammerland“ ca. 20 Betriebe, die zum Teil bis heute existieren. Nachdem bei Kriegsende nahezu alle Baumschulen und deren Bestände zerstört wurden, fand ab 1946 ein Neuaufbau statt. Gab es 1950 etwa 50 Betriebe, so waren es 1980 schon mehr als 220.49

Heute sind im Landkreis Ammerland nicht nur viele Betriebe konzentriert, es wurde auch viel Fachkompetenz in der Region angesiedelt. Der Geschäftsbereich Gartenbau der Landwirt-schaftskammer ist hier zu finden, ebenso wie Forschungs- und Bildungseinrichtungen (Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau, DEULA, BBS Rostrup) sowie den Park der Gärten, der als Schaufenster für die Baumschulen und den Gartenbau in mehr als 40 Schaugärten mehr als 9.000 Pflanzen zeigt und insgesamt bis zu 140.000 Gäste pro Jahr anzieht.

Zu den Hochschulen in Osnabrück und Oldenburg bestehen gute Kontakte. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit dem Baumschul-Beratungsring. Auf Gartenbau spezialisierte Softwareentwickler sind hier angesiedelt sowie Spezialisten für Bewässerungstechnik und Baumschulbedarf. Speditionen haben sich auf die Bedürfnisse der Baumschulen eingestellt.

Von 671 Betrieben in Niedersachsen befinden sich 248 Betriebe (= 37 %) im Landkreis Am-merland, die 2.898,10 ha Flächen bewirtschaften (Stand 2012). Von diesen 248 Betrieben produzieren 76 % Ziersträucher und Gehölze für Straßen, Parks, Gärten sowie Landschafts-gehölze.50

Die überwiegenden Flächen dienen der Pflanzenzucht im Freiland; auf 640 ha findet ein An-bau auf Containerkulturflächen, unter Glas oder unter Hochfolie statt. Im Laufe der Jahre hat die Freilandfläche in Weser-Ems leicht zugenommen, während die Containerkulturflächen vergleichsweise stark gewachsen sind.

In der Branche hat wie in anderen Bereichen eine Konzentration stattgefunden. Gab es 2001 noch 367 Baumschulbetriebe mit einer Fläche von 2.510,84 ha, so gab es 2007 noch 308 Betriebe mit 2.300,66 ha. Bis heute verringerte sich die Zahl der Betriebe. Für viele Betriebe ist es problematisch, erforderliche Flächen für den weiteren Ausbau zu erhalten. Auch hier machen sich der allgemeine Flächenmangel und die hohen Boden- und Pachtpreise be-merkbar. 49

Quelle: BdB: 100 Jahre Landesverband Weser-Ems im Bund deutscher Baumschulen 50

Baumschulerhebung 2012 CII5-j/12

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Zahlreiche Betriebe in Weser-Ems (225 von 458) bewirtschaften weniger als 5 ha. 170 Be-triebe verfügen über eine Fläche von 5 bis 50 ha und nur 12 Betriebe bewirtschaften mehr als 50 ha. Im Vergleich zu anderen Gebieten in Niedersachsen arbeiten in Weser-Ems die Betriebe mit der größten durchschnittlichen Fläche. Viele der kleinen Betriebe arbeiten als Zulieferer für die großen Baumschulen, die die Produkte dann weltweit vermarkten. 51

Abb. 4: Betriebe und Baumschulflächen

Quelle: Baumschulerhebung 2012 LSN

Die Mehrzahl der Betriebe vermarktet die Produkte an den Großhandel oder an Gartencen-ter. Nur sehr wenige Betriebe bieten Pflanzen im Direktverkauf an.

Obwohl die Baumschulen die Landschaft stark prägen, ist das Wissen der Bevölkerung über deren Produkte und Arbeitsweisen eher gering. Obwohl Baumschulbetriebe interessante Perspektiven mit Ausbildungsabschnitten im Ausland und vielfältigen Karrierechancen anbie-ten, haben die Betriebe zunehmend Probleme Fachkräfte und Auszubildende zu finden. Wurden 2006 noch 60 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, waren es 2013 nur noch 26. Nach Angaben der LWK bieten die Baumschulen in der Region jedoch doppelt so viele Ausbildungsplätze an.52

Seit geraumer Zeit wird im Gartenbausektor nach Alternativen zu Torf als Substrat gesucht. Für Hobbygärtner ist es vergleichsweise unproblematisch, alternative Stoffe einzusetzen. Baumschulen jedoch benötigen sehr zuverlässige Substrate, weil sie kontinuierlich eine gleich hohe Qualität an Pflanzen produzieren müssen. Wird der Torfabbau in der Region deutlich eingeschränkt, werden die Baumschulen Torf aus anderen Regionen, ggf. auch aus anderen EU-Ländern ankaufen müssen. Gleichzeitig wird es erforderlich sein, nach verlässli-chen Alternativen für Torf als Substrat zu suchen.

Die wichtigsten Aspekte:

> Die Baumschulwirtschaft ist in der Region besonders stark konzentriert

> Die Betriebe sind gut aufgestellt und zum Teil international führend

> Der Sektor ist identitätsstiftend für die Region und deren Landschaft

> Der Tourismus baut auf den Wirtschaftszweig auf

> Die Branche leidet unter starkem Nachwuchs- und Fachkräftemangel

51

Baumschulerhebung 2012 CII5-j/12 52

Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Berufsbildung im Gartenbau

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> Die Branche benötigt hochwertige Substrate und ggf. Ersatz für Torfprodukte

> Auch für diese Branche ist der Flächendruck spürbar

3.10 Tourismus

Der Tourismus in der „Parklandschaft Ammerland“ basiert stark auf dem durch die Baum-schulwirtschaft und die kleinteiligen Strukturen geprägten Landschaftsbild sowie auf dem schon im 19. Jahrhundert beginnenden Kur- und Rehatourismus am Zwischenahner Meer.

Gäste kommen, um in der zum Teil idyllischen Landschaft zu entschleunigen und doch aktiv zu sein. Dabei spielen Radfahren, Segeln, Golf und weitere Aktivitäten in der Natur eine wichtige Rolle.

3.10.1 Angebot

Die Entwicklung des Tourismus begann schon Mitte des 19. Jahrhunderts in Bad Zwischen-ahn. Die Eröffnung der Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahn brachte bald viele Ausflügler aus Oldenburg ans Zwischenahner Meer. 1875 brachte das erste Ausflugsschiff 60 Gäste über das Wasser. Daraus entstand die „Weiße Flotte“, die heute ca. 120.000 Gäste jährlich über das Meer befördert. Ende des 19. Jahrhunderts entstand auch das erste Kurbadehaus direkt am Zwischenahner Meer. 1919 wurde die Gemeinde Bad Zwischenahn offiziell zum „Bad“ ernannt. Dabei konnte der Ort bis heute die nahegelegenen Moore als Rohstofflieferanten für das Moorheilbad nut-zen. Aus dieser Geschichte heraus ist das Ammerland mit Bad Zwischenahn heute für viele Urlauber mit den Themen Kur und Reha verbunden.

Als Teil der Destination Ostfriesland bzw. Mitglied im Tourismusverband Nordsee e.V. hat sich das Ammerland an den Bestrebungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit beteiligt. Insbesondere Bad Zwischenahn hat begonnen, sich dem Thema Barrierefreiheit zu widmen und hat 2010 einen kommunalen Arbeitskreis Barrierefreiheit eingerichtet. Dieser hat erste Erhebungen durchgeführt. An vielen Stellen wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die Barrierefreiheit zu verbessern und für eine Zertifizierung vorzubereiten. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Ostfriesland Tourismus GmbH, unter deren Dach weitere Aktivitäten geplant sind. Erste Kartierer im Sinne der Anforderungen von „Reisen für Alle“ wurden ausgebildet. Um weitere Verbesserungen zu erreichen wird es darauf ankommen, Leistungsträger zur Mitwirkung zu gewinnen.

In Westerstede befindet sich die Hössenanlage, die ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Region ist. Es handelt sich um ein sehr gut ausgestattetes weitgehend barrierefreies Sport-zentrum mit Übernachtungsmöglichkeiten, das gute Voraussetzungen für Rollstuhlfahrer bie-tet. Darüber hinaus wird eine lactose- und glutamatfreie Küche geboten. Das Übernach-tungsangebot ist allerdings nicht mehr zeitgemäß, da es an Komfort fehlt und die Zahl der Zimmer für Gruppen nicht mehr ausreichen. Dies macht eine Modernisierung erforderlich, um am Markt auch in der Zukunft erfolgreich bestehen zu können.

Die Ammerland-Touristik begann in den 1990er Jahren erste thematische Radrouten anzu-bieten. 2012 wurde aus einer Vielzahl von Touren ein System von 19 Routen entwickelt. Ent-lang der Routen wurden bisher Rastplätze eingerichtet. Darüber hinaus gibt es für Radler nur in den Hauptorten Einkehrmöglichkeiten. In der Fläche wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Dorfgasthäuser geschlossen, so dass es nur wenige Einkehrmöglichkeiten gibt. Viele Gäste beklagen auch einen Mangel an WCs. Vor dem Hintergrund der sich ständig weiter entwickelnden Informationstechnologie und neuer Informationsangebote sind gerade die Informationen zum Radfahrangebot überarbeitungsbedürftig.

Das Streckennetz im Ammerland bietet die Möglichkeit, von einem festen Wohnort aus, zahl-reiche unterschiedliche Touren zu befahren. Dies kommt neuen Trends auf dem Radfahr-markt entgegen.

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Als Besonderheit sind auch die zahlreichen Baumschulen mit ihren Formschnittkulturen oder blühenden Containerkulturflächen und weiteren vielfältigen Gehölzanpflanzungen interes-sant. Die Flächen wirken wie große Gärten oder Plantagen, die man von vielen Straßen und Wegen aus sieht. Einzelne Baumschulen können auf Bustouren besichtigt werden.

Die Rhododendronblüte ist alljährlich im Mai/Juni eine überregionale Attraktion. In der Regi-on befinden sich große Rhododendronparks mit Pflanzen, die an die 90 Jahre alt und baum-hoch sind. Der Rhododendronpark Hobbie in Linswege ist der größte seiner Art in Deutsch-land. Alle vier Jahre findet in Westerstede die RHODO statt. Dies ist eine Mischung aus Fachschau für Pflanzen aus den Ammerländer Betrieben und einer Landpartie, die bis zu 100.000 Besucher anlockt. Allerdings ist die Rhododendron-Saison auf wenige Wochen im Jahr begrenzt.

Neben dem Zwischenahner Meer ist der Park der Gärten, auf dessen Gelände im Jahr 2002 die erste Niedersächsische Landesgartenschau stattfand, die Hauptattraktion im Ammerland, die auch überregional wahrgenommen wird und jährlich mehr als 140.000 Besucher anzieht.

Zusätzlich bieten mehr als 20 größere und kleinere Privatgärten Tage der offenen Tür an. Dann sind Besucher zu Kaffee und Kuchen und zur Besichtigung der schönsten Anlagen im Ammerland eingeladen. Vereinzelt wird dies durch Tage der offenen Tür von Baumschulbe-trieben ergänzt.

Das Angebot wird insbesondere durch zahlreiche große, überregional bekannte Veranstal-tungen verstärkt, wie beispielsweise das Vielseitigkeits-Reitturnier, die internationalen Musik-tage oder das Mittelalterfest, die jeweils im Schlosspark Rastede stattfinden.

Neben Angeboten wie Radfahren und Veranstaltungen gibt es eine Reihe von Attraktionen und Freizeitmöglichkeiten wie die Spielbank in Bad Zwischenahn, eine Draisinenbahn von Westerstede nach Ocholt, den Beachclub in Nethen, einen Kletterwald in Conneforde sowie mehrere Swingolfanlagen, mehrere Golfplätze, drei Flugplätze für Sportflugzeuge, mehrere Heimatmuseen und Windmühlen. Das Zwischenahner Meer bietet außerdem Wassersport-möglichkeiten.

3.10.2 Vermarktungsstrukturen

Die Vermarktung der Angebote des Ammerlands ist mehrstufig aufgebaut. Alle Kommunen haben eine Touristinfo, die auch Angebote entwickelt und vermarktet. Gästeführer/-innen sind nur zum Teil organisiert und stimmen sich nur teilweise untereinander ab.

Die Touristiker kooperieren jeweils mit dem Stadtmarketing vor Ort, wie beispielsweise in Westerstede, Bad Zwischenahn und Rastede. Jede Gemeinde hat bisher einen eigenen In-ternetauftritt, der jeweils sehr unterschiedlich gestaltet ist. Für Interessenten ist es daher schwierig, sich zu orientieren.

Die Ammerland-Touristik ATIS entwickelt gemeinsam mit den Touristikern der Kommunen regionale Angebote. Hierfür gibt es verschiedene Arbeitskreise. Das Ammerland kann sich aufgrund geringer Marketingressourcen nur in einem begrenzten Umfang als eigenständige Destination vermarkten. Um auch bundesweit wahrgenommen zu werden, hat sich das Am-merland der schlagkräftigeren, größeren Destination „Ostfriesland“ angeschlossen. Unter diesem Markennamen kann die spezifische „grüne Ammerländer Kompetenz“ einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen. Für die TMN (TourismusMarketing Niedersachsen GmbH) ist Ostfriesland eine der wichtigsten Destinationen im Landesmarketing.

Ein großer Teil der Zimmer wird inzwischen über verschiedene große Vermittler im Internet angeboten. Die ATIS bietet Reisepakete insbesondere für Radfahrer an.

Angesichts der sich ständig weiter entwickelnden Marketingerwartungen sind neue Ideen in diesem Bereich gefragt, um sich von anderen abzuheben, bzw. auf aktuellem Stand mitbie-ten zu können. Die zum Teil schnellen Entwicklungen in der digitalen Welt erfordern häufig Anpassungen, um Angebote auf den zahlreichen neuen Geräten lesbar zu machen. Auch

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der aktuelle Sparkassen-Tourismusbarometer weist auf den Megatrend der Digitalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen hin. 53

3.10.3 Gästezahlen

2013 erfasste das LSN in der „Parklandschaft Ammerland“ 91 Betriebe. Davon waren 48 Hotels oder „Hotels garni“, 10 Gasthöfe, 10 Pensionen. Die 91 Betriebe boten 5.294 Betten an, die mit 737.969 Gästeübernachtungen zu 37,7 % ausgelastet waren. Damit liegt die Re-gion über dem Durchschnitt in Niedersachsen mit einer Auslastung von 31,3 %.

Die durchschnittliche Verweildauer liegt in der Region mit 3,3 Tagen ebenfalls etwas höher als im Landesdurchschnitt (3,1 Tage). 54

Die Erhebungen der offiziellen Statistik des LSN sind nur bedingt aussagekräftig, da das LSN aktuell nur Anbieter mit mehr als 9 Betten erfasst, während früher die Erfassungsgrenze bei mehr als 8 Betten lag. In der Region gibt es jedoch sehr viele Privatanbieter mit kleinen Ferienwohnungen oder Zimmern sowie Campingplätze und Wohnmobilstellplätze. (6 Cam-pingplätze mit mehr als 800 Stellplätzen sowie 11 Wohnmobilplätze mit mehr als 170 Stell-plätzen).

Betrachtet man die Zahlen, die die Kommunen selbst erheben, fällt beispielsweise in Bad Zwischenahn auf, dass dort 2013 insgesamt schon 622.282 Übernachtungen verzeichnet wurden. Davon entfielen 116.035 auf Privathäuser und Ferienwohnungen und 142.518 auf das Reha Zentrum.55

Auch in Wiefelstede wurden 265.749 Übernachtungen gezählt, wovon 85.880 auf Ferien-wohnungen und Zimmer von kleinen Vermietern gemeldet wurden. 44.940 entfielen auf die Mutter-Vater-Kind-Klinik.56

Da in der Region zahlreiche überregional attraktive Veranstaltungen angeboten werden, sind auch die Tagesgäste von Bedeutung. Diese können nicht in allen Fällen genau erhoben werden und beruhen teilweise auf Schätzungen.

Allein in Rastede werden die Teilnehmerzahlen für die diversen Veranstaltungen auf weit über 100.000 pro Jahr geschätzt. In Bad Zwischenahn verzeichnet der Park der Gärten allein jährlich mehr als 145.000 Gäste. Insgesamt geht man in Bad Zwischenahn von mehr als 1,5 Mio. Tagesgästen pro Jahr aus.57

Wenn die privaten Parks und Gärten an zwei bis drei Tagen im Jahr ihre Pforten öffnen, kommen mehrere hundert Besucher pro Garten. Hier sind in den vergangenen drei Jahren durchaus auch Steigerungen der Besucherzahlen zu verzeichnen.

Aus den Besucherzahlen wird deutlich, dass die Region über ein großes Potenzial verfügt. Die Zahlen können nur gehalten werden, wenn Qualität und Aktualität der Angebote stetig verbessert und an die sich wandelnden Bedürfnisse angepasst werden.

Die wichtigsten Aspekte:

> Die (Park)landschaft, Baumschulen, Parks und Gärten sowie die Gesundheitsversorgung

sind wichtige Grundlagen für den Tourismus in der „Parklandschaft Ammerland“

> Die wichtigsten Zielgruppen sind Radfahrer, Rehagäste sowie die Generation 50+. Zahl-

reiche Angebote richten sich erfolgreich an Tagesgäste

> Einkehrmöglichkeiten sind insbesondere in der Fläche nicht ausreichend

> Die Ausgangslage für barrierefreie Angebote ist gut

53

Sparkassen -Tourismusbarometer Niedersachsen, Management Summary S. 6 - 9 54

LSN – Online Tabellen Z 7360125 und, K 7360111 55

Quelle: Bad Zwischenahn Touristik GmbH 56

Quelle: Gemeinde Wiefelstede 57

Quelle: Bad Zwischenahn Touristik GmbH

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> Vorhandene Potenziale sind nicht ausgeschöpft

> Die Vernetzung der Anbieter und Vermarktung ist ausbaufähig

> Nicht alle Angebote sind zertifiziert

3.11 Arbeitsmarkt, Ausbildung, Einkommen

3.11.1 Arbeitsmarkt

Gemessen an den Daten der Bundesagentur für Arbeit stellt sich der Arbeitsmarkt im Land-kreis Ammerland 2013 durchaus positiv dar. Die Beschäftigungsquote insgesamt im Land-kreis Ammerland liegt 2013 mit 55,3 % recht hoch und damit über dem Bundesdurchschnitt von 53,4 %. Die Beschäftigungsquote der Frauen mit 51 % entspricht etwa dem Bundes-durchschnitt von 50 %. Die Beschäftigungsentwicklung seit 2000 liegt mit 19,9 % ebenfalls weit über dem Bundesdurchschnitt von 5,0 %.

Auch die Unterbeschäftigungsquote liegt 2013 im Landkreis Ammerland mit 6,2 % niedriger als im Bundesdurchschnitt von 8,9 %. In Niedersachsen gehört die Region zu den Gebieten mit einer geringen Unterbeschäftigungsquote.

Die Teilzeitbeschäftigungsquote liegt mit 24,5 % knapp unter dem Bundesdurchschnitt und bezogen auf Niedersachsen im Mittelfeld.

Betrachtet man die Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung nach Geschlecht, wird deutlich, dass nur 30 % der Vollzeitbeschäftigten, aber 84,3 % der Teilzeitbeschäftigen Frauen sind.58

Nur sehr wenig Menschen sind im Landkreis Ammerland in Großbetrieben beschäftigt. So-wohl im Vergleich zum Bund wie zum Land ist der Anteil von 17,2 % eher niedrig.59

Auch laut NIW gehört der Landkreis Ammerland zu den Gebieten in Niedersachsen mit einer hohen Erwerbsbeteiligungsquote60 und den geringsten Arbeitslosenquoten.

Schon 2001 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis bezogen auf alle zivilen Erwerbsperso-nen bei 8 % gegenüber 9,1 % in Niedersachsen. 2013 lag dieser Wert nur noch bei 4,5 % gegenüber 6,6 % in Niedersachsen. Die Entwicklung hat sich seit 2001 kontinuierlich ver-bessert. Die Arbeitslosenquote der Frauen lag mit 4,6 % etwas höher als die der Männer mit 4,4 %. Bei Jugendlichen unter 25 Jahren lag sie 2013 bei 3,4 %, bei Personen im Alter zwi-schen 55 und 65 Jahren bei 7,8 %.61 Hier zeigt sich, dass die Arbeitslosigkeit unter den älte-ren Menschen - relativ gesehen - das größere Problem darstellt.

Laut Arbeitsmarktreport des Jobcenters im Landkreis Ammerland waren 2.731 Personen im Mai 2014 arbeitslos. Die Arbeitslosenquote nach SGB II und SGB III betrug im Mai 2014 nur noch 4,3 % (Nds 6,4 %). Nur in den Landkreisen Emsland, Vechta und Osnabrück waren die Quoten noch niedriger. Die Arbeitslosenquote von Jugendlichen unter 25 Jahren betrug im Mai 2014 2,7 %. 534 Personen befanden sich im Mai 2014 in Fördermaßnahmen.

3.11.2 Bildungsstand

Betrachtet man die Zahlen der Schulabgänger/-innen nach deren Abschluss, so beendeten 2010 im Landkreis Ammerland 5,8 % aller Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Haupt-schulabschluss. Im Weser-Ems-Gebiet waren es 6,4 %, in Niedersachsen 6,0 %.62 2011 hat-te sich die Situation deutlich verbessert. Nur noch 3,9 % verließen im Landkreis Ammerland die Schule ohne Hauptschulabschluss, während die Zahlen in Weser-Ems und in Nieder-sachsen bei 5,9 % lagen.63

58

Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigung am Arbeitsort 2013, Ammerland (03451) 59

Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarktmonitor 2013 60

NIW: Basisanalyse zur Identifizierung spezifischer Handlungsbedarfe für fünf Regionen in Niedersachsen, Teil B, Seite 35 61

Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit Stand 14.8.2014, eigene Berechnungen 62

Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen 2013, HSBN, Statistikteil, Tabelle 5.2.2.1 63

HSBN 2013, Statistikteil, Tabelle 5.2.2.

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Demgegenüber sehen die Zahlen der Absolventen der allgemeinbildenden und berufsbilden-den Schulen mit allgemeiner Hochschulreife vergleichsweise schlechter aus. Die Abiturien-tenquote liegt im Landkreis Ammerland mit 39,2 % deutlich niedriger als in Weser-Ems (46,8 %) oder Niedersachsen(51,9 %).64

62,7 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Ammerland haben einen anerkannten Berufsabschluss (Nds.: 61,5 %). 12,4 % verfügen über keine abgeschlossene Ausbildung (Nds.: 11,8 %) und nur 5,8 % haben einen akademischen Abschluss. Der Anteil der Personen mit akademischem Abschluss liegt deutlich unter dem Wert für Niedersachsen (10,0 %). 65

3.11.3 Einkommen

Betrachtet man die Einkommensverhältnisse in der Region, so fällt auf, dass 2011 das ver-fügbare Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner mit 19.554 €/Jahr sowohl gemes-sen am Durchschnitt in Niedersachsen (18.972 €) wie auch in Weser-Ems (18.163 €) hoch ist. Auch der Zuwachs des Einkommens von 2000 bis 2011 ist mit 128,6 % im Ammerland vergleichsweise hoch (Nds. 125,2 %, Weser-Ems 126,8 %). Auch hier macht sich die positi-ve Wirtschaftsentwicklung der Region bemerkbar.66

Der Anteil der geringfügig Beschäftigten am Arbeitsort im erwerbsfähigen Alter ist im Land-kreis Ammerland im Jahr 2012 mit 9,7 % deutlich geringer als in Weser-Ems mit 11,5 %, aber etwa so hoch wie in Niedersachsen mit 9,6 %.67

Die wichtigsten Aspekte:

> Der Landkreis Ammerland gehört zu den Regionen in Niedersachsen mit einer hohen

Beschäftigtenquote und mit einer sehr geringen Arbeitslosigkeit

> Unter den Arbeitslosen ist der Anteil der älteren Personen relativ hoch

> Zwar sind mehr Frauen arbeitslos als Männer, der Unterschied stellt sich jedoch nicht als

eklatant dar

> In der Region ist der Anteil der Personen ohne Schulabschluss und mit akademischer

Ausbildung jeweils gering

> Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist aktuell kein Anstieg der Arbeitslosenzah-

len zu erwarten

3.12 Energieversorgung und Klimaschutz

Im Juli 2012 beschloss der Kreistag des Ammerlandes mit dem Energie- und Klimaschutz-konzept 2020, 50 % des Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu bedienen und damit auch den CO2- Ausstoß zu verringern.

Derzeit gibt es im Landkreis Ammerland mehr als 2.000 Solarstromanlagen, darunter der Solarpark Ammerland, der allein 6.000 Haushalte pro Jahr versorgen kann. Darüber hinaus gibt es 40 Windkraftanlagen und 40 Biomasseanlagen, davon 25 Biogasanlagen.

Aktuell werden im Landkreis Ammerland etwa 540.000 MWH im Jahr verbraucht. Ca. 215.000 MWH werden heute als erneuerbare Energien erzeugt. Davon werden 65.000 MWH durch Photovoltaik, 95.000 MWH durch Biogas und 55.000 MWH durch Windkraft erzeugt. Um das gesetzte Ziel von 50 % bis 2020 zu erreichen, müssten nach den Berechnungen des

64

HSBN 2013, Statistikteil, Tabelle 5.2.1. 65

Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach ausgewählten Merkmalen, Ammerland und Land Niedersachsen, Dezember 2013 66

Stat. Ämter des Bundes und der Länder, VGR der Länder, Reihe 2, eigene Berechnungen 67

HSBN 2013, Statistikteil, Tabelle 4.1.3.8.

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Landkreises noch 55.000 MWH erzeugt werden, da erwartet wird, dass sich der Verbrauch nicht wesentlich erhöhen wird. Mit nur zehn zusätzlichen Windkraftanlagen könnte das Ziel erreicht und damit das Ziel der Bundesregierung von 50 % übertroffen werden.68

Verschiedene Anlagen versorgen andere Einrichtungen mit Energie. In der Region gibt es 18 Anlagen, die Energie an ca. 40 andere Betriebe oder Einrichtungen liefern.69

Der Bau weiterer Bioenergieanlagen stößt in der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Maisanbau und Besorgnis wegen zu erwartender Emissionen auf Kritik.

Der Landkreis hat gemeinsam mit den Gemeinden ein Standortkonzept Windenergie 2013 entwickelt und damit Flächen identifiziert, die raumordnerisch Windkraftanlagen zulassen würden. Aufgrund der Flächenknappheit und der Widerstände der Bevölkerung stoßen Be-treiber von neuen und zusätzlichen Anlagen auch hier zunehmend an Grenzen.

Im Hinblick auf energetische Sanierungen und Einsparpotenziale durch Umrüstung von An-lagen bestehen in der Region noch zahlreiche Möglichkeiten, obwohl das Ammerland im Wohngebäudebestand einen relativ hohen Anteil an wärmegedämmten Gebäuden aufweist. Laut CIMA-Institut wiesen 2011 ca. 40 % aller Wohngebäude wärmegedämmte Außenwände und mehr als 65 % wärmegedämmte Dächer auf. In beiden Kategorien weist das Ammerland im Vergleich zu allen kreisfreien Städten und Landkreisen sehr gute Werte auf.70 Dennoch gibt es sowohl für öffentliche wie auch private Gebäude vielfältige Potenziale der Energieein-sparung. Beispielweise stehen noch diverse Dach- und Fassadensanierungen in Schulen und Sporthallen an.

Die wichtigsten Aspekte:

> Aufgrund der schon vorhandenen Produktion erneuerbarer Energien kann die Region in

absehbarer Zeit 50 % ihres Verbrauchs durch Erneuerbare Energien decken.

> Die Errichtung zusätzlicher Anlagen stößt bei der begrenzten Flächenverfügbarkeit und

aufgrund der geringen Akzeptanz in der Bevölkerung auf Grenzen

> Der Stand der energetischen Sanierung bei Gebäuden ist vergleichsweise gut

3.13 Regionale Kultur und gesellschaftliche Strukturen

Die gesellschaftlichen Strukturen sind in der „Parklandschaft Ammerland“ überwiegend länd-lich. Noch sind die Bürgerinnen und Bürger in zahlreichen Vereinen sehr aktiv. Noch gibt es Nachbarschaftshilfe, insbesondere in den Bauerschaften und in den alten Siedlungen. Teil-weise ist es gelungen, diese auch in Neubaugebieten aufzubauen, insbesondere, wenn Ammerländer im eigenen Dorf neu gebaut haben.

In allen Gemeinden gibt es freiwillige Feuerwehren mit zum Teil starken Jugendfeuerwehren. Der Nachwuchsmangel, der vielerorts beklagt wird, trifft bei den Feuerwehren nicht zu.

Der Organisationsgrad in Sportvereinen ist ein weiterer Indikator für die Aktivitäten der Be-völkerung in Vereinen. Im Landkreis Ammerland betrug der Organisationsgrad (Mitglied-schaft je 100 Einwohner) am 1.1.2012 38,7 %. In Weser-Ems betrug dieser Wert 34,7 % und in Niedersachsen 34,6 %. 71

Ein weiterer Hinweis auf Bürgerschaftliches Engagement sind die Bürgerbusvereine, die ins-besondere in Westerstede stark sind und gut funktionieren. Auch in Rastede und in der Ge-meinde Bad Zwischenahn gibt es entsprechende, zum Teil noch neue Vereinsgründungen. Der Westersteder Verein bietet Interessenten, die neue Vereine gründen wollen, mehrjährige Erfahrungen und Know-how an.

68

Quellen: Landkreis Ammerland und EWE 69

Quelle: Angaben der Kommunen, zum Teil geschätzt 70

CIMA Institut für Regionalwirtschaft GmbH, Wohnungs- und Standortprognose 2030 für Niedersachsen, S.63 u. 64. 71

Handlungsorientierte Sozialberichterstattung, Statistikteil 2013, Tabelle 6.2.1.

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In allen Kommunen gibt es thematische Arbeitskreise, die sich z.B. mit Barrierefreiheit, mit einer fahrradfreundlichen Entwicklung der Kommune oder anderen Herausforderungen be-fassen. Auch auf Kreisebene gibt es diverse Arbeitskreise, wie den „Arbeitskreis Schulgär-ten“, den „Arbeitskreis Lebensräume für Insekten“, den Arbeitskreis „Gesundheitsförderung“, oder den „Arbeitskreis Naturschutz“. Durch den ILEK-Prozess sind weitere Arbeitskreise ent-standen, wie der „Arbeitskreis Fließgewässerentwicklung“, „Grüne Berufe“ oder „ Parks und Gärten“.

Als wichtige Besonderheit der Region sind allerdings die Ortsbürgervereine hervorzuheben.

Sie sind historisch schon vor langer Zeit entstanden, als Erstsiedler in den Bauerschaften besondere Rechte zur Regelung der Nutzung von Wiesen, Weiden und Wälder oder Wege-rechte erhielten.

Heute gibt es die demokratisch gewählten Vertretungen der Bevölkerung in den Gemeinde-räten. In den Bauerschaften gibt es die Ortsbürgervereine und - außer in der Gemeinde Rastede - die vom Dorf gewählten Bezirksvorsteher. Die Ortsbürgervereine haben heute die Aufgabe, sich in den politischen Gremien Gehör zu verschaffen, insbesondere, wenn aus dem jeweiligen Ort niemand im Rat vertreten ist. Es gibt heute nahezu in jedem Ort einen Ortsbürgerverein und mit Ausnahme in der Gemeinde Rastede in jedem Dorf eine/n Bezirks-vorsteher/-in. Diese Organisationen werden von den Räten und den Gemeindeverwaltungen sehr ernstgenommen und in vielen Belangen angehört. Sie sind die Schnittstelle zwischen Verwaltung, Politik und Bevölkerung.

In einigen Gemeinden sind die Ortsbürgervereine vernetzt und stimmen sich untereinander ab. Dies ist derzeit aber nicht überall gleichermaßen der Fall. Derzeit gibt es keine Vernet-zung der Ortsbürgervereine auf regionaler Ebene.

Die Ortsbürgervereine sind unterschiedlich aktiv. In den Bauerschaften sind diese Strukturen eher erhalten als in den Hauptorten. Auch in den vergleichsweise neuen Siedlungen sind diese Strukturen weniger ausgebildet.

Trotz des guten generellen Engagements gibt es in den Vereinen und in den Ortsbürgerver-einen in der Region Probleme. Es wird beklagt, dass zu wenig Menschen bereit sind, in den Vereinen Aufgaben in den Führungspositionen zu übernehmen. Diejenigen, die Aufgaben übernommen haben, füllen gleichzeitig mehrere Funktionen aus und fühlen sich überlastet. Gerade für diese Aufgaben fehlt der Nachwuchs und manche Strukturen sind deshalb ge-fährdet.

In einigen Bereichen ist auch ein Vereinssterben eingetreten. Dies betrifft u.a. Wanderverei-ne, in denen mehrheitlich Senioren aktiv waren, Schützenvereine, die über Mitglieder-schwund klagen, oder andere Vereine, die eher traditionell ausgerichtet sind. In einigen Aus-nahmefällen gibt es jedoch auch Vereine, die weiterhin erfolgreich sind. Grund hierfür ist im Regelfall die engagierte Jugendarbeit.

Die wichtigsten Aspekte:

> Es gibt zahlreiche ehrenamtliche Organisationen und Strukturen

> Ortsbürgervereine sind eine regionsspezifische, starke Bürgervertretung

> Sie sind in den einzelnen Bauerschaften und Nachbarschaften sowie in den Hauptorten

unterschiedlich stark ausgeprägt

> Das Ehrenamt hat Probleme, insbesondere in den Führungspositionen Nachwuchs zu

finden

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3.14 Besonderheiten der Region

Zusammenfassend sind als Besonderheiten der Region hervorzuheben:

Die Parklandschaft mit dem Zwischenahner Meer kommt in Verbindung mit der Parallelrip-penlandschaft nur hier vor.

In kaum einem anderen Gebiet in Deutschland gibt es eine größere Dichte an Baumschulen in Verbindung mit Rhododendren, Formschnittgehölzen und weiterer Pflanzenzucht, die die Landschaft prägen und die ausgeprägte Gartenkultur in der Region begründen.

Die Region gehört zu den wenigen Gebieten in Niedersachsen, in denen die Bevölkerung aufgrund von Zuwanderung wächst und dabei altert.

Der Flächendruck in Verbindung mit wenig geschützten Flächen und einem hohen Anteil an moorigen Böden ist außergewöhnlich hoch.

In kaum einer anderen Region haben die Ortsbürgervereine eine so große Bedeutung wie in der Region „Parklandschaft Ammerland“.

4 Evaluierung der letzten Förderperiode

Nur ein Teil der Region war bisher als „Mittleres Ammerland“ an einer Integrierten ländlichen Entwicklung beteiligt. Das ILEK wurde von 2010 bis Anfang 2011 erarbeitet. Mit der Umset-zung wurde Ende 2011 begonnen, in dem ein Regionalmanagement vergeben wurde. Die Lenkungsgruppe konstituierte sich am 30.11.2011.

Die Selbstevaluierung wurde im Juni 2014 durchgeführt. Damit konnte auf einen Zeitraum von 2 ½ Jahren zurückgeblickt werden. Eine Kopie befindet sich im Anhang des Konzepts.

Für die Ausrichtung der hier vorliegenden Entwicklungsstrategie waren folgende Ergebnisse der Evaluierung relevant:

Die Zusammenarbeit der Akteure in der Region hat sich durch den ILE-Prozess ver-bessert. Insbesondere die Kommunen waren mit der neuen Qualität der Zusammen-arbeit sehr zufrieden. Dies war einer von mehreren Gründen für die benachbarten Gemeinden Wiefelstede und Rastede, sich der Region anzuschließen.

In der praktischen Arbeit bei der Planung und Umsetzung von Projekten erwies es sich als sinnvoll, die Nachbarkommunen einzubeziehen, insbesondere, wenn die Themen Fließgewässerentwicklung und Tourismus betroffen waren. Auch dies war ein Argument, die Gemeinden Rastede und Wiefelstede in die Region aufzunehmen.

Wirtschafts- und Sozialpartner sollten enger eingebunden werden. Auf jeden Fall soll-ten in einer LAG die Landwirtschaft, die Baumschulwirtschaft sowie Umweltschützer vertreten sein. Auch die Wasseracht und das Umweltbildungszentrum sollten in der LAG vertreten sein.

Das Thema Moor und Klimaschutz wird für die Region auch in Zukunft eine Bedeu-tung haben, es ist allerdings noch nicht klar, wie damit umgegangen werden kann. Zur Zeit der Selbstevaluation waren die vom Land zu formulierenden Rahmenbedin-gungen noch nicht geklärt.

Die Fließgewässerentwicklung ist für die Region von großer Bedeutung. Im Rahmen des ILEK „Mittleres Ammerland“ wurde ein Konzept entwickelt, mit Kompensations-geldern Mittel in die Renaturierung von Fließgewässern zu lenken und damit auch den Flächenbedarf zu verringern. Hierfür sind jedoch detaillierte Gewässerentwick-lungsplanungen mit überschlägigem Ausblick auf die dafür zu erreichenden Kompen-sationswertpunkte erforderlich, für die möglichst LEADER-Mittel eingesetzt werden müssen, da eine Förderung notwendig, aber aus anderen Töpfen nicht zu erwarten ist.

Die demografische Entwicklung in der Region erscheint nicht problematisch, da Zu-züge negative Geburtenraten noch ausgleichen. Dennoch stellt die Alterung der Be-völkerung eine Herausforderung dar. Hier gilt es, sich auf die demografischen Verän-

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derungen, die zu erwarten sind, rechtzeitig vorzubereiten. Insbesondere soziale Net-ze sind zu erhalten und zu stärken.

Der Tourismus ist eng mit der Parklandschaft, den Baumschulen sowie Parks und Gärten verbunden. Dabei sind verschiedene Potenziale u.a. in Verbindung mit Wan-dern, Barrierefreiheit, Gesundheit noch nicht ausgeschöpft.

Die Entwicklung und der Erhalt der Landschaft sind vor dem Hintergrund des Flä-chenverbrauchs von großer Bedeutung. Gerade die wirtschaftlich und demografisch positiven Entwicklungen führen zu Flächenverbrauch und starker Veränderung des Landschaftsbilds. Gleichzeitig ist die Parklandschaft Grundlage für Lebensqualität und Tourismus.

Der Ausbau der Gewinnung von alternativen Energien wird in der Zukunft schwierig werden, da die Akzeptanz für die Errichtung von Anlagen lokal auf Widerstand stößt.

Gartenbau und Gartenkultur sollen weiter bearbeitet und unterstützt werden, da sie für die Identität der Region, für Tourismus und Lebensqualität wichtig sind.

Die Region soll sich auf weniger Schwerpunkte konzentrieren als bisher, damit Ziele und Wirkungen besser zu vermitteln sind.

Eine breite Beteiligung der Bevölkerung wird angestrebt.

Die Öffentlichkeitsarbeit soll verstärkt werden.

Es soll auf die Arbeit vorhandener Arbeitskreise aufgebaut werden.

Das Regionalmanagement soll gestärkt werden.

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5 SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse wurde aus der Ausgangslage hergeleitet und im Rahmen der Auftakt-veranstaltungen durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergänzt. Danach erfolgte eine Abstimmung in den Arbeitskreisen und in der LAG.

Stärken Schwächen

Demografie und Grundversorgung

Noch positive demografische Entwicklung durch Zuwachs der Bevölkerung

Die Region ist als Wohnort und Urlaubsregion attraktiv

Kaum Leerstand in Wohngebäuden

Gute Grundversorgung, insbesondere im Be-reich Gesundheit

Gute und vielfältige Ausstattung mit Sport- und Freizeitanlagen

Gute Ansätze und Ausgangslage für Barriere-freiheit

Gut funktionierender Bürgerbus

Demografie und Grundversorgung

Zunahme der Alterung der Bevölkerung

Tendenz zur Zersiedelung fordert Flächenver-brauch

Mangel an Fachkräften insbesondere für Baumschulen und Pflegeberufe

Mangel an Pflegeplätzen

Einige Bauerschaften noch nicht ausreichend an ÖPNV angebunden

Versorgung mit Lebensmitteln in der Hand weniger Discounter

Grundversorgung aus Sicht der Bauerschaf-ten nicht optimal, insbesondere für ältere Menschen ist Teilhabe eingeschränkt

Mangelnde Breitbandversortung insbesondere in Bauerschaften und Einzellagen

Siedlungsstrukturen

Grundzentren schon relativ verdichtet

Derzeit noch belebte Ortszentren mit vielfälti-gen Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie vorhanden

Siedlungsstrukturen

Starke Zersiedlung

Zum Teil zu wenig Eigencharakter der Grund-zentren

Zum Teil ausufernde Neubaugebiete ohne regional geprägte Baukultur (Sammelsurium von unterschiedlichen Baustilen)

Viele Gewerbegebiete an den Hauptstraßen versperren den Blick in die Landschaft

Wirtschaft, Landwirtschaft

Guter Branchenmix und positive Wirtschafts-entwicklung

Gut aufgestellte Landwirtschaft, ausreichend Bewerber als Auszubildende

Gut aufgestellte Baumschulwirtschaft, Betrie-be sind zum Teil weltweit führend

gute Verkehrsanbindung

geringe Arbeitslosigkeit

Ausbildungszentren für Handwerk und Land-wirtschaft in der Region

Wirtschaft, Landwirtschaft

Die Erschließung von Gewerbegebieten wird zunehmend schwierig

Schlechtes Image der Landwirtschaft in der Bevölkerung

Landwirtschaft von Flächenverknappung be-troffen

schlechtes Image des Gärtnerberufs, Mangel an Auszubildenden

Mangel an Fachkräften

Leerstand in Geschäftsgebäuden

Noch mangelnde Breitbandversorgung

Tourismus

Attraktive Parklandschaft mit kleinteiligen Strukturen und idyllischen Landschaftsab-schnitten

Zahlreiche Baumschulplantagen mit Schaugärten und Formschnittgehölzen

Zwischenahner Meer

Viele Attraktionen und Sehenswürdigkeiten

Tourismus

Vergleichsweise wenig überregionale Se-henswürdigkeiten

Kaum Spazier- und Wanderwege vorhanden, um auf neuen Trend zu reagieren

Zu wenig Einrichtungen barrierefrei

Zu wenig Einkehrmöglichkeiten in den Bauer-schaften

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zum Thema Gartenbau/Gartenkultur wie Park der Gärten, Rhodopark Hobbie, Schlosspark in Rastede

Zahlreiche attraktive Veranstaltungen wie RHODO, Reitturniere etc.

Regionale Produkte wie Ammerländer Schin-ken, Ammerländer Aal

Attraktives Radwegesystem, gut ausgebaute Radwege

Einrichtungen mit Bezug zur Gesundheit, Wellness und Sport wie Rehaklinik und Hös-senanlage

Gute Ausgangslage für barrierefreie Angebote

Gute und vielfältige Ausstattung mit Sport- und Freizeitanlagen

Nutzungskonflikte auf dem Rundweg ums Zwischenahner Meer

Algenblüte auf dem Zwischenahner Meer

Vermarktungsstrukturen auf lokaler Ebene nicht ausreichend vernetzt, noch zu viel „Kirchturmdenken“

Digitale Strukturen und digitale Vermarktung nicht auf dem aktuellen Stand

Saisonale Abhängigkeit

Landschaft, Umwelt, Klimaschutz

Ammerländer Parklandschaft besonders cha-rakteristisch: vielfältige, kleinteilige, abwechs-lungsreiche Landschaft, durch Baumschul-wirtschaft geprägt

Anteil erneuerbarer Energien fast bei 50 %

Wallhecken noch in großer Zahl vorhanden

zahlreiche Baumalleen und schöne Einzelge-höfte

Stand energetische Sanierung bei Gebäuden gut

Austausch von herkömmlicher Beleuchtung gegen LED weit vorangeschritten

Relativ hoher Anteil an erneuerbaren Ener-gien

Landschaft, Umwelt, Klimaschutz

Flächenmangel, starke Nutzungskonflikte

Bei der Siedlungsentwicklung stoßen die Ge-meinden auf Grenzen, Neubaugebiete können kaum noch entwickelt werden

Der Ausbau von Anlagen für erneuerbare Energien findet in der Bevölkerung wenig Ak-zeptanz

Für Kompensationsmaßnahmen und Umwelt-schutz sind nur schwer Flächen zu finden

Hoher Anteil Maisflächen

Schlechte Gewässerqualität der Fließgewäs-ser und des Zwischenahner Meers

Wenig Schutzgebiete

Grünlandverlust

Wallhecken zum Teil in schlechtem Zustand

Beschäftigung, Soziales

Geringe Arbeitslosigkeit

Geringe Jugendarbeitslosigkeit

Durchschnittlich relativ hohes verfügbares Einkommen

Beschäftigung/Soziales

Jugendliche, die aufgrund mehrfacher Schwierigkeiten schwer in den Arbeitsmarkt integriert werden können

Zum Teil Qualifizierungslücken vorhanden

Wenig hochqualifizierte Arbeitskräfte in der Region

Bürgerschaftliches Engagement

Ortsbürgervereine, aktive Bürgerorganisation

Gut funktionierender Bürgerbus

Große Zahl an Vereinen

vorhandene Arbeitskreise zu verschiedenen Themen

Bürgerschaftliches Engagement

Ortsbürgervereine nicht ausreichend unterei-nander vernetzt

In einigen Ortschaften fehlen Ortsbürgerverei-ne oder sie sind nicht sehr aktiv

Zu wenig Nachwuchs

Chancen Risiken

Zunehmendes Interesse am Thema Garten-kultur, Profilierung der Region im Tourismus über Landschaft und Gartenbauthemen

Steigende Bedeutung von Gesundheitsthe-men, Profilierung der Region als Gesundheits-region

Moorvernässung zwecks Klimaschutz könnte den Flächenmangel insbesondere für Land-wirtschaft verstärken

Alterung der Bevölkerung, Verlust von sozia-len Strukturen durch Urbanisierung

Verstärkung des Fachkräftemangels aufgrund demografischer Entwicklung

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Zunehmende Bedeutung von Barrierefreiheit, Profilierung als barrierefreie Region möglich

Trend im Tourismus zur Entschleunigung passt gut zu Stärken der Region

Trend zum Wandern und Spazieren

Trend zu Regionsfahrten bei Radfahrern kommt dem Angebot der Ammerland - Routen entgegen

Demografische Entwicklung hin zu mehr älte-ren Menschen kommt der Region und ihrem vorhandenen Angebot und Potenzialen ent-gegen

Ausbau einer optimalen Breitbandanbindung möglich

Stärkung der Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben durch Stärkung des Zusammenhalts

Verlust der Attraktivität der Region für Touris-ten

Verlust von Biodiversität

Einschränkungen für Baumschulwirtschaft, wenn Torf nicht mehr ausreichend als Sub-strat zur Verfügung steht

Trend zu Schließungen von kleinen Gaststät-ten in der Fläche, Abnahme der Einkehrmög-lichkeiten

Verlust von Park- und Gartenanlagen bei Auf-gabe durch Betreiber

Schnelle Entwicklungen in der digitalen Welt, Gefahr, den Anschluss zu verlieren

Verlust der regionalen Identität in den Dörfern durch unangepasste Bauweise

5.1 Zentrale Stärken

Die Bevölkerungsentwicklung ist noch positiv

Das Ammerland gehört zu den Regionen, die bis 2024 noch mit einem Zuwachs der Bevöl-kerung rechnen können, wobei dies überwiegend auf Zuwanderung zurückzuführen ist. Dies bedeutet, dass in naher Zukunft insbesondere im Wohnungsbereich keine nennenswerten Leerstände zu erwarten sind, sondern dass die Nachfrage nach Bauland und Wohnungen noch steigen wird. Eine Innenentwicklung wird also nicht erforderlich werden, um Leerstän-de, sondern weiteren Flächenverbrauch zu vermeiden. Insbesondere in den Grundzentren und größeren Orten ist die Grundversorgung deshalb noch nicht gefährdet.

Gesunde Wirtschaft, wenig Arbeitslosigkeit

Grundsätzlich weisen produzierendes Gewerbe, Landwirtschaft, Baumschulen, Handel, Handwerk und Dienstleistungen gute Strukturen und eine dynamische Entwicklung auf. Da-bei profitieren die Unternehmen von der guten Verkehrsanbindung über die A 28 und A 29 sowie von verschiedenen, überregional bedeutsamen Bildungseinrichtungen wie dem BAU-ABC, der DEULA oder der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau der Landwirtschafts-kammer Niedersachsen in Rostrup.

Die positive wirtschaftliche Lage ist verbunden mit einer vergleichsweise geringen Arbeitslo-sigkeit und mit einer hohen Nachfrage nach Gewerbeflächen.

Der Tourismus spielt insbesondere in Bad Zwischenahn eine wichtige Rolle als Wirtschafts-faktor und gewinnt in den anderen Gemeinden zunehmend an Bedeutung. Hierbei ist die Verknüpfung mit dem Baumschulsektor als besonderer Wirtschaftszweig von Bedeutung, woraus auch der Park der Gärten als besondere Sehenswürdigkeit hervorging. Die hohe Dichte der Baumschulen zieht viele Touristen an, ähnlich wie andernorts Weinberge. Aber auch die Gesundheitswirtschaft mit einer hohen Dichte an Kliniken und Reha-Einrichtungen trägt zu einem positiven Image der Region bei.

Diese Stärken führen dazu, dass die Region für viele Menschen attraktiv bleibt. Die Nähe zur Stadt Oldenburg mit vergleichsweise hohen Wohnungspreisen verstärkt den Trend, dass viele Menschen in der Region Bauplätze suchen oder vorhandene Gebäude kaufen.

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Gute Grundversorgung in den Grundzentren

Die „Parklandschaft Ammerland“ ist sowohl für Familien wie für Senioren nach deren Berufs-leben attraktiv. Dabei sind die Gemeinde Bad Zwischenahn und die Stadt Westerstede mit ihren Gesundheitseinrichtungen eher für Senioren, die anderen Gemeinden eher für Familien als Wohnort interessant. Die Grundzentren sind mit Schulen, Kindertagesstätten, Freizeitein-richtungen, Ärzten, Kliniken und Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf vergleichs-weise gut versorgt. Auch die wohnortnahen Erholungsangebote sowie die relative Nähe zu den Kulturangeboten und Einkaufsmöglichkeiten der Stadt Oldenburg ergänzen dies. Auf den vorhandenen Strukturen kann aufgebaut werden. Mit Unterstützung der zentralen Struk-turen können Angebote für die Bauerschaften entwickelt werden. Der Bürgerbusverein in Westerstede, der andere Bürgerbusvereine bei deren Gründung unterstützt, ist hierfür ein Beispiel.

Die „Parklandschaft Ammerland“ ist Grundlage für eine hohe Lebensqualität und Po-tenziale im Tourismus

Die „Parklandschaft Ammerland“ wird durch verschiedene, typische Elemente geprägt. Ne-ben dem Zwischenahner Meer als Zentrum der Region ist der kleinteilige Wechsel von Fel-dern, Wäldern, Wiesen, kleinen Gewässern und Siedlungen in einer flachen Landschaft ty-pisch für die Region. Nicht zuletzt hat die im September durchgeführte Summer School mit Studenten aus der ganzen Welt ergeben, dass die Wallhecken, Baumalleen und Fließge-wässer die prägenden Elemente im Ammerland sind, die Jahrhunderte überdauert haben und erhalten werden müssen, um den besonderen, kleinteiligen Charakter der Region zu erhalten. Ein weiteres, hervorstechendes Element sind die zahlreichen Baumschulen mit den vielfältigen Gehölzanpflanzungen und Formschnittgehölzen, die Parks und Gärten, sowie die zahlreichen Rhododendren.

Durch den schnellen Wechsel von Feldern, Wäldern und Wiesen kombiniert mit den vielen Parks und Gärten/ Plantagen erhält die Landschaft einen hohen Erlebniswert und bietet ins-besondere für Menschen, die bei ruhiger Aktivität die Natur genießen wollen, eine reizvolle Umgebung. Für die Menschen bietet die Landschaft die attraktive Möglichkeit, im Grünen zu wohnen und dennoch einen guten Zugang zu Versorgungseinrichtungen zu haben. Außer-dem bietet die flache Landschaft und erste Aktivitäten zur Verbesserung der Barrierefreiheit eine gute Ausgangslage, die damit verbundenen Potenziale auszuschöpfen.

Starker Zusammenhalt der Bevölkerung, aktives Ehrenamt

Viele Ammerländer sind in Vereinen organisiert und insbesondere in den Bauerschaften gibt es noch aktive Nachbarschaftshilfe. Die Ortsvertretungen bestehen seit langer Zeit und übernehmen eine aktive Rolle bei der Interessensvertretung der Bürgerinnen und Bürger. Sie engagieren sich bei dem Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen, restaurieren alte Gebäu-de, legen Wege an, pflegen Archive und setzen sich für den Erhalt und die Pflege der Natur und Kultur ein. Ebenso engagieren sie sich bei der Unterstützung von Senioren/-innen und bei der Integration von Neubürgerinnen und Neubürgern. Auf diese Strukturen kann bei der Entwicklung und Umsetzung von ehrenamtlichen Aufgaben aufgebaut werden. Das hohe Engagement zeigt sich auch in dem Erfolgsmodell der vorhandenen Bürgerbusse oder in der hohen Beteiligung am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Im Rahmen der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes meldeten sich verschiedene Ortsbürgervereine, um Flächen zu identifizieren, die noch für die Entwicklung von Biotopen, Anpflanzungen oder Anlegen von Teichen genutzt werden können. Auch für die Entwicklung von Treffpunkten für Jung und Alt und für die Anpflanzaktion „1.000 Bäume für die Parklandschaft“ meldeten sich spontan di-verse Vereine. Ein weiterer Ausdruck des Engagements der Bevölkerung war deren aktive Beteiligung am Entwicklungsprozess. Mehr als 420 Personen nahmen an den Auftaktveran-staltungen teil, mehr als 160 an den Arbeitskreisen.

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Diese Strukturen sind zu erhalten und zu pflegen. Es sollten Anlässe und Strukturen gefun-den werden, die den Wert dieser Traditionen deutlich machen und dazu beitragen, dass aus-reichend Nachwuchs diese Strukturen erhält. Dafür kann es hilfreich sein, Anlaufpunkte oder Anlässe zu schaffen, bei denen sich die Menschen treffen, sich miteinander austauschen und vernetzen können. Personen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, sollten auch de-zentral Strukturen vorfinden, die ihnen ihr Engagement erleichtern.

5.2 Zentrale Schwächen

Mangelnde Qualität der Gewässer

Das Zwischenahner Meer sowie zahlreiche Bäken und Kleingewässer sind für die kleinteilige und abwechslungsreiche Landschaft prägend. Das Zwischenahner Meer leidet alljährlich an einer Algenblüte, die von der Bevölkerung als starkes Manko wahrgenommen wird. Viele andere Gewässer befinden sich in keinem guten Zustand. Kleine Flüsse und Bäken sind stark begradigt und in ihrer Struktur mangelhaft. Das Gewässersystem in der Region ist kompliziert und miteinander verwoben. Viele Bäken sind Zu- oder Abflüsse zum Zwische-nahner Meer. Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung gibt es diffuse Einträge und Schäden in den Uferbereichen.

Der starke Flächendruck erschwert die Umsetzung von Maßnahmen an den Gewässern. Gerade die Bäken sind jedoch für die Struktur der Landschaft von Bedeutung, da sie diese gliedern. Auch für den Erhalt der Vielfalt in Flora und Fauna sowie für eventuelle Möglichkei-ten der Verbesserung der Situation im und am Zwischenahner Meer ist die Verbesserung der Gewässerqualität erforderlich.

In der Region gibt es darüber hinaus noch eine Vielzahl von kleinen Gewässern, Tümpeln und Restmooren, die erhalten und aufgewertet werden müssen, um Flora und Fauna aber auch das Landschaftsbild zu unterstützen.

Flächenknappheit, starke Flächennutzungskonflikte

Die positive Entwicklung der Region in Verbindung mit Ansiedlung von Gewerbe, der Aus-dehnung von Siedlungsgebieten sowie der Entwicklung von Verkehrsinfrastruktur und Struk-turveränderungen in der Landwirtschaft und Baumschulwirtschaft haben in der Vergangen-heit zunehmend Flächen gefordert. Soll diese Entwicklung weitergeführt werden, werden weitere Flächen für alle Bereiche benötigt. Die verfügbare Fläche lässt sich jedoch nicht vermehren.

Für Landschafts- und Naturschutz sind vergleichsweise wenig Flächen reserviert. Weder Kommunen noch die Landwirtschaft inklusive der Baumschulwirtschaft sehen sich in der La-ge, auf Flächen zu verzichten. In Verbindung mit der Entwicklung und Gewinnung von Er-neuerbaren Energien gingen zudem noch für die Natur wertvolle Grünlandflächen verloren. Dies macht es erforderlich, über Wege der Entwicklung in den verschiedenen Bereichen nachzudenken, die möglichst wenige Flächen erfordern und/oder nach kleinen Flächen zu suchen, die ggf. auch in Privatbesitz sind, die für den Schutz der Landschaft und der Arten-vielfalt genutzt werden können. In diesem Zusammenhang wird es auch wichtig sein, Men-schen für die Bedeutung der Landschaft und Natur für die Lebensqualität in der Region zu sensibilisieren. Es wird auch von Bedeutung sein, die Themen Moor und Klimaschutz zu dis-kutieren und nach Lösungen für Konflikte, die damit verbunden sind, zu suchen.

Unzureichende Vernetzung

Die Region verfügt über eine Vielzahl von Organisationen und Angeboten, die teilweise vom Landkreis gebündelt werden. Allerdings reichen zwischen den verschiedenen Einrichtungen untereinander die Kontakte nicht aus. Akteure arbeiten in vielen Fällen auf der Ebene der Gemeinde. Über die Gemeindegrenzen hinaus und zum Teil auch innerhalb der Gemeinden

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wissen viele Organisationen nicht in ausreichendem Maß, wer wo aktiv ist und wer was wann genau anbietet. Dies lässt sich beispielhaft am Tourismus erläutern.

Die Region wird nicht als ausschließlich als eigenständige Destination vermarktet, sondern unter dem Dach Ostfriesland. Angebote im Landkreis Ammerland werden von der Ammer-land-Touristik ATIS vermarktet. Die Gemeinden haben dennoch jeweils eigene Tourist-Infos, die sehr unterschiedlich stark ausgebildet und strukturiert sind. Während Bad Zwischenahn eine mit mehreren Personen besetzte Touristikorganisation hat, wird in Edewecht die Aufga-be vom Sekretariat der Bürgermeisterin mit übernommen.

Die Sehenswürdigkeiten und die Entwicklung von Angeboten sowie deren Vermarktung sind im Rahmen von Printmedien vergleichsweise gut miteinander abgestimmt, das stets an Be-deutung zunehmende Internet ist jedoch kaum abgestimmt und vernetzt. Die Websites der Gemeinden sind sehr unterschiedlich aufgebaut und weisen sehr unterschiedliche Strukturen auf. Auch Informationen über Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen finden sich lokal auf den Websites, wer jedoch auf die Seite einer Gemeinde geht, findet dort nicht viel bis nichts über die regionalen Angebote. Die lokalen Angebote und Informationen werden auch dort jeweils aus lokaler Sicht eingepflegt. Dies macht die Informationsbeschaffung für Interessen-ten mühsam. teilweise sind die Angebote der einen Gemeinde in der anderen nicht ausrei-chend bekannt.

Angesichts der neuen Entwicklungen im Bereich des Internetangebots müssen Websites ständig aktualisiert und in ihrer technischen Leistungsfähigkeit angepasst werden. Dies muss bisher noch von jeder Gemeinde einzeln geleistet werden.

Ähnlich sieht es für die Gästeführerinnen und Gästeführer aus. Diese werden jeweils lokal von den Kommunen aus betreut und vermittelt. Da Kunden jedoch auch regional Führungen wünschen, kommt es zu Konflikten und Unklarheiten.

Ähnliche Entwicklungen ließen sich auch für andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens beschreiben. In den Arbeitskreisen wurde in fast allen Zusammenhängen beklagt, dass zu wenig Informationen über andere Gruppen und Akteure vorliegen und diese in Form von Bestandsaufnahmen erhoben, bekannt gemacht und vernetzt werden müssen, um die Arbeit der Akteure vor Ort effektiver zu gestalten und mehr Menschen zu motivieren.

Mangelnde Versorgung in den Bauerschaften

Während in den Grundzentren das Angebot für die Bürgerinnen und Bürger vielfältig und überwiegend gut ist, ist es in den Bauerschaften sehr lückenhaft. Insbesondere Menschen, die nicht mobil sind und denen kein Fahrzeug zur Verfügung steht, können sich dann nur schwer mit den Bedarfen des täglichen Lebens versorgen. Auch Beratungs- und Unterstüt-zungsangebote werden oft zentral vom Landkreis aus den Grundzentren heraus organisiert und angeboten. Es besteht jedoch eine größere Hemmschwelle insbesondere bei den älte-ren Menschen, sich per Telefon oder gar schriftlich an zentrale öffentliche Stellen zu wen-den, wenn sie Hilfe benötigen. Viele Informationen werden außerdem über das Internet ge-geben, auf das gerade Menschen in den Bauerschaften wegen der schlechten Verbindungen derzeit keinen ausreichenden Zugriff haben. Ältere Menschen benutzen außerdem noch we-nig das Internet.

Dadurch, dass ältere Menschen oft alleinstehend sind, sind sie zunehmend auf fremde Hilfe angewiesen. Dies führt dazu, dass Menschen insbesondere in den Bauerschaften auf Nach-barschaftshilfe oder auf dezentrale Versorgungsangebote angewiesen sind, die jedoch gar nicht oder in nicht ausreichendem Maß vorhanden sind. Es wird zunehmend wichtiger wer-den, Angebote zu schaffen, die von den Menschen wahrgenommen werden, weil sie die Personen, an die sie sich wenden, gut kennen und gut erreichen können.

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5.3 Zentrale Chancen

Fließgewässerentwicklung unter Nutzung von Kompensationsgeldern

Im Rahmen des ILEK „Mittleres Ammerland“ wurde ein Konzept entwickelt, das ermöglichen soll, über Kompensationsgelder insbesondere Fließgewässerentwicklung zu ermöglichen. Hierzu ist es erforderlich, die Gewässerentwicklungsplanungen detaillierter als sonst zu erar-beiten, damit die Kosten und der jeweilige Kompensationswert ermittelt werden können. Da die Region wenig Aussichten auf Förderung durch die vorhandenen Landesprogramme hat, soll die Chance genutzt werden, über LEADER die Gewässerentwicklung voran zu bringen. LEADER würde auch die Instrumente bieten, mit Grundbesitzern und Akteuren Gespräche zu führen und Problemlösungen zu erarbeiten.

Entwicklung von Biotopen und Schutzmaßnahmen auf kleinen Flächen unter Beteili-gung der Bevölkerung

In der Region gibt es im Vergleich zu vielen anderen Regionen sehr wenig Schutzgebiete, jedoch einen ständig steigenden Flächendruck. Im Rahmen der Arbeitskreise wurde die Möglichkeit entdeckt, kleine Flächen einzubeziehen, die entweder in öffentlicher oder in pri-vater Hand sind und diese durch Bürgerinnen und Bürger zu identifizieren und herzurichten. Hier bietet sich die Chance, durch viele kleine Flächen vorhandene Schutzgebiete zu vernet-zen. Auf diese Weise würden keine zusätzlichen Flächen gebraucht und auch keine neuen Nutzungskonflikte entstehen. Auch die Landwirte und Jägerschaften können bei der Suche nach solchen Flächen einbezogen werden. Dieses Vorgehen könnte mit dem vorhandenen Arbeitskreis „Lebensraum für Insekten“ abgestimmt und kombiniert werden. Maßnahmen auf diesen Flächen werden auf Akzeptanz stoßen, weil sie aus der Bevölkerung heraus entwi-ckelt wurden. Der LEADER-Prozess hat hier zu einer Motivation geführt, die genutzt werden sollte. Dabei sind auch Ideen entstanden, Artenschutz zu betreiben, ohne dafür zusätzliche Flächen zu gebrauchen.

Erhalt von ehrenamtlichen Strukturen und sozialen Netzwerken durch die Stärkung der Ortsbürgervereine und der vorhandenen Netze

Die Region kann auf eine Vielfalt von ehrenamtlichen Strukturen aufbauen. Derzeit sind die-se noch vorhanden und es besteht die Chance, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, die Strukturen zu modernisieren, sie besser zu vernetzen und den Bedürfnissen auch der jünge-ren Menschen und der Zugezogenen anzupassen. Hierfür ist eine intensive Vernetzungsar-beit und auch Qualifizierung erforderlich. Über die Gründung eines Dachverbandes ließen sich die vielen Ortsbürgervereine besser in Aktivitäten einbinden. Aufgrund des demografi-schen Wandels ist ein baldiges Handeln erforderlich.

Auf diese Strukturen kann auch aufgebaut werden, um die Ortschaften zu entwickeln und die regionale Kultur zu erhalten, sofern es gelingt, entsprechend dafür zu sensibilisieren.

Demografische Entwicklung als gute Rahmenbedingung für den Tourismus in der Re-gion

Die demografische Entwicklung in Deutschland in Verbindung mit der Alterung der Bevölke-rung allgemein, macht die Region „Parklandschaft Ammerland“ für eine größere Zahl von Menschen attraktiv. Entschleunigende Angebote, Aktivurlaub in der Natur in Verbindung mit ruhigen Aktivitäten, die keine großen Anstrengungen erfordern, lassen sich in der überwie-gend flachen, mit Radrouten und Gesundheitseinrichtungen gut versehenen Region gut um-setzen. Die Kombination von gesundheitsförderndem Urlaub mit Barrierefreiheit und ent-spannten Bewegungsangeboten kann in der Region in guter Qualität entwickelt werden. Hier sind sowohl vom Umfang des Angebots wie von der Qualität noch Ausbaumöglichkeiten vor-handen. Insbesondere die Angebote zum Spazieren und Wandern sowie der Garten-Kultur

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bieten gute Entwicklungschancen und sind für Zielgruppen einer alternden Gesellschaft at-traktiv. Auch hier wird es darauf ankommen, die Leistungsträger ausreichend einzubinden.

5.4 Zentrale Risiken

Die Parklandschaft und die Natur werden durch Flächendruck gefährdet, damit droht die Region an Attraktivität einzubüßen

Durch verschiedene Entwicklungen hat die Landschaft in den vergangenen Jahren eine star-ke Veränderung erfahren, die sich fortzusetzen droht. Nicht zuletzt wegen der Nähe zur Stadt Oldenburg sowie aufgrund der Attraktivität der Region selbst ist die Nachfrage nach Grundstücken sehr groß, sowohl für Gewerbegebiete wie für Wohnungsbau. Aufgrund der Erschließung und Bebauung haben sich die Siedlungsgebiete stark ausgeweitet. Insbeson-dere an den Hauptverkehrsachsen sind Landschaft und Natur stark zurückgedrängt worden.

Der Ausbau von Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffe hat dazu geführt, dass das Ausmaß der Maisflächen bis 2012 stark zugenommen hat und den Charakter einer Mo-nokultur annimmt. Landwirtschaftliche Betriebe ebenso wie Baumschulen benötigen zuneh-mend größere Flächen; erstere nicht zuletzt aufgrund der steigenden Anforderungen an die Tierhaltung und vor allem an das Nährstoffmanagement. Dies hat auch dazu geführt, dass Wallhecken beseitigt worden sind und in Zukunft trotz der vorhandenen Förderprogramme gefährdet bleiben. Auch Grünlandflächen haben abgenommen und sind weiter gefährdet.

Der Ausbau von Straßen hat dazu geführt, dass alte Baumalleen entfernt wurden. Vielerorts wurden sie ersetzt, jedoch insgesamt sind die Baumalleen zurückgegangen.

Der Ausbau der A 20 wird in Zukunft noch weitere Flächen in Anspruch nehmen.

Aufgrund des Flächendrucks stehen immer weniger Flächen für die Entwicklung von Bioto-pen oder für Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung. Dies bedroht, wie die weiter oben ge-nannten Entwicklungen, auch die Vielfalt von Flora und Fauna und erschwert die Fließge-wässerentwicklung.

Wenn wesentliche Elemente der Parklandschaft, die diese bisher so einzigartig strukturieren, nicht erhalten werden können, wird die Region ihren landschaftlichen Reiz verlieren und dann auch für die Tourismusentwicklung keine ausreichende Grundlage mehr bieten.

Überalterung der Bevölkerung und Verlust von sozialen Netzwerken und Traditionen

Obwohl in nächster Zukunft keine Abnahme der Bevölkerungszahlen zu erwarten ist, wird eine Alterung der Bevölkerung eintreten. Insbesondere in Bad Zwischenahn ist dies jetzt schon zu spüren. Die Zuzüge konzentrieren sich auf die Orte, in denen in den vergangenen und in den kommenden Jahren Baugebiete erschlossen wurden bzw. werden. Ältere Men-schen, die bisher die sozialen Netze lebendig gehalten haben, können aufgrund ihres Alters nicht mehr so aktiv sein wie bisher. Neu zugezogene Menschen sowie jüngere Bürgerinnen und Bürger finden nicht mehr in dem Ausmaß wie früher den Zugang zu den Vereinen. Sie orientieren sich oft an urbanem Leben und pflegen Nachbarschaftsbeziehungen sowie Tradi-tionen weniger als die vorherige Generation. Wenn die Ortsbürgervereine nicht besser mitei-nander vernetzt werden und Hilfestellung bei der Nachwuchsförderung erhalten, drohen die bestehenden sozialen Netze zu verkümmern. Dies ist für ältere Menschen, die dann nicht in anderen sozialen Netzen aufgehoben sind, eine besondere Härte, insbesondere, wenn ein Ehepartner stirbt und eine Person allein zurück bleibt. Auch für Neubürgerinnen und Neu-bürger sowie Migranten aus anderen Kulturen wird die Integration in die lokale Gesellschaft erschwert.

Mit dem Generationswechsel können nicht nur Traditionen und soziale Beziehungen verloren gehen, sondern auch Kenntnisse, wie beispielsweise im Handwerk, die für die Erhaltung und Restaurierung historischer Gebäude und damit des kulturellen Erbes wichtig sind.

Damit verbunden sind auch bestimmte Folgen, die die Tourismusentwicklung einschränken. So werden kleine gastronomische Betriebe in der Fläche wie auch offene Gärten von älteren

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Menschen aufgegeben, weil sie die mit dem Betrieb verbundenen Anstrengungen nicht mehr dauerhaft auf sich nehmen können.

Durch Fachkräftemangel wird die Entwicklung der Wirtschaft in der Region erschwert

Obwohl die Region noch keinen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen hat, ist in der Wirt-schaft generell ein deutlicher Fachkräftemangel zu spüren. Einige Branchen wie die Baum-schulwirtschaft sehen sich diesem Problem verstärkt gegenüber, weil viele junge Menschen Berufe mit Bürotätigkeit bevorzugen. In den Baumschulbetrieben ist eine Unterstützung bei der Suche nach Fachkräften mit entsprechender Ausbildung jedoch besonders wichtig, weil auch hier die Anforderungen ständig steigen, das Image der Betriebe aber nicht dazu passt. Viele Menschen haben heute noch das Bild, dass Gärtner unqualifiziert sind und wenig Geld verdienen.

In der Landwirtschaft gibt es aktuell zwar ausreichend Bewerber für eine Ausbildung, aber es gibt zu wenige Personen, die ausreichend qualifiziert sind und als Angestellte auf den Höfen verbleiben.

Für Betriebe in allen Branchen entstehen so Engpässe, die dazu führen, dass Aufträge nicht angenommen oder nicht in der vorgegebenen Zeit bearbeitet werden können. Auch die Nachfolge wird erschwert.

Das Tourismusangebot könnte den Anschluss an aktuelle Entwicklungen verlieren

Bisher konnte der Tourismus insbesondere mit dem Radfahrangebot und Bad Zwischenahn als Reha–Standort gut am Markt bestehen. Die Ammerland–Touristik hat unter dem Dach Ostriesland regionale Angebote vermarktet. Wie im aktuellen LZO Tourismus-Monitor darge-stellt72 wird, ist die dauerhafte Modernisierung gerade des Internetauftritts und das Internet als Vermarktungsinstrument einschließlich der Nutzung von „Social Networks“ sehr wichtig. Hier weist die Region Schwächen auf. Daher ist es erforderlich, die Vernetzung der Akteure wie auch die Nutzung des Internets zu verbessern und den aktuellen und zukünftigen Anfor-derungen anzupassen.

Verlust der Attraktivität der Region durch „ gesichtslose“ Orte

Durch das Wachstum der Orte sind in der Vergangenheit zahlreiche Siedlungen entstanden, womit die Orte sich teilweise stark ausgedehnt haben. In den Siedlungen ist eine Vielfalt von verschiedenen Baustilen entstanden, die kein einheitliches Bild mehr ergeben. Historische Gebäude sind teilweise entfernt worden und spielen in Relation zu den zahlreichen Neubau-ten eine geringere Rolle im Ortsbild. Mit dem Wachstum verbunden war auch die Verbreite-rung und Erneuerung von Straßen und Plätzen. In den Zentren der Orte haben viele Neue-rungen stattgefunden, die teilweise eher städtische als ländliche Strukturen aufweisen. Durch diese Entwicklung drohen die Orte immer mehr ihren ländlichen Charakter zu verlieren. Dies wäre für die Attraktivität der Orte und für den Tourismus nicht positiv. Daher sollten Maß-nahmen ergriffen werden, die die ländlichen Strukturen und lokale Eigenheiten stärken.

72

Finanzgruppe Sparkassen Niedersachsen: Tourismusbarometer 2014, S. 85 ff.

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5.5 Besonderer Handlungsbedarf für die Region

Aus den Stärken und Schwächen lässt sich folgender Handlungsbedarf herleiten:

Aufgrund des hohen Flächendrucks und der großen Bedeutung der regionaltypischen Park-landschaft für die Lebensqualität im Raum und für die Tourismusentwicklung ist es erforder-lich, insbesondere die Landschaft und Natur zu schützen, die aus verschiedenen Gründen unter Druck steht. Dabei kann das Potential des ehrenamtlichen Engagements der Bevölke-rung genutzt werden.

Die Fließgewässerentwicklung sollte vorangetrieben werden, weil die Gewässerqualität star-ke Schwächen aufweist und die Möglichkeit besteht, relativ flächenneutral die Natur zu un-terstützen. Außerdem bietet LEADER eine Möglichkeit, die es ansonsten für die Region nicht gäbe.

Neben den Fließgewässern sind möglichst viele weitere Teile der Landschaft zu erhalten und zu entwickeln, dabei soll darauf hingewirkt werden, die besonderen Strukturen wie Wallhe-cken, Baumalleen, die Kleinteiligkeit und Vielfalt und damit auch die Erlebnisqualität zu stär-ken.

Die Besonderheit der Landschaft, die auch auf die starke Konzentration der Baumschulen beruht, ist vielen Menschen nicht ausreichend bewusst. Deshalb sollte die Bevölkerung und auch Gäste über die Bedeutung und Entwicklung der Landschaft in Relation zur gesellschaft-lichen Entwicklung aufgezeigt werden. Nur wenn die Landschaft zum Thema gemacht wird, bestehen Aussichten, dass sich viele Menschen für deren Erhalt einsetzen.

Hiermit verbunden wäre auch die Chance, Konflikte, die u.a. auch aufgrund der unterschied-lichen Nutzungsansprüche insbesondere der Moorböden entstehen, aufzugreifen.

Im Bereich Klimaschutz wurden schon zahlreiche Anstrengungen unternommen. Im Rahmen von LEADER können nur Aktivitäten gefördert werden, die die finanziellen Möglichkeiten nicht sprengen. Deshalb sollen hier eher Qualifizierungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen im Mittelpunkt stehen.

Die Entwicklung der Wirtschaft generell in der Region ist positiv. U.a. mit einer speziellen Richtlinie für die KMU-Förderung73 haben Landkreise und Gemeinden ein Instrument der Wirtschaftsförderung entwickelt. Die Ausstattung der Region mit einem schnellen Internet wird ebenfalls vom Landkreis und den Gemeinden vorgenommen. Im Rahmen des EFRE und anderer Programme sind Fördermöglichkeiten für die Industrie vorgesehen.

Deshalb soll das Instrument LEADER eingesetzt werden, um den Tourismus zu entwickeln und in einigen Bereichen dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

Der Tourismus beruht auf den landschaftlichen und wirtschaftlichen Besonderheiten der Re-gion. Insbesondere die mit der Baumschulwirtschaft verbundene Fülle an Rhododendren, Formschnittgehölze und Gartenkultur sind für ältere Menschen eher attraktiv als für jüngere. Die generelle Alterung der Gesellschaft kommt der Tourismusentwicklung in der Region ent-gegen. Deshalb sollten die Stärken der Region gestärkt werden. Angebote, die die Land-schaft erlebbar machen, die ruhige Erholung ermöglichen, dabei barrierefrei und gesund-heitsorientiert sind, haben gute Chancen auf dem Markt. Da hier längst nicht alle Potenziale ausgeschöpft sind, sollte beispielsweise das Angebot für Spazieren und Wandern entwickelt werden, die Barrierefreiheit verbessert und möglichst zertifiziert, Gesundheitsangebote und die Gartenkultur entwickelt werden.

Die schnelle Entwicklung in der digitalen Welt bedeutet für die Region eine besondere Her-ausforderung. Sie bietet gleichzeitig die Chance, die mangelnde Vernetzung zu verbessern. Deshalb sollte daran gearbeitet werden, die Vernetzung von Angeboten und Strukturen vo-ranzutreiben.

Der demografische Wandel wirkt sich in der Region aus, indem die Bevölkerung altert und sich damit die Bedarfe an der Grundversorgung verändern. Es wird zunehmend wichtiger,

73

KMU: Kleine und mittlere Unternehmen gemäß Begriffsbestimmung im EU-Recht

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Leistungen auch in der Fläche anzubieten und den sozialen Zusammenhang der Menschen zu stärken. Deshalb sollten entsprechende Angebote entwickelt und ausprobiert werden. Bezüglich der sozialen Strukturen kann auch hier auf eine Stärke aufgebaut werden. Es soll-te nach Wegen gesucht werden, die vorhandenen Vereine aber auch die vorhandenen, nicht institutionalisierten Beziehungen der Menschen langfristig zu stärken und ihnen einen geeig-neten Rahmen zu schaffen, Hilfe anzubieten und in Anspruch zu nehmen. Die Ortsbürger-vereine bieten hierfür einen guten Ansatz. Allerdings sind sie nicht ausreichend vernetzt. Deshalb sollte versucht werden, insbesondere die Ortsbürgervereine zu vernetzen und ggf. einen Dachverband zu gründen.

Eine weitere Stärke der Region besteht darin, dass sie für viele Menschen attraktiv ist. Des-halb gibt es einen hohen Bedarf an Wohnungen und Häusern. Die damit verbundene Sied-lungsentwicklung beansprucht Flächen. Sie verdrängt die Bedeutung historischer Gebäude und verändert soziale Strukturen in den Orten. Deshalb wird es wichtig sein, nach Möglich-keiten zu suchen, den Flächenverbrauch durch Siedlung zu begrenzen, den Verlust regiona-ler Baukultur zu verhindern und Nachbarschaftsbeziehungen zu stärken und zu entwickeln.

Die wichtigsten Stärken und Ziele der Region finden sich in der Regionsbezeichnung „Park-landschaft Ammerland“ und dem Motto „Zusammerland“ wieder.

6 Entwicklungsstrategie

6.1 Leitbild

Die Region „Parklandschaft Ammerland“ hat sich nach ihrer Landschaft benannt, weil diese sich in ihrer Form von anderen Regionen unterscheidet und für die Menschen stark identi-tätsstiftend ist. Die Menschen sind sehr stolz auf die Park-Landschaft. Den Begriff verbinden sie auch stark mit Baumschulen, deren Produkte wie beispielsweise die Rhododendren so-wie mit den Parks und Gärten der Region.

Die Region stellt ihre Arbeit unter das Motto „ Zusammerland“, das im Rahmen der internati-onalen Summer School im September geprägt wurde, deren Ergebnisse auch in die Konzep-terstellung dieses REK eingeflossen sind. Das Motto weist darauf hin, dass die Akteure eine starke Zusammenarbeit anstreben und darauf hinarbeiten wollen, dass der soziale Zusam-menhalt der Menschen in der Region erhalten und gestärkt wird. Hierdurch kommt auch die Fokussierung der Strategie zum Ausdruck.

Das Leitbild umfasst folgende Zukunftsvision:

Die Ammerländer halten zusammen, sie helfen sich gegenseitig, sind gut vernetzt und integrieren Neubürgerinnen und Neubürger aktiv in ihre Nachbarschaften und Strukturen. Kooperationen haben Vorrang vor Einzelaktivitäten. Ortsbürgervereine sind gut organisiert und vernetzt, es gibt einen Dachverband aller Ortsbürgervereine.

Die Region arbeitet gemeinschaftlich an Lösungen, die Folgen des demografischen Wandels aufzufangen. Dazu werden vorhandene Strukturen gestärkt und neue aufgebaut. Barrierefreiheit und Teilha-be aller Menschen am gesellschaftlichen Leben spielen eine wichti-ge Rolle.

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Die Menschen legen Wert auf den Erhalt der Parklandschaft und tragen aktiv und gemeinschaftlich dazu bei. Sie übernehmen die Verantwortung für Teile des Landschaftserhalts und unterstützen die Kommunen bei deren Aktivitäten zum Schutz der Landschaft.

Die Flächenknappheit ist den Menschen bewusst und wird bei der Entwicklung von Vorhaben berücksichtigt. Es werden gemeinsam Lösungen gesucht, den Flächenverbrauch einzudämmen.

Die Region ist für gesundheitsfördernde, ruhige Erholung in einer schönen (Park)Landschaft bekannt. Die touristischen Leistungsträ-ger, Kommunen, Vereine und Verbände sind gut vernetzt, stimmen ihre Angebote ab und verbessern und erneuern diese kontinuierlich. Die Gartenkultur spielt eine zunehmend wichtige Rolle.

Die Orte sind in ihrem Erscheinungsbild ansprechend und als Orte der Parklandschaft zu erkennen. Sie bieten den Menschen eine gu-te Versorgung und sind für Bewohner/-innen und Gäste attraktiv. Die Menschen nutzen vorhandene und neu entwickelte Gesund-heitsangebote und kümmern sich um das Erscheinungsbild der Or-te, indem sie ihre Gärten und Anlagen pflegen und mit der Baukultur bewusst umgehen.

Die Menschen sind sich der Bedeutung von Klima- und Artenschutz bewusst. Sie gehen umsichtig mit den Ressourcen um.

6.2 Entwicklungsziele

Die Entwicklungsziele leiten sich aus den Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken ab. Sie lauten wie folgt:

Akteure und Angebote stärker vernetzen

Die „Parklandschaft Ammerland“ erhalten und entwickeln

Bisher nicht ausgeschöpfte Potenziale im Tourismus nutzen

Den Flächenverbrauch in der Region begrenzen

Zum Klimaschutz beitragen

Zum Artenschutz beitragen

Die Folgen des demografischen Wandels auffangen

Die folgende Grafik zeigt die zentralen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken und die daraus hergeleiteten Entwicklungsziele im Überblick.

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Abb. 5: SWOT und Entwicklungsziele

6.3 Übergeordnete Planungen

Das hier vorliegende Konzept wurde mit zahlreichen Planungen abgestimmt, um zu vermei-den, dass Vorhaben entwickelt werden, die mit anderen Planungen im Widerspruch stehen. Als besonders wichtig wurde die Abstimmung mit der Regionalen Handlungsstrategie (RHS) Weser-Ems gesehen. Der Zusammenhang mit dieser Strategie wird jeweils direkt nach je-dem Handlungsfeld erläutert. Da die RHS mit übergeordneten Planungen der EU und des Landes Niedersachsen sorgfältig abgestimmt wurde, werden weitere Planungen, die auch der RHS übergeordnet sind, nur kurz dargestellt.

Die Abstimmungen erfolgten, indem die jeweiligen Inhalte der verschiedenen Planungen miteinander abgeglichen wurden. Während der Bestandsaufnahme wurden die vorhandenen Planungen analysiert und deren Inhalte notiert. Während der Entwicklung der Strategie wur-de jeweils abgeglichen, ob es Widersprüche oder eher Übereinstimmungen der Planungen gab.

In der Zukunft wird eine Abstimmung u.a. mit dem ArL erfolgen, das in der LAG vertreten ist.

Ziel

eLe

itb

ild

Akteure und Angebote stärker vernetzen Die Parklandschaft Ammerland erhalten Bisher nicht ausgeschöpfte Potenziale im Tourismus nutzen Den Flächenverbrauch in der Region begrenzen

An

alys

e

Stärken

Bevölkerungsentwicklung noch positiv

Gesunde Wirtschaft, wenig Arbeitslosigkeit

Gute Grundversorgung in Grundzenten

Parklandschaft Ammerland als Grundlage für Lebensqualität und Potenziale im Tourismus

Zusammenhalt und ehren-amtliches Engagement gut

Schwächen

Mangelnde Qualität der Gewässer

Flächenknappheit, Nutzungskonflikte

Unzureichende Vernetzung von Angeboten und Akteuren

Mangelnde Versorgung in den Bauerschaften

Chancen

Fließgewässerentwicklung unter Nutzung von Kompensationsgeldern

Entwicklung von Biotopen und Schutzräume unter Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern

Erhalt von ehrenamtlichen Strukturen und sozialen Netzen durch Stärkung der Ortsbürgervereine und vorhandener Netze

Erhalt der Parklandschaft durch Sensibilisierung der Menschen und Aufwertung v. Landschaftselementen

Risiken

Parklandschaft durch Flächendruck bedroht

Alterung der Bevölkerung, Verlust von sozialen Netzen und Traditionen

Fachkräftemangel als Hemmnis für Wirtschaftsentwicklung

Tourismusangebot verliert Anschluss an Entwicklungen

Die Ammerländer halten zusammen, sie helfen sich gegenseitig, sind gut vernetzt und integrieren Neubürgerinnen und Neubürger aktiv in ihre Nachbarschaften und Strukturen. Kooperationen haben Vorrang vor Einzelaktivitäten. Ortsbürgervereine sind gut organisiert und vernetzt, es gibt einen Dachverband aller Ortsbürgervereine.

Die Region arbeitet gemeinschaftlich an Lösungen, die Folgen des Demografischen Wandels aufzufangen. Dazu werden vorhandene Strukturen gestärkt, und neue aufgebaut. Barrierefreiheit und Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben spielen eine wichtige Rolle.

Die Menschen legen Wert auf den Erhalt der Parklandschaft und tragen aktiv und gemeinschaftlich dazu bei. Sie übernehmen die Verantwortung für Teile des Landschaftserhalts und unterstützen die Kommunen bei deren Aktivitäten zum Schutz der Landschaft.

Die Flächenknappheit ist den Menschen bewusst und wird bei der Entwicklung von Vorhaben berücksichtigt. Es werden gemeinsam Lösungen gesucht, den Flächenverbrauch einzudämmen.

Die Region ist für gesundheitsfördernde, ruhige Erholung in einer schönen (Park-)Landschaft bekannt. Die touristischen Leistungsträger, Kommunen, Vereine und Verbände sind gut vernetzt, stimmen ihre Angebote ab und verbessern und erneuern diese kontinuierlich. Die Gartenkultur spielt eine zunehmend wichtige Rolle.

Die Orte sind in ihrem Erscheinungsbild ansprechend und als Orte der Parklandschaft zu erkennen. Sie bieten den Menschen eine gute Versorgung und sind für Bewohner/-innen und Gäste attraktiv. Die Menschen nutzen vorhandene und neu entwickelte Gesundheitsangebote und kümmern sich um das Erscheinungsbild der Orte, indem sie ihre Gärten und Anlagen pflegen und mit der Baukultur bewusst umgehen.

Die Menschen sind sich der Bedeutung von Klima- und Artenschutz bewusst. Sie gehen umsichtig mit den Ressourcen um.

Zum Klimaschutz beitragen Zum Artenschutz beitragen Die Folgen des demografischen Wandels auffangen

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6.3.1 Europa: Europa 2020

Im Rahmen von Europa 2020 verfolgt die EU folgende Ziele:

Steigerung der Beschäftigungsquote von Frauen und Männern

Erhöhung der Investitionen in Forschung und Entwicklung

Reduzierung der Treibhausgasemissionen

Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien

Senkung des Anteils von Schulabbrechern sowie Erhöhung des Anteils der 30-34-Jährigen mit Hochschulabschluss

Verringerung des Anteils an Bürgern unterhalb der jeweils nationalen Armutsgrenze

Diese Zielsetzungen wurden in allen weiteren Konzeptionen und Planungen auf Bundes- und Landesebene übernommen. Deshalb wird davon ausgegangen, dass das vorliegende LEA-DER-Konzept mit den übergeordneten Planungen übereinstimmt, wenn es mit der Regiona-len Handlungsstrategie Weser-Ems korrespondiert. Dies betrifft ebenso die Partnerschafts-vereinbarung mit der EU sowie die Fonds ELER, EFRE, ESF74.

6.3.2 Europäische Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) (2014–2020) - Ge-meinsame Bestimmungen

Der ESI-Fonds definiert gemeinsame Regeln für den Europäischen Struktur- und Investiti-onsfonds. Davon betroffen sind der EFRE, der ESF, der Kohäsionsfonds, der ELER und der EMFF mit dem Ziel den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Regionen in der Europäischen Union zu stärken.

Der ESI-Fonds ist für LEADER und ILE relevant, da grundlegende inhaltliche, beihilfe- und zuwendungsrechtliche Aspekte erläutert werden. Diese werden bei der Ausgestaltung der Strategie berücksichtigt.

6.3.3 ELER-Verordnung 2014–2020 (VO Nr. 1305/2013)

Die im ESI formulierten gemeinsamen Bestimmungen werden noch einmal fondsspezifisch ergänzt um die Bestimmungen in der Verordnung über die Förderung der ländlichen Entwick-lung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Sowohl thematisch wie von den Zielsetzungen her wurde das hier vorlie-gende Konzept mit den Vorgaben des ELER abgestimmt.

6.3.4 Partnerschaftsvereinbarung mit der EU

Die Partnerschaftsvereinbarung der Bundesrepublik Deutschland mit der EU-Kommission für die Umsetzung des ESI-Fonds 2014-2020 wurde am 22. Mai 2014 von der Kommission ge-billigt. Sie beschreibt die nationale Gesamtstrategie für die EU-Strukturförderung in Deutsch-land. Darin werden die strategischen Ziele und Investitionsprioritäten erläutert und mit den Zielen der Europa 2020-Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum verknüpft. Sie ist damit die strategische Grundlage für die Förderung mit den ESI-Fonds in Deutschland, d. h. für den EFRE, ESF, ELER und EMFF.

Das hier vorliegende Konzept für die Region „Parklandschaft Ammerland“ leistet Beiträge zu folgenden Zielen, die in der Vereinbarung angesprochen werden:

Fachkräftesicherung, auf den demografischen Wandel reagieren und Daseinsvorsorge und Infrastrukturausstattung sichern, Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biodiversität und des Kulturerbes, klima-, natur- und umweltverträgliche Landbewirtschaftung, Verbesserung

74

ELER: Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums

ESF: Europäischer Sozialfonds

EFRE: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

EMFF: Europäischer Meeres- und Fischereifonds

ESI-Fonds: Europäischer Struktur- und Investitionsfonds

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der Energieeffizienz, Erhalt und Verbesserung der Ökosysteme. Im Partnerschaftsvertrag wird der besondere Beitrag von LEADER hervorgehoben.

6.3.5 INTERREG

Das vorliegende Operationelle Programm INTERREG V Deutschland-Nederland ist eine Konkretisierung der Strategie Europa 2020 in Bezug auf die Herausforderungen und Prob-leme der deutsch-niederländischen Grenzregion. Dabei handelt es sich um die gemeinsame Strategie der 15 INTERREG-Partner zur Verwirklichung bedeutender Entwicklungen in der Region in den kommenden sechs Jahren. Das Ammerland ist für den Bereich der Ems-Dollart-Region betroffen. Für die EDR liegt ein Strategiepapier mit der Bezeichnung „Strate-gie Nord“ vor. Darin werden zehn verschiedene Zielsetzungen genannt. Übereinstimmung gibt es insbesondere in den Bereichen: „Auf sich verändernde demografische Strukturen vorausschauend reagieren, drohenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften begegnen, steigende Energieeffizienz und Übergang zu erneuerbaren Energien gestalten, Wasser als besondere Herausforderung für den Norden erkennen, abnehmender Biodiversität entge-genwirken“. Darüber hinaus wird bei INTERREG-Projekten stets eine deutsch- niederländi-sche Zusammenarbeit erwartet und gefördert. Sollte sich eine Chance der Zusammenarbeit mit niederländischen Partnern ergeben, wird diese von der Region als sinnvoll aufgegriffen werden. Projekte, die sich im Rahmen von INTERREG verwirklichen lassen, werden primär aus diesem Programm - vorrangig vor LEADER - umgesetzt, da sie sich auf einen größeren regionalen Rahmen beziehen.

6.3.6 Konzept „Reisen für Alle“ auf Bundesebene

Das Konzept „ Reisen für Alle“ auf Bundesebene ist für das hier vorliegende LEADER-Konzept bedeutsam, weil die Region sich als barrierefreie Region positionieren möchte. Da-bei orientiert sich die Region an den Vorgaben auf Bundesebene.

Bundesweit einheitliches Kennzeichnungssystem barrierefreier Angebote und Dienst-leistungen ist vorhanden

Einheitliche Standards bundesweit, zwei Qualitätsstufen

Einheitliche Schulungsmaßnahmen: Erhebungen durch geschulte Personen, keine Selbstauskunft, in den Betrieben sind Mitarbeiter/-innen geschult

Datenbank und Internetplattform mit Darstellung gekennzeichneter Betriebe mit de-taillierten Informationen zu Nutz- und Erlebbarkeit

6.3.7 Programm zur Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum 2014-2020 (PFEIL)

Für das Programm PFEIL, welches das Land Niedersachsen mit dem Land Bremen bei der Kommission eingereicht hat, steht die Genehmigung derzeit noch aus.

Für das Entwicklungskonzept für die „Parklandschaft Ammerland“ bildet PFEIL eine wich-tige Grundlage. Die Zielsetzungen des Entwicklungskonzepts lassen sich insbesondere denen des Bereichs „Nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume und der Land- und Forstwirtschaft“ zuordnen:

Einstellung auf den demografischen Wandel und seine Folgen

Erfüllung der Funktionen im Bereich der Daseinsvorsorge

Schonung natürlicher Ressourcen und Schutz der Umwelt

Entwicklung der Biodiversität

Senkung und Vermeidung von Treibhausgasemissionen

Darüber hinaus gelten die in PFEIL formulierten Rahmenbedingungen für die Umsetzung von LEADER und ILE und wurden entsprechend beachtet.

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6.3.8 Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen

Das Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen liegt derzeit im Entwurf vor. Das hier vorliegende Entwicklungskonzept für die Region „Parklandschaft Ammerland“ berücksichtigt die darin dargestellten Zielsetzungen.

Die Zielsetzungen des Entwicklungskonzepts für die „Parklandschaft Ammerland“ stimmt mit denen des LROP überein, da

die Auswirkungen des demografischen Wandels für die Dörfer abgeschwächt werden

die Orte mit großer Lebensqualität erhalten werden

die soziale und kulturelle Infrastruktur gesichert und weiterentwickelt werden

die natürlichen Lebensgrundlagen (Trinkwasser-, Gewässer- Bodenschutz) gesichert werden

vorbeugender Hochwasserschutz unterstützt wird

die Umwelt, die ökologische Vielfalt, die Schönheit und der Erholungswert der Land-schaft erhalten und verbessert werden.

6.3.9 Fachkräfteinitiative Niedersachsen

Die Nds. Landesregierung hat 2014 mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen eine Ver-einbarung zur Fachkräftesicherung beschlossen. Es wurde ein sog. Handlungsrahmen erar-beitet, der diverse Maßnahmen enthält. Auch das Entwicklungskonzept für die Region „Park-landschaft Ammerland“ enthält Zielsetzungen, die dem Abbau von Fachkräftemangel dienen. Bei der Konkretisierung von Projekten auf lokaler Ebene wird ein weiterer Abgleich mit den übergeordneten Aktivitäten erfolgen.

6.3.10 Breitbandstrategie Niedersachsen

Das Landeskabinett in Niedersachsen hat im Juni 2014 die „Niedersächsische Breitbandstra-tegie“ beschlossen, die einen flächendeckenden Ausbau der Breitbandnetze in Niedersach-sen anstrebt. Ziel ist eine flächendeckende Grundversorgung mit 30 MBit/s. Der Landkreis Ammerland und die Kommunen der Region sind im Hinblick auf die Breitbandversorgung außerhalb der LEADER-Planungen schon aktiv geworden. Eine Abstimmung der Aktivitäten in Verbindung mit der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes für die Region „Parkland-schaft Ammerland“ ist erfolgt.

6.3.11 Vorgaben für die Tourismusentwicklung auf Landesebene

Das Land Niedersachsen arbeitet derzeit an der Erstellung eines tourismuspolitischen Hand-lungsrahmens, der bisher der Öffentlichkeit noch nicht vorliegt. Es gibt verschiedene Doku-mente und Ausführungen des Wirtschaftsministeriums und der Tourismus Marketing Nieder-sachsen GmbH, auf die bis zur Veröffentlichung der Strategie zurückgegriffen werden kann. Die TMN vermarktet das Reiseland Niedersachsen unter folgenden Themen, zu denen die hier im LEADER-Konzept entwickelten Handlungsfelder gut passen: Aktiv- und Naturtouris-mus, Gesundheitstourismus, Qualität im Niedersächsischen Tourismus, Kultur- und Städte-tourismus, Kulinarik & regionale Esskultur, Tourismus für Alle, Tourismus im ländlichen Raum.

In Zukunft soll der Tourismus mehr als Querschnittsthema betrachtet werden, das mit vielen anderen Bereichen der Entwicklung eng verknüpft ist. Öffentliche und private Interessens-gruppen sollen stärker miteinander vernetzt werden.75 Der Gesundheitstourismus wird als wichtiges Schwerpunktthema hervorgehoben, da das Gesundheitsbewusstsein und die Be-reitschaft, in die Gesundheit zu investieren, in der Bevölkerung steigen. Im Bereich Kulturtou-rismus wird auf die Bedeutung von Parks und Gärten verwiesen.

In ihrer Rede anlässlich des Auftaktdialogs zur Erarbeitung eines Landestourismuskonzepts hebt die Staatssekretärin außerdem folgende Aspekte hervor: Qualität und Nachhaltigkeit:

75

Quelle: www.mw.niedersachsen.de

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Natur und Landschaft müssen intakt sein, Natur- und Aktivtourismus: Wandern bekommt eine zunehmende Bedeutung, Gesundheitstourismus: alle Leistungsträger müssen einbezo-gen werden, die Buchbarkeit von Produkten muss verbessert werden, intelligente Inszenie-rung der Erlebnisqualität: Kultur, Natur und Kreativwirtschaft verbinden. Dabei weist sie auf die Bedeutung von Barrierefreiheit und Inklusion hin.

Viele der hier genannten Punkte werden im hier vorliegenden LEADER-Konzept aufgegrif-fen.

6.3.12 Abstimmung Regionale Handlungsstrategie Weser-Ems

Die Abstimmung mit der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems wird jeweils am Ende jedes Handlungsfeldes dargestellt. Da diese Handlungsstrategie schon mit den übergeordne-ten Strategien wie Europa 2020, den Programmen im Rahmen des EFRE, ESF und ELER sowie INTERREG abgestimmt wurde, wird davon ausgegangen, dass eine Übereinstimmung mit der RHS eine Übereinstimmung mit diesen Planungen nach sich zieht. Als besonders wichtig wurden bei der Vorstellung der RHS am 14. November vom Amt für regionale Lan-desentwicklung u.a. folgende Aspekte hervorgehoben: auf die Erhaltung von Landschaft und Natur ist in Weser-Ems besonders zu achten, Weser-Ems wird weiterhin auf die Zuwande-rung von Menschen setzen, der Tourismus ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor.

6.3.13 Abstimmung mit weiteren bereits vorhandenen Planungen, Konzepten und Strategien

Das Entwicklungskonzept für die Region „Parklandschaft Ammerland“ wurde mit folgenden anderen Konzepten abgestimmt, die ebenfalls die Region betreffen:

Wissensvernetzung, Regionale Strategie zur intelligenten Spezialisierung 2020

Teile der Strategie werden durch das LEADER-Konzept aufgegriffen, indem die Zusammen-arbeit von Betrieben und Schulen unterstützt werden soll. Junge Menschen sollen über Beru-fe informiert und bei der Berufsorientierung unterstützt werden. Der Austausch zwischen Be-trieben und Schulen soll auch den Schulen erleichtern, den Schülerinnen und Schülern Qua-lifikationen zu vermitteln, die später im Berufsleben erforderlich sind. Auch das geplante Wei-terbildungsangebot für Handwerker in historischen Gewerken entspricht grundsätzlich der regionalen Strategie.

Planungen der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten

Das Konzept „ Intelligentes, nachhaltiges und integriertes Wachstum für die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten“ formuliert einen Handlungsrahmen für den Zeitraum 2014–2017. Unter dem Titel „Nordwest 2050“ wurden insgesamt 10 verschiedene sektorale Roadmaps mit Handlungsempfehlungen für Perspektiven für klimaangepasste Innovations-prozesse in der Metropolregion ausgearbeitet. Viele dieser Empfehlungen werden durch das LEADER-Konzept aufgegriffen und unterstützt. Dazu gehört im Bereich „Roadmap Touris-mus“ die Förderung von Naturerleben, Erholungs-und Gesundheitsurlaub, sowie die Beach-tung der besonderen Ansprüche älterer Menschen. Im Bereich der „Roadmap Raumplanung und Naturraum“ werden insbesondere Aspekte wie die Sicherung von Lebensräumen für gefährdete Arten, die Unterstützung eines Biotopverbundsystems, die Schaffung von Re-tentionsflächen, sowie die Schaffung von klimawandelbezogenen Informations- und Wis-sensgrundlagen für Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit aufgegriffen. Darüber hinaus wird auch die Empfehlung aufgegriffen, Unternehmen bei ihren Bestrebun-gen zur eigenen Fachkräfteanwerbung (Trainees, Jobmessen etc.) zu unterstützen und de-ren Kooperation mit Schulen zu verbessern. Weitere Übereinstimmungen betreffen die Stär-kung des Tourismus, die Anpassung der Versorgung an den demografischen Wandel, sowie das Aufgreifen der Flächennutzungskonflikte und die Verbesserung der Kommunikation ver-schiedener Nutzer vor dem Hintergrund der Bedeutung der Moore für den Klimawandel.

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RROP Landkreise Ammerland

Das existierende RROP stammt aus dem Jahr 1996. Es wurde zwischenzeitlich fortge-schrieben und hat Gültigkeit bis zum 7.6. 2014. In der bisherigen Fassung sind bestimmte Anforderungen wie Vorrang der Innenentwicklung, Natur- und Landschaftsschutz enthalten. Eine Abstimmung mit dem RROP ist erfolgt. Es gibt in allen Punkten eine Übereinstimmung mit dem hier vorliegenden Entwicklungskonzept für die „Parklandschaft Ammerland“.

Landschaftsrahmenplan

Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Ammerland wurde ebenfalls 1995 aufgestellt und soll überarbeitet werden. Im Wesentlichen sind in diesem Dokument die Landschafts-und Naturschutzgebiete erfasst. Das LEADER-Konzept Parklandschaft Ammerland wurde mit dem Landschaftsrahmenplan abgeglichen.

Konzept ÖPNV-orientierte Siedlungsentwicklung

In diesem Konzept wird nahegelegt, dass Grundstücke für Wohngebäude entlang der vor-handenen ÖPNV-Linien erschlossen werden sollen. Das Konzept wird von den Gemeinden berücksichtigt, wo es machbar ist. In der LEADER-Strategie gibt es keine Zielsetzungen, die diesem Konzept widersprechen.

Klimaschutzkonzept des Landkreises Ammerland Mit diesem Konzept sollen ausschließlich Maßnahmen in den Handlungsfeldern umgesetzt werden, die im unmittelbaren Verantwortungs- und Einflussbereich des Landkreises Ammer-land liegen. Der Landkreis Ammerland soll sich in seinen energie‐ und klimapolitischen Be-mühungen auf die Handlungsfelder Gebäude, Fuhrpark, Beschaffung, Mobilität/ ÖPNV und Beratung konzentrieren. Der Landkreis Ammerland soll die Bevölkerung zum energiebe-wussten Handeln motivieren. Da sich das Konzept auf die Aktivitäten des Landkreises in seinem Verantwortungsbereich beschränkt, wirken die Aktivitäten der Kommunen und weite-ren Akteure ergänzend. Sie stehen nicht im Widerspruch zum Landkreiskonzept, da sie ebenfalls die Verringerung des Energieverbrauchs, die Unterstützung der Erzeugung und des Einsatzes erneuerbarer Energien und die Sensibilisierung der Bevölkerung für Belange des Klimaschutzes umfassen.

Standortkonzept Windenergie Landkreis Ammerland

Das Konzept legt nach ausführlicher Analyse bestimmte Räume fest, in denen Windenergie-anlagen errichtet werden können, ohne dass diese mit anderen Nutzungen in Konflikt gera-ten. Die Ergebnisse der Analyse wurden bei der Bestandsaufnahme des LEADER-Konzepts beachtet. Mit LEADER-Mitteln sollen keine Windkraftanlagen gefördert werden.

Einzelhandelsentwicklungskonzept des Landkreises Ammerland

Das Konzept wurde 2009 erstellt. Verschiedene darin formulierte Richtlinien gelten für die Praxis: Einzelhandelsentwicklung soll im Ammerland nur im Zusammenhang mit anderen Fragestellungen und Antworten darauf betrachtet werden. Dazu gehören z.B. Aktivitäten zur Frequenzsteigerung durch kulturelle Aktivitäten, Kunst im öffentlichen Raum, Ortsbildpflege, Serviceoffensiven, Erreichbarkeit oder abgestimmte Kernöffnungszeiten. Die Entwicklung des gesamten Einzelhandels soll auf die städtebaulich integrierten Lagen kon-zentriert/gelenkt werden. Im LEADER-Konzept wird der Einzelhandel durch Maßnahmen zur Entwicklung des Orts- und Landschaftsbildes unterstützt. Das Modellvorhaben zur Entwick-lung eines Lieferdienstes steht dem Konzept des Landkreises nicht entgegen, da die Stand-orte in den zentralen Lagen gestärkt und gleichzeitig periphere Orte versorgt werden.

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Seniorenplan

Der Seniorenplan stammt aus 2009 und viele der darin erhobenen Forderungen wurden um-gesetzt. Themen waren und sind: neue Wohnformen, Verbesserung des Mobilitätsangebots in der Fläche und Berücksichtigung der Bedarfe älterer Menschen, Verbesserung der Ver-sorgungsangebote in der Fläche, Nachbarschaftshilfe, stärkere Vernetzung der Angebote in der Altenhilfe, bessere Angebote für Demenzkranke, Barrierefreiheit, Verbesserung der häuslichen Pflege, Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements für Menschen älter als 60, Begegnungen von Jung und Alt fördern, stärkere Koordinierung und Vernetzung der Seniorenarbeit. Das LEADER-Konzept greift eine Vielzahl dieser Forderungen auf.

Konzept Planung schnelles Internet

Landkreis und Gemeinden haben gemeinsam ein Konzept zur besseren Versorgung mit In-ternet erarbeitet. Die Konzeption und der Umsetzungsstand wurden in die Bestandsanalyse dieses Konzeptes eingearbeitet. Da zum Zeitpunkt der Konzepterstellung LEADER noch keine abschließenden Ergebnisse vorlagen, wurde davon ausgegangen, dass die Umset-zung der Planungen zur Internetversorgung zunächst ohne LEADER-Beteiligung erfolgt.

Touristisches Zukunftskonzept Nordsee 2015

Die Zielsetzungen dieses Konzeptes werden aufgegriffen, indem die Region Spazier- und Wanderangebote ausbaut, die Qualität der Radangebote verbessert, sowie Gesundheitsan-gebote und Gartenkultur entwickelt. Es wird ebenfalls die Handlungsempfehlung formuliert, die Gestaltung der Orte in Verbindung mit Bedarfen der Tourismusentwicklung zu sehen. Dabei sollen historische Baustile und die Baukultur hervorgehoben werden, Plätze und Pro-menaden als Begegnungsräume gestaltet und dörfliche Strukturen gestärkt werden. Auch dies wird durch LEADER in der „Parklandschaft Ammerland“ im Rahmen verschiedener Handlungsfelder aufgegriffen.

Zukunftskonzept „ Tourismus Ammerland“

Das LEADER-Konzept greift fast alle Zielsetzungen des Konzeptes auf: Radtourismus, Wandern, Gartenkultur, Vernetzung, Erlebbarkeit der Landschaft. Eine enge Abstimmung erfolgt schon allein dadurch, dass die Akteure weitestgehend deckungsgleich sind.

KMU-Richtlinie des Landkreises Ammerland

Mit der KMU-Richtlinie des Landkreises Ammerland werden mit Kreis- und Gemeindemitteln KMU gefördert. (u.a. Existenzgründungen, Investitionen in Betriebsstätten, Umwelt- und Energiemanagement, CO2-Reduzierung). Aufgrund dieser Richtlinie wurde davon abgese-hen, mit LEADER weitere KMU-Förderung im Sinne der Richtlinie einzuplanen.

Summer School im September 2014

Im September 2014 wurde in Kooperation mit der Leibniz- Universität Hannover eine Sum-mer School im Rahmen von EMiLA (European Masters in Landscape Architecture) durchge-führt. 53 Lehrende, Studentinnen und Studenten aus Versailles, Marseille, Barcelona, Ams-terdam, Edinburgh, Ljubljana, Virginia (USA), Peking (China), Kobe (Japan) und Hannover arbeiteten mit 22 lokalen Stakeholdern an einer Analyse der Landschaftsentwicklung im Ammerland und stellten verschiedene Planungsansätze vor.

Als relevante Ergebnisse sind hier zu nennen:

Wallhecken, Baumalleen und Fließgewässer sind für die Parklandschaft prägend und müssen erhalten werden.

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Die zentralen Orte drohen ihr Gesicht zu verlieren. Es sollte an deren Identität gear-beitet werden, die Orte sollten einen noch stärkeren Bezug zur Landschaft und zu den Baumschulen haben.

Der Tourismus beschäftigt sich noch zu wenig mit der Landschaft, die Landschaft sollte eine noch stärkere Rolle in der Vermarktung spielen.

Vermeintliche „Probleme“ sollten in touristische Angebote eingebunden werden, wie Biogasanlagen, landwirtschaftliche Großanlagen, Industriebetriebe, Torfabbaugebiete etc. Es sollten Angebote entwickelt werden, die Gäste und Einheimische über die Zu-sammenhänge von wirtschaftlichen Aktivitäten mit Landschaft und Umwelt informie-ren.

Akteure sollen noch stärker miteinander vernetzt werden. Das Regionalmanagement und die Bürgermeister/in sollten hierbei eine wichtige Rolle übernehmen. Gemeinsa-me Interessen sollten im Vordergrund stehen, die Region sollte ein „Zusammerland“ werden.

Alle hier genannten Ergebnisse sind in das Konzept für die Region „Parklandschaft Ammer-land“ eingearbeitet worden. Insbesondere das Motto wurde von den Akteuren und der LAG begeistert übernommen.

Kompensationskonzepte Ammerland (Fließgewässer, Wallhecken, Wald)

Für den Landkreis Ammerland wurden drei verschiedene Kompensationskonzepte entwi-ckelt, nämlich für Forsten, Wallhecken und Fließgewässer. Dies bedeutet, dass Konzepte für Entwicklungs- und Erhaltungsmaßnahmen in der Planung so aufbereitet werden, dass aus-reichend Informationen vorliegen, um einzelne Maßnahmen kompensationspflichtigen Pro-jektträgern als Ausgleichsmaßnahmen anbieten zu können.

Dorferneuerung Rasteder Norden

Ende Januar 2014 wurden die Orte Hahn-Lehmden, Nethen, Bekhausen, Wapeldorf, Raste-derberg, Heubült, Delfshausen, Lehmdermoor und Kleibrok in das Dorferneuerungspro-gramm aufgenommen. Dort wird an den Themen Demografie, Siedlungs- und Innenentwick-lung, Sozialstruktur, Klimaschutz, Mobilität, öffentlicher Raum, Grünstruktur und Ökologie, Gebäude- und Nutzungsstruktur, Landwirtschaft und Tourismus gearbeitet. Bisher hat eine erste Runde der Arbeitskreise stattgefunden. Die Planungen in der Dorferneuerung decken sich teilweise mit denen des LEADER-Prozesses. Das beauftragte Planungsbüro ist über den LEADER-Prozess informiert, ebenso wie die Bevölkerung, die an den Auftaktveranstal-tungen teilnehmen konnte. Sofern in der Dorferneuerung Projekte entwickelt werden, die anderweitig nicht gefördert werden können, können diese im LEADER-Prozess eingereicht werden. Ebenso sollen die Dörfer in alle übergreifenden LEADER Projekte eingebunden werden.

Weitere Dorferneuerungsverfahren, die noch gelten

Westerstede: Gießelhorst, Hüllstede, Garnholt bis 2017/2018, Edewecht: Jeddeloh II bis vo-raussichtlich Ende 2015, Bad Zwischenahn: Elmendorf/Helle bis Ende 2017.

Flurbereinigungsverfahren

Aktuell laufen folgende Flurbereinigungsverfahren in der Region: Halsbek, voraussichtlich bis Ende 2015, Fintlandsmoor, bis voraussichtlich 2018.

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Vorhandene Konzepte auf Gemeindeebene

Konzepte auf Gemeindeebene wurden dadurch berücksichtigt, dass die Mitarbeiter/-innen der Kommunen am Erarbeitungsprozess des REK beteiligt waren. Zusätzlich wurden auch hier die Inhalte jeweils analysiert und mit dem LEADER- Konzept abgeglichen. Einige kön-nen hier exemplarisch benannt werden: U.a. wurden ein Entwicklungskonzept für die Ge-meinde Edewecht, eine Wohnbauentwicklungsplanung und eine Seniorenbefragung der Gemeinde Wiefelstede, ein Einzelhandelskonzept der Gemeinde Bad Zwischenahn, eine Tourismusstrategie Bad Zwischenahn, sowie das Leitbild und Konzept „Gesundheitsstadt im Grünen“ der Stadt Westerstede berücksichtigt.

6.4 Abstimmung mit dem Programm „Kleine Städte und Gemeinden“

Bisher hat keine der beteiligten Kommunen an dem Programm „Kleine Städte und Gemein-den“ teilgenommen.

6.5 Handlungsfelder

Vier Handlungsfelder sollen zur Erreichung der Entwicklungsziele beitragen. Die folgende Übersicht zeigt die Handlungsfelder mit ihren jeweiligen Teilzielen als Übersicht:

Abb. 6: Entwicklungsziele und Handlungsfelder

6.5.1 Handlungsfeld 1: Landschaft, Umwelt, Klimaschutz

Im Handlungsfeld 1 werden fünf Teilziele verfolgt:

a) Die Parklandschaft erhalten und entwickeln b) Flächen für die Entwicklung von Landschaft, Umwelt- und Klimaschutz finden und

entwickeln c) Zum Klimaschutz beitragen d) Das Ehrenamt im Rahmen von Arten- und Klimaschutz und Landschaftsentwicklung

stärken e) Für den Wert und die Bedeutung von Landschaft, Arten- und Klimaschutz sensibilisie-

ren

Akteure und Angebote stärker vernetzen Die Parklandschaft Ammerland erhalten Bisher nicht ausgeschöpfte Potenziale im Tourismus nutzen Den Flächenverbrauch in der Region begrenzen

Landschaft, Umwelt, Klimaschutz

Wesentliche Elemente der Parklandschaft erhalten und entwickeln

Flächen für die Entwicklung von Landschaft, Umwelt- und Klimaschutz finden und entwickeln

Zum Klimaschutz beitragen

Ehrenamt bei Arten-, Klimaschutz und Landschafts-entwicklung stärken

Für den Wert und Bedeutung von Landschaft, Arten- und Klimaschutz sensibilisieren

Tourismus

Parklandschaft durch entschleunigende Angebote erlebbar machen

Gartenkultur entwickeln und aufwerten

Gesundheitstourismus in Zusammenarbeit mit Leistungsträgern, Vereinen und Verbänden entwickeln

Akteure und Leistungsträger bei der Entwicklung eines barriere-freien Tourismus einbinden

Akteure u. Angebote f. gemein-sames Marketing vernetzen

Demografie

Fachkräftemangel gemeinsam mit Betrieben, Bildungsein-richtungen und Vereinen und Verbänden entgegen wirken

Gesundheitsangebote entwickeln

Grundversorgung besonders in den Bauerschaften verbessern

Zusammenhalt der Bevölkerung stärken

Ortsentwicklung

Orte in die Landschaft einbinden und regionstypische Kultur erhalten und stärken

Flächenverbrauch durch Zu-sammenarbeit von Kommunen identifizieren und vermeiden

Infrastruktur gemeinsam mit der Bevölkerung an wandelnde Bedürfnisse anpassen

Neue Wohnformen entwickeln

Zum Klimaschutz beitragen Zum Artenschutz beitragen Die Folgen des demografischen Wandels auffangen

KooperationsprojekteHan

dlu

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feld

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Ziel

e

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Begründung des Handlungsfelds:

Stärken: Parklandschaft, Grundlage für Lebensqualität und Tou-rismuswirtschaft, bisher gute Ansätze zum Klimaschutz vorhanden, relativ weit vorangeschritten bei der Sanie-rung von Gebäuden, Austausch von Beleuchtungen

Starker Zusammenhalt der Bevölkerung, aktives Ehren-amt

Schwäche: Qualität der Gewässer, wenig Schutzgebiete, Flächen-knappheit

Herausforderungen und Risiken : Verlust der Parklandschaft aufgrund von Flächennut-zungskonflikten

Chancen: Für die Bedeutung der Parklandschaft für die Region sen-sibilisieren, mit möglichst breiter Unterstützung der Bevöl-kerung Landschaft und Natur schützen, Fließgewässer-entwicklung durch GEPL und Kompensationsgelder

Inhalte des Handlungsfelds:

a) Die Parklandschaft erhalten und entwickeln

Im Mittelpunkt des Handlungsfelds steht die Entwicklung von Fließgewässern. Schon im vo-rangehenden ILEK „Mittleres Ammerland“ war dies eine zentrale Zielsetzung. In der Summer School wurden die Fließgewässer als ein sehr wichtiges Element der Parklandschaft identifi-ziert. Da bei den vorhandenen Fördermöglichkeiten das Kriterium des Nutzens einer Gewäs-serrenaturierung für die Zielerreichung der WRRL ein wichtiges Auswahlkriterium war, hatten die Gewässer im Ammerland für die Förderung keine hohe Priorität. In der Parklandschaft ist die Renaturierung der Gewässer aber aus vielerlei Gründen von Bedeutung. Sie dient neben dem Artenschutz auch der Verbesserung der Gewässerstruktur und damit auch der Aufwer-tung des Erscheinungsbildes. Außerdem sollen dort, wo es sinnvoll ist, Hochwasserproble-matiken mit berücksichtigt und Retentionsflächen in Betracht gezogen werden. In Abschnit-ten, in denen nicht ausreichend Flächen angekauft werden können, sollen Maßnahmen auch in die Gewässer selbst gelenkt werden.

Da viele Fließgewässer im Ammerland mit dem Zwischenahner Meer in Verbindung stehen, bleibt abzuwarten, ob die Eingriffe auch zu einer Verbesserung der Situation dort beitragen können.

Mit LEADER sollen die erforderlichen Gewässerentwicklungsplanungen finanziert werden. Diese sind Voraussetzung dafür, dass Maßnahmen dann entweder mit Kompensationsmit-teln oder mit Mitteln aus anderen Förderprogrammen umgesetzt werden können. Kleinere Maßnahmen sollen auch mit LEADER umgesetzt werden.

Zusätzlich zu den Fließgewässern sollen auch weitere Gewässer und Feuchtgebiete sowie Restmoore aufgewertet werden.

Eine Fließgewässerentwicklungsplanung kann auch als Leitprojekt im Sinne eines ILEK gesehen werden.

Als zweites wichtiges Element sollen Projekte umgesetzt werden, die dazu beitragen, die Kleinteiligkeit und den Strukturreichtum der Landschaft zu erhalten und zu fördern. Dabei kann es sich beispielsweise um Anpflanzungen von Baumgruppen, die Errichtung und Pflege von Hecken und Wallhecken, die Neuanpflanzung von Baumalleen, die Anlage von kleinen Teichen sowie anderer Landschaftsteile handeln.

Um in der Öffentlichkeit die Akzeptanz für die Maßnahmen zu steigern und die Bedeutung der Parklandschaft und ihre Elemente sowie deren Funktion zu verdeutlichen, sollen die Maßnahmen durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet werden.

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b) Flächen für die Entwicklung von Landschaft, Umwelt- und Klimaschutz finden und entwickeln

Da es für die Kommunen schwierig ist, ausreichend öffentliche Flächen für Maßnahmen be-reitzustellen, die die Landschaft und Umwelt stärken, sollen Vereine und insbesondere Orts-bürgervereine lokal Flächen identifizieren, auf denen Maßnahmen umgesetzt werden kön-nen, die entweder zum Erhalt der Parklandschaft beitragen oder auch den Arten- und Klima-schutz unterstützen. Dies soll auch die Mitglieder der Vereine stärker für die Problematik sensibilisieren. Beispielsweise können im Rahmen dieser Aktivitäten kleine Teiche angelegt werden, Lückenschlüsse in Wallhecken, Baumpflanzungen, Sträucheranpflanzungen etc. vorgenommen werden. Der Schwerpunkt liegt hier bei der Identifikation von Flächen. Die Zielsetzung wurde deshalb als solche besonders hervorgehoben, damit sie nicht als „Neben-ziel“ zu wenig wahrgenommen wird. Die LAG wird in der Presse mehrfach zur Mitwirkung aufrufen und ggf. einen Wettbewerb starten. Die Ortsbürgervereine, die die meisten Flächen identifizieren konnten, sollen bei der jährlich geplanten Veranstaltung „Zusammerland“ prä-miert werden. Bei den identifizierten Flächen muss es sich nicht um öffentliche Flächen han-deln, sondern es können auch Flächen in Privatbesitz einfließen, allerdings müssen diese für einen ausreichenden Zeitraum über eine vertragliche Regelung zur Verfügung gestellt wer-den. Auch Schulgärten und Teiche in Verbindung mit Schulgärten sollen einbezogen werden, da sie als kleine Biotope wirken und zur Sensibilisierung der jungen Menschen für die Um-welt beitragen.

Die Landwirte, Jägerschaft und weitere Akteure sollen sich verstärkt um Flächen für Blüh-streifen bemühen und auch hier die Flächen vergrößern. Da eine Förderung aus EU-Mitteln für die Anschaffung von Saatgut eher fraglich ist, sollen Mittel aus dem Zusatztopf „Zusam-merland“ bereitgestellt und in Abstimmung mit dem Arbeitskreis „Lebensraum für Insekten“ verteilt werden.

Auch weitere Maßnahmen, wie beispielsweise die Herstellung und Anbringung von Nistkäs-ten, Insektenhotels etc. sollen hier ermöglicht werden. Dabei sollen solche Projekte Vorrang haben, die in Zusammenarbeit verschiedener Organisationen und Einrichtungen umgesetzt werden.

c) Zum Klimaschutz beitragen

Hier stehen insbesondere Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im Vorder-grund. Bisher wurde schon eine Reihe von öffentlichen Gebäuden energetisch saniert. Aller-dings könnten durch konsequentes und richtiges Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer so-wie der Personen, die für die jeweilige Technik zuständig sind, größere Effekte erzielt wer-den. Deshalb sollen Schulungen und Informationsveranstaltungen angeboten werden. Diese sollen sich beispielsweise an Hausmeister richten, die im Umgang mit neuen Anlagen deren Effizienz steigern können, oder an Vereinsmitglieder, die bei der Nutzung von Sportanlagen ihr Verhalten in Sinne von Energieeinsparung anpassen können. Darüber hinaus sollen ent-sprechende Veranstaltungen auch für Bürgerinnen und Bürger angeboten werden, die über Möglichkeiten des Klimaschutzes im alltäglichen Leben sensibilisieren und informieren. Zum Beispiel sollen Hinweise und Informationen zu energetischen Sanierungen alter Gebäude gegeben werden.

Bezüglich der Zusammenhänge von Mooren und Klimaschutz sollen ebenfalls Informations-veranstaltungen und Seminare durchgeführt werden, die den unterschiedlichen Akteuren Gelegenheit geben, ihre jeweilige Sicht vorzutragen und voneinander zu lernen.

Ein weiteres, für die Baumschulwirtschaft relevantes Thema ist die Suche nach Alternativen für Torf als Pflanzensubstrat. Die bisher bekannten Ersatzstoffe sind in Teilbereichen des Gartenbaus anzuwenden, sie reichen aber für die besonderen Ansprüche der Baumschul-wirtschaft nicht aus und stehen zudem nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Des-

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halb sollen Forschungsprojekte, die sich speziell mit der Entwicklung von Substraten befas-sen, die den hohen Ansprüchen der Baumschulen genügen, gefördert werden.

Im Rahmen dieses Handlungsfelds soll es möglich sein, kleinere Maßnahmen zur energeti-schen Sanierung, zum Austausch von Leuchtmitteln oder sonstige Projekte in diesem Sinne zu fördern.

d) Das Ehrenamt im Rahmen von Arten- und Klimaschutz sowie Landschaftsentwick-lung stärken

Der Schwerpunkt liegt hier bei der Bürgerbeteiligung und dem ehrenamtlichen Engagement. Es sollen Aktivitäten gefördert werden, an denen Vereine, insbesondere auch Jugendliche, Schulen und andere Bildungsträger an den Projekten beteiligt sind. Die Aktivitäten und deren Ergebnisse sollen durch eine besonders starke Öffentlichkeitsarbeit begleitet werden. Erfolge sollen auch in Veranstaltungen wie beispielweise der Veranstaltungsreihe „Zusammerland“ für und mit den Ortsbürgervereinen vorgestellt und ggf. prämiert werden. Es wird angestrebt, dass durch beispielhafte Projekte weitere Initiativen in der Region angeregt werden, die un-terschiedlichste Themen und Aktivitäten mit der Zielsetzung des Arten- und Klimaschutzes betreffen.

Als Beispiel soll hier das Projekt „1.000 Bäume für die Parklandschaft“ genannt werden. Auch dieses Projekt kann als Leitprojekt im Sinne eines ILEK gesehen werden.

Im Laufe des Förderzeitraums sollen mindestens 1.000 Bäume im Rahmen von Aktionstagen gepflanzt werden. In jeder Gemeinde werden sich verschiedene Organisationen beteiligen. In Edewecht wird ein internationales Work-Camp beteiligt, in Bad Zwischenahn die Natur-schutzgemeinschaft, in Rastede die Jägerschaft, in Westerstede die Aktion „Kinder pflanzen Pflanzenkinder“ und in Wiefelstede wird sich die Agenda 21 engagieren und Flüchtlinge ein-laden, an einem Pflanzfest teilzunehmen. Auf diese Weise wird die Aktion mit vielen Aspek-ten wie Einbindung der Jugend, Inklusion, Artenschutz, Klimaschutz etc. verknüpft. Schließ-lich soll die Aktion auch noch mit dem weltweiten Projekt „Plant for the Planet“ verknüpft werden. 2007 rief ein neunjähriger Schüler, der durch die Nobelpreisträgerin Wangari Maathai inspiriert wurde, diese Aktion ins Leben und fordert seitdem weltweit dazu auf, den Klimaschutz durch Baumpflanzungen zu unterstützen. Indem im Zusammenhang mit der Aktion in der Parklandschaft auch auf dieses Projekt hingewiesen wird, wird für den Klima-schutz als weltweite Aufgabe sensibilisiert. Dort, wo Sträucher sinnvoller sind als Bäume, sollen auch Aktionen umgesetzt werden, in denen Sträucher oder Sträucher und Bäume kombiniert gepflanzt werden.

e) Für den Wert und die Bedeutung von Landschaft, Arten- und Klimaschutz sensibi-lisieren

Um die Bevölkerung für den Wert der Landschaft, die Nutzungskonflikte sowie die Bedeu-tung von Arten- und Klimaschutz zu sensibilisieren und sie für die Unterstützung von Maß-nahmen zu motivieren, sollen neben Bildungs- und Fortbildungsangeboten verschiedenste Veranstaltungen und Aktivitäten mit dieser Zielsetzung unterstützt werden.

Als wichtigstes Beispiel soll hier die Einrichtung eines Landschaftsinformationszentrums ge-nannt werden, das im Rahmen einer ILE auch als Leitprojekt zu betrachten wäre. Die Idee entstand u.a. aus den Diskussionen mit den Wissenschaflern und Wissenschaftlerinnen der Summer School. In Zusammenarbeit mit einer Hochschule, ggf. unter internationaler Beteili-gung, soll in einem vorhandenen Gebäude, das sich im Besitz einer Stiftung befindet, die Geschichte und die mögliche Zukunft der Parklandschaft in Verbindung mit dem gesell-schaftlichen Wandel über die Jahrhunderte dargestellt werden. Hierfür soll eine Ausstellung ggf. mit Film- und Anschauungsmaterial entwickelt werden.

Darüber hinaus sollen in dem Gebäude Vortrags- und Veranstaltungsräume errichtet wer-den. Es wird angestrebt, mit dem EFMK Moorwelten in Wagenfeld, mit dem Grünlandzent-

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rum in der Wesermarsch und mit dem Wallheckenzentrum in Leer zu kooperieren und ge-meinsam Veranstaltungen vorzubereiten und durchzuführen. Auch mit lokalen oder regiona-len Akteuren wie beispielsweise dem Regionalen Umweltbildungszentrum soll kooperiert werden. In diesem Zusammenhang sollen auch die Geschichte der Moore und deren sich wandelnde Bedeutung für die Natur, den Klimawandel und die Menschen aufbereitet und diskutiert werden. Dabei sollen die verschiedenen Akteure in der Region einbezogen und gehört werden.

Mit LEADER soll die Konzeption des Zentrums finanziert werden, sowie kleinere Maßnah-men zur Umsetzung. Größere bauliche Maßnahmen sowie der dauerhafte Betrieb sollen aus anderen Mitteln finanziert werden. Ggf. ist eine Anschubfinanzierung für die Entwicklung der Kooperation und den Start der Aktivitäten des Zentrums erforderlich. Dieses Projekt ist als Kooperationsprojekt geplant. (Kooperationszusagen der Partner befinden sich im Anhang).

Auch in Verbindung mit anderen Projekten soll geprüft werden, inwieweit es sinnvoll und möglich ist, den Zusammenhang von gesellschaftlicher Entwicklung und Nutzung der Land-schaft ggf. auch in Verbindung mit Gebäuden darzustellen. Dies soll beispielsweise beim Erhalt der Hofstelle Scholjegerdes umgesetzt werden. Die Hofstelle in Bad Zwischenahn wurde dem Heimatverein übertragen und soll mit dem Esch, der direkt mit der Hofstelle ver-bunden ist, erhalten und für eine sinnvolle Nutzung hergerichtet werden. Dabei sollen histori-sche Strukturen der Landschaft in Verbindung mit der Hofstelle wiederhergestellt, oder so-fern sie noch vorhanden sind, sichtbar gemacht und erläutert werden. Konzeptionell soll eine Verbindung zum Landschaftsinformationszentrum hergestellt werden.

Übereinstimmung mit der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems

Dieses Handlungsfeld leistet Beiträge zu folgenden Abschnitten der RHS:

Abschnitt 6 Bioökonomie: Förderung außerschulischer Lernorte

Abschnitt 8 Umwelt und Natur: Förderung von Maßnahmen und Infrastruktur in den Berei-chen Umweltbildung sowie Erleben der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Land-schaft, energetische Sanierung öffentlicher Strukturen, Kompensation des fortschreitenden Wegfalls des Torfabbaugewerbes, Aufbau von Energiemanagement Bildungsangeboten, Wasserstandsanhebung in Mooren, Hochwasserrisikomanagement, Vorhaben zur Reduzie-rung des Flächenverbrauchs

Abschnitt 10 Kultur: Förderung der energetischen Gebäudesanierung in Verbindung mit ei-nem kulturellen Bildungskonzept, Förderung von Investitionen zur Energieeinsparung sowie zur Energie- und Ressourceneffizienz, sonstige Inwertsetzungs-und Modernisierungsmaß-nahmen, Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zur Erhaltung des Kulturerbes

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SMART-Ziele

Die Parklandschaft erhalten und entwickeln

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Für 6 Gewässer werden GEPL erarbeitet

Anzahl Gewässer-entwicklungsplanungen

1 GEPL

3 GEPL

6 GEPL

2016

2018

2020

3 Landschaftselemente werden aufgewertet

Anzahl Landschaftsele-mente

3 2021

3 Veröffentlichungen pro Jahr zu Projekten im Bereich Land-schaftserhaltung

Anzahl Veröffentlichun-gen

3 Ab 2015

Jährlich 3

Flächen für die Entwicklung von Landschaft, Umwelt- und Klimaschutz finden und entwickeln

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Mindestens 5 Organisationen/ Ortsbürgervereine beteiligen sich an der Ermittlung von 10 Flächen für nachhaltige Entwick-lung

Anzahl Organisationen

Anzahl Flächen

3 Organisationen

5 Organisationen

7 Organisationen

10 Flächen

2016

2017

2018

2021

Mindestens 10 Projekte sollen auf diesen Flächen umgesetzt werden

Anzahl Projekte 3 Projekte

5 Projekte

10 Projekte

2017

2018

2020

Zum Klimaschutz beitragen

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Mindestens 10 Einrichtungen beteiligen sich an Aktionen zum Klimaschutz

Anzahl beteiligter Einrich-tungen

2 Einrichtungen

5 Einrichtungen

10 Einrichtungen

2016

2017

2020

Mindestens 1 Forschungsprojekt soll umgesetzt werden

Anzahl Forschungsprojek-te

1 2021

Das Ehrenamt im Rahmen von Arten - Klimaschutz und Landschaftsentwicklung stär-ken

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

5 Organisationen pflanzen 1000 Bäume mit mindestens 50 Per-sonen

Anzahl Vereine, Anzahl der mitwirkenden Perso-nen, Anzahl der Bäume

2 Vereine, 20 Personen, 200 Bäume

3 Vereine, 30 Personen 500 Bäume

5 Vereine, 50 Personen 1000 Bäume

2016

2017

2020

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Für den Wert und die Bedeutung von Landschaft, Arten- und Klimaschutz sensibilisie-ren

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

1 Landschaftsinformationszent-rum

Planen und umsetzen

Anzahl Kooperations-partner

Umsetzungsstand des Projektes

3 Kooperationspartner gewinnen

Planung fertig stellen

Umbau vornehmen

Zentrum einweihen

2016

2018

2019

2020

2 Projekte umsetzen, die die Geschichte und die Bedeutung der Landschaft verdeutlichen

Anzahl Projekte 2 2020

Mindestens 5 Publikationen werden jährlich zu den Projek-ten im Handlungsfeld veröffent-licht

Anzahl Publikationen 5 Publikationen

10 Publikationen

15 Publikationen

20 Publikationen

25 Publikationen

2016

2017

2018

2019

2021

Es sollen mindestens drei Ko-operationen mit Einrichtungen in anderen Regionen erfolgen

Anzahl Kooperationen 3 2021

6.5.2 Handlungsfeld 2: Tourismus

a) Die Parklandschaft durch entschleunigende Angebote erlebbar machen b) Die Gartenkultur entwickeln und aufwerten c) Gesundheitstourismus in Zusammenarbeit mit Leistungsträgern, Vereinen und Ver-

bänden entwickeln d) Akteure und Leistungsträger bei der Entwicklung eines barrierefreien Tourismus ein-

binden e) Akteure und Angebote für ein gemeinsames Marketing vernetzen

Begründung des Handlungsfelds:

Stärken: Parklandschaft bildet gute Grundlage für eine hohe Le-bensqualität und Potenziale im Tourismus, gute Grund-versorgung in den Grundzentren

Schwächen: Unzureichende Vernetzung

Risiken: Gefahr, den Anschluss an moderne Entwicklungen zu verlieren

Chancen: Demografische Entwicklung als gute Rahmenbedingung für den Tourismus in der Region

a) Die Parklandschaft durch entschleunigende Angebote erlebbar machen

Der Tourismus bietet als ein Wirtschaftszweig mit zunehmender Bedeutung in der Region verschiedene Ansatzpunkte, ungenutzte Potenziale auszuschöpfen. Dabei kann auf ver-schiedenen vorhandenen Angeboten wie ein Radwegenetz, Parks und Gärten, Tage der offenen Tür in Baumschulbetrieben, Reha-Angebote sowie verschiedenen Großveranstal-tungen aufgebaut werden.

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Die Parklandschaft bietet für entschleunigende Aktivitäten einen sehr reizvollen Rahmen und ist insbesondere für Menschen attraktiv, die Ruhe und Erholung suchen. Mit der zunehmen-den Alterung der Gesellschaft in Deutschland wird die Region für eine größere Zahl älterer Menschen attraktiv. Auch aus diesem Grund werden für die Region Potenziale im Tourismus gesehen. Deshalb sollen solche Angebote weiter ausgebaut und gestärkt werden.

Da das Thema Wandern derzeit in Deutschland und Europa zunehmend im Trend liegt, sol-len auch in der „Parklandschaft Ammerland“ Spazier- und Wanderwege erschlossen und vermarktet werden. Im Rahmen einer ILE wäre dies als Leitprojekt zu bewerten. Dabei soll der Schwerpunkt auf kurzen Strecken von bis zu maximal 15 Kilometer gelegt und die Wege eher als Spazierwege denn als Wanderwege konzipiert werden. Rundwege sollen Vorrang haben. Im Idealfall sollen die Wege die Parklandschaft erlebbar machen, indem sie durch landschaftlich reizvolle Gegenden führen oder in der Nähe von bzw. durch Baumschulflä-chen verlaufen, weil diese einen Teil des besonderen Reizes der Landschaft ausmachen und in der Konzentration kaum anderswo zu finden sind. Die Wegführung soll verkehrsreiche Straßen meiden, sofern dies möglich ist. Wege, die mit Sehenswürdigkeiten und/oder Ein-kehrmöglichkeiten in Verbindung stehen, sollen ebenfalls Vorrang haben, damit Cafés und Sehenswürdigkeiten ebenso profitieren können wie die Besucher.

Die Wegeführungen sollen möglichst auch mit Unterstützung der Bevölkerung gefunden und entwickelt werden. Dazu wird der schon bestehende Arbeitskreis Spazier- und Wanderwege, der im Rahmen des ILEK entstanden ist, fortgesetzt. Anregungen, die im Rahmen des bishe-rigen Entwicklungsprozesses für dies hier vorliegende Konzept schon eingereicht wurden, sollen berücksichtigt werden. Das schon entwickelte Beschilderungssystem soll weiterhin angewendet werden. Dennoch wird es ggf. erforderlich sein, für die Weiterentwicklung pro-fessionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Bei der Entwicklung eines Spazier- und Wanderangebotes sollen nicht nur neue Strecken entwickelt, sondern vorhandene aufgewertet werden, um sie qualitativ den aktuellen Ansprü-chen anzupassen oder ggf. die Barrierefreiheit zu verbessern. Einige Wege sollen dabei als Qualitätswanderwege nach den Vorgaben des Deutschen Wanderverbands zertifiziert wer-den. Dafür ist es erforderlich, dass Akteure in der Region für die damit verbundenen Ansprü-che und Aktivitäten sensibilisiert und geschult werden. Außerdem wird eine Bestandsauf-nahme erforderlich sein, um zu ermessen, welche Wegstrecken für eine Zertifizierung geeig-net wären.

Auch thematische Wege und Lehrpfade sollen entstehen.

Zusätzlich zu den Spazier- und Wanderwegen sollen weitere Angebote die Erlebbarkeit der Parklandschaft mit ihren Besonderheiten verbessern. Dazu können die Entwicklung und Aufwertung von Angeboten gehören, die die Besucher veranlassen, sich in der Landschaft zu bewegen, wie mit dem Fahrrad, mit dem Pferd, beim Nordic Walking, etc.. Die Besucher sollen dabei einerseits auf Angebotspakete und Führungen zurückgreifen, aber auch selb-ständig vorgehen können.

Um thematische Wege und Angebote zu schaffen, die das Augenmerk auf die Landschaft und deren Nutzung lenken, sollen Partner wie Landwirte, Baumschulunternehmen und weite-re Unternehmen gewonnen werden, ihre Anlagen zu öffnen und den Gästen vorzustellen, bzw. in verknüpfte Touren und Rundreisen einzubinden. Damit soll das Verständnis für die Veränderungen in der Landschaft und das Image der Landwirtschaft und Baumschulwirt-schaft verbessert werden.

An reizvollen Stellen sollen Aussichtstürme oder Ruhepunkte errichtet werden, um in die Landschaft hineinzublicken und ihre Strukturen wahrnehmen zu können.

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b) Die Gartenkultur entwickeln und aufwerten

Als für das Image der Region sehr wichtige Sehenswürdigkeiten sind die Parks und Gärten zu nennen. Sie sind ein Bindeglied zwischen der Baumschulwirtschaft und der Parkland-schaft und eine wichtige Grundlage für entschleunigende Erholungsangebote. Das Spektrum reicht vom überregional bekannten Park der Gärten sowie historische Anlagen in Linswege und Rastede oder Schaugärten von Baumschulbetrieben bis hin zu kleinen Privatgärten, die von deren Besitzer/-innen liebevoll gepflegt und für Gäste geöffnet werden. Viele Anlagen müssen aufgewertet werden, um die ständig wachsenden Erwartungen der Gäste zu erfül-len. Einige Betreiber können ihre Anlagen professionalisieren und dadurch die Angebote über bloße Gartenbesichtigungen hinaus ausbauen. Dabei soll ein möglichst breites Spekt-rum von unterschiedlichen Gärten und Angeboten entwickelt werden, damit Besuchern ein Anlass gegeben wird, möglichst viele verschiedene Gärten zu besuchen. Hierfür sollen sie die Betreiber der Anlagen die erforderliche Unterstützung erhalten. Darüber hinaus ist eine weitere Vernetzung der Angebote selbst und insbesondere auch bei der Vermarktung erfor-derlich. Der Arbeitskreis „Parks und Gärten“, der auch im Rahmen des ILEK schon getagt hat, soll fortgesetzt werden. Er dient der Abstimmung und Weiterentwicklung von gemeinsa-men Angeboten. Informations- und Marketingmaßnahmen sollen möglichst von den Parks und Gärten gemeinsam entwickelt und mit Unterstützung der Ammerland-Touristik umge-setzt werden. Für die Professionalisierung der Betreiber der Parks und Gärten sollen Semi-nare und Fortbildungen angeboten werden. Die Arbeit des Arbeitskreises und die Möglichkei-ten der Förderung sollen auch genutzt werden, um weitere Gartenbesitzer zu gewinnen, ihre Anlagen zu öffnen und sich mit den vorhandenen Anlagen zu vernetzen.

Um das Thema Parks und Gärten zu nutzen, sollen verschiedene Veranstaltungen und Events entwickelt werden. Als Beispiel können die „Gartenwochen der Parklandschaft Am-merland“ genannt werden. Bisher gibt es zur Rhododendron-Blüte im Mai und Juni einen Höhepunkt in der Saison, der alle vier Jahre durch die RHODO-Ausstellung untermauert wird. Mit den Gartenwochen wird angestrebt, einen weiteren Höhepunkt zu schaffen, der auch zur Saisonverlängerung beitragen soll. Hierfür sollen unterschiedliche attraktive Ele-mente ausgearbeitet und umgesetzt werden. So soll u.a. eine Oldtimerrallye veranstaltet werden, bei der die Oldtimer verschiedene Parks und Gärten anlaufen und so für Aufmerk-samkeit in der Öffentlichkeit sorgen und neue Besucher anlocken. Es sollen Baumschulen gewonnen werden, die während dieses Zeitraums ihre Betriebe für Besucher öffnen. Darüber hinaus sollen in den Parks und Gärten und in der Region attraktive Veranstaltungen ggf. ge-meinsam mit Künstlern oder als Landpartien etc. vorbereitet und durchgeführt werden.

c) Gesundheitstourismus in Zusammenarbeit mit Leistungsträgern, Vereinen und Verbänden entwickeln

Bisher war insbesondere Bad Zwischenahn mit seiner Geschichte als Kurort und mit den vorhandenen Reha- Einrichtungen ein wichtiger Anker für den Tourismus in der „Parkland-schaft Ammerland“. Die Stadt Westerstede wirbt mit ihrem Leitbild „Gesundheitsstadt im Grünen“. Auch die anderen Gemeinden bieten durchaus Potenziale. Bisher fehlt jedoch eine klare Konzeption, mit der das Thema Gesundheit für touristische Angebote genutzt und aus-reichend vermarktet werden kann. Deshalb soll unter Einbindung der erforderlichen Partner wie Leistungsträger, Therapeuten/-innen, Übungsleitern/-innen ein regionales Konzept ent-wickelt werden. Im Ergebnis sollen verschiedene Angebote erarbeitet werden. Um hierfür eine ausreichende Grundlage zu haben, sollen auch Bestandsaufnahmen und Marktanaly-sen und Konzepte möglich sein, die sowohl bestehende Angebote wie auch Akteure identifi-zieren und bewerten. Dabei können auch zunächst Teilbereiche bearbeitet werden. Projekte, die möglichst viele Akteure einbinden und einen regionalen Ansatz umsetzen, sollen Vorrang haben.

Als Unterstützung und begleitend zur Konzepterarbeitung sollen in der Region niederschwel-lige Angebote geschaffen werden, die nicht unbedingt die Mitwirkung medizinischer Fachleu-te benötigen, sondern Möglichkeiten bieten, die Region als Gesundheitsregion weiter zu pro-

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filieren. Dazu kann die Einrichtung von „Trimmpfaden“, Kneipp-Angeboten, Therapiegärten, Infoangebote für Touristen etc. gehören. Es sollen niederschwellige Angebote in den Berei-chen Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung entwickelt und vermarktet werden, die ggf. dann später auch in eine Gesamtkonzeption einfließen können.

Außerdem sollen vorhandene Angebote, die den modernen Ansprüchen nicht mehr entspre-chen, aufgewertet und angepasst werden.

d) Akteure und Leistungsträger bei der Entwicklung eines barrierefreien Tourismus einbinden

Barrierefreie Angebote gewinnen immer mehr an Bedeutung. Um auch in diesem Bereich wettbewerbsfähig zu bleiben, soll das Tourismusangebot sowie damit zusammenhängende Infrastruktur barrierefrei gestaltet werden. Dies erfordert, dass Leistungsträger sich daran beteiligen und Mindeststandards einhalten.

Insbesondere die Gemeinde Bad Zwischenahn hat sich seit einiger Zeit mit dem Thema be-fasst. Es wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt und eine Broschüre veröffentlicht, in der der Grad der Barrierefreiheit für viele Einrichtungen dargestellt ist. Mit der Bad Zwi-schenahn Touristik verfügt die Region über eine qualifizierte Einrichtung, die das Thema für die Region mit deren Unterstützung bearbeiten kann. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Ostfriesland Tourismus GmbH, die entsprechende Aktivitäten für den gesamten Raum koordiniert.

Die Region möchte sich möglichst weitgehend auf eine Zertifizierung unter dem Label „Rei-sen für Alle“ qualifizieren. Es sollen keine neuen Labels geschaffen werden, sondern die bundesweit erarbeiteten und anerkannten Kennzeichnungen und Qualitätskriterien sollen angewendet werden. Um Zertifizierungen vorzubereiten, sollen in der Region Informations-veranstaltungen durchgeführt werden, um Leistungsträger und interessierte Personen dafür zu gewinnen, sich für das Thema qualifiziert zu engagieren. Sofern erforderlich, sollen zu-sätzliche Kartierer/-innen ausgebildet werden, die dann in der Region Kartierungen vorneh-men.

Für Bestandsaufnahmen und Kartierungen müssen Leistungsträger allerdings erst gewon-nen werden. Sofern es erforderlich ist, sollen Informationen zu Fördermöglichkeiten aufberei-tet und zur Verfügung gestellt werden, damit Maßnahmen sowohl im öffentlichen Raum wie auch in der Gastronomie, in der Beherbergung und in Sehenswürdigkeiten besser umgesetzt werden können. Kleinere bauliche Maßnahmen sollen auch aus LEADER gefördert werden.

e) Akteure und Angebote für ein gemeinsames Marketing vernetzen

Bisher bearbeiten die Kommunen in sehr unterschiedlicher Form „ihre“ lokalen Angebote und präsentieren sie ebenfalls auf sehr unterschiedliche Weise im Internet. Die ATIS bündelt ei-nen Teil der Angebote und bindet diese auch in die Destination „Ostfriesland“ ein. Aus der Sicht von Interessenten ist das Angebot jedoch nicht ausreichend transparent.

Aus Sicht der Anbieter und Touristiker sind vorhandene Angebote sowie Vermarktungsstra-tegien und -aktivitäten nicht ausreichend vernetzt und genügen nicht mehr den zu erwarten-den Ansprüchen und Trends, wie im Sparkassen –Tourismusbarometer 2014 festgestellt wurde.76

Die Technik im Hinblick auf das Angebot und die Nutzung vom Internet durch Urlauber ent-wickelt sich ständig weiter und erfordert eine permanente Anpassung. Wenn die Kommunen jede auf unterschiedliche Weise mit unterschiedlichen Systemen arbeiten, entstehen dadurch unnötiger Aufwand und Kosten.

Das Tourismusangebot und die Akteure sollen durch Vernetzung ihrer Websites einheitlich aufgestellt werden. Dies soll mit einer Umstellung auf eine „Responsive“ Website verbunden

76

Sparkasse Tourismusbarometer S. 6-9

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werden. Auf diese Weise ist es nicht mehr erforderlich, für verschiedene Endgeräte unter-schiedliche Spezialprogrammierungen vorzunehmen, sondern die Informationen können auf allen Geräten in gleicher Qualität empfangen und präsentiert werden. Außerdem soll die neue Website ermöglichen, dass Informationen an verschiedenen Stellen eingepflegt werden und gleichzeitig auf verschiedenen Websites der Kommunen oder anderer Stellen erschei-nen. Damit wird es möglich sein, sich die Arbeit des Einpflegens von Informationen zu teilen und gleichzeitig die Aktualität aller Seiten zu erhöhen. Darüber hinaus sollen Chancen ge-nutzt werden, die sich über die Social Media ergeben.

Für die Vernetzung der Angebote und die Anwendung der Vernetzungsinstrumente sind Maßnahmen zur Sensibilisierung und Qualifizierung der Akteure erforderlich, die im Rahmen von LEADER gefördert werden sollen.

Voraussetzung für ein vernetztes Marketing ist auch die Vernetzung der Angebote. Dies be-deutet, dass ähnliche Standards entwickelt werden und vorhandene Angebote auch inhaltlich besser miteinander abgestimmt werden sollen. Beispielsweise sollen Parks und Gärten ihre Angebote so gestalten, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Die Öffnungszeiten sollen eben-falls besser aufeinander und mit anderen Angeboten und Veranstaltungen verknüpft und abgestimmt werden.

Kooperationsprojekt: Tour de Flur

Um Besuchern einen Einblick in die durch die Land- Forst- und Baumschulwirtschaft gepräg-te Kulturlandschaft Ammerland zu geben und die Vielseitigkeit und Bedeutung der Flächen-nutzung der Öffentlichkeit bewusst zu machen, soll eine Route entwickelt werden, die durch die Landschaft führt und an verschiedenen Stellen Haltepunkte vorsieht. Als solche Halte-punkte sind landwirtschaftliche Betriebe, Baumschulbetriebe, Wälder, Torfabbaustellen, Bio-gasanlagen, Windkraftanlagen etc. aber auch Hofcafés, Hofläden und Melkhüser vorgese-hen. Die Betreiber sollen gewonnen werden, nach Anmeldung Besucher zu empfangen und zu informieren. Dabei soll die Problematik des Flächenverbrauchs auch durch Siedlung, Straßenbau etc. angesprochen und die Wertschätzung der Kulturlandschaft durch die Besu-cher erhöht werden. An den einzelnen Stationen soll über die Flächenbewirtschaftung durch die Betriebe ebenso wie über Betriebsabläufe und Produktionsweisen informiert und so mehr Transparenz geschaffen werden.

Landwirte, Baumschulbetreiber und Waldbesitzer werden durch die Kooperationspartner unterstützt, um Synergieeffekte zu nutzen, Fachwissen zu vernetzen und auf diese Weise unterschiedliche Perspektiven einfließen zu lassen.

Um die Route auch nutzbar zu machen, wenn die Betriebe beispielsweise keine Infotage vorgesehen haben, sollen Infopunkte eingerichtet werden, an denen sich Besucher auch ohne Führung informieren können. Mit den Betrieben soll untersucht werden, ob durch be-stimmte bauliche Maßnahmen wie Fensterfronten Einblicke in Stallanlagen oder andere Teile der Betriebe gewährt werden können, die nicht betreten werden dürfen.

Mit dem Projekt soll außerdem das Image der Land- und Baumschulwirtschaft verbessert werden, indem umfangreiche Informationen gegeben werden und Transparenz geschaffen wird. Besucher sollen die die Möglichkeit erhalten, direkt mit Landwirten und Baumschulbe-treibern zu sprechen und zu diskutieren, um ein realistisches Bild von moderner Landwirt-schaft zu erhalten. Den Landwirten und Flächennutzern sollen Schulungen in Gästeführung und Präsentation angeboten werden, damit eine qualifizierte Information der Besucher ge-währleistet wird.

Kooperationspartner: Ammerländer Landvolkverband e.V., Kreislandvolkverband Oldenburg, Ammerland-Touristik, Ländliche Erwachsenenbildung LEB, Umweltbildungszentrum Ammer-land, Bund deutscher Baumschulen, Waldbesitzer, Jägerschaft.

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Übereinstimmung mit der RHS Weser-Ems

Dieses Handlungsfeld leistet Beiträge zu folgenden Abschnitten der RHS:

Abschnitt 4 Wirtschaft und Arbeit: - Zukunftsentwicklung Tourismus: Schließung von Rad-wegelücken, Aufbau eines Online-Touren-Portals Wandern, Beschilderung, Routenplanung, Barrierefreiheit der Angebote, Qualifizierung touristischer Dienstleister hinsichtlich sozialer Medien, Qualitätsmanagement und Service, Vernetzung und Förderung von Kultur-, Natur-, Gesundheits- und Tourismusprojekten, Entwicklung, Realisierung und Ausbau barrierefreier Angebote, verstärkte Zusammenarbeit zwischen allen durch den Tourismus berührten Akteu-ren und Beteiligten, Intensivierung von Netzwerkarbeit und Kooperation, Vernetzung regiona-ler und zielgruppenorientierter Aktivitäten (u.a. Marketing), Projekte und Produkte, Erschlie-ßung weiterer Zielgruppen

Abschnitt 8 Umwelt und Natur: Förderung von Maßnahmen und Infrastruktur in den Berei-chen Umweltbildung sowie Erleben der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Land-schaft

Abstimmung mit Vorhaben der übergeordneten Tourismusorganisationen

Die Vernetzung auf lokaler Ebene wird mit den Vernetzungsplänen und digitalen Erneuerun-gen der OTG (Ostfriesland Tourismus GmbH) abgestimmt. Entsprechende Gespräche wur-den und werden geführt.

SMART-Ziele

Die Parklandschaft durch entschleunigende Angebote erlebbar machen

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

10 Spazier- und Wander-wege erarbeiten, beschil-dern, mit Werbemitteln versehen und vermarkten, dabei 5 Kommunen beteili-gen und mindestens drei Organisationen einbinden

Anzahl Wanderwege

Anzahl beteiligter Vereine und Personen

Anzahl beteiligter Kommu-nen

2 Wege neu ausgeschil-dert

6 Wege neu ausgeschil-dert

10 Wege neu ausgeschil-dert

Insgesamt 3 Organisatio-nen eingebunden

5 Kommunen eingebun-den

10 ehrenamtlich wirkende Personen eingebunden

2016

2018

2021

2021

Mindestens 2 Wege zertifi-zieren

Anzahl zertifizierter Ange-bote

Zwei Wanderwege 2018

1 thematische Route entwi-ckeln mit mindestens 6 Haltepunkten=Partnern

Anzahl Routen

Anzahl Haltepunkte

Projektstart

6 Partner gewonnen

Route ausgeschildert

2015

2016

2017

Mindestens 5 weitere Ange-bote zum Erleben der Park-landschaft sollen umgesetzt werden

Anzahl Projekte 5 2021

Mindestens 1 Kooperati-onsprojekt mit mindestens einer anderen Region durchführen

Anzahl Kooperationspro-jekte

Anzahl Partnerregionen

1

1

2020

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Die Gartenkultur aufwerten und entwickeln

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

5 Parks und Gärten durch Investitionen aufwerten und damit 10 neue Angebote schaffen

Anzahl Parks und Gärten

Anzahl Angebote

2 Parks und Gärten

2 Angebote

4 Parks und Gärten

8 Angebote

5 Parks und Gärten

10 Angebote

2017

2019

2021

1 Event mit 5 Partnern vor-bereitet und durchführen

Anzahl Events, Anzahl Partner

1 Event

5 Partner

2020

Mindestens 1 Veranstaltung in Kooperation von Betrei-bern von Parks und Gärten mit mindestens 2 anderen Leistungsträgern soll umge-setzt werden

Anzahl Veranstaltungen

Anzahl mitwirkender sons-tiger Leistungsträger

1 Veranstaltung

2 Leistungsträger

2018

Gesundheitstourismus in Zusammenarbeit mit Leistungsträgern, Vereinen und Verbänden entwickeln

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

1 Konzeption Gesundheits-tourismus mit Leistungsträ-gern und Touristikern erar-beiten

Anzahl Konzepte

Anzahl beteiligter Akteure

Anzahl beteiligter Kommu-nen

1 Konzept

10 Akteure

5 Kommunen

2018

4 niederschwellige Gesund-heitsangebote unter Mitwir-kung von 6 Leistungsträgern entwickeln und anbieten

Anzahl Gesundheitsange-bote

Anzahl mitwirkender Leis-tungsträger

4 Angebote

6 Leistungsträger

2018

Akteure und Leistungsträger bei der Entwicklung eines barrierefreien Tourismus einbinden

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Die Barrierefreiheit für Min-destens 5 Angebote ver-bessern

Anzahl verbesserter An-gebote

5 Angebote 2021

Mindestens 2 Angebote zertifizieren

Anzahl Zertifizierter Ange-bote

2 2021

Mindestens 2 Informations-veranstaltungen in der Re-gion durchführen, an der mindestens 30 Personen insgesamt teilnehmen

Anzahl Infoveranstaltun-gen

Anzahl Personen

2 Veranstaltungen

30 Personen

2018

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Akteure und Angebote für gemeinsames Marketing vernetzen

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

5 Websites aufwerten und vernetzen

Anzahl Vernetzungen 5 Vernetzungen 2018

30 Publikationen in Verbin-dung mit den Projekten aus diesem Handlungsfeld ver-öffentlichen

Anzahl Publikationen 2 Publikationen

7

12

17

23

28

30

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

6.5.3 Handlungsfeld 3: Demografischer Wandel

a) Fachkräftemangel durch das Zusammenwirken von Betrieben, Bildungseinrichtungen und Vereinen und Verbänden entgegen wirken

b) Die Grundversorgung insbesondere in den Bauerschaften verbessern c) Gesundheitsangebote entwickeln d) Den Zusammenhalt der Bevölkerung stärken

Begründung für das Handlungsfeld

Stärken: Gesunde Wirtschaft, wenig Arbeitslose

Gute Versorgung in den Grundzentren als Grundlage für Entwicklung in den Bauerschaften, starker Zusammenhalt der Bevölkerung, aktives Ehrenamt

Schwächen: Mangelnde Versorgung in den Bauerschaften, unzu-reichende Vernetzung

Risiken: Durch Fachkräftemangel wird die wirtschaftliche Entwick-lung erschwert Überalterung der Bevölkerung, Verlust von sozialen Netzwerken und Traditionen

Chancen: Erhalt von ehrenamtlichen Strukturen und sozialen Netz-werken durch die Stärkung der Ortsbürgervereine und der vorhandenen Netze

a) Fachkräftemangel durch das Zusammenwirken von Betrieben, Bildungseinrich-tungen und Vereinen und Verbänden entgegen wirken

Bedingt durch den demografischen Wandel und verstärkt durch die positive Entwicklung in der Wirtschaft hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren ver-ändert. Heute ist es so, dass Betriebe mehr Ausbildungsplätze anbieten als Bewerber vor-handen sind. Viele Betriebe suchen insbesondere Fachpersonal. Dies trifft auf viele Bran-chen zu und ist in der Region für die grünen Berufe in der Landwirtschaft und Baumschul-wirtschaft sowie in Pflegeberufen besonders problematisch. Konnten in der Landwirtschaft ausreichend Auszubildende gefunden werden, fehlt es jedoch zunehmend an Fachkräften, wobei sich die Anforderungen stetig erhöhen. Die Baumschulen haben Probleme, sowohl Auszubildende wie auch Fachkräfte zu finden. Insbesondere kleinere Betriebe stehen hier großen Herausforderungen gegenüber.

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Es wurden verschiedene Versuche unternommen, die Situation zu verbessern. Wie in ande-ren Bereichen fehlt es hier oft an Vernetzung und Zusammenarbeit. Entweder hat man sich auf große Veranstaltungen verlassen, die in Oldenburg veranstaltet werden, oder es wurden sehr kleine Veranstaltungen auf örtlicher Ebene durchgeführt. Viele Angebote bestehen ohne Abstimmung nebeneinander her.

Deshalb sollen Projekte gefördert werden, die in abgestimmter Form gemeinsam um Auszu-bildende und Fachkräfte werben bzw. mit Veranstaltungen und Informationen dafür sorgen, dass Betriebe und potenzielle Auszubildende und Fachkräfte mehr übereinander erfahren und zueinander finden. Betriebe, die sich zusammenschließen, sollen hierfür auch Bera-tungsleistungen in Anspruch nehmen können. Die Kommunen streben an, gemeinsam ein zentrales Angebot für die Vermittlung von Ausbildungsplätzen, Praktikumsplätzen und Info-tagen mit Betrieben und Schulen zu entwickeln.

Sowohl Personen in den Betrieben wie auch Personen, die sich auf Stellen bewerben, sollen informiert und qualifiziert werden.

Im Bereich der Pflegeberufe sollen Möglichkeiten geschaffen werden, dem Fachkräfteman-gel entgegenzuwirken. Dies kann durch Weiterbildungsangebote oder durch Qualifizierungen für ehrenamtliche Helfer geschehen.

Im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel wird befürchtet, dass bestimmte Kenntnisse im Handwerk verloren gehen. Junge Handwerker werden dafür ausgebildet, mo-derne Materialien und Verfahren anzuwenden. Mit dem Ausscheiden älterer Handwerker gehen deren Kenntnisse über historische Materialien und Methoden verloren. Gleichzeitig gibt es einen hohen Bedarf, ältere Gebäude zu restaurieren. Der Monumentendienst77 hat festgestellt, dass Hausbesitzer kaum Handwerker finden, die für die Arbeiten an den Gebäu-den qualifiziert sind. Deshalb sollen Projekte gefördert werden, die dazu beitragen, die Kenntnisse in historischen Gewerken zu erhalten und weiterzugeben. Dies kann im Rahmen von ehrenamtlichen Tätigkeiten erfolgen, aber auch in Form von professionellen Weiterbil-dungsangeboten.

In diesem Zusammenhang wurde ein Kooperationsprojekt vorbereitet, an dem sich mehrere LEADER-Gebiete beteiligen wollen (Beschreibung weiter unten unter „Kooperationsprojek-te“). Es sollen Weiterbildungskurse für Handwerker angeboten werden, die mit Praxisanteilen verknüpft werden. Diese sollen in Verbindung mit der Restaurierung alter Gebäude in der Region verbunden werden. Dieses Projekt kann im Sinne eines ILEK als Leitprojekt gese-hen werden.

Ein weiterer Ansatz soll darin bestehen, dass ehrenamtlich tätige Personen junge Menschen in handwerkliche Gewerke einführen. Sofern dafür Ausrüstung erforderlich ist, sollen kleinere Anschaffungen aus dem Zusatztopf „Zusammerland“ gefördert werden.

b) Die Grundversorgung insbesondere in den Bauerschaften verbessern

Da im Vergleich zu den zentralen Orten die Grundversorgung in den Bauerschaften teilweise schlecht oder auch nicht vorhanden ist, sollen Projekte gefördert werden, die dazu beitragen, die Lücken zu füllen. Dabei soll insbesondere auf die Bedarfe der Menschen eingegangen werden, die nicht ausreichend mobil sind, um die Angebote in den zentralen Orten wahrzu-nehmen.

Dabei kann es sich um Mobilitätsangebote oder um Lieferdienste, mobile Dienstleistungen oder Dorfläden oder Mittagstische handeln, sofern dabei kein unfairer Wettbewerb gefördert wird.

Hauptsächlich sollen Angebote entwickelt werden, die ehrenamtliche Leistungen stützen und fördern, die dezentral vor Ort erbracht werden. Hierfür ist es erforderlich, Menschen zu fin-den, die sich engagieren wollen, diese zu qualifizieren und deren Tätigkeiten zu koordinie-

77

Monumentendienst: Beratungsdienst in Weser-Ems für Eigentümer historischer Gebäude, www. monumentendienst.de

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ren. In den Diskussionen in den Arbeitskreisen hat sich erwiesen, dass viele ältere Men-schen ungern offizielle Stellen aufsuchen, um sich Hilfe zu holen. Deshalb soll nach Lösun-gen gesucht werden, die dazu beitragen, dass einerseits Menschen möglichst qualifizierte Hilfe anbieten und andere diese Hilfe annehmen. Es sollen verschiedene Ansätze erprobt werden. Dazu kann gehören, dass eine mobile Seniorenberatung vor Ort eingerichtet wird. Bestehende Einrichtungen wie Kirchengemeinden, Seniorenservicebüro, Sozialstationen etc. arbeiten gemeinsam ein Angebot aus und organisieren aufsuchende Beratungen jeweils in den kleineren Ortschaften. Dabei sollen die Ortsbürgervereine bei der Erarbeitung des An-gebots eingebunden werden.

Eine andere Variante könnte der Aufbau von ehrenamtlichen Versorgungsstrukturen und Begleitstrukturen vor Ort sein. „Junge Alte“ könnten ausgebildet werden, um „alte Alte“ zu begleiten und zu unterstützen. Es sollen Strukturen unterhalb von Mahlzeitendiensten, Sozi-alstationen und Pflegediensten geschaffen werden. Ehrenamtliche sollen qualifiziert und da-nach über einen begrenzten Zeitraum beraten werden. Dabei soll ermittelt werden, welche Bedarfe es in den verschiedenen Orten gibt, wer sich wie darum kümmern kann und welche Probleme dabei wie gelöst werden können. Verschiedene unterschiedliche Modelle sollen ausprobiert und miteinander verglichen werden, um herauszufinden welche Art der Unter-stützung am ehesten hilfreich und praktikabel ist.

c) Gesundheitsangebote entwickeln und vernetzen

Angesichts der demografischen Entwicklung wird verstärkt nach Bewegungsangeboten für ältere Menschen gefragt, die nicht unbedingt mit einer Mitgliedschaft im Sportverein verbun-den sind. Deshalb sollen Möglichkeiten geschaffen werden, in den Orten Angebote wie Fit-nessparks mit Bewegungsgeräten, Bouleplätze, kleine Trimmpfade, Minigolfanlagen, etc. zu schaffen, die den Menschen einerseits ermöglichen, sich zu bewegen, andererseits auch Treffpunkte bilden und soziale Kontakte fördern. Die Anlagen können gleichzeitig von allen anderen Personen genutzt werden.

Ein weiterer Bereich der Gesundheitsangebote soll sich an Betriebe richten. Insbesondere in kleineren Betrieben ist eine betriebliche Sozialberatung mit dem Ziel der Gesundheitsförde-rung aus finanziellen Gründen schwer zu etablieren. Hier sollen professionelle Angebote entwickelt werden, die auf kleinere Betriebe zugeschnitten sind.

Auch in Seniorenheimen oder in deren Umgebung sollen Bewegungs- und Entspannungs-angebote entwickelt werden, die von den Bewohnern genutzt oder mit genutzt werden kön-nen. Dazu kann die Einrichtung eines Gartens oder Therapiegartens gehören, oder die oben genannten Fitnessparks, Bouleplätze etc.

Um ausreichend Gesundheitsangebote zu entwickeln und anbieten zu können, sollen Übungsleiter ausgebildet werden, die beispielweise auch spezielle Aufgaben wie Sportange-bote für Demenzkranke übernehmen können.

In der Region gibt es schon eine Reihe von Angeboten, die von der Bevölkerung genutzt werden können. Sie sind jedoch nicht ausreichend bekannt und vernetzt. Deshalb sollen Angebote regionsweit über eine Internetseite aufbereitet und vernetzt werden, damit ggf. auch Menschen aus Nachbarkommunen Angebote nutzen, die vor Ort so nicht angeboten werden. Selbsthilfegruppen könnten so beispielsweise gestärkt werden. Vorträge und Infor-mationsveranstaltungen könnten effektiver angeboten werden. Akteure in den verschiedenen Kommunen könnten sich besser austauschen und kennen lernen. Dabei könnte auf die Er-fahrungen in den verschiedenen Kommunen aufgebaut werden.

d) Den Zusammenhalt der Bevölkerung stärken

Nicht zuletzt durch Zuzüge verändern sich die sozialen Strukturen in der Region. Vereine und Ortsbürgervereine beklagen, dass weniger neue Mitglieder gewonnen werden können und Nachwuchskräfte insbesondere in den Leitungsfunktionen schwer zu finden sind. Der ehemals enge Kontakt der Nachbarschaften droht verlorenzugehen, mit ihnen auch Traditio-nen und Teile der ländlichen Kultur und Gebräuche.

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Die Ortsbürgervereine sind eines der stärksten Bindeglieder in der Gesellschaft in der Regi-on „Parklandschaft Ammerland“. Sie sorgen nicht nur für soziale Kontakte und gegenseitige Hilfe sondern sie vertreten auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger nach außen.

Um die noch vorhandenen Strukturen zu stärken, sollen insbesondere Projekte gefördert werden, die entweder von Vereinen und Ortsbürgervereinen eingebracht werden, oder die deren Aktivitäten stützen. Mit den Projekten soll erreicht werden, dass es mehr Treffpunkte gibt, an denen die Menschen sich begegnen und austauschen. Diese und weitere Projekte sollen dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen am sozialen Geschehen teilhaben können. Beispielsweise soll hier die Einrichtung eines Hauses unterstützt werden, in dem ältere Handwerker jüngere Menschen in Gewerke einführen, eine Jugendwerkstatt einrichten oder gemeinsam mit Personen mit Migrationshintergrund kochen.

Um die vorhandenen Ortsbürgervereine zu stärken, wird angestrebt, einen Dachverband für die Region zu schaffen, um den Austausch zwischen den Vereinen zu verbessern und zu ermöglichen, dass gemeinsam Problemlösungen gefunden werden können.

Hierzu soll auch jährlich eine Veranstaltung „Zusammerland“ vorbereitet und durchgeführt werden, die als Plattform dafür dienen soll, dass die Ortsbürgervereine, deren Strukturen, Ziele und Tätigkeiten besser bekannt werden. Die Veranstaltungen sollen den Ortsbürger-vereinen ein Forum bieten, sich selbst den anderen Ortsbürgervereinen und der Öffentlich-keit vorzustellen. Dabei sollen sie jeweils ihren Alltag aber auch herausragende, besonders beispielhafte und interessante Projekte vorstellen. Zusätzlich sollen Vorträge und Diskussi-onsforen angeboten werden. Hierbei sollen Möglichkeiten entwickelt werden, neue Mitglieder und insbesondere auch die Jugend zu gewinnen und /oder sich zum Thema zu qualifizieren. Prämierungen von besonderen Leistungen und gelungenen Projekten sollen ebenfalls im Rahmen dieser Veranstaltungen stattfinden.

Die Veranstaltung soll reihum jeweils in einer der fünf Gemeinden stattfinden und mit den lokalen Ortsbürgervereinen organisiert werden. Die Veranstaltungen sollen u.a. dazu beitra-gen, dass langfristig ein Dachverband gegründet werden kann. Dieses Projekt kann als Leit-projekt im Rahmen einer ILE gelten.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt des Zusammenhalts der Menschen ist die Stärkung der Inklu-sion. Es sollen ebenfalls Projekte gefördert werden, die dazu beitragen, dass Menschen ih-ren Platz in der Gesellschaft finden, die ohne Unterstützung anderer ausgegrenzt blieben. Hier sollen Aktivitäten entwickelt werden, die benachteiligte Menschen unterstützen und sie beruflich, sportlich, künstlerisch oder auf andere Weise in die Gesellschaft einbinden. Dies kann auch den Umbau, Ausbau oder die Umnutzung vorhandener Gebäude einschließen, beispielsweise um darin Räume für Ausbildung, Beschäftigung oder ähnliche Aktivitäten zu schaffen.

Kooperationsprojekt Fortbildung von Handwerkern in historischen Gewerken

Ausgangslage:

In den beteiligten LEADER-Regionen gibt es zahlreiche erhaltenswerte Gebäude, für die es notwendig ist, bestimmte Materialien und Arbeitsweisen anzuwenden. In der Vergangenheit haben Handwerker in ihrer Ausbildung noch die erforderlichen Kenntnisse erworben.

Mit der Modernisierung der Bauweisen sind diese Kenntnisse zunehmend aus den Ausbil-dungen zugunsten moderner Materialien und Techniken verdrängt worden.

Im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren viele Handwerker, die bisher noch mit historischen Gewerken vertraut waren, in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig besteht aber ein nennenswerter Bedarf an de-ren Kenntnissen. Schon jetzt stellt der Monumentendienst in Weser-Ems fest, dass Hausbe-sitzer händeringend nach Handwerkern suchen, die insbesondere denkmalgeschützte Häu-ser fachgerecht sanieren können. Hiermit verbunden ist das Risiko, dass alte Gebäude in

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Zukunft ggf. nicht mehr fachgerecht saniert und Schäden nicht mehr nachhaltig repariert werden können.

Für Handwerksbetriebe stellen die Kosten der Fortbildung in Verbindung mit der Abwesen-heit der Mitarbeiter/-innen ein Problem dar.

Als Lösung bieten sich verschiedene Varianten an:

Es soll eine professionelle Weiterbildung für Handwerker modellhaft entwickelt und angebo-ten werden, die diese in die Lage versetzt, alte Gewerke und die richtigen Materialien sowohl in der Theorie wie in der Praxis kennenzulernen. Dabei besteht die Möglichkeit, in einer Blockveranstaltung mehrere Gewerke zu erlernen und zu üben, oder in einzelnen kurzen Modulen einzelne Gewerke kennenzulernen.

Es sollen Kurse und Module für Hausbesitzer entwickelt und angeboten werden, damit diese für die Erfordernisse eines alten Hauses sensibilisiert werden und ggf. erlernen, kleinere Ar-beiten selbst auszuführen. Sie sollen auch unterstützt werden, ausreichend qualifizierte Handwerker zu finden.

Die Ausbildung soll auf jeden Fall praxisorientiert sein. Es sollen Ausbildungsanteile an Ge-bäuden umgesetzt werden, die von der öffentlichen Hand oder von anderen Besitzern für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden, wobei geklärt sein muss, dass es sich um ein Ausbildungsprojekt handelt und in diesem Fall bestimmte Haftungsansprüche ausgeschlos-sen sind.

Um den Handwerksbetrieben einen besonderen Anreiz zu geben, ihre Mitarbeiter und Mitar-beiterinnen an den Weiterbildungen teilnehmen zu lassen, soll ein Siegel entstehen, mit dem die Qualifikation nachgewiesen werden kann.

Der Monumentendienst könnte einen Pool von Handwerksbetrieben aufbauen, bei dem die-se Betriebe bestimmte Kenntnisse und Fortbildungen nachweisen müssen.

Mögliche Partner:

Der Monumentendienst ist eine Initiative der gemeinnützigen Stiftung Kulturschatz Bauernhof mit Sitz im Museumsdorf Cloppenburg. Er wird von verschiedenen Einrichtungen wie den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Ministerium für Wissen-schaft und Kultur des Landes Niedersachsen, von den Landkreisen Ammerland, Aurich, Cloppenburg, Friesland, Grafschaft Bentheim, Leer, Oldenburg, Osnabrück, Wesermarsch und Wittmund sowie den Städten Emden, Oldenburg und Osnabrück finanziell und ideell mit getragen.

Der Monumentendienst wird auch über Mitgliedsbeiträge finanziert. Insofern wird er im Rah-men dieses Projektes nur beratend tätig werden, damit keine Doppelförderung entstehen kann. Der Monumentendienst verfügt über gute Kenntnisse des Bedarfs an handwerklichen Tätigkeiten und hat Zugang zu den Denkmalschutzbehörden und Hausbesitzern. Über die Plattform des Monumentendienstes könnte das neue Angebot ggf. bekannt gemacht werden.

Das BAU-ABC ist als Bildungs- und Tagungszentrum der Bauwirtschaft bundesweit tätig und bildet auch in Weser-Ems in nahezu 20 Berufen aus. Es bietet in Kooperation mit Hochschu-len und Instituten professionelle Weiterbildung auch für Meister/innen und Ingenieur/-innen an. Dabei bestehen enge Kontakte auch zu den Verbänden der verschiedenen Berufe und zu Kammern und Innungen. Es verfügt mit aktuell ausgestatteten 16 Lehrwerkhallen, 20 Schulungs- und Seminarräumen, wie zwei Gästehäusern mit 176 Betten sowie zahlreichen weiteren Einrichtungen über ausreichende Kapazitäten und Qualifikationen, die in Nord-deutschland so einmalig sind. Das BAU-ABC hätte ggf. die Möglichkeit, die in diesem Projekt entwickelten und getesteten Module langfristig in das Bildungsangebot aufzunehmen.

Das Projekt soll unter Federführung der Region „Parklandschaft Ammerland“ mit verschiede-nen Partnerregionen durchgeführt werden.

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Gründe für die Zusammenarbeit:

Für die verschiedenen Ausbildungsangebote ist jeweils ein Curriculum zu entwickeln. Das Angebot muss vermarket werden. Für die Kurse ist eine Mindestteilnehmerzahl erforderlich, um sie kostendeckend umsetzen zu können, ohne dass sie für die Handwerksbetriebe bzw. für die teilnehmenden Personen zu teuer werden.

Je mehr Regionen sich an dem Projekt beteiligen, desto günstiger werden die anteiligen Kosten für die Entwicklung des Curriculums für jede Region. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine ausreichende Teilnehmerzahl auch für weniger nachgefragte Module entsteht, erhöht sich mit der Zahl der Regionen, die sich beteiligen.

Entwicklungsstand der Zusammenarbeit:

Es haben erste Planungsgespräche zwischen der Region „Parklandschaft Ammerland“, dem Bau-ABC und dem Monumentendienst sowie erste Absprachen mit den teilnehmenden Part-nerregionen stattgefunden.

Folgende Partner haben eine Projektteilnahme als Kooperationsprojekt beschlossen:

„Parklandschaft Ammerland“, Wesermarsch in Bewegung, Wildeshauser Geest, Fehngebiet, Nordseemarschen, WERO Deutschland

Übereinstimmung mit der RHS Weser-Ems

Dieses Handlungsfeld leistet Beiträge zu folgenden Abschnitten der RHS:

Abschnitt 3 Energiewirtschaft: energetische Sanierung öffentlicher Strukturen, Intensivierung des Wissens in den Bildungseinrichtungen über die regionalen KMU (Betriebsbesichtigun-gen, Einbindung von Praxisbeispielen in die Lehre, Unternehmensvorstellungen, Jobmessen etc.), Plattformen zur Vermittlung von Praktika, Vernetzung vorhandener (regionaler) Bil-dungsinitiativen, Ausbau von weiterführenden Qualifizierungsangeboten, Einrichtung außer-schulischer Bildungsangebote, Bedarfsanalysen für die Berufsbilder der Zukunft

Abschnitt 4 Wirtschaft und Arbeit: Maßnahmen zur Bekämpfung von Fachkräftemangel, Bil-dung von Fachkräfteinitiativen, Aufbau interregionaler Kooperationen zum Ausgleich von unterschiedlichen Bedarfen regionaler Ausbildungsmärkte, Bereitstellung eines attraktiven Angebots für Familien, Verbesserung der Willkommenskultur

Abschnitt 6 Bildung und Qualifizierung: Wissensvernetzung für die berufliche Erstausbildung, Abstimmung von allgemeiner und beruflicher Ausbildung, aktives Berufe- und Regionsma-nagement, Förderung überbetrieblicher Fortbildung von KMU, Sensibilisierung von KMU und Beschäftigte für die Herausforderungen des demografischen Wandels sowie des wachsen-den Bedarfs nach qualifizierten Beschäftigten, Maßnahmen zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen, Stärkung und Ausbau von außerschulischen Lernorten, Förderung von Ein-richtungen zur Unterstützung bei Problemen im Übergang von der Schule in den Beruf

Abschnitt 9 Soziale Innovation und Daseinsvorsorge: Schaffung einer Willkommenskultur für Zuwanderer aus dem Aus- und Inland, Einsatz von Sozialraummanagern für Aktivierungs-programme, Förderung des freiwilligen Engagements, Nachbarschaftsinitiativen etc., Ent-wicklung kommunaler und regionaler Konzepte zur Zusammenarbeit von Akteuren im Be-reich des Gesundheitswesens, Projekte zur Selbsthilfe und Selbstorganisation älterer Men-schen, Ausbau des ehrenamtlichen Engagements, Bürgernetzwerke, nachbarschaftliche Unterstützungsnetzwerke, Schutz und Entwicklung flächendeckender Nahversorgungsstruk-turen, Aufbau von generationsübergreifenden Familienzentren als tragendes Zentrum der Dorf-/Kommunalstruktur, Ambulantisierung von Betreuungsangeboten

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SMART-Ziele

Fachkräftemangel durch das Zusammenwirken von Betrieben, Bildungseinrichtungen und Vereine und Verbände entgegen wirken

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Mindestens 3 Veranstal-tungen oder Aktivitäten zur Vermittlung von Ausbil-dungsplätzen oder Prakti-ka, an denen insgesamt mindestens 60 Betrie-be/Organisationen mitwir-ken

Anzahl Veranstaltun-gen/Aktivitäten

Anzahl mitwirkender Orga-nisationen

2 Veranstaltungen/Aktivitäten

3 Veranstaltungen/Aktivitäten

2017

2020

Mindestens 1 Projekt zur Gewinnung von Kräften in den Pflegeberufen umset-zen

Anzahl Projekte 1 2020

Entwickeln und Durchfüh-ren von mindestens 1 Ausbildungsgang für histo-rische Gewerke in Zu-sammenarbeit mit mindes-tens 3 weiteren Regionen und mindestens 20 Teil-nehmer/-innen

Anzahl Veranstaltungen

Anzahl mitwirkender Orga-nisationen

Anzahl Teilnehmer/-innen

1 Ausbildungsgang

3 Regionen

Vier mitwirkende Organisationen

2020

Die Grundversorgung insbesondere in den Bauerschaften verbessern

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Die Grundversorgung in 10 Orten durch neue Angebo-te verbessern

Anzahl besser versorgter Ortschaften

5

10

2017

2021

Gesundheitsangebote entwickeln und vernetzen

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Mindestens 5 Angebote schaffen

Anzahl neuer Angebote 5 2021

Mindestens 1 Vernet-zungsinstrument von An-geboten schaffen, darin mindestens 50 Angebote vernetzen

Anzahl Vernetzungsin-strumente

Anzahl vernetzter Angebo-te

1 Instrument

50 Angebote

2018

Den Zusammenhalt der Bevölkerung stärken

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Mindestens 5 Veranstal-tungen für Ortsbürgerver-eine durchführen

Anzahl von Veranstaltun-gen

Anzahl teilnehmender Organisationen

2 Veranstaltungen

5 Veranstaltungen

20 Organisationen

50 Organisationen

2017

2020

2017

2020

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mindestens 10 Aktivitäten, die der Inklusion dienen, umsetzen

Anzahl Aktivitäten

Anzahl mitwirkender Orga-nisationen

5 Aktivitäten

10 Organisationen

2017

2020

Schaffung eines Dachver-bands der Ortsbürgerver-eine mit mindestens 60 % aller OBV

Dachverband eingerichtet

Anzahl teilnehmender Organisationen

60 % 2020

Mindestens 5 Projekte umsetzen, die von Orts-bürgervereinen einge-bracht werden

Anzahl Projekte 5 2021

6.5.4 Handlungsfeld 4: Ortsentwicklung

a) Möglichkeiten zur Vermeidung von Flächenverbrauch durch die Zusammenarbeit von Kommunen identifizieren und nutzen

b) Orte in die Landschaft einbinden und regionstypische Kultur erhalten und stärken c) Die Infrastruktur unter Mitwirkung der Bevölkerung an die sich wandelnden Bedürf-

nisse anpassen d) Neue Wohnformen entwickeln

Begründung für das Handlungsfeld

Stärken: Starker Zusammenhalt der Bevölkerung, aktives Ehrenamt

Schwächen: Flächenknappheit, starke Flächennutzungskonflikte

Risiken: Verlust der Attraktivität der Region durch „gesichtslose Orte“ Überalterung der Bevölkerung, Verlust von sozialen Netzwerken und Tra-ditionen

Chancen: Erhalt von ehrenamtlichen Strukturen und sozialen Netzwerken durch die Stärkung der Ortsbürgervereine und der vorhandenen Netze

a) Möglichkeiten zur Vermeidung von Flächenverbrauch durch die Zusammenarbeit

von Kommunen identifizieren und nutzen

Die dynamische Entwicklung der Region in Verbindung mit einer hohen Bautätigkeit erfordert es, nach Verdichtungsmöglichkeiten und Möglichkeiten der Innenentwicklung zu suchen, um den Flächenverbrauch zu minimieren. Hierfür wollen sich die Kommunen in Zukunft bei der Siedlungsentwicklung stärker abstimmen. Es soll gemeinsam ein Kataster erarbeitet werden, das Baulücken erfasst und mehr Kenntnisse über die Nutzungsentwicklung vorhandener Gebäude ermöglicht. Es soll versucht werden, besser einzuschätzen, welche Gebäude oder Siedlungsteile in Zukunft für den Markt zur Verfügung stehen werden und ob und wie diese Kenntnisse für eine Innenentwicklung genutzt werden können. Hierbei steht die langfristige Entwicklung im Mittelpunkt, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass die hohe Nach-frage sich über viele Jahre hinaus gleichbleibend bestehen bleiben wird. Insbesondere, wenn die geburtenstarken Jahrgänge ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr nutzen werden, müssen die Kommunen eine Strategie für eine sinnvolle Nutzung der Gebäude bereithalten. Eine Verdichtung der Bebauung beispielsweise durch Bebauung von Hintergrundstücken wird sich auf Verkehrsaufkommen oder andere Aspekte der Infrastruktur und Versorgung auswirken. Diese Fragen sollen anhand von modellhaften Untersuchungen bearbeitet wer-den.

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b) Orte in die Landschaft einbinden und regionstypische Kultur erhalten und stärken

In den vergangenen Jahren hat sich das Gesicht vieler Orte aufgrund der hohen Bautätigkeit stark verändert. Historische Gebäude sind seltener geworden und haben im Ortsbild an Be-deutung verloren. In den Siedlungen wird wenig Rücksicht auf regionale Baukultur genom-men, es ist vielerorts ein Sammelsurium an verschiedenen Baustilen entstanden, die in ihrer Gesamtheit zu einem zunehmenden Identitätsverlust führt.

Dieser Entwicklung soll entgegengewirkt werden. Dafür soll für den Wert der regionalen Baukultur in Form von Forschung, Information und Öffentlichkeitsarbeit sensibilisiert werden. Es sollen Elemente der regionalen Baukultur identifiziert und untersucht werden. Dazu sollen u.a. Materialien, Baustile, Proportionen und Aufteilung der Gebäude, Strukturen wie Gärten, Hecken und Zäune etc. einbezogen werden. Aus den Kenntnissen über die regionale Bau-kultur sollen Methoden und Formen der Sensibilisierung von Architektinnen und Architekten und Personen die bauen wollen, sowie Ideen und Hinweise für die Verbindung und Integrati-on historischer Baukultur in neue Baukultur entwickelt werden. Mitarbeiter/- innen der Bau-ämter, Architektinnen und Architekten, Studierende und Lehrende einer Fachhochschule, Denkmalschutz, Heimatvereine und andere Organisationen sollen in die Aktivitäten einbezo-gen werden, damit nicht nur eine Konzeption entsteht, sondern die Menschen sich aktiv an deren Umsetzung beteiligen.

Ein weiterer Beitrag zum Erhalt der Baukultur soll geleistet werden, indem der Erhalt histori-scher Gebäude und deren Umgebung unterstützt wird. Über bestehende historische Gebäu-de soll informiert werden, insbesondere, wenn diese auch für den Tourismus oder zur Dar-stellung der Landschaftsentwicklung in der Region von Interesse sein könnten.

Hausbesitzer sollen besser über die Erfordernisse mit dem Umgang alter Gebäude informiert werden, damit sie ggf. in der Lage sind zu beurteilen, welche Handwerker für Arbeiten an-gemessen qualifiziert sind und wie sie die Gebäude fachgerecht erhalten können.

Um die Ortschaften stärker mit der regionalen Kultur zu verbinden, sollen sie stärker thema-tisch gestaltet werden. Dies kann durch Bepflanzung, die Anlage von Gärten oder andere Maßnahmen erreicht werden. Dabei soll stärker deutlich werden, dass die Orte sich in einer Baumschulregion befinden. Auch das Thema Gesundheit kann hier als Leitthema aufgegrif-fen werden.

c) Die Infrastruktur unter Mitwirkung der Bevölkerung an die sich wandelnden Be-dürfnisse anpassen

Um die Bedarfe vor Ort genauer erheben zu können, wurden stellenweise schon Befragun-gen der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Dieses Instrument soll in Zukunft verstärkt angewendet werden. Dabei sollen einerseits schriftliche Befragungen durchgeführt werden, andererseits kann es sinnvoll sein, mit dem Menschen Ortsbegehungen durchzuführen, um genauer zu erheben, was erforderlich ist, und was nicht.

Mit dem Trend der Alterung der Bevölkerung in der Region wird es immer wichtiger, Räume barrierefrei zu gestalten. Bisher wurden neue Gebäude barrierefrei gestaltet. In älteren Ge-bäuden oder auch im öffentlichen Raum gibt es dennoch zahlreiche Barrieren wie Bordstein-kanten, Treppen, enge Eingänge etc. Es soll ermöglicht werden, dass unter Beteiligung von Selbsthilfegruppen oder Beiräten Ortsbegehungen durchgeführt werden, die eine detaillierte Bestandsaufnahme durchführen und Barrieren auflisten, die beseitigt werden müssen. Dabei soll es nicht nur um Barrieren für Gehbehinderte oder Menschen mit Kinderwagen etc. ge-hen, sondern auch um andere Barrieren, die die Teilhabe von Menschen am gesellschaftli-chen Leben einschränken. Kleinere bauliche Maßnahmen oder Investitionen, die aufgrund der Ortsbegehungen vorgeschlagen werden, sollen auch über LEADER gefördert werden. Für größere, kostenaufwändigere Maßnahmen sollen andere Programme herangezogen werden.

Im Rahmen dieses Handlungsfeldes sollen auch kleinere Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit umgesetzt werden.

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In Wohngebieten, in denen sich die Zusammensetzung der Bevölkerung in den vergangenen Jahren deutlich geändert hat, sollen beispielsweise auch Spielplätze zu Mehrgenerationen-plätzen umgestaltet werden können. In Bauerschaften und Neubaugebieten sollen Treffpunk-te eingerichtet werden. Dabei kann es sich um kleine Sitzgruppen aber auch um Häuser der Begegnung oder sonstige Einrichtungen handeln, die dazu beitragen, dass sich Menschen neu kennenlernen, sich treffen und den sozialen Zusammenhalt stärken. Auch diese Aktivitä-ten sollen in den Orten über die Ortsbürgervereine vermittelt werden. Sie sollen genutzt wer-den, um auch Menschen, die in den Vereinen noch nicht organisiert sind, für eine Mitarbeit zu gewinnen.

d) Neue Wohnformen entwickeln

Mit der Veränderung in der sozialen Zusammensetzung der Gesellschaft wird es erforderlich werden, neue Wohnformen zu entwickeln. Alleinstehende Menschen und ältere Paare insbe-sondere in den Bauerschaften werden nicht immer in ihren oft zu großen und nicht immer barrierefreien, zum Teil abgelegenen Häusern verbleiben können, obwohl dies wahrschein-lich deren Wunsch ist.

Für die Generation der heute über Siebzigjährigen wird eine geringere Bereitschaft gesehen, den eigenen Wohnsitz gegen eine andere Wohnform auszutauschen; bei den heute Sechzig-jährigen wird diese Bereitschaft höher eingeschätzt. Um dieses Potenzial jedoch realistischer erheben zu können, soll es den Akteurinnen ermöglicht werden, entsprechende Befragungen durchzuführen.

Bisher haben sich sehr viele ältere Menschen nicht auf die Zeit vorbereitet, in der sie ggf. hilfsbedürftig sind und Unterstützung über die Nachbarschaftshilfe hinaus benötigen.

Deshalb soll das Informationsangebot über neue Wohnformen verbessert werden. Es sollen mehr Informationen über finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen, über Erfahrungen mit dem Miteinander sowie über Pflege- und Betreuungsangebote aufbereitet und vermittelt werden. Außerdem sollen Projekte unterstützt werden, die Möglichkeiten für neue Wohnfor-men auf dem Land entwickeln. Dabei sollen die Entwicklungskosten durch LEADER verrin-gert werden. Kleine bauliche Maßnahmen sollen gefördert werden. Größere Maßnahmen müssen durch andere Programme finanziert werden.

Übereinstimmung mit der RHS Weser-Ems

Dieses Handlungsfeld leistet Beiträge zu folgenden Abschnitten der RHS:

Abschnitt 4 Wirtschaft und Arbeit: Bereitstellung eines attraktiven Angebots für Familien wie regionale und nachhaltige Versorgungsstrukturen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Verbes-serung der Willkommenskultur

Abschnitt 6 Bildung und Qualifizierung: Maßnahmen zur Inklusion von Menschen mit Behin-derungen

Abschnitt 8 Natur und Umwelt: Vorhaben zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, insbe-sondere Leerstandsmanagement, Nutzung von Baulücken

Abschnitt 9 Soziale Innovation und Daseinsvorsorge: Schaffung einer Willkommenskultur für Zuwanderer aus dem Aus- und Inland, etc., Entwicklung kommunaler und regionaler Kon-zepte zur Zusammenarbeit von Akteuren im Bereich des Gesundheitswesens, Schaffung von Angeboten für neue Wohnbedarfe, Barrierefreiheit öffentlicher Einrichtungen, Projekte zur Selbsthilfe und Selbstorganisation älterer Menschen, Ausbau des ehrenamtlichen Engage-ments, Bürgernetzwerke, nachbarschaftliche Unterstützungsnetzwerke, Schutz und Entwick-lung flächendeckender Nahversorgungsstrukturen, Bestandsanalysen, Leerstände, Baual-tersklassen, Baulücken, Hinterliegergrundstücke

Abschnitt 10 Kultur: Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zur Erhaltung des Kul-turerbes

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SMART-Ziele

Möglichkeiten zur Vermeidung von Flächenverbrauch durch die Zusammenarbeit von Kommunen identifizieren und nutzen

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

1 Untersuchung zur Bebau-ungsverdichtung

Anzahl Untersuchungen 1 2020

Orte in die Landschaft einbinden und regionstypische Kultur erhalten und stärken

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

1Untersuchung Baukultur zur Vorbereitung eines Baukulturkonzepts

Anzahl Untersuchung 1 2018

2 Erhaltungsmaßnahmen für historische Gebäude

Anzahl erhaltener Gebäu-de

2 2020

2 Informationsveranstaltun-gen für Hausbesitzer/-innen

Anzahl Veranstaltungen

Anzahl teiln. Hausbesit-zer(-innen

1

1

10

20

2016

2017

2016

2017

Die Infrastruktur unter Mitwirkung der Bevölkerung an die sich wandelnden Bedürf-nisse anpassen

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

5 Projekte zur Anpassung von Strukturen an die ver-änderten Bedürfnisse unter Beteiligung von 10 Vereinen und Verbänden umsetzen

Anzahl Projekte

Anzahl beteiligter Organi-sationen

2

4

5

3

7

10

2017

2019

2020

2017

2019

2020

Neue Wohnformen entwickeln

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Mindestens 1 Konzept für neue Wohnformen entwi-ckeln

Anzahl Konzepte 1 2020

4 Informationsveranstaltun-gen zu den Themen im Handlungsfeld umsetzen und damit mindestens 80 Personen erreichen

Anzahl Veranstaltungen

Anzahl Teilnehmer/-innen

1

2

3

4

20 TN

40 TN

60 TN

80 TN

2016

2017

2018

2019

2016

2017

2018

2019

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6.6 Gewichtung der Handlungsfelder

Das Handlungsfeld „Landschaft, Umwelt, Klimaschutz“ erhält die höchste Priorität und wird mit den meisten Mitteln ausgestattet. Die Priorität wird hier gesetzt, weil im Rahmen dieses Handlungsfeldes Maßnahmen zum Abbau der größten Risiken umgesetzt werden. Es wer-den Grundlagen für die Lebensqualität und die Tourismusentwicklung gelegt, und damit eine wichtige Chance genutzt. Auch der Klimaschutz ist nicht nur für die Region selbst von hoher Bedeutung, sondern es wird ein Beitrag zur Sicherung der Lebensgrundlagen der Menschen insgesamt geleistet. Innerhalb des Handlungsfeldes gibt es eine weitere Schwerpunktbildung bei den Fließgewässern. Die Erarbeitung von Gewässerentwicklungsplanungen sollen mit 80 % gefördert werden.

An zweiter Stelle steht die Tourismusentwicklung, weil gerade in diesem Bereich mit dem Instrument LEADER und überschaubaren Mitteln viel erreicht werden kann. Auch für dieses Handlungsfeld ist ein beträchtlicher Teil der Mittel vorgesehen.

Danach folgen die Handlungsfelder Demografie und Ortsentwicklung, die eher gleichberech-tigt sind.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Strategie liegt als Querschnitt über alle Handlungsfelder ver-teilt. Mit dem Motto „Zusammerland“ soll die Vernetzung von Einrichtungen und Menschen und der Zusammenhalt von Menschen untereinander gestärkt werden. In allen Handlungs-feldern wird besonderes Gewicht darauf gelegt, dass entweder mehrere Kommunen oder Vereine und Gruppen von Menschen Projekte initiieren oder umsetzen. Deshalb sollen sol-che Projekte, die durch Vereine umgesetzt werden, eine angemessene Förderung erhalten.

6.7 Gender Aspekt

Der Gender Aspekt wird dadurch berücksichtigt, dass dies in der Satzung der LAG verankert ist. 60% der stimmberechtigten LAG-Mitglieder sind weiblich. Auch über die Bewertung von Projekten durch die Auswahlkriterien wird der Gender-Aspekt geprüft.

Im ersten Handlungsfeld, das den Schwerpunkt des Entwicklungskonzepts für die Region „Parklandschaft Ammerland“ darstellt, geht es vorwiegend um die Landschaft, Artenschutz und Klimaschutz. Diese sind zunächst einmal genderneutral.

Der Ausbau des Tourismus in der Region fördert Einkommensmöglichkeiten von Frauen, da diese in diesem Wirtschaftszweig besonders aktiv sind. Viele Touristinfos sind mit Frauen besetzt, viele Parks und Gärten werden aktiv von Frauen betrieben. Auch im Bereich der Gästeführungen und im Gesundheitssektor sind Frauen aktiv und erhalten in ihren Tätigkei-ten durch das LEADER-Programm Unterstützung.

6.8 Integrativer Charakter/Verbindungen zwischen den Handlungsfeldern, Partner-schaften zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor sowie zwischen Akteu-ren des öffentlichen Sektors

6.8.1 Verbindungen zwischen den Handlungsfeldern

Ein integrierter Ansatz liegt in diesem Konzept für die Region „Parklandschaft Ammerland“ vor, weil in allen Handlungsfeldern verschiedenste Akteure an der Konzeptentwicklung betei-ligt waren und an der Umsetzung ebenfalls beteiligt sein werden. Beispielsweise werden Landwirte, Baumschulen und private Gartenbesitzer in die Entwicklung des Tourismus ein-bezogen, ebenso wie Gastronomen, Hoteliers und Touristiker.

Auch im Handlungsfeld „Landschaft, Umwelt, Klimaschutz“ wirken verschiedene Akteure wie beispielsweise, Landwirte, private Grundbesitzer, Wasser- und Bodenverbände, Jägerschaf-ten, Schulen, Jugendgruppen, Agenda 21-Gruppen, Baumschulen, Umweltgruppen und Bil-dungseinrichtungen etc. mit den Kommunen zusammen.

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Im Handlungsfeld „Demografie“ werden Einrichtungen des Gesundheitswesens einbezogen, der Wirtschaft, Bildungseinrichtungen, Handwerk, Ortsbürgervereine, Selbsthilfegruppen etc.. Dies trifft auch für das Handlungsfeld „Ortsentwicklung“ zu.

Das Handlungsfeld „Landschaft, Umwelt, Klimaschutz“ ist die Basis für das Handlungsfeld „Tourismus“, da der Erhalt der Landschaft eng mit der Erlebbarkeit verbunden ist.

Mit dem Handlungsfeld „Ortsentwicklung“ ist Handlungsfeld „Landschaft, Umwelt, Klima-schutz“ eng verbunden, weil in beiden Bereichen der Flächendruck eine Rolle spielt und mi-nimiert werden soll.

Das Handlungsfeld „Tourismus“ trägt zum Erhalt der Parklandschaft gemäß Handlungsfeld „Landschaft, Umwelt, Klimaschutz“ bei, weil das wirtschaftliche Interesse die Bereitschaft stärkt, die Parklandschaft zu erhalten.

Das Handlungsfeld „Tourismus“ ist stark mit dem Handlungsfeld „Demografie“ verknüpft, weil Themen wie Gesundheit, Inklusion und Barrierefreiheit und Gartenkultur beide berühren.

Zwischen „Tourismus“ und dem Handlungsfeld „Ortsentwicklung“ gibt es eine Verbindung da die Baukultur und regionale Kultur für die Attraktivität der Region eine wichtige Rolle spielen. Hier ist auch die Verbindung zum Handlungsfeld „Landschaft, Umwelt, Klimaschutz“.

Das Handlungsfeld „Demografie“ ist eng mit dem Handlungsfeld „Ortsentwicklung“ verknüpft, weil beide Handlungsfelder auf den demografischen Wandel und damit verbundene Folgen reagieren. Dies trifft auch für das Handlungsfeld „Tourismus“ zu.

In allen Handlungsfeldern geht es darum, Akteure stärker miteinander zu vernetzen, das Eh-renamt zu stärken und für die jeweils gegenseitigen Interessen und Bedarfe zu sensibilisie-ren.

Die folgende Übersicht zeigt die Beziehungen der Handlungsfelder zu den Entwicklungszie-len. Auch dadurch lassen sich Beziehungen der Handlungsfelder zueinander erkennen.

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Abb. 7: Verbindungen zwischen Handlungsfeldzielen und Entwicklungszielen

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Ziele Handlungsfelder

Handlungsfeld 1:

Wesentl iche Elemente der Parklandschaft erhalten und entwickeln

Flächen für die Entwicklung von Landschaft, Umwelt und Kl imaschutz

finden und entwickeln

Zum Kl imaschutz bei tragen

Das Ehrenamt im Rahmen von Arten- Kl imschutz und

Landschaftsentwicklung s tärken

Für den Wert und die Bedeutung von Landschaft, Arten- und

Kl imaschutz sens ibi l i s ieren

Handlungsfeld 2:

Die Parklandschaft durch entschleunigte Angebote erlebbar machen

Die Gartenkultur entwickeln und aufwerten

Gesundheitstourismus in Zusammenarbeit mit Leis tungsträgern,

Vereinen und Verbänden entwickeln

Akteure und Leis tungsträger bei der Entwicklung eines barrierefreien

Tourismus einbinden

Akteure und Angebote für gemeinsames Marketing vernetzen

Handlungsfeld 3:

Dem Fachkräftemangel durch das Zusammenwirken von Betrieben,

Bi ldungseinrichtungen, und Vereinen und Verbänden entgegen

wirken

Gesundheitsangebote entwickeln

Die Grundversorgung insbesondere in den Bauerschften verbessern

Den Zusammenhalt der Bevölkerung s tärken

Handlungsfeld 4:

Orte in die Landschaft einbinden und regionstypische Kultur

erhalten und s tärken

Mögl ichkeiten zur Vermeidung von Flächenverbrauch durch die

Zusammenarbeit von Kommunen identi fi zieren

Die Infrastruktur unter Mitwirkung der Bevölkerung an die s ich

wandelnden Bedürfnisse anpassen

Neue Wohnformen eintwickeln

Sch

we

rpu

nkt

de

r St

rate

gieLandschaft, Umwelt, Klimaschutz

Tourismus

Demografie

Ortsentwicklung

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6.8.2 Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor sowie zwi-schen Akteuren des öffentlichen Sektors

Das Motto der Region lautet „Zusammerland“. In allen Handlungsfeldern werden Aktivitäten mit dem Ziel verbunden, den Zusammenhalt in der Region zu stärken. Deshalb haben stets solche Projekte Vorrang, bei denen mehrere Partner beteiligt sind.

Im Finanzierungskonzept sind 60 % der Mittel für Gemeinschaftsprojekte vorgesehen, das bedeutet, dass entweder mehrere Kommunen sich an einem Projekt beteiligen oder mehrere Vereine und Verbände oder eine wahrnehmbare Zahl von Bürgerinnen und Bürgern beteiligt sind.

Darüber hinaus sollen Projekte der Ortsbürgervereine eine wichtige Rolle spielen.

Die Kommunen haben eingewilligt, ausreichende Mittel für private Antragsteller und für die Kofinanzierung von Projekten Privater bereitzustellen. Es ist vorgesehen, dass auch bei Pro-jekten der Kommunen Vereine, Bürgerinnen und Bürger aktiv einbezogen werden.

6.9 Innovativer Charakter

Bisher wurde in der Region noch nicht mit der LEADER–Methode gearbeitet. Insofern liegt hier grundlegend eine Innovation vor.

Projekte werden nach ihrem Innovationsgehalt bei der Auswahl von Vorhaben bewertet. In-novative Projekte haben gegenüber weniger innovativen Projekten Vorrang.

Durch das Motto „Zusammerland“ wird eine neue Qualität der Zusammenarbeit und Vernet-zung in vielen Bereichen angestrebt.

Diese neue Qualität findet auch im regionalen Kofinanzierungstopf sowie im Zusatztopf „Zusammerland“ seinen Ausdruck. Der Zusatztopf ist für die Region „Parklandschaft Ammer-land“ ganz neu und kann ggf. auch für andere LAG ein Modell sein.

Den Handlungsfeldern sind verschiedene innovative Ansätze zu entnehmen, hier werden nur einige Beispiele genannt: Bisher hat die Region noch nicht auf systematische Weise ihre Angebote im Tourismus vernetzt. Es wird eine neue Qualität und Intensität der Vernetzung angestrebt. Die Gründung eines Dachverbands aller Ortsbürgervereine wird eine ganz neue Qualität der Zusammenarbeit erwirken. Im Rahmen des ILEK wurden erste Ansätze zur Ent-wicklung eines Angebotes für Spaziergänger und Wanderer begonnen. Mit LEADER soll hier ein neues Angebot entwickelt werden, das erstmals auch den Anforderungen zur Zertifizie-rung durch den Deutschen Wanderverband entspricht. Auch die Entwicklung von dezentra-len Angeboten in den Bauerschaften wird erstmalig durch LEADER in der geplanten Intensi-tät ermöglicht.

6.10 Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist ein zentrales Thema und eine bedeutende Zielsetzung im Entwicklungs-konzept. Es spielt in drei Handlungsfeldern eine wichtige Rolle und wird im Handlungsfeld Tourismus als explizite Zielsetzung formuliert. In der Satzung der LAG Art. 3 Absatz 8 wird als Aufgabe der LAG die Beachtung der Barrierefreiheit im Sinne eines gleichberechtigten Zugangs zur physischen Umwelt gemäß Art. 9 (Zugänglichkeit) des Übereinkommens der Vereinigten Nationen vom 13.12. 2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, dem Prinzip des Gender Mainstreaming und dem Grundsatz der Antidiskriminierung gere-gelt. Außerdem ist Barrierefreiheit ein Bewertungskriterium zur Auswahl von Projekten (In-klusion).

6.11 Antidiskriminierung

Das Motto „Zusammerland“ impliziert, dass möglichst alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben sollen. Die Handlungsfelder „Demografie“ und „Ortsgestaltung“ aber auch „Tourismus“ verfolgen mit verschiedenen Maßnahmen explizit dieses Ziel. In den Projek-

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tauswahlkriterien wird festgelegt, dass Projekte keine Benachteiligung von Personen oder Teilen der Bevölkerung zur Folge haben dürfen.

6.12 Kooperationsbereitschaft/Kooperationsprojekte

Die LAG und die Region „Parklandschaft Ammerland“ arbeitet unter dem Motto „Zusammer-land“. Dies bringt zum Ausdruck, dass sowohl innerhalb der Region wie auch mit anderen Regionen Kooperationen als wichtig erachtet und angestrebt werden.

Im Rahmen der Handlungsfelder „Landschaft, Natur, Umwelt“ (Landschaftsinformationszent-rum) „Demografie“ (Handwerkerausbildung), „Tourismus“ (Tour de Flur) wurde je ein Koope-rationsprojekt in der Region „Parklandschaft Ammerland“ vorbereitet und Kooperationsparter gesucht und identifiziert. Die entsprechenden Zusagen der anderen Regionen bzw. Organi-sationen sind im Anhang beigefügt.

10 % der Mittel für Projekte sind für Kooperationen vorgesehen (vgl. Finanzierung).

Darüber hinaus plant die LAG, sich mit anderen LAG über die jeweilige Arbeit auszutau-schen. Die Regionalmanagements anderer LAG sollen eingeladen werden, Problemstellun-gen und Lösungen gemeinsam zu besprechen.

International soll eine Kooperation mit einer LAG in Polen aufgebaut werden. Dabei ist an die Region Wspolnie dla Przyszlosci gedacht. Es bietet sich, an, Kooperationsprojekte zur Aus-bildung im landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Sektor zu entwickeln, da Kontakte zwi-schen einer berufsbildenden Schule in Pleszew und der DEULA in Westerstede bestehen.

Darüber hinaus ist die Region bereit und interessiert, sich an weiteren Kooperationen zu be-teiligen.

7 Aktionsplan

7.1 Vorbemerkung zum Aktionsplan

Bei der folgenden Planung wird davon ausgegangen, dass spätestens im April 2015 die Auswahl der LEADER-Gebiete erfolgt ist. Sollte sich dieser Termin verschieben, muss der Aktionsplan entsprechend angepasst werden. Einige Aktivitäten lassen sich terminlich nicht festlegen, da unklar ist, wann beispielsweise Projekte umgesetzt oder Kontakte entwickelt werden können.

7.2 Zielsetzungen des Aktionsplans

Das Know-how der LAG verbessern

Alle LAG-Mitglieder sind gut vernetzt und fachlich für ihr Thema qualifiziert. Sie kennen je-doch die LEADER-Methode noch nicht gut, weil die Region sich erstmalig bewirbt. Es ist er-forderlich, die LAG-Mitglieder über verschiedene Bereiche im Rahmen von LEADER fortzu-bilden. Dies soll dadurch geschehen, dass Mitglieder gewonnen werden, an Angeboten der DVS teilzunehmen. Darüber hinaus sollen aber auch Qualifizierungsmöglichkeiten vor Ort entwickelt werden. Ggf. sind hier auch Kooperationen mit benachbarten LAG möglich.

Arbeitsstrukturen aufbauen, Geschäftsstelle und ein Regionalmanagement einrichten

Es soll bei der Stadt Westerstede eine Geschäftsstelle mit einer halben Personalstelle einge-richtet werden. Hier wird es voraussichtlich erforderlich sein, dass sich das Personal anfangs eng mit dem ArL (Amt für regionale Landesentwicklung) abstimmt, um einen guten Informati-onsaustausch zu sichern. Ggf. wird eine Ersteinweisung der Geschäftsstelle im Umgang mit LEADER und den entsprechenden Verwaltungsaktivitäten und Anforderungen erforderlich sein. Auch die Kontakte zu anderen Stellen wie ML, DVS etc. müssen etabliert werden.

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Darüber hinaus soll ggf. ein professionelles Büro für das Regionalmanagement über eine Ausschreibung gewonnen werden. Sowohl die Geschäftsstelle wie das Regionalmanage-ment sollen so frühzeitig wie möglich etabliert werden, u.a. um die bisher eingebundenen Akteure weiterhin zu informieren und zu motivieren.

Potenzielle Projektträger und die Bevölkerung informieren

Sobald die Region als LEADER-Region ausgewählt wurde, soll möglichst breit über die Ziele des Entwicklungskonzepts und die Möglichkeiten der Projektförderung informiert werden.

Dafür sollen Veranstaltungen, Pressemitteilungen und Medien genutzt werden. Beispielswei-se sollen der Niedersachsentag des Heimatbundes oder die RHODO 2018 in Betracht gezo-gen werden.

Es sollen Infopunkte eingerichtet werden, beispielsweise in den Foyers der Gemeinden oder an exponierten Stellen wie im Park der Gärten, in den Privatgärten, die Gäste empfangen etc.. Dort sollen Flyer und Broschüren ausgelegt werden.

Darüber hinaus sollen in regelmäßigen Abständen und kontinuierlich Informationen bei-spielsweise über eine vernetzte Website erfolgen.

Bekanntheitsgrad von LEADER und der LAG mit ihrem Motto „Zusammerland“ erhö-hen

Um den Bekanntheitsgrad von LEADER und die LAG in der Region zu erhöhen, sollen ein-zelne Mitglieder oder zwei bis drei Personen mit einem Interview in der Presse vorgestellt werden. Dies soll nach und nach geschehen und auf den jeweiligen LAG-Sitzungen vorab besprochen und geplant werden. Auch diese Aktivität kann noch nicht genau zeitlich festge-legt werden.

Das Motto „Zusammerland“ und die LAG sollen in der Region durch verschiedene Werbeak-tionen bekannt gemacht werden. Es soll gleichzeitig dazu beigetragen werden, dass die Verwendung von Plastiktüten nach und nach vermieden wird. Die LAG wird Einzelhändlern sowie Bürgerinnen und Bürgern, die dazu bereit sind, auf Plastiktüten zu verzichten, Papier-tüten mit dem Aufdruck „Zusammerland“ und dem LEADER- Logo zur Verfügung stellen. Dies wäre auch in Form von Jutebeuteln oder anderen Behältern denkbar. Bevor die Aktion umgesetzt wird, wird geprüft, ob wettbewerbsrechtliche Fragen berührt werden und in wel-cher Form sich die Aktion umsetzen lässt.

Motivation von Akteuren, Transparenz schaffen

Durch den Beteiligungsprozess für die Entwicklung des REK konnten viele Menschen moti-viert werden. Dabei hat das Motto „Zusammerland“ eine wichtige Rolle gespielt. Rückmel-dung und Transparenz wurden als wichtige Elemente der Vorgehensweise positiv gesehen. Viele Vereine haben schon daran gearbeitet, Projekte zu entwickeln. Es wird von großer Be-deutung sein, den Kontakt zu diesen Personen weiterhin aufrecht zu erhalten, nach dem Stand der Arbeit zu fragen und schließlich Hinweise auf Fördermöglichkeiten zu geben. Die Unterstützung der Akteure durch das Regionalmanagement wird sehr wichtig sein, da sich viele Vereinsmitglieder nicht zutrauen, einen Projektantrag zu formulieren und viele Fragen haben. Die Qualität der Beratung durch das Regionalmanagement wird deshalb für die Moti-vation der Akteure ausschlaggebend sein.

Zusätzlich wird es wichtig sein, gute Projektideen zu veröffentlichen und Ideenträger dabei zu unterstützen, Mitstreiter/-innen zu finden. Dies wurde im Entwicklungsprozess des REK schon praktiziert. Dadurch lernten sich viele Akteure neu kennen und es entstanden Kontak-te zwischen Menschen aus verschiedenen Gemeinden, die ähnliche Projektideen hatten und diese nun gemeinsam weiter entwickeln.

Es sollen verschiedene Möglichkeiten genutzt werden, die besten Projekte öffentlich vorzu-stellen und zu prämieren.

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Vernetzung mit Arbeitskreisen

Verschiedene Mitglieder der LAG sind auch Mitglieder in Arbeitskreisen, die teilweise aus dem ILEK „Mittleres Ammerland“ entstanden sind, teilweise auf Kreisebene organisiert wer-den. Die ILEK-Arbeitskreise sollen erweitert werden und Teilnehmer/-innen auch aus Raste-de und Wiefelstede aufnehmen. Die LAG-Mitglieder und das Regionalmanagement sollen in den AK jeweils über die Arbeit der LAG berichten und umgekehrt. So wird ermöglicht, dass in den AK Projekte entwickelt werden, die zur Umsetzung der Strategie beitragen. Außerdem können so auch Organisationen gewonnen werden, sich an Projekten und Aktionen zu betei-ligen. Auf diese Weise kann zu ca. 12 Arbeitskreisen der Kontakt gepflegt werden. In der Regel treffen sich die Arbeitskreise zweimal jährlich. Einzelne treffen sich häufiger. Über den engen Kontakt von LAG-Mitgliedern wird die LAG selbst direkt besser vernetzt und kann mehr Know-how einfließen lassen.

Vernetzung in der Region

Es sind zahlreiche Projekte mit Beteiligung von Vereinen, Verbänden und der Bevölkerung geplant. Sofern es machbar ist, sollen LAG-Mitglieder die Projekte besuchen und ggf. an Aktionen teilnehmen (z.B. Pflanzaktionen, Messe der Ortsbürgervereine, Einweihungen von Spazier- und Wanderwegen, Ortsbegehungen zur Bestandsaufnahme von Barrieren etc.). Diese Aktivitäten können im Aktionsplan nicht zeitlich verortet werden.

Vernetzung mit anderen LAG

Um den Austausch mit anderen LAG zu ermöglichen, ist daran gedacht, die LAG, die vom ArL Oldenburg betreut werden, zu gemeinsamen Treffen einzuladen. Der Kontakt soll zu-nächst über und für die Regionalmanagements hergestellt werden, damit sich diese zu ver-schiedenen Fragen austauschen und ggf. gemeinsam Aktivitäten planen können.

Darüber hinaus sollen LAG-Mitglieder gewonnen werden, an Veranstaltungen der DVS teil-zunehmen, um mehr Know-how zum Thema LEADER aufzubauen bzw. über Möglichkeiten für Kooperationen informiert zu werden.

Kooperationen initiieren und umsetzen

Die LAG hat drei Kooperationsprojekte vorbereitet. Diese gilt es, im Detail mit den anderen Regionen gemeinsam zu planen und umzusetzen. Dabei soll mit der Handwerkerausbildung begonnen werden. An zweiter Stelle steht das Landschaftsinformationszentrum, danach soll die Tour de Flur umgesetzt werden.

Die eigene Arbeit reflektieren, ggf. die Entwicklungsstrategie fortschreiben und an-passen

Die LAG beabsichtigt, regelmäßig die eigene Arbeit und den Stand der Zielerreichung zu reflektieren. Dies soll gemäß den Methoden erfolgen, die im Leitfaden der DVS dargestellt sind. Sofern hierfür Fortbildungen angeboten werden, soll das Regionalmanagement daran teilnehmen.

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7.3 Zeitliche Einplanung

Vor den Sommerferien

Breite Information zur Auswahl der Region über die Medien (Presse, Internet, ggf. weitere wie lokale Rundfunksender). Am 9. Mai findet der Niedersachsentag des Nds. Heimatbundes in Westerstede statt. Sollte die Region ausgewählt werden, könnte ei-ne entsprechende Feier mit der LAG für die Veranstaltung vorbereitet werden

Durchführung mindestens einer LAG-Sitzung zur Information der LAG-Mitglieder und zur konkreten Planung des Jahresprogramms, falls möglich/erforderlich: Durchfüh-rung einer zweiten Sitzung zur Auswahl des Regionalmanagements

Einrichtung einer Geschäftsstelle, Einweisung Geschäftsstelle und ggf. REM

Ausschreibung/Auswahl Regionalmanagement, in Verbindung damit: Bestimmung Aufgabenspektrum des Regionalmanagements

Finanzplanung nach Vorgaben des Ministeriums und Abstimmungen mit ArL über Zusammenarbeit

Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen

Aktualisierung der Websites, damit Informationen für potenzielle Projektträger sowie für die Öffentlichkeit generell zur Verfügung stehen

Zu allen Aktivitäten sollen Presseartikel erscheinen

Ab September 2015

Informationsveranstaltung LEADER mit der Möglichkeit für Besucher, Fragen zu stel-len. Die Veranstaltung soll möglichst gemeinsam mit dem ArL erfolgen und breit über die konkreten Ziele und Möglichkeiten von LEADER informieren. Insbesondere soll verdeutlicht werden, wo Projektträger Rat und Information bekommen und auf welche terminlichen Vorgaben sie achten müssen. Es sollen alle eingeladen werden, die sich am Erarbeitungsprozess beteiligt haben.

Durchführung von mindestens zwei LAG-Sitzungen Mitte September 2015, Mitte De-zember 2015 (ggf. Auswahl Regionalmanagement, falls dies zeitlich vor den Ferien nicht möglich war, Auswahl erster Projekte)

Informationen in den Arbeitskreisen, die entweder vom Regionalmanagement oder auf Landkreisebene stattfinden, über aktuelle Möglichkeiten von LEADER

Planung erstes Kooperationsprojekt

Erstellung des ersten Jahresberichts

Bericht an politische Gremien der Kommunen

Detailplanung des Folgejahres

Presseartikel zu allen Aktivitäten

2016

Information in der Presse zu Fördermöglichkeiten aus LEADER

Durchführung mindestens einer LAG-Sitzung Mitte März vor den Osterferien

Planung zweites Kooperationsprojekt

Durchführung zwei weiterer LAG-Sitzungen jeweils im August und Dezember; je nach Abwicklungsstand von Projekten, Besichtigung von fertigen Projekten nach einer Sit-zung

Selbstevaluation der LAG-Mitglieder zur Bewertung der eigenen Arbeit und der Arbeit des Regionalmanagements/der Geschäftsstelle im Oktober

Einladung Regionalmanager zum Erfahrungsaustausch

Erstellung Jahresbericht

Bericht an politische Gremien der Kommunen

Presseartikel zu allen Aktivitäten

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2017

Information in der Presse zu Fördermöglichkeiten aus LEADER

Durchführung von mindestens drei LAG–Sitzungen, je nach Abwicklungsstand von Projekten, Besichtigung von fertigen Projekten nach einer Sitzung

Planung drittes Kooperationsprojekt

Selbstevaluation der LAG–Mitglieder zur Bewertung der eigenen Arbeit und der Ar-beit des Regionalmanagements/der Geschäftsstelle im Oktober

Einladung Regionalmanager zum Erfahrungsaustausch

Erstellung Jahresbericht

Bericht an politische Gremien der Kommunen

Presseartikel zu allen Aktivitäten

2018

Information in der Presse zu Fördermöglichkeiten aus LEADER

Selbstevaluation der LAG – Mitglieder zur Bewertung der eigenen Arbeit und der Ar-beit des Regionalmanagements/der Geschäftsstelle im Oktober

Aufgaben- und Vollzugskritik Regionalmanagement

Infoveranstaltung/Infostand auf der RHODO in Westerstede

Durchführung von mindestens drei LAG–Sitzungen, je nach Möglichkeit: Besichtigung von umgesetzten Projekten

Einladung Regionalmanager zum Erfahrungsaustausch

Bericht an politische Gremien der Kommunen

Erstellung Jahresbericht

Presseartikel zu allen Aktivitäten

2019

Durchführung von mindestens drei LAG–Sitzungen, je nach Abwicklungsstand von Projekten, Besichtigung von fertigen Projekten nach einer Sitzung

Durchführung eines Bilanzworkshops, Inhalte und Strategie in Verbindung mit einer Projektmesse

Durchführung Selbstevaluierung des Zeitraums bis Ende 2018

Einladung Regionalmanager zum Erfahrungsaustausch

Bericht an politische Gremien der Kommunen

Erstellung Jahresbericht

Presseartikel zu allen Aktivitäten

2020

Durchführung von mindestens drei LAG–Sitzungen, je nach Abwicklungsstand von Projekten, Besichtigung von fertigen Projekten nach einer Sitzung

Selbstevaluation der LAG – Mitglieder zur Bewertung der eigenen Arbeit und der Ar-beit des Regionalmanagements/der Geschäftsstelle im Oktober

Einladung Regionalmanager zum Erfahrungsaustausch

Bericht an politische Gremien der Kommunen

Erstellung Jahresbericht

Presseartikel zu allen Aktivitäten

2021

wie 2020, je nach Umsetzungsstand des REK und nach dem Stand vorhandener Mittel

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SMART-Ziele

Ziel: Das Know - How der LAG verbessern

Teilziele Indikatoren Zielgrößen Termin

Es nimmt eine zunehmende Anzahl von LAG-Mitgliedern an Fortbildungen teil

Anzahl Teilnehmer/-innen an Fortbildungen

3

6

10

Bis 2017

Bis 2019

Bis 2020

Ziel: Arbeitsstrukturen aufbauen, mit denen die LAG zufrieden ist

Eine funktionsfähige Ge-schäftsstelle besteht

Arbeitsfähigkeit Ge-schäftsstelle

Ende 2015

Ein Regionalmanagement ist beauftragt

Arbeitsfähiges REM Ende 2015

Die LAG-Mitglieder sind mit der Häufigkeit, Dauer und Qualität der LAG Sitzungen zufrieden und bewerten diese mindestens mit der Note 2,5 die Zufriedenheit nimmt zu

Zufriedenheitsergebnis Note 2,5

Note 2,3

Note 1, 5

2015

2016

2018

2020

2021

Die Häufigkeit der Sitzungen mit 3 LAG-Treffen pro Jahr wird von den Mitgliedern als angemessen bewertet

Zufriedenheitsergebnis Note 2 2015 - 2021

Die LAG beurteilt die Arbeit der Geschäftsstelle und des REM zunehmend positiv

Zufriedenheitsergebnis Note 2,5

Note 1,2

2015

2020

Ziele: Potenzielle Projektträger und Akteure ausreichend informieren, Bekanntheitsgrad von LEADER erhöhen

Die Anzahl von Akteuren, die sich an das Regionalma-nagement wenden, nimmt zu und gibt positive Rückmeldung

Anzahl beratener Akteure, Zufriedenheitsergebnis

10 Akteure

Danach 20 mind. Akteure

Note 2,5

Note 1,5

2015

2016 ff

2015

2020

Es sollen mindestens 5 Info-punkte eingerichtet werden

Anzahl Infopunkte 5 2016

Die Arbeitskreise werden mindestens einmal jährlich über die Arbeit der LAG infor-miert

Anzahl Informationsaktivi-täten

1 Jährlich ab 2015

Pro Jahr mindestens 10 Pres-seartikel

Anzahl Artikel 10 Jährlich

Ziel: Motivation von Akteuren, Transparenz schaffen

Informationen zum REK, zu Fördermöglichkeiten und Auswahlverfahren im Internet vorhanden

Website vorhanden 1 2015

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Die Anzahl von Akteuren, die sich an das Regionalma-nagement wenden, nimmt zu und gibt positive Rückmeldung

Anzahl beratener Akteure, Zufriedenheitsergebnis

10 Akteure

Danach 20 mind. Akteure

Note 2,5

Note 1,5

2015

2016 ff

2015

2020

Die LAG stellt sich auf Veran-staltungen in der Region vor

Anzahl Veranstaltungen 2 2018

Die Anzahl von Akteuren, die neue Kontakte geschlossen haben, nimmt zu

Anzahl von befragten Akteuren, die angeben, neue Kontakte geschlos-sen zu haben

10 %

15 %

20 %

2015

2018

2020

Die LAG berichtet jährlich an die politischen Gremien über den Stand der Arbeit

Anzahl Berichte 5- pro Kommune ein Be-richt

jährlich

Jährlich wird mindestens ein Projektträger besonders prä-miert oder hervorgehoben

Anzahl prämierter Projekte 1 jährlich

Ziele: Vernetzung

Die Mitglieder der Arbeitskrei-se beurteilen ihre Vernetzung mit der LAG und untereinan-der als gut

Zufriedenheitsergebnis Note gut Jährlich

Die LAG besucht jährlich 1 Projekt

Anzahl Projektbesuche 1 Jährlich

Die LAG tauscht sich mit min-desten 2 weiteren LAG aus

Anzahl Austausche 2 Ab 2016 jährlich

Die LAG führt mindestens 3 Kooperationsprojekte mit anderen LAG durch

Anmerkung: die LAG ist nicht Projektträger, daher gehört die Umsetzung zu den Zielen der Handlungsfelder

Anzahl Kooperationspro-jekte

1 Vorbereitung

1 Vorbereitung

1 Vorbereitung

(2 Umsetzungen)

(3 Umsetzungen)

2015

2016

2017

(2018)

(2020)

Ziel: die eigene Arbeit reflektieren und evaluieren

Die LAG führt jährlich 1 Evalu-ation zur eigenen Arbeit durch

Anzahl Selbstevaluationen 1 Ab 2016

Das REM erstellt jährlich 1 Bericht

Anzahl Berichte 1 Ab 2015

Die Arbeit des Regionalmana-gements wird positiv beurteilt

Aufgaben Vollzugskritik REM

Zufriedenheitsergebnis 2018

Die LAG führt 1 Bilanz-workshop mit einem mindes-tens befriedigenden Gesamt-ergebnis durch

Vollzug Bilanzworkshop Zufriedenheitsergebnis 2019

Die Arbeit des Regionalmana-gements wird von der LAG

Zufriedenheitsergebnis 2,5 2015

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zunehmend positiv bewertet, mindestens mit der Note 2,5

Besser als 2,5 Jährlich bis 2021

Das Regionalmanagement nimmt jährlich an mindestens 2 Veranstaltungen/Fort-bildungen teil

Anzahl Teilnahmen an Veranstaltungen

2 jährlich ab 2016

8 Einbindung der Bevölkerung

8.1 Identifizierung von Akteuren, die einzubinden sind

In der Lenkungsgruppe wurden die Bevölkerungsgruppen identifiziert, die ein Interesse an der Erarbeitung des Konzepts haben könnten. Dabei wurde auf das hohe Potenzial der Ver-eine und Verbände gesetzt. Diese wurden von den jeweiligen Bürgermeistern und der Bür-germeisterin offiziell direkt eingeladen. Mit verschiedenen Einrichtungen wurde abgestimmt, dass sie als Multiplikatoren wirken und die Einladungen an ihre Mitglieder weiterreichen.

Darüber hinaus wurden Experten identifiziert, die besonders betroffene Gruppen vertreten könnten. Hier wurde darauf geachtet, dass die Themenbereiche, die von der Lenkungsgrup-pe als wichtig erachtet wurden, berücksichtigt waren. Verschiedene Multiplikatoren verteilten die Einladungen dann zusätzlich an diverse Kreise weiter.

Die Mitarbeiter/-innen der Kommunen und Landkreise wurden ebenfalls eingebunden. Es fanden Gesprächsrunden in jeder Kommune und übergreifend mit Vertreter/-innen aus allen Kommunen statt. Mitarbeiter/-innen des Landkreises wurden ebenfalls eingebunden, um die Aktivitäten der Gemeinden mit denen des Landkreises abzustimmen.

Folgende Themen und „Expertengruppen“ wurden dabei identifiziert:

Baumschulsektor Bund deutscher Baumschulen: dieser informierte alle Betriebe über den Beteili-gungsprozess und lud zu den Auftaktveranstaltungen ein

Landwirtschaft Ammerländer Landvolkverband, Landwirtschaftskammer, Landfrauen

Gewässerentwicklung Wasserachten/Wasser- und Bodenverbände, NLWKN, Untere Naturschutzbe-hörde, Anglervereine, Arbeitskreis Naturschutz

Grundversorgung Handels- und Gewerbevereine, Bürgerbusverein, Ortsbürgervereine, Behinder-tenbeiräte, Tagesmütter

Gesundheit Arbeitskreis Gesundheitsförderung, Kreissportbund, Krankenkassen, Selbsthilfe-gruppen, Sportvereine

Natur, Umwelt, Klimaschutz BUND, NABU, Untere Naturschutzbehörde, Anglervereine, Jäger, Landwirte, Baumschulen, Ortsbürgervereine, Umweltbildungszentrum, Arbeitskreis Schul-gärten, Lokale Agenda 21-Gruppen, Naturschutzgemeinschaft Ammerland e.V.

Tourismus Arbeitskreis Tourismus, Arbeitskreis Parks und Gärten, Ammerland- Touristik , Arbeitskreis Wanderwege, Gästeführer/innen, DEHOGA, ADFC,

Bürgerbeteiligung/Ehrenamt Ortsbürgervereine sowie alle weiteren Vereine, Freiwilligenagentur Sozialverbände

Handwerk Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaften

Wirtschaft IHK, Unternehmerverbände, Gewerbe- und Handelsvereine, Arbeitskreis für Unternehmerfrauen, sowie weitere berufsständische Organisationen mit Sitz in der Region, Gewerkschaften, Arbeitsloseninititativen

Bildung In der Region ansässige Bildungseinrichtungen

Kirchen und karitative Organi-sationen

DRK, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Rotes Kreuz, AWO, Diakonisches Werk, alle Kirchengemeinden…

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Politik Alle Ratsmitglieder aller Gemeinden

Demografie Seniorenbeiräte, Familienservicebüros, Jugendbetreuer/innen

Träger öffentlicher Belange Kommunen, Mitarbeiter/-innen des Landkreises, Umweltbildungszentrum, Was-ser- und Bodenverbände, Förstereien etc.

Mit verschiedenen Akteuren wurden im Vorfeld Gespräche geführt, um Daten für die Be-standsaufnahme zu sammeln, für den Prozess zu sensibilisieren und das Vorgehen abzu-stimmen. Eine Übersicht über Gesprächstermine und Veranstaltungen befindet sich im An-hang.

8.2 Maßnahmen zur Information und Mobilisierung

Angesichts des kurzen Zeitraums, der aufgrund der Sommerferien zur Verfügung stand, wurde sehr früh (Juni/Juli 2014) ein Zeitplan festgelegt. Es wurden dann verschiedene Wege der Information und Mobilisierung gewählt:

1. Pressearbeit: Die Presse berichtete sehr aus-führlich und während des Beteiligungsprozes-ses anfangs fast täglich. Insgesamt wurden 22 Presseartikel veröffentlicht. Die erste offi-zielle Einladung über die Presse erschien am 18. 7. 2014. Darin wurden die Termine für die Auftaktveranstaltungen schon veröffentlicht. Direkt vor den jeweiligen Auftaktveranstaltun-gen wurde erneut über die Presse eingela-den. Nach den Veranstaltungen erschienen erneut Berichte. Die Kommunen veröffentlichten alle Termine mit den jeweiligen Ein-ladungen auch über ihre Websites. In den Foyers und Bürgerbüros der Kommunen wurden Plakate ausgehängt und Einladungen ausgelegt.

2. Anfang September fand in der Region eine internationale Summer School statt. Den 53 Studentinnen und Studenten mit ihren Professoren aus Japan, China, USA und verschiedenen europäischen Ländern wurden in Zusammenarbeit mit dem Regio-nalmanagement die Aufgabe gestellt, sich mit den Flächennutzungskonflikten aus der Sicht der verschiedenen relevanten Stakeholder aus der Region auseinanderzuset-zen. Aus der Region nahmen 22 Stakeholder aktiv an den Diskussionen teil, indem sie Vorträge hielten, Exkursionen begleiteten oder die angefertigten Landschaftsmo-delle mit den Studenten diskutierten. Hierdurch entstanden für den gesamten Ent-wicklungsprozess lehrreiche und anregende Hinweise, die eingearbeitet wurden. Die Presse berichtete sehr ausführlich. Bei den Auftaktveranstaltungen und in den Ar-beitskreisen wurden Ergebnisse der Summer School darstellt und diskutiert. Durch die Summer School erhielt die Region die Perspektive von außen.

3. Es wurden fünf Auftaktveranstaltungen angeboten und durchgeführt. Auf diesem Weg sollten für alle interessierten Personen mehrere Termine alternativ angeboten werden. Hatte eine Person an dem Termin, der in der eigenen Gemeinde vorgesehen war, keine Zeit, konnte sie in die Nachbargemeinde fahren. Außerdem wurden so lange Wege vermieden und es war möglich, ggf. auch mit dem Fahrrad zur Veran-staltung zu kommen (Weniger Energieverbrauch, Inklusion von Menschen, die nicht per Auto mobil sind). Dieses Angebot wurde angenommen. Verschiedene Bürgerin-nen und Bürger kamen zu den Veranstaltungen in den Nachbargemeinden. An den Auftaktveranstaltungen nahmen mindestens 420 Personen teil.

4. Die Einladungen wurden teilweise direkt an die Empfänger verschickt, teilweise über ein Schneeballsystem verteilt. Leiter/innen von bestehenden Arbeitskreisen wie Agenda 21, Ortsbürgervereine etc. verteilten die Einladungen an die jeweiligen Mit-glieder.

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Auch während und nach den Auftaktveranstaltungen wurden Informationen und Er-gebnisse über verschiedene Gruppen weiter verteilt. (Beispielsweise durch politische Parteien, die die Informationen bei Versammlungen vorstellten und diskutierten, wie auch bei Vereinen und Verbänden).

5. Es wurde eine Vielzahl von Expertengesprächen geführt. Dies war sinnvoll, da die Menschen in der Region das LEADER-Programm nicht kannten und wenig Erfahrun-gen mit ILE hatten. Die Organisationen, die vorher schon über ein Gespräch infor-miert wurden, waren eher interessiert, an den Workshops teilzunehmen. Insgesamt wurden über diese Expertengespräche ca. 160 Personen eingebunden.

6. Verschiedene schon bestehende Arbeitskreise wurden durch schriftliche Befragun-gen und Aufrufe eingebunden, wenn eine Einberufung des Arbeitskreises aufgrund der Ferientermine nicht rechtzeitig möglich war.

7. Schülerinnen und Schüler der Robert-Dannemann-Schule in Westerstede nahmen an der Auftaktveranstaltung teil. Sie führten im Unterricht eine SWOT-Analyse durch und bewerteten die SWOT im REK-Prozess gemeinsam mit allen anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen. So konnte auch die Sicht der Jugend einfließen.

8. Es wurden zahlreiche Arbeitskreise und mehrere Projektgruppen durchgeführt, um die jeweiligen Inhalte abzustimmen und zu entwickeln. Diese fanden teilweise ohne Mitwirken des beauftragten Büros statt.

9. Im Juli, sofort nach Eröffnung des Wettbewerbs, wurde die Lenkungsgruppe erwei-tert. Solange es um die Organisation von Abläufen ging, war die Lenkungsgruppe ak-tiv. Nach der ersten Informationsphase und den Arbeitsgruppen wurde im Oktober die LAG gebildet, damit alle weiteren inhaltlichen Entscheidungen auch von den WISO-Partnern mit getroffen werden konnten. Die LAG-Sitzungen wurden jeweils vorab in der Presse und auf den Internetseiten der Kommunen und der LAG bekannt gege-ben. Bis zur Fertigstellung des Konzepts fanden sechs Sitzungen zunächst mit der Lenkungsgruppe, dann kombiniert mit der LAG und dann als LAG - Sitzungen statt. Die Inhalte der Diskussionen zwischen den Arbeitskreisen und der LAG wurden je-weils wechselseitig vorgestellt. Alle Arbeitskreisteilnehmer/-innen erhielten jeweils schriftliche Ergebnisprotokolle.

10. Die Kommunen luden gleich zu Anfang alle Ratsmitglieder ein, an den Auftaktveran-staltungen und Arbeitskreisen teilzunehmen. Sie berichteten jeweils mehrfach in den Räten und Ausschüssen über den Stand der Arbeit. In einigen Kommunen wurde der Entwurf des REK allen Ratsmitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. In allen Kommu-nen wurde eine Zusammenfassung vorgelegt, um eine geeignete Grundlage für die Meinungsbildung bezüglich der Kofinanzierung zu haben.

160 Teilnehmer/-innen bei Expertenrunden und Informationsgesprächen vor der Auf-taktveranstaltung

53 internationale Studentinnen und Studenten und Hochschullehrer/-innen und 22 lokale Stakeholder an der Summer School beteiligt

420 Teilnehmer/innen bei den Auftaktveranstaltungen

3 Lehrkräften mit Jugendlichen über die Robert-Dannemann-Schule einbezogen

160 Teilnehmerinnen in thematischen Arbeitskreisen

zahlreiche weitere Teilnehmer/innen in lokalen Arbeitskreisen

2 Befragungen jeweils im AK Parks und Gärten sowie AK Gesundheitsregion

3 Lenkungsgruppensitzungen, 3 LAG-Sitzungen

kontinuierliche Infos an politische Gremien

22 Presseartikel

Informationen auf verschiedenen Websites der Kommunen und der Region

Website www.ammerland-leader.de zu Beginn des Beteiligungsprozesses einge-richtet

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8.3 Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse

Die folgende Übersicht zeigt den Ablauf der Erarbeitung des REK. Eine Übersicht über die anberaumten Termine mit jeweiligen Teilnehmerzahlen befindet sich im Anhang.

Bei den Abstimmungs- und Entscheidungsprozessen während der Entwicklung des Konzep-tes wurde darauf geachtet, dass zwischen den verschiedenen Gremien ein ausreichender Informationsaustausch stattfand. Für die Entscheidung über die Ziele und Inhalte des Ent-wicklungskonzepts wurden die Arbeitskreise herangezogen. Die Vorschläge der Arbeitskrei-se wurden dann von der LAG angenommen. Den Arbeitskreisen wurden auch Vorschläge für Fördertatbestände vorgelegt, damit sie diese ggf. ergänzen konnten. So wurde überprüft, ob die gewünschten Aktivitäten ausreichend berücksichtigt wurden.

Die LAG traf die wesentlichen Entscheidungen bezüglich der Satzung, der Förderbedingun-gen, der Projektauswahlkriterien und –verfahren, über das Finanzierungskonzept und den Arbeitsplan der LAG. Die LAG verabschiedete auch die Kooperationsprojekte, die in den Arbeitskreisen diskutiert wurden.

Die Politik wurde frühzeitig einbezogen, indem schon vor dem Beteiligungsprozess über LEADER und ILE informiert wurde. Dann wurden alle Ratsmitglieder zu den Veranstaltungen eingeladen. Zwischenzeitlich wurde im Rat oder in Ausschüssen berichtet. Der Entwurf des REK wurden in der Politik vorgelegt, bevor die LAG endgültig im Dezember darüber be-schlossen hat. Im Dezember wurden die kommunalen Mittel durch die politischen Gremien beschlossen.

Im Januar soll allen LAG-Mitgliedern und Ratsmitgliedern unaufgefordert die Endfassung des REK zur Verfügung gestellt werden.

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Abb. 8: Der Beteiligungsprozess im Überblick

Beteiligung Steuerung Information

LenkungsgruppensitzungVorgehensweise

Expertengespräche, Infogespräche mit Kommunen

(158 Personen) Bestandsaufnahme

Internationale Summer School 22 regionale, 53 internat. Akteure

LenkungsgruppensitzungAbstimmung SWOT

5 Auftaktveranstaltungen SWOT 420 TN

10 AK-TreffenZiele und Inhalte Handlungsfelder,

Fördertatbestände160 TN

LKG mit LAGAbstimmung Ziele und Inhalte

Zusammensetzung LAG, Satzung

LAGFördertatbestände, Finanzierung,

Projektauswahl

LAGIndikatoren, Aktionsplan,

Kooperationsprojekte Verabschiedung REK

2 Presseinfos mit Darstellung Beteiligungsverfahren und

Terminen, Infos auf 5 Websites

2 Presseartikel mit Infos zur Auftaktveranstaltungen, Aufrufe

zur TeilnahmeVersand Einladungen

Infos auf Websites

4 Presseartikel zur Summer School

7 Presseartikel zu Auftaktveranstaltungen

1 Presseartikel zu Zwischenergebnissen und LAG

1 Presseartikel zu Zwischenergebnissen

Ankündigung LAG

2 Presseartikel zu Zwischenergebnissen Bericht LAG

4 Sitzungen thematischer AK

1 Presseartikel zu Ankündigung LAG

1 Presseartikel zu Fertigstellung REK

Übergabe REK1 Presseartikel zu Fertigstellung REK und Hinweise auf Download

Web

site

Lea

der

-Am

mer

lan

d.d

e

LenkungsgruppensitzungAbstimmung Ziele und Inhalte

Info und Abstimmung mit Politik

Juli

Au

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Sep

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Okt

ob

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Jan

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Info und Abstimmung mit Politik

Info und Abstimmung mit Politik

Info und Abstimmung mit Politik, Beschluss-fassungen

Info und Abstimmung mit Politik

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9 Zusammensetzung der LAG

Die LAG setzt sich aus 15 stimmberechtigten und 11 beratenden Mitgliedern zusam-men.

Der Anteil der WISO-Partner (10 Personen) an den stimmberechtigten Mitgliedern beträgt 66 %.

Der Frauenanteil bei den stimmberechtigten Mitgliedern beträgt 60 %.

Der Frauenanteil inklusive der beratenden Mitglieder beträgt: 50 %. Die gleichberech-tigte Berücksichtigung der Belange von Frauen und Männern ist außerdem in der Satzung der LAG geregelt.

Das Amt für regionale Landesentwicklung ist mit zwei Personen in der LAG beratend vertreten.

Darüber hinaus sind weitere, für die Umsetzung des Entwicklungskonzepts wichtige Organisationen und Personen vertreten.

Alle Mitglieder sind in der Region ansässig.

Im Vorstand sind ein Vertreter der Kommunen und zwei Vertreterinnen der WISO-Partner, das ArL und das Regionalmanagement vertreten. Der Frauenabteil im Vor-stand beträgt 66%, der Anteil der WISO-Partner ebenfalls 66% (jeweils ohne ArL und REM).

Die WISO-Partner wurden so ausgewählt, dass sie über Fachwissen der Themen verfügen, die in den Handlungsfeldern angesprochen werden. Sie verfügen über vielfältige Kontakte zu weiteren Einrichtungen und Arbeitskreisen auch auf lokaler Ebene und können so als Multi-plikatoren wirken und vernetzen. Sie können außerdem die Interessen der verschiedenen Gruppen in der Region vertreten. Den Mitgliedern wurde im Vorfeld dargelegt, welche Auf-gaben auf sie zukommen und welcher Aufwand zu erwarten ist. Alle gehen davon aus, dass sie diese Arbeit leisten können. Es sind Personen vertreten, die zur konstruktiven Mitarbeit bereit und in der Lage sind. Aus allen Gemeinden sind Mitglieder als WISO-Partner in der LAG vertreten; aufgrund des regionalen Ansatzes und des gegenseitigen Vertrauens wurde nicht erwartet, dass jede Gemeinde die gleiche Anzahl von Mitgliedern hat.

Verschiedene Mitglieder der LAG verfügen über Erfahrungen mit EU-Programmen und sind in der Lage, Projekte zu entwickeln. Über den Erarbeitungsprozess des hier vorliegenden Konzeptes haben sie weitere Kenntnisse gewonnen. Zusätzliches Know-how wird über die beratenden Mitglieder eingebracht.

Liste der LAG - Mitglieder

Name Organisation/Thema

Öffentliche Partner

1 Dr. Arno Schilling Bürgermeister der Gemeinde Bad Zwischenahn

2 Frau Petra Lausch Bürgermeisterin der Gemeinde Edewecht

3 Herr Dieter von Essen Bürgermeister der Gemeinde Rastede

4 Herr Klaus Groß Bürgermeister der Stadt Westerstede

5 Herr Jörg Pieper Bürgermeister der Gemeinde Wiefelstede

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WISO Organisation

6 Frau Susanne Grube

Vertreterin Arbeitskreis Naturschutz, BUND

Im AK Naturschutz sind alle relevanten Umweltorganisationen sowie die Jä-gerschaft und Landwirte vertreten, Ortsbürgerverein Eggeloge

7 Frau Kirsten Jacobs Ortbürgerverein Jeddeloh I e.V.

Zahlreiche Kontakte zu Ortsbürgervereinen im Landkreis, Mitwirkung im AK Lebensraum für Insekten

8 Herr Uwe Juraschek Uwe Juraschek

Jugendpflege, Landesvorsitzender des Verbands privater Einrichtungen der Jugend- und Sozialhilfe e.V., Leitung Förderschule in der Region, Betreiber Gastronomie, gute Vernetzung mit Gastronomie, Mitglied Ortsbürgerverein und vieler weiterer Vereine, Hochschullehrer, Kontakte zur Wissenschaft

9 Frau Dr. Tatjana Hoppe Ammerländer Landvolkverband e.V.

Landwirtschaft, Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung, Mitwirkung Arbeitskreis Lebensraum für Insekten, zuständig für Thema Moor- und Klimaschutz

10 Herr Karl-Heinz Köne Behindertenbeauftragter, Seniorenbeirat, Inklusion, Barrierefreiheit

11 Frau Cornelia Lüttmann Bund deutscher Baumschulen, Kontakte zu Organisationen des Gartenbaus

12 Anica Slisko Jugendgemeinderat Edewecht

13 Frau Ilse Tietjen Kreislandfrauenverband Ammerland

Landwirtschaft, Landfrauen, Kontakte zu Ortsbürgervereinen

14 Frau Anke zu Jeddeloh Tourismus, Gartenkultur, Mitglied AK Parks und Gärten, Sprecherin „Bauern-gärten im Nordwesten“, Vorsitzende Landvolkverein Jeddeloh I, Mitglied „Nachbars Garten/Het Tuinpad op“ deutsch-niederl. Kooperation, Förderverein zur Gartenkultur

15 Frau Monika Wiemken, Kreissportbund Ammerland e.V.

Erste Vorsitzende Kreissportbund, Mitglied AK Gesundheitsförderung, Vernet-zung mit anderen Vereinen

Beratende Mitglieder

16 Frau Ute Aderholz Leitung Umweltbildungszentrum, Leitung AK Lebensraum für Insekten, Lei-tung AK Gesundheitsförderung im Ammerland, Leitung AK Schulgärten, Kon-takte zu allen Schulen im Ammerland, u.a. Ausbildung zur Gärtnerin, Umwelt-wissenschaftlerin mit Schwerpunkt Bildung

17 Frau Patricia Bonney Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems

Regionaldirektion Oldenburg

18 Herr Frank Bullerdiek Leitung Ammerland Touristik, Leitung AK Tourismus im Landkreis, Leitung AK Parks und Gärten, Mitwirkung AK Spazier- und Wanderwege, Vernetzung mit Ostfriesland-Touristik und weiteren übergeordneten Organisationen

19 Herr Jan Hobbiebrunken

Landkreis Ammerland

Leiter Amt für Umwelt und Wasserwirtschaft, Leitung AK Naturschutz, Mitwir-kung AK Lebensraum für Insekten

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20 Herr Richard Eckhoff Ammerländer Wasseracht

Wasserwirtschaft im Ammerland, Zusammenarbeit mit Haaren-Wasseracht, Entwässerungsverband Jade, Moorriem-Ohmsteder-Sielacht

21 Herr Carsten Fischer Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems

Regionaldirektion Oldenburg

22 Frau Sigrid Lemp Familienservicebüro Wiefelstede, Jugendarbeit, Erfahrungen mit Betreuung von arbeitslosen Jugendlichen

23 Herr Uwe Ralle Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Leiter Bezirksstelle Oldenburg-Nord, Betriebswirtschaft, Schnittstelle Belange der Kommunen und Landwirtschaft

24 Frau Ina Schuler Bad Zwischenahner Touristik GmbH

Mitglied im Marketing-Beirat der Ostfriesland Touristik GmbH

Mitglied im AK Barrierefreiheit der Ostfriesland Touristik GmbH

Projektleitung Netzwerk Gesundheitstourismus

Mitglied Runder Tisch Bad Zwischenahn

Mitglied im AK Tourismus beim Landkreis,

AK Spazier- und Wanderwege, (ILE) AK Parks und Gärten, ILE/Landkreis

25 Herr Günter Teusner Leitung „Apothekervilla“ (Gemeinschaftseinrichtung für Vereine und Selbsthil-fegruppen), Kontakte zu und Koordination von zahlreichen Selbsthilfegruppen, Vereinen und Organisationen der Stadt Westerstede, Erfahrungen in Vernet-zung und Jugendbetreuung.

26 Herr Holger Ukena

Kreishandwerkerschaft Ammerland

Vertretung Interessen des Handwerks, Kontakte zu Handwerksbetrieben

10 Struktur der LAG

10.1 Die LAG

Die LAG ist ein nicht eingetragener Verein mit Sitz in Westerstede und führt den Namen „LAG Parklandschaft Ammerland“. Sie setzt das Konzept „Zusammerland“ um. Die LAG be-steht aus der Mitgliederversammlung, dem Vorstand und der Geschäftsstelle. Die LAG bin-det diverse bestehende Arbeitskreise in ihre Arbeit dadurch ein, dass verschiedene Arbeits-kreise durch Mitglieder oder Sprecher/-innen in der LAG vertreten sind. Die LAG kann dar-über hinaus Arbeitskreise und Projektgruppen einberufen, wie beispielsweise einen AK für Ortsbürgervereine. Diese sind jedoch wie die bestehenden Arbeitskreise nicht Teil der LAG.

Die folgende Grafik zeigt die Struktur der LAG

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Abb. 9: Struktur der LAG

10.2 Der Vorstand

Der Vorstand der LAG setzt sich aus je einer Vertretung der öffentlichen Partner und zwei Vertreterinnen der WISO-Partner zusammen. Außerdem sind das Amt für regionale Landes-entwicklung und das Regionalmanagement beratend vertreten. Die Vertreterinnen der WISO-Partner repräsentieren die Bereiche Landschaft, Umwelt, Klimaschutz und Ortsbür-gervereine und damit die Schwerpunkte der Entwicklungsstrategie.

Vorstand

Mitgliederversammlung

1 Kommune 2 WISO 1 ARL

Öffentliche PartnerGemeinde Bad ZwischenahnGemeinde EdewechtGemeinde RastedeGemeinde WiefelstedeStadt Westerstede

WISO-Zivilgesellschaft

Beratende Mitglieder

AK Gesundheitsförderung

AK Lebensraum für Insekten

AK Schulgärten AK Tourismus

AK Spazier- und Wanderwege

AK Parks und Gärten

AK NaturschutzAK Fließgewässer-

entwicklung

AK Barrierefreiheit

Lokale Agenda

AK Naturschutz/BUNDOrtsbürgervereineGastronomie, JugendLandvolk, LandwirtschaftSeniorenbeirat, AK BarrierefreiheitBund deutscher BaumschulenJugendgemeinderatLandfrauenAK Parks und GärtenKreissportbund

UmweltbildungszentrumAmt für regionale LandesentwicklungWasser- und BodenverbändeFamilienservicebüroLandwirtschaftskammerNetzwerk GesundheitstourismusApothekervilla, Netzwerk SelbsthilfegruppenKreishandwerkerschaft

G

E

S

C

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F

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S

T

E

L

L

E

AK Ortsbürgervereine Weitere AK

5 1011

REM

Regional-manage-

ment

LAG Parklandschaft Ammerland

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10.3 Die Geschäftsordnung der LAG

Die Geschäftsordnung der LAG befindet sich im Anhang. Sie regelt alle wichtigen Rechte und Pflichten der LAG. Dazu gehören u.a.:

Eine transparente Projektauswahl sowie deren Dokumentation in den Sitzungsproto-kollen

Die Klärung der Beschlussfähigkeit an Anfang jeder Sitzung bzw. vor jedem Be-schluss, falls erforderlich

Die Sicherstellung, dass eine ausreichende Anzahl von WISO-Partnern an allen Ent-scheidungen beteiligt ist, Angaben zum Verfahren, wenn die Beschlussfähigkeit in ei-ner Sitzung nicht gegeben ist

Die Sicherstellung, dass Projektträger selbst, wenn sie Mitglied der LAG sind, nicht an Entscheidungen über diese Projekte beteiligt sind

Die Beachtung der Anforderungen an Gender-Gerechtigkeit, Barrierefreiheit und In-klusion

10.4 Die Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle wird bei der Stadt Westerstede eingerichtet. Es ist vorgesehen, diese mit einer halben Stelle zu besetzen. Sie wird eng mit dem Regionalmanagement und dem Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) kooperieren. Eine Einrichtung bei einer Kommune ist sinnvoll, da die Geschäftsstelle Mittel aus dem gemeinschaftlichen Zusatztopf, der ohne EU-Mittel zur Finanzierung von Projekten eingerichtet wird, bewilligen und auszahlen soll.

Adresse:

Geschäftsstelle LAG Parklandschaft Ammerland

Stadt Westerstede

Am Markt 2 26655 Westerstede Telefon: 04488 550 Fax: 04488 5555 E-Mail: [email protected] Internet: www.westerstede.de

Die Aufgaben der Geschäftsstelle umfassen:

Ansprechpartner für ArL und andere Stellen

Finanzmanagement der LAG

Vorbereitung und Durchführung der LAG-Sitzungen sowie der Vorstandssitzungen

Ablage aller relevanten Akten und Dokumente der LAG, darunter die Dokumentation aller Entscheidungen der LAG

Koordination der Tätigkeiten des Regionalmanagements

Vertretung der LAG nach außen gemeinsam mit dem Vorstand der LAG und dem Regionalmanagement

Ansprechpartner für Prüfungen und Kontrollen

Bewilligung der Projekte aus dem Zusatztopf „Zusammerland“, Auszahlung der Mittel

Veröffentlichung aller relevanten Informationen bezüglich der Tätigkeiten der LAG, der Fördermöglichkeiten von Projekten im Rahmen von LEADER sowie den dazu ge-hörigen Auswahlkriterien für Projekte, sowie ggf. der Ergebnisse von Projektbewer-tungen im Auswahlverfahren

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10.5 Das Regionalmanagement

Die LAG wird ein Regionalmanagement einrichten. Das Regionalmanagement soll sich eng mit der Geschäftsstelle und dem ArL abstimmen, um die LAG optimal unterstützen zu kön-nen.

Das Regionalmanagement sollte entweder in der Region oder in der Nähe verortet sein, um kurzfristig vor Ort zu sein und vielfältige Kontakte zu Akteuren in der Region entwickeln zu können. Ziel des Regionalmanagements sollte es sein, möglichst viele Akteure einzubinden und diese zu informieren und zu unterstützen.

Sollten Konflikte zwischen den Akteuren auftreten, soll das Regionalmanagement dazu bei-tragen, dass diese rechtzeitig erkannt und gelöst werden können.

Als Aufgaben sind u.a. vorgesehen:

Prozessentwicklung Vorbereitung von Vorstands- und LAG-Sitzungen, Protokollierung der Sitzun-

gen und Entscheidungen (Beteiligung WISO, Transparenz, Infos für Projekt-träger über Entscheidungen)

Vorbereitung von Projektauswahlverfahren Unterstützung der LAG bei der Umsetzung des Aktionsplans der LAG Unterstützung der Geschäftsstelle Erstellen von Jahresberichten

Motivation und Einbindung von Akteuren/der Bevölkerung Identifikation und Einbindung von relevanten Akteuren Information und Beratung von Bürgerinnen und Bürger zu LEADER/ILE und

zum REK sowie den Aktivitäten und Entscheidungen der LAG Einberufen und Begleitung von Projektgruppen und Arbeitskreisen

Beratung von Projektträgern Beratung hinsichtlich der Fördermöglichkeiten aus LEADER und ggf. aus an-

deren Programmen Beratung bei der Erstellung von Projektanträgen Beratung bei der Erstellung von Verwendungsnachweisen

Vernetzung und Kooperation Vernetzung innerhalb der Region, Moderation von Arbeitskreisen und Work-

shops, die im Zusammenhang mit der LAG gegründet wurden, Teilnahme an anderen Arbeitskreisen, die unabhängig von der LAG in der Region durchge-führt werden, um die Informationen und Aktivitäten abzustimmen und zu ver-netzen

Vernetzung der Region mit anderen Regionen, Vorbereitung von Kooperati-onsprojekten, Kontaktaufnahme mit anderen Regionen, ggf. auch national und international

Teilnahme an Veranstaltungen der DVS Teilnahme an Vernetzungs- und Informationsveranstaltungen auf Landesebe-

ne Weiterer Erfahrungsaustausch und Vernetzungsaktivitäten Herstellen von Kontakten zwischen Akteuren und Einrichtungen in der Region

Öffentlichkeitsarbeit Medien- und Pressearbeit Pflege der Website, Ggf. Vorbereitung von Informationsmaterialen wie Broschüren, Flyer etc.

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Evaluierungen Beteiligung an Programmevaluierungen Vorbereitung und Durchführung von Selbstevaluierungen

Weiterentwicklung des REK

11 Förderbedingungen

11.1 Vorbemerkungen

Bei dem Förderkonzept wird davon ausgegangen, dass die Mehrwertsteuer förderfähig ist.

Der Kreis der Zuwendungsempfänger wurde nicht eingeschränkt, da unter dem Motto „Zusammerland“ möglichst viele verschiedene Akteure aktiv einbezogen werden sollen.

Es sind zwei Fördertöpfe vorgesehen, ein Topf für die Förderung von Projekten mit EU-Beteiligung und ein Zusatztopf, aus dem kommunale Mittel nach kommunalem Recht verge-ben werden. Dieser Topf wurde geschaffen, um auch kleine Projekte und ggf. bewegliche Güter zu fördern, die ggf. nach LHO78 und EU-Recht nicht gefördert werden können. Dieses Vorgehen wurde als sehr wichtig erachtet, um insbesondere Aktivitäten von Vereinen und privaten Projektträgern berücksichtigen zu können. Um ausufernde Anträge und Förderun-gen zu vermeiden, wurde jeweils für unterschiedliche Projektträger eine Maximalförderung vorgesehen. Damit wird auch ermöglicht, eine größere Anzahl von Projekten zu fördern und mehr Einrichtungen an der Förderung teilhaben zu lassen.

Für die Förderung mit EU-Beteiligung sind folgende Regelungen vorgesehen:

11.2 Förderhöhe mit EU-Beteiligung

Der EU-Betrag in Bezug auf die förderfähigen Kosten soll jeweils wie folgt festgelegt werden:

Abb. 10: EU-Beitrag in Bezug auf förderfähige Kosten

Kriterium EU-Beitrag Öffentliche Kofinanzie-rung

Eigenfinanzierung durch Projektträger

Regionalmanagement 80 % ¼ des EU-Beitrags

Fließgewässerentwicklung 80 % ¼ des EU-Beitrags

Anmerkung: die Kofinanzie-rung erfolgt hier zu je 1/8 durch Kommunen und 1/8 durch Wasser- und Boden-verbände

Private Träger, hier Vereine 60 % ¼ des EU-Beitrags Restliche Kosten

Private Träger/Betriebe 40 % ¼ des EU-Beitrags Restliche Kosten

Öffentliche Träger 50 % ¼ des EU-Beitrags Restliche Kosten

78

LHO: Landeshaushaltsordnung

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Für die Fließgewässerentwicklung sollen 80 % der förderfähigen Kosten gefördert werden. Dabei sollen 80 % der förderfähigen Kosten aus EU-Mitteln, die restlichen Kosten jeweils zur Hälfte von den Kommunen und den Wasser- und Bodenverbänden getragen werden.

Handelt es sich bei dem Projektträger um einen Verein, soll die Förderung zu 60 % aus EU-Mitteln und 15 % nationaler öffentlicher Kofinanzierung erfolgen. Der Eigenbeitrag der Verei-ne muss mindestens 10 % betragen. Dabei soll die Einbringung von Eigenleistungen im Rahmen der Vorgaben der LEADER-Richtlinie möglich sein (Die Förderung darf den Umfang der baren Leistungen des Projektträgers nicht überschreiten).

Für private Träger/Betriebe soll die Förderung zu 40 % aus EU-Mitteln bestehen. 10 % wer-den in der Regel durch die Kommunen geleistet, die restlichen 50 % durch Eigenmittel der Projektträger.

Bei öffentlichen Trägern stammen 50 % der Förderung aus EU-Mitteln.

Um eine ausufernde Nutzung von Fördermitteln durch einzelne Projektträger zu vermeiden, soll der jeweilige Zuwendungsbetrag gedeckelt werden.

Für Kooperationsprojekte mit anderen LAG gelten die gleichen Regeln wie für die restlichen Projekte.

Die Deckelung soll wie folgt aussehen:

Abb. 11: Deckelung der Kosten

Projetträger Maximale Zuschusssumme in € pro Projekt

Anmerkung

Verein 50.000

Kommune oder öffentlicher Träger 100.000 Bei mehreren Kommunen und regionalen Projekten: 200.000 €

Private Träger/Betriebe 40.000

Kooperationsprojekte 25.000

11.3 Regionalmanagement

Die Kosten für ein Regionalmanagement sind im Rahmen der übergeordneten Vorgaben förderfähig. Darin eingeschlossen sind die Kosten für die Geschäftsstelle und alle weiteren Kosten zur Unterstützung der LAG bzw. laufende Kosten der LAG.

11.4 Fördertatbestände für Projekte mit EU-Beteiligung

Die Fördertatbestände wurden aus den jeweiligen Überlegungen zu den Handlungsfeldern und deren Zielsetzungen hergeleitet.

11.4.1 Übergreifende Fördertatbestände

Folgende Fördertatbestände gelten für alle Handlungsfelder. Zuwendungsfähig sind Ausga-ben für

die Erarbeitung/Durchführung von Studien, Bestandsaufnahmen, Machbarkeitsstu-dien und Planungen, sofern sie mit einem Projekt in Verbindung stehen, das der Um-setzung dieses Konzeptes dient

Informationsveranstaltungen und Informationsmaterial/Veröffentlichungen im Zu-sammenhang mit einem Projekt, das im Rahmen dieses REK umgesetzt wird (Zur In-

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formation, Motivation und Sensibilisierung der Bevölkerung oder zu Marketingzwe-cken).

Entwicklung von Websites, sofern sie in engem Zusammenhang mit einem Projekt stehen, das im Rahmen dieses Konzepts durchgeführt wird oder dessen Zielerrei-chung dient, oder unerlässlicher Bestandteil des Projekts sind.

Die Einbringung von Eigenleistungen von Vereinen im Rahmen der übergeordneten Vorgaben (Die Förderung darf in diesem Fall den Umfang der baren Leistungen des Projektträgers nicht überschreiten).

Personalkosten im Rahmen der übergeordneten Vorgaben.

Qualifizierungen und Schulungen, sofern sie einen ausreichenden Beitrag zur Zieler-reichung des REK der Region „Parklandschaft Ammerland“ beitragen.

Für Kooperationsprojekte gelten die gleichen Bedingungen wie für die übrigen Projekte.

Sofern bewegliche Güter nicht aus EU-Mitteln gefördert werden dürfen, werden sie im Rah-men des Zusatztopfes „Zusammerland“ gefördert.

11.4.2 Übergreifende Fördertatbestände für den Zusatztopf „Zusammerland“

Sollten bewegliche Güter im Rahmen der EU-Förderung nicht förderfähig sein, werden diese aus dem Zusatztopf gefördert. Dazu können gehören:

Kleinanschaffungen, die für ein Projekt im Rahmen dieses Konzeptes notwendig sind, wie Geräte, Werkzeuge, bewegliche Möbel, Sportgeräte, Broschüren und Flyer, Pflanzenmaterial etc.. Die Aufzählung ist nicht abschließend, da nicht vorhersehbar ist, welche Kleinanschaf-fungen genau erforderlich sein werden.

Sollte der erforderliche Förderbeitrag die Mindestförderung unterschreiten, die für die EU-Förderung notwendig ist, kann ein Projekt ebenfalls aus diesem Zusatztopf gefördert werden.

11.4.3 Fördertatbestände Handlungsfeld 1: „Landschaft, Umwelt, Klimaschutz“

Zuwendungsfähig sind Ausgaben für Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung der „Park-landschaft Ammerland“:

a) Erarbeitung von Fließgewässerentwicklungsplanungen. Diese sollen möglichst so ausgefertigt werden, dass sie eine Grundlage für die Einplanung von Kompensati-onsmitteln für die Umsetzung der Maßnahmen ermöglichen. Die Planungen können auch Aspekte des Hochwasserschutzes einbeziehen

b) Planung und Durchführung von Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung der Parklandschaft. Dazu gehören u.a. alle Landschaftselemente, die für die Parkland-schaft von Bedeutung sind, wie beispielsweise Wälder, naturnahe Büsche und Ge-hölzbestände, Wallhecken, Hecken, Streuobstwiesen, Fließ- und Stillgewässer, Moo-re, Esche, Magerrasen und artenreiches Grünland sowie für sonstige Lebensräume gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, Baumalleen, und Parkanlagen, sowie naturnahe Retentionsflächen im Sinne des Wasserschutzes

c) Vorbereitung und Durchführung von Schulungen, Seminaren etc. zur Qualifizierung von Hausmeister/innen und Personen, die für den Betrieb/die Pflege von Energiean-lagen zuständig sind. Vorbereitung und Durchführung von Schulungen für Nutzer o-der Besitzer von Gebäuden oder Anlagen zum Zweck der effizienteren Energieein-sparung.

d) Sensibilisierungsmaßnahmen, um die Bevölkerung, Gäste und die Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Landschaft, den Artenschutz und den Klimaschutz aufmerksam zu machen und diese zu motivieren, sich dafür einzusetzen. Beispielsweise: Planung, Entwicklung und Ausstattung von Informationszentren, Informationsanlagen, Ausstel-

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lungen, Aktionen, Veranstaltungen, Seminare, Kurse und Material hierfür (zum Bei-spiel Filme, Broschüren, Flyer, digitale Informationen, etc., auch künstlerischer Art).

e) Forschungsvorhaben zu den Themen Landschaftsentwicklung, Artenschutz und Kli-maschutz, inklusive Alternativen zum Einsatz von Torf.

f) Austausch von Leuchtmitteln in kleinerem Umfang, um den Energieverbrauch zu re-duzieren.

11.4.4 Fördertatbestände Handlungsfeld 2: „Tourismus“

Zuwendungsfähig sind Ausgaben im Rahmen von Maßnahmen und Projekten, die die Am-merländer Parklandschaft erlebbar machen:

a) Aufwertung vorhandener und Entwicklung neuer Spazier- und Wanderwege ein-schließlich Planung und Konzeption, kleine bauliche Maßnahmen, Möblierung, kleine Infrastruktur, Kennzeichnung/Ausschilderung, Karten und Informationsmaterial, In-fopoints, Websites und weitere Maßnahmen und Aktivitäten zur Öffentlichkeitsarbeit und Vermarktung des Angebots. Vorrang sollen solche Wege haben, die eine Länge von 15 km nicht überschreiten, die in die Nähe von Baumschulflächen oder durch diese führen bzw. Besonderheiten der Parklandschaft und der Gartenkultur erlebbar machen. Die Wege sollten mög-lichst vielbefahrene Straßen meiden und vorhandene Gastronomie und Sehenswür-digkeiten einbinden.

b) Aufwertung vorhandener und Entwicklung neuer Angebote zur Erlebbarmachung der Ammerländer Parklandschaft wie Erlebnispfade, Lehrpfade, Rundtouren, Themenrou-ten, ergänzende Infrastruktur wie Schutzhütten, Rastplätze, Aussichtstürme, Abstell-flächen oder Boxen für Fahrräder, Zuwegungen, Parkplätze, inklusive der Entwick-lung und Erstellung von Informations- und Werbematerialien wie unter a).

Ausgaben im Rahmen von Maßnahmen und Projekten zur Aufwertung vorhandener und Entwicklung neuer Angebote im Rahmen der Gartenkultur. Dazu gehören u.a.:

Ausbau und Anlegen von Parks und Gärten im öffentlichen und privaten Be-sitz, sofern diese der Öffentlichkeit in einem verlässlichen Rahmen und min-destens während der Saison von Anfang Mai bis Ende Oktober zugänglich gemacht werden. Beispielsweise:

Pflanzungen, die mindestens fünf Jahre erhalten und gepflegt werden, Ausbau von Wegen, Stegen, Brücken, Beschilderung, Beleuchtung etc. für die Besucherlenkung.

Errichtung von kleinen Gebäuden, Ausbau/Umbau von Gebäuden für den Empfang, die Bewirtung und Information von Gästen (z.B. Tee-häuschen, Überdachungen, Küchen, Heizung, Orangerien, Terrassen, Umbau von Scheunen und Ställen etc.).

Parkbänke, Zuwegungen, Ruheplätze, Schutzhütten. Bau und Umbau von Sanitäranlagen. Einrichtung von (generationsübergreifenden) Spielplätzen.

Beratung von Leistungsträgern zur Verbesserung des vorhandenen oder Schaffung eines neuen Angebotes.

Qualifizierung von Betreibern und Personal von Parks und Gärten, z.B. in Gästeführung, Gartenpflege, rechtliche Rahmenbedingungen für Anbieter von Veranstaltungen und Bewirtung, Management, Marketing, Betrieb und Pflege von Websites und weiteren sinnvollen Themen.

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Öffentlichkeitsarbeit wie beispielsweise Messebesuche, Websites, Infomateri-al, Plakate, Ausschilderungen aller Art, Pressekampagnen etc. Vorrang haben solche Aktivitäten, die der Vernetzung dienen.

Ausgaben im Rahmen von weiteren Maßnahmen und Projekten im Rahmen des Handlungs-felds „Tourismus“ wie:

c) Entwicklung und Durchführung von touristischen (Pauschal)angeboten, Angebotspa-keten und Veranstaltungen zum Thema Gartenkultur, und/oder Gesundheit oder zur Erlebbarmachung der „Parklandschaft Ammerland“.

d) Zertifizierung von Angeboten inkl. damit verbundener Schulungen und Informations-aktivitäten.

e) Konzepte, Sensibilisierungsmaßnahmen, Planungen und Investitionen zur Einrich-tung von Angeboten im Bereich Gesundheit wie beispielsweise Fitnesspark im Freien, Laufstrecken, Kneipp-Angebote, Bewegungsangebote , Einrichtung von The-rapiegärten, Blindenlehrpfade, besondere Ernährungsangebote, Wellnessangebote.

f) Konzepte, Planungen, Investitionen, Qualifizierungen und Sensibilisierungsmaßnah-men zur Schaffung und Verbesserung von barrierefreien touristischen Angeboten in-klusive:

Bestandsaufnahmen

Qualifizierungen

Veranstaltungen, Seminare/Fortbildungen

Aus-/Umbau von Einrichtungen zur Herstellung von Barrierefreiheit

Öffentlichkeitsarbeit wie Broschüren, Websites, Werbefilme etc..

g) Aktualisierung und Vernetzung vorhandener digitaler Strukturen und Angebote wie beispielsweise Ankauf von Software, Erstellung, Modernisierung und Ausbau von Websites, Schulungen von Personal zum Umgang mit Software, sozialen Netzwerken und Neuerungen in der digitalen Welt.

h) Konzeption und Vorbereitung von Events und künstlerischen Vorhaben zur Förde-rung der Garten-Kultur, des Gesundheitstourismus und der Erlebbarkeit der Park-landschaft (Veranstaltungen, Ausstellungen, Ankauf von Kunstwerken etc.).

11.4.5 Fördertatbestände Handlungsfeld 3: „Demografie“

Fördertatbestände:

Ausgaben im Rahmen von Maßnahmen und Projekten, die zum Abbau des Fachkräfteman-gels beitragen:

a) Vorbereitung und Durchführung von Jobmessen, Betriebsbesichtigungen, Tagen der offenen Tür, Schulprojektwochen und anderen Veranstaltungen, die Betriebe und junge Menschen über deren Bedarfe und Interessen im Zusammenhang mit berufli-cher Bildung informieren, zusammenführen und motivieren.

b) Auf- und Ausbau von Websites und anderen digitalen Lösungen für Berufsinformatio-nen sowie Information über und Vermittlung von Praktika, Ausbildungsplätzen, Fort- und Weiterbildungsangeboten.

c) Beratung von Betrieben und Schulen bei der Entwicklung von Ausbildungsangeboten und Mitwirkung bei Jobmessen und Veranstaltungen sowie Internet, Social Networks etc..

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d) Messestände, Infobroschüren, Flyer, weitere Ausstattung für die Durchführung von Jobmessen oder unter a) genannten Aktivitäten.

e) Qualifizierungsmaßnahmen, die dazu beitragen, dem lokalen Fachkräftemangel ent-gegen zu wirken.

f) Qualifizierung von ehrenamtlichen Helfern. g) Qualifizierungen in historischen Gewerken für Handwerker.

Ausgaben im Rahmen von Maßnahmen und Projekte, die dazu beitragen, die Grundversor-gung zu verbessern:

a) Einrichtung von Lieferdiensten in Bauerschaften als Modellvorhaben, sofern dort kei-ne ausreichende Grundversorgung vorhanden ist und kein unlauterer Wettbewerb zu vorhandenen Lieferdiensten entsteht. Eine Machbarkeitsstudie/Bedarfsanalyse ist vor der Einrichtung des Dienstes vorzulegen, eine Evaluierung zur Auswertung der Trag-fähigkeit des Lieferdienstes ist nach einem Jahr vorzulegen (Die Anschaffung oder Anmietung eines Fahrzeugs und Personalkosten für ein Jahr sind förderfähig).

b) Einrichtung und oder Koordination von lokalen, stationären wie auch aufsuchenden und mobilen Betreuungsdiensten für Menschen in den Bauerschaften wie Senioren-, Kinderbetreuung, Beratungsdienste, dezentrale Informationsstellen oder ähnlichen Leistungen. Eine Machbarkeitsstudie/Bedarfsanalyse ist im Vorfeld vorzulegen. Ein Ergebnisbericht pro Jahr ist vorzulegen. Die Anschaffung oder Anmietung eines Fahrzeugs und Personalkosten für ein Jahr sind förderfähig.

c) Einrichtung von Websites zur Information über und Vernetzung von vorhandenen und neuen Angeboten der Grundversorgung.

Ausgaben im Rahmen von Maßnahmen und Projekten, die dazu beitragen, Gesundheitsan-gebote in der Region zu entwickeln und zu vernetzen:

a) Errichtung/Ausbau von Trimmpfaden, Outdoor-Fitnessparks, Bouleplätzen, Minigolf-anlagen oder ähnlichen Anlagen, die den Menschen ermöglichen sich zu bewegen und Kontakte zu knüpfen. Vorrang sollen Projekte haben, die gleichzeitig von ver-schiedenen Bevölkerungsgruppen genutzt werden können und die dazu beitragen, die Kontakte zwischen den Menschen zu verbessern.

b) Sozialberatungsangebote zur Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Betrie-ben.

c) Qualifizierung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern mit dem Ziel, gesundheits-fördernde Aktivitäten für die breite Bevölkerung anzubieten. Vorrang sollen Personen haben, die sich ehrenamtlich engagieren wollen.

d) Erstellung und Vernetzung von Websites und Informationsmaterialien, die regionsweit über Gesundheitsangebote informieren.

e) Aus-/ und Umbau von Freiräumen und Räumlichkeiten, um darin Bewegungs- und Gesundheitsangebote anzubieten (inklusive Turn- und Sportgeräte).

Ausgaben für Maßnahmen und Projekte, die den Zusammenhalt der Menschen und deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fördern:

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a) Umnutzung (Umbau, Ausbau und Ausstattung) vorhandener Gebäude zu Treffpunk-ten oder für gemeinschaftliche Zwecke (inklusive Kultur, Freizeit, Gesundheit, Infor-mation, Bildung). Vorrang sollen Treffpunkte haben, die der Inklusion in besonderer Weise dienen.

b) Schaffung von neuen Treffpunkten wie Gemeinschaftsgärten, kleinen Parks und Sitz-gruppen, Bouleplätzen oder ähnlichen Einrichtungen, die dazu dienen die Menschen in einer Nachbarschaft zusammenzuführen und soziale Kontakte aufzubauen und zu stärken. Vorrang haben Projekte, die von Ortsbürgervereinen gebaut und/ oder be-treut werden.

c) Durchführung von Verschönerungsaktionen in der Landschaft oder in Orten, sofern sie gemeinschaftlich mit Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden.

d) Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen zur Stärkung der Ortsbürger-vereine.

e) Qualifizierung oder Berufsorientierung von benachteiligten Personen um ihre Teilha-be am gesellschaftlichen Leben zu stärken.

11.4.6 Fördertatbestände Handlungsfeld 4: „Ortsentwicklung“

Ausgaben für Maßnahmen und Projekte, die dazu beitragen, den Flächenverbrauch zu mi-nimieren und die regionstypische Kultur zu erhalten und zu stärken

a) Bestandsanalysen im Hinblick auf verfügbare Flächen, Baulücken, Baualter oder ähn-liche Daten und Informationen, um Leerstand und Nutzung von Gebäuden und Flä-chen besser prognostizieren zu können.

b) Untersuchungen und Planungen zur Ermittlung von Verdichtungsmöglichkeiten und Innenentwicklung.

c) Studien und Konzepte zur Erforschung und Darstellung der regionalen Baukultur so-wie zu deren Übertragung auf Neubauten.

d) Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich der Siedlungs-entwicklung und Baukultur.

e) Erhaltung, Umnutzung, Gestaltung und Verbesserung von Gebäuden zum Erhalt und zur Darstellung der Baukultur in der Region.

f) Darstellung des Zusammenhangs von Landschaft und Baukultur. g) Informationen über historische Gebäude, die nicht betreten werden können oder nicht

mehr vorhanden sind. h) Gestaltung der Ortschaften und Einbindung der Ortschaften oder von Siedlun-

gen/Siedlungsteilen in die Landschaft durch Bepflanzung, Errichtung von kleinen An-lagen, Wege, kleine bauliche Maßnahmen.

i) Information /Qualifizierung von Haubesitzern über Anforderungen an historische Ge-werke zur fachgerechten Sanierung von alten Gebäuden.

Ausgaben für Maßnahmen und Projekte, die dazu beitragen, die Infrastruktur an die sich wandelnden Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen

a) Umgestaltung von Plätzen, Wegen, Räumen, Gebäuden und Anlagen, um die Teil-habe von Menschen insbesondere mit Behinderungen aller Art zu verbessern. Bau/Umbau von WC-Anlagen. Vorrang haben kleine bauliche Maßnahmen. Hier sind auch Maßnahmen zur Verkehrssicherung eingeschlossen

b) Umnutzung von Plätzen und öffentlichen Räumen beispielsweise von Kinderspiel-plätzen zu Mehrgenerationenplätzen. Umbau oder Entfernen von vorhandenen Ein-richtungen, Bau von neuen Einrichtungen wie Sitzbänken, Fitnessgeräten, Anpflan-zen von Bäumen, etc.

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Ausgaben für Maßnahmen und Projekte, die dazu beitragen, neue Wohnformen zu entwi-ckeln

a) Bedarfsanalysen, Umfragen b) Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die mit dem demografi-

schen Wandel verbundenen Änderungen und Anforderungen an das Wohnen, und/oder zur Information über Rahmenbedingungen und Möglichkeiten neuer Wohn-formen sowie Beratungsangebote

c) Entwicklung von neuen Konzepten inklusive Diskussionsforen d) Umbau vorhandener Gebäude, um diese für neue Wohnformen herzurichten. Hierfür

ist ein Konzept vorzulegen und der konkrete Bedarf nachzuweisen

11.5 Zuwendungsempfänger

Zuwendungsempfänger können sein: Gemeinden und Gemeindeverbände, sonstige juristi-sche Personen des öffentlichen Rechts, natürliche Personen und Personengesellschaften sowie juristische Personen des privaten Rechts, Wasser- und Bodenverbände und ver-gleichbare Körperschaften

12 Projektauswahl

12.1 Projektauswahlkriterien für Projekte mit EU-Beteiligung

Die Projektauswahlkriterien unterteilen sich in solche, die auf jeden Fall erfüllt werden müs-sen und in qualitative Kriterien. Bei den Qualitätskriterien werden Punkte vergeben, von de-nen eine Mindestzahl erreicht werden muss. Ein Projektbewertungsbogen ist im Anhang bei-gefügt. Die Auswahl findet in drei Stufen statt:

In der ersten Stufe werden grundlegende Kriterien geprüft, die alle erfüllt sein müssen. Sie lauten:

1. Die Rechtsform des Antragstellers sowie Projektträger und eventuelle Partner sind klar angegeben

2. Das Projekt findetin dem Gebiet der Region statt, bei Kooperationsprojekten liegt der Nutzen des Projektes auch in der Region

3. Es ist klar beschrieben, was gefördert werden soll 4. Detaillierter Kosten- und Finanzierungsplan liegt vor, die Kosten sind plausibel 5. Zeitplan liegt vor 6. Bestätigung des Projektträgers über Eigenmittel liegt vor 7. Bestätigung der öffentlichen Kofinanzierung liegt vor 8. Das Projekt wirkt auch nach Projektende weiter 9. Die Folgekosten/der Pflegeaufwand sind gedeckt/geregelt 10. Erforderliche Erlaubnis von Eigentümern ist geregelt, falls Nutzungsrechte betroffen

sind 11. Durch das Projekt entstehen keine Benachteiligungen von Teilen der Bevölkerung 12. Es entsteht kein unlauterer Wettbewerb zu bestehenden Anbietern 13. Das Projekt ist einem Handlungsfeld zuzuordnen

Nur, wenn alle oben genannten Kriterien erfüllt sind, wird das Projekt für die nächste Prü-fungsstufe zugelassen. Im Projektbogen wird erfasst, ob es sich um ein Kooperationsprojekt handelt, um diesem ggf. Vorrang einzuräumen.

Im zweiten Schritt wird genau überprüft, welchen Zielsetzungen in den Handlungsfeldern das Projekt entspricht (vgl. Projektbewertungsbogen im Anhang).

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In einem dritten Schritt werden verschiedene Qualitätskriterien überprüft. Bei jedem Kriterium können maximal zwei Punkte erreicht werden. Ein Projekt muss mindestens 8 Punkte errei-chen, um mit Mitteln aus der EU gefördert zu werden.

Die Kriterien lauten:

1. Beitrag zu Handlungsfeldzielen Das Projekt trägt zu einem Ziel bei: ein Punkt Das Projekt trägt zu mehreren Zielen bei: zwei Punkte

1 2

3.

2. Regionale Projekte Das Projekt wird in Partnerschaft mehrerer Kommunen umgesetzt und hat eine regi-onale Wirkung. Mehr als eine Kommune ist am Projekt beteiligt: ein Punkt Das Projekt hat positive Wirkung auf die gesamte Region: zwei Punkte

1 2

4.

3. Ausmaß der Beteiligung der Bevölkerung

An der Projektumsetzung

wirken Bürgerinnen und Bürger mit: ein Punkt

wirken Bürgerinnen und Bürger in großem Ausmaß mit: zwei Punkte

1 2

4. Innovation

Das Projekt ist für die Region neu: ein Punkt

Das Projekt ist auch über die Region hinaus neu: zwei Punkte

1 2

5. Gender-Gerechtigkeit wird berücksichtigt

Berücksichtigung wird deutlich: ein Punkt

Berücksichtigung wird in hohem Maß deutlich: zwei Punkte

1 2

6. Beitrag zur Inklusion wird geleistet Ein Beitrag ist zu erkennen: ein Punkt Ein Beitrag ist im hohen Maß zuerkennen: zwei Punkte

1 2

7. Der Zusammenhalt der Nachbarschaft wird gestärkt Eine Stärkung ist zu erkennen: ein Punkt Eine Stärkung ist in hohem Maß zu erkennen: zwei Punkte

1 2

8. Impulswirkung des Projekts Folgeaktivitäten sind wahrscheinlich: ein Punkt Folgeaktivitäten sind sehr wahrscheinlich: zwei Punkte

1 2

9. Vernetzung Es werden neue Kontakte in der Region geschaffen: ein Punkt Es werden neue Kontakte über die Region hinaus geschaffen: zwei Punkte

1 2

10. Flächenverbrauch das Projekt ist flächenneutral: ein Punkt Das Projekt trägt zur Lösung von Flächennutzungskonflikten bei: zwei Punkte

1 2

12.2 Auswahlkriterien für Kooperationsprojekte

Für Kooperationsprojekte gelten grundsätzlich die gleichen Auswahlkriterien wie für die rest-lichen Projekte. Steht eine Entscheidung zwischen einem Kooperationsprojekt und einem anderen an, erhält das Kooperationsprojekt Vorrang.

12.3 Auswahlkriterien für Projekte aus dem Zusatztopf Zusammerland

Für die Projekte, die aus dem Zusatztopf „Zusammerland“ gefördert werden sollen, gelten die gleichen Auswahlkriterien wie für die Projekte mit EU-Beteiligung. Allerdings müssen nur 6 Punkte erreicht werden.

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12.4 Projektauswahlverfahren

Das Projektauswahlverfahren ist für alle Projekte gleich und wie folgt vorgesehen:

Ein Antragsteller reicht einen Antrag beim Regionalmanagement ein. Hier findet eine Beurtei-lung des Projektantrags nach der ersten Stufe statt. Werden nicht alle Anforderungen erfüllt, erhält der Antragsteller die Möglichkeit, den Antrag nachzubessern.

Das REM bewertet den Projektvorschlag im Hinblick auf die Zielerfüllung (Stufe 2) und legt die Ergebnisse der ersten beiden Bewertungsstufen der LAG als Vorschlag vor.

Die LAG entscheidet darüber, ob das Projekt überarbeitet werden kann, oder ob sie dies nicht für sinnvoll hält, weil zu viele Kriterien nicht erfüllt werden oder nicht erfüllbar sind.

Ist eine Überarbeitung möglich, kann das Projekt neu eingereicht werden.

Die LAG bewertet das Projekt nach Qualitätskriterien. Wird das Projekt von der LAG positiv bewertet und mit einer ausreichenden Punktzahl versehen, kann der Antrag beim ArL binnen eines halben Jahres gestellt werden.

Ist die Bewertung negativ, wird erneut entschieden, ob eine Überarbeitung und Neueinrei-chung denkbar ist.

Grundsätzlich gilt, dass ein überarbeitetes Projekt keinen Vorrang vor Projekten hat, die bei erstmaliger Vorstellung schon eine ausreichende Punktzahl erreicht haben.

Abb. 12: Übersicht Projektauswahlverfahren

12.5 Antragsverfahren (Stichtage oder kontinuierlich)

Die LAG beschließt zweimal jährlich über die eingereichten Projekte. Die Projekte sollten jeweils spätestens vier Wochen vor der LAG–Sitzung beim Regionalmanagement vorliegen. Die genaue Terminierung wird mit dem ArL abgestimmt, damit Projekte zügig bearbeitet werden und Mittel ggf. rechtzeitig gebunden und ausgeschöpft werden können. Es werden entsprechend Aufrufe von der LAG veröffentlicht.

Einreichen einer Projektidee durch den Projektträger

beim Regionalmanagement

Projektbewertung Stufen 1 und 2 durch das

Regionalmanagement, Prüfung ob Vorschlag an die

LAG zur Bewertung geht, Info an LAG über Ergebnis

JA

Unterstützung des

Projektträgers in der

Projektbogenerstellung

durch das

Regionalmanagement

Qualitative Bewertung des Projektvorschlages

durch die LAG

Bewertung positiv

Einreichung beim ArL Ablehnung

Abstimmung der LAG über weiteres Verfahren

Ggf. Präsentation des Projektvorschlages durch

den Projektträger für die LAG (auf Einladung der LAG)

Bewertung negativ

NEIN

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13 Finanzplan

13.1 Verteilung der Mittel auf Handlungsfelder

Von den insgesamt 2,4 Mio. € EU-Mitteln, die aufgrund der Bevölkerungszahl voraussichtlich zur Verfügung stehen werden, sind 21 %, nämlich 500.000 € für Ausgaben der LAG einge-plant. Die verbleibenden 79 %, nämlich 1.900.000 €, werden auf Projekte verteilt. Dabei sol-len 10 % der Mittel für Projekte auf Kooperationsprojekte verwendet werden.

Im Rahmen der Entwicklungsstrategie wurden die vier Handlungsfelder gewichtet. Entspre-chend sollen die Mittel für Projekte wie folgt verteilt werden:

700.000 €, 36 % auf Handlungsfeld 1

600.000 €, 32 % auf Handlungsfeld 2

300.000 €, 16 % auf Handlungsfeld 3

300.000 €, 16 % auf Handlungsfeld 4

Die folgende Übersicht zeigt die indikative Verteilung der Mittel über die Handlungsfelder und Jahre. Dabei wurde berücksichtigt, dass für unterschiedliche Träger unterschiedliche Förde-rungen und damit Eigenleistungen in unterschiedlicher Höhe einfließen. Für die Kofinanzie-rung wurde durchgehend ein Betrag von ¼ des EU-Betrags eingesetzt.

Die Mittel für Kooperationsprojekte sind nicht gesondert ausgewiesen, da die Projekte gleichzeitig den Handlungsfeldern zuzuordnen sind. Die 10 % sollen dennoch für Kooperati-onsprojekte reserviert werden. Im Entscheidungsfall erhält ein Kooperationsprojekt Vorrang vor einem anderen.

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Abb. 13: Verteilung der Mittel nach Handlungsfeldern, Jahren und Herkunft der Mittel

Abb. 14: Verteilung der EU-Mittel über Handlungsfelder und Jahre

InvestkostenEU-Betrg

absolut

EU-Beitrag

in%

Kofinanzierung

durch Kommunen

absolut

Eigenbeitrag

Kommunen:

Eigenbeitrag sonstige öffentl.

wie

Wasserachten

Vereinesonstige

private Träger

Regionalmanagement

2014 - - - - - - - -

2015 62.500,00 50.000,00 80% 12.500,00 - - - -

2016 93.750,00 75.000,00 80% 18.750,00

2017 93.750,00 75.000,00 80% 18.750,00

2018 93.750,00 75.000,00 80% 18.750,00

2019 93.750,00 75.000,00 80% 18.750,00

2020 93.750,00 75.000,00 80% 18.750,00

2021 93.750,00 75.000,00 80% 18.750,00

Summe 625.000,00 500.000,00 125.000,00

Landschaft-Umwelt-Klimaschutz

2014

2015 123.928,57 70.000,00 17.500,00 24.214,29 1.714,29 2.687,50 7.812,50

2016 185.892,86 105.000,00 26.250,00 36.321,43 2.571,43 4.031,25 11.718,75

2017 185.892,86 105.000,00 26.250,00 36.321,43 2.571,43 4.031,25 11.718,75

2018 185.892,86 105.000,00 26.250,00 36.321,43 2.571,43 4.031,25 11.718,75

2019 185.892,86 105.000,00 26.250,00 36.321,43 2.571,43 4.031,25 11.718,75

2020 185.892,86 105.000,00 26.250,00 36.321,43 2.571,43 4.031,25 11.718,75

2021 185.892,86 105.000,00 26.250,00 36.321,43 2.571,43 4.031,25 11.718,75

Summe 1.239.285,71 700.000,00 175.000,00 242.142,86 17.142,86 26.875,00 78.125,00

Tourismus

2014

2015 108.000,00 60.000,00 15.000,00 22.500,00 2.687,50 7.812,50

2016 162.000,00 90.000,00 22.500,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2017 162.000,00 90.000,00 22.500,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2018 162.000,00 90.000,00 22.500,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2019 162.000,00 90.000,00 22.500,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2020 162.000,00 90.000,00 22.500,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2021 162.000,00 90.000,00 22.500,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

Summe 1.080.000,00 600.000,00 150.000,00 225.000,00 26.875,00 78.125,00

Demografie

2014

2015 70.500,00 30.000,00 7.500,00 22.500,00 2.687,50 7.812,50

2016 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2017 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2018 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2019 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2020 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2021 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

Summe 705.000,00 300.000,00 75.000,00 225.000,00 26.875,00 78.125,00

Ortsentwicklung

2014

2015 70.500,00 30.000,00 7.500,00 22.500,00 2.687,50 7.812,50

2016 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2017 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2018 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2019 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2020 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

2021 105.750,00 45.000,00 11.250,00 33.750,00 4.031,25 11.718,75

Summe 705.000,00 300.000,00 75.000,00 225.000,00 26.875,00 78.125,00

Gesamtsumme 4.354.285,71 2.400.000,00 600.000,00 917.142,86 17.142,86 107.500,00 312.500,00

REM 625.000,00 500.000,00 - 125.000,00 - - - -

Projekte 3.729.285,71 1.900.000,00 - 475.000,00 917.142,86 17.142,86 107.500,00 312.500,00

gesamt 4.354.285,71 2.400.000,00 - 600.000,00 917.142,86 17.142,86 107.500,00 312.500,00

Kommunale Mittel gesamt (F+G) 1.517.142,86

2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

Regionalmanagement 50.000,00 75.000,00 75.000,00 75.000,00 75.000,00 75.000,00 75.000,00

Landschaft, Umwelt, Klimaschutz 70.000,00 105.000,00 105.000,00 105.000,00 105.000,00 105.000,00 105.000,00

Tourismus 60.000,00 90.000,00 90.000,00 90.000,00 90.000,00 90.000,00 90.000,00

Demografie 30.000,00 45.000,00 45.000,00 45.000,00 45.000,00 45.000,00 45.000,00

Ortsentwicklung 30.000,00 45.000,00 45.000,00 45.000,00 45.000,00 45.000,00 45.000,00

Summe 240.000,000 360.000,000 360.000,000 360.000,000 360.000,000 360.000,000 360.000,000

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13.2 Regionaler Fonds „Zusammerland“

Die Region strebt an, überwiegend gemeinschaftliche Projekte umzusetzen. Deshalb sollen die verfügbaren EU-Mittel in einen Gemeinschaftsfonds fließen, über den die LAG verfügt. Dies wurde von den relevanten politischen Gremien der Kommunen beschlossen. Jede Kommune zahlt jährlich einen gleichen Anteil in den Fonds, ohne dass festgelegt wurde, dass alle auch den gleichen Anteil an Förderung erhalten. Damit soll erreicht werden, dass sich möglichst viele Kommunen auch inhaltlich an Gemeinschaftsprojekten beteiligen. 60% der Mittel sollen für regionale Projekte oder solche, an denen mehrere Partner beteiligt sind fließen. In diesen 60 % sind die Kosten der LAG enthalten.

40 % der EU-Mittel sollen für Projekte reserviert werden, die von einzelnen Kommunen, von einzelnen Vereinen oder privaten Trägern umgesetzt werden. Diese Projekte werden dann von den jeweiligen Kommunen kofinanziert, auf deren Gebiet das Projekt umgesetzt wird.

Da es voraussichtlich nicht möglich sein wird, mit EU-Mitteln Projekte zu fördern, die beweg-liche Güter umfassen oder die eine Mindestfördersumme nicht erreichen, wird ein gemein-samer Zusatz-Regionaltopf „Zusammerland“ eingerichtet. In diesen Topf werden von den Kommunen zu gleichen Teilen insgesamt 140.000 € eingezahlt. Die Zuschusshöhe kann in diesem Topf bis zu 100 % der Kosten betragen, sofern die LAG dies beschließt.

Bei der Verteilung der Mittel wurde davon ausgegangen, dass die Mehrwertsteuer förderfä-hig ist. Sollte sich erweisen, dass die Mehrwertsteuer nicht gefördert werden kann, muss es ggf. Anpassungen in der Finanzplanung geben, da die Kommunen dann jeweils höhere Be-träge einzahlen müssen.

Abb. 15: Regionaler Fonds „Zusammerland“

13.3 Kofinanzierungszusagen der Kommunen und ggf. Projektträger

Jede der fünf beteiligten Kommunen hat einen Beschluss gefasst, der die Kofinanzierungs-mittel für den gesamten Förderzeitraum zur Verfügung stellt. Jede Gemeinde hat daher eine Summe von mindestens 352.000 € für den Förderzeitraum beschlossen. Hinzu kommen pro Kommune 28.000 € für den regionalen Zusatztopf, mit dem Kleinstprojekte gefördert werden sollen. Der Betrag der Gemeinden überschreitet den im Finanzplan indikativ vorgesehenen

LEADER – Budget 2,4 Mio €

40 % Einzelprojekte, jeweils durch eine Kommune kofinanziert

60 % Gemeinschaftsprojekte, Kofinanzierung durch Gemeinschaft der Kommunen - „Zusammerland“

Projekte: 1.900.000 € - 79 %

Landschaft, Umwelt,

Klimaschutz

700.000 €36 %

Tourismus600.000 €

32 %

Demografischer Wandel

300.000 €16 %

Ortsentwicklung 300.000 €

16 %

LAG – Kosten: 500.000 € - 21 %Zusammerland

Regionaler Zusatztopf

für Kleinstprojekte

100 % aus kommunalen

Mitteln

140.000 €

Kooperationsprojekte mit anderen Regionen max. 10 %

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Betrag, da nicht genau abzusehen ist, welche Kofinanzierung letztendlich erforderlich sein wird. Die jeweiligen Beschlüsse sind als Kopien im Anhang beigefügt.

14 Begleitung und Bewertung

Folgende Evaluierungsaktivitäten sind für die Region „Parklandschaft Ammerland“ vorgesehen:

Erstellung von Jahresberichten. Zur Vorbereitung der jährlichen Berichte werden folgende Aspekte bewertet:

Ausschöpfung der Mittel

Anzahl Projekte jeweils unterschieden nach: von der LAG befürwortet, beantragt, be-willigt, in Umsetzung, abgeschlossen

Ausmaß der Erreichung der SMART-Ziele

Beitrag der Projekte zu den Handlungsfeldzielen aufgrund der Projektbewertungen durch die LAG

Beurteilung der eigenen Arbeit durch die LAG

Beurteilung der Arbeit des Regionalmanagements durch die LAG und durch Arbeits-kreise

2019 wird eine Selbstevaluierung für den Zeitraum bis Ende 2018 vorgesehen.

Für das Monitoring der Mittelausschöpfung erfolgt zu den LAG-Sitzungen eine Abstimmung mit dem ArL, um der LAG jeweils den aktuellen Stand der ausgeschöpften und noch verfüg-baren Mittel mitzuteilen. Damit sollen Umsetzungsprobleme rechtzeitig erkannt und gegen-gesteuert werden.

Die Deutsche Vernetzungsstelle DVS hat einen Leitfaden für Selbstevaluierung entwickelt. Verschiedene Instrumente daraus sollen für die Selbstevaluierung verwendet werden.

Einmal jährlich wird eine Selbstevaluierung der Arbeit der LAG und des Regionalmanage-ments jeweils im Oktober durchgeführt. Dabei sollen Aspekte ausgewertet werden wie:

die Beteiligung der LAG-Mitglieder an den Sitzungen und an anderen Aktivitäten

die Zufriedenheit mit der Projektauswahl

ein Abgleich der geplanten Aktivitäten mit den tatsächlich umgesetzten

die Öffentlichkeitsarbeit

die Auswertung der Zielerreichung bezüglich der Prozessebene der REK-Umsetzung

die Auswertung der Zielerreichung anhand der SMART-Ziele

Für den Abgleich, in welchem Ausmaß Zielsetzungen der Handlungsfelder erreicht wurden, werden die dafür erforderlichen Daten vom Regionalmanagement kontinuierlich erfasst. Pro-jektträger müssen sich verpflichten, gegenüber der LAG darzulegen, inwieweit sie einen Bei-trag zu den formulierten SMART-Zielen geleistet haben. Diese Daten werden für jedes Hand-lungsfeld erfasst und einmal jährlich in einem Bericht erläutert. Der Bericht wird der LAG vor-gelegt. Sollten die angestrebten Ziele nicht erreicht worden sein, wird untersucht, warum dies der Fall ist und wie die gesteckten Ziele dann noch erreicht werden können.

2018 soll eine Aufgaben- und Vollzugskritik des Regionalmanagements erfolgen, um einzu-schätzen, ob Anpassungen erforderlich sind. Die Ergebnisse können dann 2019 in die um-fassende Selbstevaluierung einfließen.

2019 soll im Rahmen einer Selbstevaluierung ein Bilanzworkshop Inhalte und Strategie in Verbindung mit einer Projektmesse durchgeführt werden. Diese sollen auch dazu dienen, gemeinsam Überlegungen für die Zeit nach der aktuellen Förderperiode anzustellen.

Bei den Evaluierungen sollen die Arbeitskreise in der Region möglichst ebenfalls eingebun-den werden. Sie bieten eine gute Grundlage, die Arbeit nach dieser Förderperiode gemein-sam mit der LAG fortzusetzen.

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15 Anhang zum Konzept „Zusammerland“

1. Satzung der LAG 2. Projektauswahlbogen 3. Kofinanzierungszusagen der Kommunen 4. Evaluierungsbericht „Mittleres Ammerland“ 5. LOI für Kooperationsprojekte

- LOI für Kooperation Landschaftsinformationszentrum - LOI für Kooperationsprojekt Tour de Flur - LOI für Handwerkerausbildung in historischen Gewerken

6. Übersicht über Termine im Beteiligungsprozess 7. Liste der Teilnehmer/-innen in Arbeitskreisen (Entwicklung Handlungsfelder und

Zielsetzungen) 8. Fotodokumentation Auftaktveranstaltungen 9. Übersicht über Presseartikel zur Information und Motivation der Bevölkerung zur

Teilnahme am Entwicklungsprozess 10. Daten auf Gemeindeebene 11. Sehenswürdigkeiten in der Region 12. Streckennetze Bürgerbuslinien und Nachteule 13. Abbildungsverzeichnis 14. REK digital 15. Karte der Region 1:100.000

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1. Satzung der LAG

Satzung

Lokale Aktionsgruppe Parklandschaft Ammerland

19. November 2014

§ 1

Name und Sitz

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) hat ihren Sitz bei der Stadt Westerstede in Westerstede Ein Eintrag in das Vereinsregister erfolgt nicht. Die LAG führt den Namen: „Lokale Aktions-gruppe Parklandschaft Ammerland“.

§ 2 Zweck

Zweck der LAG ist die Entwicklung und Umsetzung des regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) Parklandschaft Ammerland. Die Parklandschaft Ammerland umfasst die Gemeinde Bad Zwischenahn, Gemeinde Edewecht, Gemeinde Rastede, Gemeinde Wiefelstede und Stadt Westerstede.

§ 3

Aufgaben der LAG

1. Entwicklung, Änderung und Anpassung des Regionalen Entwicklungskonzeptes für die Parklandschaft Ammerland

2. Projektauswahl nach von der LAG festgelegten Auswahlkriterien und einem transpa-renten Auswahlverfahren

3. Evaluation, inklusive Erstellung der erforderlichen Berichte und Nachweise

4. Vernetzung der LEADER-Aktivitäten, Beteiligung an den Aktivitäten der vorhandenen Netzwerke auf nationaler und EU-Ebene, inklusive Teilnahme am Lenkungsaus-schuss in Niedersachsen

5. Laufende Information der Öffentlichkeit über die Ziele und den Stand der Umsetzung des REK sowie über die Auswahl von Projekten

6. Mobilisierung der Bevölkerung zur Mitwirkung an der Umsetzungen der LAG

7. Einbindung relevanter Akteure

8. Beachtung der Barrierefreiheit im Sinne eines gleichberechtigten Zugangs zur physi-schen Umwelt gemäß Art. 9 (Zugänglichkeit) des Übereinkommens der Vereinigten Nationen vom 13. 12. 2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, dem Prinzip des Gender Mainstreaming und dem Grundsatz der Antidiskriminierung

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§ 4

Mitglieder der LAG

1. Die LAG besteht aus folgenden Organisationseinheiten: die Mitgliederversammlung, den Vorstand und die Geschäftsstelle. Außerdem können Arbeitskreise nach Bedarf eingerichtet werden.

2. Die LAG umfasst grundsätzlich 15 stimmberechtigte Mitglieder. Darunter befinden sich je ein/e Vertreter/-in der fünf beteiligten Kommunen, sowie 10 nicht kommunale Vertreter/-innen.

3. Der Anteil der Vertreter/-innen der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie der Zivilge-sellschaft beträgt mindestens 50% der stimmberechtigten Mitglieder der LAG. Die Mitglieder zur Zeit der Gründung der LAG sind im Anhang aufgelistet.

4. Als beratende Mitglieder sind das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL), die un-tere Naturschutzbehörde des Landkreises Ammerland, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Kreishandwerkerschaft Ammerland, das Umweltbildungszentrum Ammerland, die Ammerland Touristik sowie ein Vertreter der Wasserachten in der LAG. Die LAG kann weitere Mitglieder als beratende Mitglieder ohne Stimmrecht zur LAG hinzuziehen.

5. Beiträge werden von den Mitgliedern nicht erhoben.

§ 5

Eintritt von Mitgliedern

1. Stimmberechtigtes Mitglied der LAG kann werden, wer entweder eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, einen Wirtschafts- und Sozialpartner oder die Zivilgesell-schaft vertritt.

2. Die Aufnahme ist schriftlich zu beantragen.

3. Über die Aufnahme entscheidet die LAG.

4. Bei der Entscheidung über die Aufnahme sowie bei der Bestimmung der Vertretung stellen die Mitglieder sicher, dass eine ausgewogene Beteiligung beider Geschlechter gewährleistet ist.

§ 6

Austritt von Mitgliedern

Ein Mitglied kann jederzeit durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Vorstand aus der LAG austreten.

§ 7

Ausschluss von Mitgliedern

Ein Mitglied kann von der LAG ausgeschlossen werden, wenn es den Interessen der LAG schuldhaft zuwiderhandelt. Der Ausschluss eines Mitgliedes kann mit einer 3/4 Mehrheit von der LAG beschlossen werden.

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§ 8

Vorstand

1. Der Vorstand der LAG besteht aus einem/einer kommunalen Vertreter/-in und zwei nicht kommunalen Vertretern/-innen. Davon wird eine Person von der LAG zum/zur Vorsitzenden gewählt.

2. Außerdem sind das Amt für regionale Landesentwicklung und das Regionalmanage-ment beratende Mitglieder des Vorstands.

3. Der Vorstand und der/die Vorsitzende werden von der LAG für die gesamte Förder-periode gewählt. Er bleibt jeweils bis zur Neuwahl im Amt.

4. Verliert ein Vorstandsmitglied die Vertretungsbefugnis der von ihm vertretenden juris-

tischen Person, scheidet es mit dem gleichen Zeitpunkt aus dem Vorstand aus.

5. Zu den Sitzungen des Vorstandes, die nach Bedarf, aber mindestens vor jeder LAG-

Sitzung stattfinden, lädt der/die Vorsitzende mit einer Frist von einer Woche unter

Beifügung der Tagesordnung ein, in dringenden Fällen kurzfristig.

6. Über das Ergebnis der Beratungen des Vorstandes ist eine Niederschrift zu fertigen.

7. Die Tätigkeit der Vorstandsmitglieder ist ehrenamtlich.

8. Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind der/die Vorsitzende und dessen/deren Vertre-

ter/-in

9. Erhöhen sich die Kosten eines Projektes und damit die erforderlichen Zuwendungen,

kann der Vorstand allein eine Erhöhung der LEADER – Mittel um bis zu 10% höchs-

tens jedoch 5.000 Euro beschließen.

§ 9

Einberufung von Arbeitskreisen

Die LAG kann zu thematischen Arbeitskreissitzungen einladen. Die Arbeitskreissitzungen sind öffentlich und werden 14 Tage im Voraus angekündigt. An jedem Arbeitskreis nimmt jeweils mindestens ein Mitglied der LAG teil. Arbeitskreise sind beratende Gremien, die Emp-fehlungen an die LAG aussprechen können.

§ 10

Mitgliederversammlungen

Die ordentliche Mitgliederversammlung findet mindestens dreimal jährlich statt. Außerordent-liche Mitgliederversammlungen finden statt, wenn dies im Interesse der LAG erforderlich ist oder wenn die Einberufung einer derartigen Versammlung von mindestens 1/5 der Mitglieder gegenüber dem Vorstand schriftlich verlangt wird.

§ 11

Einberufung der Mitgliederversammlung

1. Mitgliederversammlungen werden von der/dem Vorsitzenden, bei dessen Verhinde-rung vom/von der stellvertretenden Vorsitzenden durch einfachen Brief oder per E-

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Mail einberufen. Dabei ist die vom Vorstand festgelegte Tagesordnung mitzuteilen. Die Einberufungsfrist beträgt zwei Wochen.

2. Die Sitzungstermine werden auf einer für die LAG einzurichtenden Website im Inter-net bekannt gegeben.

§ 12

LAG, Ablauf der Mitgliederversammlung

1. Die Mitgliederversammlungen sind öffentlich. Auf Antrag kann in besonderen Fällen die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden.

2. Die Mitgliederversammlung wird von dem/der Vorsitzenden, im Verhinderungsfall von dem/der Stellvertreter/-in geleitet. Durch Beschluss der Mitgliederversammlung kann die vom Vorstand vorher festgelegte Tagesordnung zu Beginn der Versammlung ge-ändert und ergänzt werden.

3. Es ist ein Sitzungsablauf wie folgt vorzusehen:

Feststellung der Beschlussfähigkeit

Genehmigung des Protokolls der vorangegangenen Sitzung

Feststellung der Tagesordnung

Mitteilungen des Vorstands

Mitteilungen des Regionalmanagers

Mitteilungen der Geschäftsstelle

Mittelungen des ArL

Sachberatungen

4. Die Mitglieder der LAG sind verpflichtet, an den Sitzungen der LAG teilzunehmen. Im

Falle der Verhinderung einer Teilnahme eines Mitglieds an den LAG-Sitzungen be-

nennt das LAG-Mitglied, das an einer Sitzung nicht teilnehmen kann, vor der Sitzung

eine Vertretung. Diese Person muss für öffentliche Mitglieder jeweils der Gruppe der

öffentlichen Interessensvertreter und für Wirtschafts- und Sozialpart-

ner/Zivilgesellschaft der Gruppe der Wirtschafts- und Sozialpartner/ Zivilgesellschaft

angehören. Dies ist entsprechend darzulegen.

5. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Im Vertretungsfall kann das Stimmrecht übertragen

werden. Der/Die Vorsitzende ist über die Vertretung vor der Sitzung zu informieren.

6. Kann ein Mitglied weder zur Sitzung erscheinen noch eine Vertretung benennen, so

besteht die Möglichkeit, dem/der Vorsitzenden schriftlich ein Votum für die jeweils mit

der Einladung vorgelegten Beschlussvorlagen vor der Sitzung zuzustellen.

7. Beschlüsse können bei Bedarf, sofern eine Sitzung nicht rechtzeitig einberufen wer-

den kann, auch im Umlaufverfahren gefasst werden.

8. Zu Beginn der Versammlung ist die Beschlussfähigkeit festzustellen. Die LAG ist be-schlussfähig, wenn ordentlich eingeladen wurde und mindestens 50% der Anwesen-den stimmberechtigte Vertreter/-innen der Wirtschafts- und Sozialpartner oder der Zi-vilgesellschaft sind. Verlässt ein stimmberechtigtes LAG-Mitglied die Sitzung, ist die Beschlussfähigkeit erneut zu prüfen.

9. Beschlüsse der LAG werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder ge-

fasst. Stimmenthaltungen gelten als ungültige Stimmen. Für eine Änderung der Sat-

zung ist eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder erforderlich. Für Be-

schlüsse müssen die Stimmanteile der Wirtschaft- und Sozialpartner/ Zivilgesellschaft

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mindestens 50 % betragen. An Beschlüssen, bei denen ein mehrere LAG-Mitglieder

Zuwendungsempfänger ist, darf sich dieses nicht beteiligen. Ist ein LAG-Mitglied als

Privatperson an einem Projekt beteiligt und hat es einen persönlichen Vorteil daraus,

so hat es diesen Sachverhalt umgehend dem/der Vorsitzenden der LAG bzw. der

Geschäftsstelle mitzuteilen. In diesem Fall ist das Mitglied der LAG von dem Teil der

LAG-Sitzung auszuschließen, in dem die Beratungen und Entscheidungen dieses

Projektes stattfinden. Bei Stimmengleichheit gilt der Antrag als abgelehnt.

10. Die Abstimmungen erfolgen offen durch Handzeichen, auf Antrag eines Mitgliedes

geheim.

11. Ist die LAG nicht beschlussfähig, weil die erforderliche Anzahl von stimmberechtigten

Personen für die Wirtschafts- und Sozialpartner nicht ausreicht, wird eine neue Sit-

zung einberufen. In diesem Fall gilt, dass eine Entscheidung gütig ist, wenn mindes-

tens 50% der abgegebenen Stimmen von den Wirtschafts- und Sozialpart-

nern/Zivilgesellschaft stammen und eine einfache Mehrheit vorliegt.

12. Beschlüsse können im Umlaufverfahren gefasst werden. In diesem Fall gilt, dass eine

Entscheidung gültig ist, wenn mindestens 50% der abgegebenen Stimmen von den

Wirtschafts- und Sozialpartnern stammen und eine einfache Mehrheit vorliegt. Das

Votum der stimmberechtigten LAG-Mitglieder ist binnen 14 Tage nach Aussendung

der Beschlussvorlage(n) abzugeben. Jede nicht abgegebene Stimme gilt als Enthal-

tung und ist damit gemäß § 12 Absatz 9 Satz 2 ungültig.

13. Von der LAG befürwortete Projekte sind spätestens binnen sechs Monaten beim ArL

zu beantragen. Wird dieser Zeitraum überschritten, ist der LAG-Beschluss nicht mehr

gültig.

§ 13

Projektauswahl

Die Auswahl von Projekten erfolgt von der LAG gemäß den vorher von der LAG festgelegten

Projektauswahlkriterien. Das Ergebnis der Projektbewertung wird dem Protokoll der Sitzung

beigefügt.

§ 14

Protokollierung von Beschlüssen

Von den LAG-Sitzungen wird ein Ergebnisprotokoll durch die Geschäftsstelle oder das Regi-

onalmanagement gefertigt, das allen Mitgliedern übersandt wird. Beschlüsse sind unter An-

gabe des Ortes und der Zeit der Versammlung sowie des Abstimmungsergebnisses im Pro-

tokoll festzuhalten.

§ 15

Geschäftsstelle und Regionalmanagement

Der Vorstand überträgt der Stadt Westerstede die Aufgaben einer Geschäftsstelle der LAG.

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§ 16

Finanzmanagement

Die LAG überträgt das Finanzmanagement dem ArL Oldenburg.

§ 17

Salvatorische Klausel

Sollte(n) eine (oder mehrere) Bestimmung(en) dieser Satzung gegen einschlägige gesetzli-che Vorschriften verstoßen, so gelten insoweit die gesetzlichen Bestimmungen. Die übrigen Bestimmungen dieser Satzung werden davon nicht berührt.

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2. Pojektauswahlbogen

Projektauswahl

Projektnummer:

Projekttitel:

Antragsteller:

Antragseingang:

Kooperationsprojekt: ja nein

1. Schritt: Prüfung grundlegender Kriterien: alle Kriterien müssen erfüllt sein

1. Die Rechtsform des Antragstellers sowie Projektträger und eventuelle Partner sind klar angegeben

ja nein

2. Das Projekt findet auf dem Gebiet der Region statt, bei Kooperationspro-jekten liegt der Nutzen des Projektes auch in der Region

ja nein

3. Es ist klar beschrieben, was gefördert werden soll ja nein

4. Detaillierter Kosten- und Finanzierungsplan liegt vor, die Kosten sind plau-sibel

ja nein

5. Zeitplan liegt vor ja nein

6. Bestätigung des Projektträgers über Eigenmitteln liegt vor ja nein

7. Bestätigung der öffentlichen Kofinanzierung liegt vor ja nein

8. Das Projekt wirkt auch nach Projektende weiter ja nein

9. Die Folgekosten/der Pflegeaufwand sind gedeckt/geregelt ja nein

10. Erforderliche Erlaubnis von Eigentümern ist geregelt, falls Nutzungsrechte betroffen sind

ja nein

11. Durch das Projekt entstehen keine Benachteiligungen von Teilen der Be-völkerung

ja nein

12. Es entsteht kein unlauterer Wettbewerb zu bestehenden Anbietern ja nein

13. Das Projekt ist einem Handlungsfeld zuzuordnen, nämlich:

Landschaft, Umwelt, Klimaschutz

Tourismus

Demografie

Ortsentwicklung

ja nein

Ergebnis: Projektantrag soll für die Förderung geprüft werden ja nein

Projektüberarbeitung wird empfohlen, dann erneut einreichen ja nein

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2. Schritt: Prüfung Übereinstimmung Zielsetzungen

Kriterium Erreichte Punkte

1. Übereinstimmung mit den Zielsetzungen der Strategie

• Fachkräftemangel durch das Zusammenwirken von Betrieben, Bildungseinrichtungen

und Vereinen und Verbänden entgegen wirken

• Die Grundversorgung insbesondere in den Bauerschaften verbessern

• Gesundheitsangebote entwickeln

• Den Zusammenhalt der Bevölkerung stärken

• wesentlicher Elemente der Parklandschaft erhalten und entwickeln

• Flächen für die Entwicklung von Landschaft, Umwelt- und Klimaschutz finden und

entwickeln

• zum Klimaschutz beitragen

• das Ehrenamt im Rahmen von Arten- Klimaschutz, und Landschaftsentwicklung

stärken

• Die Parklandschaft durch entschleunigende Angebote erlebbar machen

• Gesundheitstourismus in Zusammenarbeit mit Leistungsträgern, Vereinen und Ver-

bänden entwickeln

• Akteure und Leistungsträger bei der Entwicklung eines barrierefreien Tourismus

einbinden

• Akteure und Angebote für ein gemeinsames Marketing vernetzen

• Möglichkeiten zur Vermeidung von Flächenverbrauch durch die Zusammenarbeit von

Kommunen identifizieren

• Orte in die Landschaft einbinden und regionstypische Kultur erhalten und stärken

• Die Infrastruktur unter Mitwirkung der Bevölkerung an die sich wandelnden Bedürf-

nisse anpassen

• neue Wohnformen entwickeln

Das Projekt entspricht mindestens einem Ziel: ein Punkt

Das Projekt entspricht mehreren Zielen: zwei Punkte

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3. Schritt: Prüfung qualitativer Kriterien Zusammerland: möglichst viele Kriterien sol-len erfüllt sein

Mögliche Punkte

Erreichte Punkte

11. Beitrag zu Handlungsfeldzielen Das Projekt trägt zu einem Ziel bei: ein Punkt Das Projekt trägt zu mehreren Zielen bei: zwei Punkte

1 2

5.

12. Regionale Projekte Das Projekt wird in Partnerschaft mehrerer Kommunen umgesetzt und hat eine regi-onale Wirkung. Mehr als eine Kommune ist am Projekt beteiligt: ein Punkt Das Projekt hat positive Wirkung auf die gesamte Region: zwei Punkte

1 2

6.

13. Ausmaß der Beteiligung der Bevölkerung

An der Projektumsetzung

wirken Bürgerinnen und Bürger mit: ein Punkt

wirken Bürgerinnen und Bürger in großem Ausmaß mit: zwei Punkte

1 2

14. Innovation

Das Projekt ist für die Region neu: ein Punkt

Das Projekt ist auch über die Region hinaus neu: zwei Punkte

1 2

15. Gender-Gerechtigkeit wird berücksichtigt

Berücksichtigung wird deutlich: ein Punkt

Berücksichtigung wird in hohem Maß deutlich: zwei Punkte

1 2

16. Beitrag zur Inklusion wird geleistet Ein Beitrag ist zu erkennen: ein Punkt Ein Beitrag ist im hohen Maß zuerkennen: zwei Punkte

1 2

17. Der Zusammenhalt der Nachbarschaft wird gestärkt Eine Stärkung ist zu erkennen: ein Punkt Eine Stärkung ist in hohem Maß zu erkennen: zwei Punkte

1 2

18. Impulswirkung des Projekts Folgeaktivitäten sind wahrscheinlich: ein Punkt Folgeaktivitäten sind sehr wahrscheinlich: zwei Punkte

1 2

19. Vernetzung Es werden neue Kontakte in der Region geschaffen: ein Punkt Es werden neue Kontakte über die Region hinaus geschaffen: zwei Punkte

1 2

20. Flächenverbrauch das Projekt ist flächenneutral: ein Punkt Das Projekt trägt zur Lösung von Flächennutzungskonflikten bei: zwei Punkte

1 2

Erreichte Punktzahl: (es müssen mindestens 8 Punkte erreicht werden)

Eine Antragstellung wird von der LAG befürwortet

ja nein

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3. Kofinanzierungszusagen der Kommunen

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4. Evaluierungsbericht „Mittleres Ammerland“

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5. LOI für Kooperationsprojekte

LOI für Kooperation Landschaftsinformationszentrum

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LOI für Kooperationsprojekt Tour de Flur

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LOI für Handwerkerausbildung in historischen Gewerken

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6. Übersicht Termine im Beteiligungsprozess

Datum Gesprächspartner Inhalt Anzahl TN

Mai/Juni

politische Gremien aller

Gemeinden Info über Leader und Beteiligungsprozess

1.7. Rat Stadt Westerstede Info über Leader und Beteiligungsprozess

1.7. AK Schulgärten Info zu Leader 10 Lehrer und Lehrerinnen, Frau Aderholz

4.7. Ammerland Tourstik Info zu Leader, Expertengespräch Tourismus 1 Herr Bullerdiek

10.7. AK Angärtnern Info zu Leader, Expertengespräch Tourismus 8

Herr Bullerdiek, Herr Wandscher, Frau zu Jeddeloh, Frau

Schuler u.a.

14.7. Vorstand Landfrauen Info zu Leader, Expertengespräch 2 Frau Tietjen, Frau Kreiling

15.7.

Bad Zwischenahn Touristik

GmbH

Info zu Leader, Expertengespräch, insbesondere zum

Thema Barrierefreiheit und Gartenwochen 1 Frau Schuler

16.7. Lenkungsgruppensitzung Startgespräch

21.7. Gemeinde Wiefelstede Info zu Leader und Expertengespräch Kommune 5

Herr Pieper, Herr Schmacker, Herr Siemen, Herr

Quathamer und Herr ?

22.7.

Verwaltungsausschuß Stadt

Westerstede

22.7. Gemeinde Bad Zwischenahn

Infogespräch zu Leader und Expertengespräch

Kommune 10

Herr Dr. Schilling, Herr Bischoff, Herr Heyne, Herr

Gronde, Herr C. Meyer, Herr Oeljeschläger, Frau Schüll,

Herr Fischer, Frau Wagenaar, Frau Schuler

23.7. Gemeinde Rastede Infogespräch zu Leader und Expertengespräch 2 Herr von Essen, Herr Ammermann

25.7. Gemeinde Edewecht

Infogespräch zu Leader und Expertengespräch

Kommune 5

Frau Lausch, Herr Knorr, Herr Kahlen, Frau Knetemann,

Herr Torkel

25.7. Schule Edewecht Infogespräch 1 Hausmeister

28.7. LK Ammerland, UNB Expertengespräch 1 Frau Finke

29.7. Stadt Westerstede Infogespräch zu Leader und Expertengespräch 4 Herr Groß, Frau Hamjediers, Frau Hinrichs, Herr Eckholt

29.7. OBV Bokel Infogespräch zu Leader und Expertengespräch 4 Herr Buschmann, Herr Peper, Herr Lübbe, Herr Kruse

29.7. AK Gesundheitsförderung

Info und Aufforderung zu Beiträgen, Rückmeldungen

aufgenommen

30.7. Kreisvolkshochschule Expertengespräch 2 Herr Krüger, Herr Ritterhoff

30.7. Schule Wiefelstede Infogespräch 1 Hausmeister

31.7. Erwachsenenbildung Expertengespräch 1 Claußen

4.8. Bund Deutscher Baumschulen Expertengespräch 1 Frau Lüttmann

4.8.

Wirtschaftsforum Westerstede

e.V: Expertengespräch 1 Herr Henken

4.8. Bund Deutscher Baumschulen Info auf Mitgliederversammelung

5.8. Seniorenbeirat Expertengespräch 2 Herr Schönbrunn, Frau Heerwagen

6.8. AK Parks und Gärten Expertengespräch 1 Frau zu Jeddeloh

7.8. BUND Expertengespräch 3 Frau Grube, Herr Schröter, Herr Rademacher

8.8. AK Parks und Gärten Befragung per Post 28 vgl. Verteilerliste

14.8. Kreisjägerschaft Expertengespräch 1 Frau Ruthenberg

19.8. OBV Loy Expertengespräch 7

Frau Lamers, Frau Niebuhr, Frau Papenroth, Herr Müller,

Frau Janßen, Herr Brumund, Frau S. Janßen

20.8. Gemeinde Wiefelstede Infogespräch 1

25.8. OBV Wiefelstede Infogespräch und Expertengespräch 4 Herr Völkers, Herr Schröder, Frau Bruns, Frau Langer

OBV Wechloy Infogespräch und Expertengespräch 3 Herr Laumann, Frau Lohbeck, Herr Lohbeck

26.8. OBV Ekern Infogespräch und Expertengespräch 1 Herr Warnken

27.8. OBV Wildeloh Infogespräch und Expertengespräch 3 Lohbeck Herr und Frau und Herr?

28.08. Lenkungsgruppensitzung Besprechung Bestandsanalyse, SWOT,

30,8. -5,9 Summer School

internationaler Workshop zum Thema

Parklandschaft Ammerland 77

Studentinnen und Lehrende aus China, Japan, USA,

Spanien, Frankreich, Niederlande, Slovenien,

Großbritannien, Stakeholder aus dem Ammerland wie

DEULA, diverse Baumschulunternehmer, Bund deutscher

Baumschulen, UNB, Torfabbauunternehmen, Landkreis,

Kommunen,Landwirte, LWK, Bürgermeister, Wasseracht,

FZKM (Moorzentrum),

Kommunen, Ausschüsse Abstimmung SWOT und bisheriger Stand der Arbeit

8.9. Kreishandwerkerschaft Expertengespräch 5

Herr Ukena , Herr Luers, Herr Kahle, Herr Speckmann,

Herr Horstmann

10.9.

Auftaktveranstaltung Bad

Zwischenahn 82

11.9.

Auftaktveranstaltung

Edewecht 96

12.9.

Rastede Schule

Vorbesprechung 2 Ammermann

11.9. AK Gesundheitsförderung

Aussendung Infos an AK und Einladung zu

thematischen AK LEADER 41

15.9. Enzelhandel Expertengespräch 1 Frau Ubben

16.9.

Verwaltunsausschuß Stadt

Westerstede

16.9.

Verwaltungsausschuß

Gemeinde Bad Zwischenahn

16.9. Auftaktveranstaltung Rastede 79

17.9.

Auftaktveranstaltung

Westerstede 99

18.9.

Auftaktveranstaltung

Wiefelstede 66

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22.9. Dorferneuerung

Expertengespräch, Abstimmung Entwicklungsstand

DE in Rastede 1 Herr Dieckmann

22.9. Parks und Gärten Rhodopark Linswege 2 Herr und Frau Hobbie

23.9. AK Demografie 26

24.9.

AK Landschaft, Umwelt,

Klimaschutz 38

25.9. AK Tourismusentwicklung 25

26.9. AK Gesundheitsregion 16

29.9. AK Ortsentwicklung 40

2.10. Lenkungsgruppe

6.10. AK Demografie 18

7.10.

AK Landschaft, Umwelt,

Klimaschutz 31

8.10. AK Tourismusentwicklung 28

8.10. Park der Gärten Infogespräch 1 Herr Wandscher

9.10. AK Gesundheitsregion 20

10.10. AK Ortsentwicklung 32

14.10. LWK Expertengespräch 1 Herr Ralle

22.10. LAG

24.10. Bau ABC, Monumentendienst Projektgruppe 3 Handwerkerausbildung

3.11. AK Finanzierung 7

7.11. Förderschule Info- und Expertengespräch 1 Juraschek

12.11. AK Parks und Gärten Info - und Expertengespräch 13

19.11. LAG

4.12. AK Fließgewässerentwicklung Info 16

16.12.

Ratsbeschlüsse aller

Kommunen Kofinanzierungsmittel

17.12. LAG Verabschiedung REK

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7. Liste der Teilnehmer/-innen in Arbeitskreisen (Entwicklung Handlungsfelder und Zielsetzungen)

Einrichtung Vorname Nachname Demograf. Wandel Umwelt & Klimaschutz Tourismusentw. Gesundheitsreg. Ortsentw.

1

Ammerländer Landvolk -

Neusüdende Dieter AhlersX X X

2 Ortslandvolkverein Wiefelstede Ralf Ahlers X

3 Werbegemeinschaft Halsbek Bianca Ahrens X

4 Ortsverein Loy-Barghorn e.V. Christian Alberts X

5 Gemeinde Rastede Hans-HermannAmmermann X X X

6

Ratsmitglied der Gemeinde Bad

Zwischenahn Edgar AutenriebX

7 Kinesiologie - Westerstede Monika Bakker X

8 Tomke Behrens X

9 Touristik Westerstede e.V. Inga Benavidez X

10 Sven Betten X

11 Gemeinde Edewecht Kerstin Borm X

12 Bahnhofsverein Westerstede e.V. Bernhard Brakenhoff X

13

Ratsmitglied der Gemeinde Bad

Zwischenahn Inga BrettschneiderX

14 Andreas Brückner X X

15 Touristik-Wiefelstede Tanja Bruns X

16 Ammerland-Touristik Frank Bullerdiek X

17 Gemeinderat Heinz-Gerd Claußen X

18 Senioren Union Rastede Gerd Cornelssen X

19 Jaspers-Hochkamp-Stiftung Helmut Dierks X

20

Ratsmitglied der Gemeinde Bad

Zwischenahn Henning DierksX

21 Gertrud Diesing X

22 Ammerländer Wasseracht Richard Eckhoff X

23 Stadt Westerstede Paul Eckholt X

24 TuS Ofen e.V. Hero Eiben X

25 Gemeinde Wiefelstede Carsten Eikers X

26

Landwirtschaftskammer

Niedersachsen Renko EiltsX

27 Gemeinde Rastede Rolf Eiting X

28 Ammerland-Klinik - PflegedirektionGerda Elsen-Dieckmann X

29 AWO - Ortsverein Rastede Thorsten Enneking X

30 Ortsausschuss Gristede Arnd Eyting X

31

Seniorenbeirat der Stadt

Westerstede Karl FeldmannX

32 Landkreis Ammerland Margrit Finke X

33 Monika Fischer X

34

Gemeinde Bad

Zwischenahn/Querensteder

Mühlenverein Wilfried Fischer

X

35 Ratsherr Hans Fittje X

36

Jägerschaft Ammerland/

Naturschutzobmann Stefan FrankensteinX

37 Zukunftsbürger für Rastede Udo Frigger X

38 Landwirt Manfred Gerken X

39 Kneipp-Bauerngarten Annelene Gertje X X

40 Kneipp-Bauerngarten Johann Gertje X X X

41 Lokale Agenda 21/Zukunftsbürger Peter Gmähle X

42 Gemeinde Bad Zwischenahn Andreas Gronde X

43 BUND Kreisgruppe Ammerland Susanne Grube X

44 Stadt Westerstede - Dezernat II Heidrun Hamjediers X

45

Naturschutzgemeinschaft

Ammerland Rainer HärigX

46 Seniorenbeirat Wiefelstede Renate Heerwagen X

47 Agenda 21 Gisela Heinje X

48 Pflege-Service Edewecht Thomas Heinrich X X

49 Ratsherr Erich Henkensiefken X

50 Ortsverein Friedrichsfehn e.V. Erhard Hennig-Weltzien X

51 Ortslandvolkverein Kayhauserfeld Harald Hertema X

52

Gemeinde Bad Zwischenahn -

Gebäudemanagement Axel HeyneX

53 VfL Rastede von 1859 e.V. Dirk Hillmer X

54 Stadt Westerstede Hilke Hinrichs X

55 Ratsfrau Josefine Hinrichs X

56 Landkreis Ammerland Jan Hobbiebrunken X

57 Gemeinde Edewecht Heike Hohnholt X

58

Ammerländer Landvolkverband

e.V. Tatjana HoppeX

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59 Ortsverein Klein Scharrel Anke Hotes X

60 Agenda 21 Hans-Jürgen Hubert X X

61

Ratsmitglied der Gemeinde Bad

Zwischenahn Jan HullmannX

62 Ortsverein Husbäke Gerd Hülsmann X

63

Lehr- und Versuchsanstalt für

Gartenbau Katharina HuntenburgX

64 Ortbürgerverein Jeddeloh I e.V. Kirsten Jacobs X

65 Lokale Agenda 21 Heinz Janßen X

66 Ortsverein Loy-Barghorn e.V. Hilke Janßen X

67 Ortsverein Loy-Barghorn e.V. Sieglinde Janßen X

68 Monumentendienst Bente Juhl X

69 Gemeinde Edewecht Wilfried Kahlen X

70 Birte Kittelmann-Grüttner X

71 Fischereiverein Scheps e.V. Adolf Klöver X

72 Gemeinde Edewecht Petra Knetemann X

73 Gemeinde Edewecht Reiner Knorr X

74 Landjugend Bokel Michael Koch X

75 Blauschimmel-Atelier Yvonne Kölling X

76

BSH Biologische

Schutzgemeinschaft Egbert KosmisX

77 Evangelisch-methodistische Kirche Bärbel Krohn-BlaschkeX

78 SPD-Fraktion Westerstede Uwe Kroon X

79 Lokale Agenda 21 Inge Kuper X

80 Ortsverein Loy-Barghorn e.V. Susanne Lamers X

81 Stadt Westerstede Ingo Leffers X

82 August Lehmann X

83 Gemeinde Wiefelstede Sigrid Lemp X

84 Heimatverein Halsbek Walter Logemann X

85 Residenzort Rastede GmbH Robert Lohkamp X

86 NABU Rastede Frank Lorenz X X

87 NABU Rastede Silke Lorenz X

88

BdB - Bund deutscher

Baumschulen Cornelia LüttmannX X X

89

Bibliothek am Meer/Gemeinde

Bad Zwischenahn Diana MartenX

90 Christina Martens X

91 Frauen Union Rastede Corinna Martens X

92 Senioren Union Rastede Adolf Marxfeld X

93 Ratsmitglied/FPD Stadtverband Dieter Meinen X

94 Gemeinde Bad Zwischenahn Carsten Meyer X

95 Gemeinde Rastede Sabine Meyer X

96 Elisabeth Müller X

97 FW Helma Müller X X

98 Ortsverein Loy-Barghorn e.V. Wilfried Müller X X

99 Jägerschaft Ammerland e.V. Markus Neumann X

100 Ortsverein Loy-Barghorn e.V. Bärbel Niebuhr X

101

Gemeinde Bad Zwischenahn - Amt

für Wirtschaftsförderung und

Liegenschaften Bärbel Nienaber

X

102 Gemeinde Bad Zwischenahn Rolf Oeljeschläger X X

103 Ortsverein Klein Scharrel Fritz Oltmanns X

104 Gudrun Oltmanns X

105 Landwirt Jan-Dieter Osmers X

106 Landwirt Jochen Osmers X

107

Landwirtschaftskammer

Niedersachsen Juliane PegelX

108

UWG Ortsverein Rastede /

Bürgerbus Marlies PetersX

109 Kurverwaltung Brigitte Piepenburg X

110 Gemeinde Wiefelstede Jörg Pieper X X

111 Westersteder Tafel Maltied e.V. Hans-Ulrich Plehn X

112 Gemeinde Wiefelstede Bernd Quathamer X X

113

BUND Kreisgruppe Ammerland /

Seniorenkreis Wiefelstede e.V. Helmut RademacherX

114

Ingenieurbüro für Garten +

Freiraum Christiane ReckX

115 KVHS Ammerland gGmbH Frank Ritterhoff X

116 GZV Winfired Röske X

117 BürgerBus Westerstede e.V. Jens Rowold X

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8. Fotodokumentation Auftaktveranstaltungen

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9. Übersicht über Presseartikel zur Information und Motivation der Bevölkerung zur Teilnahme am Entwicklungsprozess

Übersicht Presseartikel

17. Juli Huntereport: Bürger sind gefragt

18. Juli NWZ: Gemeinden wollen EU-Millionen

20. Juli Sonntagszeitung: Bürger sind gefragt

21. Juli Websites der Gemeinden: Fünf Gemeinden bewerben sich um 2,4 Mio. Euro

7. Aug. Sonntagszeitung: Jetzt sind die Bürger am Zug

29. Aug. NWZ: Ammerland gemeinsam stärken

2. Sept. NWZ: Ammerland wird zum Studienobjekt

4. Sept. NWZ: Marke „Parklandschaft“ voranbringen

6. Sept. NWZ: Zukunftsvisionen für drei Gemeinden

7. Sept. Sonntagszeitung: Zukunftsvision vom Ammerland, Studenten entwerfen Konzepte zur möglichen Entwicklung

8. Sept. Sonntagszeitung: Jetzt sind die Bürger am Zug

9. Sept. NWZ: Bürgerbeteiligung bei Bewerbung um Förderung gefragt

10. Sept. NWZ: Ideen für die Welt von morgen

12. Sept. NWZ: Die Zukunft aktiv mitgestalten

13. Sept. NWZ: Bürgerbeteiligung soll zu Millionen-Förderung führen

14. Sept. Sonntagszeitung: Bürgerbeteiligung erwünscht

14. Sept. Sonntagszeitung: Noch drei Infoveranstaltungen

9. Okt. Rasteder Rundschau: Bürger gestalten ihre Region

18. Okt. NWZ: Neues Gremium soll Projekte auswählen

19. Nov. NWZ: Spielregeln für Entscheidungsfindung festlegen

23. Nov. Sonntagszeitung: EU-Fördergelder winken, Lokale AG Parklandschaft Ammerland gegründet

17. Dez. NWZ: Aktionsgruppe trifft sich

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NWZ 17.12.2014

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10. Daten auf Gemeindeebene

Bad Zwischenahn Edewecht Rastede Westerstede Wiefelstede Region

Einwohner 28.094 21.416 20.965 22.099 15.670 108.244

Anzahl Bauerschaften 16 15 27 27 22 107

Anzahl Ortsbürgervereine 12 10 6 (+3 Heimatvereine) 20 (+ 4 Heimatvereine) 7 (+3 Heimatvereine) 55 plus 10 Heimatvereine

Anzahl DGH 8 7 3, Bekhausen, Südbäke,

Nethen

11 10, davon 1 MGH

Anzahl Feuerwehren 8 5 Ortsfeuerwehren, 2 Jugendfeuerwehren 6 (+3 Jugend) 9 (+ 3 Jugend) 6 34 plus 8 Jugendfeuerw.

Ortschaften ohne

Einkaufsmöglichkeiten/

Lebensmittel

6 Bauerschaften sind ganz ohne

Einkaufsmöglichkeiten, in zweien gibt es

je einen Bäckerladen, bei dem auch

Milchprodukte sowie Zucker, Salz u.ä. zu

bekommen sind sowie einen Kiosk

(Osterscheps und Klein Scharrel). In einer

Bauerschaft gibt es nur einen Bäcker mit

dem zusätzlichen o.g. Angebot (Jeddeloh

I).

12 Bauerschaften 23 Bauerschaften ohne

Einkaufsmöglichkeiten, 1 mit

einer Tankstelle, 1 mit Bäckerei,

1 mit Tankstelle und

Einkaufsmöglichkeiten (Ocholt),

Hauptort Westerstede mit

vollständigem Angebot

17 50 ohne Einkaufs-

möglichkeiten

Ortschaften ohne ÖPNV-

Anschluss

eigentlich ist keine Bauerschaft ohne

ÖPNV-Anschluss, da die ursprünglichen

Schülerverkehre nicht mehr freigestellt

und in das ÖPNV-Liniennetz integriert

sind. Über die Linien 380 und 910 sind

insgesamt 13 der 15 Bauerschaften direkt

an das Oberzentrum Oldenburg

angebunden.

10 Bauerschaften eigentlich keine 10 ohne

Anzahl GS 6 4 6 noch 5 7 28

Anzahl HS 1 1 0 0 0 2

Anzahl RS 1 1 0 0 0 2

Anzahl OS 2 0 1 1 4

Förderschulen 1 1 3 5

Anzahl Gymnasien 1 1 0 1 3

KGS 0 1 0 1

Anzahl BBS 1 0 0 0 1

weitere

Berufsbildungseinrichtungen

und Schulen

Pflegeschule Bau-ABC,

Gartenakademie,

Berufsbildungszentrum der GPS,

Industriestraße

Evangelisches Bil-

dungshaus

DEULA, Bezirkssportschule

Hössenzentrum,

Krankenpflegeschule bei der

Ammerlandklinik

Vertregtung KVHS 1 1 1 2

Vertretung Musikschule 1 0 1 2

Anzahl KiTA 12 Kindertagesstätten, 8

Kinderkrippen 27

Tagesmütter

10, davon ein Waldkindergarten, ein

Sprachheilkindergarten, +

Arbeitsgemeinschaft Tagesmütter

18, davon 4 Krippen, 3 Horte,

2 Waldkindergärten;

Tagesmütter

9 Kindergärten, 4 Kinderkrippen,

1 Kinderhaus

7 KITA plus 3 Krippen plus 1 Hort

plus 1 Tagespflege

Quote Krippen 46% 43% 48% 45% 41%

Quote KITA 99% 99% 98% 98% 97%

Büchereien siehe unten (Bibliothelen) 3 1 Stadtbücherei, Bücherei Ev.Haus

Ocholt, Grundschulbüchereien

4, Gemeindebücherei

Wiefelstede, Jugendbücherei

Metjendorf, Heimatbüchereien in

Ofenerfeld und Wiefelstede

4

Spielplätze 60 51 46 55 45 257

Jugendienrichtungen 4 3 Zentren plus Offener Treff, 2

Kindergruppen, Aufsuchende

Jugendarbeit, Scateanlage

3 4 mit Halsbek, Ocholt und

Eggeloge

2 Jugendhäuser und 1 Jugendtreff

Allgemeinmediziner 13 7 12 6 Praxen, 13 Ärzte, + 12

Heilpraktiker

7

Fachärztpraxen 32 7 3 18 Praxen, 25 Ärzte 3 63

Zahnärzte 7 7 8 8 Praxen, 13 Ärzte 6 82

Anzahl Apotheken 9, davon 1 in Ofen, 1 in

Rostrup

4 5 5 2 25

Hebammen 6, Bad Zwischenahn, Ofen,

Petersfehn

5 + 1 Familienhebamme 4 6, davon 2 freie, Rest in der

Ammerlandklinik

2 in Wiefelstede, 2 in Metjendorf 26

Pflegeheime 6 plus 2 betreutes Wohnen 4 3 1 4 18+2

Anzahl Tagespflege 1 KJK und GPS im Ort 2 in Wiefelstede, 1 in Metjendorf

Ambulate Pflegedienste 3 2 3 4 (Diakoniestation, Rose,

Wauter, APA)

12

Werkstätten für Behinderte 0 3 1 2 2 9

Anzahl Gewerbegebiete in ha 195 138 96 127 ca. 176 ha 732

freie Gewerbeflächen in ha 5 1,3 14 17 ca. 2,5 ha (ab 2015) 39,8

verfügbare Baugrundstücke 0 8 Wohnbauplätze können derzeit von der

Gemeinde angeboten werden. Von

privaten Erschließungs-träger wird dies in

etwa die gleich Anzahl sein. Die Zahl

theoretisch verfügbarer Baugrundstücke

auf überplanten privaten Flächen lässt

sich nicht konkret beziffern, dürfte aber

über das Gemeindegebiet verteilt

zwischen 20 und 30 liegen. Dies sind insbe-

sondere Flächen innerhalb der sog.

Außenbereichs-satzungen in den

Bauerschaften Wittenberge,

Westerscheps, Kleefeld, Klein Scharrel,

Jeddeloh I und vereinzelte Grundstücke in

Baugebieten in nicht so attraktiven Lagen

wie Süddorf und Husbäke.

0 53 0 61

Anzahl Biogasanlagen 3 3 4 9 6 25

Anzahl Windkraftanlagen 4 7 9 11 4 35

Anzahl Solaranlagen 2 (genannt nur die beiden großen

Freilandfotovoltaik-anlagen im

Industriegebiet Edewecht (1.857 kWp auf

2,8 ha) und in Westerscheps(1.555 kWp

auf 9 ha)

1 443 419 (inkl. Solarpark Ammerland)

Anzahl Bibliotheken 4, 2 in Bad Zwischenahn, 1 in

Ofen, 1 inPetersfehn

0 1 1 2 Büchereien

Sportvereine 42 40 30 28 19 159

Schützenvereine 8 14 7 9 5 43

Vereine gesamt 167 145 193 114 108 727

Freibäder 1 Freibad und Badestellen

am Woldsee, am

Zwischenahner Meer

2 Freibäder 1 beim Hössenzentrum WST 1 Wiefelstede, 1 Neuenkruge

Hallenbäder Hallenbad und Wellenbad

mit Solebad

Hallen- und Freibad 1 1 beim Hössenzentrum WST 1 Wiefelstede kombiniert mit dem

Freibad (Swemmbad)

5

Badeseen Zwischenahner Meer mit 2

Badestellen

0 Beach-Club Nethen mit

Wasserskianlage

Badesee Karlshof 1 in Conneforde und 1 in Mollberg

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11. Sehenswürdigkeiten in der Region

Golfplätze Rostrup 0 Rastede 0 1 in Rastede-Wemkendorf 2

Tennisplätze 3 Tennisanlagen mit 14

Plätzen und 2 Hallen

1 Anlage mit 5 Sandplätzen, 2 Hallenplätze

in Edewecht

2 Tennisanlagen, 1

Tennisplatz, 1 Tennishalle

2 Tennisanlagen, 1 Tennishalle 4 in Metjendorf, 6 in Wiefelstede,

1 Tennishalle in Metjendorf (3

Plätze)

Reiterhöfe Gestüt Welsum,

Oldenburger Pferdemeile,

Reitclub Helle, 7 Reithallen

Reit- und Fahrverein Portsloge

Gestüt Bölts, 3 weitere

Utz Menke, Hartmut Kaper 5 Heavens Gate in Borbeck, Hof an

der Moorweide in Hollen,

Pferdesport Gristede, Pferdehof

Schmidt in Spohle, Hof Oltmanns

in Hassel

Reitplätze 7 (mind.) 1 bei Reit- und Fahrverein

Portsloge

Rennplatz im Schlosspark 3 Reitturnierplätze, 5 Reithallen

Sportplätze 22 20 6 15+3 in Hössenanlage 12 78

Sporthallen 10 11 8, davon eine

Grosssporthalle

6 + 2 in Hössenanlage 8 45

Swingolfanlagen 0 0 1 1 1 3

Minigolfanlagen 2 0 0 1 3

Segelflugplätze 1 in Dreibergen 0 0 1 Flugplatz in Felde 1 in Conneforde

(Ultralaeichtflugplatz)

3

Segelsport diverse Segel- und

Surfangebote, Tretboote,

Ruderbote

0 0 0 1 Blokartanlage in Conneforde

Bürgerbuslinien 1 0 1 5 0 6

Bad Zwischenahn Edewecht Rastede Westerstede Wiefelstede Region

Bad Zwischenahn Edewecht Rastede Westerstede Wiefelstede

Museen

Freilichtmuseum Ammerländer

Bauernhaus, Museum Specken,

Die Ostdeutsche Heimatstube

Freilichtmuseum Tollhus up'n

Wurmbarg

Bauernmuseum "Jan Pastor sin Hus"

(1666), Drechserei Dirk

Hobbensiefken

Das landwirtschaftliche Museum

Behlen, Ammerländer

Spielzeugmuseum

Heimatmuseum (Haus Wedel),

Bäckereimuseum

Mühlen

Ekerner Mühle, Mühle im

Freilichtmuseum, Querensteder

Mühle, Rügenwalder Mühle

Windmühle Kruse-Deeken,

Kokerwindmühle,

Wallholländer-Windmühle,

Wassermühle Ocholt-Howiek, Mühle

Lindern

Kirchen

St. Johannes-Kirche (1124), ev.-luth.

St. Marien-Kirche (1970), kath.

Sankt-Nikolai-Kirche (1305),

freistehender hölzender

Glockenturm;

Martin-Luther-Kirche

(Süddorf);

St.-Ulrichs-Kirche (1059), bäuer-lich-

barocker Wolkenhimmel,

Emporenmalerei im Rokostil; St.-

Johannes-Kirche (Hahn-Lehmden);

Willehad Kirche (Wahnbek);

St.-Petri-Kirche (1123), 48m hoher

Turm, goth. Kruzifix, Schnitzaltar,

Orgal, Altarrelief, Fikelsolter Stuhl,

Grabplatte, Wandmalereien

St.-Johannes-Kirche (1057),

Glockenturm (Ende 15. Jhd.), Kanzel

(1644)

alte BurgenElmendorfer Burg Burgplatz Mansingen, Burgforde

(Wittenheim), 1266

Bokeler Burg (etwa 9. Jhd.);

Dringenburg (um 1330)

Schlös-serSchloss Eyhausen (14. Jhd.) Rasteder Schloss;

Erbprinzenpalais (1788)

Schloss Fikensolt

GebäudeWasserturm, Altes Kurhaus, Dr.

Schüssler-Haus, Spieker

Bergfriede Schloss, Palais Turmcafé Tante-Emma-Laden (gegründet

1912) (Neuenkruge)

Sehens-wertes

Bodenstation Moor,

Mainzelmännchen am Meer,

Zwischenahner Wels

Fintlandsmoor. Größte

Traueeredeltanne

Deutschlands

Friesendenkmal, Möhlenbült, Hügelgrab

Parks und

Gärten

Park der Gärten (Rostrup),

Bauerngarten Koesterhof (Ofen),

Bauerngarten Anke zu

Jeddeloh (Jeddeloh I),

Barbaras Hexengarten

(Jeddeloh II), Bauerngarten

Blancke-Heuer (Jeddeloh I)

Schlosspark, Palaisgarten, Kögel-

Wilms Heipflanzengarten,

Bauerngarten Vahlenkamp

(Neusüdende)

Rhodopark Linswege,

Rhododendronpark Hobbie

Rhodopark Gristede

Hofläden

Fischerei Rabben (Besichtigung

möglich), Aalräucherei Bruns,

Hofladen Ahlers, Köster Hof, Fritz

Krüger

Himpsl-Hof, Dieds' Hoff Ammerländerlandschlachterei, Gut

Loy, Janßen Hof,

Krekes Käsehof, Naturhof, Konrad

Schwengels Hofladen, Warband:

Erdbeer- und Spargelhof

Eytjehof

Reiter-höfe

Freizeitpark/Ponyhof Neumann

(Dänikhorst), Pferdeparadies Gut

Neubourg (Urlaub mit dem Pferd),

Mühlenhof Oltmanns

(Reiterferien), Reiterhof

Kaiserhof e.v. (Husbäke)

Gut Wahnbek, Gut Buttel, Gut Loy,

Gut Hahn

Bienenhof Ammerland in Hollriede,

Mühölenhof Westerloy

Galerien

Galerie der Kunstfreunde,

Galerie Moderne,

Wintergarten in der Wandelhalle

im Palais Galerie Mandos-Feldmann, Belinda

Berger Galerie (Linswege), Galerie

Burgforde

Kunstdiele Barbara Jaros

TheaterPlattdeutsches Theater im

Ammerländer Bauernhaus

De Plattsnackers aus Jeddeloh Theater Orlando, Speelköppel

Wahnbek

Baumschulbetri

ebe mit

Besichtigungsm

öglichkeit

Baumschule Bruns, Lorenz von

Ehren, Baumschule Keilers, Bonk

Baumschulen Baumschule Eilers,

Baumschule Bohlken, Baumschule

Waldow Stöckmann Baumschulen

Baumschule Behrens Baumschule Wilfried Müller,

Baumschule und Pflanzenhandel

Thormählen

Baumschule Helmers, Baumschule

Böhljen, Baumschule Gerstenkorn,

Theilen Pflanzenhandel, Familie

Hupens, Pflanzen Bremer,

Baumschule Martens, Baumschule

Wilken

Baumschule Gerold Bruns,

Hörstationen

Ammerländer Bauernhaus,

St.-Johannes-Kirche,

Moorleiche aus Kayhauserfeld, Der

sagenumwobene Wold

Käpt'n Kuper, Schiffbau in

Edewecht, St.-Nikolai-Kirche,

Kokerwindmühle, Bergfried,

Sagenhafter Wildenloh,

Kleinbahnwanderweg

Vorwerksgelände, Hirschtor,

Klostersäulenreplik, Gewässer mit

"Rundteichbrücke", Schloss Rastede,

Sage: "Sagenhaftes Rastede", Palais,

Turnierplatz mit Zugpferden, St.-

Ulrichs-Kirche, Schlossgarten mit

Venusstempel, Ellernteich mit

Burgplatz Wittenheim,

Duzplatz/Alter Markt, St.-Petri-

Kirche, Schloss Fikensolt,

Draisinenspaß, Burgplatz Mansingen,

Friesendenkmal, Howieker

Wassermühle

Hügelgrab, Heimatmuseum, St.-

Johannes-Kirche, Bokeler Burg,

Heinrich Kunst

Landschafts-

fenster

Turm eins Träumers in

Westerscheps (Thema:

Turm eines Malers in Hankhausen

(Thema: Geestrand)

Turm einer Rhodo-Königin in

Gießelhorst (Thema: Rhododendron)

Turm eines Poeten in Wemkendorf

(Thema: Wallhecken)

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12. Streckennetze Bürgerbuslinien und Nachteule

Rastede

Westerstede

Nachteule

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13. REK digital

(eingelegt auf den Folgeseiten)

14. Karte 1:100.000

(eingelegt auf den Folgeseiten)

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Parklandschaft Ammerland

„Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen.“

Mark Twain

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.