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Deutsche Demokratische · Repubiik
Staatliches Komitee für Landtechnik und MTV
ZENTRALE PROFSTELLE FOR LANDTECHNIK POTSDAM-BORNIM
. Prüfbericht Nr .. 501. Anbau· Bodenfräse
Fa. Industrija Motora i T raktora, Beograd .
Anbau.-Bodenfröse
Bearbeiter: Dr. agr. H~ ·S~hmid
DK-Nr: 631.312.34.001.4 L. Zbl. Nr. 5115 d
Gr.Nr. 3e/3
Beschreibung
Die Anbau,Bodenfräse der Fa:. Industrija Motora i Traktora, Beograd, dient zum intensiven Lockern und Mischen des Bodens sowie zum Einarbedten von Ernterückständen in den Boden. Die Maschine ist für den Dreipunktanbau entsprechend DIN 9674 für Traktoren bis 30 PS (Tragzapfenstärke 22 mm) vorgesehen.
Ein Rohr und zwei Seitenteile bilden den Rahmen des Gerätes; zwischen ietzteren is.t die Fräswelle montiert. Die Fräswelle wird durch die Zapfwelle des Schleppers über eine Gelenkwelle, ein Wechselgetriebe, ein Kegelradgetriebe mit einer durch SteHhebel zu bedienenden Schaltkupplung und einen Rollenkettentrieb an der linken Seite des Gerätes angetrieben. Kegelradgetriebe und Kettentrieb laufen im Ölbad. Zwischen Gelenkwelle und Kegelgetriebe ist eine Rutschkupplung angeordnet. Die Arbeitstiefe wird rechts ' (in Fahrtrichtung geseh en) durch eine Schleifkufe, links durch ein Stützrad mit Spindelverstellung eingestellt. Der Haubendeckel ist am hinteren Ende in der Höhe verstellbar, der Durchgang zwischen Messern und Haube beträgt durchschnittlich 60 oder 40 mm. An der Haube ist ein sehr breiter Schleppdeckel beweglich angebracht, dessen Höhenstellung durch eine Kette bestimmt w ird. Auf 'der Fräs-welle sind im Abstand von 25,5 cm die 6 Messerträger angebracht, von denen an den mittleren vier je sechs Messe'r, an den bei den äußeren je
. drei Messer angeschraubt sind. Die Messer sind starr mit jeweÜs zwei Schrauben am Messerträger befestigt. Die Messer sind über die Arbeitsbreite versetzt angeordnet, so daß °sie bei der Arbeit nicht gleichzeitig, sondern nacheinander zum Eing:riff kommen. Die Fräswelle ist , zur' TraktorIangsachse n ach rechts versetzt angeordnet, die rechte Schlepperspur wird voll bearbeitet. Die FräsI!}.e'sser sind als rechtwinklig gebogene sogenannte "Universalm'esser" ausgebildet.
Die bei den Tragzapfen für die :unteren Lenker der Dreipunktaufhängung sind in verschiedenen Stellen anschraubbar. Der obere Anbaupunkt wird durch mehrere Streben ' gebildet.
Ani Gerät sind sechsSctmierstellen (Lager der Fräswelle 1, Stützradlager 1, StÜtzradspindellager 1, Stützradführungssäüle ,' 2; . · stütirad.":: gabellager 1).
2
,4& . ~ .
Technische Daten:
Gesamtlänge Gesamtbreite Gesamthöhe. ArbeitsbreHe, technisch Anzahl der .Messer Masse · Belastung des Schleppers ITM 533 mit angebautem Gerät:
Vor'derachslast Hinterachslast
Durchmesser der Fräswalze Zahnradsätze für Getriebe 23/19
(auswechselbar) Untersetzungsverhältnis Zapfwelle : Fräswalze 3,34 : 1 Fräswalzendrehzahl*) U/min 162 Umfangsgeschwindigkeit*)m/s 3,9 Bissenlänge bei 1 mls Vorschub*) mm 123 Werkzeugeinschläge auf 1 m 2 bei 1 mls Vorschub*) , 75 . Messerbreite
"Messerlänge des abgebogenen Teiles
*) be~ 540 U Imin der Zapfwelle
Prüfung Funktionsprüfung
18i17
3,00: 1 180 4,8
111
84
1250 mm 1600 mm 1120 mm 1285 mm
30 Stück: 405 kg
377 kp 1539 kp 520 mm
" 17/18 19/23 '
2,67: 1 ,2,34 : 1 202 230 5,4 6,2 '
99 87
94 107 90 mm
140 mm . '
Auf einem ab geernteten Luzerneschlag mit festem, sandigem Lehmboden wurde bei verschiedenen Einstellungen der Antriebsleistungsbedarf gemessen und die Arbeitsqualität beurteilt.
Der Leistungsbedarf der Fräse unter diesen Verhältnissen ist in Tabelle 1 aüfgeführt. ,
Leistungsbed,arf ' "
Arb.- SChaltstufe Fahr- Drehmo;;e';'tbedarf- Zapf- Drehleistungsbedarf , ge- wellen-
tiefe d.IMT schwlndlgk. mittel
I drehza.hl mittel
I 533 . max. , m8X.
cm ml. kpm kpm min-1 PS PS
10 1 0,45 17,0 : 20,0 560 13,4 15,6 9 2 0,59 19,0 21,0 , W5 12,9 14,2
17 1 0,44 , 26,5 31,0 540 20,0 23,4 17 2 0,52 28,5 35,0 460 18,3 22,5
3
Bei der Arbeitstiefe um 10 cm konnte im 3. Gang nicht' mehr gearbeitet werden, aa der Schlepper überlastet wurde. Im 4. Gang entsprach die Umfangsgeschwindigkeit der Fräswerkzeuge etwa der Fahrgeschw indigkeit.
Die Lockerung des Bodens bei 10 cm Arbeitstiefe ist sehr gleichmäßig, die . Sohle ist eberi, die Aufschüttung beträgt durchschnittlich' 18 cm (80 % Volumenvergrößerung). Geringe Pflanzenreste blieben zerteilt an der Oberfläche liegen. Das trifft aber nur für den 1. und' 2. Gang zu. Im 3. Gang war kein Arbeiten möglich, . im 4. Gan g wurde der Boden nicht mehr gleichmäßig .tief gelockert, regelmäßig blieben unbearbeitete Inseln stehen.
Als maximale Arbeitstiefe wurden 17 cm ermittelt; der Tiefgang wird durch das Getriebegehäuse a:n der r echten Seite begrenzt. Auch bei dieser Arbeitstiefe waren eine sehr gleichmäßige Lockerung und ebene Sohle zu verzeichnen, es lag weniger Kraut an ' dei' Oberfläche als bei geringer Arbeitstiefe.
Beim Einsatz auf einem stark · verunkrauteten Feldstück wurde die ·gute Unterbringung von pflanzlichem Material bestätigt , es blieben nur geringe Reste an der Oberfläche liegen .
Leistungsm essungen auf stark verfestigtem lehmigen Sand e rgaben die in Tabelle 2 aufgeführten ökonomischen K ennzahlen '(1). Die Ergebnisse vom Einsatz iri 'Obstquartier en unter ähnlichen Verhältnissen sind ebenfalls a ngeführt (II). Es w urde im 1. Gang gearbeitet.
Tabelle '2
Flächerileistungen, Aufwendungen und Koeffizienten
Leistung in der I II
Grund~eit T l halh 0,26 0,34 Durchführungszeit T Q4 ha/h 0,25 0,32 Gesamtarbei tszei t T 07 halh 0,19 0,25
Aufwendungen in der
Grundzeit ·T L AKhlha 3,85 2,96 Durchführungszeit T U1 AKh/ha 4,05 3,10 Gesamtarbeitszeit T Ü7 AKhjha 5,33 3,97 Grundzeit T l M!'Shjha 107 83
. Durchführungszeit T 04 MPShjha 114 87 Gesamtarbeitszeit . T 07 MPSh/ha 149 111
Koeffizient zur Charakterisierung d er . Wendezeit K 1 0,95 0,95 i:tÜgem einen Betri ebssicherheit K 4 1,00 1,00 Ausnutzung der DUl:'chführungszei t K U4' 0,95 0,95
4 ;
··e
Der Kraftstoffverbrauch wurde mit 17,8 I/ha ermittelt. Der Anbau des Gerätes an den Traktor dauert 5 mi-tl! (2,3 min Gerät ' + 2,7 min Gelenkwelle), der Abbau 1,5 min.
, ,
Einsatzprüfulig
Der Einsatz der Maschine erfolgte in Verbindung mit Traktör~n der '\. .~ - ." . - . ,
. Typen IMT 533, IMT 555;-"Zetor 50 und MTS 5 vorwiegend auf rriittel-schwerem Boden (schwach sandiger Lehm und , Lößlehm). Im Durchschnitt wurdeh25 ha je · Maschlnebeai'beitet. Die ArbeH~tiefe lag je --nach -Arbeitsai.lfgabe zwischen 5 und 17 ' cm. Der Reparaturzeit:C anteil während der· Einsatzzeit · b~tr"ug · Oy-min/ha> '- - ':,DieM~schinen~vurden mit · Erfolg zur Saat:: ' un:d 'PflanzbeUbereitutig auf kleinen FläChen:' eingesetzt: Auf ~l~ichteren -BÖden ' konnte ' auf eibe ' vorherige PflUgfurche verzichtet werden, auf schweren Lehm- und Tonböden kommt es ohne diese zu , Sclj.wart~fl.bildungen .
Die Einsatzgrenze bei der Arbeit in' Richtung der Schichtlinien am Hang beträgt '80/(1, ..." " - ,2
Die Vorderachslast des IMT 533 bei angebauter Maschine ohne Zu~ati:" massen in d'en Vorderradfelgen beträgt in Transportst~Iiung 20%. ·:' 1\1:it Zusatzmassen (120 kg) erhöht sich dieser Wert auf 26 % . ' Bedien:u~gsarileitUl1g und Ers.atzteilliste liegeA nicht val'. ' . ' Die Universalmesser sind nach 20 ha bearbeifetE;f Frä~~ ,auf mittleren Mineralböden verschlissen. Auf Lö,ßböden ist diese ' VersclileißID:enze bei 40 ha erreicht.
Folgende Mäpgel sind festgestellt worderi: Bei der Demontage mich dem Einsatz wUrde bei einer, Fräse festgestellt, qaß ein , Glied der R,ollenkette einseitig_ gerisseIl ist. Der Zapfwellenschtitz entspricht nicht den gesetzlichen Bestimmungen der DDR, die eine aktive 'Schutzvorr:chtung vorschreiben. Bei der sicherheitstechpischen .f>.bnahme wurde die seitliche Abdeckung an der rechten ,Außenseite der Fräswelle moniert, die nicht
" ausre::cht. ' Steine l~öilnen her~uSgeschleudert werden und Personen-oder Sach~chade~ verurs.acfvm. .. Der Tragzapfendurchrn'esser _ beträgt 22 mm, 'für den Anbau an Traktoren mit Drelpu~ktgestäng~ entsprechend TGL 33-58101 sind Aufsteckhülsen etfQrderÜch. .
Auswertung
Mit Cler Anbau-Bodenfräse wurde bei allen durchgeführten Arbeiten eine gute Arb~itsqualität erzielt. Vorwiegend konnte in einem Arbeits-gang ~in feJnkriimeliges, tiefgründiges Pflanzbett ~rzel.\gt , wel:c;iel1., _____ ._ Die ArbeitsgfEcQ.windigkeit liegt zwischen 1,5 und 2,4 km/h; es "o/e,rd~n
Flächenlei,stungep. V9n' 0,25 ha/h (bezogen ' auf Durchführungszeit T04) , auf : dem A~er und: 0,32.' ha/li in . Obstplantagen. err~icht. ., _ _ .. , . -
5
Der Drehmomentbedarf mit 17 . . . 28,5 (max. bis: 35)kpm" entspricht · einer · bei Fräsen ' üblichen hohen Zapfwellenleistung von ·1.2· bis . m~x. 23,5 PS.
Die Maschine hat eine Einsatzberechtigung in Verbindung mit dem Traktor IMT 5~3, besonders in Gärtnerisc:hen ProduktionsgenossenschaJt~n. Beaienung, Einstelhing und Pflege sind einfaGh . ..
Vor Import dieser Maschine sind 'die von qer sicherheitstechnischen Abnal;me beimstandeten Punkte zu klären. Die in der DDR übliche Gelenkwelle. init Schutz muß mit ·dieser Maschine verwendbar sein. Die . . seitliche Abdeclmng des Fräswellellkastens" an der rechten Seite muß v.erbessert w,erden. Bei der Arbeit mit der Bodenfräse muß der Traktor 1*1'533 . m~( zu§ätzli~er Belastung .der Vorderachse versehen sein.
" . "
B~'urteilung
Die Anbau-Bodenfräse der Industrija Motora i Traktora Beograd leistet qualitativ . gute Arbeit. .Die Leistungsfähigkeit der Fräse von rund °125 ha/h T 04 begrenzt den Einsatzbereich der Maschine für Gärtnerische Produktionsgenossenschaften und kleinere . },..andwirtschaftliche Produktionsgenossenscha:ften mit starkem Ge~üseanbau, die über Traktoren des Typs INIT 5.33 verfügen. Die Bodenfräse is~ für diesen Einsatzb~reich in der La~ldwirtschäit der DDR "geeignet".
Potsdam-Bornim, den 14. September 1967
'Zentrale Prüfstelle für Landtechnik Potsdam-Bornim
gez. R. Gätke gez, H. Schmid
Dieser Bericht wurde bestätigt :
Staatliches Komitee für Landteclinik und lVrTV, der Vorsitzende .--gez~ 1. V. Staps Berliri, ?en 28. 2. 1968.
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Hetausgeb~r: Detits'cl-ie Akademie ' der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Institut für Mechanisierung der Landwirtschaft Potsdam-Bornim
I/J6/06 A 665/9,5 Ag 505/152/68