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Eine Publikation der ARBURG GmbH+Co D-72290 Lossburg Ausgabe 2 März 1996 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens Plasmanitrierung: Materialveredelung und Umweltschutz

Plasmanitrierung: Materialveredelung und Umweltschutz · lung, Abwicklung, Materi-alwirtschaft und Produkti-on untersteht Dipl.-Ing. Herbert Kraibühler, der vor über 20 Jahren in

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Eine Publikation derARBURG GmbH+Co

D-72290 Lossburg

Ausgabe 2 März 1996

Informationen überMarkt und Technikdes Spritzgießens

Plasmanitrierung:Materialveredelung undUmweltschutz

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INHALT

Zukunft langfristig gesichertBei ARBURG laufen Generationswechsel und Zukunftssi-

cherung auf vollen Touren. Wie das Unternehmen dasmacht, lesen Sie auf den Seiten 4 und 5.

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SEITE 8-9

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SEITE 10-11

SEITE 12-13

SEITE 14-15

Messekalender

Den Kunden Leistung nahebringenARBURG Technology Center

Allrounder V ZweifarbenHigh-Tech Anwendungen imMehrkomponentenbereich

520 V Zweifarben-Maschine bei BASFBASF setzt im Labor ARBURG Maschine ein

Rationalisierung durch Zweikomponen-ten-SpritzgießenARBURG Eigenproduktion durch neue Technikverbessert

Plasmanitrierung in der ProduktionHöchste Qualität und Umweltschutz

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Entnahme integriertPicker am Allrounder S

"S" wie SelektivUmfrage-Ergebnisse zum Allrounder S

ARBURG Italien im AufwindErfolgreiche ARBURG Tochter

Know how bis ins DetailErfolgreiche Kundenschulung

Zukunft langfristig gesichertGenerationswechsel und Umstrukturierungder ARBURG Geschäftsleitung

High Tech 2K-Produktion

Rationell durch 2K-ProduktionWie ARBURG die eigene Produktion durch den Einsatz

von neuen Mehrkomponententechniken rationalisiert hat,erläutert der Bericht auf Seite 10 und 11.

Die neuen Zweikomponenten-Maschinen der V-Klassebieten in Größe, Präzision und Steuerungskomfort rich-tungsweisende Möglichkeiten. Mehr auf den Seiten 8 und 9.

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Willkommen zur zweiten Ausgabevon ARBURG „today“. Nach unseremspeziellen Heft zur „K’95", das haupt-sächlich unserem Ausstellungspro-gramm gewidmet war, möchten wirSie heute über Neues und Interessantesaus unserem Haus informieren.

Dabei steht für uns eine Neuigkeitganz oben, die wir Ihnen aus ganz per-sönlichen Gründen nicht vorenthaltenwollen. Das, was man gemeinhin als„Generationswechsel an der Führungs-spitze“ eines Unternehmens bezeichnet,hat mit dem 1. Januar 1996 auch beiARBURG begonnen.

Weit weniger dramatisch, als es sichvielleicht anhört. Wir haben den Vorsitzin der Geschäftsleitung übernommenund den technischen, den kaufmän-nisch, organisatorischen Bereich sowieden Vertrieb in die Hände von hochkarä-tigen Geschäftsführern gelegt, die dasUnternehmen bis in’s Detail kennen unddie unser volles Vertrauen genießen.

Durch das Engagement von JulianeHehl als Bereichsleiterin im Marketingund Michael Hehl als Assistent der Ge-schäftsleitung sind die Weichen für dieZukunft als leistungsfähiges Familienun-ternehmen gestellt.

Bitte bringen Sie der „neuenARBURG Führungsmannschaft“ ebensoviel Vertrauen und Kooperationsbe-reitschaft entgegen, wie Sie es bei unsgetan haben. Wir jedenfalls sind sicher:Auch in Zukunft wird Ihnen ARBURGTechnologie genau das bieten, was mitden Begriffen „Langlebigkeit, Wirt-schaftlichkeit, Qualität und praxisori-entierter Innovation“ am besten um-schrieben ist.

Herzlichst

Karl Hehl Eugen Hehl

EDITORIAL

PlasmanitrierungPlasmanitrierung bringt in der ARBURG Produktion ein

großes Plus an Qualität und bei der Schonung der Umwelt.Ausführlicher Bericht auf Seite 12 und 13.

Um die Ecke denkenEine unkonventionelle Art von Picker hat ARBURG für die

S-Maschinen entwickelt. Wie platzsparend und effektiv erfunktioniert erfahren Sie auf Seite 15.

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UMSTRUKTURIERUNG GESCHÄFTSLEITUNG

Zukunft lang-fristig gesichert

Karl HehlGesellschafter,Vorsitzender derGeschäftsleitung

Michael HehlGesellschafter,Assistent derGeschäftsleitung

Juliane HehlGesellschafterin,BereichsleiterinMarketing

Eugen HehlGesellschafter,Vorsitzender derGeschäftsleitung

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Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist es offiziell: DieFirmeninhaber der ARBURG GmbH + Co, Karl und Eu-gen Hehl, ziehen sich nach einer in jeder Hinsicht aus-sergewöhnlichen Unternehmerkarriere aus dem akti-ven Tagesgeschäft zurück. Was aber nicht, wie manjetzt vielleicht annehmen könnte, gleichbedeutendmit dem Beginn eines ruhigen Privatlebens ist. Denndas wiederum entspräche so ganz und gar nicht derMentalität der beiden Unternehmer: Sie übernehmenden Vorsitz der neustrukturierten Geschäftsführungund bestimmen damit die Geschicke des Familienbe-triebs auch weiterhin maßgeblich mit.

Die Geschäftsführung istseit dem Jahreswechsel indrei Bereiche unterteilt, de-nen ebenfalls drei Geschäfts-führer vorstehen. Der Ge-schäftsbereich Technik mitden Abteilungen Entwick-lung, Abwicklung, Materi-alwirtschaft und Produkti-on untersteht Dipl.-Ing.Herbert Kraibühler, der vorüber 20 Jahren in das Un-

ternehmen eingetreten ist.Für Finanzen und Organi-

sation zeichnet BetriebswirtMichael Grandt als Ge-schäftsführer verantwort-lich. In seine Zuständigkeitfällt auch der gesamte Be-reich Informationssysteme.

Die GeschäftsführungVetrieb mit den Abteilun-gen Vertrieb Inland, Ver-trieb Ausland, TechnischeKundendienste, Auftrags-abwicklung, Projekte sowiedie Betreuung der weltwei-ten Verkaufs- und Service-Gesellschaften hat Dipl.-Ing. Heinrich Fritz über-nommen.

Alle drei Geschäftsführerkennen das Unternehmenschon durch ihre teils lang-jährige Firmenzugehörig-keit. In ihren jetzigen Posi-tionen treffen sie die für ih-ren Bereich verbindlichenEntscheidungen und be-richten den beiden Gesell-schaftern und Vorsitzendender Geschäftsleitung, Karlund Eugen Hehl.

Aber auch für die Nachfol-ge innerhalb der Unterneh-merfamilie wurden mit Ja-nuar ’96 die Weichen ge-stellt. Prokuristin und Gesell-schafterin Juliane Hehl hatdie Bereichsleitung im Mar-keting übernommen, Micha-el Hehl, ebenfalls Gesell-schafter und Prokurist, istAssistent des Geschäftslei-tungsvorsitzenden EugenHehl. Zusammen mit RenateHehl sind somit fünf Gesell-schafter am UnternehmenARBURG beteiligt.

Die neue Konstellationan der Unternehmensspitzestellt einen wichtigen Schrittin die Zukunft dar, der zumeinen die Kontinuität derFirmenentwicklung, zum an-deren aber auch die Innova-tionspotentiale sichert.

MichaelGrandtGeschäftsführerFinanzenOrganisation

HeinrichFritzGeschäftsführerVertrieb

HerbertKraibühlerGeschäftsführerTechnik

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KUNDENSCHULUNG

In der täglichen Praxis eines Spritzgießbetriebes gilt es, Maschinentechnik mög-lichst umfassend zu nutzen, um wirtschaftlich optimal Spritzteile zu produzieren.Rationelles Arbeiten erfordert allerdings vom Einrichter und vom Bediener detail-lierte Kenntnisse. Zur technischen Ausstattung der Maschinen, zum Verarbei-tungsprozeß und natürlich auch zu den Materialien, die eingesetzt werden. Überein solches, spezielles Know how verfügt natürlich der Hersteller von Spritzgieß-maschinen. ARBURG gibt diese Kenntnisse bereits seit mehr als 25 Jahren an seineKunden weiter.

Know how bis in’s Detail

Franz Beitl, der Leiter derARBURG-Kundenschulung,war von Anfang an maßgeb-lich am Aufbau der Abtei-lung beteiligt. Er war esauch, der 1969 die ersten re-gelmäßig veranstaltetenSchulungskurse abhielt, da-mals noch für die Mitarbei-ter des schweizerischen Ver-triebsteams von ARBURG.

Bereits zu diesem frühenZeitpunkt hatte ARBURGerkannt, daß es unerläßlichist, nicht nur die jeweilsmodernste verfügbare Tech-nik in die Allrounder zu in-tegrieren, sondern denKunden auch zu zeigen,wie diese innovativen Tech-nologien am besten im Be-trieb zu nutzen sind.

PraxisorientierteSchulung

Zur damaligen Zeit warnicht nur die Personalsituati-on im Kunststoffbereichdurch einen sehr hohen An-teil an Quereinsteigern ge-kennzeichnet, sondern auchdurch eine unzureichende

Kautschuk, LSR, Duromerenund Keramik sowie zumARBURG-Handling am All-rounder V und zur Quali-tätssicherung AQS ergänzt.

Zukünftig sollen auch In-formationen zum Formen-bau in die Kurs-Systematikeinbezogen werden. Da-rüber hinaus wird die Dau-er der Grundkurse von jetzteinem auf zwei Tage ver-längert, um den gestiege-nen technischen Anforde-rungen Rechnung tragenzu können.

Gut geschulte KursleiterEin so umfangreiches

Kursangebot erfordert na-türlich auch auf Seiten derKursleiter eine entsprechen-de Anzahl von fundiert aus-gebildeten Mitarbeitern. Ins-gesamt 8 „Lehrkräfte“ sindbei ARBURG in der Kunden-schulung tätig. Die müssennatürlich selbst immer wie-der lernen, was später dieKursteilnehmer an Wissenmit in ihren Betrieb nehmensollen. Sichergestellt ist da-mit aber auf jeden Fall, daßin den Kursen keine Frageoffen bleibt.

„In-house“-KurseWenn den Kunden die

Möglichkeit fehlt, Kurse anden Schulungsorten zu besu-chen, kommt die ARBURG-Schulung auch gern zumKunden. Externe Lehrveran-staltungen sind ohne weite-res durchführbar. Es gilt le-diglich, einen gemeinsamenSeminartermin festzulegen.

Um schließlich auch auf in-ternationaler Ebene besserarbeiten zu können, werdenfür 1997 verschiedene Schu-lungskurse in englischerSprache vorbereitet.

Bei Interesse an einer derzahlreichen Anwenderschu-lungen von ARBURG solltenSie den „Kursterminer“ an-fordern, der halbjährlich er-scheint. Dort ist das gesam-te Kursangebot übersicht-lich aufgelistet und erklärt.

Infrastruktur: fachspezifi-sche Unterlagen und Lite-ratur, auf die kunststoffver-arbeitende Betriebe hättenzugreifen können, gab eswenig. Umso wichtiger warda der Aufbau eines funk-tionierenden Schulungssy-stems, das den Kunden dieMaschinentechnik vonARBURG praxisorientiertnahebrachte.

Praxisbezogen sind dieSchulungskurse auch heutenoch. Denn die beste Theo-rie nützt nichts, wenn sie imBetrieb nicht umsetzbar ist.Aus diesem Grund könnendie Kursteilnehmer beiARBURG direkt an der Ma-schine üben, was Ihnen anGrundlagenwissen vermit-telt wurde. Und da eine an-genehme Atmosphäre diebesten Lernerfolge bringt,wird bei der Zusammenstel-lung der Kurse besondersdarauf geachtet, daß dieTeilnehmerzahl nicht zugroß wird. Jedem „Schüler“soll schließlich die Möglich-keit gegeben werden, das

Erlernte auch praktisch zu„testen“.

Daß dieses Konzept all dieJahre hindurch gegriffenhat, beweist das 25jährigeSchulungsjubiläum vonARBURG im Jahr 1994 ein-drucksvoll. An die 40.000Kursteilnehmer hatten bisdahin die „Informations-veranstaltungen“ an denStandorten in Loßburg, Ra-devormwald, Berlin und Pa-ris besucht.

Umfangreiches Kurs-angebot

Im Laufe der Zeit wurdendie Schulungsveranstaltun-gen inhaltlich erweitert. Be-schäftigten sich die Kurse zuBeginn ausschließlich mitden Maschinen und ihrenFunktionen, so kamen nachund nach Informationssemi-nare zu Hydraulik, Steue-rungs- und Servicetechnik,Qualitätsüberwachung so-wie Kunststofftechnologiehinzu. Ganz aktuell wurdedas Angebot um Sonder-kurse zur Verarbeitung von

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ATC ARBURG TECHNOLOGY CENTER

Den Kunden LeistungnahebringenDer ARBURG-Service bezeichnet sich nichtohne Stolz als „Kunden-Dienst“. Für alle Mit-arbeiter in diesem Unternehmensbereich ha-ben nämlich Schnelligkeit und Kundennäheoberste Priorität. Neben dem StammwerkLoßburg sind vor allem die ARBURG Technolo-gy Center (ATC) kompetente Anlaufstellen inSachen Allrounder-Know how.

ARBURG MESSEKALENDER

Messe Ort Termin

März

ASEANPLAS’96 Jakarta, Indonesien 12.-15.03.96

Plastimagen ’96 Mexico City 12.-15.03.96

Plastica ’96 Griechenland 15.-19.03.96

Techni-Show Utrecht 18.-22.03.96

Chinaplas Peking, China 19.-23.03.96

KMO Bad Salzuflen 20.-23.03.96

Linkage Hong Kong 28.-31.03.96

April

Céramique Limoges, Frankreich 11.-12.04.96

Replitech Utrecht, NL 16.-18.04.96

ARBURG Hausmesse Loßburg 18.-20.04.96

ARGENPLAS’96 Buenos Aires 18.-24.04.96

EMAQH’96 Buenos Aires 27.04-04.05.96

Mai

Europlastica Belgien 07.-11.05.96

ARBURG Hausmesse ATC Rednitzhembach 09.-10.05.96

Plastexpo ’96 Lyon, Frankreich 21.-24.05.96

ARBURG Hausmesse ARBURG Italien 23.-25.05.96

Juni

Replitech International San Jose, USA 04.-06.06.96

Plastics Fair Chicago Rosemont, USA 11.-13.06.96

ARBURG Hausmesse ATC Radevormwald 12.-14.06.96

PM2 Powder Metal Show Washington D.C. 16.-21.06.96

Posen MTP Polen 16.-21.06.96

Medical Design New York, USA Juni 1996

Juli

Koplas 1996 Seoul, Korea 29.06.-03.07.96

Feria Intern. de Bogota Bogota, Kolumbien 04.-14.07.96

Plastic Fair 1996 Ho Chi Minh, Vietnam 23.-26.07.96

August

Thaiplas 1996 Bangkok, Thailand 22.-25.08.96

September

Intern. Messe Brün Tschechien 16.-20.09.96

Oktober

Ausplas ’96 Australien 08.-11.10.96

IPF Japan 11.-15.10.96

Fakuma Friedrichshafen 15.-19.10.96

Equiplast Barcelona, Spanien 20.-25.10.96

Replitech Asia Singapur 22.-24.10.96

November

Fisa ’96 Santiago, Chile 31.10.-10.11.96

Interplas ’96 Birmingham, GB 10.-14.11.96

Plastics Fair ’96 Charlotte, USA 12.-14.11.96

Dezember

Interplastica Moskau 03.-06.12.96

TUYAP Türkei 04.-08.12.96

Messen sind mit die beste Gelegenheit sich ein um-fassendes Bild der Branche zu machen. Hier die wich-tigsten, auf denen ARBURG weltweit vertreten ist.

Das ATC in Radevormwald wurde als „ARBURGInfo-Center“ bereits 1982 eröffnet. Mit Herrn HansSchmücker als Leiter verfügt der Standort über ei-nen erfahrenen ARBURG-Mitarbeiter, der seinenJob von Grund auf beherrscht. Neben ihm sind inRadevormwald noch 16weitere Mitarbeiter tä-tig, die sich auf 2500 qmFläche um die Belangeder Kunden im Nordenkümmern.

Jährlich werden hierca. 80 Schulungskursedurchgeführt und dennorddeutschen Kundensomit lange Anfahrtswe-ge erspart.

Mit der offiziellen Ein-weihung des „ARBURGTechnology Centers“ Red-nitzhembach in der Nähevon Nürnberg im März1995 wurde die Kunden-betreuung des Unterneh-mens wieder um einenentscheidenden Schritt di-rekter. Jetzt können auchdie ARBURG-Kunden imSüdosten und Süden der Bundesrepublik anwen-dungstechnische Beratung sowie Schulung „direktvor Ort“ in Anspruch nehmen.

Vorführ- und Schulungsräume bieten genügendPlatz zum Testen der Maschinen und für praxisnaheKurse. Dafür stehen in den Gebäuden im unver-wechselbaren „ARBURG-Design“ die neuesten All-rounder zur Verfügung.

An beiden Standorten können Kunden auch Ver-suche und Probespritzungen mit eigenen Werkzeu-gen fahren. Die Serviceleistungen werden durch einumfangreiches Ersatzteillager und neueste Meß-und Diagnosetechnik vervollständigt.

In Rednitzhembach sind drei Mitarbeiter fest sta-tioniert. Neben dem Leiter Thomas Vieweger helfenzwei Anwendungstechniker mit sachkundiger Infor-mation und Beratung weiter.

„ARBURG Technology Center“, dieses kunden-nahe Service-Angebot ist auch Bestandteil der in-ternationalen ARBURG Strategie. In allen wichti-gen Ländern der Welt, in denen Tochtergesell-schaften bestehen, hat ARBURG ebenfalls regiona-le ATC's eingerichtet. Zum Nutzen des Kunden.

ARBURG Radevormwald

ARBURG Rednitzhembach

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ARBURG MEHRKOMPONENTEN-SPRITZGIESSEN

Wenn Teile aus mehreren Farben oder mehreren Stoffen hergestellt werden, sinddie Anforderungen an die Maschinentechnik nicht nur aufgrund der komplexenWerkzeuge gleich um einiges höher als beim „normalen“ Spritzgießen. ARBURGhat der Entwicklung in diesem Bereich durch Mehrkomponenten-Versionen der V-Reihe mit den 420 V und 520 V Rechnung getragen. Damit gibt es zwei neue, mo-dular aufgebaute und flexible Maschinen, die auch die Herstellung höchst an-spruchsvoller Spritzteile einfach und komfortabel ermöglichen.

Grundlage für die einfa-che Produktion ist die pro-blemlose Steuerung allerMaschinen- und Werkzeug-funktionen. Dies stellt dieSelogica-Steuerung der All-rounder V sicher. Der ge-samte Prozeßablauf istdurch den logischen Aufbauder Steuerungstechnik si-cher beherrschbar. Speziellauf den Mehrkomponenten-Betrieb der Allrounder ab-gestimmt zeigen sich dieVorteile der Ablaufpro-grammierung in Bezug aufdie erweiterten Funktionenin Verbindung mit derHardwareerweiterung. Mitder Selogica und ihrem amEinricht- bzw. Produktions-vorgang orientierten, voll-grafischen Editor lassensich auch hochkomplizierteVerfahrensabläufe - bspw.mit mehreren Kernzügen -einfach und vor allem zeit-sparend direkt am Bild-schirm zusammenstellen.

Die freie Programmier-

Vorteile der High-Tech-Allrounder V auchim Mehrkomponentenbereich nutzen

barkeit sowie die erweiter-ten Kontroll-, Dokumenta-tions- und Hilfsfunktionender Selogica tun ein Übri-ges, um die Herstellung vonMehrkomponenten-Spritz-teilen zu vereinfachen.

Wirtschaftlich muß abernicht nur der Produktions-prozeß, sondern auch dieAnschaffung sein. Das All-rounder V-Konzept ist mo-dular, d.h. anwendungsspe-zifisch konfigurierbar. Fürden Käufer der Maschinehat dies den Vorteil, daß erdie Technik an seine betrieb-lichen Bedürfnisse anpassenkann.

Große Werkzeuge,großer HolmabstandIm Bereich der Mehrkom-

ponenten-Technik wird inzunehmendem Maß ver-sucht, alle Produktionsvor-gänge im Werkzeug, ohnenachgeordnete Fertigungs-schritte zu realisieren. Aufdiese Weise werden die

Formen immer komplexerund auch großvolumiger.Deshalb hat ARBURG auchdie großen Allrounder 420 Vund 520 V auf die Mehr-komponenten-Technik aus-gelegt.

Damit können bis zu 520 x520 mm lichter Säulenab-stand zum Aufspannen vonWerkzeugen genutzt wer-den. Außerdem lassen sichschließseitig die Holme umbis zu 200 mm gegenüberder Standardmaschine op-tional verlängern. Damitsind bis zu 950 mm bei der420 V und 1150 mm maxi-maler Plattenabstand beider 520 V realisierbar.

VerfügbareSpritzaggregate

Die beiden Aggregate derMaschinen arbeiten serien-mäßig horizontal durch diefeste Platte und vertikal inder Trennebene. AndereBauformen, wie z.B. hori-zontal nebeneinander durch

die festeP l a t t e ,sind eben-falls möglich. Diehorizontale Spritzeinheit istwahlweise sowohl für zen-trale Einspritzung, als auchfür um 170 (420 V) bzw.220 mm (520 V) frei ver-schiebbare Spritzeinheit er-hältlich (Vario-Prinzip). Fürdiese Komponenten geltendie gleichen Ausrüstungs-merkmale wie bei den ver-gleichbaren Serienmaschi-nen.

Die Einspritzregelung istserienmäßig, optional mitlagegeregelter Schnecke.Die Düsenanlagekraft wirdmanuell eingestellt. Optio-nal ist diese Größe auchprogrammierbar.

Die Abhebewege derDüse an der horizontalenSpritzeinheit sind so ausge-legt, daß ein Zylinderwech-sel ohne Ziehen des Aggre-gats möglich ist.

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eben-falls dort.Der Verfahrbe-reich ist hier entspre-chend größer, allerdingsist die Anbringung einesHandlinggerätes zusätzlichnicht möglich.

Einfacher Wechsel dervertikalen Spritzein-

heitenAn den Allrounder V-Ma-

schinen entfällt das Herun-ternehmen des komplettenSpritzaggregats, wenn einZylinderwechsel notwendigwird.

Vielmehr können die Zy-linder einfach und bequemin eine Einbauhilfe einge-setzt und von dort aus ab-transportiert werden. DieEinbauhilfe besteht auszwei miteinander verbun-denen Holmen. Beim Aus-bau wird der Zylinder in dieEinbauhilfe abgesenkt undarretiert.

Zusätzlich besteht dieMöglichkeit, die zentraleLagerschale für die Düsen-spitze mit Hilfe einer Kur-bel manuell um 100 mmnach oben oder unten zuverfahren. Dies erlaubt so-wohl beim Ein- als auchbeim Ausbau eine exakteAbstützung und Zentrie-rung aller Spritzzylinder,also auch der Module, dieüber die Abhebebewegungdes Aggregates nicht gänz-lich freigefahren werden

Montage der vertika-len Spritzeinheiten

Sehr wartungs- undwechselfreundlich ist dasMontagesystem der verti-kalen Spritzeinheit. Das aufzwei separaten Führungs-leisten über den Säulen derSchließeinheit plazierte Ag-gregat läßt sich innerhalbeiner definierten Strecke,bspw. zum Zweck des Zy-linderausbaus, frei verschie-ben. Dies kann entwedermanuell oder über einenHydromotor automatischerfolgen. Bewegt wird dieSpritzeinheit in beiden Fäl-len über zwei Spindeln, dielinks und rechts neben denbeiden Führungsschienenlaufen. Die hydraulische Ver-fahrautomatik ist über dieSelogica-Maschinensteue-rung programmierbar.

Zusätzlich erlauben zweiunterschiedliche Baufor-men die Zuführung allerVersorgungsleitungen ein-mal von der festen undzum anderen von der be-weglichen Seite der Schließ-einheit. Bei der ersten Vari-ante wird beim Ausbau derFormen die vertikale überder horizontalen Spritzein-heit abgestellt. Das ermög-licht zusätzlich zum Ein-spritzen in die Trennebeneauch den Betrieb einesHandlings am Allrounder.

Bei der zweiten Alternati-ve befindet sich die Positi-on der vertikalen Spritzein-heit zwischen Zylinder- undbeweglicher Aufspannplat-te. Die Zuführung der Ver-sorgungsleitungen erfolgt

können.Beim Einbau

wird das Zylindermodulwieder in die Einbauhilfeeingesetzt, manuell nachoben gefahren, exakt posi-tioniert und angeschlossen.

Die Hydraulik der gro-ßen Mehrkomponenten-

AllrounderDie großen Allrounder V

sind in den Zweikomponen-ten-Versionen grundsätz-lich mit zwei Hauptpum-pen, einer Haltepumpe undeiner weiteren Pumpe zumUmwälzen des Hydraulikölsausgestattet. Der Antriebder Pumpen erfolgt stan-dardmäßig über einen37kW E-Motor. Die Schließ-hubsicherung übernimmtein elektrisches Ventil, derKernhaltedruck wird in Se-rie manuell eingestellt. Einprogrammierbares Druck-proportionalventil ist auchhier als Option erhältlich.Der hydraulische Antriebeiner Werkzeugdrehplattewird über eine der Kern-zugeinrichtungen der Ma-

schinegefahren.

Problemlos auchbei komplexen

FertigungsvorgängenDie Kombination von

komfortabler Steuerungund problemlosem Zylin-derwechsel macht die Pro-duktion von Mehrkompo-nenten-Teilen wieder eingutes Stück einfacher undsicherer. Damit wird der ge-samte Produktionsprozeßnicht nur transparenter,sondern auch schnellerund wirtschaftlicher.

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chung des Kernzugs erfolgtüber die Öffnungsbewe-gung. Ist das Werkzeug ge-öffnet, startet das durchden 3. Kernzug gesteuerteAusschrauben. Mit dempneumatischen Auswerferwird das fertige Spritzteilausgestoßen, über Kernzug3 wieder eingeschraubt.

Danach folgt das Drehendes Werkzeugs um 180°über die von Kernzug 1 be-tätigte Drehplatte an derbeweglichen Platte. DasWerkzeug wird wieder ge-schlossen. Dabei werden so-wohl der pneumatische Aus-werfer als auch die ersteWerkzeugteilung (Kernzug2) mechanisch zurückge-drückt. Die Schieber wer-den geschlossen und dieAußenkontur des Spritz-lings hergestellt. Jetzt kannerneut mit beiden Spritzag-gregaten eingespritzt wer-den.

Rationalisierung derARBURG Eigenproduktion durchZweikomponenten-Spritzgießen

antrieb, der dieSchraubbewegungensimultan auf beideG e w i n d e k e r n eüberträgt. Der Ge-windeantrieb ist

mit einer Nut verse-hen und läuft in einem

360°-Rundkanal in derDreheinheit. Dreht die

Drehplatte auf ihre festge-legte Position (jeweils um180°), wird die Nut des Ge-windeantriebs automatischmit dem zentralen Dreh-kern der Ausschraubeinheitverbunden. Damit ist dieKraftübertragung möglichund die Schraubbewegungkann ausgeführt werden.

Wirtschaftliche Produk-tion durch leistungs-

fähige SteuerungWirklich effizient und un-

problematisch handhabbarwird der gesamte Produkti-onsprozeß für dieses Teilaber durch die zentrale Pro-grammierung des Zyklus amAblaufeditor der Selogica-Maschinensteuerung. OhneSonderprogramme kann dervollständige Fertigungsvor-gang über einfache Bildsym-bole frei positioniert und inseinem Ablauf den indivi-duellen betrieblichen Be-dürfnissen angepaßt wer-den. Die Selogica-Steue-rungstechnik erlaubt alsoauch im Bereich Mehrkom-ponenten-Spr i tzgießeneine wirtschaftliche Teile-produktion durch ein einfa-ches und schnelles Hand-ling komplexer Herstel-lungsvorgänge.

BesonderheitenDas Auswerfen der Spritz-

teile erfolgt über eine Ab-streifplatte, die, wie be-schrieben, pneumatisch be-tätigt ist. Die dafür not-wendige Druckluft wirdwie die Zuleitungen zurWerkzeugtemperierungüber die starre Mittelwelledes drehbaren Werkzeugszugeführt und über gefrä-ste Kanäle weitergeleitet.

Durch die Drehbewegungum 180° werden Hohlkernund Außenkontur gewech-selt. Die Spritzteile werdenjedoch zentral auf dem Ge-windekern zum Ausschrau-ben des Innengewindes ge-halten.

Beim Anspritzen derDichtungen sichern die Au-ßenschieber lediglich dieKonturen vor Überspritzun-gen. Das Ausschrauben derInnengewinde erfolgt übereinen zentralen Getriebe-

Dreheinheit des Werkzeugsstammt von ARBURG undarbeitet mit Festanschlä-gen. Die Ausschraubeinheit„F“ wird eingesetzt, um dasInnengewinde zu entfor-men. Das Heißkanalsystemstammt von Männer. DasMaterial des Grundkörpersist PA, die Dichtungen be-stehen aus TPE. Die Konfi-guration wird durch Ther-molift 100-2 Trocken- undFördergeräte komplettiert.

Funktionsablaufdes Werkzeugs

Gleichzeitig zur Werk-zeugöffnung fährt der Kernzur Steuerung der erstenFormteilung geschwindig-keitssynchron mit. Diese hy-draulische Bewegung wirdüber Kernzug 2 gesteuertund öffnet die Schieber, diedie Kontur der Vorspritzlin-ge mit Außengewinde be-stimmen. Die Wegüberwa-

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Für die großteils komplexen und voluminösenWerkzeuge , die in diesem Bereich im Einsatz sind,war der Allrounder 520 V mit zwei Spritzaggrega-ten die optimale Maschine.

Die 520 V verfügt über eine Schließkraft von 2000kN und wurde mit zwei Spritzeinheiten der Größen250 (vertikal) und 350 (horizontal) ausgestattet.Er ist an die werksinternen Unfallverhütungsvor-schriften angepasst.

Den eigentlichen Ausschlag zum BASF-Kauf beiARBURG gab neben der optimalen Selogica-Steuerungstechnik jedoch die technische Ausfüh-rung der Trennebenen-Einrichtung sowie des Ein-und Ausbaus des vertikalen Zylinders. Interessantan dieser Technik ist besonders, daß das Trenn-ebene-Aggregat auf einer Strecke von maximal350 mm frei verschoben werden kann, um denWerkzeug-Ein- und Ausbau und den Zylinder-wechsel zu erleichtern.

Verfahren wird die vertikale Spritzeinheit im Fallvon BASF, mit einem optional lieferbaren über dieSelogica programmierbaren Hydromotor.

Besonders der Wechsel der Zylindermodule kannbei einer solchen Maschinen- bzw. Aggregatgrößeschnell zum zeitraubenden Vorgang werden. Auchhier hat ARBURG eine Lösung entwickelt, die ander festen Platte montiert und einfach über eineKurbel bedient wird.

Ein leistungsfähiger 45 kW Elektromotor sorgtfür den Antrieb von insgesamt 4 Pumpen. Der All-rounder 520 V von BASF verfügt über zwei Kern-zugeinrichtungen.

Die besonders für den Mehrkomponenten-Be-reich neuartige Selogica-Steuerungsphilosophiemacht den Fertigungsprozeß transparent und ohneSondersteuerung sicher und übersichtlich. Weiteregute Gründe also, um sich bei BASF für den Allroun-der 520 V zu entscheiden.

Für Materialversuche und Kundenabmuste-rungen mit Teilen aus zwei Farben oder Stof-fen setzt die BASF AG in Ludwigshafen einenAllrounder 520 V mit zwei Spritzaggregatenein. Daß auf der Maschine auch Teile aus ei-nem Material sowohl mit horizontaler alsauch vertikaler Spritzeinheit produziert wer-den können, ist für die Ludwigshafener einwillkommenes Plus an Flexibilität.

Beim 2K-Spritzen bautBASF auf Allrounder

PRAXIS WERKZEUGGESTALTUNG 2K-TEIL

Tatsächlich stellt ARBURG nicht nur Spritzgießmaschi-nen her, sondern produziert auch selbst Spritzgieß-teile. Natürlich sind dies wiederum Komponenten fürdie Allrounder-Fertigung. Wenn das Unternehmenmit diesem umfassenden Know how bei der Herstel-lung von Allrounder-Spritzteilen rationalisiert, dannsind im Rahmen dieses Projekts bestimmt einige De-tails umgesetzt, die auch für ARBURG- Kunden interes-sant sein können. Wie beispielsweise im Fall einesneuen Zweikomponenten-Werkzeugs zum Spritzenvon Ventilgehäusen für die ARBURG-Wasserbatterie.

Bislang wurden diese Ven-tilgehäuse zunächst ge-spritzt und danach zum Ein-bau in einem nachgeordne-ten Arbeitsgang mit Dicht-ringen versehen. Durch einneues Zweikomponenten-Werkzeug werden die Dicht-ringe als zweites Materialdurch eine zweite Spritzein-heit direkt in die Form ein-gebracht. Dies geschieht imZusammenspiel mit verschie-denen Schieber- und Aus-schraubbewegungen, dieden gesamten Spritzgieß-vorgang äußerst anspruchs-voll gestalten.

FertigungsablaufAuf einen Grundkörper

aus Polyamid (PA) werdeninsgesamt vier Dichtungsrin-ge mit drei unterschiedli-chen Durchmessern ange-spritzt. Der Vorspritzlingwird durch eine Drehbewe-gung der beweglichen

Formhälfte in die zweitePosition zum Anspritzender Dichtungen gebracht.Auf der zweiten Werk-zeugstation wird des weite-ren ein Innengewinde ent-formt und das fertige Teilausgeworfen. Insgesamtdrei Kernzüge und einpneumatischer Auswerferwerden neben den übrigenWerkzeugfunktionen di-rekt im Ablaufeditor derSelogica synchronisiert undohne Sonder-Software zueinem funktionierendenProduktionszyklus zusam-mengeführt.

Die Ausrüstungdes Allrounders

Bei ARBURG wird das be-schriebene Spritzteil auf ei-nem Allrounder 420 V 1000-350/60 hergestellt. DasWerkzeug wurde im Hausentwickelt und von IKOFormen gebaut. Auch die

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Ökonomische und ökologische Anforderungen sindnormalerweise nicht ganz einfach unter einen Hut zubringen. Vorbildlich gelungen ist das im Fall der Plas-manitrieranlage in der ARBURG-Produktion:Die zu erwartenden Umweltschutzauflagen im Be-reich der Salzbad-Nitrierung konnten durch die Ein-führung dieses Härteverfahrens schon heute erfülltwerden. Darüber hinaus verbessert sich durch diePlasmanitrierung auch der Korrosionsschutz der be-handelten Teile wesentlich.

Plasmanitrierung

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Zwei handfeste Vorteilealso, die zwar auf völlig un-terschiedlichen Anforderun-gen beruhen, durch die Ein-führung des neuen Verfah-rens zur Oberflächenbe-handlung aber gleichzeitigumgesetzt werden konnten.

Das herkömmlicheVerfahren

Das Nitrieren der Rand-schichten von stark bean-spruchten Maschinenbautei-len aus Metall wurde beiARBURG bislang wie in vie-len anderen Betrieben ineiner Salzbadanlage vorge-nommen. Durch die neuentstandenen Oberflächen-verbindungen wurden dieTeile nicht nur verschleißfe-ster, sondern auch korrosi-onsbeständiger.

Problematisch bei diesemVerfahren waren vor allemdie anfallenden Härtereisal-ze als hochgiftige Abfallpro-dukte. Eine Aufbereitungdieser Stoffe war nur sehrbegrenzt und mit einem ho-hen Kostenaufwand mög-lich. Außerdem war eineNachbehandlung der Teilenotwendig, um den Verzugaufgrund der spontanenWärmezu- und -abfuhr wie-der auszugleichen.

Das PlasmanitrierenDie Plasmanitierung von

Metallteilen bringt dem ge-genüber nicht nur ein Plusbei Verschleißfestigkeit, Kor-rosionsschutz und Verzug,sondern leistet durch denWegfall der Nitriersalzeauch einen wichtigen Bei-trag zum Schutz der Um-welt. Durch die Wirtschaft-lichkeit des Prinzips könnenzu dem jetzt auch Kompo-nenten in die Behandlung

einbezogen werden, die inerster Linie korrosionsge-schützt sein müssen, womitsich das Einsatzspektrum inden Nitrieröfen erheblicherweitert. Hintergrund istder Trend hin zur voll korro-sionsgeschützten und damitumgebungsunabhängig ein-setzbaren Maschine.

Ablauf desNitrierprozesses

Chemisch gesprochen han-delt es sich beim Nitriervor-gang um die Einbringung ei-nes zusätzlichen Stoffes indie kristalline Struktur desbehandelten Metalls (Auf-bau einer Nitritschicht). DieOberfläche wird dadurchverschleißfester und korrosi-onsbeständiger, ohne dieElastizität im Kernbereichdes Materials zu verringern.Zähigkeit und Schlagfestig-keit der Komponenten ver-bessern sich.

Gegenüber der Salzbad-Nitrierung bzw. dem Induk-tionshärten läßt sich durchdas Plasmanitrieren einhochwertigerer Schichtauf-bau realisieren, der sichdurch eine größere Diffusi-onszone sowie eine poren-freie, in ihrer Dicke variableVerbindungsschicht aus-zeichnet. Die Reinigung derBauteile nach dem Nitrier-vorgang entfällt ebensowie die Nachbearbeitungvon Wärmeverzug.

Auslegung der Anlageund behandelte TeilePlasmanitriert werden

bei ARBURG sämtliche Hol-me der Schließeinheit so-wie die Kolbenstange, dieZylinder, Schnecken undSäulen der Spritzeinheitund schließlich Zylinderdek-

kel, Kniehebel und An-schlußplatten. Der Gesamt-durchsatz an Material be-trägt pro Jahr ca. 1400 Ton-nen.

Die während des Nitrier-vorgangs in den Öfen frei-werdende Wärme wird übereinen Kühlmantel auf einenWasserkreislauf übertragen.Eine Wärmepumpe entziehtdem Wasser die Abwärmeund führt sie der betriebli-chen Heizungsanlage zu.Des weiteren spart ARBURGdurch eine spezifische Anla-genoptimierung ca. 40% anProzeßenergie ein.

Der Installation der Plas-ma-Härterei gingen um-fangreiche interne Test vor-aus, die sich sowohl mit derWirtschaftlichkeit als auchder Leistungsfähigkeit derAnlage beschäftigten.

Erfahrungennach zwei

Jahren BetriebNachdem die gesamte

Anlage zur Plasmanitrie-rung seit nunmehr fastzwei Jahren reibungslos ar-beitet, läßt sich feststellen,daß neben einer erhöhtenLeistungsfähigkeit der Här-

terei auch eine entscheiden-de Qualitätsverbesserungerzielt werden konnte.

Die Umwelt wird durchden geringen Verbrauch anGasen sowie den Wegfallder hochgiftigen Cyanidsal-ze entlastet. Durch Wärme-rückgewinnung konnteauch der Energieeinsatz re-duziert werden.

Trotz der relativ hohen Ein-standsinvestitionen hat sichdas Nitrieren im eigenenHaus bei ARBURG gerechnet.

PRODUKTIONSTECHNIK

Bessere Qualität,Entlastung für die Umwelt

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Der neue ARBURG-Inte-gralpicker trägt seinen Na-men also zu Recht. Die An-passung des Entnahmege-rätes an die Allrounder SMaschinenreihe machte eszunächst notwendig, dasHandling so nah wie mög-lich am Formschluß zu pla-

Kompakte Außenabmessungen und trotzdem viel Freiraum an und in der Ma-schine für Peripherie und Werkzeuge kennzeichnet die neuen Allrounder SModelle. Aber gerade beim Ausrüsten der Maschinen mit zusätzlichen Gerä-

ten, bspw. zur Teileentnahme, kann der gewonnene Platz schnell wiederverloren gehen. Deshalb hat man bei ARBURG „um die Ecke ge-

dacht“. Und dabei herausgekommen ist ein Entnahmegerät, daseben diese Bewegung auch ausführt, und dies ohne sichtba-

ren Aufbau und mit in die Steuerung integrierten Funk-tionsansteuerungen.

PICKER AM ALLROUNDER S

Entnahme integriert

zieren, um optimale Ent-nahmemöglichkeiten zuhaben. Zum anderen war esaber auch wichtig, so platz-sparend wie möglich zukonstruieren, weil die Zu-gänglichkeit zum Werk-zeug nicht behindert wer-den sollte.

Folgerichtig verfährt dasspeziell für die Allrounder Skonzipierte Handling aufeiner Kurvenplatte um 90°und kann so in das geöffne-te Werkzeug eingreifen.Die Anfangsposition desGreifers befindet sich alsoparallel zur Schließeinheit,

Abb. 1: Greifzange zur Teileentnahmeund horizontale Greiferschwenkbewegung

Abb. 2: Einstellung der Trennebenenlage

die Endposition querzum Formschluß,eingefahren in dasWerkzeug.

Sehr kompakteBauweise

Durch dieseBauweise ist

das Gerätnicht

n u räußers t

kompakt, eskann auch wäh-

rend des gesamten Bewe-gungsablaufs (Entnehmenund Abwerfen) innerhalbdes Standard-Maschinen-schutzes arbeiten. Die Aus-legung des Pickers und sei-ne Montageposition an derFormschlußrückseite behin-dern weder den horizonta-

Abb. 3:Zusatzbewegung in Entf

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„S“ wie Selektiv ALLROUNDER S-PRODUKTION

Nachdem die neue Allrounder S-Baureiheauf der „K’95" erstmals dem Fachpublikumvorgestellt wurde, beginnt mit Februar die-ses Jahres die Serienproduktion der Maschi-nen in Loßburg. Es liegen bereitseine ganze Reihe von Kundenbe-stellungen fürdiese Typenrei-he vor. Daß dieAllrounder S mitihren selektivmodularen Kon-figurationsmög-lichkeiten opti-mal auf die aktu-ellen Marktanfor-derungen zugeschnitten sind, zeigt eineKunden-Umfrage, die während der Messeta-ge auf dem ARBURG-Stand in Düsseldorfdurchgeführt wurde.

Befragt wurden Vertreter von insgesamt 100Spritzgießbetrieben, wobei die interviewten Per-sonen aus allen Ebenen - vom Bediener bis zumChef - kamen. Abgefragt wurden neben allge-meinen Daten zum Bedarf vor allem design- undbedienungsrelevante Gesichtspunkte.

Die Optik der neuen S-Maschinen wurde von92% (!) der Befragten als „sehr gut“ oder „gut“bezeichnet, was für 65% auch bei der Farbge-bung zutrifft. Die geringe Aufstellfläche der All-rounder ist für 95% der Interviewten ein wichti-ges Kriterium.

Das schwenkbare Steuerungsterminal mitFlachbildschirm und der große Freiraum im Be-reich der Schließeinheit sind weitere Pluspunkteder Allrounder S, die von jeweils über 90% derbefragten Personen positiv beurteilt wurden.

Bescheinigt wurde der neuen, kleinen Maschi-nengeneration von ARBURG darüber hinausauch eine gute Zugänglichkeit zu den wichtig-sten Maschinenkomponenten und eine sehr guteBedienbarkeit. Dies läßt sich vor allem auf diekonsequent bedienerorientierte Selogica-Steue-rungsphilosophie zurückführen, die direkt amMaschinenablauf orientiert ist.

Die Modularität der gesamten S-Baureihe stößtbei 65% der Interviewten auf großes Interesse. Für78% der Befragten wäre dies der hauptsächlicheKaufanreiz für eine solche Maschine.

Dies sind in der Tat eindrucksvolle Zahlen, diezeigen, daß ARBURG mit der Auslegung der All-rounder S durchaus „ins Schwarze getroffen“ hat.Ein leistungsfähiges Konzept im kleinen Schließ-kraftbereich fehlte bislang offenbar auf demMarkt für Spritzgießmaschinen. Wer sich davonüberzeugen will, daß ARBURG diese Lücke ge-schlossen hat, sollte sich die neuen Allrounder Sauf der ARBURG-Hausmesse ansehen, die zwi-schen dem 18. und 20. April 1996 in Loßburgstattfindet.

len noch den vertikalen-Wechsel von Werkzeugen.Das Gerät ist kostengün-stig, funktionssicher, war-tungsarm und damit wirt-schaftlich. Die einfacheMontage erlaubt auch dieNachrüstung des Pickers amAllrounder S.

Für vielseitigeAufgaben einsetzbarDer Integralpicker ist so-

wohl zum Entnehmen vonAngüssen als auch vonSpritzteilen geeignet. DerAbwurf der gegriffenenTeile erfolgt außerhalb desWerkzeugs. Somit kanneine problemlose Trennungvon gegriffenen und nochim Werkzeug befindlichenTeile vorgenommen wer-den.

Selogica steuertEntnahmevorgang

Der gesamte Ablauf desEntnahmeautomaten wirdüber die Selogica-Steue-rung am Allrounder S pro-grammiert und überwacht.Ein schneller Entnahmevor-gang wird durch dieSchwenkbewegung sowiedie integrierte Steuerungrealisiert.

Optimal ausgerüstetDie Standardfunktion be-

steht aus einer Greifzangezur Teileentnahme sowieeiner horizontalen Greifer-schwenkbewegung zumEingreifen in den Werk-

zeugraum (Abb. 1). DerEntformhub erfolgt eben-falls durch die Schwenkbe-wegung bzw. kann überdie Funktion "Werkzeugöffnen mit Zwischenstop"realisiert werden.

Optional ist das Handlingmit einer Zusatzbewegungin Entformungsrichtungausrüstbar (Abb. 3). Zur Mi-nimierung der notwen-digen Werkzeugöffnungkann der Greifer auch miteiner Ein- und Ausfahrbe-wegung ausgestattet wer-den (Abb. 4).

Antrieb erfolgtpneumatisch

Alle Elemente des Pickerswerden pneumatisch ange-trieben. Die Versorgungdes Gerätes erfolgt übereine in die Maschine inte-grierte Wartungseinheit.Das Anfahren der Endlagenist gedämpft und wird elek-trisch überwacht. DieTrennebenenlage (Abb.2)ist über eine Skala manuelleinstellbar. Die Ventile undSchaltfunktionen sind di-rekt integriert.

Einfache Befestigung ander Allrounder-Rückseite

Befestigt wird der Inte-gralpicker auf der Rückseiteder Maschine im Form-schließbereich unter derSchutzhaube. Dadurch sindkeine zusätzlichen Maß-nahmen zur Maschinensi-cherheit notwendig.

Abb. 4: Ein- und Ausfahrbewegung des Greifersormungsrichtung

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ARBURG hat als weltweit tätiges Unternehmen einumfassendes Niederlassungsnetz aufgebaut, das ne-ben den wichtigsten Absatzmärkten in Europa auchdie USA und Südostasien sowie Japan direkt betreut.So hat im Juli 1993 auch ARBURG S.R.L. in PeschieraBorromeo bei Mailand ihre Arbeit aufgenommen.

Service. Einer davon, HerrAversa, hat seinen Sitz inTurin, von wo er die Kun-den rund um Piemonte be-treut. Die Kundendienst-Fahrzeuge sind mit einerVielzahl an Ersatzteilen aus-gestattet, um eine schnelleProblemlösung zu garantie-ren und damit Maschinen-stillstandszeiten möglichstzu verhindern. Alle Service-Techniker sind über Euro-funk jederzeit erreichbar.Damit sie innerhalb kürze-ster Zeit am Einsatzort ein-treffen können.

Der kostenlose Telefon-service, für den Herr Bon-dioli zuständig ist, ermög-licht den Kunden eineschnelle Problemlösung beiStörungen oder Maschinen-ausfällen und erspart oft ei-nen Monteurbesuch. Auchfür die Kundenschulungenin Italien ist Herr Bondiolider zuständige Mann.

Unter der Führung vonHerrn Noren haben FrauSvensson, Verwaltungsleite-rin, Herr Lazarro, techni-scher Leiter sowie Herr Man-zoni, kaufmännischer Leiternoch acht weitere Mitarbei-ter in ihrem Stab, die sichhauptsächlich um Verwal-tungsaufgaben kümmern.

Für die 10 Verkaufszo-nen, in die der italienischeMarkt aufgeteilt ist, verfügtARBURG über 12 freie Han-delsvertreter. Nach den Re-zessionsjahren 1991/1992ist es ihnen gelungen, ei-nen Marktanteil von über20 % zu erreichen, was beider Lage der italienischenLira fast als Glanzstück an-zusehen ist.

Auch in der Zukunft solldieser Marktanteil gehaltenund erweitert werden. Da-für sind die Weichen in dieZukunft gestellt. Mit dem Er-

Italienische Niederlassung im Aufwind ARBURG TÖCHTER

Auf einer Fläche von 750qm befinden sich neben denBüroräumen auch ein Vor-führraum, ein Ersatzteillagersowie ein Schulungsraum.Hinzu kommen eine Hallemit Ausstellungsraum, Büround Ersatzteillager in Turinsowie zwei Vorführräumebei der Firma Guberti in Tre-Venezie und dem freien Mit-arbeiter, Herrn Bugli, in Bo-logna.

Seit 1960 war die FirmaSverital S.r.l. als Handels-vertretung in Italien fürARBURG tätig. Der Leitervon Sverital, Herr BjoernNoren sowie weitere 13Mitarbeiter konnten vonARBURG für die eigene Nie-derlassung gewonnen wer-den.

Heute sind es in Italien 20festangestellte Mitarbeiter,die sich um die Belange derKunden kümmern. Beson-ders im Bereich Service ste-hen die Italiener voll hinterdem Loßburger Konzept.Ein gut funktionierendesService-Netz mit 7 Techni-kern ist Teil des After-Sales-

Bjoern Noren, Leiter der ita-lienischen ARBURG-Nieder-lassung

Die ARBURG-Niederlassung inPeschiera Borromeo

Valentino Lazarro, Techni-scher Leiter

werb eines weiteren Gebäu-des, welches voraussichtlich1997 bezogen werden kann,wird die zur Verfügung ste-hende Fläche um nochmals300 qm erweitert.

Giovanni Manzoni, kaufmän-nischer Leiter

Herausgeber:

ARBURG GmbH + CoArthur-Hehl-StraßeD-72290 LoßburgTel. 0 74 46 / 33-0Fax 0 74 46 / 33-33 65

Redaktion:Dieter DisselTel. 0 74 46 / 33-33 40Fax 0 74 46 / 33-34 13