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Positionierung und Profilierung von Smart Cities im globalen Wettbewerb Hans Kramar Technische Universität Wien Department für Raumentwicklung, Infrastrukturund Umweltplanung Fachbereich Stadtund Regionalforschung Smart Cities Days Stadtlabor 2012 Smart Cities Days Stadtlabor 2012 11. 13. April 2012 TU Graz Hans Kramar TU Wien Stadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities TU Graz

Positionierung und Profilierung von globalen Wettbewerb ... · Wachstum durch Bildung, Forschung und Innovation, Informations‐und Kommunikationstechnologien) „Strategic Energy

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Page 1: Positionierung und Profilierung von globalen Wettbewerb ... · Wachstum durch Bildung, Forschung und Innovation, Informations‐und Kommunikationstechnologien) „Strategic Energy

Positionierung und Profilierung von Smart Cities im globalen Wettbewerb

Hans KramarTechnische Universität Wien     

Department für Raumentwicklung,             Infrastruktur‐ und Umweltplanung

Fachbereich Stadt‐ und Regionalforschung

Smart Cities Days ‐ Stadtlabor 2012Smart Cities Days  Stadtlabor 2012

11. ‐ 13. April 2012TU Graz

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

Page 2: Positionierung und Profilierung von globalen Wettbewerb ... · Wachstum durch Bildung, Forschung und Innovation, Informations‐und Kommunikationstechnologien) „Strategic Energy

Bedeutung der Globalisierung für Europas Städte (I)

Geänderte Rahmenbedingungen für Europas Städte( ) Technologischer Wandel (Telekommunikation, Informationstechnologien,…)

Geopolitische Veränderungen (EU‐Integration, Abbau von Handelsbarrieren,…)

i k f d äd b b Auswirkungen auf den Städtewettbewerb Abbau materieller und institutioneller Barrieren (zunehmende Mobilität von 

Arbeitskräften, Finanzkapital , Gütern und Dienstleistungen, Informationen,…) , p , g , , )

Abwanderung von standardisierter Massenproduktion (low‐tech) in billigere Schwellenländer

Zunehmender Standortwettbewerb der Europäischen Städte untereinander (Konkurrenz um Entscheidungsfunktionen, Investoren, Zuwanderer, Großveranstaltungen, Touristen, Know‐How,…)

Ubiquisierung „klassischer“ Standortfaktoren (rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen, Bildungsniveau, Infrastruktur,…) 

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

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Bedeutung der Globalisierung für Europas Städte (II)

Herausforderungen für Europas Städte durch die Globalisierung  Positionierung im Städtewettbewerb (Kooperation  Konkurrenz)

klare Profilierung (vor allem von Klein‐ und Mittelstädten): Spezialisierung, Stadtmarketing, City Branding, Leuchtturmprojekte,…

Verschärfung innerstädtischer Probleme (soziales Gefälle, entwicklungs‐schwache Gebiete,…) durch den steigenden Wettbewerbsdruck

Lösungsansatz: Ökonomisch effiziente, sozial und ökologisch verträgliche Anwendung neuer Technologien zur  Hebung der Lebensqualität der Bevölkerung (nach innen“) Hebung der Lebensqualität der Bevölkerung (nach „innen )

Profilierung der Stadt im Wettbewerb (nach „außen“)

Beispiele: e‐government, nachhaltige Energieerzeugung und ‐versorgung, IT‐p g , g g g g g g,gestütze Verkehrssysteme und Logistik, intelligente Gebäudetechnik,…

Konzept der „Smart Cities“

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

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Das Konzept der „Smart Cities“

Populäres Konzept seit Ende der 2000er Jahre ( ) in der Stadtforschung und Stadtplanung (Stadtmarketing!)

in der Technologieentwicklung (Technologiemarketing!) 

P liti h Zi ld k t d Fö d hi Politische Zieldokumente und Förderschienen: EU‐Strategiedokument “Europa 2020”: Priorität “Smart Growth” (Intelligentes 

Wachstum durch Bildung, Forschung und Innovation, Informations‐ und Kommunikationstechnologien)  „Strategic Energy Technology Plan“ der EK

7.Forschungsrahmenprogramm der EU: „Smart Cities and Communities“ als Forschungsfeld unter der Thematischen Priorität „Energie“ g „ g

Smart Cities Member States Initiative (Kooperation DG Energy / Staaten)

Österreichisches Forschungsprogramm „Smart Energy Demo – Fit 4 SET“ (Klima‐ und Energiefonds): Konzepte für Smart Cities

Kleinster gemeinsamer Nenner: Schaffung lebenswerter, nachhaltiger und gerechter Städte durch Anwendung innovativer Technologien

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

und gerechter Städte durch Anwendung innovativer Technologien

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„Smart Cities“ @ TU Wien

Smart Community – Technology – City  Interdisziplinäre Forschung für die Städte der Zukunft

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

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Das Forschungsprojekt „Smart Cities in Europe“

Forschungsziel Erstellung eines innovativen Rankings für Klein und Mittelstädte in Europa Erstellung eines innovativen Rankings für Klein‐ und Mittelstädte in Europa Ermittlung der relevanten Standortbedingungen für die Positionierung von 

Städten im internationalen Wettbewerb des 21.Jahrhunderts  Analyse der spezifischen Stärken und Schwächen der untersuchten Städte  Erstellung von Städteprofilen als Grundlage für strategische Politikberatung 

I i l F h Internationales Forschungsteam Technische Universität Wien: FB Stadt‐ und Regionalforschung University of Ljubljana: Department of Geography University of Ljubljana: Department of Geography Delft University of Technology: Research Institute for Housing,                   

Urban and Mobility Studies (OTB)

Finanzielle Förderung Asset One Immobilienentwicklungs AG (im Zusammenhang mit der   

geplanten Entwicklung der Reininghausgründe in Graz)

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

g p g g g )

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„Smart Cities in Europe“: Städtesample

Fokus: Klein‐ und Mittelstädte in Europa

Smart Cities: SampleSmart Cities: Sample

Kriterien der Städteauswahl „Functional Urban Area“ (ESPON 1.1.1)( ) 100.000 ‐ 500.000 Einwohner Agglomerationsraum < 1,5 mio. EW Mindestens 1 Universität Datenverfügbarkeit im „Urban Audit“

Sample von 70 Klein‐ und Mittelstädten 

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

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„Smart Cities in Europe“: Methode (I)

Bewertung der 70 Städte anhand von 6 Eigenschaften von „Smart 

Beschreibung der 6 Eigenschaften anhand von passenden Faktoreng „

Cities“anhand von passenden Faktoren

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

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„Smart Cities in Europe“: Methode (II)

Abbildung der Faktoren durch geeignete Indikatoren

Indikatoren 74 Indikatoren für 70 Städte (Vollständigkeit ≈ 87 %) Je nach Verfügbarkeit auf kommunaler, regionaler oder gesamtstaatlicher Ebene Datenbasis: Europäische Regionalstatistiken (Eurostat, Urban Audit, Eurobarometer) 

ergänzt durch Daten aus nationalen Statistiken

Auswertung Hierarchische Aggregation der Indikatoren erlaubt Auswertungen auf 4 Ebenen  Gesamtbewertung, Eigenschaftsprofile, Faktorenprofile, Indikatorenprofile

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

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„Smart Cities in Europe“: Gesamtbewertung

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„Smart Cities in Europe“: Eigenschaftsprofile

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„Smart Cities in Europe“: Faktorenprofile

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„Smart Cities in Europe“: Indikatorenprofile

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„Smart Cities in Europe“: Bewertung

Innovativer Forschungsansatz: Weiterentwicklung  traditioneller StädterankingsStädterankings  Konzentration auf die Positionierung von Klein‐ und Mittelstädten Einbindung von technologiebezogenen Indikatoren (Voraussetzungen / 

Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien)Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien) Flexibles & erweiterbares Konzept: zusätzliche Städte, neue Indikatoren „Monitoring“ von städtischen Entwicklungen durch laufende Updates

Grenzen des Ansatzes Eingeschränkte Datenverfügbarkeit und ‐qualität

– Unvollständige DatensätzeUnvollständige Datensätze– Unterschiedliche Erhebungsmethoden der Daten– Räumliche Abgrenzung von „Städten“– Mangelnde Informationen zu relevanten „soft factors“g „

Fehlende Überprüfung der empirischen Relevanz– Normative Auswahl von Indikatoren– Willkürliche Gewichtung der einzelnen Indikatoren und Faktoren gegeneinander

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

Willkürliche Gewichtung der einzelnen Indikatoren und Faktoren gegeneinander

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„Smart Cities in Europe“: Anwendung

Zentrale Ergebnisse Aufzeigen der relevanten Standortbedingungen im Städtewettbewerb Aufzeigen der relevanten Standortbedingungen im Städtewettbewerb  Darstellung spezifischer Stärken und Schwächen von Städten Erstellung individueller Städteprofile zur strategischen Positionierung

B h ki it d Städt tä k Ab / P fili– Benchmarking mit anderen Städten zur stärkeren Abgrenzung / Profilierung – Auffinden von vergleichbaren Städten ( Best Practice / Lesson‐Drawing)

Aufzeigen möglicher sensibler Stellen zur Positionsverbesserung  Ermittlung lokaler Bedingungen für die Anwendung neuer Technologien

Anwendungsfelder Strategische Politikberatung (Entwicklung von Positionierungsstrategien) Strategische Politikberatung (Entwicklung von Positionierungsstrategien) Stadtmarketing (Profilierung, Branding) Stadtplanung (Entscheidungshilfe für die Auswahl von Projekten) Standortsuche von Unternehmen (Entscheidungshilfe für Investoren)  Technologieentwicklung (Hinweise auf Umsetzbarkeit bzw. lokalen 

Adaptionsbedarf neuer Technologien)

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz

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Profilierung von Smart Cities durch neue Technologien: Hypothesen 

Das Ziel einer „Smart City“ besteht sowohl darin, ihren Bewohnern hohe Lebensqualität zu bieten als auch sich im globalen Städtewettbewerb zu behaupten.Lebensqualität zu bieten als auch sich im globalen Städtewettbewerb zu behaupten. Diese beiden Ziele hängen eng zusammen und beeinflussen einander wechselseitig.

Neue Technologien tragen in dem Ausmaß zur positiven Entwicklung einer Stadt bei, als sie in ihrer Anwendung Rücksicht auf lokale Gegebenheiten nehmenals sie in ihrer Anwendung Rücksicht auf lokale Gegebenheiten nehmen. 

Eine Stadt kann sich durch die Anwendung neuer Technologien nur dann einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen, wenn sie diese so adaptiert, dass daraus eine standortsspezifische Besonderheit entstehtdaraus eine standortsspezifische Besonderheit entsteht.

Der wirtschaftliche Erfolg von Technologieentwicklern hängt davon ab, inwieweit sie in der Lage sind, ihre Technologie flexibel an lokale Bedingungen anzupassen.

Die erfolgreiche Umsetzung neuer Technologien in einer Stadt verlangt die Einbindung lokaler Akteure und politischer Entscheidungsträger („governance“).

Die Weiterentwicklung und standortbezogene Anwendung neuer Technologien g g g gerfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von naturwissenschaftlich‐technischer und sozialwissenschaftlicher Forschung unter Einbindung künstlerisch‐kreativer Kompetenzen.

Hans Kramar TU WienStadtlabor 2012 – Konzepte für Smart Cities  TU Graz