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Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe 147 eingestellt und sehaltete ab, sobald der Strom 5 ~A erreiehte (biamperometrische Endpunktsbestimmung). Riihrer und Coulometer wurden eingesehaltet, und die Zeit far die Titration des Arsenits wurde nach Absehalten abgelesen. Ein weiterer Versuch, bei dem die Hypoehloritprobe unmittelbar vor dem Einsehalten zugegeben wurde, gab einen Zeitwert ffir den Arsenitfibersehu$. Die Differenz gibt den Hypo- ehloritwert an. Der reine Arsenitwel~ braueht nut yon Zeit zu Zeit iiberpriift zu werden. -- Lokale, hohe Jodkonzentration und damit verbundener Jodverlust kann bei dieser Methode dutch starkes Riihren vermieden werden. Die Standard- abweiehungen s bei der Bestimmung yon NaOC1 liegen in tier Gr6Benordmmg yon Zelmtelsekunden, was bei entspreehender Wahl der Probemenge Genauigkeiten bis zu 0,10/0 erreiehen l~$t. Far Analysen yon festem Calcinmhypoehlorit waren die Werte far s etwa eine Gr6Benordnung hSher. 1. Anal. Chem. 89, 226--227 (1967). Chem. Die., Res. & Developmt., Olin ~athie- son Chem. Corp. ~qew Haven, Conn. (USA). M. MICll:LI~AYR Spurenbestimmung yon Chlor in anorganisehen und organisehen Substanzen mittels Konduktometrie. B.H. P~ISCOTT[1]. Die Methode benutzt die Anderung der Leitf/~higkeit dutch aus der Probe entwickelten und in Wasser gelSsten Chlor- wasserstoff. 0rganische Ch]orverbindungen werden vorher unter 02 verbrannt. -- Man verwendet als HC1-Generator einen birnenfSrmigen 25 ml-Dreihalskolben und eine Mikro-Leitf/~higkeitsmeBzelle nach T. NAs~ [2] aus Plastik, in dermit 1 ml Volumen gearbeitet werden kann. Das vom Generator entweiehende Gas strSmt durch eine Dfise yon 0,5 mm ~, die 1--4 mm fiber der Wasseroberfl~ehe liegt. Es wird 80 ~ Schwefels~ure in den Generator, der auf 80~C erw~rmt ist, gegeben und 1 ml Wasser in die thermostatisierte Leitfi~higkeitszelle; dann wird Reinst-N2 durch- geleitet (100 ml/min), bis sieh die automatisch registrierte Leitf~ihigkeit nicht mehr /indert. Derselbe Arbeitsvorgang erfolgt nun mit der Probe im Generator, und aus einer Eiehkurve kann der C1-Gehalt abgelesen werden. Die tt2SO4-Konzentration im Generator daft dutch hohe Probenmenge nieht unter 60~ sinken; 80~ ist opti- mal. Die Eichkurven waren in kleinen Bereiehen (0,5--20 ~g C1) sogar Gerade. Phosphate, Borate, Sulfate und Carbonate stSren nicht; falls Tartrate oder Citrate vorhanden sind, mu$ mit 60~ Schwefels~ure gearbeitet werden, ansonsten entsteht SO2. Acetate stSren erst im Verh~Itnis 10000:1, Nitrate allerdings schon bei 20faehem (~berschul3. Der rel. •ehler der Bestimmungen liegt zwischen 2 und 5~ 1. Analyst 92, 61--63 (1967). Birmingham Materials Sect., Post Off. Eng. Dept., Fordrough Lane, Birmingham 9 (GroBbritannien). 2. NAsE, T. : J. Seient. Instrum. 88, 480 (1961). M. MIC~L~Au Potentiometrisehe Messungen mit ehlorid- und bromidempfindlichen Membran- elektroden. G. A. R~c~c~z und ~. R. KR~sz [t]. Die etwa 500/0 Silberchlorid oder Silberbromid enthaltenden Silieonkautschukmembranen werden vor dem Gebrauch ungef~hr 48 h in 10-2 M Kaliumchlorid- bzw. KalinmbromidlSsung vorkonditioniert. Die sonstigen Mel~bedingungen sind in einer vorangegangenen Arbeit [2] beschrie- ben worden. -- Die Potentialabh~ngigkeit der Silberehloridmembranelektrode geniigt tier Nernstschen Gleichung bis herab zu 5.10 -a M ChloridlSsungen. Das gleiehe gilt far die Silberbromidmenbranelektrode bis zu 7-10 -5 M Bromid- 16sungen. Liegen Jodid-, Bromid- und Chloridionen gemeinsam in einer L6sung vor, so beeinflussen die Jodidionen die Messungen mit der Silberbromidelektrode und godid- und Bromidionen die Messungen mit dot Silberchloridmembranelektrode. Die Selektivitgtsverh~ltnisse far die Mischungen yon Br-/g-, C1-/J- und CI-/Br- 10"

Potentiometrische Messungen mit chlorid- und bromidempfindlichen Membranelektroden

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Page 1: Potentiometrische Messungen mit chlorid- und bromidempfindlichen Membranelektroden

Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe 147

eingestellt und sehaltete ab, sobald der Strom 5 ~A erreiehte (biamperometrische Endpunktsbestimmung). Riihrer und Coulometer wurden eingesehaltet, und die Zeit far die Titration des Arsenits wurde nach Absehalten abgelesen. Ein weiterer Versuch, bei dem die Hypoehloritprobe unmittelbar vor dem Einsehalten zugegeben wurde, gab einen Zeitwert ffir den Arsenitfibersehu$. Die Differenz gibt den Hypo- ehloritwert an. Der reine Arsenitwel~ braueht nut yon Zeit zu Zeit iiberpriift zu werden. -- Lokale, hohe Jodkonzentration und damit verbundener Jodverlust kann bei dieser Methode dutch starkes Riihren vermieden werden. Die Standard- abweiehungen s bei der Bestimmung yon NaOC1 liegen in tier Gr6Benordmmg yon Zelmtelsekunden, was bei entspreehender Wahl der Probemenge Genauigkeiten bis zu 0,10/0 erreiehen l~$t. Far Analysen yon festem Calcinmhypoehlorit waren die Werte far s etwa eine Gr6Benordnung hSher.

1. Anal. Chem. 89, 226--227 (1967). Chem. Die., Res. & Developmt., Olin ~athie- son Chem. Corp. ~qew Haven, Conn. (USA). M. MICll:LI~AYR

Spurenbestimmung yon Chlor in anorganisehen und organisehen Substanzen mittels Konduktometrie. B.H. P~ISCOTT [1]. Die Methode benutzt die Anderung der Leitf/~higkeit dutch aus der Probe entwickelten und in Wasser gelSsten Chlor- wasserstoff. 0rganische Ch]orverbindungen werden vorher unter 02 verbrannt. -- Man verwendet als HC1-Generator einen birnenfSrmigen 25 ml-Dreihalskolben und eine Mikro-Leitf/~higkeitsmeBzelle nach T. NAs~ [2] aus Plastik, in dermit 1 ml Volumen gearbeitet werden kann. Das vom Generator entweiehende Gas strSmt durch eine Dfise yon 0,5 mm ~, die 1--4 mm fiber der Wasseroberfl~ehe liegt. Es wird 80 ~ Schwefels~ure in den Generator, der auf 80 ~ C erw~rmt ist, gegeben und 1 ml Wasser in die thermostatisierte Leitfi~higkeitszelle; dann wird Reinst-N2 durch- geleitet (100 ml/min), bis sieh die automatisch registrierte Leitf~ihigkeit nicht mehr /indert. Derselbe Arbeitsvorgang erfolgt nun mit der Probe im Generator, und aus einer Eiehkurve kann der C1-Gehalt abgelesen werden. Die tt2SO4-Konzentration im Generator daft dutch hohe Probenmenge nieht unter 60~ sinken; 80~ ist opti- mal. Die Eichkurven waren in kleinen Bereiehen (0,5--20 ~g C1) sogar Gerade. Phosphate, Borate, Sulfate und Carbonate stSren nicht; falls Tartrate oder Citrate vorhanden sind, mu$ mit 60~ Schwefels~ure gearbeitet werden, ansonsten entsteht SO 2. Acetate stSren erst im Verh~Itnis 10000:1, Nitrate allerdings schon bei 20faehem (~berschul3. Der rel. •ehler der Bestimmungen liegt zwischen 2 und 5~ 1. Analyst 92, 61--63 (1967). Birmingham Materials Sect., Post Off. Eng. Dept.,

Fordrough Lane, Birmingham 9 (GroBbritannien). 2. NAsE, T. : J. Seient. Instrum. 88, 480 (1961). M. MIC~L~Au

Potentiometrisehe Messungen mit ehlorid- und bromidempfindlichen Membran- elektroden. G. A. R~c~c~z und ~. R. KR~sz [t]. Die etwa 500/0 Silberchlorid oder Silberbromid enthaltenden Silieonkautschukmembranen werden vor dem Gebrauch ungef~hr 48 h in 10 -2 M Kaliumchlorid- bzw. KalinmbromidlSsung vorkonditioniert. Die sonstigen Mel~bedingungen sind in einer vorangegangenen Arbeit [2] beschrie- ben worden. -- Die Potentialabh~ngigkeit der Silberehloridmembranelektrode geniigt tier Nernstschen Gleichung bis herab zu 5 .10 -a M ChloridlSsungen. Das gleiehe gilt far die Silberbromidmenbranelektrode bis zu 7-10 -5 M Bromid- 16sungen. Liegen Jodid-, Bromid- und Chloridionen gemeinsam in einer L6sung vor, so beeinflussen die Jodidionen die Messungen mit der Silberbromidelektrode und godid- und Bromidionen die Messungen mit dot Silberchloridmembranelektrode. Die Selektivitgtsverh~ltnisse far die Mischungen yon Br-/g-, C1-/J- und CI-/Br-

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148 Berieht: Analyse anorganiseher Stoffe

werden diskutiert und mit den ~essungen an einer Silberjodidmembranelektrode [2] verglichen.

1. Anal. Chem. 88, 1786--1788 (1966). Dept. Chem., State University of New York Buffalo, N. Y. 14214 (USA).

2. Rv.C~NITz, G. A., 1~. R. KRESZ, and S. B. ZA~OCH~CK: Anal Chem. 88, 937 (1966). H. ~o~r

Chlorid, Bromid und Thioeyanat wurden yon A. P. KRE~KOV, V. A. BOOK, L. A. ~VYRKOVA und 1~. I. APA~EVA [1] dutch Titration mit Cadmiumnitrat in wasserfreier Essigs~ure bestimmt. Der Endpunkt der Chlorid- und Bromid-Bestim- mung wurde amperometrisch, der der Thioeyanatbestimmung visuell unter Zusatz yon Fe(N03)3 bestimmt. -- Aus/i~hrung. Chlorid. Man bereitet eine etwa 0,1 N LSsung des Chlorids in wasserfreier Essigs~ure (NaC1, KC1 und NH4C1 feuehtet man vorher mit einigen Tropfen Wasser an). 1,5--2,5 ml der LSsung ffillt man mit ges~tt. LilNO3-L5sung in wasserfreier Essigsgure auf 15 ml auf und titriert amperometriseh mit 0,15 N Cadmiumnitrat-L5sung in wasserfreier Essigs~ure. Als Kathode ver- wendet man eine Hg-Tropfelektrode, als Anode eine Hg-Bodenelektrode. Man titriert bei -- 1,2 V. Der relative Fehler der Bestimmung betr~gt < 2~ die Emp- findliehkeit 10 -3 ~ C1, die Dauer einer Bestimmung bis 20 rain. -- Bromide. man titriert 1,5--2,5 ml 0,12 N Cadmiumnitratl5sung in 5--6 ml LiNOa-LSsung ampero- metriseh unter gleiehen Bedingungen wie oben mit der zu untersuehenden Bromid- 15sung (alle L5sungen in wasserfreier Essigs~ure). Die Bromide feuehtet man vor dem LSsen in Essigs~ure mit einigen Tropfen Wasser an. Da bei der Titration das Volu- men der L5sung sich erheblieh vergrSBert, bringt man eine Korrektur an. Der relative Fehler der Bestimmung betr~gt 1,5~ die Dauer einer Bestimmung bis 15 rain. -- Thiocyanat. In den Titrationskolben gibt man 5--10 ml 0,1 N Cadmium- nitrat-LSsung, verdfinnt mit 10 ml wasserfreier Essigs~ure und setzt 10 Tr. 13/3ige Fe(NO)33-LSsung zu. man titriert mit der zu untersuehenden ThiocyanatlSsung auf Rosa (alle L5sungen in wasserfreier Essigs~ure). Der relative Fehler betr~gt < 0,4 ~ die Dauer einer Bestimmung bis 10 rain. i. ~. Anal. Chim. 20, 704--708 (1965) [Russiseh]. (l~Iit engl. Zus.fass.) Chem.-

teehnol. Mendeleev-Inst., 1Vfoskau (UdSSR). G. WIN~Avs

Elementares Brom bestimmten A. B ~ K x und S. I-IXLQA~D [1] durch Reduktion mit Queeksflber(I)-ehlorid und nachfolgende chelatometrische Titration der ent- standenen Hg2+-Ionen. Diese Reaktion kann zur indirekten Bestimmung yon orga- nischen Stoffen verwendet werden, die Brom addieren oder mi~ Brom substituiert wurden. Es wird der Arbeitsvorgang f/Jr Phenol (I), Iqatriumsalicylat (II) nnd Kro- tons~ure (III) angegeben. In einen adaptierten Erlenmeyer-Kolben (an den Glas- stopfen ist ein vorher mit 0,5--1 g Hg2Cl~ gefiilltes Glasschiisselehen angesehmol- zen) wird die w~firige LSsung (5 ml) des zu priifenden Stoffes (etwa 1,50 mg I, 2,20 mg II oder 8,60 mg I][I) pipettiert. Sie wird mit 2 ml 1 I~ Sehwefels~ure und mit 5,00 ml w~Briger 0,05 N Broml5sung versetzt und vorsiehtig durehgemiseh~, l~ach 30 rain (I), 50 rain (II) oder 10 rain (III) wird der Kolben umgekippt und das ttg2C12 aus dem Sch/isselehen zu der LSsung zugegeben. Nach etwa 4 rain werden die ungelSsten Bestandteile abfiltriert, und mit Wasser durehgewasehen. Zum Filtrat wird Xylenol- orange zugegeben und die LSsung mit verd. I~aOH-LSsung zur violetten F/~rbung neutralisiert, dann mit mSglichst wenig Sehwefels~ure zur ersten gelben F~rbung gebraeht. Die Halogenide werden mit 0,1 N SilbernitratlSsung gef~llt, der pH-Wert wird mit 20~ UrotropinlSsung zur rotvioletten F/~rbung eingestellt und dann die Titration mit 0,02 iVf Chelaton 3 zur rein gelbenF~rbung durchgeffihrt. Gleieh- zeitig muB ein Blindversuch durchgef/ihrt werden, der Blindwert wird bei Serien-