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WISSENSCHAFTLICHE ZEITSCHRIFT DER FRIEDRISCH-SCHILLER -UNIVERSIT ÄT JENA GESELLSCHAFTS- UND SPRACHWISSENSCHAFTLICHE REIHE HEFT 1 JAHRGANG 18 1969 HERAUSGEBER: DER REKTOR EWA CHOJECKA Theorie und Praxis des Porträts der Frührenaissance Die „Phisionomia" des Johann von Glogau (1518) Die Sp ärlichkeit kunsttheoretischer Quellenschrif ten im nördlichen Europa in der Zeit um die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts im Vergleich mit der Fülle derartigen Materials auf italienischem Boden wurde schon oftmals hervorgehoben 1 ). Es wäre auch kaum zu erwarten, daß in Ländern nördlich der Al pen, wo künstlerisches Schaffen noch überwiegend in Zünften ausgeübt wurde (mit allen sich daraus er gebenden Konsequenzen), eine Kunstbetrachtung nach der Art der italienischen entstehen könnte. Die neuzeitliche Kunsttheorie datiert hier eigentlich erst seit Albreckt Dürer, wobei auch dieser inmitten eines sehr traditionell eingestellten Milieus wirkte, in wel chem die Mehrzahl aller theoretischen Erwägungen den Charakter praktischer Handbücher für den Goldschmied, Steinmetz oder Zeichner besaß 2 ). Daneben bestanden jedoch noch andere Aussagen, die zwar programmäßig nicht auf das Kunstwerk Bezug nehmen, jedoch indirekt einiges mit dem Kunstschaffen gemeinsam haben. Wie uns scheint, verdienen diese Aussagen näher erörtert zu werden, zumal sie die Frage der Interpretation des mensch lichen Äußeren betreffen und somit in gewissem Zu sammenhang mit dem uns interessierenden Problem der künstlerischen Gestaltung des menschlichen Bild nisses in Verbindung stehen. Es handelt sich um sogenannte physiognomische Traktate, deren Höhepunkt am Ende des 16. Jahr hunderts Giambattista della Porta's „De humana phy siognomia" bildete 3 ). Eine vollständige Geschichte jener Traktate und ihrer Beziehung zur damaligen Kunstpraxis ist bisher nicht erschienen 4 ). Auch an dieser Stelle möchten wir uns nicht mit dem ganzen sich daraus ergebenden Fragenkomplex befassen, sondern unser Interesse lediglich einem einzigen Traktat dieser Art widmen. Sein Verfasser war Johann von Glogau, namhafter Philosoph, Mathematiker, Astronom und Geograph, der an der Krakauer Universität um die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts tätig war (gest. 1507) 5 ). Ein hervorragender Vertreter des spätmittelalter lichen Aristotelismus, wurde Johann von Glogau in den letzten Jahren Gegenstand eines besonderen Interesses der Historiker der Philosophie, die ins besondere darauf hinwiesen, daß in den Werken Glo gaus naturwissenschaftliche und medizinische Fragen, zusammen mit averroistischen Ideen große Bedeu tung erlangten 6 ). Die „Phisionomia" war ebenfalls ein Ergebnis dieser naturwissenschaftlichmedizini schen Interessen 7 ). In Druckform ist das Werk mehr als ein Jahrzehnt nach dem Tode des Verfassers, im Jahre 1518, in der Krakauer Drucker Werkstatt des Hieronymus Vietor erschienen. Die Anregung dazu stammte von Rudolph Agricola jun., dem in Wien, Gran und Krakau täti gen humanistischen Schriftsteller 8 ). Agricola fügte dem Werk eine kurze Einleitung bei und widmete es einigen jungen Italienern vom Hofe der Königin Bona Sforza, dessen Unterricht er zu leiten hatte 9 ). Das Werk Glogaus sollte demnach als ein praktisches Lehrbuch über die Charaktereigenschaften des Men schen dienen, die aus seinen physischen Merkmalen sich ergaben. Eine eigenartige Lage also, wenn ein erklärter Humanist es für zweckmäßig hält, das Werk eines scholastischen Gelehrten zu veröffent lichen und es jenen Hofkreisen zu widmen, in denen wie bekannt zu jener Zeit die ersten neuzeitlichen Porträtformen im Entstehen begriffen waren 10 ). Nicht ohne Einfluß blieb wohl auch die Person des Druk kers, Hieronymus Vietor, in dessen Offizin drei Jahre später die ersten graphischen Porträtdarstellungen in der Geschichte der polnischen Kunst erschienen sind 11 ). Aller Wahrscheinlichkeit nach mußte der physiognomische Traktat ein weitläufig diskutiertes Thema berührt haben. Vom kunsthistorischen Standpunkt interessiert uns vor allem die Frage, ob zwischen der physiogno mischen Lehre Glogaus und der damaligen Porträt kunst Berührungspunkte bestehen. Daß wir in dieser Hinsicht kaum direkte Aussagen erwarten dürfen, steht außer Zweifel. Der Traktat enthält jedoch manche Äußerung, auf Grund deren man gewisse indirekte Schlüsse auf die Vorstellungen des Verfassers über Kunstfragen ziehen kann. Die „Phisionomia" des Johann von Glogau ist eine Kompilation antiker und mittelalterlicher Autoren, wobei der Verfasser genau seine Quellen anführt: PseudoAristoteles (zitiert als Aristoteles) 12 ), der griechische Arzt aus dem 2. Jh. u. Z. Philu menost 13 ), Plinius der Ältere 11 ), PseudoPtolemäus (als Ptolemäus angeführt) 15 ), Galen 16 ), Isidor von Se villa 17 , Avicenna, „Prinz aller Ärzte" genannt 18 ), HalyEbenRodan (als Hali Hagenragel) 19 ), Rhazes und sein Werk „Liber Almansoris", der Bagdader Arzt und Alchemiker des 9. Jahrhunderts 20 ), Con stantinus Africanus, einer der Gründer der Salernita nischen medizinischen Schule im 11. Jahrhundert 21 ), Philaretus 22 ) und der italienische Anatom aus dem frühen 14. Jahrhundert Mondino dei Liuzzi 23 ). Die Liste ist lang und zeugt von großer Belesenheit des Verfassers. Die Hauptthese Glogaus ist hierbei die traditionelle Annahme, daß physische Merkmale durch angeborene Charakter und Geisteseigenschaf ten des Menschen bedingt sind, so daß der Körper sozusagen einen „Spiegel" der Seele bildet. Es war eine altbekannte These, und es würde zu weit führen. 12 GSR 177 Originalveröffentlichung in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe, 18 (1969), Nr. 1. S. 177-180

Praxis Porträts der Frührenaissance - CORE · zeichnet, die dem Schema der vier Temperamente entsprechen. In der Art, wie hierbei der Melancholi ker als äußerst minderwertig bezeichnet

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Page 1: Praxis Porträts der Frührenaissance - CORE · zeichnet, die dem Schema der vier Temperamente entsprechen. In der Art, wie hierbei der Melancholi ker als äußerst minderwertig bezeichnet

W I S S E N S C H A F T L I C H E Z E I T S C H R I F T D E R F R I E D R I S C H - S C H I L L E R - U N I V E R S I T Ä T J E N A G E S E L L S C H A F T S - U N D S P R A C H W I S S E N S C H A F T L I C H E R E I H E • H E F T 1

J A H R G A N G 18 • 1969 H E R A U S G E B E R : D E R R E K T O R

E W A C H O J E C K A

Theorie und Praxis des Porträts der Frührenaissance Die „Phisionomia" des Johann von Glogau (1518)

Die Spärlichkeit kunsttheoretischer Quellenschrif­ten im nördlichen Europa in der Zeit um die Wende des 15. u n d 16. Jah rhunde r t s im Vergleich mit der Fülle derartigen Materials auf italienischem Boden wurde schon of tmals hervorgehoben1). Es wäre auch kaum zu erwarten, daß in Ländern nördlich der Al­pen, wo künstlerisches Schaffen noch überwiegend in Zünften ausgeübt wurde (mit allen sich daraus er­gebenden Konsequenzen), eine Kuns tbe t rach tung nach der Art der italienischen entstehen könnte. Die neuzeitliche Kunst theor ie dat ier t hier eigentlich erst seit Albreckt Dürer, wobei auch dieser inmi t ten eines sehr traditionell eingestellten Milieus wirkte, in wel­chem die Mehrzahl aller theoretischen Erwägungen den Charakter praktischer Handbücher fü r den Goldschmied, Steinmetz oder Zeichner besaß2).

Daneben bestanden jedoch noch andere Aussagen, die zwar programmäßig nicht auf das Kunstwerk Bezug nehmen, jedoch indirekt einiges mit dem Kunstschaffen gemeinsam haben. Wie uns scheint, verdienen diese Aussagen näher erörtert zu werden, zumal sie die Frage der In terpre ta t ion des mensch­lichen Äußeren betreffen und somit in gewissem Zu­sammenhang mit dem uns interessierenden Problem der künstlerischen Gestal tung des menschlichen Bild­nisses in Verbindung stehen.

Es handel t sich um sogenannte physiognomische Trakta te , deren Höhepunk t am Ende des 16. Jahr ­hunder t s Giambattista della Porta's „De humana phy­siognomia" bildete3). Eine vollständige Geschichte jener Trak ta te und ihrer Beziehung zur damaligen Kunstpraxis ist bisher nicht erschienen4). Auch an dieser Stelle möchten wir uns nicht mit dem ganzen sich daraus ergebenden Fragenkomplex befassen, sondern unser Interesse lediglich einem einzigen Trak t a t dieser Art widmen.

Sein Verfasser war Johann von Glogau, namhaf t e r Philosoph, Mathematiker , Astronom und Geograph, der an der Krakaue r Universi tät um die Wende des 15. u n d 16. J a h r h u n d e r t s tä t ig war (gest. 1507)5). Ein hervorragender Vertreter des spätmit telal ter­lichen Aristotelismus, wurde Johann von Glogau in den letzten Jah ren Gegenstand eines besonderen Interesses der Historiker der Philosophie, die ins­besondere darauf hinwiesen, daß in den Werken Glo­gaus naturwissenschaftliche und medizinische Fragen, zusammen mit averroistischen Ideen große Bedeu­t u n g erlangten6). Die „Phis ionomia" war ebenfalls ein Ergebnis dieser naturwissenschaftlich­medizini­schen Interessen7).

In Druckform ist das Werk mehr als ein Jahrzehn t nach dem Tode des Verfassers, im Jahre 1518, in der Krakauer Drucker W e r k s t a t t des Hieronymus Vietor

erschienen. Die Anregung dazu s tammte von Rudolph Agricola jun. , dem in Wien, Gran und Krakau tät i­gen humanistischen Schriftsteller8). Agricola fügte dem Werk eine kurze Einleitung bei und widmete es einigen jungen I tal ienern vom Hofe der Königin Bona Sforza, dessen Unterr icht er zu leiten hatte9). Das Werk Glogaus sollte demnach als ein praktisches Lehrbuch über die Charaktereigenschaften des Men­schen dienen, die aus seinen physischen Merkmalen sich ergaben. Eine eigenartige Lage also, wenn ein erklärter Humani s t es fü r zweckmäßig hält , das Werk eines scholastischen Gelehrten zu veröffent­lichen und es jenen Hofkreisen zu widmen, in denen wie bekannt zu jener Zeit die ersten neuzeitlichen Port rä t formen im Entstehen begriffen waren10). Nicht ohne Einf luß blieb wohl auch die Person des Druk­kers, Hieronymus Vietor, in dessen Offizin drei Jahre später die ersten graphischen Porträ tdars te l lungen in der Geschichte der polnischen K u n s t erschienen sind11). Aller Wahrscheinlichkeit nach mußte der physiognomische Trak ta t ein weitläufig diskutiertes Thema berührt haben.

Vom kunsthistorischen Standpunkt interessiert uns vor allem die Frage, ob zwischen der physiogno­mischen Lehre Glogaus und der damaligen Porträ t ­kuns t Berührungspunkte bestehen.

Daß wir in dieser Hinsicht kaum direkte Aussagen erwarten dürfen, steht außer Zweifel. Der Trak ta t enthäl t jedoch manche Äußerung, auf Grund deren man gewisse indirekte Schlüsse auf die Vorstellungen des Verfassers über Kuns t f ragen ziehen kann .

Die „Phis ionomia" des Johann von Glogau ist eine Kompilation antiker u n d mittelalterlicher Autoren, wobei der Verfasser genau seine Quellen anführ t : Pseudo­Aristoteles (zitiert als Aristoteles)12), der griechische Arzt aus dem 2. J h . u. Z. Philu­menost13), Plinius der Ältere11), Pseudo­Ptolemäus (als Ptolemäus angeführt)1 5), Galen16), Isidor von Se­villa17, Avicenna, „Prinz aller Ärzte" genannt1 8), Haly­Eben­Rodan (als Hali Hagenragel)19), Rhazes u n d sein Werk „Liber Almansoris", der Bagdader Arzt und Alchemiker des 9. Jahrhunderts 2 0 ) , Con­stantinus Africanus, einer der Gründer der Salernita­nischen medizinischen Schule im 11. Jahrhunder t 2 1 ) , Philaretus22) und der italienische Anatom aus dem f rühen 14. J a h r h u n d e r t Mondino dei Liuzzi23).

Die Liste ist lang u n d zeugt von großer Belesenheit des Verfassers. Die Haupt these Glogaus ist hierbei die traditionelle Annahme, daß physische Merkmale durch angeborene Charakter­ u n d Geisteseigenschaf­ten des Menschen bedingt sind, so daß der Körper sozusagen einen „Spiegel" der Seele bildet. Es war eine al tbekannte These, und es würde zu weit führen.

12 GSR 177

Originalveröffentlichung in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe, 18 (1969), Nr. 1. S. 177-180

Page 2: Praxis Porträts der Frührenaissance - CORE · zeichnet, die dem Schema der vier Temperamente entsprechen. In der Art, wie hierbei der Melancholi ker als äußerst minderwertig bezeichnet

a u f i h r e a n t i k e n U r s p r ü n g e z u r ü c k z u g r e i f e n 2 4 ) . N i c h t s d e s t o w e n i g e r e n t h ä l t d e r T r a k t a t gewisse in ­d i v i d u e l l a u f g e f a ß t e G e d a n k e n , die i h m e i n e n b e s o n ­d e r e n C h a r a k t e r v e r l e i h e n .

Als A r i s t o t e l i k e r u n t e r s c h e i d e t Glogau zwei Ele ­m e n t e , d i e d a s p h y s i s c h e Ä u ß e r e d e s M e n s c h e n be­s t i m m e n : die M a t e r i e u n d d ie f o r m e n d e K r a f t , wobei be ide in s t ä n d i g e m K o n f l i k t b e s t e h e n d a u f g e f a ß t w e r d e n . U m h i e r b e i d e m m i t p h i l o s o p h i s c h e r T e r ­mino log ie n i c h t v e r t r a u t e n L e s e r d a s P r o b l e m n ä h e r ­z u b r i n g e n , b e d i e n t s ich d e r V e r f a s s e r e i n e r A n a l o g i e , d i e b e z e i c h n e n d e r w e i s e a u s d e m K u n s t b e r e i c h s t a m m t :

„ D a h e r auch die Zimmermeister, wenn das Holz allzu hal t ist , die Form des Hauses nicht in vol lkommener Weise zu erfassen und das Holz nicht genau anzupassen und beherr­schen vermögen, ebenso wie Ste inmetze in allzu hartem Stein die beabsichtigte Form nicht passend darstellen können, ähnlich verhält sich die formend« Kraft, die ob­wohl viel Materie zur Verfügung hat , diese nicht vollstän­dig zu beherrschen vermag" 2 5 ) .

J e n e V e r g l e i c h e m i t d e m Z i m m e r h a n d w e r k u n d d e r S t e i n m e t z k u n s t l assen e r k e n n e n , d a ß d e r A u t o r se ine V o r s t e l l u n g e n a u f e i n e r K u n s t v o n d u r c h a u s ha n d w e r k s m ä ß i g e m ( !hara ktei s t ü t z t e .

Die f o l g e n d e n 12 K a p i t e l e n t h a l t e n e ine e n z y k l o ­p ä d i s c h e A u f z ä h l u n g d e r e i n z e l n e n Tei le d e s m e n s c h ­l i chen K ö r p e r s , i h re r F o r m e n u n d P r o p o r t i o n e n u n d d e r d a m i t v e r b u n d e n e n e h a r a k t e r o l o g i s c h e n M e r k ­ma le . E s ist u n s nicht d a r u m g e t a n , j e n e E i n z e l h e i t e n h ie r a n z u f ü h r e n . W i c h t i g is t l ed ig l ich , d a ß d iese Sy­s t e m a t i k e i n e g e n a u e G r e n z e z w i s c h e n d e n p o s i t i v u n d n e g a t i v b e w e r t e t e n F o r m e n z i eh t , weil d o c h , ge­m ä ß d e r A u f f a s s u n g Glogaus e ine P a r a l l e l e z w i s c h e n see l i sche r u n d p h y s i s c h e r V o l l k o m m e n h e i t b e s t e h t : „ m a g i s t a r n e n hi i ngen ios i i u d i c a n t u r , q u i d e c e n t i e t p u l c h r a f o r m a a n a t u r a s u n t e x o r n a t i " 2 3 ) . S o m i t e n t ­s t e h t e in S y s t e m v o n E i g e n s c h a f t e n u n d M e r k m a l e n , d a s z u g l e i c h e i n e ä s t h e t i s c h e B e w e r t u n g e n t h ä l t .

I n d i e s e m S y s t e m u n t e r s c h e i d e t Glogau s e c h s c h a ­r a k t e r o l o g i s c h ­ p h y s i o g n o m i s c h e T y p e n : 1. Als erstes beschreibt er das Bild des idealen Menschen, den

genialen Philosophen: „ E i n e hohe Gestalt , nicht übermäßig hoch, doch auch nicht allzu niedrig und gebeugt , mit läng­lichem Gesicht , subti len Augen , mäßigem Bart, mäßig krau­sen und grauen Haaren, . . . glat ten H ä n d e n , fe inen und langgeformten Fingern, großer Stirn, fe ingeformter Nase und lächelndem Blick""27).

2. Den guten , s i t t samen und aufgeklärten Menschen be­schreibt Oloi/au fo lgendermaßen: „ D a s Merkmal guter Gei­steseigenschaft en sind subti le und glat te Körper, die ge­schmeidig und feingliedrig sind. Ein schwerfäll iger und fet­ter Körper dagegen bedeutet eine grobe Natur und be­schränkten Geist . Ein geis t ig wohl veranlagter Mensch sollte ein schmales , längliches Gesicht besitzen; seine Be­wegungen sol lten mäßig schnell sein, denn allzu lebhafte bezeichnen e inen eit len Menschen, dagegen langsame Bewe­g u n g e n bedeuten einen wenig denkenden, faulen Men­schen" 2 8) .

.'{. „ V o n Natur aus unehrlich ist derjenige, der große, hervor­quellende und unruhig sich bewegenden Augen besitzt , dazu e in rundes, großes, rot unterlaufene! Gesicht, kurze Hände und Finger, starke Kiefer, aufgeworfene Lippen, einen gro­ßen und prallen B a u c h und dicke Arme" 2 9 ) .

4. „Mut ig und beständig ist derjenige, dessen Haare stark, gerade und rauh s ind, sie bedeuten nämlich ein heißes Temperamont , das mit Tapferkeit verbunden ist . . . das Zeichen der Kraft ist ein starker Knochenbau, große Rip­pen und Gelenke, breiter R u m p f , dicker Hals , eine Stirn ohne Runzeln . . . "3 0).

5. „Fe inge formte Hände und Füße, ein schmaler Körper"sind Merkmale von Kleinmütigkeit und Furchtsamkeit . „ D e r

Furchtsame ist meist schwärzlich, weil ihn die Melancholie, das Temperament der Furchtsamkei t regiert"3 1).

6. Die A u f z ä h l u n g endet mit einer Note „über das grobe Tem­perament , m i t d e m eine Gemeinheit der Si t ten verbunden ist: derjenige, der übermäßig weiß oder schwärzl ich ist, be­sitzt eine grobe Natur, ebenso wie ein Mensch mit kurzen Fingern, rundem Gesicht und f leischigen W a n g e n , dickem Hals und Beinen, dicken Armen und großen Füßen, auf­gedunsenem und breitem Gesicht und außergewöhnl ich großer Nase" 3 2 ) .

Ü b e r d i e s w e r d e n n o c h v ie r C h a r a k t e r t y p e n ver ­z e i c h n e t , d ie d e m S c h e m a d e r v i e r T e m p e r a m e n t e e n t s p r e c h e n . I n d e r A r t , wie h i e r b e i d e r M e l a n c h o l i ­ke r a ls ä u ß e r s t m i n d e r w e r t i g b e z e i c h n e t w u r d e , k o m m t d e r T r a d i t i o n a l i s m u s d e s V e r f a s s e r s a m a u s d r ü c k ­l i chs t en z u r G e l t u n g : „ i n v i d u s , p a r c u s , t e n a x , susp i ­c iosus , m a l i g n u s " . u n d a l s e inz ige w ä r m e r e N o t e d ie W o r t e : „ h o m o m e l a n c h o l i c u s m i r a b i l i a i m a g i n a t u r " 3 3 ) V o n d e r n e u e n h u m a n i s t i s c h e n A u s l e g u n g d e s M e l a n ­cho l ike r s , d e r a ls E b e n b i l d d e s g e n i a l e n D e n k e r s a u f ­g e f a ß t w i r d n a c h d e r A r t v o n Dürers „ M e l a n c h o l i a I " is t h ie r n o c h n i c h t s z u v e r s p ü r e n 3 4 ) . Glogau v e r b i n d e t a u c h in t r a d i t i o n e l l e r W e i s e d ie vie r F a r b e n m i t d e n T e m p e r a m e n t e n : d ie weiße d e s P h l e g m a t i k e r s , die r o t e d e s S a n g u i n i k e r s , die ge lbe d e s C h o l e r i k e r s u n d die g r a u e d e s Melancho l ike r s 3 5 ) . D a b e i f ä l l t a u f , d a ß , o b w o h l Glogau s ich o f t m a l s m i t a s t r o l o g i s c h e n I d e e n b e f a ß t e , d e r T e x t d e r „ P h i s i o n o m i a " k e i n e d e r ­a r t i g e n G e d a n k e n a u f w e i s t 3 6 ) .

Glogau b e d i e n t s ich e i n e r R e i h e ä s t h e t i s c h e r Be­z e i c h n u n g e n , die i m m i t t e l a l t e r l i c h e n V o k a b u l a r wei t v e r b r e i t e t w a r e n : „ s u b t i l i t a s " , „ e l e g a n t i a " , „ p u l c h r i ­t u d o " u n d a l s d e r e n G e g e n b e g r i f f d ie e x p r e s s i v e F o r ­m e l „ e f f e c t u s m o n s t r o s u s " .

D e r e x p r e s s i v e A u s d r u c k d e r p h y s i o g n o m i s c h e n S y s t e m a t i k w u r d e z u s ä t z l i c h d u r c h A n a l o g i e n a u s d e m Bere ich d e r T i e r p h y s i o g n o m i k e r w e i t e r t . I n d e m Verg le ich m i t L ö w e n k ö p f e n 3 7 ) , m i t K a t z e n g e s i c h ­t e rn 3 8 , ) p h y s i o g n o m i s c h e n A n a l o g i e n m i t E s e l n , W i l d s c h w e i n e n , H i r s c h e n , O c h s e n , A d l e r n u n d F ü c h ­s e n m a c h t Glogau v o n d e r s e l b e n T r a d i t i o n e i n e r ex­p r e s s i v e n P h y s i o g n o m i k G e b r a u c h , d ie e in ige J a h r ­z e h n t e s p ä t e r Giambattista della Porta in I l l u s t r a ­t i o n s f o r m a n w e n d e n so l l te . N e b e n r e in p h y s i o g n o m i ­s c h e n E i g e n s c h a f t e n j e n e r T i e r a n a l o g i e n s p i e l t e n i h r e a u s d e r s p ä t m i t t e l a l t e r l i c h e n I k o n o g r a p h i e s t a m m e n ­d e n s y m b o l i s c h e n W e r t e zwe i fe l lo s e b e n f a l l s e i n e be­d e u t e n d e R o l l e (z. B. d e r n e g a t i v a u f g e f a ß t e F u c h s , d e r p o s i t i v b e w e r t e t e L ö w e ) .

I m F a l l , j e m a n d g e d a c h t e d a s S y s t e m Glogaus s e i n e m S a c h i n h a l t n a c h zu bi l l igen , w ä r e m a n ver ­s u c h t , j e n e p h y s i o g n o m i s c h e S y s t e m a t i k in ä h n l i c h h u m o r v o l l e r W e i s e a b z u t u n , wie i m 18. J a h r h u n d e r t Georg Christoph Lichtenberg in s e i n e r S a t i r e u n t e r d e m b e l u s t i g e n d e n T i t e l „ F r a g m e n t v o n S c h w ä n z e n " (1783) d ie P h y s i o g n o m i k d e s Johann Caspar Lavaters p a r o d i e r t e , e i n e a m ü s a n t e G e s c h i c h t e , a n d ie v o r e i n i g e n J a h r e n Ernst Gombrich e r i n n e r t e 3 9 ) .

J e d o c h h i s to r i s ch g e s e h e n , s c h e i n e n d ie p h y s i o g n o ­m i s c h e n V o r s t e l l u n g e n d e s Johann von Glogau m i t i h r e m S i n n f ü r d ie k a r r i k a t u r h a f t e E r s c h e i n u n g d e m e x p r e s s i v e n F o r m e n g e f ü h l d e r S p ä t g o t i k n a h e v e r ­w a n d t z u se in , j e n e F o r m e n , v o n d e n e n n i c h t z u l e t z t noch Dürer G e b r a u c h m a c h t e , a l s e r in s e i n e m „ C h r i ­st us u n t e r d e n S c h r i f t g e l e h r t e n " d ie n e g a t i v e n m o r a l i ­s c h e n W e r t e d u r c h phys i sch k a r r i k a t u r h a f t e F o r m e n z u m A u s d r u c k b r a c h t e 4 0 ) . G e m ä ß d e r A u f f a s s u n g

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Glogaus erscheint dabei der Mensch als zeitlich unver­änderlich, ohne Berücksichtigung der Veränderungen, die das Alter und der mimische Ausdruck hervor­rufen.

Nur in einem Fall geriet jenes System ins Schwan­ken, als Glogau die bekannte Anekdote von der phy­siognomischen Interpretation des sprichwörtlich häß­lichen Sokrates erwähnt. Danach sollten die Schüler des Sokrates dem gelehrigen Philtmon das Bildnis des Philosophen vorgelegt haben, wobei Philtmon den Charakter des Porträtierten als eine Summe aller bösen Eigenschaften bezeichnete. Als die entrüsteten Schüler dies nicht zur Kenntnis nehmen wollten, be­stätigt Sokrates selber das Urteil des Phüemon, indem er zugibt, von Natur aus zu allem Bösen veranlagt zu sein und lediglich durch einen festen Willen zum Guten jene Veranlagungen zu meistern vermochte41).

Auf den ersten Blick scheint die Anekdote die These von der Parallele geistiger und physischer Werte zu bestätigen, doch in einem weiteren Aspekt taucht unzweideutig die Frage nach dem psychisch ­expressiven Wert der physischen Häßlichkeit auf. Der traditionell denkende Gelehrte vermochte nicht, hierin einen wichtigen Schritt weiter zu tun und aus der Anekdote den fast natürlich sich ergebenden Schluß zu ziehen, daß das menschliche Gesicht nicht in Kategorien von Schemen und Proportionsregeln, sondern in seiner mimisch­psychologischen Expres­sion lesbar wird, eine Schlußfolgerung, die doch po­tentiell in der Sokratesanekdote enthalten ist.

Glogau ging nur sehr zaghaft auf die Frage des mimischen Ausdrucks ein, als er über den lächelnden Blick seines idealen Philosophen sprach und an an­derer Stelle sagte: ,,in oculis animi perturbatio et hi­laritas apparet"42).

Man möchte fast denken, daß die Idee von der Parallele geistiger und physischer Vollkommenheit zur Herausbildung einer Art „innerer Hemmung" führte, die eine Barriere für eine neuzeitliche Auffas­sung des Bildnisses darstellte. Glogaus Theorie besteht aus einer großen Anzahl präzis beschriebener und metikulös klassifizierter Einzelheiten, die jedoch kaum ein lebendiges Bild ergeben. Dazu bedurfte es weniger eines scholastischen Gelehrten als vielmehr der Vorstellungskraft eines Künstlers, der in jene .,mombra disiecta" Leben einzuflößen verstand, eines Künstlers, der sich dem Gesetz der Unzertrennlich­keit geistiger und physischer Schönheit nach dem ge­gebenen Schema nicht verpflichtet fühlte und der ohne Belastung durch mittelalterliche Gedanken­Schemen an das Phänomen des Ausdrucks mensch­licher Gestalt herantreten konnte, nach der Auffas­sung von Leonardo:

„ W i e der Maler Herr ist über L e u t e aller A r t und über alle Dinge . Will der Maler S c h ö n h e i t e n erb l i cken , ilie ihn zur Liebe b e w e g e n , s o ist er Herr darüber , sie ins D a s e i n z u rufen , u n d will er D i n g e s e h e n , ungeheuer l i ch , z u m Er­schrecken , oder drol l ig u n d z u m L a c h e n , oder aber z u m E r b a r m e n , s o i s t er darüber Herr u n d Got t" 1 3 ) .

Ohne Zweifel sind die Gedanken des Johann von Glogau dieser Auffassung weit entlegen. Das Modell des Menschen in der „Phisionomia" entspricht weit­aus mehr typisierten Formen als einem individuell aufgefaßten R­­naissanceporträt in vollem Sinne des Wortes. Aus diesem Grunde erschien es uns wertvoll, an die Gedanken Glogaus zu erinnern, da

hier um so deutlicher die tiefgreifende Umwälzung zutage tritt, die das Entstehen einer Porträtkunst der Renaissance begleitete, eine Umwälzung, die nicht nur im Bereich stilistischer Formengebung, sondern in demselben Maße jene Auffassungen betraf, die dem ersten Anschein nach der Porträtkunst fern­gelegen zu sein schienen.

A iimerkungen

1) W.Stechow, N o r t h e r n R e n a i s s a n c e Art (Sources a n d D o c u m e n t s in t h e H i s t o r y of A r t Series , ed . H . W . J a n s o n ) E n g l e w o o d Cliffs N . J. 1966; E. Gilmore Holt, A D o c u m e n t a r y His tory of A r t , Garden City N . Y . 1957.

2) Vergl . darüber W. Tatarkiewicz, O sredniowiecznvi i i s t o s u n k u d o s z t u k i . Ars s ine sc i en t ia nihil e s t ( Ü b e r mitte l ­a l ter l iche K u n s t a u f f a s s u n g ) ( P r z e g l a d H u i n a n i s t y e z n y I V , 1960 N r . 1), w o fo lgende A u s g a b e n a n g e f ü h r t w e r d e n : G e o m e t r i a d e u t s c h (1472) , Matthias Roriczer, V o n der F i a l e n Gerecht ig­ke i t (1486) , Hans Schuttermeyer, Fia lenbüchle in (1490) , Lorenz Lachner, U n t e r w e i s u n g e n und L e h r u n g e n (1516) . Verg le i che a u c h die ältere , d o c h i m m e r n o c h w e r t v o l l e B e a r b e i t u n g v o n J. Schlosser, D i e K u n s t l i t e r a t u r . E i n H a n d b u c h zur Quel len­k u n d e der n e u e r e n K u n s t g e s c h i c h t e , W i e n 1924, S. 2 4 2 — 2 4 6 .

3) Joaimis Baptistae Portae Neapolitani, D e h u m a n a p h v ­s i o n o m i a libri I I I , ed . pr ineeps : N e a p e l 1586.

4) Ü b e r a n t i k e u n d mit te la l t er l i che p h y s i o g n o m i s c h e Trak­t a t e vg l . R. Foerster, Scr iptores p h y s i o g n o m o n i c i graeci e t lat ini , Leipz ig 1893; J. Baltrusaitis, Aberrat ions . Quatre essa i s sur la l e g e n d e des formes , Paris 1957, S. 8 — 1 8 ( P h y s i o g n o m o ­nie a n i m a l e ) ; J. Bialostocki, Charakter . Poje,cie i termin w teorii i histori i sz tuk i (Teoria i twörezosc . O t radye j i i inwenej i w teorii sz tuk i i ikonograf i i , P r a c e K o m i s j i Histor i i Sztuki POM». T o w . P r z y j , N a u k , V I , H . 3, P o z n a n 1961, S. 4 6 — 8 0 ) .

5) M. Zwiercan, J a n z G l o g o w a , Polsk i s l o w n i k biograf i czny X , S. 4 5 0 — 4 5 2 ; Q. Bauch, D e u t s c h e Scholaren in K r a k a u in der Zeit der R e n a i s s a n c e , B r e s l a u 1901, S. 2 4 — 2 5 ; H. Barycz, S t u d i a polsk ie w W i e d n i u w epoce h u m a n i z m u , reformaej i i kontrreformaej i kato l i ck ie j ( S p r a w o z d a n i a P A U , 1950, S. 26) ; W. Szelinska, Bib l io t ek i profe sorow u n i w e r s y t e t u krakow­

s k i e g o w X V i p o c z a t k a c h X V I wieku . Monograf i e z d z i e j ö w nauki i t echn ik i X X X I I I , W r o c l a w ­ W a r s z a w a ­ K r a k ö w 1966, S . 1 7 6 — 1 8 2 .

6) Z. Kuksetvicz, Szikc p o g l a d o w J a n a G l o g o w e z y k a n a p o d s t a w i e „ K o m e n t a r z a d o D e A n i m a " ( S t u d i a f i lozof i ezne 1, 28, 1962, S. 1 5 7 — 1 8 4 ) ; Z. Kuksewicz, G l ö w n e zrödfe „ K o m e n ­tarza d o D e A n i m a " J a n a I G l o g o w a / S t u d i a m e d i e w i s t y c z n e 4, 1963, S. 3 7 — 1 2 5 ) ; W. Senko, W s t e p d o S t u d i u m n a d J a n e i n z G l o g o w a , I (Mater ia ly i s t u d i a Z a k l a d u Histor i i Filozof i i S t a r o z y t n e j i S r e d n i o w i e c z n e j I , 1961); W. Senko, WstQp tlo Studium nad . l a u e m z G l o g o w a , II (Materia ly i s t u d i a Zakladu Historii Filozof i i S t a r o z y t n e j i Sredniowiecznej , I I , 1964); Suriezawski, Mater ia ly d o s t u d i o w nad J a n e i n z G l o g o w a (Stu­d ia m e d i e w i s t y c z n e 2, 1961, S. 144—170) .

7) D e r Tite l in Orig ina l fassung: P h i s i o n o m i a hinc inde e x i l lustr ibus BCriptoribus per venerabi l cm virum Magist n u n J o a n n e m G l o g o v i e n s e m di l igent i s s in ie recol lecta , Cracoviae , Hie­r o n y m u s Vie tor 1518.

8) Rudolf Agrieola iun. a u s W a s s e r b u r g a m B o d e n s e e , s tud ier te 1 5 0 1 — 0 5 in R o t t w y l , s p ä t e r (151(7 u n d 1508) in Leip­zig und Bres lau . 1 5 1 0 — 1 5 1 4 an der K r a k a u e r U n i v e r s i t ä t t ä t i g , w o er philosophische Vorträge hie l t . Agrieola z e i c h n e t e s ich a l s Herausgeber klass i scher und neuerer h u m a n i s t i s c h e r A u t o r e n a u s , insbesondere für d e n Schulunterr i cht . I n s p ä t e r e n J a h r e n reiste Agrieola n a c h B u d a , Ofen und Wien , w o er v o n Kaiser Maximilian I d e n Tite l e ines „ p o e t a l a u r e a t u s " erhielt . 1517 kehrt er nach K r a k a u zurück , w o er a n der U n i v e r s i t ä t d e n Lehrstuhl für Poet ik ü b e r n i m m t . E r s tarb in Krakau 1521. v g l . H. Barycz, A g r i e o l a R u d o l f (Polsk i s lownik biogra f i czny I , 5 . 3 2 ) .

9) N ä h e r e s darüber vergl . B a u c h , o. c , S. 6 8 — 6 9 . Die ge­n a n n t e n H o f l e u t e u n d Schüler v o n Agrieola w a r e n die in der E i n l e i t u n g e r w ä h n t e n A n d r e a s Carduccio , A l e x a n d e r v o n Bari , Camil lo L a m p u g n a n o , Vespas ian D o c t u l u s , F e r d i n a n d Car­l inus , A s c a n i u s M u s i t a n u s .

10) Über die A n f ä n g e d e s neuze i t l i ehen Porträ t s in der Ge­s c h i c h t e der p o l n i s c h e n K u n s t vergl . T. Dobrowolski, P o l s k i e

17!)

Page 4: Praxis Porträts der Frührenaissance - CORE · zeichnet, die dem Schema der vier Temperamente entsprechen. In der Art, wie hierbei der Melancholi ker als äußerst minderwertig bezeichnet

m a l a r s t w o p o r t r e t o w e . Z e s t u d i o w n a d s z t u k a . e p o k i s a r m a -t y z m u , K r a k o w 1 9 4 8 , S . 5 7 — 7 3 .

11) H. Blumuwna, O p i e r w s z y c h p o r t r e t a c h s w i e c k i c h w k r a k o w s k i c h d r u k a c h r e n e s a n s o w y e h ( R o z p r a w y M u z e u n i N a r o d o w e g o w K r a k o w i e , I I , 1 9 5 2 ) .

12) P h i s i o n o m i a , p a s s i m ; Swiezawski, o . e .

13) P h i s i o n o m i a , f o l . A 2 r e c t o ; Swiezawski, o . c , S . 1 5 5 .

14) P h i s i o n o m i a , fol . A 4 v e r s o ; Swiezawski, o . c , S. 157. 15) P h i s i o n o m i a , f o l . A „ r e c t o ; Siviezawski, o . c . , S . 1 5 8 b i s

1 5 9 .

1 6 ) P h i s i o n o m i a , f o l . A . , r e c t , C 3 v e r s o ! Swiezawski, o . e . , S . 1 4 7 .

17) P h i s i o n o m i a , f o l . A 4 r e c t o ; Swiezawski, o . c , S . 1 5 1 .

18) P h i s i o n o m i a , fo l . A j r e c t o ; Swiezawaki, o. c , S. 144. 19) P h i s i o n o m i a , f o l . C j v e r s o ; Swiezawski, o . c , S . 1 4 8 .

2 0 ) P h i s i o n o m i a , f o l . A 2 r e c t o , C j r e c t o , C 2 v e r s o , D 2 v e r s o . D 3 r e c t o , E 2 r e c t o ; Swiezawski, o . c , S . 1 6 0 .

2 1 ) P h i s i o n o m i a , f o l . A 2 r e c t o , B 4 r e c t o , C 2 r e c t o , C 3 r e c t o , A 2 r e c t o , B 3 v e r s o : Swiezawski, o. c , S . 1 5 2 — 1 5 3 .

2 2 ) P h i s i o n o m i a , f o l . A 2 r e c t o , C j v e r s o ; Swiezawski, o . e . , S . 1 5 4 .

2 3 ) P h i s i o n o m i a , f o l . A 3 r e c t o , B 2 v e r s o ; Simezawski, o . e . , S . 1 5 3 — 1 5 4 .

2 4 ) N ä h e r e s d a r ü b e r v e r g l . J . Schmidt, P h y s i o g n o m i k . ( P a u l y s R e a l e n z y k l o p ä d i e d e r k l a s s i s c h e n A l t e r t u m s w i s s e n ­s c h a f t X X X I X H a l b b d . , S t u t t g a r t 1 9 4 1 , S . 1 0 6 4 — 1 0 7 4 ) .

2 5 ) P h i s i o n o m i a . f o l , B 4 r e c t o .

2 6 ) P h i s i o n o m i a , f o l . A 3 r e c t o .

2 7 ) P h i s i o n o m i a , f o l . C 2 r e c t o .

2 8 ) P h i s i o n o m i a , f o l . C 2 r e c t o u n d v e r s o .

2 9 ) P h i s i o n o m i a , f o l . C 2 v e r s o .

3 0 ) P h i s i o n o m i a , f o l . C 2 v e r s o .

,'il) P h i s i o n o m i a , f o l . C 2 v e r s o .

3 2 ) P h i s i o n o m i a , f o l . C 3 r e c t o .

3 3 ) P h i s i o n o m i a , f o l . E 3 v e r s o .

3 4 ) Ü b e r d i e m i t t e l a l t e r l i c h e u n d h u m a n i s t i s c h e I n t e r p r e t a ­t i o n d e s H o m o m e l a n c h o l i c u s v e r g l . d i e a u s f ü h r l i c h e n A u f ­z e i c h n u n g e n v o n B. Klibanskij, E.Panofsky. F.Sajd, S a t u r n ;IIMI M e l a n c h o l y . S t u d i e s i n t h e H i s t o r y o f N a t u r a l P h i l o s o p h y , K c l i « i o n a n d A r t , L o n d o n 1 9 6 4 , S . 8 2 — 1 2 3 , 2 1 7 — 2 7 4 .

3 5 ) P h i s i o n o m i a , f o l . C , r e c t o — C , v e r s o .

3 6 ) Z w i e r c a n , o . e . , S . 4 5 0 — 4 5 2 .

3 7 ) P h i s i o n o m i a . f o l . B 4 v e r s o .

. ! s ) P h i s i o n o m i a , f o l . B 4 v e r s o .

3 9 ) E. H. Oombrich. O n P h y s i o g n o m i e P e r c e p t i o n ( M e d i ­t a t i o n s o n a H o b b y H o r s e , L o n d o n 1 9 6 3 , S . 4 5 — 4 7 ) .

4 0 ) J . Bialostocki. O p u s q u i n q u e d i e r u m : D ü r e r ' s C h r i s t a m o n g t h e D o e t o r s a n d i t s S o u r c e s ( J o u r n a l of t h e W f t r b u r g a n d C o u r t a u l d I n s t i t u t e s , X X I I , 1 9 5 9 , S . 1 7 ­ 3 4 ) .

4 1 ) P h i s i o n o m i a , f o l . A 2 v e r s o u n d A 3 r e c t o .

4 2 ) P h i s i o n o m i a , f o l . A 4 r e c t o u n d K 2 r e c t o .

4 3 ) L e o n a r d o d a V i n c i , T r a k t a t v o n d e r M a l e r e i , h g . M . H e i z f e l d , J e n a 1 9 0 9 , S . 1 5 / 1 T e i l . f a s c . 19) . Z u m T h e m a d e s P o r t r ä t s d e r R e n a i s s a n c e u n d d e r p h y s i o g n o m i s c h e n T h e o r i e v e r g l . P. Meiler. P h y s i o g n o m i e a l T h e o r y ir> R o n a i s e a n c e H e r o i e P o r t r a i t s ( S t u d i e s i n W e s t e r n A r t , I l | P r i n c e t o n 1 9 6 3 , S . 5 3 b i s 6 9 ) . H.Keller. D i e K n t s t e h u n g d e s B i l d n i s s e s a m End«­d e s H o c h m i t t e l a l t e r s ( R ö m i s c h e s J a h r b u c h f ü r K u n s t g e s e h i c h t e I I I , 1 9 3 9 , S . 2 2 7 — 3 5 6 ) .

E i n g e g a n g e n a m 3 . J u l i 1 9 6 8

V e r f a s s e r : D r . Ewa Chojecka, K u n s t h i s t o r i s c h e s I n s t i t u t d e r U n i v e r s i t ä t K r a k o w .

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