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Phytochemische Untersuchungsmethoden 10.03.2016 Mariam Moussa (Apothekerin)

Phytochemische Untersuchungsmethoden WS 13-14 Stu · stationäre Phase wird unter Vakuum gepackt, Probe wird auf einer kleinen Menge des Säulenmaterials adsorbiert und oben auf die

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Phytochemische

Untersuchungsmethoden

10.03.2016

Mariam Moussa (Apothekerin)

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Methodenspektrum

Phytochemische Untersuchungsmethoden 2

Extraktion l  Mazeration & Digestion l  Erschöpfende Extraktion mittels Soxhlet-Apparatur l  Extraktion ätherischer Öle l  Besondere Extraktionsverfahren (z.B. überkritisches CO2, Mikrowellen)

Chromatographie l  Differenzierung nach System (stationär / mobil):

²  fest / flüssig: Dünnschichtchromatographie (DC) Säulenchromatographie Hochdruck-Flüssigchromatographie (HPLC)

²  flüssig / flüssig: Extraktionschromatographie ²  flüssig / gasförmig: Gaschromatographie (GC)

Spektroskopie l  Infrarotspektroskopie (IR) l  Massenspektrometrie (MS) l  Kernspinresonanzspektrometrie (NMR)

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Extraktion

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Mazeration l  Vermischen des Extraktionsgutes (in vorgeschriebenem Zerkleinerungsgrad) mit

einer definierten Menge an Lösungsmittel (je nach Polarität der zu extrahierenden Zielstoffe z.B. Methanol, Ethylacetat, n-Hexan)

l  Extraktionsprozess unter Rühren / Schütteln bei Raumtemperatur

l  Filtration und Auspressen des Rückstandes

l  mehrfaches Waschen des Rückstandes mit Extraktionsmittel

Digestion l  entspricht der Mazeration unter Zufuhr von Wärme

→ kürzere Extraktionszeiten und höhere Ausbeuten, aber cave (!) thermolabile Naturstoffe (z.B. Artabsin aus Wermut, viele marine Naturstoffe)

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Extraktion

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l  fest-flüssig Extraktion unter kontinuierlichem Rückfluss

l  Apparatur nach Professor Franz von Soxhlett (1848-1926, München)

l  ursprünglich zur Bestimmung des Fettgehaltes in Lebensmitteln Extraktionsgut in

Extraktionshülse

Extraktionsmittel

1. Extraktionsmittel wird im Kolben zum Sieden erhitzt

2. am Kühler kondensiertes Extraktionsmittel tropft in die Extraktionshülse

3. periodischer Rückfluss des Extraktes durch Saugheberwirkung

4. Anreicherug der extrahierten Stoffe im Kolben

5. „Auslaugen“ des Extraktionsgutes durch Kontinuität der Methode

Erschöpfende Extraktion nach Soxhlet

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Extraktion

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Ätherische Öle – Definition l  flüchtig, im Gegensatz zu fetten Ölen keine Rückstände hinterlassend

l  sehr aromatisch im Geruch

l  ölartige Konsistenz, meist unlöslich in Wasser

l  oft sehr komplexe Zusammensetzung von bis zu hundert Bestandteilen (z. B. Mono-, Sesquiterpene)

l  aus pflanzlichen Ausgangsstoffen

l  Vorkommen in der Pflanze: Ölbehälter, Drüsenhaare, -schuppen, Ölzellen

l  geringere Dichte als Wasser

l  stark lichtbrechend

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Extraktion

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Extraktion von ätherischen Ölen –Wasserdampfdestillation (WDD)

1.  Erhitzen des zerkleinerten Extraktionsgutes in Wasser

2.  Verdampfen der in der Droge enthaltenen volatilen Bestandteile, welche vom aufsteigenden Wasserdampf „mitgerissen“ werden

3.  Wasserdampf und ätherische Öle gehen in die Destillationsvorlage (z. B. Toloul) über

4.  Phasentrennung stellt sich ein, sodass die gewünschte organische Phase gut von der wässrigen separiert werden kann

5.  Qualitative und quantitative Analyse des extrahierten ätherischen Öls mittels chromatographischer Methoden, z.B. Gaschromatographie (GC)

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Extraktion

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Extraktion von ätherischen Ölen – Enfleurage

1.  frische Blüten werden über einen Zeitraum von 3 Monaten auf Schweine- oder Rinderschmalz gestreut

2.  täglicher Wechsel der Blüten

3.  mit ätherischem Öl gesättigtes Fett (Pomade) wird mit Alkohol gewaschen

→ Blütenöl (Essence absolue d' enfleurage)

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Chromatographie

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Allgemein l  „Physikalische Methode, bei denen eine Stofftrennung durch Verteilung von

Substanzen zwischen einer stationären und einer mobilen Phase erfolgt. Adsorptions- und Desorptionsprozesse sowie die Elutionskraft der mobilen Phase beeinflussen maßgeblich die Retentionszeit der jeweiligen Analyten.“

l  analytisch: Probe wird in ihrer Zusammensetzung durch das erhaltene Chromatogramm qualitativ und quantitativ charakterisiert

l  (semi-)präparativ: Isolation einzelner Komponenten nach ihrer Auftrennung, um diese in Reinform zu erhalten, z. B. in Form eines Peaks bei einer semipräparativen HPLC oder eine Bande in einer präparativen DC

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Chromatographie

9 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Dünnschichtchromatographie (DC) l  „Entwicklung einer mit einem Stoffgemisch beschickten DC-Platte mit einem

geeignet gewählten Fließmittel in einer Dampf-gesättigten DC-Kammer über eine definierte Laufstrecke mit anschließender Detektion der Analyten mittels Fluoreszenzlöschung, Eigenfluoreszenz oder nach Behandlung mit einem geeigneten Sprühreagenz“

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Chromatographie

10 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Dünnschichtchromatographie (DC) l  Charakteristik

²  Trennprinzip: Adsorption

²  planarchromatographisches Verfahren

²  geringer apparativer und zeitlicher Aufwand (++)

²  hohe Trennleistung (++)

²  geringer Substanzbedarf (++)

l  Einsatzgebiete ²  Identitätsprüfungen mit Referenzsubstanzen

²  Reinheitsprüfungen

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Chromatographie

11 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Dünnschichtchromatographie (DC) l  stationäre Phase

²  Siliciumoxid (Kieselgel, Silica) für semipolare und unpolare Substanzen

²  Silanisiertes Kieselgel (RP-Material) für stark polare Substanzen

²  Aluminiumoxid, Cellulose, Polyamid, Magnesiumsilicat

²  enthält meist Fluoreszenz- bzw. Phosphoreszenzindikatoren zur Detektion der Analyten

l  mobile Phase

²  Auswahl nach geeigneter Polarität, elutrope Reihe an Kieselgel:

Wasser > Methanol > Acetonitril > Ethylacetat > Aceton > Dichlormethan > n-Hexan

²  reine Lösungsmittel oder Mischungen

²  eventuell mit Säure- / Basezusatz (z.B. TFA oder NH3)

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Chromatographie

12 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Dünnschichtchromatographie (DC) l  praktische Durchführung

1.  Vorbereitung: DC-Platte beschriften, Probe zu geeigneter Konzentration lösen, Kammer mit Fließmittel befüllen, Filterpapier an Innenwand anhaften (Kammersättigung nach ca. 10 Minuten etabliert)

2.  Auftragen der Proben: geeignete Kapillare wählen, Abstände einhalten, Überprüfen der Konzentration unter einem UV-Betrachter

3.  Entwicklung: warten, bis Fließmittelfront obere Markierung erreicht

4.  Auswertung: Fluoreszenzlöschung (durch π-Elektronen-Systeme im Analyten, z. B. Aromaten) unterm UV-Betrachter bei λ = 254 nm, bzw. mittels Anregung zur Eigenfluoreszenz der Analyten bei λ = 366 nm oder durch Behandlung mit geeigneten Sprühreagenzien

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Chromatographie

13 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Dünnschichtchromatographie (DC) l  Sprühreagenzien

²  Anisaldehyd-Schwefelsäure-Reagenz

²  Vanillin-Schwefelsäure-Reagenz

²  Dragendorffs Reagenz (Alkaloide)

²  Ethanolische KOH-Reagenz (Phenole)

²  Naturstoff-PEG-Reagenz (Flavonoide)

²  Cerammoniumsulfat-Reagenz

²  Iod-Chloroform-Reagenz

²  Iod-Platinat-Reagenz

²  Kaliumpermanganat-Schwefelsäure-Reagenz

²  Phosphormolybdänsäure-Reagenz

²  Salzsäure-Eisessig-Reagenz

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Chromatographie

14 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Dünnschichtchromatographie (DC) l  Probleme

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Chromatographie

15 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Säulenchromatographie – Allgemein l  stationäre Phase befindet sich im Gegensatz zur Flachbett- oder

Schichtchromatographie in einer Röhre

l  füllt die stationäre Phase den kompletten Querschnitt des Rohres, so spricht man von gepackten Säulen

l  stationäre Phasen

²  Kieselgel (Silica)

²  silanisiertes Kieselgel (RP-Material)

²  Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Magnesiumsilikat (Florisil)

²  Kieselgur

²  Aktivkohle

²  Molekularsiebe

²  Poröse Polymere

Adsorption

Größe

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Chromatographie

16 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Säulenchromatographie l  mobile Phase

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Chromatographie

17 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Säulenchromatographie l  praktische Durchführung

1.  Aufschlämmen der stationären Phase in einem geeigneten Laufmittel

2.  Befüllen der Röhre (Packen der Säule)

3.  vorsichtiges Einleiten des Laufmittels unter Vermeidung von Aufwirbelungen der stationären Phase, kontinuierliche Zufuhr von Laufmittel sicherstellen (Trockenlaufen der Säule unbedingt vermeiden!), Säule mit 1-2 Säulenvolumen äquilibrieren

4.  Lösen der Probe (Rohextrakt, Fraktion) in kleinem Volumen (1-2 mL) des Laufmittels, Rückstände ggfs. abzentrifugieren

5.  Beschicken der Säule mit der Probe

6.  Beginn des Elutionsprozesses

7.  Sammeln des Eluats in Kolben oder Reagenzgläsern im Fraktionssammler

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Chromatographie

18 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Säulenchromatographie l  Aufbau

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Chromatographie

19 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Vakuumflüssigchromatographie (VLC) l  Anfangslokalisierungsverfahren für große

Mengen an Probe

l  Filtertrichter aus gesintertem Glas (ca. 50 cm lang, Durchmesser ca. 10-12 cm)

l  stationäre Phase meist Kieselgel (Silica)

l  stationäre Phase wird unter Vakuum gepackt, Probe wird auf einer kleinen Menge des Säulenmaterials adsorbiert und oben auf die Säule gegeben

l  Elution unter Vakuum bei schrittweiser Erhöhung der Polarität der mobilen Phase (Bsp. Hexan → EtOAc → MeOH)

l  Fraktionen werden gesammelt und mittels DC kontrolliert und ggfs. kombiniert Rohextrakte!

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Chromatographie

20 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kieselgel (Silica)-Säule l  Normalphasenchromatographie unter

Verwendung einer polaren stationären Phase

l  apolare mobile Phase (z.B. Hexan oder DCM) isokratisch oder mit stufenweise zunehmenden Mengen polarer Lösungsmittel (z.B. EtOAc oder MeOH) während der Elution

l  Korngrößen: 0.04 – 0.063 mm semipolare und apolare Analyten!

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Reversed Phase-(RP)-Silica-Säule l  Umkehrpasenchromatographie unter Verwendung

einer apolaren stationären Phase

l  je länger kovalent gebundener n-Alkylrest, desto größer die Tendenz der Matrix, hydrophobe Substanzen zu retinieren

l  polare mobile Phase (z.B. H2O oder MeOH) mit stufenweiser Erhöhung des Methanolanteils während der Elution

Chromatographie

21 Phytochemische Untersuchungsmethoden

polare Analyten!

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Größenausschlusschromatographie l  Fraktionierung von Stoffgemischen an stark

porösen Gelen als stationäre Phase nach Molekülgröße

l  große Moleküle werden vom Innenraum der Partikel ausgeschlossen und eluieren vor kleineren Molekülen, welche in die Partikel eindringen und somit stärker zurückgehalten werden

l  Trennbereich eines Gels ist festgelegt durch die Porengröße, bzw. die Quervernetzung der Partikel

l  je länger kovalent gebundener n-Alkylrest, desto größer die Tendenz der Matrix, hydrophobe Substanzen zu retinieren

l  Elutionsmittel z. B. MeOH oder DCM

Chromatographie

22 Phytochemische Untersuchungsmethoden

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Hoch-Leistungs-/Druck-Flüssig-Chromatographie (HPLC) l  flüssigchromatographisches Verfahren zur Trennung, Identifikation oder

Quantifizierung von Substanzen

l  (semi-)präparative Nutzung ideal als finaler Aufreinigungsschritt bei der Naturstoffisolation

l  die Trennung beeinflussende Parameter

²  Art und Maße der verwendeten Trennsäule

²  mobile Phase

²  Temperatur

²  pH-Wert

²  Durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase (Flussrate)

Chromatographie

23 Phytochemische Untersuchungsmethoden

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Hoch-Leistungs-/Druck-Flüssig-Chromatographie (HPLC)

Chromatographie

24 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Autosampler

Pumpe

Eluenten

UV/VIS- Detektor

Säule

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Hoch-Leistungs-/Druck-Flüssig-Chromatographie (HPLC)

Chromatographie

25 Phytochemische Untersuchungsmethoden

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Hoch-Leistungs-/Druck-Flüssig-Chromatographie (HPLC)

Chromatographie

26 Phytochemische Untersuchungsmethoden

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Hoch-Leistungs-/Druck-Flüssig-Chromatographie (HPLC)

Chromatographie

27 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Externer Standard Probe

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Chromatographie

28 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Hoch-Leistungs-/Druck-Flüssig-Chromatographie (HPLC) l  (semi-)präparative HPLC

v  Ziel: Isolation eines oder mehrerer Probenbestandteile in einer gewünschten Reinheit mit minimalem Zeitaufwand

v  die Trennung beeinflussende Parameter

o  Probenmenge

o  Säulenlänge (10-25 cm)

o  Partikelgröße (3-7 µm)

o  Flussrate (0,2-1,5 ml/min)

o  mobile Phase (Gradient / isokaratisch)

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Chromatographie

29 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Hoch-Leistungs-/Druck-Flüssig-Chromatographie (HPLC) l  (semi-)präparative HPLC

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Chromatographie

30 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Hoch-Leistungs-/Druck-Flüssig-Chromatographie (HPLC) l  (semi-)präparative HPLC

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Chromatographie

31 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Gaschromatographie (GC) l  Verteilungschromatographie zum Auftrennen von Gemischen in einzelne

chemische Verbindungen

l  nur volatile Komponenten trennbar (Siedebereich bis 400 °C), ggfs. durch Derivatisierung

l  sehr lange, spulenartig gewickelte Säulen (bis 30 m) ermöglichen eine höhere Trennleistung als in der Flüssigchromatographie (LC)

l  stationäre Phase: fest (GSC) oder flüssig (GLC)

l  mobile Phase: v.a. Inertgase wie Stickstoff, Helium, selten Wasserstoff

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Chromatographie

32 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Gaschromatographie (GC)

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Spektroskopie

33 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Infrarotspektroskopie (IR) l  Verfahren der optischen Spektroskopie zur qualitativen bzw. quantitativen Analyse

und zur Konstitutionsermittlung

l  Prinzip

v  Aufnahme von Absorptionsspektren von festen, flüssigen oder gasförmigen organischen Verbindungen im Bereich des nahen (NIR), mittleren (MIR) und fernen Infrarot (FIR)

v  die IR-Strahlen passieren die Moleküle der Analyten, wobei es zu Valenz- und Deformationsschwingungen kommt, welche Strahlen von bestimmter Wellenlänge in bestimmten Prozentsätzen absorbieren

v  Absorptionsspektren sind für jede Substanz spezifisch

v  Erkennung funktioneller Gruppen wie Säuren, Ketonen, Doppelbindungen oder Estern

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Spektroskopie

34 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Infrarotspektroskopie (IR)

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Spektroskopie

35 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Massenspektroskopie (MS) l  Verfahren zur Bestimmung von chemischen Elementen, Molekülmassen und

Molekülfragmenten

l  wichtige Methode der analytischen Chemie für die Aufklärung der Struktur von Verbindungen bzw. der Zusammensetzung von Gemischen

l  qualitativer und quantitativer Nachweis kleinster Substanzmengen ist möglich

l  Prinzip

v  für einen Analyten wird die Häufigkeit, mit der geladene Moleküle (Ionen) und deren Massenfragmente auftreten, bestimmt

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Spektroskopie

36 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Massenspektroskopie (MS) l  harte Ionisation

v  Elektronenstoß-Ionisation (EI)

l  weiche Ionisation

v  Chemische Ionisation (CI)

v  Elektrospray-Ionisation (ESI)

l  Ionisation größerer Analyten (Proteine)

v  Fast Atom Bombardment (FAB)

v  Matrix-Assisted Laser Desorption Ionisation (MALDI)

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Spektroskopie

37 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Massenspektroskopie (MS) l  Elektrospray-Ionisation

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Spektroskopie

38 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Massenspektroskopie (MS) l  Quadrupol-Massenspektrometer

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Spektroskopie

39 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Massenspektroskopie (MS) m  =  [M+H]+  

m  =  [M-­‐H]-­‐  

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Spektroskopie

40 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR)

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Spektroskopie

41 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  „spektroskopische Methode zur Untersuchung der elektronischen Umgebung

einzelner Atome und der Wechselwirkung zu Nachbaratomen innerhalb eines Moleküls“

l  Basis: Atomstrahlexperiment (Stern-Gerlach-Versuch) von Otto Stern im Jahr 1922 (Nobelpreis für Physik 1943)

v  Strahl von Silberatomen wird durch ein Magnetfeld in zwei Teilstrahlen aufgespalten, die den beiden Spinzuständen zugeschrieben wurden

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Spektroskopie

42 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  Voraussetzung: Atomkerne besitzen einen Kernspin und dadurch ein

magnetisches Moment ((µ) ≠ 0)

v  Nuklide mit ungerader Massenzahl, v.a. 1H, 13C und 15N

l  (µ) kann in einem äußeren Magnetfeld B0 nur bestimmte Orientierungen annehmen

l  Zahl der Orientierungen wird durch Kernspinquantenzahl I bestimmt, jeder Orientierung wird magnetische Kernspinquantenzahl mI zugeordnet

l  2I + 1 Orientierungen zu jeder Kernspinquantenzahl existent

v  für einen Wasserstoffkern mit Kernspinn I = ½ zwei Orientierungen mit mI = +½ und −½

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Spektroskopie

43 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  Wasserstoffkerne verhalten sich in B0 wie kleine Stabmagneten, d.h. sie nehmen

entweder eine dem äußeren Feld gegenüber parallele oder antiparallele Ausrichtung ein

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Spektroskopie

44 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  antiparallel energetisch höher / ungünstiger

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Spektroskopie

45 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  Energie (Δ E) wird durch Einstrahlung von resonanten elektromagnetischen

Wellen eingebracht (Larmor-Frequenz ω0)

l  Protonenresonanzfrequenzen zwischen 300 MHz und 1 GHz

l  Larmor-Frequenz wird bestimmt durch den Einfluss der elektronischen Umgebung eines Atomkerns oder durch magnetische Wechselwirkung zwischen benachbarten Atomkernen

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46 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR)

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Spektroskopie

47 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  deuterierte Lösungsmittel

v  Austausch von Wasserstoff gegen Deuterium

v  z. B. Dimethylsulfoxid (DMSO-d6), Deuterochloroform (CDCl3), Deuteromethanol (CD3OD)

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Spektroskopie

48 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  1H-NMR-Spektren liefern Strukturinformationen über

v  elektronische Umgebung des betrachteten Protons (chemische Verschiebung)

v  Anzahl von Wasserstoffatomen (Signalintegration)

v  magnetische Wechselwirkung zu benachbarten Wasserstoffkernen (Spin-Spin-Kopplung)

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49 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  chemische Verschiebung

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50 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  Spin-Spin-Kopplung

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51 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  1H-NMR

10  11  

13  12  

98

5

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52 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  13C-NMR

v  Anzahl der Signale entspricht der Anzahl an Kohlenstoffatomen im Molekül

v  Elektronendichte beeinflusst auch hier die chemische Verschiebung (0-220 ppm)

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53 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  13C-NMR

2 4 2 6 8 7 8 3 5 9 12 10 13 11

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54 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  2D-NMR-Spektren

v  über Bindungen

o  Homonukleare Korrelationsspektroskopie (COSY)

o  Heteronukleare Korrelationsspektroskopie (HMBC oder HECTOR)

o  Total Correlation Spectroscopy (TOCSY)

v  im Raum

o  Nuclear Overhauser Effect Spectroscopy (NOESY)

o  Rotating Frame Overhauser Effect Spectroscopy (ROESY)

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55 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Kernresonanzspektroskopie (NMR) l  COSY

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Spektroskopie

56 Phytochemische Untersuchungsmethoden

Naturstoffisolation

Auswahl eines bestimmten Organismus, z.B. Schwämme, Pilze, Bakterien

Rohextrakt

Extraktion mit geeignetem Lösungsmittel (MeOH, EtOAc, Aceton...)

Fraktionen

Fraktionierung mittels Säulenchromatographie (VLC, Silica, Sephadex...)

Isolierung (v.a. semipräparative HPLC)

Reinsubstanzen

Strukturen

Strukturaufklärung (UV, MS, NMR...)

Bioaktivität

z.B. Bioassays mit Krebszellinien, humanpathogenen Keimen oder Kinase-Inhibition