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Philosophisches Seminar Winter 2007/08 1 Philosophisches Seminar Fächerübergreifender Bachelor BA Philosophie Grundlagen der Theoretischen Philosophie Vorlesungen Einführung in die klassische Logik ELVE-33705, Vorlesung, SWS: 2 Mensching, Günther Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - A310 Kommentar Die Logik gilt seit Aristoteles als die Lehre von den Formen des Denkens. Dies sind die Regeln, die der Verstand bei jeder auf beliebige Gegenstände gerichteten Tätigkeit immer schon befolgen muß. Insofern enthält jeder triviale Denkakt die Logik, wenn auch zumeist unreflektiert. Deshalb hat Hegel gesagt, es bedürfe des Studiums der Logik so wenig, um das Denken zu lernen, wie man Physiologie betreiben müsse, um verdauen zu können. Aber jeder Wissenschaft, die ihre Aussagen beweist, liegt Logik sogar doppelt zugrunde: als System von Verfahrensregeln und als stillschweigende Voraussetzung, daß die Gegenstände von sich aus diesem Kanon entsprechen. Logik als Theorie reiner Formen wird selbst zur Wissenschaft, in der sich das Denken sich selbst reflexiv zum Gegenstand wird. In diesem Sinne einer Theorie der Logik wird die Vorlesung die Lehre von Begriff, Urteil und Schluß in der Form darstellen, die von Aristoteles bis ins 19. Jahrhundert die Tradition der Logik bildete. Hierbei wird zu untersuchen sein, wie sich die Logik als "intellektuelle Technologie" von ihrem philosophischen Ursprung entfernt hat und in welcher Weise die moderne symbolische Logik die klassische in ihrer Geltung voraussetzt. Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP Wandlungen der Metaphysik ELVE-33707, Vorlesung, SWS: 2 Nickl, Peter Fr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - F107 Kommentar Die Frage der Metaphysik lautet: was ist eigentlich wirklich? Dabei ist die Annahme leitend, die sinnlich erfahrbare Welt sei noch nicht die eigentliche Wirklichkeit. Für Platon gibt es dahinter die Welt der Ideen, für Aristoteles den unbewegten Beweger. Mit Kant dreht sich die Blickrichtung um: nicht die Frage "was ist?", sondern "was kann ich erkennen?" wird die entscheidende - das Fundament von allem wird nicht in oder hinter den Dingen, sondern in den Bedingungen von Erfahrung gesucht, also in der Subjektivität: Metaphysik wird Transzendentalphilosophie. Auch wenn die großen Systeme des Deutschen Idealismus keine Nachfolger finden, bleiben die metaphysischen Fragen (Schopenhauer spricht vom Menschen als dem "animal metaphysicum"). Metaphysikkritisch gibt sich die Sprachphilosophie des 20. Jahrhunderts - "was lässt sich sagen?" ist ihre Grundfrage, schließlich rückt Lévinas die Ethik an die Stelle der "Ersten Philosophie". Die Fragen der Metaphysik sind nicht immer die gleichen gewesen, aber sie haben einen gemeinsamen Grund: die Suche nach dem Unverfügbaren (während die Metaphysikkritik so etwas wie die Existenz des Unverfügbaren bestreitet). Die Vorlesung richtet sich besonders an die BA-Studierenden des Moduls "Grundlagen der Theoretischen Philosophie" sowie an alle Interessierten. Literatur: Artikel "Metaphysik, Metaphysikkritik" in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 5, Basel 1980, Sp. 1186-1294 Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

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Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 1

Philosophisches Seminar

Fächerübergreifender Bachelor BA Philosophie

Grundlagen der Theoretischen Philosophie

VorlesungenEinführung in die klassische LogikELVE-33705, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - A310Kommentar Die Logik gilt seit Aristoteles als die Lehre von den Formen des Denkens. Dies sind

die Regeln, die der Verstand bei jeder auf beliebige Gegenstände gerichteten Tätigkeitimmer schon befolgen muß. Insofern enthält jeder triviale Denkakt die Logik, wenn auchzumeist unreflektiert. Deshalb hat Hegel gesagt, es bedürfe des Studiums der Logik sowenig, um das Denken zu lernen, wie man Physiologie betreiben müsse, um verdauen zukönnen. Aber jeder Wissenschaft, die ihre Aussagen beweist, liegt Logik sogar doppeltzugrunde: als System von Verfahrensregeln und als stillschweigende Voraussetzung,daß die Gegenstände von sich aus diesem Kanon entsprechen. Logik als Theorie reinerFormen wird selbst zur Wissenschaft, in der sich das Denken sich selbst reflexiv zumGegenstand wird. In diesem Sinne einer Theorie der Logik wird die Vorlesung die Lehrevon Begriff, Urteil und Schluß in der Form darstellen, die von Aristoteles bis ins 19.Jahrhundert die Tradition der Logik bildete. Hierbei wird zu untersuchen sein, wie sichdie Logik als "intellektuelle Technologie" von ihrem philosophischen Ursprung entfernthat und in welcher Weise die moderne symbolische Logik die klassische in ihrer Geltungvoraussetzt.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP Wandlungen der MetaphysikELVE-33707, Vorlesung, SWS: 2Nickl, PeterFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - F107Kommentar Die Frage der Metaphysik lautet: was ist eigentlich wirklich? Dabei ist die Annahme

leitend, die sinnlich erfahrbare Welt sei noch nicht die eigentliche Wirklichkeit. FürPlaton gibt es dahinter die Welt der Ideen, für Aristoteles den unbewegten Beweger.Mit Kant dreht sich die Blickrichtung um: nicht die Frage "was ist?", sondern "waskann ich erkennen?" wird die entscheidende - das Fundament von allem wird nicht inoder hinter den Dingen, sondern in den Bedingungen von Erfahrung gesucht, also inder Subjektivität: Metaphysik wird Transzendentalphilosophie. Auch wenn die großenSysteme des Deutschen Idealismus keine Nachfolger finden, bleiben die metaphysischenFragen (Schopenhauer spricht vom Menschen als dem "animal metaphysicum").Metaphysikkritisch gibt sich die Sprachphilosophie des 20. Jahrhunderts - "was lässt sichsagen?" ist ihre Grundfrage, schließlich rückt Lévinas die Ethik an die Stelle der "ErstenPhilosophie". Die Fragen der Metaphysik sind nicht immer die gleichen gewesen, abersie haben einen gemeinsamen Grund: die Suche nach dem Unverfügbaren (währenddie Metaphysikkritik so etwas wie die Existenz des Unverfügbaren bestreitet). DieVorlesung richtet sich besonders an die BA-Studierenden des Moduls "Grundlagen derTheoretischen Philosophie" sowie an alle Interessierten. Literatur: Artikel "Metaphysik,Metaphysikkritik" in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 5, Basel 1980, Sp.1186-1294

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 2

Einführung in die theoretische Philosophie - SubstanzbegriffELVE-33816, Vorlesung, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - B302Kommentar Mit dieser Vorlesung wird der Versuch unternommen, anhand der Erläuterung des

Begriffs der Substanz eine Einführung in die Philosophie zu liefern. Historisch tauchtder Begriff das erste Mal bei Aristoteles auf. Allerdings ist die Konzeption der Substanz,i. S. des wahren / wirklichen Seins, bereits bei Aristoteles Antwort auf überkommeneAporien der Vorsokratiker bzw. der Ideenlehre platonischer Herkunft. Dass der Begriff derSubstanz dennoch nicht allein in der Antike seine Bedeutung hat, sondern durchaus ingegenwärtigen Diskussionen eine Rolle spielt, soll in der Vorlesung thematisiert werden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

SeminareDescartes: MeditationenELVE-33717, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Mit den "Meditationen" von R. Descartes ist einer der wichtigsten Grundlagentexte der

neuzeitlichen Philosophie in diesem Semester Gegenstand. Das Seminar richtet sichan Studienanfänger, die mittels genauer Lektüre sich einen Begriff von philosophischerReflexion erarbeiten wollen. Ohne dieses Moment des "Wollens" - "Ich will wissen", "ichwill zwischen Wahrem und Falschem unterscheiden" - ist ein Philosophiestudium nicht zuabsolvieren. Für "Konsumenten einer Dienstleistung" ist diese Veranstaltung ungeeignet!Lektüre: René Descartes, Meditationen über die Grundlagen der Philosophie mit densämtlichen Einwänden und Erwiderungen. Meditationes de prima philosophia, Erstmalsvollständig übersetzt und herausgegeben von Artur Buchenau 1915.PhB 27. Nachdruck1994. XVI, 493 Seiten.978-3-7873-0030-3. Kartoniert 24.80

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3+6, L2, TP, KT Wahrheit und Herrschaft: Eine Einführung in die Kritische TheorieELVE-33718, Seminar, SWS: 2Heit, HelmutDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Die Frage nach dem Verhältnis von Wahrheit, einer zentralen Kategorie der

Philosophie, und Herrschaft, um deren Formen und Begründungen es denGesellschaftswissenschaften zu tun ist, ist ein zentrales Thema der theoretischenArbeit von Horkheimer, Adorno, Fromm, Marcuse und anderer Vertreter einesArbeitszusammenhangs, der später unter dem Namen 'Kritische Theorie' bekanntgeworden ist. Im Zentrum des Interesses steht dabei nicht zuletzt ein traditionellesWissenschaftsverständnis, von dem Horkheimer ein kritisches abzugrenzen sucht, indemer Theorie als ein Moment gesellschaftlicher Praxis bestimmt. In diesem Zusammenhangstellen sich Fragen nach dem historisch veränderlichen Verhältnis von Wahrheit undHerrschaft: Sind die Formen der Erkenntnis und ihrer wissenschaftlichen Organisationselbst Produkt einer historischen Praxis? Welche Rolle spielen Wissenschaft undWissenschaftler für eine gesellschaftliche Emanzipationsbewegung? Gibt es einenZusammenhang zwischen Wahrheit und Herrschaftsfreiheit? Ist es wahr, dass eineherrschaftsfreie Gesellschaft sein soll? Diesen und ähnlichen Fragen möchten wir indiesem interdisziplinären Seminar aus philosophischer und sozialwissenschaftlicherPerspektive im Rahmen einer historisch verfahrenden Einführung in die Kritische Theorienachgehen. Literatur zur Vorbereitung: Türke, Christoph u. Gerhard Bolte: Einführung indie Kritische Theorie. Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 1994.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Siems Kodierung: M4+6, L3, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 3

Einführung in die Philosophie PlatonsELVE-33719, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar Den berühmtesten Teil seiner Philosophie, die Ideenlehre, hat Platon in der mittleren

Phase seiner schriftstellerischen Tätigkeit entfaltet. In diesem Seminar soll dieAusbildung dieses Lehrstücks anhand der Lektüre ausgewählter Passagen einigerDialoge Platons (Menon, Phaidon, Politeia, Symposion) entwickelt werden. Gleichzeitigist es Ziel dieses Seminars, elementare Kenntnisse der Philosophie der Antike zuvermitteln. Literatur: Jeder Teilnehmer sollte im Besitz einer Ausgabe der genanntenTexte sein. Welche Übertragung verwandt wird, ist gleichgültig. Zur Orientierung: ErnstHeitsch, Platon und die Anfänge seines dialektischen Philosophierens, Göttingen 2004.Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM Zur Einführung in die Philosophie des Mittelalters: Thomas von Aquin, Über die Prinzipien der Natur(De principiis naturae)ELVE-33720, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardFr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung sollen anhand eines verhältnismäßig kurzen

Textes des Thomas von Aquin elementare Kenntnisse der Philosophie des Mittelaltersvermittelt werden. Literatur: Thomas von Aquin, De principiis naturae - Die Prinzipiender Wirklichkeit, übersetzt v. R. Heinzmann, Stuttgart 1999. Ergänzend: Thomas vonAquin, Über Seiendes und Wesenheit. De ente et essentia, übersetzt v. H. Seidel,Hamburg 1988. Richard Heinzmann, Thomas von Aquin. Eine Einführung in sein Denken.Mit ausgewählten lateinisch-deutschen Texten, Stuttgart 1994. Richard Heinzmann,Philosophie des Mittelalters (Grundkurs Philosophie 7), Stuttgart/ Berlin/ Köln 21998.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM G. H. von Wright: Erklären und VerstehenELVE-33721, Seminar, SWS: 2Hoyningen-Huene, PaulMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Von Wrights Buch, das im Original 1971 auf Englisch erschien, hat bezüglich

verschiedener Themen neue Ideen in die Philosophie gebracht. Zunächst istfestzuhalten, dass von Wright (1916 - 2003) der analytischen Richtung der Philosophiezuzurechnen ist; er ist ein bedeutender Logiker. Auffallend ist nun, dass von Wright inseinem Buch Positionen entwickelt, die vor ihm typischerweise nicht von Analytikernvertreten wurden, insbesondere bezüglich des geisteswissenschaftlich so wichtigen"Verstehens". Im Kontrast zu der in der analytischen Philosophie vorherrschendenMeinung von der Einheit der Wissenschaften verteidigte von Wright nämlich diemethodische Eigenständigkeit der Geisteswissenschaften. In der Kausalitätstheorieweicht von Wright ebenfalls von der analytischen Hauptlinie ab, die Kausalitättypischerweise mit bestimmten Naturgesetzen verknüpfte. Er vertritt dagegen ein"interventionistisches" Konzept von Kausalität, das Kausalität als einen mit menschli-chenHandlungen verknüpften Begriff ansieht. Die Veranstaltung kann unter geeignetenBedingungen auch als Seminar angerechnet werden. Literatur: Wright, G.H. von (2000[1971]): Erklären und Verstehen. Berlin: Hain.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 4

A. Schopenhauer: Kleine SchriftenELVE-33722, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Philosophie A. Schopenhauers kreist um einen einzigen Zentralgedanken, die

Willensmetaphysik. Er vertritt diesen erstmals in seiner Dissertation (1813), später dannin den Schriften (1836) und (1839/40). Unsere Diskussion will die unveränderte AktualitätSchopenhauers für die gegenwärtige Diskussion herausarbeiten und schließt daher mitausgewählten Abschnitten aus dem zweiten Bande von (1819/1844). Referatvergabeab sofort. Literatur: Es können alle am Markt vorhandenen Ausgaben der im Text derAnkündigung genannten Schriften verwandt werden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+5+6, L3+4, TP, GP, KT Differenz von traditioneller und moderner LogikELVE-33723, Seminar, SWS: 2Knahl, AndreasMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2007 - 02.02.2008Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung soll über die Vermittlung von Kenntnissen der

formalen Logik hinaus die Genesis (Herkunft) der heutigen Logik in der Geschichteder Philosophie daraufhin betrachtet werden, ob auf die dort immer einbezogeneninhaltlichen Seiten zugunsten eines reinen Formalismus verzichtet werden kann oder- wenn teilweise ja - in welchen Bereichen. Der rein mathematische Teil der Logik wirdanhand von Aussagen- und Prädikatenlogik betrachtet. Die traditionelle Logik wirdanhand von Texten des Aristoteles eingeführt. Geplant ist, ihre Weiterentwicklungbis zur ausgefeilten Syllogistik des beginnenden Nominalismus (Ockham, Buridan)und der Neuzeit (Pascal, Kant, Hegel) zu betrachten, mit der sich - auch aufgrund derauftretenden Probleme - die Grundlage zur modernen Formalisierung herausbildet.Literatur: Willard v. O. Quine, Grundzüge der Logik Tuschik/Wolter, Mathematische Logik- kurzgefasst Aristoteles, Organon (Urteil, Schluß, Beweis) Aristoteles, Metaphysik, 4.Buch Pascal, oeEeuvres Complètes, oeEeuvres Mathématiques (Bibliothèque de laPléiade, oder in deutsch) Kant, Logik, Akademieausgabe IX

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+6, L1, TP, GP Introduction to Philosophy of ScienceELVE-33727, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar This class will be held in English, including all student presentations and written

assignments. This course is an introduction to philosophy of science. We will begin bydiscussing what philosophy of science is and what kinds of questions philosophers ofscience ask. The first question will be, "What is science, and is there a way to reliablydistinguish between science and other activities?" During the rest of the course, wewill discuss various topics in philosophy of science, each of which will help us gain anunderstanding of how science is done. We will look at what scientific theories are, howscientific experiments are designed and carried out, and how scientists interpret theirdata. More specifically, these topics will include some of the following: scientific reasoning(inductive versus deductive reasoning), scientific methodology (how the methods of ascientific discipline "fit" with that discipline's research questions), objectivity in science(can science be "value-free"?), and scientific change (doeEes science merely changeor is there such a thing as scientific progress, and if so, what is it?). If there is time, wewill also consider some issues in philosophy of biology/genetics, as well as ethical andsocial issues related to genetic research. Please register for this course by emailing me([email protected]). You are also welcome to email me with any questionsabout the course.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 5

Einführung in die Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften: Zwischen Aufklärungund Romantik - Wissenschaft im 18. JahrhundertELVE-33754, Seminar, SWS: 2Probst, SiegmundDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Die Epoche zwischen Voltaire und Hegel weist mannigfaltige Auseinandersetzungen der

Philosophie mit den immer stärker sich entfaltenden Disziplinen der Mathematik und derNaturwissenschaften aus. Zentrale Themen wie die Rezeption der Infinitesimalrechnungund der Newtonschen Naturphilosophie, die verstärkte Beschäftigung mit denGrundlagen der Geometrie, der Einfluss der neuen Naturerkenntnisse auf den Begriffdes Lebens u.a. mehr sollen anhand der Lektüre ausgewählter Texte diskutiert werden.Themen für Referate bzw. Hausarbeiten können ab sofort vergeben werden. EinführendeLiteratur: Mason, Stephen F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrerDenkweisen, Stuttgart, 1974 (Nachdrucke Diepholz 1991, 1997)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M6, L2, TP, GP Wissenschaft zwischen Entdeckung und Konstruktion - Klassische und aktuelle Texte zurWissenschaftstheorieELVE-33761, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit Grundproblemen der modernen

Wissenschaftstheorie befassen. Anhand von ausgewählten, klassischen Texten wollenwir miteinander die Entwicklung der Wissenschaftstheorie seit dem ausgehenden 18.Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert hinein verfolgen. Im letzten Drittel des Semesterswerden wir aktuelle Texte zu diesem Themenkreis miteinander lesen. Im Zentrum derBetrachtung wird die Frage stehen, wie man den wissenschaftlichen Erkenntnisprozesszu begreifen hat. Handelt es sich bei den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung um"Entdeckungen" oder um gedankliche Konstruktionen? In welchem Verhältnis stehendiese Erkenntnisse zur Wirklichkeit? Detaillierte Literaturangaben werden zu Beginn desSemesters ausgegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP, GP, KT Außereuropäische MathematikELVE-33764, Seminar, SWS: 2Breger, HerbertMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Jede der verschiedenen Hochkulturen hat zumindest Kalenderrechnungen und (soweit

die Ueberlieferungslage schlecht ist wie bei den Inkas und Mayas, fast sicher) auchMathematik entwickelt. in der Veranstaltung sollen die Mathematik der Babylonier,Ägypter, Chinesen, Inder, Inkas, Mayas und des islamischen Kulturkreises vorgestelltwerden. Die Erforschung der außereuropäischen Mathematik(en) befindet sich nochim Fluss; erst recht ist die Frage von möglichen Interdependenzen nur teilweise geklärtbzw. umstritten. Die europäische Mathematik ist mit Sicherheit von der indischen und derarabischen Mathematik beeinflusst worden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, VM, TP Aristoteles: Metaphysik Bücher VII-IXELVE-33767, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In diesem Seminar soll die Lektüre der Aristotelischen Metaphysik mit den Büchern

VIII-IX, in denen Aristoteles die Lehre von Form und Materie sowie Akt und Potenzentwickelt, fortgesetzt werden. Bei entsprechenden Kenntnissen ist es für dieTeilnahme nicht notwendig, die Lehrveranstaltung des letzten Semesters besuchtzu haben. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. DieSubstanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 6

B. Russell: Die Analyse des GeistesELVE-33776, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar 1921 und 1927 veröffentlichte B. Russel zwei thematisch zusammenhängende

Schriften unter den Titeln und , von denen zunächst die zuerst genannte einereingehenden Textlektüre unterzogen werden soll. Im Mittelpunkt steht nicht diespäter für die Entfaltung der Wissenschaftstheorie maßgebliche Frage nach derBegründbarkeit von Wissen, sondern die von Locke und dem englischen Empirismusererbte Konstitutionsproblematik, wie von der Privatwelt unserer Sinneseindrücke,Wahrnehmungen und Wissensansprüche ein Übergang in die Welt der öffentlichenGegenstände möglich sei. Im Gang der Erörterung sollen auch Affinitäten und Kontrastmit bzw. gegenüber Autoren wie W. James und A. N. Whitehead zur Sprache kommen.Die Lehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; Referatvergabeab sofort. Literatur: B. Russell: Die Analyse des Geistes, Hamburg 2005 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 527)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+3+6, L2, TP, VM, GP Spinoza: Schriften zur Ethik und ReligionsphilosophieELVE-33777, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen die grundlegenden Werke eines Denkers besprochen werden,

der zu den Gründungsfiguren des neuzeitlichen Denkens gehört, nämlich seineund sein . Die Lehrveranstaltung verfolgt das Ziel einer Aneignung elementarerDenkfiguren und bespricht in der ersten Hälfte die ethischen, in der zweiten Hälfte diereligionsphilosophischen Schriften jeweils nur in Textauszügen. Es soll zu Beginn eineallgemeine Einführung in die spinozistische Philosophie geboten werden, vorzugsweisein Verbindung mit einer Darstellung von "Leben und Werk" sowie einer Einordnungin den Entwicklungsgang der neuzeitlichen Philosophie. Der Stoff ist in Referaten zuerarbeiten, die nach Möglichkeit schon in den Semesterferien vorbereitet werden sollen.Literatur: Baruch de Spinoza: Die Ethik nach geometrischer Methode dargestellt, hg.von C. Gebhardt i. Vb. m. O. Baensch u. Artur Buchenau, Hamburg 1976 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 92) Baruch de Spinoza: Theologisch-politischer Traktat,hg. v. G. Gawlick, Hamburg 1976 (= Meiners Philosophische Bibliothek Bd. 93) AlsSekundärliteratur wird empfohlen: H. A. Wolfson: The Philosophy of Spinoza, 2 Bde.,Cambridge, Mass. 1954 sowie L. Strauss: Die Religionskritik Spinozas als Grundlageseiner Bibelwissenschaft. Untersuchungen zu Spinozas Theologisch-Politischem Traktat,Hildesheim/New York 1981

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+6, L2+4, TP, GP, KT Henri Bergson: "Materie und Gedächtnis"ELVE-33784, Seminar, SWS: 2Nickl, PeterDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Zeit, in der Henri Bergson (1859-1941) sein Buch "Materie und Gedächtnis"

veröffentlichte (1896), gleicht der unsrigen: die Hirnforschung versucht zu zeigen, dasses keinen Geist gibt, indem sie die Leistungen des Gedächtnisses auf bestimmte, indiversen Hirnregionen lokalisierte Funktionen reduziert. Bergson arbeitet sich in dieseBefunde ein und kann plausibel machen, dass sie eine umfassendere Deutung erfordern:ohne die Annahme von Geist lässt sich das Gedächtnis nicht wirklich verstehen.Ein Zeitgenosse (Gilson) schrieb dazu: "Der Positivismus war besiegt durch einennoch positiveren Geist als den seinen. Indem er sich in Sachen der Wissenschaft alsanspruchsvoller erwies als Kritizismus und Szientismus, hatte er [Bergson] im Kampfgegen sie einen triumphalen Durchbruch errungen. Man muss diese Jahre erlebt haben,um zu wissen, welche Befreiung die Lehre Bergsons war. [...] Zum erstenmal seitJahrhunderten wagte die Metaphysik eine entscheidende Schlacht und gewann sie."Textgrundlage: Henri Bergson, Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über dieBeziehung zwischen Körper und Geist, Hamburg (Meiner) 1991, 19,80 Euro

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2+4, GP, TP, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 7

Karl Jaspers: Von der WahrheitELVE-33786, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Karl Jaspers' zweites großes Werk "Von der Wahrheit", erstmals 1947 publiziert, gehört

nach gängiger Einteilung philosophischer Werke zwar zur Existenzphilosophie, läßtsich aber durchaus als eigenständiger Entwurf zu einer adäquaten Annäherung an denWahrheitsbegriff auffassen. Aus der reichhaltigen Schrift soll in einem Lektürekurs,zumeist Satz für Satz vorgehend, der erste Abschnitt des dritten Teils gelesen unddiskutiert werden. Die Seiten 453-601 dieses Werkes liegen zu Semesterbeginn alsKopiervorlage im Handapparat bereit.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+3+6, L2+4, GP, TP, KT, RK

Geschichte der Philosophie

VorlesungenRingvorlesung zur Einführung in die Geschichte der Philosophie (I). Von der Antike bis zurRenaissanceELVE-33706, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 18:00 - 20:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - F128Kommentar 15. 10. 2007: Zum Begriff der Philosophiegeschichte (Frank Kuhne) 22. 10. 2007:

Platon I: Die Frage der Gerechtigkeit (Thorsten Paprotny) 29. 10. 2007: Platon II: DasProblem der Erkenntnis (Thorsten Paprotny) 05. 11. 2007: Aristoteles I: Grundlagender Metaphysik (Hans-Georg Bensch) 12. 11. 2007: Aristoteles II: Ethik und Politik(Frank Kuhne) 19. 11. 2007: Stoa oder Vom glücklichen Leben (Thorsten Paprotny)26. 11. 2007: Neuplatonismus I: Plotin und die Begründung des Neuplatonismus(Eckhard Homann) 03. 12. 2007: Neuplatonismus II: Widersprüche der NeuplatonischenLehre (Eckhard Homann) 10. 12. 2007: Augustinus I (Eckhard Homann) 17. 12. 2007:Augustinus II (Eckhard Homann) 07. 01. 2008: Thomas von Aquin und die Ordnung derWelt (Peter Nickl) 14. 01. 2008: Thomas von Aquin II: Das Menschenbild der "SummaTheologiae" (Peter Nickl) 21. 01. 2008: Wilhelm von Ockham (Günther Mensching) 28.01. 2008: Philosophie der Renaissance (Annette Wittkau-Horgby)

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Ringvorlesung Kodierung: GP

SeminareWahrheit und Herrschaft: Eine Einführung in die Kritische TheorieELVE-33718, Seminar, SWS: 2Heit, HelmutDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Die Frage nach dem Verhältnis von Wahrheit, einer zentralen Kategorie der

Philosophie, und Herrschaft, um deren Formen und Begründungen es denGesellschaftswissenschaften zu tun ist, ist ein zentrales Thema der theoretischenArbeit von Horkheimer, Adorno, Fromm, Marcuse und anderer Vertreter einesArbeitszusammenhangs, der später unter dem Namen 'Kritische Theorie' bekanntgeworden ist. Im Zentrum des Interesses steht dabei nicht zuletzt ein traditionellesWissenschaftsverständnis, von dem Horkheimer ein kritisches abzugrenzen sucht, indemer Theorie als ein Moment gesellschaftlicher Praxis bestimmt. In diesem Zusammenhangstellen sich Fragen nach dem historisch veränderlichen Verhältnis von Wahrheit undHerrschaft: Sind die Formen der Erkenntnis und ihrer wissenschaftlichen Organisationselbst Produkt einer historischen Praxis? Welche Rolle spielen Wissenschaft undWissenschaftler für eine gesellschaftliche Emanzipationsbewegung? Gibt es einenZusammenhang zwischen Wahrheit und Herrschaftsfreiheit? Ist es wahr, dass eineherrschaftsfreie Gesellschaft sein soll? Diesen und ähnlichen Fragen möchten wir indiesem interdisziplinären Seminar aus philosophischer und sozialwissenschaftlicherPerspektive im Rahmen einer historisch verfahrenden Einführung in die Kritische Theorienachgehen. Literatur zur Vorbereitung: Türke, Christoph u. Gerhard Bolte: Einführung indie Kritische Theorie. Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 1994.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Siems Kodierung: M4+6, L3, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 8

Einführung in die Philosophie PlatonsELVE-33719, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar Den berühmtesten Teil seiner Philosophie, die Ideenlehre, hat Platon in der mittleren

Phase seiner schriftstellerischen Tätigkeit entfaltet. In diesem Seminar soll dieAusbildung dieses Lehrstücks anhand der Lektüre ausgewählter Passagen einigerDialoge Platons (Menon, Phaidon, Politeia, Symposion) entwickelt werden. Gleichzeitigist es Ziel dieses Seminars, elementare Kenntnisse der Philosophie der Antike zuvermitteln. Literatur: Jeder Teilnehmer sollte im Besitz einer Ausgabe der genanntenTexte sein. Welche Übertragung verwandt wird, ist gleichgültig. Zur Orientierung: ErnstHeitsch, Platon und die Anfänge seines dialektischen Philosophierens, Göttingen 2004.Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM Zur Einführung in die Philosophie des Mittelalters: Thomas von Aquin, Über die Prinzipien der Natur(De principiis naturae)ELVE-33720, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardFr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung sollen anhand eines verhältnismäßig kurzen

Textes des Thomas von Aquin elementare Kenntnisse der Philosophie des Mittelaltersvermittelt werden. Literatur: Thomas von Aquin, De principiis naturae - Die Prinzipiender Wirklichkeit, übersetzt v. R. Heinzmann, Stuttgart 1999. Ergänzend: Thomas vonAquin, Über Seiendes und Wesenheit. De ente et essentia, übersetzt v. H. Seidel,Hamburg 1988. Richard Heinzmann, Thomas von Aquin. Eine Einführung in sein Denken.Mit ausgewählten lateinisch-deutschen Texten, Stuttgart 1994. Richard Heinzmann,Philosophie des Mittelalters (Grundkurs Philosophie 7), Stuttgart/ Berlin/ Köln 21998.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM A. Schopenhauer: Kleine SchriftenELVE-33722, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Philosophie A. Schopenhauers kreist um einen einzigen Zentralgedanken, die

Willensmetaphysik. Er vertritt diesen erstmals in seiner Dissertation (1813), später dannin den Schriften (1836) und (1839/40). Unsere Diskussion will die unveränderte AktualitätSchopenhauers für die gegenwärtige Diskussion herausarbeiten und schließt daher mitausgewählten Abschnitten aus dem zweiten Bande von (1819/1844). Referatvergabeab sofort. Literatur: Es können alle am Markt vorhandenen Ausgaben der im Text derAnkündigung genannten Schriften verwandt werden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+5+6, L3+4, TP, GP, KT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 9

Differenz von traditioneller und moderner LogikELVE-33723, Seminar, SWS: 2Knahl, AndreasMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2007 - 02.02.2008Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung soll über die Vermittlung von Kenntnissen der

formalen Logik hinaus die Genesis (Herkunft) der heutigen Logik in der Geschichteder Philosophie daraufhin betrachtet werden, ob auf die dort immer einbezogeneninhaltlichen Seiten zugunsten eines reinen Formalismus verzichtet werden kann oder- wenn teilweise ja - in welchen Bereichen. Der rein mathematische Teil der Logik wirdanhand von Aussagen- und Prädikatenlogik betrachtet. Die traditionelle Logik wirdanhand von Texten des Aristoteles eingeführt. Geplant ist, ihre Weiterentwicklungbis zur ausgefeilten Syllogistik des beginnenden Nominalismus (Ockham, Buridan)und der Neuzeit (Pascal, Kant, Hegel) zu betrachten, mit der sich - auch aufgrund derauftretenden Probleme - die Grundlage zur modernen Formalisierung herausbildet.Literatur: Willard v. O. Quine, Grundzüge der Logik Tuschik/Wolter, Mathematische Logik- kurzgefasst Aristoteles, Organon (Urteil, Schluß, Beweis) Aristoteles, Metaphysik, 4.Buch Pascal, oeEeuvres Complètes, oeEeuvres Mathématiques (Bibliothèque de laPléiade, oder in deutsch) Kant, Logik, Akademieausgabe IX

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+6, L1, TP, GP Die ästhetische Philosophie der AufklärungELVE-33724, Seminar, SWS: 2Lindner, BenjaminDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In der Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts stehen sich zunächst zwei große

Strömungen gegenüber: der Empirismus und der Rationalismus. Dies gilt auch fürdie Ästhetik. Der Empirismus des Geschmacks ging von England aus und fandauch in Frankreich Anhänger. Der Rationalismus des Geschmacks blieb teilweise inFrankreich wirksam, entfaltete sich aber besonders in Deutschland. A.G. Baumgartenhat in der Tradition der so genannten Leibniz-Wolffischen Schule die Ästhetik alseine wissenschaftliche Disziplin, als "Lehre von der sinnlichen Erkenntnis" (scientiacognitionis sensitivae), begründet. David Hume und Edmund Burke orientieren sichbei ihren Untersuchungen zum Schönen der Kunst und der Natur eher an einerPsychologie des Gefühls. In Frankreich nimmt beispielsweise Denis Diderot dieGrundgedanken des Empirismus auf, bildet sie jedoch teilweise um, indem er dabeiden Gedanken der Zweckmäßigkeit berücksichtigt. Moses Mendelssohn ist hingegeneher dem Rationalismus zugetan. Friedrich Schiller hat ihn deswegen, wie auchBaumgarten, zur "Schar der Vollkommenheitsmänner" gezählt. Gegen Ende derAufklärung bringt Immanuel Kant die Grundgedanken des Empirismus und Rationalismuszur Synthese, indem er die Quellen und Prinzipien des Geschmacksurteil im Rahmenseiner kritischen Philosophie untersucht. In diesem Seminar sollen ausgewählte Texteder genannten Autoren auszugsweise referiert und diskutiert werden. Dabei geht eszugleich um den Versuch, die Grundzüge einer ästhetischen Philosophie der Aufklärungsystematisch zu erschließen. Literatur : (Bemerkung: Der nachstehende Text dient derVorbereitung auf das Seminar und wird demnächst als Kopiervorlage im Handapparatzur Verfügung stehen. Eine ausführliche Literatur- und Referatsliste folgt zu Beginndes Wintersemesters). Ernst Cassirer: "Die Philosophie der Aufklärung". In: Ders.:Gesammelte Werke. - Hamburger Ausgabe. Hrsg. von Birgit Recki. - Bd. XV. Text undAnmerkungen bearbeitet von Franz Rosenkranz. - Nach der 2., unveränd. Aufl. 1932. -Hamburg: Meiner, 2003. [Darin: Kap. 7: Die Grundprobleme der Ästhetik, S. 288-375].

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5+6, L4, PP, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 10

Arnold Gehlen: Schriften zur philosophischen AnthropologieELVE-33726, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Arnold Gehlen gehört zu den Hauptvertretern der philosophischen Anthropologie des

20. Jahrhunderts, bekannt vor allem für die von ihm entwickelte "Institutionenlehre".Der Mensch wird als "nicht festgestelltes Thier" (Nietzsche) verstanden, das, um indieser Welt überleben zu können, besondere kulturelle Entlastungsmechanismen,die dem brüchigen Dasein Stabilität verleihen, entwickelt. Gehlens Theorie soll indiesem Seminar anhand des Werkes "Urmensch und Spätkultur" sowie weiterer Textegemeinsam erschlossen und diskutiert werden. Diese Lehrveranstaltung ist auchgeeignet für Studierende, die einen qualifizierten Leistungsnachweis für Philosophieals "Wahlpflichtfach" in den Lehramtsstudiengängen erbringen müssen. Literatur:KlostermannSeminar, Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5, L3, GP, PP, VM, W. u. N. Einführung in die Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften: Zwischen Aufklärungund Romantik - Wissenschaft im 18. JahrhundertELVE-33754, Seminar, SWS: 2Probst, SiegmundDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Die Epoche zwischen Voltaire und Hegel weist mannigfaltige Auseinandersetzungen der

Philosophie mit den immer stärker sich entfaltenden Disziplinen der Mathematik und derNaturwissenschaften aus. Zentrale Themen wie die Rezeption der Infinitesimalrechnungund der Newtonschen Naturphilosophie, die verstärkte Beschäftigung mit denGrundlagen der Geometrie, der Einfluss der neuen Naturerkenntnisse auf den Begriffdes Lebens u.a. mehr sollen anhand der Lektüre ausgewählter Texte diskutiert werden.Themen für Referate bzw. Hausarbeiten können ab sofort vergeben werden. EinführendeLiteratur: Mason, Stephen F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrerDenkweisen, Stuttgart, 1974 (Nachdrucke Diepholz 1991, 1997)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M6, L2, TP, GP Wissenschaft zwischen Entdeckung und Konstruktion - Klassische und aktuelle Texte zurWissenschaftstheorieELVE-33761, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit Grundproblemen der modernen

Wissenschaftstheorie befassen. Anhand von ausgewählten, klassischen Texten wollenwir miteinander die Entwicklung der Wissenschaftstheorie seit dem ausgehenden 18.Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert hinein verfolgen. Im letzten Drittel des Semesterswerden wir aktuelle Texte zu diesem Themenkreis miteinander lesen. Im Zentrum derBetrachtung wird die Frage stehen, wie man den wissenschaftlichen Erkenntnisprozesszu begreifen hat. Handelt es sich bei den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung um"Entdeckungen" oder um gedankliche Konstruktionen? In welchem Verhältnis stehendiese Erkenntnisse zur Wirklichkeit? Detaillierte Literaturangaben werden zu Beginn desSemesters ausgegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP, GP, KT Aristoteles: Metaphysik Bücher VII-IXELVE-33767, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In diesem Seminar soll die Lektüre der Aristotelischen Metaphysik mit den Büchern

VIII-IX, in denen Aristoteles die Lehre von Form und Materie sowie Akt und Potenzentwickelt, fortgesetzt werden. Bei entsprechenden Kenntnissen ist es für dieTeilnahme nicht notwendig, die Lehrveranstaltung des letzten Semesters besuchtzu haben. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. DieSubstanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 11

B. Russell: Die Analyse des GeistesELVE-33776, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar 1921 und 1927 veröffentlichte B. Russel zwei thematisch zusammenhängende

Schriften unter den Titeln und , von denen zunächst die zuerst genannte einereingehenden Textlektüre unterzogen werden soll. Im Mittelpunkt steht nicht diespäter für die Entfaltung der Wissenschaftstheorie maßgebliche Frage nach derBegründbarkeit von Wissen, sondern die von Locke und dem englischen Empirismusererbte Konstitutionsproblematik, wie von der Privatwelt unserer Sinneseindrücke,Wahrnehmungen und Wissensansprüche ein Übergang in die Welt der öffentlichenGegenstände möglich sei. Im Gang der Erörterung sollen auch Affinitäten und Kontrastmit bzw. gegenüber Autoren wie W. James und A. N. Whitehead zur Sprache kommen.Die Lehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; Referatvergabeab sofort. Literatur: B. Russell: Die Analyse des Geistes, Hamburg 2005 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 527)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+3+6, L2, TP, VM, GP Spinoza: Schriften zur Ethik und ReligionsphilosophieELVE-33777, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen die grundlegenden Werke eines Denkers besprochen werden,

der zu den Gründungsfiguren des neuzeitlichen Denkens gehört, nämlich seineund sein . Die Lehrveranstaltung verfolgt das Ziel einer Aneignung elementarerDenkfiguren und bespricht in der ersten Hälfte die ethischen, in der zweiten Hälfte diereligionsphilosophischen Schriften jeweils nur in Textauszügen. Es soll zu Beginn eineallgemeine Einführung in die spinozistische Philosophie geboten werden, vorzugsweisein Verbindung mit einer Darstellung von "Leben und Werk" sowie einer Einordnungin den Entwicklungsgang der neuzeitlichen Philosophie. Der Stoff ist in Referaten zuerarbeiten, die nach Möglichkeit schon in den Semesterferien vorbereitet werden sollen.Literatur: Baruch de Spinoza: Die Ethik nach geometrischer Methode dargestellt, hg.von C. Gebhardt i. Vb. m. O. Baensch u. Artur Buchenau, Hamburg 1976 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 92) Baruch de Spinoza: Theologisch-politischer Traktat,hg. v. G. Gawlick, Hamburg 1976 (= Meiners Philosophische Bibliothek Bd. 93) AlsSekundärliteratur wird empfohlen: H. A. Wolfson: The Philosophy of Spinoza, 2 Bde.,Cambridge, Mass. 1954 sowie L. Strauss: Die Religionskritik Spinozas als Grundlageseiner Bibelwissenschaft. Untersuchungen zu Spinozas Theologisch-Politischem Traktat,Hildesheim/New York 1981

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+6, L2+4, TP, GP, KT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 12

G. W. F. Hegel: RechtsphilosophieELVE-33780, Seminar, SWS: 2Koslowski, StefanMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft

im Grundrisse beinhalten einen der ersten großen Entwürfe, den Strukturproblemen deraufkommenden Industriegesellschaft gerecht zu werden. Hierbei greift Hegel nicht nurauf die bereits bei Aristoteles anklingende Unterscheidung zwischen Gesellschaft undStaat zurück; sein Konzept der institutionentheoretischen Einhegung der politischenFreiheit entspricht zudem der idealistischen "Reformulierung" platonisch-neuplatonischerVorgaben. Daraus ergeben sich bestimmte Unzulänglichkeiten, die letztlich das Scheiternder "größten politischen Philosophie die die bürgerliche Gesellschaft als ihre Philosophiehervorgebracht hat" (Joachim Ritter) zur Folge haben: Weder die individuelle Freiheit,noch die Sachgesetze des Marktes oder die von politischen Verbänden entsprecheneiner - wie auch immer gearteten - "substantiellen Vernunft." An Anfang und Endevon Gesellschaft und Staat stehen im Gegensatz zum linearen Aufbau von Hegels"Rechtsphilosophie" nicht die Freiheit und das Wohl des Ganzen, sondern die derEinzelnen. Das Seminar wird anhand ausgewählter Passagen aus den Einleitungenzur Phänomenologie des Geistes, Wissenschaft der Logik, Vorlesungen über diePhilosophie der Geschichte sowie markanter §§ der Rechtsphilosophie die Ambivalenzdes Hegelschen Denkens zwischen dem holistischen Anspruch seines Systems undden mit der bürgerlichen Gesellschaft sich durchsetzenden Prinzipien der egalitärenErwerbsgesellschaft nachgehen. Literatur: Quelle: Hegel, G. W. F. : Grundlinien derPhilosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse, in:ders.: Werke in zwanzig Bänden, Bd. 7 (Suhrkamp). Sekundärliteratur: Avineri, S.:Hegels Theorie des modernen Staates, Frankfurt/M.1976; Bubner, R.: Polis und Staat.Grundlinien der politischen Philosophie, Frankfurt/M. 2002; Fine, R.: "Kant's theory ofcosmopolitism and Hegel's critique", in: Philosophy and Social Criticism, vol. 29 (2003),p. 611-632; Siep, L. (Hrsg.): G. W. F. Hegel: "Grundlinien der Philosophie des Rechts",Klassiker Auslegen, Hrsg.: Höffe, O., Bd. 9, 2. Aufl., Berlin 2005; Geiger, I.: "Hegel'sCritique of Kant's Practical Philosophy. Moral Motivation and the Founding of the ModernState", in: Internationales Jahrbuch des Deutschen Idea- lismus International Yearbookof German Idealism, vol 2, Der Begriff des Staates The Concept of the State, Berlin NewYork 2004, p. 121-149.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP Philosophie nach dem Ersten WeltkriegELVE-33783, Seminar, SWS: 2Möbuß, SusanneDo, wöchentl., 08:00 - 10:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Resignation und utopische Euphorie gleichermaßen kennzeichnen das philosophische

Denken der 20er und 30er Jahre in unvergleichlicher Weise. So stehen etwaRosenzweig, Benjamin und Bloch -unterschiedlichen Denktraditionen verpflichtet - füreine explizite Formulierung extrem zukunftsorientierter Theorie, und in HeideggersSchriften findet sich der unübersehbare Wunsch, aus einer Rückwendung des Denkenszur ursprünglichen Frage nach dem Sein eine Neubegründung der Metaphysik zugewinnen, wohingegen Husserl einen erkenntnistheoretischen Reduktionismus zuentwickeln versucht. In der politischen Philosophie wird der Anspruch erhoben, dasPhänomen der 'Gesellschaft' zu definieren, während in der Ästhetik Form und Ornamentzu Chiffren realitätszugewandten Selbstverständnisses des Menschen werden. ImSeminar wird ein kurzer Überblick über die Vielfalt philosophischer Ansätze dieser Zeiterfolgen, aus der dann einzelne Positionen exemplarisch diskutiert werden."

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 13

Henri Bergson: "Materie und Gedächtnis"ELVE-33784, Seminar, SWS: 2Nickl, PeterDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Zeit, in der Henri Bergson (1859-1941) sein Buch "Materie und Gedächtnis"

veröffentlichte (1896), gleicht der unsrigen: die Hirnforschung versucht zu zeigen, dasses keinen Geist gibt, indem sie die Leistungen des Gedächtnisses auf bestimmte, indiversen Hirnregionen lokalisierte Funktionen reduziert. Bergson arbeitet sich in dieseBefunde ein und kann plausibel machen, dass sie eine umfassendere Deutung erfordern:ohne die Annahme von Geist lässt sich das Gedächtnis nicht wirklich verstehen.Ein Zeitgenosse (Gilson) schrieb dazu: "Der Positivismus war besiegt durch einennoch positiveren Geist als den seinen. Indem er sich in Sachen der Wissenschaft alsanspruchsvoller erwies als Kritizismus und Szientismus, hatte er [Bergson] im Kampfgegen sie einen triumphalen Durchbruch errungen. Man muss diese Jahre erlebt haben,um zu wissen, welche Befreiung die Lehre Bergsons war. [...] Zum erstenmal seitJahrhunderten wagte die Metaphysik eine entscheidende Schlacht und gewann sie."Textgrundlage: Henri Bergson, Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über dieBeziehung zwischen Körper und Geist, Hamburg (Meiner) 1991, 19,80 Euro

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2+4, GP, TP, VM Religionsphilosophie des 19. Jahrhunderts: Friedrich SchleiermacherELVE-33785, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Friedrich Schleiermachers berühmt gewordene Reden "Über die Religion", adressiert "an

die Gebildeten unter ihren Verächtern", sollen in diesem Seminar besprochen werden;neben der Diskussion des Religionsverständnisses von Schleiermacher sind auchReferate und Arbeiten zu Predigten des Theologen und Philosophen möglich sowiezu seinen ethischen Schriften. Literatur: Friedrich Schleiermacher, Über die Religion(Ausgabe Meiner)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP, KT, VM, W. u. N. Karl Jaspers: Von der WahrheitELVE-33786, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Karl Jaspers' zweites großes Werk "Von der Wahrheit", erstmals 1947 publiziert, gehört

nach gängiger Einteilung philosophischer Werke zwar zur Existenzphilosophie, läßtsich aber durchaus als eigenständiger Entwurf zu einer adäquaten Annäherung an denWahrheitsbegriff auffassen. Aus der reichhaltigen Schrift soll in einem Lektürekurs,zumeist Satz für Satz vorgehend, der erste Abschnitt des dritten Teils gelesen unddiskutiert werden. Die Seiten 453-601 dieses Werkes liegen zu Semesterbeginn alsKopiervorlage im Handapparat bereit.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+3+6, L2+4, GP, TP, KT, RK

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 14

Texte zur Politischen Theorie des Mittelalters IELVE-33821, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, Block, 18:00 - 20:00, 20.11.2007 - 20.11.2007, 1146 - B310

Mo, Block, 11:00 - 17:00, 04.02.2008 - 04.02.2008, 1146 - B310

Di, Block, 11:00 - 17:00, 05.02.2008 - 05.02.2008, 1146 - B310

Mi, Block, 11:00 - 17:00, 06.02.2008 - 06.02.2008, 1146 - B310

Do, Block, 11:00 - 17:00, 07.02.2008 - 07.02.2008, 1146 - B310

Fr, Block, 11:00 - 17:00, 08.02.2008 - 08.02.2008, 1146 - B310Kommentar Eine politische Theorie im neuzeitlichen Sinne, d.h. eine um ihrer selbst willen betriebene

Reflexion auf die gesellschaftlichen Bedingungen der irdischen Existenz des Menschen,ist zu Beginn des 13. Jahrhunderts nur rudimentär vorhanden. Erst im Zuge derRezeption der Aristotelischen Schriften zur Praktischen Philosophie bildete sich einBewusstsein um die Bedeutung der profanen Bedingungen des Lebens heraus, dassich in einem eigenständigen Schrifttum zu artikulieren begann. In diesem Seminarsollen Texte zweier Autoren des 13. Jahrhunderts, Thomas von Aquin und AegidiusRomanus, zur Politischen Theorie durch gemeinsame Lektüre erschlossen werden. Esist geplant, die Lehrveranstaltung im Sommersemester mit der Lektüre zweier Textedes 14. Jahrhunderts fortzusetzen. Literatur: Thomas von Aquin, De regno ad regemCypri, ed. H. F. Dondaine, in: Sancti Thomae Opera omnia (Editio Vaticana), Bd. 42,Rom 1979, 449-471 (dt. Übers. durch F. Schreyvogel: Thomas von Aquin, Über dieHerrschaft des Fürsten, Stuttgart 1990). Aegidius Romanus, De ecclesiastica potestate,ed. R. Scholz, Leipzig 1929 ND Aalen 1961 (Dt. Übers. in Auszügen in: J. Miethke/ A.Bühler, Kaiser und Papst im Konflikt. Zum Verhältnis von Staat und Kirche im spätenMittelalter, Düsseldorf 1988. Weitere übersetzte Passagen können den Teilnehmern beider Vorbesprechung zu Verfügung gestellt werden.) J. Miethke, Politische Theorie imMittelalter, in: Politische Theorie von der Antike bis zur Gegenwart, ed. H.-J. Lieber, Bonn1991, 47-156. Eine Teilnahme an der Vorbesprechung ist obligatorisch. Interessenten,die verhindert sein sollten, können sich per Email anmelden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, GP, KT, VM

Praktische Philosophie

VorlesungenRechts- und StaatsphilosophieELVE-33708, Vorlesung, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - A310Kommentar In dieser Vorlesung wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und

Staatsphilosophie von den Anfängen bis in die Gegenwart gegeben. Im Wintersemesterbehandeln wir die Epochen von der Renaissance bis in die Gegenwart. Inhaltlichwird dabei die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in dieweltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenenbedeutenden Philosophen dieser Zeit eingliedert. Anhand ausgewählter Texte wirddas Verhältnis zwischen Weltbild, Erkenntnistheorie und Staatsphilosophie untersuchtwerden. Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständniszentral relevanten Frage, nämlich der Frage, welchen Kriterien Recht genügen muß, umgerecht zu sein beziehungsweise als gerecht erfahren zu werden, einen histori-schenÜberblick über die abendländische Staatsphilosophie zu geben. Sie richtet sichgrundsätzlich an interessierte Studierende aller Fächer, insbesondere aber an die derPhilosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Literatur: Zum historischen Überblick:Hans-Joachim Störig, Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Frankfurt a. M. 2004.Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Epochenabschnitten gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: PP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 15

Kant über das Verhältnis von Moral und ReligionELVE-33811, Vorlesung, SWS: 2Kuhne, FrankFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar In seiner Schrift "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" charakterisiert

Kant das Verhältnis von Moral und Religion. Die Moral bedürfe "zum Behuf ihrer selbst[...] keinesweges der Religion [...]", führe aber "unumgänglich zur Religion, wodurch siesich zur Idee eines machthabenden moralischen Gesetzgebers außer dem Menschenerweitert, in dessen Willen dasjenige Endzweck (der Weltschöpfung) ist, was zugleichder Endzweck des Menschen sein kann und soll". Kant rekapituliert damit zu Beginn derReligionsschrift ein Resultat der Dialektik der "Kritik der praktischen Vernunft". Danachführt "das moralische Gesetz durch den Begriff des höchsten Guts, als das Objekt undden Endzweck der reinen praktischen Vernunft, zur Religion, d. i. zur Erkenntnis allerPflichten als göttlicher Gebote [...]". Führt das moralische Gesetz durch den Begriff deshöchsten Guts zur Religion, dann ist zum Verständnis des Verhältnisses von Moral undReligion das des Zusammenhangs von moralischem Gesetz und höchstem Gut zentral.Die Vorlesung will diesen Zusammenhang aufklären, indem sie Kants Argumentationim zweiten Teil der "Kritik der praktischen Vernunft" darstellt. Die Vorlesung setzt dieVeranstaltung des Sommersemesters fort, in der es um den ersten Teil (Analytik) der"Kritik der praktischen Vernunft" ging. Sie ist aber auch für Neueinsteiger geeignet, dazu Beginn die Ergebnisse des Sommers rekapituliert werden. Literatur: I. Kant, Kritik derpraktischen Vernunft I. Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: PP

SeminareDie ästhetische Philosophie der AufklärungELVE-33724, Seminar, SWS: 2Lindner, BenjaminDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In der Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts stehen sich zunächst zwei große

Strömungen gegenüber: der Empirismus und der Rationalismus. Dies gilt auch fürdie Ästhetik. Der Empirismus des Geschmacks ging von England aus und fandauch in Frankreich Anhänger. Der Rationalismus des Geschmacks blieb teilweise inFrankreich wirksam, entfaltete sich aber besonders in Deutschland. A.G. Baumgartenhat in der Tradition der so genannten Leibniz-Wolffischen Schule die Ästhetik alseine wissenschaftliche Disziplin, als "Lehre von der sinnlichen Erkenntnis" (scientiacognitionis sensitivae), begründet. David Hume und Edmund Burke orientieren sichbei ihren Untersuchungen zum Schönen der Kunst und der Natur eher an einerPsychologie des Gefühls. In Frankreich nimmt beispielsweise Denis Diderot dieGrundgedanken des Empirismus auf, bildet sie jedoch teilweise um, indem er dabeiden Gedanken der Zweckmäßigkeit berücksichtigt. Moses Mendelssohn ist hingegeneher dem Rationalismus zugetan. Friedrich Schiller hat ihn deswegen, wie auchBaumgarten, zur "Schar der Vollkommenheitsmänner" gezählt. Gegen Ende derAufklärung bringt Immanuel Kant die Grundgedanken des Empirismus und Rationalismuszur Synthese, indem er die Quellen und Prinzipien des Geschmacksurteil im Rahmenseiner kritischen Philosophie untersucht. In diesem Seminar sollen ausgewählte Texteder genannten Autoren auszugsweise referiert und diskutiert werden. Dabei geht eszugleich um den Versuch, die Grundzüge einer ästhetischen Philosophie der Aufklärungsystematisch zu erschließen. Literatur : (Bemerkung: Der nachstehende Text dient derVorbereitung auf das Seminar und wird demnächst als Kopiervorlage im Handapparatzur Verfügung stehen. Eine ausführliche Literatur- und Referatsliste folgt zu Beginndes Wintersemesters). Ernst Cassirer: "Die Philosophie der Aufklärung". In: Ders.:Gesammelte Werke. - Hamburger Ausgabe. Hrsg. von Birgit Recki. - Bd. XV. Text undAnmerkungen bearbeitet von Franz Rosenkranz. - Nach der 2., unveränd. Aufl. 1932. -Hamburg: Meiner, 2003. [Darin: Kap. 7: Die Grundprobleme der Ästhetik, S. 288-375].

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5+6, L4, PP, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 16

Modelle der EthikELVE-33725, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Wenn die Ethik die philosophische Lehre vom richtigen Handeln ist, dann stellt

sich sogleich die Frage, welche Bestimmungsgründe hierfür maßgeblich sind. DerEthik-boom der vergangenen Jahre hat vor Augen geführt, daß das Bedürfnis nachOrientierung in den verschiedensten Bereichen der Praxis allgemein ist. Die Konflikteärztlichen Handelns in bestimmten Situationen und die Frage nach der Legitimitätgenetischer Manipulationen am Menschen zeigen dies ebenso wie die Diskussion um dieRechtfertigung von militärischen Eingriffen. In der Gegenwart wie in der philosophischenTradition lassen sich drei immer wiederkehrende Grundmodelle unterscheiden: dieTugend- und Güterethik, wie sie von Aristoteles begründet wurde, die auf der innerenSelbstbestimmung der Vernunft beruhende Morallehre Kants und die utilitaristische Ethik,die ihren Maßstab aus den Folgen des Handelns für das Glück der größten Zahl derMenschen bezieht. Das Seminar wird die Argumente untersuchen, die für diese dreiModelle vorgebracht worden sind und wird ihre Bedeutung für die Gegenwart diskutieren.Literatur: Aristoteles, Nikomachische Ethik, übers. v. F. Dirlmeier, Stuttgart (ReclamsUniversalbibl. 8586 [5]). Kant, I., Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Stuttgart(Reclams Universalbibl. 4507) Bentham, J., An Introduction to the Principles of Moralsand Legislation, Cambridge (University Press) 1983.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, W.u.N. Arnold Gehlen: Schriften zur philosophischen AnthropologieELVE-33726, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Arnold Gehlen gehört zu den Hauptvertretern der philosophischen Anthropologie des

20. Jahrhunderts, bekannt vor allem für die von ihm entwickelte "Institutionenlehre".Der Mensch wird als "nicht festgestelltes Thier" (Nietzsche) verstanden, das, um indieser Welt überleben zu können, besondere kulturelle Entlastungsmechanismen,die dem brüchigen Dasein Stabilität verleihen, entwickelt. Gehlens Theorie soll indiesem Seminar anhand des Werkes "Urmensch und Spätkultur" sowie weiterer Textegemeinsam erschlossen und diskutiert werden. Diese Lehrveranstaltung ist auchgeeignet für Studierende, die einen qualifizierten Leistungsnachweis für Philosophieals "Wahlpflichtfach" in den Lehramtsstudiengängen erbringen müssen. Literatur:KlostermannSeminar, Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5, L3, GP, PP, VM, W. u. N. Einführung in die Wissenschaftsethik und angewandte Ethik für Studierende derLebenswissenschaftenELVE-33757, Seminar, SWS: 2Tarkian, TatjanaMi, wöchentl., 08:00 - 10:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Dieses Seminar bietet eine Einführung in die Wissenschaftsethik und angewandte

Ethik. Ziel ist die Reflexion über moralische Aspekte der wissenschaftlichenForschung (Stichworte: Verantwortung, wissenschaftlicher Ethos, Fehlverhalten vonWissenschaftlern) sowie über speziellere Fragen der angewandten Ethik (Stichworte:moralisch verantwortbarer Umgang mit Tieren und Umwelt, moralischer Status vonmenschlichen Embryonen und Stammzellen, Genforschung). Ein Nebenziel ist es, sichim Halten von Referaten mit Unterstützung von PowerPoint und Schreiben eines kurzenEssays für ein interdisziplinär zusammengesetztes Publikum zu üben. Textgrundlage wirdeine Textsammlung sein, die zu Semesterbeginn bereit gestellt wird. Die Veranstaltungrichtet sich vorrangig an Studierende der folgenden Studiengänge: B.Sc. Biologie,fächerübergreifender B.Sc. Biologie, B.Sc. Life Science und B.Sc. Biochemie. Bei derTeilnahme finden diese Studierenden bevorzugte Berücksichtigung. Teilnahmebedingungist die Anmeldung per e-mail ([email protected]).

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 17

Natur und MoralELVE-33759, Seminar, SWS: 2Tarkian, TatjanaDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar In den letzten Jahren haben viele argumentiert, dass es plausible evolutionäre

Erklärungen für eine Reihe von psychologischen Phänomenen gibt, die in moralischerHinsicht relevant sind. Dazu gehören bestimmte Verhaltensdispositionen, Emotionen,aber auch die Fähigkeit, soziale Normen zu verstehen und die Fähigkeit zu komplexerpraktischer Überlegung. Einige Philosophen meinen, dass evolutionäre Kräfteeine so erhebliche Rolle bei der Gestaltung der moralischen Psychologie spielen,dass der Gehalt moralischer Überzeugungen evolutionär erklärt werden kann. Wirwerden uns mit solchen naturalistischen Argumentationen vertraut machen undihre Rolle mit Blick auf die Moralbegründung erwägen. Voraussichtlich wird dieVeranstaltung im Sommersemester 2008 zu einem nah verwandten Thema fortgeführt.Eine Textsammlung in englischer Sprache wird zu Semesterbeginn vorgelegt.Anmeldungen, Nachfragen zum Seminarinhalt und Referatswünsche sind willkommen([email protected]). Literatur zur Vorbereitung: Primates and Philosophers:How Morality Evolved. Hg. Stephen Macedo, Josiah Ober. Cambridge University Press,2006. Kitcher, Philip. "Biologie and Ethics". In: The Oxford Handbook of Ethical Theory.Hg. David Copp. Oxford: Oxford University Press, 2006. Joyce, Richard. The Evolution ofMorality. Cambridge, Mass.: MIT Press, 2006. Hauser, Marc D. Moral Minds: How NatureDesigned Our Universal Sense of Right and Wrong. New York: HarperCollins, 2006.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP G. W. F. Hegel: RechtsphilosophieELVE-33780, Seminar, SWS: 2Koslowski, StefanMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft

im Grundrisse beinhalten einen der ersten großen Entwürfe, den Strukturproblemen deraufkommenden Industriegesellschaft gerecht zu werden. Hierbei greift Hegel nicht nurauf die bereits bei Aristoteles anklingende Unterscheidung zwischen Gesellschaft undStaat zurück; sein Konzept der institutionentheoretischen Einhegung der politischenFreiheit entspricht zudem der idealistischen "Reformulierung" platonisch-neuplatonischerVorgaben. Daraus ergeben sich bestimmte Unzulänglichkeiten, die letztlich das Scheiternder "größten politischen Philosophie die die bürgerliche Gesellschaft als ihre Philosophiehervorgebracht hat" (Joachim Ritter) zur Folge haben: Weder die individuelle Freiheit,noch die Sachgesetze des Marktes oder die von politischen Verbänden entsprecheneiner - wie auch immer gearteten - "substantiellen Vernunft." An Anfang und Endevon Gesellschaft und Staat stehen im Gegensatz zum linearen Aufbau von Hegels"Rechtsphilosophie" nicht die Freiheit und das Wohl des Ganzen, sondern die derEinzelnen. Das Seminar wird anhand ausgewählter Passagen aus den Einleitungenzur Phänomenologie des Geistes, Wissenschaft der Logik, Vorlesungen über diePhilosophie der Geschichte sowie markanter §§ der Rechtsphilosophie die Ambivalenzdes Hegelschen Denkens zwischen dem holistischen Anspruch seines Systems undden mit der bürgerlichen Gesellschaft sich durchsetzenden Prinzipien der egalitärenErwerbsgesellschaft nachgehen. Literatur: Quelle: Hegel, G. W. F. : Grundlinien derPhilosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse, in:ders.: Werke in zwanzig Bänden, Bd. 7 (Suhrkamp). Sekundärliteratur: Avineri, S.:Hegels Theorie des modernen Staates, Frankfurt/M.1976; Bubner, R.: Polis und Staat.Grundlinien der politischen Philosophie, Frankfurt/M. 2002; Fine, R.: "Kant's theory ofcosmopolitism and Hegel's critique", in: Philosophy and Social Criticism, vol. 29 (2003),p. 611-632; Siep, L. (Hrsg.): G. W. F. Hegel: "Grundlinien der Philosophie des Rechts",Klassiker Auslegen, Hrsg.: Höffe, O., Bd. 9, 2. Aufl., Berlin 2005; Geiger, I.: "Hegel'sCritique of Kant's Practical Philosophy. Moral Motivation and the Founding of the ModernState", in: Internationales Jahrbuch des Deutschen Idea- lismus International Yearbookof German Idealism, vol 2, Der Begriff des Staates The Concept of the State, Berlin NewYork 2004, p. 121-149.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 18

Was ist angewandte Ethik?ELVE-33781, Seminar, SWS: 2Kuhne, FrankMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Angewandte Ethik ist der allgemeine Titel, unter dem die sogenannten Spezial-

oder Bereichsethiken firmieren. Deren Spektrum reicht von der BioeEethik bis zurTechnikethik, von der Medizinethik bis zur Wirtschaftsethik, von der Rechtsethik biszur Genethik Der Ausdruck "angewandte Ethik" muß zunächst irritieren, denn Ethikist die Theorie vom richtigen Handeln und insofern schon immer auf Anwendungbezogen. So gesehen erscheint der Ausdruck als ein Pleonasmus. Begründet wird dieNotwendigkeit von Spezialethiken unter Hinweis auf die zunehmende Ausdifferenzierungund Komplexität der gesellschaftlichen Praxis. Demnach stellen sich in der durchWissenschaft und Technik geprägten Gesellschaft altbekannte moralische Fragen imRahmen völlig veränderter Handlungsbedingungen, und neue, bislang unbekannteFragen werden aufgeworfen. Von der "allgemeinen Ethik" seien hier keine befriedigendenAntworten zu erhalten. Im Seminar soll am Beispiel der Medizinethik und derWirtschaftsethik, und hier wieder exemplarisch an einigen Texten aus beiden Bereichen,untersucht werden, was es mit der angewandten Ethik auf sich hat: Was will, waskann sie leisten? Wie wird sie gerechtfertigt? Wie ist ihr Verhältnis zur sogenanntenallgemeinen Ethik? Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. EinHandapparat mit den im Seminar zu studierenden Texten wird erstellt.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP Religionsphilosophie des 19. Jahrhunderts: Friedrich SchleiermacherELVE-33785, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Friedrich Schleiermachers berühmt gewordene Reden "Über die Religion", adressiert "an

die Gebildeten unter ihren Verächtern", sollen in diesem Seminar besprochen werden;neben der Diskussion des Religionsverständnisses von Schleiermacher sind auchReferate und Arbeiten zu Predigten des Theologen und Philosophen möglich sowiezu seinen ethischen Schriften. Literatur: Friedrich Schleiermacher, Über die Religion(Ausgabe Meiner)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP, KT, VM, W. u. N.

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 19

Texte zur Politischen Theorie des Mittelalters IELVE-33821, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, Block, 18:00 - 20:00, 20.11.2007 - 20.11.2007, 1146 - B310

Mo, Block, 11:00 - 17:00, 04.02.2008 - 04.02.2008, 1146 - B310

Di, Block, 11:00 - 17:00, 05.02.2008 - 05.02.2008, 1146 - B310

Mi, Block, 11:00 - 17:00, 06.02.2008 - 06.02.2008, 1146 - B310

Do, Block, 11:00 - 17:00, 07.02.2008 - 07.02.2008, 1146 - B310

Fr, Block, 11:00 - 17:00, 08.02.2008 - 08.02.2008, 1146 - B310Kommentar Eine politische Theorie im neuzeitlichen Sinne, d.h. eine um ihrer selbst willen betriebene

Reflexion auf die gesellschaftlichen Bedingungen der irdischen Existenz des Menschen,ist zu Beginn des 13. Jahrhunderts nur rudimentär vorhanden. Erst im Zuge derRezeption der Aristotelischen Schriften zur Praktischen Philosophie bildete sich einBewusstsein um die Bedeutung der profanen Bedingungen des Lebens heraus, dassich in einem eigenständigen Schrifttum zu artikulieren begann. In diesem Seminarsollen Texte zweier Autoren des 13. Jahrhunderts, Thomas von Aquin und AegidiusRomanus, zur Politischen Theorie durch gemeinsame Lektüre erschlossen werden. Esist geplant, die Lehrveranstaltung im Sommersemester mit der Lektüre zweier Textedes 14. Jahrhunderts fortzusetzen. Literatur: Thomas von Aquin, De regno ad regemCypri, ed. H. F. Dondaine, in: Sancti Thomae Opera omnia (Editio Vaticana), Bd. 42,Rom 1979, 449-471 (dt. Übers. durch F. Schreyvogel: Thomas von Aquin, Über dieHerrschaft des Fürsten, Stuttgart 1990). Aegidius Romanus, De ecclesiastica potestate,ed. R. Scholz, Leipzig 1929 ND Aalen 1961 (Dt. Übers. in Auszügen in: J. Miethke/ A.Bühler, Kaiser und Papst im Konflikt. Zum Verhältnis von Staat und Kirche im spätenMittelalter, Düsseldorf 1988. Weitere übersetzte Passagen können den Teilnehmern beider Vorbesprechung zu Verfügung gestellt werden.) J. Miethke, Politische Theorie imMittelalter, in: Politische Theorie von der Antike bis zur Gegenwart, ed. H.-J. Lieber, Bonn1991, 47-156. Eine Teilnahme an der Vorbesprechung ist obligatorisch. Interessenten,die verhindert sein sollten, können sich per Email anmelden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, GP, KT, VM

BA Werte und Normen

SeminareModelle der EthikELVE-33725, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Wenn die Ethik die philosophische Lehre vom richtigen Handeln ist, dann stellt

sich sogleich die Frage, welche Bestimmungsgründe hierfür maßgeblich sind. DerEthik-boom der vergangenen Jahre hat vor Augen geführt, daß das Bedürfnis nachOrientierung in den verschiedensten Bereichen der Praxis allgemein ist. Die Konflikteärztlichen Handelns in bestimmten Situationen und die Frage nach der Legitimitätgenetischer Manipulationen am Menschen zeigen dies ebenso wie die Diskussion um dieRechtfertigung von militärischen Eingriffen. In der Gegenwart wie in der philosophischenTradition lassen sich drei immer wiederkehrende Grundmodelle unterscheiden: dieTugend- und Güterethik, wie sie von Aristoteles begründet wurde, die auf der innerenSelbstbestimmung der Vernunft beruhende Morallehre Kants und die utilitaristische Ethik,die ihren Maßstab aus den Folgen des Handelns für das Glück der größten Zahl derMenschen bezieht. Das Seminar wird die Argumente untersuchen, die für diese dreiModelle vorgebracht worden sind und wird ihre Bedeutung für die Gegenwart diskutieren.Literatur: Aristoteles, Nikomachische Ethik, übers. v. F. Dirlmeier, Stuttgart (ReclamsUniversalbibl. 8586 [5]). Kant, I., Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Stuttgart(Reclams Universalbibl. 4507) Bentham, J., An Introduction to the Principles of Moralsand Legislation, Cambridge (University Press) 1983.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, W.u.N.

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 20

Arnold Gehlen: Schriften zur philosophischen AnthropologieELVE-33726, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Arnold Gehlen gehört zu den Hauptvertretern der philosophischen Anthropologie des

20. Jahrhunderts, bekannt vor allem für die von ihm entwickelte "Institutionenlehre".Der Mensch wird als "nicht festgestelltes Thier" (Nietzsche) verstanden, das, um indieser Welt überleben zu können, besondere kulturelle Entlastungsmechanismen,die dem brüchigen Dasein Stabilität verleihen, entwickelt. Gehlens Theorie soll indiesem Seminar anhand des Werkes "Urmensch und Spätkultur" sowie weiterer Textegemeinsam erschlossen und diskutiert werden. Diese Lehrveranstaltung ist auchgeeignet für Studierende, die einen qualifizierten Leistungsnachweis für Philosophieals "Wahlpflichtfach" in den Lehramtsstudiengängen erbringen müssen. Literatur:KlostermannSeminar, Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5, L3, GP, PP, VM, W. u. N. Religionsphilosophie des 19. Jahrhunderts: Friedrich SchleiermacherELVE-33785, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Friedrich Schleiermachers berühmt gewordene Reden "Über die Religion", adressiert "an

die Gebildeten unter ihren Verächtern", sollen in diesem Seminar besprochen werden;neben der Diskussion des Religionsverständnisses von Schleiermacher sind auchReferate und Arbeiten zu Predigten des Theologen und Philosophen möglich sowiezu seinen ethischen Schriften. Literatur: Friedrich Schleiermacher, Über die Religion(Ausgabe Meiner)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP, KT, VM, W. u. N.

Klassische Texte PhilosophieDescartes: MeditationenELVE-33717, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Mit den "Meditationen" von R. Descartes ist einer der wichtigsten Grundlagentexte der

neuzeitlichen Philosophie in diesem Semester Gegenstand. Das Seminar richtet sichan Studienanfänger, die mittels genauer Lektüre sich einen Begriff von philosophischerReflexion erarbeiten wollen. Ohne dieses Moment des "Wollens" - "Ich will wissen", "ichwill zwischen Wahrem und Falschem unterscheiden" - ist ein Philosophiestudium nicht zuabsolvieren. Für "Konsumenten einer Dienstleistung" ist diese Veranstaltung ungeeignet!Lektüre: René Descartes, Meditationen über die Grundlagen der Philosophie mit densämtlichen Einwänden und Erwiderungen. Meditationes de prima philosophia, Erstmalsvollständig übersetzt und herausgegeben von Artur Buchenau 1915.PhB 27. Nachdruck1994. XVI, 493 Seiten.978-3-7873-0030-3. Kartoniert 24.80

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3+6, L2, TP, KT Einführung in die Philosophie PlatonsELVE-33719, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar Den berühmtesten Teil seiner Philosophie, die Ideenlehre, hat Platon in der mittleren

Phase seiner schriftstellerischen Tätigkeit entfaltet. In diesem Seminar soll dieAusbildung dieses Lehrstücks anhand der Lektüre ausgewählter Passagen einigerDialoge Platons (Menon, Phaidon, Politeia, Symposion) entwickelt werden. Gleichzeitigist es Ziel dieses Seminars, elementare Kenntnisse der Philosophie der Antike zuvermitteln. Literatur: Jeder Teilnehmer sollte im Besitz einer Ausgabe der genanntenTexte sein. Welche Übertragung verwandt wird, ist gleichgültig. Zur Orientierung: ErnstHeitsch, Platon und die Anfänge seines dialektischen Philosophierens, Göttingen 2004.Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 21

Zur Einführung in die Philosophie des Mittelalters: Thomas von Aquin, Über die Prinzipien der Natur(De principiis naturae)ELVE-33720, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardFr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung sollen anhand eines verhältnismäßig kurzen

Textes des Thomas von Aquin elementare Kenntnisse der Philosophie des Mittelaltersvermittelt werden. Literatur: Thomas von Aquin, De principiis naturae - Die Prinzipiender Wirklichkeit, übersetzt v. R. Heinzmann, Stuttgart 1999. Ergänzend: Thomas vonAquin, Über Seiendes und Wesenheit. De ente et essentia, übersetzt v. H. Seidel,Hamburg 1988. Richard Heinzmann, Thomas von Aquin. Eine Einführung in sein Denken.Mit ausgewählten lateinisch-deutschen Texten, Stuttgart 1994. Richard Heinzmann,Philosophie des Mittelalters (Grundkurs Philosophie 7), Stuttgart/ Berlin/ Köln 21998.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM A. Schopenhauer: Kleine SchriftenELVE-33722, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Philosophie A. Schopenhauers kreist um einen einzigen Zentralgedanken, die

Willensmetaphysik. Er vertritt diesen erstmals in seiner Dissertation (1813), später dannin den Schriften (1836) und (1839/40). Unsere Diskussion will die unveränderte AktualitätSchopenhauers für die gegenwärtige Diskussion herausarbeiten und schließt daher mitausgewählten Abschnitten aus dem zweiten Bande von (1819/1844). Referatvergabeab sofort. Literatur: Es können alle am Markt vorhandenen Ausgaben der im Text derAnkündigung genannten Schriften verwandt werden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+5+6, L3+4, TP, GP, KT Wissenschaft zwischen Entdeckung und Konstruktion - Klassische und aktuelle Texte zurWissenschaftstheorieELVE-33761, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit Grundproblemen der modernen

Wissenschaftstheorie befassen. Anhand von ausgewählten, klassischen Texten wollenwir miteinander die Entwicklung der Wissenschaftstheorie seit dem ausgehenden 18.Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert hinein verfolgen. Im letzten Drittel des Semesterswerden wir aktuelle Texte zu diesem Themenkreis miteinander lesen. Im Zentrum derBetrachtung wird die Frage stehen, wie man den wissenschaftlichen Erkenntnisprozesszu begreifen hat. Handelt es sich bei den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung um"Entdeckungen" oder um gedankliche Konstruktionen? In welchem Verhältnis stehendiese Erkenntnisse zur Wirklichkeit? Detaillierte Literaturangaben werden zu Beginn desSemesters ausgegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP, GP, KT Aristoteles: Metaphysik Bücher VII-IXELVE-33767, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In diesem Seminar soll die Lektüre der Aristotelischen Metaphysik mit den Büchern

VIII-IX, in denen Aristoteles die Lehre von Form und Materie sowie Akt und Potenzentwickelt, fortgesetzt werden. Bei entsprechenden Kenntnissen ist es für dieTeilnahme nicht notwendig, die Lehrveranstaltung des letzten Semesters besuchtzu haben. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. DieSubstanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 22

Spinoza: Schriften zur Ethik und ReligionsphilosophieELVE-33777, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen die grundlegenden Werke eines Denkers besprochen werden,

der zu den Gründungsfiguren des neuzeitlichen Denkens gehört, nämlich seineund sein . Die Lehrveranstaltung verfolgt das Ziel einer Aneignung elementarerDenkfiguren und bespricht in der ersten Hälfte die ethischen, in der zweiten Hälfte diereligionsphilosophischen Schriften jeweils nur in Textauszügen. Es soll zu Beginn eineallgemeine Einführung in die spinozistische Philosophie geboten werden, vorzugsweisein Verbindung mit einer Darstellung von "Leben und Werk" sowie einer Einordnungin den Entwicklungsgang der neuzeitlichen Philosophie. Der Stoff ist in Referaten zuerarbeiten, die nach Möglichkeit schon in den Semesterferien vorbereitet werden sollen.Literatur: Baruch de Spinoza: Die Ethik nach geometrischer Methode dargestellt, hg.von C. Gebhardt i. Vb. m. O. Baensch u. Artur Buchenau, Hamburg 1976 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 92) Baruch de Spinoza: Theologisch-politischer Traktat,hg. v. G. Gawlick, Hamburg 1976 (= Meiners Philosophische Bibliothek Bd. 93) AlsSekundärliteratur wird empfohlen: H. A. Wolfson: The Philosophy of Spinoza, 2 Bde.,Cambridge, Mass. 1954 sowie L. Strauss: Die Religionskritik Spinozas als Grundlageseiner Bibelwissenschaft. Untersuchungen zu Spinozas Theologisch-Politischem Traktat,Hildesheim/New York 1981

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+6, L2+4, TP, GP, KT Moderne amerikanische Lyrik als poetisches Experiment und als SprachphilosophieELVE-33778, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen ausgewählte lyrische Texte von C. Olson und R. Creeley gelesen

werden, die im Zentrum der "Black-Mountain-College"-Bewegung standen. Diese grenztsich unter dem Einfluß von Whitman, G. Stein und W. Carlos Wiliams von der sog.Eliotschen Moderne ab und versucht ein modernes amerikanisches Kulturbewußtsein zufundieren. Es sollen auch einige theoretische Äußerungen gelesen werden, welche dieIdee eines offenen Universums mit den speziell technischen Innovationen in Beziehungsetzen; es sind die Theorie der Atemtechnik und der sog. verknüpfende Zeilenbruch("operative juncture"), die dieser Lyrik ihr spezifisches modernes Gepräge geben. DieLehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; doch sollte ein natürlichesund beständiges Interesse an zeitgenössischer Literatur selbstverständlich mitgebrachtwerden. Referatvergabe ab sofort. Literatur: [Reader Lyriktexte] [Reader theoretischeTexte] Beide Reader werden zum Übungsbeginn vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4, KT, RK Textstufen einer Philosophie des OrganismusELVE-33779, SeminarKiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Gegenstand dieser Übung sind ausgewählte Texte von Agar, Lillie, Jonas, Langer und

Weiss, die für die Weiterentwicklung der Philosophie des Organismus dokumentarischenRang erlangt haben. Unsere Diskussion orientiert sich an den Fragenkreisen derEntstehung des Lebens, der emergenten Evolution und am sog. Leib-Seele-Problem.Für die Teilnahme an der Lehrveranstaltung ist eine elementare Kenntnis derPhilosophiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts wünschenswert, aber nichtBedingung. Der Stoff soll in Einzelreferaten erarbeitet werden, die ab Semesterbeginnvergeben werden. Literatur: [Reader Philosophie des Organismus] Der Reader wird zumÜbungsbeginn vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4, KT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 23

Religionsphilosophie des 19. Jahrhunderts: Friedrich SchleiermacherELVE-33785, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Friedrich Schleiermachers berühmt gewordene Reden "Über die Religion", adressiert "an

die Gebildeten unter ihren Verächtern", sollen in diesem Seminar besprochen werden;neben der Diskussion des Religionsverständnisses von Schleiermacher sind auchReferate und Arbeiten zu Predigten des Theologen und Philosophen möglich sowiezu seinen ethischen Schriften. Literatur: Friedrich Schleiermacher, Über die Religion(Ausgabe Meiner)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP, KT, VM, W. u. N. Karl Jaspers: Von der WahrheitELVE-33786, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Karl Jaspers' zweites großes Werk "Von der Wahrheit", erstmals 1947 publiziert, gehört

nach gängiger Einteilung philosophischer Werke zwar zur Existenzphilosophie, läßtsich aber durchaus als eigenständiger Entwurf zu einer adäquaten Annäherung an denWahrheitsbegriff auffassen. Aus der reichhaltigen Schrift soll in einem Lektürekurs,zumeist Satz für Satz vorgehend, der erste Abschnitt des dritten Teils gelesen unddiskutiert werden. Die Seiten 453-601 dieses Werkes liegen zu Semesterbeginn alsKopiervorlage im Handapparat bereit.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+3+6, L2+4, GP, TP, KT, RK Texte zur Politischen Theorie des Mittelalters IELVE-33821, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, Block, 18:00 - 20:00, 20.11.2007 - 20.11.2007, 1146 - B310

Mo, Block, 11:00 - 17:00, 04.02.2008 - 04.02.2008, 1146 - B310

Di, Block, 11:00 - 17:00, 05.02.2008 - 05.02.2008, 1146 - B310

Mi, Block, 11:00 - 17:00, 06.02.2008 - 06.02.2008, 1146 - B310

Do, Block, 11:00 - 17:00, 07.02.2008 - 07.02.2008, 1146 - B310

Fr, Block, 11:00 - 17:00, 08.02.2008 - 08.02.2008, 1146 - B310Kommentar Eine politische Theorie im neuzeitlichen Sinne, d.h. eine um ihrer selbst willen betriebene

Reflexion auf die gesellschaftlichen Bedingungen der irdischen Existenz des Menschen,ist zu Beginn des 13. Jahrhunderts nur rudimentär vorhanden. Erst im Zuge derRezeption der Aristotelischen Schriften zur Praktischen Philosophie bildete sich einBewusstsein um die Bedeutung der profanen Bedingungen des Lebens heraus, dassich in einem eigenständigen Schrifttum zu artikulieren begann. In diesem Seminarsollen Texte zweier Autoren des 13. Jahrhunderts, Thomas von Aquin und AegidiusRomanus, zur Politischen Theorie durch gemeinsame Lektüre erschlossen werden. Esist geplant, die Lehrveranstaltung im Sommersemester mit der Lektüre zweier Textedes 14. Jahrhunderts fortzusetzen. Literatur: Thomas von Aquin, De regno ad regemCypri, ed. H. F. Dondaine, in: Sancti Thomae Opera omnia (Editio Vaticana), Bd. 42,Rom 1979, 449-471 (dt. Übers. durch F. Schreyvogel: Thomas von Aquin, Über dieHerrschaft des Fürsten, Stuttgart 1990). Aegidius Romanus, De ecclesiastica potestate,ed. R. Scholz, Leipzig 1929 ND Aalen 1961 (Dt. Übers. in Auszügen in: J. Miethke/ A.Bühler, Kaiser und Papst im Konflikt. Zum Verhältnis von Staat und Kirche im spätenMittelalter, Düsseldorf 1988. Weitere übersetzte Passagen können den Teilnehmern beider Vorbesprechung zu Verfügung gestellt werden.) J. Miethke, Politische Theorie imMittelalter, in: Politische Theorie von der Antike bis zur Gegenwart, ed. H.-J. Lieber, Bonn1991, 47-156. Eine Teilnahme an der Vorbesprechung ist obligatorisch. Interessenten,die verhindert sein sollten, können sich per Email anmelden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, GP, KT, VM

Fachdidaktik

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 24

Einführung in die Philosophie IELVE-33716, Seminar, SWS: 2Babetzke, ArnoldMi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Es scheint auf ein Paradoxon hinauszulaufen, dass die Philosophie, die ihrer Gestalt

nach Grundlage aller denkerischen Tätigkeit ist, eine spezielle, über ihr stehende unddamit selbständige Art der Vermittlung benötigt. Da ihre Vermittlung als eigenständigeDidaktik selbst wieder Theorie ist, wird somit der unendliche Theorieregressus in Ganggesetzt. Dieser "Hase-Igel-Wettlauf" findet in diesem Seminar nicht statt. Vielmehrwerden auf der Grundlage der systematischen Herausbildung des Begriffs in derabendländischen Tradition - diese ist selbst schon eine "didaktische Reduktion", die injeder Lehrveranstaltung vorgenommen wird (in der Regel aber aus inhaltlichen Gründen)- Wege der Vermittlung des Zusammenhanges theoretischer und praktischer Philosophiein der Schule gezeigt. Adressatenbezogen, d. h., die Situation von Schülern undSchule berücksichtigend, werden philosophische Grundlagen, Literatur, Techniken undMethoden der Einführung in den Gegenstand vorgestellt. So werden im Wintersemesterdie metaphysischen und ontologischen Grundlagen der Entfaltung des Begriffsanhand von Texten der platonischen, parmenideischen und aristotelischen Philosophieerarbeitet. Die Wiederholung der Implikationen univoken Denkens in der mittelalterlichenPhilosophie (Theologie) über zentrale Denker bis hin zum Universalienstreit werdensystematisch - nicht historisch - erschlossen. Diese Veranstaltung ist besondersgeeignet für Studenten, die "Philosophie" nicht als Unterrichtsfach in der Oberstufe erteiltbekommen haben. Ebenfalls eignet sich diese Veranstaltung für Studierende, die nichtLehramtskandidaten sind. Auch Seniorenstudenten und Schüler (Schnupperstudium)sind willkommen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: Fachdidaktik Der Kantsche Sittenbegriff im UnterrichtELVE-33763, Seminar, SWS: 2Babetzke, ArnoldDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Dieses Seminar beschäftigt sich auf der Grundlage der Texte "Grundlegung zur

Metaphysik der Sitten" und "Metaphysik der Sitten" zunächst eingehend mit demKantschen Sittenbegriff. Aufbauend auf diese Kenntnisse wird in der zweiten Hälfte desSemesters gezeigt, wie Kants Sittenbegriff konstitutiv für den Philosophie- und den Werteund Normen-Unterricht in allen Schulstufen sein kann. Der Relativismus moralischerBewertung sowie die Willkür der Setzung von Werten soll mit Hilfe der KantschenBestimmungen reflektiert werden und anhand seiner kasuistischen Fragen aus der"Metaphysik der Sitten" auf die Unterrichtspraxis ausgeweitet werden. Das Seminarwendet sich an alle, die sich für die praktische Philosophie Kants interessieren ebensowie an Philosophie- und Werte und Normen-Lehramtskandidaten aller Schulzweige.Lektüre:, I. Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten I. Kant, Metaphysik derSitten (dort "2. Teil - Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre" bis "II. EthischeMethodenlehre")

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: Fachdidaktik

Buch- und Medienpraxis

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 25

Von der römischen Kapitale zur KanzleischriftELVE-33713, Seminar, SWS: 2Do, wöchentl., 18:00 - 20:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Über zwei Semester wird den TeilnehmerInnen ein Überblick über die

Schriftentwick-lung, die Geschichte der Beschreibstoffe, Schreibgeräte, Bibliotheken,Archive etc. gegeben. Im Hinblick auf eigenes Arbeiten mit handschriftlichen Quellenwird außerdem Grundlagenwissen in verschiedenen hilfswissenschaftlichen Disziplinenvermittelt (z. B. Chronologie). Eigene Leseübungen sollen Mut zum Gang ins Archivmachen. Das Seminar wird im SS 2008 fortgesetzt. Studienleistungen könnenin Form von Kurzreferaten oder Transkriptionen erworben werden. Literatur undNachschlagewerke werden während der Übung vorgestellt. Besonders Interessiertensei: A. v. BRANDT, Werkzeug des Historikers, Stuttgart u. a. 2003, 16. Auflage(Urban-Taschenbücher Bd. 33) empfohlen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: SK, BM

Rhetorik und KommunikationModerne amerikanische Lyrik als poetisches Experiment und als SprachphilosophieELVE-33778, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen ausgewählte lyrische Texte von C. Olson und R. Creeley gelesen

werden, die im Zentrum der "Black-Mountain-College"-Bewegung standen. Diese grenztsich unter dem Einfluß von Whitman, G. Stein und W. Carlos Wiliams von der sog.Eliotschen Moderne ab und versucht ein modernes amerikanisches Kulturbewußtsein zufundieren. Es sollen auch einige theoretische Äußerungen gelesen werden, welche dieIdee eines offenen Universums mit den speziell technischen Innovationen in Beziehungsetzen; es sind die Theorie der Atemtechnik und der sog. verknüpfende Zeilenbruch("operative juncture"), die dieser Lyrik ihr spezifisches modernes Gepräge geben. DieLehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; doch sollte ein natürlichesund beständiges Interesse an zeitgenössischer Literatur selbstverständlich mitgebrachtwerden. Referatvergabe ab sofort. Literatur: [Reader Lyriktexte] [Reader theoretischeTexte] Beide Reader werden zum Übungsbeginn vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4, KT, RK Karl Jaspers: Von der WahrheitELVE-33786, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Karl Jaspers' zweites großes Werk "Von der Wahrheit", erstmals 1947 publiziert, gehört

nach gängiger Einteilung philosophischer Werke zwar zur Existenzphilosophie, läßtsich aber durchaus als eigenständiger Entwurf zu einer adäquaten Annäherung an denWahrheitsbegriff auffassen. Aus der reichhaltigen Schrift soll in einem Lektürekurs,zumeist Satz für Satz vorgehend, der erste Abschnitt des dritten Teils gelesen unddiskutiert werden. Die Seiten 453-601 dieses Werkes liegen zu Semesterbeginn alsKopiervorlage im Handapparat bereit.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+3+6, L2+4, GP, TP, KT, RK

Schlüsselkompetenzen

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 26

Von der römischen Kapitale zur KanzleischriftELVE-33713, Seminar, SWS: 2Do, wöchentl., 18:00 - 20:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Über zwei Semester wird den TeilnehmerInnen ein Überblick über die

Schriftentwick-lung, die Geschichte der Beschreibstoffe, Schreibgeräte, Bibliotheken,Archive etc. gegeben. Im Hinblick auf eigenes Arbeiten mit handschriftlichen Quellenwird außerdem Grundlagenwissen in verschiedenen hilfswissenschaftlichen Disziplinenvermittelt (z. B. Chronologie). Eigene Leseübungen sollen Mut zum Gang ins Archivmachen. Das Seminar wird im SS 2008 fortgesetzt. Studienleistungen könnenin Form von Kurzreferaten oder Transkriptionen erworben werden. Literatur undNachschlagewerke werden während der Übung vorgestellt. Besonders Interessiertensei: A. v. BRANDT, Werkzeug des Historikers, Stuttgart u. a. 2003, 16. Auflage(Urban-Taschenbücher Bd. 33) empfohlen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: SK, BM Politische und philosophische PraxisELVE-33714, Seminar, SWS: 2Stamer, GerhardMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Hannah Arendt hat sich in ihrer Schrift "Vita activa oder Vom tätigen Leben" als

engagierte Zeugin der politischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert eingehend mit demWerk von Karl Marx und seiner Wirkungsgeschichte beschäftigt. Wir werden in diesemSeminar die von ihr vorgebrachte Beurteilung und Kritik dazu nutzen, die Prinzipien einerphilosophisch begründeten politischen Praxis zu reflektieren; denn eines ist gewiß: auchdie Theorie von Karl Marx entstammte einer philosophischen Reflexion.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: SK Lesen, Verstehen, Präsentieren. Methoden zum Umgang mit philosophischer und wissenschaftlicherLiteraturELVE-33715, Seminar, SWS: 2Meyer, AnnekeMo, Block, 12:00 - 14:00, 15.10.2007 - 15.10.2007, 1146 - B309

Sa, Block, 11:00 - 18:00, 10.11.2007 - 10.11.2007, 1146 - B309

Sa, Block, 11:00 - 17:00, 01.12.2007 - 01.12.2007, 1146 - B309

Sa, Block, 11:00 - 17:00, 12.01.2008 - 12.01.2008Kommentar Vorbesprechungstermin: Montag, 15.10., 12-14 Uhr, R9 Blockseminar: jeweils

samstags Lesen ist eine der zentralen Tätigkeiten im Philosophie-Studium. DasLesepensum ist hoch und die Texte sind anspruchsvoll. Gleichzeitig wird die selbständigeBearbeitung von Texten an der Universität vorausgesetzt. Wie gelingt es jedoch, inangemessener Zeit den Gehalt eines Textes zu erarbeiten und ihn auch noch im Seminarpräsentieren zu können? Anhand verschiedener praktischer Aufgaben sollen in diesemMethodenseminar unterschiedliche Lesestrategien erprobt und reflektiert werden. Ineinem zweiten Schritt soll geübt werden, wie der Inhalt eines Textes zum Beispiel in Formeines Referats angemessen präsentiert werden kann. Bitte bringen Sie einen Text mit,den Sie in diesem Seminar bearbeiten möchten.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: SK

Vertiefungsmodul

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 27

Zur Einführung in die Philosophie des Mittelalters: Thomas von Aquin, Über die Prinzipien der Natur(De principiis naturae)ELVE-33720, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardFr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung sollen anhand eines verhältnismäßig kurzen

Textes des Thomas von Aquin elementare Kenntnisse der Philosophie des Mittelaltersvermittelt werden. Literatur: Thomas von Aquin, De principiis naturae - Die Prinzipiender Wirklichkeit, übersetzt v. R. Heinzmann, Stuttgart 1999. Ergänzend: Thomas vonAquin, Über Seiendes und Wesenheit. De ente et essentia, übersetzt v. H. Seidel,Hamburg 1988. Richard Heinzmann, Thomas von Aquin. Eine Einführung in sein Denken.Mit ausgewählten lateinisch-deutschen Texten, Stuttgart 1994. Richard Heinzmann,Philosophie des Mittelalters (Grundkurs Philosophie 7), Stuttgart/ Berlin/ Köln 21998.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM Arnold Gehlen: Schriften zur philosophischen AnthropologieELVE-33726, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Arnold Gehlen gehört zu den Hauptvertretern der philosophischen Anthropologie des

20. Jahrhunderts, bekannt vor allem für die von ihm entwickelte "Institutionenlehre".Der Mensch wird als "nicht festgestelltes Thier" (Nietzsche) verstanden, das, um indieser Welt überleben zu können, besondere kulturelle Entlastungsmechanismen,die dem brüchigen Dasein Stabilität verleihen, entwickelt. Gehlens Theorie soll indiesem Seminar anhand des Werkes "Urmensch und Spätkultur" sowie weiterer Textegemeinsam erschlossen und diskutiert werden. Diese Lehrveranstaltung ist auchgeeignet für Studierende, die einen qualifizierten Leistungsnachweis für Philosophieals "Wahlpflichtfach" in den Lehramtsstudiengängen erbringen müssen. Literatur:KlostermannSeminar, Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5, L3, GP, PP, VM, W. u. N. Außereuropäische MathematikELVE-33764, Seminar, SWS: 2Breger, HerbertMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Jede der verschiedenen Hochkulturen hat zumindest Kalenderrechnungen und (soweit

die Ueberlieferungslage schlecht ist wie bei den Inkas und Mayas, fast sicher) auchMathematik entwickelt. in der Veranstaltung sollen die Mathematik der Babylonier,Ägypter, Chinesen, Inder, Inkas, Mayas und des islamischen Kulturkreises vorgestelltwerden. Die Erforschung der außereuropäischen Mathematik(en) befindet sich nochim Fluss; erst recht ist die Frage von möglichen Interdependenzen nur teilweise geklärtbzw. umstritten. Die europäische Mathematik ist mit Sicherheit von der indischen und derarabischen Mathematik beeinflusst worden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, VM, TP Aristoteles: Metaphysik Bücher VII-IXELVE-33767, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In diesem Seminar soll die Lektüre der Aristotelischen Metaphysik mit den Büchern

VIII-IX, in denen Aristoteles die Lehre von Form und Materie sowie Akt und Potenzentwickelt, fortgesetzt werden. Bei entsprechenden Kenntnissen ist es für dieTeilnahme nicht notwendig, die Lehrveranstaltung des letzten Semesters besuchtzu haben. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. DieSubstanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 28

B. Russell: Die Analyse des GeistesELVE-33776, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar 1921 und 1927 veröffentlichte B. Russel zwei thematisch zusammenhängende

Schriften unter den Titeln und , von denen zunächst die zuerst genannte einereingehenden Textlektüre unterzogen werden soll. Im Mittelpunkt steht nicht diespäter für die Entfaltung der Wissenschaftstheorie maßgebliche Frage nach derBegründbarkeit von Wissen, sondern die von Locke und dem englischen Empirismusererbte Konstitutionsproblematik, wie von der Privatwelt unserer Sinneseindrücke,Wahrnehmungen und Wissensansprüche ein Übergang in die Welt der öffentlichenGegenstände möglich sei. Im Gang der Erörterung sollen auch Affinitäten und Kontrastmit bzw. gegenüber Autoren wie W. James und A. N. Whitehead zur Sprache kommen.Die Lehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; Referatvergabeab sofort. Literatur: B. Russell: Die Analyse des Geistes, Hamburg 2005 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 527)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+3+6, L2, TP, VM, GP Wissenschaftstheorie im MittelalterELVE-33782, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Die moderne Wissenschaft scheint mit dem Mittelalter bereits in der Renaissance

unwiderruflich gebrochen zu haben. Diese bis heute sehr verbreitete Meinung kanneine genaue Lektüre der Texte korrigieren. Die höchste Wissenschaft war in der etwatausendjährigen Epoche die Theologie, die jedoch diese Bestimmung erst vom 12.Jahrhundert an nachdrücklich für sich reklamierte, indem sie die Methoden des sichentwickelnden weltlichen Erkennens in sich aufnahm. Diese Synthese hat sich als einüberaus fruchtbares Spannungsverhältnis erwiesen. Die moderne Wissenschaft hathier, neben antiken Quellen, einen ihrer wichtigsten Ursprünge. Das Seminar wird sichmit einigen Schlüsselautoren des Hoch- und Spätmittelalters beschäftigen. Zu nennensind hier unter vielen anderen Hugo von Sankt Viktor, Dominicus Gundissalinus, RogerBacon, Thomas von Aquin, Wilhelm von Ockham und Nicolaus Cusanus. Dabei sollen dieKontinuität und die Brüche der Entwicklung im Denken deutlich werden. Eine detaillierteLiteraturliste wird Anfang September vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, VM Henri Bergson: "Materie und Gedächtnis"ELVE-33784, Seminar, SWS: 2Nickl, PeterDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Zeit, in der Henri Bergson (1859-1941) sein Buch "Materie und Gedächtnis"

veröffentlichte (1896), gleicht der unsrigen: die Hirnforschung versucht zu zeigen, dasses keinen Geist gibt, indem sie die Leistungen des Gedächtnisses auf bestimmte, indiversen Hirnregionen lokalisierte Funktionen reduziert. Bergson arbeitet sich in dieseBefunde ein und kann plausibel machen, dass sie eine umfassendere Deutung erfordern:ohne die Annahme von Geist lässt sich das Gedächtnis nicht wirklich verstehen.Ein Zeitgenosse (Gilson) schrieb dazu: "Der Positivismus war besiegt durch einennoch positiveren Geist als den seinen. Indem er sich in Sachen der Wissenschaft alsanspruchsvoller erwies als Kritizismus und Szientismus, hatte er [Bergson] im Kampfgegen sie einen triumphalen Durchbruch errungen. Man muss diese Jahre erlebt haben,um zu wissen, welche Befreiung die Lehre Bergsons war. [...] Zum erstenmal seitJahrhunderten wagte die Metaphysik eine entscheidende Schlacht und gewann sie."Textgrundlage: Henri Bergson, Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über dieBeziehung zwischen Körper und Geist, Hamburg (Meiner) 1991, 19,80 Euro

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2+4, GP, TP, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 29

Religionsphilosophie des 19. Jahrhunderts: Friedrich SchleiermacherELVE-33785, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Friedrich Schleiermachers berühmt gewordene Reden "Über die Religion", adressiert "an

die Gebildeten unter ihren Verächtern", sollen in diesem Seminar besprochen werden;neben der Diskussion des Religionsverständnisses von Schleiermacher sind auchReferate und Arbeiten zu Predigten des Theologen und Philosophen möglich sowiezu seinen ethischen Schriften. Literatur: Friedrich Schleiermacher, Über die Religion(Ausgabe Meiner)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP, KT, VM, W. u. N. Kunst und SubjektELVE-33790, Seminar, SWS: 2Städtler, MichaelDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 30.10.2007 - 02.02.2008Kommentar Die Autonomie des modernen Subjekts gründet in dessen Einsicht in seine Fähigkeit,

sich selbst Zwecke zu setzen. Die Ausführung gerade der autonomen, vernünftigen,Zwecke scheitert oftmals an widrigen Bedingungen des Handelns. Die Interpretationdieser von Menschen verursachten Bedingungen als Sachzwänge, also ontologischoder anthropologisch begründeter Heteronomie, mutet den Subjekten zu, sich selbstfür ihr Scheitern verantwortlich zu finden. Das Selbstbewusstsein, das so seineSelbstbestimmung als Grund der Fremdbestimmung wähnt, das sich aus Freiheitunterwirft, ist in sich zerrüttet. Dem entspricht die aporetische Form philosophischerBegründung von Subjektivität, die gleichwohl nicht gegenstandslos oder falsch ist. Sieist Gegenstand einer theoretischen Kritik, die ihr gleichwohl keinen positiven Begriffdes Subjekts entgegensetzen kann, denn dieser wäre sowohl gegenstandslos wiefalsch. Theoretische Kritik moderner Subjektivität verweist deshalb auf ein Momentintellektueller Erfahrung: Ästhetische Modelle, die nicht der Form begrifflich notwendigerAllgemeinheit unterliegen und dennoch das Besondere nicht unmittelbar, sondernreflektiert wiedergeben, vermögen die bestürzende Realität des begrifflich bloß negativenResultates darzustellen. Das Seminar soll untersuchen, inwiefern Kunstwerke, die selbstnicht in zweckvollen oder systematischen Zusammenhängen stehen, betrachtet werdenkönnen "zugleich als Ausdruck und ästhetisches Objekt einer Neugier, die bereit ist,alles zu reflektieren, aber auch in der Lage, jeden progressiven Schein zu entlarven:Kunst als vorweggenommene Freiheit in einer Zeit der Unfreiheit" (Helmut Lachenmann).Anhand der folgenden kunstphilosophischen Überlegungen und ästhetischen Modellesoll dem nachgegangen werden (vorläufige Auswahl): Th.W. Adorno, Ästhetische Theorie(Auswahl, u.a. Subjektivität und Kollektiv) Th.W. Adorno, Erpresste Versöhnung GeorgLukacs, Es geht um den Realismus Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seinertechnischen Reproduzierbarkeit Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, besonders:Analytik des Erhabenen und Vom Intellektuellen Interesse am Schönen Franz Kafka, DerHungerkünstler Miodrag Bulatovic, Wolf und Glocke (Kapitel: Klage um die Gefährten)Filme, wenn technisch möglich: Berlin, Sinfonie der Großstadt (Rottmann); Triumph desWillens (Riefenstahl); N.N. (El Lissitzky) Hanns Eisler, Kälbermarsch Franz Schubert,Winterreise

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5+5, L3+4, VT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 30

Texte zur Politischen Theorie des Mittelalters IELVE-33821, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, Block, 18:00 - 20:00, 20.11.2007 - 20.11.2007, 1146 - B310

Mo, Block, 11:00 - 17:00, 04.02.2008 - 04.02.2008, 1146 - B310

Di, Block, 11:00 - 17:00, 05.02.2008 - 05.02.2008, 1146 - B310

Mi, Block, 11:00 - 17:00, 06.02.2008 - 06.02.2008, 1146 - B310

Do, Block, 11:00 - 17:00, 07.02.2008 - 07.02.2008, 1146 - B310

Fr, Block, 11:00 - 17:00, 08.02.2008 - 08.02.2008, 1146 - B310Kommentar Eine politische Theorie im neuzeitlichen Sinne, d.h. eine um ihrer selbst willen betriebene

Reflexion auf die gesellschaftlichen Bedingungen der irdischen Existenz des Menschen,ist zu Beginn des 13. Jahrhunderts nur rudimentär vorhanden. Erst im Zuge derRezeption der Aristotelischen Schriften zur Praktischen Philosophie bildete sich einBewusstsein um die Bedeutung der profanen Bedingungen des Lebens heraus, dassich in einem eigenständigen Schrifttum zu artikulieren begann. In diesem Seminarsollen Texte zweier Autoren des 13. Jahrhunderts, Thomas von Aquin und AegidiusRomanus, zur Politischen Theorie durch gemeinsame Lektüre erschlossen werden. Esist geplant, die Lehrveranstaltung im Sommersemester mit der Lektüre zweier Textedes 14. Jahrhunderts fortzusetzen. Literatur: Thomas von Aquin, De regno ad regemCypri, ed. H. F. Dondaine, in: Sancti Thomae Opera omnia (Editio Vaticana), Bd. 42,Rom 1979, 449-471 (dt. Übers. durch F. Schreyvogel: Thomas von Aquin, Über dieHerrschaft des Fürsten, Stuttgart 1990). Aegidius Romanus, De ecclesiastica potestate,ed. R. Scholz, Leipzig 1929 ND Aalen 1961 (Dt. Übers. in Auszügen in: J. Miethke/ A.Bühler, Kaiser und Papst im Konflikt. Zum Verhältnis von Staat und Kirche im spätenMittelalter, Düsseldorf 1988. Weitere übersetzte Passagen können den Teilnehmern beider Vorbesprechung zu Verfügung gestellt werden.) J. Miethke, Politische Theorie imMittelalter, in: Politische Theorie von der Antike bis zur Gegenwart, ed. H.-J. Lieber, Bonn1991, 47-156. Eine Teilnahme an der Vorbesprechung ist obligatorisch. Interessenten,die verhindert sein sollten, können sich per Email anmelden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, GP, KT, VM

Magisterstudiengang unsd Staatsexamen

Vorlesungen

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 31

Geist, Psyche und Gehirn: "Philosophie der Gefühle"ELVE-33702, Vorlesung, SWS: 2Kommentar 1. Einführung und Übersicht (Prof. Dr. med. Dr. phil. Hinderk M. Emrich/ Priv.-Doz.

Dr. med. Jann E. Schlimme M.A.) (16.10.) 2. Ansätze einer Theorie der Gefühle (Prof.Dr. med. Detlef Dietrich/Emrich/Schlimme) (23.10) 3. Anthropologie der Gefühle(Priv.-Doz. Dr. phil. Wulf Krause) (30.10.) 4. Angst/Verzweiflung (Schlimme) (06.11)5. Scham (Christiane Wieder) (13.11.) 6. Ärger (Prof. Dr. med. Thomas Huber)(27.11.) 7. Verachtung (Dr. med. Stefan Bartusch) (04.12.) 8. Freude und Trauer(Schlimme) (11.12.) 9. Schuld (Prof. Dr. med. Leon Wurmser) (18.12.) Neujahr 10.Neid (Catharina Bonnemann) (08.01) 11. Ekel (Dr. med. Bert T. te Wildt) (15.01) 12.Überraschung (N.N.) (22.01) 13. Liebe (Emrich) (29.01.) Das menschliche Lebenist ohne Gefühle nicht vorstellbar. Die Frage nach einer Philosophie der Gefühleist folglich von fundamentaler Bedeutung für ein Verständnis des Menschen. DieVergewisserung dieses präreflexiven und unausweichlichen Affiziertseins durch dasLeben in seinen unterschiedlichsten Qualitäten zeigt, dass Gefühle auch eine typische,ihnen zugehörende Mimik und Physiologie aufweisen und zudem motivierenderKontext von spezifischem Verhalten sind. Letzteres verweist auf die interpersonaleQualität und eröffnet die reflexiv-kulturelle Dimension von Gefühlen. Die einzelnenVorlesungen stellen sich dabei den unterschiedlichen Aspekten der Gefühle undnutzen die unterschiedlichsten Methoden, um hier besser zu verstehen. Diese reichenvon neurowissenschaftlichen über sozialempirische, von tiefenpsychologischen überpsychologische, von philosophiehistorischen bis hin zu phänomenologischen Methoden.Ziel ist dabei ein philosphierendes Nachsinnen über unsere Gefühle, ohne welche unsdas Leben nicht gegeben sein kann.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Emrich u. a. Einführung in die klassische LogikELVE-33705, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - A310Kommentar Die Logik gilt seit Aristoteles als die Lehre von den Formen des Denkens. Dies sind

die Regeln, die der Verstand bei jeder auf beliebige Gegenstände gerichteten Tätigkeitimmer schon befolgen muß. Insofern enthält jeder triviale Denkakt die Logik, wenn auchzumeist unreflektiert. Deshalb hat Hegel gesagt, es bedürfe des Studiums der Logik sowenig, um das Denken zu lernen, wie man Physiologie betreiben müsse, um verdauen zukönnen. Aber jeder Wissenschaft, die ihre Aussagen beweist, liegt Logik sogar doppeltzugrunde: als System von Verfahrensregeln und als stillschweigende Voraussetzung,daß die Gegenstände von sich aus diesem Kanon entsprechen. Logik als Theorie reinerFormen wird selbst zur Wissenschaft, in der sich das Denken sich selbst reflexiv zumGegenstand wird. In diesem Sinne einer Theorie der Logik wird die Vorlesung die Lehrevon Begriff, Urteil und Schluß in der Form darstellen, die von Aristoteles bis ins 19.Jahrhundert die Tradition der Logik bildete. Hierbei wird zu untersuchen sein, wie sichdie Logik als "intellektuelle Technologie" von ihrem philosophischen Ursprung entfernthat und in welcher Weise die moderne symbolische Logik die klassische in ihrer Geltungvoraussetzt.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 32

Ringvorlesung zur Einführung in die Geschichte der Philosophie (I). Von der Antike bis zurRenaissanceELVE-33706, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 18:00 - 20:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - F128Kommentar 15. 10. 2007: Zum Begriff der Philosophiegeschichte (Frank Kuhne) 22. 10. 2007:

Platon I: Die Frage der Gerechtigkeit (Thorsten Paprotny) 29. 10. 2007: Platon II: DasProblem der Erkenntnis (Thorsten Paprotny) 05. 11. 2007: Aristoteles I: Grundlagender Metaphysik (Hans-Georg Bensch) 12. 11. 2007: Aristoteles II: Ethik und Politik(Frank Kuhne) 19. 11. 2007: Stoa oder Vom glücklichen Leben (Thorsten Paprotny)26. 11. 2007: Neuplatonismus I: Plotin und die Begründung des Neuplatonismus(Eckhard Homann) 03. 12. 2007: Neuplatonismus II: Widersprüche der NeuplatonischenLehre (Eckhard Homann) 10. 12. 2007: Augustinus I (Eckhard Homann) 17. 12. 2007:Augustinus II (Eckhard Homann) 07. 01. 2008: Thomas von Aquin und die Ordnung derWelt (Peter Nickl) 14. 01. 2008: Thomas von Aquin II: Das Menschenbild der "SummaTheologiae" (Peter Nickl) 21. 01. 2008: Wilhelm von Ockham (Günther Mensching) 28.01. 2008: Philosophie der Renaissance (Annette Wittkau-Horgby)

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Ringvorlesung Kodierung: GP Wandlungen der MetaphysikELVE-33707, Vorlesung, SWS: 2Nickl, PeterFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - F107Kommentar Die Frage der Metaphysik lautet: was ist eigentlich wirklich? Dabei ist die Annahme

leitend, die sinnlich erfahrbare Welt sei noch nicht die eigentliche Wirklichkeit. FürPlaton gibt es dahinter die Welt der Ideen, für Aristoteles den unbewegten Beweger.Mit Kant dreht sich die Blickrichtung um: nicht die Frage "was ist?", sondern "waskann ich erkennen?" wird die entscheidende - das Fundament von allem wird nicht inoder hinter den Dingen, sondern in den Bedingungen von Erfahrung gesucht, also inder Subjektivität: Metaphysik wird Transzendentalphilosophie. Auch wenn die großenSysteme des Deutschen Idealismus keine Nachfolger finden, bleiben die metaphysischenFragen (Schopenhauer spricht vom Menschen als dem "animal metaphysicum").Metaphysikkritisch gibt sich die Sprachphilosophie des 20. Jahrhunderts - "was lässt sichsagen?" ist ihre Grundfrage, schließlich rückt Lévinas die Ethik an die Stelle der "ErstenPhilosophie". Die Fragen der Metaphysik sind nicht immer die gleichen gewesen, abersie haben einen gemeinsamen Grund: die Suche nach dem Unverfügbaren (währenddie Metaphysikkritik so etwas wie die Existenz des Unverfügbaren bestreitet). DieVorlesung richtet sich besonders an die BA-Studierenden des Moduls "Grundlagen derTheoretischen Philosophie" sowie an alle Interessierten. Literatur: Artikel "Metaphysik,Metaphysikkritik" in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 5, Basel 1980, Sp.1186-1294

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 33

Rechts- und StaatsphilosophieELVE-33708, Vorlesung, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - A310Kommentar In dieser Vorlesung wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und

Staatsphilosophie von den Anfängen bis in die Gegenwart gegeben. Im Wintersemesterbehandeln wir die Epochen von der Renaissance bis in die Gegenwart. Inhaltlichwird dabei die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in dieweltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenenbedeutenden Philosophen dieser Zeit eingliedert. Anhand ausgewählter Texte wirddas Verhältnis zwischen Weltbild, Erkenntnistheorie und Staatsphilosophie untersuchtwerden. Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständniszentral relevanten Frage, nämlich der Frage, welchen Kriterien Recht genügen muß, umgerecht zu sein beziehungsweise als gerecht erfahren zu werden, einen histori-schenÜberblick über die abendländische Staatsphilosophie zu geben. Sie richtet sichgrundsätzlich an interessierte Studierende aller Fächer, insbesondere aber an die derPhilosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Literatur: Zum historischen Überblick:Hans-Joachim Störig, Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Frankfurt a. M. 2004.Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Epochenabschnitten gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: PP Kant über das Verhältnis von Moral und ReligionELVE-33811, Vorlesung, SWS: 2Kuhne, FrankFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar In seiner Schrift "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" charakterisiert

Kant das Verhältnis von Moral und Religion. Die Moral bedürfe "zum Behuf ihrer selbst[...] keinesweges der Religion [...]", führe aber "unumgänglich zur Religion, wodurch siesich zur Idee eines machthabenden moralischen Gesetzgebers außer dem Menschenerweitert, in dessen Willen dasjenige Endzweck (der Weltschöpfung) ist, was zugleichder Endzweck des Menschen sein kann und soll". Kant rekapituliert damit zu Beginn derReligionsschrift ein Resultat der Dialektik der "Kritik der praktischen Vernunft". Danachführt "das moralische Gesetz durch den Begriff des höchsten Guts, als das Objekt undden Endzweck der reinen praktischen Vernunft, zur Religion, d. i. zur Erkenntnis allerPflichten als göttlicher Gebote [...]". Führt das moralische Gesetz durch den Begriff deshöchsten Guts zur Religion, dann ist zum Verständnis des Verhältnisses von Moral undReligion das des Zusammenhangs von moralischem Gesetz und höchstem Gut zentral.Die Vorlesung will diesen Zusammenhang aufklären, indem sie Kants Argumentationim zweiten Teil der "Kritik der praktischen Vernunft" darstellt. Die Vorlesung setzt dieVeranstaltung des Sommersemesters fort, in der es um den ersten Teil (Analytik) der"Kritik der praktischen Vernunft" ging. Sie ist aber auch für Neueinsteiger geeignet, dazu Beginn die Ergebnisse des Sommers rekapituliert werden. Literatur: I. Kant, Kritik derpraktischen Vernunft I. Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: PP Einführung in die theoretische Philosophie - SubstanzbegriffELVE-33816, Vorlesung, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - B302Kommentar Mit dieser Vorlesung wird der Versuch unternommen, anhand der Erläuterung des

Begriffs der Substanz eine Einführung in die Philosophie zu liefern. Historisch tauchtder Begriff das erste Mal bei Aristoteles auf. Allerdings ist die Konzeption der Substanz,i. S. des wahren / wirklichen Seins, bereits bei Aristoteles Antwort auf überkommeneAporien der Vorsokratiker bzw. der Ideenlehre platonischer Herkunft. Dass der Begriff derSubstanz dennoch nicht allein in der Antike seine Bedeutung hat, sondern durchaus ingegenwärtigen Diskussionen eine Rolle spielt, soll in der Vorlesung thematisiert werden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

Grundstudium

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 34

Descartes: MeditationenELVE-33717, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Mit den "Meditationen" von R. Descartes ist einer der wichtigsten Grundlagentexte der

neuzeitlichen Philosophie in diesem Semester Gegenstand. Das Seminar richtet sichan Studienanfänger, die mittels genauer Lektüre sich einen Begriff von philosophischerReflexion erarbeiten wollen. Ohne dieses Moment des "Wollens" - "Ich will wissen", "ichwill zwischen Wahrem und Falschem unterscheiden" - ist ein Philosophiestudium nicht zuabsolvieren. Für "Konsumenten einer Dienstleistung" ist diese Veranstaltung ungeeignet!Lektüre: René Descartes, Meditationen über die Grundlagen der Philosophie mit densämtlichen Einwänden und Erwiderungen. Meditationes de prima philosophia, Erstmalsvollständig übersetzt und herausgegeben von Artur Buchenau 1915.PhB 27. Nachdruck1994. XVI, 493 Seiten.978-3-7873-0030-3. Kartoniert 24.80

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3+6, L2, TP, KT Wahrheit und Herrschaft: Eine Einführung in die Kritische TheorieELVE-33718, Seminar, SWS: 2Heit, HelmutDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Die Frage nach dem Verhältnis von Wahrheit, einer zentralen Kategorie der

Philosophie, und Herrschaft, um deren Formen und Begründungen es denGesellschaftswissenschaften zu tun ist, ist ein zentrales Thema der theoretischenArbeit von Horkheimer, Adorno, Fromm, Marcuse und anderer Vertreter einesArbeitszusammenhangs, der später unter dem Namen 'Kritische Theorie' bekanntgeworden ist. Im Zentrum des Interesses steht dabei nicht zuletzt ein traditionellesWissenschaftsverständnis, von dem Horkheimer ein kritisches abzugrenzen sucht, indemer Theorie als ein Moment gesellschaftlicher Praxis bestimmt. In diesem Zusammenhangstellen sich Fragen nach dem historisch veränderlichen Verhältnis von Wahrheit undHerrschaft: Sind die Formen der Erkenntnis und ihrer wissenschaftlichen Organisationselbst Produkt einer historischen Praxis? Welche Rolle spielen Wissenschaft undWissenschaftler für eine gesellschaftliche Emanzipationsbewegung? Gibt es einenZusammenhang zwischen Wahrheit und Herrschaftsfreiheit? Ist es wahr, dass eineherrschaftsfreie Gesellschaft sein soll? Diesen und ähnlichen Fragen möchten wir indiesem interdisziplinären Seminar aus philosophischer und sozialwissenschaftlicherPerspektive im Rahmen einer historisch verfahrenden Einführung in die Kritische Theorienachgehen. Literatur zur Vorbereitung: Türke, Christoph u. Gerhard Bolte: Einführung indie Kritische Theorie. Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 1994.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Siems Kodierung: M4+6, L3, GP Einführung in die Philosophie PlatonsELVE-33719, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar Den berühmtesten Teil seiner Philosophie, die Ideenlehre, hat Platon in der mittleren

Phase seiner schriftstellerischen Tätigkeit entfaltet. In diesem Seminar soll dieAusbildung dieses Lehrstücks anhand der Lektüre ausgewählter Passagen einigerDialoge Platons (Menon, Phaidon, Politeia, Symposion) entwickelt werden. Gleichzeitigist es Ziel dieses Seminars, elementare Kenntnisse der Philosophie der Antike zuvermitteln. Literatur: Jeder Teilnehmer sollte im Besitz einer Ausgabe der genanntenTexte sein. Welche Übertragung verwandt wird, ist gleichgültig. Zur Orientierung: ErnstHeitsch, Platon und die Anfänge seines dialektischen Philosophierens, Göttingen 2004.Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 35

Zur Einführung in die Philosophie des Mittelalters: Thomas von Aquin, Über die Prinzipien der Natur(De principiis naturae)ELVE-33720, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardFr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung sollen anhand eines verhältnismäßig kurzen

Textes des Thomas von Aquin elementare Kenntnisse der Philosophie des Mittelaltersvermittelt werden. Literatur: Thomas von Aquin, De principiis naturae - Die Prinzipiender Wirklichkeit, übersetzt v. R. Heinzmann, Stuttgart 1999. Ergänzend: Thomas vonAquin, Über Seiendes und Wesenheit. De ente et essentia, übersetzt v. H. Seidel,Hamburg 1988. Richard Heinzmann, Thomas von Aquin. Eine Einführung in sein Denken.Mit ausgewählten lateinisch-deutschen Texten, Stuttgart 1994. Richard Heinzmann,Philosophie des Mittelalters (Grundkurs Philosophie 7), Stuttgart/ Berlin/ Köln 21998.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM G. H. von Wright: Erklären und VerstehenELVE-33721, Seminar, SWS: 2Hoyningen-Huene, PaulMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Von Wrights Buch, das im Original 1971 auf Englisch erschien, hat bezüglich

verschiedener Themen neue Ideen in die Philosophie gebracht. Zunächst istfestzuhalten, dass von Wright (1916 - 2003) der analytischen Richtung der Philosophiezuzurechnen ist; er ist ein bedeutender Logiker. Auffallend ist nun, dass von Wright inseinem Buch Positionen entwickelt, die vor ihm typischerweise nicht von Analytikernvertreten wurden, insbesondere bezüglich des geisteswissenschaftlich so wichtigen"Verstehens". Im Kontrast zu der in der analytischen Philosophie vorherrschendenMeinung von der Einheit der Wissenschaften verteidigte von Wright nämlich diemethodische Eigenständigkeit der Geisteswissenschaften. In der Kausalitätstheorieweicht von Wright ebenfalls von der analytischen Hauptlinie ab, die Kausalitättypischerweise mit bestimmten Naturgesetzen verknüpfte. Er vertritt dagegen ein"interventionistisches" Konzept von Kausalität, das Kausalität als einen mit menschli-chenHandlungen verknüpften Begriff ansieht. Die Veranstaltung kann unter geeignetenBedingungen auch als Seminar angerechnet werden. Literatur: Wright, G.H. von (2000[1971]): Erklären und Verstehen. Berlin: Hain.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP A. Schopenhauer: Kleine SchriftenELVE-33722, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Philosophie A. Schopenhauers kreist um einen einzigen Zentralgedanken, die

Willensmetaphysik. Er vertritt diesen erstmals in seiner Dissertation (1813), später dannin den Schriften (1836) und (1839/40). Unsere Diskussion will die unveränderte AktualitätSchopenhauers für die gegenwärtige Diskussion herausarbeiten und schließt daher mitausgewählten Abschnitten aus dem zweiten Bande von (1819/1844). Referatvergabeab sofort. Literatur: Es können alle am Markt vorhandenen Ausgaben der im Text derAnkündigung genannten Schriften verwandt werden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+5+6, L3+4, TP, GP, KT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 36

Differenz von traditioneller und moderner LogikELVE-33723, Seminar, SWS: 2Knahl, AndreasMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2007 - 02.02.2008Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung soll über die Vermittlung von Kenntnissen der

formalen Logik hinaus die Genesis (Herkunft) der heutigen Logik in der Geschichteder Philosophie daraufhin betrachtet werden, ob auf die dort immer einbezogeneninhaltlichen Seiten zugunsten eines reinen Formalismus verzichtet werden kann oder- wenn teilweise ja - in welchen Bereichen. Der rein mathematische Teil der Logik wirdanhand von Aussagen- und Prädikatenlogik betrachtet. Die traditionelle Logik wirdanhand von Texten des Aristoteles eingeführt. Geplant ist, ihre Weiterentwicklungbis zur ausgefeilten Syllogistik des beginnenden Nominalismus (Ockham, Buridan)und der Neuzeit (Pascal, Kant, Hegel) zu betrachten, mit der sich - auch aufgrund derauftretenden Probleme - die Grundlage zur modernen Formalisierung herausbildet.Literatur: Willard v. O. Quine, Grundzüge der Logik Tuschik/Wolter, Mathematische Logik- kurzgefasst Aristoteles, Organon (Urteil, Schluß, Beweis) Aristoteles, Metaphysik, 4.Buch Pascal, oeEeuvres Complètes, oeEeuvres Mathématiques (Bibliothèque de laPléiade, oder in deutsch) Kant, Logik, Akademieausgabe IX

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+6, L1, TP, GP Die ästhetische Philosophie der AufklärungELVE-33724, Seminar, SWS: 2Lindner, BenjaminDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In der Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts stehen sich zunächst zwei große

Strömungen gegenüber: der Empirismus und der Rationalismus. Dies gilt auch fürdie Ästhetik. Der Empirismus des Geschmacks ging von England aus und fandauch in Frankreich Anhänger. Der Rationalismus des Geschmacks blieb teilweise inFrankreich wirksam, entfaltete sich aber besonders in Deutschland. A.G. Baumgartenhat in der Tradition der so genannten Leibniz-Wolffischen Schule die Ästhetik alseine wissenschaftliche Disziplin, als "Lehre von der sinnlichen Erkenntnis" (scientiacognitionis sensitivae), begründet. David Hume und Edmund Burke orientieren sichbei ihren Untersuchungen zum Schönen der Kunst und der Natur eher an einerPsychologie des Gefühls. In Frankreich nimmt beispielsweise Denis Diderot dieGrundgedanken des Empirismus auf, bildet sie jedoch teilweise um, indem er dabeiden Gedanken der Zweckmäßigkeit berücksichtigt. Moses Mendelssohn ist hingegeneher dem Rationalismus zugetan. Friedrich Schiller hat ihn deswegen, wie auchBaumgarten, zur "Schar der Vollkommenheitsmänner" gezählt. Gegen Ende derAufklärung bringt Immanuel Kant die Grundgedanken des Empirismus und Rationalismuszur Synthese, indem er die Quellen und Prinzipien des Geschmacksurteil im Rahmenseiner kritischen Philosophie untersucht. In diesem Seminar sollen ausgewählte Texteder genannten Autoren auszugsweise referiert und diskutiert werden. Dabei geht eszugleich um den Versuch, die Grundzüge einer ästhetischen Philosophie der Aufklärungsystematisch zu erschließen. Literatur : (Bemerkung: Der nachstehende Text dient derVorbereitung auf das Seminar und wird demnächst als Kopiervorlage im Handapparatzur Verfügung stehen. Eine ausführliche Literatur- und Referatsliste folgt zu Beginndes Wintersemesters). Ernst Cassirer: "Die Philosophie der Aufklärung". In: Ders.:Gesammelte Werke. - Hamburger Ausgabe. Hrsg. von Birgit Recki. - Bd. XV. Text undAnmerkungen bearbeitet von Franz Rosenkranz. - Nach der 2., unveränd. Aufl. 1932. -Hamburg: Meiner, 2003. [Darin: Kap. 7: Die Grundprobleme der Ästhetik, S. 288-375].

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5+6, L4, PP, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 37

Modelle der EthikELVE-33725, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Wenn die Ethik die philosophische Lehre vom richtigen Handeln ist, dann stellt

sich sogleich die Frage, welche Bestimmungsgründe hierfür maßgeblich sind. DerEthik-boom der vergangenen Jahre hat vor Augen geführt, daß das Bedürfnis nachOrientierung in den verschiedensten Bereichen der Praxis allgemein ist. Die Konflikteärztlichen Handelns in bestimmten Situationen und die Frage nach der Legitimitätgenetischer Manipulationen am Menschen zeigen dies ebenso wie die Diskussion um dieRechtfertigung von militärischen Eingriffen. In der Gegenwart wie in der philosophischenTradition lassen sich drei immer wiederkehrende Grundmodelle unterscheiden: dieTugend- und Güterethik, wie sie von Aristoteles begründet wurde, die auf der innerenSelbstbestimmung der Vernunft beruhende Morallehre Kants und die utilitaristische Ethik,die ihren Maßstab aus den Folgen des Handelns für das Glück der größten Zahl derMenschen bezieht. Das Seminar wird die Argumente untersuchen, die für diese dreiModelle vorgebracht worden sind und wird ihre Bedeutung für die Gegenwart diskutieren.Literatur: Aristoteles, Nikomachische Ethik, übers. v. F. Dirlmeier, Stuttgart (ReclamsUniversalbibl. 8586 [5]). Kant, I., Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Stuttgart(Reclams Universalbibl. 4507) Bentham, J., An Introduction to the Principles of Moralsand Legislation, Cambridge (University Press) 1983.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, W.u.N. Arnold Gehlen: Schriften zur philosophischen AnthropologieELVE-33726, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Arnold Gehlen gehört zu den Hauptvertretern der philosophischen Anthropologie des

20. Jahrhunderts, bekannt vor allem für die von ihm entwickelte "Institutionenlehre".Der Mensch wird als "nicht festgestelltes Thier" (Nietzsche) verstanden, das, um indieser Welt überleben zu können, besondere kulturelle Entlastungsmechanismen,die dem brüchigen Dasein Stabilität verleihen, entwickelt. Gehlens Theorie soll indiesem Seminar anhand des Werkes "Urmensch und Spätkultur" sowie weiterer Textegemeinsam erschlossen und diskutiert werden. Diese Lehrveranstaltung ist auchgeeignet für Studierende, die einen qualifizierten Leistungsnachweis für Philosophieals "Wahlpflichtfach" in den Lehramtsstudiengängen erbringen müssen. Literatur:KlostermannSeminar, Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5, L3, GP, PP, VM, W. u. N. Introduction to Philosophy of ScienceELVE-33727, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar This class will be held in English, including all student presentations and written

assignments. This course is an introduction to philosophy of science. We will begin bydiscussing what philosophy of science is and what kinds of questions philosophers ofscience ask. The first question will be, "What is science, and is there a way to reliablydistinguish between science and other activities?" During the rest of the course, wewill discuss various topics in philosophy of science, each of which will help us gain anunderstanding of how science is done. We will look at what scientific theories are, howscientific experiments are designed and carried out, and how scientists interpret theirdata. More specifically, these topics will include some of the following: scientific reasoning(inductive versus deductive reasoning), scientific methodology (how the methods of ascientific discipline "fit" with that discipline's research questions), objectivity in science(can science be "value-free"?), and scientific change (doeEes science merely changeor is there such a thing as scientific progress, and if so, what is it?). If there is time, wewill also consider some issues in philosophy of biology/genetics, as well as ethical andsocial issues related to genetic research. Please register for this course by emailing me([email protected]). You are also welcome to email me with any questionsabout the course.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 38

Einführung in die Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften: Zwischen Aufklärungund Romantik - Wissenschaft im 18. JahrhundertELVE-33754, Seminar, SWS: 2Probst, SiegmundDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Die Epoche zwischen Voltaire und Hegel weist mannigfaltige Auseinandersetzungen der

Philosophie mit den immer stärker sich entfaltenden Disziplinen der Mathematik und derNaturwissenschaften aus. Zentrale Themen wie die Rezeption der Infinitesimalrechnungund der Newtonschen Naturphilosophie, die verstärkte Beschäftigung mit denGrundlagen der Geometrie, der Einfluss der neuen Naturerkenntnisse auf den Begriffdes Lebens u.a. mehr sollen anhand der Lektüre ausgewählter Texte diskutiert werden.Themen für Referate bzw. Hausarbeiten können ab sofort vergeben werden. EinführendeLiteratur: Mason, Stephen F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrerDenkweisen, Stuttgart, 1974 (Nachdrucke Diepholz 1991, 1997)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M6, L2, TP, GP Einführung in die Wissenschaftsethik und angewandte Ethik für Studierende derLebenswissenschaftenELVE-33757, Seminar, SWS: 2Tarkian, TatjanaMi, wöchentl., 08:00 - 10:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Dieses Seminar bietet eine Einführung in die Wissenschaftsethik und angewandte

Ethik. Ziel ist die Reflexion über moralische Aspekte der wissenschaftlichenForschung (Stichworte: Verantwortung, wissenschaftlicher Ethos, Fehlverhalten vonWissenschaftlern) sowie über speziellere Fragen der angewandten Ethik (Stichworte:moralisch verantwortbarer Umgang mit Tieren und Umwelt, moralischer Status vonmenschlichen Embryonen und Stammzellen, Genforschung). Ein Nebenziel ist es, sichim Halten von Referaten mit Unterstützung von PowerPoint und Schreiben eines kurzenEssays für ein interdisziplinär zusammengesetztes Publikum zu üben. Textgrundlage wirdeine Textsammlung sein, die zu Semesterbeginn bereit gestellt wird. Die Veranstaltungrichtet sich vorrangig an Studierende der folgenden Studiengänge: B.Sc. Biologie,fächerübergreifender B.Sc. Biologie, B.Sc. Life Science und B.Sc. Biochemie. Bei derTeilnahme finden diese Studierenden bevorzugte Berücksichtigung. Teilnahmebedingungist die Anmeldung per e-mail ([email protected]).

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP Natur und MoralELVE-33759, Seminar, SWS: 2Tarkian, TatjanaDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar In den letzten Jahren haben viele argumentiert, dass es plausible evolutionäre

Erklärungen für eine Reihe von psychologischen Phänomenen gibt, die in moralischerHinsicht relevant sind. Dazu gehören bestimmte Verhaltensdispositionen, Emotionen,aber auch die Fähigkeit, soziale Normen zu verstehen und die Fähigkeit zu komplexerpraktischer Überlegung. Einige Philosophen meinen, dass evolutionäre Kräfteeine so erhebliche Rolle bei der Gestaltung der moralischen Psychologie spielen,dass der Gehalt moralischer Überzeugungen evolutionär erklärt werden kann. Wirwerden uns mit solchen naturalistischen Argumentationen vertraut machen undihre Rolle mit Blick auf die Moralbegründung erwägen. Voraussichtlich wird dieVeranstaltung im Sommersemester 2008 zu einem nah verwandten Thema fortgeführt.Eine Textsammlung in englischer Sprache wird zu Semesterbeginn vorgelegt.Anmeldungen, Nachfragen zum Seminarinhalt und Referatswünsche sind willkommen([email protected]). Literatur zur Vorbereitung: Primates and Philosophers:How Morality Evolved. Hg. Stephen Macedo, Josiah Ober. Cambridge University Press,2006. Kitcher, Philip. "Biologie and Ethics". In: The Oxford Handbook of Ethical Theory.Hg. David Copp. Oxford: Oxford University Press, 2006. Joyce, Richard. The Evolution ofMorality. Cambridge, Mass.: MIT Press, 2006. Hauser, Marc D. Moral Minds: How NatureDesigned Our Universal Sense of Right and Wrong. New York: HarperCollins, 2006.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 39

Wissenschaft zwischen Entdeckung und Konstruktion - Klassische und aktuelle Texte zurWissenschaftstheorieELVE-33761, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit Grundproblemen der modernen

Wissenschaftstheorie befassen. Anhand von ausgewählten, klassischen Texten wollenwir miteinander die Entwicklung der Wissenschaftstheorie seit dem ausgehenden 18.Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert hinein verfolgen. Im letzten Drittel des Semesterswerden wir aktuelle Texte zu diesem Themenkreis miteinander lesen. Im Zentrum derBetrachtung wird die Frage stehen, wie man den wissenschaftlichen Erkenntnisprozesszu begreifen hat. Handelt es sich bei den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung um"Entdeckungen" oder um gedankliche Konstruktionen? In welchem Verhältnis stehendiese Erkenntnisse zur Wirklichkeit? Detaillierte Literaturangaben werden zu Beginn desSemesters ausgegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP, GP, KT

HauptstudiumAußereuropäische MathematikELVE-33764, Seminar, SWS: 2Breger, HerbertMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Jede der verschiedenen Hochkulturen hat zumindest Kalenderrechnungen und (soweit

die Ueberlieferungslage schlecht ist wie bei den Inkas und Mayas, fast sicher) auchMathematik entwickelt. in der Veranstaltung sollen die Mathematik der Babylonier,Ägypter, Chinesen, Inder, Inkas, Mayas und des islamischen Kulturkreises vorgestelltwerden. Die Erforschung der außereuropäischen Mathematik(en) befindet sich nochim Fluss; erst recht ist die Frage von möglichen Interdependenzen nur teilweise geklärtbzw. umstritten. Die europäische Mathematik ist mit Sicherheit von der indischen und derarabischen Mathematik beeinflusst worden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, VM, TP Werner Heisenbergs Konzeption der "abgeschlossenen Theorien"ELVE-33765, Seminar, SWS: 2Eisner, WernerFr, wöchentl., 16:00 - 18:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar In diesem Seminar geht es darum, eine Konzeption über Theorieentwicklung in

der Physik zu diskutieren, die von dem theoretischen Physiker und Begründer derQuantenmechanik Werner Heisenberg stammt. Heisenberg führt in seinen Überlegungenaus, dass die Theorieentwicklung in der Physik über die Phasen "abgeschlossenerTheorien" vor sich geht, deren Geltungsbereich in revolutionären Umbrücheneingeschränkt wird. Diese Konzeption wird im Seminar anhand der historischenBeispiele, die Heisenberg selbst gibt, überprüft (Newtonsche Theorie, Relativitätstheorie,Quantentheorie) und mit verwandten, aber z. T. doch stark abweichenden Vorstellungenverglichen, wie sie vor allem von Thomas Kuhn und Paul Feyerabend entwickeltwurden (Paradigmenwechsel, Inkommensurabilität). Literatur: Heisenberg, W.; Schritteüber Grenzen, München 1984ff (Piper) Kuhn, Th., Die Struktur wissenschaftlicherRevolutionen, FfM 1973ff (Suhrkamp) Bokulich, A. (2006). Heisenberg Meets Kuhn:Closed Theories and Paradigms. Philosophy of Science 73(1). Den Teilnehmern wird zuBeginn des Seminars ein Reader mit wichtigen Texten zur Verfügung gestellt.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+3, L1+2

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 40

Aristoteles: Metaphysik Bücher VII-IXELVE-33767, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In diesem Seminar soll die Lektüre der Aristotelischen Metaphysik mit den Büchern

VIII-IX, in denen Aristoteles die Lehre von Form und Materie sowie Akt und Potenzentwickelt, fortgesetzt werden. Bei entsprechenden Kenntnissen ist es für dieTeilnahme nicht notwendig, die Lehrveranstaltung des letzten Semesters besuchtzu haben. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. DieSubstanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM Selected Chapters in the History of Philosophy of ScienceELVE-33773, Seminar, SWS: 2Hoyningen-Huene, PaulMi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar This class will be held in English, including the oral presentations by students. Written

work (Vortragsausarbeitungen und Hausarbeiten) may be submitted in English orGerman. We shall read classic works in the philosophy of science beginning with theVienna circle and continuing with Popper, Kuhn, Lakatos, Feyerabend, and others.Suggestions about the choice of particular works are welcome, if possible by the end ofSeptember 2007, [email protected]. Conditions about credit points orother formal administrative requirements can be negotiated.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2 Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und WissenschaftsethikELVE-33774, Seminar, SWS: 2Hoyningen-Huene, PaulMi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der

Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagenwerden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung vonMagisterarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind,können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2 B. Russell: Die Analyse des GeistesELVE-33776, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar 1921 und 1927 veröffentlichte B. Russel zwei thematisch zusammenhängende

Schriften unter den Titeln und , von denen zunächst die zuerst genannte einereingehenden Textlektüre unterzogen werden soll. Im Mittelpunkt steht nicht diespäter für die Entfaltung der Wissenschaftstheorie maßgebliche Frage nach derBegründbarkeit von Wissen, sondern die von Locke und dem englischen Empirismusererbte Konstitutionsproblematik, wie von der Privatwelt unserer Sinneseindrücke,Wahrnehmungen und Wissensansprüche ein Übergang in die Welt der öffentlichenGegenstände möglich sei. Im Gang der Erörterung sollen auch Affinitäten und Kontrastmit bzw. gegenüber Autoren wie W. James und A. N. Whitehead zur Sprache kommen.Die Lehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; Referatvergabeab sofort. Literatur: B. Russell: Die Analyse des Geistes, Hamburg 2005 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 527)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+3+6, L2, TP, VM, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 41

Spinoza: Schriften zur Ethik und ReligionsphilosophieELVE-33777, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen die grundlegenden Werke eines Denkers besprochen werden,

der zu den Gründungsfiguren des neuzeitlichen Denkens gehört, nämlich seineund sein . Die Lehrveranstaltung verfolgt das Ziel einer Aneignung elementarerDenkfiguren und bespricht in der ersten Hälfte die ethischen, in der zweiten Hälfte diereligionsphilosophischen Schriften jeweils nur in Textauszügen. Es soll zu Beginn eineallgemeine Einführung in die spinozistische Philosophie geboten werden, vorzugsweisein Verbindung mit einer Darstellung von "Leben und Werk" sowie einer Einordnungin den Entwicklungsgang der neuzeitlichen Philosophie. Der Stoff ist in Referaten zuerarbeiten, die nach Möglichkeit schon in den Semesterferien vorbereitet werden sollen.Literatur: Baruch de Spinoza: Die Ethik nach geometrischer Methode dargestellt, hg.von C. Gebhardt i. Vb. m. O. Baensch u. Artur Buchenau, Hamburg 1976 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 92) Baruch de Spinoza: Theologisch-politischer Traktat,hg. v. G. Gawlick, Hamburg 1976 (= Meiners Philosophische Bibliothek Bd. 93) AlsSekundärliteratur wird empfohlen: H. A. Wolfson: The Philosophy of Spinoza, 2 Bde.,Cambridge, Mass. 1954 sowie L. Strauss: Die Religionskritik Spinozas als Grundlageseiner Bibelwissenschaft. Untersuchungen zu Spinozas Theologisch-Politischem Traktat,Hildesheim/New York 1981

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+6, L2+4, TP, GP, KT Moderne amerikanische Lyrik als poetisches Experiment und als SprachphilosophieELVE-33778, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen ausgewählte lyrische Texte von C. Olson und R. Creeley gelesen

werden, die im Zentrum der "Black-Mountain-College"-Bewegung standen. Diese grenztsich unter dem Einfluß von Whitman, G. Stein und W. Carlos Wiliams von der sog.Eliotschen Moderne ab und versucht ein modernes amerikanisches Kulturbewußtsein zufundieren. Es sollen auch einige theoretische Äußerungen gelesen werden, welche dieIdee eines offenen Universums mit den speziell technischen Innovationen in Beziehungsetzen; es sind die Theorie der Atemtechnik und der sog. verknüpfende Zeilenbruch("operative juncture"), die dieser Lyrik ihr spezifisches modernes Gepräge geben. DieLehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; doch sollte ein natürlichesund beständiges Interesse an zeitgenössischer Literatur selbstverständlich mitgebrachtwerden. Referatvergabe ab sofort. Literatur: [Reader Lyriktexte] [Reader theoretischeTexte] Beide Reader werden zum Übungsbeginn vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4, KT, RK Textstufen einer Philosophie des OrganismusELVE-33779, SeminarKiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Gegenstand dieser Übung sind ausgewählte Texte von Agar, Lillie, Jonas, Langer und

Weiss, die für die Weiterentwicklung der Philosophie des Organismus dokumentarischenRang erlangt haben. Unsere Diskussion orientiert sich an den Fragenkreisen derEntstehung des Lebens, der emergenten Evolution und am sog. Leib-Seele-Problem.Für die Teilnahme an der Lehrveranstaltung ist eine elementare Kenntnis derPhilosophiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts wünschenswert, aber nichtBedingung. Der Stoff soll in Einzelreferaten erarbeitet werden, die ab Semesterbeginnvergeben werden. Literatur: [Reader Philosophie des Organismus] Der Reader wird zumÜbungsbeginn vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4, KT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 42

G. W. F. Hegel: RechtsphilosophieELVE-33780, Seminar, SWS: 2Koslowski, StefanMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft

im Grundrisse beinhalten einen der ersten großen Entwürfe, den Strukturproblemen deraufkommenden Industriegesellschaft gerecht zu werden. Hierbei greift Hegel nicht nurauf die bereits bei Aristoteles anklingende Unterscheidung zwischen Gesellschaft undStaat zurück; sein Konzept der institutionentheoretischen Einhegung der politischenFreiheit entspricht zudem der idealistischen "Reformulierung" platonisch-neuplatonischerVorgaben. Daraus ergeben sich bestimmte Unzulänglichkeiten, die letztlich das Scheiternder "größten politischen Philosophie die die bürgerliche Gesellschaft als ihre Philosophiehervorgebracht hat" (Joachim Ritter) zur Folge haben: Weder die individuelle Freiheit,noch die Sachgesetze des Marktes oder die von politischen Verbänden entsprecheneiner - wie auch immer gearteten - "substantiellen Vernunft." An Anfang und Endevon Gesellschaft und Staat stehen im Gegensatz zum linearen Aufbau von Hegels"Rechtsphilosophie" nicht die Freiheit und das Wohl des Ganzen, sondern die derEinzelnen. Das Seminar wird anhand ausgewählter Passagen aus den Einleitungenzur Phänomenologie des Geistes, Wissenschaft der Logik, Vorlesungen über diePhilosophie der Geschichte sowie markanter §§ der Rechtsphilosophie die Ambivalenzdes Hegelschen Denkens zwischen dem holistischen Anspruch seines Systems undden mit der bürgerlichen Gesellschaft sich durchsetzenden Prinzipien der egalitärenErwerbsgesellschaft nachgehen. Literatur: Quelle: Hegel, G. W. F. : Grundlinien derPhilosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse, in:ders.: Werke in zwanzig Bänden, Bd. 7 (Suhrkamp). Sekundärliteratur: Avineri, S.:Hegels Theorie des modernen Staates, Frankfurt/M.1976; Bubner, R.: Polis und Staat.Grundlinien der politischen Philosophie, Frankfurt/M. 2002; Fine, R.: "Kant's theory ofcosmopolitism and Hegel's critique", in: Philosophy and Social Criticism, vol. 29 (2003),p. 611-632; Siep, L. (Hrsg.): G. W. F. Hegel: "Grundlinien der Philosophie des Rechts",Klassiker Auslegen, Hrsg.: Höffe, O., Bd. 9, 2. Aufl., Berlin 2005; Geiger, I.: "Hegel'sCritique of Kant's Practical Philosophy. Moral Motivation and the Founding of the ModernState", in: Internationales Jahrbuch des Deutschen Idea- lismus International Yearbookof German Idealism, vol 2, Der Begriff des Staates The Concept of the State, Berlin NewYork 2004, p. 121-149.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP Was ist angewandte Ethik?ELVE-33781, Seminar, SWS: 2Kuhne, FrankMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Angewandte Ethik ist der allgemeine Titel, unter dem die sogenannten Spezial-

oder Bereichsethiken firmieren. Deren Spektrum reicht von der BioeEethik bis zurTechnikethik, von der Medizinethik bis zur Wirtschaftsethik, von der Rechtsethik biszur Genethik Der Ausdruck "angewandte Ethik" muß zunächst irritieren, denn Ethikist die Theorie vom richtigen Handeln und insofern schon immer auf Anwendungbezogen. So gesehen erscheint der Ausdruck als ein Pleonasmus. Begründet wird dieNotwendigkeit von Spezialethiken unter Hinweis auf die zunehmende Ausdifferenzierungund Komplexität der gesellschaftlichen Praxis. Demnach stellen sich in der durchWissenschaft und Technik geprägten Gesellschaft altbekannte moralische Fragen imRahmen völlig veränderter Handlungsbedingungen, und neue, bislang unbekannteFragen werden aufgeworfen. Von der "allgemeinen Ethik" seien hier keine befriedigendenAntworten zu erhalten. Im Seminar soll am Beispiel der Medizinethik und derWirtschaftsethik, und hier wieder exemplarisch an einigen Texten aus beiden Bereichen,untersucht werden, was es mit der angewandten Ethik auf sich hat: Was will, waskann sie leisten? Wie wird sie gerechtfertigt? Wie ist ihr Verhältnis zur sogenanntenallgemeinen Ethik? Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. EinHandapparat mit den im Seminar zu studierenden Texten wird erstellt.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 43

Wissenschaftstheorie im MittelalterELVE-33782, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Die moderne Wissenschaft scheint mit dem Mittelalter bereits in der Renaissance

unwiderruflich gebrochen zu haben. Diese bis heute sehr verbreitete Meinung kanneine genaue Lektüre der Texte korrigieren. Die höchste Wissenschaft war in der etwatausendjährigen Epoche die Theologie, die jedoch diese Bestimmung erst vom 12.Jahrhundert an nachdrücklich für sich reklamierte, indem sie die Methoden des sichentwickelnden weltlichen Erkennens in sich aufnahm. Diese Synthese hat sich als einüberaus fruchtbares Spannungsverhältnis erwiesen. Die moderne Wissenschaft hathier, neben antiken Quellen, einen ihrer wichtigsten Ursprünge. Das Seminar wird sichmit einigen Schlüsselautoren des Hoch- und Spätmittelalters beschäftigen. Zu nennensind hier unter vielen anderen Hugo von Sankt Viktor, Dominicus Gundissalinus, RogerBacon, Thomas von Aquin, Wilhelm von Ockham und Nicolaus Cusanus. Dabei sollen dieKontinuität und die Brüche der Entwicklung im Denken deutlich werden. Eine detaillierteLiteraturliste wird Anfang September vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, VM Philosophie nach dem Ersten WeltkriegELVE-33783, Seminar, SWS: 2Möbuß, SusanneDo, wöchentl., 08:00 - 10:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Resignation und utopische Euphorie gleichermaßen kennzeichnen das philosophische

Denken der 20er und 30er Jahre in unvergleichlicher Weise. So stehen etwaRosenzweig, Benjamin und Bloch -unterschiedlichen Denktraditionen verpflichtet - füreine explizite Formulierung extrem zukunftsorientierter Theorie, und in HeideggersSchriften findet sich der unübersehbare Wunsch, aus einer Rückwendung des Denkenszur ursprünglichen Frage nach dem Sein eine Neubegründung der Metaphysik zugewinnen, wohingegen Husserl einen erkenntnistheoretischen Reduktionismus zuentwickeln versucht. In der politischen Philosophie wird der Anspruch erhoben, dasPhänomen der 'Gesellschaft' zu definieren, während in der Ästhetik Form und Ornamentzu Chiffren realitätszugewandten Selbstverständnisses des Menschen werden. ImSeminar wird ein kurzer Überblick über die Vielfalt philosophischer Ansätze dieser Zeiterfolgen, aus der dann einzelne Positionen exemplarisch diskutiert werden."

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP Henri Bergson: "Materie und Gedächtnis"ELVE-33784, Seminar, SWS: 2Nickl, PeterDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Zeit, in der Henri Bergson (1859-1941) sein Buch "Materie und Gedächtnis"

veröffentlichte (1896), gleicht der unsrigen: die Hirnforschung versucht zu zeigen, dasses keinen Geist gibt, indem sie die Leistungen des Gedächtnisses auf bestimmte, indiversen Hirnregionen lokalisierte Funktionen reduziert. Bergson arbeitet sich in dieseBefunde ein und kann plausibel machen, dass sie eine umfassendere Deutung erfordern:ohne die Annahme von Geist lässt sich das Gedächtnis nicht wirklich verstehen.Ein Zeitgenosse (Gilson) schrieb dazu: "Der Positivismus war besiegt durch einennoch positiveren Geist als den seinen. Indem er sich in Sachen der Wissenschaft alsanspruchsvoller erwies als Kritizismus und Szientismus, hatte er [Bergson] im Kampfgegen sie einen triumphalen Durchbruch errungen. Man muss diese Jahre erlebt haben,um zu wissen, welche Befreiung die Lehre Bergsons war. [...] Zum erstenmal seitJahrhunderten wagte die Metaphysik eine entscheidende Schlacht und gewann sie."Textgrundlage: Henri Bergson, Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über dieBeziehung zwischen Körper und Geist, Hamburg (Meiner) 1991, 19,80 Euro

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2+4, GP, TP, VM

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Winter 2007/08 44

Religionsphilosophie des 19. Jahrhunderts: Friedrich SchleiermacherELVE-33785, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Friedrich Schleiermachers berühmt gewordene Reden "Über die Religion", adressiert "an

die Gebildeten unter ihren Verächtern", sollen in diesem Seminar besprochen werden;neben der Diskussion des Religionsverständnisses von Schleiermacher sind auchReferate und Arbeiten zu Predigten des Theologen und Philosophen möglich sowiezu seinen ethischen Schriften. Literatur: Friedrich Schleiermacher, Über die Religion(Ausgabe Meiner)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP, KT, VM, W. u. N. Karl Jaspers: Von der WahrheitELVE-33786, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Karl Jaspers' zweites großes Werk "Von der Wahrheit", erstmals 1947 publiziert, gehört

nach gängiger Einteilung philosophischer Werke zwar zur Existenzphilosophie, läßtsich aber durchaus als eigenständiger Entwurf zu einer adäquaten Annäherung an denWahrheitsbegriff auffassen. Aus der reichhaltigen Schrift soll in einem Lektürekurs,zumeist Satz für Satz vorgehend, der erste Abschnitt des dritten Teils gelesen unddiskutiert werden. Die Seiten 453-601 dieses Werkes liegen zu Semesterbeginn alsKopiervorlage im Handapparat bereit.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+3+6, L2+4, GP, TP, KT, RK Wissenschaftstheorie der ÖkologieELVE-33787, Seminar, SWS: 2Reydon, ThomasDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Ökologie ist ein vergleichsweise junges Wissenschaftsgebiet, das erst seit Anfang des

20. Jahrhunderts als eigenständiger Forschungsbereich existiert. Aber was für eine ArtWissenschaft ist Ökologie eigentlich? In welchen Aspekten gleicht und unterscheidet siesich von den anderen Gebieten der Biologie und den anderen Naturwissenschaften?Wie funktionieren Erklärungen in der Ökologie? Gibt es ökologische Naturgesetze? Wieklassifizieren Ökologen ihre Studienobjekte? Wie werden ökologische Modelle in derForschung verwendet? In diesem Seminar sollen durch Besprechung solcher Fragendie philosophischen Grundlagen der Ökologie erörtert werden. Die Seminarliteraturbesteht aus Teilen von Gregory J. Cooper: The Science of the Struggle for Existence:On the Foundations of Ecology (Cambridge: Cambridge University Press, 2003), sowieForschungsartikeln über verschiedene Themen aus der Philosophie der Ökologie. DieLiteratur wird vom Dozenten bereitgestellt werden.Das Seminar ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch fürStudierende der Biologie und anderer Naturwissenschaften offen. DieSeminarliteratur ist jedoch durchaus anspruchsvoll; einigeGrundkenntnisse der Hauptthemen & -fragen der Wissenschaftstheoriewärendaher hilfreich. Interessierte werden gebeten sich bis zum 08.10.2007beim Dozenten anzumelden ([email protected]).

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2

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Winter 2007/08 45

Kunst und SubjektELVE-33790, Seminar, SWS: 2Städtler, MichaelDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 30.10.2007 - 02.02.2008Kommentar Die Autonomie des modernen Subjekts gründet in dessen Einsicht in seine Fähigkeit,

sich selbst Zwecke zu setzen. Die Ausführung gerade der autonomen, vernünftigen,Zwecke scheitert oftmals an widrigen Bedingungen des Handelns. Die Interpretationdieser von Menschen verursachten Bedingungen als Sachzwänge, also ontologischoder anthropologisch begründeter Heteronomie, mutet den Subjekten zu, sich selbstfür ihr Scheitern verantwortlich zu finden. Das Selbstbewusstsein, das so seineSelbstbestimmung als Grund der Fremdbestimmung wähnt, das sich aus Freiheitunterwirft, ist in sich zerrüttet. Dem entspricht die aporetische Form philosophischerBegründung von Subjektivität, die gleichwohl nicht gegenstandslos oder falsch ist. Sieist Gegenstand einer theoretischen Kritik, die ihr gleichwohl keinen positiven Begriffdes Subjekts entgegensetzen kann, denn dieser wäre sowohl gegenstandslos wiefalsch. Theoretische Kritik moderner Subjektivität verweist deshalb auf ein Momentintellektueller Erfahrung: Ästhetische Modelle, die nicht der Form begrifflich notwendigerAllgemeinheit unterliegen und dennoch das Besondere nicht unmittelbar, sondernreflektiert wiedergeben, vermögen die bestürzende Realität des begrifflich bloß negativenResultates darzustellen. Das Seminar soll untersuchen, inwiefern Kunstwerke, die selbstnicht in zweckvollen oder systematischen Zusammenhängen stehen, betrachtet werdenkönnen "zugleich als Ausdruck und ästhetisches Objekt einer Neugier, die bereit ist,alles zu reflektieren, aber auch in der Lage, jeden progressiven Schein zu entlarven:Kunst als vorweggenommene Freiheit in einer Zeit der Unfreiheit" (Helmut Lachenmann).Anhand der folgenden kunstphilosophischen Überlegungen und ästhetischen Modellesoll dem nachgegangen werden (vorläufige Auswahl): Th.W. Adorno, Ästhetische Theorie(Auswahl, u.a. Subjektivität und Kollektiv) Th.W. Adorno, Erpresste Versöhnung GeorgLukacs, Es geht um den Realismus Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seinertechnischen Reproduzierbarkeit Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, besonders:Analytik des Erhabenen und Vom Intellektuellen Interesse am Schönen Franz Kafka, DerHungerkünstler Miodrag Bulatovic, Wolf und Glocke (Kapitel: Klage um die Gefährten)Filme, wenn technisch möglich: Berlin, Sinfonie der Großstadt (Rottmann); Triumph desWillens (Riefenstahl); N.N. (El Lissitzky) Hanns Eisler, Kälbermarsch Franz Schubert,Winterreise

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5+5, L3+4, VT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 46

Texte zur Politischen Theorie des Mittelalters IELVE-33821, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, Block, 18:00 - 20:00, 20.11.2007 - 20.11.2007, 1146 - B310

Mo, Block, 11:00 - 17:00, 04.02.2008 - 04.02.2008, 1146 - B310

Di, Block, 11:00 - 17:00, 05.02.2008 - 05.02.2008, 1146 - B310

Mi, Block, 11:00 - 17:00, 06.02.2008 - 06.02.2008, 1146 - B310

Do, Block, 11:00 - 17:00, 07.02.2008 - 07.02.2008, 1146 - B310

Fr, Block, 11:00 - 17:00, 08.02.2008 - 08.02.2008, 1146 - B310Kommentar Eine politische Theorie im neuzeitlichen Sinne, d.h. eine um ihrer selbst willen betriebene

Reflexion auf die gesellschaftlichen Bedingungen der irdischen Existenz des Menschen,ist zu Beginn des 13. Jahrhunderts nur rudimentär vorhanden. Erst im Zuge derRezeption der Aristotelischen Schriften zur Praktischen Philosophie bildete sich einBewusstsein um die Bedeutung der profanen Bedingungen des Lebens heraus, dassich in einem eigenständigen Schrifttum zu artikulieren begann. In diesem Seminarsollen Texte zweier Autoren des 13. Jahrhunderts, Thomas von Aquin und AegidiusRomanus, zur Politischen Theorie durch gemeinsame Lektüre erschlossen werden. Esist geplant, die Lehrveranstaltung im Sommersemester mit der Lektüre zweier Textedes 14. Jahrhunderts fortzusetzen. Literatur: Thomas von Aquin, De regno ad regemCypri, ed. H. F. Dondaine, in: Sancti Thomae Opera omnia (Editio Vaticana), Bd. 42,Rom 1979, 449-471 (dt. Übers. durch F. Schreyvogel: Thomas von Aquin, Über dieHerrschaft des Fürsten, Stuttgart 1990). Aegidius Romanus, De ecclesiastica potestate,ed. R. Scholz, Leipzig 1929 ND Aalen 1961 (Dt. Übers. in Auszügen in: J. Miethke/ A.Bühler, Kaiser und Papst im Konflikt. Zum Verhältnis von Staat und Kirche im spätenMittelalter, Düsseldorf 1988. Weitere übersetzte Passagen können den Teilnehmern beider Vorbesprechung zu Verfügung gestellt werden.) J. Miethke, Politische Theorie imMittelalter, in: Politische Theorie von der Antike bis zur Gegenwart, ed. H.-J. Lieber, Bonn1991, 47-156. Eine Teilnahme an der Vorbesprechung ist obligatorisch. Interessenten,die verhindert sein sollten, können sich per Email anmelden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, GP, KT, VM

Alle Veranstaltungen

Vorlesungen

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 47

Geist, Psyche und Gehirn: "Philosophie der Gefühle"ELVE-33702, Vorlesung, SWS: 2Kommentar 1. Einführung und Übersicht (Prof. Dr. med. Dr. phil. Hinderk M. Emrich/ Priv.-Doz.

Dr. med. Jann E. Schlimme M.A.) (16.10.) 2. Ansätze einer Theorie der Gefühle (Prof.Dr. med. Detlef Dietrich/Emrich/Schlimme) (23.10) 3. Anthropologie der Gefühle(Priv.-Doz. Dr. phil. Wulf Krause) (30.10.) 4. Angst/Verzweiflung (Schlimme) (06.11)5. Scham (Christiane Wieder) (13.11.) 6. Ärger (Prof. Dr. med. Thomas Huber)(27.11.) 7. Verachtung (Dr. med. Stefan Bartusch) (04.12.) 8. Freude und Trauer(Schlimme) (11.12.) 9. Schuld (Prof. Dr. med. Leon Wurmser) (18.12.) Neujahr 10.Neid (Catharina Bonnemann) (08.01) 11. Ekel (Dr. med. Bert T. te Wildt) (15.01) 12.Überraschung (N.N.) (22.01) 13. Liebe (Emrich) (29.01.) Das menschliche Lebenist ohne Gefühle nicht vorstellbar. Die Frage nach einer Philosophie der Gefühleist folglich von fundamentaler Bedeutung für ein Verständnis des Menschen. DieVergewisserung dieses präreflexiven und unausweichlichen Affiziertseins durch dasLeben in seinen unterschiedlichsten Qualitäten zeigt, dass Gefühle auch eine typische,ihnen zugehörende Mimik und Physiologie aufweisen und zudem motivierenderKontext von spezifischem Verhalten sind. Letzteres verweist auf die interpersonaleQualität und eröffnet die reflexiv-kulturelle Dimension von Gefühlen. Die einzelnenVorlesungen stellen sich dabei den unterschiedlichen Aspekten der Gefühle undnutzen die unterschiedlichsten Methoden, um hier besser zu verstehen. Diese reichenvon neurowissenschaftlichen über sozialempirische, von tiefenpsychologischen überpsychologische, von philosophiehistorischen bis hin zu phänomenologischen Methoden.Ziel ist dabei ein philosphierendes Nachsinnen über unsere Gefühle, ohne welche unsdas Leben nicht gegeben sein kann.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Emrich u. a. Einführung in die klassische LogikELVE-33705, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - A310Kommentar Die Logik gilt seit Aristoteles als die Lehre von den Formen des Denkens. Dies sind

die Regeln, die der Verstand bei jeder auf beliebige Gegenstände gerichteten Tätigkeitimmer schon befolgen muß. Insofern enthält jeder triviale Denkakt die Logik, wenn auchzumeist unreflektiert. Deshalb hat Hegel gesagt, es bedürfe des Studiums der Logik sowenig, um das Denken zu lernen, wie man Physiologie betreiben müsse, um verdauen zukönnen. Aber jeder Wissenschaft, die ihre Aussagen beweist, liegt Logik sogar doppeltzugrunde: als System von Verfahrensregeln und als stillschweigende Voraussetzung,daß die Gegenstände von sich aus diesem Kanon entsprechen. Logik als Theorie reinerFormen wird selbst zur Wissenschaft, in der sich das Denken sich selbst reflexiv zumGegenstand wird. In diesem Sinne einer Theorie der Logik wird die Vorlesung die Lehrevon Begriff, Urteil und Schluß in der Form darstellen, die von Aristoteles bis ins 19.Jahrhundert die Tradition der Logik bildete. Hierbei wird zu untersuchen sein, wie sichdie Logik als "intellektuelle Technologie" von ihrem philosophischen Ursprung entfernthat und in welcher Weise die moderne symbolische Logik die klassische in ihrer Geltungvoraussetzt.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 48

Ringvorlesung zur Einführung in die Geschichte der Philosophie (I). Von der Antike bis zurRenaissanceELVE-33706, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 18:00 - 20:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - F128Kommentar 15. 10. 2007: Zum Begriff der Philosophiegeschichte (Frank Kuhne) 22. 10. 2007:

Platon I: Die Frage der Gerechtigkeit (Thorsten Paprotny) 29. 10. 2007: Platon II: DasProblem der Erkenntnis (Thorsten Paprotny) 05. 11. 2007: Aristoteles I: Grundlagender Metaphysik (Hans-Georg Bensch) 12. 11. 2007: Aristoteles II: Ethik und Politik(Frank Kuhne) 19. 11. 2007: Stoa oder Vom glücklichen Leben (Thorsten Paprotny)26. 11. 2007: Neuplatonismus I: Plotin und die Begründung des Neuplatonismus(Eckhard Homann) 03. 12. 2007: Neuplatonismus II: Widersprüche der NeuplatonischenLehre (Eckhard Homann) 10. 12. 2007: Augustinus I (Eckhard Homann) 17. 12. 2007:Augustinus II (Eckhard Homann) 07. 01. 2008: Thomas von Aquin und die Ordnung derWelt (Peter Nickl) 14. 01. 2008: Thomas von Aquin II: Das Menschenbild der "SummaTheologiae" (Peter Nickl) 21. 01. 2008: Wilhelm von Ockham (Günther Mensching) 28.01. 2008: Philosophie der Renaissance (Annette Wittkau-Horgby)

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Ringvorlesung Kodierung: GP Wandlungen der MetaphysikELVE-33707, Vorlesung, SWS: 2Nickl, PeterFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - F107Kommentar Die Frage der Metaphysik lautet: was ist eigentlich wirklich? Dabei ist die Annahme

leitend, die sinnlich erfahrbare Welt sei noch nicht die eigentliche Wirklichkeit. FürPlaton gibt es dahinter die Welt der Ideen, für Aristoteles den unbewegten Beweger.Mit Kant dreht sich die Blickrichtung um: nicht die Frage "was ist?", sondern "waskann ich erkennen?" wird die entscheidende - das Fundament von allem wird nicht inoder hinter den Dingen, sondern in den Bedingungen von Erfahrung gesucht, also inder Subjektivität: Metaphysik wird Transzendentalphilosophie. Auch wenn die großenSysteme des Deutschen Idealismus keine Nachfolger finden, bleiben die metaphysischenFragen (Schopenhauer spricht vom Menschen als dem "animal metaphysicum").Metaphysikkritisch gibt sich die Sprachphilosophie des 20. Jahrhunderts - "was lässt sichsagen?" ist ihre Grundfrage, schließlich rückt Lévinas die Ethik an die Stelle der "ErstenPhilosophie". Die Fragen der Metaphysik sind nicht immer die gleichen gewesen, abersie haben einen gemeinsamen Grund: die Suche nach dem Unverfügbaren (währenddie Metaphysikkritik so etwas wie die Existenz des Unverfügbaren bestreitet). DieVorlesung richtet sich besonders an die BA-Studierenden des Moduls "Grundlagen derTheoretischen Philosophie" sowie an alle Interessierten. Literatur: Artikel "Metaphysik,Metaphysikkritik" in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 5, Basel 1980, Sp.1186-1294

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 49

Rechts- und StaatsphilosophieELVE-33708, Vorlesung, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - A310Kommentar In dieser Vorlesung wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und

Staatsphilosophie von den Anfängen bis in die Gegenwart gegeben. Im Wintersemesterbehandeln wir die Epochen von der Renaissance bis in die Gegenwart. Inhaltlichwird dabei die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in dieweltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenenbedeutenden Philosophen dieser Zeit eingliedert. Anhand ausgewählter Texte wirddas Verhältnis zwischen Weltbild, Erkenntnistheorie und Staatsphilosophie untersuchtwerden. Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständniszentral relevanten Frage, nämlich der Frage, welchen Kriterien Recht genügen muß, umgerecht zu sein beziehungsweise als gerecht erfahren zu werden, einen histori-schenÜberblick über die abendländische Staatsphilosophie zu geben. Sie richtet sichgrundsätzlich an interessierte Studierende aller Fächer, insbesondere aber an die derPhilosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Literatur: Zum historischen Überblick:Hans-Joachim Störig, Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Frankfurt a. M. 2004.Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Epochenabschnitten gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: PP Kant über das Verhältnis von Moral und ReligionELVE-33811, Vorlesung, SWS: 2Kuhne, FrankFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar In seiner Schrift "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" charakterisiert

Kant das Verhältnis von Moral und Religion. Die Moral bedürfe "zum Behuf ihrer selbst[...] keinesweges der Religion [...]", führe aber "unumgänglich zur Religion, wodurch siesich zur Idee eines machthabenden moralischen Gesetzgebers außer dem Menschenerweitert, in dessen Willen dasjenige Endzweck (der Weltschöpfung) ist, was zugleichder Endzweck des Menschen sein kann und soll". Kant rekapituliert damit zu Beginn derReligionsschrift ein Resultat der Dialektik der "Kritik der praktischen Vernunft". Danachführt "das moralische Gesetz durch den Begriff des höchsten Guts, als das Objekt undden Endzweck der reinen praktischen Vernunft, zur Religion, d. i. zur Erkenntnis allerPflichten als göttlicher Gebote [...]". Führt das moralische Gesetz durch den Begriff deshöchsten Guts zur Religion, dann ist zum Verständnis des Verhältnisses von Moral undReligion das des Zusammenhangs von moralischem Gesetz und höchstem Gut zentral.Die Vorlesung will diesen Zusammenhang aufklären, indem sie Kants Argumentationim zweiten Teil der "Kritik der praktischen Vernunft" darstellt. Die Vorlesung setzt dieVeranstaltung des Sommersemesters fort, in der es um den ersten Teil (Analytik) der"Kritik der praktischen Vernunft" ging. Sie ist aber auch für Neueinsteiger geeignet, dazu Beginn die Ergebnisse des Sommers rekapituliert werden. Literatur: I. Kant, Kritik derpraktischen Vernunft I. Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: PP Einführung in die theoretische Philosophie - SubstanzbegriffELVE-33816, Vorlesung, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - B302Kommentar Mit dieser Vorlesung wird der Versuch unternommen, anhand der Erläuterung des

Begriffs der Substanz eine Einführung in die Philosophie zu liefern. Historisch tauchtder Begriff das erste Mal bei Aristoteles auf. Allerdings ist die Konzeption der Substanz,i. S. des wahren / wirklichen Seins, bereits bei Aristoteles Antwort auf überkommeneAporien der Vorsokratiker bzw. der Ideenlehre platonischer Herkunft. Dass der Begriff derSubstanz dennoch nicht allein in der Antike seine Bedeutung hat, sondern durchaus ingegenwärtigen Diskussionen eine Rolle spielt, soll in der Vorlesung thematisiert werden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: TP

Grundstudium

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 50

Einführung in die Philosophie IELVE-33716, Seminar, SWS: 2Babetzke, ArnoldMi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Es scheint auf ein Paradoxon hinauszulaufen, dass die Philosophie, die ihrer Gestalt

nach Grundlage aller denkerischen Tätigkeit ist, eine spezielle, über ihr stehende unddamit selbständige Art der Vermittlung benötigt. Da ihre Vermittlung als eigenständigeDidaktik selbst wieder Theorie ist, wird somit der unendliche Theorieregressus in Ganggesetzt. Dieser "Hase-Igel-Wettlauf" findet in diesem Seminar nicht statt. Vielmehrwerden auf der Grundlage der systematischen Herausbildung des Begriffs in derabendländischen Tradition - diese ist selbst schon eine "didaktische Reduktion", die injeder Lehrveranstaltung vorgenommen wird (in der Regel aber aus inhaltlichen Gründen)- Wege der Vermittlung des Zusammenhanges theoretischer und praktischer Philosophiein der Schule gezeigt. Adressatenbezogen, d. h., die Situation von Schülern undSchule berücksichtigend, werden philosophische Grundlagen, Literatur, Techniken undMethoden der Einführung in den Gegenstand vorgestellt. So werden im Wintersemesterdie metaphysischen und ontologischen Grundlagen der Entfaltung des Begriffsanhand von Texten der platonischen, parmenideischen und aristotelischen Philosophieerarbeitet. Die Wiederholung der Implikationen univoken Denkens in der mittelalterlichenPhilosophie (Theologie) über zentrale Denker bis hin zum Universalienstreit werdensystematisch - nicht historisch - erschlossen. Diese Veranstaltung ist besondersgeeignet für Studenten, die "Philosophie" nicht als Unterrichtsfach in der Oberstufe erteiltbekommen haben. Ebenfalls eignet sich diese Veranstaltung für Studierende, die nichtLehramtskandidaten sind. Auch Seniorenstudenten und Schüler (Schnupperstudium)sind willkommen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: Fachdidaktik Descartes: MeditationenELVE-33717, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Mit den "Meditationen" von R. Descartes ist einer der wichtigsten Grundlagentexte der

neuzeitlichen Philosophie in diesem Semester Gegenstand. Das Seminar richtet sichan Studienanfänger, die mittels genauer Lektüre sich einen Begriff von philosophischerReflexion erarbeiten wollen. Ohne dieses Moment des "Wollens" - "Ich will wissen", "ichwill zwischen Wahrem und Falschem unterscheiden" - ist ein Philosophiestudium nicht zuabsolvieren. Für "Konsumenten einer Dienstleistung" ist diese Veranstaltung ungeeignet!Lektüre: René Descartes, Meditationen über die Grundlagen der Philosophie mit densämtlichen Einwänden und Erwiderungen. Meditationes de prima philosophia, Erstmalsvollständig übersetzt und herausgegeben von Artur Buchenau 1915.PhB 27. Nachdruck1994. XVI, 493 Seiten.978-3-7873-0030-3. Kartoniert 24.80

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3+6, L2, TP, KT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 51

Wahrheit und Herrschaft: Eine Einführung in die Kritische TheorieELVE-33718, Seminar, SWS: 2Heit, HelmutDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Die Frage nach dem Verhältnis von Wahrheit, einer zentralen Kategorie der

Philosophie, und Herrschaft, um deren Formen und Begründungen es denGesellschaftswissenschaften zu tun ist, ist ein zentrales Thema der theoretischenArbeit von Horkheimer, Adorno, Fromm, Marcuse und anderer Vertreter einesArbeitszusammenhangs, der später unter dem Namen 'Kritische Theorie' bekanntgeworden ist. Im Zentrum des Interesses steht dabei nicht zuletzt ein traditionellesWissenschaftsverständnis, von dem Horkheimer ein kritisches abzugrenzen sucht, indemer Theorie als ein Moment gesellschaftlicher Praxis bestimmt. In diesem Zusammenhangstellen sich Fragen nach dem historisch veränderlichen Verhältnis von Wahrheit undHerrschaft: Sind die Formen der Erkenntnis und ihrer wissenschaftlichen Organisationselbst Produkt einer historischen Praxis? Welche Rolle spielen Wissenschaft undWissenschaftler für eine gesellschaftliche Emanzipationsbewegung? Gibt es einenZusammenhang zwischen Wahrheit und Herrschaftsfreiheit? Ist es wahr, dass eineherrschaftsfreie Gesellschaft sein soll? Diesen und ähnlichen Fragen möchten wir indiesem interdisziplinären Seminar aus philosophischer und sozialwissenschaftlicherPerspektive im Rahmen einer historisch verfahrenden Einführung in die Kritische Theorienachgehen. Literatur zur Vorbereitung: Türke, Christoph u. Gerhard Bolte: Einführung indie Kritische Theorie. Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 1994.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Siems Kodierung: M4+6, L3, GP Einführung in die Philosophie PlatonsELVE-33719, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar Den berühmtesten Teil seiner Philosophie, die Ideenlehre, hat Platon in der mittleren

Phase seiner schriftstellerischen Tätigkeit entfaltet. In diesem Seminar soll dieAusbildung dieses Lehrstücks anhand der Lektüre ausgewählter Passagen einigerDialoge Platons (Menon, Phaidon, Politeia, Symposion) entwickelt werden. Gleichzeitigist es Ziel dieses Seminars, elementare Kenntnisse der Philosophie der Antike zuvermitteln. Literatur: Jeder Teilnehmer sollte im Besitz einer Ausgabe der genanntenTexte sein. Welche Übertragung verwandt wird, ist gleichgültig. Zur Orientierung: ErnstHeitsch, Platon und die Anfänge seines dialektischen Philosophierens, Göttingen 2004.Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM Zur Einführung in die Philosophie des Mittelalters: Thomas von Aquin, Über die Prinzipien der Natur(De principiis naturae)ELVE-33720, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardFr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung sollen anhand eines verhältnismäßig kurzen

Textes des Thomas von Aquin elementare Kenntnisse der Philosophie des Mittelaltersvermittelt werden. Literatur: Thomas von Aquin, De principiis naturae - Die Prinzipiender Wirklichkeit, übersetzt v. R. Heinzmann, Stuttgart 1999. Ergänzend: Thomas vonAquin, Über Seiendes und Wesenheit. De ente et essentia, übersetzt v. H. Seidel,Hamburg 1988. Richard Heinzmann, Thomas von Aquin. Eine Einführung in sein Denken.Mit ausgewählten lateinisch-deutschen Texten, Stuttgart 1994. Richard Heinzmann,Philosophie des Mittelalters (Grundkurs Philosophie 7), Stuttgart/ Berlin/ Köln 21998.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 52

G. H. von Wright: Erklären und VerstehenELVE-33721, Seminar, SWS: 2Hoyningen-Huene, PaulMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Von Wrights Buch, das im Original 1971 auf Englisch erschien, hat bezüglich

verschiedener Themen neue Ideen in die Philosophie gebracht. Zunächst istfestzuhalten, dass von Wright (1916 - 2003) der analytischen Richtung der Philosophiezuzurechnen ist; er ist ein bedeutender Logiker. Auffallend ist nun, dass von Wright inseinem Buch Positionen entwickelt, die vor ihm typischerweise nicht von Analytikernvertreten wurden, insbesondere bezüglich des geisteswissenschaftlich so wichtigen"Verstehens". Im Kontrast zu der in der analytischen Philosophie vorherrschendenMeinung von der Einheit der Wissenschaften verteidigte von Wright nämlich diemethodische Eigenständigkeit der Geisteswissenschaften. In der Kausalitätstheorieweicht von Wright ebenfalls von der analytischen Hauptlinie ab, die Kausalitättypischerweise mit bestimmten Naturgesetzen verknüpfte. Er vertritt dagegen ein"interventionistisches" Konzept von Kausalität, das Kausalität als einen mit menschli-chenHandlungen verknüpften Begriff ansieht. Die Veranstaltung kann unter geeignetenBedingungen auch als Seminar angerechnet werden. Literatur: Wright, G.H. von (2000[1971]): Erklären und Verstehen. Berlin: Hain.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP A. Schopenhauer: Kleine SchriftenELVE-33722, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Philosophie A. Schopenhauers kreist um einen einzigen Zentralgedanken, die

Willensmetaphysik. Er vertritt diesen erstmals in seiner Dissertation (1813), später dannin den Schriften (1836) und (1839/40). Unsere Diskussion will die unveränderte AktualitätSchopenhauers für die gegenwärtige Diskussion herausarbeiten und schließt daher mitausgewählten Abschnitten aus dem zweiten Bande von (1819/1844). Referatvergabeab sofort. Literatur: Es können alle am Markt vorhandenen Ausgaben der im Text derAnkündigung genannten Schriften verwandt werden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+5+6, L3+4, TP, GP, KT Differenz von traditioneller und moderner LogikELVE-33723, Seminar, SWS: 2Knahl, AndreasMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2007 - 02.02.2008Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung soll über die Vermittlung von Kenntnissen der

formalen Logik hinaus die Genesis (Herkunft) der heutigen Logik in der Geschichteder Philosophie daraufhin betrachtet werden, ob auf die dort immer einbezogeneninhaltlichen Seiten zugunsten eines reinen Formalismus verzichtet werden kann oder- wenn teilweise ja - in welchen Bereichen. Der rein mathematische Teil der Logik wirdanhand von Aussagen- und Prädikatenlogik betrachtet. Die traditionelle Logik wirdanhand von Texten des Aristoteles eingeführt. Geplant ist, ihre Weiterentwicklungbis zur ausgefeilten Syllogistik des beginnenden Nominalismus (Ockham, Buridan)und der Neuzeit (Pascal, Kant, Hegel) zu betrachten, mit der sich - auch aufgrund derauftretenden Probleme - die Grundlage zur modernen Formalisierung herausbildet.Literatur: Willard v. O. Quine, Grundzüge der Logik Tuschik/Wolter, Mathematische Logik- kurzgefasst Aristoteles, Organon (Urteil, Schluß, Beweis) Aristoteles, Metaphysik, 4.Buch Pascal, oeEeuvres Complètes, oeEeuvres Mathématiques (Bibliothèque de laPléiade, oder in deutsch) Kant, Logik, Akademieausgabe IX

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+6, L1, TP, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 53

Die ästhetische Philosophie der AufklärungELVE-33724, Seminar, SWS: 2Lindner, BenjaminDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In der Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts stehen sich zunächst zwei große

Strömungen gegenüber: der Empirismus und der Rationalismus. Dies gilt auch fürdie Ästhetik. Der Empirismus des Geschmacks ging von England aus und fandauch in Frankreich Anhänger. Der Rationalismus des Geschmacks blieb teilweise inFrankreich wirksam, entfaltete sich aber besonders in Deutschland. A.G. Baumgartenhat in der Tradition der so genannten Leibniz-Wolffischen Schule die Ästhetik alseine wissenschaftliche Disziplin, als "Lehre von der sinnlichen Erkenntnis" (scientiacognitionis sensitivae), begründet. David Hume und Edmund Burke orientieren sichbei ihren Untersuchungen zum Schönen der Kunst und der Natur eher an einerPsychologie des Gefühls. In Frankreich nimmt beispielsweise Denis Diderot dieGrundgedanken des Empirismus auf, bildet sie jedoch teilweise um, indem er dabeiden Gedanken der Zweckmäßigkeit berücksichtigt. Moses Mendelssohn ist hingegeneher dem Rationalismus zugetan. Friedrich Schiller hat ihn deswegen, wie auchBaumgarten, zur "Schar der Vollkommenheitsmänner" gezählt. Gegen Ende derAufklärung bringt Immanuel Kant die Grundgedanken des Empirismus und Rationalismuszur Synthese, indem er die Quellen und Prinzipien des Geschmacksurteil im Rahmenseiner kritischen Philosophie untersucht. In diesem Seminar sollen ausgewählte Texteder genannten Autoren auszugsweise referiert und diskutiert werden. Dabei geht eszugleich um den Versuch, die Grundzüge einer ästhetischen Philosophie der Aufklärungsystematisch zu erschließen. Literatur : (Bemerkung: Der nachstehende Text dient derVorbereitung auf das Seminar und wird demnächst als Kopiervorlage im Handapparatzur Verfügung stehen. Eine ausführliche Literatur- und Referatsliste folgt zu Beginndes Wintersemesters). Ernst Cassirer: "Die Philosophie der Aufklärung". In: Ders.:Gesammelte Werke. - Hamburger Ausgabe. Hrsg. von Birgit Recki. - Bd. XV. Text undAnmerkungen bearbeitet von Franz Rosenkranz. - Nach der 2., unveränd. Aufl. 1932. -Hamburg: Meiner, 2003. [Darin: Kap. 7: Die Grundprobleme der Ästhetik, S. 288-375].

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5+6, L4, PP, GP Modelle der EthikELVE-33725, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Wenn die Ethik die philosophische Lehre vom richtigen Handeln ist, dann stellt

sich sogleich die Frage, welche Bestimmungsgründe hierfür maßgeblich sind. DerEthik-boom der vergangenen Jahre hat vor Augen geführt, daß das Bedürfnis nachOrientierung in den verschiedensten Bereichen der Praxis allgemein ist. Die Konflikteärztlichen Handelns in bestimmten Situationen und die Frage nach der Legitimitätgenetischer Manipulationen am Menschen zeigen dies ebenso wie die Diskussion um dieRechtfertigung von militärischen Eingriffen. In der Gegenwart wie in der philosophischenTradition lassen sich drei immer wiederkehrende Grundmodelle unterscheiden: dieTugend- und Güterethik, wie sie von Aristoteles begründet wurde, die auf der innerenSelbstbestimmung der Vernunft beruhende Morallehre Kants und die utilitaristische Ethik,die ihren Maßstab aus den Folgen des Handelns für das Glück der größten Zahl derMenschen bezieht. Das Seminar wird die Argumente untersuchen, die für diese dreiModelle vorgebracht worden sind und wird ihre Bedeutung für die Gegenwart diskutieren.Literatur: Aristoteles, Nikomachische Ethik, übers. v. F. Dirlmeier, Stuttgart (ReclamsUniversalbibl. 8586 [5]). Kant, I., Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Stuttgart(Reclams Universalbibl. 4507) Bentham, J., An Introduction to the Principles of Moralsand Legislation, Cambridge (University Press) 1983.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, W.u.N.

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 54

Arnold Gehlen: Schriften zur philosophischen AnthropologieELVE-33726, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Arnold Gehlen gehört zu den Hauptvertretern der philosophischen Anthropologie des

20. Jahrhunderts, bekannt vor allem für die von ihm entwickelte "Institutionenlehre".Der Mensch wird als "nicht festgestelltes Thier" (Nietzsche) verstanden, das, um indieser Welt überleben zu können, besondere kulturelle Entlastungsmechanismen,die dem brüchigen Dasein Stabilität verleihen, entwickelt. Gehlens Theorie soll indiesem Seminar anhand des Werkes "Urmensch und Spätkultur" sowie weiterer Textegemeinsam erschlossen und diskutiert werden. Diese Lehrveranstaltung ist auchgeeignet für Studierende, die einen qualifizierten Leistungsnachweis für Philosophieals "Wahlpflichtfach" in den Lehramtsstudiengängen erbringen müssen. Literatur:KlostermannSeminar, Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5, L3, GP, PP, VM, W. u. N. Introduction to Philosophy of ScienceELVE-33727, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar This class will be held in English, including all student presentations and written

assignments. This course is an introduction to philosophy of science. We will begin bydiscussing what philosophy of science is and what kinds of questions philosophers ofscience ask. The first question will be, "What is science, and is there a way to reliablydistinguish between science and other activities?" During the rest of the course, wewill discuss various topics in philosophy of science, each of which will help us gain anunderstanding of how science is done. We will look at what scientific theories are, howscientific experiments are designed and carried out, and how scientists interpret theirdata. More specifically, these topics will include some of the following: scientific reasoning(inductive versus deductive reasoning), scientific methodology (how the methods of ascientific discipline "fit" with that discipline's research questions), objectivity in science(can science be "value-free"?), and scientific change (doeEes science merely changeor is there such a thing as scientific progress, and if so, what is it?). If there is time, wewill also consider some issues in philosophy of biology/genetics, as well as ethical andsocial issues related to genetic research. Please register for this course by emailing me([email protected]). You are also welcome to email me with any questionsabout the course.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP Einführung in die Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften: Zwischen Aufklärungund Romantik - Wissenschaft im 18. JahrhundertELVE-33754, Seminar, SWS: 2Probst, SiegmundDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Die Epoche zwischen Voltaire und Hegel weist mannigfaltige Auseinandersetzungen der

Philosophie mit den immer stärker sich entfaltenden Disziplinen der Mathematik und derNaturwissenschaften aus. Zentrale Themen wie die Rezeption der Infinitesimalrechnungund der Newtonschen Naturphilosophie, die verstärkte Beschäftigung mit denGrundlagen der Geometrie, der Einfluss der neuen Naturerkenntnisse auf den Begriffdes Lebens u.a. mehr sollen anhand der Lektüre ausgewählter Texte diskutiert werden.Themen für Referate bzw. Hausarbeiten können ab sofort vergeben werden. EinführendeLiteratur: Mason, Stephen F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrerDenkweisen, Stuttgart, 1974 (Nachdrucke Diepholz 1991, 1997)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M6, L2, TP, GP

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 55

Einführung in die Wissenschaftsethik und angewandte Ethik für Studierende derLebenswissenschaftenELVE-33757, Seminar, SWS: 2Tarkian, TatjanaMi, wöchentl., 08:00 - 10:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Dieses Seminar bietet eine Einführung in die Wissenschaftsethik und angewandte

Ethik. Ziel ist die Reflexion über moralische Aspekte der wissenschaftlichenForschung (Stichworte: Verantwortung, wissenschaftlicher Ethos, Fehlverhalten vonWissenschaftlern) sowie über speziellere Fragen der angewandten Ethik (Stichworte:moralisch verantwortbarer Umgang mit Tieren und Umwelt, moralischer Status vonmenschlichen Embryonen und Stammzellen, Genforschung). Ein Nebenziel ist es, sichim Halten von Referaten mit Unterstützung von PowerPoint und Schreiben eines kurzenEssays für ein interdisziplinär zusammengesetztes Publikum zu üben. Textgrundlage wirdeine Textsammlung sein, die zu Semesterbeginn bereit gestellt wird. Die Veranstaltungrichtet sich vorrangig an Studierende der folgenden Studiengänge: B.Sc. Biologie,fächerübergreifender B.Sc. Biologie, B.Sc. Life Science und B.Sc. Biochemie. Bei derTeilnahme finden diese Studierenden bevorzugte Berücksichtigung. Teilnahmebedingungist die Anmeldung per e-mail ([email protected]).

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP Natur und MoralELVE-33759, Seminar, SWS: 2Tarkian, TatjanaDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar In den letzten Jahren haben viele argumentiert, dass es plausible evolutionäre

Erklärungen für eine Reihe von psychologischen Phänomenen gibt, die in moralischerHinsicht relevant sind. Dazu gehören bestimmte Verhaltensdispositionen, Emotionen,aber auch die Fähigkeit, soziale Normen zu verstehen und die Fähigkeit zu komplexerpraktischer Überlegung. Einige Philosophen meinen, dass evolutionäre Kräfteeine so erhebliche Rolle bei der Gestaltung der moralischen Psychologie spielen,dass der Gehalt moralischer Überzeugungen evolutionär erklärt werden kann. Wirwerden uns mit solchen naturalistischen Argumentationen vertraut machen undihre Rolle mit Blick auf die Moralbegründung erwägen. Voraussichtlich wird dieVeranstaltung im Sommersemester 2008 zu einem nah verwandten Thema fortgeführt.Eine Textsammlung in englischer Sprache wird zu Semesterbeginn vorgelegt.Anmeldungen, Nachfragen zum Seminarinhalt und Referatswünsche sind willkommen([email protected]). Literatur zur Vorbereitung: Primates and Philosophers:How Morality Evolved. Hg. Stephen Macedo, Josiah Ober. Cambridge University Press,2006. Kitcher, Philip. "Biologie and Ethics". In: The Oxford Handbook of Ethical Theory.Hg. David Copp. Oxford: Oxford University Press, 2006. Joyce, Richard. The Evolution ofMorality. Cambridge, Mass.: MIT Press, 2006. Hauser, Marc D. Moral Minds: How NatureDesigned Our Universal Sense of Right and Wrong. New York: HarperCollins, 2006.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP Wissenschaft zwischen Entdeckung und Konstruktion - Klassische und aktuelle Texte zurWissenschaftstheorieELVE-33761, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit Grundproblemen der modernen

Wissenschaftstheorie befassen. Anhand von ausgewählten, klassischen Texten wollenwir miteinander die Entwicklung der Wissenschaftstheorie seit dem ausgehenden 18.Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert hinein verfolgen. Im letzten Drittel des Semesterswerden wir aktuelle Texte zu diesem Themenkreis miteinander lesen. Im Zentrum derBetrachtung wird die Frage stehen, wie man den wissenschaftlichen Erkenntnisprozesszu begreifen hat. Handelt es sich bei den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung um"Entdeckungen" oder um gedankliche Konstruktionen? In welchem Verhältnis stehendiese Erkenntnisse zur Wirklichkeit? Detaillierte Literaturangaben werden zu Beginn desSemesters ausgegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, TP, GP, KT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 56

HauptstudiumDer Kantsche Sittenbegriff im UnterrichtELVE-33763, Seminar, SWS: 2Babetzke, ArnoldDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Dieses Seminar beschäftigt sich auf der Grundlage der Texte "Grundlegung zur

Metaphysik der Sitten" und "Metaphysik der Sitten" zunächst eingehend mit demKantschen Sittenbegriff. Aufbauend auf diese Kenntnisse wird in der zweiten Hälfte desSemesters gezeigt, wie Kants Sittenbegriff konstitutiv für den Philosophie- und den Werteund Normen-Unterricht in allen Schulstufen sein kann. Der Relativismus moralischerBewertung sowie die Willkür der Setzung von Werten soll mit Hilfe der KantschenBestimmungen reflektiert werden und anhand seiner kasuistischen Fragen aus der"Metaphysik der Sitten" auf die Unterrichtspraxis ausgeweitet werden. Das Seminarwendet sich an alle, die sich für die praktische Philosophie Kants interessieren ebensowie an Philosophie- und Werte und Normen-Lehramtskandidaten aller Schulzweige.Lektüre:, I. Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten I. Kant, Metaphysik derSitten (dort "2. Teil - Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre" bis "II. EthischeMethodenlehre")

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: Fachdidaktik Außereuropäische MathematikELVE-33764, Seminar, SWS: 2Breger, HerbertMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Jede der verschiedenen Hochkulturen hat zumindest Kalenderrechnungen und (soweit

die Ueberlieferungslage schlecht ist wie bei den Inkas und Mayas, fast sicher) auchMathematik entwickelt. in der Veranstaltung sollen die Mathematik der Babylonier,Ägypter, Chinesen, Inder, Inkas, Mayas und des islamischen Kulturkreises vorgestelltwerden. Die Erforschung der außereuropäischen Mathematik(en) befindet sich nochim Fluss; erst recht ist die Frage von möglichen Interdependenzen nur teilweise geklärtbzw. umstritten. Die europäische Mathematik ist mit Sicherheit von der indischen und derarabischen Mathematik beeinflusst worden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, VM, TP Werner Heisenbergs Konzeption der "abgeschlossenen Theorien"ELVE-33765, Seminar, SWS: 2Eisner, WernerFr, wöchentl., 16:00 - 18:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar In diesem Seminar geht es darum, eine Konzeption über Theorieentwicklung in

der Physik zu diskutieren, die von dem theoretischen Physiker und Begründer derQuantenmechanik Werner Heisenberg stammt. Heisenberg führt in seinen Überlegungenaus, dass die Theorieentwicklung in der Physik über die Phasen "abgeschlossenerTheorien" vor sich geht, deren Geltungsbereich in revolutionären Umbrücheneingeschränkt wird. Diese Konzeption wird im Seminar anhand der historischenBeispiele, die Heisenberg selbst gibt, überprüft (Newtonsche Theorie, Relativitätstheorie,Quantentheorie) und mit verwandten, aber z. T. doch stark abweichenden Vorstellungenverglichen, wie sie vor allem von Thomas Kuhn und Paul Feyerabend entwickeltwurden (Paradigmenwechsel, Inkommensurabilität). Literatur: Heisenberg, W.; Schritteüber Grenzen, München 1984ff (Piper) Kuhn, Th., Die Struktur wissenschaftlicherRevolutionen, FfM 1973ff (Suhrkamp) Bokulich, A. (2006). Heisenberg Meets Kuhn:Closed Theories and Paradigms. Philosophy of Science 73(1). Den Teilnehmern wird zuBeginn des Seminars ein Reader mit wichtigen Texten zur Verfügung gestellt.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+3, L1+2

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Winter 2007/08 57

Aristoteles: Metaphysik Bücher VII-IXELVE-33767, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In diesem Seminar soll die Lektüre der Aristotelischen Metaphysik mit den Büchern

VIII-IX, in denen Aristoteles die Lehre von Form und Materie sowie Akt und Potenzentwickelt, fortgesetzt werden. Bei entsprechenden Kenntnissen ist es für dieTeilnahme nicht notwendig, die Lehrveranstaltung des letzten Semesters besuchtzu haben. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. DieSubstanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, TP, GP, KT, VM Selected Chapters in the History of Philosophy of ScienceELVE-33773, Seminar, SWS: 2Hoyningen-Huene, PaulMi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar This class will be held in English, including the oral presentations by students. Written

work (Vortragsausarbeitungen und Hausarbeiten) may be submitted in English orGerman. We shall read classic works in the philosophy of science beginning with theVienna circle and continuing with Popper, Kuhn, Lakatos, Feyerabend, and others.Suggestions about the choice of particular works are welcome, if possible by the end ofSeptember 2007, [email protected]. Conditions about credit points orother formal administrative requirements can be negotiated.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2 Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und WissenschaftsethikELVE-33774, Seminar, SWS: 2Hoyningen-Huene, PaulMi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der

Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagenwerden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung vonMagisterarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind,können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2 B. Russell: Die Analyse des GeistesELVE-33776, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar 1921 und 1927 veröffentlichte B. Russel zwei thematisch zusammenhängende

Schriften unter den Titeln und , von denen zunächst die zuerst genannte einereingehenden Textlektüre unterzogen werden soll. Im Mittelpunkt steht nicht diespäter für die Entfaltung der Wissenschaftstheorie maßgebliche Frage nach derBegründbarkeit von Wissen, sondern die von Locke und dem englischen Empirismusererbte Konstitutionsproblematik, wie von der Privatwelt unserer Sinneseindrücke,Wahrnehmungen und Wissensansprüche ein Übergang in die Welt der öffentlichenGegenstände möglich sei. Im Gang der Erörterung sollen auch Affinitäten und Kontrastmit bzw. gegenüber Autoren wie W. James und A. N. Whitehead zur Sprache kommen.Die Lehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; Referatvergabeab sofort. Literatur: B. Russell: Die Analyse des Geistes, Hamburg 2005 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 527)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1+3+6, L2, TP, VM, GP

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Winter 2007/08 58

Spinoza: Schriften zur Ethik und ReligionsphilosophieELVE-33777, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen die grundlegenden Werke eines Denkers besprochen werden,

der zu den Gründungsfiguren des neuzeitlichen Denkens gehört, nämlich seineund sein . Die Lehrveranstaltung verfolgt das Ziel einer Aneignung elementarerDenkfiguren und bespricht in der ersten Hälfte die ethischen, in der zweiten Hälfte diereligionsphilosophischen Schriften jeweils nur in Textauszügen. Es soll zu Beginn eineallgemeine Einführung in die spinozistische Philosophie geboten werden, vorzugsweisein Verbindung mit einer Darstellung von "Leben und Werk" sowie einer Einordnungin den Entwicklungsgang der neuzeitlichen Philosophie. Der Stoff ist in Referaten zuerarbeiten, die nach Möglichkeit schon in den Semesterferien vorbereitet werden sollen.Literatur: Baruch de Spinoza: Die Ethik nach geometrischer Methode dargestellt, hg.von C. Gebhardt i. Vb. m. O. Baensch u. Artur Buchenau, Hamburg 1976 (= MeinersPhilosophische Bibliothek Bd. 92) Baruch de Spinoza: Theologisch-politischer Traktat,hg. v. G. Gawlick, Hamburg 1976 (= Meiners Philosophische Bibliothek Bd. 93) AlsSekundärliteratur wird empfohlen: H. A. Wolfson: The Philosophy of Spinoza, 2 Bde.,Cambridge, Mass. 1954 sowie L. Strauss: Die Religionskritik Spinozas als Grundlageseiner Bibelwissenschaft. Untersuchungen zu Spinozas Theologisch-Politischem Traktat,Hildesheim/New York 1981

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4+6, L2+4, TP, GP, KT Moderne amerikanische Lyrik als poetisches Experiment und als SprachphilosophieELVE-33778, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dieser Übung sollen ausgewählte lyrische Texte von C. Olson und R. Creeley gelesen

werden, die im Zentrum der "Black-Mountain-College"-Bewegung standen. Diese grenztsich unter dem Einfluß von Whitman, G. Stein und W. Carlos Wiliams von der sog.Eliotschen Moderne ab und versucht ein modernes amerikanisches Kulturbewußtsein zufundieren. Es sollen auch einige theoretische Äußerungen gelesen werden, welche dieIdee eines offenen Universums mit den speziell technischen Innovationen in Beziehungsetzen; es sind die Theorie der Atemtechnik und der sog. verknüpfende Zeilenbruch("operative juncture"), die dieser Lyrik ihr spezifisches modernes Gepräge geben. DieLehrveranstaltung kann ohne Vorkenntnisse besucht werden; doch sollte ein natürlichesund beständiges Interesse an zeitgenössischer Literatur selbstverständlich mitgebrachtwerden. Referatvergabe ab sofort. Literatur: [Reader Lyriktexte] [Reader theoretischeTexte] Beide Reader werden zum Übungsbeginn vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4, KT, RK Textstufen einer Philosophie des OrganismusELVE-33779, SeminarKiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Gegenstand dieser Übung sind ausgewählte Texte von Agar, Lillie, Jonas, Langer und

Weiss, die für die Weiterentwicklung der Philosophie des Organismus dokumentarischenRang erlangt haben. Unsere Diskussion orientiert sich an den Fragenkreisen derEntstehung des Lebens, der emergenten Evolution und am sog. Leib-Seele-Problem.Für die Teilnahme an der Lehrveranstaltung ist eine elementare Kenntnis derPhilosophiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts wünschenswert, aber nichtBedingung. Der Stoff soll in Einzelreferaten erarbeitet werden, die ab Semesterbeginnvergeben werden. Literatur: [Reader Philosophie des Organismus] Der Reader wird zumÜbungsbeginn vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4, KT

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Winter 2007/08 59

G. W. F. Hegel: RechtsphilosophieELVE-33780, Seminar, SWS: 2Koslowski, StefanMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft

im Grundrisse beinhalten einen der ersten großen Entwürfe, den Strukturproblemen deraufkommenden Industriegesellschaft gerecht zu werden. Hierbei greift Hegel nicht nurauf die bereits bei Aristoteles anklingende Unterscheidung zwischen Gesellschaft undStaat zurück; sein Konzept der institutionentheoretischen Einhegung der politischenFreiheit entspricht zudem der idealistischen "Reformulierung" platonisch-neuplatonischerVorgaben. Daraus ergeben sich bestimmte Unzulänglichkeiten, die letztlich das Scheiternder "größten politischen Philosophie die die bürgerliche Gesellschaft als ihre Philosophiehervorgebracht hat" (Joachim Ritter) zur Folge haben: Weder die individuelle Freiheit,noch die Sachgesetze des Marktes oder die von politischen Verbänden entsprecheneiner - wie auch immer gearteten - "substantiellen Vernunft." An Anfang und Endevon Gesellschaft und Staat stehen im Gegensatz zum linearen Aufbau von Hegels"Rechtsphilosophie" nicht die Freiheit und das Wohl des Ganzen, sondern die derEinzelnen. Das Seminar wird anhand ausgewählter Passagen aus den Einleitungenzur Phänomenologie des Geistes, Wissenschaft der Logik, Vorlesungen über diePhilosophie der Geschichte sowie markanter §§ der Rechtsphilosophie die Ambivalenzdes Hegelschen Denkens zwischen dem holistischen Anspruch seines Systems undden mit der bürgerlichen Gesellschaft sich durchsetzenden Prinzipien der egalitärenErwerbsgesellschaft nachgehen. Literatur: Quelle: Hegel, G. W. F. : Grundlinien derPhilosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse, in:ders.: Werke in zwanzig Bänden, Bd. 7 (Suhrkamp). Sekundärliteratur: Avineri, S.:Hegels Theorie des modernen Staates, Frankfurt/M.1976; Bubner, R.: Polis und Staat.Grundlinien der politischen Philosophie, Frankfurt/M. 2002; Fine, R.: "Kant's theory ofcosmopolitism and Hegel's critique", in: Philosophy and Social Criticism, vol. 29 (2003),p. 611-632; Siep, L. (Hrsg.): G. W. F. Hegel: "Grundlinien der Philosophie des Rechts",Klassiker Auslegen, Hrsg.: Höffe, O., Bd. 9, 2. Aufl., Berlin 2005; Geiger, I.: "Hegel'sCritique of Kant's Practical Philosophy. Moral Motivation and the Founding of the ModernState", in: Internationales Jahrbuch des Deutschen Idea- lismus International Yearbookof German Idealism, vol 2, Der Begriff des Staates The Concept of the State, Berlin NewYork 2004, p. 121-149.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP Was ist angewandte Ethik?ELVE-33781, Seminar, SWS: 2Kuhne, FrankMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Angewandte Ethik ist der allgemeine Titel, unter dem die sogenannten Spezial-

oder Bereichsethiken firmieren. Deren Spektrum reicht von der BioeEethik bis zurTechnikethik, von der Medizinethik bis zur Wirtschaftsethik, von der Rechtsethik biszur Genethik Der Ausdruck "angewandte Ethik" muß zunächst irritieren, denn Ethikist die Theorie vom richtigen Handeln und insofern schon immer auf Anwendungbezogen. So gesehen erscheint der Ausdruck als ein Pleonasmus. Begründet wird dieNotwendigkeit von Spezialethiken unter Hinweis auf die zunehmende Ausdifferenzierungund Komplexität der gesellschaftlichen Praxis. Demnach stellen sich in der durchWissenschaft und Technik geprägten Gesellschaft altbekannte moralische Fragen imRahmen völlig veränderter Handlungsbedingungen, und neue, bislang unbekannteFragen werden aufgeworfen. Von der "allgemeinen Ethik" seien hier keine befriedigendenAntworten zu erhalten. Im Seminar soll am Beispiel der Medizinethik und derWirtschaftsethik, und hier wieder exemplarisch an einigen Texten aus beiden Bereichen,untersucht werden, was es mit der angewandten Ethik auf sich hat: Was will, waskann sie leisten? Wie wird sie gerechtfertigt? Wie ist ihr Verhältnis zur sogenanntenallgemeinen Ethik? Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. EinHandapparat mit den im Seminar zu studierenden Texten wird erstellt.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, PP

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Winter 2007/08 60

Wissenschaftstheorie im MittelalterELVE-33782, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Die moderne Wissenschaft scheint mit dem Mittelalter bereits in der Renaissance

unwiderruflich gebrochen zu haben. Diese bis heute sehr verbreitete Meinung kanneine genaue Lektüre der Texte korrigieren. Die höchste Wissenschaft war in der etwatausendjährigen Epoche die Theologie, die jedoch diese Bestimmung erst vom 12.Jahrhundert an nachdrücklich für sich reklamierte, indem sie die Methoden des sichentwickelnden weltlichen Erkennens in sich aufnahm. Diese Synthese hat sich als einüberaus fruchtbares Spannungsverhältnis erwiesen. Die moderne Wissenschaft hathier, neben antiken Quellen, einen ihrer wichtigsten Ursprünge. Das Seminar wird sichmit einigen Schlüsselautoren des Hoch- und Spätmittelalters beschäftigen. Zu nennensind hier unter vielen anderen Hugo von Sankt Viktor, Dominicus Gundissalinus, RogerBacon, Thomas von Aquin, Wilhelm von Ockham und Nicolaus Cusanus. Dabei sollen dieKontinuität und die Brüche der Entwicklung im Denken deutlich werden. Eine detaillierteLiteraturliste wird Anfang September vorliegen.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, VM Philosophie nach dem Ersten WeltkriegELVE-33783, Seminar, SWS: 2Möbuß, SusanneDo, wöchentl., 08:00 - 10:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Resignation und utopische Euphorie gleichermaßen kennzeichnen das philosophische

Denken der 20er und 30er Jahre in unvergleichlicher Weise. So stehen etwaRosenzweig, Benjamin und Bloch -unterschiedlichen Denktraditionen verpflichtet - füreine explizite Formulierung extrem zukunftsorientierter Theorie, und in HeideggersSchriften findet sich der unübersehbare Wunsch, aus einer Rückwendung des Denkenszur ursprünglichen Frage nach dem Sein eine Neubegründung der Metaphysik zugewinnen, wohingegen Husserl einen erkenntnistheoretischen Reduktionismus zuentwickeln versucht. In der politischen Philosophie wird der Anspruch erhoben, dasPhänomen der 'Gesellschaft' zu definieren, während in der Ästhetik Form und Ornamentzu Chiffren realitätszugewandten Selbstverständnisses des Menschen werden. ImSeminar wird ein kurzer Überblick über die Vielfalt philosophischer Ansätze dieser Zeiterfolgen, aus der dann einzelne Positionen exemplarisch diskutiert werden."

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP Henri Bergson: "Materie und Gedächtnis"ELVE-33784, Seminar, SWS: 2Nickl, PeterDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Die Zeit, in der Henri Bergson (1859-1941) sein Buch "Materie und Gedächtnis"

veröffentlichte (1896), gleicht der unsrigen: die Hirnforschung versucht zu zeigen, dasses keinen Geist gibt, indem sie die Leistungen des Gedächtnisses auf bestimmte, indiversen Hirnregionen lokalisierte Funktionen reduziert. Bergson arbeitet sich in dieseBefunde ein und kann plausibel machen, dass sie eine umfassendere Deutung erfordern:ohne die Annahme von Geist lässt sich das Gedächtnis nicht wirklich verstehen.Ein Zeitgenosse (Gilson) schrieb dazu: "Der Positivismus war besiegt durch einennoch positiveren Geist als den seinen. Indem er sich in Sachen der Wissenschaft alsanspruchsvoller erwies als Kritizismus und Szientismus, hatte er [Bergson] im Kampfgegen sie einen triumphalen Durchbruch errungen. Man muss diese Jahre erlebt haben,um zu wissen, welche Befreiung die Lehre Bergsons war. [...] Zum erstenmal seitJahrhunderten wagte die Metaphysik eine entscheidende Schlacht und gewann sie."Textgrundlage: Henri Bergson, Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über dieBeziehung zwischen Körper und Geist, Hamburg (Meiner) 1991, 19,80 Euro

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2+4, GP, TP, VM

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Winter 2007/08 61

Religionsphilosophie des 19. Jahrhunderts: Friedrich SchleiermacherELVE-33785, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Friedrich Schleiermachers berühmt gewordene Reden "Über die Religion", adressiert "an

die Gebildeten unter ihren Verächtern", sollen in diesem Seminar besprochen werden;neben der Diskussion des Religionsverständnisses von Schleiermacher sind auchReferate und Arbeiten zu Predigten des Theologen und Philosophen möglich sowiezu seinen ethischen Schriften. Literatur: Friedrich Schleiermacher, Über die Religion(Ausgabe Meiner)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, GP, PP, KT, VM, W. u. N. Karl Jaspers: Von der WahrheitELVE-33786, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 19.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Karl Jaspers' zweites großes Werk "Von der Wahrheit", erstmals 1947 publiziert, gehört

nach gängiger Einteilung philosophischer Werke zwar zur Existenzphilosophie, läßtsich aber durchaus als eigenständiger Entwurf zu einer adäquaten Annäherung an denWahrheitsbegriff auffassen. Aus der reichhaltigen Schrift soll in einem Lektürekurs,zumeist Satz für Satz vorgehend, der erste Abschnitt des dritten Teils gelesen unddiskutiert werden. Die Seiten 453-601 dieses Werkes liegen zu Semesterbeginn alsKopiervorlage im Handapparat bereit.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+3+6, L2+4, GP, TP, KT, RK Wissenschaftstheorie der ÖkologieELVE-33787, Seminar, SWS: 2Reydon, ThomasDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B401Kommentar Ökologie ist ein vergleichsweise junges Wissenschaftsgebiet, das erst seit Anfang des

20. Jahrhunderts als eigenständiger Forschungsbereich existiert. Aber was für eine ArtWissenschaft ist Ökologie eigentlich? In welchen Aspekten gleicht und unterscheidet siesich von den anderen Gebieten der Biologie und den anderen Naturwissenschaften?Wie funktionieren Erklärungen in der Ökologie? Gibt es ökologische Naturgesetze? Wieklassifizieren Ökologen ihre Studienobjekte? Wie werden ökologische Modelle in derForschung verwendet? In diesem Seminar sollen durch Besprechung solcher Fragendie philosophischen Grundlagen der Ökologie erörtert werden. Die Seminarliteraturbesteht aus Teilen von Gregory J. Cooper: The Science of the Struggle for Existence:On the Foundations of Ecology (Cambridge: Cambridge University Press, 2003), sowieForschungsartikeln über verschiedene Themen aus der Philosophie der Ökologie. DieLiteratur wird vom Dozenten bereitgestellt werden.Das Seminar ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch fürStudierende der Biologie und anderer Naturwissenschaften offen. DieSeminarliteratur ist jedoch durchaus anspruchsvoll; einigeGrundkenntnisse der Hauptthemen & -fragen der Wissenschaftstheoriewärendaher hilfreich. Interessierte werden gebeten sich bis zum 08.10.2007beim Dozenten anzumelden ([email protected]).

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2

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Winter 2007/08 62

KolloquiumELVE-33788, KolloquiumHoyningen-Huene, PaulDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1101 - A310Kommentar Im Kolloquium der ZEWW, einer öffentlichen Veranstaltung für Hörer aller Fachgebiete,

werden meist von auswärtigen Gästen Vorträge zu aktuellen Fragen der Philosophieund ihrer Nachbargebiete gehalten. Anschließend findet eine Diskussion statt. Bittebeachten Sie aktuelle Hinweise auf unserer Homepage im Internet. ACHTUNG: Dieerste Sitzung des Kolloquiums am 16.10.2007, 18.15 - 20 Uhr, besteht in einem kleinenSymposium anlässlich des 10-jährigen Bestehens der ZEWW. Diese Veranstaltung findetim Leibniz-Haus der Universität Hannover statt (Holzmarkt 4 - 6, 30159 Hannover).

Bemerkung ELVE-LSF KolloquiumELVE-33789, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2007 - 02.02.2008Kommentar Philosophisches Kolloquium zur Besprechung selbständiger wissenschaftlicher Arbeiten

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Vorbesprechung: 16.10.07, DienstzimmerMensching

Bemerkung ELVE-LSF Kunst und SubjektELVE-33790, Seminar, SWS: 2Städtler, MichaelDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 30.10.2007 - 02.02.2008Kommentar Die Autonomie des modernen Subjekts gründet in dessen Einsicht in seine Fähigkeit,

sich selbst Zwecke zu setzen. Die Ausführung gerade der autonomen, vernünftigen,Zwecke scheitert oftmals an widrigen Bedingungen des Handelns. Die Interpretationdieser von Menschen verursachten Bedingungen als Sachzwänge, also ontologischoder anthropologisch begründeter Heteronomie, mutet den Subjekten zu, sich selbstfür ihr Scheitern verantwortlich zu finden. Das Selbstbewusstsein, das so seineSelbstbestimmung als Grund der Fremdbestimmung wähnt, das sich aus Freiheitunterwirft, ist in sich zerrüttet. Dem entspricht die aporetische Form philosophischerBegründung von Subjektivität, die gleichwohl nicht gegenstandslos oder falsch ist. Sieist Gegenstand einer theoretischen Kritik, die ihr gleichwohl keinen positiven Begriffdes Subjekts entgegensetzen kann, denn dieser wäre sowohl gegenstandslos wiefalsch. Theoretische Kritik moderner Subjektivität verweist deshalb auf ein Momentintellektueller Erfahrung: Ästhetische Modelle, die nicht der Form begrifflich notwendigerAllgemeinheit unterliegen und dennoch das Besondere nicht unmittelbar, sondernreflektiert wiedergeben, vermögen die bestürzende Realität des begrifflich bloß negativenResultates darzustellen. Das Seminar soll untersuchen, inwiefern Kunstwerke, die selbstnicht in zweckvollen oder systematischen Zusammenhängen stehen, betrachtet werdenkönnen "zugleich als Ausdruck und ästhetisches Objekt einer Neugier, die bereit ist,alles zu reflektieren, aber auch in der Lage, jeden progressiven Schein zu entlarven:Kunst als vorweggenommene Freiheit in einer Zeit der Unfreiheit" (Helmut Lachenmann).Anhand der folgenden kunstphilosophischen Überlegungen und ästhetischen Modellesoll dem nachgegangen werden (vorläufige Auswahl): Th.W. Adorno, Ästhetische Theorie(Auswahl, u.a. Subjektivität und Kollektiv) Th.W. Adorno, Erpresste Versöhnung GeorgLukacs, Es geht um den Realismus Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seinertechnischen Reproduzierbarkeit Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, besonders:Analytik des Erhabenen und Vom Intellektuellen Interesse am Schönen Franz Kafka, DerHungerkünstler Miodrag Bulatovic, Wolf und Glocke (Kapitel: Klage um die Gefährten)Filme, wenn technisch möglich: Berlin, Sinfonie der Großstadt (Rottmann); Triumph desWillens (Riefenstahl); N.N. (El Lissitzky) Hanns Eisler, Kälbermarsch Franz Schubert,Winterreise

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+5+5, L3+4, VT

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 63

Texte zur Politischen Theorie des Mittelalters IELVE-33821, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, Block, 18:00 - 20:00, 20.11.2007 - 20.11.2007, 1146 - B310

Mo, Block, 11:00 - 17:00, 04.02.2008 - 04.02.2008, 1146 - B310

Di, Block, 11:00 - 17:00, 05.02.2008 - 05.02.2008, 1146 - B310

Mi, Block, 11:00 - 17:00, 06.02.2008 - 06.02.2008, 1146 - B310

Do, Block, 11:00 - 17:00, 07.02.2008 - 07.02.2008, 1146 - B310

Fr, Block, 11:00 - 17:00, 08.02.2008 - 08.02.2008, 1146 - B310Kommentar Eine politische Theorie im neuzeitlichen Sinne, d.h. eine um ihrer selbst willen betriebene

Reflexion auf die gesellschaftlichen Bedingungen der irdischen Existenz des Menschen,ist zu Beginn des 13. Jahrhunderts nur rudimentär vorhanden. Erst im Zuge derRezeption der Aristotelischen Schriften zur Praktischen Philosophie bildete sich einBewusstsein um die Bedeutung der profanen Bedingungen des Lebens heraus, dassich in einem eigenständigen Schrifttum zu artikulieren begann. In diesem Seminarsollen Texte zweier Autoren des 13. Jahrhunderts, Thomas von Aquin und AegidiusRomanus, zur Politischen Theorie durch gemeinsame Lektüre erschlossen werden. Esist geplant, die Lehrveranstaltung im Sommersemester mit der Lektüre zweier Textedes 14. Jahrhunderts fortzusetzen. Literatur: Thomas von Aquin, De regno ad regemCypri, ed. H. F. Dondaine, in: Sancti Thomae Opera omnia (Editio Vaticana), Bd. 42,Rom 1979, 449-471 (dt. Übers. durch F. Schreyvogel: Thomas von Aquin, Über dieHerrschaft des Fürsten, Stuttgart 1990). Aegidius Romanus, De ecclesiastica potestate,ed. R. Scholz, Leipzig 1929 ND Aalen 1961 (Dt. Übers. in Auszügen in: J. Miethke/ A.Bühler, Kaiser und Papst im Konflikt. Zum Verhältnis von Staat und Kirche im spätenMittelalter, Düsseldorf 1988. Weitere übersetzte Passagen können den Teilnehmern beider Vorbesprechung zu Verfügung gestellt werden.) J. Miethke, Politische Theorie imMittelalter, in: Politische Theorie von der Antike bis zur Gegenwart, ed. H.-J. Lieber, Bonn1991, 47-156. Eine Teilnahme an der Vorbesprechung ist obligatorisch. Interessenten,die verhindert sein sollten, können sich per Email anmelden.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, PP, GP, KT, VM

TutorienTutorium: Bertrand Russell, Probleme der PhilosophieELVE-33791, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In diesem Tutorium soll die im Titel genannte populäre Schrift einer eingehenden

Textlektüre unterzogen werden. Die erstmals 1912 in englischer Sprache veröffentlichteUntersuchung ist ein Schlüsseldokument der früheren analytischen Philosophie unddaher geeignet, deren Entstehung in statu nascendi zu betrachten. Es sollen auchBezüge zur philosophischen Tradition hergestellt werden; ebenso ist beabsichtigt, dieNachwirkung von Russells Denken in der Gegenwart in Grundzügen zu skizzieren.- Das Tutorium versteht sich als Begleitveranstaltung zu der von Dr. K.-F. Kiesowabgehaltenen Übung über Russells philosophisches Denken. Der Übungsbesuch setztkeine fachlichen Vorkenntnisse im Bereich der Logik und Erkenntnistheorie vorausund die Interpretationsarbeit soll anhand der deutschen Übersetzung stattfinden. DieErarbeitung von Referaten ist freigestellt. Für weitere Rückfragen: [email protected]: - Bertrand Russell, Probleme der Philosophie, Frankfurt: Suhrkamp, 1967. -Bertrand Russell, The Problems of Philosophy, Oxford: University Press, 2001.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Jakub Macha

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 64

Tutorium zur Vorlesung: "Geschichte der Staats- und Rechtsphilosophie II"ELVE-33792, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Tutorium zur Vorlesung: "Geschichte der Staats- und Rechtsphilosophie II " Im

begleitenden Tutorium zur Vorlesung der "Staats- und Rechtsphilosophie", dessenzweiter Teil dieses Semester von Frau Prof. Dr. Wittkau-Horgby angeboten wird,werden wir uns erneut mit den Primärtexten der Vorlesung auseinandersetzen unddiese interpretieren. Dabei werden wir nach dem Mittelalter einsetzen und uns im Laufedes Semesters bis zur Neuzeit vorarbeiten. Für die Neueinsteiger werden wir einenRückblick auf die Inhalte des letzten Semester werfen, sodass ein problemloser Einstiegmöglich ist. Generell werden wir uns um ein tieferes Verständnis der Vorlesungsinhaltebemühen und ergänzende Quellen heranziehen. Für Verständnisfragen jeglicher Artwird natürlich genauso Platz sein, wie für eine Einführung in die Studientechniken(Verfassen von Hausarbeiten, Referaten, etc.) Neben Studierenden höheren Semesterssind selbstverständlich alle Erstsemester herzlich willkommen! [email protected]

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Daniel Appel Tutorium zur Vorlesung: "Kant über das Verhältnis von Moral und ReligionELVE-33793, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Das Tutorium ist verpflichtend zur Vorlesung "Kant über das Verhältnis von Moral und

Religion" von Herrn Kuhne. Das Tutorium ist auch für Einsteiger in Kants praktischePhilosophie geeignet, da die Grundlagen des ersten Teils der KpV zu Beginn wiederholtwerden. Hauptsächlich sollen jedoch die Begriffe und Argumentationslinien des zweitenTeils der KpV (Lehre vom höchsten Gut) und die generelle Beziehung der KantschenMoralphilosophie zur Religion erörtert und zusammen erarbeitet werden. Bitte "Kritikder reinen Vernunft" und "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft"mitbringen! Für weitere Rückfragen: [email protected] (Kristina Bender)

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Kristina Bender Tutorium zur Vorlesung "Einführung in die klassische Logik"ELVE-33794, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar Begleitend zur Vorlesung von Prof. Mensching werden in dem verpflichtenden Tutorium

deren Gegenstände, also die auf Aristoteles zurückgehenden Theorien von Begriff,Urteil und Schluß, rekapituliert und in Einzelheiten vertieft erklärt. Zudem werden einigeTexte diskutiert, in denen die philosophische Bedeutung der klassischen formalen Logikreflektiert wird. In diesem Tutorium kann eine BA-Studienleistung erbracht werden.Es bietet nebenbei die Möglichkeit, formale Fragen zum Studium zu klären und eineEinführung in die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens. Eine Literaturliste wirdEnde September vorliegen. [email protected]

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Alia Estakhr Tutorium zur Vorlesung "Wandlungen der Metaphysik"ELVE-33795, Seminar, SWS: 2Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Das Tutorium setzt sich das Ziel einer allgemeinen Einführung in die Disziplin. Was

ist Metaphysik, mit welchem Vokabular operiert sie, wie grenzt sie sich ein oder ab?Anhand dieser Fragen soll die Aufmerksamkeit begleitend zur Vorlesung auf spezielleMetaphysiken gelenkt werden, um einen ersten tieferen Einblick zu gewinnen. Flankiertwird das zu Behandelnde zudem in alter Gewohnheit immer durch die Einordnung in denphilosophiegeschichtlichen Kontext. Darüber hinaus wird das Tutorium gegen Ende desSemesters einen Schwerpunkt auf die Metaphysikkritik und die Analytische Metaphysiklegen. [email protected]

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Philipp Bode

Philosophisches Seminar

Winter 2007/08 65

Tutorium zur Ringvorlesung "Einführung in die Geschichte der Philosophie"ELVE-33796, Seminar, SWS: 2Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar Diese Veranstaltung ist eines von zwei begleitenden Tutorien zur Ringvorlesung. Zweck

dieses Tutoriums ist vor allem das gemeinsame Lesen und Verstehen von Aristoteles'Politik. Ferner versteht sich das Tutorium als Unterstützung für die zu verfassendeTextinterpretation. Daher wird es auch eine kurze Einführung in wissenschaftlicheArbeitstechniken geben. [email protected] Literatur: Aristoteles: Politik. (Bitte ineiner Ausgabe des Felix Meiner Verlages.)

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Osama Ishneiwer Tutorium zur Ringvorlesung "Einführung in die Geschichte der Philosophie"ELVE-33797, Seminar, SWS: 2Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B310Kommentar In dem Tutorium wird die Textinterpretation zu Platons "Höhlengleichnis" vorbereitet.

Außerdem werden weitere Texte zur platonischen Philosophie gelesen und Grundbegriffeder platonischen Philosophie (besonders zur Ideenlehre) erläutert. Weiterhin findet eineEinführung in das wissenschaftliche Arbeiten statt. Die Texte liegen als Kopiervorlage zuSemesterbeginn im Handapparat bereit. [email protected]

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Diana Herzog Tutorium zur Vorlesung "Einführung in die theoretische Philosophie - Substanzbegriff"ELVE-33798, Seminar, SWS: 2Do, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2007 - 02.02.2008, 1146 - B309Kommentar In diesem Tutorium soll unter anderem der Inhalt der Vorlesung rekapituliert werden. Vor

allem aber werden wir uns mit dem dem IV. und VII. Buch der "Metaphysik" beschäftigen.Nacharbeitung der Vorlesung und selbständige Lektüre zur Vorbereitung der Sitzungensind für die aktive Teilnahme erforderlich. Für Bachelor-Studierende ist der Besuch derVeranstaltung für den Erwerb der Studienleistung obligatorisch. Literatur: Aristoteles:Metaphysik. Felix Meiner, griech.-dt., Übersetzung: H. Bonitz, Kommentar: H. Seidl.E-Mail: [email protected]

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Anne Miebach