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ePATIENTENAKTE Die elektronische Patienten- akte ist in Bottrop schon im Einsatz. Mit Erfolg. TELEMEDIZIN Neue Leistung oder nur neues Gewand: Kommt die Abrech- nungsziffer für Telemedizin? DAS MAGAZIN FÜR DEN NIEDERGELASSENEN ARZT PRAXIS www.e-health-praxis.de Nr. 4 | 2009 EUR 5,90 Elektronische Arztausweise Was sie schon können und was sie noch lernen müssen.

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ePATIENTENAKTEDie elektronische Patienten-akte ist in Bottrop schon imEinsatz. Mit Erfolg.

TELEMEDIZINNeue Leistung oder nur neuesGewand: Kommt die Abrech-nungsziffer für Telemedizin?

DAS MAGAZIN FÜR DENNIEDERGELASSENEN ARZTPRAXIS

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Nr.

4|

2009

EUR 5,90

Elektronische ArztausweiseWas sie schon können undwas sie noch lernen müssen.

01_Titel_SW:U1-U4_Titel 02.12.2009 11:57 Uhr Seite 87

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EHEALTHPRAXIS 3

WissenschaftKurz & knapp: Studien aus allerWelt. Plus Wissenschaftsticker.

TelemedizinDr. Matthias Perleth vom G-BAlässt Telemediziner schwitzen.

AdvertorialsGrundig, medatiXX und Co.

Buch, Webseite und TermineNeues aus der eHealth-Branche.

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KurzmeldungeneGesundheitskarte, Schweine-grippe, Telemedizin.

QualitätsmanagementWelche Rolle spielt eHealthbeim Thema QM?

Prosper-NetzWie ein Ärztenetz mit Gesund-heitskarte heute prosperiert.

Elektronische ArztausweiseWas sie können, was sie bringen,wie man sie bekommt.

eArztausweise TelemedizinProsper-Netz

INHALT

ach der Wahl ist nicht vor der Wahl.Im Gegenteil. Seit Ende September2009 ist eine neue Regierungskoali-

tion und mit ihr ein neuer Gesundheitsminis-ter im Amt: Dr. Philipp Rösler. Wie sich die-se Personalie auf das Thema elektronischeGesundheitskarte auswirkt, lesen Sie in deraktuellen Ausgabe von E-HEALTH-PRAXIS.Das Titelthema beschäftigt sich diesmal mitelektronischen Arztausweisen, denn auch oh-ne eine ausgereifte Telematik-Infrastruktursind diese längst im Einsatz. Was sie heuteschon können, wem sie nutzen und wie mansie bekommt, lesen Sie ab Seite 10.

Dr. Carsten Luerweg, Arzt aus Bochum, be-richtet, was es ihm bringt, Teil des prosper-Netzes zu sein. Dies und mehr über das ersteÄrztenetz, in dem eine elektronische Gesund-heitskarte zum Einsatz kommt, ab Seite 8. Unddann hätten wir noch eine Prise Telemedizin:Im Interview mit Dr. Matthias Perleth vomGemeinsamen Bundesausschuss geht es umdie brisante Frage, ob Telemedizin eine eige-ne Abrechnungsziffer bekommt oder nicht.

Sie sehen: eHealth ist mal wieder gut fürFakten, Forschung und Friktionen.

Wir wünschen viel Lesevergnügen.Und schreiben Sie uns Ihre Meinung an:[email protected]

DIE REDAKTION

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ANZEIGE

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4 EHEALTHPRAXIS

KURZMELDUNGEN

VERORDNET Welches Medikament,

wie viel Physiotherapie-Sitzungen? Die KBV

bringt Licht in den Verordnungsdschungel.

rdnung ist das halbe Leben.Zumindest erleichtert sie eszuweilen enorm. Das hat sich

die Kassenärztliche Bundesvereini-gung (KBV) offenbar auch gedachtund eine neue Internetplattform überHeilmittel, Hilfsmittel, Rehabilitationund Soziotherapie gestaltet.

Die Seite www.verordnete-leistun-gen.de bietet Ärzten die wichtigstenGesetzestexte,Verordnungsvordruckeund Gerichtsurteile sowie Informa-tionen über aktuelle Entwicklungen.

Solche Informationen gab es auchschon vorher, aber eben nicht in die-ser zentralen Form gebündelt: „DerArzt muss sich die Informationennicht mehr aus mehreren Quellen her-aussuchen, sondern hatalles an einer Stelle pa-rat“, sagt Tanja Hinz-mann, Sprecherin beider KBV. Viele Richtli-nien änderten sich jähr-lich. Das könne der Arztnicht immer alles imKopf haben. Die Infor-mationen auf der Seitesind zuverlässig undunabhängig, bekräftigtKBV-Vorstand Dr. Karl-

O

eGK Es sollte einst das Vorzeigeprojekt

der Bundesregierung werden – doch

was jetzt von der elektronischen Ge-

sundheitskarte übrig bleibt, ist nicht

besonders repräsentativ. So ambitio-

niert die Pläne, so einschneidend das

Moratorium, das Gesundheitsminister

Philipp Rösler kürzlich verkündete:

„Die Realisierung weiterer medizini-

scher Anwendungen wird so lange mit

einem unbefristeten Moratorium belegt,

bis praxistaugliche, höchsten daten-

schutzrechtlichen Anforderungen ent-

sprechende Lösungen vorgelegt wer-

den“. Die Konsequenz: Das eRezept,

Gallionsfigur des eGK-Projekts, ist vom

vorerst Tisch. Es bleiben der Abgleich

der Versichertenstammdaten und der

Notfalldatensatz.

Verordnete Leistungen Wieviel Kranken-gymnastik darf verschrieben werden?

Abgegessen undkaltgestellt

Heinz Müller. Das Portal soll regelmä-ßig ergänzt und künftig um weitereBereiche erweitert werden. Ordnungist eben ein Prozess.

www.verordnete-leistungen.de

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EHEALTHPRAXIS 5

Wie verhält es sich mit der Haftung bei AAL-Anwendungen, wenn die Technik im Pflege-einsatz bei älteren oder chronisch krankenMenschen versagt?

Spielen wir das docheinmal am Beispiel des

häuslichen Monito-rings bei Sturzgefahr durch. Ei-ne Kamera fällt aus, der Sturzwird zu spät bemerkt und diePfleger treffen zu spät ein. DerHersteller haftet, wenn er bei derEntwicklung seines Systems dieaktuellen Erkenntnisse aus Tech-nik und Wissenschaft nicht be-rücksichtigt hat. Er muss seinProdukt beobachten, ggf. Warnhinweise erteilenund fehlerhafte Produkte zurückrufen. Die Her-stellerhaftung greift auch dann, wenn das Systemvor einer bestimmten Gefahr schützen soll, die-ser Schutz aufgrund eines Entwicklungsfehlersnicht erreicht wird, aber gleichzeitig vergleich-bare Systeme am Markt erhältlich sind, die dasVersprochene leisten. Natürlich haftet der Her-steller auch für Schäden, die vom Gerät selbst aus-gehen, wie z.B. für einen Wohnungsbrand auf-grund defekter Schaltung. Für Übertragungs-fehler haftet der Hersteller allerdings nicht. Ärz-te gehen ein Haftungsrisiko ein, wenn sie in ei-nem solchen System vertragliche Pflichten über-nehmen und auf die Richtigkeit von Datenvertrauen, obwohl konkrete Anhaltspunkte da-für bestehen, dass die Daten implausibel sindoder nicht korrekt übermittelt wurden. Für Be-dienungsfehler haften sie, wenn sie vertraglichzur Bedienung der Geräte verpflichtet sind. DasGleiche gilt entsprechend für Pflegekräfte. Hierdürfte im Regelfall das Unternehmen haften, dasdas Pflegepersonal angestellt hat. Im Ergebnislassen sich die haftungsrechtlichen Risiken abergut identifizieren und vertraglich absichern. Esist auch nicht zu erwarten, dass ein geschädigterPatient mit seinen Ansprüchen „ins Leere“ läuft.

DIERKS ANTWORTET

urch den Einsatz von Tele-medizin könnten im Gesund-heitswesen Milliarden einge-

spart werden. Darauf weisen Expertendes Verbands der ElektrotechnikElektronik Informationstechnik (VDE)hin. Wer sparen will, muss jedochzuerst investieren: DennVoraussetzungfür die Kostenreduktion ist, dass zu-nächst in die Weiterentwicklung undVerfügbarkeit der Telemedizin inves-tiert werden muss.Wie genau dies mög-lich ist, zeigt der VDE in seinem jüngs-ten Methodenpapier „Innovations-finanzierung in Deutschland“ auf. Seit2005 unterstützt das Bundesforschungs-ministerium acht Verbundprojekte,dieneue Telemedizin-Systeme entwickeln.Ministeriumsvertreter kündigten an,dies auch in den nächsten drei Jahrenmit einer Summe von 15 Millionen Eu-ro fortzuführen. Die Politik sieht Tele-

medizin als „Querschnittsaufgabe, diewir intensiv mit allen Beteiligten ange-hen werden, auch zusammen mit derIndustrie“, sagte Dr. Rolf Koschorrek,Mitglied des Deutschen Bundestages(CDU) und Mitglied im Gesundheits-ausschuss des Bundestages, auf derVDE-Pressekonferenz anlässlich derMedica. Denn ohne Telemedizin kön-ne man den technischen Fortschritt inder Medizin nicht umsetzen.

EINSPARPOTENZIAL Ein aktuelles VDE-

Papier besagt, dass im Gesundheitswesen mithilfe der Telemedizin

Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe möglich wären.

PROF. DR. DR.CHRISTIAN DIERKSist Rechtsanwalt undFacharzt für Allgemein-medizin in Berlin.

D

SCHWEINEGRIPPE Die H1N1-Grippe hat

das Internet erreicht. So hat Google sein

Tracking-Tool „Flu Trends“ jetzt auch für

Deutschland freigeschaltet.

Anhand grippebezogener

Suchanfragen wird eine

Landkarte der Grippe-

aktivität in den unter-

schiedlichen Regionen

erstellt, die bisher recht gut

mit den Daten der AG Influenza kor-

reliert. In KW 43 beispielsweise begann

die Grippeaktivität im Südosten der

Republik moderat zu steigen. Googles

Suchanfragen spiegelten das ebenfalls

wider. Konkurrent Microsoft versucht sich

dagegen an einem Expertensystem, das

besorgten Bürgern helfen soll

zu klären, ob sie an einer

Schweinegrippe leiden

oder nicht. Es handelt

sich um eine Software

der Emery University, in die

Fieber und Husten als Positiv-

Symptome eingehen und diverse

andere Leiden ausgeschlossen werden.

www.google.org/flutrends

h1n1.cloudapp.net

Dem Virus auf der Spur

04_05_Gemischtes_SW:04_05-Gemischtes 02.12.2009 10:55 Uhr Seite 5

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6 EHEALTHPRAXIS

Mit Ihrem Moratorium haben

Sie das Projekt elektronische Ge-

sundheitskarte (eGK) weitge-

hend auf Eis gelegt. Ist das Ihr

letztesWort?

Von „auf Eis legen“ kannkeine Rede sein. Wir habenklargestellt, dass wir mit demaktuellen Rollout in Nordrheinkein Problem haben. Wir sor-gen uns um die sensiblen me-dizinischen Daten und um diegeht es hier noch gar nicht.Deshalb kann die Selbstverwal-tung in Nordrhein die von ihrbeschlossene Planung unbeein-trächtigt umsetzen. Nach den

aktuellen Zahlen sind dort zurzeit 66 Prozent derArztpraxen, 89 Prozent der Zahnärzte und 92 Pro-zent der Krankenhäuser mit Lesegeräten ausgestat-tet. Damit zeigt sich, dass sich das Projekt gemein-sam verwirklichen lässt, wenn man schrittweisevorgeht und die Ärzteschaft mitnimmt.

Die Kosten, die bisher in dieTelematik-Infrastruktur ge-

steckt wurden, können nicht amortisiert werden, wenn

das System keine Mehrwertdienste wie elektronisches

Rezept, elektronische Patientenakte etc. nutzt. Muss

man die Investitionen also abschreiben?

Auf keinen Fall, denn allein die Einführung der fäl-schungssicheren Karte mit dem Foto des Versicher-ten wird dazu beitragen, den Leistungsmissbraucheinzudämmen. Was weitere Funktionen betrifft,müssen wir die Ergebnisse der Tests zur Kenntnisnehmen. Es müssen Lösungen erarbeitet werden,die ihre Praxistauglichkeit, ihren Nutzen für diePatientinnen und Patienten und natürlich die Ein-

haltung der hohen Datenschutzanforderungen inden Testverfahren eindeutig nachgewiesen haben.Alles andere wären Fehlentwicklungen und daswürde dann wirklich zu Investitionsruinen füh-ren. Jetzt geht es darum, dass die Testergebnisseernst genommen und im Hinblick auf die Prakti-kabilität optimiert werden. Ein gutes Beispiel hier-für ist das elektronische Rezept. Das, was bisher er-probt wurde, war einfach viel zu kompliziert undlässt sich so nicht in den ärztlichen Alltag integrie-ren. Die Konsequenz bedeutet: Zurück auf dieWerkbank, bis etwas Praktikables entwickelt wird,das sich dann in der Praxis bewähren muss.

Was erwartet den niedergelassenen Arzt? Bleibt für ihn

jetzt alles beim Alten?

Um Akzeptanz bei Versicherten sowie Ärztin-nen und Ärzten zu gewinnen, müssen Praxistaug-lichkeit und Sicherheit der Anwendungen stärkerin den Fokus rücken. Insofern spielt die frühe Ein-beziehung der Ärztinnen und Ärzte in den weite-ren Tests eine wichtige Rolle. Die Ärztinnen undÄrzte können sich also darauf verlassen, dass Lö-sungen erarbeitet werden, die stärker auf die Ab-läufe in den Arztpraxen eingehen. Technik darfnicht zum Selbstzweck werden. Technik kann nurein Hilfswerkzeug sein, das Ärztinnen und Ärztebei der täglichen Arbeit unterstützt. Wer das nichtberücksichtigt, wird an der Akzeptanz der Nutzerscheitern. Deshalb werden wir von solchen nichtpraktikablen Lösungen die Finger lassen.

»Von auf Eis legen kann keine Rede sein«Für STEFAN KAPFERER, den neuen Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit ist klar,

dass es mit der elektronischen Gesundheitskarte weitergeht. Gemeinsam mit den Ärzten.

STEFAN KAPFERERist Staatssekretär im Bundesminis-terium für Gesundheit in Berlin.

KURZMELDUNGEN

INTERVIEW: NINA SCHELLHASE

06_07_Gemischtes_reSW:06_07-Gemischtes 02.12.2009 11:45 Uhr Seite 6

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QUALITÄTSMANAGEMENT UND eHEALTH Die Einführung vonQualitätsmanagement-Systemen in der Praxis wird jetzt für alle verpflichtend. Welche Rolle spielen dabei diePraxis-EDV, die Online-Anbindung und -vernetzung sowie künftige Telematikanwendungen?

er Countdown läuft. Bis Endedieses Jahres muss jede Arzt-praxis ein Qualitätsmana-

gement(QM)-System eingeführt ha-ben. Vor dem Hintergrund, dass diesogenannten Informations- undKommunikations-Techniken mehrund mehr in die Praxen Einzug hal-ten, muss das Qualitätsmanagementauch diesen eHealth-Aspekt immerstärker berücksichtigen. Das gilt erstrecht, wenn zusätzlich auch noch ei-ne Qualitäts-Zertifizierung der Praxenverpflichtend werden sollte, womit ei-nige Experten in den nächsten Jahrenrechnen.

Grundsätzlich sind alle EDV- undKommunikationsinstrumente ersteinmal Bestandteil der Praxisausstat-tung und damit Ressourcen, dieGegenstand der unterschiedlichenQualitätsmanagement-Systeme sind.Auch die Frage, wie diese Ressourcengenutzt werden, wird vom allgemei-nen Qualitätsmanagement betrachtet– genauso wie alle anderen Tätigkei-ten in der Praxis.

DATENSICHERHEIT und Daten-schutz werfen schon speziellere Fra-gen auf, die künftige Einbindung vonSoftware in das Medizinproduktege-setz ebenso. Und wenn man an dieEntwicklungen hin zur Datenvernet-zung der Praxen denkt, dann wird dasQM sicherlich einen noch stärkerenFokus auf all diese eHealth-Aspekterichten müssen. Man denke nur anden Einsatz des elektronischen Arzt-briefs, an die Entwicklung hin zu ein-richtungsübergreifenden elektroni-schen Patienten- und Fallakten undan die zunehmend auch für Einzelpra-

D xen interessante Einbindung in tele-medizinische Aktivitäten.

ZURÜCK ZUR GEGENWART:Wenn die Begriffe Qualitätsmanage-ment und Praxis-EDV fallen, denkenheute viele Mediziner an den Kauf ei-nes EDV-Programmes zur Einführungvon QM und der Dokumentenlen-kung. Der Nutzen ist hierbei jedochoft fraglich. Denn durch den Kauf ei-nes solchen Programms wird nichtautomatisch QM in der Praxis einge-führt. Dafür braucht man eines derumfassenden QM-Systeme, die vielmehr sind als reine EDV-Programmeund bei denen es vor allem auf die ak-tive Beschäftigung mit den verschie-denen Themen und nicht um ein rei-nes Ausfüllen von Formularen geht.

So erfordert die Umsetzung der ge-setzlichen Vorgaben bei der Einfüh-rung eines QM-Systems eine genaueAuseinandersetzung mit Themen wieDatenschutz und Medizinproduktesi-cherheit. Viele Praxisteams haben beiBegriffen wie Bestandsverzeichnis,STK, MTK, BGVA3 oder Datensiche-rung und Zugriffsschutz noch Nach-holbedarf. Doch die Auseinanderset-zung damit dient nicht nur demPatientenschutz, sondern schützt auchalle Mitglieder des Praxisteams.

DAS ZUSAMMENSPIEL zwischenQM-System und Praxis-EDV hältdurchaus auch einige „Schätze“ parat.Zum Beispiel ergibt sich durch die Be-schäftigung mit Prozessen und Abläu-fen bei der Einführung von QM dieChance, die Praxis-EDV für mehr zunutzen, als nur dafür, Formulare zubedrucken und Ziffern und Diagno-

sen in das System einzugeben. Einegute Praxis-EDV hält ein Recall-System und Aufgabenlisten bereit,deren Einsatz den Arbeitsalltag bes-ser strukturieren und den Kopf fürdas Wesentliche frei machen – für denPatienten.

Die Praxis-EDV ist insgesamt beimQM eine große Hilfe. Denn Qualitätmuss messbar sein. Dazu braucht esoft keine teuren Auswertungs- undAnalysesysteme. Viele werden über-rascht sein, was ihre Praxis-EDV so al-les kann. „Wie viele Patienten wurdenin der Praxis im Zeitraum X mit derDiagnose Y und Z behandelt, wie vie-le waren es ein Jahr später?” Mit sol-chen und ähnlichen Fragen und Aus-wertungen kann man Qualititätszielemessbar machen. Und dadurch wirdauch der Praxiserfolg besser messbar,denn Qualität schafft Erfolg.

Qualitätsmanagement Von der Kür wirdQM Ende des Jahres zur Pflicht.

EHEALTHPRAXIS 7

KLAUS ERLERFO

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kollegen –, die ihm bei seiner Anam-nese oder Therapieentscheidung be-hilflich sind. Vorausgesetzt natürlich,der Patient ist damit einverstanden.

DOCH VON VORNE: CarstenLuerweg ist Mitglied des prosper-Net-zes in Bottrop, in dem sich 26 000Krankenversicherte, rund 80 Knapp-schaftsärzte und das Knappschafts-krankenhaus Bottrop zu einem Ver-sorgungs- Netzusammengeschlossenhaben. Seit Anfang des Jahres verfügtdieses Netz auch über eine eigenePatientenakte namens prospeGKT.

enn in die Praxisvon Dr. CarstenLuerweg ein Patientmit einer prosper-Gesundheitskarte

kommt, ist das für den Allgemeinme-diziner ein Zeichen. Es weist ihn dar-auf hin, dass der Patient ziemlich si-cher über eine eigene elektronischePatientenakte (EPA) verfügt, die es imLaufe der Konsultation zu befüllen gilt.Aber nicht nur das. Der Arzt kann dieAkte nicht nur befüllen, er kann auchDokumente aus ihr nutzen – zum Bei-spiel den Arztbrief eines Facharzt-

Jeder Arzt soll stets genaue Kenntnisüber sämtliche medizinische Datenseines Patienten haben, seien es Be-handlungen, Therapie-Empfehlun-gen oder Medikationen. Auch beieinem Wechsel vom Hausarzt insKrankenhaus oder umgekehrt.ImIdealfall haben so alle betreuendenÄrzte sämtliche wichtigen medizini-schen Daten parat und können sichsektorübergreifend austauschen.

DAS KONZEPT um prospeGKTentspricht weitestgehend den Vorga-ben der gematik, das heißt, der Zu-gang zur elektronischen Patientenak-te funktioniert auf Patientenseite miteiner elektronischen Gesundheitskar-te (eGK) auf Ärzteseite mit einem elek-tronischen Heilberufsausweis (eHBA).Patienten geben mit ihrer Karte dieEinwilligung dafür, dass alle oder nurbestimmte Ärzte Einblick in respek-tive Zugriff auf ihre Daten haben. ImFalle des Prosper-Netzes gilt diese beiniedergelassenen Ärzten 28 Tage, imKrankenhaus 56 Tage.

Nur die Ärzte, die legitimiert sindund sich mit ihrem elektronischenHeilberufsausweis identifizieren kön-nen, können tatsächlich in die Patien-tenakte schauen oder darin dokumen-tieren. „Ich stecke meinen eHBA jedenmorgen einmal und legitimiere michdann mit meiner PIN am Terminal imjeweiligen Behandlungszimmer“, sagtLuerweg.

8 EHEALTHPRAXIS

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PROSPER-NETZ

PATIENTENAKTE DIGITAL In Bottrop gibt es im Kleinen, was bundes-weit schon lange im Planungsstatus verweilt: die elektronische Patientenakte. Hier heißt sie prospeGKTund funktioniert mit elektronischer Gesundheitskarte und elektronischem Heilberufsausweis. Was dieAkte für niedergelassene Ärzte bringt und wie sie von Patienten angenommen wird. Ein Überblick.

Alles in einer Akte Ist die elektronische Patientenakte gutgefüllt, freuen sich Arzt und Patient. F

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Die Teilnahme am prospeGKT-Pro-jekt kostet die Ärzte nichts. Sie wer-den von der Knappschaft-Bahn-See(KBS) mit der entsprechenden Soft-und Hardware ausgestattet – Karten-terminals, Konnektoren, T-DSL-An-schluss. Das Personal in der Praxiswird anschließend geschult. Danachkönnen die Mediziner aus ihrer ge-wohnten IT-Umgebung heraus diePatientenakte aufrufen sowie die vor-handene medizinische Dokumenta-tion aus ihrem Primärsystem perKnopfdruck in diese übernehmen.„Die Dokumentation aus meinemPraxis-Verwaltungssystem kann ichjetzt 1:1 in die ePatientenakte über-nehmen“, sagt Luerweg. Technischsind das ein paar Klicks. Der Medizi-ner verspricht sich durch die Akte ei-ne größere Therapiesicherheit, einehöhere Sicherheit bei der Medika-mentenverordnung und langfristigauch Zeitersparnis. Bislang sind vie-le Akten indes noch weitgehend leerund die neue Technik kostet im Mo-ment noch Zeit. Beispielsweise berei-tet das „Brechen“ der PIN, also daserstmalige Einrichten des sechsstel-ligen PIN-Codes, einigen PatientenSchwierigkeiten. Gerade ältere Patien-ten hätten Verständnisschwierigkei-ten oder seien bei der Eingabe der PINschlicht zu langsam, sodass es zu ei-nem Timeout des Systems komme. NINA SCHELLHASE

Luerweg: „Wir befinden uns nochin der Erprobungsphase. Und in die-ser kann auch Verbesserungspoten-tial erkannt werden.“ Doch Abhilfegibt es bereits. Zum einen wurde dieEingabezeit verlängert, zum anderenhat die Geschäftsstelle der KBS in Bot-trop den Patienten Hilfe beim Bre-chen der PIN angeboten. Auch, umdie Ärzte zu entlasten. „Nur, wenn dieBeteiligten Mediziner unterstützt undnicht bei ihrer Arbeit behindert wer-den, bekommen wir die notwendigeAkzeptanz und damit erst den Nut-zen für unsere Versicherten und Ärz-te“, sagt Christian Bauer, IT-ManagerMedizinisches Netz der Knappschaft-Bahn-See (KBS).

WIE GEHT ES WEITER? Ziel istes, das System für die Leistungserbrin-ger so komfortabel wie möglich zu ma-chen. Erster Schritt. Wenn der Arzt ei-ne digitale Patientenkarte in seinemPVS öffnet, soll er an einer grünenoder roten Ampel erkennen, ob der Pa-tient eine Gesundheitsakte führt undseinem Arzt Zugang zu ihr gewährt.In Zukunft sollen Ärzte auch Bilder inder Akte ablegen können. Ein weite-rer Schritt wird die Integration weite-rer Praxissysteme sein. Im Momentfunktioniert die prospeGKT-Akte aus-schließlich mit Medistar. Demnächstsoll sie auch für die Produkte derDOCexpert fit gemacht werden.

Entscheidend neben der Akzep-tanz der Ärzte ist die Akzeptanz beiden Patienten. Die ist gegeben, sagtAllgemeinmediziner Luerweg: „DiePatienten wollen die Akte, und wennsie ins Krankenhaus überwiesen wer-den, möchten sie, dass man dort auchin ihre Akte schaut.“

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Sprachlösungen für dasGesundheitswesen

nuance.de/healthcareT: 04121-80048-19

Prosper heißt das deutschlandweiteGesundheitsnetz der Knappschaft. Einerfolgreiches Modell Integrierter Verso-gung, an dem rund 160 000 Versicherte,1 400 niedergelassene Ärzte, elf Kranken-häuser und zwei Reha-Kliniken ange-schlossen sind.

www.prosper-netz.de

Prosper – prosperiert

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m Sommer war es endlich soweit. Im Kammerbezirk Nord-rhein hielten einige hundert Ärz-te zum deutschlandweit erstenMal „echte“ elektronische Arzt-

ausweise in den Händen. Mittlerweilesind es rund 800, und noch einmal soviele stecken im Antragsverfahren.Nicht, dass es bis dahin noch keinenArzt gegeben hätte, der digitale Doku-mente mithilfe einer Chipkarte sig-niert hätte. Im Gegenteil, davon gibtes inzwischen ei-ne Menge. Um als„echter“ elektroni-scher Arztaus-weis gelten zukönnen, muss ei-ne Signaturkartefreilich bei derÄrztekammer ineinem bundes-weit einheitlichen Verfahren beantragtwerden. Und das gab es bis dahin nicht.

IN NORDRHEIN können die „ech-ten“ elektronischen Arztausweise mitt-lerweile nicht nur angesehen, sondernauch eingesetzt werden. 1195 Ärztehaben Anfang 2009 jeweils knapp 700Euro von der KV Nordrhein erhaltenund wurden damit Teil der Förderini-tiative für die Online-Abrechnung. An-ders als in anderen KV-Bezirken hatdie KV Nordrhein die Online-Förde-rung an die Bedingung geknüpft, dassdie Ärzte nicht nur ihre Quartals-

10 EHEALTHPRAXIS

ELEKTRONISCHER ARZTAUSWEIS

KATEGORIE KARTE Wer Dokumente, die in der Papierwelt eigenhändig unter-zeichnet werden müssen, beweissicher digital übermitteln möchte, braucht dazu eine Chipkarte. Ärztemachen da keine Ausnahme. Doch nicht jede Chipkarte in der Hand eines Arztes ist ein elektronischerArztausweis. Und kein elektronischer Arztausweis ist bisher ein elektronischer Heilberufsausweis.

abrechnungen digital übermitteln, son-dern zusätzlich die Gesamtaufstellungmit dem elektronischen Arztausweisder Ärztekammer unterzeichnen – ei-ne komplett papierlose Abrechnungmit beweiskräftiger digitaler Unter-schrift also. Das ist ein absolutes No-vum im deutschen Gesundheitswesen.

Das dafür nötige Antrags- und Aus-gabeverfahren über die Ärztekam-mern war in den Monaten vorher fest-geklopft worden. „Basis ist der von der

Bundesärztekam-mer festgezurrteRahmenvertrag,der bei den Ärzte-kammern mitt-lerweile breiteZustimmung er-fährt“, erläutertder für Telematikzuständige Vor-

stand der Bundesärztekammer, Dr.Franz-Joseph Bartmann. Die Landes-ärztekammer Nordrhein war die ers-te Kammer, die das Verfahren auchtatsächlich umgesetzt hat. Mittlerwei-le sind weitere Kammern im Boot, dar-unter Bartmanns eigene Kammer inSchleswig-Holstein. Auch in Sachsenwird der elektronische Arztausweisbereits im Echtbetrieb ausgegeben,derzeit allerdings nur an Radiologen.„Für die anderen Ärzte soll das Onli-ne-Portal für die Bestellung der Aus-weise aber in den nächsten Wochenebenfalls freigeschaltet werden“,

sagte Kammer-Sprecher Knut Köhlerzu E-HEALTH-PRAXIS.

WESTFALEN-LIPPE und Ham-burg wollen auch noch in diesem Jahrstarten, Hamburg allerdings zunächstnur mit 60 Pilotpraxen. Für Anfang2010 haben sich dann Thüringen,Brandenburg und Rheinland-Pfalz„angemeldet“. Die anderen dürftennach und nach folgen. Lediglich dieKammerversammlung der Ärztekam-mer Hessen hat sich schon im Ok-tober 2008 gegen die Ratifizierungdes Rahmenvertrags der Bundesärz-tekammer entschieden. Die Begrün-dung lautete, dass der elektronischeArztausweis eine Art Steigbügelhal-ter für die elektronische Gesundheits-karte sei, die nicht unterstützt werde.Bei der Bundesärztekammer freilichsieht man das völlig anders: „Derelektronische Arztausweis ist ein Aus-weis der Ärzteschaft, der für die arzt-interne Kommunikation wichtig ist.Mit der eGK hat das erst einmal nichtszu tun“, so Bartmann.

Wenn die jeweils zuständige Kam-mer so weit ist, können Ärzte denelektronischen Arztausweis beantra-gen (siehe Kasten Seite 12). Das An-tragsverfahren über die Ärztekammerist genau jener Vorgang, der echteelektronische Arztausweise überhaupterst zu „echten“ werden lässt. Dennnur der Weg über die Ärztekammererlaubt es, einen Arzt zweifelsfrei als

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Nur eine Signaturkarte,die bei der Ärzte-kammer beantragtwurde, ist auch einechter eArztausweis.

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ELEKTRONISCHER ARZTAUSWEIS

12 EHEALTHPRAXIS

gen Anbieter echter elektronischer Arz-tausweise, der Apobank-Tochter me-disign, 5,90 Euro im Monat. Dafür kön-nen sie dann komplett papierlosabrechnen. Ob das nun weniger Arbeitmacht oder nicht, darüber sind dieMeinungen der Ärzte geteilt. Es spartaber zumindest in Nordrhein Geld:Der Verwaltungskostenbeitrag, den dieÄrzte an die KV Nordrhein überwei-sen, liegt bei Online-Abrechnungenmit per elektronischem Arztausweissignierter Gesamtaufstellung bei 2,6Prozent statt 2,8 Prozent vom Brutto-GKV-Umsatz. Die Einsparungen sinddamit selbst bei einem unterdurch-schnittlichen GKV-Umsatz in der Re-gel höher als die Ausgaben. Auch inSchleswig-Holstein denkt die KV überein ähnlich gestricktes Anreizmodell

Arzt zu identifizieren. Der echteelektronische Arztausweis gibt alsonicht nur die Möglichkeit zu einer sig-natur-gesetzkonformen qualifiziertendigitalen Signatur (siehe Kasten Seite14). Er identifiziert seinen Träger aucheindeutig als Arzt und wird sofort ge-sperrt, wenn ein Arzt seinen Arztsta-tus verliert. Das leistet keine andereChipkarte, die derzeit bei Ärzten imEinsatz ist. Anders ausgedrückt: Derechte elektronische Arztausweis ist dieeinzige Signaturkarte, mit der ein Arztin der Apotheke rezeptpflichtige Me-dikamente erwerben kann.

ABER KANN er damit auch wirk-lich etwas anfangen? Immerhin ist dieSache nicht kostenlos: Die Ärzte inNordrhein zahlen dem bisher einzi-

nach. Aus anderen KV-Bezirken gibtes dazu bisher keine Aussagen.

DIE ONLINE-Abrechnung mit derKV ist eines der Einsatzszenarien fürden elektronischen Arztausweis. Einzweites sind Kammerportale der Ärz-tekammern, bei denen der echte Arz-tausweis Zusatzfunktionen erschließt,die einem Arzt, der sich nur mit Nut-zerkennung und PIN anmeldet, nichtoffenstehen. Auch hier ist die KammerNordrhein in der Poleposition. Mit demelektronischen Arztausweis könnenÄrzte dort beispielsweise Anträge aufein Fortbildungszertifikat digital sig-nieren. Mitteilungen über Teilzeitar-beit können bei Vorliegen eines elek-tronischen Arztausweises schon heutepapierlos erledigt werden.

Wo bekomme ich den elektronischen Arztausweis?

Ansprechpartner für die Ausgabe elektronischerArztausweise ist die zuständige Landesärztekammer.Das Prozedere ist überall ähnlich. Nur im Detail kann eskleinere Abweichungen geben. Der Arzt beantragt deneArztausweis über ein in der Regel online zur Verfügunggestelltes Formular, das er ausdruckt und händischunterschreibt, alternativ bei der Ärztekammer anfordertoder direkt abholt. Er wählt sich dann einen Dienstleister,

der die Karten produziert und personalisiert. StandAnfang November 2009 gibt es nur einen Dienstleistermit Kammerzulassung, das Unternehmen medisign.Wichtig ist der Identifizierungsschritt, der gewährleistet,dass derjenige, der den eArztausweis beantragt, auchderjenige ist, der er vorgibt zu sein. Hierfür gibt es in denmeisten Kammern zwei Möglichkeiten: Das PostIdent-Verfahren, bei dem der Mitarbeiter des zustellendenPostunternehmens den Antragsteller anhand desPersonalausweises identifiziert oder das KammerIdent-Verfahren, bei dem diese Identitätsfeststellung direkt inder Ärztekammer erfolgt. Ist die Identität geklärt und derDienstleister ausgewählt, geht die Sache ihren Gang.Nach wenigen Wochen sollte der Ausweis im Briefkastenliegen. Ist ein Ausweis abgelaufen, soll der Antrag aufeinen neuen direkt online erfolgen können. Denn dankelektronischer Signatur auf dem Arztausweis ist eineeigenhändige Unterschrift und erneute Identitäts-feststellung nicht mehr nötig. Das Gleiche gilt, wenn dieelektronische Gesundheitskarte online geht und die der-zeitigen eArztausweise deswegen in einigen Jahrennoch einmal ausgetauscht werden müssen.

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Auch die KV Schleswig-Holsteinmacht Besitzern eines elektronischenArztausweises Zusatzangebote. So gibtes im KV-Portal Bereiche, die nur mitelektronischem Arztausweis zugäng-lich sind und damit dem Praxisperso-nal, das dieses Portal sonst bedient,ver-sperrt bleiben. In Zukunft sollen auchdie Quartalserklärungen papierlos er-folgen. „Entscheidend ist,dass wir jetztlangsam ein Bewusstsein dafür aufbau-en, dass der elektronische Arztausweisden Ärzten unabhängig von der elektro-nischen Gesundheitskarte einen Bene-fit bringt“,betont Timo Rickers,bei derKV Schleswig-Holstein für die Arztaus-weis-Anwendungen zuständig.

MIT EINER KOMPLETT anderenFunktion wurde das Zeitalter deselektronischen Arztausweises in Sach-sen eingeleitet. Die Radiologen, diedort schon einen elektronischenArztausweis besit-zen, bestellen damitmittlerweile ihreRöntgenkontrast-mittel. Die dafür er-forderliche Unter-schrift erfolgt digi-tal. Nachdem die Be-stellung der Kontrastmittel ebenfallsonline verläuft, ist die digitale Signa-tur genauso naheliegend wie einfachund schnell. Man muss wohl kein Pro-phet sein, um vorherzusagen, dassauch andere an den Nachweis einesArztstatus gebundene Materialliefe-ranten langsam aber sicher denelektronischen Arztausweis für sichentdecken werden.

Was bleibt, ist die Frage der prakti-schen Umsetzung in der Praxis. Gene-rell gilt: Für eine elektronische Signa-tur bzw. für eine Online-Abrechnungmit elektronischem Arztausweis wirdstreng genommen keine Praxis-EDVbenötigt. Klar ist aber, dass zumindestbei der Online-Abrechnung erst eine

Integration der digitalen Signatur indie Praxis-EDV einen annehmbarenKomfort im Alltag bringt.

„Die medatiXX-Gruppe wird die indie Praxis-EDV integrierte Digitalsig-natur mit dem kommenden UpdateAnfang Dezember zur Verfügung stel-len. Wir wissen, dass die Online-Initi-ativen zum Teil die elektronischeSignatur noch in diesem Jahr erfor-dern, und wir werden das nicht an derPraxis-EDV scheitern lassen“, betontPatrik Badners,Vertriebsleiter bei DOC-expert, im Gespräch mit E-HEALTH-PRAXIS. Dies gelte für alle von denTochterunternehmen von medatiXXvertriebenen Praxis-EDV-Systeme, dar-unter DOCconcept, DOCcomfort, MCSIsynet und PDE-top.

WENN DER BESITZER eineselektronischen Arztausweises also sei-ne letzte Quartalsabrechnung 2009

macht, wird der Pro-zess geringfügiganders aussehen alsbisher. „Wir werdeneine neue Schaltflä-che unmittelbar vordem Speicherprozesshaben, die die

elektronische Signatur einleitet“, so Bad-ners. Danach geht die Übermittlungweiter und wie gehabt über die VPN-Anbindung der Praxis. IndividuelleUnterschiede kann es übrigens beimThema Lesegeräte geben. Die neueneHealth-Kartenterminals, die im Zu-sammenhang mit der eGK ausgegebenwerden, kommen prinzipiell mit denelektronischen Arztausweisen klar: Esgibt Standardschnittstellen,die sowohlvon der Karten-Software als auch vonden Lesegeräten unterstützt werden.Voraussetzung ist allerdings, dass dieGeräte ein Tastenfeld haben, über dassich eine PIN eingeben lässt. Alte MKT-Lesegeräte sind für den elektronischenArztausweis dagegen nicht geeignet.

CCV Deutschland GmbHCelectronic eHealth Division

Bachstraße 34D-41352 Korschenbroich

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Der eArztausweisbringt unabhängigvon der eGesund-heitskarte Benefits.

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ELEKTRONISCHER ARZTAUSWEIS

14 EHEALTHPRAXIS

Eine weitere Möglichkeit sind Lesege-räte, die die Hersteller der Signaturkar-ten liefern und die an dem Arztarbeits-platz, an dem die Signatur benötigtwird, aufgestellt werden können.

FÜRVIELE ÄRZTE dürfte die letz-te Variante die Strategie der Wahl sein.Das liegt auch daran, dass entspre-chende Lesegeräte vor allem von demUnternehmen medisign schon in gro-ßer Zahl verteilt wurden. „Die Lesege-räte, die wir ab dem Jahr 2008 ausge-geben haben, kommen auch mit demelektronischen Arztausweis klar“, be-tont Uwe Meyer-Vogelgesang, zustän-dig für eHealth bei der Apobank.

Denn der elektronische Arztaus-weis der Ärztekammern ist keineswegsdie erste Signaturkarte, die deutsche

Ärzte in den Händen halten. Völlig un-abhängig von allen Kammeraktivitä-ten nutzen derzeit bereits rund 10 000Ärzte in Deutschland die elektronischeSignaturkarte von medisign. Vor al-lem im Zahnarztumfeld ist sie weit-verbreitet. Dort übernimmt die Kas-senzahnärztliche Bundesvereinigungsogar die Benutzerauthentisierung.Aber auch Ärzte aller anderen Fach-richtungen gehören zu den Kunden.

Die medisign Karte erlaubt über dasServiceportal PAD dialog unter ande-rem die digitale Kommunikation mitden Privatärztlichen Verrechnungsstel-len, über die viele Ärzte ihre Privatpa-tienten abrechnen. Auch Online-Ab-rechnungen mit den KVen unterNutzung des KV-SafeNet können mitden Karten abgewickelt werden. Gera-

de jene Ärzte, die schon längst mit an-deren Signaturkarten arbeiten, stellensich vor diesem Hintergrund allerdingseine Frage: Wenn vieles, was der neueeArztausweis kann, heute auch schongeht, braucht es denn dann überhauptnoch einen eigenen elektronischenArztausweis? Die Ärztekammern sa-gen ja, und Politik und Datenschützersind derselben Auffassung. Denn nurder elektronische Arztausweis belegtzweifelsfrei den Arztstatus. Und auchtechnisch stehen die derzeit im Umlaufbefindlichen medisign Karten eineStufe hinter dem elektronischen Arz-tausweis der Kammern. Anders als derneue Ausweis erlauben sie im Momentnämlich keine beweissicher qualifizier-te Signatur nach Signaturgesetz (sieheKasten), was bedeutet, dass Dokumen-te, die eine solche Signatur benötigen,ohne „echten“ elektronischen Arztaus-weis weiterhin des Papiers bedürfen.

Bleibt das leidige Thema der elek-tronischen Gesundheitskarte. Auchwenn der elektronische Arztausweisals „elektronischer Heilberufsausweis“explizit ein Teil der im Aufbau befind-lichen Telematikinfrastruktur im deut-schen Gesundheitswesen sein wird, sosind die derzeit von den Kammernausgegebenen eArztausweise nicht ge-eignet für die Kommunikation mit dereGK. Der Grund ist, dass die zuständi-gen Gremien zu lange gebraucht ha-ben, um die endgültigen technischenDetails des eGK-Arztausweises festzu-klopfen. Praktische Relevanz für dieÄrzte hat dieser Punkt kaum: Wennin einigen Jahren die Online-Welt dereGK startet – und viel schneller wirdes nicht gehen –, werden diejenigen,die schon einen elektronischen Arz-tausweis haben, diesen noch einmalaustauschen müssen. Dafür ist dannaber kein umständliches Antragspro-zedere mehr nötig.

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Signatur ist nicht gleich Signatur

Unterschriften sind nicht alle gleich. Beider handschriftlichen Signatur gibt esbekanntlich Abstufungen, wie die vollausgeschriebene Unterschrift wie imPersonalausweis und das Kürzel. Auchin der digitalen Welt existieren Signatur-varianten:

Die einfache Signatur ist in etwa mitdem Häkchen vergleichbar, das ein Arzt

unter einen Befund setzt. Diese beweist,dass der Befund gesehen wurde, aller-dings nicht von wem.

Deutlich sicherer ist die fortgeschrit-tene Signatur, jene Signatur also, mitder u.a. herkömmliche medisign Kartenarbeiten. So unterzeichnete Dokumentelassen sich eindeutig dem Kartenin-haber zuordnen.

Das deutsche Signaturgesetz schließ-lich geht mit der sogenannten qualifi-zierten Signatur mit Trustcenter-Akkre-ditierung noch einen Sicherheitsschrittweiter, der in anderen Ländern nichtüberall nachvollzogen wird. Hierbei gar-antiert ein Gütesiegel, dass bestimmtetechnische und organisatorische Sicher-heitsstandards eingehalten werden.Dies ist die elektronische Signatur, mitder der neue elektronische Arztausweisarbeitet. Es ist die einzige Signaturvari-ante, die das Signaturgesetz der händi-schen Unterschrift rechtlich gleichstellt.

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ARZNEITHERAPIEPolymedikation ist die Regel,nicht die Ausnahme

Patienten, die viele Medikamente nehmen, haben einhohes Risiko für Arzneimittelkomplikationen. Das ist be-kannt. Wie häufig eine solche Polymedikation ist, hat jetzteine schwedische Studie untersucht. Das Besondere: Weilin Schweden entsprechende Register existieren, konntensämtliche ambulanten Verschreibungen eines ganzen Jah-res, des Jahres 2006, ausgewertet werden. In dieser Zeiterhielten 6,2 Millionen Schweden zumindest einmal einMedikament verschrieben, rund 60 Prozent der schwedi-schen Bevölkerung.

Was die Polymedikation angeht, imponieren hohe Zah-len. Im Durchschnitt erhielt jeder Patient 4,7 Medikamen-te über ein Jahr gerechnet. Bei jedem vierten waren es fünfoder mehr Medikamente. Die Häufigkeit der Polymedi-kation war altersabhängig. In der achten Lebensdekadelag die Quote bei 62,4 Prozent, in der neunten bei 75,1Prozent und in der zehnten, also bei den über 90-Jährigen,bei 77,7 Prozent. 64,9 Prozent aller Patienten mit fünf odermehr Medikamenten waren jünger als 70 Jahre. Die Au-toren schlussfolgern aus diesen Daten, dass Polymedika-tion im Gesundheitswesen eher der Normalfall ist. Sieweisen darauf hin, dass sie in allen Gruppen als eigenstän-diger Risikofaktor für Arzneimittelkomplikationen anzu-sehen ist und empfehlen, über Maßnahmen nachzuden-ken, um dieses Risiko zu senken.

BO HOVSTADIUS, BMC Clinical Pharmacology 2009;9:11 (Open Access)

PRÄVENTION IBewegungstraining über dasInternet wirkt nur begrenzt

Wie gut kann die Zielpopulation der Couch Potatoesdurch ein im Internet angesiedeltes Bewegungsprogrammmobilisiert werden? Dieser Frage gingen Miriam Wannerund Kollegen von der Eidgenössischen Hochschule für

Kurz & knapp: wissenschaftlicheArbeiten aus aller Welt

16 EHEALTHPRAXIS

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

+ + + Das Basislager am Mount Everest ähnelt zwar immer mehreinem Jahrmarkt.Trotzdem ist es kein Urlaubsziel wie jedes andere.Die Luft ist dünn, und wer nicht aufpasst, bekommt ein Lungenödem.Gut, dass CHRISTIAN OTTO von der Universität Ottawa jetzt in Wilder-ness & Environmental Medicine (2009; 20(3):283) zeigen konnte, dasstragbare Ultraschallgeräte mit satellitengestützterTelemedizinver-bindung auch unter den Bedingungen der oberen Himalaya-Regionenfunktionieren. Das Ganze lief per Videostream, und der natürlich ultra-schallunerfahrene Bergdoktor bekam Fernunterstützung beim Schall-kopfsteuern. Das klappte. Noch was? Ach ja, vorher wurden die Ge-räte bei vier Grad in eine Unterdruckkammer gepackt, um zu sehen,ob sie den Everest-Stress aushalten würden. Sie hielten. + + +Macht dieTelemedizin Ärzte zu Kommunikations-Legasthenikern?Im Journal of Medical Internet Research (2009; 11(3):e36) ist sichZIA AGHA vom Veterans Affairs Hospital in San Diego unschlüssig.Anhand von Videoaufzeichnungen hat sie die verbale und non-verbaleKommunikation bei telemedizinischen Untersuchungen verglichenmit jener in der wirklichen Welt. Das Verhältnis Länge der ärztlichenzu Länge der Patientenäußerungen verschlechterte sich quantitativvon 1,13 auf 1,45. Qualitativ erklärtenTeledoktoren weniger, und diePatienten verstanden weniger, zumindest fragten sie häufiger nach.Andererseits mussten sie dafür nicht denTagesausflug von IronMountain nach San Diego unternehmen. + + + In den Archives ofInternal Medicine hat VITTORIA TIBALDI ausTurin eine spannendeStudie mit indirekter Relevanz für dieTelemedizin publiziert. Sie zeigt,dass Homecare bei älteren Patienten mit dekompensierter Herzin-suffizienz genauso effektiv ist wie eine Klinikbehandlung, wenn dieMediziner die Patienten regelmäßig zu Hause besuchen.Telemedizinwurde hier nicht eingesetzt, aber es ist klar, dass die geriatrischeHeimbetreuung dadurch sinnvoll ergänzt werden könnte. + + +Nochmal die Archives, die nun wirklich nicht im Verdacht stehen,Health IT schönreden zu müssen. SAUL WEINGART aus Massa-chusetts berichtet dort über eine Befragung von 300 niedergelasse-nen Ärzten, die CPOE-Systeme einsetzen (2009; 169(17):1627).Immerhin 83 Prozent gaben an, dass dadurch schon Verordnungs-fehler verhindert worden seien, und 75 Prozent fanden, die Systemetrügen zu effektiven Verordnungen bei. Satte 35 Prozent sagten, dasssie durch die Intervention der Systeme in den vergangenen 30 Tagenzumindest einmal eine problematische Medikation geändert hätten.Kleiner Wermutstropfen: 47 Prozent waren trotzdem unzufrieden: Zuviele nutzlose Alarme und Alarme wegen Medikamenten, die schonabgesetzt worden waren, lauteten die wichtigsten Kritikpunkte. + + +

Wissenschaftsticker

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Sport in Magglingen, Schweiz nach. Sie konzipierteneine randomisierte Studie, an der 1 369 Personen teilnah-men. Die Hälfte durchlief das von den Autoren entwickel-te Internet-Tool Active-online, eine Intervention zur Be-wegungsförderung bei Erwachsenen. Diese enthält nebenallgemeinen Informationen zwei Module zum Thema All-tagsbewegung /Ausdauertraining und zum Thema Kraft-training/Bewegungstraining. Sie zielt vor allem auf dieErhöhung der Bewegungsmotivation ab.

Die Ergebnisse nach einem Follow-up-Zeitraum vonbis zu 13 Monaten waren durchwachsen. Zwar stieg derAnteil der Personen, die die Bewegungsempfehlungen er-füllten, und auch die Bewegungsdauer pro Woche legtezu. Der Unterschied zur Kontrollgruppe war allerdingsnicht statistisch signifikant. Das Signifikanzniveau wur-de nur in Untergruppen erreicht, vor allem bei jenen, diesich anfangs kaum bewegt hatten.

MIRIAM WANNER; E-HEALTH-COM 6/2009, S. 50-52

TELEMEDIZINWie praktikabel ist die Umset-zung von Tele-Szenarien beimAllgemeinarzt?

Schwester AGnES hat in den letzten anderthalb Jahrenvor allem dank der von ihr ausgelösten Diskussionen umdie Erstattung delegierbarer medizinischer Leistungen vonsich reden gemacht. Dass AGnES auch in Sachen Teleme-dizin Pionierarbeit leistet,geriet fast ein wenig in den Hinter-grund. AGnES-Chefbetreuerin Neeltje van den Berg vomInstitut für Community Medicine in Greifswald berichtetim „Ophthalmologen“ über die Erfahrungen mit 162 tele-medizinisch versorgten Patienten. Bei Überschreiten be-stimmter Alarmkorridore wurde AGnES verständigt, diedas weitere Vorgehen dann jeweils mit dem Hausarzt ab-sprach. Für den Notfall gab es die Option zur sofortigen Vi-deokonferenz zwischen AGnES und dem Arzt, alternativzu einem herkömmlichen Telefongespräch.

Insgesamt wurden in drei Jahren 172 Telemedizinsyste-me installiert. Von 90 Patienten, die zu ihren Erfahrungenbefragt werden konnten, fanden 77 den Einsatz von teleme-dizinischen Geräten sinnvoll oder teilweise sinnvoll. Nurvier Patienten fanden die Telemedizin nicht sinnvoll. Runddie Hälfte der Befragten konnte sich vorstellen, ein Teleme-dizinsystem dauerhaft zu nutzen. Seitens der Ärzte beur-teilten 82,4 Prozent den Einsatz von Telecare-Technologieals sinnvoll. Zwei Drittel fanden, dass die Telemedizin „teil-

weise“, „ziemlich“ oder „sehr“ arztentlastend sei. Was dieOption zur Videokonferenz anging, so wurde sie nur beimProjekt AGnES Brandenburg angeboten. Bei 38 von 3 994Hausbesuchen (1 Prozent) wurde das Videokonferenzsys-tem genutzt. Gründe waren unter anderem Schmerzen,schlechter Allgemeinzustand und auffällige Wunden. Zu-sätzlich gab es bei insgesamt 11 228 Hausbesuchen in al-len AGnES-Projekten 662 Telefonkontakte (5,9 Prozent).Die Autoren schlussfolgern, dass die Umsetzung von Tele-care-Szenarien unter den Bedingungen der hausärztlichenVersorgung in einem AGnES-Modell machbar ist und vonder Mehrheit der Ärzte und Patienten akzeptiert wird.

NEELTJE VAN DEN BERG; Der Ophthalmologe 2009;elektronisch vorveröffentlicht am 4. September 2009

PRÄVENTION IIKinderärzte sehen Nutzen derEPA für Identifikation von Risiko-kandidaten für Missbrauch

Im British Medical Journal berichten Kinderärzte undIT-Fachleute der Harvard Medical School von einem Al-gorithmus, der es erlaubt, anhand der Daten in einerlangfristig angelegten Patientenakte bis zu einem gewis-sen Grad vorherzusagen, welche Kinder in Zukunft alsOpfer häuslichen Missbrauchs erkannt werden. Der Al-gorithmus wurde anhand einer Datenbank mit über ei-ner halben Million Patientendatensätzen retrospektiventwickelt und dann an der Gesamtdatenbank validiert.Die Frage war, wie gut er Missbrauchsfälle anhand vonFaktoren wie der Zahl der Aufenthalte in Klinik bezie-hungsweise Notaufnahme und der Art der Diagnosenvorhersagen konnte. Erreicht wurde eine Sensitivitätvon 90 Prozent, wenn 20 Prozent „Fehlalarme“ akzep-tiert wurden. Bei einer Toleranzgrenze von 15 ProzentFehlalarmen betrug die Sensitivität noch rund 80 Pro-zent. Im Mittel gelang die Risikozuordnung 10 bis 30Monate vor der tatsächlichen Missbrauchsdiagnose.

Natürlich stellen sich hier einige ethische Fragen, ins-besondere in Bezug auf jene Patienten, bei denen der Com-puter falsch auf Missbrauch tippt. Es besteht die Gefahr,dass jemand zu Unrecht mit einem sozial extrem stigmati-sierenden Vorwurf konfrontiert ist, der fatale Folgen habenkann, wenn die Information nach außen dringt.

BEN REIS; BRITISH MEDICAL JOURNAL 2009; 39:B3677

EHEALTHPRAXIS 17

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neue Methode handelt. Der EBM-Aus-schuss wird aktiv, wenn der G-BA eineneue Leistung in den Leistungskatalogeinführt, also eine positive Entschei-dung fällt. Ein erfolgreicher, das heißtzur Beratung angenommener Antraggarantiert dies noch nicht. Darüber hin-aus gibt es G-BA-unabhängige EBM-Zif-fern, die im Bewertungsausschuss fest-gelegt werden. Der G-BA ist also nichtder einzige Weg zu einer EBM-Ziffer.

Demnach wäre dieTelemedizin keineneue Methode, weil es für die indiesem Zusammenhang relevantenMesswerte bereits EBM-Ziffern gibt?

Das ist zumindest eine möglicheSichtweise. Sie merken, ich würde mei-ne etwas pauschale These von Berlinein wenig relativieren wollen. Ich ha-be seither mehrere Gespräche dazu ge-führt. Vielleicht sagen wir es so: Ein te-lemedizinisches Verfahren ist nichtdeswegen automatisch eine neue Me-thode, weil es Telemedizin einsetzt.Wenn diese nur dazu dient,die Erbrin-gung einer bereits im EBM geregeltenLeistung räumlich oder zeitlich vomLeistungsanbieter zu trennen, hat derG-BA damit nichts zu tun. Um für denG-BA relevant zu werden, müsste et-was dazukommen. Das kann bei glei-chem Messwert unter Umständen auchein größerer Patientennutzen sein.

Die Schaffung einer pauschalenTelemedizin-Ziffer via G-BA würde

Was genau ist eine neue Me-thode im Sinne des G-BA?

Das lässt sich nicht mit ei-nem Satz sagen. Bleiben wirim ambulanten Sektor, ist eine

Methode dann neu, wenn bisher nochkeine Abrechnungsziffer dafür existiertund von einem berechtigten Antrag-steller beim G-BA ein Antrag auf Erstat-tung gestellt wurde. Berechtigte Antrag-

steller sind die Deutsche Krankenhaus-Gesellschaft,der GKV-Spitzenverband,die Kassenärztliche und Kassenzahn-ärztliche Bundesvereinigung, die un-parteiischen Mitglieder und die Patien-tenvertreter. Geht ein Antrag ein,entscheidet der G-BA anhand der An-tragsbegründung, ob es sich um eine

also definitiv ausscheiden. Eineindikationsgebundene Ziffer wäreaber prinzipiell denkbar?

Sie wäre dann denkbar, wenn sichein Antragsteller findet, der einen An-trag auf Erstattung stellt und ihn ent-sprechend gut begründen kann. Undgut begründet heißt, es müsste schoneindeutige Hinweise aus aussagekräf-tigen klinischen Studien geben. Trotz-dem ist der Ausgang eines solchenVerfahrens im Einzelfall schwer vor-herzusagen. Eine randomisiert-kon-trollierte Studie mit patientenrelevan-ten Endpunkten ist sicher hilfreich.Sie bedeutet aber nicht automatisch,dass ein Positivvotum erfolgt. Der G-BA arbeitet in erster Linie leistungs-rechtlich. Selbst wenn der Antrag zurBearbeitung angenommen würde,könnte es passieren, dass er nach hin-ten priorisiert wird, was eine Entschei-dung hinauszögern würde. Es könnteauch passieren, dass über den Nutzenkeine Einigkeit zwischen den unter-schiedlichen Parteien erzielt wird.

AlsAlternative zum G-BA-Verfahrenkäme prinzipiell die Einführungeiner EBM-Ziffer über den Bewer-tungsausschuss infrage. Wie unter-scheiden sich EBM-Ziffern des G-BAund des Bewertungsausschusses imHinblick auf die Budgetsituation?

Es ist in der Tat so, dass EBM-Zif-fern, die über den G-BA eingeführt wur-den, seit 1995 in der Regel außerbud-

18 EHEALTHPRAXIS

TELEMEDIZIN

»NICHT SO EINFACH« In die Debatte um eine Erstattung der Telemedizinist Bewegung gekommen. Bei der TELEMED 2009 vertrat Dr. Matthias PerlethDr. Matthias Perleth vom GemeinsamenBundesausschuss eine provokante These: Telemedizin per se sei keine neue Methode im Sinne desG-BA. Warum das Tischtuch trotzdem nicht zerschnitten ist? Ein Interview von Philipp Grätzel von Grätz.

Dr. Matthias Perleth leitet die AbteilungFachberatung Medizin beim G-BA.

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getär vergütet werden. Das klassischeBeispiel dafür sind die Präventionsleis-tungen, die auf die übliche Vergütungder Ärzte aufgeschlagen werden. Esgibt aber keinen Automatismus, derbesagen würde, dass eine via G-BA ein-geführte EBM-Ziffer immer extrabud-getär vergütet werden müsste.

Abgesehen von der Methodenbewer-tung: Welche anderen potentiellenSchnittpunkte zwischen G-BA undTelemedizin sehen Sie?

Ich denke, dass es Sinn machenkönnte, sich intensiver über dasThema Qualitätssicherung auszutau-schen. Im Rahmen eines Disease-Ma-nagement-Programms beispielsweisekönnten telemedizinische Leistungendurchaus als Qualitätssicherungsmaß-nahme aufgefasst werden – etwa umsicherzustellen, dass bestimmte Para-

meter tatsächlich gemessen werden.Daraus können sich dann indirekt Fi-nanzierungsmöglichkeiten ergeben,ohne dass zwangsläufig eine EBM-Zif-fer Telemedizin gebraucht würde.Auch eine Einigung über die digitalenDatenflüsse ist ein Thema, bei demder G-BA Regelungskompetenzen hat.Prototyp hierfür wäre das Mammo-graphie-Screening. Dort gibt es einenG-BA-Beschluss zu den Details des Da-tenflusses zwischen den Einrichtun-gen. Das klingt vielleicht erst einmaltrivial. Aber aus Sicht der Kranken-kassen ist es nicht ganz unwesentlich,zu wissen, dass beim Datenhandlinggewisse konsentierte Standards ein-gehalten werden, bevor sie anfangen,eine Leistung regelhaft zu bezahlen.Ich bin nicht Experte genug um zuwissen, ob und wie die Datenflüssebei der Telemedizin schon geregelt

sind. Aber wenn es hier Diskussions-bedarf gibt, ist der G-BA in jedem Fallein Ansprechpartner.

IhrVortrag in Berlin hat in der deut-schen Health-IT-Szene für etwas Un-ruhe gesorgt.Wie erklären Sie sich,dass über dieAufgaben des G-BA indiesen Kreisen offensichtlich eine ge-wisse Unklarheit herrscht?

Es scheint im Bereich Telemedizintatsächlich einen großen Diskussions-bedarf zu geben. Ich kann nur wieder-holen: Der G-BA entzieht sich solchenDiskussionen nicht. Was die Telemedi-zin angeht, so muss ich sagen,dass sichzumindest in den zwei ein Viertel Jah-ren, in denen ich in der G-BA-Geschäfts-stelle für die methodische Beratung zu-ständig bin, niemand mit Anfragengemeldet hat,obwohl das Thema offen-bar schon länger köchelt.

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bilen Diktiergeräten wird der Fokuszunehmend auf das einfache Diktie-ren gesetzt: Das mobile DiktiergerätDigta 420 besitzt einen sogenannten„Easy Mode“. Hier wurde die Anzeigebeim Display auf das Wesentlichstereduziert und die Tasten sind nur mitden wirklich wichtigen Diktierfunk-tionen belegt. Zusätzliche Einstellun-gen, die vorab im Vollmodus vorge-nommen wurden, bleiben im „EasyMode“ erhalten, sodass sich der Arztnur auf das Diktieren konzentrierenmuss. Möchte er weitere Funktionennutzen, so kann er jederzeit auf denVollmodus umschalten. Das Digta 420

rofessionelle digitale Diktier-lösungen wie die von GrundigBusiness Systems vereinfachen

heute nicht nur den Workflow inKrankenhäusern, sondern sind auchvielen niedergelassenen Ärzten einealltägliche Hilfe. So können sie bei-spielsweise mit dem Digta CordEx be-sonders einfach und bequem diktie-ren. Denn das weltweit erste profes-sionelle kabellose Diktiermikrofon er-möglicht mehr Bewegungsfreiheit alsandere Diktiermikrofone: Der Anwen-der kann sich in einem Radius vonacht Metern frei bewegen und direktin den PC diktieren. Auch bei den mo-

ist unter anderem mit der Sprachver-arbeitungssoftware DigtaSoft One er-hältlich. Diese Software ist nicht nurschnell und unkompliziert in dreiSchritten zu installieren, sondern dar-über hinaus auch besonders einfachin der Handhabung.

P

Grundig Business Systems GmbHEmmericher Str. 17D - 90411 NürnbergTel.: + 49 - (0)911- 4758 - 1E-Mail: [email protected]

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20 EHEALTHPRAXIS

iSOFT HEALTH GmbHAm Exerzierplatz 14D-68161 MannheimTel.: + 49 - (0)621- 3928 - 0Fax: + 49 - (0)621- 3928 - [email protected]

Kooperation perfektmedatiXX Medizinische Informationssysteme GmbH & Co. KG und die iSOFT HEALTH GmbHbesiegeln ihre neue Partnerschaft per Vertrag und Handschlag.

rale Kommunikation, die auf nationa-len und internationalen Standards ba-siert. Daran angekoppelt werden kön-nen dann die drei medatiXX-Arzt-informationssysteme MCS-ISYNET,DOCcomfort und DOCconcept, die zuden führenden im Markt gehören. Nau-mann ist sich sicher, dass die Kundender medatiXX-Produktlinien MCS undDOCexpert diese Nachricht „mit gro-ßer Freude hören“. Haben diese dochvon der IT-Verbindung einen direktenNutzen. Der elektronische Austauschvon Daten mit dem Krankenhausinfor-mationssystem und der elektronischenFallakte von iSOFT gibt ihnen einenschnellen Überblick über den Standder Behandlung ihrer Patienten imKrankenhaus. Die Krankenhäuserwiederum bieten damit den niederge-lassenen Kollegen einen höheren Ser-vice und können so die Bindung dereinweisenden Ärzte an ihre Häuserstärken.

er elektronische Empfang undVersand von Daten zwischenKrankenhäusern und nieder-

gelassenen Ärzten wird künftig durcheine Kooperation zwischen der iSOFTHEALTH GmbH und der medatiXXMedizinische InformationssystemeGmbH & Co. KG deutlich erleichtert.Auf der MEDICA unterzeichneteniSOFT-Geschäftsführer Peter Herr-mann und medatiXX-GeschäftsführerJens Naumann einen entsprechendenVertrag. Die ArztsoftwaresystemeMCS-ISYNET, DOCconcept und DOC-comfort werden eng an die Portallö-sung der iSOFT angebunden. „Damitkönnen Krankenhäuser und niederge-lassene Ärzte sicher und einfach aufelektronischem Weg Daten miteinan-der austauschen“, so Herrmann undNaumann. Mit seinem iSOFT Portal,ein Produkt der iSOFT CollaborationLösungsfamilie, bietet der IT-Herstel-ler eine Kernlösung für die intersekto-

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medatiXXMedizinische InformationssystemeGmbH & Co. KGIm Kappelhof 1D-65343 Eltville / RheinTel.: + 49 - (0)6123 - 6840 - 0Fax: + 49 - (0)6123 - 6840 - [email protected]

Handschlag Peter Herrmann (Geschäftsführung iSOFTHEALTH GmbH) und Jens Naumann (Geschäftsführung MCSGmbH) besiegeln die Kooperation der beiden Unternehmen.

Die medatiXX Medizinische Informa-tionssysteme GmbH & Co. KG wurde2007 als Holding der Praxis-EDV-AnbieterMCS Arzt- und Ambulanzsysteme GmbHund DOCexpert Computer GmbH gegrün-det. Sie bietet mit ca. 430 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern praxisnahe IT-Lösungen und -Dienstleistungen fürambulant tätige Mediziner in allenOrganisationsformen. Über 30 000 Ärztevertrauen der Qualität der Produkte undDienstleistungen der medatiXX.

Die iSOFT HEALTH GmbH ist ein Unter-nehmen der australischen iSOFT Gruppe,dem weltweit viertgrößten Anbieter vonIT-Lösungen im Gesundheitswesen.Aktuell beschäftigt die Gruppe über4 700 Mitarbeiter. Mit seinem breitenund qualitativ hochwertigen Produkt-portfolio bedient das IT-Gesundheits-unternehmen mehr als 13 000 Kundenin 40 Ländern. Ein völlig neues Ge-sundheitssystem – mit einem nie dage-wesenen Grad an Effizienz, Qualität undWirtschaftlichkeit.

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EHEALTHPRAXIS 21

FIRMENVERZEICHNIS

HID GlobalAm Klingenweg 6aD - 65396 WallufTel.: + 49 - (0)8051- 8688Fax: + 49 - (0)6123 - 791-199E-Mail: [email protected]/8751de

Mit der OMNIKEY-Produktreihe bietet HID Global, einerder führenden Anbieter von Lösungen zur Identitäts-prüfung, ein komplettes Spektrum an Smartcard-Lese-geräten. Mit der eHealth-BCS-Zulassung der gematikund einer RFID-Schnittstelle für die geplante Komfort-signatur ist das netzwerkfähige OMNIKEY 8751e-Health LANTerminal für alle Anforderungen imdeutschen Gesundheitswesen gerüstet.

– eHealth-BCS-Zulassung

– Komfortsignatur– Netzwerkfähigkeit

Telemonitoring, Compliance-Förderung, IntegrierteVersorgung, effiziente Diagnostik: Vitaphone ist dasführende Unternehmen für innovative tele-medizinische Dienstleistungen. Im WachstumsmarktTelemedizin sind wir international erfolgreich undsetzen neue Standards im modernen Gesundheits-Management.

Vitaphone GmbHMarkircher Straße 22D - 68229 MannheimTel.: + 49 - (0)621- 178918 - 100Fax: + 49 - (0)621- 178918 - 101E-Mail: [email protected]

Telemedizin

– Telemonitoring– Medizinisches

Service Center– Integrierte

Versorgung

DOCexpert konzentriert die Entwicklung seinerProdukte und Dienstleistungen auf tägliche Arbeitvon ambulant tätigen Medizinern in all ihren Organi-sationsformen. Mit den DOCconcept-Editionen MVZund Ambulanz bietet das Unternehmen Lösungen,auf die bereits über 16 000 Ärzte vertrauen.

DOCexpert Computer GmbHKirschäckerstr. 27D - 96052 BambergTel.: + 49 - (0)951- 9335 - 200Fax: + 49 - (0)951- 9335 - 295E-Mail: [email protected]

– Arzt-Software– Ambulanz-Software– MVZ-Software

Als Service-Dienstleister sind wir offizieller Lieferant derKV-Telematik für die neuen Kartenlesegeräte zur Einfüh-rung der eGK. Wir verfügen bereits über jahrelange Erfah-rung als Servicepartner der Volks- und Raiffeisenbanken.Daher bieten wir Ihnen unser „Rund-um-Sorglos“-Paketan. Das bedeutet für Sie eine sichere Umstellung auf dieneue eGK.Wir kümmern uns um die komplette Installation.

S/M DATAService und Marketing GmbHRhein-Haardtbahn-Straße 2D-67071 LudwigshafenTel: +49 (0)6237 / 979 105Fax: +49 (0)6237 / 979 106E-Mail: [email protected]/gesundheitskarte

– eHealth-Terminals– Gesundheitskarte eGK– DSL-Netzwerktechnik

SVA SanaSphere GmbHBerliner Allee 47D - 40212 DüsseldorfTel.: +49 - (0)211- 416682-60Fax: +49 - (0)211- 416682-62E-Mail: [email protected]

Die SVA SanaSphere GmbH bietet optimale IT-Infra-strukturen für alle Anforderungen im modernenGesundheitswesen. Im Fokus stehen branchenspezifi-sche Lösungen zur Vereinfachung von Geschäfts-prozessen, Anwendungs-Integration durch Einsatz vonPortalen, IT-Security-Konzepte sowie die Entwicklungvon integrierten Archivierungslösungen.

– Sichere Klinikportale– Archivierung– Anwendungs-

integration

GMC Systems – Gesellschaft fürmedizinische Computersysteme mbHAlbert-Einstein-Str. 3D - 98693 IlmenauTel.: +49 - (0)3677- 46 76 00Fax: +49 - (0)3677- 46 76 02E-Mail: [email protected]

GMC Systems bietet mit der Entwicklung und Betreu-ung von Informations- und Kommunikationssystemenfür das Gesundheitswesen Lösungen für den Einsatzin EDV-Infrastrukturen an. Mit den Systemen für QM,eDMP und sektorübergreifender Versorgung liefern wirhochwertige Softwarekomponenten zur Ergänzungund Erweiterung von Praxis- und Klinik-EDV.

– IT für Praxis-und Klinik-EDV

– IntergrierteVersorgung

– Telemedizin

CCV Deutschland GmbHCelectronic eHealth DivisionBachstraße 34D - 41352 KorschenbroichTel.: +49 - (0)2182 - 37 52Fax: +49 - (0)2182 - 1 84 48E-Mail: [email protected]

Celectronic ist bereits seit 1993 mit Chipkartenlesernkontinuierlich im Markt präsent und war 2006 der ersteAnbieter eines für die eGK entwickelten, migrationsfähi-genTerminals. Derzeit werden zwei stationäre und einmobiles CARD STAR Gerät angeboten, die denErstattungsrichtlinien der Leistungsträger entsprechen.Auch die seit 2006 ausgelieferten Geräte werden nacheinem Werksupdate erstattungsfähig.

– Zulassung alseHealth-BCSund MKT+

– mit einem oderzwei Kartenslots

– stationär und mobil

SCM Microsystems ist ein führender Anbieter vonProdukten, die den sicheren Austausch elektronischerInformationen ermöglichen. SCM hat sich auf die Ent-wicklung und den Vertrieb von Chipkartenlesern und-terminals spezialisiert. Sie werden z.B. für den gesi-cherten Zugang zu Netzwerken/PCs u.a. bei eHealth-und ePassport-Anwendungen eingesetzt.

SCM Microsystems GmbHOskar-Messter-Straße 13D - 85737 IsmaningTel.: +49 - (0)89 - 9595 - 5000Fax: +49 - (0)89 - 9595 - 5555E-Mail: [email protected]

– Kartenterminals– elektronische

Gesundheitskarte– eHealth-

Anwendungen

HMDS Human Medical Data Service: Qualitätsmanage-ment und Beratung auf Basis desTQM. Berater undTrainer für Qualität als Systemziel in der Arztpraxis oderGesundheitseinrichtung zur Einführung und zur Sicher-stellung; erfolgreiches patientenorientiertes Praxismana-gement; Sicherstellung der Umsetzung von Richtlinienund Verordnungen in Gesundheitseinrichtungen.

HMDS Human Medical Data ServiceLandgraf-Karl-Straße 1D - 34131 KasselTel.: + 49 - (0)561- 82 84 58Fax: + 49 - (0)561- 82 09 250E-Mail: [email protected]

– Qualitäts- und Praxis-management

– Schulung und Consult– Mitglied in der Initiative

Ludwig-Erhard-Preis,Deutscher Qualitäts-preis

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22 EHEALTHPRAXIS

SERVICE

CeBIT2. – 6. März 2010Hannoverwww.cebit.de

TERMINE

Herausgeber:Hans-Peter Bröckerhoff

Redaktion:Sebastian Brant, Philipp Grätzel v. Grätz,Klaus Erler, Miriam Mirza, Nina Schellhase(v.i.S.P.), Silke Weidner (Korrektur)

Anzeigen:Marcus Michel

Grafik:Katharina Doering, Susanne Lindner

Redaktion und Verlag:HEALTH-CARE-COM GmbHHanauer Landstraße 135 – 137D - 60314 Frankfurt am MainTel.: + 49 - (0)69 - 405631 -157Fax: + 49 - (0)69 - 405631 -105E-Mail: [email protected]

Druck:Henrich Druck + MedienSchwanheimer Straße 110D-60528 Frankfurt am Main

IMPRESSUM

In der Kardiologie kann die Telemedizinvon großem Nutzen sein. Dies aufzuzeigenhaben sich die Autoren des Buches „Prakti-sche Telemedizin in Kardiologie und Hyper-tensiologie“ vorgenommen. In 28 Kapitelnsollen die Möglichkeiten der modernen Fern-diagnostik und Therapiesteuerung anschau-lich und praxisnah vermittelt werden. Sie zei-gen auf, dass sich mit der Telemedizin einenachhaltige Therapieoptimierung, insbeson-dere für chronisch Kranke und Risiko-patienten ergibt. Das Buch stellt heraus, dassdie Telemedizin nicht nur etwas für Speziali-sten ist und startet zunächst mit einer allge-meinen Einführung in die Telemedizin, in derHintergrundinformationen zu Bereichen wiejuristische Aspekte, Auswirkungen der Tele-medizin auf die Arzt-Patient-Beziehung, oderdie Rolle der Telemedizin in der integriertenVersorgung gegeben werden. Daran schlie-ßen sich die beiden Schwerpunkte Kardiolo-gie und Hypertensiologie an. Hier gehen dieAutoren beispielsweise näher auf telemedizi-nische Aspekte, technische Unterstützungs-möglichkeiten für Herzpatienten, Über-

legungen zur Kostenersparnis oder Teleme-dizin in der Rehabilitation ein. Dabei erhöhtder klare Kapitelaufbau, das Zusammen-fassen der wichtigsten Erkenntnisse vor je-dem Kapitel und anschauliche Grafiken dieWissensaufnahme. Alles in allem ein gutesLehr- und Lernbuch rund um das Thema Tele-medizin fürs Herz.

Praktische Telemedizin in Kardiologieund HypertensiologieF. Gross, M. Mengden, N. Smetak (Hrsg.)Georg Thieme Verlag, Stuttgart 200989,95 Euro

BUCHTIPP

Die Homepage zeigt anhand zahlreicherProduktbeispiele verschiedenster Anwen-dungsgebiete, dass innovative Medizintech-nik kein Kostentreiber ist, sondern dabei hel-fen kann, im Gesundheitswesen Kosten ein-zusparen. So können durch moderne Opera-tions- und Therapiemethoden Operations-und Liegezeiten verkürzt und Heilungspro-zesse beschleunigt werden. Dies schont nichtnur die Patienten, sondern führt auch zu einerReduktion von Personal- oder Materialkosten.Die neue Internetseite resultiert aus der Stu-dienreihe „Das Einsparpotenzial innovativerMedizintechnik im Gesundheitswesen“, dieauch von den Industrieverbänden SPECTA-RIS und ZVEI in Zusammenarbeit mit der TU

Berlin und der internationalen Unternehmer-beratung Droege & Comp. herausgegebenwurde. In drei Studien wurde dabei ein Ein-sparpotenzial durch moderne Medizintechnikvon über 2,7 Milliarden Euro ermittelt.

www.einsparpotenzial-medizintechnik.de

KOSTEN SPAREN DURCH INNOVATIVE MEDIZINTECHNIKwww.einsparpotenzial-medizintechnik.de

TELEMEDIZIN FÜRS HERZ

WWW

3. Deutscher AAL-Kongress26. – 27. Januar 2010Berlinwww.aal-kongress.de

MEDIZIN29. – 31. Januar 2010Stuttgartwww.messe-stuttgart.de/medizin

Diabetes 201026. – 28. Februar 2010Münsterlandwww.diabetes-messe.com

TeleHealth2. – 6. März 2010Hannoverwww.telehealth.de

22_U4_Buch_Website_Termine_SW:24_25_Firmenver 02.12.2009 11:14 Uhr Seite 24

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Fax-Nummer: +49-(0)69-405631-105

Wir verlosen unter allen Einsendungen drei Grundig Diktiergeräte. Füllen Sie einfachden Fragebogen aus und schicken ihn per Fax oder E-Mail an uns.Einsendeschluss ist der 15.01.2010

[email protected]

Drei Fragen beantworten und gewinnen!

1. Preis: Digta 420Stand-alone Kit:Komplettes Diktier-und Wiedergabe-system ohne PC-Anbindung.Wert ca. 650 Euro

2. Preis: Digta Mobile Starter Kit: Einsteiger-Diktiersystem mit einem mobilen Diktiergerätund einem Schreibplatz bestehend aus einemUSB-Fußschalter und USB-Kopfhörer.Wert ca. 510 Euro

3. Preis: Digta 415 Limited Edition:Digitales Handdiktiergerät mit Sonderdekor.Wert: ca. 480 Euro

Name, Vorname:

Hausnummer, Straße:

Postleitzahl, Ort:

E-Mail:

Wie hat Ihnen E-HEALTH-PRAXIS bisher

gefallen? Was könnte noch besser werden?

Welche Themen würden Sie gerne im

nächsten Jahr in E-HEALTH-PRAXIS lesen?

Welche IT-Fragen beschäftigen Sie aktuell

in Ihrer Praxis?

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.Die Teilnahme am Gewinnspiel ist nicht an die Beantwortung der Fragen geknüpft.

22_U4_Buch_Website_Termine_SW:24_25_Firmenver 02.12.2009 11:14 Uhr Seite 25

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