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31. Schweizerische Jahrestagung für Phytotherapie 10. November 2016 Kongresszentrum Trafo, Baden Phytotherapie und pflanzliche Nahrung: Partner oder Gegensatz? mit Parallelprogramm Veterinärmedizin: Veterinärphytotherapie versus Ergänzungsfuttermittel

Phytotherapie und pfl anzliche Nahrung: Partner oder … · Padma AG Haldenstrasse 30, 8620 Wetzikon ... (VAM, [2]) enthalten. Für die Zulassung von Phytoarzneimitteln ist in einer

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31. Schweizerische Jahrestagung

für Phytotherapie

10. November 2016 Kongresszentrum

Trafo, Baden

Phytotherapie und pfl anzliche Nahrung:Partner oder Gegensatz?

mit Parallelprogramm Veterinärmedizin:

Veterinärphytotherapie versusErgänzungsfuttermittel

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Grusswort

31. Schweizerische Jahrestagung für Phytotherapie

Liebe Kolleginnen und Kol legen,

L iebe Tei lnehmende an unserer tradi t ionel len Jahrestagung

W ir von der SMGP freuen uns auch mit unserer 31. Jahrestagung für Phytotherapie

e in grosses Interesse geweckt zu haben. W ir ste l len heute das Thema Ernährung

ins Rampenl icht. Unsere Ernährung bas iert zu grossen Tei len auf Pf lanzen und

gerade der Pf lanzenantei l best immt die sogenannte «ges unde Ernährung». Damit

is t die Nähe zur Phyto therapie gegeben, denn d ie Übergänge von

Nahrungspf lanzen zu Arzneipf lanzen s ind of t f l iessend. Dazu begrüssen wir Sie

herzl ich.

Schon Hippokrates sagte: "Eure Nahrungsmitte l so l len Eure Hei lmi t te l und Eure

Hei lmit te l Eure Nahrungsmitte l! " Und so s te l l t s ich d ie SMGP der Frage, wie s ich

Ernährung und Phytotherapie ergänzen können, und ob es s innvol l is t , dass

sogenannte Nahrungsergänzungsmitte l W irksamkeitsansprüche der Phytotherapie

übernehmen.

Dem regulator ischen Umfeld trotzend sol l d ie Bedeutung von Lebensmitte ln und

pf lanzl ichen Arzneimit te ln für den Erhalt der Gesundheit beleuchtet werden: So

sind wir gespannt darauf , was Ernährungswissenschaf t ler im Zusammenhang mit

wei t verbre i teten Gesundheitsproblemen und gezie l ter pf lanzenbasierter Ernährung

für Erkenntn isse gewinnen konnten, welches Potent ia l pf lanzl iche Arzneimit te l mit

of t sehr ähnl ichen Inhaltss tof fen aufweisen und ob d ie W erbung zu ungesät t ig ten

Fet tsäuren und Ant iox idant ien aus wissens chaf t l icher Sicht halten kann, was s ie

verspr icht.

In der Veter inärmedizin s ind die pf lanzl ichen Arzneimit te l prakt isch verschwunden –

auf dem schweizer ischen Markt s ind gerade noch deren dre i ( ! ) bei Swissmedic

zugelassen. Dagegen ist der Markt für Ergänzungsfuttermit te l gross, wenn auch

unübersicht l ich. Der Einsatz von Pf lanzen a ls Futtermit te l oder zur

Pharmakotherapie ist jur ist isch kein einfaches Unterfangen. Hier wären

regulator ische Veränderungen zugunsten der Phytotherapie wünschenswer t, damit

d ie Anwendung von Sekundärstof fpf lanzen bei Heim - und Nutzt ieren den ihr

gebührenden therapeutischen Platz e innehmen kann. Die damit verbundenen

Fragestel lungen werden am Nachmit tag a ls Paral le lprogramm für

Veter inärmediziner beleuchtet und d iskut ier t .

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Wer diesen Tagungsband studier t wird rasch fes tste l len, dass die heut ige Tagung

eine interd iszip l inäre Veransta l tung ist . Ver t re ter Innen der Behörde, der

Hochschule, der Human- und Veter inärmedizin, der Lebensmit te lwissenschaf ten

und der Agronomie sowie der Pharmazie und Industr ie versuchen viele in der

L iteratur s tr i t t ige Themen aus ihrer Sicht darzuste l len und d ie Fo lgen daraus zu

ziehen. Ob s ie ident isch oder kontrovers ausfal len werden d ie Diskussionen zeigen.

Auf jeden Fal l lohnt s ich unser medizin isch or ien t ier ter Bl ick in d ie

Ernährungswissenschaf ten – d ie moderne Strömung zur indiv iduel len Ernährung

entwickeln s ich paral le l zur indiv iduel len Therapie in der Medizin .

Ähnl ich v ie lfä lt ig präsent ier t s ich unsere Ausste l lung, in der F irmen ihre Produkte

und Verbände ihre Strategien präsentieren. Ers tmals dürfen wir e ine medizin ische

Einr ichtung unter den Ausste l lern begrüssen: Die Psychiatr ischen Dienste

Graubünden präsentieren ihr Angebot der Pr ivatk l in ik Mentalva in Cazis , in das s ie

d ie Phytotherapie bewusst in tegr ier t haben.

W ir danken, dass Sie unser Angebot nutzen. W ir danken aber auch a l len

Refer ierenden, a l len Mitarbei tenden der ZHAW und der SMGP und a l len Ausste l lern

für ihr Engagement und ihre Unters tützung und wünschen al len e inen erfo lgre ichen

Tag mit v ie len Erkenntn issen und gegenseit igen Kontakten.

Für d ie SMGP: Beat Meier , Geschäf ts le iter

PS: Nach der Tagung ist vor der Tagung. Reservieren s ie deshalb schon heute

Abend den Termin der 32. Jahrestagung für Phytotherapie vom 23. November 2017.

Um anderen Tagungen auszuweichen rücken wir den Termin wieder etwas nach

h inten im Jahresablauf . Zudem tref fen wir uns für e inmal n icht in Baden sondern im

benachbarten Brugg, wo uns der Campussaal an der Fachhochschule

Nordwestschweiz e in neues Ambiente b ietet . Thema: Phytotherapie in der

Gynäkologie – e in Up-date. Das Programm ist in Vorbereitung und wird sobald a ls

mögl ich auf unserer Websi te www.smgp.ch aufgeschaltet . Auf www.campussaal.ch

ist ein vir tuel ler Besuch an d iesem neuen Veranstal tungsort mögl ich.

Tagungsleitung

Professor Dr. sc. nat. Beat Meier , Geschäf ts lei ter SMGP, W ädenswi l

Kathr in Rutishauser , Umweltnaturwissenschaf ter in mit MAS ETH Nutr i t ion and

Health, Mi tg l ied SMGP, Zür ich

Dr. med. vet. Michael Walkenhors t, Depar tement für Nutzt ierwissenschaf ten,

Forschungs inst i tut für b io logischen Landbau (FiBL), SMGPvet, Fr ick

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Wissenschaft l icher Beirat

Dr. med. Roger Eltbogen, Solothurn, SMGP

Prof . Dr. med. Reinhard Saller , Zür ich, SMGP

Dr. med. Valer io Ros inus, Zür ich, Vertreter SGAIM

Dr. med. Luc ien Simmen, Pädiater , Brugg Vertreter SGP

Dr. sc. nat . Beatr ix Falch, Wädenswi l , ZHAW und SMGP

Dr. med. vet. Mar t in Bühler, Lanzenhäusern, Veter inärmedizin

Dr. med. vet. Maya Bräm, Basel, Veter inärmedizin

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31. Schweizerische Jahrestagung für Phytotherapie 10. November 2016 im Kultur - und Kongresszentrum TRAFO, Baden Phytotherapie und pf lanzliche Nahrung: Partner oder Gegensatz? Mit Paral le lprogramm Veter inärmedizin: Veterinärphytotherapie versus Ergänzungsfuttermittel 09.10-09.15h

Begrüssung

Dr. med. Roger Eltbogen Präs ident SMGP, Solothurn

09.15-09.45h

Pflanzliche Arzneimit tel versus Nahrungsergänzungsmittel , Medizinprodukte - nur eine regulatorische Fragestellung oder ein grosses Problem für die Phytotherapie?

Dr. Klaus Peter Lat té, Ber l in

09.45-10.15h

Antientzündliche Wirkungen von Ernährung und Phytotherapie – s ind Synergismen denkbar?

Dr. med. Rainer Stange, Ber l in

10.15-10.30h

Diskussion

Chair : Prof . Dr. Beat Meier , SMGP und ZHAW Wädenswi l

10.30-11.15h

Pause und Industrieausstellung

11.15-11.45h

Die Bedeutung der ungesättigten Fettsäuren für Tier und Mensch

Dr. F lor ian Leiber, Fr ick

11.45-12.15h

Einfluss von pf lanzl icher Nahrung auf die Neurophysiologie des Essens

Dr. Rosmarie Clara, Zür ich Prof . Dr. Wolfgang Langhans, Zür ich

12.15-12.30h

Diskussion

Chair : Dr . med. vet. Michael W alkenhors t, Fr ick

12.30-12.45h

Ehrungen, Zert if ikate

Dr. med. Roger Eltbogen Präs ident SMGP, Solothurn

12.45-14.00h

Mittagspause und Industrieausstel lung

14.00-14.30h

Antioxidantien und Gesundheit: Ein Reagenzglaseffekt oder mehr?

PD Dr.med. Gudrun Ulr ich -Merzenich, Bonn

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14.30-15.00h

Knoblauch – was ist von den Hypes geblieben?

Prof . Dr. med. Reinhard Sal ler , Zür ich

15.00-15.15h

Diskussion

Chair : Dr . Beatr ix Falch,SMGP und ZHAW Wädenswi l

15.15-15.45h

Pause und Industrieausstellung

15.45-16.15h

Personalisierte Ernährung – Nutrigenomik am Beispiel von Arteriosklerose und Diabetes

Dr. Guy Vergères, Bern

16.15-16.45h

Curcuma – ein Arzneimittel ohne Chance auf Zulassung?

Dr. Andreas Bi l ler , W insen

16.45-17.00h

Diskussion

Chair : Prof . Dr. med. Reinhard Sal ler , Zür ich

17.00h

Bilanz der Tagung

Kathr in Rutishauser , SMGP Zür ich

Schlusswort

Dr.med. Roger El tbogen, Präs ident SMGP, Solothurn

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Paral le lprogramm Veter inärmedizin : Veterinärphytotherapie versus Ergänzungsfuttermittel – Arzneipflanzen

zwischen Förderung der Gesundheit und Therapie

14.00-14.30h

Bedeutung von Sekundärstoffpflanzen in der Ernährung von Hühnern und Schweinen

Prof . Dr. Caspar W enk, Zür ich

14.30-15.00h

Zwischen den Stühlen – das juristische Grenzgängertum der Pflanzen in Fütterung und Pharmakotherapie

Dr. Manfred Lützow, Wett ingen

15.00-15.15h

Diskussion

Chair : Dr . med. vet. Mart in Bühler, Lanzenhäusern

15.15-15.45h

Pause mit Industrieausstellung

15.45-16.15h

Phytogene Ergänzungsfuttermittel für Pferde – wann brauchen Pflanzenfresser eine Extraport ion pflanzl icher Sekundärstoffe?

Dr. med. vet. Sandra Graf -Schi l ler , Bad Waldsee

16.15-16.45h

Rat ion und Gewürz – die Fütterung für alternde Hunde gestalten und ergänzen

Dr. med. vet. Nata l ie Di l l i tzer , Fürs tenfe ldbruck med. vet . Ulr ike Biegel, SMGP, Fr ick

16.45-17.00h

Diskussion

Chair : Dr . med. vet. Maya Bräm, SMGP, Basel

Bilanz der Tagung, Schlusswort

Dr. med. vet. W alkenhorst , SMGP, Fr ick

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Ausstellerliste

Alp inamed AG Alte Landstrasse 11, 9306 Freidorf

Bioforce AG Grünaustrasse 4, 9325 Roggwi l

Biomed AG Über landstrasse 199, 8600 Dübendorf

Dixa AG Stat ionsstrasse 39a, 9014 St. Gallen

ebi-pharm ag L indachstrasse 8c, 3038 Kirchl indach

Farfa l la Essent ia ls AG Florastrasse 18b, 8610 Uster

Herbamed AG Austrasse 12, 9055 Bühler

Hirumed GmbH Hubstrasse 37, 9500 W il l

I romedica AG Oberstrasse 222, 9014 St. Gallen

Kooperat ion Phytopharmaka Pl i t tersdorfers trasse 218, D 53173 Bonn

MEDA Pharma GmbH Hegnaustrasse 60, 8602 W angen

Medinova AG Eggbühls trasse 14, 8052 Zür ich

Padma AG Haldenstrasse 30, 8620 W etzikon

PDGR, Pr ivatk l inik Mentalva Loëstrasse 220, 7000 Chur

Permamed AG Ringstrasse 29, 4106 Therwi l

Phytoceutica ls AG Alb iss trasse 33a, 8134 Adlis wi l

Schwabe Pharma AG Er l is trasse 2, 6403 Küssnacht am Rig i

Sidroga AG Weidenweg 15, 4310 Rheinfelden

Spagyros AG Tannackerstrasse 7, 3073 Gümligen

Vifor SA Route de Moncor 10, 1752 Vi l lars -sur-Glâne 1

Vita Heal th Care AG Industr iestrasse 37, 3178 Bös ingen

Max Zel ler Söhne AG Seebl ickstrasse 4, 8590 Romanshorn

W ir danken a l len Ausste l lern und Inserenten recht herzl ich für ihr Engagement zugunsten

der Schweizer ischen Tagung für Phytotherapie.

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Inserenten Alpinamed AG Alte Landstrasse 11, 9306 Freidorf Homöopharm AG Nordr ingstrasse 9, 4702 Oensingen Identymed Swiss Dorfstrasse 26, Feus isberg MVS Medizinver lage Sut tgar t GmbH & Co. KG Oswald-Hesse-Strasse 50, D 70469 Stut tgar t Schwabe Pharma AG Er l is trasse 2, 6403 Küssnacht a.R. Ufamed AG Kronfeldstrasse 2, 6210 Sursee Vita Heal th Care AG Industr iestrasse 37, 3178 Bös ingen SaluVet GmbH Stahlstrasse 5, D 88339 Bad Waldsee

Supporter des wissenschaftlichen Programms Dr. Loges + Co. GmbH Schützenstrasse 5, D 21423 W insen

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Pflanzliche Arzneimittel versus Nahrungsergänzungsmittel,

Medizinprodukte – nur eine regulatorische Fragestellung oder ein

großes Problem für die Phytotherapie?

Dr. Klaus Peter Latté

Landeslabor Berl in-Brandenburg, D 10557 Berl in

Im Schweizer ischen Heilmit telgesetz (HMG, [1]) s ind die grundlegenden

Regelungen für Arzneimit te l und Medizinprodukte enthal ten. In Art . 4 Abs. 1 a.

HMG werden Arzneimit te l (AM) def in ier t (Tabel le) . Die Anforderungen für

Arzneimit te l s ind im HMG und in der Verordnung über d i e Arzneimit te l (VAM, [2])

enthal ten.

Für d ie Zulassung von Phytoarzneimit teln is t in e iner gesonder ten Verordnung

(KPAV, [3]) fes tgelegt, dass d iese vereinfacht oder in e inem Meldeverfahren

zugelassen werden können, zum Tei l m it Hi l fe von b ib l iographische n Nachweisen.

Jedoch nahm in den letzten Jahren d ie Zahl der Zulassungen von

Phytoarzneimit te ln s tet ig ab, und das Zulassungsverfahren wurde verschiedentl ich

a ls zu schwier ig angesehen, so dass kaum noch neue pf lanzl iche Arzneimit tel

entwickelt und/oder Produkte von den Hers te l lern zum Tei l schlechter regul ier ten

Produktkategor ien zugeordnet wurden [4, 5] . Daher wurden in der Revis ion des

HMG, dem sog. „HMG2“ [6], erstmals die Best immungen für d ie Vereinfachung der

Zulassung für Phytoarzneimit te l und Arzn eimit te l der Komplementärmedizin

aufgenommen; für Phytoarzneimit te l reichen in der Zukunf t b ib l iographische

Nachweise zur W irksamkeit und Sicherhei t oder auch Anwendungsbelege. Das

HMG2 mit d iesen (und weiteren) Änderungen wurde im März 2016 vom Parlament

der Schweiz verabschiedet, d ie Vernehmlassung für d ie entsprechende Verordnung

ist bisher für 2017 geplant, d ie Inkraf tsetzung für 2018.

Medizinprodukte (MP) s ind im HMG [1] und in der Medizinprodukteverordnung

(MepV, [7]) def in ier t (Tabel le) und ste l len e ine große, heterogene Gruppe von

Produkten dar. Berei ts je tzt s ind d ie Regelungen für MP eng an das EU -Recht

angelehnt . MP mit pf lanzl ichen Stof fen s ind u.a. Bal lasts tof f - re iche Produkte oder

auch Indische F lohsamenschalen zur Behandlung von Übergewicht .

Gemäß dem derzei t gült igen Lebensmit te lgesetz (LMG, [ 8]) umfassen Lebensmit tel

(LM) Nahrungs- und Genussmit te l (Art . 3 Abs. 1 LMG); Nahrungsmit tel dienen dem

Aufbau und Unterhalt des menschlichen Körpers (Ar t. 3 Abs. 2 LMG). Es s ind

grundsätzl ich im Lebensmitte lrecht der Schweiz d iejenigen LM und Zusatzstof fe

er laubt , d ie ausdrück l ich zugelassen sind. Was nicht er laubt is t , is t verboten. Eine

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Kategor ie der LM ste l len die Spezia l lebensmit tel dar , d ie in e iner e igenen

Verordnung (VSpezia lLM, [9]) behandel t werden. Spezia l lebensmit te l s ind für e ine

besondere Ernährung und für besondere Ernährungsbedürfnissen von Menschen,

d ie aus gesundhei t l ichen Gründen eine andersart ige Kost benöt igen, oder zur

Erzie lung von best immten ernährungsphys io logischen o der phys io logischen

W irkungen best immt (Art . 2) . Spezia l lebensmitte l s ind u.a.

Nahrungsergänzungsmitte l (NEM), die in Ar t. 22 d ieser Verordnung [9 ] behandelt

werden; danach enthal ten NEM Vitamine, Mineralstof fe und sonst ige Stof fe b is zu

best immten Höchstmengen und/oder umschr iebene Lebensmit te l . Unter sonst igen

Stof fen s ind in e inem Anhang zu d ieser Verordnung [ 9] Naturstof fe (Flavonoide,

Isof lavone, o l igomere Procyanidine) sowie z.B. zwei wasser lös l iche

Tomatenextrakte aufgel is tet .

Derzei t wird d ie Lebensmitte lgesetzgebung der Schweiz dem Recht der EU

wei tgehend angepasst ( „Projekt LARGO“) . Wesentl iche Z ie le dieses Vorhabens

sind, den gegenseit igen Marktzugang zu er le ichtern, Handelshemmnisse zwischen

der Schweiz und der EU abzubauen und e ine e inhe it l iche Ris ikobewer tung in der

Schweiz und der EU zu gewährle isten. In Zukunf t werden in Übereinst immung mit

den EU-Regelungen in der Schweiz a l le Lebensmitte l er laubt sein, sofern s ie s icher

s ind und den Vorgaben entsprechen (s iehe revid iertes Lebensmit te lgesetz, rev.

LMG [10]) . Insgesamt 27 Verordnungen wurden zusammen m it dem revid ier ten LMG

[10] veröf fent l icht und zur Vernehmlassung bis Ende 2015 den Fachkreisen

vorgeste l l t . So s ind Nahrungsergänzungsmit te l nun in e iner e igenen Verordnung,

der Verordnung des EDI über Nahrungsergänzungsmitte l (VNem, [ 11]) , enthalten

(Tabel le) . Bestandte i le von NEM s ind Vi tamine, Mineralstof fe und sonst ige Stof fe,

d ie in Anhang I d ieser Verordnung [ 11] aufgeführt s ind. In Anhang I I d ieser

Verordnung [11 ] is t d ie „L iste der Pf lanzen, Pf lanzente i le und daraus hergeste l l ter

Zubereitungen, deren Verwendung in Nahrungsergänzungsmitte ln n icht zuläss ig ist“

enthal ten. Hinzukommen als Bestandte i le von NEM zuläss ige oder bewi l l igte

neuart ige Lebensmitte l.

In der nachfo lgenden Tabel le s ind die Produktkategor ien AM, MP und NEM im

Hinbl ick auf pf lanzl iche Stof fe verg le ichend gegenübergeste l l t .

Heilmittel Nahrungsergänzungs-mittel Arzneimittel Medizinprodukt

Wichtigste gesetzliche Grundlagen

A: HMG + VAM + KPAV HMG + MepV A: LMG + VSpezialLM

N: HMG2 N: rev. LMG + VNem

Zielgruppe

Mensch (Patienten) und Tier

Mensch (Patienten / Anwender)

A: Anwender mit besonderem Ernährungserfordernis

N: für generelle Bevölkerung

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Zweck

Medizinische Einwirkung: Erkennung, Verhütung oder Behandlung von Krankheiten, Verletzungen und Behinderungen

Medizinische Verwendung

A: für besondere Ernährung; Nahrungsmittel dienen Aufbau und Unterhalt des menschlichen Körpers

N: Ergänzung der normalen Ernährung

Wirkmechanismus

pharmakologisch, metabolisch, immunologisch

NICHT pharmakologisch, metabolisch, immunologisch

Ernährungsspezifische oder physiologische Wirkungen

Inverkehrbringen pflanzlicher Stoffe

A: Nach Zulassung (Qualität, Wirksamkeit, Unbedenklichkeit), ggf. vereinfachtes Verfahren o. Meldeverfahren

Nach Nachweis der grundlegenden Anforderungen, Konformitätsbe-wertungsverfahren, Meldepflicht bei Inverkehrbringen

A: Zulässige pflanzl. Stoffe gemäß Anhänge zu VSpezialLM

N: vereinfachtes Verfahren u.a. für Phytoarzneimittel

N: Anhang II zu VNem (Negativliste); Meldepflicht bei BLV

Kosten und Zeit Sehr hoch, Jahre Mäßig hoch Gering

Produktsicherheit, Qualität

Sehr hoch (Zulassung!) Hoch (Konformitätsbe-wertungsverfahren)

A: LM müssen den Anforderungen entsprechen, keine Gefährdung der Gesundheit

N: LM müssen sicher sein

Behördlicher Vollzug Stark, hohe Regulierungsdichte

Mäßig, weniger Vollzugsregeln

Mäßig, weniger Vollzugsregeln

Forschung und Produktinnovation

A: Gering (Hoch) A: Gering

N: Hoch? N: Hoch?

Erstattungsfähigkeit durch Grund-/Privat-versicherung

Gut dokumentierte Heilmittel: erstattungsfähig Nein

A=alt; N=neu; rev.=revidiert; weitere Abkürzungen siehe Text

Aufgrund d ieser Unterschiede ist eine k lare Abgrenzung der Produktgruppen mit

pf lanzl ichen Stof fen notwendig. In einem Dokument der Swissmedic [12] s ind d ie

wesent l ichen Kr i ter ien für d ie recht l iche Abgrenzung von LM zu AM enthal ten, u.a.

d ie Prüfung der Zusammensetzung, der Verwendungszweck, d ie Ris iken und d ie

Aufmachung. Die Abgrenzung von Produkten is t immer eine Einzelfa l lentscheidung

unter Berücksicht igung a l ler Merkmale e ines Produktes [12].

Bis lang wurden AM und LM mit pf lanzl ichen Stof fen mit Hi l fe e iner L iste von

Swissmedic und Bundesamt für Gesundheit (BAG) [13] den Produktkategor ien

zugeordnet . Die Lis te in Anhang I I der VNem [11] is t jedoch n icht in a l len Fäl len

deckungsgleich mit der L is te der Swissmedic und des BAG [ 13]; zum Beispie l s ind

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Ginkgo b i loba , Pelargonium s idoides/reni forme und Valer iana of f ic inal is n icht im

Anhang I I der in NEM verbotenen Stof fe enthal ten, dafür aber Hoodia gordoni i , die

in sehr v ielen anderen Ländern a ls NEM eingestuf t wird [9]. Dos ierungen und ggf .

Zubereitungen fehlen in Anhang I I zu der VNem, so dass auch sog. „Dual -use-

Stof fe“ (Stof fe, d ie LM oder AM sein können in Abhängigkei t von der Dos ierung und

Anwendung) h ier n icht abgebi ldet s ind. Bei NEM müssen die Pf lanzenextrakte bzw.

deren wirksame Bestandtei le mengenmäßig in der Nährwer tdek larat ion enthal ten

sein, a l lerd ings ist keine nähere Charakter is ierung (Extrakt ionsmit te l und das

Droge-Extrakt-Verhäl tn is und/oder d ie Menge der wirksamkeits( -mit) -best immenden

Stof fe) vorgeschr ieben. Erst durch e ine chemisch-analyt ische Untersuchung in

Kombinat ion mit den Anwendungshinweisen kann d ie Tagesdos ierung der

wirksamkeits( -mit) -best immenden Stof fe ermit te lt und mit arznei l ich wirksamen

Tagesdos ierungen vergl ichen werden (z.B. Art ischockenblätter -Trockenextrakt) .

Bei der Betrachtung der Quali tät von AM und NEM mit pf lanzl ichen Stof fen ist in

v ielen Studien weltwei t ber ichtet worden, dass üb l icherweise in AM aufgrund der

strengeren Regelungen und Überwachung die Quali tät gut und arzneibuchkonform

ist , während bei NEM (bzw. sog. d ietary supplements) auch minderwer t ige Produkte

vorkommen können; u.a. s ind für NEM mit der Dek larat ion Ginkgo b i loba - oder

Rhodio la rosea -Extrakt Fäl le bekannt, in denen „ f remde Extrakte“ zugemischt oder

die dek lar ier ten Bestandtei le n icht o der nur in e iner ger ingen Menge enthal ten s ind.

Chemisch-analyt ische Untersuchungen s ind daher uner läss l ich , um den

Verbraucherschutz zu gewähr le isten .

Das HMG2 [6] und das revid ier te Lebensmitte lrecht b ieten im Hinbl ick auf

pf lanzl iche Stof fe Vorte i le und Chancen. Das HMG2 führ t bei Phytoarzneimit te ln zu

e iner Vereinfachung und genauen Fest legung des Zulassungsverf ahrens, fördert

Innovat ionen und e inen schnel leren Markte intr i t t bei bekannt hoher Qual i tät der

Arzneimit te l . Für NEM, u.a. mit pf lanzl ichen Stof fen, werden ebenso Innovat ion en

sowie der f re ie W arenverkehr zwischen der Schweiz und der EU geförder t. Jedoch

sind noch e in ige F ragen im Zusammenhang mit der L is te der in NEM verbotenen

pf lanzl ichen Stof fe [11] of fen. So fehlt der Abgle ich des Anhang I I der VNem [ 11]

mit der L is te der Swissmedic und des BAG [13], es fehlen Dos ierungen, d ie

Pf lanzente i le und Zuberei tungen, und außerdem sol l te d ie Einordnung der Pf lanzen

nachvollziehbar und transparent sein. Ferner is t unk lar , wie mit unvermeid l ich

auf tretenden Abgrenzungsfragen umzugehen ist bzw. welche Behörde /welches

Gremium hierfür zuständig sein wird. Zudem ist auch an d ie Überwachung des

Internets im Hinbl ick auf NEM sowie d ie sog. Nutr iv ig i lanz bei NEM zu denken. Da

Abgrenzungsfragen in der EU sei t längerem al l tägl ich s ind, haben sich d ie Stof f l is te

zu Pf lanzen und Pf lanzentei len des Bundesamtes für Lebensmitte ls icherheit und

Verbraucherschutz in Deutschland [14], das EFSA-Compendium mit ggf .

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gesundheit l ich bedenk l ichen Pf lanzen [1 5] sowie Monographien zu arznei l ichen

Dos ierungen (z.B. Monographien der Kommission E [1 6] und der ESCOP [17])

bewähr t. Für Abgrenzungsfragen wurde in Deutschlan d u.a. d ie Gemeinsame

Exper tenkommission [18] bzw. in Österre ich der Abgrenzungsbeirat [ 19] e ingesetzt .

Nutr ivig i lanz ist z.B. in Frankreich bereits etabl ier t .

Fazi t : Hei lmit te l (AM, MP) und NEM mit pf lanzl ichen Stof fen haben unterschiedl iche

Zweckbest immungen und Z ielgruppen. AM und MP unterscheiden s ich im

W irkmechanismus. Die höchste Quali tät haben Hei lmit te l , insbesondere AM . Sowohl

durch das HMG2 als auch das „Projekt LARGO“/VNem werden Innovat ionen im AM-

bzw. LM-Bereich (NEM) gefördert . Die Weiterentwick lung der Phytotherapie ist nur

durch neue pf lanzl iche Heilmit te l mögl ich; d iese werden von den Pat ienten

erwar tet , da pf lanzl iche Hei lmit te l e ine große W ertschätzung in der Bevölkerung

genießen, i .d .R. weniger Nebenwirkungen haben und für ple iotrope Ef fek te bekannt

s ind, so dass pf lanzl iche Hei lmit te l u.a. auch in der Al tersmedizin gut angewendet

werden können. Al lerd ings ist e ine k lare Abgrenzung zwischen AM/MP/NEM

notwendig. Nur (gut dokument ier te) Hei lmit te l haben eine Chance auf Ers tat tung

durch d ie Grund- und Pr ivatvers icherung, jedoch n icht NEM. Die Phytotherapie-

Fachgesellschaf ten/ -Verbände sol l ten s ich akt iv auch bei MP und NEM, d ie

pf lanzl iche Stof fe enthalten, e inbr ingen.

Disc la imer: Es bestehen keine Interessenkonf l ik te. Die geäußer ten Ans ichten s ind

meine e igenen und s te l len n icht d ie Meinung des Landes labor Ber l in -Brandenburg

dar .

LITERATUR :

[1 ] Hei lmit te lgesetz (812.21, HMG vom 15.12.2000, Stand 1.1.2014)

[2] Verordnung über d ie Arzneimit te l (812.212.21, VAM vom 17.10.2001, Stand

1.5.2016)

[3] Verordnung des Schweizer ischen Hei lmit te l ins t i tuts über d ie vereinfachte

Zulassung von Komplementär - und Phytoarzneimit te ln (812.212.24, KPVA vom

22.6.2006, Stand 1.6.2011)

[4] Schwabl H (2016). Schlussabst immung des Hei lmit te lgesetzes: Eine erst

Einschätzung aus Sicht der Komplementär - und Phytoarzneimit te l. Schweizer ische

Zeitschr i f t für Ganzhei tsmedizin 28: 129 -129

[5] Stüdel i W (2016) . Das neue Hei lmit te lgesetz aus Sicht der Komplem entär- und

Phytoarzneimit te l. Schweizer ische Zei tschr i f t für Ganzheitsmedizin 28: 130 -132

[6] Hei lmit te lgesetz, Revis ion („ HMG2“ ) . L ink : ht tps:/ /www.admin.ch/opc/de/federal -

gazet te/2013/131.pdf , e ingesehen am 25.09.2016

[7] Medizinprodukteverordnung (812.213, MepV vom 17.10.2001, Stand 15.4.2015)

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[8 ] Bundesgesetz über Lebensmitte l und Gebrauchsgegenstände (817.0, LMG vom

9.10.1992, Stand 1.1.2012)

[9] Verordnung des EDI über Spezia l lebensmit tel (817.022.104, VSpezia lLM vom

23.11.2005, Stand 4.2.2014)

[10] Lebensmit telgesetz, Revis ion. L ink :

ht tps :/ /www.blv.admin.ch/b lv/de/home/ lebensmitte l -und-ernaehrung/rechts -und-

vol lzugsgrundlagen/vernehmlassungen-und-anhoerungen.html, e ingesehen am

25.09.2016

[11] Verordnung des EDI über Nahrungsergänzungsmitte l . Link :

ht tps :/ /www.blv.admin.ch/b lv/de/home/ lebensmitte l -und-ernaehrung/rechts -und-

vol lzugsgrundlagen/vernehmlassungen-und-anhoerungen.html, e ingesehen am

25.09.2016

[12] Abgrenzungskr iter ien Arzneimit te l – Lebensmit tel bzw. Gebrauchsgegenstände

der Technischen Pf lat t form Swissmedic – BAG, 2009. Link :

ht tps :/ /www.blv.admin.ch/b lv/de/home/ lebensmitte l -und-ernaehrung/rechts -und-

vol lzugsgrundlagen/h i l fsmit te l -und-vol lzugsgrundlagen/abgrenzungskr iter ien.html,

e ingesehen am 25.09.2016

[13] Lis te zur Einstufung pf lanzl icher Stof fe der Swissmedic und des BAG . L ink :

ht tps :/ /www.blv.admin.ch/b lv/de/home/ lebensmitte l -und-ernaehrung/rechts -und-

vol lzugsgrundlagen/h i l fsmit te l -und-vol lzugsgrundlagen/abgrenzungskr iter ien.html ,

e ingesehen am 25.09.2016

[14] Stof f l is te zu Pf lanzen und Pf lanzentei len des Bundesamtes für

Lebensmitte ls icherhei t und Verbraucherschutz. L ink :

ht tp:/ /www.bvl .bund.de/DE/01_Lebensmitte l/03_Verbraucher /08_Stof f l is te/ lm_stof f l i

s te_node.html, eingesehen am 25.09.2016

[15] EFSA-Compendium mit ggf . gesundhei t l ich bedenk l ichen Pf lanze n. EFSA

Journal 2012;10(5):2663. L ink :

ht tps :/ /www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/2663 , e ingesehen am 25.09.2016

[16] Monographien der Kommission E des damaligen Bundesgesundheitsamtes,

Deutschland. Link : ht tp: / /buecher.hei lpf lanzen-wel t .de/BGA-Kommiss ion-E-

Monographien/ , e ingesehen am 25.09.2016

[17] ESCOP-Monographien. Link : ht tp:/ /escop.com/indiv idual -monographs/ ,

e ingesehen am 25.09.2016

[18] Gemeinsame Expertenkommission zur Einstufung von Stof fen, Deutschland.

L ink :

ht tp:/ /www.bvl .bund.de/DE/01_Lebensmitte l/01_Aufgaben/07_Expertenkommission/ l

m_expertenkommission_node.html und

ht tp:/ /www.bfarm.de/DE/Arzneimit te l/zu l /ZulRelThemen/abgrenzung/Expertenkommi

ssion/_node.html , beide e ingesehen am 25.09.2016

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[19] Abgrenzungsbeirat des Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

(BASG), Öster re ich. L ink : http: / /www.basg.gv.at/arzneimit te l /abgrenzung -

arzneimit te l -amg/, e ingesehen am 25.09.2016

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Lebenslauf Klaus Peter Latté

Name: Dr. rer . nat . Klaus Peter Lat té

Gebur ts jahr : 1969

Ausbildung:

1988-1990 Studium der Chemie an der Fre ien Univers ität Ber l in

1989-1993 Studium der Pharmazie an der Fre ien Universität Ber l in

1993-1994 Pharmazieprakt ikant in Ber l in

1995 Pharmazeut isches Staatsexamen; Approbation als Apotheker

1995-2000 W issenschaf t l icher Mitarbeiter am Inst i tu t für Pharmazie der

Fre ien Universi tät Ber l in, Abte i lung für Pharmazeut ische

Bio logie

1999 Promotion an der FU Ber l in („Phytochemische und

pharmakologische Untersuchungen an Pelargonium reniforme

CURT.“)

2001-2002 W issenschaf t l icher Mitarbeiter in der Pharmazeut ischen

Entwick lung der Scher ing AG, Ber l in

b is 2009 W issenschaf t l icher Mitarbeiter bei der Firma

NeuroBiotec/Axxonis Pharma AG, Ber l in , e iner Ausgründung

der Scher ing AG (Entwick lung des par t ia lsynthet ischen

Mutterkornalkalo ids L isur id)

2010 W issenschaf t l icher Mitarbeiter beim Bundes inst i tu t für

Ris ikobewertung in Ber l in , Abte i lung für Lebensmit tels ich erhei t

(Ers te l lung von gesundheit l ichen Bewertungen für Pf lanzen/ -

te i le in Lebensmitte ln)

ab 11/2010 W issenschaf t l icher Mitarbeiter und Prüf le iter im Fb I -5:

Arzneimit te l , Medizinprodukte und spezie l le Lebensmitte l) des

Landes labors Ber l in -Brandenburg in Ber l in (Schwerpunkte:

Amtl iche Untersuchung von Arzneimit teln mit Schwerpunkt

Phytopharmaka sowie Abgrenzungsfragen)

Mitgliedschaften in wissenschaft l ichen Gesellschaften :

Gesel lschaf t für Arzneipf lanzen - und Naturs tof f -Forschung e.V. (GA), Gesel lschaf t

für Phytotherapie e.V. (GPT) und Schweizer ische Medizin ische Gesellschaf t für

Phytotherapie (SMGP)

Mitgliedschaften in Kommissionen:

Gemeinsame Expertenkommission des Bundesamtes für Verbraucherschutz und

Lebensmitte ls icherhei t und des Bundesinst i tuts für Arzneimit te l und

Medizinprodukte zur Einstufung von Stof fen; Ausschuss Analyt ik der

Homöopathischen Arzneibuch-Kommission

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Antientzündliche Wirkungen von Ernährung und Phytotherapie –

sind Synergismen denkbar?

Dr. med. Rainer Stange, Immanuel Krankenhaus, D Berlin

Zahlre iche Pf lanzen weisen günst ige Eigenschaf ten auf akute wie chronische

Entzündungen auf . Da sich vermut l ich a l le Volksmedizinen u.a. um die L inderung

schmerzhaf ter Gelenk le iden bemüht haben, is t es nahel iegend, in den Heilpf lanzen

vieler Kul turen nach Kandidaten zu suchen.

Auf der anderen Seite g i l t das Metabol ische Syndrom heute a ls e ine sehr häuf ige

und sehr bedeutungsvol le Krankhei tskonste l lat ion, für d ie eine chronisch

pers is t ierende Entzündung auf e inem sehr n iedr igen Niveau angenommen wird.

Auch wenn derzei t genaue Kr i ter ien zur Abgrenzung dieser Entzündungsakt iv i täten

fehlen, g i l t aus pragmat ischen Gründen eine Serum-Konzentrat ion für das C-

reakt ive Prote in (CRP) unter 5mg/L a ls e ine Abgrenzung nach oben für eine ‚ low -

level inf lammation‘. Dieser Bereich wird manchmal auch a ls ‚high -sens i t ive ‘ CRP

oder hs-CRP bezeichnet , was jedoch ir reführend is t , da es s i ch ledig l ich um einen

Konzentrat ionsbereich für e in und dasselbe Molekül handel t , der unterhalb der

Nachweisgrenze der meisten, aus ökonomischen Gründen in der Rout ine auch

wei terh in e ingesetzten Tests l iegt. CRP, bzw. hs -CRP ste l l t derzei t e inen möglichen

Surrogatparameter für Studien im Bereich des Metabol ischen Syndroms, dessen

Ausprägung s ich b is lang mit ke inem eigenständigen Parameter quant i tat iv erfassen

lässt . Schon lange gel ten neben genet ischen Faktoren Lebensst i le lemente und h ier

neben der Bewegung vor a l lem Nahrungsbestandte i le , bzw. ganze

Ernährungskonzepte sowohl als protekt iv wie a ls begünst igend für Entwick lung und

Ver lauf des Metabolischen Syndroms, zusätzl ich auch bösart iger wie chronisch

entzündl icher Erkrankungen. Dementsprechend wurde h ie rzu sowohl in

epidemiologischen wie in tervent ionel len Studien in den letzten Dekaden intensiv

geforscht.

W icht igste Resultate s ind derzei t d ie ges icherte Bedeutung e inzelner pro -

inf lammator ischer -6- wie korrespondierend e inzelner ant i - inf lammator ischer

Fettsäuren. Für le tzter is t der bekannteste Ver treter sog. terrestr ischer

Fet tsäuren d ie -Linolensäure, d ie in hohen Ante i len z.B. im Leinsamen, a lso auch

e inem Phytotherapeut ikum, und in Leinöl anzutref fen ist . Unter den

energie l iefernden Substanzen, d ie sonst i .d .R. in pf lanzl ichen Arzneimit te ln kaum

anzutref fen s ind, kommt zusätzl ich neuerdings auch dem Aminosäuremuster e ine

gewisse Bedeutung zu. Sehr auss ichtsre ich für d ie Therapie scheinen sekundäre,

a lso n icht energie l iefernde Pf lanzeninhal tsstof fe zu sein. Diese werden ständig mit

der Ernährung und mehr oder weniger gezie l t zusätzl ich auch mit pf lanzl ichen

Arzneimit te ln zugeführ t. Es scheint nahel iegend zu f ragen, in wie wei t sekundäre

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Pf lanzeninhaltss tof fe aus Ernährung und Phytotherapie s ich für best immte k l in ische

Situat ionen in ihren Wirkungen ergänzen können. Aufgrund ihrer nahezu

unbegrenzten Vie lfa lt in der Natur is t das W issen um ihre entzündungshemmenden

Eigenschaf ten a l lerd ings derzei t noch stark l im it ier t . Ein ige Beispie le sol len jedoch

verdeut l ichen, dass dieser Ansatz aussichtsre i ch erscheint.

Prävent ive Aspekte für chronisch entzündliche Erkrankungen durch Aufnahme

pflanzl icher Inhaltsstoffe

Hierüber is t le ider wenig bekannt. Eine große dänische Studie untersuchte

Ris ikoassoziat ionen zwischen Langzei t -Ernährungsgewohnheiten und der

Ents tehung einer rheumatoiden Arthr i t is . Danach war der vermehr te Konsum

fettre ichen Fisches deut l ich r is ikomindernd, n icht jedoch Obst, Kaf fee, Ol ivenöl,

Fle isch, Vi tamin A, E, C, D, Z ink, Selen oder Eisen. Der fet tre iche Fisch s teht h ier

für e inen hohen Gehal t an -3-Fettsäuren, a l le anderen Assoziat ionen b l ieben

enttäuschend.

Assoziat ionen zur Phytotherapie

In Mit te leuropa am wei tes ten verbre itet dürf ten die h ier seit Jahrhunder ten

vertrauten Extrakte aus W eidenr inde und Brennessel sein. Beide s ind ü bl icherweise

n icht Bestandtei l unserer Ernährung, wenngle ich d ie Brennessel a ls Tee auch

außerhalb therapeut ischer Z ie lsetzungen genossen wird.

Dagegen führen wir uns a l le s tändig in unterschiedl ichem Ausmaß Lycopin zu, e in

Carot inoid, das für d ie rote Färbung von Obst und Gemüsen wie Tomaten,

Wassermelonen oder Grapefrui t verantwor t l ich is t . Das ins Vio lett gehende

Dunkelrot von Trauben, Brombeeren, Himbeeren und Heidelbeeren ist auf

Anthocyane zurückzuführen, d ie zur größeren Gruppe der Phenolverbindunge n, den

Flavonoiden, gehören. Beide, Carot inoide wie Anthocyane, bes itzen

entzündungshemmende Eigenschaf ten.

Ein k l in isch sehr bedeutungsvol les Model l ste l len d ie chronisch entzündl ichen

Gelenkerkrankungen dar. Zum einen kommen s ie re lat iv häuf ig vor , zum a nderen is t

insbesondere in Schüben die entzündl iche Akt iv i tä t sehr hoch, so dass neben

Langezei tmedikat ionen wie Methotrexat oder Bio logika h ier auch Kort iko ide und

selekt ive wie n icht -selekt ive COX-1- und COX-2-Hemmer zum Einsatz kommen. Es

ist von großer k l in ischer Bedeutung, den Konsum insbeson dere an n icht -s tero idalen

Ant irheumat ika auch in anderen Indikat ionsgebieten wie der Ar throse zu senken.

Eine systemat ische Untersuchung zur Nutzung entzündungshemmender Pf lanzen

bei nordamerikanischen Indianern ve rsuchte, auch d ie zugehör igen Stof fgruppen zu

ident i f izieren, etwa für Sonnenhut ( Echinacea angust i fo l ia wie auch Echinacea

purpurea) spezie l Ie Alkamide, fet t lös l iche Carbonsäureamide aus den Wurzeln, für

Hamamel is v irg in iana Hamamel is-Tannin, für W acholder (Juniperus communis ) oder

für Brennessel (Urt ica d io ica ) Caf feoyl -Malonsäuren.

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Aus Empfehlungen der Tradi t ionel len Chines ischen Medizin wurden e lf Pf lanzen

detai l l ier t auf mögl iche COX-Hemmung untersucht. Hierbei ergaben s ich bei s ieben

deutl iche Hinweise, z.T. mit b is dahin für d iese W irkung unbekannten

Inhal tsstof fen: Enkyunolide O und Cryptotanshinon aus Ligust icum chuangx i iong ,

bzw. Salvia mi l t iorrh iza .

Das von der Europäischen Union geförderte Projekt PlantLIBRA, das a ls

ePlantLIBRA mit eBASIS vernet zt werden sol l (s iehe Abbi ldung 1), hat d ie

Welt l i teratur systematisch auf Grundlagen - wie k l in ische Erkenntn isse zur Frage

e iner mögl ichen Beeinf lussung durch Lebensmitte lante i le , bzw. deren Extrakte, sog.

p lant food extracts PFE u.a. bei Pat ienten mit Me tabol ischem Syndrom

zusammengefasst . Die Aufnahme von Sojabohnen-Extrakten, Obst und Gemüse

konnte mit entzündungshemmenden Ef fek ten epidemiologisch assozi ier t werden.

Auch wurden sieben Placebo-kontro l l ier te Studien ausgewer tet, von denen drei mit

Konzentraten aus Traubenkernen (2) , bzw. Schwarzem Tee (1) e ine Senkung des

CRP als Surrogatparameter für die Unterhal tung der Ar ter iosk lerose aufzeigen

konnten. Dabei erwiesen s ich diese Therapien a ls dauerhaf t gut ver trägl ich. Es ist

b is lang noch n ichts unternommen worden, ihre Mögl ichkei ten zur günst igen

Beeinf lussung harter Endpunkte für d iese Pat ientengruppe zu untersuchen, das

s ind Tod aus kardiovaskulärer Ursache, n icht zum Tode führende Hirn - , bzw.

Herzinfark te, aber auch der Eintr i t t in e ine Nierenersatz therapie. Solche Studien

erfordern naturgemäß große Pat ientenzahlen und lange Therapiezeiträume und s ind

dementsprechend teuer, etwa im Bereich von mehreren Mi l l ionen Euro.

Abbildung 1: Integrat ion der Strukturen der Datenbanken ePlantLIBRA und eBASIS mit gemeinsam zu verwaltenden Datenbeständen . Aus: Plumb J, Lyons J , Nørby K et a l. ePlantLIBRA: A composit ion and b io logical act iv i ty database for b ioact ive compounds in p lant food supplements. Food Chemistry, Volume 193, 2016, 121–127

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LITERATUR:

Ahmed S, Anuntiyo J, Malemud CJ , Haqqi TM. Bio logical Bas is for the Use of

Botanicals in Osteoar thr i t is and Rheumatoid Arthr i t is : A Review. eCAM

2005;2(3)301–308 doi :10.1093/ecam/neh117

Borchers AT, Keen CL, Stern JS, Gershwin ME. Inf lammation and Nat ive Americ an

medic ine: the ro le of Botanicals. Am J Cl in Nutr 2000;72:339–47

Di Lorenzo C, Del l ’Agl i M, Colombo E, et a l. Metabol ic Syndrome and Inf lammation:

A Cr it ica l Review of In Vi tro and Cl in ical Approaches for Benef i t Assessment of

Plant Food Supplements. Evidence-Based Complementary and Al ternat ive Medic ine

Volume 2013, Art ic le ID 782461, 10 pages.ht tp:/ /dx .doi .org/10 .1155/2013/782461

Hongmei Caoa, Rui Yua, Yongsoo Choia, Z et a l. Discovery of cyc looxygenase

inhib itors f rom medic inal p lants used to treat inf lammation. Pharmacol Res. 2010

June ; 61(6): 519–524. doi:10.1016/j .phrs .2010.02.007.

Stange R. Chronisch entzünd l iche Erkrankungen. In Stange R, Lei tzmann C.

Ernährung und Fasten a ls Therapie. Spr inger. 2. komplett überarbeitete Auf lage, 1.

Jahreshälf te 2017, ca. 360S.

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Lebenslauf Rainer Stange

Name: Dr. med. Rainer Stange

Facharzt für Innere Medizin, Zusatzbezeichnungen Naturhei lverfahren und

Physikal ische Therapie

Lei tender Arzt der Abte i lung für Naturhei lkunde Immanuel Krankenhaus Ber l in und

Char ité – Univers i tätsmedizin Ber l in

Werdegang:

1968-1975 Studium der Phys ik mit Abschluss Dip lom (Studien - und

Dip lomschwerpunkt Medizin ische Phys ik , Fre ie Universi tät

Ber l in)

1975-1981 Studium der Human-Medizin (Fre ie Univers i tät Ber l in)

1982 W issenschaf t l icher Redakteur für e inen Arzneimit te l -

Fachinformat ionsdienst

Sei t 1983 k l in ische Tät igkei t (Radio logie 1983-84, Innere Medizin (1989-90

Infekt io logie, 1992 Intens ivmedizin) und Naturhei lkunde ab

07/1984)

1989 b is 1994 wissenschaf t l icher Mitarbeiter am neugegründeten Lehrstuhl

für Naturhei lkunde des Kl in ikum Benjamin Frank l in der Fre ien

Univers ität Ber l in

se it 1994 Oberarzt der I I I . Inneren Abtei lung (Naturhei lweisen) im

Krankenhaus Moabit in Ber l in -T iergarten (Kl inische Abte i lung

des Lehrstuhls für Naturhei lkunde), ab 10/2001 Abtei lung für

Naturhei lkunde im Immanuel -Krankenhaus Ber l in-W annsee

11/1998 b is 4/2000 g le ichzei t ig Chefarzt der BioMed-Kl in ik (Kl in ik für

komplementäre Onkologie und Immuntherapie) im

Gesundhei tspark Beel i tz -Heils tät ten/Brandenburg

7/2003 b is 12/2008 Chefarzt der Abte i lung für Naturhei lkunde Immanuel -

Krankenhaus

seit 2009 nach Besetzung einer St i f tungs -Professur für k l in ische

Naturhei lkunde le i tender Arzt

Spezielle Interessensgebiete:

Klass ische Naturhei lverfahren, insbesondere Ordnungstherapie,

Ernährungstherapie und Hei l fas ten, Anwendung bei infekt iösen, chronisch -

entzündl ichen, chronisch-schmerzhaf ten und onkologischen Erkrankungen.

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Zahlre iche Zeitschr i f tenart ike l (15 pubmed gel istete) , Buchbei träge und

Buchherausgaben, insbes . Kraf t /Stange, Lehrbuch der Naturhei lverfahren,

Hippokrates Ver lag, Stut tgar t , 2010

Funkt ionen in wissenschaft l ichen Gesel lschaften (Auswahl) :

Sei t 1992 1. Vors i tzender der Ärztegesel lschaf t für Naturhei lverfahren

(Phys iotherapie) Ber l in -Brandenburg e.V.

Sei t 1994 Vorstand der Ärztegesel lschaf t Hei l fas ten und Ernährung (ÄGHE),

2000 – 2014 2. Vors itzender

Sei t 2010 Vors tand Netzwerk Ganzhei tsmedizin Ber l in e.V. (ngm Ber l in)

Sei t 2010 2. Vors itzender Gesel lschaf t für Phytotherapie e.V. (GPT)

Sei t 2012 Präs ident des Zentra lverbandes der Ärzte für Naturhei lverfahren und

Regulat ionsmedizin e.V. (ZAEN)

Sei t 2016 Vors tandsmitg l ied der Hufe land -Gesellschaf t

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Die Bedeutung ungesättigter Fettsäuren für Tier und Mensch

Florian Leiber, FiBL, Forschungsinstitut für biologischen Landbau , Frick

Im Jahre 1931 bereiste der amerikanische Zahnarzt und Ernährungswissenschaf t ler

Weston Pr ice d ie Schweiz und untersuchte Hunder te Kinder in verschiedenen

Regionen auf ihre Gesundhei t , insbesondere d ie ihrer Zähne (Pr ice, 1936/2006) . Er

verg l ich d ie Kinder des Lötschentals , das damals aufgrund seiner geographischen

Lage noch weitgehend vom Rest der Schweiz iso l ier t war mit jenen der

Stadtbevölkerung von St . Gal len. Die beiden re levantesten Volkskrankheiten jener

Jahre waren in der Schweiz Kar ies und Tuberkulose. Im Lötschenta l war d ie

Tuberkulose inex istent und d ie Kar ies inzidenz lag bei 2.3%, während s ie in St .

Gal len 25.5% betrug. Pr ice, der v ie le Regionen der Erde und auch Europas bereist

hatte um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit zu erfor schen,

beschr ieb die Einwohner des Lötschenta ls a ls überdurchschnit t l ich gesund, was er

in W esentl ichen auf den hohen Konsum von Mi lchprodukten zurückführte, welche

„wesent l ich mehr Vi tamine enth iel ten, a ls durchschnit t l iche Mi lchprodukte aus

Amerika, Europa und auch den Talgebieten der Schweiz“ (Pr ice, 1936/2006) . Das

von den Einwohnern des Lötschenta ls selbst am höchsten bewer tete Produkt war

d ie Butter aus der Mi lch, welche d ie Kühe gaben, wenn s ie im Sommer auf den

höchsten Alpweiden grasten. Dieses Mi lchfet t hatte sogar re l ig iöse At tr ibute und

gal t a ls Hei lmit te l . W orauf auch immer d ie Beobachtungen Pr ices und d ie

Verehrung der Bergbauern für d ie Alp -Butter beruhten – es war n icht abwegig.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigten e ine Reihe von Publ ikat ionen, dass das

Milchfett von gealpten Kühen bis zu dre imal mehr wertvol le omega -3 Fettsäuren

enthäl t a ls jenes aus konvent ionel l produzier ter Mi lch (u.a. Inno cente et a l. , 2002;

Kraf t et al . , 2003; Leiber et al . , 2005). Der Zusammenhang und d ie Bedeutung

d ieser Tatsache s ind e ine Spur , d ie h i l f t , d ie Bedeutung von ungesät t ig ten

Fet tsäuren in der Nahrungsket te zu untersuchen und Konsequenzen für die

Produkt ion t ier ischer Lebensmitte l aufzuzeigen.

Funkt ionen ungesättigter Fettsäuren

Säuget iere s ind in v ie ler Hins icht daran adaptier t , Stof fe, welche von Pf lanzen

synthet is ier t wurden, von diesen aufzunehmen und n icht selber noch e inmal zu

b i lden. So is t es auch mi t e in igen Fettsäuren. Fet tsäurensynthese im Säuget ier is t

zwar mögl ich, aber für das Einfügen von Doppelb indungen an best immten Ste l len

(so nach dem dr i t ten bzw. nach dem sechsten C -Atom vom Methylende der Kette

her gezähl t) , fehlen a l len Säugern d ie nöt ig en Enzyme. Es handelt s ich um die

sogenannten omega-3 und omega-6 Fet tsäuren, welche d ie Vorstufe für et l iche

wicht ige Strukturen im Organismus sind: Entzündungsfaktoren (Hemmer wie auch

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Förderer) , Strukturen des Nervengewebes, Zel lmembranbestandte i le und

Transkr ipt ionsfaktoren beruhen auf d iesen Fet tsäuren (Simopoulos, 200 2; Sinc la ir

et a l . , 2002) . Die Grundstufen L inolsäure (18:2, omega -6) und L inolensäure (18:3,

omega-3) s ind essent ie l l für a l le Säuger, s ie müssen d irek t oder indirek t aus

pf lanzl ichen Quel len aufgenommen werden. Abgelei tete Formen können dann vom

Säuget ierorganismus selbst gebi ldet werden (Pavlosky et al . , 2001).

Insbesondere d ie Bi ldung des Zentra len Nervensystems und der Ret ina des Auges

beim wachsenden Embryo und Kind (Sinc la i r et a l, 2002) , aber auch d ie Herz-

Kreis lauf -Gesundhei t (Barcelo-Cobl i jn & Murphy, 2009) s ind pos it iv von d iesen

Fet tsäuren beeinf lusst . Auch d ie Gesundheit von Ep ithelgewebe (Schle imhäute) is t

von der Versorgung mit omega-3 Fet tsäuren abhängig (Sinc la ir et a l. , 2002) . Diese

Zusammenhänge s ind vor a l lem für Labornager und Menschen vie lfach belegt

(Sincla ir et a l. , 2002; Barcelo -Cobl i jn & Murphy, 2009) , aber es gibt keinen Grund

anzunehmen, dass s ie für andere Säuget iere n icht gelten würden.

Quellen ungesätt igter Fettsäuren in der Nahrungskette

Die h ier d iskut ier ten ungesät t ig ten Fettsäuren ents tehen im W esentl ichen im

Zusammenhang mit der Photosynthese in grünem Bl attgewebe. Al lerd ings

verble iben propor t ional mehr omega-3 Fet tsäuren auch dort , während omega-6

Fet tsäuren eher als Speicheröle im Samen eingelagert werden. Daher s ind

b lattre iche Diäten re icher an omega-3 Fettsäuren, während insbesondere d ie

k lassischen Getre ide v iele omega-6 Fettsäuren enthalten. Es kann n icht generel l

gesagt werden, dass omega-6 Fet tsäuren schlechter s ind a ls omega-3 Fet tsäuren.

W icht ig is t eine gute Balance, da beide Fettsäurentypen um die g le ichen Enzyme im

Stof fwechsel konkurr ieren und e inander aus den entsprechenden Prozessen

verdrängen (Simopoulos, 2002) . Daher hat d ie s tarke Getreidelast igkei t moderner

Ernährungsweisen zu e inem zu s tarken Übergewicht von omega -6 Fet tsäuren

geführ t und die Notwendigkei t hervorgerufen, omega -3-Quel len besonders zu

berücksicht igen. Neben grünem Blat tgemüse kommt hier aufgrund der spezi f ischen

Nahrungsket te insbesondere F isch in Betracht .

Das Aufzeigen der sehr hohen omega-3 Gehalte in Mi lch- und F le ischprodukten aus

a lp inen Systemen (u.a. Leiber et a l . , 2005; W il lems et a l. , 2014) hat jedoch e in

grosses Potent ia l von Produkten terrestr ischer Herbivoren gezeigt – vorausgesetzt

d iese werden entsprechend gefüt ter t . Auf der Bas is der bekannten omega -3

Konzentrat ionen in Alpmilchprodukten l iess s ich errec hnen, dass e ine

( theoret ische) vol ls tändige Umstel lung des Konsums von Mi lchprodukten

konvent ionel len Ursprungs auf solche aus a lp iner Produkt ion d ie omega -3

Aufnahme eines erwachsenen Mannes mit durchschnit t l ichen Konsumgewohnheiten

um 43% ste igern würde (Leiber, 2011). Dies entspräche dem tägl ichen Verzehr von

800g Lachs aus Seefang. Dies macht deut l ich, dass d ie Alpmilchprodukte e in

erhebl iches ernährungsphys io logisches Potent ia l haben.

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Führt man s ich vor Augen, dass der entscheidende, d ie omega -3 Konzentrat ionen in

Milch und F le isch erhöhende Ef fek t vom W eidegang und von den in den Alpweiden

vorhandenen Kräutern ausgeht (W il lems et a l. , 2014 ; Khiaosa-ard et a l . , 2015) ,

dann wird k lar , dass d ie Fettsäurenzusammensetzung von W iederkäuerprodukten

weniger mit e iner geographischen Region a ls v ie lmehr mit e inem

Produkt ionssystem zu tun hat , nament l ich mit den Ante i len an Kräutern oder

Getre ide in der Ernährung der T iere. Der ernährungsphys io logische Vorzug von

W iederkäuerprodukten aus b iologischer Produkt ion ( Srednicka-Tober et al . , 2016)

hat eben d iesen Hintergrund.

Schlusspunkt – Kuhgesundheit in Europa 2016

Zu den kränksten Mitgeschöpfen unserer Zei t kann man getrost d ie Mi lchkühe

zählen. In der Regel erre ichen s ie n icht das Alter von 5 Jahren, obwohl ihr

phys io logisch mögl iches Alter bei etwa 20 Jahren l iegt. Dies l iegt e inerseits s icher

an züchter ischen Fehlentwick lungen und zu hohen Leis tungsansprüchen. Macht

man sich aber d ie grosse Bedeutung der omega-3 Fettsäuren für den Menschen

k lar, und zieht h inzu, dass die Rat ionen der Milchkühe durch den extremen Einsatz

von Mais und Getre ide sei t v ielen Jahrzehnten s tark Richtung omega -6 verschoben

sind, dann drängt s ich – a ls Forschungshypothese – der Gedanke auf , dass d ie

mangelnde Gesundhei t der Epi thel ien an Euter und Uterus, und vie l le icht auch an

den Klauen, auch auf e iner Fettsäuren-spezi f ischen Fehlernährung beruhen

könnten. Und man möchte d iese T iere zurück auf die hei l igen W eiden des

Lötschenta les wünschen.

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Lebenslauf Florian Leiber

Name: Dr. sc. nat . Flor ian Leiber

Gebur tsdatum: 04.08.1970

Lei ter Departement für Nutzt ierwissenschaf ten Forschungs inst i tut für Bio logischen

Landbau, F iBL, Fr ick

Beruf liche Tät igkeiten:

2016- gegenwär t ig Lei ter Departement für Nutzt ierwissenschaf ten, F iBL

2012-2015 Themenle i tung T ierernährung am FiBL, Fr ick

2007-2012 Oberass is tent, Inst i tu t für Agrarwissenschaf ten, ETH Zür ich.

Themenle i tung “Nachhalt ige Füt terung und Produktquali tät” .

2004-2007 W issenschaf t l icher Mitarbeiter , Goetheanum, Dornach.

2001-2004 W issenschaf t l icher Mitarbeiter (Doktorand) , Inst i tu t für

Nutzt ierwissenschaf ten, ETH Zür ich.

1998-2001 Mitarbei ter der Forschungsstat ion des Ins t i tu ts für

T ierzüchtung, Humboldt -Univers itä t Ber l in

Ausbildung:

2001-2004 Doktoratsstudium, ETH Zür ich, Nutzt ierwissenschaf ten

1996-2001 Studium Agrarwissenschaf ten. Humboldt -Univers ität Ber l in

1995-1996 Ausbi ldung auf Bio-Mi lchbetr ieb in Nordrhein -W estfalen

Publikationen:

60 begutachtete Publ ikat ionen, 2 wissenschaf t l iche Buchkapite l, >130

Konferenzbei träge .

Gremienarbeit :

Mitg l ied der Geschäf ts lei tung F iBL

W issenschaf t l iches Kommitee des FAO-CIHEAM Mountain Pasture Networks

Eidgenöss ische Komission für Fütterungsplanung

Lei tungsgremium Prof iLai t , Bern

Edi tor ia l Board von Future of Food: Journal on Food, Agr icul ture and Soc iety

Landwir tschaf t l iche Leitungsgruppe des Ökodorfes Monino, in Tver , Russ land

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Inserat Schwabe Pharma bitte hier einfügen (Tebokan auf der

Vorderseite)

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Einfluss von pflanzlicher Nahrung auf die Neurophysiologie des

Essens

Dr. Rosmarie Clara und Prof. Dr. Wolfgang Langhans, ETH Zürich

Die weltwei te Adiposi tas -Epidemie mit ihren Folgeerkrankungen sowie d ie generel le

Zunahme der Prävalenz n icht -über tragbarer Erkrankungen haben die öf fent l iche

Wahrnehmung bezügl ich ernährungsabhängiger Krankheiten gestärk t. Typ -I I-

Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen wie auch Gelenkprobleme als Folgen

von Übergewicht und Adipos itas s tel len unser Gesundhei tssystem vor grosse

Herausforderungen. Insbesondere bei n icht -über tragbaren Krankheiten s ind

prävent ive Massnahmen s innvol l und ef f izient . Neben regelmässiger körper l icher

Akt iv i tä t is t e ine gesunde Ernährung unabdingbarer Bestandte i l jeg l icher Prävent ion.

Was wir essen beeinf lusst unseren Körper auf unterschiedl iche Art und W eise. Zum

einen können die Hauptnährs tof fe und deren Komponenten, aber auch andere

Inhal tsstof fe, e inen d irek ten Ef fek t au f Verdauung und Stof fwechsel sowie auf d ie

Funkt ion e inzelner Organsysteme haben; andererseits können s ie d ie

Nahrungsaufnahme modul ieren und so das Körpergewicht verändern, was wiederum

die Gesundheit beeinf lusst . Hinzu kommt, dass e inzelne Nahrungskompon enten, wie

v iele Kräuter und Gewürze, e inersei ts über ihren Geschmacksef fekt d ie

Nahrungsaufnahme st imulieren, womit s ie zumindest indirek t e iner

Körpergewichtszunahme Vorschub le isten könnten, anderersei ts aber auch e inen

d irek ten pos it iven Ef fek t auf d ie Gesundhei t haben. Vor d iesem komplexen

Hintergrund konzentr ier t s ich der vor l iegende Beitrag auf den Einf luss pf lanzl icher

Nahrungsbestandte i le auf Nahrungsaufnahme, Stof fwechsel und Körpergewicht .

Anhand ein iger Beispie le wird er läutert , welche grundsätz l ichen

Einf lussmögl ichkeiten bestehen und welche Mechanismen diesen Ef fek ten al lenfa l ls

zugrunde l iegen. Pf lanzl iche Substanzen, wie komplexe Kohlenhydrate, Polyphenole

(Flavonoide, Carot inoide, Catechine, etc.) sowie andere Substanzen können die

Nahrungsaufnahme hemmen und die Funkt ion des Verdauungstraktes (z.B. den

gastrointest inalen Trans it , d ie Fre isetzung von Verdauungsenzymen, den Gal lenf luss

oder d ie Gal lensekret ion) modulieren. Ferner beeinf lussen viele Substanzen den

Stof fwechsel , indem sie a ls An t iox idant ien wirken und/oder d ie Fre isetzung von

Inkret inen und damit von Insul in st imul ieren; e in ige verbessern auch zusätzl ich die

Insul insensi t iv i tät auf Ebene der Gewebe oder reduzieren die Plasmakonzentrat ion

von Lip iden. In d iesem Beit rag werden zunächst kurz die phys iologischen

neuroendokr inen Steuerungsmechanismen für d ie Nahrungsaufnahme vorgeste l l t .

Anschl iessend werden anhand von Beispielen d ie vermutl ichen Mechanismen der

gesundheitsfördernden Ef fek te von pf lanzl ichen Nahrungsbestandte i len sowie deren

therapeut isches Potenzia l und d ie d iesen Ef fek ten a l lenfa l ls zugrundel iegenden

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phys io logischen Mechanismen er läuter t .

Die Nahrungsaufnahme wird über e inen phys iologischen Regelkreis gesteuer t.

Feedback-Signale von Verdauungstrakt und Stof fwechsel best immen Anfang und

Ende einzelner Mahlze iten. Hormone, welche d ie Grösse der Fettdepots

widerspiegeln (Adipos i tass ignale) modul ieren d ie mahlzei tbezogenen, kurzf r is t igen

Signale entsprechend dem Fül lungszustand des wicht igsten Energiespeichers

(Langhans and Geary, 2010) . Dabei is t zu beachten, dass d ieser Tei l der Regulat ion

evolut ionsbedingt pr imär bei Nahrungsmangel und Untergewicht gre if t , jedoch relat iv

inef f izient is t , um die Entwick lung von Übergewicht und Adipos itas zu verhindern.

Präferenzen und Aversionen für best immte Geschmackst imuli steuern d ie

Nahrungswahl (Mennel la, 2014) . Auch wenn nahezu al le Säuger e ine angeborene

Präferenz für süssen und eine angeborene Avers ion gegenüber b i t terem Geschmack

bes i tzen, s ind d iese angeborenen Vor l ieben und A bneigungen nicht unveränder l ich.

Die Nahrungswahl wird v ie lmehr pr imär über er lernte Avers ionen und Präferenzen

gesteuert . Ein komplexes neuronales Netzwerk mit Knotenpunkten im kaudalen

Hirnstamm, im Zwischenhirn und im Vorderhirn verarbeitet a l le per iphe ren Signale

und ste l l t d ie Anpassungsfähigkei t der Steuerung an unterschiedl iche phys io logische

Zustände und Umweltbedingungen s icher (Langhans and Geary, 2010) . Die

konstante und nahezu ubiqui täre Verfügbarkeit von gut schmeckender , attrak t iver

Nahrung in unserer heut igen, das Entstehen von Adipos itas begünst igenden Umwelt,

führt trotz d ieser e igent l ich sehr ef f izienten phys io logischen Steuerung le icht zu

e iner überhöhten Nahrungsaufnahme, wei l es im Ver lauf der Evolut ion wicht ig war ,

bei e inem plötzl ichen Angebot von at trak t iver Nahrung den Verzehr spontan ste igern

zu können (Langhans, 2010).

Pf lanzl iche Nahrungsbestandte i le können die erwähnte Steuerung auf verschiedene

Art und Weise beeinf lussen. Komplexe Kohlenhydrate verzögern d ie

gastrointest inale Passage und können auf d iese W eise den Verzehr hemmen und

den postprandia len Anst ieg der Blutg lucosekonzentrat ion dämpfen. Zudem

beeinf lussen komplexe Kohlenhydrate d ie Zusammensetzung und Akt iv i tä t der

intest inalen Mikrof lora, was wiederum über Veränderunge n in der Bi ldung f lücht iger

Fet tsäuren und systemischer Konzentrat ionen von sät t igenden Intest inalhormonen

die Nahrungsaufnahme beeinf lusst (Canfora et a l. , 2015). Andere pf lanzl iche

Nahrungsbestandte i le können das Essen schmackhaf ter machen (Zucker, Kräut er ,

Gewürze, …) und damit zur Verzehrsste igerung in unserer Adipos i tas - fördernden

Umwelt beitragen. Dies g i l t natür l ich insbesondere für Zucker, wei l süsser

Geschmack einen sehr starken Belohnungsef fek t besi tzt (Tel lez et a l. , 2016).

Anderersei ts können einige Pf lanzenbestandte i le aber auch unterschiedl iche

Sät t igungsmechanismen akt iv ieren und damit insgesamt e inen pos i t iven Ef fek t

bezügl ich Adipos i tas und Stof fwechsel ausüben. Beispie lsweise führen Bal lasts tof fe

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bzw. komplexe Kohlenhydrate zu e iner verzöge r ten Resorpt ion von Glucose, was

den postprandia len Anst ieg der Blutg lucosekonzentrat ion dämpft und das Auf treten

e iner reakt iven Hypoglycämie verhindert , welche mögl icherweise d ie

Nahrungsaufnahme st imulieren könnte.

Die akt iven Bestandte i le v ieler Kräuter und Gewürze gehören zu den Polyphenolen,

b ioakt ive Stof fe, d ie in pf lanzl ichen Lebensmit teln a l lgegenwärt ig s ind und e ine

Gruppe von mehr a ls 500 unterschiedl ichen Substanzen mit sehr unterschiedl icher

chemischer Struktur darste l len (Wang et a l . , 2014) . Die Li teratur bezügl ich der

gesundheitsfördernden Ef fek te unterschiedl icher Polyphenole ist nahezu

unüberschaubar (Wang et al . , 2014, Janssens et al . , 2016). Deshalb beschränken

wir uns h ier auf ein ige wenige Beispie le bezügl ich des Einf lusses e inzelner

Polyphenole auf Nahrungsaufnahme, Stof fwechsel und Adipos itas . Insbesondere für

Grüntee (Epigal locatechin [EGCG] und Grün -Tee Extrakte [GTE]) , Resveratro l,

Curcumin sowie für Capsaic in bzw. Capsac inoide wurden in Zel lkul tur - wie auch in-

v ivo-Studien ausgeprägte pos it ive W irkungen auf Nahrungsaufnahme und

Körpergewicht gezeigt (Wang et a l . , 2014, Tremblay et a l . , 2016). Andere pf lanzl iche

Substanzen oder Substanzgemische, denen pos i t ive Ef fek te auf Nahrungsaufnahme

und Körpergewicht zugeschr ieben werden, s ind der Extrakt von Garcinia Cambogia

(Semwal et a l . , 2015) sowie Hoodia gordoni i (Smith and Krygsman, 2014) . Bei

ersterem handel t es s ich um ein Gemisch aus Alkalo iden, Polyphenolen, organischen

Säuren (z.B. Hydoxyci trat) , Aminosäuren und anderen Substanzen (Semwal et a l. ,

2015), bei le tzterem wurde a ls vermut l iche W irksubstanz P57, ein Glykos id, iso l ier t

(Smith and Krygsman, 2014). Die pos it iven Ef fek te a l ler dieser Substanzen dürf ten

vor a l lem auf fo lgenden Mechanismen beruhen (W ang et a l. , 2014, Tremblay e t a l . ,

2016, Semwal et a l. , 2015) : 1) e iner Redukt ion der Nahrungsaufnahme, 2) e iner

Hemmung der L ipogenese und Ste igerung der L ipolyse, 3) e iner St imulierung der

Fet tsäureox idat ion, 4) e iner Hemmung der Di f ferenzierung von Adipozyten und 5)

e iner ant i inf lammator ischen und ant iox idat iven W irkung. EGCG und mögl icherweise

auch P57 scheinen zusätzl ich noch d ie Fre isetzung des Intest inalhormons

Cholecystok in in (CCK) zu st imul ieren, welches e inen verzehrshemmenden Ef fek t

bes i tzt . Die d iesen Ef fek ten zugrundel ieg enden Mechanismen werden in dem Beit rag

d iskut ier t .

Während d ie pos it iven Ef fek te von Polyphenolen seit langem bekannt s ind, wurden

vergle ichbare W irkungen von Thylakoiden erst in den letzten Jahren beschr ieben.

Thylakoide s ind d ie Chlorophyl l - umschliessenden Tei le grüner Pf lanzen, welche

etwa 100 verschiedene Membranprote ine, e in ige L ipide und verschiedene Vitamine

(A, E und K) sowie Ant ioxidant ien (Carot inoide, Lute in, etc.) enthal ten (Alber tsson et

a l. , 2007). Für Thylakoide wurde spezif isch gezeigt , dass s ie die Nahrungsaufnahme

bei Mensch und Labor t ier wirkungsvol l hemmen (Montel ius et a l . , 2014, Alber tsson

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et a l . , 2007, Stenblom et a l. , 2016). Dieser Ef fek t dürf te auf e iner St imulat ion der

Fre isetzung intest inaler Sät t igungshormone (CCK und Glucagon- l ike Pept ide-1)

sowie e iner St imulat ion der intest inalen Fettsäureox idat ion beruhen. Interessant is t ,

dass Thylakoide beim Menschen insbesondere auch den hedonischen Verzehr

deut l ich reduzieren, das heiss t, die oben erwähnt e übers teigerte Aufnahme von gut

schmeckenden Speisen (Montel ius et a l. , 2014) . W omit d ies zusammenhängt , is t

a l lerd ings noch unk lar .

Insgesamt lässt s ich festhal ten, dass d ie posit iven Ef fek te von

Pf lanzenbestandte i len bezügl ich Nahrungsaufnahme, Stof fwe chsel ( insbesondere

Insul insensi t iv i tät) und Körpergewicht/Adipos itas in Zel lku lturstudien sowie in -v ivo

Studien an T ier und Mensch re lat iv gut belegt s ind. Of fene Fragen (Erdogan and

Vang, 2016) g ibt es 1) bezügl ich der Über tragbarkeit von in -v it ro Studien und

Labort ierexper imenten auf den Menschen, 2) bezügl ich der Extrapolat ion von

Ef fek ten, d ie in Kurzzeits tudien beobachtet wurden, 3) bezügl ich der Relevanz der

verwendeten Dosen, insbesondere wenn die Reinsubstanzen und n icht d ie

entsprechenden Lebensmi tte l verwendet wurden sowie 4) bezügl ich der Frage, ob

a l l fäl l ige Ef fek te nur präventiven Charakter haben oder a l lenfa l ls auch therapeut isch

verwendbar sein könnten.

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Lebenslauf Rosmarie Clara

Name: Dr. Rosmarie Clara

Gebur tsdatum: 06.11.1985

Ausbildung:

2011 - 2015 Doctora l s tudies (Dr . sc. ETH Zur ich), Nutr i t ion, Phys io logy

and Metabol ism , ETH Zür ich

2008 - 2010 Master of Sc ience (MSc.) Human nutr i t ion and Food Sc ience,

Univers ità degl i Studi d i Milano, I ta ly

2005 - 2008 Bachelor of Sc ience (BSc.) Nutr i t ional Sc ience, Technische

Univers itaet München, Germany

2004 Bio logy, Univers i taet Innsbruck, Austr ia

2000 - 2004 Pedagogical High School wi th main focus on Social Science,

Bruneck, Italy

Tätigkeiten:

10.2015 Postdoctora l research ass istant and Teaching ass istant , ETH

Zür ich:

Conc lude my doctora l thes is project

Prepare and give lec tures to students at the bachelor level

Anatomy and Phys io logy lecture I (30%)

Anatomy and Phys io logy lecture I I I (30%)

10.2011 - 10.2015 Research assis tant, Phys io logy and Behavior Laboratory, ETH

Zür ich:

Doctora l thes is project : “ In test inal ce l lular b ioenerget ics,

Glucagon- l ike pept ide-1 and contro l of eat ing” supervis ion of

Prof . Langhans W olfgang, Phys io logy and Behavior Laboratory

Ass isted in teaching and examinat ions for undergraduate

students.

Establ ished and standardized molecular techniques for the

laboratory.

Prof ic ient user of the Extracel lu lar Flux Analyser XF24 as wel l

as XF96.

Rout ine use of standard molecular techniques such as qPCR,

Western Blot , enzymat ic assays

Performed cel l cu lture and animal s tudies (mice and rats)

09.2009 - 11.2010 Research assis tant, Univers i tá degl i Studi d i Mi lano, I taly :

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Master thes is project: “ In v ivo and in v i tro character izat ion of

Sorghum pasta” under the supervis ion of Prof .ssa Iamett i

Stefania, Prof . Pagani Mar ia Ambrogina and Dott .ssa

Cas iraghi Chr ist ina, DIST AM

Coordinated and performed human s tudies and standard

laboratory b iochemical analys is

Col laborated wi th three d if ferent laborator ies

09.2007 - 11.2008 Research assis tant, Technische Universi tät München,

Germany:

Bachelor thes is project: “Metabol ism of the tox in T2 in

Lepidium Sat ivum” under the supervis ion of Prof . Johann

Bauer , Laboratory for Animal Hygiene, W ZW

03 - 04.2007 Student ass istant, Health Distr ic t Hospi ta l South Tyrol ,

Bruneck, I ta ly:

Publ ic Heal th and Food Safety

Cl in ica l laboratory

Publikationen:

Clara R, Langhans W , Mansour i A. 2015. Ole ic ac id s t imulates g lucagon - l ike p

ept ide-1 re lease f rom enteroendocr ine cel ls by modulat ing cel l respirat ion and

g lycolys is. Metabol ism –Clin ical and Exper imental . In Press

Weiterbi ldung:

Learning to Teach, Educat ional Development and Technology, ETH Zür ich

Star tup Campus, CTI Entrepreneurship Tra in ing

Project management for research, Human resourches, ETH Zür ich

Mit Leistungscoaching mehr Erfo lg haben, BTools

Businessplan profess ionel l gemacht , BTools

Latex, Endnote, W eb of Sc ience, ETH Library

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1

Lebenslauf Wolfgang Langhans

Name: DVM, Prof . Dr. W olfgang Langhans

Ful l Professor and Head, Phys io logy and Behavior Laboratory, Ins t i tu te of Food,

Nutr i t ion and Heal th, Swiss Federal Ins t i tute of Technology (ETH), Zur ich

(Schwerzenbach) , Swi tzer land (October 1988 to present)

Employment History/Professional Experience

Chair of the Department of Heal th Sciences and Tech nology (D-HEST) (2012-

2013). Depar tments at ETH are the equivalent of facul t ies at other European

univers it ies, i .e. , the depar tment chair is the equivalent of the dean, which is

usual ly a rotat ing pos i t ion wi th a term of 2 -4 years. The D-HEST current ly has 26

professors , approx imately 1500 undergraduate students , and an annual budget of

departmental af fairs , inc luding the st rategic p lanning, the recru itment of new

professors , the curr icu la that the depar tment of fers, and the management of the

department ’s budget .

Chair of a Strategic Planning Committee, hand -picked by the ETH Execut ive Board

to establ ish the new Depar tment of Heal th Sciences and Technology (D -HEST) at

ETH Zur ich (2010-2011).

Manager and Dean of Vetsuisse, a p lur ipotent pos it ion wi th the task of merging the

Swiss Facul t ies of Veter inary Medic ine in Zur ich (Canton Zur ich) and Berne

(Canton Berne) in to a unif ied Vetsuisse Faculty (January 2003 – December 2006) .

The task involved the establ ishment of a new, jo int , internat ional ly compet it ive

Vetsuisse curr icu lum, the management of the regular budgets of both locat ions,

sol ic i ta t ion and management of project funds for the merger, tota l ing CHF 14

Chair of the Department of Agr icul ture and Food Sc ience, 1997 -1999 and 2011, in

2011 charged wi th the d ismantl ing of th is depar tment in pa ral lel to establ ish ing D-

HEST.

Vis it ing Professor at the St . George’s University School of Veter inary Medic ine on

Grenada, West Indies, for two weeks in November and December 2001, g iving a

ser ies of pathophys iology lec tures.

Six month Sabbat ica l at the Johns Hopk ins Univers ity Medical School (Dept. of

Psychiatry and Behaviora l Sc iences) in Balt imore to develop a new

electrophys io logical technique, Apr i l - October 1996

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2

Academic Qual if ications/Education

Academic degrees: Doctor of Veter inary Medic ine (DVM), Habil i tat ion for Animal

Physio logy (a formal degree above PhD in Switzer land and Germany)

Schools grant ing degrees and year of receipt: Univers i ty of Munich, Veter inary

Facul ty (DVM) 1981, Univers i ty o f Zur ich, Veter inary Faculty (Habi l i ta t ion) 1988

Post-doctora l tra ining/exper ience:

Ass istant , Ins t i tute of Veter inary Phys io logy, Univers i ty of Munich, 1981 -1983

Research Ass istant, Bourne Behavioral Research Laboratory, New York Hospita l

Cornel l Medical Center, W hite Pla ins (NY) , June-July 1983

Senior Research Associate, Universi ty of Zur ich, Inst i tu te of Veter inary Phys io logy,

1983-1988

Research Interest

Physio logy and pathophys io logy of the neuroendocr ine contro l of eat ing and energy

balance, inc luding obesity and type-2-d iabetes. In my research, I use rats and mice

in a trans lat ional, systemic and integrat ive approach

that comprises a l l levels of sc ient i f ic analys is, f rom the molecular through the

cel lu lar level to the behavior in an intact organism.

Publications and invited Presentat ions

(as of December 2015 – see separate l is ts)

186 peer-reviewed or ig inal research art ic les

83 invi ted review art ic les and book chapters

196 Invi ted talks and guest lec tures

Scient if ic Awards/Academic Honors

"Summa cum laude", F irst c lass honor for outstanding doctoral thes is, 1981

"Hans Adolf Krebs-Award", The most honorable young sc ient is t award of the

German Soc iety for Nutr i t ion, awarded every second year for outstanding work in

nutr i t ion phys io logy, 1982

Offered the Chair of Phys io logy at Univers i ty of Munich Veter inary Facul ty, 1991

Mentoring

> 70 doctora l theses (PhD and DVM)

One habi l i tat ion thes is (2007-2008, Dr. Monika Leonhardt)

Four of the tra inees (Hanno Würbel; Dirk Wer l ing, Gustavo Pacheco -Lopez, Urs

Meyer) became professors in other academic ins t i tut ions. One (Lars Schrader)

became the d irector of a Research Inst i tu te in Germany. Several others

successful ly embarked on h igh prof i le careers in academia, industry and

administrat ion.

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3

Competit ive funding and industry Contracts

(only act ive Pr inc ipal Invest igator Research Grants ≥ CHF 50’000 and ≥ 2 years

are l is ted. Please note, in the Swiss System the PI ’s salary is usual ly provided by

the inst i tu t ion. The f inanc ia l f igures g iven below therefore do not conta in

contr ibut ions to the PI ’s salary. The Swiss Nat ional Sc ience Foundat ion is the

Swiss equivalent of the NIH. In addi t ion, ETH has an internal funding scheme that

is s imi lar ly compet it ive as the Swiss Nat ional Sc ience Foundat ion.)

Active

2014 – 2016, Research Contract wi th Boehr inger Ingelheim (Consort ium with

Susanne W olf rum), CHF 680’000

2014 - 2017, Swiss National Sc ience Foundation, Research Grant 310030_153149 /

1, Ketone bodies may l ink enterocyte fatty acid ox idat ion to eat ing contro l, CHF

473’400

2014 - 2016, ETH Zur ich Research Grant 17 13 -2, Eat to learn to move (Consort ium

with 6 other PIs) CHF 1’500’000 ( tota l)

2014 – 2016, Swiss Nat ional Sc ience Foundat ion, Research Grant 406940_145141 /

1, In v ivo val idat ion of funct ional food emuls ion system s (Consor t ium with Dr.

Andreas Ste ingötter, Univers ity Hospi tal Gastroenterology and Prof . Peter F ischer ,

Food Technology, Ins t i tu te of Food, Nutr i t ion and Health) ,

CHF 432’650 ( total )

2013 – 2016, ETH Zur ich Research Grant 47 12 -2, GLP-1 as a paracr ine sa t iat ion

signal, CHF 228’000

2013 – 2016, Research Contract wi th Boehr inger Ingelheim (Consort ium with

Markus Stof fel , Chr is t ian W olf rum, Susanne Wolf rum), CHF 332’000

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Antioxidantien – ein Reagenzglaseffekt oder mehr?

PD Dr. rer. nat . Gudrun Ulrich -Merzenich

Medizinische Kl inik I I I ,UKB, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Ant ioxidant ien s ind le icht ox id ierbare Stof fe, d ie durch ihr niedr iges Redoxpotent ia l

andere Stof fe vor Ox idat ion schützen. Eine essent ie l le Aufgabe der Antiox idant ien

ist der Erhalt der Redox-Homöostase. Reakt ive Sauers tof fspezies (ROS) , d ie bei

erhöhtem ox idat ivem Stress gebildet werden, können die phys io logischen Abläufe

der Zel le v ie lfach schädigen und auf diese Weise pathologische Prozesse wie zum

Beispie l d ie Atherosk lerose in Blutgefäßen, das mal igne Zel lwachstum in Geweben

oder den Alterungsprozess fördern . Ant iox idant ien sol len d iesen Prozessen

entgegenwirken. Im Reagenzglas ist die schützende W irkung für e ine Vie lzahl von

Ant ioxidant ien hervorragend belegt.

Jüngere Forschungsergebnisse br ingen jedoch d ie ROS mit der Zel lpro l i ferat ion

und dem Über leben von Zel len in Verbindung, was zu einem Paradigmenwechsel

des al ten „Dogmas“ geführt hat , dass ROS ausschl ießl ich die Zel len schädigen.

Gle ichzei t ig belegen umfangreiche randomisierte k l in ische Studien mit

Ant ioxidant ien , insbesondere mit Ant iox idant ien/Vi taminen und ihre

Zusammenfassung in Form von Meta-Analysen (Abbi ldung 1), dass der Verzehr von

Ant ioxidant ien a ls Supplement n icht mit der erwar teten Verr ingerung der Morbidi tät

und Mor ta l i tä t verbunden ist . Im Gegentei l : d ie Supplement ierungen von ß-Carot in,

Vitamin E sowie höherer Dosen von Vitamin A s ind mit e iner höheren

Morta l i tätsrate verbunden [1,2,3]. Die Autoren der Cochrane-Analyse raten

demzufolge auch von Supplement ierungen mit ß-Carot in, Vitamin E und Vitamin A

ab, sowohl im Rahmen der Pr imärprävent ion a ls auch der Sekundärprä vent ion. Sie

gehen soweit zu fordern, dass ant iox idat iv wirkende Supplemente a ls

Medizinprodukte betrachtet werden sol l ten und vor ihrer Markte inführung

ausreichend evalu iert werden müssten [2] .

Zur Frage der Prävent ion kardiovaskulärer Erkrankungen durch Vitamine lagen

schon f rüher uneinhei t l iche k l in ische Studien vor . Diese hatten zwischen 2007 und

2008 das BfArM , d ie American Hear t Assoc iat ion sowie d ie US Prevent ive Services

Taskforce dazu bewogen, keine Empfehlung zur präventiven Einnahme von

Vitaminpräparaten auszusprechen [4-6] .

Die Diskrepanz bestand insbesondere zwischen den pos it iven epidemiolo gischen

und den prospekt iven Intervent ionsstudien. Hier wurde u.a. argument ier t , dass

n icht d ie ant iox idat iven Vitamine , sondern d ie pf lanzl ichen Polyphenole und

Flavone etc . für d ie protekt iven W irkungen auf d i e koronaren Herzerkrankungen

verantwort l ich seien und dies zur Diskrepanz der Studienergebnisse geführ t hät te .

Dies konnte b is heute n icht belegt werde n, u. a. wei l prospekt ive Studien mi t

pf lanzl ichen Ant iox idant ien - verg le ichbar mit den großangelegten

Vitaminsupplement ierungsstudien - b isher n icht durchgeführ t wurden. Al lerd ings

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ble ibt grundsätzl ich f ragl ich inwieweit Supplem ente e ine an Ant iox idant ien re iche

Ernährung ersetzen können.

Zur Gruppe der Ant iox idant ien gehören n icht nur d ie verschiedenen wasser- und

fett lös l ichen Vitamine, sondern auch e ine Vie lzahl von sekundären

Pf lanzeninhaltss tof fen. In unserer Nahrung bes itzen Kräuter und Gewürze d ie

höchsten Gehal te an Ant iox idant ien [7 ] . Pf lanzl iche Ernährung führ t a l lgemein zu

e iner höheren Aufnahme von Ant iox idant ien im Vergle ich zu e iner t ier ischen

Ernährung (0.88 und 0.1 mmol/100g) [7 ] . Diätet ische Ant iox idant ien ex ist ieren in

unterschiedl ichen Formen, wobei d ie Polyphenole und d ie Carotenoide d ie größten

Gruppen bi lden. Tabel lar ische Auf l is tungen der Ant ioxidant iengehalte von > 3500

Lebensmitte ln, e inschl ießl ich Kräutern, Gewürzen und tradit ionel len pf lanzl ichen

Medizinprodukten f inden s ich in den Referenzen 7 und 8.

Es besteht notwendigerweise kein d irek ter Zusammenhang zwischen dem

Ant ioxidant iengehalt und der ant iox idat iven Akt iv i tä t in e iner Z ielzel le . Faktoren,

d ie d ie Bioverfügbarkeit beeinf lussen , schl iessen die „Lebensmit te lmatr ix“ , die

Zubereitung, d ie Absorpt ion, den Metabol ismus und Katabol ismus e in. Hier besteht

noch e in hoher Forschungsbedarf .

W issenschaf t ler und Kl in iker s ind s ich e in ig darüber, dass s ie b isher n icht in der

Lage waren, den Ef fek t von Supplement ierung mit Ant iox idant ien auf d ie Morbid ität

und Mor ta l i tä t von Bevölkerungsgruppen mit spezie l len Nahrungsbedürfnissen zu

erfassen.

Auch räumen Bje lakovic et a l. , d ie Autoren der Cochrane-Analyse e in, dass d ie U-

förmige Beziehung zwischen dem Vitamins tatus und dem Morta l i tätsr is iko beachtet

werden muss und negat ive Gesundhei tsauswirkungen insbesondere bei zu hoher

bzw. zu n iedr iger Aufnahme auf treten dürf ten . Das heißt : e in Mangel an

Vitaminen/Ant iox idant ien durch unzureichende Aufnahme, Malabsorpt ion, oder

erhöhte Exkret ion kann zu Def izienzen führen [1-3]. In d ieser Si tuat ion erscheint es

vernünf t ig , Vi taminsupplemente (Ant iox idant ien) einzusetzen. Of fensicht l ich führen

aber Supplement ierungen bei Menschen , d ie schon über ihre normale Ernährung

„gesätt igte W erte“ erre ichen, zu negat iven Auswirkungen auf d ie Gesundhei t .

Die derzei t igen W arnungen vor Antiox idant ien beziehen sich e indeut ig auf d ie

fett lös l ichen Vitamine E und A sowie auf ß -Carot in. Die für d ie negat iven Ef fek te

verantwort l ichen Mechanismen dürf ten aber auch für fett lös l iche pf lanzl iche

Ant ioxidant ien gelten. Vor e iner a l lzu sorglosen Einnahme von „ fett lös l ichen

Ant ioxidan t ien“ is t somit a l lgemein zu warnen.

Exper imentel le Studien zum besseren Verständnis der W irkungsweise von

Ant ioxidant ien sol l ten zu e iner Aufk lärung der widersprüchl ichen k l in ischen Daten

bei tragen und möglicherweise zu neuen Studiendesigns führen.

Grundsätzl ich is t e ine d if ferenzier tere Betrachtung des Zusammenspie ls zwischen

Ant ioxidant ien und den ROS notwendig. Sie bes i tzen unterschiedl iche Funkt ionen

und sol l ten demnach auch separat betrachtet und untersucht werden.

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In v itro konnten wir ze igen, dass z.B. Vitamin C die Zel lpro l i ferat ion über e ine

Akt iv ierung der MAPkinasen (ERK1/2, ERK5) förder t [9 ,10]. Eine Akt iv ierung von

MAPkinasen wurde mit t lerwei le auch für e ine Vie lzahl von pf lanzl ichen

Polyphenolen nachgewiesen. Einen Überbl ick über das aktuel le W issen zum

Einf luss von Polyphenolen mit e iner Beschreibung ihrer ant iox idat iven,

ant i inf lammator ischen, immunmodul ierenden und d ie Apoptose beeinf lussenden

W irkung a l lein im Krankhei tsbi ld der inf lammator ischen Darmerkrankungen ist z.B.

bei Kaulmann und Bohn (2016) zu f inden [11].

Ant ioxidant ien werden heute a ls p le iot rope Signalmolekülen angesehen, welche

auch d ie Genexpress ion beeinf lussen können. Letzteres konnten wir für Sal icylate

und Quercet in sowohl in v i tro wie auch in v ivo nachweisen [9,10,12,13] .

Aber auch ROS in ger ingen Konzentrat ionen agieren als second messenger . Sie

fördern die Zel lpro l i ferat ion und s ichern bzw. beeinf lussen hierüber d ie

Gewebsregenerat ion. Dies kommt folgendermaßen zustande: d ie intrazel lu läre

Bi ldung der ROS ist te i lweise das Ergebnis des normalen Zel lmetabolismus und

zum Tei l das Ergebnis e iner durch externe Stimuli verursachten Akt iv ierung der

membrangebundenen Enzymsysteme wie des NADPH-Oxidase-Komplexes oder der

mitochondr ia len Elektonentranspor tkette (ETC). W ährend des Transfers von

Elektronen durch die f rühen Komponenten der ETC kommt es zum „Duchs ick ern“

von wenigen Elektronen d irek t auf O 2 , wobei es zur Bi ldung von O 2- kommt. Das

Superox id (O2-) und das Hydroxyl ( OH), sowie d ie n icht radikal ischen Der ivate des

molekularen Sauers tof fs (O 2) , wie das W asserstof fperox id (H 2O 2) gehören zu den

pr imären ROS. Wahrschein l ich führt das hoch reakt ive OH-Radikal zu den durch

ROS verursachten s tärksten Schäden i n Geweben und Zel len [14].

Die ROS-Spiegel s tehen unter st r ik ter Kontro l le der Akt iv i tät ant i -ox idat iver Enzyme

und ger ing ef f izienter ROS–Scavengers. In gesunden Zel len werden

redoxmodul ierende Mechanismen akt ivier t , um oxidat iven Stress zu vermeiden. Die

Störung d ieses eng gefassten Gle ichgewichts zwischen ROS -Bi ldung und

El imin ierung entweder durch verstärk te Bi ldung oder durch def iziente ant iox idat ive

Verte id igung führ t zur Erhöhung des int razel lu lären ROS -Gehaltes und zu

dauerhaf ten Veränderungen in der Signaltransdukt ion und Genexpress ion [F ig. 2].

Verschiedene ROS besitzen in d iesem Zusammenhang unterschiedl iche Funkt ionen

in e iner Vie lzahl von phys io logischen Prozessen. Diese phys io logischen Prozesse

sind n icht über lappend und d ie verschiedenen ROS können s ich in der Regel nicht

gegenseit ig ersetzen. Dies g i l t genauso für d ie endogenen und d ie exogen

zugeführten Ant iox idant ien.

Betrachtet man die Redox-Homöostase a ls e in komplexes Zusammenspie l zwischen

Ant ioxidant ien und ROS [Abbi ldung 2] , dessen Erhal t ebenso regul ier t wird wie z.B.

der pH-W ert, lässt s ich fo lgern, dass im Gegensatz zu in v i tro-Studien

Einzelsubst i tut ionen in v ivo n icht notwendigerweise den Erhal t der opt imalen

Redox-Homöostase gewähr leis ten können. Sehr lange gab es keine technischen

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Mögl ichkei ten, das komplexe Zusammenspie l von Ant iox idant ien, d ie of fens icht l ich

a ls Signalmoleküle auch n icht -ant iox idat ive Eigenschaf ten bes i tzen, und d ie ROS,

die neben der Zel lschädigung auch a ls „second messenger “ fungieren und dabei

beide entscheidend in d ie Zel lpro l i ferat ion und die Gewebsregenerat ion eingreifen

können, g leichzei t ig zu erfassen. Dies ist mit der s ich rapide entwickelnden

Platt form der „omic“ Technologien möglich. Ihr Einsatz dürf te er lauben, d ieses

Zusammenspie l in v i t ro genauer zu erfassen sowie bei k l in ischen Studien den

unterschiedl ichen Gehalt der Nahrung an Ant ioxidant ie n und das genet ische Prof i l

der Konsumenten zu berücksicht igen, um den Beitrag ox idat iver /ant iox idat iver

Prozesse an der Pathogenese verschiedener Erkrankungen wie z.B. Krebs, Rheuma

oder Atherosk lerose besser zu verstehen und darauf bas ierend indiv iduel l

er fo lgre iche Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Bewertung: Ant iox idant ien s ind mehr a ls e in Reagenzglasef fek t!

Abbi ldung 1 Zusammenhang zwischen der Supplement ierung von Ant ioxidant ien vs

Placebo und der Morta l i tät rate [aus

Bje lakovic et a l . 2013, Ref . 2]

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Abbi ldung 2 Redoxhomöostase a ls komplexes Zusammenspie l zwischen

Ant ioxidant ien und ROS [aus Ulr ich -Merzenich et al . 2009, Ref . 9]

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Lebenslauf Gudrun Ulrich-Merzenich

Name: PD Dr. med. Gudrun Ulr ich -Merzenich

Ausbildung und Qual if ikationen:

1984 - 1990 Studium der Bio logie an der Biologischen Fakultät der Ruhr -

Univers ität Bochum.

Ver le ihung des akademischen Grades „Dip lom -Biologin“ am

15.10.1990

1990 - 1992 St ipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes

und des Indian Counci l for Cul tura l Relat ions ( ICCR) zum

Studium der Ayurveda-Medizin an der Banares Hindu

Univers ity, Varanas i, an der Gujarat Ayurvedic Univers ity,

Jamnagar und am Bharat i Vidyapeeth College of Ayurveda,

Pune, Indien

1992 - 1997 Research Fel low ( ICCR) am Nat ional Centre for Cel l Science,

Pune, Indien, am Bharat i Vidyapeeth Col lege of Ayurveda

(Pune Univers i ty) , am Sane Guruj i Hospita l sowie am Seth

Tarachand Hospita l, Pune, Indien und Promotionsstudent in an

der Medizin ischen Univers itätspol ik l in ik Bonn mit

Forschungsaufenthalten am Chi ldren’s Hospi ta l, Harvard

Medical School, Boston, USA

Oktober 1998 Promotion zum Dr. rer . nat. (Hauptfach Biochemie) an der

Math.-Nat. Fakul tät der Rhein ischen Fr iedr ich -W ilhelms

Univers ität Bonn

Mai 2008 Ver le ihung der Venia Legendi für das Lehrgebiet

„Exper imentel le Mediz in“ durch

d ie Medizin ische Fakultät der Fr iedr ich -W ilhelms-Univers i tät

Bonn

Habi l i tat ionsschr if t zum Thema „Atheroprotekt ive Ef fek te von

Ant ioxidant ien“

Posit ionen und Tät igkeiten:

1981 - 1983 Tät igkei t a ls Entwick lungshelfer in der Vereinten Nat ionen

(Uni ted Nat ions Volunteer) in Sr i Lanka

seit 1999 wissenschaf t l iche Mitarbei ter in an der Medizin ischen

Univers itäts -

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Pol ik l in ik (heute Mediz inische Kl inik I I I ) der Fr iedr ich -

W ilhelms-Universi tät Bonn

2001- 2005 Lei tung der wissenschaf t l ichen Labore der Med. Pol ik l in ik

Bonn

2009-2013 Co-Editor der Fachzei tschr i f t „Phytomedic ine“ (Elsevier

Ver lag)

Sei t 2013 In i t ia tor in und Edi tor in Chief der Fachzei tschr i f t „Synergy“

(Elsevier Ver lag)

Sei t 2013 Lei tung der Arbei tgruppe Synergy an der Medizin ischen Kl in ik

I I I , UKB, Bonn

Mitgliedschaften:

Mitg l ied des Vorstandes der Gesel lschaf t für Phytotherapie e.v. (GPT), Mitg l ied der

Society for Medic inal Plant and Natura l Product Research (GA), der Deutschen

Gesel lschaf t für Hämatologie und Med. Onkologie (DGHO), Forum univers itärer

Arbei tsgruppen für Naturhei lverfahren und Komplementä-rmedizin, Regionales

Kooperat ives Rheumazentrum Aachen-Köln-Bonn, Deutscher Hochschulverband.

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Inserat Vita Health Care bitte hier einfügen

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Knoblauch – was ist von den Hypes geblieben

Reinhard Sal ler, Zürich

Die profess ionel le W ahrnehmung, Einschätzung, Anwendung und Beforschung von

Hei l- und Arzneipf lanzen sowie deren Drogen und Zubereitungen s ind in v ie lfä l t ige

medizin ische und wissenschaf t l iche Modeströmungen eingebunden. Dementspr e-

chend kann d ie Aufmerksamkeit , ungeachtet des verfügbaren Erfahrungs - und

Kenntnisstandes, innerhalb kurzer Zei träume zwischen hypes, Fe hle inschätzungen

und weitgehender Nichtbeachtung perpendikul iere n. Auch Knoblauch und seine Zu-

bereitungen scheinen zei twei l ig ein solches Schicksal zu te i len.

Knoblauch gehör t zu den äl testen dokumentier ten Gewürz - und Arzneipf lanzen [10,

18] . Er wurde Pyramidenarbei tern mit der Nahrung verabreicht (Gesundheitsförde-

rung, Schutz vor Sumpff ieber ) . Auch für d ie Schweiz ist d ie Anwendung seit Jahr-

hunderten belegt [4] . Derzei t werden >> 2 Mi l l ionen t Knoblauchzwiebeln /Jahr pro-

duziert , grösstente i ls in As ien (v.a. China) [1 ] . Der Hauptante i l wird zu Knoblauc h-

pulver verarbei tet.

Volksmedizin isch [1 , 10, 13, 18, 21] wird Knoblauch bei Infekten angewendet, v.a.

des Magen-Darm-Traktes (e inschl iess l ich der sog. Gärungs - Fäulnisdyypeps ie und

Wurmbefal l) sowie bei Husten, Katarrhen, Rhin i t is , Erkältungskrankhei ten und

Bronchit is . W eiterh in wurde er bei Verdauungsstörungen , k l imakter ischen Be-

schwerden sowie bei „Engbrüst igkei t“ (Asthma bronchia le) empfohlen. W iederhol t

wird von „g if twidr igen“ und harntre ibenden Wirkungen sowie Nutzen bei k rebskran-

ken Menschen ber ichtet . Er wird a ls h i l f re iches Stärkungsmitte l (Tonikum) angese-

hen. W egen der W irkungsvie lfa lt wurde er a ls „Ther iak der Bauern“ bezeichnet.

Knoblauchpräparate werden seit Ende des 19 Jahrhunder ts zunehmend als „Ger ia t -

r ika" zur Therapie/Prophylaxe gesundheit l icher Störungen bzw. Erkrankungen des

höheren Lebensalters (v.a. a ltersbedingte Gefässveränderungen, Hypertonie) ein-

gesetzt [1] . Ab Mit te des 20 Jahrhunderts werden a ls Erk lärung der Herz-

Kreis laufwirkungen eine le ichte Senkung erhöhter Blutfette und Blutdruckwer te s o-

wie e ine Verbesserung der Mikrozirkulat ion d iskut ier t [1, 8, 11, 18] .

Äusser l ich wird er volksmedizin isch bei Hautle iden, Haarausfa l l , Warzen, Hühner-

augen, Schwielen, Pi lz infekt ionen, Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen sowie bei Ge-

lenk-, Muskel- , und Nervenschmerzen (u.a. Ischia lg ie , Lumbago) angewendet [1 ,

12, 13, 18] .

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Ab dem letzten Dr it te l des 20. Jahrhunder ts wurden exper imentel l ant iatherogene

sowie l ipid- und cholester in-senkende (u.a. Cholester insynthesehemmung), gefäs-

serweiternde, f ibr inolyse-akt iv ierende, thrombozytenaggregat ions -hemmende, mik-

rozirkulat ionsverbessernde, b lutzuckersenkende, Insul inres istenz-vermindernde,

ant iox idat ive, immunmodul ierende und ant ientzündl iche Ef fek te gezeigt , zudem an-

t ibakter iel le, ant ivi ra le und ant imykot ische Ef fek te sowie ant ikarzinogene W irku n-

gen [1, 2, 8, 11, 13] .

In der exper imentel len, k l in isch exper imentel len und k l inischen Forschung wurden

zunehmend Part ia lwirkungen von Knoblauch in den Vordergrund geste l l t (v.a. l ip id-

und b lutdrucksenkende Ef fek te) [1] . Die Fokuss ierung auf L ip ide h ing s icher l ich mit

der massiv geförderten und anschwel lenden Propagierung erhöhter Cholester in-

spiegel als zentralen Ris ikofaktor für Arter iosk lerose und e iner Reihe von Herz -

Kreis lauf -Erkrankungen zusammen ( „hype“ ät io logisch -pathogenet ischer Hypothe-

sen und darauf basierender Therapieempfehlungen, gerade auch für „Knoblauch“) .

Der Knoblauchhype bre itete s ich r asch aus. In e iner epidemiologischen Unters u-

chung in Deutschland ber ichteten Mit te der 90er Jahre 32.6 % der befragten Frauen

und 25.5% der Männer d ie Einnahme von Supplementen, davon 18 % bzw. 25% den

Gebrauch von Knoblauchpräparaten (a l tersabhängig, am häuf igs ten nach Vitam i-

nen/Mineral ien) [7 ] .

Der grösste Tei l der zumeist k le ineren k l in ischen Studien (L ip id- und Bludrucksen-

kung) [1, 7, 11] wurde zwischen 1975 und den ersten Jahren d ieses Jhs mit Knob-

lauchzubereitungen a ls Arzneimit te l durchgeführt (Knoblauchpulver , Knoblauchöl ,

Ölmazerat , Aged Gar l ic Extract (AGE) ; > 30 p lacebokontro l l ier te Studien ). Die

Mehrzahl der qual i tat iv und quant i ta t iv heterogenen Studien (u.a. Präparate, Dos i e-

rungen, Behandlungsdauer zumeist 4 – 24 Wochen) wies bei insgesamt nur le icht –

mässig erhöhten Ausgangswer ten auf e ine ger ing ausgeprägte Senkung von Ge-

samt- und LDL-Cholester in h in, d ie Datenlage bzgl . Tr ig lycer iden und HDL zeigt e

s ich inkons istent . Vergle ichbar mild f ie l mehrhei t l ich d ie Blutdrucksenkung aus.

Sowohl in der Medizin wie auch in der Öf fent l ichkei t mut ier te „Knoblauch“ rasch

zum „natür l ichen“ Cholester in - und Blutdrucksenker , wei tgehend ohne Berücksicht i-

gung der charakter is t ischen Eigenschaf ten und genuinen W irkungsvielfal t phytoth e-

rapeut ische r Viels tof fgemische (potent ie l l vorte i lhaf te „unspezi f ische“ mul t i - target-

Eigenschaf ten mit e inem Spektrum zumeist mild ausgeprägter Einzelwirkungen,

Ple iot ropie) [17] .

Verschiedene Faktoren führ ten innerhalb weniger Jahre zu e inem rasanten Rück-

gang von Verordnung und Einnahme knoblauchhalt iger Arzneimit te l . Dazu gehör ten

kr i t ische Diskussionen um die Relevanz der Behandlungs zie le und -ef fek te, den

Ste l lenwer t a ls L ip id- /Blutdrucksenker im Vergle ich zu anderen Ant ihypertens i-

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va/L ip idsenkern, d ie Qual i tä t von Studien und Auswer tungen, F irmenquerelen und

Firmenübernahmen sowie der rasch wachsende Markt knoblauchhal t iger Nahrungs-

ergänzungsmitte l (ausserhalb ärzt l icher Verordnungen und damit auch der Notwen-

digkeit weiterer k l in ischer Beforschung).

Zudem scheiter te der Versuch, arzne imit te lähnl iche knoblauchhal t ige Nahrungser-

gänzungsmit te l den Arzneimit te lregular ien unter zuordnen. So entschied der Europä-

ische Gerichtshof am 15. 11 2007 letzt ins tanzl ich [5] , d ie pauschale Einstufung von

Knoblauchkapseln als Arzneimit te l verstosse gegen Europarecht . Die Kapseln seien

weder e in Präsentat ions- noch e in Funkt ionsarzneimit te l . Das Produkt werde weder

auf dem Et iket t , noch auf der Verpackung oder in sonst iger W eis e a ls Mit te l zur

Hei lung oder zur Verhütung von menschl ichen Krankhei ten bezeichnet oder a ls so l-

ches empfohlen. Ausser dem Hi l fsstof f , auf den der Knoblauchextrakt aufgezogen

wird, se i in der Kapsel kein Stof f enthalten, der nicht auch in natür l ichem Kno b-

lauch vorkomme. Das Präparat bes i tze keine zusätzl ichen W irkungen gegenüber

f r ischem Knoblauch. Wenn ein Erzeugnis aber keine anderen W irkungen entfa lte a ls

e in herkömmliches Lebensmit te l , dann zeige d ies, dass seine pharmakologischen

Eigenschaf ten n icht ausreichen, um die Arzneimit te le igenschaf t zu bejahen.

In den letzten Jahren werden knoblauchhalt ige Präparate wieder a ls genuine

pf lanzl iche Vie ls tof fgemische mit mul t i funkt ionalen Eigenschaf ten [17] betrachtet

und n icht mehr nur hauptsächl ich a ls Ant ihyper tens iva oder Lip idsenker , d ie zudem

nur mild wirksam sind [2 , 3, 6, 11, 15, 16, 19] . In d iesem Kontext wurden nun aus-

gefei l te Meta-Analysen [MA] durchgeführt . Ihre Ergebnisse s ind n icht deckung s-

gle ich, a l le in schon wegen der unterschiedl ichen Einbeziehung bzw. Nichtberück-

sicht igung von Studien (u.a. Diskrepanzen zwischen jewei l iger formaler Qual i tät

und therapeut ischer Relevanz der d iversen Studien) . Die Tendenz der Aussagen

und Empfehlungen is t jedoch vergle ichbar . Zudem wurden keine schwerwiegenden

unerwünschten W irkungen beobachtet .

So fanden W ang et a l (2015) [20] in ihrer MA mit 17 Studien bei hyper tens iven Pa-

t ienten e ine zu Placebo s ignif ikante Redukt ion von systo l ischem und diasto l ischem

Blutdruck [BD] (-4.4 bzw. 2.68 mm Hg; keine BD-Senkung bei normotensiven Men-

schen) . X iong et a l (2015) [22] zeigten (MA mit 7 Studien) e ine s ignif ikante Sen-

kung des systol ischen ( -6.71 mm Hg) und des d iasto l ischen BD (-4.79 mm Hg) ,

Ried et al (2016; MA mit 20 Studien) [16] bei hyper tens iven Pat ienten e ine Abna h-

me des systo l ischen BD um -8.7 und des d iasto l ischen BD um – 6 .1 mm Hg. In e i-

ner umfangreichen MA zur L ip idsenkung (39 Studien) fanden Ried et a l (2013) [15]

bei Menschen mit Gesamtcholester in > 200 mg/dl eine Senkung um -17 mg/dl und

des LDL um -9 mg/dl, HDL wurde nur ger ing gebessert , Tr ig lycer ide b l ieben unver-

ändert . Die Autoren betonen, dass s ich d ie potent iel l günst igen W irkungen nicht auf

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die milde L ip id- und BD-Senkung beschränken sondern bei Herz-Kreis lauf -

Erkrankungen die ant iox idat iven ant i inf lammator ischen und immunmodierenden s o-

wie f ibr inolyt ischen Ef fek te umfassen. In e iner bre it angelegten MA untersuchten

Kwak et a l (2014) [9] den Einf luss von Knoblauchpulver auf verschiedene kard i-

ovaskuläre Ris ikofaktoren: Gesamtcholester in (22 Studien) , LDL (17 Studien) , HDL

(18 Studien) , Nüchternblutzucker (4 Studien) , systo l ischer (9 Studien) und d iasto l i-

scher BD (10 Studien) . W enngle ich d ie günst igen Einzelef fek te nur ger ingradig

ausgeprägt s ind, schätzen s ie gesamthaf t Knoblauch a ls s innvol len Bestandte i l

kardiovaskulärer Prävent ion und Therapie e in. Zu vergle ichbaren Erge bnissen und

vors icht ig konservat iven Schlussfo lgerung gelangen Schwingshack l et a l (2016)

[19] in ihrem Review von systemat ischen Reviews und MA zu Knoblauch und kard i-

ovaskulären Ris ikofaktoren. Als mögl iche Mechanismen heben s ie v ielfäl t ige ant i o-

x idat ive Ef fek te hervor . Hossein i et a l (2015) [6] ste l len potent iel l günst ige W irkun-

gen von Knoblauch auf verschiedene Komponenten des Metabol ischen Syndrom

heraus, nebst der Beeinf lussung kardiovaskulärer Ris ikofakto ren.

Das bre it gefächerte Potent ial von Knoblauch (Ernährung, Präparate) heben auch

Qidwai et al (2013) [14] hervor, s ie betonen aber wie d ie anderen Autoren , dass

neben of fenen wissenschaf t l ichen Fragen auch die Qual i tät der Präparate, deren

Vergle ichbarkei t und v.a. Dos ierung bearbeitet werden müssen.

Trotz der te i ls lückenhaf ten k l in ischen Datenlage lassen s ich Knoblauchpräparate

aktuel l aufgrund exper imentel ler , k l in isch-exper imentel ler Untersuchungen und der

vor l iegenden k l in ischen Studien (v.a. Ris ikofaktoren, Surrogatparameter) und deren

Bearbeitung in systemat ischen Reviews und MA als e in s innvol ler mult i funkt ionaler

Therapiebestandte i l bei kard iovasku lären Erkrankungen charakter is ieren . Knob-

lauchzubereitungen könnten e ine pharmakologisch bre i tgefächerte Basis kard iova s-

kulärer Therapien b i lden, wobei d ie Einzelwi rkungen nur mild ausgeprägt s ind. Der

Einsatz wird dadurch gestützt , dass umfangreiche Daten zu unerwünschten W irkun-

gen des lange bekannten Therapiepr inzips „Knoblauch“ auf eine gute Verträgl ic h-

keit h inweisen [1, 2, 3, 14, 15, 16, 19, 20] . Auch das Interakt ionspotent ia l scheint

h ierbei ger ing zu sein. W ie andere Phytotherapeut ika [17] können qual i tätsgeges i-

cher te Knoblauchpräparate aufgrund der bekannten Daten zur Sicherheit (aus a l len

b isher igen Anwendungsgebieten) a ls Kandidaten für e ine trans lat ionale Anwe n-

dungsausweitung betrachtet werden.

Weitere bedeutsame Anwendungsbereiche könnten s ich in Prävent ion und ggfs.

Therapie von ein igen Tumorerkrankungen ergeben. So zeigt e in umfangreicher R e-

view bei vermehr ter Knoblaucheinnahme (Ernährung) e in verr inger tes Ris iko für

Prostatatumoren [23] . „Knoblauch“ könnte s ich bei „ Entg if tungs“versuchen als s inn-

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vol ler Therapiebestandte i l erweisen (u.a. mildes aber bre ites Ant ioxidans und

Schwefeldonator) [2, 3] .

Insgesamt weis t der aktuel le Forschungs - und Erfahrungsstand zu „Knoblauch“ da-

rauf h in, dass d ie monographier ten Anwendungen (s iehe Tabel le 1) a ls s innvol l an-

zusehen s ind und dass d ie dort mitaufgeführ ten therapeutische Tradit ionen erns t-

zunehmende wissenschaf t l iche und therapeutische Anregungen bieten.

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Tabel le 1:

Aktuell monographierte Anwendungen (Medicinal use, Tradit ional use) von

Knoblauchzubereitungen (Kom. E, ESCOP, WHO, EMA-HMPC)

Monographie Anwendungsgebiete/ Medicinal use

Kommission E (BGA/BfArM):

Al l i i sat iv i bulbus / Knoblauch-

zwiebel BAnz. Nr.122 vom

06.07.1988

«Zur Unterstützung diätet ischer Maßnahmen bei

Erhöhung der Blutfet twer te und zur Vorbeugung

altersbedingter Gefäßveränderungen»

WHO: Bulbus Al l i i sat iv i . In:

WHO monographs on selected

medic inal p lants Vol. 1(1999)

“Uses supported by clinical data

As an adjuvant to d ietet ic management in the

treatment of hyper l ip idaemia, and in the

prevent ion of atherosc lerot ic (age-dependent)

vascular changes.

The drug may be usefu l in the treatment of mild

hyper tens ion.

Uses described in pharmacopoeias and in

tradit ional systems of medicine

The treatment of respiratory and ur inary trac t

infect ions, r ingworm and rheumat ic condi t ions.

The herb has been used as a carminat ive in the

treatment of dyspeps ia.

Uses described in folk medicine, not supported

by experimental or cl inical data

As an aphrodis iac , ant ipyret ic, d iuret ic,

emmenagogue, expectorant, and sedative, to

treat asthma and bronchit is , and to promote

hair growth. ”

ESCOP: Al l i i sat iv i bulbus /

Gar l ic . ESCOP Monographs.

Second edi t ion 2003

«Prophylaxis of atherosclerosis.

Treatment of elevated b lood l ip id levels

insuf f ic ient ly inf luenced by d iet .

Also used for upper respiratory trac t infect ions

and catar rhal condi t ions a lthough c l in ica l data to

support th is indicat ion is not avai lable.»

European Medic ines Agency

(EMA) Committee on Herbal

Medic inal Products (HMPC) :

European Union herbal

monograph on Al l ium sat ivum

L. , bulbus (Draf t 12.7.2016)

« Tradit ional use :

Indication 1) :Tradi t ional herbal medic inal

product used as an adjuvant for the prevent ion of

atherosc lerosis .

Indication 2): Tradi t ional herbal medic inal

product used for the re l ief of the symptoms of

cold.

The product is a tradi t ional herbal medic inal

product for use in specif ied indicat ions exc lus ively

based upon long-s tanding use.»

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Lebenslauf Reinhard Saller

Name: Prof . em. Dr. med. Reinhard Sal ler

Studium der Humanmedizin in Würzburg und Frankfurt am Main (1968 – 1974)

W issenschaf t l icher Angestel l ter im Zentrum für Pathologie und im Zentrum für

Pharmakologie (Goethe-Universi tät Frankfurt am Main)

Facharztausbi ldung in Innerer Medizin; Ausbi ldung in Phys ikal ischer Therapie

sowie Naturhei lkunde.

1986 Habi l i tat ion für Innere Medizin (Goethe -Univers ität Frankfurt am Main)

Sommersemester 1994 – Herbstsemester 2012/2013 Inhaber des ersten Schweizer

Lehrs tuhls für Naturhei lkunde an der Univers ität Zür ich

1994 – 2005 Leiter der Abte i lung für Naturhei lkunde am Univers itätsspita l Zür ich

2000 – 2004 Ste l lver tretender Vors i tzender des „ Ins t i tut zur

Arzneimit te lverschreibung in der gesetzl ichen Krankenvers icherung“

(Bundesminister ium für Gesundheit , Ber l in) zur Ers te l lung e iner Posit iv l is te von

Arzneimit te ln (Schwerpunkttät igkei t : Phytotherapie und andere „Besondere

Therapier ichtungen“)

2005 - 2014 Direktor des Ins t i tuts für Naturhei lkunde des Univers i tätsspita l Zür ich

(Forschung, Lehre, Pat ientenversorgung).

Autor und Herausgeber von Lehr - und Fachbüchern, Schr if t le i ter von

Fachzei tschr i f ten (Schwerpunkte: Naturhei lkunde, Komplementärmedizin,

Phytotherapie).

Präs ident des Fachbeirates des Erfahrungsmedizin ischen Registers (EMR) in der

Schweiz (Quali tätss icherung und Evaluat ion vor a l lem der n ichtärzt l ichen

Naturhei lkunde und Komplementärmedizin)

Mitg l ied im Vors tand der SMGP, Mitg l ied im Board of Supervis ing edi tors (ESCOP

Monographs).

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Personalized nutrition

Appl icat ion of nutr igenomics to atherosc leros is and diabetes

Guy Vergères

Agroscope, Institute for Food Sciences IFS, Bern, Switzerland

A nutr i t ion ist proposes a d ietary p lan to h is c l ient , based on h is personal molecular

prof i le , to manage his b lood g lucose. This dietary p lan encourages the consumpt ion of

p izza whereas potatoes are d iscouraged. On the other hand, the counselor encourages

the consumpt ion of potatoes to another c l ient to regulate the same r isk factor . Is that

science or f ic t ion? This case i l lustrates a real s i tuat ion publ ished recently (1) . As many

as 137 parameters were measured in a f irst cohor t of subjects par t ic ipat ing in th is study.

Using th is dataset the researchers developed an a lgor i thm, which predic ted the g lycemic

response of a second cohor t of subjects to the ingest ion of spec if ic foods .

What is the sc ient i f ic background behind these developments?

In the publ ic , ind iv idual ized nutr i t ion is mostly assoc iated wi th genet ics . Indeed, the

spectacular developments in DNA sequenc ing technologies now enable researcher s to

draw re lat ionship between the genet ic prof i le of consumers, par t icu lar nutr ients , and

spec if ic phenotypes assoc iated with the ir ingest ion. The actual genome of humans

resul ts f rom mil l ions of years of evolut ion , the d ietary habi ts of hominids hav ing largely

shaped and d if ferent iated this genome across populat ions . The genet ic var iabi l i t y

assoc iated wi th reproduct ion adds to th is genet ic var iabi l i t y at the indiv idual level . These

genet ic d if ferences in turn are assoc iated wi th a dif ferent ial impact of foods on metabol ic

health. This can be i l lustrated at the populat ion level by the case of the Pima Indians

who have dramat ic rates of diabetes in the community sett led in Ar izona (>50%) in

contrast to Mexican Pima Indians and non-hispanic whi te Americans (<10%). The h igh

incidence of d iabetes in the Ar izona Pima community most probably results f rom the

exposure of their genome, which has evolved to ef f ic ient ly cope wi th per iods of ca lor ic

restr ic t ion and not wi th a constant ly r ich calor ic environment (2) . Hereditary f ructose

into lerance is another case of genet ic maladaptat ion to the food environment. A f ract ion

of human populat ions possesses a low act iv i ty genet ic var iant of an enzyme, aldolase B,

involved in the metabol ism of f ructose. Under condi t ions prevai l ing before the advent of

the industr ia l revolut ion , the low act ivi ty var iant had no c l in ica l re levance. Industr ia l ized

soc iet ies have changed the s i tuat ion by increas ing the amounts of f ructose in d iets so

that the carr iers of the low-act iv i ty a ldolase B now accumulate f ruc tose-1-phosphate in

their t issues, lead ing to a toxic hypoglycemia, which damages the intest ine, l iver, and

k idney (3) . The sc ient i f ic l i terature descr ibes dozens of cases in which genes and

nutr ients interact . Some of these f indings are marketed by companies that now provide

nutr i t ion counseling to c l ients based on genetic tests . For i l lus trat ion, subjects with a low

act iv i ty var iant of TCF7L2 , a gene involved in insul in secret ion, are more prone to the

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development of type 2 d iabetes (T2D) than carr iers of the low r isk a l le le i f the g lycemic

load of their d iet is elevated (4) . Similar ly, heavy consumers of cof fee increase their r isk

of myocardia l infarc t s ignif icant ly more i f they carry the low-act iv i ty var iant of CYP1A2,

the major enzyme for caf feine metabol ism and excret ion (5) .

Although the scient i f ic qual i t y of the above research is general ly recognized, the c l in ica l

re levance of the f indings must be quest ioned. The human organism is composed of

20’000 -25’000 genes, which interact in a complex manner . Accordingly, only few of these

genes, such as the lac tase gene, are pene trant wi th regard to their phenotypic impact on

the organism, such as lactose to lerance. C hronic d iseases are h ighly polygenic , as

i l lus trated by T2D which is assoc iated wi th at least 75 polymorphic a l leles (6) , and

therefore cannot be reduced to the impact of a s ingle gene. In addi t ion, genes are only

predict ive, in that they code for information, and thus need to be expressed in order to

induce a phenotypic response. Consequently, genet ics only account for a f ract ion of the

tra i ts observed in most chronic d iseases . As such, genet ic tests , in part icu lar tests

assoc iated wi th nutr i t ion, rapid ly f ind their l im it .

Chemical modif icat ions of chromosomes by the environment a lso inf luence the

phenotypic act iv i ty of ce l ls by regulat ing the expression of genes . Compared to 3-y o ld

pairs of twins, the genome sequence of blood cel ls in 50-y o ld pairs had a h igher number

of s i tes on their DNA that were d if ferent ia l ly methylated and , consequent ly, a h igher

number of d if ferent ia l ly expressed genes, evident ly as a resul t of longer t ime of

exposure of the o lder twin pairs to the environment (7) . Epigenet ic modif icat ions

evident ly p lay a ro le in chronic d iseases . The hyperglycemia observed in maternal

d iabetes mell i tus is assoc iated with epigenet ic modif icat ions in oocytes, embryos, and

the of fspr ing, which promote the development of obes ity, T2D, and cardiovascular r isk ,

later in l i fe (8). The d iet provides the methyl groups ( fo late, beta ine, chol ine) , which are

b iochemical ly transfer red to gene t ic mater ia l to regulate gene express ion and,

consequent ly, regulate human phys io logy. Spectacular ly, a poor access ib i l i t y to food

calor ies of adolescents dur ing their s low growth per iod in a rura l Swedish community in

the ear ly 20t h

century was assoc iated wi th a s ignif icant ly reduced l i fespan of their

grandchi ldren . This phenomenon is transmit ted across generat ion through DNA-

methylat ion marks a long paternal or maternal l ines (8) . These examples show that , in

addit ion to genet ics, nutr i -epigenetic phenomena modulated by the environment also

shape the organism to establ ish the phenotypes, which f inal ly d ictate the d ietary

patterns appropr iate for each organism. Epigenet ics span not only the pre- and post-

natal events dur ing the l i fe cycle of each indiv idual but are a lso act ive across

generat ions.

In order to character i ze these phenotypes modern nutr i t ion research needs to turn i ts

focus on the express ion of the informat ion conta ined in the genome to inc lude

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comprehens ive analyses of mRNA ( transcr iptomics), prote ins (proteomics) , and

metabol i tes (metabolomics).

RNA sequenc ing technologies now al low sc ient is ts to quant i fy the t ranscr ipt ion of each

of the genes present in human cel ls in a s ingle measurement. For i l lus trat ion, Agroscope

has conducted an intervent ion study in which normal weight and obese subjects ingested

increas ing calor ic doses of a h igh -fat d iet (9) and in which genome-wide express ion of

their b lood cel ls was measured. A subgroup of obese indiv iduals was ident i f ied who were

more react ive to the h igh-fat meal chal lenge then other obese and normal weight

subjects showing that we are not a l l equal in face of calor i c chal lenges (Gil le et a l,

unpubl ished data) . Of interest, the genes d if ferent ia l ly expressed between these two

groups of indiv iduals are involved in energy and insul in metabol ism, two funct ions whose

dysregulat ion is assoc iated wi th the metabol ic syndrome .

Moving to the next level of ce l lu lar information, proteomics now al low researchers to

quant i f y hundreds of prote ins in b io logical samples. For example, prote ins in b lood were

ident i f ied that d if ferent iate healthy subjects f rom subjects wi th d iabetes or coronary

artery d isease (10) . This set of proteomic markers was used, a l though unsuccessfu l ly, to

assess the impact in heal thy subjects of a 6-w dietary in tervent ion wi th o l ive o i l (11).

The products of enzymat ic act ivi ty, i .e. metabol i tes , are key molecules shaping

phenotypes . Thanks to spectacular developments in chromatographic and spectroscopic

technologies as wel l as data storage and handl ing the number of metabol i tes that

analyt ica l sc ient ists can now quant i f y in human t issues reaches the thousands and the

f ie ld of metabolomics is consequent ly booming. Chen et a l (12) used metabolomics to

ident i f y l ip ids in p lasma that d if ferent iate healthy subjects f rom patients wi th

atherosc lerosis . The b lood metabolome also a l lows an in v ivo character izat ion of food

qual i t y by measur ing the impact of their ingest ion on humans. In that regard, Agroscope

measured the impact of milk fermentat ion on the b lood composi t ion of subjects having

ingested dairy products. This approach al lowed the ident i f icat ion of metabol i tes in

postprandia l serum modulat ing spec if ic propert ies such as inf lammation (Pimentel et a l,

unpubl ished data) .

By turn ing their interest , wi th the help of genomic technologies, on the composi t ion,

dynamics, and funct ion of the gut microbiota, sc ient ist s have revolut ionized microbio logy

by fu l ly in tegrat ing microbes into human physiology. Indeed, gut microbes are involved in

t ipp ing the balance between heal th and d iseases . For example, the composit ion and

funct ion of the gut microbiota are assoc iated with T2D via mechanisms involv ing

xenobiot ics, branched-chain amino ac ids, and ox idat ive stres s (13) . As the microbes

present in the gut pr imar i ly feed on the nutr ients ingested by hu mans, the assoc iat ion of

the microbiota with d iseases is modulated by d ietary pat terns. In that context, t he

microbiota composit ion of chi ldren in rura l Burk ina Fasso is r ich in bacter ia such as

Prevotel la and Xylanibacter , which conta in genes for cel lu lose and xylan hydrolys is .

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These bacter ia are complete ly lack ing in European chi ldren. Consequent ly, the Afr ican

chi ldren have h igher concentrat ions of ant i- inf lammatory shor t chain fatty ac ids in the ir

feces as well as lower counts in pathogenic Shigel la and Escher ichia s tra ins suggest ing

that the adaptat ion of the gut mic robiota to d ietary pat terns impact on health (14).

Modern analyt ica l technologies have turned b io logical research in to a ‘b ig data ’ f ie ld in

which humans and their bacter ial companions can be character ized with an impress ive

battery of ‘ -omic’ datasets spanning the ent i re f low of molecular in formation in the cel l .

The d if f icu lt , but exc i t ing , chal lenge is now to decipher the phys io logical re levance of

that information! One way to move forwards wi th th is complex i ty is to consider that these

b io logical datasets merge in each individual to produce a personal phenotype, which

evolves in a t imely manner as these indiv iduals interact wi th the environment. The serum

metabolome of each individual could thus eventual ly be used as a source of b iomarkers

that ref lect on the qual i t y of the metabolic in teract ions tak ing p lace between foods and

the organism ingest ing them . Ef forts to combine these d if ferent levels of informat ion to

provide personalized nutr i t ion are ongoing in part icu lar in the context of the European

project Food4Me, which invest igates the impact of d if ferent levels of personal ized

nutr i t ion on the behavior of consumers (15).

Medic ine current ly faces d if f icu l t ies in the development of new drugs for metabol ic and

chronic d iseases. Indeed the current concept of ‘one drug f i ts a l l ’ is no longer

susta inable f rom scient i f ic and economic point of v iews . For i l lus trat ion, a recent ar t ic le

publ ished in Nature revealed that the top ten h ighest -gross ing drugs in the United States

help between 1 in 25 and 1 in 4 of the people who take them (16). Research is

consequent ly mov ing to a prec is ion medic ine, which considers indiv iduals (n-of -1 c l in ica l

tr ia ls) (17) . This approach could f ind appl icat ion for the personal pharmaceut ical

management of diseases (18). On the other hand, prevent ive nutr i t ional approaches that

integrate the n-of -1 s trategy could a lso del iver as suggested by the work of Zevi et a l (1)

presented in introduct ion to th is art ic le.

As technology is exponentia l ly improving, sc ien t i f ic knowledge is accordingly increas ing

at a pace, which chal lenges the t imely resolut ion of soc ieta l issues, in par t icu lar eth ical

pol ic ies. The development of nutr igenomics and indiv idual ized nutr i t ion does not make

exception to th is ru le . Food sc ient is ts, nutr i t ion is ts , and medical doctors wi l l , thus, be

increas ingly faced with these issues as the concept of indiv idual ized nutr i t ion trans lates

into guidance for the consumer (19).

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FIGURES

Figure 1. Big data in the omics era: towards a d ig i ta l izat ion of the human organism.

Figure 2. The chal lenge of personal ized nutr i t ion

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Lebenslauf Guy Vergères

Name: Dr. Guy Vergères

Ausbildung:

1985 MSc, Chemistry, ETH-Zur ich, Switzer land

1989 PhD, Biochemistry, ETH-Zur ich, Switzer land

Qualif ikat ionen:

2013 Habi l i tat ion (venia docendi) , Univers ity of Lausanne,

Switzer land

1998 Qual i f icat ion aux fonct ions de professeur des univers i tés,

France

1997 Habi l i tat ion (venia docenty), Univers ity of Basel, Switzer land

Tätigkeiten:

2011-present Federal Depar tment of Economic Af fa irs , Educat ion and

Research EAER, Agroscope, Ins t i tute for F ood Sc iences IFS,

Berne, Switzer land

Head, Research Group Funct ional Nutr i t ional Bio logy

2013 Senior sc ient ist

2005-2010 L ine Manager, Biochemistry & Phys io logy

2005-2100 Deputy L ine Manager , Analyt ics

2004 L ine Manager, Microbio logy

2011-present Univers ity of Lausanne, School of Bio logy and Medic ine,

Center for Integrat ive Genomics, Switzer land , Lecturer

2007-present ETH-Zur ich, Department of Agr icul tura l and Food Sc iences

Lecturer and Member of Facul ty Conference for the MAS

program

2003 CSL Behr ing AG, Department of Research & Development ,

Berne, Switzer land , Head, Research Col laborat ions &

Innovat ion

1998-2002 Line Manager, Prec l in ica l Development

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1993-1998 Univers ity of Basel , Biozentrum, Department of Biophys ical

Chemistry, Switzer land n Research Ass is tant, Biophys ical

Chemistry

1992-1993 Univers ity of Cal i forn ia San Francisco, Medical Center ,

Department of Anesthes ia, San Franc isco, USA Ass istant

Research, Biochemistry

1990-1991 Postdoctora l fe l low, Biochemistry

1989 Genentech Inc ., Sou th San Franc isco, CA, USA

Vis it ing postdoctora l fe l low, Molecular Bio logy

Mitgliedschaften:

2013-present Delegate for Agroscope as a partner of NuGO, the

Nutr igenomic Organizat ion

2011-2015 Member of the Management Committee of COST Act ion

FA1005 INFOGEST

2009-present Member of the Sc ient i f ic Expert Group of Swiss Food

Research

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Curcuma – ein Arzneimittel ohne Chance auf Zulassung?

Dr. Andreas Bil ler

Dr. Loges + Co. GmbH, Winsen (Luhe), Deutschland

Phyto-Exper ten wissen natür l ich, dass der Vortragst i te l nur re in rhetor isch gemeint

sein kann, denn seit 2009 g ibt es bereits für Curcuma longa L . , Rhizoma eine

HMPC-Monographie (1) . Hier wird a l lerd ings ledig l ich e ine auf tradi t ionel ler

Erfahrung bas ierende Indikat ion bei Verdauungsproblemen info lge e ines

verminderten Gallensaf t f lusses beschr ieben. Orig inaltex t: „Tradi t ional herbal

medic inal product used to increase b i le f low for the re l ief of symptoms of

ind igest ion (such as sensation of fu l lness, f latu lence, and s low digest ion) “ .

Exper ten wissen weiterh in, dass d ies nur e inen k le inen Tei l des wissenschaf t l ichen

Erkenntn iss tandes zu der zur Fami l ie der Ingwergewächse gehörenden Pf lanze

ausmacht.

Zum Haupt inhal tss tof f Curcumin l iegen mehr a ls 4.000 wissenschaf t l iche

Publ ikat ionen vor. Vie le der Studien s ind mit Einschränkungen behaf tet , aber

e inzelne Indikat ionen nähern s ich sol iden Evidenzleveln. Eine nachgewiesene

W irksamkeit besteht bei chronischen Entzündungen und degenerat iven

Erkrankungen wie Arthrose und Ar thr i t is sowie Darmerkrankungen wie Morbu s

Crohn oder Col i t is u lcerosa. (2)

Das wissenschaf t l ich belegte Potent ia l von Cu rcumin ist so groß, dass die Substanz

aktuel l in den deutschen Lei t l in ien für Ärzte zur adjuvanten Therapie von Col i t is

u lcerosa (3) empfohlen wird.

Problem Bioverfügbarkeit:

Bisher war der prophylakt ische und therapeutische Nutzen von Curcumin durch d ie

Hydrophobizi tät , d ie ger inge Resorpt ion aus Magen und Intest inum, e ine schnel le

Metabol is ierung und rapide systemische Ausscheidung der Substanz s tark l im it ier t .

Die Patienten mussten in e inzelnen Studien zur Er langung eines therapeut ischen

Ef fek tes Tagesdosen von Extrakt - oder Drogenpulver im Grammbereich e innehmen.

Es gab daher e ine Reihe von Ansätzen, um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu

verbessern. Shoba et a l. (4) konnten zeigen, dass s ich in Kombinat ion mit Piper in

aus schwarzem Pfef fer d ie systemische Verfügbarkeit von Curcumin beim

Menschen ca. 20-fach ste igern lässt. Erk lären lässt s ich d ie W irkung des Pfef fers

durch e ine Hemmung der hepat ischen und intest inalen K onjugat ion von Curcumin

mit Glucuronsäure. Da Medikamente häuf ig auch durch Phase -I I-Enzyme

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verstof fwechsel t werden, kann diese Hemmung potent ie l l zu W echselwirkungen und

veränderter Medikamentenwirkung führen.

Inzwischen wurden eine Reihe von galenischen Entwick lungen patent ier t :

Kombinat ionen von Curcuminoiden mit essentie l len äther ischen Kurkumaölen,

festen L ip id-Monopart ikeln, Phosphat idylchol inkomplexen, Submikro -(Nano-)-

Suspens ionen sowie Micel len.

Die re lat ive Bioverfügbarkeit so l l te über d ie systemische Verfügbarkeit

(Blutkonzentrat ionsver lauf über die Zei t) nach Einnahme von nat ivem Curcumin im

Vergle ich zu der zu testenden neuen Formul ierung best immt werden.

Selbstvers tändl ich, aber in v ie len Studien n icht berücksicht igt, sol l ten dabei d ie

beiden Darre ichungsformen in derselben Dos is appl izier t werden. Dies ist auch bei

e inem Vergle ich verschiedener Neuentwick lungen erforder l ich, aber of t n icht

mögl ich, da verschiedene Mengen eingesetzt werden.

Vergle icht man dennoch d ie bisher veröf fent l ichten Studien zur Pharmakok inet ik ,

werden die höchsten Plasmakonzentrat ionen v on 3.228 nmol/L und 1.240 nmol/L

nach Aufnahme einer e inmaligen Dos is von 410 mg Curcumin in Micel lenform bzw.

2 g Curcumin mit essent ie l len äther isch en Ölen aus der Gelbwurzel (5, 6) erre icht .

Durch d ie patent ier te Micel lentechnologie wird d ie Fet tresorpt ion des Körpers

nachgeahmt. Die in f lüssigen Kurkuma-Extrakten enthal tenen hydrophoben

Curcumin-Moleküle werden in Micel len e ingebunden. Diese pass ieren dann mit Hi l fe

ihrer hydrophi len Ober f läche die Darmwand.

Abb. 1

Eine Studie mit e iner im Handel bef indl ichen Curcumin -Formul ierung (curcumin-

Loges) zeigt im Vergle ich zu pulver is ier ten Kurkuma -Extrakten e ine um den Faktor

185 angehobene Bioverfügbarkeit . ( 7) Auf d iese Weise können bereits mit 2

Kapseln tägl ich re levante W irkspiegel erre icht werden.

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Wirkmechanismus bei entzündlichen Erkrankungen

Curcumin erhöhte in pharmakologischen Untersuchungen s ignif ikant d ie

Transakt iv ierung von Nrf2 und verstärk te damit das ant iox idat ive und

ant i inf lammator ische System. Gleichzei t ig hemmt es den pro inf lammator ischen

Transkr ipt ionsfaktor NFkB und daraus fo lgend d ie Bi ldung von

pro inf lammator ischen Enzymen und Zytok inen wie COX -2, L ipoxygenase, NO-

Synthase, Inter leuk inen sowie TNFα. In vi tro konnte d ie Hemmung des C - reakt iven

Prote ins (CRP) nachgewiesen werden.

Toxizität

Auf der Bas is von Tox izi tätsbest immungen und Mutagent i tä tsprüfungen erwiesen

sich d ie Curcuminoide a ls n icht mutagen, n icht karzinogen, n icht hepatotox isch und

ohne Nebenwirkungen. (8)

In e iner Humanstudie wurden 8 g nat ives Curcumin über e inen Zei t raum von 3

Monaten ohne Anzeichen einer Tox izi tät e ingenommen. (9)

Auch d ie Zufuhr von 410 mg Curcumin in Micel lenform ergab keiner le i Hinweise auf

Toxizi tät .

In nur wenigen Studien wurde über le ichte gastro intest inale Beschwe rden im

Dosisbereich von 180 mg–12 g ber ichtet. Die EFSA legte einen ADI -W ert von 3

mg/kg KG fest , der auf e inem NOAEL von 250-320 mg/kg KG/Tag beruht.

LITERATUR:

1. EMA/HMPC/456845/2008

2. Goyvaer ts et al . : Curcumin bei entzündl ichen Erk rankungen. EHK (2015) 64: 14-

20.

3. Lei t l in ie „Diagnost ik und Therapie der Col i t is u lcerosa“ (Dignass A. et a l . 2011,

Empfehlung 10.15)

4. Shoba et a l . (1998) Inf luence of p iper ine on the pharmacok inet ics of curcum in in

animals and human volunteers . Planta Med 64: 353 -356.

5. Schiborr et a l. (2014) The oral bioavai labi l i ty of curcumin f rom micronized

powder and l iqu id micel les is s ignif icant ly increased in heal thy humans and

d if fers between sexes. Mol. Nutr . Food Res. 58:516-527.

6. Shishodia S (2013) Molecular mechanisms of curcumin act ion: gene expression.

Biofactors 39: 37-55.

7. Schiborr et a l. (2014) The oral bioavai labi l i ty of curcumin f rom micronized

powder and l iqu id micel les is s ignif icant ly increased in heal thy huma ns and

d if fers between sexes. Mol. Nutr . Food Res. 58:1-12.

8. Balaj i S, Chempakam B (2010) Tox ic i ty predict ion of compounds f rom turmer ic

(Curcuma longa L.) . Food Chem Toxicol 48: 2951-2959.

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9. Cheng et a l. (2001) Phase I c l in ica l tr ia l of curcumin, a chemoprev ent ive agent ,

in pat ients wi th h igh-r isk or pre-malignant lesions. Ant icancer Res 21: 2895 -

2900.

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Lebenslauf Andreas Biller

Name: Dr. Andreas Bi l ler

Gebur tsdatum: 23.12.1961

Ausbildung und Tät igkeiten:

Okt. 1983 – Dez. 1988 Studium der Bio logie an der Fr iedr ich -Alexander -

Univers ität , Er langen, und an der Georg -August-

Univers ität , Gött ingen

März 1989 – Feb. 1993 Anfert igung e iner Dissertat ion am Inst i tut für

Pharmazeut ische Bio logie der TU Braunschweig

März 1993 – Apr i l 1994 W issenschaf t l icher Mitarbeiter am Inst i tu t für

Pharmazeut ische Bio logie der TU Braunschweig

Mai 1994 – Apr i l 1996 Mitarbei ter der Med.-W iss. Abtei lung der Johannes -Bürger

Ysatfabr ik in Bad Harzburg

seit Mai 1996 Lei ter der Med.-W iss. Abte i lung der F irma Dr . Loges + Co.

GmbH in W insen (Luhe)

se it Januar 2011 Geschäf tsführer der Dr. Loges + Co. GmbH in W insen

(Luhe)

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Inserat Alpinamed (3 Seiten) bitte hier einfügen

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Paral le lprogramm Veter inärmedizin: Veterinärphytotherapie versus Ergänzungsfuttermittel – Arzneipflanzen

zwischen Förderung der Gesundheit und Therapie

14.00-14.30h

Bedeutung von Sekundärstoffpflanzen in der Ernährung von Hühnern und Schweinen

Prof . Dr. Caspar W enk, Zür ich

14.30-15.00h

Zwischen den Stühlen – das juristische Grenzgängertum der Pflanzen in Fütterung und Pharmakotherapie

Dr. Manfred Lützow, Wett ingen

15.00-15.15h

Diskussion

Chair : Dr . med. vet. Mart in Bühler, Lanzenhäusern

15.15-15.45h

Pause mit Industrieausstellung

15.45-16.15h

Phytogene Ergänzungsfuttermittel für Pferde – wann brauchen Pflanzenfresser eine Extraport ion pflanzl icher Sekundärstoffe?

Dr. med. vet. Sandra Graf -Schi l ler , Bad Waldsee

16.15-16.45h

Rat ion und Gewürz – die Fütterung für alternde Hunde gestalten und ergänzen

Dr. med. vet. Nata l ie Di l l i tzer , Fürs tenfe ldbruck med. vet . Ulr ike Biegel, SMGP, Fr ick

16.45-17.00h

Diskussion

Chair : Dr . med. vet. Maya Bräm, SMGP, Basel

Bilanz der Tagung, Schlusswort

Dr. med. vet. W alkenhorst , SMGP, Fr ick

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Bedeutung von Sekundärstoffpflanzen in der Ernährung von Hühnern

und Schweinen

Caspar Wenk, Ehemals ETH Zürich

Wegen ihrer pos i t iven W irkung auf den Gesundheitszustand der T iere, d ie Leis tung und

d ie Energie- und Nährstof fverwer tung sowie auch auf Aspekte der Umwelt werden d ie

Fut terzusatzstof fe sehr vie lsei t ig verwendet. Paral le l mit dem Trend nach mögl ichst

„natür l ichen“ T ierprodukt ionssystemen s ind d ie ant imikrobie l len Leistungsförderer und

andere Fut terzusatzstof fe auf nat ionaler Ebene oder in spezie l len Label Programmen

verboten worden. Deshalb sucht d ie Landwir tschaf t heute nach Möglichkeiten einer für d ie

Konsumenten akzeptableren T ierprodukt ion. Inwieweit dabei Kräuter, deren Extrakte oder

andere Fut terzusatzstof fe geeignet s ind, kann nicht pauschal beantwor tet werden.

Als Kräuter werden n icht verholzte, b lühende Pf lanzen bezeichnet , d ie s ich durch ihre

besonderen medizinalen Eigenschaf ten oder ihr Aroma auszeichnen. Im wei teren Sinn

gehören s ie damit zu den Nahrungsfaserträgern. Ein Präparat , das aus ganzen oder

Tei len von Pf lanzen erzeugt wird, bezeichnet man als Pf lanzenextrakt (engl isch

„Botanical“) . Pf lanzenextrakte oder äther ische Öle ( f lücht ige Substanzen nach

Wasserdampfextrakt ion), d ie bezügl ich Geruch, Geschmack oder pharmazeut ischer

W irkung e ine besondere W irkung aufweisen, s ind auch in der T ierernährung von grossem

Interesse. Im Vordergrund stehen dabei d ie W irkung auf die Nahrungsaufnahme und

Verdauungsvorgänge (Nahrungsfasern und Prebiot ika) sowie ant iox idat ive Eigenschaf ten.

Sei t e inigen Jahren f inden Kräuter und Pf lanzenextrakte grosses Interesse auch in der

modernen T ierprodukt ion. Ein wicht ige r Grund für diese Entwick lung is t der Umstand,

dass die Konsumenten im Gegensatz zu den industr ie technologisch erzeugten

Fut terzusatzstof fen den Kräutern und Kräuterextrakten wesent l ich mehr Ver trauen

schenken.

Mit dem Ef fekt von Kräutern und Kräuterextrakten auf den Verzehr wird of tmals auch e ine

vermehrte Sekret ion von Verdauungssäf ten sowie d ie Stärkung des Immunsystems von

T ieren beobachtet . Als Folge können neben den gesundhei t l ichen Aspekten auch e ine

Verbesserung der Nährstof fverwer tung und fo lg l ich e ine höhere Leistung der T iere

beobachtet werden. Die ant imikrobie l le, kokzidios tat ische, ant ivi ra le oder

entzündungshemmende W irkung der Präparate wurde von vie len Autoren beschr ieben. Die

Übert ragung von Ergebnissen aus in v itro Versuchen auf das Nutzt i er erweis t s ich aber of t

a ls wenig s icher . Die ant iox idat ive W irkung kann neben den gesundheit l ichen Aspekten

der T iere auch wegen der Beeinf lussung der Produktqual i tä t von Bedeutung sein.

Zwischen e inzelnen Kräutern besteht e in grosses W irkungsspektrum. Deshalb is t e ine

sorgfäl t ige Auswahl der Kräuter a ls Al ternat iven zu den Ant ib iot ika, Kokzid iostat ika oder

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Ant ioxidant ien vorzunehmen. W egen der uneinhei t l ichen Zusammensetzung von Kräutern

und Extrakten ist bei der Anwendung die Qual i tät der Präparate von essent iel ler

Bedeutung.

Einleitung

Die Art und W eise der Nahrungsmit te lerzeugung wird von der heut igen Gesel lschaf t

intens iv d iskut ier t und auch entsprechend in Frage geste l l t . Immer wieder sorgen

Skandale für Ängste und Uns icherheit in der Bevölkerung. W ir erwarten, dass d ie Nahrung

- ob pf lanzl ichen, t ier ischen oder mikrobie l len Ursprungs - höchsten Quali tätsansprüchen

genügt, gesund und zugle ich auch b i l l ig is t . Gle ichzei t ig sorgen wir uns um die

zunehmende Umweltbelastung und entwickeln Produk t ionssysteme, d ie energiesparend

sind und e inen ger ingen Nährstof fe insatz er fordern. Die Argumente für eine Erzeugung

von Nahrungsmitte ln auf möglichst natür l iche r Bas is wurden von versch iedenen

Organisat ionen aufgegr if fen und s te l len heute auch e in wicht iges Market inginstrument im

Lebensmitte lhandel dar . Die Vie lzahl von Labelprogrammen und der hohe Stel lenwert der

b io logischen Produkte s ind das Ergebnis d ieser Entwick lung. Während in der

Vergangenheit d ie Konsumenten das assen, was produzier t wurde, hat s ich heute d ie

landwir tschaf t l iche Produkt ion ganz nach dem Markt, bzw. den Konsumentenwünschen zu

r ichten.

Bei diesen Über legungen wird of tmals vernachläss igt , dass d ie Weltbevölkerung nach wie

vor s tändig zunimmt. In rund 25 Jahren werden auf der Erde an die neun Mi l l iarden

Mensch leben (1) , d ie mit genügend Nahrung versorgt werden müssen. Das g lobale Z ie l

der ausreichenden Ernährung für jedermann kann nur erre icht werden, wenn auch in

Zukunf t d ie Nahrungsmitte lprodukt ion e in jähr l iches W achst um von ca. 2 Prozent aufweist.

Schweine und Gef lügel werden daran e inen wicht igen Ante i l bei tragen. Nachhal t ige

Produkt ions- und Verarbei tungsweisen s ind unabdingbar für d ie Zukunf t . Zudem können

qual i tat iv hochwer t ige Produkte t ier ischer Herkunf t nur mit gesunden T ieren erzeugt

werden. Um diese Voraussetzungen erfü l len zu können, müssen die verfügbaren

Ressourcen unter Berücksicht igung sowohl t radi t ionel ler wie auch moderner Technologien

ef f izient und verantwortungsbewusst genutzt werden. Dabei werden d ie Fut terzusatzstof fe

e inen wicht igen Bei trag zu le isten haben. Es steht ausser Zweife l , dass die zukünf t ige

T ierprodukt ion weltwei t e ine verbesser te Ef f izienz anstreben muss.

Das generel le Verbot der ant imikrobie l len Leistungsförderer (AML) in der T ierernährung

wurde in Schweden bereits 1986, in der Schweiz 1999 und in Dänemark im Jahr 2000

real is ier t . Damit wurde e ine schlechtere Futterverwertung einkalkul ier t und auch e in

reduzierter Zuwachs der Nutzt iere in Kauf genommen. Seit 2006 wird auch in der

Europäischen Union auf d ie Anwendung von AML verzichtet. Heute s ind nur noch gewisse

Kokzid iostat ika beim Gef lügel zugelassen. Das Verbot der AML bedingt , dass wir neue

Wege beschrei ten, um den Gesundhei tsstatus der T iere zu gewähr le isten. Nur so kann die

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erwünschte Leis tung von den T ieren erbracht und e ine ef f iziente Nutzung der

vorhandenen Ressourcen garant ier t werden.

Die Bas is dazu b i lden e in opt imales T iermanagement und gute Haltungsbedingungen . Die

wicht igs ten Aspekte dazu s ind:

angepasstes Sta l lk l ima

f r ische Luf t , kein Durchzug

ausre ichender Platz und geeignete Bodenbeläge

wenn mögl ich Stroh a ls L iegef läche (Achtung: keine Mykotox ine)

t iefe Luf t feucht igkei t und mögl ichst wenig Staub

gute Rotat ionssysteme für e ine opt imale Rein igung

Die Art der a lternat iven Zusatzstof fe und deren Kombinat ionen hängen beim Nutzt ier

e inerseits von der Leistungsar t b zw. vom Al ter ab (Abbi ldung 1) . Gewisse Zusatzstof fe

s ind beispie lsweise im Jugendstadium zur Err ichtung e iner gesunden, ausgeglichenen

Mikrof lora im Verdauungstrakt (Eubiose) von grosser Bedeutung. Andere dagegen f inden

pr imär in der Ausmastphase ihre Anwendung. Entsprechend verändert s ich auch der

Verwendungszweck der Zusatzstof fe im Ver laufe e iner Leistungsphase wesentl ich. So

spie len beispie lsweise Antiox idant ien beim Jungtier e ine wicht ige Rol le bei der

Herabsetzung des ox idat iven Stresses im Intermediärstof fwechsel. D ieselben

Ant iox idant ien können in der Ausmastphase e inen Beitrag zur Verbesserung der

Produktequal i tä t le isten. Eine opt imal zusammengesetzte Futtermischung wird s ich somit

im Ver lauf e ines Leistungszyk lus mehrfach ändern.

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Abbildung 1: Bedeutung von Futterzusatzstoffen in den verschiedenen

Wachstumsphasen von Nutztieren.

Die W irkungen von e inzelnen Zusatzstof fen, wie s ie in Abbi ldung 1 aufgeführ t s ind,

hängen von e iner Vie lzahl von Faktoren ab. Hier sei neben dem Gesundheitszustand der

T iere besonders auf d ie Nährs tof fzusammensetzung des Futters h ingewiesen.

Kräuter und deren Extrakte

Kräuter, Pf lanzenextrakte oder äther ische Öle, d ie Besonderhei ten bezügl ich Geruch,

Geschmack oder pharmazeut ischer W irkung aufweisen, s ind auch in der T ierernährung

von grossem Interesse. Im Vordergrund s tehen dabei die W irkung auf d ie

Nahrungsaufnahme und Verdauungsvorgänge sowie d ie ant imikrobiel len und

ant iox idat iven Eigenschaf ten. In v ie len Ländern As iens sowie Südamerikas f inden solche

Präparate schon seit Jahrhunderten regelmässige Anwendung ( 2) . Sei t e inigen Jahren

f inden Kräuter und Pf lanzenextrakte grosses Interesse auch in der modernen

T ierprodukt ion. Ein wicht iger Grund für d iese Entwick lung ist der Umstand, dass d ie

Konsumenten im Gegensatz zu den industr ie technologisch erzeugten Fut terzusatzstof fen

den Kräutern und Kräuterextrakten wesentl ich mehr Vertrauen schenken. Entsprechend

häuf ig wurden auch in den letzten Jahren Kräuter oder deren Extrakte bezügl ich ihrer

Eignung in der T ierernährung a ls Fut terzusatzstof fe untersucht.

Einfluss von Kräutern und deren Extrakten auf den Futterverzehr

Mit dem Ef fekt von Kräutern und Kräuterextrakten auf den Verzehr kann auch of t e ine

vermehrte Sekret ion von Verdauungssäf ten sowie mögl icherweise auch d ie Stärkung des

Immunsystems von T ieren beobac htet. Daraus können auch eine Verbesserung der

Nährstof fverwer tung und fo lgl ich e ine höhere Leis tung der T iere abgelei tet werden. Als

Beispie le kann der Einsatz von Chines ischer Medizinalrhabarber (Rhei radix ) oder

Turmeric (Curcuma longa) erwähnt werden.

FettFett

ProteinProtein

Wachstum

Absetzen WachstumsphaseGeburt Ausmastphase

Endokrine Stimulation

Immunsystem

Endokrine Stimulation

Immunsystem

FutterverzehrFutterverzehr

antimirkobielle Wirkung

pH - Regulation

Pufferkapazität

antimirkobielle Wirkung

pH - Regulation

Pufferkapazitätantioxidative

Wirkung

Pigmentierung

antioxidative

Wirkung

Pigmentierung

Nährstoffbedarf

Verdauung

Nährstoffbedarf

Verdauung

ev

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ist

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Der Einf luss von Rhabarberwurzeln auf den Fut terverzehr haben wir in verschiedenen

Versuchen mit Ferkeln und Broi lern in Abhängigkeit der Dos ierung untersucht (3) . In

Abbi ldung 2 s ind d ie Ergebnisse dieser Versuche summarisch zusammengeste l l t . Es ist

darauf h inzuweisen , dass in den e inzelnen Versuchen verschiedene Kräuterchargen mit

unterschiedl ichen W irksubstanzkonzentra t i-onen ( in d iesem Falle Anthrachinone)

verwendet wurden. In den Ferkelversuchen p1 - p3 verwendeten wir Rhabarberwurzeln mit

e inem Anthrachinongehal t von 2 % im Gegensatz zu den Versuchen p4a - p4c, in denen

ein Präparat mit nur 1,4 % Anthrachinon verwendet wurde.

Abbildung 2: Einfluss von Rhabarberwurzel auf den Futterverzehr im Vergleich zu

einer Kontrollmischung ohne Zulage bei Ferkeln und bei Broi ler n (13-

15)

Zwischen den Versuchen bestand im Ef fek t auf den Futterverzehr e in grosser Unterschied ,

der zu e inem beacht l ichen Tei l durch den unterschiedl ichen Anthrachinongehal t der

Rhabarberwurzeln erk lärt werden konnte. Dennoch konnte bei beiden T ierar ten (Ferkel

und Broi ler) bei ger inger Dos ierung e in le ichter Anst ieg des Verzehrs beobachtet werden .

Ers t e ine deut l ich höhere Dos ierung führ te zu e inem drast ischen Rückgang des

Fut terverzehrs. Ähnl iche Beobachtungen bezügl ich Futterverzehr sregulat ion konnte bei

Legehennen gemacht werden, denen Turmer ic, ein Pulver aus den Rhizomen von Curcuma

longa, das in der as iat ischen Küche sehr bel iebt und of t e ingesetzt wird , angeboten wurde

(4). W ährend s ich mit 0.25 % Turmeric der Fut terverzehr verbesser te, führ ten hohe

Doss ierungen von mehr a ls 1 % zu e inem deut l ichen Rückgang . In Versuchen mit Bro i lern

ste l l ten Samaras inghe und W enk (5) keinen Dos is -W irkungsef fek t auf den Fut terverzehr

fest. Dagegen fanden sie e ine bessere Fut terverwer tung und Leistung bezügl ich

Tageszuwachs und Schlachtkörperkr i ter ien.

0

0.25

0.5

0.75

1

1.25

0 0.10 0.25 0.50 1.00

Ferkel 1

Ferkel 2

Ferkel 3

Ferkel 4a

Ferkel 4b

Ferkel 4c

Broiler 1

Broiler 2

p1

b2

b1

p4c

p4b

p4a

p3

p2

% Rhabarber

Re

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Antimikrobielle Wirkung von Kräutern und deren Extrakten

Die ant imikrobie l le , kokzidios tat ische, ant ivi ra le oder entzündungshemmende W irkung von

Kräuterpräparaten wurde von v ie len Autoren in v i tro und in v ivo beschr ieben. Die

Verfügbarkeit und W irkung der b ioakt iven Komponenten von Kräutern kann von

verschiedenen Faktoren abhängen. Deshalb haben wir in einer in v i tro Studie untersucht,

welchen Einf luss d ie Extrakt ionsmethode - entweder W asser oder Ethanol - auf d ie

ant imikrobie l le W irkung von fünf verschiedenen Kräutern bei dre i Mikroorganismen hat

(Tabel le 1) .

Tabel le 1: Antimikrobielle Aktiv ität von Kräuterextrakten nach Wasser - und

Ethanolextraktion bei drei verschiedenen Mikroorganismen ( 6)

Ent. faecalis E. coli Candida magnoliae

Wasserextrakt Oregano - (*) - Nelke - (*) - Bockshornklee - - - Schwarzer Kümmel - - - Turmeric - - - Ethanolextrakt Oregano ** ** * Nelke ** ** * Bockshornklee - (*) - Schwarzer Kümmel (*) (*) - Turmeric * * - ** hohe Aktivität * tiefe Aktivität (*) Spuren von Aktivität - keine Aktivität Die Wasserextrakt ion ermögl ichte eine minimale Akt iv i tät von Oregano und Nelke bei

Escher ichia col i . Bei Enterococcus faecal is und Candida magnol iae konnten selbst bei

hohen Extrakt ionstemperaturen keine Ef fek te beobachtet werden (100 und 120 °C). Die

Ethanolextrakte von Oregano und Nelke hatten bei Extrakt ionstemperat uren von

Raumtemperatur b is 100 °C eine ausgesprochen ant imikrobie l le W irkung auf a l le

untersuchten Mikroorganismen. Die Extrakte von Turmeric wiesen nur e inen mit t leren

ant imikrobie l len Ef fek t , jene von Bockshornk lee und schwarzem Kümmel e ine kaum

re levante ant imikrobie l le W irkung auf , obwohl auch d iesen Kräutern immer wieder

ant imikrobie l le Eigenschaf ten zugeschr ieben werden.

Bei der Übertragung von Ergebnissen solche r in v i tro Studien auf d ie Verhältn isse im

Verdauungstrakt s ind grosse Vorbehalte angebracht . Pf lanzenextrakte, d ie dem Futter

zugesetzt werden, stehen in Konkurrenz mit den Hauptnährstof fen und anderen mögl ichen

Pf lanzeninhaltss tof fen wie z.B. Nahrungsfasern . Zudem verfügen d ie Mikroorganismen im

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Verdauungstrakt über e ine grosse Anpassungsfähigkeit . Die ant imikrobie l le W irkung von

Zusatzstof fen kann indessen anhand von Leistungsdaten der T iere (z.B. Tageszuwachs

oder Fut terverwer tung) e in igermassen beurte i l t werden. Noch besser e ignen s ich

Verdauungsparameter (Verdaul ichkeit verschiedener Nährstof fe) oder d ie Erfassung von

Veränderungen der Mikrof lora im Verdauungstrakt .

In e inem Versuch mit Mastküken best immten wir ausgewählte Mikroorganismen in den

Bl inddärmen und konnten fests te l len, dass über das Fut ter verabreichtes Oregano -

Extrakt d ie Lactobac i l len im Vergle ich zur Kontro l lvar iante ohne W irkstof fe und zur

Var iante mit Ant ib iot ika (60 ppm Sal inomycin und 50 ppm Tylos in) förder te . Die Ant ibiot ika

- Zulage führte dagegen zu e iner Vermehrung der Enterococcen (7).

Kräuter und deren Extrakte als Antioxidantien

Die ant iox idat ive W irkung von Kräutern und deren Extrakten beruht hauptsächl ich auf der

Akt iv i tä t von Tocopherolen oder anderen Phenolen (8). Zwischen e inzelnen Kräutern

besteht aber ein grosses W irkungsspektrum (9). Gewisse äther ische Öle können sogar

e ine prooxidat ive W irkung aufweisen (10). Deshalb ist es wicht ig, d ie Auswahl der Kräuter

sorgfäl t ig zu tref fen, sol l ten s ie a ls Alternat iven zu den Ant iox idant ien e ingesetzt werden.

Der ant iox idat ive Status e ines T ieres hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das T ier

selbst s te l l t e in homeostat isches System dar , welches von den verfügbaren Enzymen

regul ier t wird. Mi t dem Futter n immt es Nährstof fe mit unterschiedl ichem

Oxidat ionspotent ia l auf . Die hoch ungesät t ig ten Fet tsäuren s te l len dabei e in besonder es

Ris iko dar.

Ant ioxidant ien werden dazu benützt , Nährstof fe im Fut ter während der Lagerung zu

schützen. Sie entwickeln ihre W irkung aber auch im Verdauungstrakt, wo s ie

ox idat ionsanfä l l ige Substanzen vor Oxidat ion schützen und damit deren Absorpt ion

fördern. Im Intermediärstof fwechsel übernehmen sie vie lfä l t ige Aufgaben beim Schutz der

Membranen oder der langsameren Alterung von Zel len. Bei landwir tschaf t l ichen Nutzt ieren

ist schl iess l ich der Oxidat ionsschutz von Produkten wie F le isch , Eiern oder Mi lch von

Interesse.

Die Messung der W irkung von Kräutern und Kräuterextrak ten als Fut terzusatzstof fe auf

d ie Produktequal i tät führte zu unterschiedl ichen Ergebnissen . Gerber (11) verabreichte

Salbei in Pulverform an Mastschweine. Aus seinen Versuchen ging hervor, dass e ine

Zulage von 0,6 % oder 1,2 % in der Rat ion d ie Oxidat ionsstabi l i tät , gemessen mit dem

TBARS - Test, von Schweineschmalz s ignif ikant verbessern konnte. Der Ranzimat test

führte dagegen zu keinen signif ikanten Ef fek ten. Bei Lopez-Bote et a l . (12) erwies s ich

e in Rosmarinextrakt in Versuchen an Broi lern a ls ef fek t i ves Ant iox idans sowohl im

Schenkelf leisch a ls auch in der Brustmuskulatur. In Versuchen von Baltzer (13) wurde die

ant iox idat ive W irkung e ines Oreganoextraktes auf die Leistung und d ie F le ischqual i tä t von

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Broi lern im Vergle ich zu Vitamin E untersucht . In e inem anschl iessenden

Lagerungsversuch mit Brustmuskelf le isch erziel te d ie n iedr ige Dosierung des

Oreganoextrakts d ieselben Resul tate wie d ie Vi tamin E-Zulage. Sowohl das Kontrol l fut ter

a ls auch e ine hohe Dosierung des Oreganoextraktes schni t ten h ingegen weniger günst ig

ab. Aus d iesen Versuchen is t abzule iten, dass d ie Überdosierung von Kräutermischung en

mögl icherweise auch e ine proox idat ive W irkung haben kann.

Schlussfolgerungen

Wegen ihrer pos i t iven W irkung auf den Gesundheitszustand der T ier e, d ie Leis tung und

d ie Energie- und Nährstof fverwer tung sowie auch auf Aspekte der Umwelt werden d ie

Fut terzusatzstof fe sehr vie lsei t ig verwendet. Paral le l mit dem Trend nach mögl ichst

„natür l ichen“ T ierprodukt ionssyst emen s ind d ie ant imikrobie l len Leistungsför derer und

andere Fut terzusatzstof fe verboten worden. Deshalb sucht die Landwir tschaf t heute nach

Mögl ichkei ten e iner für d ie Konsumenten akzeptab leren T ierprodukt ion. Inwieweit dabei

Kräuter , deren Extrakte oder andere Fut terzusatzstof fe wie Pro- oder Preb iot ika geeignet

s ind, muss in jedem einzelnen Fal l sorgfäl t ig abgek lärt werden. Nur d ie bestmögl iche

Kombinat ion a l ler Massnahmen von der Haltung, der Sta l lhygiene, der bedarfsdeckenden

Füt terung b is zu den Fut terzusatzstof fen kann Erfo lg haben.

Kräuter und deren Extrakte lassen s ich nicht e infach wie re ine W irksubstanzen e insetzen.

Ihr Gehalt schwankt of t je nach Herkunf t und Charge. Zudem muss mit Nebenwirkungen

mit den Futtermit te ln gerechnet werden. Dies macht d ie Fest legung e iner opt imalen

Dos ierung schwier ig. Schl iess l ich ist auch darauf zu achten, dass d ie Produkte keine

unerwünschten Inhal tsstof fe enthal ten.

LITERATUR:

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Lebenslauf Caspar Wenk

Name: Prof . Dr. Caspar W enk

Ausbildung:

1964 – 1968 Studium in Landwir tschaf t , ETH Zür ich

1968 – 1973 Doktorat am damal igen Ins t i tut für T ierernährung, ETH Zür ich

1975 – 1976 Post Doc am Inst i tut für T ierphys io logie, Landbau –

Hochschule W ageningen, NL

Posit ionen und Tät igkeiten:

1973-1981 Oberass is tent am Inst i tu t für Nutzt ierwissenschaf ten der ETH

Zür ich. Habi l i ta t ion auf dem Gebiet der Ernährungsbio logie mit

der Arbei t „Ut i l izat ion of energy in growing farm animals“

(1981)

1981-2009 Professor in „Ernährungsbio logie“

Sei t 2009 Emeri tus

Wissenschaft l iche Schwerpunkte:

Im Unterr icht war d ie Professur „Ernährungsbio logie“ im Wesent l ichen

verantwort l ich für d ie Vermitt lung der w issenschaf t l ichen Erkenntn isse in der

Ernährung von Mensch und monogastr ischen landwir tschaf t l ichen Nutzt ieren

( insbesondere Schweine und Gef lügel) . 1981 wurde der Professur d ie Aufgabe

über tragen, e ine neue dre is tündige Vor lesung in Humanernährung aufzuba uen.

Von Anfang an wurde auch s tets e in bre ites Feld von Forschungsfragen in T ier - und

Humanernährung bearbei tet. Besondere Berücksicht igung fanden die Bereiche mit

Gemeinsamkeiten in der Physio logie. Dies betr i f f t vor a l lem die Verwer tung der

Nährstof fe und den Energieumsatz beim landwir tschaf t l ichen Nutzt ier und beim

Mensch. Die Bedeutung der Futterzusatzstof fe wurde s tets mitberücksicht igt .

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Zwischen den Stühlen – das juristische Grenzgängertum der

Pflanzen in Fütterung und Pharmakotherapie

Manfred Lützow, Wettingen

“Good fences make good neighbors” (R. Foster , 1916)

Die Fütterung von Haust ieren d ient verschiedenen Zwecken: den Landwir t

interess ier t d ie Erzeugung von marktfähigen t ier ischen Produkten, der Hundehal ter

erf reut s ich an der Lebhaf t igkei t , Inte l l igenz und Gesundhei t e ines treuen Freunds,

der Br ief taubenzüchter strebt nach, Leistung , Anerkennung und Preisgeld.

In a l len Funkt ionen, d ie Haust iere übernehmen, und den Bedingungen, denen s ie

dabei ausgesetzt werden, s ind artgerechte T ierhaltung und Gesundhei t notwendige

Vorrausetzung. Ohne artgerechte Ernährung der T iere und ohne Vorbeugung und

Behandlung ihrer Krankhei ten is t e ine ethisch akzeptable T ierhal tung in unserer

modernen Gesel lschaf t n icht mögl ich. Zu d iesem hehren Z ie l führen nun vie le

Wege, und dem Tierhalter is t es mitunter egal, welchen er beschrei tet , so lange der

e ingeschlagene W eg seinen Zwecken oder denen seines T ieres d ient .

Der Gesetzgeber hat neben dem Tierwohl auch den Anwender, den Verbraucher

und d ie Umwelt im Auge: der Anwender sol l über Eigenschaf ten von Mit te ln d ie er

verwendet, n icht getäuscht werden; Lebensmit tel t ier ischer Herkunf t so l len

bekömmlich und s icher sein; d ie Ausscheidungen dürfen d ie Umwelt nicht belasten.

Um diese Z ie le zu erre ichen, wird jedes Produkt aufgrund seiner Eigenschaf ten ,

seines Einsatzes, und mögl icher Ris iken einer best immten Kategor ie zugeordnet

und damit gegenüber anderen abgegrenzt . Gemäss gängiger Meinung is t e in im

T ier e ingesetztes Produkt entweder e in Futtermit te l oder e in Medikament . Dies ist

a l lerd ings nur bedingt r icht ig, e ine Arbei t sgruppe von vier Bundesämtern und der

Swissmedic ident i f izie r te für d ie «Produkte ums Tier» in der Schweiz gar neun ( ! )

Kategor ieni

Futtermittel Tierarzneimittel «Weder noch»

Ernährung ( tw. Vorbeugung von Krankheiten z.B. Kokzid iostat ika)

Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten

Andere “Produkte rund um das T ier”

Ergänzungsfuttermit te l , Fut terzusatzstof f , Misch-fut termit tel , Mineralfut ter , Al le infut termit te l, Diätfut termit te l

W irkstof f , Spezia l i tät (oral , topisch), Impfstof f

Biozide, T iermedizin -produkte, T ierpf lege-produkte, u.v.a.m.

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Pf lanzen und Kräuter in Futter und als Medi – e in k lare recht l iche Grenze?

Hie Agroscope , da Swissmedic – b is zum 1 Februar 2016 gab es für d ie

«populärs ten» Pf lanzen, d ie bei T ieren e ingesetzt werden, e ine Tabel le mit der

Zuständigkeit für Sanddorn, Schachtehalm, Mariendis te l und Co. Durch e inen

Beschluss des Bundesverwaltungsger icht (29.10.2012) ii sahen s ich Agroscope und

Swissmedic zu einer Revis ion ihrer Prax is veranlasst : d ie Abgrenzungs l is te wurde

ersatzlos abgeschaf f t . Die Einstufung pf lanzl icher Produkte, d ie ora l an T iere

verabreicht werden, er folgt nun «einzel fa l lweise und unter Berücks icht igung a l ler

Merkmale (Zusammensetzung, Herste l lung, Verwendungszweck, Anpreisung,

Aufmachung, Kennzeichnung, Zie l t ierart [en]) beurte i l t . Das a l le in ige Vorhandensein

e iner best immten Pf lanze ist für d ie Einstufung nicht ausreichend .»iii

Pf lanzl iche Produkte bei denen die pharmakologischen gegenüber den

ernährungsphys io logischen Eigenschaf ten k lar im Vordergrund stehen werden a ls

T ierarzneimit te l e ingestuf t . Besonders abgehoben wurde im Ger ichtsurte i l und in

der revid ierten Empfehlung auf d ie Abhängigkei t e iner pharmakologischen W irkung

von der Dos ierung, d.h. des Gehalts e ines pf lanzl ichen Produkts.

Die Prax isänderung is t neu, und wenig gibt es daher an Pr inzip ie l lem zu ber ichten.

Das «Grenzgängertum» wird wohl b le iben – denn d ie Abgrenzung zwischen Fut ter,

Arzneimit te l , und anderen Anwendungen «ums Tier» is t und ble ibt unscharf : den

Unterschied macht die Aus lobung, der «Cla im», wird d ie Prävent ion oder

Behandlung e iner Krankheit (Arzneimit te l) versprochen , oder unterstützt er

Wachstum und Funkt ion des gesunden Organismus?

Ein tanninre icher Pf lanzenextrakt der eine akute Diar rhöe l indert bzw. bekämpft

wäre e in T ierarzneimit te l ; unterstützt der g le iche Extrakt eine gesunde Verdauung,

dann is t es wohl Futter (ob Zusatzstof f oder Einzelfutter sei h ier dahingeste l l t ) .

Trennt in d iesem konstru ierten Beispie l d ie (pharmakologische) Dosis das

Medikament vom Fut ter? Eher wird d ie Aus lobung und d ie s ie belegenden Studien

d ie Kategor ie best immen.

Thymian und Thymol – e in Fal lbeispie l

Auch essent ie l le Öle in Kräutern und Gewürzen lassen s ich n icht immer einfach

e iner der genannten Kategor ien zuweisen. Fr ischer Thymian is t Tei l der Viehweide

und des Heus – aus der getrockneten Pf lanze lässt s ich Tee brühen (wässr iger

Extrakt) , e ine T inktur zubereiten (a lkoholisch/wässr iger Extrakt) , und das Öl

dest i l l ieren oder extrahieren (essent ie l les Öl) . Sie a l le enthalten in

unterschiedl ichen Konzentrat ionen Thymol, den wicht igsten Inhal tsstof f . Sind d iese

Zubereitungen Futter, Arzneimit te l , Biozid, Medizinprodukt?

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Thymol is t e ine pharmakologisch wirksame Substanz – gemäss dem Commit tee for

Medic inal Products for Veter inary Use (CVMP) wird Thymol insbesondere bei

Erkrankungen der Atemwege eingesetzt . Sowohl Thymol als auch Thymii

aetheroleum s ind in der Europäischen Pharmakopöe beschr ieben, und s ie s ind in

T ierarzneimit te ln sogenannte Annex I I -W irkstof fe, d.h. für Lebensmitte l t ier ischen

Ursprungs gel ten keine Rückstands l im ite (MRL).

Thymol is t in Lebens- und Futtermit te ln e in zugelassener bzw. zuläs siger

Aromastof f , für d iese Verwendung s ind Reinhei tskr i ter ien durch JECFA bzw. EFSA

festgelegt. Auch das Thymianöl is t a ls natür l icher Aromastof f anerkannt und darf in

der Nahrung für T ier und Mensch e ingesetzt werden.

Thymol und Thymianöl s ind anerkannte, legit ime Inhal tst of fe für Futtermit te l und

T ierarznei. Die Dosierungen für beide Bereiche lassen s ich n icht scharf trennen –

d ie für d ie pharmakologische W irkung nöt ige Menge hat sensor ische Ef fek te, die für

den Geschmack nöt ige Menge kann auch pharmakologisch wirken.

Thymol is t auch e in von der EFSA bewer teter W irkstof f für Pest izide und hat zudem

Biozideigenschaf ten.

Je nach Anwendungsweg (ora l , topisch, Inhalat ion, Umgebung) und Funkt ion/Cla im

wird e in Thymol/Thymianöl -hal t iges Präparat wie fo lgt zugeordnet werden müssen:

Exposit ion Produktform Zweck Aussage Kategorie

Oral Fut ter Geschmack, Aroma

Appet i tanregend Ergänzungs-futter

Oral Bolus Behandlung von Atemwegser-krankungen

Hi l f t bei Bronchit is

Arzneimit te l

Topisch Spray Wundhei lung Beugt W und-infekt ionen vor

Arzneimit te l

Topisch Salbe Hautpf lege Für beanspruchte Pfoten

Medizin-produkt

Topisch Puder Besei t igung von F löhen

Befre it und schützt vor Flöhen

Biozid

Schlussbetrachtung

Bei einer Internetwanderung zum Thema ste l l t man rasch fest , dass beim Ausloten

der Grenzen der Kreat iv i tät keine Grenzen gesetzt s ind , weder in der Schweiz noch

im europäischen Ausland, für d ie g le ichen h ier ausgeführten Regeln gel ten. Dieses

Ausloten geschieht of t , wie das erwähnte Gerichtsurte i l ze igt, in durch Versuch und

Irr tum.

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Jenseits des adminis trat iven Rechtsrahmen und den dar in aufgeste l l ten Grenzen

und Ihrer Interpretat ion durch Hers te l ler , Behörden und Ger ichte gelten ohneh in d ie

bereits erwähnten Grundsätze, d ie bei der Einschätzung e ines konkreten Produkts

g le ichfa l ls helfen:

Das Produkt muss für T ier, Mensch und Umwelt s icher sein.

Seine Präsentat ion sol l te keine unwahren Aussagen und Behauptungen

machen.

Fal ls kein T ierarzneimit tel , dann keine Hei lanpreisung

Sol l ten d iese Grundsätze befo lgt werden, dann hat man zwischen den Stühlen

v iel le icht keine Rechtssicherheit , aber e inen ruhigeren Schlaf .

i Kategor is ierung und Abgrenzung von Produkten rund um das T ier (14.1.2014)

(ht tp:/ /www.bag.admin.ch/anmeldeste l le /13604/13869/14461/ index.html?lang=de )

ii Bundesverwaltungsger icht : Urte i l vom 29. Oktober 2013

(ht tp:/ /www.bvger .ch/publ iws/download;jsess ionid=F9BA6B5816D8F51C6ABB39449

FF61AE0?dec is ionId=b8e9fb97-b9d4-4d5a-97c2-e0d6a50b4169)

iii Prax isänderung bei der Einstufung pf lanzl icher Stof fe oder Zubereitungen zur

ora len Verabreichung an T iere und bei Produkten für Bienen (1.3.2016)

(ht tps :/ /www.swissmedic.ch/zulassungen/00153/00191/00195/03258/ index.html?lan

g=de)

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Lebenslauf Manfred Lützow

Name: Dr. Manfred Lützow

Ausbildung:

1980 – 1989 Studium der Diplom Bio logie und Promot ion (1990) zum Dr

rer.nat . an der Alber t Ludwig Univers i tät, Fre iburg/DE

Posit ionen und Tät igkeiten:

1990 – 1997 Regulatory Af fa irs Manager Food, Leiter Regulatory Af fa irs

Food & Feed Europa bei Hof fmann-La Roche,Basel/CH

1998 - 2001 Regulatory Af fa irs Pharma bei der Dolder AG, Basel

2001 - 2004 Food Safety Of f icer /Joint Secretary to JECFA bei der

Welternährungsorganisat ion der Vereinten Nat ionen (FAO),

Rom/IT

Sei t 2004 Geschäf tsführer und wissenschaf t l icher Lei ter der saqual

GmbH, W ett ingen/CH

Beratung zu den Themen Lebensmit tels icherhei t , Zusat zstof fe

(Food/Feed) , Futterzusätze, in ternat ionale Frageste l lungen zur

Ris ikobewertung bei Lebensmitte ln

Mitgliedschaften:

American Soc iety of Chemist ry ACS

Deutsche Gesellschaf t für Regulatory Af fa irs DGRA

Inst i tute of Food Technologis ts IFT

Schweizer ische Gesellschaf t für Ernährung SGE

Schweizer ische Gesellschaf t für Lebensmit te lchemie (SGLC)

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SaluVet GmbH · Stahlstraße 5 · 88339 Bad Waldsee · GermanyTelefon + 49 (0) 75 24 40 15-0 · www.saluvet.de

Weihrauch – Olibanum

entzündungshemmend durch u. a. Boswellia-Säuren, die die 5-Lipoxygenase und damit die Leukotrien-synthese hemmen (2)

Hanf – Cannabis sativa

entzündungshemmend, schmerzstillend durch unter anderem >90 Cannabinoide (1)

Bewegungsfreude ist Lebensfreude

Die Starkmacher für den Bewegungsapparat aus 100% Natur – für mehr Lust auf Bewegung.

(2) Ammon HPT. Indian Boswellia oder die Renaissance des Olibanums in der westlichen Welt Zeitschrift für Phytotherapie 2013; 34: 70–73.

(1) Izzo A.A., Borrelli F., Capasso R., Di Marzo V., Mechoulam R., Non-psychotropic plant cannabinoids, new therapeutic opportunities from an ancient herb, Trends in Pharmacological Sciences; 2009

ErstErst

Dann

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Phytogene Ergänzungsfuttermittel für Pferde - Wann brauchen

Pflanzenfresser eine Extraportion pflanzlicher Sekundärstoffe?

Dr. Sandra Graf-Schi l ler, SaluVet GmbH, Bad Waldsee

Status quo der Pferdehal tung

Die Fütterung, Hal tung und Nutzung unserer Pferde hat s ich in den letzten 50 – 100

Jahren mass iv verändert .

Bis Mit te des 19. Jahrhunderts war das Pferd e in Arbei tst ier , das vorwiegend durch

Rauhfut ter ernährt wurde und durchschnit t l ich 12 Stunden am Tag te i lweise har te

Arbei t verr ichtet hat.

Im Zuge der industr ie l len Revolut ion hat der Mensch angefangen, mit „neuen“

Fut termit te ln zu exper imentieren . Als Folge dessen sind bei den Pferden b is dato

unbekannte Erkrankungen aufgetreten wie z.B. die Mauke bei Brauereipferden nach

Schlempefütterung, Hufrehe a ls Folge getre idelast iger Fütterung, der

Feiertagsverschlag , Kle ie- oder Chrüschkrankhei t durch übermäßige Kleiefütterung

oder d ie Kol iken bei Müllerpferden verursacht durch Entero l i ten.

Heute verbr ingen d ie meisten Pferde 23 h stehend in der Box oder bei ger inger

Bewegung auf k le inem Auslauf und haben dadurch e inen deut l ichen

Bewegungsmangel. Sie werden of t restr ik t iv mit Rau hfutter versorgt, das

angebotene Rauhfut ter is t häuf ig nicht pferdegerecht und artenverarmt. In der

Regel s ind d ie Pferde bei ger ingem Energieverbrauch mit schnel l verfügbarer

Energie überversorgt.

Außerdem sind v ie le Pferde, je nach Hal tungsform, mehr oder weniger

permanentem Stress ausgesetzt .

Die Folgen s ind neben Verhal tensproblemen of t Erkrankungen der Atemwege oder

des Bewegungsapparates sowie Stof fwechselentg le isungen. Häuf ig anzutref fende

Stof fwechselentg leisungen s ind Leberfunkt ionsstörungen , Magen- und

Darmfunkt ionsstörungen , immunologische oder endokr inologische

Funkt ionsstörungen.

Warum pf lanzl iche Sekundärstof fe?

Pf lanzl iche Sekundärs tof fe können in a l l d iesen Fäl len unterstützen.

Neben den pr imären Inhalts tof fen wie W asser, Proteinen , Fett und Kohlenhydrate,

d ie für das W achstum und d ie Vermehrung der Pf lanzen von großer Bedeutung

sind, enthal ten d ie Pf lanzen auch sekundäre Inhaltss tof fe.

Sekundäre Pf lanzeninhal tsstof fe s ind überwiegend niedermolekular und l iegen

gewöhnl ich nur in sehr ger ingen Konzentrat ionen vor ( 1). Diese pf lanzl ichen

Sekundärs tof fe können z.B. für den Fortbestand e iner Pf l anze mitentscheidend

sein, da s ie gewisse Selekt ionsvorte i le b ieten ( 2) . Zu den sekundären

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Pf lanzeninhaltss tof fen zählt man die äther ischen Öle, Scharfstof fe, Bit ters tof fe,

phenol ischen Stof fe, Alkalo ide, Mucilaginosa, Gerbstof fe, Saponine und

Glykos inolate (3).

Einerseits kann durch gezie l te Zufütterung von z.B. b it terstof f reichen Kräutern e ine

artenverarmte Rat ion re ichhal t iger an sekundären Pf lanzenstof fen und damit

pferdegerechter , da verdauungsunterstützend, gesta l tet werden. Anderersei ts

können best immte Hei lpf lanzen , wie z.B. äther ischölhal t ige Pf lanzen gezie l t bei

def in ier ten Problemstel lungen oder Mangels i tuat ionen eingesetzt werden.

Sowohl publ izier te Studien a ls auch Fal lbeispie le aus der tägl ichen Prax is belegen

d ies e indrucksvol l .

Fal lber ichte und Studien

Der Fal lber icht „Kongo“ (21 - jähr iger Warmblutwal lach, vorgeste l l t wegen Lethargie

und le ichter Kol iksymptome, Ernährungs - und Pf legezustand gut , Maul -Schle imhaut

ggr . gelb,

k leine, sehr feste Kotbal len) zeigt a ls e in typ isches B eispie l , dass d ie

Verabreichung eines Ergänzungsfuttermit te ls mit Mariendis tel und Art ischocke bei

e iner Hepatopath ie, in d iesem Fal l ausgelöst durch e ine Intox ikat ion durch

Jakobskreuzkraut , gute Unterstützung le is tet .

Parameter Therapie-Beginn 26.05.2012

Therapie-Ende 31.07.2012

Normwert

GLDH (U/ l) 61,0 1,5 < 8

g GT (U/ l) 43,4 16,4 < 25

Gal lensäuren (mmol/ l )

15,0 6,4 < 12

Therapie: Hepar comp. PlantaVet + HeparCheval® (Mar iendiste l, Art ischocke) 50

ml/Tag + Wechsel der Heucharge + Alv i tan L iqui FOS (4) .

Bei der Verfüt terung von Leinsamenschrot an 6 Sommerekzemer über 42 Tage

konnten reduzier te Hautreakt ionen auf den Cul icoides-Al lerg ietest und ger ingere

Entzündungserscheinungen beobachtet werden (5) .

Der Einsatz e ines Ergänzungsfut termit t els mit Kräutern (u.a. Solanum dulcamara)

bei Sommerekzemern zeigte in der Feldbeobachtung e inen Rückgang der

beeinträcht igenden Symptome wie Juckreiz, Rötung und wundgescheuerten Ste l len.

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(6) In e iner Disser tat ion wurde der Einsatz des Mönchspfef fer -Präparats Cort icosal®

zur

Behandlung des Equinen Cushing Syndroms (PPID) untersucht. In 3 Gruppen

wurden insgesamt 36 Pferde über 6 Monate mit dem mönchspfef ferhal t igen

Präparat oder zweier unterschiedl icher Kombinat ionen aus Pergol id und dem

mönchspfef ferhalt igen Präparat behandel t . Die Ergebnisse zeigten v.a. durch

verminderte k l inische Symptome (z.B. Hyper tr icho se, Verhal ten, Schweißbi ldung) ,

dass Mönchspfef fer e ine gute Alternat ive zur Standardbehandlung mit Pergol id

dars tel l t (7) .

Bei der Verfüt terung e ines standardis ier ten Echinacea angust i fo l ia - Extraktes über

42 Tage an 8 gesunde Pferde konnte in e iner doppelbl inden, placebokontro l l ier te n,

Cross-Over-Studie gezeigt werden, dass d ie Fähigkeit der neutrophi len

Granulozyten zur Phagozytose erhöht war und deren W anderung in Gewebe

verstärk t wurde. Außerdem konnte e ine erhöhte Anzahl per ipherer Lymphozyten

und Erythrozyten fes tgeste l l t werden (8) .

In e iner selbstkontro l l ier ten 30 Tage dauernden Langzei t -Studie an 5 COB- Pferden

wurden 2x tägl. 15 Tabletten Bronchipret (á 160 mg T. vulgar is , 60 mg P. ver is

Trockenextrakt) verabreicht. Bei Erfassung der k l inischen Symptome, der

Lungenfunkt ion und der Blutwerte vor und nach der Behandlung konnten s ignif ikant

verbesserte Lungenfunkt ionswerte sowie tendent ie l l verbesserte k l in ische

Symptome (Husten, Nasenausf luss,…) fes tgeste l l t werden (9) .

In e iner doppelb l ind - p lacebokontro l l ier ten Cross-Over-Studie an 6 Pferden konnte

nach 28 – tägiger Verfüt terung e ines Kombinat ionsproduktes aus Teufelskra l le,

Löwenzahn, Brennnessel und Beinwel lwurze l e ine verminder te PGE2-Produkt ion in

arthr i t ischen Gelenken innerhalb der ersten 14 Tage festgeste l l t werden (10).

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Die Verabreichung von 210 g/ Tag des Hagebut ten -Produktes Li tovet® an 74 Traber

über 3 Monate (randomisier te, p lacebokontro l l ier te Doppelb l indstudie) führte zu

erhöhter ant i inf lammator ischer Akt iv i tät und ant iox idat iver Kapazi tät , geste igerter

Leis tung ( -1.1 s/100m im Vergle ich zu vor der Behandlung) und geschmeidigeren

Bewegungsabläufen nach intens iver Beanspruchung (11).

Kira, e ine 21- jähr ige Is landstute, vorgestel l t m it intermit t ierenden Lahmheiten

(arthrot ische Veränderungen Knie l i . ) , ze igte nach e iner In it ialbehandlung über 14

Tage mit Metacam und PlantaDolor® (Hanf , Hagebut ten, W eidenr inde, Ginkgo)

nach 5 Tagen eine deut l iche Verbesserung der Lahmheit und e ine Lahmfreiheit 14

Tage später . Nach Absetzen von PlantaDolor® war wieder e ine deut l iche Lahmheit

s ichtbar . Eine erneute dauerhaf te Verabreichung von PlantaDolor® l ieß d ie

Lahmheit wieder verschwinden (12).

Zusammenfassung

Der Pf lanzenfresser Pferd ist über e ine lange Koevolut ion an sekundäre

Pf lanzenstof fe gewöhnt und braucht d iese , um gesund und le is tungsfähig zu

b le iben. Eine Subst i tut ion von sekundären Pf lanzenstof fen is t deshalb zur

artgerechteren Rat ionsgestal tung s innvol l . Darüberhinaus reagier t der

beeinträcht igte Pferdeorganismus auf angebotene Unters tützung in Form gezie l t

ausgewähl ter sekundärer Pf lanzenstof fe sehr gut und in a l ler Regel ohne

Unvert rägl ichkeiten.

Wann braucht der Pf lanzenfresser Pferd also e ine Extraport ion pf lanzl icher

Sekundärs tof fe? – ( fas t) immer!

LITERATUR:

1 CAMPBELL, N. A. , REECE, J . B. und Mark l , J. (H rsg.) , 2003: Bio logie, Spektrum

Akademischer Ver lag, Heidelberg Ber l in

2 NULTSCH, W ., 2001: Al lgemeine Botanik , Georg Thieme Ver lag, Stuttgart New

York

3 W ALD, C. , 2003: Gewürze und Co – eine Übers icht ; Lohmann- Informat ion, 3, 1-5

4 W ENK, C., 2003: Herbs and botanicals as feed addit ives in monogastr ic animals.

As ian-Austra l ian Journal of Animal Sc ience 16(2), 282 -289

5 Brendieck-W orm C, Spie lberger U. , 2013: Lebertherapie mit anthroposophisch

erweiter ter Medizin und pf lanzl ichem Ergänzungsfuttermit te l – Erfahrungen aus der

Pferdeprax is; Zeitschr i f t für Ganzheit l iche T iermedizin 27: 87 -95

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6 O‘Nei l l , W . , McKee, S. , and Clarke, A.F., 2002: F laxseed (L inum us itat iss imum)

supplementat ion associated wi th reduced sk in tes t les ional area in horses wi th

Cul icoides hypersens iv ity. Canadian Journal of Veter inary Research; 66 (4) : 272 -7

7 Bradar ic , Z ., May, A. , and Gehlen, H. , 2013: Use of the chastberry preparat ion

Cor t icosal ® for the treatment of p i tu i tary pars in termedia dysfunct ion in horses,

Pferdehei lkunde 29 (6), 721-728

8 O‘Nei l l , W ., McKee, S. , and Clarke, A.F., 2002: Immunological and haemat in ic

consequences of feeding a s tandardized Echinacea (Echinacea angust i fo l ia) extract

to healthy horses, Equine Veter inary Journal 34 (3) : 222 -7

9 van den Hoven, R. , Zappe, H., Z i t ter l -Eglseer , K., Jugl , M. and Franz, C. , 2003:

Study of the ef fect of Bronchipret on the lung funct ion of f ive Austr ian saddle

horses suf fer ing recurrent a irway obstruct ion (heaves) . Veter inary Record 152 (18),

555-7

10 Pearson, W ., McKee, S.and Clarke, A.F., 2015: Ef fect of a Propr ietary Herbal

Product on Equine Joint Disease; Journal of Nutraceut ica ls, Funct ional & Medical

Foods , 2 (2), 31-46

11 W inther K, Falk -Ronne, J ., Ragone, A., Kharazmi A, Hansen, A.V. and Hans en,

P. , 2008: Does L itoVet (Rose -Hip Vita l® Equine) , a herbal remedy made f rom Rosa

Canina, act as an ant i - inf lammatory agent in horses exposed to strenuous exerc ise

– a randomized, p lacebo-contro l led, paral lel , double -bl ind s tudy on the immune

system of horses, their work ing capaci ty and behavior; Osteoarthr i t is and Car t i lage

16, Supplement 3, 44-45

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Lebenslauf Sandra Graf-Schiller

Name: Dr. med. vet. Sandra Graf Schi l ler

Ausbildung:

1995 – 1996 Jahresprakt ikum in der Schwarzwald -T ierk l in ik in

Neubulach

1996 – 2002 Studium der T iermediz in an der Ludwig -Maximil ian-

Univers ität in München

Prakt ika:

01.03.2000 – 30.04.2000 Prakt ikum in der Pferdek l in ik Northwest Equine,

Gresham, Oregon, USA

01.05.2001 – 30.06.2001 Prakt ikum in der T ierarztprax is Domäne Ammerhof in

Tübingen

10.09.2001 – 19.10.2001 Prakt ikum in der Pferdeabte i lung der chirur g ischen

T ierk l in ik der Univers i tät München

06.11.2001 – 10.12.2001 Prakt ikum in der Pferdek l in ik Babenhausen

Posit ionen und Tät igkeiten:

10.2002 – 09.2006 Ass istent in in der Pferdek l in ik Domäne Ammerhof in

Tübingen

Sei t 01.10.2006 beschäf t ig t in der PlantaVet GmbH in Bad Waldsee a ls

Lei ter in der medizin isch wissenschaf t l ichen Abte i lung

Sei t 01.01.2010 Geschäf tsführer in der PlantaVet GmbH, b io logische

T ierarzneimit te l in Bad W aldsee

Sei t 01.01.2015 Geschäf tsführer in der SaluVet GmbH (ents tanden aus d er

Zusammenführung der PlantaVet GmbH und der Dr .

Schaet te GmbH)

Mitgliedschaften:

Schweizer ische Medizin ische Gesel lschaf t für Phytotherapie (SMGP)

Bundest ierärztekammer e.V. / Landest ierärztekammer Baden – W ürttemberg

Gesel lschaf t für ganzheit l iche T iermedizin (GGTM)

Al lgemeine T ierärztefortb i ldung (ATF)

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Ration und Gewürz- die Fütterung des alternden Hunds gestalten

und ergänzen

Tei l I : gesunder, a l ter Hund, was g ibt es da in der Fütterung zu beachten?

Dr. Natalie Di l l itzer , Fürstenfeldbruck

Wann gi l t ein Hund als „Senior “?

Die Antwort is t rasseabhängig, große Hunde leben kürzer a ls k le ine Hunde rassen.

Kle inere Rassen wie Dackel , Zwergpudel, Malteser werden ab 10 -12 Jahren a ls

Senioren e ingeschätzt , Labrador , Golden Retr iever, Schäferhund zwischen 8 -9

Jahre, d ie deutsche Dogge, Leonberger, Bernhardiner - a l les sehr großwüchs ige

Rassen - werden schon mit 5 -7 Jahre a ls Senior e ingestuf t . Diese Einstufung a ls

Senior is t n icht abhängig von opt ischen Anzeichen wie graue Haare, langsamer

Gang, schweres Aufstehen beim Tier . Die f rühzei t ige Ernährungsumstel lung auf

„Senior“ dient dem prophylakt ischen Organschutz.

Is t es s innvol l und notwendig e in seniorgerechtes Futter zu füt tern? Kann man den

am Markt bef indl ichen Seniorprodukten vertrauen?

Kurz gesagt , e ine Überprüfung der Nährs tof fdaten ist immer anzuraten.

Auf was muss geachtet werden?

1) Die Energieaufnahme ist abhängig von dem Gewicht des T ieres. Die reduzier ten

Kalor ien werden dem reduzierten Stof fwechsel und der reduzier ten Bewegung

gerecht . Neigt der Senior aufgrund reduzier ter Bewegung zu Übergewicht , so l l te d ie

b isher ige Energieaufnahme um 20-25% reduzier t werden, aber dennoch müssen

a l le Nährstof fe bedarfsdeckend im Fut ter enthalten sein.

2) Die Eiweißüberversorgung sol l te beim Seniorfutter abgebaut werden, da

ansonsten e in erhöhter Anfa l l von Eiweißabbauprodukte ents tehen kann. Um die

Leber und Niere zu „schonen“ , s ind Überversorgungen zu vermeiden. Abe re ine

drast ische Unterversorgung an Eiweiß is t ebenso zu vermeiden, da ansonsten e in

Muskelabbau die Folge wäre. Ausreichend Prote in, aber hochwer t ige Eiweißquel len

s ind somit gewünscht (wenig Innereien und Kauar t ike l) .

3) Das wicht igs te beim einem Seniorfut ter /einer Seniorrat ion s ind jedoch der Abbau

der Überversorgung an Phosphor > Nierenschutz > W unschwer t bei

Fer t ig trockenfut ter : 0,6-0,8% > 98% al ler erhäl t l iche Produkte fa l len damit weg. Die

Lösung ist häuf ig e ine Kombinat ion aus e inem kommerzie l len Senior -Fert igfutter

und selbstgekochten Fut ter (hochwert ige Öle, F locken, Mi lchprodukte, Ei) !

4) Bei den ä l teren T ieren ist der Bedarf an Vi taminen und Spuren -elementen z.B.

für e in funkt ionierendes Immunsystem entscheidend.

Ausreichende Aufnahme an Zink und B-Vitamine s ind zu beachten.

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Da es zu erhöhten Ver luste der B-Vitamine über die Niere kommen kann, sol l te der

2- 3- fache Bedarf verfüt ter t werden. Hierbei is t eine , tägl iche Zufuhr empfohlen und

keine Kur! (3 EL Bierhefe für 4 W ochen, dann n ichts mehr, is t ke ine passende

Empfehlung! )

5) Beobachtung der Wasseraufnahme

Durchschni t t l iche Wasseraufnahme eines Hund es is t wie fo lgt : Hund

Kle iner Hund ca. 200 ml/Tag

Mit te lgroßer Hund ca. 500 ml/Tag

Großer Hund ca. 800 – 1000 ml/Tag

Fal ls d ie Wasseraufnahme reduzier t is t , so l l te d ie Erhöhung der Wasseraufnahme

wie fo lgt versucht werden: Durch Geschmackszusatz (Thunf ischsaf t , warme

Leberwurstbrühe, Fle ischbrühe, Sahne, Honig etc .) , aber immer paral le l W asser

auch ohne Zusatz anbieten!

Was sind spezie l le Probleme bei ä l teren T ieren?

Appetit losigkeit , Verstopfungen , Gelenksbeschwerden, Übergewicht tr i f f t man bei

„gesunden“ Senioren häuf ig an, bei erkrankten Hunden k önnen Herzinsuf f izienz,

Diabetes mel l i tus , Tumore, chron. Nieren-erkrankungen und Lebererkrankungen

auf treten.

Eine Vers topfung is t im Al ter kein seltenes Auf treten. Folgende Gründe können

dafür in Frage kommen:

wenig Bewegung

wenig Bal lasts tof fe

v iel Knochen (bei der Rohfütterung)

or thopädische Probleme (Schmerzen beim Kotabsatz)

wenig F lüss igkeitsaufnahme

Al les führt zu einer reduzierten Darmmotor ik und damit zu Verstopfungen.

Diätet ische Lösung bei Vers topfung:

1) Kotmenge vermehren (Darmmotor ik) durch Zel lu lose (1 g pro kg KG pro Tag)

oder Kle ie, F lohsamen, mehr Gemüse (geraspel t oder Möhrenpellets, …)

2) Verf lüss igung des Darmbreis :

Laktosepulver ( Hund: < 4g/kg KM)

Laktulose bei k le inen Hunden (2 ml/kg KM)

vermehrt Milchprodukte

lösl iche Fasern (Guar-Mehl, Pekt in, Johannisbrotkernmehl) > ca. 0,5-2 g / kg KG

pro Tag

Rat ionen zusätzl iche Ergänzung sinnvol l

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Appet i t los igkei t g ibt es auch ohne spezif ische Erkrankung, z.B. bei e inem

verr ingerten Geruchsempf inden. Der Geruch des Fut ters wird vers tärk t, indem das

Fut ter schmackhaf ter gemacht wird:

Leberwurs twasser

pür ier te Leber

Bierhefe

gemahlener Pansen oder Herz

Rührei

gebratenes F leisch

Fut ter anwärmen

Füt terungsbeispie l zum Kochen für e inen Seniorhund mit Ergänzung eines

Mineralpulvers Vitamin Optimix Senior

Fütterungsempfehlung für Hundesenioren (Tagesmengen in Gramm):

Körper-

gewicht

Fleisch &

Fisch (Roh-

gewicht)

KH (Koch-

gewicht)

Milch-

produkte*

Gemüse/

Obst

Öl

Vitamin

Optimix

Senior

Leckerl is

kg Tagesmengen in Gramm

2,5 35 – 50 30 – 40 8 – 12 25 – 35 1-1,5 1,5 4-6

5 60 – 80 50 – 70 15 – 25 40 – 60 2-3 2,5 8-12

15 150 – 190 120 – 160 50 – 60 100 – 150 6-9 5,5 13-17

25 220 – 250 190 – 210 70 – 80 170 – 200 11-13 8,0 18-22

35 280 – 320 250 – 290 100 – 120 220 – 240 16-18 10,0 18-22

50 370 – 430 320 – 360 140 – 160 240 – 300 23-27 13,0 23-27

70 490 – 560 420 – 480 180 – 200 350 – 400 32-38 17,0 23-27

* wenn keine Mi lchprodukte verwendet werden, kann die F le ischmenge

entsprechend erhöht werden

Der Energiebedarf kann je nach Alter , Rasse und Akt iv i tä t Ihres T ieres indiv iduel l

schwanken. Die empfohlenen Fut termengen können daher abweichen.

Die Kohlenhydrate sehr weich kochen. Das F leisch braten oder im Wasser garen.

Gemüse und Obst können roh ( fe in geraspel t / pür ier t) oder gekocht verfüt ter t

werden. Bi t te verfüttern Sie keine Zwiebeln, Knoblauch, W eintrauben, Rosinen,

Avocado.

Zur Versorgung mit Omega- 3- und Omega-6- Fettsäuren s ind verschiedene

Ölsorten (z.B. Diste lö l , Rapsöl , W alnussöl, Leinöl, Lachsöl) empfehlenswert. Ein

Teelöf fe l Öl entspr icht ca. 4 g.

Zu Beginn das Mineral futter oder e in entsprechend anderes passende Produkt in

k leinen Port ionen über 4-5 Tage ins Futter mischen. Bit te n icht erh i tzen, sondern

nur unter d ie abgekühl te Fut terrat ion mischen .

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Überblick über die Funktion der im Referat erwähnten Mineralstoffe und Vitamine sowie die Symptome bei einer Fehlversorgung bei Hunden

Funktion Mangel/ Überversorgung

Calcium

hat Einfluss auf das Skelettsystem und den Knochenaufbau (besonderes im Wachstum), Blutgerinnung, Nervenleitung, Muskelkontraktion und den Säure Basen-Haushalt Mangel: Krämpfe (v.a. bei säugenden Tieren) Überversorgung: sekundärer Kupfer- und Zinkmangel, da Verdrängung bei Aufnahme im Darm, verminderter Magen-pH-Wert und Harnsteine (Calciumoxalatsteine)

Phosphor

ist sehr wichtig für die Bildung von ATP („Energiewährung“ des Körpers), Zellwand- und Zellkernbestandteilen, hat Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt und auf die Beschaffenheit von Sehnen und Bändern Mangel: Durchtrittigkeit und Veränderung des Bewegungsapparates Überversorgung: nachteiliges Calcium/Phosphor-Verhältnis und in der Folge Regulationsstörungen im Calciumstoffwechsel sowie Nierenbelastung und Harnsteine (Struvitsteine)

Magnesium

Bestandteil von Enzymen und wichtig bei der ATP-Aktivierung („Energiewährung“ des Körpers) und im Muskelstoffwechsel Mangel: tritt bei vermehrter Belastung auf und äußert sich in Muskelkrämpfen Überversorgung: Durchfall und Harnsteine (Struvitsteine)

Kalium

befindet sich in hoher Konzentration in den Zellen und ist wichtig für die Zellaktivität und die Erregungsüberleitung Mangel: verminderte Erregbarkeit der Zellen und in der Folge u.a. Blutdruckabfall und Muskelschwäche Überversorgung: (erhöhte Kaliumkonzentration durch Nierenerkrankungen) führt zu Übererregbarkeit der Zellen und in der Folge zu Herzrhythmusstörungen und Krämpfen

Natrium

wichtig für den Wasserhaushalt des Körpers und den Wassergehalt aller Körperzellen Mangel: Unruhe und Lecksucht (Versuch der Natriumaufnahme), erhöhter Urinabsatz Überversorgung: ZNS-Störungen, in Folge eines Gehirnödems (Wasseransammlung in Zellen des Gehirns) und bei Nierenerkrankungen Bluthochdruck

Eisen

dient der Herstellung des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und des Muskelfarbstoffs (Myoglobin), die beide zum Sauerstofftransport notwendig sind Mangel: Blutarmut, Infektionsanfälligkeit, vermehrte Atemtätigkeit, da weniger Sauerstoff transportiert werden kann Überversorgung: Erbrechen, Durchfall oder verminderte Futteraufnahme, verringert die Kupfer- und Manganaufnahme, da gleiches Aufnahmesystem

Kupfer

trägt zur Blutbildung, Bildung von Enzymen, Haar- und Hornzellen und Pigment bei Mangel: Blutarmut, Bildungsstörungen des Bindegewebes, des Felles und Depigmentierung des Fells („Kupferbrille“), brüchige Krallen Überversorgung: schädlich im Zuge der Kupferspeicherkrankheit (z.B. bei Bedlington Terrier) oder bei Lebererkrankungen, da Kupfer dort gespeichert wird

Zink

wichtig für die Bildung von Enzymen, trägt zu einem starken Immunsystem und einer gesunden Haut bei Mangel: Störungen des Immunsystems und somit gesteigerte Krankheitsanfälligkeit, Hauterkrankungen und Haarlosigkeit Überversorgung: verursacht sekundären Kupfermangel, da gleicher Aufnahmeweg

Mangan wichtig für die Bildung von Enzymen und den Gelenkstoffwechsel und hat Einfluss auf die Fruchtbarkeit

Jod essentieller Bestandteil der Schilddrüsenhormone (Thyroxin/ T4, Trijodthyronin/ T3) Mangel: Schilddrüsenunterfunktion mit Kropfbildung, Mattheit und schnelle

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Ermüdung, Gewichtszunahme, Haarausfall Überversorgung: ähnlich Schilddrüsenunterfunktion mit Kropfbildung, Mattheit und schnelle Ermüdung, Gewichtszunahme, Haarausfall möglich; ebenso auch Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion möglich, auch bei hoher Schlundfleisch- und Kehlkopffütterung möglich

Vitamin A

ist wichtig für Erhaltung und Regeneration von Haut, Schleimhaut und Netzhaut Mangel: Störungen der Schleimhautregeneration, Sehfähigkeit, sowie Immunschwäche Überversorgung: z.B. durch erhöhte Gabe von Leber oder Vitaminzusätzen, zu Verknöcherung von Gelenken und der Halswirbelsäule (Katzen), zur Leberschädigung (dort Speicherung)

Vitamin D

wichtiger Regulator im Calciumstoffwechsel (Calciumaufnahme, -speicherung, und -ausscheidung) Mangel: führt durch mangelnde Knochenmineralisierung (Calciummangel) im erwachsenen Alter zur Knochenerweichung Überversorgung: Verkalkungen von Blutgefäßen und Weichgeweben (z.B. Niere, Lunge, Herz, aber auch von Bindegewebe, z.B. spürbar in der Haut)

Vitamin E

wirksames Antioxidans, das einen Schutz der Zellmembranen vor freien Radikalen darstellt Mangel: Muskelschwäche, Schäden an der Netzhaut und Störungen des Immunsystems

Vitamin B1 = Thiamin

wichtig für die Bildung von Enzymen und in viele Stoffwechselvorgänge involviert (z.B. Nervensystem, Muskulatur) Mangel B1: v.a. durch die Fütterung von bestimmten rohen Fischen, welche ein Enzym (Thiaminase) enthalten, das Thiamin spaltet, führt u.a. zu Fress- und Leistungsunlust, Muskelschwäche, neurologische Ausfälle (z.B. Hängenlassen des Kopfes, Bewegungsstörungen) und Kotfressen Mangel B2: Hautentzündungen, Gewichtsverlust und Fressunlust, neurologische Veränderungen

Vitamin B2 = Riboflavin

Vitamin B6 = Pyridoxin

wichtiges Koenzym im Aminosäure- und Glukosestoffwechsel, sowie bei der Synthese des roten Blut- und Muskelfarbstoffs (Häm-Synthese) Mangel: neurologische Veränderungen, Blutarmut, Gewichtsverlust und Fressunlust, außerdem Niacinmangel und eine vermehrte Oxalsäurebildung (Calciumoxalatsteine) möglich

Vitamin B12 = Cobalamin

wichtiges Koenzym bei der Bildung von Blutzellen und Zellteilung und hat wichtige Funktionen im Nervensystem Mangel: v.a. bei vegetarischer Ernährung, da Vitamin B 12 ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt, oder bei Magen-Darm-Erkrankungen und Bauchspeicheldrüsenunterfunktion, führt zu Blutarmut und Nervenfunktionsstörung

Biotin

wichtig für die Bildung von Enzymen und den Hautstoffwechsel Mangel: v.a. durch die Fütterung von rohem Eiklar, da darin Avidin enthalten ist, welches Biotin bindet und dies somit nicht mehr vom Körper aufgenommen werden kann, führt dann zu Hautproblemen und sprödem, glanzlosem Fell bis zum Haarausfall

Niacin (Vitamin B3)

als Koenzym an Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt und wichtig für die Regeneration von Haut, Muskeln, Nerven und DNA Mangel: kann Hautentzündungen, Durchfall, Demenz, Juckreiz und Fressunlust zur Folge haben

Pantothen-säure

beteiligt an Auf- und Abbau von Kohlenhydraten, Fetten, Aminosäuren und an der körpereigenen Herstellung von Cholesterin, das für die Bildung wichtiger Hormone gebraucht wird Mangel: Fettleber, Fressunlust und Haarausfall

erstellt von Dr. Natalie Dillitzer, Futtermedicus

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Lebenslauf Natalie Dillitzer

Name: Dr. med. vet. Nata l ie Di l l i tzer

Gebur tsdatum: 05.11.1976

Ausbildung, Weiterbi ldung und beruf liche Tätigkeit :

2001 - 2004 Doktorarbei t "Zur Analyt ik von L ip iden im Hunde- und

Katzenserum nach Füt terung ungesätt igter Fet tsäuren";

Promotion: 23. Jul i 2004

2003 - 2005 Weiterbi ldung zur Zusatzbezeichnung „Ernährungsberatung

für Kle int iere“. Anerkennung durch d ie bayer ische

Tierärztekammer am 04. Dezember 2005

2003 - 2008 Weiterbi ldung zur Facht ierärzt in f ür T ierernährung und

Diätet ik . Anerkennung durch d ie bayer ische T ierärztekammer

am 05. Dezember 2008

2004 - 2009 W issenschaf t l iche Ass istent in am Lehrs tuhl für T ierernährung

und Diätet ik der Ludwig-Maximi l ians-Univers i tät München.

2006 Gründung einer e igenen Ernährungsberatungsprax is

Sei t 2007 Entwick lung von 25 verschiedene Eigenprodukten für Koch -

oder Rohfüt terungsrat ionen bei Hunden und Katzen.

Dez. 2008 Facht ierarzt für T ierernährung und Diätet ik

Jul i 2009 Buch-Veröf fent l ichung "Ernährungsberatung in der

Kle int ierpraxis"

Dez. 2010 Gebur t unserer Zwi l l inge Mona und Paul

Dez. 2011 Überarbeitung der 2. Auf lage "Ernährungsberatung in der

Kle int ierpraxis "

März 2014 Buch-Veröf fent l ichung: Barf für Katzen, GU-Ver lag

August 2014 2. Auf lage: Barf für Katzen, GU-Ver lag

Januar 2015 Buch-Veröf fent l ichung: Das Rezeptbuc h für Barfer

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Ration und Gewürz – Fütterung für alternde Hunde gestalten und

ergänzen

Tei l I I : a l ter Hund mit Beschwerden

med. vet. Ulrike Biegel , SMGP und FiBL, Frick

Leckere Leidensl inderer

Sei t Urzei ten würzen d ie Menschen ihre Mahlzei ten nicht nur zur Verfeinerung des

Geschmacks, sondern auch zur Verbesserung der Verdaul ichkeit . Der Appet i t wird

durch d ie Zuberei tung, d ie Farben, Gerüche und Geschmack der Gewürze

angeregt, a l le Sinne werden angesprochen. Es f indet e ine opt imale Einst immung

statt , um das Lebensmit tel auf dem Weg zur „Einver le ibung“ mi t Verdauung,

Resorpt ion und Ass imi lat ion „s ich zu e igen zu machen“.

Die Verbindung von der Nahrung über das Gewürz, zur Nahrungsergänzung oder

auch zum Heilmit tel oder zur Arznei s ind f l iessend.

Der Hund hat s ich in v ielen Jahrtausenden s tar k an den Menschen angepasst.

Seine Lebenserwartung is t inzwischen derart angest iegen, dass wir es in der

t ierärzt l ichen Prax is zunehmend mit Al terserscheinungen dieser T ierart zu tun

haben, wie schon meine Kol legin Dr . med vet Di l l i tzer ausgeführt hat.

Es g i l t m it Nahrung und Gewürzen d ie Unterstützung und Gesunderhal tung des

a lternden T ieres zu er re ichen. Beim Menschen verwendet man dazu gerne e ine n

Aper i t i f oder Digest i f um sich auf d ie Mahlzei ten e inzust immen o der s ie

anschl iessend besser zu verdauen. Die dar in enthal tenen Kräuter e ignen s ich in

n iedr igerer Dos ierung zur Unterstützung der Verdauung und Gesunderhaltung des

Hundes in seiner Futterrat ion. Bei Beschwerden können s ie aber auch in def inier ter

therapeut ischer Dos is angewendet oder aber a ls Fert igarznei verabreicht werden.

Hier s ind d ie Übergänge durchaus f l iessend, wie der T i te l der Veransta ltung

(Arzneipf lanzen zwischen Förderung der Gesundhei t und Therapie ) schon vermuten

lässt .

Ein Digest i f oder Aper i t i f besteht meist aus sogenannten Stomachika, Amara oder

auch Karminat iva. Hierbei handel t es s ich um Begrif fe der „a l ten“ Medizin, d ie

heutzutage n icht mehr a l lsei ts geläuf ig s ind, prakt ischerweise zie len s ie jedoch auf

den therapeut ischen Gesichtspunkt der Arzneien.

Stomachika s ind Arzneistof fe die bei Magenbeschwerden ( leichte Schmerzen und

Druck im Oberbauch oder Völ legefühl und n icht zuletzt der damit verbundenen und

beim alternden Hund häuf ig zu beobachtenden Appeti t los igkeit ) e ingesetzt werden.

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Sie regen ref lek tor isch über den N. vagus d ie Ausschüttung von Verdauungssäf ten

an und fördern damit vor a l lem Appet i t und Verdauung. Es handel t dabei meis t um

Bit termit te l (Amara) oder auch um aromat ische Bit termit tel (Amara aromat ica) .

Letztere enthal ten neben den Bi t terstof fen auch äther ische Öle . Es s ind meis t

Mischungen verschiedener Pf lanzen und Pf lanzente i le .

Kümmel – e in Karminat ivum

Als e in Hauptvertreter und sozusagen Prototyp der Karminat iva is t der gewöhnl iche

Kümmel (Carum carv i L.) zu nennen. Es werden d ie getrockneten Kümmelf rüchte,

bzw. -samen und das äther ische Öl aus d iesen verwendet , welches vor a l lem

Carvon und L imonen enthäl t . Karminat iva wirken durch d ie Anregung der

Verdauungstät igkeit mit vermehrter Ausscheidung von Verdauungssäf ten n icht nur

appet i tanregend, sondern auch bei Vers topfung. Es wirk t entspannend auf

k rampfart ige Beschwerden des Gastrointest inal trak tes und wir von der ESCOP

(European Scient i f ic Cooperat ive on Phytotherapy) in e iner Pf lanzenmonographie

auch für Kol iken von Babys und Kle ink indern empfohlen (ESCOP, 2003) . Auch

beim Roemheld Syndrom wird es verwendet und zeigte sogar e ine ant ikonvuls ive

W irkung bei epi lept i formen Anfäl len (Showrak i et a l, 2016 ) und e inen

ant ientzündl ichen Ef fek t bei der Inf lammatory Bowel Disease ( IBD) (Keshavarz et

a l, 2013) .

Beim Tier kann der Kümmel d irek t im Fut ter verwendet werden. Es empf iehlt s ich

jedoch mit k le inen Mengen (Pr isen) zu beginnen , um die Akzeptanz des Gewürzes

zu beur te i len. Auch Tee oder Schmalzpi l len ( f r isch gemahlen oder zerstossener

Kümmel mit etwas Schmalz gemischt und zur erbsen - bis k irschgrossen Pil le

geformt) können meist mit guter Akzeptanz angewendet werden.

Dos ierung: 0,5 – 2 g/Hund und Tag = ca. ½ - 1 TL

Kümmelhalt ige Präparate:

1) Iberogast® (Fa Bayer)

2) Dixa Kräuter lecker l i® (Fa. Dixa, CH)

3) Carvon® (Fa. W eleda)

4) Colosan®

(Fa. Plantavet/Saluve t, D)

Zimt – n icht nur e in Weihnachtsgewürz

Ein Karminat ivum und Stomachikum ist der Z imt (Cinnamomum verum J .Pres l) , der

verg le ichbar dem Kümmel bei Dyspeps ie, Inappetenz, gastro intest inalen Spasmen,

Blähungen und F latulenz e ingesetzt werden kann. Zur Verwendung kommt das

Pulver und auch äther ische Öl (v.a. Cinnamaldehyd) aus der Rinde (Cinnamomi

Cor tex). Beides wirk t spasmolyt isch und ant imikrobie l l . Kontrovers wird d ie

W irkung von Zimt beim metabol ischen Syndrom diskut ier t . Eine Review von 2010

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konnte aber dar legen, dass die Sens ib i l i tä t der entsprechenden Rezeptoren für

Insul in erhöht und der Nüchtern-Blutzuckerwert gesenkt werden konnten. Darüber

h inaus zeigten s ich auch b lutdrucksenkende- und entzündungshemmende

(Hemmung NF kappa B) Eigenschaf ten (Bol in et a l . , 2010).

In Eugen Fröhner ‘s „Lehrbuch der Arzneimit te l lehre für Thierärzte“ von 1900 ist

noch e in Rezept mit Zimt für Schwächezustände von a lten Hunden beschr ieben:

Rp.

Syrupi Cinnamomi 25,0

Aqu. Cinnam. 100,0

Spir i t . v in i Cognac 50,0

M.D.S.

mit 2 Eigelb verrühr t esslöf felweise zu geben für e inen Hund mit al lgemeiner

Schwäche

(Stockes Brandy-egg Mixtur)

Dos ierung Zimt (W hynn and Fougére):

25 – 300 mg/kg getrocknete Droge auf 3 Gaben ver te i l t (T ID)

Zimthalt ige Präparate:

1) Colosan® (Fa. P lantavet /Saluvet , D)

2) Carmol® (Fa. Iromedica, CH)

3) Digest in® (Fa. Padma)

Kurkuma – mehr a ls das Gelbe im Curry

Abschl iessend noch e in ige W orte zum Kurkuma (Curcuma longa L. ) , der Gelbwurz.

Verwendet wird bei d iesem Gewürz der W urzelstock (Rhizom). Bei Kurkuma, das

inzwischen schon Beachtung in der Unters tützung von Krebspat ienten gefunden

hat, nutzt man vor a l lem die cholagoge W irkung. Das heiss t Kurkuma is t e in Gal le

tre ibendes Mit te l , das dadurch ebenfa l ls d ie Verdaulichkeit der Nahr ung bzw. des

Fut ters verbesser t. Der Gelbwurz hat aber in et l ichen Studien seine

entzündungshemmende (bremst d ie NF kB Bi ldung) und ant iox idat ive W irkung

gezeigt , was s ich bei IBD als wirksam erwies (Epste in et a l. , 2010). In e iner doppelt

b l inden crossover Studie von (humanen) Pat ienten mit rheumatoider Ar thr i t is

konnte e ine s ignif ikante Verbesserung der Morgenste if igkei t erre icht werden ( Innes,

2003). Eine Verbesserung der häuf ig e ingeschränkten Bewegl ichkeit beim

alternden Hund erscheint damit mögl ich .

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Dosierung in Anlehnung an Dos ierungsvorschläge beim Menschen ( 0.1g Kurkuma

pro kg metabol ischem Körpergewicht ; ESCOP, 2003) entspr icht beim Hund einer

Dos ierung von 0.2 b is 1.5 g pro Tag.

LITERATUR:

ESCOP Monographs, Thieme Ver lag 2003

Brendieck-Worm C. et a l. : Hei lende Kräuter für T iere: Pf lanzl iche Haus mit tel für

Heim- und Nutzt iere. 2015, 1. Auf lage, Haupt Ver lag, Bern, ISBN: 978-3-258-07936-3.

Reichl ing J ., Frater -Schröder M., Sal ler R. , F itzi -Rathgen J ., Gachnian-Mir tscheva

R.: Hei lpf lanzenkunde für d ie Veter inärprax is . 3. Auf lage. Spr inger Ver lag, Ber l in,

2016, 3. Auf lage, ISBN-10: 3662487942, ISBN-13: 978-3662487945.

Dr. Eugen Fröhner, Lehrbuch der Arzneimit te l lehre für Thierärzte, Enke Ver lag

1900 (S: 487-488 und 514-515)

Veter inary herbal medic ine, W ynn und Fougère, Mosby Elsevier , 2007

Keshavarz et al . , Ef fects of Carum Carvi L (Caraway extract and essent ia l o i l on

TNBS induced col i t is in rats , Res Pharm Sc i 2013 Jan -Mar , 8(1): 1-8

Showrak i et a l . , Ant iconvulsant Ef fec t of the Aqueous Extract and Essent ia l Oi l of

Carum Carvi L Seeds in a Pentylenetetrazol Model of Seizure in Mice, Iran J Med

Sc i, 2016 May 41(3) 200-208

Bol in et a l. , Cinnamon: Potent ia l Role in the Prevention of Insul in Res is tance,

Metabol ic Syndrome, and Type 2 Diabetes, J Diabetes Sci Techn 2010 May, 4 (3):

685-693

Epste in et a l. , Curcumin suppresses p38 mitogen -act ivated protein k inase

act ivat ion, reduces IL-1beta and matr ix metal loprote inase-3 and enhances IL-10 in

the mucosa of chi ldren and adults wi th inf lammatory bowel d isease. Br J Nutr . 2010

Mar;103(6):824-32.

Innes et a l . ,Randomised, double -b l ind, p lacebo-contro l led paral le l group study of

P54FP for the treatment of dogs wi th osteoarthr i t is , Vet Rec. 2003 Apr

12;152(15) :457-60.

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Lebenslauf Ulrike Biegel

Name: med. vet . Ulr ike Biegel

Ausbildung:

1982 – 1988 Studium der Veter inärmedizin an der Fre ien Univers ität , Ber l in

Qualif ikat ionen:

FA Veter inärphytotherapie GST (2013)

Posit ionen und Tät igkeiten:

1889 – 1999 Ass istent in/Vertretungst ierärzt in in verschiedenen

Kle int ierpraxen in Deutschland

1990 – 1999 Weiterbi ldung und Kurse in Homöopathie und Akupunktur

Sei t 2001 am Forschungs inst i tut für b io logischen Landbau ((F iBL), Fr ick

Sei t 2013 e igene Prax is (komplementäre Krebstherapie) in Basel

Sei t 2015 Im Team der KompleTier AG in Kirchberg (BE)

Gremientät igkeit:

Vorstandsmitg l ied der Schweizer ischen T ierärzt l iche Verein igung für

komplementäre und a l ternat ive Medizin (camvet .ch)

Mitg l ied SMGP-vet Komitee

Mitgliedschaften:

GST (Gesel lschaf t Schweizer T ierärzte und T ierärzt innnen)

SMGP (Schweizer ische Medizin ische Gesellschaf t für Phytotherapie )

Camvet .ch (Schweizer. T ierärzt l iche Verein igung für komplementäre und

a lternat ive Medizin)

GGTM (Gesel lschaf t für ganzhei t l iche T iermedizin, Deutschland)

EVSO (European Veter inary Society for Osteopathy)

T iermedizin ische Gesel lschaf t Regio Bas i l iensis

Bundest ierärztekammer e.V. / Landest ierärztekammer Baden – W ürttemberg

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Inserat Ufamed bitte hier einfügen (deutsch vorne)

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Supporter der SMGP Alp inamed AG, Fre idor f

Alp in ia Laudanum, Ins t i tute of Phytopharmaceut ica l Sc iences AG, Walenstadt

Arko Dif fusi ion, Genève

Bioforce AG, Roggwi l

Biomed AG, Dübendor f

Bio-Strath AG, Zür ich

Ceres Arzneimit te l, Kesswi l

Dixa AG, St. Gal len

ebi-pharm ag, Kirchl indach

Farfa l la Essent ia ls AG, Uster

Ginsana SA, Bioggio/Lugano

Herbamed AG, Bühler

Identymed Swiss, Feusisberg

Iromedica AG, St.Gal len

Iscador AG; Ar lesheim

IVF Har tmann AG, Neuhausen

S. Karger-Ver lag, Fre iburg i .Br. /Basel

Margr i th F ischer W erbeagentur AG ASW, Küsnacht

Max Zel ler Söhne AG, Romanshorn

Meda-Pharma, Wangen-Brütt ise l len

Mel isana AG, Zür ich

Merz Pharma (Schweiz) AG, Al lschwi l

Padma AG, Schwerzenbach

Permamed AG, Therwi l

Phytomed AG, Has le

Ricola AG, Laufen

Schwabe Pharma AG, Küssnacht

Sidroga AG, Ste in

Spagyros AG, Gümligen

Streul i Pharma AG, Uznach

Tentan AG, I t ingen

Vifor /Bio l ine, Vi l lars sur Glâne

Weleda AG, Ar lesheim

s iehe auch www.smgp.ch unter Supporter

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SMGP SSPM Fähigkeitsprogramm 2014 Seite 1 von 4

Die Zukunft wird es mit sich bringen, dass auch in den Medizinalberufen Schwerpunkte gesetzt und interessante Angebote gemacht werden müssen. Der Ausgang der Abstim-mung «Zukunft mit Komplementärmedizin» ist Garantie dafür, dass diese in den nächsten Jahren ein Thema bleiben wird. Die Phytothe-rapie als Mittlerin zwischen Schul- und Kom-plementärmedizin bietet sich deshalb zum jet-zigen Zeitpunkt mehr denn je an, neue Wege zu beschreiten. Sie werden dabei feststellen, dass die Wissenschaft vor der Phytotherapie nicht Halt gemacht hat und mittlerweile viele pflanzliche Arzneimittel gut dokumentiert sind. Wir garantieren für Kurse auf wissenschaftli-cher Basis mit Hochschulniveau, für spannen-de Diskussionen und Auseinandersetzungen. Die Weiterbildung endet für Ärztinnen und Ärz-te mit dem von der FMH anerkannten «Fähig-keitsausweis Phytotherapie (SMGP)». Die üb-rigen Absolvierenden erreichen das «Phytothe-rapie-Zertifikat SMGP». Damit können Apothe-kerinnen und Apotheker bei der FPH den «Fä-higkeitsausweis FPH in Phytotherapie» bean-tragen und den Tierärztinnen und -ärzten wird der Fähigkeitsausweis «Veterinärphytotherapie GST» verliehen. Details zur Weiterbildung und zu den entspre-chenden Reglementen (ohne die geht es heute nicht mehr) finden Sie jederzeit aktuell auf

www.smgp.ch. Voraussichtlich ab 1. Mai 2017 können Ärztinnen und Ärzte, die das Fähig-keitsprogramm Phytotherapie SMGP absolviert haben und über den entsprechenden Fähig-keitsausweis verfügen, phytotherapeutische Leistungen im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung abrechnen. Für Tierärztinnen und -ärzte werden bei jedem Kurs veterinärmedizinische Themen separat in Form einer mehrstündigen Parallelsession behandelt und diskutiert. Der Zyklus dauert knapp drei Jahre. Jährlich finden 4 Kurse statt. Kurs 1, der die Grundla-gen vermittelt, wird jeden Frühling angeboten. Credits

SGAIM, SGGG, SGP sowie weitere von der FMH anerkannte Fachgesellschaften: Im Rahmen der erweiterten Fortbildung aner-kannt.

GST: 2 Bildungspunkte für Kurse 2–11, 5 Bildungspunkte Kurs 1, 1 Bildungspunkt für einen Tag Exkursion.

FPH: 50 Kreditpunkte für einen Tageskurs, 20 Kreditpunkte für einen Tag Exkursion.

weitere Fachgesellschaften gemäss deren Richtlinien oder gemäss Akkreditierung durch die SMGP.

Fähigkeitsprogramm Phytotherapie SMGP Programm 2017

Sind Sie dabei? Haben Sie Lust, bei einem spannenden und abwechslungsreichen Angebot während drei Jahren mitzumachen? Mit Ihnen wohl noch unbekannten Kolleginnen und Kollegen in dieser Zeit Fäden zu spinnen? Dank modularem Aufbau des 11-teiligen Fähig-keitsprogramms Phytotherapie SMGP ist der Einstieg jederzeit möglich.

Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie

Société Suisse de Phytothérapie Médicale

c/o ZHAW, Postfach 335, CH - 8820 Wädenswil www.smgp.ch

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SMGP SSPM Fähigkeitsprogramm 2017 Seite 2 von 4

Module 1 bis 3 – Tageskurse zu einzelnen Themen sowie Grundkurs

Kurs 7 Pflanzliche Sedativa und der Einfluss von Arzneipflanzen auf die Psyche

Donnerstag 19. Jan. 2017 Wädenswil

Die pflanzlichen Sedativa spielen in der modernen Phytotherapie eine wesentli-che Rolle. Von traditionellen Tees bis zu modernen Fertigarzneimitteln sind heu-te mögliche Wirkprinzipien bekannt, die den Einsatz dieser Therapeutika recht-fertigen. Johanniskraut ist die derzeit bestuntersuchte Arzneipflanze. Da darf auch ein Exkurs zum möglichen, in der Praxis aber weiterhin geringen und kon-trollierbaren Interaktionspotential von Arzneipflanzen nicht fehlen

Kurs 8 Phytotherapie bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und zur Schmerztherapie

Donnerstag 23. März 2017 Wädenswil

Das Vertrauen in die pflanzlichen Arzneimittel in diesem Therapiebereich war bis vor kurzem nicht sehr hoch. Mittlerweile gibt es aber Zubereitungen aus Teufels-kralle (Harpagophyti radix), Arnika und Beinwell, die den Vergleich mit bekann-ten synthetischen Zubereitungen nicht scheuen und klinisch dokumentiert sind. Für die Wärmepflaster mit Extrakten aus Capsici fructus gibt es pharmakologi-sche Erklärungsmodelle. Auch die Balneologie wird thematisiert.

Kurs 1 Grundkurs Phytotherapie (mindestens 20 Anmeldungen bis zum 31. März 2017 erforderlich) Der Kurs wird bei genügender Beteiligung jährlich durchgeführt.

Do/Fr/Sa 18.–20. Mai 2017 Engelberg

Grundkurs bedeutet, sich während drei Tagen vertieft mit Phytotherapie ausein-anderzusetzen. Der Grundkurs versucht eine Basis zu legen. Themen sind Her-stellung von Phytopharmaka, Qualitätsaspekte, phytotherapeutisches Grundsor-timent, Literatur sowie Phytotherapie im schweizerischen Gesundheitswesen, insbesondere Regelungen des Heilmittelgesetzes und bei den Sozialversiche-rungen. Grundkurs bedeutet aber auch, den Arzneipflanzen in ihrer natürlichen Umgebung näher zu kommen.

Kurs 9 Phytotherapie in der Dermatologie

Donnerstag 28. Sept. 2017 Wädenswil

Es gibt viele Arzneipflanzen, die in der Dermatologie ein hohes Potential haben – Ringelblume, Kamille, Zaubernuss (Hamamelis), Melisse, Nachtker-ze und Salbei zählen dazu. Die aktuelle Forschung beschäftigt sich wieder vermehrt mit der Anwendung von Pflanzen und Naturstoffen bei Hautkrank-heiten. Insbesondere die ätherischen Öle nehmen einen wichtigen Platz ein. Individuelle pflanzliche Rezepturen sind eine wichtige Therapieoption.

Kurs 10 Phytotherapie im komplementärmedizinischen Umfeld

Donnerstag 26. Okt. 2017 Wädenswil

Pflanzen werden nicht nur in der Phytotherapie eingesetzt. Sie spielen bei-spielsweise auch in der anthroposophischen und traditionellen chinesischen Medizin eine Rolle. Die Mistel und ihre Zubereitungen werden speziell be-trachtet. Daneben werden erfolgreich erprobte ganzheitliche Konzepte etwa beim alten Menschen, bei der Behandlung von Leberstörungen und in der Onkologie/Palliativmedizin präsentiert.

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Modul 4 – Jahrestagung

32. Schweizerische Jahrestagung für Phytotherapie Phytotherapie in der Gynäkologie – ein Update

23. November 2017 in Brugg

In der Gynäkologie liegt ein grosses Potential der Phytotherapie. Erstmals 2002 als Tagungsthema gewählt geht es nun 15 Jahre später um ein Update. Nicht nur pflanzliche Behandlungsmöglichkeiten bei Monats- und Wechseljahrbe-schwerden sondern auch bei heiklen Themen wie HPV und Brustkrebs auf einer grösseren Bühne in seinen vielen Fazetten aus aktueller Sicht darzustellen ist die Herausforderung für diese Tagung.

Modul 4 – Exkursionen

Frühjahrs-Exkursion

Samstag, 13. Mai 2017

Besammlungsort: Brugg Details noch nicht festgelegt. Am Nachmittag Besuch des Arzneipflanzengartens von SMGP-Mitglied Dorin Ritzmann in Rüfenach. Bei Bedarf wird die Exkursion doppelt geführt. Zweiter Termin ist der 29. April 2017. Maximale Teilnehmendenzahl pro Exkursion: 25

Sommerexkursionen

Freitag/Samstag 23. und 24. Juni 2017

Thema: Natur in städtischer Agglomeration Besammlungsort: Arlesheim. Mit Übernachtung. Am Freitag: 100 Jahre Iscador

®. Mistel im Fokus. Natürliche Standorte, Produk-

tion, Klinik. Besuch in der Klinik Arlesheim (ehemals Ita-Wegmann-Klinik). Am Samstag: Pharmakobotanische Exkursion entlang der renaturierten Birs am Morgen, Abschluss im Merian-Park am Nachmittag. Maximale Teilnehmendenzahl: 25

Modul 5 – Fortgeschrittenenkurse

Phytozirkel und Phyto-Workshops

Diese Veranstaltungen werden auf der Website der SMGP publiziert. Informa-tionen auf www.smgp.ch unter Fähigkeitsprogramm.

Kurse und Exkursionen werden mit Kursort Lausanne auch in Französisch angeboten. Infor-

mieren Sie sich dazu auf unserer Homepage: www.smgp.ch/sspm/homeindex/home.html oder www.sspm.org . Sollten Sie einen Kurstermin in der Deutschschweiz verpassen, können Sie den analogen Kurs in Lausanne besuchen.

Da der Lehrgang modulartig aufgebaut ist, können die Veranstaltungen auch einzeln im Sinn der Fortbildung besucht werden. Ein Kurstag entspricht 7 Stunden Fortbildung gemäss Reg-lement Fähigkeitsausweis Phytotherapie SMGP (gilt nicht für Kurs 1).

Die Kosten pro Kurs betragen für Mitglieder SFr. 250.–/für Nichtmitglieder SFr. 400.–/Kurs 1 SFr. 550.– respektive SFr. 750.–. Für Exkursionen und die Jahrestagung gelten die Teilneh-mergebühren gemäss separater Ausschreibung. Ab dem Antrag auf Mitgliedschaft profitieren Sie vom Mitgliederrabatt. Der Mitgliederbeitrag beträgt SFr. 200.– pro Kalenderjahr.

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SMGP SSPM Fähigkeitsprogramm 2017 Seite 4 von 4

Hinweis: Zur Erlangung des Fähigkeitsausweises sind gemäss den am Kurs 1 abgegebenen Reglementen (zu finden auch auf www.smgp.ch) neben den Kursen auch die Teilnahme an der Jahrestagung sowie die Teilnahme an Exkursionen notwendig, da ansonsten die geforderte Stundenzahl nicht erreicht wird. Humanmediziner müssen ein Logbuch in Eigenregie führen. Ich melde mich für folgende Kurse/Veranstaltungen definitiv an:

19. Jan. 2017 Wädenswil Kurs 7 Pflanzliche Sedativa und der Einfluss von Arzneipflanzen auf die Psyche

23. März 2017 Wädenswil Kurs 8 Phytotherapie bei Erkrankungen des Bewegungs-

apparates und zur Schmerztherapie

13. Mai 2017 Brugg Frühjahrs-Exkursion 2017 Vorerst ist nur der Anmeldetermin 13.5. geöffnet. Bei Überbuchung: Zusatztermin 29.4.

18.–20. Mai 17 Engelberg Kurs 1 Grundkurs – «Erlebnistage Phytotherapie»

23./24. Juni 17 Arlesheim Sommerexkursion

28. Sept. 2017 Wädenswil Kurs 9 Phytotherapie in der Dermatologie

26. Okt. 2017 Wädenswil Kurs 10 Phytotherapie im komplementärmedizinischen

Umfeld

23. Nov. 2017 Brugg 32. Schweiz. Jahrestagung für Phytotherapie «Phytotherapie in der Gynäkologie – ein Update»

Sammelanmeldung senden an: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Frau Rachel Urenda, Postfach, 8820 Wädenswil, [email protected] / Telefon 058 934 59 80 / Fax 058 934 50 01. Anmeldung für einzelne Veranstaltungen über www.smgp.ch möglich, sobald Detailprogramm publiziert ist.

Name, Vorname

Titel

Beruf, Arbeitsort

Strasse

PLZ / Ort

Rechnungsadresse:

(nur wenn nicht identisch mit erster Adresse)

PLZ / Ort

Tel.

E-Mail

SMGP-Mitglied? Ja Nein

FPH-Nr. (für ApothekerInnen)

Datum

Unterschrift

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Unters tützen Sie d ie Akt iv i tä ten der SMGP und werden Sie – fal ls s ie es n icht schon

sind - Mi tg l ied unserer Gesel lschaf t . Damit tragen Sie bei , d ie Zukunf t von

Veransta l tungen, wie s ie heute stat t f inden, zu s ichern .

Mitg l iederbeitrag 200 Franken. W ird erst ab 201 7 erhoben.

Aufnahmeantrag Hiermit ste l le ich den Antrag, in d ie Schweizer ische Medizin ische Gesel lschaf t für

Phytotherapie (SMGP) a ls ordent l iches Mitg l ied aufgenommen zu werden:

Name: Vorname:

Adresse:

PLZ, Or t: Land:

Telefon: E-Mai l :

Univers itäre Ausbi ldung:

Beruf l iches Tät igkeitsgebiet /T ite l:

Gebur tsdatum:

Ort, Datum:

Unterschr if t :

Einsenden an:

SMGP/SSPM

Schweizer ische Medizin ische Gesel lschaf t für Phytotherapie

Finanzen und Adminis t rat ion

Mühlenstrasse 21

8200 Schaf fhausen

Der Antrag kann auch auf der Homepage der SMGP ausgefül l t werden:

www.smgp.ch unter Mitg l iedschaf t .