Prager Journalist Aus Wiener Gefängnis Entlassen

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  • 8/15/2019 Prager Journalist Aus Wiener Gefängnis Entlassen

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    Prager Journalist aus Wiener Gefängnis entlassen

    Foto: APA/HERBERT

    NEUBAUERStephan Templ 

    Restitutionskrimi: Acht Monate Haftstrafe wegen Betruges

    abgesessen.

    Ricardo Peyer l  

    06.06.2016, 21:24

    http://kurier.at/chronik/oesterreich/prager-journalist-aus-wiener-gefaengnis-

    entlassen/203.009.267 

    Der Prager Journalist Stephan Templ hat seinen Gefängnisaufenthalt hinter sich. Am Freitag

    wurde der Buchautor mit jüdischen Wurzeln nach acht Monaten auf Bewährung aus der

    Justizanstalt Wien-Simmering entlassen, er hat zwei Drittel seiner Strafe abgesessen.

    Wie er sich fühlt? "Es fällt einem alles auf den Kopf", sagt Templ zum KURIER: "Man

    verdrängt das ja die ganze Zeit, und erst nach der Entlassung wird einem so richtig bewusst,

    wo man die vergangenen Monate verbracht hat."

    Negative Schlagzeilen

    Es ist das vorläufige Ende eines Restitutionskrimis, der Österreich international negative

    Schlagzeilen beschert hat. Der Autor kritischer Beiträge über Österreichs schleppende

    http://kurier.at/autor/ricardo-peyerl/8.573http://kurier.at/autor/ricardo-peyerl/8.573http://kurier.at/chronik/oesterreich/prager-journalist-aus-wiener-gefaengnis-entlassen/203.009.267http://kurier.at/chronik/oesterreich/prager-journalist-aus-wiener-gefaengnis-entlassen/203.009.267http://kurier.at/chronik/oesterreich/prager-journalist-aus-wiener-gefaengnis-entlassen/203.009.267http://kurier.at/autor/ricardo-peyerl/8.573http://kurier.at/chronik/oesterreich/prager-journalist-aus-wiener-gefaengnis-entlassen/203.009.267http://kurier.at/chronik/oesterreich/prager-journalist-aus-wiener-gefaengnis-entlassen/203.009.267http://kurier.at/autor/ricardo-peyerl/8.573

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    Restitutionspolitik hatte bei der Entschädigung für ein Palais in Wiener Rathausnähe (das

    ehemalige Sanatorium Fürth) die Existenz seiner Tante unter den Tisch gekehrt und für seine

    Mutter einen Ablöseanteil von 1,1 Millionen Euro erwirkt. Die Justiz sah das als Betrug und

    verurteilte Templ zu drei Jahren Gefängnis, die nachträglich in ein Jahr Haft unbedingt plus

    zwei Jahre bedingt umgewandelt wurden.

    Das Urteil ist umstritten und Inhalt eines Wiederaufnahmeantrages, weil Templ die

    Schwester seiner Mutter bei früheren Restitutionsanträgen mehrmals erwähnt hatte. Dem

    Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus musste also bekannt gewesen sein,

    dass es in der Familie weitere anspruchsberechtigte Hinterbliebene geben könnte. Trotzdem

    erklärte eine Mitarbeiterin als Zeugin, man sei von Templ getäuscht worden.

    Selbst die Oberstaatsanwaltschaft plädierte dafür, diese Zeugin noch einmal einzuvernehmen,

    weil dadurch die subjektive Tatseite anders zu beurteilen sein könnte. Das Gericht kam dem

    Antrag jedoch nicht nach, ein zweiter Antrag auf Wiederaufnahme ist offen. Journalist Templ

    ist inzwischen aber wieder daheim in Prag.

    (kurier) Erstellt am 06.06.2016, 21:24