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Schulprogramm 2011 Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft Berlin Hartmannsweilerweg 29 14163 Berlin Tel. +49 30 81490-0 [email protected] www.peter-lenne-schule.de Berlin, im März 2011

Peter-Lenné-Schule · Schulprogramm 2011 Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft Berlin Hartmannsweilerweg 29 14163 Berlin Tel. +49 30 81490-0 [email protected]

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  • Schulprogramm 2011

    Peter-Lenné-Schule

    Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft Berlin

    Hartmannsweilerweg 29 14163 Berlin

    Tel. +49 30 81490-0

    [email protected] www.peter-lenne-schule.de

    Berlin, im März 2011

  • Schulprogramm 2011

    „Nichts gedeiht ohne Pflege; und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch

    unzweckmäßige Behandlung ihren Wert.“

    Peter Joseph Lenné (1789-1866)

    Impressum

    PETER-LENNÉ-SCHULE/OBERSTUFENZENTRUM AGRARWIRTSCHAFT: SCHULPROGRAMM 2011

    Herausgeber: Peter-Lenné-Schule/Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft vertreten durch Herrn Rainer Leimgruber, Stv. Schulleiter (V.i.S.d.P.) Hartmannsweilerweg 29 14163 Berlin Schulentwicklungsgruppe: Andrea Hein, Astrid Fleischhauer, Wilfried Lindloff, Claire Range, Angelika Schmitz

    Redaktionelle Bearbeitung: Claire Range, Thomas Kayser Schulträger: Land Berlin, vertreten durch Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Referat II G – Berufliche und zentralverwaltete Schulen Frau Sabine Schmidt Beuthstr. 6 - 8 10117 Berlin

    Berlin, im März 2011 Alle Rechte vorbehalten

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011

    Leitbild der Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    Präambel Seit Tausenden von Jahren beschäftigt sich der Mensch mit

    der Kultivierung der Natur.

    Die Erzeugung agrarischer Produkte, die Gestaltung von Lebensräumen

    und die Bewahrung der Artenvielfalt sind Grundlagen seiner Existenz.

    Seit über 75 Jahren werden dafür notwendige Kenntnisse

    und Fertigkeiten an der Peter-Lenné-Schule vermittelt. Als die Berliner berufliche Schule im Berufsfeld

    Agrarwirtschaft sehen wir unsere Hauptaufgabe darin, diese Tradition fortzusetzen und weiter zu entwickeln.

    Dazu bieten wir Schülerinnen und Schülern vielfältige Bildungsgänge in den Bereichen

    Berufsvorbereitung, Aus- und Weiterbildung an.

    Im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit steht die persönliche und berufliche Entwicklung

    der Schülerinnen und Schüler.

    Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler • dazu befähigen, aktuelle und zukünftige Anforderungen

    in Schule, Beruf und Gesellschaft zu bewältigen,

    • zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur qualifizieren,

    • fördern und ermutigen, ihre gestalterischen und kreativen Fähigkeiten zu entwickeln,

    • im Erwerb von persönlichen, sozialen und fachlichen Kompetenzen stärken und

    • für ein Leben auch in anderen Ländern und Kulturen vorbereiten.

    Wir sind qualifizierte Fachkräfte, die die Schülerinnen

    und Schüler fachgerecht begleiten, fördern und unterstützen.

    Wir führen sie durch enge Zusammenarbeit mit Ausbildungsbetrieben, Wissenschaftseinrichtungen sowie

    berufsständischen Einrichtungen und politischen Organisationen zu ihrem Bildungsziel.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort .................................................................................................................................................... 1

    1 Unsere Schule .................................................................................................................... 2

    1.1 Bildungsangebote .................................................................................................................. 3

    1.2 Wir über uns ............................................................................................................................ 4

    1.2.1 Fachbereiche .......................................................................................................................... 4

    1.2.1.1 Fachbereich Floristik .............................................................................................................. 4

    1.2.1.2 Fachbereich Gartenbau .......................................................................................................... 6

    1.2.1.3 Fachbereich Naturwissenschaften/Informationsverarbeitung ........................................... 8

    1.2.1.4 Fachbereich Sprachen ........................................................................................................... 10

    1.2.1.5 Fachbereich Tierhaltung ........................................................................................................ 11

    1.2.1.6 Fachbereich Wirtschafts- und Sozialkunde .......................................................................... 13

    1.2.2 Die Landestelle für gewerbliche Berufsförderung in Entwicklungsländern ...................... 14

    1.2.3 Technische Leitung................................................................................................................ 16

    1.2.4 Schulentwicklungsgruppe .................................................................................................... 17

    1.3 An der Schule Beteiligte ........................................................................................................ 18

    1.3.1 Kollegium ............................................................................................................................... 18

    1.3.2 Nichtpädagogisches Personal .............................................................................................. 19

    1.3.3 Schülerinnen/Schüler ........................................................................................................... 20

    1.4 Sach- und Raumausstattung ................................................................................................. 21

    1.5 Organisation .......................................................................................................................... 22

    1.6 Kooperation .......................................................................................................................... 24

    1.6.1 Kooperation mit Betrieben, berufsständischen Verbänden und Institutionen ................ 24

    1.6.2 Kooperationen mit anderen Schulen ................................................................................... 25

    1.6.3 Auslandskontakte ................................................................................................................. 26

    2 Bestandsanalysen ............................................................................................................ 27

    2.1 Ergebnisse der externen Evaluation .................................................................................... 27

    2.1.1 Entwicklungsbedarf der Schule ........................................................................................... 28

    2.1.2 Kommentar ........................................................................................................................... 28

    2.2 Ergebnisse der internen Evaluation .................................................................................... 29

    2.2.1 Schülerbefragung ................................................................................................................. 29

    2.2.2 Analyse und Konsequenzen ................................................................................................. 30

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011

    3 Pädagogische Leitideen .................................................................................................. 32

    3.1 Einleitung ............................................................................................................................... 32

    3.2 Leitbild .................................................................................................................................. 33

    3.3 Leitziele der Peter-Lenné-Schule ......................................................................................... 34

    4 Laufende Entwicklungsvorhaben .................................................................................. 36

    4.1 Bio-Energie-Labor für Regenerative Energieformen – BELARE ..........................................37

    4.1.1 Projektkarte .......................................................................................................................... 38

    4.2 Verbesserung der Unterrichtsqualität in der einjährigen Berufsfachschule/OBF ............ 40

    4.2.1 Projektkarten ......................................................................................................................... 41

    4.3 Gewaltprävention ................................................................................................................. 45

    4.3.1 Projektkarte .......................................................................................................................... 46

    4.4 Entwicklung einer Gesprächskultur..................................................................................... 47

    4.4.1 Beratung von Schüler/-innen ............................................................................................... 47

    4.4.1.1 Projektkarte .......................................................................................................................... 48

    4.4.2 Wertschätzende Kommunikation ....................................................................................... 49

    4.4.3 Kollegiale Hospitation .......................................................................................................... 50

    4.5 Schulinternes Curriculum ...................................................................................................... 51

    5 Ausblick ............................................................................................................................ 52

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 1

    Vorwort

    Schon 2001 wurde an unserer Schule mit der Ausarbeitung eines Schulprogramms begonnen –

    zwar auf Anregung, aber ohne konkrete Vorgaben der Senatsschulverwaltung. Nach der Diskussi-

    on in der Gesamtkonferenz über Sinn und Nutzen sprachen sich mehr als 2/3 der Lehrkräfte für die

    Ausarbeitung eines Schulprogramms aus und es erklärten sich fünf Kolleg(inn)en bereit, dieses

    Vorhaben umzusetzen. Der Name dieser Gruppe wechselte: von Steuerungsgruppe über Modera-

    torengruppe zu Schulentwicklungsgruppe.

    Das Schulprogramm wurde und wird von uns als Chance gesehen, das besondere Profil unserer

    Schule weiter zu entwickeln (siehe 3 Pädagogische Leitideen).

    Erst als wir die Konzeption unseres Schulprogramms abgeschlossen hatten, trat die AV Schulpro-

    gramm in Kraft. Die zunächst sehr umfangreichen und detaillierten Vorschriften änderten sich zu

    weniger präzisen Anforderungen an das Schulprogramm. Insgesamt ist das Schulprogramm nach

    den Vorgaben des Schulgesetzes eingebettet in ein System von Evaluationsbericht, Schulpro-

    gramm und Schulinspektion. Dies erscheint vom Prinzip her ein sinnvolles Konstrukt zu sein, bei

    dem einige Entwicklungsvorhaben (siehe 4 Laufende Entwicklungsvorhaben), die durch die Leitzie-

    le definiert sind, besonders evaluiert werden. Allerdings soll die damit verbundene Mehrarbeit

    von den Kollegen geleistet werden; die Schulinspektion ist eine punktuelle Situationsbeschrei-

    bung und Konsequenzen in Form von Unterstützungen für die Schule fehlen gänzlich, Evaluierung

    bleibt den Schulen überlassen, fast ohne theoretische Betreuung (siehe 4.5 Schulinternes Curricu-

    lum).

    Veränderte Rahmenbedingungen

    Das bisherige Engagement des Kollegiums wird inzwischen jedoch durch einige Änderungen der

    Rahmenbedingungen erschwert.

    Nach vielen Jahren personeller Unterausstattung konnte die Schule in den letzten Schuljahren

    ihren Bildungsauftrag mit zum Teil mehr als 100-prozentiger Lehrerausstattung erfüllen. Aller-

    dings war es trotz der Personalreserven und der im Rahmen der Personalkostenbudgetierung von

    der Schule eingestellten Vertretungslehrer/-innen nicht möglich alle Ausfälle abzudecken. Hinzu

    kamen Einsparungen beim nichtpädagogischen Personal: Wegfall je einer Stelle in der Bibliothek,

    in der Mediothek und in der Reprostation.

    Die vor einigen Jahren angeordnete Aufhebung der Altersteilzeit sowie die Aufstockung der Re-

    gelarbeitszeit auf 26 Stunden/Woche haben zusammen mit dem gestiegenen Anleitungsbedarf

    von jetzt durchschnittlich 18 Referendar(inn)en (2004: 10) sowie zahlreicher Unterrichtsprakti-

    kant(inn)en und dem Betreuungsaufwand für Schülergruppen mit uns kooperierender

    Integrierter Sekundarschulen ebenfalls dazu geführt, dass bei vielen Kolleg(inn)en die Grenze

    ihrer Belastbarkeit erreicht ist.

    Rainer Leimgruber Claire Range (Qualitätsbeauftragte)

    Stellvertretender Schulleiter Schulentwicklungsgruppe

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 2

    1 Unsere Schule Die Peter-Lenné-Schule gehört zu den 53 beruflichen Schulen des Landes Berlin, von denen 35 als

    Oberstufenzentren (OSZ) organisiert sind.

    Die rund 340 in der Bundesrepublik Deutschland anerkannten Ausbildungsberufe sind 13 Berufs-

    feldern zugeordnet. Jedes Berliner Oberstufenzentrum ist mit seinen Bildungsgängen an einem

    bestimmten Berufsfeld orientiert. Für manche Berufsfelder gibt es mehrere Oberstufenzentren,

    im Berufsfeld Agrarwirtschaft gibt es nur eines: die Peter-Lenné-Schule.

    Bezogen auf die Region Zehlendorf blickt die Peter-Lenné-Schule auf eine über 100-jährige Bil-

    dungstradition zurück. Im Jahre 1903 wurde die erste obligatorische Berufsschule des damaligen

    Berliner Vorortes Zehlendorf gegründet. Standort und Name der Schule wechselten mehrmals,

    der Schulbetrieb jedoch wurde auch in der Zeit des Zweiten Weltkrieges nahezu ununterbrochen

    fortgeführt.

    Seit 1955 hat die Schule ihren Sitz am Hartmannsweilerweg 29, umgeben von einer lockeren

    Wohnbebauung und von Sportplätzen, inmitten eines Grünzuges, der sich vom Grunewald bis

    zum Ortskern von Zehlendorf erstreckt.

    1979 wurde die Schule im Rahmen des Oberstufenzentrum-Programms um einen viergeschossi-

    gen Bau erweitert. Seitdem trägt die Schule den Namen Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft, im

    Sommer 1989 erhielt sie ihren früheren Namen Peter-Lenné-Schule zurück.

    Das Schulgelände ist ca. 20.000 qm groß. Es enthält neben den Unterrichtsgebäuden einen nach

    botanischen Gesichtspunkten angelegten Schulgarten, in dem sich auch Gewächshäuser und

    Tiergehege befinden.

    Die Palette der schulischen Bildungsangebote war einem ständigen Wechsel unterworfen. Nach

    und nach wurden einige Berufe in andere Oberstufenzentren ausgesiedelt: Hauswirtschaftshilfen,

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 3

    Glaser, Gebäudereiniger, Tischler und andere mehr. Zurück blieben die zum Berufsfeld Agrarwirt-

    schaft gehörenden „grünen Berufe“ Florist/-in, Gärtner/-in, Forstwirt/-in und Tierpfleger/-in.

    In diesen Bereichen finden Berufsvorbereitung, Ausbildung, berufliche Weiterbildung und Stu-

    dienbefähigung statt. Die Schule bietet jedem und jeder Lernwilligen die Chance, einen höheren

    Bildungsabschluss zu erwerben, bis hin zum Abitur.

    Zurzeit werden rund 2.100 Schülerinnen und Schüler in 10 Bildungsgängen unterrichtet (Stand:

    01.11.2010). Das Einzugsgebiet der Schule ist nicht auf das Stadtgebiet beschränkt. Immer mehr

    Schüler/-innen pendeln aus Brandenburg, oft auch aus weiter entfernten Bundesländern, nach

    Berlin. Insbesondere Studierende der Staatlichen Fachschule für Gartenbau und Auszubildende im

    Beruf Tierpfleger/-in wenden täglich Fahrtzeiten von drei bis vier Stunden für den Besuch unserer

    Schule auf.

    Zudem übernimmt unsere Schule inzwischen eine überregionale Verantwortung für den berufs-

    feldspezifischen Lehrernachwuchs: Eine Kollegin und ein Kollege unserer Schule leiten je ein

    Fachseminar Agrarwirtschaft im Rahmen der Studienreferendarausbildung.

    Jedes Jahr absolvieren etwa neun Studienreferendare und -referendarinnen ihre Zweite Staats-

    prüfung, nur wenigen kann die Peter-Lenné-Schule bei dieser hohen Absolventenzahl eine

    berufliche Perspektive bieten.

    Rainer Leimgruber

    Stellvertretender Schulleiter

    1.1 Bildungsangebote

    Das Bildungsangebot der Peter-Lenné-Schule umfasst heute zehn Bildungsgänge, die zum Teil in

    weitere Spezialgebiete unterteilt sind:

    1. Berufsvorbereitung (BVB)

    2. Berufsqualifizierender Lehrgang (BQL-Teilzeit)

    3. Berufsqualifizierender Lehrgang (BQL-Vollzeit)

    4. Berufsfachschule (einjährig/Vollzeit: OBF)

    5. Berufsfachschule (dreijährig: BFS-Teilzeit)

    6. Berufsschule (vier Ausbildungsberufe mit ca. 8 Schwerpunkten)

    7. Fachoberschule (ein-/zwei-/dreijährig)

    8. Berufsoberschule

    9. Fachschule (mit Techniker- und Wirtschafter-Lehrgängen)

    10. Fachagrarwirt Baumpflege/Baumsanierung, Treeworker, European Tree Technician

    Daneben bietet die zur Schule gehörende Landestelle für gewerbliche Berufsförderung in Ent-

    wicklungsländern Kurse zu den Themen Wassermanagement und Regenerative Energien an.

    So, wie die Bildungslandschaft insgesamt in ständiger Diskussion und Bewegung ist – man denke

    nur an Stichworte wie PISA, EQR, DQR, ECVIT – , so wurde und wird das Bildungsangebot der Pe-

    ter-Lenné-Schule immer wieder neuen Erfordernissen angepasst, z. T. aufgrund von Vorgaben der

    Schulverwaltung (z. B. Modellversuch Modulare Duale Qualifizierungsmaßnahme MDQM) wie auch

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 4

    schuleigener Überlegungen in Abstimmung mit den Fachverbänden und der Schulaufsicht (Bil-

    dungsgänge Wirtschafter/-in, Fachagrarwirt/-in).

    Im Jahr 2005 beantragte die Schule den Bildungsgang Berufsoberschule (zweijähriger Lehrgang

    zur Erlangung der Hochschulreife für Schüler/-innen mit Mittlerem Schul- und Berufsabschluss) in

    Kooperation mit dem Oberstufenzentrum Bürowirtschaft I.

    Die Schülerzahlen entwickelten sich so, dass beide Schulen diesen Bildungsgang nunmehr selbst-

    ständig mit genügend Interessenten aus dem eigenen Berufsfeld durchführen können.

    Mit dem Schuljahr 2010/11 wurde die Fachoberschule mit dreizehnter Klasse als Modellversuch

    eingerichtet. Damit bietet die Peter-Lenné-Schule Schüler/-innen mit mittlerem Schulabschluss die

    Perspektive, nach erfolgreichem Abschluss (und entsprechenden Leistungen) der Klasse 12 der

    Fachoberschule nach einem weiteren Jahr die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Dies ist für

    Schüler/-innen, die kein „Turboabitur“ machen wollen und die lieber im Klassenverband als im

    Kurssystem lernen, eine interessante Alternative zum Gymnasium.

    Mit dem demographischen Rückgang der Schülerzahlen wird es jetzt auch möglich, den Stunden-

    umfang des Berufsschulunterrichts auszuweiten, der z. T. deutlich unter dem Bundesdurchschnitt

    liegt. Mit den entsprechenden Fachverbänden der Ausbildungsberufe Florist/-in und Gärtner/-in ist

    die Schule im Gespräch über die Ausweitung des Berufsschulunterrichts von 8 auf 12 Stunden im

    zweiten Ausbildungsjahr.

    Weitere Vorhaben sind Vorbereitungskurse auf die Berufsabschlussprüfung für Externe (Gärtner/-

    in) und doppelqualifizierende Lehrgänge wie z. B. Berufsabschluss mit Fachhochschulreife und Dua-

    les Studium (Berufsabschluss mit Bachelor).

    Rainer Leimgruber

    Stellvertretender Schulleiter

    1.2 Wir über uns

    1.2.1 Fachbereiche

    1.2.1.1 Fachbereich Floristik

    Der praxisorientierte Unterricht im Fachbereich Floristik ist aufgrund vorhandener Medien und

    der durch die Kolleginnen genutzten Methodenvielfalt für die Auszubildenden abwechslungsreich

    und interessant. Exkursionen, Messebesuche und nicht zuletzt der Kontakt zur Berufspraxis

    schaffen die Möglichkeit zur permanenten Fortbildung der Lehrerinnen und der Erweiterung des

    Methoden- und Medienspektrums.

    Umsetzung der Leitziele zum jetzigen Zeitpunkt

    Die jeweils neuen Klassen werden seit dem Schuljahr 2008-2009 in einer Einschulungsveranstal-

    tung begrüßt. Die Schüler/-innen des zweiten und/oder dritten Ausbildungsjahres führen ihre

    neuen Mitschüler und Mitschülerinnen anschließend durch das Schulhaus und zeigen ihnen das

    Schulgelände. Diese Art der Begrüßung unserer neuen Schüler und Schülerinnen stieß bei allen

    Beteiligten auf ein positives Echo. Daher wird diese Art und Weise der Einführung im Schulleben

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 5

    der Floristik etabliert. Die so eingeschulten Klassen werden am Ende ihrer Ausbildung in einer

    Ausschulungsveranstaltung feierlich verabschiedet.

    Um die im schulinternen Curriculum benannten Kompetenzen (Fach-, Methoden-/Lernkompetenz,

    Sozial- und Personalkompetenz) zu stärken, bietet der Fachbereich Floristik neben der unterricht-

    lichen Arbeit besondere Veranstaltungen an:

    Der jährlich stattfindende Berufswettkampf

    (AZUBI-Cup) führt die Parallelklassen und

    Jahrgänge in bewährter Weise zusammen und

    gibt immer wieder Ansporn zur Steigerung der

    Leistungen.

    Es hat sich etabliert, dass die angehenden

    Meister/-innen der Fachschule für Gartenbau

    (Schwerpunkt Floristik) als Jury fungieren.

    Diese Tätigkeit findet im Rahmen des Faches

    Berufs- und Arbeitspädagogik statt und ist

    gleichzeitig eine gezielte Übung für die spätere Ausbildungstätigkeit.

    Die Schüler/-innen des ersten Ausbildungsjahres treffen sich außerdem beim jährlich eingeplanten

    Seminar der Firma Braun GmbH/Chrysal zum Thema Frischhaltung von Schnittblumen und zum

    Hautschutzseminar, angeboten von der Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel. Die Klassen

    des zweiten Ausbildungsjahres nehmen gemeinsam an dem langjährig bewährten OASIS-Seminar

    der Firma Smithers Oasis zum Thema Steckhilfsmittel teil.

    Die Studierenden der Fachschule für Gartenbau (Schwerpunkt Floristik) werden im seit 2009

    laufenden Kurs zusammen mit Friedhofsgärtner/-innen weitergebildet. Die Fachschüler/-innen

    nutzen die Chance zur Verknüpfung der Fachinhalte ihrer Berufe im gemeinsam besuchten

    Unterricht. Die angehenden Floristmeister/-innen planten im rein floristisch orientierten Teil der

    Weiterbildung diverse Projekte (z. B. Kirchendekoration in einer neugotischen Kirche: Skizzen,

    Kostenaufstellungen, externe Kommunikation usw.), Standdekoration für die Ausstellung Grüne

    Woche und präsentierten ihren Beruf im Rahmen einer

    Bühnenshow auf dieser Messe. Die Gruppe der

    angehenden Friedhofsgärtner/-innen plante im Fach

    Friedhofsgärtnerei u. a. Mustergräber, die auf dem

    alljährlich stattfindenden Tag des Friedhofs präsentiert

    wurden.

    Eine gemeinsame Fachexkursion nach Barcelona führ-

    te beide Gruppen sowohl fachlich als auch sozial noch

    enger zusammen.

    Der Kontakt zum Berufsstand (Betriebe und Bildungsträger), der IHK und dem Fachverband Deut-

    scher Floristen (FDF) wird gepflegt. Bei dem einmal im Jahr in der Schule stattfindenden

    Ausbildungstreffen bieten die Lehrerinnen jeweils einen Programmpunkt mit Fortbildungscharak-

    ter und anschließend die Möglichkeit zum Informationsaustausch.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 6

    Zur Prävention von Konfliktsituationen nahmen die Kolleginnen der Floristik an Fortbildungen teil,

    um für das mögliche Auftreten von Konflikten in der Klasse vorbereitet zu sein. Wertschätzende

    Kommunikation praktizieren die Lehrerinnen außerdem durchgängig.

    Der Kontakt zu anderen Schulen wird gepflegt, indem floristische Projekte im Unterricht vorberei-

    tet und am anderen Ort durchgeführt werden. Artikel in Fachzeitschriften, der schuleigenen

    Homepage und dem berufsständischen FDF-Kurier gehören außerdem zu unserer Öffentlichkeits-

    arbeit.

    Das Sich-Präsentieren auf der Ausstellung Grüne Woche und auf dem Staudenmarkt im Botani-

    schen Garten gehört ebenso zu diesem Erfahrungsbereich unserer Schüler und Schülerinnen.

    Sie üben sich im Kundenkontakt und trainieren unter anderem sowohl ihr Zeitmanagement, als

    auch ihre logistischen Fähigkeiten.

    Am regelmäßig stattfindenden Tag der offenen Tür

    der Peter-Lenné-Schule wirbt der Fachbereich Floris-

    tik durch Dekorationen und die Erstellung von

    Werkstücken vor den Gästen.

    Das Schreiben von Vergleichsarbeiten zum Thema

    Pflanzenschutz und die Überprüfung der Klassenar-

    beitsergebnisse gehören zu unseren Evaluations-

    elementen. Eine Sammlung von Ideen zur Forderung und Förderung unserer Auszubildenden soll

    nach und nach umgesetzt werden.

    Ein durchgängiges Prinzip der Ämterverteilung in den Klassen (z. B. Pflanzenpflege und Reini-

    gungsdienst) soll die soziale Kompetenz der Schüler/-innen fördern und unter anderem das

    Schulhaus und die Klassenräume verschönern sowie auf lange Sicht hin in einem guten Zustand

    erhalten. Die Übernahme von Raumpatenschaften durch Lehrer/-innen unterstützt das Vorhaben,

    ein angenehmes Lernumfeld zu gestalten. Die Lehrer/-innen verhalten sich entsprechend eines

    gemeinsam festgelegten Verhaltenskodexes und erwarten dieses auch von Ihren Schülerinnen

    und Schülern.

    Für pädagogische Absprachen in den Lehrer/-innen-Teams sowie für die Evaluation der Arbeit und

    der gesetzten Ziele im Fachbereich wünschen sich die Kolleginnen der Floristik größere zeitliche

    Freiräume.

    Jutta Peistrup

    Fachbereichsleiterin Floristik

    1.2.1.2 Fachbereich Gartenbau

    Der Fachbereich Gartenbau ist der Fachbereich mit den höchsten Schülerzahlen an der Peter-

    Lenné-Schule, circa 50 Kolleg(inn)en sind diesem Fachbereich zugeordnet.

    Bildungsgänge

    Der Fachbereich ist zuständig für die Bildungsgänge im Bereich Baumschulgärtner, Friedhofsgärt-

    ner, Garten- und Landschaftsgärtner, Staudengärtner und Zierpflanzengärtner. Dies umfasst die

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 7

    reguläre Berufsausbildung, die Ausbildung von Werkern sowie die modulare Ausbildung (Berufs-

    vorbereitung). Gemüse- und Obstbau wird mangels Schülern nicht angeboten.

    In der Fachoberschule (Fachabitur) und Berufsoberschule (allgemeine Hochschulreife) fällt das

    Fach Agrarwirtschaft in die Zuständigkeit des

    Fachbereiches.

    Den größten Anteil an Schülern hat die Fachrich-

    tung Garten- und Landschaftsbau. In dieser

    Fachrichtung wird auch die Ausbildung zum Tech-

    niker sowie Wirtschafter des Garten- und

    Landschaftsbau angeboten.

    Bei der Ausbildung zum Techniker handelt es sich

    um eine zweijährige Vollzeitausbildung, welche

    mit der staatlichen Technikerprüfung endet. Im

    Rahmen dieser Ausbildung besteht die Möglich-

    keit den mittleren Schulabschluss nachzuholen

    sowie die Fachhochschulreife zu erlangen.

    Die Wirtschafterausbildung erfolgt nach dem so

    genannten Berliner Modell. Das heißt, die Schüler

    sind an drei Tagen in der Woche im Betrieb und an

    zwei Tagen in der Schule. Diese Ausbildung

    schließt mit der Wirtschafterprüfung ab. Teile dieser Prüfung sind gleichzeitig Bestandteile der

    Meisterprüfung, die sich an die Wirtschafterprüfung anschließt.

    Auch im Fach Friedhofsgartenbau wird zurzeit eine Wirtschafterausbildung durchgeführt.

    Projekte

    Bedingt durch umfangreiche Bauarbeiten am Schulgebäude ist die Wiederherstellung der Außen-

    anlagen im Bereich der Pflanzflächen ein Projekt

    erster Priorität. In diesem Zusammenhang wird

    auch ein Pflegeplan für die Außenanlagen erstellt

    und es erfolgt die Erfassung der auf dem Gelände

    vorhanden Pflanzen und ihre Darstellung in

    Pflanzplänen.

    Ein weiteres Projekt ist die Anlage eines Lehrpfa-

    des für Wegematerialien aus Natursteinen entlang

    des Sickerteiches im Südhof und die Anlage bei-

    spielhafter Innenraumbegrünungen im Gebäude.

    Ziele

    Neben dem Abschluss der oben genannten Projekte ist eine Neugestaltung des Schuleinganges

    ein Projekt mit längerfristiger Ausrichtung.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 8

    Die Weiterentwicklung der schulinternen Curricula innerhalb des Fachbereiches sowie eine stetige

    Aktualisierung der fachlichen Inhalte im Zusammengang mit entsprechenden Fortbildungen sind

    dauerndes Ziel der Aktivitäten des Fachbereiches Gartenbau.

    Udo Kahlert

    Fachbereichsleiter Gartenbau

    1.2.1.3 Fachbereich Naturwissenschaften/Informationsverarbeitung

    Zum Fachbereich Naturwissenschaften/Informationsverarbeitung gehören die Unterrichtsfächer

    Chemie, Biologie, Physik (im Plan der FOS/BOS als Naturwissenschaftliche Grundlagen = NG zu-

    sammengefasst), Mathematik und Informationstechnische Grundlagen (ITG).

    Die Aufgaben des Fachbereiches umfassen die Erstellung von Curricula für diese Unterrichtsfä-

    cher, die Beschaffung von Büchern und anderer Lernmedien sowie die Ausstattung und Pflege

    der Naturwissenschaftlichen Sammlung; ein weiterer Aufgabenbereich ist die Planung von Unter-

    richtsprojekten in unterschiedlichen Bildungsgängen.

    Da nahezu alle Bildungsgänge der Peter-Lenné-Schule naturwissenschaftliche Anteile enthalten,

    ist sowohl die Curriculumsarbeit als auch die Ausstattung von Unterricht entsprechend umfang-

    reich.

    Lehrplanarbeit

    Die Erarbeitung eines Verknüpfungsplans der Unterrichtsinhalte der Fächer Naturwissenschaftli-

    che Grundlagen (Biologie/Chemie) und Agrarwirtschaft wurde weitergeführt. Die Kolleginnen und

    Kollegen, welche die Fächer Agrarwirtschaft und NG (Biologie und Chemie) unterrichten, haben

    am Ende dieses Schuljahres ihre Erfahrungen ausgetauscht und verglichen, wie gut die Fächer

    aufeinander abgestimmt sind.

    Die Ergebnisse werden nun in die weitere inhaltliche Ausgestaltung eines Lehrplans für NG in Aus-

    richtung auf das Fach Agrarwirtschaft für die FOS 11, FOS/BOS 12 und BOS 13 eingearbeitet.

    Themen aus dem Bereich Biogas/ Bioenergie/

    Erneuerbare Energien, welche bereits in die Un-

    terrichtspläne der 12. und 13. Klasse im Fach NG

    eingearbeitet wurden, sollen im kommenden

    Schuljahr in Form einer Projektwoche vertieft

    werden.

    Einige Kolleginnen und Kollegen des Fachberei-

    ches haben sich zur Planung an zwei Teamklau-

    surtagen getroffen und ein Konzept zum The-

    menbereich Energie- und Ressourcenverbrauch,

    Alternativen: Leben ohne Öl?, Erneuerbare Energien, Energieeinsparung entworfen. Dabei wurde

    einerseits an einem Projekt für die FOS- und BOS- Klassen und andererseits an einem Projekt für

    die vollzeitschulischen Lehrgängen (BQL, OBF, BFS) mit unterschiedlichen Schwerpunkten gear-

    beitet.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 9

    Das Projekt im OBF-Bereich soll sich auf die Sensibilisierung der Schüler und das Aufdecken von

    Möglichkeiten im Bereich der Energieeinsparung konzentrieren. Zur Vorbereitung und zur Klärung

    des Vorwissens wurde in den diesjährigen OBF-Klassen eine Schülerbefragung durchgeführt und

    ausgewertet. Hieraus ließ sich ein allgemeines Interesse an dieser Thematik ablesen. Den Schülern

    waren schon einige Möglichkeiten zum Energiesparen bekannt, allerdings wies das Wissen über

    die Folgen hohen Energieverbrauchs noch große Lücken auf. Diese zu schließen stand auch im

    Interesse der Schüler weit oben.

    Auch die Zusammenarbeit mit der Berliner Landesstelle für gewerbliche Berufsförderung in Ent-

    wicklungsländern soll innerhalb dieser Projekte weiter vertieft werden (Nutzung der Biogas-

    versuchsanlage und Versuchsanlagen zur Wind- und Sonnenenergie). Ein Stoffverteilungsplans für

    das Fach NG in der BOS 13 wird demnächst erarbeitet.

    Der Mathematikunterricht im Bereich der OBF-Klassen erfolgte in diesem Schuljahr nicht im Klas-

    senverband, sondern im Kurssystem und somit in kleineren Lerngruppen. Dies ermöglichte eine

    individuellere Förderung der Schüler. Der Unterricht wurde in enger Absprache der Fachlehrer/

    -innen durchgeführt und Klassenarbeiten parallel geschrieben. Dieses Konzept kann leider im

    neuen Schuljahr nicht fortgeführt werden, da aufgrund der Einrichtung der dreizehnten Klassen

    Lehrerkapazitäten fehlen.

    Die Erstellung des Schulinternen Curriculums für Mathematik im Bereich der OBF wurde abge-

    schlossen. Die Arbeit an den Schulinternen Curricula für den Bereich der FOS und der BQL wurde

    begonnen und wird im nächsten Schuljahr fortgesetzt.

    Im Bereich der BFS TZ wurde eine Veränderung der Stundenverteilung vorgenommen, so dass

    dem Fach Mathematik ab dem Schuljahr 2010/11 für die neu beginnenden Lehrjahre ein höherer

    Stundenumfang zur Verfügung steht. Deshalb muss der bestehende Stoffverteilungsplan überar-

    beitet werden. Bei der Auswahl des Unterrichtsstoffs wird eng mit den Fachlehrern

    zusammengearbeitet, um berufsbezogenen Mathematikunterricht zu gewährleisten. Allerdings

    bleibt dabei das Ziel des MSAs wichtigstes Augenmerk.

    Für das nächste Schuljahr ist die Einführung einer hausinternen Vergleichsarbeit für die Klassen

    der BFS TZ am Ende ihrer Ausbildungszeit im Fach

    Mathematik geplant. Sie sollen die Grundlage

    bilden, um den mittleren Schulabschluss zu errei-

    chen.

    Projekt Europäischer Computerpass - fit for

    future

    Im vergangenen Schuljahr haben wieder vier Klas-

    sen (zwei MGL- und zwei Fachwerkerklassen) und

    in diesem Schuljahr drei Fachwerkerklassen an

    dem ESF-geförderten Projekt fit for future teilge-

    nommen, in dessen Rahmen die Schüler das Xpert-Basiszertifikat (Europäischer Computerpass,

    ECP) erwerben können. Die Prüfungen fanden, wie im letzten Jahr, an der Volkshochschule

    Steglitz-Zehlendorf statt. Zukünftig wird dieses Projekt nicht weiter im bisher erfolgten Maße

    finanziert, d.h. die Schüler müssen künftig eine Prüfungsgebühr von 30 € bezahlen.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 10

    Einstiegstests

    In den Bildungsgängen BQL, OBF, BQL TZ, BFS TZ, 11. und 12. Klasse der Fachoberschule wurden

    Einstiegstest geschrieben, um das Vorwissen der Schüler zu ermitteln. Für die zum Schuljahr

    2010/2011 eingerichtete 13. Klasse der Berufsoberschule wurde ein Einstiegstest konzipiert.

    Annegret Süßenguth

    Fachbereichsleiterin Naturwissenschaften/Informationsverarbeitung

    1.2.1.4 Fachbereich Sprachen

    Qualitätsentwicklung und deren Evaluation, individuelle Förderung, Umgang mit Konflikten und

    die Förderung sozialer Kompetenzen bilden weiterhin unsere Arbeitsschwerpunkte.

    Qualitätsentwicklung

    Um das Vorwissen der neuen Schüler/-innen zu ermitteln, hat das Fachkollegium in den Fächern

    Deutsch und Englisch bereits im Schuljahr 2000/01 Einstiegstests für alle Klassen konzipiert,

    durchgeführt und bewertet. Der Einstiegstest hatte neben der Ermittlung des Leistungsstandes

    der Schüler/-innen zu Beginn des Unterrichts die Funktion, diese individuell zu fördern und deren

    Lernentwicklung bis zum Schuljahresende zu dokumentieren. Die Aufgabenformate werden fort-

    laufend überarbeitet, um sichere Aussagen zum Leistungsstand treffen zu können, aber auch den

    Korrekturaufwand in einem angemessenen Rahmen zu halten.

    Die gezielte Vorbereitung für den Besuch der Fachoberschule erfolgt im Fach Englisch durch den

    so genannten Vorbereitungskurs. Zudem wird die individuelle Förderung in den Fächern Englisch

    und Deutsch durch Förderkurse während des Besuchs der Fachoberschule fortgesetzt.

    Eine weitere Maßnahme zur Qualitätsentwicklung ist die Durchführung von hausinternen Ver-

    gleichsarbeiten, basierend auf den von der Senatsschulverwaltung herausgegebenen Vorlagen

    (offizielle Vergleichsarbeit) und auf selbst entwickelten Aufgaben. Diese sind auf das Leistungsni-

    veau unserer Schülergruppen in der einjährigen OBF und der BFS (3-jährig) zugeschnitten.

    Schulinternes Curriculum

    Seit dem Schuljahr 2007/08 wird zusammen mit

    den anderen betroffenen Fachbereichen an der

    Erstellung eines schulinternen Curriculums

    gearbeitet. Aufgrund des Fehlens von

    Rahmenlehrplänen für BFS/OBF werden neue

    Stoffverteilungspläne erstellt und mit den zu

    erzielenden Kompetenzen verknüpft. Zusätzlich

    werden entsprechende Arbeitsmaterialien für

    den Unterricht erarbeitet. Die Curricula für das

    Fach Englisch in der OBF und BFS sind fertig-

    gestellt und werden erprobt und evaluiert. Aufgrund der Veränderung der Stundentafel wird das

    Curriculum Deutsch für diese Bildungsgänge überarbeitet.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 11

    Aktuelle Anforderungen

    Mit der Veränderung der Stundentafel für die BFS wird für das 3. Ausbildungsjahr bei den Land-

    schaftsgärtner/-innen das neue Fach Berufliche Kommunikation angeboten. Hier erfolgt die

    Verknüpfung von fachlichen Inhalten und dem Fach Deutsch; zudem soll eine gezielte Prüfungs-

    vorbereitung (Gehilfenprüfung) erfolgen, die auch die kommunikativen Aspekte berücksichtigt.

    Seit der Veröffentlichung unseres letzten Schulprogramms (2004/05) sind neue Bildungsgänge

    (BOS 12 und 13, zweijährige Fachoberschule) und das Fach Französisch hinzugekommen. Zudem

    wurden zentrale Prüfungen von Seiten der Senatsschulverwaltung eingeführt. Trotz dieser weite-

    ren Arbeitsgebiete und der dünnen Personalausstattung ist es unser Ziel, die zuvor beschriebenen

    Vorhaben unseres Fachbereichs weiterhin zu verfolgen. Dies wird nur durch die hochgradig enga-

    gierten Kolleginnen und Kollegen gewährleistet.

    Hannelore Hemmer Corinna Münter

    Fachbereichsleiterin Sprachen Fachleiterin Deutsch

    1.2.1.5 Fachbereich Tierhaltung

    Wie in anderen Fachbereichen unserer Schule auch, ist der Gegenstand all unserer Betrachtungen,

    Bemühungen und Sorgen ein lebender Organismus. Tiere in all ihren verschiedenen Ausprägun-

    gen, Ansprüchen und Bedürfnissen müssen von unseren Schüler/-innen und Mitarbeiter/-innen

    versorgt und betreut werden. Weihnachten, Ostern, Pfingsten, die Wochenenden und die Ferien-

    zeiten sind für uns keine betreuungsfreien Zeiten.

    Organisation und Gliederung der Ausbildung

    Tiere, die in menschliche Obhut genommen wurden, erfordern für Ihre Haltung ein hohes Maß an

    Verantwortungsgefühl, Verlässlichkeit, Einfühlungsvermögen sowie eine Vielzahl theoretischer

    und praktischer Kenntnisse und Fertigkeiten. Ein Puzzlestein auf dem Weg unserer Schüler und

    Auszubildenden zu verantwortungsvollen Tierpflegern – das sind wir – die Kolleginnen und Kolle-

    gen des Fachbereiches Tierhaltung.

    Dieser gliedert sich in den berufstheoretischen Unterricht für drei verschiedene Tierpflegeberufe

    sowie unsere eigene Fachpraxis. Beide Bereiche sind auf unterschiedlichen Ebenen eng miteinan-

    der verzahnt und liegen im gemeinsamen Verantwortungsbereich des Fachbereichsleiters

    Tierhaltung.

    Wir bieten in unserer Schule die Ausbildung zum Tierpfleger in den Fachrichtungen Zootierpflege,

    Heim- und Pensionstierpflege sowie Klinik und Forschung an. Der Rahmenlehrplan für alle drei

    Fachrichtungen ermöglicht es uns, die Inhalte in Lernfeldern zu unterrichten. Dies fordert sowohl

    unsere Lehrkräfte als auch unsere Schüler/-innen täglich neu. Die praktische Umsetzung der Lern-

    felder in unseren Schulalltag birgt eine Menge Konfliktpotential, welches schon in den

    gesetzlichen, nicht bis zu Ende gedachten Vorgaben der KMK eine ihrer Ursache hat. Weiterhin

    fehlen, trotz unserer eigenen Tierhaltung, die Möglichkeiten, die Lernsituationen konkret an prak-

    tischen Herausforderungen des Tierpflegeralltags zu erproben.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 12

    Praxisorientierung

    Praxisnahe Wissensvermittlung in Kooperation mit unterschiedlichen Ausbildungsbetrieben wie

    z. B. dem Berliner Zoo bzw. dem Tierpark, dem Berliner Tierheim oder dem Bundesinstitut für

    Risikobewertung (um nur einige zu nennen) waren und sind für uns trotzdem unerlässlich. Wir

    pflegen enge Kontakte zu sehr vielen Betrieben und nutzen diese für verschiedenste Exkursionen

    und praktische Übungen im Rahmen der Lern-

    feldarbeit. Hierbei beziehen wir oft Auszubildende

    der jeweiligen Betriebe sowie ehemalige Auszu-

    bildende mit ein. Letztgenannte übernehmen hin

    und wieder kleine Lehraufträge zu Spezialthemen

    der Tierhaltung. Dazu gehören beispielsweise

    Aspekte der Hundeerziehung oder die Haltung

    und Pflege von Giftschlangen, Insekten und exoti-

    schen Fischen. Die gute Zusammenarbeit, die sich

    in den letzten Jahren immer weiter vertieft hat,

    stellt einen guten Spiegel unserer eigenen Lehrtä-

    tigkeit dar. Eine Identifizierung mit der ehemaligen Schule ist deutlich zu spüren und sehr erfreu-

    lich.

    Unserem Leitziel einer praxisnahen Ausbildung dient die Fachpraxis der Schule. Wir halten hier

    unterschiedliche Nutz- und Haustierrassen, wie z. B. Harzer Ziegen, Afrikanische Zwergziegen,

    Burenziegen, Protestschweine, Soreyschafe, Zebrafinken, Lockengänse, Schmuckenten, Vor-

    werkhühner, Kaninchen und Meerschweinchen. Viele dieser Tiere sind vom Aussterben bedrohte

    Haustierrassen. Wir haben uns das Ziel gestellt, unterschiedlichste Rassen dieser Tiere zu halten,

    so dass wir in naher Zukunft als Arche für bedrohte Haustierrassen anerkannt werden könnten.

    Ein ehrgeiziges Ziel, an dem wir in den kommenden Jahren weiter arbeiten. Unsere Tiere werden

    liebevoll von den BQL- und OBF-Schüler/-innen gemeinsam mit dem Fachpraxislehrer Tierpflege

    betreut. Ihnen zur Seite stehen die fleißigen Kolleginnen und Kollegen der Fachpraxis. In diesem

    Jahr haben wir weitere Hilfe durch eine Jugendliche bekommen, die ihr Freiwilliges Ökologisches

    Jahr an unserer Schule absolviert.

    Dank unserer Tiere können wir mit den Auszubildenden praktische Übungen, z. B. zur Klauen- und

    Krallenpflege, sowie Tierbeobachtungen durchführen. Wir sind in der Lage, Eier im Inkubator aus-

    brüten zu lassen und die Entwicklung der Embryonen für die Schüler/-innen bis zum Schlupf

    erlebbar zu machen. Die Schüler/-innen der BQL und OBF Klassen erledigen alle anfallenden Arbei-

    ten, die auf einem „Bauernhof“ notwendig sind. Angefangen vom Reinigen der Gehege und Ställe

    über das artgerechte Füttern der Tiere, die Mitarbeit bei tierärztlichen Behandlungen und Eingrif-

    fen bis hin zur Vermarktung der geschlachteten Schweine und des Geflügels.

    Maßnahmen zur artgerechten Haltung des Tierbestands

    Um unseren Tieren eine immer artgerechtere Haltung und Pflege zukommen zu lassen, wurden in

    den vergangenen Monaten neue Stallanlagen und Gehege gebaut, erweitert und instandgesetzt.

    Beispielsweise haben wir ein neues Vogelhaus mit einer komplett einfassenden Voliere bekom-

    men. Die Baumaßnahmen wurden vor allem von Schüler/-innen des OSZ Konstruktionsbautechnik

    durchgeführt. Unsere Auszubildenden werden in diesem Schuljahr die Inneneinrichtung der Anla-

    ge vervollständigen. Dazu werden Einrichtungsgegenstände, Beschäftigungsmöglichkeiten für die

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 13

    Tiere und ein neuer Ententeich mit einer Umwälzpumpe eingebaut. Auch unsere Kaninchen haben

    eine vollkommen neue Stallanlage erhalten. Diese soll innerhalb eines Projektes der Heim- und

    Pensionstierpfleger/-innen im laufenden Schuljahr mit einem Freigehege ergänzt werden.

    Um die Verbindung zwischen Fachpraxis und berufstheoretischem Unterricht weiter zu verbes-

    sern, planen die Kolleg(inn)en vielfältige Projekte für eine immer artgerechtere Tierhaltung in

    unserer Einrichtung. Wir wollen kleine Schu-

    lungsmaßnahmen für die verantwortlichen Tier-

    pfleger/-innen z. B. zur Fütterung oder zu speziel-

    len Haltungshinweisen organisieren. Diese sollen

    eigenverantwortlich durch Auszubildende des

    dritten Lehrjahres Zootierpflege im Lernfeld Öf-

    fentlichkeitsarbeit geplant und durchgeführt

    werden. Ein weiteres Projekt ist die einheitliche

    Beschilderung unserer Gehege und deren darin

    lebenden Tiere. Hieran sollen sich in einem klei-

    nen Wettbewerb alle dritten Lehrjahre der einzelnen Fachrichtung Tierpflege beteiligen.

    Entwicklung des schulinternen Curriculums

    Die Lehrkräfte des Fachbereiches werden sich in diesem Schuljahr verstärkt wieder der Arbeit an

    der Formulierung einzelner Lernsituationen innerhalb einzelner Lernfelder widmen. Dabei soll die

    Integration der Aspekte des schulinternen Curriculums im Mittelpunkt stehen.

    Wir stehen bei der Bewältigung dieser Aufgabe bundesweit mit anderen Lehrkräften der Tierpfle-

    ge in enger Verbindung. Ein Höhepunkt dieser Arbeit wird auch in diesem Jahr ein Treffen in einer

    Berufsschule mit Tierpflegerausbildung sein. Wir sind auf einem guten Weg.

    Steffen Mai

    Fachbereichsleiter Tierhaltung

    1.2.1.6 Fachbereich Wirtschafts- und Sozialkunde

    Die Ziele der Bildungsgänge unserer Schule sind recht unterschiedlich, die Themen in den Fächern

    Wirtschaftskunde bzw. Sozialkunde sind jedoch für alle Bildungsgänge ähnlich. Dabei achten die Leh-

    rerinnen und Lehrer besonders darauf, dass - entsprechend der Vorkenntnisse der Schülerinnen und

    Schüler und dem Bildungsziel sowie dem Ziel des Schulabschlusses - die Darbietung der Sozialkunde-

    Themen schüleradäquat ist.

    Förderung unterschiedlicher Kompetenzen

    Das Fachwissen wird vermittelt unter Berücksichtigung historischer und aktueller Gesichtspunkte. Die

    Vermittlung von Fachwissen wird begleitet durch ständige Förderung unterschiedlicher Kompetenzen.

    Die Schülerinnen und Schüler haben die Gelegenheit, sich zu entwickeln in Sozial-, Methoden-, Kom-

    munikation- und Personalkompetenz. Hierbei wird nach dem schulinternen Curriculum Wirtschafts-

    und Sozialkunde vorgegangen.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 14

    Rahmenbedingungen

    Zu den Rahmenbedingungen des Unterrichtsfaches gehören vielfältige Medien sowohl als Einzele-

    xemplare als auch in Klassensätzen. Lehrbücher, Nachschlagwerke, Kartenmaterial und Broschüren

    sind ausreichend vorhanden. Die Landeszentrale für politische Bildung sowie die Bundeszentrale für

    politische Bildung stellen unserer Schule kontinuierlich Informationsmaterialien zur Verfügung. Sach-

    filme und Spielfilme stehen ebenfalls zur Verfü-

    gung. Allerdings ist die vorhandene und für Sozial-

    kunde gut bestückte Bibliothek als Lernraum mit

    Aufenthalts- und Aufforderungscharakter unzu-

    reichend. Ebenfalls unzureichend ist die Möglich-

    keit, Sachfilme und Spielfilme so zu zeigen, dass

    die Schüler voll konzentriert aufnahmefähig sind.

    Ein Konzept zur räumlichen und personellen Neu-

    gestaltung der Bibliothek wurde von der Fachbe-

    reichsleitung erarbeitet. Ebenso gibt es ein Kon-

    zept für einen Vorführraum für Filme.

    Weiterbildung

    Von den Lehrerinnen und Lehrern im Fach Sozialkunde wird außer dem fachlichen Wissen und teilwei-

    se langjähriger Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen und politischen Themen ständig die

    Auseinandersetzung mit aktueller Politik und ihren vielen Bereichen verlangt.

    Weiterbildung für Themen mit wirtschaftlichem und politischem Inhalt wird teilweise schulintern an-

    geboten. Darüber hinaus nehmen Kolleginnen und Kollegen individuell an den vielfältigen Angeboten

    der unterschiedlichen Organisationen teil. Dabei können außerschulische Kontakte geknüpft werden,

    welche sich anregend auf den Fachbereich auswirken.

    Außerschulische Kontakte

    Außerschulische Kontakte zu Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden werden gepflegt, damit der

    Fachbereich die aktuelle Entwicklung in den Arbeitsbereichen der Schüler einschätzen kann.

    Die Stadt Berlin bietet sowohl für den Fachbereich als auch für die Schülerinnen und Schüler vielfältige

    Anregung: Historische Stätten, Gedenkstätten, Museen, Ausstellungen, Gerichte, Gebäudekomplexe,

    bedeutende Häuser und Straßen als stille Zeitzeugen sowie politische Veranstaltungen und Kinobesu-

    che finden bei der Planung und Durchführung von Sozialkundeunterricht ebenfalls Berücksichtigung.

    Margot Stommel

    Fachbereichsleiterin Wirtschafts- und Sozialkunde

    1.2.2 Die Landestelle für gewerbliche Berufsförderung in Entwicklungs-

    ländern Die Berliner Landesstelle für gewerbliche Berufsförderung in Entwicklungsländern ist eine Fort-

    bildungseinrichtung der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Sie wurde im

    Rahmen des übernommenen Länderbeitrages zur Entwicklungszusammenarbeit im Jahr 1963

    gegründet. Seit ihrem Bestehen hat das Land Berlin in Abstimmung und Kooperation mit dem

    Bund eine Weiterbildungseinrichtung geschaffen, in der seit Bestehen über 2000 Lehr- und Fach-

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 15

    kräfte aus ca. 70 Ländern der Erde erfolgreich in den Bereichen Holz-, Metall- und Wasserversor-

    gungstechnik qualifiziert wurden. Die Ausbildungsschwerpunkte liegen heute im Bereich des

    Wassermanagements und der regenerativen Energien.

    Wassermanagement

    Unter Wassermanagement versteht man das Auffangen, die Nutzung und Versickerung von anfal-

    lendem Regenwasser auf Grundstücken. In Ver-

    bindung mit moderner Versorgungstechnik kön-

    nen Abwasser- und Trinkwassergebühren ge-

    spart, das Wasser im natürlichen Kreislauf belas-

    sen und eine nachhaltige, dezentrale Wasserwirt-

    schaft gefördert werden. Die Trink-

    wassergewinnung und ökonomische Aus-

    bringung von Wasser auf gärtnerisch und land-

    wirtschaftlich genutzten Flächen ist ein weiterer

    Schwerpunkt, der besonders in den ariden Gebie-

    ten der Erde zunehmend an Bedeutung gewinnt.

    Regenerative Energien

    Die Energieerzeugung mit Hilfe biogener Rohstoffe, die Nutzung der Sonnenenergie für thermi-

    sche und photovoltaische Solaranlagen und die Windkraft stehen im Mittelpunkt des stark

    handlungsorientiert geprägten Unterrichts im Bereich regenerative Energiesysteme. Didaktischer

    Schwerpunkt ist die Verbindung theoretischer Kenntnisse mit handwerklicher Umsetzung. Spezi-

    ell für rohstoffarme oder mit geringer Energieinfrastruktur ausgestattete Länder ist eine

    Entwicklung kleiner, dezentraler Energiesysteme sinnvoll.

    Schwerpunkte und Ziele der Fortbildung

    Die Fortbildungsmaßnahmen werden praxisorientiert und berufsnah durchgeführt, wobei auf

    eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis besonderer Wert gelegt wird. Wesentliche Ziele

    der Fortbildung sind die Förderung der Selbstständigkeit der Stipendiaten und die Vermittlung

    der beruflichen Handlungskompetenz.

    Folgende Schwerpunkte beinhaltet das Programm:

    • die Vertiefung und Erweiterung fachlicher Kenntnisse und Fertigkeiten;

    • Erwerb, Vertiefung und Anwendung didaktischer und methodischer Kenntnisse, ein-

    schließlich Fähigkeiten zur Planung und Durchführung theoretischen Unterrichts und

    praktischer Unterweisungen;

    • die Fähigkeit zum Transfer erworbener Kenntnisse und Fähigkeiten auf die Bedingun-

    gen der Heimatländer;

    • den Erwerb von Kenntnissen zur Beratung von Betrieben und Schulen in den Heimat-

    ländern in Fragen der Betriebsorganisation und Betriebsführung sowie der betrieb-

    lichen Aus- und Weiterbildung;

    • Sensibilisierung für Umwelt, Ressourcenschutz und Arbeitssicherheit.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 16

    Auf Wunsch der Teilnehmer können Kurse zur Verbesserung der Sprachkompetenz oder Fortbil-

    dungen im Bereich der Informations- und Datenverarbeitung sowie der Betriebsführung durch die

    an der Peter-Lenné-Schule und den Kooperationsschulen beschäftigten Lehrkräfte angeboten

    werden.

    Klaus Pellmann

    Koordinator der Landesstelle für gewerbliche Berufsförderung in Entwicklungsländern

    1.2.3 Technische Leitung In der Fachpraxis der Peter-Lenné-Schule sind neben der Technischen Leiterin zwei Gärtnerinnen

    und eine Gärtnerin mit halber Stelle beschäftigt. Zur Betreuung der Tiere gibt es eine Vollzeitstel-

    le. Um die optimale Versorgung der Pflanzen und Tiere zu gewährleisten, ist eine 7-Tage-Woche

    notwendig. Auch die Feiertage und die Ferienzeiten müssen abgedeckt werden.

    Unsere Hauptaufgaben sind:

    Gewährleistung des fachpraktischen Unterrichts durch vor- und nachbereitende Arbeiten

    Betreuung und Pflege der Tier- und Pflanzenbestände, auch in der unterrichtsfreien Zeit

    Mithilfe bei Schulprojekten und schulischen Veranstaltungen

    Administrative Aufgaben

    Die Arbeit in der Fachpraxis ist sehr vielseitig, interessant und fast nie langweilig. Sie umfasst alle

    Sparten der gärtnerischen Praxis, von der Anzucht, Pflanzung bis zu Pflegemaßnahmen im Ge-

    wächshaus und im Freiland. Die Tierpflege erfordert Verständnis bei der Versorgung und Aufzucht

    unterschiedlicher Tierarten.

    Unsere Arbeit verlangt auch technisches Kön-

    nen beim Umgang mit Gewächshauscompu-

    tern, Maschinen und Arbeitsgeräten, die ge-

    wartet und öfter repariert werden müssen.

    Bei Dekorationen, schulischen Veranstaltun-

    gen und baulichen Maßnahmen wird Kreativi-

    tät sowie Improvisationstalent verlangt.

    Zur Bewältigung der Verwaltungsaufgaben,

    wie z. B. dem Erstellen von Lohnlisten, Materialbestellungen, Sicherheitsvorschriften, Anbau- und

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 17

    Stallplänen, Arbeitsstatistiken etc. sind Organisationstalent und fachliche Kompetenz gefragt. Im

    Umgang mit Mitarbeitern, Lehrern, Schülern und außerschulischen Helfern benötigt man Team-

    fähigkeit, Stresstoleranz und Engagement.

    Jeder Tag in der Fachpraxis bringt neue Herausforderungen sowie pflanzliche und tierische Über-

    raschungen mit sich – mal positive, mal weniger erfreuliche.

    Petra Euteneuer

    Technische Leiterin Fachpraxis

    1.2.4 Schulentwicklungsgruppe Die Schulentwicklungsgruppe ist im Frühjahr 2008 aus der Gruppe zur Pädagogischen Schulent-

    wicklung, den Evaluationsberaterinnen und -beratern und den Moderatorinnen und Moderatoren

    des Schulprogramms hervorgegangen. Ausschlaggebend für diese Umstrukturierung war, dem

    inhaltlichen Zusammenhang (Schulentwicklung) dieser parallel arbeitenden Gruppen Rechnung

    zu tragen.

    Die primäre Aufgabe der Schulentwicklungsgruppe ist, die im Schulgesetz geforderte Erstellung

    eines Schulprogramms zu organisieren und gemeinsam mit dem Kollegium den Evaluationsbe-

    richt zu erstellen. Dieser dokumentiert das schulinterne Curriculum und die Schülerbefragung, die

    alle zwei Jahre an unserer Schule durchgeführt wird. Zudem werden im Evaluationsbericht weite-

    re Entwicklungsvorhaben, wie beispielsweise das BELARE-Projekt (vgl. 4.1) und die Arbeit an

    Lernfeldern, vorgestellt.

    Über die weiteren Themen entschied das Kollegium per Fragebogen oder indem Mitglieder der

    Schulentwicklungsgruppe persönlich angesprochen wurden.

    So wurde die Konferenzkultur verändert, indem die Forderung des Kollegiums nach mehr Beteili-

    gung umgesetzt wurde: In den Gesamtkonferenzen wird jetzt ein pädagogischer Schwerpunkt

    bearbeitet, den die Schulentwicklungsgruppe vorbereitet.

    Zu den pädagogischen Schwerpunkten gehörten bisher:

    11.11.2008 Inhalte und Formen einer veränderten Konferenzkultur

    03.03.2009 Diskussion zur kollegialen Hospitation und deren Möglichkeiten, die Un-terrichtssituation zu verbessern; Planung eines Schulfestes

    17. 06.2009 Podiumsdiskussion zum Thema Gewaltprävention (mit Referenten der Polizei, des schulpsychologischen Dienstes und der Medienanstalt Berlin-Brandenburg)

    02.03.2010 Fortbildungskonzept der Schule (Entwicklungsvorhaben Informations-praktika); Fragebogen Gewaltprävention zur Vorbereitung der folgenden Gesamtkonferenz

    06.05.2010 Fortsetzungsveranstaltung zum Thema Gewaltprävention, in der die Schulleitung und ein Gewaltpräventionsbeauftragter der Polizei über Ver-haltensweisen im Fall eines Amoklaufs informierten (siehe 4.3 Gewaltprävention)

    20.08.2010 Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit; Lehrplanarbeit in der dreijährigen Berufsfachschule (BFS)

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 18

    Zwischenzeitlich erfolgten bereits Umsetzungen der in diesem Zusammenhang entwickelten

    Ideen.

    So ist die Abstimmung der Inhalte der allgemeinbildenden und der berufsbezogenen Fä-

    cher in der BFS abgeschlossen.

    Für den Tag der Offenen Tür wurde ein neues Konzept erstellt, das im September 2010

    erstmalig seine Anwendung fand.

    Eine Schülergruppe des OSZ Handel 1 erstellte im Zeitraum Oktober 2010 bis Januar 2011

    im Rahmen eines Unterrichtsprojekts ein Konzept für verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und

    stellte dieses der Schulleitung vor.

    Das Konzept zur Gestaltung des Foyers ist weiter bearbeitet worden. Angestrebt wird da-

    bei, die Besucher/-innen auf das besondere Profil der Schule visuell einzustimmen und zu

    den entsprechenden Räumen zu führen. Das von einer Schülergruppe des Lette-Vereins

    vorgestellte Leitsystem für die Schule bildet dafür die Grundlage.

    Seit dem 2. Schulhalbjahr 2008/09 werden wir bei unserer Schulentwicklungsarbeit von

    Frau Dr. Nilshon (Bildung für Berlin und Brandenburg e.V.) kompetent beraten.

    Im Rahmen der Weiterentwicklung bildet das Thema Feedback- und Gesprächskultur einen päda-

    gogischen Schwerpunkt. Fragen zur Evaluation, besonders des schulinternen Curriculums,

    werden auch zukünftig intensiv bearbeitet (siehe 5 Ausblick).

    Claire Range (Qualitätsbeauftragte)

    Schulentwicklungsgruppe

    1.3 An der Schule Beteiligte

    1.3.1 Kollegium Gegenwärtig sind an der Peter-Lenné-Schule 83 Lehrer/-innen tätig, zu denen 20 Lehrkräfte mit

    Teilzeitstellen und Fachleute mit Stundenverträgen aus Behörden und der freien Wirtschaft gehö-

    ren (Stand: 01.11.2010).

    Daneben werden an unserer Schule in der Regel 18 Referendarinnen und Referendare und ebenso

    viele Unterrichtspraktikantinnen und -

    praktikanten betreut.

    Die durchschnittliche Lehrerausstat-

    tung der Peter-Lenné-Schule (also die

    von der Schulverwaltung zur Verfü-

    gung gestellten Lehrerstunden) lag bis

    2004 rund zehn Jahre lang bei 96,7 %.

    Seitdem wurde der Personalbestand

    so aufgestockt, dass die Schule bei

    100 % lag, inzwischen zeitweise sogar

    darüber.

    Dies erklärt sich neben der veränder-

    ten Einstellungspolitik der Schulver-

    waltung vor allem durch zurückgehende Ausbildungsverträge in den Bereichen Gartenbau und

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 19

    Floristik, stellt doch die Gruppe der Berufsschüler/-innen den höchsten Anteil an der Gesamtschü-

    lerzahl. Auch die von der Schule eingerichteten neuen Bildungsgänge (wie z. B. die zweijährige

    Fachoberschule) und damit die Erschließung neuer Schülerklientel konnten diesen Rückgang nicht

    völlig kompensieren.

    Die – aus landeshaushaltsrechtlichen Gründen schon nachvollziehbare – Vorgabe einer 100-%-

    Lehrerausstattung von Schulen führt bei schwankenden Schülerzahlen jedoch halbjährlich dazu,

    Überhänge an andere, unterausgestattete Schulen abgeben zu müssen (oder bei Unterdeckung

    fachlich passende Kolleg/-innen zu finden). Das dafür notwendige Auswahlverfahren und die Per-

    spektive, die Schule wechseln zu müssen, führt in jedem Fall zu großer Unruhe im Kollegium, ist

    doch die eigene Studienbiografie – auch bei Lehrer/-innen mit einem Zweitfach – eher am Berufs-

    feld Agrarwirtschaft (und damit an der Peter-Lenné-Schule ) ausgerichtet.

    Schulleitung, Funktionsstellen

    Auf der Schulleitungsebene sind zurzeit fünf Kollegen tätig (stellv. Schulleiter, Leiter und Koordi-

    nator der Abteilung I, Leiter und Koordinator der Abteilung II). Die Landesstelle für gewerbliche

    Berufsförderung in Entwicklungsländern wird durch den Fachleiter Wassermanagement und Re-

    generative Energien/Koordination Landesstelle betreut.

    Auf der fachlichen Ebene verfügt die Schule über 15 Funktionsstellen: 7 Fachbereichsleiter/-innen

    und 8 Fachleiter/-innen kümmern sich um die berufsfeldspezifische Weiterentwicklung der Schule

    mit den Schwerpunkten schulinterne Curricula und fachliche Betreuung der Referendar/

    -innen. Zwei Fachleitungsstellen sind derzeit nicht besetzt.

    Die von der Schulverwaltung vorgesehene Neuordnung des Funktionsstellenkegels bedeutet für

    unsere Schule künftig eine Reduzierung um zwei der (höher vergüteten) Fachbereichsleitungs-

    stellen bei entsprechender Ausweitung der (niedriger vergüteten) Fachleitungsstellen.

    1.3.2 Nichtpädagogisches Personal Zwölf Mitarbeiter (zu gut einem Drittel Teilzeitstellen) arbeiten in der Haustechnik, der Gärtnerei,

    im Sekretariat und im Laborbereich. Durch den Abzug unserer Bibliotheksassistentin wurde die

    Informationsbeschaffung für Schüler und Lehrer

    stark eingeschränkt. Der jetzige Bibliotheksbe-

    trieb verhindert den permanenten Zugang zur

    rund 10.000 Bände umfassenden Spezialliteratur.

    Die Betreuung der agrarischen Einrichtungen

    (Gewächshäuser, Tiergehege) und die Pflege der

    „lebenden botanischen Lehrmittelsammlung“

    (Schulgarten) obliegt der Technischen Leiterin,

    gemeinsam mit drei Gärtnerinnen und einem

    Tierpfleger.

    Die Schule könnte ihre vielfältigen Aufgaben nicht wahrnehmen ohne den Einsatz von Helfer/

    -innen, die nicht unmittelbar „auf der Gehaltsliste“ stehen, wie z. B. den Mitarbeiter/-innen des

    Freiwilligen Ökologischen Jahres, Freigängern aus Justizvollzugsanstalten, ehrenamtlichen Kräf-

    ten sowie personeller Unterstützung durch den Förderverein der Schule.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 20

    1.3.3 Schülerinnen/Schüler Wenn eingangs von 2.100 Schüler/-innen der Peter-Lenné-Schule die Rede war, dann ist diese Zahl

    natürlich keine Konstante. Als Bildungseinrichtung begann die Schule vor 107 Jahren mit 75 Schü-

    lern in Abendklassen.

    Nach erheblichem Ausbau in den 1960er Jahren schrumpfte die Zahl auf ca. 750. Die Schülerzah-

    len nahmen dann infolge des Ausbaus zum OSZ erheblich zu, und – als hätte man die

    Wiedervereinigung vorausgesehen, um Platz für die Schüler/-innen der Betriebsschule für Land-,

    Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft Edwin Hoernle aus der Buschallee in Weißensee zu machen –

    wurden Ende der 1980er Jahre nicht zum Berufsfeld Agrarwirtschaft gehörende Lehrer/-innen und

    Schüler/-innen auf andere Oberstufen-

    zentren verteilt.

    Rund ein Drittel der Schülerschaft wech-

    selt jedes Jahr, denn manche Bildungs-

    gänge dauern ein Jahr, andere zwei,

    wiederum andere drei Jahre. Zudem

    findet der Unterricht in verschiedenen

    zeitlichen Organisationsformen statt:

    ein Tag in der Woche, zwei Tage oder

    auch eine Woche als Blockunterricht mit

    einer mehrwöchigen Pause bis zum

    nächsten Turnus.

    Wegen der Vielzahl von Bildungsgängen werden sehr unterschiedliche Schülergruppen angespro-

    chen. Das reicht von Abgängern der 10. Klassen (16–17 Jahre) über Auszubildende (deren

    Durchschnittsalter heute bei rund 20 Jahren liegt) bis hin zu Erwachsenen (25–40 Jahre) , die sich

    beruflich weiterbilden zum Techniker, Meister oder Fachagrarwirt – die weibliche Variante einge-

    schlossen.

    Auch die Nähe des Wohnortes zur Schule unterscheidet sich sehr von einer allgemeinbildenden

    Schule. Eigentlich müsste man hier von „Schuldistanz“ reden, auch wenn damit etwas ganz Ande-

    res gemeint ist. Kurz: Manche Schüler wie auch Beschäftigte kommen von weit her: aus Dessau

    und Schwedt, von Anklam bis Dresden.

    Wegen dieser Besonderheiten kann sich ein Gemeinschaftsgefühl der Schülerschaft nur bedingt

    entwickeln, es ist meist auf den Klassenverband beschränkt. Umso erfreulicher ist es, dass es im

    Schuljahr 2010/11 erstmals seit vielen Jahren wieder eine Schülervertretung gibt, die durch erfolg-

    reiche Klassensprecherwahlen zustande kam. Damit ist auch ein Forum für diejenigen geschaffen,

    um die es bei der „Veranstaltung Schule“ in erster Linie geht: die Schülerinnen und Schüler und

    ihren Bildungsanspruch.

    Rainer Leimgruber

    Stellvertretender Schulleiter

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 21

    1.4 Sach- und Raumausstattung

    Die Peter-Lenné-Schule verfügt über ein 20.000 qm großes Schulgelände, auf dem sich unter-

    schiedliche Gebäude befinden:

    • Gebäude A (Inbetriebnahme 1955; Unterrichts-, Verwaltungs- und Sammlungsräume,

    Werkstätten)

    • Gebäude B (Inbetriebnahme 1979; Unterrichts- und Sammlungsräume, Bibliothek,

    Mediothek, Mensa); die Gebäudeteile A und B sind miteinander verbunden.

    • Sporthalle

    • Fachpraxiswerkstätten und Betriebsräume

    • Gewächshäuser mit insgesamt rund 1.000 qm Unterglasfläche

    • Tiergehege mit festen Ställen

    • Schuppen.

    Die diese Gebäude umgebenden Fläche wird – abgesehen von den Verkehrsflächen – als Schulgar-

    ten bezeichnet. Er ist nach botanischen Gesichtspunkten und Themen angelegt.

    Die zuvor erwähnte Bibliothek verfügt über rund 10.000 Fachbücher. Seit der Streichung der Bib-

    liothekarinnen-Stelle im Jahr 2003 wird der Ausleihbetrieb durch provisorische Lösungen mit zeit-

    weise stark eingeschränkten Ausleih- und Lesemöglichkeiten aufrechterhalten.

    Eine Auflösung der Bibliothek wird von Kollegium und Schülerschaft abgelehnt, die Ausleihe des

    Kompetenzmediums Fachbuch vielmehr als unverzichtbar angesehen. Die Schulleitung steht des-

    halb mit dem Zentralen Stellenpool des Landes Berlin in Verbindung, um eine dauerhafte

    Personalbesetzung für den Bibliotheksbetrieb zu erreichen.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 22

    Barrierefrei – und damit für Menschen mit mobilen Einschränkungen erreichbar – ist nur der Ge-

    bäudeteil B. Der Zugang ist jedoch nur über die Feuerwehreinfahrt und den Nordhof möglich.

    Ein von der Schulleitung 2010 bei der Schulverwaltung angefordertes Gesamtkonzept, das einen

    rollstuhlgerechten Zugang zum ersten Obergeschoss des Gebäudeteils A auch über den Haupt-

    eingang ermöglicht, fehlt bisher.

    Notwendige Maßnahmen zur Instandhaltung

    der Gebäude wurden von der Schulleitung

    immer wieder angemahnt, worauf dann auch

    tatsächlich Modernisierungen und Reparatu-

    ren erfolgten – aber eben erst auf Zuruf.

    Völlig unaufgefordert gibt es dagegen eine

    regelmäßige Schulinspektion. Hier geht es

    aber im Wesentlichen nur um die Qualitäts-

    analyse von Produkten wie Unterricht und Schulorganisation, aber nicht um den Zustand der Pro-

    duktionsmittel, der Gebäude und technischen Anlagen.

    Diese müssen anscheinend „ewig“ halten. So wird die Schule z. B. nach EDV-Geräten abgefragt,

    die vor 10 Jahren im Rahmen eines EU-geförderten Programms beschafft wurden. Dass die Geräte

    im Dauergebrauch stehen und sich zum Teil und im wahrsten Wortsinne physikalisch – abnut-

    zungs- und wärmebedingt – auflösen, ist manchen Mittelverwaltern anscheinend fremd.

    Der Zustand von Klassenräumen – ein nicht unwichtiger Teil der Lernatmosphäre – interessiert

    hingegen nicht. Hier musste die Schule in den vergangenen Jahren Spenden akquirieren und den

    Förderverein „anbetteln“, um Klassenräume nach 20 Jahren wieder einmal aufzufrischen. Man

    stelle sich dazu eine Wohnung von 50 qm vor (so groß ist ungefähr ein Klassenraum), in der sich

    jeden Tag 20 – 30 Leute aufhalten. Insgesamt hat unsere Schule rund 120.000 Besucher im Jahr, in

    20 Jahren also zwei Millionen, die natürlich auch manche weniger schöne Spur hinterlassen.

    Deshalb sollte es entweder einen festen Turnus für malermäßige Instandhaltung geben oder die

    Schule sollte einen zweckgebundenen Etat für solche Arbeiten erhalten, die zum Beispiel von

    Ausbildungsträgern sehr preisgünstig ausgeführt werden könnten.

    Rainer Leimgruber

    Stellvertretender Schulleiter

    1.5 Organisation

    Über 2.000 Schüler/-innen in zehn Bildungsgängen und rund 110 Mitarbeiter/-innen erfordern eine

    gut funktionierende Organisation, wenn „Schule“ ihre Aufgabe als Dienstleistungseinrichtung im

    Bildungs- und Erziehungsbereich erfüllen soll.

    Diese Aufgabe und die Wege, wie sie zu erfüllen ist, werden durch das Schulgesetz und andere

    Rechtsvorschriften manchmal in Grundzügen, manchmal in Details hinreichend beschrieben – im

    Ganzen gesehen aber nicht vollständig. Diese Lücke ist durch jede Schule organisatorisch zu

    schließen.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 23

    Dabei sind insbesondere folgende Bereiche zu regeln und Aufgaben zu leisten:

    Planung, Durchführung und Evaluierung des Unterrichtsbetriebes

    Stunden- und Vertretungspläne

    Auskünfte für die Schulverwaltung und andere öffentliche Einrichtungen (z. B. BAFöG-

    Ämter)

    Beglaubigungen, Bescheinigungen, Zeugnisse

    Schülerangelegenheiten (Beratung, Einschulungen, Förderungen, Ordnungsmaßnahmen

    u. a. m.)

    Referendar- und Praktikantenbetreuung

    Internationaler Schüleraustausch

    Verwaltung des Haushalts der Schule

    Bauliche Unterhaltung (Begleitung von Reparatur- und Baumaßnahmen)

    Gesundheits- und Sicherheitsangelegenheiten

    Kooperationen mit ISS, OSZ, Betrieben, Fachverbänden und anderen regionalen Einrich-

    tungen

    Öffentlichkeitsarbeit

    Weiterentwicklung der Schule (pädagogisch, curricular, organisatorisch, technisch,)

    1994 stellte die Schule die Verwaltungsarbeiten in Eigeninitiative von „Schreibmaschine und Kar-

    teikarte“ auf EDV um. Bezüglich der Hard- und Software gab es – im Gegensatz zu anderen

    Bundesländern, wie z. B. Hamburg – kein einheitliches Konzept der Schulverwaltung für eine lan-

    desweite, geschweige denn innerschulische Schülerverwaltung. Bis heute arbeiten alle Berliner

    Schulen, wenn überhaupt, mit unterschiedlichsten Hard- und Software-Lösungen.

    Konnte man früher z. B. Zeugnisformulare zentral bei der Senatsverwaltung ordern, so ist nun die

    Erstellung derartiger Dokumentvorlagen (Anpassung der inhaltlichen Senatsvorgaben an die

    „Haustechnik“ und der Formularausdruck) in die Schulen dezentralisiert worden.

    An der Peter-Lenné-Schule wird das Schulverwaltungsprogramm Magellan (vorher WinSchool)

    benutzt sowie das Stundenplan-Programm daVinci (vorher Curriculum). Installation und Einarbei-

    tung in die neuen Systeme erfolgten nach kurzen Einwei-

    sungsfortbildungen autodidaktisch mit entsprechendem

    Zeitaufwand.

    Zu den Hauptaufgaben gehört auch, alle Mitarbeiter/-

    innen über die zu erledigenden Aufgaben umfassend und

    zügig zu informieren.

    Dies erfolgt örtlich (Schwarzes Brett), virtuell (Digitales

    Schwarzes Brett, Homepage mit Log-In-Bereich, per

    Email) und persönlich (regelmäßige Konferenzen und Dienstbesprechungen/DB):

    DB Schulleitung/Abteilungsleitungen: zweimal wöchentlich

    DB Schulleitung/Schulentwicklungsgruppe: wöchentlich

    DB Schulleitung/Abteilungsleitungen/ Fachbereichs- und Fachleitungen: monatlich

    DB Schulleitung/Abteilungsleitungen/ Sekretariat: zweimonatlich.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 24

    Intern sind die Aufgaben durch einen Geschäftsverteilungsplan, eine halbjährlich aktualisierte

    Info-Broschüre und die Beschreibung wesentlicher Kompetenz- und Verantwortungsbereiche

    (z. B. Haushalt und Schulgarten) definiert.

    Für einen rationellen Aktendurchlauf im Sekretariat sind die dortigen Arbeitsplätze eingerichtet,

    ein ständig aktualisierter Aktenplan ermöglicht eine sinnvolle Registratur.

    Rainer Leimgruber

    Stellvertretender Schulleiter

    1.6 Kooperation

    1.6.1 Kooperation mit Betrieben, berufsständischen Verbänden und

    Institutionen

    Betriebe

    Die Zusammenarbeit zwischen der Peter-Lenné-Schule und den Ausbildungsbetrieben findet auf

    unterschiedlichsten Ebenen statt.

    Für alle Ausbildungsgänge finden regelmäßige Ausbilder-Sprechtage statt, auf denen neben aktu-

    ellen schulischen Entwicklungen (z. B. neue Curricula, neue Bildungsgänge) auch Raum für

    individuelle Gespräche zwischen Lehrper-

    sonal und Praxisausbildern vorgesehen ist.

    Eine direkte Kooperation ergibt sich auch in

    der Durchführung von Praktika für unter-

    schiedliche Schülergruppen (Fachschule,

    Fachoberschule, Berufsqualifizierende

    Lehrgänge). Im Regelfall sind es die Ausbil-

    dungsbetriebe, die unsere Praktikantinnen

    und Praktikanten aufnehmen.

    Kooperationen zwischen Schule und Be-

    trieben finden ebenfalls im Rahmen der Auslandspraktika statt. Die Betriebe bieten einerseits

    Praktikumsplätze für die Schülerinnen und Schüler unserer europäischen Partnerschulen, ande-

    rerseits helfen Sie bei der Rekrutierung von eigenen Bewerbern für ein EU-Praktikum und stellen

    diese dann auch für den Praktikumszeitraum frei.

    Regelmäßige Sitzungen mit den Ausbildern des Öffentlichen Dienstes und der freien Träger er-

    möglichen einen kontinuierlichen Dialog mit diesen Ausbildungsbereichen.

    Berufsständische Verbände und Institutionen

    Die Peter-Lenné-Schule arbeitet eng mit den unterschiedlichsten Verbänden des Berufsstandes

    zusammen. So ist die Schule regelmäßig auf den Sitzungen des FGL-Ausbildungsausschusses für

    Berlin-Brandenburg vertreten. Sich aufzeigende schulische Entwicklungsperspektiven werden im

    Vorfeld mit den Vertretern der Verbände diskutiert und hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit über-

    prüft.

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 25

    Konkreter Abstimmungsbedarf ergibt sich regelmäßig bei der Terminfestlegung für die Überbe-

    trieblichen Ausbildungsmaßnahmen mit dem Landesverband Landwirtschaft und Gartenbau Berlin

    e.V.

    Die Präsenz der Verbände bereichert regelmäßig die Tage der Offenen Tür an unserer Schule und

    hilft bei der Sichtbarmachung der Attraktivität unserer Ausbildungsberufe. Im Rahmen eines Qua-

    litätszirkels arbeiten Schule, Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin-

    Brandenburg e.V. und Vertreter von Ausbildungsbetrieben gemeinsam am Ziel der qualitativen

    Verbesserung der Ausbildungsstandards in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau.

    Kolleginnen und Kollegen der Peter-Lenné-Schule wirken auch bei der Vorbereitung und Durch-

    führung von Berufswettbewerben für Auszubildende unterschiedlicher Berufe mit. Dies betrifft

    den Berufswettbewerb der Junggärtner, den

    Landschaftsgärtner-Cup und den Florist-Cup.

    Unsere Berufsschullehrerinnen und -lehrer

    finden dabei Unterstützung aus der gärtneri-

    schen oder floristischen Praxis.

    Mit dem Zentralverband Gartenbau koope-

    rieren wir im Rahmen der Bühnenprogram-

    me auf der Internationalen Grünen Woche.

    Im Januar 2011 gestalteten unsere Auszubil-

    denden den Tag der Ausbildung mit entspre-

    chenden floristischen und gärtnerischen Darbietungen auf der Bühne.

    Mit der Aufnahme ins Schülerprogramm der Messe kann dem Anliegen des Berufsstandes nach

    gezielter Nachwuchswerbung eher entsprochen werden.

    Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen der Peter-Lenné-Schule wirken ehrenamtlich mit an den be-

    ruflichen Zwischen- und Abschlussprüfungen. Gleichermaßen gibt es eine Mitwirkung in Prüfun-

    gen der beruflichen Aufstiegsqualifikation (Meisterprüfungen, Prüfungen zum Fachagrarwirt

    Baumpflege, European Tree Technician oder European Tree Worker).

    Bernhard Schön

    Leiter der Abteilung II

    1.6.2 Kooperationen mit anderen Schulen Im Schulgesetz vom 14. Januar 2010 wurde verbindlich festgelegt, dass Integrierte Sekundarschu-

    len (ISS) mit beruflichen Schulen kooperieren. Zum gegenseitigen Kennenlernen und für die erste

    Kontaktaufnahme der Schulen fand am 10. Februar 2010 in der Max-Taut-Schule der Markt der

    Kooperationen statt, auf dem unsere Schule Gespräche mit mehreren ISS aufnehmen konnte. Aus

    diesen ersten Kontakten entwickelten sich im Verlauf des Jahres 2010 Kooperationen mit der Ko-

    pernikus- und der Bröndby-Oberschule in Steglitz-Zehlendorf.

    Kopernikus-Oberschule

    In einem ersten Gespräch zwischen Herrn Geissler (Schulleiter Kopernikus-Oberschule), Herrn

    Leimgruber und Herrn Rolfes wurde Anfang 2010 grundsätzlich die Bereitschaft zur Kooperation

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 26

    bekundet und mögliche Formen der Kooperation erörtert. Im nachfolgenden schriftlichen Aus-

    tausch wurden die Eckpunkte eines Kooperationsvertrages festgelegt, der schließlich im Juni 2010

    von beiden Schulen unterzeichnet wurde.

    Er sieht in den folgenden Bereichen eine enge Zusammenarbeit vor:

    Informationsveranstaltungen für Lehrer-, Schüler- und Elternschaft der Kopernikus-

    Oberschule

    Laufbahnberatung der Schüler/-innen der Kopernikus-Oberschule

    Einführung der Schüler/-innen der Kopernikus-Oberschule in alle Abläufe der Berufsbil-

    dung

    Informationsveranstaltungen zu Themen der Tier- und Pflanzenzucht

    Durchführung von Projekttagen der Schüler/-innen der Kopernikus-Oberschule an der Pe-

    ter-Lenné-Schule

    Durchführung gemeinsamer Projekte (z. B. Sportveranstaltungen, „Grünes Klassenzim-

    mer“)

    Anlässlich der Elternversammlung der 9. Klassen am 07. Juni 2010 und im Rahmen der Sitzung der

    Gesamtelternvertretung am 17. Juni 2010 hatten wir Gelegenheit, die Bildungsgänge und Möglich-

    keiten unserer Schule vorzustellen. Aktuell laufen Gespräche zur Durchführung gemeinsamer

    Veranstaltungen, z. B. sportlicher Aktivitäten.

    Bröndby-Oberschule

    Im März 2010 fanden erste Gespräche zwischen der Bröndby-Oberschule (Schulleiterin Frau

    Touré, Fachbereichsleiter Herrn Börner) sowie Vertretern unserer Schule (Herr Leimgruber, Herr

    Schön, Herr Rolfes) statt. Auch hier wurden Möglichkeiten der Kooperation erörtert und erste

    Aktivitäten verabredet. Der Kooperationsvertrag befindet sich zurzeit noch in der Feinabstim-

    mung. Unabhängig davon hielt eine 9. Klasse der Bröndby-Oberschule im Oktober 2010 einen

    Projekttag an der Peter-Lenné-Schule ab. Die Schülerinnen und Schüler konnten am fachtheoreti-

    schen und fachpraktischen Unterricht der OBF-Klassen teilnehmen. Es folgte ein Besuch von

    interessierten Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen. Zum besseren Kennenlernen fand am

    03. November 2010 eine Gesamtkonferenz der Bröndby-Oberschule in der Peter-Lenné-Schule

    statt. Am 04. November 2010 waren wir im Rahmen der Elternversammlung der 9. Klassen zu Gast

    in der Bröndby-Oberschule.

    Weitere Kooperationen finden im Rahmen von Schülerprojekten mit weiteren schulischen Part-

    nern statt. Aufgrund der schulischen Ausrichtung bieten sich zukünftig auch Kooperationen mit

    Grundschulen und/oder Kindertagesstätten an.

    Andreas Rolfes

    Leiter der Abteilung I

    1.6.3 Auslandskontakte Die vielfältigen und fruchtbaren Auslandskontakte der Peter-Lenné-Schule begannen bereits im

    Jahre 1988 mit der Kooperation mit dem Lycée du Pflixbourg in Wintzenheim bei Colmar im Elsass.

    Die Zusammenarbeit beinhaltet im Wesentlichen die

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 27

    Durchführung von Schülerbegegnungen und trinationalen Projekten

    Vermittlung und Betreuung von Auslandspraktikanten im Rahmen von Leonardo da Vinci-

    Mobilitätsprojekten

    Begegnung von Lehrern mit fachdidaktischem Schwerpunkt

    Beteiligung an Comenius-Projekten.

    Seit dem Jahre 2002 wird der Kontakt auf verschiedenen Arbeitsfeldern auch mit der Höheren

    Gartenbauschule in Melnik (Tschechische Republik) gepflegt.

    Wir vermitteln seit 2004 Auszubildende des Gar-

    tenbaus als Praktikanten nach Finnland durch die

    Zusammenarbeit mit dem Vocational College of

    Natural Resources in Rovaniemi.

    Gemeinsam mit dem Lycée Professionnel Escoffier

    in Cagnes-sur-mer in der Nähe von Nizza fanden

    seit 2007 bisher vier deutsch-französische Begeg-

    nungen mit Auszubildenden der Floristik statt.

    Jüngster Partner ist seit 2008 das August-Kobbs-

    Gymnasium in Göteborg mit einem Austausch von

    Auszubildenden der Tierpflege.

    Im September 2010 besuchte eine große Schülergruppe des Lycée Professionnel TECOMAH aus der

    Nähe von Versailles die Peter-Lenné-Schule. Eine Kooperation mit dem Schwerpunkt der Fach-

    schulausbildung ist geplant.

    Insgesamt arbeiteten etwa 150 Auszubildende aus Berlin als Praktikanten im Ausland, konnten ca.

    60 Schüler der Partnereinrichtungen in Berlin tätig werden und nahmen ungefähr 100 Auszubil-

    dende an trinationalen Begegnungen teil. Außerdem empfingen wir Schüler- und Lehrergruppen

    aus Belgien, den Niederlanden und der Südafrikanischen Republik.

    Die existierenden Kooperationen sollen gefestigt und intensiviert werden.

    Bernhard Schön Wilfried Lindloff

    Leiter der Abteilung II

    2 Bestandsanalysen

    2.1 Ergebnisse der externen Evaluation

    Im Februar 2007 wurden dem Kollegium die Ergebnisse der Schulinspektion vorgestellt. Daraus

    ging hervor, dass mit den gesellschaftlichen Partnern umfassend und erfolgreich kooperiert wur-

    de. Im Zuge der Entwicklung der ISS (Integrierte Sekundarschule) wurde diese Kooperation noch

    intensiviert (siehe 1.6.2 Kooperation mit anderen Schulen). Das Handeln der Schulleitung entspricht

    dem neuen Qualitätsverständnis von Schule und Unterricht, indem sie die Arbeit am Schulpro-

    gramm und am Evaluationsbericht unterstützt. Positiv ist auch das Arbeitsklima in Unterricht und

  • Peter-Lenné-Schule Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft

    SCHULPROGRAMM 2011 28

    Schule aufgefallen. Die Arbeits- und Kommunikationskultur ist eine der Stärken der Schule; unter-

    stützt wird sie durch die bestehenden Teamstrukturen.

    Die Schulinspektion stellte einen Entwicklungsbedarf bei dem vorhandenen Differenzierungsan-

    gebot für leistungsstarke und leistungsschwache Schüler fest. Auch die überfachlichen Kompe-

    tenzen wurden nicht systematisch genug gefördert. Schüler, Ausbilder und Eltern wurden am Pro-

    zess der Schulentwicklung nicht genug beteiligt. Dem Schulprogramm fehlten die zeitlich struk-

    turierte Maßnahmenplanung und die Benennung der Verantwortlichkeiten.1

    2.1.1 Entwicklungsbedarf der Schule Die Vorgehensweise der Schulinspektion und die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden vom

    Kollegium nicht kritiklos hingenommen; so ist unserer Auffassung nach die spezielle Situation der

    berufsbildenden Schule nicht hinreichend berücksichtigt worden.

    Der Entwicklungsbedarf in Bezug auf eine Binnendifferenzierung im Unterricht und die Förderung

    der überfachlichen Kompetenzen ist aber auch durch die Ergebnisse der Schülerbefragung (vgl.

    2.2.1 Schülerbefragung) bestätigt worden.

    Um die erkannten Mängel zu beseitigen, wurde und wird neben umfangreicher Teilnahme an ein-

    schlägigen Fortbildungen (Binnendifferenzierung, SOL) auch intensiv am schulinternen Curricu-

    lum gearbeitet, das die Verbindung der überfachlichen Kompetenzen mit den fachlichen zum

    Inhalt hat (siehe 4 Entwicklungsvorhaben, Evaluationsbericht 1. März 2009). In diesem Zusammen-

    hang ist auch das Entwicklungsvorhaben Verbesserung der Unterrichtsqualität in der einjährigen

    OBF/POF zu sehen.

    Die Beteiligung von Schülern, Ausbildern und Eltern ist durch die zustande gekommene Schüler-

    vertretung und die Schulkonferenz umfangreicher geworden.

    2.1.2 Kommentar Der Bericht zur Inspektion 2007 hat neben vielen positiven Aspekten auch, z.T. nachvollziehbare,

    Defizite aufgedeckt; das Kolleg