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[email protected] 52. Jahrgang Nr. 14 Montag, 11. April 2016 NACHRICHTEN POLITIK Nachruf Hans-Dietrich Genscher zählte zu den prägendsten Politikern der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ein Nachruf. Seite 4 BUNDESWEHR Infanterie Taktisches Verständnis und flie- ßende Bewegungen – erfolgrei- ches Operieren im Ernstfall muss trainiert werden. Seiten 6/7 SPORT Pfeil und Bogen Dank der Sportförderung der Bundeswehr arbeiten sich die Bogenschützen kontinuierlich bis an die Weltspitze vor. Seite 10 VIDEO DER WOCHE: Medizinische Notfälle oder das Ein- und Ausfliegen von Personal und Gerät – fast im Stundentakt steht der Flugdeckoffizier (FDO) am Hangartor bereit, um die Hub- schrauber einzuweisen. Unver- zichtbares Hilfsmittel dabei sind seine roten Paddles. Der Beitrag „Dienst auf dem Flugdeck: Flug- deckoffizier des EGV ,Bonn‘“ zeigt, was alles zu den Aufgaben des FDO gehört. BW CLASSIX: Der Beitrag „Classix: Brandschutzausbildung in Fassberg (1973)“ zeigt, wie angehende Feuerwehrmänner und Brandmeister Pulverlösch- rohr und Löschschaumkanone wirkungsvoll einsetzen. (eb) Diese und weitere Videobeiträge unter www.youtube.com/ bundeswehr. D 8512 Foto: pa/dpa Neues aus Camp Castor Pioniere bereiten im malischen Gao den Aufwuchs des deutschen Kontingents vor. Seiten 2, 3 und 5

POLITIK Neues aus Camp Castor - bundeswehr.de€¦ · stehen in Camp Castor in Gao in der heißen malischen Wüste. Sie erwarten ihre Verteidigungs - ministerin, wollen ihr ihre Fähig

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[email protected]

52. Jahrgang Nr. 14 Montag, 11. April 2016

NACHRICHTEN

POLITIK

NachrufHans-Dietrich Genscher zählte zu den prägendsten Politikern der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ein Nachruf. Seite 4

BUNDESWEHR

Infanterie Taktisches Verständnis und flie-ßende Bewegungen – erfolgrei-ches Operieren im Ernstfall musstrainiert werden. Seiten 6/7

SPORT

Pfeil und Bogen Dank der Sportförderung der Bundeswehr arbeiten sich die Bogenschützen kontinuierlich bis an die Weltspitze vor. Seite 10

VIDEO DER WOCHE:

Medizinische Notfälle oder das Ein- und Ausfliegen von Personal und Gerät – fast im Stundentakt steht der Flugdeckoffizier (FDO) am Hangartor bereit, um die Hub-schrauber einzuweisen. Unver-zichtbares Hilfsmittel dabei sind seine roten Paddles. Der Beitrag „Dienst auf dem Flugdeck: Flug-deckoffizier des EGV ,Bonn‘“ zeigt, was alles zu den Aufgaben des FDO gehört.

BW CLASSIX: Der Beitrag „Classix: Brandschutzausbildungin Fassberg (1973)“ zeigt, wie angehende Feuerwehrmänner und Brandmeister Pulverlösch-rohr und Löschschaumkanone wirkungsvoll einsetzen. (eb)

Diese und weitere

Videobeiträge unter

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bundeswehr.

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Neues aus Camp Castor

Pioniere bereiten im malischen

Gao den Aufwuchs des

deutschen Kontingents vor.

Seiten 2, 3 und 5

2 aktuell INTERN 11. April 2016

EDITORIAL

Der Überfall auf den Norden Malis gelang islamistischen Gruppen 2012 ohne großen Widerstand: Sie errichteten ein Terror-Regime. Es ist Frank-reichs Militärintervention im Jahr 2013 zu verdanken, dass der brutale Vormarsch vor der Haupt-stadt Bamako gestoppt wurde.

Wäre Mali kollabiert, es wäre zum Terror-Zentrum W estafrikas geworden. Inzwischen hat Malis Regierung auf Vermittlung der Vereinten Nationen einen Friedens vertrag mit einigen Rebellen-Gruppen geschlossen.

Deutschland hilft Mali, sich weiter zu stabilisieren. Im Rah-men der europäischen Aus-bildungsmission EUTM Mali wurden bisher 8000 malische Soldaten trainiert. Die mali-schen Streitkräfte sollen ihr Land künftig selbst schützen können.

Mehr noch: EU-Ausbilder sol-len auch im gefährlicheren Nor-den arbeiten – auch Bundes-wehrsoldaten. Vorausgesetzt, dort wird es sicherer.

Daran arbeiten seit Januar auch 200 deutsche Blauhelm-soldaten  – im Rahmen der UN- Mission MINUSMA. Sie klären im Norden für die UN auf, wer den Friedens prozess stützt oder sabotiert. Für aktive Terror bekämpfung sorgt die

französische Mission Barkhane. Es ist der gefährlichste UN-Ein-satz der Bundeswehr, sagte die Ministerin in Mali ( Seite 3).

Kritiker befürchten, die Bun-deswehr schlittere in ein zweites Afghanistan. Doch der Vergleich hinkt: denn anders als dort wer-den von Anfang an malische Soldaten ausgebildet. Alle mili-tärischen Bemühungen sind in einen breiten politischen Prozess eingebettet. Die internationale Gemeinschaft drängt auf rasche politische Reformen und wirt-schaftliche Fortschritte.

Die Chancen auf Frieden sind in Mali günstiger als in Afghanistan. Wir dürfen Mali jetzt nicht im Stich lassen.

Andrea Zückert, Chefredakteurin Redaktion der Bundeswehr

BILD DER WOCHE

Erste Probefahrt: die Fregatte „Baden-Württemberg“ der Klasse 125 auf Werfterprobung auf der Elbe in Hamburg. Mit an Bord: mehr als 60 Soldaten aus der zukünftigen Besatzung Alpha. „Das ist unser Tag“, sagte der zukünftige Kommandant, Fregattenkapitän Markus Venker. Mehr zur neuen Fregatte auf www.marine.de

ZITAT

„Arbeit in stürmischer Zeit.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel in der vergangenen Woche bei den deutsch-französischen Regierungskonsultationen in Metz über die Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich während der Flüchtlingskrise.

KALENDERBLATT

Vor 55 Jahren: Am 12. April 1961 umrundet der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin mit dem Raumschiff „Wostok 1“ die Erde. Der Flug dauert nur 108 Minuten und macht ihn zum ersten Men-schen im Weltraum. Gagarin wird zwei Tage später als Held der Sowjetunion geehrt.

Vor 65 Jahren: Am 15. April 1951 wird das erste SOS-Kinderdorf mit dem Namen „Haus Frieden“ eröffnet. Der Österreicher Hermann Gmeiner bringt sein gesamtes Vermögen auf, um verlassenen K indern in der Nachkriegszeit ein neues Zuhause zu geben.

Vor 145 Jahren: Am 16. April 1871 tritt die Bismarcksche Reichs-verfassung in Kraft. In dieser neuen Verfassung schließen sich nord-deutsche und süddeutsche Staaten zum Deutschen Reich zusammen. Der Deutsche Kaiser und König von Preußen übt das Bundespräsidium aus, Otto von Bismarck wird zum Reichskanzler ernannt.

Vor 495 Jahren: Am 17. April 1521 trägt Martin Luther seine The-sen dem Reichstag in Worms vor. Der Theologe verteidigt seine Leh-ren und wird infolgedessen als vogelfrei verurteilt. Der sächsische Kurfürst rettet Luther und nimmt ihn in Schutzhaft.

Vor 775 Jahren: Am 11. April 1241 wird der ungarische König Béla IV. vom mongolischen Heerführer Batu Khan vernichtend geschlagen. König Béla selbst kann fliehen, sein Reich wird geplündert und das Volk versklavt. (eb)

IMPRESSUMHerausgeber und verantwortlich für den Inhalt:

Bundesministerium der VerteidigungPresse- und InformationsstabStauffenbergstraße 18, 10785 Berlin

Redaktionsanschrift:Redaktion der BundeswehrBundeswehr aktuellReinhardtstraße 52, 10117 BerlinTelefon: (0 30) 886 228 - App.Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41E-Mail: [email protected]

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aktuell als E-Paper und als PDF:Auf www.bundeswehr.de abrufbar

Satz:Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei BAIUDBwIntranet: http://zentraldruckerei.iud

Druck:Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbHKurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf

Erscheinungsweise: Wöchentlich montags

Auflage: 45 000 ExemplareVerteilung innerhalb der Bundeswehr:

Fachinformationsstelle (FISt)/Bibl. ZInfoAPrötzeler Chaussee 20, 15344 StrausbergTelefon: (030) 886 228 - 2670 E-Mail: RedaktionBwMediendisposition@ bundeswehr.org

ISSN: 1618-9086Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wie-der. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Geneh-migung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail wer-den nur mit wirklichem Namen und Adresse berück-sichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor.

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11. April 2016 MINISTERIUM / HINTERGRUND aktuell 3

Bis an den NigerbogenVerteidigungsministerin Ursula von der Leyen reist nach Mali – Bundeswehr-Ausbilder sollen auch in den Norden.

Von Andrea Zückert

Gao. Stefan ist Objektschützer und seit Anfang des Jahres in der UN-Mission MINUSMA dabei. Er ist stolz, einen Blau-helm zu tragen. Es sei etwas Besonderes, sagt er.

Stefan und seine Kameraden stehen in Camp Castor in Gao in der heißen malischen Wüste. Sie erwarten ihre Verteidigungs -ministerin, wollen ihr ihre Fähig-keiten zeigen: mit Fahrzeugen im Operationsgebiet aufklären, Eigenschutz. Zu den Aufgaben der deutschen und auch nieder-ländischen Soldaten gehört es, in die Dörfer zu fahren und mit den Bewohnern zu sprechen. Das ist wichtig, um sich ein Bild von der Lage und Stimmung zu verschaffen und der Bevölke-rung zu erklären, dass sie für deren Sicherheit da sind.

Raketenangriff im Dezember

Stefan weiß um die Gefahren. Das Camp Castor wurde erstim Dezember von einer Rakete angegriffen, sie verfehlte ihr Ziel nur knapp. In der Region gibt es Terrorangriffe durch Spreng-fallen und Selbstmordattentate. 70 Blauhelmsoldaten sind in drei Jahren getötet worden. Für 90 verschiedene Terrorgruppen ist der Norden Rückzugsraum. Die Ministerin steht nach der Vorfüh-rung im Wüstensand und sagt:

„Es ist der gefährlichste UN- Einsatz, den Deutschland zur-zeit hat.“

Rebellen im Norden Malis

200 deutsche Soldaten sind im Camp Castor seit Anfang des Jahres eingesetzt. Vor allem als Objektschützer. Künftig werden noch Aufgaben in der Aufklärung hinzukommen. Aufgeklärt wird mit Spähfahrzeugen, auch Auf-klärungsdrohnen vom Typ Heron sollen eingesetzt werden. Dafür sollen zwei bis drei zusätzliche Drohnen angemietet werden, zur Überwachung der wichtigsten Verkehrsverbindungen. Dieaktive Bekämpfung des Terro-rismus wird von den Franzo-sen durch die Operation Bark-hane übernommen. Die deutsche Ministerin wird in den nächsten Wochen weitere Soldaten nach Gao schicken. „Die Bundes-wehr ist hier, weil wir der festen Überzeugung sind, dass Mali ein Schlüsselland in Westafrika ist“, sagt sie. Ein Staatszerfall wie in Libyen müsse verhindert werden.

Der Norden Malis geriet 2012 in die Hände von islamistischen Terroristen. Eine Militärinter-vention Frankreichs verhinderte den Vormarsch auf die Haupt-stadt Bamako. Im vergangenen Jahr hat die Regierung einen Friedensvertrag mit einigen Rebellengruppen geschlossen.Um diesen Friedensprozess zu

sichern, setzen sich 51 Nationen in der UN-Mission ein.

Einen Tag später ist Verteidi-gungsministerin Ursula von der Leyen in Kourikolo, nahe der Hauptstadt Bamako. Sie lässt sich die Fortschritte bei der Aus-bildung malischer Soldaten zei-gen. 200 Bundeswehrsoldaten trainieren die Männer im Rahmen der EU-Mission EUTM Mali. 8000 sind seit 2013 ausgebildet worden – von insgesamt 13 000.

Bundeswehr-Ausbilder im Norden Malis

Bisher werden die Soldaten im ruhigen Koulikoro ausgebildet. Doch das soll sich ändern, wenn der Bundestag zustimmt. Die Ausbildung soll dezentral orga-nisiert werden, in den Garnisons-städten im Süden, dort, wo die Soldaten sind. Mobile Teams sollen vor allem die Ausbilder schulen. Mehr noch: Die Bundes-wehr-Ausbilder sollen auch in den gefährlichen Norden geschickt werden, dort, wo islamistische Terrorgruppen auch Anschläge verüben. „Auf die Dauer ist es das Ziel – so ist das europäische Mandat auch angelegt – bis an den Nigerbogen auch in den Norden zu gehen“, sagt die Ministerin. Bevor Bundeswehrsoldaten dort-hin gehen, muss die Region siche-rer werden. Das kann dauern. „Wir sind uns darüber im Kla-ren, dass man viel Geduld haben muss“, sagt von der Leyen.

Die Bundeswehr in Mali

Der westafrikanische Staat Mali befindet sich seit einem Militärputsch im März 2012 in der Krise. Deutschland beteiligt sich an zwei militärischen Missionen vor Ort. Im Februar 2013 stimmte der Bundestag für die Entsendung deutscher Soldaten zur Unterstützung der European Training Mission in Mali (EUTM Mali). Das Mandat gilt bis zum

31. Mai 2016, sieht den Einsatz von bis zu 350 Soldaten vor. Im Juni 2013 beschloss das Parla-ment die Entsendung deutscher Kräfte zur Betei-ligung an der Stabilisierungsmission der V ereinten Nationen in Mali (MINUSMA). Im Januar 2016 wurde eine Ausweitung sowie die Anhebung der Personal-obergrenze auf 650 Soldaten beschlossen.

Flüchtlingskrise im FokusPolitiker, Journalisten und Experten diskutieren an der BAKS über Migration.

Berlin. Die Flüchtlingskrise und die Vereinbarung zwischen der Europäischen Union und der Türkei über die Rücknahme von Flüchtlingen in der Ägäis – diese Themen standen imMittel punkt des ersten Medien-tages der Bundesakademie für Sicherheitspoltik (BAKS) am 4. April in Berlin. Die Bundes-akademie hatte Journalistinnen und Journalisten eingeladen, sich aus erster Hand über sicherheits-politische Fragen zu informieren. Dazu hatte die BAKS erfahrene

Politiker und Experten aufgebo-ten, die den Medienvertretern Rede und Antwort standen.

„Brüssels Türkei-Deal ist eine Hochrisikoinvestition“, sagte Günter Verheugen. Der ehema-lige EU-Integrationskommissarund Honorarprofessor fürEuropäisches Regieren an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder hält die Verein-barung zwischen der EU und Ankara für einen „Rettungs-anker“, an dessen Wirksamkeit er gleichwohl zweifelt.

Gunnar Köhne, der als freier TV-Journalist in Istanbul tätig ist, berichtete über die Flüchtlings-situation in der Ägäis und im tür-kisch-syrischen Grenzgebiet. Er erinnerte daran, dass die eher arme Grenzregion im Süden der Türkei allein 2,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen habe.

Die Nachbarstaaten Syriens humanitär besser zu unterstützen, forderte die Sprecherin der Bundes tagsfraktion von Bünd-nis 90/Die Grünen für Sicher-heitspolitik und Abrüstung,

Agnieszka Brugger. Gerade die oft prekären Zustände in den Flüchtlingslagern in den Nach-barländern seien es, die die Men-schen zur Flucht nach Europa veranlassten.

Stephan Mayer, der Sprecher der CDU/CSU-Bundestags-fraktion im Innenausschussbegrüßte die Strategie vonBundeskanzlerin Angela Merkel,eine europäische Lösung derFlüchtlingsproblematik anzu-streben. „Wir können uns den Verhandlungspartner nicht aus-

suchen“, sagte er mit Blick aufdie Kritik an der europäisch-türkischen Flüchtlingsverein-barung.

„Fachkundige Journalistenmit hilfreichen Informationen versorgen“ – so hatte zuvor derPräsident der BAKS, Karl-HeinzKamp, das Ziel des Medientagesan der Bundesakademie beschrie -ben. Rund 20 Vertreter von Print- und Onlinemedien sowie von Hör-funk und Fernsehen waren seinerEinladung gefolgt. Die Veranstal-tung fortgesetzt werden. (eb)

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Zu Besuch in Gao: Verteidigungsministerin von der Leyen im Gespräch mit deutschen (o.) und malischen (u.) Soldaten. Zur Ausrüstung vor Ort zählen auch Fahrzeuge vom Typ Dingo (Mitte).

4 aktuell POLITIK / HINTERGRUND 11. April 2016

Der Liberale Hans-Dietrich Genscher prägte 18 Jahre lang als Bundesaußenminister die Politik – ein Nachruf.

Als Außenminister und Vize-kanzler trat Hans-Dietrich Genscher im Mai 1992 zurück. Eine Institution ist er Zeit seines Lebens geblieben. Am 31. März ist Hans-Dietrich Genscher kurz nach seinem 89. Geburtstag in Bonn gestorben.

18 Jahre lang war Genscher Außenminister, zuvor fünf Jahre lang Innenminister. Neben Kanzlern wie Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Kohl hat er die deutsche Nachkriegsgeschichte geprägt.Der „Mann mit dem gelben Pul-lunder“, der von 1974 bis 1985 auch Vorsitzender der damali-gen Regierungspartei FDP war, hatte entscheidenden Anteil am Zustandekommen der deutschen Einheit. Er empfand sie als Krö-nung seines Lebenswerks.

Unvergessen: Der Balkon in Prag

Unvergessen bleibt sein Auf-tritt auf dem Balkon der deut-schen Botschaft in Prag am 30. September 1989, als seine Ankündigung von der bevorste-henden Ausreise im Jubel der dort ausharrenden DDR-Bürger unterging. Für Genscher, dem

Gegner oft Prinzipienlosigkeit und Doppelzüngigkeit vorwar-fen, war der feste Glaube an die Wiedervereinigung eine Konstante seines Denkens und Handelns.

Herzenssache: Genscher und die FDP

Genscher wurde am 21. März 1927 in Reideburg bei Halle an der Saale geboren. Sein Vater starb, als der Junge zehn Jahre alt war. Das Ende des Weltkriegs erlebte Genscher als Reichs-wehrsoldat. Die Kriegserfah-rung ließ ihn zu einem über-zeugten Pazifisten werden. Die ersten Jahre unter dem kommu-nistischen Regime in der DDR, in denen er in Wittenberg und Leipzig Jura studierte, machten ihn zum Liberalen. Nach der Übersiedlung aus Halle nach Bremen mit seiner Mutter im Jahre 1952 landete er folgerichtig in der FDP.

In der öffentlichen Wahr-nehmung war Genscher weni-ger Parteipolitiker denn Regie -rungsmitglied. Dabei war ihm seine FDP ebenso Herzenssa-che wie das Staatsamt. Bis zu seinem Tode bleibt Genscher

der heimliche Vorsitzende der FDP. Keiner seiner Nachfolger kommt ohne den Segen des Alt-vaters aus. Telefonate oder gar Treffen mit ihm werden genau registriert und gelten als Maß-stab für die Erfolgsaussichten des jeweiligen Thronprätendenten.

Zu den unverrückbaren Statio-nen im Leben Genschers gehören das Attentat palästinensischer Terroristen auf die Olympischen Spiele in München 1972 und das Ende der sozial-liberalen Koa-lition unter dem SPD-Kanzler Helmut Schmidt im Herbst 1982. Der von ihm und Wirtschaftsmi-nister Otto Graf Lambsdorff ini-tiierte Koalitionsbruch, der den CDU-Kanzler Helmut Kohl ins Amt brachte, kostete Genscher einen großen Teil seiner Reputa-tion und die Hälfte seiner Partei-mitglieder. Genscher blieb jedoch im Amt und wurde zum rastlo-sen Weltreisenden in Sachen Ost-West-Entspannung. Das trug ihm neben viel Anerkennung auch den Spott ein, bei Transat-lantikflügen sei er sich schon selbst begegnet. Genscher, der bei öffentlichen Auftritten gern Understatement und Selbstironie pflegte, nahm derlei Sottisen als Kompliment. Sein Meister-

stück lieferte Genscher bei den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen, die im September 1990 zum Ver-trag über die endgültige Souve-ränität des wiedervereinigtenDeutschlands führten.

Auch wenn dies im Gesamt-kontext kaum wahrgenommen wurde, so war doch das Mili-tär für Genscher ein zentrales Mittel der Außenpolitik. Mit der Zusicherung, dass es keine NATO-Einheiten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gebenwerde, setzte Genscher bei den Zwei-plus-Vier-Verhandlungendas Ziel des Westens durch, dass das vereinigte Deutschland Mit-glied der NATO bleiben könne.

Verbundenheit mit Soldaten

Genschers Politik schuf auch die Grundlage für die späteren Auslandseinsätze der Bundes-wehr. Am deutlichsten sicht-bar wurde dies auf dem Balkan. 1991 war Genscher die trei-bende Kraft für die Anerken-nung Kroatiens und Sloweniens, die sich vom damaligen Jugosla-wien losgesagt hatten. Der Zer-fall Jugoslawiens und der dar -aus resultierende Bürgerkrieg in

Bosnien-Herzegowina führtenzum ersten bewaffneten Engage-ment der Bundeswehr.

Seine Verbundenheit mit den Soldaten zeigte Genscher auch nach seinem Ausscheiden aus dem Ministeramt. Auf der Kom-mandeurtagung in Hannover 2002 bespielweise bekannte sich Genscher zur Wehrpflicht und zu einer angemessenen Aus-stattung der Bundeswehr: „Was man meint, nicht bezahlen zu können, das darf man seinen Soldaten auch nicht zumuten.“ Noch im Oktober 2014 meinte Genscher mit Blick auf man-gelnde Einsatzbereitschaftvieler Gerätschaften, es wäre „hilfreich, wenn die Flugzeuge auch wirklich fliegen können“. Eine Anmerkung in typischer Genscher-Ironie.

Am Sonntag wird Genscher mit einem Staatsakt in Bonn geehrt. Dann wird man zurecht sagen: Er hat sich um dieses Land verdient gemacht.

Der Autor Peter Blechschmidt war jahrelang leitender Redak-teur der Süddeutschen Zeitung in München und in Berlin. Im Jahr 2013 war er Sprecher der FDP.

25 Jahre nach der Wende (l.): Hans-Dietrich Genscher im Jahr 2014 vor der deutschen Botschaft in Prag. 1989 hatte er dort DDR-Flüchtlingen verkündet, dass sie nach West-deutschland ausreisen dürften. Im Bundestag: Genscher während einer Debatte im Jahr 1978 (Mitte) und mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl im Jahr 1983 (r.).

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1976: FDP-Mann Genscher (r.) mit Helmut Kohl (CDU) und Willy Brandt (SPD) nach der Bundestagswahl im Fernsehstudio.

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1987: Genscher begrüßt DDR-Staatsoberhaupt Erich Honecker (l.) in Bad Godesberg.

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1988: Genscher mit US-Präsident Ronald Reagan im Oval Office im Weißen Haus.

11. April 2016 EINSATZ / BUNDESWEHR aktuell 5

Bereit fürden AufwuchsDer erste deutsche Kontingentführer bei

MINUSMA im aktuell-Interview

Gao. Oberstleutnant Marc Vogt ist der erste deutsche Kontingent­führer bei MINUSMA. Nach zwei Monaten in Mali spricht er im Interview über bisher gesam­melte Erfahrungen, die Unter­schiede zu anderen Einsätzen und über die besondere Form der Zusammenarbeit mit den nieder­ländischen Kameraden im Camp Castor in Gao.

Wie ist die aktuelle Lage im Kontingent in Gao?

Wir haben aktuell etwa 220 deutsche Soldaten in Gao, die den Schutz des Lagers und des Umfelds, die komplette sanitäts­dienstliche Unterstützung sowie die Führungs­ und Einsatzunter­stützung des Kontingentes wahr­nehmen. Sie treiben den Aus­bau des Lagers weiter voran und stellen so den we iteren Aufwuchs des Kontingents – insbesondere die Aufnahme der Aufklärungs­kompanie für den Kernauftrag – sicher. Im April sollen weitere Unterstützungskräfte und der LUNA­Zug (Luftgestützte unbe­mannte Nahaufklärungsausstat­tung) der Aufklärungskompanie dazu stoßen. Weitere Fähigkeiten der Aufklärungskompanie wer­den folgen, sodass wir die nie­derländischen Aufklärungskräfte Anfang Juni ablösen können.

Welche Eindrücke haben Sie nach zwei Monaten Einsatz von Mali gewinnen können?

Es sind so viele Eindrücke, dass es schwer fällt, sie in wenige Worte zu fassen. Ich erlebe Soldaten, die mit Herzblut, Begeisterung und guter Laune – auch bei über 50 Grad – ihre Leistung bringen. Dies reicht vom Sicherungssoldaten auf Patrouille über die Pioniere beim Befüllen von Sandsäcken bis zu unseren Führungsunterstützern. Ich sehe eine Bevölkerung, die uns trotz großer Armut mit Gast­freundschaft begrüßt. Ich darf eine internationale Kooperation erle­ben, in der man tagtäglich mitei­nander und nicht nebeneinander arbeitet. Alles wird geteilt: Auf­träge, Werkzeuge, auch Zigaretten und Kaffee. Ich erlebe dabei auch eine Vielzahl von Heraus­forderungen, „Baustellen“ und scheinbar unüberwindbaren Hür­den. Aber irgendwie kriegen es meine Frauen und Männer mit Improvisationstalent, Ideenreich­tum und viel harter Arbeit fast immer hin.

Das Kontingent arbeitet eng mit den niederländischen Kameraden zusammen. Wie funktioniert diese Zusammenarbeit?

Eine solch enge und gewinn­bringende Kooperation habe ich bisher noch nicht erlebt. Unsere Kräfte und Fähigkeiten sind mittlerweile so eng inein­ander verwoben, dass man sich die passenden Kräfte, Verfahren und Ausrüstungen für den jewei­ligen Auftrag auswählt und dann entsprechend einsetzt. Ich glaube, dass beide Seiten sehr viel vonei­nander lernen. Aktuell wechselt das niederländische Kontingent. Die herzliche Verabschiedung sowie die unzähligen kleinen Andenken und Geschenke, die untereinander ausgetauscht wer­den, sprechen Bände. Es ist eine echte Freundschaft entstanden, die weit über den eigentlichen Auftrag hinausgeht.

Dies ist der erste Einsatz in dieser Größe unter dem Mandat der Vereinten Nationen. Gibt es Unterschiede zu anderen Ein-sätzen?

Die Unterschiede, zum Beispiel zu den durch die NATO geführten Missionen, an denen ich bisher teilgenommen habe, sind wirklich groß. Die an MINUSMA betei­ligten Nationen haben wenige standardisierte, einheitliche Verfahren. So redet man schein­bar vom Selben, erlebt aber in der Umsetzung etwas völlig anderes. Wobei die Kommunikation oft­mals ein Problem ist, da viele der Kräfte kein oder nur schlechtes Englisch sprechen. Auch die büro­kratischen Hürden innerhalb der UN sind gewöhnungsbedürftig. Es gibt Vordrucke und Listen für scheinbar alles, aber man muss genau das richtige Formu­lar benutzen, sonst verlangsamt sich der Bearbeitungsprozess. Auf der anderen Seite ist natürlich die Vielfalt der beteiligten Nationen einfach einmalig.

Wie wirken sich die kulturellen Unterschiede im Vergleich aus?

Fehlende Infrastruktur und auch die eigene Mentalität der Bevölkerung wirken sich tag­täglich auf das Kontingent aus. So mussten wir uns in den ers­ten Wochen insbesondere daran gewöhnen, alles mit einer Portion „afrikanischer Gelassenheit“ zu betrachten, denn es kommt immer wieder vor, dass scheinbar einge­

spielte Verfahren, wie der Trans­port von Material, nicht funktio­nieren, weil etwa Uhrzeiten oder Ankunftspunkte nicht eingehalten werden. Genau diese Pionierar­beit macht aber auch den Reiz dieses ersten Kontingents aus. So anspruchsvoll oder auch das eine oder andere Mal frustrie­rend dies sein mag, so belohnend ist es, wenn man ein Zwischen­ziel erreicht hat. Meine Männer und Frauen können wöchentlich spürbar erkennen, welche Fort­schritte wir gemeinsam erreicht haben. Nach zwei Monaten kön­nen wir mit Stolz auf das blicken, was wir erreicht haben.

Das Interview führte PAO DEU EinsKtgt MINUSMA.

Auftrag der Bundeswehr bei MINUSMA

Am 28. Januar 2016 wurde durch den deutschen Bundestag eine Ausweitung des Einsatzmandates „Mission multidimensionnelle integrée des Nations Unies pour la stabilisation au Mali“, kurz MINUSMA, beschlossen. Aus dem neuen Mandat ergeben sich für die Bundeswehr folgende Aufgaben:

• Wahrnehmung von Führungs-, Verbindungs-, Beobach-tungs- und Beratungsaufgaben

• Wahrnehmung von Schutz- und Unterstützungsaufgaben, auch zur Unterstützung von Personal in den EU-Missionen in Mali

• Aufklärung und Beitrag zum Gesamtlagebild• Beitrag zur zivil-militärischen Zusammenarbeit • Lufttransport in das Einsatzgebiet und innerhalb des Einsatz-

gebietes von MINUSMA sowie Unterstützung bei der Verle-gung und der Folgeversorgung von Kräften von MINUSMA

• Einsatzunterstützung durch gegebenenfalls temporär bereit-gestellte Luftbetankungsfähigkeit für französische Kräfte

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Eindrücke aus Mali: Die Objektschutzkräfte der Luftwaffe sind Teil der derzeit etwa 220 deutschen Soldaten in Mali. Der Kontingentführer Oberstleutnant Marc Vogt (mitte l.) und seine Kameraden leisten Pionierarbeit – der Aufwuchs der deutschen Teile auf 650 Soldaten muss vorbereitet werden.

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Sprung auf die HöhenrippeDamit Infanterie im Ernstfall erfolgreich

operieren kann, muss sie ausgiebig üben.

Taktik ist besonders wichtig.

Ein Besuch auf dem Truppenübungsplatz.

Von Markus TiedkeFotos Carsten Vennemann

Oberlausitz. Der Truppen­übungsplatz Oberlausitz. In einer Blockhütte haben sich zwei Dut­zend Soldaten der fünften Kom­panie des Fallschirmjäger­regiments 31 versammelt. Am Sandkasten erläutert Zugführer Hauptfeldwebel Micha F. den Auftrag. Der Charlie­Zug soll ein Übungsdorf auf einer Anhöhe hinter zwei Höhenrippen ein­nehmen. An der linken Grenze zieht sich Wald hin, rechts eine hügelige Heidelandschaft. Zwi­schenziel ist ein Ruinendorf.

Den Angriff trainieren

Für den Auftrag stehen zwei Gruppen zur Verfügung. Die Soldaten haben zwei MG 3 dabei, davon eines auf Lafette, sowie ein leichtes MG 4. Außer­dem unterstützt ein Team mit der GMW, einer 40­Millimeter­Granatmaschinenwaffe. Beson­derheit im Übungsablauf: Die Fallschirmjäger laden Gefechts­munition. Dementsprechendgelten höchste Sicherheits­standards. Jeder einzelne Soldat soll heute beweisen, dass er Tak­tik und Waffe beherrscht. Das gilt besonders für drei junge Por­tepees, die ihre Führungserfah­rung beim Infanterieangriff ver­tiefen sollen. Hauptfeldwebel F. hat Erfahrung. Er führt diesen Zug erst seit einigen Wochen. Aber nach harten Gefechten in Afghanistan und längerer Ver­

wendung im Fallschirmspezial­zug weiß der 39­Jährige, worauf es ankommt. „Ich will, dass wir enger zusammenwachsen. Eine richtige Einheit werden“, sagt er und lässt abrücken.

Wenige Meter in endlosen Minuten

Beim Vorgehen in Waldkampf­formation bilden die Gruppen ein „T“. „Wir machen uns vorne breit“, erklärt F. und untermalt das mit einer ausholenden Arm­bewegung. „Das ist mit nur zwei Gruppen die beste Lösung.“ Den Flankenschutz beim vermindertenZug übernehmen einzelne Soldaten, die als Sicherungs­elemente etwas voraus und abseits vorgehen. Der Zugführer bleibt mit seinem Melder direkt hinter dem „breiten Element“.

Leise rückt der Zug in der befohlenen Formation vor. Um möglichst spät gesehen zu werden, wählt Hauptfeldwebel F. die Annäherung durch ein dichtes Waldstück. Nahe den Ruinen lässt er eine Sicherungs­gruppe mit MG zurück. Eine andere Gruppe arbeitet sich derweil an die ersten Häuser heran. Für wenige Meter benö­tigen die Fallschirmjäger end­lose Minuten.

Unter Beobachtung

„Das hier ist kein Spiel“, sagt der Zugführer später. „Beim He rangehen an eine feindbesetzte Ortschaft werde ich vermutlich

beobachtet. Daran orientiert sich unsere Vorgehensweise.“ Um derart zerklüftetes Terrain zu gewinnen ohne sich zu exponie­ren, bleibt nur das Gleiten durch den vereisten Matsch. Trotz der Kälte rinnt der Schweiß bei allen in Strömen. Endlich haben die Männer das Dorf gewonnen. Zügig sichern sie die Gebäude und beziehen Stellung am Orts­rand mit Blick zu dem Höhen­zug, der nun genommen wer­den muss.

Bislang ist noch kein Schuss gefallen. Aber die Fallschirm­jäger haben ihre Waffen kaum in Stellung gebracht, da klappen die ersten Scheiben hoch. Schüt­zenreihe auf Schützenreihe schickt der Gegner und Schüt­zenpanzer dazu – Gegenstoß.

Mit der ganzen Feuerkraft des Zuges werden die erkannten Gegner bekämpft.

Granatmaschinenwaffe gegen Schützenpanzer

Lange Feuerstöße rattern aus dem lafettierten Maschinen­gewehr, die Leuchtspur verrät die Trefferlage. Mit einem dumpfen „Flump“ verlassen 40­Millime­ter­Granaten das Rohr der GMW. Rote Wölkchen zeigen an, wo die Granaten einschlagen. Es sind etli ­che Lagen nötig, bevor die feind­lichen Schützenpanzer vernichtet sind. Vermutlich ein paar zu viel. Im Gesicht von Hauptfeldwebel F. arbeitet es. Zwischen das Schüt­zenfeuer mischt sich das Einzel­feuer eines G3 mit Zielfernrohr,

das zum Niederkämpfen entfern­ter Ziele dient.

Schließlich lässt der Zugführer stopfen. Der Gegenstoß ist abge­wehrt, der Waffenmix des Zuges hat sich bewährt. Verpflegung trifft ein. Hauptfeldwebel F. serviert seinen Gruppenführern die erste Auswertung gleich zum Schnitzel dazu. Geradeaus in der Sache, aber fair im Ton. „ Schneller muss das gehen, ent­schlossener“, fasst er zusammen.

Nach einer kurzen Verschnauf­pause und nachdem die Munitions­vorräte ergänzt wurden, rücken die Männer wieder vor. Das Schema bleibt dasselbe: Die Sicherungsgruppe behält die Hügelkette im Auge, das Sturm­element flankiert den Gegner und rückt in zwei Gruppen

unter Feuerschutz vor. Als die Höhe genommen ist, zieht die sichernde Gruppe nach. Diesmal geht alles schon etwas flüssiger. Aber der Zugführer ist keines­wegs zufrieden. „Zu langsam, zu zögerlich“, urteilt er später. „Da fehlt es noch an taktischem Ver­ständnis und Bewegung.“ Aber er scheint den Fall nicht für aus­sichtslos zu halten.

In Stoßtrupps gegliedert

Vor dem finalen Sprung zum Dorf auf der letzten Höhe lassen die Fallschirmjäger eine Drohne aufsteigen. Leise sur­rend hebt die Mikado aus einer Bodensenke ab und schwirrt zum Übungsdorf hinüber. In

erstaunlich guter Qualität und in Echtzeit verfolgen die Spe­zialisten des Aufklärungszuges mit Hauptfeldwebel F. den Flug. „Etwa 20 Minuten Flugzeit hat der Vogel“, erklärt der Zugführer ohne den Blick vom Display zu wenden. Schnell sind gegneri­sche Schützen und ein Schützen­panzer aufgeklärt.

F. erteilt die Befehle. Maschinen­gewehre und GMW beharken den Gegner und vernichten alle sicht­baren Kräfte. Anschließend folgt das bereits gewohnte Prozedere. Linkes Ausholen des Sturm­elements durch den Wald, wo sich die Fallschirmjäger vor dem Angriff am Waldsaum in Stoß­trupps gliedern. Unter dem Feuer­schutz eines MG gehen die Män­ner vor und kämpfen die im Dorf

verbliebenen „Pappkameraden“ mit kurzen Feuerstößen und Handgranaten nieder.

Der Auftrag ist erfüllt. Haupt­feldwebel F. lässt die Waffen sichern und seinen Zug zur Aus­gangsstellung zurückkehren. Schon unterwegs wertet er die Übung mit Unteroffizierskame­raden aus. „Manches läuft schon ganz gut, an manchem müssen wir noch arbeiten“, sagt er zwischen­durch. „Aber als Zugführer ist man sowieso nie ganz zufrieden.“ Dem MG­Schützen, der kurz vor Schluss eine entscheidende Sperre des Gegners geschickt unter Feuer gehalten hatte, lässt er die Hand auf die Schulter sausen. „Hast du gut gemacht“, sagt er zu dem Stabsgefreiten. Mehr muss nicht gesagt werden.

Granatmaschinenwaffe

Mit der Granatmaschinenwaffe (GMW) verfügt die Bundes­wehr über eine automatische Unterstützungswaffe im Kaliber 40 Millimeter. Das System ist bis etwa 1500 Meter gegen ungepanzerte und leicht gepanzerte Ziele wirksam. Gezieltes Einzelfeuer und kurze Feuerstöße sind möglich. Die Munition wird dabei über Gurte zugeführt. Mit beinahe 30 Kilogramm ist die Granatmaschinenwaffe nicht eben ein Leichtgewicht. Im infanteristischen Ein­satz wird sie in der Regel vom Dreibein aus eingesetzt. Drei Mann sind für die Bedienung und den Transport erforderlich. Das Waffensystem kann auch auf Fahrzeuge montiert werden. Die Granatmaschinenwaffe verbindet eine relativ große Reichweite mit einer beträchtlichen Splitterwirkung.

Aufklärungsdrohne Mikado

Aufklärung ist das A und O. Zu den modernen Sensoren der Aufklärer zählt auch ein kleiner Quadrokopter mit dem etwas sperrigen Namen „Mikro­Aufklärungsdrohne im Ortsbereich“, kurz Mikado. Für eine möglichst unbemerkte Annäherung ist der filigrane Vier­Rotor­Hubschrauber mit einem geräuscharmen Elektroantrieb ausgestattet. Bei bis zu 30 Minuten Flugzeit liefert Mikado schnell und in Echtzeit detaillierte Aufklärungsbilder. Die Reichweite des Systems beträgt etwa 500 Meter. Die geringen Abmessungen und das Gewicht von wenig mehr als einem Kilogramm machen den Einsatz unkompliziert. Damit ist das „kleine Auge des Heeres“ imstande, gegnerische Fahrzeuge, Personen und Sperren zielgenau aufzuspüren und so Gefahren für die eigene Truppe zu reduzieren.

Gefechtsschießen: Fallschirmjäger in Stellung. Im Hintergrund ist ein Präzisionsschütze mit Gewehr G3 und Zielfernrohr zu sehen. Befehlsausgabe am Sandkasten (o.l.). Der Zugführer weist dem Gruppenführer den Raum zu (o.r.). Aufklärungsergebnis auf dem Display (u.l.). MG in Stellung (u.r.).

Angriff im scharfen Schuss: Der Fallschirmjäger-Zugführer führtseine Soldaten in die Ausgangsstellungen.

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8 aktuell BUNDESWEHR 11. April 2016

Aus Singapur in die OberlausitzSingapurische Streitkräfte üben mit deutschem Panzerbataillon – und schätzen die Weiten des Übungsplatzes.

Von Cornelia Riedel

Oberlausitz. Im Kontrollraum der Schießbahn 2 auf demTruppenübungsplatz Oberlausitz knarzen die Lautsprecher. EinSoldat aus Singapur gibt überFunk Kommandos auf Eng­lisch. Angestrengt schauen singapurische und deutscheSoldaten mit ihren Ferngläsernvom betonierten Vorplatz ausins weite, freie Gelände. Moto­ren röhren aus der Ferne. Meh­rere Panzer tauchen hinter gro­ßen Bäumen am Horizont aufund wühlen sich durch den san­digen Boden der Lausitz. Dererste Schuß donnert.

Soldaten des Panzerlehrbatail­lons 93 aus dem niedersächsischen Munster und der Armee der Repu­blik Singapur haben in der vergan­genen Woche gemeinsam auf dem sächsischen Truppenübungsplatz Oberlausitz geübt.

Der Übungsplatz: Fast so groß wie Singapur

Mit vier deutschen Kampf­panzern des Typs Leopard 2 A 6 M und neun Panzern des Typs Leo­pard 2 A 4 SGP trainierten diedeutschen und singapurischenTruppen gemeinsam auf derSchießbahn: „Wir wollen zusam­men mit den Kameraden ausAsien unsere Fertigkeiten verbes­sern“, sagt Oberstleutnant David Markus, Kommandeur des Pan­zerlehrbataillons 93.

Für den Partner aus Südost­asien gibt es einen weiteren Vor­teil: Der Stadtstaat Singapur ist nur rund viermal so groß wie der Truppenübungsplatz Oberlausitz. „Der große Vorteil für uns hier in Deutschland und besonders in der Oberlausitz ist, dass wir unter sehr realistischen Bedingungen trainieren können.

Interesse an der deutschen Ausbildung

„Anders als zu Hause ist das Gelände hier sehr offen und die Panzer­Crews müssen ohne eine Fahrspur navigieren. Außerdem können wir zu Hause nur Ziele in 800 Meter Entfernung anvi­sieren, hier trainieren wir mit Zielen, die fünfmal so weit ent­fernt sind“, sagt Oberstleutnant Cai Dexian, Kommandeur des Bataillons 48 der Armee der Republik Singapur.

Seit Anfang April sind 35 Sol­daten aus dem niedersächsischen Munster in der Oberlausitz, um die singapurischen Streitkräfte bei ihrer Übung zu unterstützen. Mit einem Panzerzug demonst­rierten sie gemeinsam mit den Partnern aus Asien in einem finalen Gefechtsschießen das Zusammenspiel unterschiedli­cher Nationen in einer Übung.

Rund 500 Soldaten der Streit­kräfte der Republik Singapur sind noch bis zum 29. April auf dem Übungsplatz. Die Truppe aus Singapur übt bereits zum

achten Mal in Deutschland. Für Oberstleutnant David Markus, Kommandeur des Panzerlehr­bataillons 93, sind vor allem die internationalen Elemente der Ausbildung entscheidend: „Die Singapurer sind sehr interessiert daran, wie wir unsere Panzer­besatzungen ausbilden. Für uns hingegen sind die Erfahrungen wichtig, die wir beim Schießen und der Zusammenarbeit im eng­lischsprachigen Umfeld erlangen. Und was die Lockerheit anbe­

langt, da können wir uns durch­aus was abgucken“, sagt Markus.

Ärmelabzeichen zum Abschied

Zum Ende der Übung stehen die deutsche und die singapuri­sche Truppe für das Abschluss­foto vor ihren Panzern und tau­schen Ärmelabzeichen und Erinnerungsgeschenke aus. „Wir haben die Gelegenheit, unsere militärischen Kenntnisse aus­

zutauschen. Und ich persönlich fand es toll, die deutschen Sol­daten zu treffen und kennenzu­lernen“, sagt Hauptmann Vivian Lee, Kompaniechefin einer der Panzerkompanien des singapu­rischen Bataillons.

Die Kadetten der Panzer­ und Panzergrenadiertruppe aus dem Stadtstaat werden in den kommen­den fünf Jahren jeweils im Früh­jahr und im Herbst in die Lausitz reisen und dort im Schießen mit ihren Panzern ausgebildet.

Gebirgsjäger greifen anDas Kämpfen in Höhen um 1000 Meter ist für die Soldaten aus Bad Reichenhall Standard.

Bad Reichenhall. „Wer dieHöhen beherrscht, beherrschtauch die Täler – ein alter Grund­satz im Gebirgskampf“, erklärtOberleutnant Michael Klaß, Zug­führer des Alpha­Zuges in der3. Kompanie des Gebirgsjäger­bataillons 231.

Feindliche Kräfte in Kompanie­stärke besetzen im Raum BadReichenhall die Übergängezum Pass Hallthurm und zumSchwarzbachsattel – so lautetdie Übungsfeindlage an diesem Morgen. Der Zug des Oberleut­nants ist für den Angriff vorneingesetzt. Es folgen der Bravo­ und Charlie­Zug. Die angren­zenden Höhen zu gewinnen, ist der Auftrag der 3. Kompaniemit dem Ziel, den Feind in derFlanke anzugreifen und nieder­zukämpfen.

Das Trainieren des Kampfesin mehr als 1000 Metern Höheist für die Gebirgsjäger tägliches

Brot. Für den Angriff hat Klaß seinen Zug in ein Sturm­ und ein Deckungselement aufge­teilt, um das Prinzip von Feuer und Bewegung umzusetzen. Die eine Gruppe zwingt den Feind mit Gewehrfeuer in Deckung, die andere bricht in die Stellungen des Gegners ein.

Alpha-Zug greift an

Bis die Gebirgsjäger den Feind angreifen können, gilt es, sich ungesehen anzunähern. Mit der Kommandoseilschaft – also zwei sich gegenseitig sichernde Berg­steiger – erklimmen zuerst zwei Soldaten der Sturmgruppe 1 senkrecht die Felswand. „Beim militärischen Bergsteigen kommt es darauf an, die Wand sicher und schnell zu durchklettern“, so Klaß. Dafür werden Hilfs mittel wie Schlingen und Schnüre

genutzt. Sobald der erste Soldat die Felskante erreicht hat, sucht er einen festen Standplatz, um den nachsteigenden Soldaten zu sichern. Er bringt das Seil auf Spannung – der zweite Soldat kann die Felswand so deutlich schneller hinaufklettern. Die übrige Sturmgruppe wird über einen Mannschaftszug nach oben gezogen.

Sturm und Einbruch

Die Deckungsgruppe nutzt zum Überwinden der Höhenmeter ein Seilgeländer. Ein Bautrupp befes­tigt das Seil an Karabinern, die vorher in die Wand getrieben wurden. Gesichert und mit schwe­ren Waffen ausgerüstet, erklimmt die Deckungsgruppe die Fels­

wand. Haben die Reichenhaller Gebirgsjäger die umliegenden Höhen erreicht, stehen alle Zei­chen auf Angriff. „Alpha an alle: drei, zwei, eins – Hammer, Ham­mer“, ruft Zugführer Klaß über Funk. Die Deckungsgruppe hält mit ihren Maschinengewehren den Feind nieder. Nebelkörper und Handgranaten der Sturm­gruppe 1 fliegen in die Schlucht. Dann folgen die Seile. Die Gebirgsjäger stürmen die senk­rechte Felswand hinab. Wieder festen Boden unter den Füßen, lösen sie sich von den Seilen und kämpfen den Feind nieder. Nach und nach folgen weitere Gebirgs­jäger, bis der gesamte Zug in den feindlichen Stellungen ist. (klim)

Der Beitrag „Gebirgs­

jäger“ unter

www.youtube.com/

bundeswehr.

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Die Lage gemeinsam im Blick: ein deutscher und ein singapurischer Soldat auf dem Übungsplatz (o.). In der Ferne röhren die Leopard-Kampfpanzer (l.). Zum Abschied: Tausch der Ärmelabzeichen (r.).

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Mit dem MG 3 in die Hochalpen: bereit für das Deckungsfeuer.

11. April 2016 ZOOM aktuell 9

Mission CazauxEin deutscher Oberstleutnant schult in Frankreich auf dem von der Bundeswehr ausgemusterten Alpha Jet.

Von Gabriele Vietze

Cazaux. „Heute könnenwir voraussichtlich nicht zur Range zum Schießen rausflie-gen“, k ündigt Oberstleutnant Sebastian Schmeling mit Blickauf den verhangenen Himmel über dem Fliegerhorst von Cazaux an. Gerade hat er seine drei Flug-schüler, einen Franzosen und zwei Belgier, für einen Formationsflug gebrieft. Nichtsdestotrotz: „Kein Flug – die Wolkenuntergrenze ist zu niedrig und die Sicht zu schlecht.“

Der 40-Jährige bildet dort Piloten auf dem Alpha Jet aus. Das robuste Kampfflugzeug wurde bei der Bundeswehr nach 18 Dienstjahren im Jahr 1997 aus-gemustert. In Frankreich wird es heute für die Schulung weiter ein-gesetzt. Schmeling ist der ein-zige Deutsche unter neun fran-zösischen, neun belgischen und einem italienischen Ausbilder auf dem Luftwaffenstützpunkt an der französischen Atlantikküste. Seine Dienststelle in der Heimat ist das Taktische Luftwaffen-geschwader 33 in Büchel.

Ein Jahr Taktikausbildung

Die Taktikausbildung dauert bis zu einem Jahr. Die Schü-ler sind Franzosen und Bel-gier, derzeit 16 junge Männer. Sie sind zwischen 20 und 25 Jahre alt, je nachdem, ob sie direkt von der Schule kommen oder schon ein Studium hinter sich haben. „Das Fliegen muss bereits jeder beherrschen, der

zu mir kommt“, sagt Schmeling. Jeder seiner Schüler hat zuvor in drei Ausbildungsphasen den Kunst-, Formations- und Tiefflug sowie den Flug an Instrumenten mit verschiedenen Schulflugzeu-gen erlernt. In Cazaux erlernen sie die taktischen Komponenten.

Anderes Land, andere Regeln

Laut Lehrplan sind täglich zwei Trainingsflüge von rund einer Stunde vorgesehen. „Ein deut-lich schwierigeres Wettergebiet mit mehr Wind und Nebel als das Schönwetterland USA“, sagt Schmeling. Er wurde unter ande-rem auf der US-Basis Sheppard in Texas ausgebildet. „Schwieriger ist in Europa auch das Thema Luftraumstruktur. Die einzelnen Staaten konfrontieren die Piloten mit unterschiedlichen Luftraum-strukturen“, sagt Schmeling. Das ist in den USA einfacher: Dort gibt es nur eine Luftraumstruktur mit einheitlichen Richtlinien.

Er fühlt sich wohl im milden Atlantikklima. Seine regulären dreieinhalb Jahre der Auslands-verwendung hat er gerade um ein weiteres Jahr verlängert. „Die Zusammenarbeit zwischen Natio-nen mit unterschiedlicher Mentali-tät ist nicht immer einfach“, räumt er ein. „Dennoch: Ich glaube an das Konzept einer gemeinsamen europäischen Ausbildung. Multi-nationales Handeln ist zeitgemäß. Ein Muss, um in der heutigen glo-balisierten Welt zu bestehen.“

Ein ausführlicher Artikel ist im Y-Magazin 4/16 zu lesen.

Der Alpha Jet: 18 Jahre bei der Bundeswehr im Dienst

Die Geschichte des Alpha Jets beginnt als deutsch-französische Koproduktion in den 1970-er Jahren. Die Franzosen sind auf der Suche nach einem einfach zu fliegenden Schulungsflugzeug, die Luftwaffe will vor allem Ersatz für ihren betagten leichten Jagdbomber Fiat G.91. So produzieren die Hersteller Dassault aus Frankreich und das deutsche Unternehmen Dornier schließlich eine französische Version „E“ für École („Schule“) und eine Luftwaffen-Version „A“ für Appui („Unter-stützung“) für die Luftnahunterstützung (Close Air Support, CAS).

1979 in Dienst gestellt, wird der Alpha Jet wegen seiner geringen Geschwindigkeit von „nur“ etwa 1000 Kilometern pro Stunde von Starfighter- und Tornadopiloten oft als „Lachtaube“ belächelt. Genau das ist aber auch seine Stärke: Bei der geringen Geschwindigkeit von nur etwa 220 Kilo-

metern pro Stunde (120 Knoten) fliegt er noch sicher. Bis 1983 liefert Dornier insgesamt 175 Jets an die Luftwaffe.

Bereits 1997 wird der Alpha Jet wieder aus-gemustert. Grund hierfür sind vor allem die Abrüstungs vereinbarungen des Vertrages über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) vom 19. November 1990 zur Reduzierung der Zahl der Kampfflugzeuge vom Atlantik bis zum Ural.

Heute nutzen neben Frankreich unter anderem noch Belgien, Portugal, Marokko, Ägypten und Thailand das kleine bewegliche Schulflugzeug. Frankreich selbst erhielt 176 Maschinen. Die Alpha-Jet-Staffeln sind in Cazaux seit 1982 stationiert und bilden heute als frankobelgische Kooperation die Advanced Jet Training School. Insgesamt 36 Maschinen stehen derzeit für die Ausbildung fran-zösischer und belgischer Piloten bereit.

Alpha Jet in der Luftnah­unterstützungsvariante für die deutsche Luftwaffe von 1978

Gutmütig Dank seiner

Langsamflugeigenschaften ist

der bewegliche Alpha Jet mit

Tandemsitzen auch ein gutes

Schulungsflugzeug.

BugformDie deutsche Version

hatte im Gegensatz

zum französischen Jet

eine spitze Nase.

TriebwerkZwei Mantelstromtriebwerke

Snecma-Turbomeca

Larzac liefern je

14,1 Kilonewton Schub.

AbmessungenIn der Luftwaffenversion

ist der Alpha Jet 12,5

Meter lang. Seine Höhe

beträgt 4,2 Meter.

TragflächeDie Spannweite

beträgt 9,1 Meter,

die Flügelfläche 17,5

Quadratmeter.

SchulterdeckerIm Gegensatz zum tief

liegenden Höhenleitwerk

sind die Flügel oben

angebracht.

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Ausbildung in Frankreich auf dem Alpha Jet: das Schulflugzeug auf der „Platte“ von Cazaux (o. l.) und über der Bucht von Arcachon (u. r.). Ein Fluglehrer prüft die Funktionen des Flugsimulators (u. l., o. r.).

10 aktuell SPORT 11. April 2016

Mit Pfeil und Bogen nach Rio Die Sportsoldaten Karina Winter und Elena Richter sind auf ihrem Weg zu Olympia Kameraden und Konkurrenten.

Von Markus Theis

Kienbaum. In der Sportförder­gruppe und im Verein sind sie Kameraden und trainieren zusammen – doch in Hinblick auf die Olympischen Spiele sind sie zugleich Konkurrenten: Die Ber­liner Bogenschützen Oberfeld­webel Karina Winter und Stabs­unteroffizier (FA) Elena Richter. Ob beide nach Rio fliegen oder womöglich nur eine von beiden, entscheidet sich erst im Juni beim Weltcup im türkischen Antalya.

Wie gehen die beiden bis dahin mit diesem Spannungsverhältnis aus Kameradschaft und Konkur­renz um? „Darüber machen wir uns zurzeit noch kaum Gendan­ken, sondern bereiten uns erst mal auf den Weltcup im Juni vor“, erklärt Winter. „Dort wol­len wir den Quotenplatz für den Team­Wettbewerb holen. Falls das nicht klappt, muss eben jeder selbst versuchen, sich im Einzel­wettbewerb zu qualifizieren.“

Die Chancen, als Team nach Rio zu fliegen, stehen allerdings gut. Schließlich hat sich die deut­sche Bogen­Mannschaft in den letzten Jahren fest in den Top 10 der Weltrangliste etabliert.

Schon seit der Steinzeit wird der Bogen von Menschen ver­wendet, zunächst für die Jagd, später dann auch als Kriegswaffe. Doch mit den Bögen vergange­

ner Zeiten haben die modernen Sportbögen bis auf die Grund­form kaum mehr etwas gemein.

Bogen aus Hightech statt Holz

Der Werkstoff Holz findet sich nur noch selten, es dominieren Leichtmetall­ und Verbundwerk­stoffe.

Dafür sticht ein langer Stab mit einer Y­förmigen Verzweigung am Griff des Bogens ins Auge. Diese Stabilisatoren dämpfen die Schwingungen des Bogens

und erhöhen somit die Treff­ sicherheit.

Auch wenn bei den Streitkräften die Feuerwaffen den Bogen schon vor Jahrhunderten ver­drängt haben, gibt es doch einige Gemeinsamkeiten beim Schießen. Dies gilt zum Beispiel für die Atemtechnik und die Ruhe beim Schuss. „Trotz aller Unter­schiede merken wir auf Lehr­gängen, dass uns das Schießen mit Schusswaffen leichter fällt als anderen“, bestätigt Richter. Dabei muss man nicht grund­sätzlich ein ruhiger Typ sein,

um als Schütze in der Weltspitze mithalten zu können.

Winter, die sich selbst als eher „hibbelig“ charakterisiert, ist dafür ein gutes Beispiel. Viel­mehr kommt es darauf an, im entscheidenden Moment voll­kommen ruhig zu sein – und diese Art der Disziplin und Fokussierung lässt sich trainie­ren. „Die mentale Verfassung ist in unserem Sport wirklich sehr wichtig“, betont R ichter. Daher nimmt sich jeder Schütze viel Zeit, um alles so einzu­stellen und einzuüben, dass

die Einheit aus Schütze und Bogen optimal harmoniert. „Bogenschießen ist ein ästheti­scher und el eganter Sport, bei dem viel davon abhängt, dass man mit sich selbst im Reinen ist“, fügt Kamerad Winter hinzu.

Weltspitze dank Sportförderung

Dank der Sportförderung der Bundeswehr konnten sich beide kontinuierlich bis an die Welt ­ spitze ihrer Disziplin vorarbeiten. Solche Fördermöglichkeiten sind gerade in den Sportarten wichtig, bei denen Sponsoren sich eher zurückhalten. Beide haben sich bewusst für die Bundes wehr entschieden, weil deren Kon­zept flexibler sei als das ande­rer staatlicher Institutionen. Zwar müsse man Jahr für Jahr Leistungen auf internationalem Niveau erbringen, damit das Dienstverhältnis verlängertwerden könne, aber umgekehrt stehe es einem auch selbst frei, einen anderen Weg einzu­schlagen. Sport – gleich wel­cher Art – könne wesentlich zur Entwicklung der Persönlichkeit beitragen, ist die Grundschul­pädagogin Winter überzeugt. Sie und Kamerad Richter wünschen sich aber natürlich, dass Bogen­schießen im Zuge der Olympi­schen Spiele populärer wird.

Vor dem Schießen: Stabsunteroffizier Richter bereitet ihren Bogen vor (o.). Beim Schießvorgang müssen Schütze und Bogen eine Einheit bilden (u.).

Harmonie trotz Konkurrenz: Oberfeldwebel Winter (o. l.) und Stabsunteroffizier Richter (o. r.) beim Training. Beide können sich noch für die Olympischen Spiele in Rio qualifizieren.

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Bogen aus Leicht- metall- und Ver-bundwerkstoff

11. April 2016 SOZIALES / PERSONAL aktuell 11

Politische Bildung im VorbeigehenEine Plakataustellung informiert Soldaten über die Flüchtlingskrise und ihre Hintergründe.

Von Colla Schmitz

Hannover. Flucht und Ver-treibung. Worte wie aus einer anderen Zeit. „Dennoch gehören sie heute zu unserem Alltag“, sagt Hauptmann Relja Richert.

Die 32-Jährige ist Kompanie-chefin der dritten Kompanie des Feldjägerregiments 2 in Hannover. Sie und ihre Kame-raden waren von November 2015 bis März 2016 in der Flüchtlings-hilfe auf dem Bahnhof in Laatzen in der Region Hannover einge-setzt.

Ursachen und Herausforderungen

Aus diesem Grund hat Relja Richert jetzt im Treppenauf-gang des Kompaniegebäudes die aktuelle Plakatausstellung„Flüchtlinge in Europa. Ur sa-chen, Hintergründe, Heraus-forderungen“ des Zentrums für Militärgeschichte und Sozial-wissenschaften der Bundeswehr aufgehängt: „Ich habe im Intra-net etwas darüber gelesen und spontan Material beantragt.“

Die Ausstellung umfasstzwölf Bildtafeln. Zahlen, Daten, Fakten. Begleitend dazu hält die Kompaniechefin Unterricht ab. Das habe sie auch nach den Anschlägen im vergangenen Herbst in Paris so gehandhabt, sagt die 32-Jährige. Gerade für Soldaten sei es wichtig, sich intensiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

„Wer sich mit der Flüchtlings-thematik auseinandersetzt,kommt auch an unserer eigenen Geschichte nicht vorbei“, sagt Hauptmann Richert. Jeder solle sich nur einmal in seiner eige-nen Familie umschauen. „Meine musste beispielsweise aus Ober-schlesien fliehen“, sagt Richert. Aus dieser Verpflichtung her-aus wurde der Artikel 16a des Grundgesetzes installiert, der Menschen in Not Asyl gewärt.

Die Welt ist inzwischenmodern und vor allem digital geworden, aber die Bilder von damals und heute ähneln sich. Eine erschreckende Erkenntnis für jeden Betrachter. Denn der Ausdruck in den Gesichternder Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, bleibt stets derselbe: Erschöpfung gepaart mit Dankbarkeit.

Eindrücke, die man nicht mehr vergisst

„An manchen Tagen sind bis zu 1200 Menschen bei uns ange-kommen“, erzählt Oberleutnant René Nehls. Der 25-Jährige ist in seiner Einheit verantwortlich für die Flüchtlingshilfe. Die Eindrücke vor Ort wird er nicht mehr vergessen: „Man fragt sich, wie man sich selbst in dieser Situation fühlen würde.“

Die Gefühle, die ganz persön-lichen Geschichten und Schick-sale, die jeder Flüchtling mit-bringt, sind nicht auf den zwölf

Infotafeln abgedruckt. „Aber sie werden in irgendeiner Form erzählt werden, wenn die Sol-

daten an den Plakaten vorbei gehen“, davon ist die Kompa-niechefin überzeugt. Für Relja

Richert ist das eine gelungene Form der Information und die schönste Form des Flurfunks.

Als Feldjäger auf hoher SeeOberfeldwebel Sascha Lang unterstützte bei der Flüchtlingsaufnahme im Mittelmeer.

Was ist Ihr höchstes Gut?Mein Humor.

Was ist Ihre größte Errungenschaft?Der Sieg über meine Höhenangst durchs Klettern.

Was treibt Sie an?Kaffee.

Was können Sie besonders gut kochen?Lasagne.

Was wäre Ihre berufliche Alternative?Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Zoll oder Polizei.

Welche Eigenschaft schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?Ehrlichkeit.

Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen?Schokoladentorte.

Wo möchten Sie am liebsten leben?Im Ruhrpott.

Was ist Ihr Hauptcharakterzug?Ich bin sehr temperamentvoll.

Hannover. „Feldjäger oder gar nicht.“ Eine klare Ansage. Ober-feldwebel Sascha Lang machtaus seiner Begeisterung für dieKameraden mit der orangen Litze kein Geheimnis. Berufssoldatmöchte der 26-Jährige werden.Aber eben nur hier. Ihm gefalleeinfach, dass dort kein Tag wieder andere sei, gibt Lang unum-wunden zu. Das fange beim Real-auftrag im Inland an und hörebei den unterschiedlichen Son-derqualifikationen wie beispiels-weise dem Personenschutz oder den Ermittlungstätigkeiten noch lange nicht auf. „Wir sind“, soder Oberfeldwebel, „für dieBundeswehr weltweit als viel -seitiger Dienstleister unterwegs.“ Und ein ausgesprochen flexibler noch dazu.

Erst vor wenigen Wochenist er von seinem Einsatz aufdem Einsatzgruppenversorger(EGV) „Berlin“ nach Hannover

zurückgekehrt. Im Mittelmeerhatte der EGV im Rahmen derEUNAVFOR MED – Operation Sophia Flüchtlinge aufgenom-men. Bilder, die andere nur ausden Medien kennen, hat der Feld-jäger mit eigenen Augen gesehen: „Man macht sich keine Vorstel-lung davon, wie winzig so ein

Schlauchboot ist und wie viele Menschen dabei auf engstem Raum zusammengepfercht wer-den. Oft tagelang. Ohne Trink-wasser. Ohne Toiletten.“

Nach der Rettung kam die Registrierung: „An Bord haben wir dann diese Aufgabe über-nommen.“ Dazu gehörte unter anderem, jeden Flüchtling zu fra-gen, woher er kommt. „Durch unsere Ausbildung sind wir mit solchen Abläufen vertraut. Das erleichtert die Arbeit ganz unge-mein“, erklärt der Oberfeldwebel. Vor allem dann, wenn wie auf dem EGV Daten von knapp 2000 Menschen erfasst werden müssen. Obwohl Sascha Lang froh ist, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, möchte er seine auf der „Berlin“ gemach-ten Erfahrungen nicht missen: „Es ist ein gutes Gefühl, aktiv einen Beitrag zur Flüchtlings-hilfe geleistet zu haben.“ (lae)

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Angekommen in Deutschland: Hunderte Flüchtlinge erreichten in den vergangenen Monaten D eutschland – Tag für Tag. Derzeit sind rund 3000 Soldaten in die Flüchtlingshilfe eingebunden (r . o.). Die Plakatausstellung (l. u.) informiert über Hintergründe der Flüchtlingskrise.

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12 aktuell VERMISCHTES 11. April 2016

14/2016

Viel Glück!

Vernetzt in StorkowBei der ersten LAN-Party der Bundeswehr zeigen IT-Interessierte, was sie können.

Von Antje Laenen

Storkow (Mark). Im IT-Camp in Storkow surren die Laptops. „Hier gibt es keine Lagerfeuer-romantik“, scherzt Initiator Hauptmann Martin Heus-ler. Sein Plan: der Jugend von heute zu zeigen, was man als Cyber-Fachmann von morgen bei der Bundes wehr macht. Nun sitzen 18 junge Männer drei Tage lang beim Führungs-unterstützungsbataillon 381 in Storkow an den Rechnern. „Was die Jungs hier machen, zum Beispiel ein IP-Adresskonzept erstellen und die Verkabelung selbst ziehen, das machen die Soldaten in ihrem Job genauso“, verdeutlicht Heusler.

Vom Kabel-Patchen bis zum Datenstream

Mit Unterstützung der Profis errichten die Teilnehmer erst zwei separate Netzwerke, die dann mit-einander verbunden werden. Das Highlight des Camps: Das so ent-standene Netzwerk wird im Stil einer LAN-Party auf seine Funk-tionstüchtigkeit getestet. Ein LAN (Local Area Network) ist ein lokales Datenkommunikations-system (Netz), durch das zwi-schen mehreren unabhängigen

Rechnern Daten übertragen wer-den können – und zwar mit sehr hoher Geschwindigkeit.

In Storkow treten zwei Teams gegeneinander an. Gemessen wird sich mit dem Strategie-spiel „Command & Conquer – Generäle“ und mit dem Renn-spiel „TrackMania Nations“. Obwohl das Camp nur in den Regionen Berlin, Cottbus und Frankfurt (Oder) beworben wurde, sind IT-Begeisterte aus ganz Deutschland angereist. Felix Hüls aus Tübingen hat über eine Online-Community vom Camp erfahren. Bisher hat sich der 24-Jährige vor allem mit Web-

design beschäftigt, bringt also die IT-Grundlagen schon mit. Nun möchte er „mehr Abwechslung in sein Berufsleben bringen“ und alle Möglichkeiten au sloten – auch bei der Bundeswehr.

Aus ganz Deutschland zum IT-Camp

Am Nachbar-Laptop sitzt der 19-jährige Dominik Hackfort, den das Kabelgewirr nicht abschreckt: „Ich selbst habe zuhause mehrere Bildschirme ste-hen – da bin ich es gewohnt, den Überblick nicht zu verlieren“ . Er möchte freiwilligen Wehrdienst

leisten, die positiven Erfahrun-gen hier bekräftigen ihn in sei-ner Entscheidung. Martin Heusler freut das. „Das Ausbildungsle-vel des IT-Personals der Bundes-wehr ist durchaus vergleichbar mit dem der führenden Software- Hersteller. Die Zertifikate aus unseren IT-Lehrgängen werden auch in der freien Wirtschaft anerkannt“, sagt Heusler.

Das Feedback der Gamer: durchweg positiv. Deswegen steht schon jetzt fest, dass es das Cyber Camp im Führungs-unterstützungsbataillon 381 in Storkow auch im nächsten Jahr wieder geben soll.

„A War“: Ein moralisches Dilemma

Kino. Der dänische Komman-dant Claus Pedersen (PilouAsbæk) ist mit seiner Einheit in der afghanischen Provinz Helmand stationiert. Als er und seine Soldaten während einer Patrouille in einen Hinterhalt der Taliban geraten, fordert Pedersen Luftverstärkung an, um das Leben seiner Kameraden zu retten. Bei dem Einsatz kom-men auch unschuldige Zivilisten ums Leben – dafür muss sich Pedersen kurz darauf in seiner Heimat vor Gericht verantwor-ten. Es beginnt ein zermürben-der Prozess, der den dreifachen Familien vater auch in ein mora-lisches Dilemma treibt: Wie weit darf der Kampf gegen den Ter-rorismus gehen?

„A War“ wurde in diesem Jahr als „Bester Fremdsprachiger Film“ für die Oscar-Verleihung nominiert. Der Film läuft ab dem 14. April 2016 im Kino. aktuell verlost zum Kinostart vier-mal zwei Tickets. Einfach eine E-Mail mit dem Betreff „A War“ senden an: [email protected] (pfr)

SUDOKUSenden Sie die vier Lösungszahlen, die sich aus den farbigen Feldern ergeben, per E-Mail mit dem Betreff „Sudoku 14/2016” und Ihrer Postanschrift an:

[email protected]

Einsendeschluss:Sonntag dieser Woche

Zu gewinnen: APC Mobile Power Bank 10 000 mAh Dieser externe Zusatzakku für Smartphones und Tablet-PCs bietet bis zu vier Ladevorgänge für unterwegs.

Lösung 12/2016: 1 2 5 8

Gewonnen hat: Violetta LehmannSpielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Willkommen im IT-Camp: Komplexe Netzwerke müssen eingerichtet und anschließend auf Herz und Nieren getestet werden. Hauptmann Heusler (r.o.) freut sich auf die Fortsetzung im kommenden Jahr.

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