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Prüfungsordnung Kung Fu der Gemeinschaft für Kampf- und Bewegungs-
künste Lo-Han, Pinneberg e.V.
Stand: 08/2019
Prüfungsordnung für den Bereich Kung Fu
der Gemeinschaft für Kampf- und Bewegungskünste
Lo-Han, Pinneberg e.V.
Stand: 08/2019.
1
Inhaltsverzeichnis §1 Ziel und Zweck der Prüfungsordnung ......................................................................... 2
§ 2 Vorbereitungszeit .......................................................................................................... 2
§ 3 Bewertung ...................................................................................................................... 3
§ 4 Prüfungsablauf ............................................................................................................... 4
§ 5 Prüfungswiederholung .................................................................................................. 5
§ 6 Bekleidungsordnung ..................................................................................................... 5
§ 7 Verhaltensregeln ........................................................................................................... 5
§ 8 Prüfungsgebühr ............................................................................................................. 6
§ 9 Prüfungsbescheinigung ................................................................................................ 6
§ 10 Erläuterungen Prüfungsinhalte ................................................................................. 6
Weiß: .................................................................................................................................. 6
Gelbgurt: ............................................................................................................................ 6
Orangegurt: ....................................................................................................................... 7
Grüngurt: ............................................................................................................................ 8
Blaugurt („Fach-Übungsleiter*in“) ......................................................................................... 8
Violettgurt ( Sihing/ SiJe)........................................................................................................ 9
Braungurt ( Sihing/ SiJe) ...................................................................................................... 10
Schwarzgurt ............................................................................................................................ 10
Toan-Prüfungen .............................................................................................................. 11
1. Toan („Sifu“ = Lehrer*in“) ............................................................................................... 11
2. Toan ............................................................................................................................. 11
3. Toan ............................................................................................................................. 12
4. Toan ............................................................................................................................. 12
5. Toan („SiFu“ = Meister*in) .............................................................................................. 12
6. bis 10. Toan ................................................................................................................ 13
§ 12 Aberkennung und Ausschluss ................................................................................ 13
Anlage 1: Teilnahmeliste - Gesamtübersicht ......................................................... 15
Anlage 2: Prüfer*in - Bewertungsbogen ................................................................. 16
Anlage 3: Lo-Han – Kung Fu – Schwarzgurte ....................................................... 17
Anlage 4: Kung Fu – Stände .................................................................................... 18
Anlage 5: Kung Fu – Hand- und Fuß-Trefferflächen ............................................ 19
Anlage 6: Kung Fu – Tritte und Sprünge ................................................................ 20
Anlage 8: Kung Fu – Waffen ................................................................................... 22
Anlage 9: Anrede / Gruß / Tiere / Elemente ........................................................... 23
Anlage 10: WuDe ......................................................................................................... 24
Anlagen X1 – X7: jeweilige Theoriebögen der Vereine ........................................... 24
Prüfungsordnung für den Bereich Kung Fu
der Gemeinschaft für Kampf- und Bewegungskünste
Lo-Han, Pinneberg e.V.
Stand: 08/2019.
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§1 Ziel und Zweck der Prüfungsordnung
Diese verbindliche Richtlinie soll dazu dienen, einen einheitlichen und transparenten Prü-
fungsablauf sicherzustellen.
Die/ der jeweils prüfende Meister*in soll die Prüfungen nach dieser Richtlinie gestalten, um
zu gewährleisten, dass alle Schüler*innen einer Graduierung den gleichen Wissensstand
aufweisen und keine Bevor- oder Benachteiligung unterstellt werden könnte. Entsprechend
soll diese Richtlinie bei einer möglichst objektiven Wertung der zu Prüfenden helfen und die
Einhaltung der Mindestanforderungen gewährleisten.
Weiterhin erfüllen diese Richtlinien den Zweck, die grundlegenden Techniken und Merkmale
des südchinesischen Fünf-Formen-Kung Fu für nachfolgende Generationen und mögliche
Tochterschulen zu erhalten. Weiterentwicklungen und Veränderungen durch andere Einflüs-
se liegen im Grundprinzip jedes Kampf-Stils, jeder Kampf-Kunst, jedoch sollten die ursprüng-
lichen Charakteristiken, speziell die Abläufe der Formen / Kuen, erhalten und als Traditions-
gut gepflegt werden. Es soll verhindert werden, dass das Wissen um die Eigenheiten und
Besonderheiten des Hung Gar-Kung Fu, seine Techniken und Kräfte in Vergessenheit gerät.
Daher sind alle Trainer- und Meister*innen, angehalten ihr Wissen vollumfänglich an ihre
Studierenden weiterzugeben, wie sie es selber vermittelt bekommen haben. Die Formen sind
in der ursprünglichen Reihenfolge zu lehren und Änderungen für Turniere/ Shows als solche
zu vermitteln. Somit sollen die Studierenden in allen Gruppen und Schulen die Formen
gleichermaßen vorfinden und mittrainieren können.
Ein Überspringen von Gurtklassen ist nicht zulässig. Die Anerkennung von Gurtgraden eines
anderen Kung Fu-Stils wird auf Antrag im Einzelfall entschieden, dabei muss die/ der An-
tragstellende vor der nächsthöheren Prüfung, alle Prüfungsinhalte (Techniken und Formen)
des hier unterrichteten Hung Gar-Stils nachholen.
§ 2 Vorbereitungszeit
Zur Zulassung zu einer Gurtprüfung, muss jede/r Studierende/r eine festgelegte Mindestvor-
bereitungs-/Trainingszeit* erfüllt haben. Diese gilt grundsätzlich für alle Studierenden gleich,
jedoch gibt es zwei Ausnahmen:
1. Für besonders fleißige oder talentierte Schüler*innen hat die/ der Meister*in nach freiem
Ermessen die Möglichkeit, die allgemeine Vorbereitungszeit um bis zu zwei Monate zu
verkürzen. Es muss jedoch gewährleistet sein, dass die/ der Schüler*in wirklich bereits
die körperliche und geistige Reife sowie das Verständnis und Können des nötigen Tech-
nikrepertoires besitzt. Die/ der zu Prüfende hat hingegen keinen Anspruch auf frühere
Prüfung. Sie/ er muss jedoch vom Sifu zu einer vorgeschlagenen Verkürzung befragt
werden und ihre/ seine Zustimmung zur früheren Prüfung erklären. Stimmt die/ der zu
Prüfende nicht zu, oder widersprechen die anderen Sifus oder des Großmeisters, Stefan
Becker, wird die Prüfung frühestens nach Ablauf der Vorbereitungszeit durchgeführt.
2. Ist der/ die zu Prüfende nur unregelmäßig zum Training erschienen, war längere Zeit
erkrankt oder weist noch nicht das nötige Können, Verständnis oder die Reife (bei
Schwarzgurtprüfungen auch das Mindestalter sowie die sonstigen Voraussetzungen)
auf, so kann die Vorbereitungszeit verlängert werden. Die Dauer der Verlängerung hängt
von den zugrunde liegenden Faktoren ab und ist der/ dem Studierenden durch den Sifu
bekannt zu geben. Bei begründetem Zweifel der Objektivität bzw. einer bewussten Be-
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nachteiligung, wird über die Verlängerung der Vorbereitungszeit durch die leitenden
Meister*innen gemeinsam bzw. nach Rücksprache dieser mit dem Großmeister, Stefan
Becker, entschieden.
Ansonsten gelten folgende allgemeine Vorbereitungszeiten*:
von bis Monate
weiß Gelb 8
Gelb Orange 12
Orange Grün 18
Grün Blau 18
Blau Violett 20
Violett Braun 24
Braun Schwarz 24
1. Toan 2. Toan mindestens 60 Monate
2. Toan 3. Toan mindestens 60 Monate
3. Toan 4. Toan mindestens 60 Monate
4. Toan 5. Toan mindestens 60 Monate
ab 6. Toan, ehrenhalber durch das Schwarzgurtgremium, (vgl. § 11)
*Diese Vorbereitungszeiten gelten für die Jugendlichen ab 14 Jahren und Erwachsenen. Bei
den Kindern zwischen 6 und 13 Jahren können die Vorbereitungszeiten 2 bis 6 Monate län-
ger sein.
§ 3 Bewertung
a. Die Bewertung der Prüfung erfolgt im Dezimalsystem, wobei die Punkte in 0,5er – Schrit-
ten vergeben werden können (z.B. 5,0; 8,5, max. 10,0). Für jeden Prüfungsteil werden
maximal zehn Punkte angesetzt. Je nach Ausführung des geforderten Inhalts durch die/
den zu Prüfenden, besteht die Möglichkeit der Reduzierung bis auf einen Punkt.
b. Null Punkte dürfen nur vergeben werden, wenn die/ der zu Prüfende nicht antritt oder frei-
willig auf die Technik verzichtet. Dies ist im Prüfungsprotokoll zu vermerken. Der/ die Prü-
fer/-in muss in diesem Fall jedoch auf die mögliche Konsequenz, nämlich der Ungültigkeit
der Prüfung hinweisen. Darüber wird im Einzelfall durch die Prüfungsjury entschieden,
dabei sind der Grund des Verzichts und die Notwendigkeit des Prüfungspunktes zu be-
rücksichtigen. Bei Verzicht aus gesundheitlichen Gründen** vgl. § 4 Ziffer f.
c. Der Benotungsmaßstab und die Bewertungskriterien müssen der jeweiligen Schwierigkeit
der Prüfung angepasst werden, d.h. je höher die Graduierung desto genauer muss auch
über die Ausführung der einzelnen Prüfungsteile geurteilt werden und je höher ist auch
der zu erreichende prozentuale Anteil:
gelb und orange 50 %
grün und blau 65 %
violett und braun 75 %
Schwarz 90 %
d. Jede/r Prüfer*in trägt die vergebenen Punkte in ihre/ seine Liste (s. Anlage 2) ein und er-
mittelt am Ende die Gesamtpunktzahl.
Alle Gesamtergebnisse werden in die offizielle Gesamtübersicht (s. Anlage 1) eingetragen
und daraus die individuelle prozentuale Erfüllungsquote errechnet.
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§ 4 Prüfungsablauf
a. Festlegung des Prüfungstermins und der Teilnehmenden mindestens zwei Monate vorher.
b. Erscheinen, Eintragung in die Teilnahmeliste (s. Anlage 1) und Zahlung der Prüfungsge-
bühr am Prüfungstag, spätestens eine halbe Stunde vor Beginn.
c. Es gilt folgender allgemeiner Ablauf einer Gürtelprüfung:
• Die zu Prüfenden erscheinen pünktlich zur Prüfung (mind. 30 Min. vor der Prüfung).
• Die Einhaltung der Teilnahmevoraussetzungen der zu Prüfenden wird von dem Prü-
fungsgremium kontrolliert.
• Die Prüfgruppe stellt sich geordnet nach der Ausbildungsstufe auf.
• Es erfolgt ein gemeinsames Angrüßen.
• Der Prüfungsablauf mit den unter Ziffer e aufgeführten Prüfungsteilen wird den Teil-
nehmenden vorgestellt.
• Der Prüfungsjury bleibt es vorbehalten, Prüfungspaarungen bei Partner-, Kampf- und
Selbstverteidigungsübungen festzulegen oder neu zu mischen.
• Die Prüfgruppe stellt sich nach der Prüfung geordnet nach der Ausbildungsstufe auf.
• Die Geprüften erhalten das Ergebnis der Prüfung.
• Die Prüfungsleitung überreicht die Urkunden.
• Es erfolgt ein gemeinsames Abgrüßen.
d. Farbgurtprüfungen sind unter Ausschluss der Öffentlichkeit, auch anderer und nicht an der
Prüfung teilnehmender Vereinsmitglieder, durchzuführen.
Die erste Schwarzgurtprüfung ist öffentlich und darf daher nicht mit Farbgurtprüfungen
gleichzeitig erfolgen. Über begründete Ausnahmen entscheidet die Prüfungsjury.
e. Eine Prüfung besteht mindestens aus den Teilen Warm-Up, (welches Koordinations-,
Konditions-, Kraft- und Beweglichkeitsübungen enthält), Grundschule, Fall-/ Rollschule**
Freihandformen, Anwendung und Theorie. Je nach Graduierung wird dieser Aufbau um
Waffenformen, Selbstverteidigung, Bruchtest, Kampf u.a. erweitert. Bei Farbgurtprüfungen
erhalten die Prüfenden bei Abbruch der Formen zweimal, bei Schwarzgurtprüfungen ein-
mal die Möglichkeit neu zu beginnen. Sollte die Form trotz Wiederholung nicht beendet
werden, wird für den entsprechenden Prüfungsteil 1 Punkt vergeben.
f. Am Ende werden die Bewertungen addiert und die prozentuale Erfüllungsquote (vgl. § 3)
ermittelt. Sollte das erforderliche Ergebnis nicht erreicht werden, insbesondere, wenn aus
gesundheitlichen Gründen** auf eine Technik verzichtet wurde, kann die Prüfungsjury in
eigenem Ermessen und einstimmig, eine weitere Leistung der zu prüfenden Person als
Ausgleichsmöglichkeiten anbieten. Von Seiten der zu Prüfenden können keine Aus-
gleichsleistungen beantragt oder zur Verbesserung des Ergebnisses gefordert werden.
g. Besonderheiten bei Schwarzgurtprüfungen: sollte sich trotz Erreichen der erforderlichen
Vorbereitungszeit oder Erlangen der benötigen Punktzahl in der Prüfung, ein Mitglied der
Prüfungsjury begründet gegen die Prüfung oder Ernennung zum Schwarzgurt ausspre-
chen, wird die / der zu Prüfenden nicht zur Prüfung zugelassen bzw. die Prüfung gilt als
nicht bestanden. Begründungen für eine Ablehnung können sein: Respektlosigkeit oder
deutliches Fehlverhalten gegenüber Prüfenden und Prüfungspartner*innen, mangelnde
charakterliche Eignung oder Reife (vgl. § 12). Es besteht kein Anrecht der / des zu Prü-
fenden zur Forderung auf Teilnahme oder Wiederholung der Schwarzgurtprüfung.
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h. Die Einzellisten der Prüfungsjury sind nach der Prüfung ein Jahr, die Gesamtübersicht ist
dauerhaft aufzubewahren (dies kann im Original oder als doppelt gesicherte Datei erfol-
gen). Die Prüfungslisten dürfen nur durch den Großmeister, Stefan Becker, die Schwarz-
gurte und zu statistischen oder vereinsinternen Zwecken von dem Vereinsvorstand einge-
sehen werden. Der Publikation des erfolgreichen Bestehens mit Namensnennung und
Gurtklasse in der örtlichen Presse muss am Prüfungstag zugestimmt oder abgelehnt wer-
den.
§ 5 Prüfungswiederholung
Eine Prüfungswiederholung ist zulässig, wenn
a.) die Prüfung abgebrochen oder nicht bestanden wurde
b.) der Prüfungstermin aufgrund begründeter Umstände nicht wahrgenommen werden
konnte.
In beiden Fällen wird in Abstimmung mit der/ dem zu Prüfenden ein neuer Termin zur Prü-
fung festgelegt. In der kostenfreien Nachprüfung ist das gesamte Prüfungsprogramm abzu-
legen. Eine Reduzierung auf einzelne Inhalte ist nur in begründeten Ausnahmefällen und mit
einstimmiger Entscheidung der Prüfungsjury möglich. Sollte die Prüfung zweimal in Folge
nicht bestanden werden, wird eine Sperrfrist von sechs Monaten angesetzt.
§ 6 Bekleidungsordnung
Die Prüfung ist in ordentlicher und sauberer Kleidung abzulegen. Diese besteht aus:
- schwarzer, neutraler Hose
- Vereins-T-Shirt
- oder einem Kung Fu – Anzug
- ggfs. Trainingsschuhen (sauber und auf die Erfordernisse abgestimmt)
- ggfs. Gurt / Schärpe
Das T-Shirt ist in der Hose und der Gurt/ die Schärpe ordentlich gebunden darüber zu tra-
gen. Sollte die/ der zu Prüfende nicht ordentlich gekleidet zur Prüfung antreten, kann die Prü-
fungsjury sie / ihn von der Prüfung ausschließen oder Minuspunkte vergeben.
Sollte Schutzausrüstung für die Prüfung benötigt werden, wird dies frühzeitig bekanntgege-
ben und kann mit Ausnahme von Zahn- und Tiefschutz gestellt werden.
§ 7 Verhaltensregeln
Beim Betreten und Verlassen des Gebäudes ist Ruhe zu wahren. Lautstarke Gespräche und
Störungen sind zu vermeiden. Das Öffnen und Schließen von Türen ist leise und mit ent-
sprechender Sorgfalt zu geschehen.
Der Prüfungsraum ist beim Betreten und Verlassen anzugrüßen.
Die anwesenden Schwarzgurte und die Prüfungsjury sind mit dem gebührenden Respekt zu
behandeln, d.h. An- und Abgrüßen und Anrede mit Titel und Name (bspw.: Sigung Stefan,
Meister Uwe, SiFu Heidi …). Dies gilt auch dann, wenn im regulären Training oder privaten
Bereich ein lockerer Umgang gepflegt werden sollte.
Vor den Formen grüßt die / der zu Prüfende die Prüfungsjury an, nennt ihren / seinen Na-
men, benennt die zu zeigende Form und wartet bis zum Startzeichen. Nach Beendigung der
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Form wird umgehend zur Prüfungsjury zurückgekehrt, diese angegrüßt und bis zur Freigabe
gewartet. Nach dieser wird die Prüfungsjury abgegrüßt.
§ 8 Prüfungsgebühr
a. Die Prüfungsgebühr beträgt 20,00 € bei Prüfungen zum Gelb- bis Braun-Gurt und 100 €
bei Schwarzgutprüfungen.
b. Die Mitgliederversammlung kann in Abstimmung mit der Prüfungsjury die Prüfungsge-
bühr am Anfang eines Kalenderjahres um bis zu 5,00 € erhöhen, soweit die letzte Erhö-
hung mehr als drei Jahre zurückliegt.
c. Die Prüfungsgebühr soll vor der Prüfung entrichtet werden, um eine zügige Abwicklung
und die Deckung der Prüfungskosten zu ermöglichen.
§ 9 Prüfungsbescheinigung
Wurde eine Gurtprüfung erfolgreich bestanden, so erhält die / der Kung Fu-Student*in eine
Bescheinigung. Diese kann aus einer Urkunde und / oder aus einer Eintragung in den Mit-
gliedsausweis bestehen.
Die Urkunde muss mindestens den erreichten Gurt, das Datum, Namen der / des Geprüften
sowie Namen, Unterschrift der Prüfenden und offiziellen Stempel enthalten.
Je nach Ausführung des Mitgliedsausweises wird die Prüfung an entsprechender Stelle
durch offiziellen Stempel, Datum und Namenskürzel bzw. Unterschrift der Prüfungsleitung
bescheinigt.
§ 10 Erläuterungen Prüfungsinhalte
Die folgenden Erläuterungen geben einen Überblick darüber, was bei den Einzelnen Prüfun-
gen von den zu Prüfenden verbindlich gefordert werden soll. Die persönliche Physis und
Leistungsfähigkeit ist insbesondere bei Sprung- und Fallübungen zu berücksichtigen. Wei-
tergehende Anforderungen und mögliche Ausgleichsleistungen liegen im Ermessen der Prü-
fungsjury. Alle Prüfungen erfolgen bis zum 1. Meistergrad eigenverantwortlich durch die
Schule oder den Verein der / des zu Prüfenden, sofern die strukturellen Prüfungsvorausset-
zungen gegeben sind. Ausnahmen sind nach Abstimmung mit dem Großmeister oder dem
Schwarzgurt-Kollegium möglich.
Weiß:
Das Tragen des weißen Gurtes kann vom Sifu genehmigt/ verliehen werden, wenn die / der
Schüler*in in der Lage ist, die grundlegenden Stellungen, Schläge und Tritte zu benennen
und auszuführen, die fünf Tierstile benennen kann und die Umgangsformen im Kung Fu be-
herrscht. Dazu gehören unter anderem das korrekte Angrüßen und die korrekte Anrede der
Sifus sowie eine ordentliche Kleidung im Training. Weiterhin muss sich die/ der Schüler*in
durch gezeigtes Verhalten (s. WuDe) / Loyalität zum Verein als würdig erwiesen haben
(bspw. Mitwirkung bei Vorführungen etc.).
Gelbgurt:
Der Gelbgurt ist der erste Gürtel, den man nach erfolgreichem Abschluss einer Prüfung er-
hält und ist der Einstieg in die Grundelemente des Kung Fu (Bewegungslehre, Grundlagen
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der Abwehr, Meidbewegungen, Fallschule). Die/ der Träger*in des gelben Gürtels beherrscht
die erste Freihandform, die Grundtechniken und kennt die Grundregeln.
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen Gelbgurt:
- 1. Freihandform
- Beherrschung der Stände:
- Fauststöße aus Faustkampfstellung bzw. Gehschule
- Techniken der Gelbgurtform in Einzelausführung
- Handflächenstoß zur Brust,
- Fingerspitzenstoß zum Kehlkopf.
- Abwehr im Reitersitz bei Angriffen Kopf bzw. Magen
- 3 - 5 Partnerübungen/ Anwendungen aus der Form
- Vorwärtsfußstoß aus Vorwärtskampfstellung
- Gesprungener Vorwärtsfußstoß
- Seitwärtsfußstoß aus dem Reitersitz
- Halbkreisfußschlag aus dem Reitersitz
- Kreisrundtritt von innen nach außen und außen nach innen aus der
Vorwärtskampfstellung
- Rolle, rechts / links **
- Fallen vorwärts/ rückwärts **
- Radschlagen **
- Faustrückenschlag
- Theoriebogen und Definition Notwehr (ganz allgemeines Verständnis)
- Grundlagen Erste Hilfe
Vorbereitungszeit: 8 Monate
Prüfungsgremium
Hauptprüfer*in: 1 Sifu (ab 1. Toan) / Beisitzer*in: nicht erforderlich
Orangegurt:
Der Orangegurt erweitert die Grundtechniken und bringt Elemente wie die erweiterte Fall-
schule und einfache Wurftechniken. Neben der ersten reinen Tierform dem Leoparden, be-
ginnt ab Orangegurt die Ausbildung an den Kung Fu-Waffen mit dem Stock.
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen Orangegurt:
- Vorkenntnisse Gelbgurt
- 2. Freihandform
- 7 - 9 Partnerübungen/ Anwendungen aus den Formen
- Hammertritt
- seitliches Fallen **
- Rückwärtsrolle **
- Flugrolle **
- gedrehter Faustrückenschlag
- Kombinationen von Schlag- bzw. Tritttechniken
- gesprungener Seitwärtsfußstoß
- (vorwärts und rückwärts) gedrehter Seitwärtsfußstoß
- vorwärts „gedrehter“ Halbkreisfußschlag
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- Drachenschwanz vorderes Bein
- rückwärts-gedrehter Drachenschwanz
- einarmiges Rad **
- Theoriebögen u. Grundlagen Notwehr und Nothilfe
Vorbereitungszeit: 12 Monate
Prüfungsgremium:
Hauptprüfer*in: 1 Sifu (ab 1.Toan) / Beisitzer*in: nicht erforderlich
Grüngurt:
Ab dem Grüngurt sollen die Techniken präzise und die Formen dynamisch gelaufen werden.
Das Verständnis für die Techniken wird vertieft und mit der Fachausbildung zur Übungslei-
terassistenz im Kung Fu begonnen. Es wird die erste Klingenwaffe, der Säbel und die Dra-
chenform vermittelt.
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen Grüngurt:
- Vorkenntnisse Gelb- bis Orangegurt
- 3. Freihand- und Stockform
- Umgang mit dem Langstock
- Partneranwendung Stock
- Beinschere (am Boden und angesprungen**)
- vorwärts und rückwärts gedreht-gesprungene Kreisrundtritte
- Wirbelwind beide Seiten
- Radschlagen: normal, einhändig, Radwende**
- Gedrehte Technikkombinationen, Schlag- und Tritttechniken
- 10 - 12 Partnerübungen/ Anwendungen aus den Formen
- Theoriebögen u. Grundlagen Notwehr, Nothilfe und Deeskalation
Vorbereitungszeit: 18 Monate
Prüfungsgremium:
Hauptprüfer*in: 1 Sifu (ab 1.Toan) / Beisitzer*in: nicht erforderlich
Blaugurt: („Fach-Übungsleiter*in“)
Mit bestandener Prüfung erhält die/ der Blaugurttragende die (interne) Fach-
Übungsleiterbefähigung (ab 16 Jahren), d.h. den Sifu im Training als Assistenz zu unterstüt-
zen und einzelne Übungen anzuleiten. Als Blaugurt beginnt zusätzlich die Kampfrichter-
Ausbildung (ab 16 Jahren) mit drei eigenen Turnierstarts und Teilnahme an einem Kampf-
richterlehrgang (Grundlagenwissen Seitenkampfrichter: WAKO, WKC, WKU o.a.). Es werden
die fünfte Freihand- und die Speerform vermittelt.
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen Blaugurt:
- Vorkenntnisse Gelb- bis Grüngurt
- 4. Freihand- und Säbelform
- 13 - 15 Partnerübungen/ Anwendungen aus den Formen
- Partneranwendung und Umgang Säbel
- Sprungübungen/ Sprungtechniken mit Schlag- und Tritttechniken, z.B. gedreht ge-
sprungener Seitwärtsfußstoß; Kreisrundtritt gesprungen usw. **
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- Feger vorwärts-, rückwärts – gedreht **
- Lufthexe, kombinierte Sprünge, (Überschläge, wenn physisch möglich**), etc.
- 1. Hilfe-Lehrgang
- vor der Prüfung, schriftliche Ausarbeitung und Erklärung von Techniken. Übungslei-
terausbildung fachspezifisch, auch praktisch als Prüfungsbestandteil (erklären, vor-
machen, gemeinsam machen/ wiederholen, überprüfen und korrigieren)
- Theoriebögen u. Grundlagen Notwehr, Nothilfe und Deeskalation
Vorbereitungszeit: 18 Monate
Prüfungsgremium
Hauptprüfer*in: 1 Sifu (ab 2. Toan) / Beisitzer*in: nicht erforderlich
Violettgurt (Titel: Sihing/ SiJe):
Mit dem Violettgurt beginnt die Möglichkeit als feste/r Assistenztrainer*in einer Gruppe zu
fungieren. Ein Sihing/ eine SiJe soll Grundtechniken unterrichten und im Vertretungsfall eine
Unterrichtsstunde durchführen können. Wichtig ist dabei vor allem, dass Anfänger*innen be-
treut und in die Gebräuche, Techniken und Übungen des Kung Fu eingeführt werden. Theo-
retische Aspekte und die persönliche und stilspezifische Weiterentwicklung treten jetzt in den
Vordergrund. Neben dem Kennenlernen von Organisationsaufgaben durch die Ausrichtung
eines vereinsinternen Lehrgangs oder Mitgliederturniers, soll das Verständnis und Umgang
mit den Grundelementen des „Qi“ vertieft werden. Vermittelt werden die erste Doppel-Waffe,
die Tigerhaken-Schwerter, und die 6. Freihandform.
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen Violettgurt:
- Vorkenntnisse Gelb bis Blaugurt
- 5. Freihand- und Speerform
- Kombinationen
- Auch kleine traditionelle Partnerform oder -kampf könnte als PÜ eingesetzt werden,
(vorgegebene oder selbst erdachte oder spontan wie im Training)
- Feger mehrere vorwärts und ohne Hände **
- Rückwärts-Kerzenrolle **
- Tigersturz **
- Grätschsprung **
- 15 - 18 Partnerübungen/ Anwendungen aus den Formen
- Partneranwendung und Umgang Speer
- Selbstverteidigung gegen 1, 2, mehrere Angreifer, Ring- und Spießruten-Befreiung
- Turnierteilnahme
- Nachttraining
- 5-Elemente-Lehre und –Übung
- Qi Gong- / Hard Qi Gong-Grundlagen
- Bruchtest
- Waffenkämpfe
- Kampfrichterlehrgänge Formen / Kickboxen
- Organisatorisches / Ausrichtung interne Lehrgänge / Vereins-Turniere
- Fallschule
- Basis-Würfe und –Hebel
- Prävention-/ Deeskalation-Grundlagen
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- Theoriebögen u. Notwehrparagraph: Verhältnismäßigkeit und Überschreitung
Vorbereitungszeit: 20 Monate
Prüfungsgremium:
Hauptprüfer*in: 1 Sifu ( ab 2. Toan )
Beisitzer*in: mind. 1 Sifu (ab 1. Toan), nicht erforderlich bei Hauptprüfer*in ab 3. Toan
Braungurt (Titel: Sihing/ SiJe):
Vorstufe zum Schwarzgurt. Darüber hinaus verfügen die Braungurttragende über das Grund-
repertoire Kung Fu und können dieses auch unterrichten. Sie sind ebenfalls in der Lage fort-
geschrittene Formen entsprechend dynamisch und ausdrucksstark zu laufen und können
sich in vielen Situationen angemessen verteidigen. Das Organisationswissen und die Turnie-
rerfahrung (Starter*in und Kampfrichter*in) sollen weiter vertieft werden und in Vorbereitung
der Befähigung eigene Gruppen hauptverantwortlich zu leiten, soll die Übungsleiter C-Lizenz
des DOSB erworben werden. Vermittelt werden die siebte Freihandform (Schwarzgurtform =
Tiger-Kranichform; chin.: Fu Hok Seung Ying Kuen) und die Kette als erste flexible Waffe.
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen Braungurt:
- Vorkenntnisse Gelb bis Violettgurt
- 6. Freihand- und Tiger-Haken-Schwerter-Form
- Partneranwendung und Umgang Tiger-Haken
- Prävention-/ Deeskalation-Grundlagen
- Grundlagen Bodenkampf / SV -Bodenlage
- Turniererfahrung: Start und Kampfgericht
- Organisation: Lehrgang oder Vereinsturnier
- Theoriebögen u. Notwehrparagraph
Vorbereitungszeit: 24 Monate
Hauptprüfer*in: 1 Sifu ( ab 2. Toan )
Beisitzer*in: mind. 1 Sifu (ab 1. Toan), nicht erforderlich bei Hauptprüfer*in ab 3. Toan
Schwarzgurt (-sein): Ein/e Schwarzgurtträger*in muss viele Aspekte des Kung Fu erfüllen können. Deshalb sei
hier ausdrücklich klargestellt, dass die Prüfung nicht von jeder / jedem abgelegt werden
kann. Es besteht kein Anspruch auf die Zulassung zur Prüfung aufgrund reiner sportlicher
Leistung. Ein/e Sifu ist Vorbild und repräsentiert den Verein, ihre*n / seine*n Meister*in und
den Kung Fu-Stil und muss deshalb weit über das Training hinaus Kung Fu leben (Fairness,
Respekt, Persönlichkeit, Charakter, …) und sich diesen Status erarbeitet haben.
Die charakterliche Eignung muss bei jeder Toan-Prüfung / -Verleihung beachtet werden: illo-
yales, unfaires, rechtswidriges, rassistisches, sexistisches oder sonstiges der charakterlichen
Vorbildfunktion einer/ eines Sifu*s zuwider laufendes Verhalten, muss im Vorwege kommuni-
ziert und ggfs. geahndet werden.
Ab bestandener Prüfung zum ersten Meistergrad im Kung Fu beginnt die selbstverantwortli-
che Weiterentwicklung der/ des Sifu*s. Die erlernten Techniken und Formen sind zu bewah-
ren und das Wissen, Können und Verständnis weiter zu vertiefen sowie die Lehrkompeten-
zen, als auch die Prüfungsbefähigung, zu erweitern.
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Toan-Prüfungen
Zu den Toan-Prüfungen gehören verbindlich eine aktuelle Erste Hilfe-Bescheinigung und die
Kenntnis des Notwehrparagraphen. Die Übungsleiterausbildung C-Lizenz des DOSB sollte
mindestens begonnen sein.
Eine Prüfungsjury besteht bei Toan-Prüfungen immer aus mindestens drei Prüfenden, von
denen mindestens zwei aus dem Kung Fu kommen müssen. Bei Vergaben von Gurtgraden
ab dem 6. Toan, muss das Prüfungskomitee aus mindestens fünf Schwarzgurten bestehen,
von denen mindestens drei aus dem Kung Fu kommen und mindestens den gleichen oder
höheren Meistergraden haben sollten.
Wie unter § 4 Ziffer g beschrieben, muss das Ergebnis der Schwarzgurtprüfung bzw. die eh-
renhalber Verleihung von Toan-Graden einstimmig sein.
Schriftliche Ausarbeitungen ab dem 1. Toan müssen spätestens 14 Tage vor Prüfungstermin
dem Prüfungskomitee vorgelegt werden. Die Aufgabenstellung / Themenwahl erfolgt mindes-
tens 3 Monate vor Prüfungstermin in Abstimmung mit den zu Prüfenden.
1. Toan (Sifu = Trainer/ Lehrer)
Vorbereitungszeit 24 Monate - Mindestalter: 18 Jahre
Prüfungsgremium
Hauptprüfer*in: 1 Sifu ( ab 3. Toan )
Beisitzer*in: mind. 2 Sifus (davon mind. 1x 2. Toan) oder Dan-Träger anderer Stile (ab 2. Dan)
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen:
- Vorkenntnisse Gelb bis Braungurt
- 7. Freihand- und Kettenform
- Abhärtungsübungen und Bruchteste
- Partnerübungen aus allen Formen (~ 25)
- Partneranwendung und Umgang Kette (Sicherheit geht vor)
- Selbstverteidigung
- Große schriftliche Ausarbeitung (10 bis 15 Seiten mit ¼ Korrekturrand)
- Übungsleiter C-Lizenz DOSB
- aktuelle Erste-Hilfe-Bescheinigung
- Kampfrichter-Lizenz mit mind. 3 Turniereinsätzen
2. Toan
Ab bestandener Prüfung zum ersten Meistergrad im Kung Fu beginnt die selbstverantwortli-
che Weiterentwicklung des Sifus. Die erlernten Techniken und Formen sind zu bewahren
und das Wissen, Können und Verständnis weiter zu vertiefen. Dies soll durch Entwicklung
eigener Formen zum Ausdruck gebracht werden, sprich die eigenen körperlichen und vor
allem auch die geistigen Fähigkeiten des Sifus werden erweitert.
Vorbereitungszeit grundsätzlich ____60__ Monate
Prüfungsgremium
Hauptprüfer*in: 1 Sifu (ab 4. Toan)
Beisitzer*in: mind. 2 Sifus (ab 2. Toan) oder Dan-Träger anderer Stile (ab 2. Dan)
Prüfungsordnung für den Bereich Kung Fu
der Gemeinschaft für Kampf- und Bewegungskünste
Lo-Han, Pinneberg e.V.
Stand: 08/2019.
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Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen:
- Vorkenntnisse Gelbgurt bis 1. Toan
- Vorstellung einer eigenen Freihandform mit mindestens 70 Bewegungen
- theoretische und praktische Erläuterungen zur eigenen Form (PÜ)
- aktuelle Erste-Hilfe-Bescheinigung
3. Toan
Die Unterrichtung und Verantwortung gegenüber eigenen Schüler*innen und damit die Er-
weiterung der geistigen und sozialen Fähigkeiten, sowie das Verständnis für Unterrichtsme-
thodik allgemein und der Vermittlung von Kung Fu im Speziellen rücken zunehmend in den
Vordergrund und werden der/ dem Sifu neue Herausforderungen und Erkenntnisse bringen.
Vorbereitungszeit grundsätzlich ___60___ Monate
Prüfungsgremium
Hauptprüfer*in: 1 Sifus (ab 5. Toan)
Beisitzer*in: mind. 2 Sifus (ab 3. Toan) oder Dan-Träger anderer Stile (ab 3. Dan)
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen:
- Vorkenntnisse Gelbgurt bis 2. Toan
Der 3. Toan kann ohne Prüfung durch das Prüfungskomitee verliehen werden, bei:
- Unterrichtung einer eigenen Kung Fu – Gruppe seit mindestens einem Jahr.
Alternativ kann nach Zustimmung des Großmeisters und des Prüfungskomitees eine Prüfung
mit Vorführung einer eigenen Partnerform oder Partnerkampfes abgelegt werden, wenn die
Tätigkeit als Assistenztrainer*in in mindestens einer Kung Fu-Gruppe seit mindestens einem
Jahr nachgewiesen wird.
4. Toan
Die Arbeit mit den traditionellen Waffen des Kung Fu steht im Fokus der Prüfung zum vierten
Meistergrad. Die / der Sifu soll nicht nur alle bisher erlernten Waffenformen und die Anwen-
dungen der entsprechenden Waffen üben, sondern eine eigene Waffenform, nach Möglich-
keit mit einer anderen Waffe, erarbeiten.
Vorbereitungszeit grundsätzlich ___60___ Monate
Prüfungsgremium
Hauptprüfer*in: 1 Sifus (ab 5. Toan)
Beisitzer*in: mind. 2 Sifus (ab 4. Toan) oder Dan-Träger anderer Stile (ab 4. Dan)
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen:
- Vorkenntnisse Gelbgurt bis 3. Toan
- Vorstellung einer eigenen Waffenform mit mindestens 70 Bewegungen
- theoretische und praktische Erläuterungen zum Umgang mit der ausgewählten Waffe
5. Toan (Titel: „SiFu“ = Meister*in)
Vorbereitungszeit grundsätzlich ___60___ Monate
Prüfungsgremium
Hauptprüfer*in: 1 SiFu (ab 7. Toan)
Prüfungsordnung für den Bereich Kung Fu
der Gemeinschaft für Kampf- und Bewegungskünste
Lo-Han, Pinneberg e.V.
Stand: 08/2019.
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Beisitzer*in: mind. 2 SiFus (ab 5. Toan) oder Dan-Träger anderer Stile (ab 5. Dan)
Prüfungsinhalte / -Voraussetzungen:
- Vorkenntnisse Gelbgurt bis 4. Toan
Der 5. Toan kann ohne Prüfung durch das Prüfungskomitee und Zustimmung des Großmeis-
ters verliehen werden, wenn die / der zu Prüfende eine/n Schüler*in mit bestandener
Schwarzgurtprüfung nachweist; hier ändert sich der Titel auf SiFu.
Alternativ kann nach Zustimmung des Großmeisters und des Prüfungskomitees eine Prüfung
mit Vorführung einer vorgegebenen Freihand- und / oder Waffenform und eines eigenen
Partner-Waffenkampfes abgelegt werden, wenn die Tätigkeit als Assistenz- oder Haupttrai-
ner*in einer Kung Fu-Gruppe mit mindestens einer/ eines eigenen Schülers/-in mit Violettgurt
nachgewiesen wird.
6. bis 10. Toan
Ab dem 6. Toan kann eine Verleihung dieser Graduierungen für besondere sportliche Erfolge
oder besonderer Verdienste, insbesondere um das Kung Fu oder den Verein, erfolgen.
Grundsätzlich sind auch hier die erforderlichen Vorbereitungszeiten einzuhalten. Über be-
gründete Ausnahmen entscheidet die Prüfungsjury. Eine Prüfung ist nach Vorgabe des
Schwarzgurtkollegiums auch bis einschließlich dem 6. Toan möglich.
7. Toan (Titel: „SiGung“ = Großmeister*in)
Der 7. Toan wird verliehen, wenn der/ die eigene Schwarzgurtträger*in selbst eine*n Schü-
ler*in bis zum Schwarzgurt ausgebildet hat. Damit ändert sich die Bezeichnung der zu eh-
renden Person zu Sigung also Großmeister*in.
§ 12 Aberkennung und Ausschluss
Erlangt das Schwarzgurtgremium Kenntnis, dass ein Mitglied oder auch ehemaliges Mitglied
durch gezeigte Verhaltensweisen den Ruf und das Ansehen des Kung Fu-Stils, des Vereins
oder anderer Mitglieder, insbesondere des Großmeisters und der Sifus vorsätzlich schädigt,
kann das Schwarzgurtgremium dieser Person jegliche weitere öffentliche Ausübung, insbe-
sondere Unterrichtung des Kung Fu, sowie die Nutzung und Führung des Vereinsnamens
untersagen und die Person aus der Schule, dem Verein / Verband ausschließen.
* * * Aufgestellt für Lo-Han, Pinneberg, e.V.
Pinneberg, 24.08.2019
__________________ _____________________ ____________________ Werner Westerhoff Deborah Azzab-Robinson Sylvia Hammer
1. Vorsitzender 2. Vorsitzende Kassenwartin
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der Gemeinschaft für Kampf- und Bewegungskünste
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Lo-Han – Kung Fu – Schwarzgurte zur Kenntnisnahme übersandt1:
Stefan Becker, Großmeister, 9. Meistergrad: _________________________
Uwe Bolinius, Meister, 5. Meistergrad: _________________________
Heidi Köpernick, Meisterin, 6. Meistergrad: _________________________
Matthias Kubiak, Sifu, 1. Meistergrad: _________________________
Ingo Hinrichs, Sifu, 1. Meistergrad: _________________________
Markus Köhler, Sifu, 1. Meistergrad: _________________________
Oksana Rausch, Sifu, 1. Meistergrad: _________________________
Lars Eckhoff, Sifu, 1. Meistergrad: _________________________
Stefan Hartmann, Sifu, 1. Meistergrad: _________________________
Steffen Hahn, Sifu, 1. Meistergrad: _________________________
______________________ Sifu __. Meistergrad: _________________________
______________________ Sifu __. Meistergrad: _________________________
______________________ Sifu __. Meistergrad: _________________________
______________________ Sifu __. Meistergrad: _________________________
______________________ Sifu __. Meistergrad: _________________________
1 Sifu Usama Saleh ist inaktiv und es sind keine Kontaktdaten vorhanden
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Anlage 1: Teilnahmeliste - Gesamtübersicht
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Anlage 2: Prüfer*in - Bewertungsbogen
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Anlage 3: Lo-Han – Kung Fu – Schwarzgurte
Matthias Kubiak, Sifu, 1. Meistergrad, Oldenburg
Heidi Köpernick, SiFu, 6. Meistergrad, Zetel
Peter Karsch, SiFu, 6. Meistergrad, Zetel [+]
Usama Saleh, Sifu, 1. Meistergrad, Bremen
Markus Köhler, Sifu, 1. Meistergrad, Brake
Werner Westerhoff, Sifu, 3. Meistergrad, Pinneberg
Ingo Hinrichs, Sifu, 1. Meistergrad, Bad Zwischenahn
Oksana Rausch, Sifu, 1. Meistergrad, Nordenham
Lars Eckhoff, Sifu, 1. Meistergrad, Wilhelmshaven
Stefan Hartmann, Sifu, 1. Meistergrad, Backnang
Steffen Hahn, Sifu, 1. Meistergrad, Wilhelmshaven
Sigung
Stefan Becker 9. Meistergrad
Hung Gar Kung Fu
Wilhelmshaven
Meister
Uwe Bolinius 5. Meistergrad
Hung Gar Kung Fu
Harpstedt
Meister
Lee Koin Hong Kong
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Anlage 4: Kung Fu – Stände
Grundstellung „Drache und Tiger begegnen sich“ Reitersitz
geduckter Reitersitz abgeduckter Reitersitz Kreuzstand
Katzenstellung „kurze/ hohe Katze“ eingedrehte Katzenstellung
Standwaage „Kranichstand“ (einbeinig-gerade) „Affenstand“
Abb.: aus Wushu/ Kung Fu Lexikon von Hans-Ulrich Sommer und Dacascos – WHKD Kung Fu von Al Dacascos
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Anlage 5: Kung Fu – Hand- und Fuß-Trefferflächen
gerader Fauststoß (horizontal)
Faustknöchel, z.T. Fingerknöchel
gerader Fauststoß (vertikal)
Zeige+Mittelfinger-Faustknöchel
Hammerfaust
Faustaußenseite
Faustrückenschlag Faust-
knöchel von der Seite oder oben
Schwinger Zeige+Mittelfinger-
Faustknöchel zu den Schläfen
Aufwärtshaken Zeige+Mittel-
finger-Faustknöchel Kinn/ Rippe
Drachenkopf
Mittelfinger leicht vorgeschoben, Vitalpunkt
Drachenklaue Daumen, Zei-
ge+Mittelfinger, Vitalpunkte,
stoßen, reißen und greifen
Handkantenstoß
Horizontal + vertikal,
Kranichkopf (Phönix-Auge)
Zeigefinger leicht vorgeschoben,
Vitalpunkt
Kranichstoß
Alle Finger zusammen führen,
Handrückenstoß
Kranichschnabel Daumen und
Zeigefinger, tlw. auch Mittelfinger
zusammen, Vitalpunkte
Tigerkralle
Reißen, Greifen, Stoßen
Leopardenpranke
Fingerknöchel stoßen,
Außenhandkante schlagen
Fingerspitzenstoß (horizontal)
Drache oder Schlange z. Kehle
Schlangenzähne Zeige+Mittel-
finger leicht gebeugt, Vitalpunkte
Schlangenzunge Zeige+ Mit-
tel-finger leicht gebeugt, Vital-
punkte
Handflächenstoß
Horizontal + vertikal,
Innenhandkante
von seitlich, oben oder unten
Außenhandkante
Alle Richtungen
zwei Fingerstoß symbolisiert das Schwert, Vitalpunkte
Kiu Sao Einfingerfaust / Brücken-
hand, Erkennungszeichen,
symbolisch: höchste Konzentration
Ellbogen Schlagen, Stoßen,
alle Richtungen
Unterarm Blocken und drücken
Kniestoß
seitlich, von unten, nach vorne,
gegen: Oberschenkel, Genita-
lien, Bauch, Kopf
Hacke (unten)
Hochgezogen unters Kind,
oder bewusst zum Körper z.B.
beim Tigerschwanz
Ferse/ Hacke (hinten) Treffen
von der Seite, Drachenschwanz,
oder oben: Hammertritt.
Fußrücken
Bei Halbkreisfußschlag und
Schnapptritt
Fußballen
Vorwärtsfußstoß punktuell setzen
Solarplexus, Kopf
Sohle / Außenspann
(horizontal) Seitwärtsfußstoß
und seitlich unters Kinn
Schienbein und Übergang
Sprunggelenk
„Lowkicks“ zum Knie oder Bein
Übergang Ferse zur Wade
bzw. seitlicher Fuß
Vorwärts- und Rückwärtsfeger
Abb.: aus Wushu/ Kung Fu Lexikon von Hans-Ulrich Sommer und Shou Fa „Hand postures“
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Anlage 6: Kung Fu – Tritte und Sprünge
Vorwärtsfußstoß Magen/ Kopf
auch
Gesprungener Vorwärtsfuß-
stoß zum Körper oder Kopf
Tritt von oben auf´s Knie
wie Seitwärtsfußstoß, nur aus Vor-
wärtskampfstellung und der Fuß
wird nach außen gedreht
Schnapptritt (Genitalbereich)
oder auch halbschräg zum Bauch
Gesprungener Schnapptritt
(Wushu-Tritt) zum Kopf
Seitwärtsfußstoß
zum Knie, Körper oder Kopf
aus dem Stand: vorderes Bein
oder vorwärts oder rückwärts
gedreht mit dem hinteren Bein
Gesprungener Seitwärtsfußstoß
seitlich oder zur Gehrichtung oder
rückwärts-gedreht gesprungen
Halbkreisfußschlag
aus dem Stand: vorderes Bein oder vorwärts-gedreht mit dem hinteren Bein; auch gesprungen
Kniestöße
seitlich, gerade nach vorn oder
von unten; auch gesprungen
Kreisrundtritt
Außen nach innen,
Innen nach außen
Axttritt / Hammertritt
wie Kreisrundtritt, nur am höchs-
ten Punkt wird das Bein gerade
nach unten gezogen, Hacke auf
Trefferfläche.
Gesprungene Kreisrundtritte
Vorwärts oder rückwärts – ge-
dreht-gesprungen aus dem Stand
Gesprungene Kreisrundtritte
Vorwärts oder rückwärts – gedreht-
gesprungen mit Anlauf, z.B. Wirbel-
wind oder wie in der Säbelform
Hackentritt unters Kinn
Bein vorne oder hinten gestreckt
nach oben ziehen
Außenspanntritt unter´s Kinn
Bein seitlich gestreckt nach oben
ziehen
Drachenschwanz (Fersen-
drehschlag)
Aus dem Stand: vorderen Bein,
oder rückwärts gedreht mit dem
hinteren Bein;
auch gesprungen
Tigerschwanz (Rückwärtsfuß-
stoß)
Gerade nach hinten austreten, primär
mit der Hacke treffen, vom Boden
(Bankposition) oder im Stehen,
auch gesprungen möglich (braun)
Tiefer Tritt
Auf oder gegen das Standbein
Feger
als kurze Sichel im Stehen, oder
180° oder 360° vorwärts oder
rückwärts gedreht
Beinschere
am Boden oder angesprungen Grätschsprung
Luft- / Windhexe
(Wushu: Butterfly-Kick)
Radschlagen
Kann mit beiden Armen, einarmig
oder ohne Arme als Ausweichbewe-
gung oder Angriff benutzt werden Abb.: aus Wushu/ Kung Fu Lexikon von Hans-Ulrich Sommer
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Anlage 7: Trefferpunkte am Körper
Fontanelle
Augen
Nase / Lippen
Fontanelle
Ohren
Schläfe
Ohren
Oberschenkel
Kniekehle
Wadenmuskel
Achillessehne
Hals/ Nacken
Wirbelsäule
Nieren
Genitalbereich
Oberschenkelmuskel
Hals + Kehlkopf
Achselbeuge
Ellenbogen
Rippenbogen / Leberhaken
Hand- + Fingergelenke
Schienbein
Solarplexus
Unterbauch
Leistenbeuge
Genitalbereich
Kniegelenk
Fußgelenk
Zehenspitzen
Schlüsselbein
Brustbein
Oberarmmuskel
Abb.: https://www.guiaestudo.com.br/anatomia-humana
https://www.msdmanuals.com/de/heim/grundlagen/der-
k%C3%B6rper-des-menschen/gewebe-und-organe
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Anlage 8: Kung Fu – Waffen (die gängigen)
Kurzwaffen:
Dan Dao - Säbel oder Breitschwert auch doppelt geführt
Doppeldolche
Jian - Schwert
auch doppelt geführt
Schmetterlingsmesser
Tiger Haken Schwerter
wird als Doppelwaffe geführt
Doppel-Kurzaxt
Dreizack-Dolch wird als Doppelwaffe geführt
Schild
Langwaffen:
Gun / Kuon – Langstock etwa handbreit länger als Körpergröße auch 3 m lang
Chiang - Speer
Kwan/ Guan Dao – Drachenkopf-Hellebarde ohne Drachen ist es eine Tai Yang Dao = langer schwerer Säbel; kurz+kleineres Blatt = PuDao
She Mao - Schlangenspeer
Doppelkopfspeer gibt’s auch in kurz als Doppelwaffe
Wie Tien – Doppel-Halbmond-Hellebarde
Lange Axt Verschiedene Varianten
Drei-Spitzen-Lanze mit rundem Kopf = Tigergabel
Sonne-Halbmond-Hellebarde auch Mönchsspaten
Flexible Waffen und sonstige:
Peitsche / Kette
Von 3 bis 11 Gliedern
Doppel-(Meteor)-Hammer
Wind & Feuerräder
Fan – Fächer Bambus/ Metall, z.T. mit Spitzen
Giao Deng - Sitzbank
Krücken „Tonfa“
Kurze Dreschflegel einzeln o. doppelt („Chaku“)
oder 3-Glieder-Stock
Fliegender Komet/ Pfeil Kugel oder Spitzen am Seil
Abb.: aus Wushu/ Kung Fu Lexikon von Hans-Ulrich Sommer
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Anlage 9: Anrede
Gründer*in des Stils SiJo
Großmeister*in SiGung
Meister*in SiFu
Trainer*in / Lehrer*in Sifu (auch Laoshi)
Frau des Sifu SiMo
Älterer Kung Fu Bruder SiHing
Ältere Kung Fu Schwester SiJe
Jüngerer Kung Fu Bruder SiDai
Jüngere Kung Fu Schwester SiMui
Anfänger*in / Probeschüler*in To Dai (Suen)
Hung Gar – Tiere
Tierform Kuen / Shu symbolisiert Ausbildung von: Atemgeräusch
Tiger Fu (Hu) äußere Kraft Knochen und Gelenke Hah
Kranich Hok (He) Flexibilität Sehnen, Balance Xi
Drache Lung (Long) geistige Stärke Willenskraft, Konzentration,
Sehkraft,
Tschu
Schlange She (Se) Innere Kraft Atmung (Chi), Synthese weich und
hart
tzz
Leopard Bao (Pao) Schnelligkeit, Be-
weglichkeit
Muskeln und Stärke
(Schnell- und Sprungkraft)
heh
Element chin. Technik-Charakter
Erde Tou Erschütternd, von unten nach oben (aus der Erde kommend, Erdbeben)
Wasser Sui erheben, schwanken, lange kraftvolle schwingende Auf- und Abwärtsbewegungen (Wellen-schlag)
Feuer Fo ausdehnen, drängen, schnelle Trommelfeuer-Fauststöße
Holz Mok durchdringen, gleichzeitiges Blocken und Angreifen
Metall Gam schneiden, spalten, trennen mit Unterarm oder Rückhand (Axt, Hammer)
Der Begrüßungsritus – Baoquan li (Kommando „Jing Li“)
Die Begrüßung mit Handfläche und Faust, ist seit jeher unter
Kampfkünstlern im Kung Fu üblich und Ausdruck des Respekts
gegenüber der anderen Person auch gegenüber dem Kwoon.
Sie wird im Chinesischen als Baoquan li bezeichnet, wörtlich
„der Ritus der zusammen gehaltenen Faust”.
Die rechte Faust steht für den Ausdruck von Kraft, auch für die Erde (yin). Sie wird auf das „Herz”
der linken Hand (Himmel/ Universum =yang) gelegt. Bei der Handfläche der linken Hand steht
der kleine Finger für Ästhetik, der Ringfinger für Gesundheit, der Mittelfinger für Wissen, der Zei-
gefinger für Tugend und der geknickte Daumen für Bescheidenheit. Die Hände werden in etwa
20–30 cm Entfernung vor der Brust gehalten. Die Erde wird vom Universum, das harte/ kämpferi-
sche vom weichen/ wissenden umschlossen und zeigt so die Harmonie und auch die friedliche
Absicht. Der Blick ist geradeaus gerichtet, die Augen sind Ausdruck des aufrichtigen Herzens.
Abb.: http://www.feng-shui-
synergie.de/informationenfeng.html
http://www.kungfu-fitness.de/FAQ/
Prüfungsordnung für den Bereich Kung Fu
der Gemeinschaft für Kampf- und Bewegungskünste
Lo-Han, Pinneberg e.V.
Stand: 08/2019.
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Anlage 10: WuDe
Der Begriff Wu-De setzt sich zusammen aus den chinesischen Wörtern „Wushu = Kampf-
künste“ und „Daode = Tugend oder Moral“ und bedeutet also die „Kampfkunsttugend“ oder
„Kampfmoral“.
In China gibt es eine selbstverständliche und enge Verbindung von Kampfkünsten und dem
Streben nach menschlicher Vollkommenheit. Für die Kampfkünste wird neben den Tugenden
des Konfuzianismus der für den Kampf unerlässliche Mut hinzu gezählt.
Um das Wu-De wirklich verstehen und leben zu können, bedarf es, neben Geduld, Beharr-
lichkeit und einem starken Willen, einer tiefen Verbindung zwischen Schüler*in und Meis-
ter*in, die weit über ein reines und oft kommerziell-geprägtes Trainer*in und Sportler*in –
Verhältnis hinausgeht. Alles Wissen und Können der einen Seite wird nichts nutzen, ohne
die Bereitschaft der anderen Seite sich dafür zu öffnen, diese anzunehmen und an sich zu
arbeiten. Und dies ist bewusst so formuliert, da auch ein/e Meister/-in immer auch durch die
Zusammenarbeit mit den zu Unterrichtenden an sich und seinem/ ihrem Charakter arbeiten
und wachsen soll.
In der chinesischen Tradition war kein*e wahre*r Meister*in bereit, Schüler*innen in den
Kampfkünsten zu unterweisen – mochten sie auch noch so talentiert sein und fleißig trainie-
ren, wenn sie nicht bereit waren, zuerst die Kampfkunsttugenden zu verinnerlichen. Eine oft
in diesem Zusammenhang verwendete Aussage lautet: „…Es geht weniger darum einen
Gegner zu besiegen, sondern vielmehr darum sich selbst zu überwinden….“
Daher sind die chinesischen Kampfkünste mehr als Sport, Wettkampf und Selbstverteidi-
gung. Es ist eine Lebenseinstellung und ein lebenslanges Arbeiten an sich selbst: körperlich,
geistig und charakterlich stabiler und stärker zu werden, ohne sich dabei über andere Men-
schen zu stellen, sondern mit sich und seiner Umwelt in Einklang und Balance zu leben.
So wie die Lehren der Kampfkünste, werden auch die Ursprünge des Wu-De dem Shaolin-
Kloster zugeschrieben, die wie das Kung Fu auch im Laufe der Jahrhunderte in den Kung
Fu-Schulen erweitert worden sind. Ein Beleg dafür könnte sein, dass sich im Shaolin-Kloster
sechs von zehn Regeln für die Mönche auf "WuDe" beziehen2.
Die wichtigsten Aspekte des Wu-De umfassen:
Li: Respekt, Umgangsformen, Höflichkeit
Ren: Mitmenschlichkeit, gegenseitige Liebe
Yi: Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit, urteilen mit dem Herzen, Gutmütigkeit
Zhi: Wissen, Verstand, Bildung und Weiterbildung
Xin: Vertrauen, Ehrlichkeit und Offenheit, aufrichtig an etwas glauben, auch Versprechen
einhalten
Yong: Mut, Tapferkeit
Anlagen X1 – X6: sind die individuellen Theoriebögen und werden in den jeweiligen Verei-
nen zur Prüfung ausgegeben.
2 (Deutsche Übersetzung des WuDe, Shaolin-Kloster Berlin)