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Passauer Stadtmagazin Ausgabe Oktober 2012
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UNBEZAHLBAR!
OKTOBER 2012
18.10.2012 · Hannes Ringlstetter in der Redoute · mehr auf Seite 31
14. JAHRG.
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ZIN
NEUE SERIE > VERKANNTE PERLEN GASTRO TIPP > ZI' TERESA KULTURTIPPS BÜCHER
OHNE WORTE > BENEDIKT LOHR LADENPORTRÄT > TERRA FEINKOST DVDS NEUE MEDIEN
NAHAUFNAHME > PROF. DR. MARTIN KREUZER GARTEN-EINSICHTEN LIEBSTE CLARA!
Kowalski seit 1990
KowalskiDAY BY DAY
TÄGLICH*10.00 BIS 11.30
Best of BreakfastUNSER BOB FÜR € 5,–*AUSSER SONN- UND FEIERTAGS MONTAG AB 18.00
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DIENSTAG AB 18.00
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HAPPY-HOUR-PREIS – BIER, HUGO‘S/APEROL SPRITZ € 1,–
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FREITAG UND SAMSTAG AB 22.00
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CUBA, CAIPI, MOJITO JE € 4,40
SAMSTAG 11.30 BIS 14.00
Shopping Samstag PASTA&FISCH € 7,90
15.00 BIS 17.30APEROL SPRIZZ 0,33 l € 2,90HUGO‘S 0,33 l € 2,90
SONNTAG BIS 13.00
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3OKTOBER 2012
EDITORIAL
GEHEIMTIPP
vor einigen Wochen erhielten wir außerhalb der Bürozeiten den Anruf einer Passauer Le-serin, der in unserer Redaktion heiß disku-tiert wurde und uns nachhaltig beschäftigt. Die Nachricht, die uns auf dem Anrufbeant-worter hinterlassen wurde, dauerte mehrere Minuten und befasste sich sinngemäß mit der Fragestellung, ob es denn die Aufgabe eines Stadtmagazins sei, sogenannte „Geheimtipps“ zu offenbaren. Die Leserin spreche nicht nur für sich, sondern auch für viele andere Pas-sauer, die sich an jenen Orten, die mutmaßlich nur Einheimische kennen, nicht mehr wohl-fühlten. Die PASTA! sorge durch ihre Gastro-Tipps, Ausflugsempfehlungen, Ladenpor-traits etc. dafür, dass man nirgendwo mehr unter sich sein könne, weil Studenten, Touris-ten, kurzum „Nichteinheimische“ den Frie-den störten. Viele konkrete Beispiele wurden genannt: Biergärten, Badeseen, bayerische Boazn – durch die redaktionelle Berichter-stattung unseres Magazins sei dort merklich mehr los, man bekäme oft kaum noch einen Platz. Zunächst hatten wir überlegt, diese un-geschminkte Resonanz unserer (am Schluss ihres Anrufes sogar aufgebrachten) Leserin als Werbung für unser Magazin einzusetzen:
Gibt es ein besseres Argument für einen kos-tenlosen Titel wie den unseren, wenn das, was wir schreiben, nicht nur wahrgenommen wird, sondern sogar für eine spürbare Zunah-me der Frequenz sorgt?
Uns drängt sich die Frage auf, was denn der Auftrag eines Stadtmagazins ist: Thema-tisches Einerlei? PR-BlaBla? Die Leser in die immer gleichen Lokale schicken? Wir sind anderer Meinung - und ganz offensichtlich geht das auch denen so, über die wir berich-ten: Fragen Sie mal bei den Friseuren, Köchen, Feinkostläden, Kaffeeröstern, Wirtshäusern u.v.m. nach, über die wir in der Vergangenheit geschrieben haben! Man kann zwar argumen-tieren, dass ein Geheimtipp kein Geheimtipp mehr ist, wenn über ihn berichtet wird. Für uns bleibt aber festzuhalten: Wir wollen und werden Ihnen auch in Zukunft zeigen, wo die schönen, die außergewöhnlichen Orte unserer Region sind, die einen Besuch lohnen. Das ein-zige, was wir Ihnen niemals verraten werden, sind unsere besten Pilzplätze. Aber das ist et-was ganz anderes.
Einen goldenen Oktober und viel Spaß bei dieser Ausgabe wünscht Ihnen
cornelius lloyd martens [email protected]
Liebe Leserinnen und Leser,
SCHREIBENSIE UNS IHRE
MEINUNG!
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„AUCH WENN MAN NUR ZUM FENSTER HINAUS SCHAUT,SIEHT MAN DIE WELT.“WILHELM RAABE
6 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
HERBERT GRANTELT
gwaschgwei!
VON CHRISTIAN GÖTZ
eva im paradies und die bestraften schäflein
LIEGT AUCH MAL DANEBEN: HERBERT GRANTELT.
s brennt an verschiedenen Stellen im Haus und es werden langsam, aber bestän-dig mehr. Zum Löschen habe ich lediglich eine kleine Kindergießkanne, es schwelt und glimmt, ich will neues Wasser holen, aber der Wasserhahn ist plötzlich unauffindbar, wo zum Teufel ist der Hahn, der Hahn – er muss doch da drüben – ein greller Ton – der Rauch-melder – warum jetzt erst, es ist doch … 6.30 Uhr.
Als ich nach dem Wecker tasten will, stel-le ich fest, dass dies mit der schlaffen Wurst, die von mir herabhängt, derzeit nicht möglich ist. Ich spreche von meinem rechten Arm, der sich frech seinerseits eine Mütze Schlaf ge-nehmigte, während sein Besitzer verzweifelt kafkaeske Brandherde mit Kindergießkannen bekämpfte.
Ich wanke also mit schlaffem Arm zur Kaf-feemaschine und plempere mir leise fluchend mit der linken Hand mein Morgengebräu zu-sammen, das ich auf der Couch zu mir nehme. Ich schließe nochmal kurz die Augen. Wieder
sehe ich Kindergießkannen – sie fliegen an mir vorbei. Eine bleibt stehen – sie neigt mir ihren blumigen Ausguss zu, grinst hämisch und – gießt mich. In den Schritt. Wie warm mir wird … „oaaaah-hoaaß! Bluadsakra!“
Die ganze Hose voller Kaffee. Als ich die-se bereits etwas lauter fluchend wechsle, fällt mir endlich der Grund meines frühen Aufste-hens am freien Tag ein: Mein Zahnarzttermin.
„Ois nur, weil de scheiß Eva im Paradies den Opfe hod fressn miaßn – und Gott beschloss, seinen Schäflein zur Strafe glumpade Mist-stumpen ins Maul zu montieren und vor allem: diese auch noch zu innervieren!“.
Mei, bin i grantig. Der Weg zum Zahnarzt ist erwartungsgemäß gespickt mit Vollpfos-ten, die eine gefühlte Viertelstunde zum Ab-biegen brauchen, Ökoschnepfen, die mitten auf der Straße ihr trendiges Hollandrad spazieren fahren und diversen anderen Arschkrampen, die sich erdreisten, einen Platz im Straßenver-kehr zu beanspruchen, wenn ich zum Zahnarzt muss. Ich erspähe einen Parkplatz. Ein Mann
steht mit halbem Fuß darauf, nachdem er aus seinem japanischen SUV ausgestiegen ist.
„Schaug, dass‘d weidakimmst, du schiacha Deife mit deim Rentnerhowe. Gwaschgwai – wenn i des scho sig – Gwaschgwai!“
Ich lasse den Motor aufheulen und jage auf den Parkplatz zu. Er tritt zur Seite. „Is a Zeit worn, Hirndüwe.“ Er geht auf meine Fahrer-tür zu. „Oa foisch Wort, Manderl - und i …“.
„Entschuldigung, ich wollte nur fragen, ob sie mein Parkticket brauchen können – ich habe vorhin zu viel eingeworfen und dachte …“ Mei is mir des zwiida.
Er wusste wohl gar nicht wie ihm geschieht angesichts meines überschwänglichen Danks. Wie sollte er auch ahnen, dass er wohl gerade einem Zahnarzt das Leben gerettet hat.
E
schaug, dass‘d weidakimmst, du schiacha deife mit deim
rentnerhowe.
gwaschgwei!
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8 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
FOTOINTERVIEW
hne [Worte]name k benedikt lohr geboren k 25. februar 1980
beruf k gastronom
Deine gegenwärtige Verfassung?
Wer kümmert sich eigentlich darum, wenn die Toiletten verstopft sind?
Deine Meinung zur Sperrzeitverlängerung?
Sind alle Gastronomen Alkoholiker?
O
9OKTOBER 2012
FOTOINTERVIEW
ehr oder weniger aus dem Nichts eröffnete der heute 32-Jährige zusammen mit einem Geschäfts-partner im Jahr 2008 das va bene in der Großen Klingergas-se. Egal ob zum entspannten Frühstück, auf einen günstigen Mittagsrenner oder abends auf ein gediegenes Glas Wein, hier
ist eigentlich immer etwas los. Anfang 2011 folgte das Beefboys - Passaus erstes Steak & Surf ‚n‘ Turf Restaurant, das sich inner-halb kürzester Zeit zu einem echten Hotspot für alle Freun-de der Fleischeslust entwickelt hat. Der gebürtige Würzburger, evangelisch getauft und dann
noch als Kleinkind zum Katholi-ken „umfirmiert“, hat an der Uni Passau European Studies und BWL studiert und parallel fast ein Jahrzehnt in der hiesigen Gastronomie an der Bar gearbei-tet, bevor er 2008 mit seinem ei-genen „Baby“ durchstartete.
Was machst du, wenn du mal eine Stunde Zeit hast?
Zeig mal: Augenringe?
... und bei einem ganzen Tag?
Wie schätzt du realistisch deine Lebenserwartung ein?
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11OKTOBER 2012
LOKALES
Schon längst ist die jährlich statt-findende Innstadt Kneipentour
zu einer festen Institution in der Passauer Gastro-Landschaft gewor-den. Die neunte Runde läuft vom 23.09. bis zum 22.11.2012 und hält für die erfolgreichen Teilnehmer eine, nach der Farbenfroheit der Vorjahre, dezente Jacke in elegan-tem Weiß-Schwarz parat. Bereits im letzten Jahr zeigte sich die Jacke dabei im neuen Design, bei welchem der Schriftzug „Innstadt“ senkrecht zum Reisverschluss verläuft.
Wie schon in den Jahren zuvor, laden die zehn Kneipentour-Wirte ein, ihre Läden und den Stadtteil rechts des Inn näher kennenzuler-nen. Bei dem Rundgang der etwas anderen Art sollte es aber nicht das Bestreben sein, sich an einem Abend durch alle Kneipen zu trinken, son-dern sich Zeit zu nehmen, jeden einzelnen Laden des bunten Knei-penviertels besser kennenzulernen und, jenseits des Trubels, die jewei-lige Location und deren Charme auf sich wirken zu lassen. Der ein oder andere wird dabei vielleicht eine an-genehme Ausgehalternative für sich entdecken. Dabei wird so manch einer überrascht sein, welch gastro-nomische Kleinode sich in dem fast unscheinbaren Stadtteil jenseits der Marienbrücke befinden - und man wird sich fragen, wie man so lange in Passau leben konnte, ohne von diesem Laden je etwas gehört zu ha-ben. Abseits der Club- und Barszene im Stadtzentrum haben die Innwirte über Jahrzehnte hinweg eine lebhaf-te Kneipenkultur geschaffen, die in ihrer bunten Vielfalt für jeden Ge-schmack etwas zu bieten hat.
Innbräu, Venti Tre, Zeche14, Can-tina Ensenada, Wahn`s Inn, Nixnutz, Colors, Espresso, Joe`s Garage und Bluenotes - bei der achtwöchigen Tour gilt es, diese zehn teilnehmen-den Läden aufzusuchen und sich für einen Mindestverzehr von ¤ 2,50
einen Stempel abzuholen. In seiner Lieblingskneipe löst man dann noch einen 11. Stempel und erhält somit, gegen Vorlage des vollen Stempel-heftes, die beliebte Innstadt-Jacke. Diese hat sich in den letzten Jahren zu einem populären Sammlerstück entwickelt und hilft Dir dabei, für die sympathische Ausgehmeile Flag-ge zu zeigen. Die erstempelte Knei-pentourtrophäe kann in der Zeit vom 2.-16.12. in den im Tourheft aus-gewiesenen Läden abgeholt werden. Der Stempelpass verliert aber mit der Abholung der Jacke keineswegs seine Gültigkeit! Mit der Schutzge-bühr von ¤ 1,50 erhaltet Ihr viele tolle Vergünstigungen, die Ihr im ersten Halbjahr 2013 einlösen könnt. Vom Preisrabatt bis hin zum Freige-tränk bieten Euch die Innstadt-Wir-te noch einen Grund mehr, wieder-zukommen.
Gerade in diesem Jahr ist der An-wohnerschutz ein zentrales Thema. Nach den Entwicklungen der letz-ten Monate sind die Innwirte mehr denn je auf die Kooperation und die Rücksichtnahme der Gäste ange-wiesen. Eine Veranstaltung wie die Kneipentour ist nur überlebensfähig, wenn, bei aller Lockerheit und Spaß, der Respekt vor den Anwohnern ge-wahrt wird und man sich gerade au-ßerhalb der Läden möglichst ruhig und rücksichtsvoll verhält! Wer den Anwohnern schadet, schadet den Wirten und im Endeffekt sich selbst! Daher werden, wie auch in den Jah-ren zuvor, die Spielregeln der Knei-pentour von den Wirten kontrolliert und umgesetzt. So ist z.B. festgelegt, dass die Tour aufgrund des aktuel-len Jugendschutzgesetzes erst ab 18 Jahren möglich bzw. ein „Mitstem-peln“ für eine nicht anwesende Per-son ausgeschlossen ist.
Die Innwirte freuen sich auf viele neue Gäste und alte Bekannte und auf eine tolle Kneipentour mit Euch
– und jetzt: Auf die Jacken, fertig, los!
KNEIPENTOUR 2012
NEUNMAL IST BREMER RECHT!
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12 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
2. PASTA! Dein neustes „Baby“ heißt Kai-sergarten. Hier lief in den ersten Wochen anscheinend nicht alles rund, du hast viel Kritik einstecken müssen. Was war, was ist da los?
KÜNZEL: Eigentlich sollte die Eröffnung des Kaisergartens am 15.08. so eine Art „soft opening“ werden. Wir wollten die Urlaubs- und Semesterferienzeit nutzen, um uns lang-sam heranzutasten, auszuprobieren – um dann im kommenden Sommer richtig Gas zu geben.
Leider hatte ich die Dynamik in allen Be-reichen völlig unterschätzt - wir sind vom Er-öffnungstag an förmlich überrannt worden: Alle wollten den Kaisergarten sehen, dazu kam die von mir viel zu niedrig eingeschätz-te Frequenz durch die Laufkundschaft in der Bahnhofstraße. Dazu Personal, das eingear-beitet hätte werden müssen, aber im Grunde einen „Kaltstart“ hinlegen musste, ein neues Kassensystem – das Chaos war perfekt. Zu allem Überfluss bin ich nach der Eröffnung auch noch eine Woche im Urlaub gewesen – das mache ich bei Neueröffnungen nie wieder!
Es ist also kein Wunder, dass es viel Kri-tik hagelte, sowohl in den sozialen Netzwer-ken, als auch persönlich – und zwar häufig zu Recht. Dafür muss man sich auch einfach mal
entschuldigen und darum bitten, dem Kaiser-garten eine zweite Chance zu geben. Fakt ist:
Wir haben uns die Beschwerden zu Her-zen genommen und schon jetzt, nach wenigen Wochen, vieles deutlich verbessert. Aber wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, wir lernen noch!
3. PASTA! Pläne für die Zukunft? KÜNZEL: Ehrlich gesagt, ich muss jetzt
erst mal ein bisschen durchschnaufen. Das Jahr war in vielerlei Hinsicht schon jetzt un-heimlich „fordernd“. Aber natürlich schau ich immer, egal ob im Urlaub oder auf einem aus-wärtigen Geschäftstermin, wo neue Trends aufzuspüren sind. Ich bewundere jeden, der den Mut hat, ungewöhnliche Wege zu gehen. Zu tun gibt es gastronomisch jedenfalls noch so einiges in Passau. Vielleicht ein griechi-sches Konzept mit Party?
LOKALES
3FRAGEN AN... ... MULTIGASTRONOM Mario Künzel
MARIO KÜNZEL
Jahrgang 1968, ist seit 22 Jahren selbst-
ständig gastronomisch tätig und führt aktu-
ell die Lokale Eataly, Café Roses, SensAsian,
Frizz und seit Neuestem den Kaisergarten.
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
1. PASTA! Es gibt aktuell kaum ein heiße-res Thema als die Sperrzeit in Passau. In-wieweit bist Du davon betroffen?
KÜNZEL: Von den fünf Lokalen ist im Grunde nur eines wirklich betroffen: Das Frizz. Hier wäre die Vorverlegung der Sperr-zeit, so wie sie von der Stadt geplant ist, (wo-chentags auf 2 Uhr und am Wochenende auf 3 Uhr, Anm. d. Red.) der sichere Todesstoß für das Frizz. Aus meiner Sicht wäre niemand anders so stark betroffen, weil das FRIZZ sich in den letzten 13 Jahren eben genau zu der Bar entwickelt hat, in die man geht, wenn al-les andere zumacht. Deshalb habe ich bei der Stadt Passau eine Ausnahmegenehmigung beantragt und hoffe auf einen guten Ausgang, zumal aufgrund der Lage des Frizz keinerlei Probleme mit Anwohnern bestehen.
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14 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
LADENPORTRÄT
SAVOIR VIVRETERRA FEINKOST
15OKTOBER 2012
LADENPORTRÄT
SAVOIR VIVRE FEINKOST TERRA
Zwischen Rindermarkt und der Kleinen Klingergasse finden
sich auf weniger als 400 Metern gleich drei wunderbare Feinkostge-
schäfte – jedes hat einen unterschied-lichen Schwerpunkt, man macht sich keine Konkurrenz, sondern ergänzt sich. Das „Terra“ steht dabei primär
für die französischen Momente. Als das Geschäft 2010 einen Nachfolger
suchte, überlegte Helga Cieplik, hier selbst seit Jahren Stammgast, nicht lan-
ge und baute sich neben ihrem Beruf als selbstständige Dekorateurin ein zweites
Standbein auf. Viele pilgern allein schon der köstlichen Brote wegen in die Kleine Klingergasse; von diversen Ciabattasor-ten bis zum klassischen Parisienne – es wird täglich frisch gebacken.
Aber nicht nur der Duft des Brotes hat magische Anziehungskraft: Es sind auch die über 60 Käsesorten, die den Kunden aus der Vitrine förmlich anlachen - die überwiegende Mehrheit stammt dabei von den französischen „Käseweltmeis-tern“. Dazu gesellen sich ein gutes Dut-zend köstlicher Antipasti, verschiedenste Olivensorten, frische Pasta, (bezahlbare)
Weine, elsässische Edelbrände und Sü-ßigkeiten sowie zahlreiche weitere kleine und große Geschenkideen.
Apropos: Wirklich einmalig sind im Terra die Geschenkkörbe, die hier auch schon für kleines Geld gezaubert werden: Die „Dekofee“ Helga Cieplik verwan-delt die kulinarischen Köstlichkeiten in kreative Kunstwerke, die zu jeder Gele-genheit richtig was hermachen! Charme, persönliche Betreuung und die exzellente Qualität machen das Terra zu einem jener Geschäfte, bei denen man sich schon vor dem Einkauf auf den Besuch freut.
TERRA FEINKOSTKleine Klingergasse 1 b94032 Passau – ZentrumTel. (0851) 49 08 43 77
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 - 18 UhrSa 9 - 13 Uhr
16 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
SPARTE
EINFACH & GUT: PIZZA MARGHERITA
17OKTOBER 2012
Zu Gast im
ZI’ TERESA
echte pionierarbeit
text > cornelius lloyd martens
fotos > florian weichselbaumer
s müssen dunkle, für viele für uns heute kaum vorstellbare Zeiten gewe-sen sein, damals, Anfang der 1970er Jahre in Passau. Nicht nur, dass es noch lan-ge keine Universität gab (die wurde erst 1978 gegründet), von der heutigen gast-ronomischen Vielfalt war das beschauli-che Passau damals noch meilenweit ent-fernt: Bierschwemmen und Wirtshäuser prägten damals das Bild der Stadt. Dann kam das Jahr 1973, in dem nicht nur das legendäre (und inzwischen längst ge-schlossene) Lotus House in der Großen Klingergasse eröffnete, sondern auch Pas-saus erster Italiener, das Zi’ Teresa in der Theresienstraße. Fortan war es en vogue, „zum Tang“ (damaliger Inhaber des Lo-tus House) zu gehen oder aber zu Familie D’Amico ins Zi’ Teresa.
Im letzteren Fall ist das bis heute so geblieben: Damals wie heute steht das Ristorante unter der Führung von Gisela und Nicola D’Amico, die „ihr“ Zi’ Teresa in den letzten fast 40 (!) Jahren zu einer echten Institution der Dreiflüssestadt ge-macht haben. Inzwischen geht man schon in dritter Generation an diesen gastlichen
Ort: Viele, die als Kind schon hier waren und ihre ersten Erfahrungen mit Mozza-rella, Muscheln und Mascarpone mach-ten, sind heute mit ihren Kindern oder gar Enkelkindern da.
Man hat deshalb auch vieles so gelas-sen, wie es schon immer war: Das rusti-kale Ambiente würde man heutzutage eher mit einem Wirtshaus, als mit einem Ristorante in Verbindung bringen. Alles in diesem Lokal hat diese ganz eigene Patina, die nur noch dort zu finden ist, wo es nicht alle paar Jahre die üblichen Pächterwechsel gibt. Verschiedene Ni-schen, in dunklem Holz vertäfelte Wän-de, Wandmalereien, Lampenschirme von anno dazumal: Hier ist sie noch authen-tisch und lebendig, die Atmosphäre der traditionellen „antica osteria“.
Das gilt auch für die Ausrichtung der Küche, aber dazu später mehr. Der Patron des Hauses weiß herrliche Anekdoten zu erzählen, wenn er sich an die ersten Jahre seines Zi Teresa erinnert. „Was ist Pizza?“ war da noch eher einer der harmlose-ren Fragen. „Heute ist das unvorstellbar, aber wir hatten damals viele Gäste, die
Zucchini für gebratene Gurken hielten“, schmunzelt D’Amico. „In den ersten Jah-ren haben wir Muscheln kostenlos zum Probieren ausgegeben, damit die Passau-er auf den Geschmack kommen - keiner hätte Muscheln einfach so bestellt, keiner wusste, was das ist.“
Zu jedem der den Teutonen damals noch völlig unbekannten Produkte kann Nicola D’Amico eine launige Geschichte erzählen. So gesehen hat das Zi’ Teresa seit den 1970ern echte Entwicklungshil-fe geleistet und den Passauern so Schritt für Schritt die italienische Küche näher gebracht. Aber nicht nur das: Auch viele Gastro-Karrieren haben hier in der Kü-che des Zi’ Teresa begonnen. Eine ganze Reihe von Köchen, die D’Amico aus sei-ner Heimat in den Abruzzen nach Passau holte, haben hier gelernt und gekocht und sind heute mit eigenen Lokalen selbst-ständig – auch hier in Passau. Küchenchef Remo Fiorito jedenfalls ist geblieben, seit nun schon 31 Jahren schwingt er hier den Kochlöffel.
Wir starten mit „dem“ Klassiker, mit dem vermutlich alles begann - und bestel- k
Wir stellen Ihnen jeden Monat ein neu-
es Lokal vor. Es handelt sich beim Gas-
tro Tipp, wie der Name schon sagt,
um einen „Tipp“, nicht um eine „Kritik“.
Grundsätzlich gilt: Gastronomie ist im-
mer Geschmackssache. Jeder Gast hat
seine eigene Wahrnehmung.
Wir wollen die Vorzüge des jeweili-
gen Lokals hervorheben – PASTA! ist
nicht der Gault Millau und will das auch
nicht sein. Wir kennen und schätzen das
Angebot der hiesigen Gastronomie seit
über 15 Jahren und bringen Monat für
Monat unzählige Gäste mit dem Gastro
Tipp „auf den Geschmack“. Schreiben
Sie uns, ob Sie begeistert waren oder
enttäuscht wurden.
Sie kennen ein Lokal, welches wir un-
bedingt einmal vorstellen sollten? Schi-
cken Sie uns Ihren Hinweis an
SO FUNKTIONIERT DER PASTA! GASTRO TIPP
E
GASTRO TIPP
HABEN JETZT SAISON: SPAGHETTI MIT MUSCHELN
19OKTOBER 2012
len eine Pizza Margherita. Achtung: Vermut-lich als Reminiszenz an die Gründertage und das Stammpublikum, die ihre Pizza einfach so will wie „damals“, wird die Pizza mit ver-gleichsweise dickem Boden gebacken. Italien-kenner empfinden diese Art der Teigzuberei-tung möglicherweise als zu kuchenartig und bestellen lieber (muss man extra dazusagen!) die „italienische Pizza“. Auch Belag mit Moz-zarella ist nicht Standard, viele bevorzugen offensichtlich noch heute den im Geschmack etwas würzigeren Emmentaler.
Wir jedenfalls haben alles richtig gemacht: Die knusprig-dünne Pizza mit Mozzarella, To-mate und Basilikum tut genau das, was sie soll: Einfach lecker schmecken! Glücklicherweise ist auch noch Muschelsaison: Wir ordern ei-nen Teller dampfender Spaghetti alle Cozze. Die Muscheln sind dermaßen frisch und saf-tig, dass es heute unvorstellbar erscheint, dass diese wunderbaren Meeresbewohner vor 40 Jahren in Passau gänzlich unbekannt waren.
Unbedingt zu empfehlen ist dazu der Haus-wein, ein gehaltvoller Bianco di Custoza, der mit Euro 4,10 für das Viertel (genauso wie
sein rotes Pendant, ein Nero d’Avola) ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.
Überhaupt ist die Weinkarte bemerkens-wert fair kalkuliert, was sowohl für die je-weils 6 offenen Rot- und Weißweine, als auch für die Auswahl an Flaschenoptionen gilt. Der Hausherr hat ganz offensichtlich auch ein Fai-ble für Weinraritäten: Zahlreiche Spitzenge-wächse, die bis zurück in die 50er Jahre gehen, erfreuen auch anspruchsvollste Genießer. Da es Mittagszeit ist und wir auch gerade keine Euro 380,00 für einen - sicher grandiosen - 1969er Amarone investieren wollen, wenden wir uns lieber wieder der Küche zu.
Das Zi’ Teresa ist bekannt für seine haus-gemachte Pasta, die täglich frisch zubereitet wird. Wir entscheiden uns für Rote Tagliatelle mit Calamari und Pilzen, eine gewagte Kom-bination, die aber funktioniert. Außerdem war uns bekannt, dass drei Mal pro Woche frischer Fisch geliefert wird – auf der Karte finden sich Tintenfisch, Seeteufel, Seezunge und anderes Meeresgetier.
Selten in Passau zu bekommen ist frittierter Fisch – in Italien eine Selbstverständlichkeit,
hierzulande nicht jedermanns Sache und eben auch gerade nicht sonderlich en vogue in Zei-ten leichter mediterraner Kost: Das Zi’ Teresa lässt solche „Klassiker“ bewusst auf der Karte, bietet aber parallel auch leichtere, gegrillte Fischoptionen an.
Unser Fazit: Das Zi’ Teresa hat es über all die Jahre geschafft, sich einen treuen Kun-denstamm aufzubauen und diesen über Ge-nerationen zu erhalten. Anders gesagt: Das Publikum ist quasi mit dem Ristorante „mitge-altert“ – es schätzt Tradition, Treue und den Geschmack von damals aus der Kindheit. La vita é bella!
ROTE TAGLIATELLE MIT CALAMARI IM ZI' TERESA HERRSCHT IMMER NOCH „ANTICA OSTERIA“ - ATMOSPHÄRE
Ristorante Zi' Teresa
Familie D‘Amico
Theresienstraße 26
94032 Passau-Zentrum
Tel. 0851/ 21 38
www.zi-teresa.de
Sonntag-Donnerstag: 11.30 bis 23.30 Uhr
Freitag-Samstag: 11.30 bis 0.00 Uhr
20 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
VERKANNTE PERLEN
Walter (56) WirtHart, aber herzlich, fürsorg-lich, bescheiden, normal. Kennt jeden Gast samt dessen Sorgen und Nöte.
Heimspiel der Mannschaft Small Talk II – der heutige Gegner: Die Donau Törtels
Werner (56), Frührentner
Stammgast der ersten Stunde,
mindestens 2 x pro Woche
da. Immer da, wenn Bayern
spielt. Warum ich hier bin:
Watten (Kartenspiel), bester
Sound der Stadt.
Es gibt sie noch, diese „echten“ Kneipen, die vereinzelt auch noch
„Pils Pub“ heißen. Wer Latte Macchi-ato, Fancy Cocktails, Loungemusik oder gar stylisches Ambiente sucht, ist hier fehl am Platz. „Hugo“ heißt hier höchstens der Wirt, zu trinken gibt
es Rüscherl in allen Variationen, Bier aus der Flasche, oft eine Dartscheibe, zumindest aber einen Spielautomaten. Solche Orte leben durch die Menschen, die diesen Ort nicht nur als Kneipe, sondern als eine Art Zuhause betrach-ten. Wir erzählen ihre Geschichte.
VERKANNTE
perlen
21OKTOBER 2012
VERKANNTE PERLEN
Peter (56) Ingenieur
Spitzname „Eimer“
... war im Jahr 2000
eigentlich nur auf eine
Halbe da. Und blieb.
Geraucht wird natürlich
draußen vor der Tür.
Small Talk Musik-, Dart- und Würfelkneipe
Gesamtfläche: 48 Quadratmeter
4 Tische, 3 Stehtische,
insgesamt ca. 30 Sitzplätze
Wirt seit fast 14 Jahren:: Walter Schrank
Innstraße 20, Passau-Zentrum
Täglich ab 14.00 Uhr, Ruhetag Sonntag
Tel. (0851) 756 21 51
22 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
SPARTE
TILL GABRIEL sieht den Garten als „weiche“ Grenze zur wilden Natur. Aus diesem Grund ist er der Meinung, dass der Mensch den Garten zwar gestalten, ihn aber nicht zu stark regulieren sollte. Wo immer möglich, lässt er der Natur in seinem Garten freien Lauf. Regulierung ist schließlich der Feind der Kreativität - das weiß er auch als Herausgeber und kreativer Kopf des Passauer Stadtma-gazins PASTA!, das er vor 15 Jahren mit begründet hat, als auch als Kreativchef seiner Werbeagentur. In seiner Kolumne schreibt er über Passauer Vor- und Hin-tergärten und die Einsichten, die er als Betrachter dieser lebendigen und fröhli-chen, bisweilen aber auch trostlosen Er-denfleckchen gewinnt.
PASSAUER GARTEN-EINSICHTEN
23OKTOBER 2012
SPARTE
Für mich besteht die Kunst des Gärtnerns vor allem darin, einen künstlich erschaffenen Garten möglichst natürlich wirken zu lassen - ein Anspruch,
der sich vor allem in den Schloss- und Landschaftsparks des 18. und 19. Jahr-hunderts wiederspiegelt. Doch nicht viele Menschen können einen fürstli-chen Garten ihr Eigen nennen. Das liegt zum einen daran, dass nicht jeder Max und jeder Ludwig einen Schlosspark als Spielwiese hat, zum anderen, dass Titel und Seeblick alleine noch nicht zu hoher Gartenkunst befähi-gen (sonst wäre Starnberg ja ein einziges Gartenparadies). Doch auch bei weniger betuchten Häuslebauern fehlt es oft an Einfühlungsvermögen, um aus einem kleinen Einfamilienhaus und einem Stadtgärtchen ein harmoni-sches Ganzes zu erschaffen.
Dabei ist die Natur ein so genügsamer Helfer der Architektur - und oft sogar in der Lage, den einen oder anderen baulichen Schönheitsfehler zu ka-schieren oder von ihm abzulenken. Man denke nur an die überbordende Blü-tenfülle hunderter Geranienkästen, die im Frühling und Sommer die maroden Fassaden ganzer Dörfer hinter sich verschwinden lassen. Beim Blick in diesen Garten wiederum sieht man, dass die Natur der Architektur regelrecht schmeicheln kann - die Augen schweifen über eine niedrige Mauer und durch einen hohen, schmiedeeisernen Zaun, über Rudbeckien und Neuengland-Astern hinweg, hin zu einem kleinen Teich, den gerade ein zähnefletschendes Krokodil durchquert. Je tiefer die Blicke in dieses Paradies vordringen, desto schneller vergisst man den rauschenden Verkehr hinter seinem Rücken und versinkt in der Stille und Harmonie, die dieser Garten ausstrahlt. Mit all seiner Opulenz und großzügigen Natürlichkeit wirkt er wie ein Relikt aus alter Zeit, in der die hohen Herren und Damen noch um die Aura wussten, mit der ein schöner Garten ein Schloss umgeben konnte - nehmen wir zum Beispiel die Landschaftsgärten von Fürst Pückler in Bad Muskau oder den Park von Ver-sailles, die englischen Rosengärten in Sissinghurst oder die Schlossgärten von Herrenchiemsee oder Sanssouci. Verständlich also, dass sich große Herrscher gegenseitig in der Erschaffung künstlicher „Paradiese auf Erden“ zu überbie-ten versuchten. Manche Lordschaften sandten sogar Expeditionen rund um den Globus, nur um exotische Pflanzen zu erbeuten und später in ihren Gärten zu kultivieren. Man schmückte sich gerne mit fremdem Laub - mindestens ge-nauso gerne wie mit fremden Federn. Denn nicht selten ging mit der Jagd auf seltene Pflanzen auch die Jagd auf seltenes Getier einher - Giraffen, Krokodile und Flamingos standen ebenso auf dem Bestellzettel europäischer Monarchen wie Ginkgo, Dahlie oder Kamelie.
Insofern ist auch dieser Garten ein kleiner Schlosspark - voller exotischer Pflanzen und Tiere, mit schattigen und sonnigen Plätzen, mit Wasser und Wiese, hohen Bäumen und in Form geschnittenen Sträuchern. Es fehlt nur der Sonnenkönig, der mit seinem Gefolge über die Wege schlendert, verträumt die Vögel im Gezweig beobachtet und beim Blick auf sein kleines Paradies vergisst, dass eine Menge Arbeit nötig ist, um so ein gärtnerisches Meisterwerk zu erhalten.
Das Krokodil im
GartenteichVon Schlossgärten, Pflanzenjägern und wildem Getier im Paradies.
till gabriel
PASSAUER GARTEN-EINSICHTEN
TEIL 2
DER NEUEN
SERIE
glossarRUDBECKIE > die landläufig „Sonnenhut“ genannte Pflanze, deren Blütenblätter wie der Rand eines Schlapphutes herunterhängen, stammt aus dem Osten der USA. Bei uns trifft man vor allem auf die Art rudbeckia fulgida, eine meist gelb blühende Form.
NEUENGLAND-ASTER > (aster novae-angliae) eine ebenfalls aus dem Osten der USA stammende Pflanzenart, die erst kürzlich aus der Gattung der Astern der alten Welt, die zu den Korbblütlern zählen, ausgeschlossen wurde. Zwar hat auch sie die typischen, strahlenförmig angeordneten Blütenblätter. Doch zählt sie nun genetisch zur Gattung der Raublatt-Astern (Symphyotrichum).
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25OKTOBER 2012
KULTURTIPPS
Das Europäische Jugend Musikfestival „Young Classic Europe“ findet in diesem
Jahr zum 15. Mal statt. Unter der Schirm-herrschaft des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst Dr. Wolfgang Heubisch bietet das Festival 17 Ver-anstaltungen in Passau (19.10. bis 16.11.), aber auch in Salzburg (02. u. 05.11.), Ljubljana (22. u. 24.11.) und am Comer See (07. bis 09.09.)
Niederbayerische Philharmonie: Sinfoniekonzert (19.10.2012)
Das Festival wird unter der Leitung von GMD Basil H. E. Coleman mit einem Sinfoniekon-zert (Schubert, Beethoven, Mendelssohn) eröffnet. Der Solist Alexej Gorlatch erhielt seinen ersten Klavierunterricht bei E.G. Ge-orgiew in Passau und wurde von Prof. Karl-Heinz Kämmerling unterrichtet.
Fritz Spengler: Heimspiel (21.10.2012)Geboren in Passau, studiert der Countertenor seit 2009 Gesang an der Universität Mozar-teum Salzburg. Begleitet von der taiwanesi-schen Pianistin Ching-Min Wang wird er ein Programm mit Werken von Vivaldi, Händel, Mozart, Rossini, Schumann, Mahler und Cop-land darbieten.
Marie-Christine Klettner, Johanna Bufler: Neue Namen (24.10.2012)
Die 19-jährige Violinistin Marie-Christine Klettner studiert bei Prof. Igor Ozim, Johanna Bufler, erst 14 Jahre alt, absolvierte ihr Kla-vierstudium u.a. bei Prof. Kämmerling. Das Abendprogramm bietet Werke von Schumann, Chopin, Skrjabin, Moszkowski, Saint-Saens und Wieniawski.
Podiumsdiskussion: „Musik als verbindendes Element
in Europa“ (26.10.2012)In Zusammenarbeit mit der AEGEE an der Universität Passau veranstaltet das Festival erstmalig eine Podiumsdiskussion. Referenten sind GMD Basil H. E. Coleman, Prof. Gabriele Schellberg und Prof. Johann Graf Lambsdorff.
Avanesyan Klavier-Trio: Brahms, Fauré und Babajanyan
(27.10.2012)Das Avanesyan Klavier-Trio wurde von den
EUROPÄISCHES JUGENDMUSIKFESTIVAL
„Young Classic Europe“ - zum 15. Mal in Passau
0851/52575, 0179/1434542 oder per E-Mail: [email protected]
www.young-classic.eu
RESERVIERUNGEN
Brüdern Hrachya (Violine) und Sevak (Cello) Avanesyan sowie von Julien Libeer (Klavier) 2010 in Brüssel gegründet.
Prof. Cheryl Studer: Gesangsmeisterkurs (01.-03.11.2012)
Die amerikanische Sopranistin Prof. Cheryl Studer, die eine Professur im Hauptfach Ge-sang an der Hochschule für Musik Würzburg bekleidet, wird einen Gesangsmeisterkurs lei-ten. Das an den Kurs anschließende Konzert mit den Kursteilnehmern (03.11.2012) findet in Freudenhain statt.
Gäste aus Ljubljana (07.11.2012)Die slowenischen Musiker Tanja Sonc (Violi-ne) und Jan Gricar (Saxophon) bieten ein Pro-gramm, dessen Spannweite sich von Bach und Tschaikowsky bis L. Berio und B. Cockcroft erstreckt.
F. Willeitner, A. Gaspar, V. Cajado, L. Fellner: Jazz-Programm
Florian Willeitner studiert seit 2011 Violine bei Prof. Benjamin Schmidt und ist zudem als Jazz-Geiger und Komponist aktiv. Es werden Werke von W. Shorter, H. Hancock, M. Davis, C. Corea, S. Rollins, aber auch eigene Kompo-sitionen präsentiert.
„Les Eléments“: „350-Jahre Barockstadt Passau“ (14.11.2012)
Mojca Gal (Barockvioline), Anne Simone Ae-berhard (Blockflöte), Bruno Hurtado Gosalvez (Viola da gamba) und Eriko Wakita (Cembalo), die an der Scuola Cantorum in Basel das Fach ‚Alte Musik‘ studieren, widmen sich den Wer-ken A. Dornels, G. F. Händels, J.-M. Hotteter-res, J. de Sainte Colombes sowie des Passauer Komponisten G. Muffat.
Ji Jye Jung: Schumann, Klavierkonzert a-Moll (16.11.2012)
Im Abschlusskonzert des Sinfonieorchesters des Musischen Gymnasiums Salzburg unter der Leitung von Markus Obereder erklingen Werke von Mozart, Eisler, Bartok und Khat-chaturyan. Höhepunkt des Abends ist das Kla-vierkonzert mit der koreanischen Pianistin Ji Hye Jung.
26 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
Die aus Lettland stammende Pianistin Liene Henkel studierte an der Musik-
akademie Riga in den Hauptfächern Klavier und Kammermusik und konnte im Zuge ih-rer musikalischen Karriere bereits zahlreiche Auszeichnungen entgegennehmen. Ihre rege Konzerttätigkeit führte sie u.a. durch Lettland, Ungarn und Deutschland. Der deutsche Pia-nist Andreas Henkel ist bereits mehrfach sehr erfolgreich in Passau aufgetreten. Er studierte an der Hochschule für Musik Dresden und geht am dortigen Heinrich-Schütz-Konservatorium einer Lehrtätigkeit nach. Als Solist konzertiert er in Europa, den USA, Südamerika, Japan, Ko-rea, im Libanon und in Saudi-Arabien. Henkel ist gefragter Kammermusikpartner u.a. mit Mitgliedern der Dresdner Philharmonie und der Dresdner Staatskapelle.
PIANOPROJEKT N° 112:
LIENE & ANDREAS HENKEL
DATUM > 4. OKTOBER BEGINN > 19.30 UHR ORT > PIANO MORA, PASSAU
EINTRITT > ¤ 15 / ¤ 10 ERM. KARTEN > 0851/9661000
Wie inzwischen jedes Jahr gibt Robert Balint, Geiger des Passauer Stadtthea-
ters, ein Konzert im Festsaal des Auersperger Gymnasiums. Dazu konnte er drei hochquali-fizierte Musiker gewinnen: Die bezaubernde Sopranistin Emily Fultz, den Cellisten Hart-mut Caßens und den Pianisten Thomas Ger-ber. Zur Darbietung gebracht werden Sonaten von A. Corelli und F.M. Veracini. Außerdem gehören verschiedene Sätze aus der Partita in C-Dur für Violoncello solo und aus der Sonate in g-Moll für Violine solo von J.S. Bach zum Programm. Als musikalische Höhepunkte werden zwischen den genannten instrumen-talen Werken fünf von den Neun Deutschen Arien für Sopran von G.F. Händel aufgeführt. Den Schluss bildet G.F. Händels berühmte „Passacaglia“ für Violine und Violoncello.
KONZERT: ROBERT BALINT
BACH, CORELLI, VERACINI
DATUM > 3. OKTOBER BEGINN > 19.30 UHR
ORT > FESTSAAL AUERSPERG GYMNASIUM, PASSAU
Hedwig Woermann wurde 1879 in Ham-burg geboren, ging nach Worpswede
und wurde Schülerin von Fritz Mackensen. Sie lernte u.a. Paula Modersohn-Becker, Cla-ra Rilke-Westhoff und Rainer Maria Rilke kennen, studierte in Paris bei Antoine Bour-delle Bildhauerei und gelangte schließlich über Rom nach Dresden, wo sie 1909 im be-rühmten Kunstsalon Ernst Arnold ihre erste Einzelausstellung präsentierte. Die Dresdner Kunstszene (Oskar Kokoschka, Conrad Felix-müller, Otto Dix u.a.) führte sie zur Malerei auf textilen Rollbildern. Ab 1932 lebte sie für mehrere Jahre in Südamerika. Die Passauer Ausstellung präsentiert das Werk der Künst-lerin und dokumentiert erstmals anhand ihrer Biografie die Künstlerkontakte, die Hedwig Woermann Zeit ihres Lebens gepflegt hat.
DAUER DER AUSSTELLUNG > 29. SEPTEMBER BIS 2. DEZEMBER ORT >
MMK PASSAU EINTRITT > ¤ 5 / ¤ 3 ERM. OFFEN > DI-SO, 10-18 UHR
AUSSTELLUNG:
HEDWIG WOERMANN
KULTURTIPPS
27OKTOBER 2012
KULTURTIPPS
DATUM > 6.10. - 17.11. (JEW. SA.) BEGINN > 20 UHR ORT > VOLKSTHEATER
PASSAU, KLOSTERBERG EINTRITT > ¤ 11 / ¤ 9 VVK. KARTEN > 0171/1062215
VOLKSTHEATER PASSAU
MIRANDOLINA – DIE WIRTIN
In der scharfsinnigen Komödie von Carlo Goldoni (Regie: Mario Fioritto, Bearbei-
tung: Peter Turini) wird die selbstbewusste Wirtin Mirandolina (Brigitte Repa) in einen Wettkampf der Liebe verstrickt. Der arme Marchese von Albafiorita (Mario Fioritto) bie-tet ihr leidenschaftliche Anbetung, der reiche Graf von Forlinpopoli (Tony Obermayer) groß-zügige Geschenke und der Kellner Fabrizio (Wolfgang Stöbich) proletarischen Charme, wobei dessen Nebenbuhler von den zwei Flo-rentiner Dirnen Dejanira (Heidi Mahler) und Ortensia (Katrin Haidl) geködert werden sol-len. Mirandolina hingegen will ausgerechnet den Weiberhasser Cavaliere von Rippafrata (Karsten Dopp) für sich gewinnen, der, als sie letztlich ihre Hand einem anderen reicht, bit-tere Rache nimmt.
JAZZ: CHRISTIAN SALFELLNER
„ORGAN TRANSPORT“
DATUM > 12.10. BEGINN > 20.30 UHR ORT > WIRTSHAUS ZUR BUMS‘N,
A-SCHÄRDING EINTRITT > ¤ 10 KARTEN > WWW.KUPROSAUWALD.ORG
Christian Salfellner, zweifellos einer der besten österreichischen Schlagzeuger,
gastiert am 12. Oktober mit Spitzenmusikern der internationalen Jazzszene (Flip Philipp, Renato Chicco, Christian Havel) in Schärding. Salfellner, der an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und am Berklee College of Music studiert hat, spielte bereits im Trio von Fritz Pauer und bei Heinrich von Kalnein, in Gruppen wie Nouvelle Cui-sine, Clan Music Overdrive, dem Vienna Art Orchestra und in the long run, aber auch mit Johannes Enders, Henning Sieverts und Ge-org Breinschmid. Er leitete das „Concert Jazz Orchestra Vienna“, produzierte mit Martin Koller die Platte „Quasar“ und konnte 2003 den Hans-Koller-Preis als „Sideman des Jah-res 2003“ entgegennehmen.
Der nordenglische Bluesveteran Roger Sutcliffe, seines Zeichens Mitinitiator
des Ende der 1970er Jahre erfolgten Blues-revivals, singt vorwiegend Songs, deren Ur-sprünge bis in die 20er Jahre des vergange-nen Jahrhunderts zurückreichen. Wegen seiner langen Präsenz auf der Bühne zu den sprichwörtlichen lebenden Legenden gezählt zu werden, behagt Sutcliffe nicht wirklich. Über sich selbst sagt er: „Alle Lieder, die ich singe, gehören zur Musik der Schwarzen, der Underdogs, der Unterdrückten. Und sicher, es gibt ein oder zwei Songs, die ich eindeutig wegen ihrer politischen Botschaft singe, aber im Grunde sehe ich meine Songs eher als un-terschwellig humorvoll denn als politisch an! Und schließlich ist Blues von Natur aus über-haupt nicht traurig.“
BLUESKONZERT
ROGER SUTCLIFFE SOLO
DATUM > 13. OKTOBER BEGINN > 20.30 UHR ORT > CAFE MUSEUM
EINTRITT > ¤ 18 / ¤ 15 ERM. KARTEN > 0851/9666888
präsentiert:
die beste band der welt
Passau, Dreiländerhalle
Die Ärzte24.10.12
Tickets erhältlich unter www.bademeister.com
Der 1956 in Passau geborene Friedrich Hirschl lebt als freiberuflicher Schrift-
steller in der Dreiflüssestadt und wurde für sein Werk bereits mehrfach ausgezeichnet. Nach „Erdzeit“ (1987) folgten einige Gedicht-bände, zuletzt „Nachthaus“ im Jahr 2009. Bislang bildeten in seiner Lyrik fast aus-schließlich Hervorbringungen der Natur die Projektionsfläche für Darstellungen mensch-licher Befindlichkeiten. Diese tragen auch im-mer den Keim des Organischen und den steten Wandel der Natur (Vergänglichkeit des schö-nen Augenblicks, tröstliche Verheißung der Endlichkeit) in sich. Im neuen Band (Verlag Karl Stutz) haben nun technische Gegenstän-de in die Bilderwelt Hirschls Einzug gehalten und seine lyrische Gangart ist minimal härter, bestimmter und wacher.
LESUNG: FRIEDRICH HIRSCHL
„FLUSSLIEBE“
DATUM > 25. OKTOBER BEGINN > 20.30 UHR ORT > BÜCHER PUSTET,
PASSAU EINTRITT > ¤ 5 KARTEN > BÜCHER PUSTET
Der österreichische Pianist Wolfgang Stöf-felmayr hat sich sowohl als Solist als auch
als Kammermusiker einen Namen gemacht. In diesem Zusammenhang seien vor allem die Projekte mit dem Grazer Philharmonischen Streichquartett und der amerikanischen Cel-listin Susan Salm zu erwähnen. Zahlreiche Konzerte führten ihn in viele der bedeutenden Konzertsäle Österreichs, Deutschlands, Ita-liens, Englands, Frankreichs, Japans und der USA. Stöffelmayr, der zudem als Klavierpäda-goge und darüber hinaus als Direktor der Lan-desmusikschule Schärding tätig ist, bezeichnet seine Kunst als „ein Ringen um Erkenntnis-se, Reflexionen und Gefühle, denn es gilt, die komponierten Botschaften der Musik auszu-horchen und in die Erlebniswelt des modernen Menschen umzusetzen.“
PIANOPROJEKT N° 113:
WOLFGANG STÖFFELMAYR
DATUM > 18. OKTOBER BEGINN > 19.30 UHR ORT > PIANO MORA,
PASSAU EINTRITT > ¤ 12 / ¤ 8 ERM. KARTEN > 0851/9661000
Bei den Mitgliedern der sechsköpfigen Band (Roland Weitze, Max Rauch, Fritz
Haydn, Walter Winklhofer, Max Öller) um die Sängerin Corinna Balscher, die mitreißende Jazz- und Swingklassiker in ihrem Repertoire hat, handelt es sich ausschließlich um hoch-karätige Solisten, die ihr Handwerk bei den verschiedensten Combos gelernt und in der Route 66-Swingband im Zusammenspiel wie auch in solistischer Performance mit einer unbändigen Spielfreude weiterentwickelt ha-ben. Die Band charakterisiert sich v.a. durch ein Höchstmaß an Perfektion im Satzspiel, die furiosen Soli der beiden Bläser, die Jazz-Stimme (und optische Augenweide) einer Co-rinna Balscher sowie durch eine faszinierende Mischung aus schnellen Rhythmen, ruhigen Balladen und Popklassikern.
JAZZKONZERT
DIE ROUTE 66-SWINGBAND
DATUM > 19. OKTOBER BEGINN > 20 UHR ORT > WIRTSHAUS ZUR BUMS‘N,
A-SCHÄRDING EINTRITT > AB ¤ 9 KARTEN > PNP, PAWO, PA-TICKET
KULTURTIPPSpräsentiert:
die beste band der welt
Passau, Dreiländerhalle
Die Ärzte24.10.12
Tickets erhältlich unter www.bademeister.com29OKTOBER 2012
on3_Lesereihe_212X302_Passau.indd 1 12.09.12 14:03
31OKTOBER 2012
KULTURTIPPSANZEIGE
Freude ist nur ein Mangel an Informati-on“, wenn man Nico Semsrott Glauben
schenken möchte. Mit vielen Einblicken in die unterschiedlichsten Lebenswelten der Men-schen vergoldet das Scharfrichterprogramm den Oktober - und gibt dann doch den ein oder anderen Grund zur Freude.
Hannes Ringlstetter: „Meine Verehrung!“ (18.10., Redoute)Hannes Ringlstetter, Kabarettist, Komiker,
Musiker, TV-Moderator und Autor, kam 1970 in München zur Welt und wuchs in Nieder-bayern auf.
Wir wollen doch alle nur das Eine: aner-kannt, bewundert, verehrt werden. Und es ist scheinbar ein Prinzip des Lebens, dass das, was man verehrt, man dann gleich sehr begehrt, und dann hat man das sogar irgend-wann, und das hat man dann davon.
Denn dann ist man sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob man das so haben wollte, oder ob man sich ‚verehrt‘ hat. Das gilt für Rei-sen, Einladungen, Frauen, Vorbilder, Kindheit, Niederbayern, Land und Leute, Österreich, Politiker und sogar den lieben Gott. Ja - und sich selbst, genaugenommen. Charmant und kurzweilig lässt sich der Hannes durch diver-se Verehrungen und die Liebe treiben und lan-det dann irgendwie doch beim Fußball.
Nepo Fitz: „Wildwechsel & Liebestaumel“
(10.10., Beilgewinner 2008)Nepo ist ein Mann geworden! ... glaubt er
zumindest – und endlich bereit für den bay-erischen 9-Punkte-Lebensplan: Schule, Stu-dium, Beruf, Bausparer, Heirat, Kinder, Haus, Hund, Tod. Doch der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – wie der Herr so’s G’scherr! Nepo, groß geworden unter Rock’n’Rollern, ist selbst einer geworden! Er kennt Kleinbürgertum
nur aus Erzählungen und von Wochenend-fahrten durch „Reihenhausfriedhöfe“. Er hat Angst davor! Doch seine Sehnsucht nach dem nie ausgelebten „Konservativen“ ist stärker ... Nepo wird 30 – und rebelliert. Er verwirklicht jetzt endlich seinen LBS-Traum!
Geregelt, aufgeräumt, abgesichert! Das IKEA-Nestbaubetriebsprogramm! „Mit einer Frau, in einer Doppelhaushälfte und einem VW Jetta in der Garage – in Freising! Das ist mein Rock’n’Roll!“ Doch die Geister seiner Ahnen holen Nepo schließlich ein: „Das ist nicht Deine Welt! Du musst fliehen!“
Nico Semsrott: „Freude ist nur ein Mangel
an Information“ (25.10.)
Warum er immer über Depressionen redet? Weil man sich an dem Thema so gut aufhän-gen kann. Woher er kommt? Aus Versehen. Wie man ihn findet? Wenn man bei Youtube „scheitern“ eingibt, ist er der erste Treffer. In seinem ersten Soloprogramm „Freude ist nur ein Mangel an Information“ stellt sich Nico Semsrott gleich der wichtigsten Frage über-haupt: Was ist Freude? Was ist das Leben? Worum geht es im Leben? Ist das Leben nur ein Investitionszeitraum? Ein Bad im Qual-lenschwarm? Eine nicht enden wollende Castingshow? Oder ist das Leben doch nur eine Krankheit, die per Sex übertragen wird und in jedem Fall tödlich endet? Und: Gibt es überhaupt noch Gründe sich zu freuen? Egal. Auf jeden Fall ist das Dasein schlimm. Sehr schlimm. Depression ist die Zukunft.
Nico Semsrott ist somit ein Trendsetter, denn er ist sehr schlecht drauf. Warum, das weiß er selbst nicht so genau. Sonst wäre er ja nicht depressiv. Auf jeden Fall ist die Welt schuld.
Ulan & Bator: „Wirrklichkeit“ (27.10., Beilgewinner 2009)
Was die beiden so ganz ohne Requisiten oder technischen Schnickschnack auf der Bühne so ablassen, mag für den einen oder anderen zwar gewöhnungsbedürftig sein, ein-zigartig und höchst unterhaltsam ist es aber allemal. Denn wenn die Schauspieler Sebasti-an Rüger und Frank Smilgies sich ihre gehä-kelten Bommelmützchen überziehen, scheint die erwachsene Welt der Logik wie ausge-schaltet und eine ganz eigene Form der Absur-dität zieht ein. Vielleicht am ehesten im Geiste der legendären Monty-Python-Fernsehshows zappen sich die beiden durch einen haarsträu-benden Abend voller wortwitziger Kalauer, eingestreuter Werbepausen, körperbetonter Sketche, getanzter und gesungener Musik-einlagen, dadaistisch anmutendem Nonsens, hochkultureller Einlagen und Zitate aus über 2000 Jahren Theatergeschichte oder kruder Parodien.
Manfred Kempinger: „Hasenschwingerl.Das Beste aus zehn Jahren Passau.“
(2. + 3.11.2012)Eine Stadt. Ein Kabarettist. Ein Jubiläum.
Seit zehn Jahren zählen die Auftritte von Manfred Kempinger zu den Höhepunkten der kabarettistischen Starkbierzeit. Höchs-te Zeit für einen eigenwilligen Rückblick auf eine Dekade Passau. Mit seiner Kultfigur, dem Multivereinsfunktionär „Peter Hasenschwin-gerl“, präsentiert der Kabarettist in einem besonderen Rahmen die besten Szenen seiner bisherigen Solos und stellt dabei neue Zusam-menhänge her. Auf der Bühne entsteht dabei eine schonungslose Stadtchronik. Volkskaba-rett aus der Seele der Dreiflüssestadt.
Ein Pflichttermin für Passauer und solche, die es werden wollen.
FREUDEist nur ein Mangel an Information!
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Leidenschaft, Finesse und Können prägen das Schaffen der vier Köpfe, die diesen
außergewöhnlichen Abend gemeinsam auf die Beine stellen. „Im, um & auf dem Kopf“ heißt es am 27. Oktober bei Spatz Hutdesign in der Passauer Theresienstraße 25. Bei einer Modenschau der ganz anderen Art geben Eli-sabeth Spatz-Distler, Petra Neumeier, Helmut Weisshäupl und Fabian Lakota ihr Bestes in Sachen Stil, Individualität und Genuss. Ge-boten werden aufregende Hutkreationen und Haarschnitte im Rahmen einer fulminanten Modenschau, persönliche Beratung, feine Cocktails und ein exklusives Beauty-Porträt für jeden Gast als Erinnerung an diesen au-ßergewöhnlichen Abend. Und – als kleines Zuckerl: Es gibt einen Überraschungsgast!
IM, UM & AUF DEM KOPF
FASZINATION UNTERSCHIED
DATUM > 27. OKTOBER BEGINN > 19 UHR ORT > SPATZ HUTDESIGN,
THERESIENSTR. 25, PASSAU EINTRITT > VVK ¤ 28
Am 25. Oktober ist es ist soweit: Die on3-Lesereihe schlägt zum ersten Mal ihre
Zelte in Passau auf. Mit dabei sind drei junge Autoren aus Bayern, die dem Publikum ihre Texte zum diesjährigen Motto „Kamikaze“ präsentieren werden. Eindringlich, poetisch und atmosphärisch verdichtet erzählen sie von inneren Ausbrüchen, dem Wunsch nach der Flucht nach vorne sowie von besonderen Freundschaften. Begleitet wird der literarische Clubabend von der österreichischen Ausnah-mekünstlerin Gustav. Die Sängerin aus Wien ist nicht nur für ihre satirische Lyrik und ihre experimentellen Akustiksounds, sondern auch für quicklebendige Poparrangements bekannt, die es am Abend bei der on3-Lesereihe – neben Gustavs eigener „Kamikaze“-Geschichte – live zu hören gibt.
ON3-LESEREIHE
GUSTAV UND KAMIKAZE
DATUM > 25. OKTOBER BEGINN > 20 UHR
ORT > ZEUGHAUS, PASSAU EINTRITT > FREI
The Australian Voices“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, Werke australischer
Komponisten mit dem höchsten internatio-nalen Anspruch bekannt zu machen. Die hier vorgestellte Auswahl, die von sechs Mitglie-dern dieses vielfach ausgezeichneten Ensem-bles in Passau dargeboten wird, bringt die Schönheit und den Zauber der australischen Landschaft in den Konzertsaal. Mit Titeln wie Kondalilla oder Wirindji verleiht Ste-phen Leek den Menschen und der Natur sei-nes Landes eine Stimme. Das Publikum hört förmlich die Füße der Aborigine-Frauen und den Regen des Wasserfalls, während die Sea Children von Daniel Walker ein übermütiges Kinderspiel am Strand zelebrieren. In jedem der Stücke lässt sich die ureigene Energie des australischen Kontinents erspüren.
PASSAUER KONZERTWINTER
THE AUSTRALIAN VOICES
DATUM > 28. OKTOBER BEGINN > 16.30 UHR ORT > ST. MATTHÄUS-KIR-
CHE, PASSAU EINTRITT > ¤ 18 / ¤ 8-14 ERM. KARTEN > BÜCHER PUSTET
KULTURTIPPS
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32 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
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ÖSTERREICHISCHE TRADITION WIRD WIEDERBELEBT
Leider werden in Österreich die richtig typischen Heurigenlo-kale immer weniger, aber sie sind ein wichtiger Teil der öster-
reichischen Kultur und Lebensart. Die Tradition des „Aussteckens“ (wörtlich „öffnen“) stammt von eben diesen österreichischen Heu-rigenlokalen: Ein Föhrenzweig, der am Tor steckt, zeigt an, dass der Heurige ausgeschenkt wird, also Wein der letzten Ernte.
Nach Martini (11. November) wird der Heurige dann zum „alten“ Wein. „´s gelbe Eck“ in Wernstein am Inn belebt zum sechsjährigen Jubiläum diese Tradition wieder: Vom 02. bis 21. Oktober 2012 „is ausg‘steckt“ (offen) bei jungem Wein und köstlicher Jause, genau wie beim Heurigen in den Weinregionen Österreichs!
Grüner Veltliner mit dem typischen Pfefferl oder ein Blauer Zwei-gelt, dazu verschiedene Aufstrichbrote (natürlich auch den obliga-torischen Liptauer) oder einen zünftigen Jausenteller mit allerlei Schmankerln der traditionellen Heurigenküche – hier, direkt am Inn, kommt im Oktober echte Heurigenatmosphäre auf.
Der Schilchersturm aus der Steiermark darf natürlich auch nicht fehlen. Tipp: Größeren Gruppen wird eine Reservierung empfohlen!
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OKTOBER 2012
34 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
KINOTIPPS
Klettern zur Freiheit
MESSNER
Über Reinhold Messner ist viel geschrie-ben und medial produziert worden. Zu-
letzt hat Joseph Vilsmaier die dramatische Besteigung des „Nanga Parbat“ verfilmt, bei der 1970 Reinhold Messners Bruder Günther tödlich verunglückte. Dieser neue Dokumen-tarfilm ist weniger auf die Sensationen aus, sondern will vielmehr den Mensch, seine Mo-tivation und seine Ängste verstehen.
In Gesprächen mit Brüdern, Kletterge-fährten und einer ehemaligen Freundin nä-hert sich der Regisseur Andreas Nickel dem Menschen hinter dem vereisten Bart, der alle Achttausender ohne Sauerstoff bestiegen und
die Wüste Gobi sowie den Südpol durchquert hat. Neben den Interviews zeigen Fotos und Super8-Filme die Kindheit Messners, die von dem Wunsch geprägt war, dem strengen Vater und dem katholischen Internat zu entfliehen. Fluchtpunkt waren für Messner und seine Geschwister immer die Berge, die mit ihren steilen Gipfeln ihr Südtiroler Heimatdorf umstanden. Der Tod seines Bruders hat ihn schließlich zum Einzelgänger gemacht, der zahlreiche Berge mit neuer Klettertechnik im Alleingang bestiegen hat.
Der Film zeigt atemberaubende Aufnah-men der Alpen und des Himalaya-Gebirges,
wo an Originalschauplätzen gedreht wurde. Einige Szenen aus der Kindheit und Jugend Messners werden von schauspielenden Berg-steigern nachgespielt, die enorme Leistungen zeigen. Darunter die Besteigung der Droites Nordwand, einer der schwierigsten Wände der Alpen – in historischer Ausrüstung!
START > 27.9.
GENRE > DOKUMENTARFILM IMDB > ---
DARSTELLER > REINHOLD MESSNER, HORST FANKHAUSER,
DR. URSULA GRETHER-ENDRES
ein dokumentarfilm über den bergsteiger reinhold messner zeigt dessen wurzeln und wie er in den 70er jahren das gipfelstürmen revolutioniert hat.
VON CLAUDIA KNOBLOCH
35OKTOBER 2012
KINOTIPPS
Vier Jahreszeiten, acht Freunde, mehr als zwanzig Umzüge quer durch Deutsch-
land und innerhalb von Berlin. Hinter jedem Umzug steht eine große Veränderung, mal freiwilliger Natur, mal gezwungenermaßen, mal ein glücklicher Grund, mal ein betrübli-cher. „3 Zimmer/Küche/Bad“ ist das Portrait einer Generation, die ständig unterwegs ist, weil das Leben sich schnell dreht. Neue Jobs, neue Lieben, neue WGs – gute Gründe, um die Umzugskisten zu packen. Und dabei sind Freunde oft die neue Familie – und „einen Tag beim Kisten- und Möbelschleppen zu helfen, ist der grundlegendste Freundschaftsbeweis, den man sich denken kann“, meint der Regis-seur Dietrich Brüggemann.
Paul Schuberth genießt sein Junggesel-lendasein in vollen Zügen. Um seinem
Leben Sinn zu verleihen, verbringt er seine Freizeit mit Fred, einem Rottweiler-Mix aus dem Tierheim. Auf diese Weise lernt Paul die Tierärztin Dr. Jasper kennen – und weiß sofort: Sie ist seine Traumfrau. Das Dumme ist nur: Sie ist so gut wie ver-heiratet. Gemeinsam mit drei Freunden, die sich alle in schwierigen Liebeslagen be-finden, schmiedet Paul einen Plan. In Marc Rothemunds („Groupies bleiben nicht zum Frühstück“) romantischer Komödie liefert die deutsche Schauspielerelite den weibli-chen Zuschauern einen interessanten Blick in die männliche Psyche und Männern großen Kinospaß.
Franks große Zeiten als berühmter Juwe-lendieb sind lange vorbei. Heute klaut er
höchstens eine Seife im Drogeriemarkt, Hö-hepunkte seines Alltags sind Besuche in der örtlichen Bibliothek. Zurückgezogen lebt er in einem kleinen Haus, das verkommt, weil Frank schusselig wird. Um Frank das Leben zu erleichtern, schenkt sein Sohn ihm einen Haushaltsroboter, den Frank widerwillig annimmt. Erst als er feststellt, dass sich der Roboter auch als Einbruchskomplize eignet, freunden sich die beiden an. Der Film von Jake Schreier ist ein Blick in die nahe Zukunft und eine unterhaltsame Science-Fiction-Komödie, die von Frank Langellas großer Schauspiel-leistung lebt.
START > 04.10. GENRE > KOMÖDIE IMDB > 6,9
MIT > ANNA BRÜGGEMANN, JACOB MATSCHENZ, CORINNA HARFOUCH
START > 11.10. GENRE > KOMÖDIE IMDB > ---
MIT > WOTAN WILKE MÖHRING, JASMIN GERAT, JAN JOSEF LIEFERS
START > 25.10. GENRE > KOMÖDIE IMDB > 7,5
MIT > FRANK LANGELLA, SUSAN SARANDON, LIV TYLER
3 ZIMMER/KÜCHE/BAD
MANN TUT, WAS MANN KANN ROBOT & FRANK
36 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
BUCHTIPPS
Wir in Kahlenbeckchristoph peters
GENRE > BELLETRISTIKVERLAG > LUCHTERHANDAUTOR > CHRISTOPH PETERSISBN > 978-3-630-87321-3PREIS > ¤ 22,99
Der Autor Christoph Peters besuchte als
Jugendlicher ein katholisches Internat am
Niederrhein, das er zum Schauplatz seines
neuen Romans gemacht hat. Seine bisherigen
Werke sind vielfach preisgekrönt. Auch „Wir in
Kahlenbeck“ steht dem in nichts nach: Es wur-
de u.a. für den Deutschen Buchpreis nominiert.
GENRE > SACHBUCHVERLAG > PRESTELAUTOR > CÉLINE DELAVAUXISBN > 978-3-351-02753-7PREIS > ¤ 24,95
ZWISCHEN GLAUBE UND
POPMUSIK
WIR IN KAHLENBECK
Hinter den Mauern des katholischen Knabeninternats Kahlenbeck
herrschen strenge Regeln und klassische Moralvorstellungen. Die Welt der 1980er dringt nur in Form von Popmusik in die Zimmer der Jungen. So ist der 15-jähri-ge Carl hin- und hergerissen zwischen dem gepredigten rechten Weg und den körperlichen Verlockungen der ersten Liebe.
Es dauert einige Seiten, bis man sich in Christoph Peters Sprache eingelesen hat, die durchzogen ist von religiösen Zitaten. Dann aber ist der Roman nicht mehr düster-katholisch, sondern die un-terhaltsame Entwicklung eines Jugend-lichen, der im Glauben und der Liebe Orientierung sucht.
KUNST, DIE SIE NIE SEHEN WERDEN
Museen präsentieren Kunst aus allen Epochen. Dass sie erhalten ist, ist eher glückliche Fügung als der Normalfall. Mit dem Schicksal der anderen Kunst-werke beschäftigt sich dieses Buch: Es stellt Werke vor, die gestohlen, zer-stört oder verborgen sind. Die Auswahl reicht von Ölgemälden Leonardo da Vincis über die Klöster auf dem Berg Atos hin zu übermalten Fresken von Di-ego Rivera.
„Kunst, die sie nie sehen werden“ ist ein aufwändig gestaltetes „Coffee Table Book“, das durch die hohe Qualität der Fotos besticht. Leider sind die Texte pro Kunstwerk kurz und oberflächlich – für Kunstkenner weniger empfehlenswert!
37OKTOBER 2012
HÖRBUCHTIPPS
juli zeh
NULLZEIT
Der ehrgeizige Soapstar Jola will un-bedingt diese eine Filmrolle. Da-
für muss sie tauchen lernen. Kurzerhand engagieren sie und ihr Freund Theo auf Lanzarote den deutschen Tauchlehrer Sven, der seit Jahrzehnten als Ausstei-ger auf der Insel lebt. Zwischen Jola und Sven kommt es schon bald zu einer Annä-herung, die über das Tauchen hinausgeht. Schon früh macht das intelligent struktu-rierte Buch klar, dass es sich nicht um eine idyllische Ferienerzählung handelt. Gleiche Situationen werden aus den Augen der bei-den Hauptfiguren geschildert – meist mit sich komplett widersprechenden Inhalten. Wem kann man trauen? Eigentlich nieman-den.
VON > JULI ZEH LABEL > DAVISBN > 978-3-86231-221-4 AUDIO-CDs > 4 PREIS > ¤ 19,99
angelika schwarzhuber
LIEBESSCHMARRN UND ERDBEERBLUES
Eine Regional-Romanze in Passau! Lene wird von ihrem Freund Michi mit ei-
nem „I hob mi fei sakrisch in di valiabt“ über-rascht - und flüchtet daraufhin entsetzt. Sie stellt die These auf, dass es im Bayerischen keinen Ausdruck für „Ich liebe Dich“ gibt – was wiederum den Sprachforscher Karl Huber provoziert. Der Debütroman von Angelika Schwarzhuber ist eine kurzweili-ge Geschichte, die für Passauer nett anzu-hören ist, weil die Schauplätze einfach vor dem inneren Auge auftauchen. Die Münch-ner Schauspielerin Rosalie Thomass („Eine ganz heiße Nummer“) beherrscht die bay-erische Sprache fließend, liest den Rest des Hörbuchs jedoch leider etwas eintönig.
VON > ANGELIKA SCHWARZHUBER LABEL > DER HÖRVERLAGISBN > 978-3-86717-889-1 AUDIO-CDs > 4 PREIS > ¤ 14,99
ellen jacobi
FRAU SCHICK RÄUMT AUF
Der Jakobsweg. Wie viele vor ihr will auch Frau Schick auf der Pilgerstra-
ße einen Neuanfang wagen. Damit es nicht zu anstrengend wird, hat sie ihren Jagu-ar samt neuem Chauffeur im Schlepptau. Doch die Reise hält Überraschungen bereit: Was hat der Chauffeur zu verbergen? Wie konnte sich Nelly jemals Hoffnungen auf eine echte Liebe mit der Internetbekannt-schaft Javier machen? Fast vergisst Frau Schick, ihr eigenes Leben aufzuräumen. Die fiktive Reise beginnt wie viele Jakobs-wegerzählungen, entwickelt aber über die Zeit viel Charme und Witz. Die Sprecherin Irina Scholz trifft den richtigen Ton und unterhält die Zuhörer mühelos über 6 CDs hinweg.
VON > ELLEN JACOBI LABEL > LÜBBE AUDIOISBN > 978-3-7857-4664-6 AUDIO-CDs > 6 PREIS > ¤ 16,99
38 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
DVDTIPPS
DAS BESSERE LEBEN
Die Pariser Journalistin Anna arbeitet an einem Artikel über
zwei Studentinnen, die ihr Geld als Prostituierte verdienen. In langen Ge-sprächen erklären die Mädchen un-geschminkt und ohne romantische Verklärung ihre „Jobs“ und reden über ihre Kunden, was Anna eine neue Sicht auf ihr gutbürgerliches, wohlhabendes Familienleben gibt.
Die polnische Regisseurin setzt die Lebensentwürfe von drei Frauen ne-beneinander, ohne zu (ver)urteilen. Es bleibt vielmehr dem Zuschauer über-lassen, aus dem sinnlich gefilmten und interessant montierten Werk Schlüsse zu ziehen.
GENRE > DRAMA
REGIE > MALGOSAK SZUMOWSKA
FSK > AB 16 JAHREN MIT > JULIETTE
BINOCHE, ANAÏS DEMOUSTIER, JOANNA
KULIG SPIELDAUER > 96 MIN
50/50
Adam führt ein sorgloses Leben - bis ihn eine schockierende Diagnose
erreicht: Er hat Krebs. Eine Form, die zu 50% tödlich endet. Sein Umfeld reagiert unterschiedlich: Seine Mutter will bei ihm einziehen, seine Freundin knutscht andere Männer und sein bester Freund nutzt das Mitleid, um Frauen ins Bett zu bekommen. So hält sich Adam an sei-ne Therapeutin, deren dritter Fall er ist. Aber was hat er zu verlieren?
„50/50 – Freunde fürs (Über)Leben“ ist trotz des schweren Themas ein un-terhaltsamer Film, der vor allem wegen der hervorragenden Schauspieler se-henswert ist.
GENRE > TRAGIKOMÖDIE
REGIE > JONATHAN LEVINE
FSK > AB 12 JAHREN
MIT > JOSPEH GORDON-LEVITT, SETH ROGEN,
ANNA KENDRICK SPIELDAUER > 96 MIN
FILMSZENE AUS «KRIEGERIN »
KRIEGERIN
Marisa ist Neonazi. Sie ist gewalttä-tig und hasst Ausländer, Politiker
und die Polizei, die sie dafür verantwort-lich macht, dass in der ostdeutschen Pro-vinz alles schief läuft. Als Svenja neu in die rechtsradikale Clique kommt und zwei Asylbewerber sich den gleichen Ba-desee aussuchen, eskaliert die Situation.
Das preisgekrönte Drama „Kriegerin“ will aufklären ohne pädagogisch zu sein, erklärt der Regisseur David Wnendt. Sei-ne genaue Darstellung der rechten Szene entlarvt viele Mythen und versucht, die Motivationen der Jugendlichen zu ver-stehen, ohne zu entschuldigen.
GENRE > DRAMA REGIE > DAVID WNENDT
FSK > AB 12 JAHREN
MIT > ALINA LEVSHIN, JELLA HAASE,
GERDY ZINT
SPIELDAUER > 102 MIN
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der
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39OKTOBER 2012
NEUE MEDIENWEB, APPSUND CO.
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Dieses Jahr wurden in New York wieder die „Webby Awards“
verliehen. Der Preis wird von der Internationalen Akademie der
digitalen Künste und Wissenschaften verliehen. Ausgezeichnet
werden die besten Arbeiten in den Bereichen Websites, interakti-
ve Werbung, Online-Videos und Mobile Apps.
Als Nominierter der Katego-rie „Kunst“ ging Google mit
seiner neusten Idee an den Start. Die Besucher der Internetseite
können einen virtuellen Spazier-gang durch die bekanntesten in-ternationalen Museen unterneh-men, ohne dabei den heimischen Schreibtisch verlassen zu müs-
sen. Auf der digitalen Plattform sind bereits über 500 verschie-dene Künstler mit knapp 11.000 Kunstwerken in hochauflösen-dem Format vertreten. Kunst von allen Kontinenten, per Mausklick direkt nach Hause - und das auch noch umsonst! Wir sagen: Danke, Google!
Preisträger in der Katego-rie „Breakout of the Year“
bei den diesjährigen „Webby Awards“ wurde die Foto-Sha-ring-App Instagram. Für das iPhone und alle gängigen And-roid-Geräte ist die Software un-ter WWW.INSTAGRAM.COM erhältlich. Es geht wirklich schnell, ist kostenlos und macht
Spaß! Einfach mit der Handyka-mera ein Bild aufnehmen, den gewünschten Filter drüberlegen und dann auf Twitter oder Face-book & Co. hochladen. Weltweit haben sich bereits mehr als 30 Millionen Menschen über diesen Dienst miteinander vernetzt und täglich kommen neue hinzu.
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NEUE MEDIEN WEB, APPSUND CO.
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Ich mag: Pizza. Ich mag nicht: Pilze, Artischocken, Ananas.
Egal für welchen Geschmack, „foodily.com“ liefert ständig neue Rezeptvorschläge aus der größ-ten Rezept-Datenbank weltweit. Das Ziel ist, den Besucher seine Liebe zum Essen wiederentde-cken zu lassen. Die kostenlo-sen Rezeptideen können leicht gesucht, gespeichert und bei
Bedarf auf Facebook hochgela-den werden. Dem eigenen Gus-to freien Lauf zu lassen und zu schauen, wonach den Freunden der Sinn steht, ist die Idee hinter diesem Konzept. Egal ob traditi-oneller deutscher Apfelkuchen oder feurig scharfes Chicken Vindaloo, hier ist garantiert für jeden etwas dabei. Food(ily), I love you!
Gewinner der Kategorie „Bil-dung“ wurde die Kahn Aca-
demy, die mit einer interaktiven Website und kostenlosen Videos ihren Usern beim Lernen unter die Arme greift.
Das Lehrmaterial stammt aus den Rubriken Geschichte, Ma-thematik, Naturwissenschaften, Wirtschaft und erstreckt sich dabei über ein Themenspektrum, das von A wie Algebra bis Z wie
Zellteilung reicht. Aktuell stehen bereits über 3.300 Videos mit den entsprechenden Übungsaufgaben zum Abruf bereit. Bei der Bearbei-tung der Übungsaufgaben werden übrigens Daten erhoben, durch die sich nachher genau ausfindig machen lässt, wo die individuel-len Stärken und Schwächen lie-gen. Ein wirklich gelungene Idee, die uns alle vielleicht noch ein bisschen schlauer werden lässt!
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WebbyAwards Sieger „Essen“ Kostenlos
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WebbyAwards Sieger „Bildung“ Kostenlos
WEBBYAWARDS SIEGER „ESSEN“ 192,196,833 ERKENNTNISSE FREI HAUS
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SPARTE
PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
„man darf nicht immer
alles so bierernst nehmen“
interview > nino schatafoto > florian weichselbaumer
SPARTE
43
CAMPUS
ekan Martin Kreuzer stammt aus Ihr-lerstein bei Kelheim und ist wohl als wasch-echter Niederbayer zu bezeichnen. Seit 2007 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik mit Schwerpunkt Symbolic Computation an der Universität Passau.Er gilt unter anderem als Spezialist für in-dustrielle Anwendungsgebiete der Compu-ter-Algebra und kooperierte in diesem Zu-sammenhang bereits mit einem der größten Ölkonzerne weltweit.
PASTA! Sind Sie ein grüner Mensch, Herr Prof. Dr. Kreuzer?
KREUZER Ein konservativer Grüner (lacht)! Ich finde, man muss immer beide Seiten der Medaille betrachten. Man sieht es beim Energieausstieg der Bundesregierung, der die privaten Haushalte einen Haufen Geld kosten wird. Insofern muss man sich Wege überlegen, wie die ganze Sache bezahlbar bleibt. Ich arbeite in diesem Zusammenhang zusammen mit dem Lehrstuhl von Herrn Prof. de Meeran einem interessanten Projekt.
PASTA! Wie können wir uns das genau vorstellen?
KREUZER Wir vermuten, dass ein Strom-netz instabiler wird, je mehr regenerative Energien man einspeist. Der Wind weht nicht immer gleichmäßig, genauso wie die Sonne auch nicht ständig scheint - das Netz will aber trotzdem stabil gehalten werden. Das sind Modellierungsprobleme, bei denen Methoden der Computer-Algebra eine Rolle spielen kön-nen. Zumindest wollen wir das mal genauer untersuchen und schauen, ob sich vielleicht derartige Systeme modellieren lassen.
Man kann überhaupt mit Mathematik so viele verschiedene Sachen machen, auf die man erst einmal kommen muss. Das ist wirk-lich faszinierend!
PASTA! Erzählen Sie uns bitte mehr über Ihre Projekte aus diesem Bereich, insbeson-dere über die Kooperation mit Shell.
KREUZER Bei dem Projekt „Algebraic Oil“ geht es um die Verbesserung von Ölförde-rungssystemen. Sie sehen hier den typischen Aufbau solcher Systeme (zeigt auf ein Plakat).
Man weiß aus geologischer Sicht nicht, ob die einzelnen Ölförderzonen miteinander verbun-den sind, und auch aus der Mathematik liegt dazu noch keine Theorie vor. Oft wird deshalb dieselbe Technik genutzt wie bei den Ölbaro-nen vor 100 Jahren, das heißt Hahn auf und laufen lassen.
Die sogenannte ultimative Ausbeute liegt dann aber bei gerade einmal 30% und da set-zen wir mit unseren Modellen an. Wir ver-suchen anhand der Daten, die wir messen
- Strömungsgeschwindigkeiten, Druck und dergleichen - zu berechnen, wie die unterirdi-schen Verbindungen sind. Ziel ist es, eine mög-lichst gleichmäßige Ölförderung zu erreichen.
PASTA! Warum investieren wir eigentlich weiter in den Abbau fossiler Brennstoffe?
KREUZER Primär muss mit den fossilen Brennstoffen, die noch in der Erdoberfläche enthalten sind, sorgfältig umgegangen wer-den. Wir dürfen sie nicht verschwenden. Es dreht sich außerdem nicht nur um die Ver-sorgung von Autos, da sehe ich sowieso die Notwendigkeit der Entwicklung alternativer Brennstoffe, aber gerade in Bezug auf die Her-stellung von Kunststoffen werden wir länger-fristig vom Erdöl abhängig sein. Ich sehe der-zeit noch keine effiziente Alternative, mit der man sich komplett davon lösen könnte.
PASTA! Wissen Sie noch, wie Sie ihre Liebe zur Mathematik entdeckt haben?
KREUZER Eine gewisse Begabung war wahrscheinlich schon immer da, so habe ich zum Beispiel in der vierten Klasse mal die Zahlen der Sekunden eines Jahres im Kopf ausmultipliziert. In der sechsten oder sieb-ten Klasse habe ich dann die binomischen Formeln kennengelernt (x+y)². Sie erinnern sich (lacht)? Da habe ich mir natürlich gleich die Frage gestellt, was passiert, wenn man da hoch Drei, hoch Vier, hoch Fünf einsetzt. Ir-gendwann habe ich dann das Gesetz dahinter erkannt, das natürlich schon seit mehreren Jahrhunderten bekannt ist, aber das wuss-te ja ich nicht. Ich habe die Binominalkoef-fizienten sozusagen nacherfunden. Meine Mathelehrerin meinte daraufhin nur: „Du, wennst mal net Mathe studierst!“
PASTA! Gibt es vielleicht Laster, von denen wir nichts wissen dürften?
KREUZER Wenn man das überhaupt nen-nen kann, dann wohl das intensive Schach-spielen während meiner Jugend. Ich war das ganze Wochenende über im besten Hotel von Kelheim beim Schachspielen und übrigens bekannt dafür, dass ich bei meiner Partie im-mer einen halben Liter Milch getrunken habe. Damals gab es 3 Mark Taschengeld und 1,80 waren immer für die Milch fällig, das weiß ich noch genau!
PASTA! Mal angenommen, Zeit und Geld spielten keine Rolle, welche Idee würden Sie sofort in die Tat umzusetzen?
KREUZER Darüber habe ich mir noch kei-ne Gedanken gemacht. Ich freue mich aber schon sehr auf das kommende Forschungsse-mester. Es gibt durchaus schon einige Projek-te, über die ich gerne wieder mehr nachden-ken möchte.
PASTA! Zum Beispiel? Oder können Sie es uns nicht verraten?
KREUZER Meine geheimen Vermutungen werde ich hier natürlich nicht preisgeben. Aber es geht um Themen, mit denen sich Leute schon sehr lange beschäftigen. Da mal wieder nachzuforschen und vielleicht etwas heraus-zufinden reizt mich schon sehr. Ansonsten habe ich auch noch ein paar Buchideen, das ist immer spannend und läuft gut.
PASTA! Wie wichtig ist für Sie das Gewinnen?
KREUZER Klar, zu gewinnen gehört für mich dazu. Das ist wahrscheinlich die alte Schachspielermentalität in mir. Der Humor darf aber trotzdem nicht auf der Strecke blei-ben. Wissen Sie zum Beispiel, was nach Fredl Fesl das Gegenteil einer Zitrone ist? Nein? Die Drück-Biene, ist doch logisch (lacht)! Sehen Sie, man darf nicht immer alles so bierernst nehmen.
PASTA! Vielen Dank, Herr Prof. Dr. Kreu-zer, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
NAHAUFNAHMEPROF. DR. KREUZER
OKTOBER 2012
D
HALLO, WER BIST DENN DU?
44 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
Gemütlich war es an der Uni, als Jörg zum ersten Mal nach Passau kam. Die Zentralstelle für die Vergabe von Studien-plätzen verfrachtete den damals 23-jähri-gen von der Nordseeinsel Helgoland nach Niederbayern, wo er 1984 sein Jurastudi-um aufnahm. Die Universität war gerade mal sechs Jahre alt, das WiWi-Gebäude frisch errichtet - und auch die anderen Ge-bäude innaufwärts wurden erst viel später gebaut.
Jörg sitzt auf einer Bank am Inn und löst Kreuzworträtsel. In seinem Job muss er häufig Nachtschichten schieben, wes-halb er sich tagsüber gerne entspannt. Er besucht Fußballspiele, liest Zeitung oder fährt mit seinem Rad durch die Ge-gend. An die Studienzeit erinnert er sich gerne zurück. „Wir haben es uns richtig gut gehen lassen“ sagt er und manchmal schwingt ein wenig Wehmut mit. Das An-gebot war mit Jura, BWL, Theologie und Lehramt recht überschaubar, die Matri-kelnummern vierstellig und man kannte sich untereinander.
Die Cafeteria war der Dreh- und Angel-punkt, an dem sich das Leben hauptsäch-lich abspielte und wo die Studenten zwi-schen den Vorlesungen zusammen saßen und Karten spielten. Jörg hatte ein Zim-mer im Kapfinger-Wohnheim, am Wo-chenende wurde im Soda Pur oder in der Camera gefeiert und auch sonst ist vieles gleich geblieben. „Vorurteile hat es immer schon auf beiden Seiten gegeben.“ Die ar-roganten Studenten kämen hier nur zum Feiern und zum Geldausgeben her und die Einheimischen seien ein wenig zurückge-blieben - so die alten Klischees. Aber Jörg ist hier immer gut aufgenommen worden.
„Wenn man sich selbst nicht so wichtig nimmt und nicht die Unterschiede in den
Vordergrund stellt, dann klappt das auch. Nette Leute gibt es überall.“
Während des Semesters jobbte der Jura-Student regelmäßig in einer Kneipe im Unteren Sand und auch in der vorle-sungsfreien Zeit fuhr er nach Hause nach Helgoland, um dort zu arbeiten. Im Nach-hinein betrachtet, fehlten ihm diese sechs Monate im Jahr für die Prüfungsvorberei-tung. Trotzdem musste er sein Studium irgendwie finanzieren. In den Rechtswis-senschaften wurden lernbegleitende Leis-tungskontrollen erst ab 1985 eingeführt, verbindliche Zwischenprüfungen in der Anfangsphase gibt es erst seit 2002 und auch sonst war der Ablauf viel weniger ge-regelt, als dies heute der Fall ist. Die Frei-heiten, die damit verbunden waren, sind wahrscheinlich auch ein Grund, warum Jörg nie zu Ende studiert hat. „Erst nach dem siebten oder achten Semester hast du gerafft, was mit dir eigentlich passiert ist, was dir überhaupt noch alles fehlt.“ Eini-ge seiner damaligen Weggefährten haben Karriere gemacht und sind heute Richter oder Staatsanwalt – andere sind schon tot. Jörg wird sehr nachdenklich, wenn er da-rüber spricht.
Nach dem Studium kehrte Jörg zu-nächst nach Norddeutschland zurück, doch seit fast zehn Jahren lebt er wieder in Passau. „Das ist doch eine Traumstadt hier.“ 18 Jahre seines Lebens hat er hier mittlerweile verbracht. Vieles ist nicht so gelaufen, wie er es sich gewünscht hätte, manche Entscheidung bereut er regel-recht.
Doch eine Einstellung hat sich Jörg über all die Jahre bewahrt: „Die Entwick-lung eines Menschen ist immer offen, so-lange man selbst an sich glaubt und Visio-nen und Träume hat. Es ist alles möglich.“
„HALLO, WER BIST DENN
DU?“
Text: D
ominik Strobl // F
oto: Florian W
eichselbaum
erHALLO, WER BIST DENN DU?
45OKTOBER 2012
LIEBSTE CLARA!
Liebste Clara!
So viel Neues gibt es wieder zu berichten! Alles ist in Ver-
änderung begriffen: Franz wurde gestern einberufen und muss
schon Ende des Monats mit dem Infanterie-Regiment 62 nach
Landshut. Und auch Hans soll bei der Wehrmacht vorstellig
werden. Ist es wieder soweit, dass sie uns die Männer wegneh-
men? Das darf doch nicht sein! Im Falle von Hans bin ich guter
Hoffnung, dass sein Vetter für ihn Verwendung findet und er im
Büro des Gauleiters bleiben darf. Aber was wird aus Franz?
Ich habe große Angst, dass Hitler einen neuen Krieg anzet-
telt und wir alle wieder große Opfer bringen müssen. All diese
Aussagen von Macht und Stärke, all die Propaganda für neuen
Lebensraum im Osten - wohin soll das sonst führen außer zum
Krieg? Vater und Hans streiten sich fast täglich, weil Vater
die Nazis als Kriegstreiber bezeichnet - Du weißt ja, was er
von den Braunhemden hält. Und wenn ich mir anhöre, was in der
Nibelungenhalle bei den Parteiveranstaltungen geredet wird,
dann muss ich ihm rechtgeben. Ach Clara, ich mache mir so vie-
le Sorgen und vermisse Dich arg!
Heute morgen habe ich übrigens beim Einkaufen Deinen guten
alten Freund Max getroffen. Er arbeitet jetzt als Fahrbote
bei Kaiser’s Kaffeegeschäft. Man glaubt es kaum, aber es gibt
jetzt einen Kundendienst, der uns die Lebensmittel mit dem
Fahrrad nach Hause bringt! Das ist wirklich sehr praktisch,
vor allem wenn meine Männer nicht mehr zur Hand sind, um die
schweren Kisten herauf zu schleppen. Ist es nicht eigenartig,
dass uns die einen die Männer wegnehmen, die anderen uns wel-
che zur Verfügung stellen, um die Lücke zu füllen, die erstere
hinterlassen? Ich habe sogleich meine Bestellung aufgegeben.
Die Zeiten sind wirklich sonderbar.
Es grüßt Dich in Gedanken Deine
14. Oktober 1936Passau,
LIEBSTE CLARA!
MargareteMargarete ist eine fiktive Passauerin, die die turbulente Zeit zwischen
Hitlers Machtergreifung im Jahre 1933 und dem Kriegsende 1945 miterlebt
und ihrer alten Schulfreundin Clara in Briefen ihre Gedanken zu den Vor-
gängen in Passau mitteilt. Die Ereignisse, die sie in ihren Briefen schildert,
orientieren sich an dokumentierten Fakten und beziehen sich immer auf
historische Originaldokumente wie zum Beispiel Archivmaterial
oder Dachbodenfunde. Die Personen wiederum sind frei erfunden. Jede
Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig.
Recherchiert und verfasst von Till Gabriel
LIEBSTE CLARA!
14. Oktober 1936
LIEBSTE CLARA!
Passsauer Dachbodenfund: Brief an die Kunden von Kaiser�s Kaffeegeschäft. In der Passauer Innstadt befand sich die Filiale seinerzeit im Haus Mariahilfstr. 1.
48 PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
GLOSSE
ein Kopf ist schwer. Wo sich sonst zumindest zeitweise der ein oder andere klare Gedanke hinverirrt, herrscht heute nur noch dumpfes Rauschen - ungefähr so: „Broooow-www“ oder „Bröööööh“ (ich finde, mein Arti-kel gewinnt durch diesen Einsatz onomatopo-etischer Elemente entscheidend an Dynamik). Aus dem fiktiven Stimmengewirr vieler Men-schen wird ohrenbetäubender Lärm - dabei sitze ich gerade ganz alleine am Schreibtisch. Es sind die Stimmen all derer, mit denen ich mich am heutigen Tag in Kommunikation befand. Virtuell. Früher Morgen, den Lap-top aufgeklappt und - der bange Klick auf das Outlook-Programm. Warum bang? Weil ich ei-nen entscheidenden Fehler begehe: Ich lese an manchen Tagen schlicht meine E-Mails nicht.
Zudem verfüge ich noch über ein Mobiltele-fon, das sich in wahrlich schamloser Manier die Frechheit erlaubt, sich nicht für meine E-Mails zu interessieren. Aber ich sehe es ihm nach, hat es doch mit seinen vier Jahren ein wahrhaft gnädiges Alter erreicht - und einem Greis verzeiht man schließlich so manche Al-lüren, ob er nun Helmut Schmidt oder Sony Ericsson Cyber Dings heißt. Wie dem auch sei, ein Klick auf „Senden/Empfangen“ - und das kleine elektronische Fegefeuer, die Strafe für zwei Tage E-Mail-Ignoranz, bricht mit ei-nem leise fauchenden „brrrt, brrrt, brrrt“ über mich herein. Es ist mittlerweile schon so weit gekommen, dass ich mich über die „Shanaya - vollbusig und behaart - wartet auf Dich“ oder
„Ihr Konto wurde gesperrt“- Spams schon re-
gelrecht freue – erwarten deren Absender doch zumindest nicht zwingend Antwort von jedem ihrer Adressaten. Doch was ist mit den 21 E-Mails meiner Studenten? Die muss ich alle le-sen. „Hallo, herr Gotz, ich wollt nur sagen, das ich morgen nicht zum Seminar kommen kann, weil meiner Oma geht’s nicht gut und da kann ich daheim nicht weg. Ich hoffe, das ist für sie ok. Liebe Grüsse.“ „Lieber Herr Götz, könnten sie mir bitte für mein Referat nächste Woche noch ein paar Bücher aufschreiben, weil in der Bibliothek sind alle vergriffen, die zu meinem Thema passen. Danke schonmal, T.“ Während ich mich noch frage, wie heftig es bei diesen beiden Studis wohl einst in den Kinderwagen gehagelt haben muss oder ob die zweifellos degenerierende Wirkung jahrelanger Handy-
BROOW, BRÖÖÖH, BRRRT, PLOPP, KLAPP
Vom postmodernen Zauberlehrling – oder wie ich lernte, die E-Mail zu hassen.
M
49OKTOBER 2012
GLOSSE
bestrahlung auch für jene Defekte im Bereich sozialer Kompetenz verantwortlich zeichnen könnte, ploppen munter weitere Mails auf („plopp, plopp, plopp“) - vom Chef, vom Han-dyvertrag, vom Homepageanbieter, Termin-anfragen, Terminvorschläge, Anfragen wegen Verschiebung eines Termins, Anfragen wegen Verschiebung eines verschobenen Termins, Erinnerung an die Hautkrebsvorsorge, Anfra-ge bezüglich Erreichbarkeit wegen Heizzäh- lerablesung, Ihre Stromrechnung - oh, war nur ein Spam, hoffentlich kein Virus - nochmal der Chef, ich solle bitte in sein Büro kommen, oh, war gestern. Es dauert geschlagene zwei Stunden, zwei Stunden meines wer weiß wie sehr begrenzten Erdendaseins, bis ich diesen ganzen Schrott beantwortet habe. Dabei ge-höre ich nicht einmal zu den Wichtigen unse-rer Gesellschaft. Ich bin ein kleines Licht, eine Funzel, ja wenn nicht gar ein Glühwurm. Wie muss es da erst den großen Leuchttürmen ge-hen? Da mir dies jedoch fürchterlich wurscht ist, frage ich mich erst einmal, warum die Stu-denten nicht in meine Sprechstunde kommen, warum der Chef nicht einfach kurz durchklin-gelt? Trotz meiner Funzilität ist die Antwort schnell gefunden: Es wäre einfach viel zu ver-bindlich. Da könnte man sich doch eventuell eine kritische Bemerkung einfangen, denkt sich die Studentin. Doch auch für den Chef ist die E-Mail das perfekte Medium: Bäte er mich telefonisch ins Büro, würde dies in jedem Fall auch klappen. Doch vielleicht will er das ja gar nicht unbedingt; vielmehr weiß er genau, dass ich meine E-Mails in unregelmäßigen Abstän-den lese - und die Chance ist groß, dass ich auf diesem Wege seiner Aufforderung nicht oder
zu spät nachkomme. A bissi schlechtes Gewis-sen, a bissi Defizit hier und da kann schließlich helfen, eventuelle Übermutsavancen im Keim zu ersticken. Während ich so vor mich hin sin-niere, ereilt mich der unvermeidliche Ruf aus der Pragmatismus-Abteilung meines Gehirns: ‚Geh weida, Loamsiada‚ stäi di ned so o - that‘s postmodern life.‘ Oh nein, jetzt nicht. ‚Hoit dei Fotzn, Ratio, und versau ma mei Melancholie
ned, sonst staubt‘s!‘ Ich sitze vor diesem ko-mischen Gerät, dessen Bildschirm mich fahl anleuchtet, milchig trostlos. Worin haben wir uns da nur hineinmanövriert? War es denn wirklich so schrecklich, heimzukommen und mit der Arbeit des Tages fertig zu sein? War
der Rucksack, den jeder von uns täglich mit sich herumträgt, doch noch nicht groß genug? Ein Freund erzählte mir neuerdings stolz, er entziehe sich ab jetzt dem E-Mail-Terror, in-dem er seine Mails nur noch unter der Woche öffne und dies auch nur bis 18 Uhr ... Na dann, willkommen im Club der postmodernen Zau-berlehrlinge; und auch dich wird er wieder einholen, der Besen, um nur noch größere
Mengen an Mails über dir auszuschütten - bis auch du einst flehend klagst: „Die ich rief, die Geister, werd‘ ich nun nicht los.“ Außer durch Kündigung. Per Mail natürlich. Klapp.
TEXT > CHRISTIAN GÖTZ
„Es ist mittlerweile schon so weit gekom-
men, dass ich mich über Spam-Mails wie «Shanaya – vollbusig
und behaart – war-tet auf Dich» oder «Ihr Konto wurde
gesperrt» regelrecht freue.“
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