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38 Jahrgang 19253 Personalnachiichten - Verein deutscher Chemiker 123 ~ _ _ - - - - .. -~__ . __ - Auf rein strukturcheniische Erorterungen hingegen geht der Verfasser nur weriig -- vielleicht fast zu wenig - ein, offen- bar halt er ihren Wert fur geringer oder doch fur verganglicher als den der einwandfreien Feststellung der qualitativen und quaiititativen T a t s a c h e n. Ilas Buch ist eben durchaus nicht fur den Organilter allein bestimmt. Es richtet jedoch besonders in den Schlui3kapiteln ,,Allgemeine Analogie der freien Radi- kale mit den Elementen" und ,,Freie Radikale sind zusammen- gesetzte Metalle" die Mahnung an ihn, sich nicht mit der prapa- rativen Arbeit, dem Isolieren der Radikale zu begnugen, son- dern auch zu untersuchen, wie weit die chemischen und physika- lischen Eigenschaften dem entsprechen, was man von einem ,,Radikal" erwarten sollte. Das sehr anregend geschriebene Werk unterrichtet also nicht nur uber die Vergangenheit und das Gegeiiwartige der Radikalcheniie, sondern es weist auch den Weg, auf dem sie sich weiterentwickeln wird; sein Studiuin sei daher jedem, be- sonders auch dem physikalischen Chemilrer warm empfohlen. Weitz. [BB. 112.1 Peter Fitger, Race m is i e r u n g s e r s c h e inung en b e i optisch-aktiven Sulfidsauren. 1924. (Zu be- ziehen durch Verlag Chemie G. in. b. H., Leipzig, Bose- straije 2.) 134 S. Ladenpreis G.-M 4 Die ini Herbst 1874 von J. H. v a n ' t H off und J. A. L R B e 1 gesrhaffene Stereocheinie hat unlangst das Jubilaum ihres 50 jlhrigen Bestehens gefeiert. Und so kommt denn die obigc Schrift geJvissermai3en als eine Jubiliiumsgabe zu einer beson- ders gelegenen Zeit, um Aufrnerksamkeit zu erregen. Doch iuch ohne dieses zufallige Zusanimentreffen verdierit die Mono- paphie I?. F i t g e r s eine gebuhrende Beachtung. Sie ist unter der dgide eines ill der Stereochemie wohlbekannten Forschers (Prof. B. H o 1 m b e r g , Stockholm) cmtstanden und behandelt die Racemisierungserscheinungen, also ein stereochemisch weit- verbreitetes, langst bekanntes und wichtiges Problem, dessen eigentliches Wesen bisher aber noch nicbt genugend erkannt oder theoretisch eindeutig beherrscht worden ist. Da ist jeder neue experimentelle Beitrag, sowie jeder vorsichtig unternoni- meiie Deutungsversuch ein Schritt vorwlrts. Im einzelnen gibt der Verfasser nach einer Einleitung einen historischen Teil (s. S. 11-32), in welchem er eingehend und kritisch die verschie- denen Erscheinungen der Racemisierung und deren Erkllrungs- versuche bei carbonylhaltigen Verbindungen schildert. Alsdann folgt als Hauptteil (s. S. 32-105) die Mitteilung des eigencn Versuchsmaterials an optisch-alitiven Sulfidsauren. Der Schlu9 der Untersuchung (s. S. 105-134) ist einer Zusammenfassung und Diskussion der Racemisierungsersvheinungen in alkalischcr. neutraler und saurer Losung gewidmet. Wegen der khren, knappen und doch erschopfenden Dar- stellung der bisher bekannten Forschungen, sowie wegen der sorgfaltigen uiid ausgedehnten eigenen Untersuchungeu P. F i t - g e r s kann seine Schrift als eine wertvolle Monographie uber die Racemisierungserscheinungen warm begriiijt und als ein ge- diegener Beitrag zur Stereochemie bcstens empfohlen werden. Walden. [BE. 2iO.I I Personal- und Hochschulnachrichten. I Direktor P. G u c k e 1 feierte sein 25 jahriges Direktions- jubillum bei der L)ynamit-A.-G. vornials Alfred Nobel & Co., Hamburg, Fabrik in Schlebusch-Manfort. Prof. Dr. B. G o i3 n e r , Tiibingen, wurde als Ordinarius fur Mineralogie uiid Kristallographie an die Universitat Munchen berufen. Dr. E. F re r i c h s, a. 0. Prof. und Abteilungsvorsteher am Chemischeii Institut der IJniversitat Bonn, nurde als planmasiger Ordinarius fur pharmazeutische Chemie anitlich bestatigt. 1)r. W. 1% i e b e r , Privatdozent Wurzburg, habilitierte sich in Jena fur das Fach der Chemie. E r n a n n t wurden: Dr. P. Brigl, a. 0. Prof. an der Universitat Tiibingen, zum Ordinarius fiir Agrikulturchemie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und zum Vor-. stand der Landesversuchs;ir~staltfur laridwirtschaftliche Chemie; Ilr. R. E. S c h m i d t , Elberfeld, zum Ehrendoktor der Techni- when Hochscl~uleZiirich; Dr. L. Sc h i 11 e r , Privatdozent fiir Physik und Luftschiffahrt, zum a. 0. Prof. an der Universitiit Leipzig. Dr. A. E. D u n s t a n zum Chefchemiker bei der Anglo- Persian Oil Co., Ltd.; Dr. J. A. M i 1 r o y zum J. C. White-Prof. der Biochemie an der Queens Uuiversitat Belfast; Dr. J. R e i 11 y zum Prof. der Chemie an dem University College, Cork, der Nationalen Universitat von Irland, als Nachfolger von Prof. Dixon. Gestorben sind: Dr. M. G a l l a s , Chemiker und Apotheker, kiirzlich in Berlin-Neu-Tempelhof. - E. S c h 1 e i - f e nb a u m , Generaldirektor der Mansfeld-A.-G., Berlin, im Alter von 55 Jahrm, am 23. 1. zu Eisleben. - C. P r z i b y 11 a, Direktor der Kali-Forschungs-Anstalt G. m. b. H., StaDfurt-Leo- poldshall, am 27. 1. - Dr. 1%. V i e t h , Vorstand der pharmako- logischen Abieilung der Chemischen Fabrik Knoll & Co., Lud- wigshafen a. Rh., am 3. 1. Prof. G. I) a c c o m 0, Ordinarius der pharmazeutischen Chemie und Ilirektor der Pharmazieschule der Universitat Mo- dena, am 25. 12. 1924 in Modena. - Ch. F. S t o d d e r, Boston, Prasident und Generalleiter der India Alkali Works und Prasi- dent der Woodley Soap Mfg. Co., am 23. 11. 1924. I Verein deutscher Chemiker. I Deutsche Lebensversicherung und Aufwertung. Die Aufwertungsfrage steht - man denke an die schon seit Monaten gepflogenen politischen und parlamentarischen Erorte- rungen und die letzten Wahlkiimpfe - so stark in dem Vorder- grunde des Interesses, daD es notwendig ist, sie zurn Nutzen unserer Mitglieder auch im Zusammenhang mit der besonders eingreifenden Lebensversicherungseiiirichtung zu behandeln. Vieifach sind die verhlngnisvolleii Folgen, die der Zu- saniinenbruch der deutschen Wahrung nach sich gezogen hat. den Versicherungsunternehmungen zum Vorwurf geniacht war- den. Dieser Vorwurf aber wird, so bedaaerlich auch der den Inhabern von Lebensversicherungsscheinen erwachseiie Schaden ist, zu Uiirecht erhoben. Wie die Versicherten, hat die Inat- tion auch die Gesellschaften schwer geschldigt, und zwar in doppelter Hinsicht: sie hat ihnen ihre in der fruheren Blute- zeit fur ihre Versicherten angesanimelten Reserven, die nacli gesetzlicher Vorschrif t in sogenannten mundelsicheren Werten anzulegen waren, zerstort und ihnen Jahre hindurch einen Be- trieb auf gesunder wirtschaftlicher Grundlage unmoglich ge- macht. In der vielunistrittenen Dritten Steuernotverordnung vo~n 14. Februar 1924 ist nun die Aufwertung anch der Anspruche aus Lebensversicherungsvertragen rorgesehen. 0 8 dieser Ver- ordnung lautet: ,,Anspruche der Versicherten aus Lebensversicherungsver- tragen werden in der Weise aufgewertet, dai3 das aufgewerlele Vermogen der Versicherungsunternehmungen nach naherer Be- stimmung der Reichsregierung einem Treuhander iibenviesen wird. Der Treuhlnder hat den ihm uberwiesenen Betrag nach Abzug der Verwaltungskosten zugunsten der Versicherten nach einem von der Aufsichtsbehorde genehmigten Teilungsplane zil verwenden." Hierzu bestinimt noch die Vierte Verordnung zur Durchfiih- rung des Artikels I jener Verordnung unter anderem, daij der Aufwertung sanitliche Anspruche der Versicherten aus Lebens- versichei-ungsvertragen, soweit sie vor dem 14. Februar 1924 begiiindet sind, unterliegen. Aufzuwerten ist nach Maijgabe des Aufwertungsstocks, der gemaD der Durchfuhrungsverordnung aus dein aufgewerteten Vermogen gebildet wird. Wenn es die wirtschaftlichen Ver- haltnisse der Versicherungsunternehmung als angemessen er- scheinen lnssen, hat sie auch aus ihrem sonstigen Vermogen Reitrage an den Aufwertungsstock zu leisten. Nacli dem vom Treuhander aufzustellenden Verteilunga- plane wird der jeder einzelnen Versicherung nach technischea Grundsiitzen zukommende Anteil an der Teilungsmasse be- stimmt. Wenn der Versicherungsanspruch schon fallig war, ist dieser Anteil an die Versicherten oder Empfangsberechtigten auszuzahlen, jedoch mit d'er Einschrankung, daij mit Genehmi- gung der Aufsichtsbehorde Zahlungen aus den aufgewerteten

Peter Fitger, Racemisierungserscheinungen bei optisch—aktiven Sulfidsäuren. 1924. (Zu beziehen durch Verlag Chemie G. m. b. H., Leipzig, Bosestraße 2.) 134 S

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38 Jahrgang 19253 Personalnachi ichten - Verein deutscher Chemiker 123 ~ _ _ - - - - .. - ~ _ _ . _ _ -

Auf rein strukturcheniische Erorterungen hingegen geht der Verfasser nur weriig -- vielleicht fast zu wenig - ein, offen- bar halt e r ihren Wert fur geringer oder doch fur verganglicher als den der einwandfreien Feststellung der qualitativen und quaiititativen T a t s a c h e n. Ilas Buch ist eben durchaus nicht fur den Organilter allein bestimmt. Es richtet jedoch besonders in den Schlui3kapiteln ,,Allgemeine Analogie der freien Radi- kale mit den Elementen" und ,,Freie Radikale sind zusammen- gesetzte Metalle" die Mahnung an ihn, sich nicht mit der prapa- rativen Arbeit, dem Isolieren der Radikale zu begnugen, son- dern auch zu untersuchen, wie weit die chemischen und physika- lischen Eigenschaften dem entsprechen, was man von einem ,,Radikal" erwarten sollte.

Das sehr anregend geschriebene Werk unterrichtet also nicht nur uber die Vergangenheit und das Gegeiiwartige der Radikalcheniie, sondern es weist auch den Weg, auf dem sie sich weiterentwickeln wird; sein Studiuin sei daher jedem, be- sonders auch dem physikalischen Chemilrer warm empfohlen.

Weitz. [BB. 112.1

Peter Fitger, R a c e m i s i e r u n g s e r s c h e i n u n g e n b e i o p t i s c h - a k t i v e n S u l f i d s a u r e n . 1924. (Zu be- ziehen durch Verlag Chemie G. in. b. H., Leipzig, Bose- straije 2.) 134 S. Ladenpreis G.-M 4

Die ini Herbst 1874 von J . H. v a n ' t H o f f und J. A. L R B e 1 gesrhaffene Stereocheinie hat unlangst das Jubilaum ihres 50 jlhrigen Bestehens gefeiert. Und so kommt denn die obigc Schrift geJvissermai3en als eine Jubiliiumsgabe zu einer beson- ders gelegenen Zeit, um Aufrnerksamkeit zu erregen. Doch iuch ohne dieses zufallige Zusanimentreffen verdierit die Mono- p a p h i e I?. F i t g e r s eine gebuhrende Beachtung. Sie ist unter der dgide eines ill der Stereochemie wohlbekannten Forschers (Prof. B. H o 1 m b e r g , Stockholm) cmtstanden und behandelt die Racemisierungserscheinungen, also ein stereochemisch weit- verbreitetes, langst bekanntes und wichtiges Problem, dessen eigentliches Wesen bisher aber noch nicbt genugend erkannt oder theoretisch eindeutig beherrscht worden ist. Da ist jeder neue experimentelle Beitrag, sowie jeder vorsichtig unternoni- meiie Deutungsversuch ein Schritt vorwlrts. Im einzelnen gibt der Verfasser nach einer Einleitung einen historischen Teil (s. S. 11-32), in welchem er eingehend und kritisch die verschie- denen Erscheinungen der Racemisierung und deren Erkllrungs- versuche bei carbonylhaltigen Verbindungen schildert. Alsdann folgt als Hauptteil (s. S. 32-105) die Mitteilung des eigencn Versuchsmaterials an optisch-alitiven Sulfidsauren. Der Schlu9 der Untersuchung (s. S. 105-134) ist einer Zusammenfassung und Diskussion der Racemisierungsersvheinungen in alkalischcr. neutraler und saurer Losung gewidmet.

Wegen der khren, knappen und doch erschopfenden Dar- stellung der bisher bekannten Forschungen, sowie wegen der sorgfaltigen uiid ausgedehnten eigenen Untersuchungeu P. F i t - g e r s kann seine Schrift als eine wertvolle Monographie uber die Racemisierungserscheinungen warm begriiijt und als ein ge- diegener Beitrag zur Stereochemie bcstens empfohlen werden.

Walden. [BE. 2 iO. I

I Personal- und Hochschulnachrichten. I Direktor P. G u c k e 1 feierte sein 25 jahriges Direktions-

jubillum bei der L)ynamit-A.-G. vornials Alfred Nobel & Co., Hamburg, Fabrik in Schlebusch-Manfort.

Prof. Dr. B. G o i3 n e r , Tiibingen, wurde als Ordinarius fur Mineralogie uiid Kristallographie an die Universitat Munchen berufen.

Dr. E. F r e r i c h s , a. 0. Prof. und Abteilungsvorsteher am Chemischeii Institut der IJniversitat Bonn, n u r d e als planmasiger Ordinarius fur pharmazeutische Chemie anitlich bestatigt.

1)r. W. 1% i e b e r , Privatdozent Wurzburg, habilitierte sich in Jena fur das Fach der Chemie.

E r n a n n t w u r d e n : Dr. P. B r i g l , a. 0. Prof. an der Universitat Tiibingen, zum Ordinarius fiir Agrikulturchemie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und zum Vor-. stand der Landesversuchs;ir~stalt fur laridwirtschaftliche Chemie; Ilr. R. E. S c h m i d t , Elberfeld, zum Ehrendoktor der Techni- when Hochscl~ule Ziirich; Dr. L. Sc h i 11 e r , Privatdozent fiir

Physik und Luftschiffahrt, zum a. 0. Prof. an der Universitiit Leipzig.

Dr. A. E. D u n s t a n zum Chefchemiker bei der Anglo- Persian Oil Co., Ltd.; Dr. J. A. M i 1 r o y zum J. C. White-Prof. der Biochemie an der Queens Uuiversitat Belfast; Dr. J. R e i 11 y zum Prof. der Chemie an dem University College, Cork, der Nationalen Universitat von Irland, als Nachfolger von Prof. D i x o n .

G e s t o r b e n s i n d : Dr. M. G a l l a s , Chemiker und Apotheker, kiirzlich in Berlin-Neu-Tempelhof. - E. S c h 1 e i - f e nb a u m , Generaldirektor der Mansfeld-A.-G., Berlin, im Alter von 55 Jahrm, am 23. 1. zu Eisleben. - C. P r z i b y 11 a , Direktor der Kali-Forschungs-Anstalt G. m. b. H., StaDfurt-Leo- poldshall, am 27. 1. - Dr. 1%. V i e t h , Vorstand der pharmako- logischen Abieilung der Chemischen Fabrik Knoll & Co., Lud- wigshafen a. Rh., am 3. 1.

Prof. G. I) a c c o m 0 , Ordinarius der pharmazeutischen Chemie und Ilirektor der Pharmazieschule der Universitat Mo- dena, am 25. 12. 1924 in Modena. - Ch. F. S t o d d e r , Boston, Prasident und Generalleiter der India Alkali Works und Prasi- dent der Woodley Soap Mfg. Co., am 23. 11. 1924.

I Verein deutscher Chemiker. I Deutsche Lebensversicherung und Aufwertung. Die Aufwertungsfrage steht - man denke an die schon seit

Monaten gepflogenen politischen und parlamentarischen Erorte- rungen und die letzten Wahlkiimpfe - so stark in dem Vorder- grunde des Interesses, daD es notwendig ist, sie zurn Nutzen unserer Mitglieder auch im Zusammenhang mit der besonders eingreifenden Lebensversicherungseiiirichtung zu behandeln.

Vieifach sind die verhlngnisvolleii Folgen, die der Zu- saniinenbruch der deutschen Wahrung nach sich gezogen hat. den Versicherungsunternehmungen zum Vorwurf geniacht war- den. Dieser Vorwurf aber wird, so bedaaerlich auch der den Inhabern von Lebensversicherungsscheinen erwachseiie Schaden ist, zu Uiirecht erhoben. Wie die Versicherten, hat die Ina t - tion auch die Gesellschaften schwer geschldigt, und zwar in doppelter Hinsicht: sie hat ihnen ihre in der fruheren Blute- zeit fur ihre Versicherten angesanimelten Reserven, die nacli gesetzlicher Vorschrif t in sogenannten mundelsicheren Werten anzulegen waren, zerstort und ihnen Jahre hindurch einen Be- trieb auf gesunder wirtschaftlicher Grundlage unmoglich ge- macht.

In der vielunistrittenen Dritten Steuernotverordnung vo~n 14. Februar 1924 ist nun die Aufwertung anch der Anspruche aus Lebensversicherungsvertragen rorgesehen. 0 8 dieser Ver- ordnung lautet:

,,Anspruche der Versicherten aus Lebensversicherungsver- tragen werden in der Weise aufgewertet, dai3 das aufgewerlele Vermogen der Versicherungsunternehmungen nach naherer Be- stimmung der Reichsregierung einem Treuhander iibenviesen wird. Der Treuhlnder hat den ihm uberwiesenen Betrag nach Abzug der Verwaltungskosten zugunsten der Versicherten nach einem von der Aufsichtsbehorde genehmigten Teilungsplane zil verwenden."

Hierzu bestinimt noch die Vierte Verordnung zur Durchfiih- rung des Artikels I jener Verordnung unter anderem, daij der Aufwertung sanitliche Anspruche der Versicherten aus Lebens- versichei-ungsvertragen, soweit sie vor dem 14. Februar 1924 begiiindet sind, unterliegen.

Aufzuwerten ist nach Maijgabe des Aufwertungsstocks, der gemaD der Durchfuhrungsverordnung aus dein aufgewerteten Vermogen gebildet wird. Wenn es die wirtschaftlichen Ver- haltnisse der Versicherungsunternehmung als angemessen er- scheinen lnssen, hat sie auch aus ihrem sonstigen Vermogen Reitrage an den Aufwertungsstock zu leisten.

Nacli dem vom Treuhander aufzustellenden Verteilunga- plane wird der jeder einzelnen Versicherung nach technischea Grundsiitzen zukommende Anteil an der Teilungsmasse be- stimmt. Wenn der Versicherungsanspruch schon fallig war, ist dieser Anteil an die Versicherten oder Empfangsberechtigten auszuzahlen, jedoch mit d'er Einschrankung, daij mit Genehmi- gung der Aufsichtsbehorde Zahlungen aus den aufgewerteten