Peter Feuchtwangers Klavierübungen · PDF filegeboren und studierte Klavier u.a. bei Gerti Rainer, Max Egger, Edwin Fischer und Walter Gieseking,

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  • "Peter Feuchtwangers Klavierbungen - ein Weg zu natrlicher Spieltechnik

    und kultiviertem Klavierklang"

    Workshop mit Studierenden der Klavierfachdidaktik an der Musikhochschule Mnster

    Referentin: Ulrike Hhn

    (Hnde von Clara Haskil)

    Klavierbungen zur Heilung von physiologischen Spielstrungen und zum Erlernen eines funktional natrlichen Klavierspiels.

    Prof. Peter Feuchtwanger (London), weltweit bekannter Klavierpdagoge, wurde in Mnchen geboren und studierte Klavier u.a. bei Gerti Rainer, Max Egger, Edwin Fischer und Walter Gieseking, auerdem Komposition bei Paul Mller und Lennox Berkeley, indische und ara-bische Musik und Philosophie. Prgenden musikalischen und klaviertechnischen Einfluss hatte fr ihn seine Begegnung mit Clara Haskil. Als musikalisches Wunderkind entwickelte er autodidaktisch seine besondere Spieltechnik, die er bis heute unterrichtet. Diese zeigt viele Parallelen mit der Technik Chopins, wie sie von dessen Zeitgenossen berichtet und von Cho-pin selbst beschrieben wurde ("Souplesse avant tout!" = "vor allem Geschmeidigkeit" war einer von Chopins wichtigsten Leitstzen).

  • Zu Feuchtwangers Klavierbungen: Feuchtwangers Klavierbungen sind keine Fingerbungen im herkmmlichen Sinne, sondern eine konzentrierte Schulung fr geschmeidige und physiologisch sinnvolle Spielbewegungen. Sie helfen, Verspannungen oder Schmerzen beim Klavier spielen (Sehnenscheiden-entzndungen, Tennisarm, fokale Dystonie u.a.) zu vermeiden oder abzubauen. Eine gesunde Sitzhaltung und ein effektiver und achtsamer Gebrauch des Krpers helfen, Blockaden zu berwinden und mehr Leichtigkeit zu erreichen. Die 18 bungen, die Feuchtwanger in den 60er Jahren aus schwierigen Stellen der Klavierli-teratur heraus entwickelte, hngen untereinander zusammen. Inhalte sind z.B.: Grunddisposi-tion des Spielers (tiefer Sitz, Ellbogen in Tastenhhe, Aufrichtung der Wirbelsule), die Tas-te als Verlngerung des Fingers, Loslassen des Fingers (nicht Hochziehen - die Taste bringt den Finger wieder nach oben), Abspringen der Hand wie der ber das Wasser springende Stein, Spielen aus einem Impuls heraus ohne Bewegungen oder Griffe vorzubereiten, Verset-zen der Hand als Ganze und Rckfhrung in eine neutrale Position, Wechselfingerstze, die verhindern, dass man sich fest fhrt, Repetitionen. Ein groer Teil der bungen trainiert die Flexibilitt des Handgelenks durch elliptische Bewegungen (linke Hand im Uhrzeigersinn, rechte umgekehrt) und die Freiheit des Daumens. Durch die bungen lernen Pianisten, wie sie loslassen knnen. Das Ziel ist nicht Schlaffheit, sondern Koordination durch den Wechsel von Spannung und Entspannung.

    (Hand von Peter Feuchtwanger bei der "Fallschirm-bung")

    Die bungen sind sowohl fr Pianisten wie auch (z. T. abgewandelt oder vereinfacht) fr Klavierschler aller Alters- und Leistungsgruppen von groem Nutzen. ber genauere Selbstwahrnehmung und eine Kultivierung des Anschlags fhren sie zu einem differenzierte-ren Klavierklang und frdern eine Klangsthetik wie sie von Chopin und noch von den Pia-nisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts angestrebt wurde. Darber hinaus fhren sie zu einer Verfeinerung des inneren Hrens. Eine genaue Beschreibung der bungen befindet sich im unten aufgefhrten Buch, erlutert durch ein zugehriges Video bzw. DVD, auf dem ein Meisterschler Feuchtwangers die -bungen vorspielt und Feuchtwanger selbst in leicht verstndlichem Englisch die Ziele der bungen kommentiert (das Buch ist in Deutsch geschrieben). Im Folgenden als Beispiel die Beschreibung von bung 1:

  • Zum Workshop: Die Referentin Ulrike Hhn, selbststndige Klavierpdagogin und Pianistin aus Mnster, ist durch aktive Teilnahme an vielen Internationalen Meisterkursen Peter Feuchtwangers mit seiner Arbeit vertraut und assistiert dort regelmig beim Erarbeiten der bungen mit den Kursteilnehmern. Beim Workshop in der Klavierfachdidaktik erlutert sie in einem Vortrag zunchst Hinter-grnde und Zusammenhnge der bungen. Anschlieend spielt sie sie vor und demonstriert an Literaturstellen, wie die bungen angewendet werden knnen. Zustzlich haben die Teil-nehmer Gelegenheit, einige der bungen unter ihrer Anleitung selbst zu erlernen. Erfahrun-gen mit Feuchtwangers bungen in Hhns eigenem pianistischen Werdegang und im Unter-richt mit Schlern flieen mit ein (bei Kindern kann man z.B. die bungen mit kleineren Intervallen spielen lassen oder nur Teile der bungen verwenden). Arbeitsbltter ber Kr-perhaltung oder zu Manahmen bei Arm- und Nackenbeschwerden u.a. aus Hhns Unter-richtspraxis sowie Buchhinweise zum Thema Spielbewegungen (s.u.) ergnzen den Work-shop. Weitere Texte und Erluterungen unter: www.peter-feuchtwanger.de Buch und Video/DVD: Peter Feuchtwanger - Klavierbungen zur Heilung physiologischer Spielstrungen und zum Erlernen eines funktionell-natrlichen Klavierspiels, herausgegeben von Stefan Blido und Manfred Seewann. Buch mit Video oder DVD, zus. 65 + Versandkosten. ber www.peter-feuchtwanger.de zu bestellen oder direkt bei Stefan Blido, Hans-Bardon-Str. 36, D-97877 Wertheim. Email: [email protected]. Literatur ber Spielbewegungen und Musikermedizin: J.-J. Eigeldinger: Chopin vu par ses lves. Neuchtel/Schweiz / bzw. Chopin, pianist and teacher - as seen by his pupils. Cambridge University Press 1986 (nur auf franzsisch oder englisch) Elgin Roth: Die Wiederentdeckung der Einfachheit. Frdric Chopins und Ludwig Deppes pianistisches Ideal und seine Bedeutung fr den heutigen Klavierunterricht. Wissner Verlag Augsburg 2004 (enthlt viele bersetzte Zitate aus dem o.g. Buch von Eigeldinger) Elgin Roth: Klavierspiel und Krperbewusstsein in einer Auswahl historischer Zitate. Wissner Verlag Augsburg 2001 Elisabeth Caland: Die Deppesche Lehre des Klavierspiels. 1912. Anhang: Technische Ratschlge fr Klavier-spieler. Reprint der 5. Auflage (Magdeburg 1921) mit einem Vorwort und einer Einfhrung herausgegeben von Elgin Roth. Florian Noetzel - Heinrichshofen-Bcher 2004

  • Uli Molsen: Die Geschichte des Klavierspiels in historischen Zitaten. Musikverlag Uli Molsen, Balingen 1982 Harold Taylor: Das pianistische Talent. Ein neuer Weg zum knstlerischen Klavierspiel auf Basis der Leh-ren von F. Matthias Alexander und Raymond Thiberge. WUV-Universittsverlag 1996 Moshe Feldenkrais: Bewusstheit durch Bewegung. Suhrkamp Taschenbuch Frank Wildman: Feldenkrais-bungen fr jeden Tag. Fischer-Taschenbuch 1995 Falko Steinbach: Klaviertechnisches Kompendium. Verlag Edmund Bieler Kln, 1995 Renate Klppel: Das Gesundheitsbuch fr Musiker. Anatomie, berufsspezifische Erkrankungen, Prvention und Therapie. Gustav Bosse Verlag Kassel 1999 Christoph Wagner: Hand und Instrument. Musikphysiologische Grundlagen, praktische Konsequenzen. Breit-kopf & Hrtel 2005 Spiel dich fit Bewegungsbungen fr junge und jung gebliebene Klavierspieler. Univer-sal Edition Wien 1998