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2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 1 Gerhard M. Rieger Produktentwicklung Hardware Teil 5 der ISO 26262 +49.821.450954-4280 +49.821.450954-4269 http://www.tuev-nord.de [email protected] Gerhard Rieger Branch Manager ______________________________ TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG Functional Safety Halderstr. 27 D-86150 Augsburg

Produktentwicklung Hardware Teil 5 der ISO 26262€¦ · ASIL B ASIL C ASIL D Single Point Fehler Metrik >90 % >97% >99% Latent Fehler Metrik >60% >80% >90% 5-8 HW Metriken [7] 2012

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  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 1 Gerhard M. Rieger

    Produktentwicklung Hardware Teil 5 der ISO 26262

    +49.821.450954-4280

    +49.821.450954-4269

    http://www.tuev-nord.de

    [email protected]

    Gerhard Rieger

    Branch Manager

    ______________________________

    TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG

    Functional Safety

    Halderstr. 27

    D-86150 Augsburg

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 2 Gerhard M. Rieger

    5-5 Initialisierung der

    Produktentwicklung auf HW-Ebene [1]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 3 Gerhard M. Rieger

    Zielsetzung

    Das Ziel ist es die Tätigkeiten zur Einhaltung der

    funktionalen Sicherheit während der Phasen der HW

    Entwicklung. Dies beinhaltet auch die Hilfsprozesse

    entsprechend ISO 26262-8.

    Die Planung der HW-spezifischen Tätigkeiten ist im

    Safety Plan enthalten.

    Work-Products

    • Gesamtprojektplan

    • Safety Plan

    5-5 Initialisierung der

    Produktentwicklung auf HW-Ebene [2]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 4 Gerhard M. Rieger

    Integration (HW und SW)

    programmierbarer

    Elektronik

    Software

    Sicherheits-

    anforderungen

    Software

    Design und

    Entwicklung

    Sicherheits-

    anforderungs-

    spezifikation

    Hardware

    programmier- barer

    Elektronik

    Nicht

    programmierbare

    Hardware

    Hardware Sicherheitsanforderungen

    Design und

    Entwicklung von

    programmier- barer

    Elektronik

    System

    Architektur

    System

    Integration

    Design und

    Entwicklung von

    nicht-

    programmierbarer

    Hardware

    Die Integration der folgenden

    Tätigkeiten ist erforderlich für

    die Produkt-entwicklung auf

    HW-Ebene:

    • Hardware Umsetzung des technischen Sicherheits-

    konzepts

    • Analyse von potentiellen Fehlern und deren

    Auswirkung und

    • Koordination mit der Software Entwicklung

    5-5 Initialisierung der

    Produktentwicklung auf HW-Ebene [3]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 5 Gerhard M. Rieger

    5-6 Spezifikation der HW

    Sicherheitsanforderungen [1]

    Zielsetzung

    Das erste Ziel ist es eine konsistente und vollständige HW

    Spezifikation zu erstellen, die auf die HW des betrachteten

    Items oder Elements angewandt wird. Die Anforderungen dieser

    Spezifikation sind HW Sicherheitsanforderungen.

    Das zweite Ziel ist es zu verifizieren, dass die HW Sicherheits-

    anforderungen mit dem technischen Konzept übereinstimmen.

    Ein weiteres Ziel ist es die HW-SW Schnittstellenanforderungen

    zu detaillieren, die in ISO 26262-4 Absatz 7 initialisiert wurden.

    Work-Products

    • HW Sicherheitsanforderungsspezifikation

    • Anforderungen an die HW Architektur Metrik

    • Anforderungen an die zufälligen Fehler

    • HW-SW-Schnittstellenspezifikation (überarbeitet)

    • Verifizierungsbericht der HW Sicherheitsanforderungen

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 6 Gerhard M. Rieger

    Die HW Sicherheitsanforderung soll jede HW Anforderung enthalten, die die Sicherheit betrifft, inklusive:

    a) Die HW Sicherheitsanforderungen an Sicherheits-

    mechanismen zur Überwachung interner Fehler der HW des

    Elements mit den relevanten Eigenschaften.

    b) Die HW Sicherheitsanforderungen an Sicherheits-

    mechanismen, die das betrachtete Element vor externen

    Einflüssen/Fehlern sichern soll mit den relevanten

    Eigenschaften

    c) Die HW Sicherheitsanforderungen an Sicherheits-

    mechanismen, die im Einklang mit den Sicherheits-

    anforderungen anderer Elemente (z.B. Sensoren) zu

    bringen sind.

    d) Die HW Sicherheitsanforderungen an Sicherheits-

    mechanismen zur Entdeckung und Signalisierung von

    internen und externen Fehlern.

    5-6 Spezifikation der HW

    Sicherheitsanforderungen [2]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 7 Gerhard M. Rieger

    5-7 HW Design [1]

    Zielsetzung

    Das erste Ziel ist es die HW auf Basis der Systemdesign-

    spezifikation und der HW Sicherheitsanforderungen zu

    entwerfen.

    Das zweite Ziel ist es das HW Design gegen die

    Systemdesignspezifikation und die HW

    Sicherheitsanforderungen zu verifizieren.

    Work-Products

    • HW Designspezifikation

    • Bericht zur Analyse der HW-Sicherheit

    • Verifizierungsbericht des HW Design

    • Anforderungen an Produktion und Betrieb

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 8 Gerhard M. Rieger

    Eingangs-

    schaltung

    Ausgangs-

    schaltung CPU

    Zentraler

    Schaltungsteil

    Sensor

    Aktuator

    Eingangs-

    schaltung

    Ausgangs-

    schaltung

    CPU

    Zentraler

    Schaltungsteil

    Sensor

    Eingangs-

    schaltung

    Ausgangs-

    schaltung CPU

    Zentraler

    Schaltungsteil Aktuato

    r

    Eingangs-

    schaltung

    Ausgangs-

    schaltung CPU

    Zentraler

    Schaltungsteil

    Sensor

    Aktuator

    Diagnose-Schaltung

    Einkanalige Systeme

    Mehrkanalige Systeme

    Systeme mit

    Diagnoseeinheit

    5-7 HW Design [2]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 9 Gerhard M. Rieger

    Um ein angemessenes Level an Granularität zu erreichen und um Fehler

    aufgrund von hoher Komplexität zu vermeiden, sollten folgende modulare

    Designeigenschaften betrachtet werden:

    1) Hierarchisches Design;

    2) Genau definierte Schnittstellen von sicherheitsrelevanten HW Komponenten;

    3) Vermeidung von unnötiger Komplexität der Schnittstellen;

    4) Vermeidung von unnötiger Komplexität der HW Komponenten;

    5) Wartbarkeit (Service);

    6) Testbarkeit.

    5-7 HW Design [3]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 10 Gerhard M. Rieger

    Sicherheitsanalyse:

    Sicherheitsanalysen der HW Architektur und des detaillierten

    Design zur Entdeckung von Auswirkungen und Ursachen von

    Fehlern sollen entsprechend folgender Tabelle angewandt werden.

    ISO 26262-5 Tabelle 2 — Hardware Design Sicherheitsanalyse:

    Methoden ASIL

    A B C D

    1 Deduktive Analysea o + ++ ++

    2 Induktive Analyseb ++ ++ ++ ++

    ++ stark empfohlen für den jeweiligen ASIL

    + empfohlen für den jeweiligen ASIL

    a. Deduktive Analyse (FTA, reliability block diagrams)

    b. Induktive Analyse (FMEA, ETA, Markov Modele)

    5-7 HW Design [4]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 11 Gerhard M. Rieger

    Bestimmen der Restfehlerwahrscheinlichkeit in Bezug auf zufällige

    Hardwarefehler „Probabilistic Metric for random Hardware Failures”

    (PMHF). Ein geeignete Methode um den PMHF zu ermitteln ist z.B. die

    FTA. Folgende Parameter müssen bei der Analyse beachtet werden:

    • alle gefährlichen Einzelfehler (single-point fault or a residual fault)

    • Der Diagnoseaufdeckungsgrad für Hardwarefehler

    • alle Fehler die nur in Kombination mit anderen gefährlich werden und

    unentdeckt im System verbleiben (dual-point fault)

    • Die Zeit die Fehler latent im System verbeiben können ohne entdeckt

    zu werden.

    Die zweite Methode ist die „cut-set analysis“. Bei dieser Methode wird

    jeder Hardwarefehler für sich betrachtet und darf eine bestimmte

    Ausfallrate (Failure rate class) nicht überschreiten.

    Um zu bestimmen ob das Sicherheitsziel durch zufällige Hardwarefehler

    gefährdet ist gibt der Standard zwei alternative Methoden vor:

    5-8 HW Metriken [1]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 12 Gerhard M. Rieger

    Ermittlung jeder verbleibenden Ursache der Verletzung eines Sicherheitsziels:

    Die Ermittlung ob ein Sicherheitsziel aufgrund von zufälligen HW Fehlern verletzt wurde ist in folgendem

    Flussdiagramm dargestellt. Jeder Single Point Fehler wird untersucht nach Kriterien des Auftretens. Jeder Residual

    Fehler wird untersucht nach Kriterien des Auftretens und der Effizienz des Sicherheitsmechanismus.

    5-8 HW Metriken [2]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 13 Gerhard M. Rieger

    Tabelle 7: Max. erlaubte Fehlerraten bei Verletzung des Sicherheitsziels aufgrund unerkannter Einfachfehler

    Failure class 1: 0,1FIT

    Failure class 2: 1 FIT

    Failure class 3: 10 FIT

    Failure class 4: 100 FIT

    Failure class 5: 1000 FIT

    •HW-Anforderungen: Absatz 9.4.2.4

    •Sample Test

    •Burn-In Test

    •Überdimensionierung

    •Implementierung von sicherheitsrelevanten

    Charakteristiken

    5-8 HW Metriken [3]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 14 Gerhard M. Rieger

    Tabelle 8: Max. erlaubte Fehlerraten bei Verletzung des Sicherheitsziels aufgrund residual faults

    Failure class 1: 0,1FIT

    Failure class 2: 1 FIT

    Failure class 3: 10 FIT

    Failure class 4: 100 FIT

    Failure class 5: 1000 FIT

    5-8 HW Metriken [4]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 15 Gerhard M. Rieger

    Jeder Dual Point Fehler wird

    zuerst auf Plausibilität

    überprüft. Dieser ist nicht

    plausibel, wenn beide Fehler in

    einer angemessenen Zeit und

    mit einer entsprechenden

    Aufdeckung entdeckt oder

    erkannt werden

    Wenn der Dual Point Fehler

    plausibel ist müssen die

    Anforderungen entsprechend

    ISO 26262-5, Tabelle 6 erfüllt

    sein.

    5-8 HW Metriken [5]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 16 Gerhard M. Rieger

    Tabelle 9: Max. erlaubte Fehlerraten bei Verletzung des Sicherheitsziels aufgrund dual-point faults

    Failure class 1: 0,1FIT

    Failure class 2: 1 FIT

    Failure class 3: 10 FIT

    Failure class 4: 100 FIT

    Failure class 5: 1000 FIT

    5-8 HW Metriken [6]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 17 Gerhard M. Rieger

    Definiere für jedes Sicherheitsziel numerische Zielwerte für Single Point Fehler

    Metrik (SPFM) und Latent Fehler Metrik (LFM)

    Single Point Fehler Metrik und Latent Fehler Metrik Zielwerte

    Failure Mode Effect Diagnostic Analysis (FMEDA)

    Bestimmung der SPFM und LFM

    ASIL B ASIL C ASIL D

    Single Point

    Fehler Metrik

    >90 % >97% >99%

    Latent Fehler

    Metrik

    >60% >80% >90%

    5-8 HW Metriken [7]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 18 Gerhard M. Rieger

    Fehlerarten eines HW Element

    Sicherheitsrelevantes

    HW Element

    Nicht-

    Sicherheitsrelevantes

    HW Element

    Sicherer

    Fehler Sicherer

    Fehler

    Entdeckter

    Multiple

    Point Fehler

    Erkannter

    Multiple

    Point

    Fehler

    Latenter

    Multiple

    Point

    Fehler

    Single Point

    Fehler/

    Residual

    Fehler

    5-8 HW Metriken [8]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 19 Gerhard M. Rieger

    Aufteilung der Fehlerraten

    nein

    ja

    5-8 HW Metriken [9]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 20 Gerhard M. Rieger

    Bestimmung des Wertes der Single Point Faults Metric - SPFM

    Prozentualer Anteil der gefahrbringenden Einfachfehler (SPF) und Restfehlern

    (RF), die nicht von den implementierten Sicherheitsmechanismen erkannt

    werden.

    oder

    das Komplement des Prozentualer Anteil der erkannten und unerkannten

    sicheren und gefahrbringenden Mehrfachfehler

    5-8 HW Metriken [10]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 21 Gerhard M. Rieger

    Bestimmung des Wertes der Latent Faults Metric

    Prozentualer Anteil von sicheren erkannten Mehrfachfehlern die durch

    Sicherheitsmechanismen oder durch den Fahrer erkannt werden.

    oder

    Das Komplement des prozentualen Anteils von schlafenden

    Mehrfachfehlern, die nicht durch die implementierten

    Sicherheitsmaßnahmen entdeckt werden.

    Nur die sicherheitsrelevanten HW-Komponenten werden betrachtet

    5-8 HW Metriken [11]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 22 Gerhard M. Rieger

    Grenzwerte der Metriken in Bezug auf den zu erreichenden ASIL

    ASIL B ASIL C ASIL D

    Single point

    faults metric

    >90 % >97% >99%

    Latent faults

    metric

    >60% >80% >90%

    5-9 Ermittlung ob ein Sicherheitsziel aufgrund von zufälligen

    HW Fehlern verletzt wurde [1]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 23 Gerhard M. Rieger

    Grenzwerte (PMHF) der zulässigen Ausfallraten der

    Sicherheitsfunktion in Bezug auf den zu erreichenden ASIL

    ASIL Zulässiger Grenzwert der HW-Ausfallrate

    D < 10-8/h (Gefordert)

    C < 10-7/h (Gefordert)

    B < 10-7/h (Empfohlen)

    A - keine Anforderungen -

    5-9 Ermittlung ob ein Sicherheitsziel aufgrund von zufälligen

    HW Fehlern verletzt wurde [2]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 24 Gerhard M. Rieger

    Single Point Fault Metric

    (SPFM)

    Permanent fault

    Transient fault

    -

    nur CPU und

    Speicher!

    Latent Failure Metric (LFM)

    Probabilistic Metric for random Hardware Failures

    (PMHF)

    Betrachtung der

    Hardware- Architecktur

    Alle single-point faults ,

    residual faults and

    latent multiple

    faults

    Die Erkennungs-zeit latenter

    Fehler

    Welche Werte müssen nach 26262 bestimmt werden?

    22/03/201

    2

    TÜV NORD Systems - FMEDA Workshop

    24

    5-9 Ermittlung ob ein Sicherheitsziel aufgrund von zufälligen

    HW Fehlern verletzt wurde [3]

  • 2012 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 25 Gerhard M. Rieger

    Schaltungsbeispiel [1]

    RAM ROM

    CPU Core

    System Register + SP

    Instruction Queue

    ALU + Multiplier

    Interrupt-‚Vectoren

    Program Counter

    Timer

    I/O PortsBUS

    Interface

    ADC

    CPU 2

    Logic SolverInput Circuit Output Circuit

    Optokoppler

    1

    Sensor 7

    Busanbindung

    11

    Watch

    dog

    6Abschaltpfad

    Relais 4

    Relais 5

    Treiber 3

    LED 8

    R7

    R9