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ZHAW Soziale Arbeit Modul 24: Gesundheit und Krankheit Herbstsemester 2013 Prüfstand Suchtprävention Evaluation des Angebotes „Workshop Suchtprävention“ des Vereins Franziskanische Gas- senarbeit durch Studierende der ZHAW Soziale Arbeit Martina Baruffa-Giacomin, Andreas Elliker, Doris Niederer Lips und Monika Sidler 10. Januar 2014 49645 Zeichen

Prüfstand Suchtprävention...der Ausgangslage beschrieben, schlug Andreas Elliker vor, eine Evaluation durchzuführen. Er und die ganze Projektgruppe sieht Bedarf, da die Franziskanische

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ZHAW Soziale Arbeit

Modul 24: Gesundheit und Krankheit

Herbstsemester 2013

Prüfstand Suchtprävention Evaluation des Angebotes „Workshop Suchtprävention“ des Vereins Franziskanische Gas-senarbeit durch Studierende der ZHAW Soziale Arbeit

Martina Baruffa-Giacomin, Andreas Elliker, Doris Niederer Lips und Monika Sidler

10. Januar 2014

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Inhaltsverzeichnis

1. Grundidee ................................................................................................................. 4

2. Ausgangslage........................................................................................................... 4 2.1 Beschreibung der Ausgangslage (D. Niederer)........................................................... 4 2.2 Erklärung (M. Baruffa) ................................................................................................ 5 2.3 Bedarf (M. Baruffa) ..................................................................................................... 8

3. Projektablauf (M. Sidler) .......................................................................................... 8

4. Rahmenbedingungen (A. Elliker) ...........................................................................10 4.1 Organisationsumgebung ...........................................................................................10 4.2 Externe Rahmenbedingungen ...................................................................................11

5. Projektorganisation (M. Baruffa) ............................................................................12 5.1 Projektstruktur ...........................................................................................................12 5.2 Einbindung unseres Projekts .....................................................................................12

6. Zielgruppen (A. Elliker) ...........................................................................................14

7. Ziele (A. Elliker) .......................................................................................................16

8. Massnahmen (M. Sidler) .........................................................................................18

9. Dokumentation der Durchführung (D. Niederer) ...................................................20

10. Kosten und Finanzierung (D. Niederer) .................................................................21

11. Evaluation (M. Sidler) ..............................................................................................22

12. Abschluss ................................................................................................................23

A. Literatur ...................................................................................................................24

B. Fragebogen .............................................................................................................26

C. Feedback und Empfehlungen ................................................................................27

D. Protokoll ..................................................................................................................31

E. Einwilligung Fotografieren .....................................................................................35

Quellenachweis: Bei den Fotografien auf der Titelseite handelt es sich um eigene Bilder.

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Tabellen Tabelle 1: Effektivität schulischer Präventionsprogramme (Reese, Silbereisen, 2002, S. 163) ..................................................................................................................................... 7 Tabelle 2: Projektablauf ....................................................................................................... 9 Tabelle 3: Zielgruppen und deren Bedürfnisse .................................................................. 15 Tabelle 4: Ziele .................................................................................................................. 16 Tabelle 5: Massnahmen .................................................................................................... 19 Tabelle 6: Finanzieller Aufwand......................................................................................... 22

Abbildungen

Abbildung 1: Organisationsumgebung und Schnittstellen des Projektes ............................ 10 Abbildung 2: Interaktion vor Durchführung des Projektes .................................................. 13 Abbildung 3: Interaktion während des Projektes ................................................................ 13 Abbildung 4: Interaktion nach Durchführung des Projektes ............................................... 14

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1. Grundidee

Seit mehreren Jahren bietet der Verein Franziskanische Gassenarbeit Workshops für Ju-gendliche an unter dem Titel Suchtprävention. Eine Evaluation dieser Workshops fand bis-her nicht statt. Andreas Elliker, als Mitarbeiter des Vereins und als Mitglied der ZHAW Pro-jektgruppe, trug sich schon länger mit dem Gedanken, diese Workshops einer neutralen Prüfung zu unterziehen. Die Stärken und Schwächen des Angebotes wären zu evaluieren, um daraus zu lernen und die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Lehre zu Prä-ventionsprogrammen für Jugendliche einfliessen zu lassen.

Das Ziel dieses Projektes ist es, den Ist-Zustand des Workshops zu erheben, die Stärken und Schwächen dem Verein darzulegen sowie daraus folgend Verbesserungs- resp. Ver-änderungsvorschläge auszuarbeiten und dazu ein schriftliches Feedback an den Verein zu geben.

Um diese Erhebung durchzuführen, wurden Befragungen der teilnehmenden Jugendlichen und Erwachsenen durchgeführt sowie Beobachtungen während den Workshops durch die ZHAW-Gruppe vorgenommen. Anhand diverser Fachliteratur wurden dann die Ergebnisse zu einem Feedback zusammengeführt.

Dieses Projekt wurde im Wissen um die Verantwortung, als Sozialarbeitende Handlungen im Alltag auf theoretische Grundlagen zu stützen, ausgeführt, wie dies im Berufskodex So-ziale Arbeit Schweiz (2010, S. 6) steht: Soziale Arbeit hat die Pflicht, Menschen zu beglei-ten und in ihrer Entwicklung zu fördern. Dazu soll mit fachlichen Methoden und Vorge-hensweisen gearbeitet werden, die auf wissenschaftlich fundierten Grundlagen basieren.

2. Ausgangslage

2.1 Beschreibung der Ausgangslage (D. Niederer)

Einführung: Der Verein Franziskanische Gassenarbeit (s. Kapitel 4 S. 10) bietet Jugendli-chen seit mehreren Jahren Workshops an. Themenschwerpunkt ist, Jugendlichen die Ar-beit des Vereins vorzustellen sowie im geschützten Rahmen Begegnungen mit Suchtbe-troffenen und deren Geschichten zu ermöglichen, dies soll die Jugendlichen dazu anregen, das eigene Suchtverhalten zu erkennen und zu reflektieren.

Andreas Elliker führt diese Workshops durch. Als Mitglied der ZHAW-Gruppe schlug er vor, dieses Angebot zu evaluieren, um Aussagen über die Wirksamkeit auf die Jugendlichen zu erhalten. Die Jugendlichen sind zwischen 13 bis 16 Jahre alt und nehmen im Rahmen von Religionsunterricht oder schulischen Präventionsmassnahmen mit ihren Lehrpersonen an diesen Workshops teil.

Problematik: Als Anbieter von Prävention stellt sich dem Verein Franziskanische Gassen-arbeit die Frage nach der Qualität seines Workshops: Welche Wirkung hat das Angebot auf die Jugendlichen? Wie nachhaltig ist der Workshop? Wie gehen Lehrpersonen, welche die Jugendlichen begleiten, mit der Thematik um? Wie ist der Anlass eingebettet in die diver-sen Präventionsmassnahmen der Schule?

Zudem kennt der Verein die Stärken und Schwächen ihres Angebotes nicht und kann damit weder Stärken weiter ausbauen, noch problematische Sachverhalte erkennen und Kritik systematisch und gewinnbringend entgegennehmen.

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Unser Projekt besteht darin, das bestehende Angebot zu evaluieren und dem Verein Rückmeldungen zu ihrem Workshop zu geben. Zudem soll ein Evaluationstool entwickelt werden, das es dem Verein ermöglicht, den Workshop laufend anzupassen und zu verbes-sern sowie Rückmeldungen der Teilnehmenden zu erhalten.

Zentrale Begriffe: Prävention: In der Suchtprävention kann zwischen Verhältnisprävention und Verhaltensprä-vention unterschieden werden (Abderhalden, 2010). Verhältnisprävention bezieht sich auf alle Massnahmen, die politischen Ursprungs sind und mittels Gesetze und Regulierungen die Verfügbarkeit und Erhältlichkeit von Suchtmitteln regeln und damit auch die Einteilung in legale und illegale Substanzen festlegt. Die Verhaltensprävention zielt hingegen auf die Beeinflussung des Einzelnen durch kommunikative und erzieherische Massnahmen. Diese beiden präventiven Ansätze sollten sich gegenseitig ergänzen und aufeinander abgestimmt sein. Die im Kapitel 2.2 vorgestellten suchtpräventiven Ansätze können unter Verhal-tensprävention subsumiert werden.

Sucht: Sucht kann nach dem klinischen Diagnostiksystem ICD-10 (2011) als Abhängig-keitssyndrom definiert werden. Es ist: „Ein starker Wunsch, die Substanz einzunehmen, Schwierigkeiten den Konsum zu kontrollieren und anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen.“ In der Schweiz gehören Tabak und Alkohol zu den legalen Suchtmit-teln, deren Verfügbarkeit für Jugendliche bis 18 Jahren jedoch mittels Regulierungen ein-geschränkt wird. Heroin, Kokain und Cannabis, um die bekanntesten zu nennen, sind ille-gale Drogen. Die Herstellung und der Handel sind nach Art. 8 BetmG1 verboten.

Evaluation: Mittels Evaluation wird versucht eine definierte Wirkung eines Präventionsan-gebots mit wissenschaftlichen Methoden zu objektivieren. Sucht Schweiz (2013, S.2) spricht von einer Wirkungs-Evaluation, deren Ziel es ist, festzustellen, ob die gewünschte Wirkung bei der Zielgruppe erreicht wurde oder ob sogar unbeabsichtigte Wirkungen aufge-treten sind und wieweit die Präventionsmassnahme Ursache dafür ist.

2.2 Erklärung (M. Baruffa)

Als Grundlage für Präventionsmassnahmen bei Jugendlichen wird gemäss Greca (2004, o.S.) meistens ein "Risiko-Ressourcen- Modell" verwendet. Dieses geht von der Annahme aus, dass Störungen im Konsumverhalten und missbräuchlicher Gebrauch im Zusammen-hang steht mit Risiko- und fehlenden Schutzfaktoren. Das Ziel von Präventionsmassnah-men sollte deshalb eine positive Entwicklung fördern und vorhandene und potenzielle Risi-ken minimieren oder ganz ausschalten, da diese Abhängigkeit und Missbrauch verursa-chen können.

Schäfferling (2009, S. 153-162) beschreibt drei suchtpräventive Ansätze im Bereich Fami-lie, Peer-Group und Schule, die in diesem Kapitel erläutert werden. Küfner und Kröger (2009, S. 353) gehen zusätzlich auf massenmediale Programme ein. Bei diesen versuchen

1 Bundesgesetz über die Betäubungsmittel und die psychotropen Stoffe vom 3. Oktober 1951, SR 812.12

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die Massenmedien mit Hilfe von Stars auf das Suchtverhalten von Jugendlichen Einfluss zu nehmen. Es wird ein grosser Rahmen erreicht, allein scheint die Wirkung jedoch sehr be-grenzt.

Familienorientierte Programme Eine monokausale Erklärung zwischen problematischem Suchtverhalten und schwierigen Familienverhältnissen greift zu kurz, dennoch hat die Familie einen grossen Einfluss auf das Konsumverhalten der Jugendlichen. Bei diesem Ansatz wird die Erziehungsfähigkeit der Eltern gestärkt und Konfliktlösungsstrategien auf-gezeigt. Netzwerke zwischen Eltern und Beratungsstellen und anderen wichtigen Institutionen, wie der Schule, wirken besonders fördernd in der Präventionsarbeit. Häufig anzutreffen im Bereich der Förderung der Erziehungskompetenz der Eltern ist die Erwachsenenbildung. Hier bieten Bildungsträger Kurse zum elterlichen Ver-halten an. Familienorientierte Programme in der Suchtprävention sind noch wenig verbreitet und es fand kaum eine Evaluierung statt.

Prävention durch Peer-Group Die Peer-Group spielt eine entscheidende Rolle beim Konsumverhalten. Die Gleichaltrigen nehmen eine starke Vorbildfunktion ein und dienen als Massstab für das eigene Verhalten. In der Gruppe verbreiteten Aussagen und Einstellungen zu Wirkung und Konsumfolgen von legalen und illegalen Suchtmitteln wird oft mehr Glaube geschenkt als den Inhalten, die in suchtpräventiven Massnahmen vermittelt werden. Dies kann auf Peer-Group ausgerichtete Präventionsprogramme auch posi-tiv eingesetzt werden, in dem die Potenziale der Gruppe ausgenutzt werden. So können zum Beispiel geschulte Jugendliche Informationen vermitteln oder Bera-tungsaufgaben übernehmen.

Prävention in der Schule Die Schule gilt als klassischer Präventionsort, da die Schüler wegen der Schulpflicht über einen längeren Zeitraum erreichbar sind. Auf Grund dieser Verfügbarkeit kann Evaluation leichter stattfinden, was aber nicht in allen Fällen ausreichend erfolgt. Die Langzeitwirkung von schulischen Präventionsprogrammen ist immer noch um-stritten. Es besteht jedoch Einigkeit, dass suchtpräventive Massnahmen sich über die ganze Schulzeit erstrecken sollten, um eine ausreichende positive Wirkung zu erzielen. Punktuelle Massnahmen haben oft nur auf das Wissen und auf kurzfristige Einstellungen Einfluss. Reines Wissen hat jedoch nicht unbedingt Auswirkungen auf das Verhalten.

Der Workshop der Franziskanischen Gassenarbeit lässt sich als Teil der Präventionsarbeit der Schule einordnen, da es Schul- oder Religionsklassen sind, die den Workshop mit ihren Lehrpersonen besuchen.

In Tabelle 1: Effektivität schulischer Präventionsprogramme (Reese, Silbereisen, 2002, S. 163) sieht man die Effektivität unterschiedlicher Konzepte. Die Einschätzung der Wirksam-keit beruht auf unterschiedlichen Studien, grösstenteils aus den USA. Uneinigkeiten der Ergebnisse werden hier deutlich.

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Tabelle 1: Effektivität schulischer Präventionsprogramme (Reese, Silbereisen, 2002, S. 163)

Bei der Informationsvermittlung steigt das Wissen, beim Verhalten zeigen sich die Studien jedoch unsicher. Es wird eher eine negative Wirkung, in manchen Fällen eine unsichere positive Wirkung erwartet. Seit den 1990er Jahren haben sich schulische Präventionspro-gramme, die verschiedene Kompetenzen zur Lebensbewältigung vermitteln, durchgesetzt. Das Urteil der Effektivität schwankt zwischen keiner bis zu starker negativer Wirkung. Das Konzept der Vermittlung von alternativen Erlebnisformen zeigt hinsichtlich Einstellung und Verhalten keine bzw. eine positive Wirkung. Bezüglich der Wissensvermittlung und der Auswirkung auf Einstellung und Verhalten lassen sich in diesem Zusammenhang nur die Konzepte der Standfestigkeits- bzw. Lebenskompetenztrainings als „erfolgreich“ bewerten. Diese jedoch auch nur kurzfristig, die Aufrechterhaltung der Effekte konnte auf Grund von fehlenden, langfristig angelegten Studien zu diesem Thema noch nicht nachgewiesen wer-den (Schäfferling, 2009, S. 159-161).

Sucht Schweiz (2013, S. 3) weist auf Grenzen der Nachweisbarkeit der Wirkung von Suchtprävention hin. Verhaltensveränderungen können oft nicht ausschliesslich auf die Präventionsmassnahme zurückgeführt werden, da sehr viele verschiedene Faktoren auf den Menschen einwirken. Dies mussten wir uns als Projektgruppe immer wieder bewusst machen. Die Einflüsse auf das Suchtverhalten sind sehr komplex und erschweren den Wir-kungsnachweis, so kann in den meisten Studien nur ein Zusammenhang, jedoch keine Kausalität von Schutzfaktoren und Risikofaktoren mit Substanzkonsum nachgewiesen wer-den.

Präventive Massnahmen zielen auf eine längerfristige Optimierung der Gesundheit, es steht offen, ab welchem Zeitpunkt man von einem Erfolg ausgeht. Langzeitstudien sind sehr aufwändig und kostenintensiv. Auch ist die Erreichbarkeit der Teilnehmenden nach einem Workshop schwierig. Gerade bei unserem Projekt, in dem die Teilnehmenden kurz vor dem Abschluss der obligatorischen Schulzeit oder dem endenden Konfirmationsunter-richt stehen, stellt sich die Frage der Erreichbarkeit. Diese Schwierigkeiten könnten Gründe sein für eine fehlende oder nicht ausreichende Evaluation im Bereich der Suchtprävention.

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Es wurde nun ein Überblick über mögliche Präventionsorte gegeben. Es bestehen Uneinig-keiten bei verschiedenen Studien zu der Wirksamkeit solcher Präventionsprogramme und die Nachweisbarkeit der Wirkung ist begrenzt. Trotzdem besteht ein Bedarf auf Evaluation, wie im Kapitel 2.3 erläutert wird.

2.3 Bedarf (M. Baruffa)

Die Evaluation von Projekten, Programmen und Massnahmen ist eine wesentliche Voraus-setzung um den Erfolg feststellen und vergleichen zu können. Im Rahmen eines Projekts von Schäfferling (2009, S. 152) wurden zahlreiche Präventionsprogramme und Einzel-massnahmen zur Suchtprävention ausgewertet. Er kam zum Schluss, dass eine ausrei-chende Evaluation so gut wie nicht stattfand. Es besteht dringend Nachholbedarf.

In der Fachliteratur werden die fehlende Evaluation und ihre Wichtigkeit betont. Eine Evalu-ation fehlt auch im „Workshop Suchtprävention“ der Franziskanischen Gassenarbeit. Wie in der Ausgangslage beschrieben, schlug Andreas Elliker vor, eine Evaluation durchzuführen. Er und die ganze Projektgruppe sieht Bedarf, da die Franziskanische Gassenarbeit nicht ausreichend darüber informiert ist, wie der Workshop bei den Jugendlichen ankommt. Durch eine Evaluation kann die Qualität des Workshops verbessert werden.

3. Projektablauf (M. Sidler)

In diesem Kapitel werden der zeitliche Ablauf des Projekts und die Zuständigkeiten aufge-zeigt.

Für die Projektarbeit wurden 16 Wochen zur Verfügung gestellt. Es fanden wöchentlich längere oder kürzere Besprechungen statt, je nach Bedarf. Die Daten der Workshops wa-ren von der Franziskanischen Gassenarbeit bereits vorgegeben. Weitere Fixdaten waren die Besprechungen mit der Dozentin Frau Werner, die Präsentation und die Abgabe der Projektarbeit. Während den längeren Besprechungen wurde Protokoll geführt. Um die Zu-ständigkeiten hervorzuheben, wurden den einzelnen Teammitgliedern verschiedene Farben zugeteilt (Martina Baruffa-Giacomin, Andreas Elliker, Doris Niederer Lips, Monika Sidler).

In der Tabelle auf der nächsten Seite sind die Hauptthemen der jeweiligen Besprechung aufgeführt. Die konkreten Massnahmen und der Projektabschluss sind hervorgehoben.

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Tabelle 2: Projektablauf

Das Ausarbeiten der vorgegebenen Kapitel wurde folgend aufgeteilt:

Alle => Grundidee des Projektes (Kapitel 1); Abschluss (Kapitel 12) ; Projektpräsentation

Martina Baruffa-Giacomin => Ausgangslage (Erklärung/Bedarf, Kapitel 2.2, 2.3); Projektor-ganisation (Kapitel 5); Präsentationsunterlagen

Andreas Elliker => Rahmenbedingungen (Kapitel 4); Zielgruppen (Kapitel 6); Ziele (Kapitel 7); Workshop leiten, Beiträge als Ganzes zusammenfügen

Doris Niederer Lips => Ausgangslage (Beschreibung, Kapitel 2.1);Dokumentation der Durchführung (Kapitel 9); Kosten und Finanzierung (Kapitel 10)

Monika Sidler => Projektablauf (Kapitel 3); Massnahmen (Kapitel 8); Evaluation (Kapitel11); Protokollführung

Martina Baruffa-Giacomin, Doris Niederer Lips, Monika Sidler => Beobachtung an Work-shops, Fragebögen und Feedback der Lehrpersonen auswerten; Evaluation Workshop; Evaluation und Empfehlung an die Franziskanische Gassenarbeit abgeben.

Das vollständige Protokoll kann im Anhang nachgelesen werden.

Im nächsten Kapitel werden die Rahmenbedingungen und der Verein Franziskanische Gassenarbeit näher beschrieben.

1. Projektwoche

• Thema bestimmen

• Literatursuche

2. Projektwoche

• Thema eingrenzen

• Besprechung mit Fr. Werner

3. Projektwoche

• Aufteilen einzelner Kapitel

4. Projektwoche

• Workshop 1 Andreas = Leitender Doris, Monika= Beobachtende

5. Projektwoche

• Besprechung Workshop 1

• Fragebogen ausarbeiten

6. Projektwoche

• Workshop 2 Andreas = Leitender Martina = Beobachtende

7. Projektwoche

• Besprechung Workshop 2

• Besprechung mit Fr. Werner

8. Projektwoche

• individuelles Arbeiten

• Mail an Lehrpersonen

9. Projektwoche

• Vorgehen bei Evaluation festlegen

10. Projektwoche

• Auswerten der ersten Fragebögen

11. Projektwoche

• skizzieren der Evaluation ohne Andreas

12. Projektwoche

• Evaluation ohne Andreas

• Empfehlung abgeben

13./14. Projektwoche

• individuelles Arbeiten

15. Projektwoche

• Überarbeiten der Projektarbeit

• Präsentation vorbereiten

16. Projektwoche

• Präsentation

• Abgabe der Projektarbeit

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4. Rahmenbedingungen (A. Elliker)

4.1 Organisationsumgebung

Das Projekt wurde an der Schnittstelle zweier Organisationen durchgeführt: Erstens, der ZHAW Soziale Arbeit als Rahmen und zweitens des Vereins Franziskanische Gassenarbeit als Praxisorganisation. Die folgende Abbildung stellt die Organisationsumgebung des Pro-jektes schematisch dar.

Abbildung 1: Organisationsumgebung und Schnittstellen des Projektes

Den Rahmen bildet der Studiengang des BSc Soziale Arbeit an der ZHAW Zürcher Hoch-schule für angewandte Wissenschaften. Um dort das Modul 24 (Gesundheit und Krankheit) zu absolvieren, haben die Studierenden in Projektgruppen und bis 13.01.2014 ein Projekt im Bereich der Prävention/Gesundheitsförderung zu entwickeln und einen entsprechenden Projektbeschrieb zu erstellen (Werner, 2013, S. 2). Als Praxisorganisation hat sich der Ver-ein Franziskanische Gassenarbeit angeboten. Art. 2 dessen Vereinsstatuten beschreibt den Zweck dieser Organisation folgendermassen:

Der Verein ist gemeinnützig und dient vor allem Menschen in schwierigen Le-benssituationen, insbesondere den Menschen, die auf der Gasse anzutreffen sind (Franziskanische Gassenarbeit, 2012).

Eine konkretere Ausformulierung des Zweckes findet sich im Leitbild:

Hilfe zur Selbst Hilfe zu leisten, ist die übergeordnete Aufgabe des Vereins Franziskanische Gassenarbeit. Um dies umzusetzen, schöpfen wir aus der franziskanisch geprägten Spiritualität. Das Engagement ist im Besonderen auf Menschen in Lebenskrisen und Suchtbetroffenheit ausgerichtet (Franziskani-sche Gassenarbeit, 2013a).

Neben den Angeboten „aufsuchende Gassenarbeit“, „Wohngemeinschaft Zueflucht“ und der Imkerei bietet die Franziskanische Gassenarbeit (2013b)2 das Angebot „Workshop Suchtprävention“ an. Dessen Lerninhalte für die Teilnehmenden sind:

2 Franziskanische Gassenarbeit (2013b) dient als Quelle für den gesamten Abschnitt der Beschrei-bung des Angebotes

ZHAW ProjektgruppeFranziskanische

Gassenarbeit

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Eigenes Suchtverhalten erkennen und gegebenenfalls reflektieren

Mit Konsum und Menschen mit Abhängigkeitssyndrom umgehen

Natürliche Nähe und Distanz zu fremden Menschen einüben und wahren

Problemlösestrategien entwickeln Die Zielgruppe des Angebotes sind Firmklassen, Konfirmationsklassen, Berufsschulen, Oberstufen, Jugendgruppen mit Teilnehmenden ab 15 Jahren.

Der Vorschlag des Programmablaufes gestaltet sich folgendermassen:

10:00 Vorstellungsrunde und Kennenlernen 10:15 Film der Franziskanischen Gassenarbeit 10:30 Interview 1 mit einer suchterfahrenen Person oder eines Hausbewohners 11:30 Kochen, evtl. gleichzeitige Umfragen auf der Strasse zum Thema Lebensqualität und Hoffnung 12:30 Gemeinsames Mittagessen 13:00 Abwasch 13:30 Interview 2 mit einer weiteren suchterfahrenen Person oder eines Hausbewohners 14:30 Diskussion und Auswertung 15:30 Abschluss

Die Termine, an welchen die Workshops Suchtprävention stattfinden und die sich gleichzei-tig in der Projektphase befinden, hatten die Lehrpersonen der Teilnehmenden und A. Elliker bereits vor Projektbeginn fixiert: Es handelt sich um den 26.10.2013, 09.11.2013 und den 07.12.2013. Jährlich nutzen etwa 150 Teilnehmende das Angebot.

A. Elliker hat als MAiA den Vereinspräsidenten und Praxisausbilder Beno Kehl am Ausbil-dungsgespräch vom 05.12.2013 über das vorliegende Projekt einer Evaluation des Ange-botes „Workshop Suchtprävention“ informiert und die Zielbeschreibung vorgelegt. Dieser erklärte sich mündlich mit der Durchführung einverstanden.

4.2 Externe Rahmenbedingungen

Neben den soeben erwähnten organisatorischen Rahmenbedingungen, sind folgende rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten: Für die Interaktion mit den jugendlichen Teil-nehmern ist nach Art. 296 Abs. 1 ZGB3 von Bedeutung, dass sie, sollten sie minderjährig sein, unter elterlicher Sorge stehen. Nach Art. 301 Abs. 1 ZGB leiten die Eltern im Blick auf das Wohl des Kindes seine Pflege und Erziehung und treffen unter Vorbehalt seiner eige-nen Handlungsfähigkeit die nötigen Entscheidungen. Da der Workshop im Rahmen des Religions-, Firm- oder Schulunterrichts stattfindet, geht die Projektgruppe implizit davon aus, dass die Eltern mit der Teilnahme ihrer Kinder am Workshop einverstanden sind und dass die Teilnehmenden auf Grund ihres Alters in der Lage sind, selbständig zu entschei-den, ob sie den erhaltenen Fragebogen ausfüllen und abgeben möchten oder nicht. Nach Art. 28 ZGB und BGE 127 III 481 ist weiter zu beachten, dass, wenn im Rahmen des Pro-jektes Fotos von Teilnehmenden erstellt werden, diese dazu ihre Einwilligung zu geben haben.

3 Schweizerisches Zivilgesetzbuch vom 10. Dezember 1907, SR 210

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Der Lehrplan 21 (2014, S. 20-21) beschreibt, dass Schülerinnen und Schüler lernen sollen, Mitverantwortung für Gesundheit und Wohlbefinden zu übernehmen und umzusetzen. Ebenso sollen sie die Merkmale von Abhängigkeiten und Sucht beschreiben und Möglich-keiten der Prävention erkennen können. Weiter sollen sie nachvollziehen können, wie Men-schen ihre Lebenserfahrungen deuten und ihnen Ausdruck geben (S. 134). Dies bedeutet für das Projekt, dass wenn man sich am aktuellen Stand des Lehrplanes 21 orientiert, es unter den momentanen gesellschaftliche und politische Rahmenbedingung durchaus legi-tim sein könnte, Schülerinnen und Schüler mit Fragen zu Sucht, Abhängigkeit und Biogra-phien zum Erleben von Abhängigkeit zu konfrontieren.

5. Projektorganisation (M. Baruffa)

Im Kapitel der Projektorganisation wird zuerst auf das Projektteam und ihre Mitglieder ein-gegangen. Danach wird die Einbindung und Vernetzung unseres Projektes grafisch darge-stellt und kommentiert. Es wird auf drei Phasen der zeitlichen Struktur eingegangen: der Zustand vor dem Projekt, der Zustand während des Projektes und unser erwünschter Zu-stand nach Projektabschluss.

5.1 Projektstruktur

Unser Projektteam besteht aus vier Studierenden des BSc Soziale Arbeit an der ZHAW. Das ganze Projektteam interessiert sich für Suchtprävention und hat teilweise schon beruf-liche Erfahrung mit Suchtbetroffenen. Andreas Elliker, ein Mitglied des Projektteams, ist seit Herbst 2011 als Mitarbeiter in Ausbildung bei der Franziskanischen Gassenarbeit ange-stellt. Unser Projekt ist an einem Workshop dieser Organisation angeknüpft, deshalb nahm Andreas Elliker eine spezielle Rolle ein.

Da das Projektteam aus einem Mitglied besteht, das von der gleichen Organisation kommt, die den Workshop durchführt und drei Mitglieder hat, die nicht dem Mittelgeber oder der Durchführungsorganisation angehören, ermöglicht dies Vorteile einer internen und externen Evaluation gemäss Stockmann (2007, S. 61-62) zu kombinieren: Durch die Mitarbeit von Andreas Elliker hat die Projektgruppe eine hohe Sachkenntnis. Durch die Aussensicht der anderen Mitglieder kann eine kritische Distanz eingenommen werden, und es herrschte keine „Betriebsblindheit“. Gewisse Teile des Projektes führten wir bewusst ohne Andreas Elliker durch. Hierzu gehörten das Anfragen der Lehrpersonen bezüglich einer Rückmel-dung, das Auswerten der Fragebogen und das Schreiben der Empfehlungen an die Fran-ziskanische Gassenarbeit. Eine Projektleitung gab es in unserem Projektteam nicht.

5.2 Einbindung unseres Projekts

Vor unserem Projekt sah es so aus, dass die Franziskanische Gassenarbeit Workshops zur Suchtprävention anbot. Eine standardisierte Rückmeldung der Teilnehmenden fand nicht statt.

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Gassen-arbeit

Teil-nehmende

Workshop

Teilnahme

Abbildung 2: Interaktion vor Durchführung des Projektes

Während dem Projekt bot uns der gemeinnützige Verein Franziskanische Gassenarbeit gemäss der Massnahme zu Feinziel 2.1 einen Einblick in die Workshops. So kamen wir in den direkten Kontakt mit unseren primären und sekundären Zielgruppen. Wir lernten die Franziskanische Gassenarbeit als Organisation vor Ort kennen. Da Andreas Elliker aus der Projektgruppe gleichzeitig Mitarbeiter der Gassenarbeit ist, haben wir über die ganze Pro-jektdauer mündlichen und schriftlichen Kontakt mit der Gassenarbeit. Andreas Elliker hat durch seine Arbeit Kontakt zu weiteren Mitarbeitenden und steht mit ihnen im Gespräch. An dem Workshop kamen wir auch in den direkten Kontakt mit den sekundären Zielgruppen. Wir kamen ins Gespräch mit den Jugendlichen und den Lehrpersonen. Die Jugendlichen sind durch das Ausfüllen unseres Fragebogens, gemäss des Feinziels 1.2, in unsere Pro-jektdurchführung einbezogen, die Lehrpersonen durch die Befragungen, die im Feinziel 2.3 erwähnt werden. So konnten wir durch die Rückmeldungen der Teilnehmenden und unse-ren eigenen Beobachtungen, verknüpft mit Fachliteratur, der Franziskanischen Gassenar-beit Rückmeldungen und Empfehlungen weitergeben. Eine weitere Vernetzung mit dem Umfeld oder Partnern ist nicht vorhanden.

Gassen-arbeit

Projekt-gruppe

Teil-nehmende

Tipp

s +

Tool

s

Einb

lick Fragen

Rückmeldung

Workshop

Teilnahme

Abbildung 3: Interaktion während des Projektes

Das Hauptziel 1 des Projektes ist, dass die Gassenarbeit weiss, wie der Workshop von den Jugendlichen wahrgenommen wird. Unser erwünschter Zustand nach unserem Projekt ist, dass dies auch bei weiteren Workshops der Fall sein wird. Die Gassenarbeit soll ein Werk-zeug haben, um regelmässig Rückmeldungen der Teilnehmenden aufzunehmen. Dies soll zur Verbesserung weiterer Workshops beitragen.

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Gassen-arbeit

Teil-nehmende

Fragen

Rückmeldung

Workshop

Teilnahme

Abbildung 4: Interaktion nach Durchführung des Projektes

6. Zielgruppen (A. Elliker)

Die Zielgruppen entsprechen denjenigen Institutionen, mit welcher die Projektgruppe ge-mäss dem vorherigen Kapitel interagiert.

Die primäre Zielgruppe, welche mit dem Projekt erreicht werden soll, ist der gemeinnützige Verein Franziskanische Gassenarbeit, wie er im Kapitel Organisationsumgebung auf Seite 10 bereits beschrieben wurde und die Mitarbeitenden dieser Organisation. Es handelt sich dabei um ein Team von drei Personen (Beno Kehl, MAS Sozialmanagement, Sandra Kel-ler, Sozialtherapeutin und Andreas Elliker, Mitarbeiter in Ausbildung) sowie Praktikantinnen und Praktikanten aus Studiengängen der Sozialen Arbeit, welche die Workshops mit den Jugendlichen leiten oder mitarbeiten. Aus Sicht der Organisation stellen sich gemäss A. Elliker folgende Leitfragen:

Inwiefern stimmen die vermittelten Lerninhalte mit den propagierten Lerninhalten der Workshops überein?

Wie nehmen Teilnehmende und Aussenstehende die Workshops wahr und wie be-werten sie diese?

Wie ist der Workshop aus fachlicher Sicht zu beurteilen?

Welche Wirkung hat ein Workshop auf die teilnehmenden Jugendlichen, insbeson-dere auf

o das Sucht- und Konsumverhalten (falls dies überhaupt messbar sein sollte)? o deren Meinungsbild über Sucht und Menschen mit einem Abhängigkeitssyn-

drom? Die sekundäre Zielgruppe sind die Teilnehmenden der Workshops. Es handelt sich um männliche und weibliche Jugendliche. Sie sind in der Regel 15 Jahre alt und befinden sich meist in der zweiten Oberstufe. Die Workshops besuchen sie im Regelfall im Rahmen des Religions-, Firm- oder Konfirmationsunterricht auf freiwilliger Basis bzw. einer Wahlpflicht. Gemäss Windlin, Kuntsche & Delgrande (2013) konsumieren 18.3% der 15-Jährigen wö-chentlich Alkohol, die Lebenszeitprävalenz des Gebrauchs von Cannabis bei 15-Jährigen liegt bei 29.3%. Daraus lässt sich schliessen, dass ein signifikanter Teil der Teilnehmenden bereits in Kontakt mit diesen psychoaktiven Substanzen sein könnte. Die Zielgruppe der Teilnehmenden wird deshalb als sekundär bezeichnet, weil die Projektgruppe mit ihr in der Interaktion steht, sie jedoch nicht direkt Adressat des Projektes ist. Sollte die Franziskani-sche Gassenarbeit nach Projektende Verbesserungen am Angebot vornehmen, würden die künftigen Teilnehmenden durchaus einen Nutzen aus dem Projekt ziehen können. Dies zum Beispiel dadurch, dass die Wirkung des Workshops auf die Teilnehmenden überprüft und erwünscht, nämlich gesundheitsförderlich und zielgruppenadäquat ist.

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In der folgenden Tabelle 3 findet sich eine Übersicht der Zielgruppen und deren Bedürfnis-sen.

Primäre Zielgruppe Bedürfnis

Franziskanische Gassenarbeit als Organisation Der Arbeitsaufwand der Mitarbeitenden soll in einem ökonomisch angemessenen Mass zu den eingesetzten Ressourcen stehen.

Angebote sollen Statuten und Leitbild beachten.

Die Resultate der Tätigkeiten sollen erwünscht und ethisch legitim sein.

Mitarbeitende der Franziskanische Gassen-arbeit als Durchführende der Workshops

Mitarbeitende möchten Arbeit leisten, die fachli-chen und qualitativen Ansprüchen gerecht wird. Es handelt sich um das biopsychische Bedürf-niss „nach effektiven Fertigkeiten, [und] Fähig-keiten […] zur Bewältigung von (wiederkehren-den) Situationen“ sowie sozialer Anerkennung durch Leistung (Obrecht, 2005, S. 47)

Sekundäre Zielgruppe Bedürfnis

Teilnehmende der Workshops: weibliche und männliche Jugendliche im Alter von ca. 15 Jah-ren

Teilnehmende möchten Mitglied einer Schulklas-se sein. Es handelt sich um das soziale Bedürf-nis nach „sozio(kulturell)er Zugehörigkeit durch Teilnahme“ (Obrecht, 2005, S. 47).

Teilnehmende möchten sich orientieren können. Es handelt sich um das biopsychisches Bedürf-nis nach dem Verstehen dessen, was in einem und um einen herum vorgeht und mit einem ge-schieht “ (Obrecht, 2005, S. 47).

Tabelle 3: Zielgruppen und deren Bedürfnisse

Das folgende Kapitel beschreibt nun die Ziele, welche erreicht werden müssen, um die Grundlage zu schaffen, dass die Bedürfnisse der Zielgruppen befriedigt werden können.

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7. Ziele (A. Elliker)

Aus der in Kapitel 2.1 beschriebenen Problematik, dass die Franziskanische Gassenarbeit die Wirkung ihres Angebotes und dessen Stärken und Schwächen nicht klar kennt, leiten sich die beiden Hauptziele des Projektes ab. Sie lauten:

1. Die Franziskanische Gassenarbeit weiss, wie ihr Angebot „Workshop Suchtpräven-tion“ von den teilnehmenden Jugendlichen wahrgenommen wird.

2. Die Franziskanische Gassenarbeit kennt die Stärken und Schwächen des IST-Zustandes ihres Angebotes „Workshop Suchtprävention“.

In der folgenden Tabelle 4 werden die Hauptziele und daraus abgeleiteten Feinziele detail-liert beschrieben. Die Wirkung, dass die Franziskanische Gassenarbeit Kenntnisse und Wissen über ihr Angebot verfügt, soll dabei durch die Leistung des Durchführens einer Eva-luation erfolgen.

Beschreibung Indikator

Hauptziel 1 Die Franziskanische Gassenarbeit weiss, wie ihr Angebot „Workshop Suchtprävention“ von den teilneh-menden Jugendlichen wahrge-nommen wird. (Wirkungsziel)

Feinziel 1.1: Werkzeuge zur Verfügung haben

Es besteht ein Werkzeug zur Auswer-tung der Workshops. (Wirkungsziel)

Es besteht ein Fragebogen mit den Teilnehmenden des Workshops als Adressaten.

Feinziel 1.2: Werkzeuge an-wenden können

Die teilnehmenden Jugendlichen der Workshops beurteilen die Workshops sowie deren Effekt auf sich selbst in Form einer Rückmeldung an die Franziskanische Gassenarbeit. (Leis-tungsziel)

Die Leitenden des Workshops teilen die Fragebogen den Teilnehmenden aus.

Die Teilnehmenden beantworten den Fragebogen und retournieren diesen an die Franziskanische Gassenarbeit.

Das Projektteam wertet die Rückmel-dungen aus.

Hauptziel 2

(Wirkung)

Die Franziskanische Gassenarbeit kennt die Stärken und Schwächen des IST-Zustandes ihres Angebo-tes „Workshop Suchtprävention“.

Feinziel 2.1: Bestandaufnahme

Das Projektteam ist kundig über die Workshops und dessen Rahmenbe-dingungen. (Wirkungsziel)

Das Projektteam hat an einem Work-shop teilgenommen und ist mit Lehr-personen, Teilnehmenden und Mitar-beitenden in Kontakt gekommen.

Feinziel 2.2 Beobachtung

Das Projektteam beurteilt die Work-shops sowie deren Effekt auf die Teil-nehmenden auf Grund eigener Be-obachtungen und Fachliteratur. (Leis-tungsziel)

Das Projektteam hat ihre eigene Be-urteilung an die Franziskanische Gassenarbeit weitergeleitet.

Feinziel 2.3 Befragung

Das Projektteam beurteilt die Work-shops auf Grund der Fragebögen der Teilnehmenden und aus Befragungen von begleitenden Lehrpersonen. (Leistungsziel)

Die Projektgruppe hat die Resultate ihrer Befragung an die Franziskani-sche Gassenarbeit weitergeleitet.

Tabelle 4: Ziele

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Die praktische Begründung der Ziele liegt darin, dass von Vertretern der Organisation ge-wünscht worden ist, den Effekt des Angebotes zu kennen. (MAiA Andreas Elliker, in Rück-sprache mit Vereinspräsident und Praxisausbilder Beno Kehl, Ausbildungsgespräch vom 05.12.2013). Die fachliche Begründung für eine Evaluation von Präventionsmassnahmen für diese Institution liegt nach Hafen (2005, S 423) auf der Ebene der Selbstreferenz bei einer Reflexion in Form einer Prozessevaluation, auf der Ebene der Fremdreferenz um die Nutzung von extern generiertem Wissen für die Planung der [weiteren] präventiven Mass-nahmen. Hafen (2005, S. 423) fragt weiterhin:

Angesicht der Tatsache, dass die meisten Präventionsprogramme keinerlei nachweisbare Wirkung zeigen, ja das sogar nur in Ausnahmefällen überhaupt eine systematische Erhebung von Wirkungen angestrebt wird und dass die Wir-kungsmessung ein sehr schwieriges Unterfangen ist, muss man sich weiter Fragen, was mit diesen Programmen geschehen soll. Sollen sie eingestellt werden, und wäre damit der Sache gedient? Oder sollte man vielleicht besser nach Wegen suchen, wie die Qualität dieser Programme zu verbessern ist und wie die Programme systematisch zu mehr Professionalität angeregt werden können?

Die Projektgruppe bezieht an dieser Stelle die Position, dass eine Evaluation der Work-shops und Beachtung derer Resultate zur Verbesserung der Qualität und Erhöhung der Professionalität künftiger Workshops führen wird. Hier schliesst die ethische Begründung der Ziele an, welche sich aus der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung (WHO, 1986, S. 2) ableiten lässt. Jene formuliert folgendes:

Politische, ökonomische, soziale, kulturelle, biologische sowie Umwelt und Ver-haltensfaktoren können alle entweder der Gesundheit zuträglich sein oder auch sie schädigen. Gesundheitsförderndes Handeln zielt darauf ab, durch aktives anwaltschaftliches Eintreten diese Faktoren positiv zu beeinflussen und der Ge-sundheit zuträglich zu machen (S. 2).

Und weiter (S. 3):

Die Art und Weise, wie eine Gesellschaft die Arbeit, die Arbeitsbedingungen und die Freizeit organisiert, sollte eine Quelle der Gesundheit und nicht der Krankheit sein. Gesundheitsförderung schafft sichere, anregende, befriedigen-de und angenehme Arbeits- und Lebensbedingungen.

Die Projektgruppe bezieht an dieser Stelle die Position folgender ethische Leitwerte: Die Workshops sollen für die Teilnehmenden ein Setting bieten, welches sicher, anregend und befriedigend ist. Dadurch, dass die Franziskanische Gassenarbeit in Kenntnis über Wirkung ihres Angebotes und Wissen über dessen Stärken und Schwächen versetzt wird, wird sie befähigt, ihr Angebot mit diesen ethischen Leitwerten zu vergleichen.

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8. Massnahmen (M. Sidler)

Nachdem nun die Zielgruppen definiert und die Ziele ausformuliert sind, wenden wir uns den entsprechenden Massnahmen zu.

Zuerst folgt eine Zusammenfassung der geplanten und bereits durchgeführten Massnah-men. Im Massnahmenplan sind die entsprechenden Massnahmen den Feinzielen gegen-übergesetzt. Die Begründung der Massnahmen und die Auflistung der Stärken und Schwä-chen beenden das Kapitel.

Eine erste Massnahme war das Sammeln von Informationen zum bestehenden Workshop. Wie sind die Teilnehmenden vorbereitet und wie ist der Workshop aufgebaut. Durch diese Datensammlung erhielten wir einen ersten Einblick ins Konzept des bestehenden Work-shops. Drei Mitglieder des Projektteams besuchten an zwei verschiedenen Tagen je einen Workshop von unterschiedlicher zeitlicher Dauer. Nach dem ersten Workshop wurde zu-sammen mit dem vierten Projektmitglied, der gleichzeitig einer der Leitenden der Work-shops ist, ein erster Fragebogen für die teilnehmenden Jugendlichen ausgearbeitet. Gleichzeitig wurden die Begleitpersonen der jugendlichen Teilnehmenden per Mail über den Workshop befragt. Aufgrund unserer Beobachtungen und den Auswertungen der Fra-gebögen und Antworten der Begleitpersonen konnten wir die weiteren Massnahmen pla-nen. Details über die Ergebnisse der Auswertung und Beobachtungen folgen im nächsten Kapitel.

Massnahmenplan

Ziele Massnahmen

Hauptziel 1:

Die Franziskanische Gassenarbeit weiss, wie ihr Angebot „Workshop Suchtprävention“ von den teilnehmenden Jugendlichen wahrgenommen wird.

Feinziel 1.1:

Es besteht ein Werkzeug zur Auswertung der Workshops.

Ausarbeiten eines Fragebogens für die Teil-nehmenden.

Feinziel 1.2:

Die teilnehmenden Jugendlichen der Workshops beurteilen die Workshops sowie deren Effekt auf sich selbst in Form einer Rückmeldung an die Franziskanische Gassenarbeit.

Die Lehrperson mailt Erlebnisberichte an die Franziskanische Gassenarbeit, Namen werden anonymisiert.

Der Fragebogen wird von den Teilnehmenden vor Ort ausgefüllt, dafür wird im Ablauf genü-gend Zeit zur Verfügung gestellt.

Hauptziel 2:

Die Franziskanische Gassenarbeit kennt die Stärken und Schwächen des IST-Zustandes ihres Angebotes „Workshop Suchtprävention“.

Feinziel 2.1:

Das Projektteam ist kundig über die Workshops und dessen Rahmenbedingungen.

An zwei Samstagen ist mindestens ein Mitglied des Projektteams während dem Workshop da-bei. Die Beobachtungen werden aufgeschrieben und besprochen.

Feinziel 2.2:

Das Projektteam beurteilt die Workshops sowie deren Effekt auf die Teilnehmenden auf Grund eigener Beobachtungen und Fachliteratur.

Das Projektteam wertet die Beobachtungen unter Einbezug von Fachliteratur aus. Sie fasst das Resultat zusammen und gibt Empfehlungen an die Franziskanische Gassenarbeit ab (schrift-lich).

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Feinziel 2.3:

Das Projektteam beurteilt die Workshops auf Grund der Fragebögen der Teilnehmenden und aus Befragungen von begleitenden Lehrperso-nen.

Das Projektteam wertet die Fragebogen und die Rückmeldungen per Mail aus. Sie stellt die Auswertung der Franziskanischen Gassenarbeit zur Verfügung.

Tabelle 5: Massnahmen

Begründung

Die Franziskanische Gassenarbeit möchte den bestehenden Workshop auf deren Wirkung auf die Teilnehmenden hin überprüfen. Sie möchten in Erfahrung bringen, wie die Teilneh-menden das Angebot einschätzen. Um dies herauszufinden ist eine Situationsanalyse hilf-reich. Zunächst werden allgemeine Informationen gesammelt, danach wird eine Analyse erstellt. Der Vorteil dieses Vorgehens sieht Schilling (2013, S. 226-236) darin, dass sich durch die Auseinandersetzung mit dem Thema neue Perspektiven eröffnen lassen, was eine Möglichkeit zur Veränderung bietet. Informationen können auf verschiedene Arten eingeholt werden. Zum einen durch direkte Fragen an die Leitenden, zum Anderen durch Beobachten während eines Workshops. Vor dem Beobachten muss feststehen, welche Informationen für die Analyse notwendig sind. In einem weiteren Schritt werden die Ziele festgelegt. Die Frage dazu lautet, was soll mit dem Workshop erreicht werden. Gemäss Schilling (2013, S. 227) ist Reflexion der dritte Bestandteil eines Konzepts. Es müssen Kri-terien zum Erreichen von Zielen erarbeitet werden. Wenn von den Teilnehmenden eine Rückmeldung erwartet wird, muss vorher festgelegt werden, in welcher Form dies gesche-hen soll. Reflektieren müssen nicht nur die Teilnehmenden sondern auch die Leitenden. Reflektieren heisst auch, das eigene Verhalten anschauen, auswerten und Schlüsse dar-aus ziehen. Für Rückfragen sollen konkrete Fragen gestellt werden, die sowohl die inhaltli-che als auch die emotionale Beziehungsebene anspricht. Schilling (2013, S. 236) begrün-det dies damit, dass jeder Mensch auf beiden Ebenen kommuniziert.

Für die Massnahme zum Ziel 1.1, dem Fragebogen (s. Anhang) für die Teilnehmenden haben wir darauf geachtet, dass die beiden Beziehungsebenen angesprochen werden. Im ersten Teil wurden inhaltliche Themen, im zweiten emotionale angesprochen.

Die Massnahme zum Ziel 2.1 wird an dieser Stelle genauer erläutert. Wir haben an einem Workshop teilgenommen und unsere Beobachtungen aufgeschrieben. Zuvor haben wir besprochen, worauf wir achten und welche Informationen wir am Schluss des Workshops haben wollen.

Räumlichkeiten

Ablauf des Workshops

Einhalten des Zeitplans

Inhalt des Workshops

Aufmerksamkeit der Teilnehmenden

Beziehungsgestaltung

emotionale Anforderungen an Teilnehmende

Unsere Beobachtungen haben wir auf einem Flippchart zusammengestellt, darüber disku-tiert und eine Zusammenfassung geschrieben. Anhand dieser Zusammenstellung haben wir für die Mitarbeitenden der Franziskanischen Gassenarbeit Empfehlungen (s. Anhang) ausgearbeitet.

Das Sammeln möglichst vieler Informationen ist für das Analysieren eines bestehenden Angebots wichtig. Erwartungen, Bedürfnisse und Möglichkeiten dieses Workshops können von verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Dadurch kann Nutzen und Wirkung des

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Workshops aufgezeichnet werden. Ein weiterer Vorteil einer solchen Analyse besteht darin, dass bestehende Ressourcen erkannt und in einem weiteren Schritt dann auch zweckmäs-sig eingesetzt werden können. Durch die Analyse werden jedoch auch Schwachstellen auf-gedeckt, welche im schlimmsten Fall das Streichen des Angebots zur Folge haben könnte. Die Überlegungen können zu einer Gegenüberstellung der Kosten und dem Nutzen führen, was zu einer Anpassung des Angebots unter Berücksichtigung des finanziellen Aspekts Beitragen kann. Beobachtungen sind immer subjektive Wahrnehmungen des Beobachten-den und es sind Momentaufnahmen. Dieser Umstand muss bei der Analyse beachtet wer-den.

Das folgende Kapitel zeigt auf, wie die Massnahmen durchgeführt wurden.

9. Dokumentation der Durchführung (D. Niederer)

Um einen ersten Eindruck der Workshops zu erhalten, haben Monika Sidler und Doris Nie-derer Lips an einem halbtägigen Workshop teilgenommen. Martina Baruffa an einem gan-zen Tag. Anschliessend haben wir einen Fragebogen für die Jugendlichen ausgearbeitet.

Diesen Fragebogen hat Andreas Elliker an zwei Workshops abgegeben und ausfüllen las-sen. Zusätzlich wurden vier erwachsene Begleitpersonen anschliessend an die Workshops per Mail zu ihren Eindrücken befragt.

Mit Stand 22.12.2013 haben wir 28 Fragebogen von Jugendlichen zur Auswertung erhal-ten. Von den Begleitpersonen kam bisher nur eine Antwort.

Anhand dieser Rückmeldungen und beigezogener Fachliteratur haben Monika Sidler, Mar-tina Baruffa und Doris Niederer Lips der Franziskanischen Gassenarbeit ein schriftliches Feedback zugestellt (siehe Anhang C).

Die Schwierigkeit bei diesem Projekt bestand darin, dass es sich um ein bereits bestehen-des Angebot handelte und Andreas Elliker, als Mitarbeiter der Organisation, den Workshop durchführte. Er übernahm somit eine Doppelrolle: Als Durchführender gleichzeitig zu versu-chen eine Aussensicht einzunehmen und unvoreingenommen an die Evaluation heranzu-gehen. Für die anderen der ZHAW-Gruppe bedeutete dies andererseits, „seinen“ Workshop zu evaluieren und ihm gegenüber Positives und Negatives offen zu äussern.

Die Geschichten, die die Suchtbetroffenen während dem Workshop erzählten, haben uns Teilnehmende sehr betroffen gemacht, gleichzeitig waren wir berührt über ihre Offenheit. Wir haben uns anschliessend lange und ausführlich darüber unterhalten, wie diese Erzäh-lungen auf uns gewirkt haben und wie es wohl den Jugendlichen damit geht und wie das Ganze als Suchtprävention einzuordnen ist. Es folgte ein Prozess, diese Gefühle nach dem Workshop zu objektivieren und anhand von Fachliteratur in Worte zu fassen.

Wir waren uns dahingehend einig, dass im Workshop das Negative, Zerstörerische des Drogenkonsums zu viel Gewicht erhält und den Eindruck hinterlässt, dass die Suchtbe-troffenen als abschreckendes Beispiel dienen sollen: Je schlimmer die Geschichte desto grösser der erhoffte Lerneffekt, respektive die Furcht vor Drogen, die geweckt werden soll.

Die Jugendlichen gaben in den Fragebögen denn auch oft an, dass sie die Geschichten beeindruckt hatten und dass sie zukünftig nie Drogen nehmen wollten.

Von den Erwachsenen hat nur eine Person auf unsere Fragen geantwortet. Trotz mehrma-ligem Nachfragen erhielten wir keine weiteren Antworten. Dies hat uns erstaunt, sind sie es doch, die das Angebot ausgesucht hatten. Wir haben uns gefragt, ob unsere Fragestellung

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oder die Anfragen via Mail nicht optimal waren oder welche Gründe sonst dazu geführt hat-ten, dass sich die Erwachsenen nicht zum Workshop äussern wollten.

Anhand der Fachliteratur und unseren Eindrücken sind wir zum Schluss gekommen, dass diese Art von Prävention nicht nachhaltig ist und der Workshop einige Anpassungen vor-nehmen sollte. Diese Überlegungen galt es nun in Worte zu fassen und unsere Bedenken unter Berücksichtigung der Doppelrolle von Andreas Elliker zu äussern.

Die Auswertung der Fragebögen und das Zusammentragen der Eindrücke zu einem schrift-lichen Bericht fanden dann ohne Andreas Elliker statt. Das Feedback der Praxisorganisati-on auf den Bericht ist noch ausstehend. Infolge Krankheit bei den Teilnehmenden der ZHAW-Gruppe konnte der Bericht erst kurz vor Weihnachten abgegeben werden. Da nun der Leiter der Organisation bis Mitte Januar in den Ferien weilt, werden wir das Feedback nicht mehr in den Leistungsnachweis einfliessen lassen können.

10. Kosten und Finanzierung (D. Niederer)

Für die Berechnung der Kosten zur Evaluation des Workshops wurde angenommen, dass die Evaluation durch externe Fachpersonen vorgenommen worden wäre. Dazu wurde ein durchschnittlicher Stundenansatz von 120 CHF pro Person gerechnet, wie er in der Privat-wirtschaft, zum Beispiel im Treuhandbereich, üblich ist. Die aufgewendeten Stunden wur-den geschätzt ohne Berücksichtigung der zusätzlichen Stunden, die für die Einarbeitung in die Materie notwendig waren.

Der Stundenlohn beinhaltet auch die Kosten, die für Material, Spesen und Büroräumlichkei-ten aufgewendet werden müssten, wäre dies ein externes Unternehmen. Die Kosten für die Arbeit von Andreas Elliker im Auftrag seiner Organisation wurden nicht mit einberechnet, seine Stunden für Vorbereitung/Einführung und Mitarbeit am Fragebogen mit dem Ansatz gerechnet, den er als Mitarbeiter in Ausbildung durch die Organisation bekäme.

Evaluation Workshop durch 3 externe Fachpersonen

Anzahl Stunden aller Personen

Stundenan-satz in CHF

Aufwand Total in CHF

Vorbereitung (3 x 2h)

6h 120.00 720.00

Besuch Workshop (2 x 4h / 1 x 6h)

14h 120.00 1,680.00

Erarbeitung Fragebogen (3 x 2h)

6h 120.00 720.00

Auswertung Fragebogen / Diskussion Ergebnis (3 x 3h)

9h 120.00 1,080.00

Schriftl. Zusammenstellung Ergebnisse (3 x 3h)

9h 120.00 1,080.00

Schlussbesprechung (3 x 1h)

3h 120.00 360.00

Zwischentotal externe Stunden 47h 120.00 5,640.00

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Zusätzliche Arbeitsstunden Andreas Elliker (nicht als Arbeitszeit durch Orga-nisation erfasst)

5h 30.00 150.00

Total finanzieller Aufwand 52h 5,790.00

Tabelle 6: Finanzieller Aufwand

Die Franziskanische Gassenarbeit hatte bisher nie die Möglichkeit besprochen, den Work-shop evaluieren zu lassen. Gemäss Aussage von Andreas Elliker wäre aber durchaus denkbar gewesen, einen Betrag dafür ins Budget aufzunehmen. Da sich die Franziskani-sche Gassenarbeit durch die Vermietung von Zimmer an Suchtbetroffene und durch Spen-den finanziert, ist das Budget eher knapp und die Einnahmen durch Spenden nicht wirklich planbar.

Die Franziskanische Gassenarbeit ist eine kleine Organisation mit nur 3 festangestellten Fachpersonen. Für eine rein interne Evaluation, die deutlich kostengünstiger wäre, fehlen die personellen Ressourcen. Zudem besteht die Gefahr, dass die eigene Arbeit nicht mit der nötigen kritischen Distanz bewertet wird (Sucht Schweiz, S.1).

Wie im Kapitel 2.3 zum Bedarf dargelegt ist, werden zahlreiche Präventionsprogramme so gut wie nicht evaluiert. Ein Grund sind sicher auch die Kosten, die durch eine fachlich ver-sierte externe Evaluation entstehen.

11. Evaluation (M. Sidler)

Um ein Projekt ab zu schliessen, wird in der Regel eine Evaluation gemacht. Willener (2007, S. 224) unterscheidet zwischen Produkte- und Prozessevaluation. Bei ersterer liegt der Fokus auf den Zielen, die unter Berücksichtigung von Aufwand und Ertrag gemessen werden. Bei der Prozessevaluation wird das Resultat unter Berücksichtigung des Projekt-verlaufs und unter Mitwirkung verschiedener Beteiligten erfasst.

In vorliegender Projektarbeit ist die Evaluation des Workshops als Massnahme bereits um-gesetzt worden. Durch das Einholen vieler Informationen beim Mitarbeitenden A. Elliker wurde die interne Sicht des Angebots und durch die Teilnahme unabhängiger Projektmit-gliedern an einem Workshop, die Aussensicht des bestehenden Angebots berücksichtigt. Somit konnte eine umfassende Sichtweise in die Evaluation einfliessen. Für die Empfeh-lungen an die Franziskanische Gassenarbeit wurden sowohl positive wie negative Auswir-kungen aufgezeigt. Es wurde eine produktorientierte Evaluation vorgenommen.

In diesem Kapitel erfolgt nun noch eine Evaluation der Evaluation, was einer Prozessevalu-ation entspricht.

Kriterien, nach welchen das Projekt beurteilt werden kann, sind unter anderem (Willener, 2007) die Effizienz, Effektivität und Beteiligung. Der Zeitaufwand war angemessen, die Zeitplanung hat sich als gut erwiesen. Mit dem Fragebogen konnten wir der Franziskani-schen Gassenarbeit ein Evaluationsinstrument, das bereits getestet wurde, abgeben. Die zukünftigen Rückmeldungen können zusammen mit den Empfehlungen dieser Projektarbeit dazu beitragen, den bestehenden Workshop laufend zu optimieren. Die Kriterien Effizienz und Effektivität konnten erfüllt werden. Die Beteiligung verschiedener Akteure wurde gut gelöst, indem die Rolle des einen Projektmitglieds explizit benannt wurde. A. Elliker wurde bewusst nicht in die Auswertungen der Fragebögen und in die Ausarbeitung der Empfeh-lungen eingebunden. Als Mitarbeitender der Franziskanischen Gassenarbeit und Leitender des Workshops hätte eine Doppelrolle zu Konflikten führen können. Hingegen wurden die

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Bedürfnisse der im Workshop erzählenden Personen in die Evaluation nicht einbezogen. Befragt wurden lediglich die teilnehmenden Jugendlichen und die Lehrpersonen. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten die Mitarbeitenden der Franziskanischen Gassenarbeit die Be-fragung der erzählenden Personen noch durchführen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die aufgezeigten Massnahmen für das Errei-chen der gesetzten Ziele geeignet sind.

Welche Gedanken und Fragen beim Projektteam im Projektverlauf aufgetreten sind, erfah-ren Sie im folgenden Kapitel.

12. Abschluss

Das Projekt konnte termingerecht und im geplanten Umfang durchgeführt und abgeschlos-sen werden. Leider blieb eine Reaktion auf das Feedback durch die Franziskanische Gas-senarbeit aus. Durch die anregenden Diskussionen in der Projektgruppe konnten unter an-derem die folgenden Schlussfolgerungen gezogen und als Lerngewinn verbucht werden:

Die Einteilung von psychoaktiven Substanzen in legale und illegale Drogen ge-schieht oft willkürlich und spiegelt die gesellschaftliche Werthaltung Erwachsener.

Es stellt sich die Frage, ob durch Suchtprävention Jugendliche zu „besseren“ Er-wachsenen gemacht werden sollen, als es die Erwachsenen bereits sind.

Auf Grund der Evaluation ist die Frage aufgetreten, ob das Prädikat Prävention für das diskutierte Angebot der Franziskanischen Gassenarbeit adäquat ist. Der Ein-blick in die Lebenswelt von abhängigkeitserkrankten Menschen könnte deshalb auch als „Workshop Lebenswelten“ bezeichnet werden.

Es ist notwendig, Konzepte zu verschriftlichen, um sie kommunizieren zu können. Ein Programmablauf entspricht hierbei nicht einem Konzept.

Das Sprichwort „Nützt es nichts, so schadete es nicht.“ sollte in der professionellen Sozialen Arbeit keine Geltung haben. Auch wer meint, professionell zu handeln, ist vor unerwarteten (negativen) Nebenwirkungen nicht gefeit. Werkzeuge, welche die Nebenwirkungen fassbar machen, wären hier hilfreich.

Ein Vergleich mit anderen Praxisorganisationen zeigte, dass sich vielerorts eine Evaluation, zum Beispiel bezüglich Struktur, Arbeitsergebnissen und professionellen Standards, durchaus lohnen würde.

Zum Schluss können wir sagen, dass wir das Projekt und die Arbeit daran sehr spannend-fanden. Die Möglichkeit Theorie und Praxis zu verknüpfen, war sehr lehrreich und zeigte uns, was es heisst Theorie in die Praxis zu transferieren, um damit professionelles Handeln zu erreichen.

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A. Literatur

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Franziskanische Gassenarbeit. (2012). Vereinsstatuten. Zürich: Autor.

Franziskanische Gassenarbeit. (2013a). Organisationsdokumentation. Zürich: Autor.

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B. Fragebogen

Fragebogen zum Workshop im Haus Zueflucht bei der Franziskanischen Gassenar-beit

Liebe Teilnehmende

Bitte beantworte die folgenden Fragen und gib das Blatt der Lehrperson zurück. Du musst deinen Namen nicht angeben. Die Franziskanische Gassenarbeit und Studierende der ZHAW Soziale Arbeit (Doris Niederer Lips, Martina Baruffa-Giacomin, Monika Sidler und Andreas Elliker) machen diese Umfrage, weil sie wissen möchten, wie das Angebot „Workshop“ auf die Teilnehmenden wirkt.

Besten Dank fürs Mitmachen, Andreas Elliker

Geschlecht

weiblich

männlich

Alter: _______ Jahre

Datum des Workshops:_______________

Hast du schon vor dem Workshop Infos zu Drogen und Sucht erhalten?

(mehrere Antworten möglich)

nein, noch nie

ja, in der Schule

ja, zu Hause

ja, durch Kollegen

ja, über Medien (zum Beispiel Internet, Fernsehen, Zeitung)

ja, durch sonstiges: _____________

Was hast du durch den Workshop Neues über Drogen und Sucht gelernt?

_____________________________________________________________________

_____________________________________________________________________

_____________________________________________________________________

Was hat der Workshop insgesamt bei dir ausgelöst?

_____________________________________________________________________

_____________________________________________________________________

_____________________________________________________________________

Wie hat Dir der Workshop gefallen?

Würdest du einer Kollegin oder einem Kollegen von dir den Workshop empfehlen?

ja

nein

Weshalb?

_____________________________________________________________________

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C. Feedback und Empfehlungen

Feedback und Empfehlungen an die Franziskanische Gassenarbeit zum Präventi-onsworkshop für Jugendliche

Erarbeitet von Martina Baruffa-Giacomin, Doris Niederer Lips und Monika Sidler

Einleitung Im Rahmen unseres Studiums an der ZHAW für Soziale Arbeit besuchen wir das Modul „Gesundheit und Krankheit“. Als Leistungsnachweis für dieses Modul ist es vorgesehen, zu viert ein Projekt zum Thema Prävention/Gesundheitsförderung unter der Anleitung der Do-zentin Frau Karin Werner durchzuführen. Andreas Elliker, als Mitglied unserer ZHAW-Gruppe, schlug vor, den Workshop der Franziskanischen Gassenarbeit zum Thema „Suchtprävention für Jugendliche“ zu evaluieren, um Aussagen über die Wirksamkeit auf die teilnehmenden Jugendlichen zu erhalten. Nach seinen Aussagen fehlt ihm ein Tool zur Evaluierung des Workshops, das es ihm er-möglicht, regelmässig Feedback der Teilnehmenden zu erhalten und so zu wissen wie das Angebot ankommt und wie es wirkt.

Vorgehen Um einen ersten Eindruck der Workshops zu erhalten, haben Monika Sidler und Doris Nie-derer Lips an einem halbtägigen Workshop teilgenommen. Martina Baruffa an einem gan-zen Tag. Anschliessend haben wir unter Rücksprache mit der Dozentin einen Fragebogen für die Jugendlichen ausgearbeitet. Diesen Fragebogen hat Andreas Elliker an zwei Workshops abgegeben und ausfüllen las-sen. Zusätzlich wurden vier erwachsene Begleitpersonen anschliessend an die Workshops per Mail zu ihren Eindrücken befragt.

Mit Stand 22.12.2013 haben wir 28 Fragebogen von Jugendlichen zur Auswertung erhal-ten. Von den Begleitpersonen kam bisher eine Antwort.

Feedback der Jugendlichen Die Fragebögen wurden direkt nach dem Workshop abgegeben. So erhielten wir mit 28 Fragebögen eine Rücklaufquote von 100%, wovon wenige jedoch unvollständig ausgefüllt waren. Die Teilnehmenden waren im Durchschnitt 15 Jahre alt, 15 Jugendliche waren weib-lich, 13 männlich. Die Beurteilung der Jugendlichen zum Workshop allgemein war sehr po-sitiv.

26 Jugendliche gaben an, dass ihnen der Workshop gefallen hat, einem Jugendli-chen hat er mittel gefallen, nicht gefallen hat er niemandem, Jemand gab keine Antwort.

27 Jugendliche würden den Workshop anderen Jugendlichen weiterempfehlen, Je-mand gab keine Antwort.

Informationen zu Drogen und Sucht hatten bereits 27 Jugendliche vor dem Work-shop. Von diesen hatten alle schon durch die Schule Informationen erhalten, 22 Ju-gendliche zusätzlich durch die Medien.

Bei den offenen Fragen schrieben die Jugendlichen, dass sie die Offenheit der Suchtbetroffenen bei den Erzählungen schätzen, dass sie durch diesen Einblick viel Neues lernen konnten und sie es sehr spannend fanden.

Sie erwähnten auch, dass sie teilweise geschockt, mitgenommen oder traurig wa-ren, dass ihnen die Lebensgeschichten eingefahren sind und sie gar nicht glauben konnten, dass dies in der Schweiz möglich ist.

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Für einige war neu, wie schnell eine Sucht entstehen kann. Die Jugendlichen schrieben, dass ihnen die Gefährlichkeit von Drogen stärker bewusst wurde und dass sie in Zukunft keine Drogen nehmen werden.

Einige äusserten Dankbarkeit für ihr Leben und dass es wichtig ist, sich einen Sinn im Leben zu suchen.

Feedback der Begleitperson

Der Workshop gibt einen guten Einblick in das Leben der Suchtbetroffenen.

Das Mittagessen ermöglicht direkte Begegnungen.

Die Hausführung gibt Einblick in die Arbeit der Franziskanischen Gassenarbeit.

Die Jugendlichen sind beeindruckt von den Warnungen der Suchtbetroffenen vor den Drogen.

Die Unterlagen zur Vorbereitung werden nicht benutzt. Der Besuch findet unvorbe-reitet statt.

Rückmeldung des Projektteams zum strukturell/zeitlichen Ablauf

Am halbtätigen Workshop war das Kuchenessen eine Auflockerung.

Am ganztägigen Workshop war das Mittagessen ein wichtiger Bestandteil des Pro-grammes, da es ebenfalls eine Auflockerung gab und Raum schuf für Begegnungen zwischen den Jugendlichen und den Bewohnerinnen und Bewohnern und die Ju-gendlichen etwas für die Leute im Haus machen konnten.

Zu Beginn des Workshops war unklar, wer kommen würde und mit welcher Motiva-tion.

Der Zeitplan, der zu Beginn gezeigt wurde, wurde nicht eingehalten.

Beim ganztätigen Workshop waren die Erzählungen der beiden Suchtbetroffenen zeitlich sehr lange und die Geschichten intensiv.

Der Abschluss beim halbtägigen Workshop war hektisch.

Der Raum, in dem der Workshop stattfindet, ist sehr in die Länge gezogen und nicht alle Jugendlichen konnten gut auf die erzählende Person sehen.

Fazit strukturell Um ein Nichteinhalten des Zeitplans und einen hektischen Abschluss des Workshops zu vermeiden, ist das Erstellen eines Konzepts hilfreich. Für Schilling (2013, S. 224) ist ein Konzept ein Handlungsmodell, das sowohl Ziele als auch Inhalte und Methoden als Ganzes darstellt. Er geht davon aus, dass jede Lern- und Handlungssituation bewusst und unbe-wusst in vier Schritten abläuft. Der erste Schritt dient der Informationssammlung. Bezogen auf den Workshop bedeutet dies, dass die Zielgruppe, die Motivation und das Ziel des Workshops klar definiert sein müssen. Da vor allem die Motivation stark von den Jugendlichen abhängig ist, wird diese Information zu Beginn des Workshops durch einen Rundblick in die Gruppe aufgenommen. Wird dieser Schritt nicht gemacht, so besteht gemäss Schilling (2013, S. 225) die Gefahr, dass willkürlich gehandelt wird. Beim zweiten Schritt werden die Informationen gesammelt und das weitere Vorgehen wird überlegt. Möglicherweise müssen die Lebensgeschichten stärker moderiert werden, die Pausen vorgezogen werden etc. Der dritte Schritt ist die Akti-on, das Programm des Workshops kann zielgerichtet und planvoll durchgeführt werden. Der Letzte Schritt ist die Reflexion. Die Reflexion dient der Zielüberprüfung. Der Work-shopleitende sollte sich fragen, ob er auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingehen konnte, ob der Workshop die erwünschte Wirkung erzielen konnte und wie gut er den Zeit-plan einhalten konnte. Die Ergebnisse der Auswertung fliessen in den Ablauf des nächsten Workshops ein.

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Feedback Projektteam inhaltlich

Der Workshop ermöglicht einen guten Einblick in die Arbeit der Mitarbeitenden der Franziskanischen Gassenarbeit sowie in das Leben der Bewohnerinnen und Be-wohner.

Der Workshop ermöglicht Berührungspunkte zu Suchtbetroffenen.

Der Workshop gibt Einblicke in, für die Jugendlichen, fremde Lebenswelten.

Der Workshop konzentriert sich ausschliesslich auf eine Defizit-Perspektive und setzt die Geschichten der Suchtbetroffenen als Abschreckung ein.

Dazu werden sehr intensive, schwere Lebensgeschichten vorgestellt mit einer sehr breiten Thematik.

Die Jugendlichen werden mit diesen Geschichten konfrontiert ohne Einfüh-rung/Vorbereitung und mit wenig Zeit für Verarbeitung und Reflexion.

Der Film über diverse Drogen verstärkt diese Defizit-Perspektive und ergibt einen doppelten Abschreckungseffekt.

Positive Aspekte der Lebensgeschichten und des Drogenkonsums werden nicht be-sprochen.

Fazit inhaltlich Bei punktuellen Massnahmen, wie einmalige Workshops, kommen unter anderem Schäffer-ling (2009, S. 153 – 162) zum Schluss, dass diese oft nur auf das Wissen und auf kurzfris-tige Einstellungen der Teilnehmenden Einfluss haben. Reines Wissen hat jedoch nicht un-bedingt Auswirkungen auf das Verhalten. Eine Langzeitwirksamkeit solcher suchtpräven-tiven Ansätze konnte nicht nachgewiesen werden. Zudem wird im Workshop der Franziskanischen Gassenarbeit eine Defizit-Perspektive ein-genommen, die nur die Fehler, das Negative, Zerstörerische des Drogenkonsums zeigt (Quensel 2010, S. 107) und den Eindruck hinterlässt, dass die Suchtbetroffenen als ab-schreckendes Beispiel dienen sollen: Je schlimmer die Geschichte desto grösser der Lern-effekt, respektive die Furcht vor Drogen. Positive Seiten und die Vielfalt der Geschichten kommen dabei zu kurz.

Für die Jugendlichen bedeutet dies, dass diejenigen, die der Meinung sind, Drogen seien schlecht, in ihrem Verhalten bestärkt werden und ihre Furcht vor Drogen verstärkt wird. Diejenigen Jugendlichen, die bereits Drogenerfahrungen haben, werden jedoch diesen Aussagen misstrauisch gegenüberstehen, da sich das Gesagte nicht zwingend mit ihren eigenen Erfahrungen deckt (Quensel 2010, S. 127-128).

Die Wirksamkeit des Workshops als suchtpräventive Veranstaltung lässt sich anhand der beigezogenen Fachliteratur nicht erheben. Die Antworten der Jugendlichen, die anhand der Fragebögen erhoben wurden, decken sich mit den Aussagen von Quensel und lassen da-rauf schliessen, dass vor allem „brave Jugendliche“ am Workshop teilnehmen.

Empfehlungen: Die Franziskanische Gassenarbeit fokussiert sich auf die Stärken ihres Angebotes. Der Workshop ermöglicht Jugendlichen das Kennenlernen von Suchtbetroffenen und deren Lebenswelten. Er gibt Einblick in eine für Jugendliche fremde Lebens- und Arbeitswelt.

Zudem empfehlen wir, den positiven und schönen Aspekten in den Lebensgeschichten mehr Raum zu geben und explizit auch anzusprechen. Die Suchtbetroffenen sollen als Handelnde von ihrer Lebensgeschichte erzählen.

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Die Suchtbetroffenen entscheiden, welche Erlebnisse in ihrem Leben schön waren und welche nicht und von welchen Erlebnissen sie erzählen möchten. Der Moderator des Work-shops achtet auf ein ausgeglichenes Verhältnis und leitet das Gespräch entsprechend.

Das Kuchen- und Mittagessen sollte beibehalten werden, das gemeinsame Essen fördert auch Gespräche untereinander.

Der Moderator sollte darauf achten, genügend Zeit für eine Reflexion mit den Teilnehmen-den einzuplanen. Der Schluss des Workshops sollte positive Elemente hervorheben.

Im Weiteren empfehlen wir, für den Workshop ein Konzept unter Berücksichtigung der oben erwähnten vier Schritte zu erstellen. So kann auch die Evaluation des Workshops, wie von Andreas Elliker gewünscht, erfolgen.

Literatur:

Quensel, S. (2010). Das Elend der Suchtprävention Analyse - Kritik - Alternative. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / Springer Fachmedien.

Schäfferling, S. (2009). Programme, Projekte und Massnahmen zur Suchtprävention und ihre Evaluation. In R. Greca, S. Schäfferling & S. Siebenhüter (Hrsg.), Gefährdung Jugendlicher durch Alkohol und Drogen? (S. 141-174). Wiesbaden: Verlag für Sozi-alwissenschaften.

Schilling, J. (2013). Didaktik / Methodik Sozialer Arbeit Grundlagen und Konzepte (6. akt. Aufl.). München: Reinhardt.

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D. Protokoll Protokoll 30.09.13

Themensuche

Die Franziskanische Gassenarbeit (FG) bietet einen Workshop zum Thema Suchtprävention für Firm- und Schulklassen an. Andreas hat das Unterrichtsmaterial dafür ausgearbeitet und leitet die Workshops. Bis anhin besteht kein Evaluationstool, um den Lerneffekt bei den Jugendlichen zu untersuchen. Im Rahmen dieser Projektarbeit könnten wir ein geeignetes Instrument ausarbeiten.

Wir haben uns einzeln mit der Homepage der FG und den bestehenden Unterlagen zum Workshop vertraut gemacht. Aufge-fallen ist:

- es ist schwierig, sich auf der Homepage zurechtzufinden

- es gibt Unterrichtsmaterial für Lehrer und Schüler

- verschiedene Suchtarten sind thematisiert

Die Diskussion drehte sich um die Machbarkeit des Projekts. Wir wollen keinen Papiertiger erstellen, sondern ein Papier, das in der Praxis benutzt wird. Dabei wollen wir auf einen vernünftigen Zeitaufwand achten.

Einige Gedanken

- Zielgruppe 1 der Evaluation -> Jugendliche 14-16 Jahre

- Zielgruppe 2 der Evaluation -> Institution

- Welche Sucht? Statistiken sind unterteilt in legale/illegale Suchtmittel; harte und weiche Drogen

- Sinn und Zweck des Workshops: Für Jugendliche = Sensibilisierung -> Verhinderung, was lösen die Lebensgeschichten bei den Jugendlichen aus?

Für Institution = Bekanntheit, Geldmittelbeschaffung

- Vorbereitung und Nachbearbeitung abhängig von Lehrperson, Lehrplan, Didaktik, Pädagogik, Erfahrungshintergrund

- Welche Gruppen melden sich für Workshop an und woher kommen sie: Religionsklassen, Schulklassen, Stadt, Land

- Umfang und Form des Evaluationsinstruments: Papier, on-line oder beides

Zuständigkeiten -> Doris grün, Martina blau, Andreas orange, Monika violett

Daten fett; Schrift Arial 11

Quellenverwaltungstool von Word (in neuster Wordversion drin)

Buchidee

Schäfferling, S. (2009). Programme, Projekte und Massnahmen zur Suchtprävention und ihre Evaluation. In R. Greca, S. Schäfferling & S. Siebenhüter (Hrsg.), Gefährdung Jugendlicher durch Alkohol und Drogen? (S. 141-174). Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. (Zahlen im Buch beziehen sich auf Deutschland von 2009 und früher)

Protokoll 07.10.13

Besprechung mit Frau Werner

Projekt machbar, jedoch aufpassen, dass wir den IST-ZUSTAND evaluieren. (siehe Foto Flipchart)

Vorgehen

-Ausgangslage beschreiben

-IST = Zielgruppe Jugendliche / PROJEKT = Team, Organisation

-Themenschwerpunkt auf Prävention legen

-Theorieelemente der Präventionsforschung verwenden

- Statistiken / Kennzahlen einzelner Substanzen, Prävalenz der Jugend

-Ist-Zustand evaluieren, daraus ergeben sich Empfehlungen für die Nachbereitung

- Empfehlung im Detail oder grob gefasst, Optimierungsvorschläge, streichen einzelner Elemente des Workshops oder schlimmstenfalls ganzer Workshop streichen

- Rückmeldung z.Hd. Team Franziskanische Gassenarbeit

-Befragung einzelner Schüler nach Workshop intensiver, z.B. mit Kinogutschein belohnen

-Nutzer befragen über Facebook oder ähnliche Kanäle

- Andreas soll bei den Befragungen nicht anwesend sein, da er den Workshop durchführt.

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- bestehendes Unterrichtsmaterial in Anhang

Weiteres Vorgehen

Bei Workshop dabei: 26.10.13 Doris, Monika; 9.11.13 Martina

Andreas bearbeitet in einem ersten Schritt Ziel und Zielgruppe, Doris, Martina und Monika nehmen sich der Problembeschrei-bung an und suchen Theorien Statistiken (Martina->Buch, Monika->Modul 8 und Doris->Statistiken).

Protokoll 14.10.13

Arbeitseinteilung -> momentan sind alle am Arbeitsort stark eingebunden, Treffen mind. jeden zweiten Montag zum Aus-tausch der bisher geleisteten Arbeit.

Grobe Aufteilung der einzelnen Kapitel:

Gruppe -> Kapitel 1/10/11 Doris -> Kapitel 2(Beschreibung der Ausgangslage)/5b/9

Martina -> Kapitel 2(Erklärung, Bedarf)/5b/8 Andreas -> 3/4/7/Workshop

Monika -> 5a/6(Logbuch)/Fotodokumentation

Empfehlungen an die FG schaffen wir gemeinsam aus.

Termin Projektwerkstatt -> 13.01.14 10.45 Uhr

Projekt-Zielgruppe = FG

Workshop-Zielgruppe = Jugendliche

Speziell -> Andreas sowohl Projekt-Zielgruppe als auch Projekt-Mitglied!!!!

Projekt-Mitglieder = Aussensicht

Zielformulierung

Hauptziele -> Qualität Workshop der FG (Wirkungsziel) -> Die FG bietet einen qualitativ guten Workshop im Bereich der Suchtprävention bei Jugendlichen im Alter zwischen 14-16 Jahren an.

Teilziele -> 1. Evaluation Workshop, Wirkung Workshop; -> 2. Evaluations-Tool für FG; -> 3. Ressourcen, Ökonomie der Organisation, Bedürfnis der Zielgruppe (gem. Obrecht Bedürfnis von Fertigkeiten/Fähigkeiten bei wiederkehrenden Arbeiten)

Indikatoren -> Rücklauf Fragebogen; Meinungsbild der Jugendlichen

Für Workshop

Beobachten der Jugendlichen, Achten auf Reaktionen, Gesamteindruck, Aussensicht

Vorgängig Infobrief an Lehrperson (…im Rahmen unseres LNW…), besteht die Bereitschaft für ein Interview oder das Ausfül-len eines Fragebogens nach ca. 2 Wochen? (Andreas)

Einige Gedanken

Wie wird Prävention im Lehrplan (Zürich, Glarus) gewichtet, Lehrer fragen, warum sie Angebot der FG wählen und wie die Vor- und Nachbereitung verläuft.

Fürs Fotografieren vorher Genehmigung der Personen einholen, Datenschutz beachten. Einverständniserklärung unterzeich-nen lassen -> Formular vorbereiten (Monika)

Protokoll 28.10.13

Nach dem ersten Workshop -> Jugendliche jünger, d.h. sie sind 13-15 Jahre alt; Jugendliche erhielten keine vorbereitenden Infos; einzelne Begriffe müssen definiert werden

-Es muss eine kurze Definition von legalen und illegalen Drogen in der Arbeit geben.

-Projekt ist der Begriff für unseren LNW, Workshop ist der Begriff für den bestehenden Teil

-Als Zielgruppe am Rande vermerkt auch die teilnehmenden Jugendlichen einbeziehen, wir gehen im Rahmen unseres LNWs jedoch nicht näher darauf ein.

-Begriffe die im LNW geschrieben werden -> Teilnehmende, Sozialarbeitende, Lehrpersonen, Mitarbeitende (gendergerechte Schreibweise achten)

-Massnahme zu Teilziel 2 = Fragebogen erstellen

Protokoll 11.11.13

Kurze Zusammenfassung Workshop

Doris hat ein Mail an Lehrperson vom Workshop 26.10.13 geschickt, bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Beim Workshop vom 09.11.13 waren 14 Jugendliche im Alter von 13-14 Jahren anwesend, die Lehrperson kannte das Angebot sehr gut, da er es schon öfters gebrauchte. Er war deshalb sehr aktiv dabei. Beim Workshop vom 08.11.13 waren einzelne Jugendliche bekifft, andere wirkten sehr desinteressiert.

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Kleine Anmerkungen

-> die Raumaufteilung ist nicht optimal für einen Workshop -> örtliche Gegebenheit kann nicht geändert werden

-> Motivation der Jugendlichen im Vorfeld klären

-> eigenes Suchtverhalten diskutieren

-> unternehmerisches Denken nicht auf die Seite schieben, d.h. Kollekte für FG offen ansprechen und auch einfordern. Grund: Workshop ist ein gutes Angebot, da er einen direkten Kontakt mit Süchtigen in geschütztem Rahmen ermöglicht. (systemische Prävention)

Diskussion

-Punktuelle Prävention ist gem. Experten bei Sucht nicht geeignet, Workshop ist eine punktuelle Prävention.

-Prävention findet in der Familie statt, diesen Punkt in Fragebogen aufnehmen

-Wo ist der Workshop im Präventionskuchen positioniert.

- eher strukturelle Evaluation in der Schule, Wirksamkeitsevaluation eher unwahrscheinlich

-Beobachtungen = Ziel, Empfehlungen = Massnahmen

-Bestandesaufnahme explizit als 2. Hauptziel formulieren? (Die FG kennt die Stärken und Schwächen des IST-Zustandes.) -> Feinziel 1 = Evaluation, Rückmeldungen, Feinziel 2 kann Anpassungen vornehmen. Massnahmen = Feedback, Fragebogen, Standortbestimmung für jeweiligen Workshop ausarbeiten

-Qualität ist als roter Faden zu betrachten

-Ansatz -> moralisieren ist wie bestärken bei Verunsicherung, die experimentierfreudigen Jugendlichen ignorieren die Emp-fehlungen wahrscheinlich. wo und wie hole ich die Jugendlichen ab

-Mittagessen für Gespräche nutzen

Fragebogen

Intention -> sicher nie kiffen; was wollen wir wissen

Alter, Geschlecht, Wissensstand über Sucht/Drogen vor und nach Workshop, Reaktion auf Film oder Lebensgeschichte, Flashbacks/Gedanken/Gefühle, neue Erkenntnisse, weiter empfehlen ja nein, nach Hauptwirkung und Nebenwirkung fragen, Kurs hilfreich .

Fragen kurz halten, eher offene Fragen

Besprechung Frau Werner

Siehe Flippchart 2

-Evaluation Workshop -> Befragung der Jugendlichen und Lehrpersonen = Produktevaluation

-Evaluation Projekt -> Feedback von PA der FG an Projektteam, Interview mit Andreas Logbuch = Prozessevaluation

-Rückmeldung zu unseren Empfehlungen mündlich oder schriftlich?

-Evaluation des Workshops vor den Massnahmen nehmen, Kapitel vorziehen

-zum Hauptziel 1 -> FG weiss wie der Workshop auf die Teilnehmenden wirkt, wie es von ihnen wahrgenommen wird

-Fragebogen -> vor dem Workshop einfügen; mehrfach Antworten möglich; entweder Lebensgeschichte oder Film fragen, aber nicht beides; Wie hat der Workshop insgesamt gefallen; erst , dann ; Was hat der Workshop bei dir bewirkt (Gedan-ken/Gefühle)

-zur Lebensgeschichte -> Frage nach: Was hat diese Lebensgeschichte bei mir ausgelöst; sehr achtsam mit Lebensgeschich-te umgehen; bewusst machen, dass dies nur eine Geschichte ist, es gibt auch andere

-was wollen wir mit dem Workshop -> Faszination beim Jugendlichen wecken oder abschrecken; Aktualität der Drogen; Au-genmerk worauf richten

-Anderer Ansatz als Prävention nehmen -> Was ausser Drogen erzeugt gutes Gefühl? Frage nach Life skills = Lebensweltli-cher Ansatz Verständnis von unterschiedlichen Sozialisationsbedingungen, vermitteln von Lebenskompetenzen (didaktisch, Entwicklungspsychologie) => evtl. Konzept des Workshops ändern

-Andreas muss sich nicht rechtfertigen, warum der Workshop so und nicht anders gemacht wird (Produkt) Andreas ist nicht verantwortlich, klare Rolle einnehmen

-Jugendliche und Lehrpersonen liefern Fakten, wir die Theorie

Organisatorisches

-Fragebogen müsste bis 16.12.13 ausgewertet sein! Ev. kann PA von Andreas weitere Fragebögen an Klassen abgeben?

In bis 30.12.13 alle Texte an Andreas schicken, er fügt diese bis 04.01.14 zusammen.

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-Titelvorschläge bis 16.12.13

Arbeit am 06.01.13 fertig, Treffen für letzte Überarbeitung und Vorbereiten der Präsentation

Protokoll 25.11.13

PA hat Fragebogen an Klasse verteilt, die Lehrperson hat mit den Jugendlichen diesen vor Ort ausgefüllt. Andreas mailt uns die Bögen, sowie die Feedbacks vom 09.11.13 und vom letzten Jahr.

Fragebögen werden am 07.12.13 nochmals abgegeben mit der Bitte, diese vor Ort auszufüllen. So sollten wir ca. 20 Bögen auswerten können.

Befragung der Lehrpersonen per Mail -> Martina fragt Bruno? (09.11.13), Monika fragt Gabriela ? (07.12.13). Wir übernehmen den Text von Doris, evtl. muss er leicht angepasst werden.

Das Feedback der Lehrpersonen vom 26.10.13 ist noch ausstehend.

Am 02.12.13 werten wir die ersten Fraqebögen aus. Evtl. müssen noch Anpassungen vorgenommen werden.

Empfehlungen vom Projektteam (ohne Andreas) an die FG müssen bis am 17.12.13 beim PA sein. (Mailadresse fragen!!). Ausarbeiten der Empfehlungen am 09.+16.12.13.

Mögliche Kapitelabfolge wird später besprochen; Stand heute Kapitel 1, dann 6.

Alle geschriebenen Texte an alle mailen. Texte müssen noch nicht ausformuliert sein. -> besseres Gesamtbild

Andreas -> Ziele vor 02.12.13 mailen, dann kann mit Kapitel 5 begonnen werden.

Monika -> Kapitel 6 als tabellarische Übersicht

Protokoll 02.12.13

Punkt 2 ist geschrieben, muss noch überarbeitet werden.

Bereits geschriebene Teile an alle senden, die Texte müssen noch nicht definitiv ausgearbeitet sein -> dient dem Gesamt-überblick

Zuerst Ziele formulieren, dann Massnahmen erstellen

Mögliche Kapitelfolge -> 1,6, weitere Abfolge später besprechen

Bis 30.12.13 alle Texte an Andreas schicken, er fügt diese dann zusammen

Protokoll 09.12.13

Ohne Andreas, Monika ist krank.

Auswertung der Fragebögen, bis 16.12.13 von Monika überarbeiten und gegebenenfalls ergänzen.

Protokoll 16.12.13

Ohne Andreas

Auswerten der letzten Fragebögen und Empfehlung an Franziskanische Gassenarbeit ausarbeiten.

Empfehlung bis 20.12.13 (Doris) an Franziskanische Gassenarbeit mailen.

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E. Einwilligung Fotografieren

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