Produkthandbuch - Graf Fassadenger.st - 60m · 2015. 2. 3. · Produkthandbuch Fassadengerüst Type “GRAF”- Seite 4 Doppelgeländer STARK Länge 2,50 m Best.Nr. G 0330 Gew. 11,5

PPrroodduukktthhaannddbbuucchhFassadengerüst Type “GRAF” stark

bis maximal 60 m Aufbauhöhe

In Übereinstimmung der geltenden Fassung vonEN 12810-1:2003 Absatz 9

I N G E N I E U R B Ü R O

S T A T I KDr.-ING BOTO KRITZNERB e r a t e n d e r I n g e n i e u r

Hersteller des Gerüstes:

Graf Baugerätehandel GmbHIndustriestrasse West 11A-8605 KapfenbergTel. 03862-32600Fax [email protected]

Dieses Produkthandbuch enthält detailierte Hinweise zum Aufbau und der Verwendung desFassadengerüstes “Graf” für den Fall dass:

- das Gerüst höher als 30 m aufgebaut wird- das Gerüst vor einer Fassade mit mehr als 60% Öffnung aufgebaut wird (Stahlbau, Industrie)- das Gerüst mit durchlässigen Netzen (Völligkeitsgrad kleiner als 0,5) bekleidet wird.

Inhaltsverzeichnis:

Produkthandbuch Fassadengerüst Type “GRAF” - Seite 2

Identifizierende Beschreibung der Einzelteile des GerüstsytemsAllgemeinen Informationen - Lastklasse, zul. Belastungen, Abmessungen...Wichtige Produktmerkmale der einzelnen TeileAllgemeine Hinweise

Aufbau des GerüstesAllgemeine AnforderungenSichtkontrolleReihenfolge des AufbausDoppelgeländer “stark”Höchstzulässige Aufbauhöhe für unbekleidetes GerüstHöchstzulässige Aufbauhöhe für bekleidetes Gerüst

Aufbau des ersten GerüstfeldesLastverteilender UnterbauFußplatten und FußspindelnFußverbinderStützkräfte an den Spindeln und Ankerkräfte an der FassadeGerüsthalterDoppelgeländer, Systembeläge und Ausrichten der Basiszelle

Aufbau weiterer Gerüstfelder und GerüstlagenNormalfeldLeiter- Aufstieg einbauenEckausbildungBelägeSeitenschutzVerankerungen (Ankerraster und Ankerkräfte), StützkräfteAnkerraster “8 Meter”Ankerraster “4 Meter”Geländerstützen

Abbau des Gerüstes

Lagerung der Systembauteile

Bauteilliste mit Hauptabmessungen

122.12.2

33.13.1.1.3.1.2.3.1.3.3.1.4.3.1.5.

3.2.3.2.1.3.2.2.3.2.3.3.2.4.3.2.5.3.2.6.

3.3.3.3.13.3.2.3.3.3.3.3.4.3.3.5.3.3.6.3.3.7.3.3.8.3.3.9.

4.

5.

6.

3-5666

6666678

9999101111

12121212131313-14151617

17

17

18



Die gesamte Statische Berechnung wurde durchgeführt von:

Dieses Dokument enthält Auszüge und Schlußfolgerungenaus der statischen Analyse, die Berechnung in allenEinzelheiten kann bei Firma Graf Baugerätehandel GmbH inA-8605 Kapfenberg begutachtet werden.


Bezeichnung

Rahmen 2 m

Geländerstütze 1 m

Geländerstütze 2 m

Fußwehrbrett

Best.Nr.

G 0100

G 0200

G 0220

G 0550

Gew.

16,0 kg

4,0 kg

7,0 kg

4,0 kg

max

. 2,0

m

Bezeichnung

RahmenfußVerstellspindelGeländefußVerstellrahmen

Best.Nr.

G 0250

G 0800

G 1150

G 0600

Gew.

1,0 kg

5,0 kg

5,5 kg

23,0 kg

max

. 1,0

m

max

. 0,5

m

Rah

men

2,

0 m

Hal

brah

men

1,0

m

60 cm

2,0

m

1,0

m

Pos.

5

6

7

8

Pos.

1

2

3

4

Auch als Vertikalrahmen bezeichnet einer der tragenden Teile

Wird eingesetzt um eine Absturzsicherung in der oberstenBelagsebene zu realisieren

Wird eingebaut wenn an oberste Etage zur Absturzsicherungvon Spenglerarbeiten das Geländer auf 2 m Höhe aufgebautwerden soll.

1

2

3

Alle diese Teile werden verwendet um die Last vomVertikalrohr des Gerüstrahmens zu übernehmen und in denUnterbau einzuleiten.

Es gibt verschiedene Ausführungen die einen evtl. notwen-digen Niveauausgleich ermöglichen

Beim Einsatz von Geländefüssen muß einFußverbinder am unteren Rahmenendeeingebaut werden.

8

7

5

6

Holzbrett 3000 x 150 x 24 zur Absturzsicherung inBelagshöhe

4

Identifizierende Beschreibung der Bauteile des Fassadengerüstes Type “GRAF”


Doppelgeländer STARKLänge

2,50 m

Best.Nr.

G 0330

Gew.

11,5 kg

Doppelgeländer - verstellbar

Länge

1,25 - 2,10 m1,70 - 3,00 m

Best.Nr.

G 0353G 0355

Gew.

9,0 kg12,5 kg

Das Doppelgeländer übernimmt die Funktion der Absturzsicherung und gibt dem Systemgerüst in vertikaler Richtungseine Stabilität. Bei Aufbauhöhen über 30 m müssen generell verstärkte Doppelgeländer verwendet werden!

1,25 m oder 2,00 m oder 2,50 m

Das verstellbare Doppelgeländer ist keinErsatz für normale Doppelgeländer in denNormalfeldern. Es darf nur verwendet werden um eine Absturzsicherung bei Gerüstfeldern mit einem ungewöhnlichen Achsabstand zu realisieren. Diese Gerüstfelder müssen mit Rohr 48,3 x 3,2 mm versteift werden.

1,25 m - 2,10 m Verstellbereich1,70 m - 3,00 m Verstellbereich

Holzbelag 60 cm Breite

Länge

1,25 m2,00 m2,50 m

Best.Nr.

G 0400G 0410G 0420

Gew.

12,0 kg19,0 kg24,0 kg

Stahl - Belag 30 cm Breite

Länge

2,50 m

Gew.

16,0 kg

Best.Nr.

G 0425

Der Holzbelag übernimmt die Versteiffung des Systemgerüstes in der Belagsebene und muß somit in jedem Gerüstfeld ein-gelegt weren - auch wenn er nicht als Arbeitsplattform genutzt wird.

Der Stahlbelag übernimmt die Versteiffung des Systemgerüstes in der Belagsebene und muß somit in jedem Gerüstfeld ein-gelegt weren - auch wenn er nicht als Arbeitsplattform genutzt wird. Es werden immer 2 Stahlbeläge nebeneinander auf das Querrohr des Vertikalrahmens gelegt!

Holzbelag mit Tür Durchstiegsdeckel aus Aluminium

Länge

2,50 m

Best.Nr.

G 0500

Gew.

30,0 kg

Breite 60cm

Dieser Holzbelag wird am Ende einer Gerüstwand laut nachfolgender Aufbauanleitung eingesetzt um mit der Aufstiegsleitereinen sicheren innenliegenden Gerüstaufstieg zu ermöglichen.

Aus Rohr 33,7 x 1,8 und 17,2 x 2,0

Alu-Belag mit Tür und Leiter

Länge

2,50 m

Best.Nr.

G 0520

Gew.

21,0 kg

Alu-Belag mit Tür

Länge

2,50 m

Best.Nr.

G 0510

Gew.

17,0 kg

Dieser Belag kann anstelle des Holzbelages mit Tür eingesetzt werden und ist durch die Materialwahl (geleimteSperrholzplatte im Aluprofil geklemmt) bei gleicher Festigkeit durch sein geringeres Gewicht leichter einzubauen.

Breite 60cm


Dieses Bauteil kann durch die oben anklappbareLeiterkonstruktion auch in der Mitte einer Belagsebeneals Aufstiegsmöglichkeit genutzt werden.

StirnschutzAnkerstange

Best.Nr.

G 0750G 0760

Länge

50 cm100 cm

Gew.

2,1 kg3,9 kg

Best.Nr.Gewicht

G 06504,2 kg

StützrohrBest.Nr.Gewicht

G 110017,3 kg

FußverbinderBest.Nr.Gewicht

G 07004,3 kg

Auch als Gerüsthalter bezeichnet leiten die horizontalenKräfte von Wind oder anderen Einflüssen über eineÖsenschraube in die Fassade ein. Wann welche Längeder Ankerstange benutzt werden darf wird in der folgen-den Aufbauanleitung beschrieben.

Mit diesem Bauteil werden die letzten Vertikal-rahmen einer Belagsfläche zur Absturzsicherungstirnseitig verschlossen.

Er verbindet die Vertikalrohre am unteren Ende der amBoden stehenden Vertikalrahmen wenn Geländefüssezum Niveauausgleich eingesetzt werden. Er wirdgenerell verwendet um den untersten Vertikalrahmenzu verstärken wenn es notwendig ist.

Fassadengerüste bis zu einer Standhöhe von 4 Meter dürfenauch am Boden abgestützt werden - es ist auf eine sichereVerankerung an der Bodenplatte des Stützrohres zu achten

Allgemeines:

Produktmerkmale:

Das Fassadengerüst Type "Graf" der Firma Graf Baugerätehandel GmbH in A-8605Kapfenberg ist ein Rahmengerüst (Systemgerüst) mit 0,65 m Systembreite bei einer Vorzugs-Feldweite von 2,51 m und einer Systemhöhe von 2,00 m. Das Gerüst wird aufAusgleichsspindeln bzw. Rahmenfüße gestellt. Die Stahlteile werden sowohl mit Grundierungals auch feuerverzinkt angeboten. Die Belagsplatten bestehen aus Massivholz.Die Gerüstrahmen bestehen aus Rohr 48,3 x 2,3 mm und höherfesten Stahl. Sie sind als offe-ne Rahmen ausgebildet. Bei dem Gerüst werden üblicherweise keine Diagonalen verwendet.Die Stabilisierung parallel zur Fassade erfolgt durch Doppelgeländer in Fachwerk- Bauweise imZusammenwirken mit den Fassadenankern und schubsteifen Belägen.

Das Fassadengerüst Type "Graf" wird nach ÖNORM EN B4007 in die Gerüstgruppe 3

eingestuft. Das Flächenbezogene Nutzgewicht einer Gerüstebene beträgt somit 200 kg/m²

Die maximale Aufbauhöhe in der beschriebenen Konfiguration beträgt 60 m (Tab. 3.1.3 und 3.1.4)

Die vorliegenden statischen Nachweise wurden exakt nach ÖNORM HD 1000 (die nur inunwesentlichen Punkten der Önorm EN 12810-1 abweicht) ausgeführt. Die Aufstellung voroffener und geschlossener Fassade ist zulässig.Davon abweichende Aufstellvarianten sind möglich soweit sie nach fachlicher Erfahrung beur-teilt und ausgeführt werden können. Im Zweifelsfall sind spezielle statische Berechnungen oderVersuche erforderlich.

Es ist zu beachten dass diese Angaben sich nur auf die Festigkeit und Statik desGerüstsystems beziehen und in keiner Weise darüber Auskunft geben wann sich am Gerüstnoch Personen befinden dürfen. Diese Informationen können Sie aus den geweils gültigennationalen oder internationalen Normen und Richtlinien welche sich mit der Arbeitssicherheit imGerüstbau beschäftigen entnehmen.

Allgemeine HinweiseDer Auf- und Abbau des Systemgerüstes darf nur von Personen durchgeführt werden die hier-für ausreichende Fachkenntnisse besitzen.

Aufbau des Gerüstes

Allgemeine Anforderungen

Gerüstbauteile sind vor dem Einbau durch Sichtkontrolle auf Beschädigung zu überprüfen.Beschädigte Gerüstbauteile dürfen nicht eingebaut werden.

Der Aufbau des Gerüstes ist in der Reihenfolge der nachfolgenden Abschnitte durchzuführen.

Beim Aufbau des Fassadengerüstes Type “Graf” sind ab einer Aufbauhöhe von 30 m generellab der untersten Gerüstebene Doppelgeländer “stark” (Nr. G0330) einzubauen.

ACHTUNG! Die innerhalb dieser Aufbauanleitung angegebenen Aufbauhöhen erzeugenextrem hohe Beanspruchungen in den Gerüstteilen. Ein verantwortungsbewußtesEinhalten der hier angegebenen Vorschriften ist zur Wahrung der vorgeschriebenenSicherheitsreserven unerläßlich!

2.1.


2.

2.2.

3.

3.1.

3.1.1.

3.1.2.

3.1.3.


Höchstzulässige Aufbauhöhen in Abhängikeit aller wichtigen Einflußparameter fürdas unbekleidete Gerüst

3.1.4.

Für die mögliche Aufbauhöhe des Fassadengerüstes "Graf" gibt es zwei wesentlicheEinflussfaktoren:

a.) Mit zunehmender Höhe vergrößert sich das Eigengewicht und damit verbunden die Druckkraft auf die Gerüstpfosten

b.) Von sehr großem Einfluss sind die Beanspruchungen aus Wind, wobei sich die bei-den Vorzugs- Windrichtungen "senkrecht zur Fassade" und "paralell zur Fassade" unterscheiden lassen. Der Nachweis der Beanspruchung aus Wind erfolgt auf Grundlage der Önorm B4014-1 wobei folgende Einflüsse eingehen.

1. Die Durchlässigkeit der Fassade, ausgedrückt in Prozent des Öffnungsanteils.2. Der Grundwert der Geschwindigkeit in 10 m Höhe, der Flächendeckend für

Österreich in der genannten Norm angegeben wird.3. Die Geländeform I, II, III, die ebenfalls nach der genannten Norm einzustufen

ist. Die Geländeform III ist in den Zentren größerer Städte zu finden. Entsprechend abgemindert ist dort die Wirkung des Windes.

In der Tabelle wird für alle genannten Einflüsse einschließlich des Ankerrasters die maximalmögliche Aufbauhöhe des unbekleideten Gerüstes angegeben.


Höchstzulässige Aufbauhöhen in Abhängikeit aller wichtigen Einflußparameter fürdas Gerüst mit Netzbekleidung

3.1.5.

Mit durchlässigen Netzen bekleidetes Gerüst vor verschlossener Fassade

Die Einflussparameter für die mögliche Gerüst- Aufbauhöhe stimmen mit Abschnitt 3.1.4.überein.

Bei Netzbekleidung gelten folgende generelle Festlegungen

1. Es sind nur Netze mit einem Völligkeitsgrad kleiner als 0,5 zugelassen.2. Netzbekleidung ist nur vor geschlossener Fassade zugelassen.3. Stets wird das Ankerraster "4 Meter" angewendet

In der Tabelle werden die zulässigen Windgeschwindigkeiten in Verbindung mit derGeländeform angegeben, in Zuordnung zu den Aufbauhöhen 40 und 30 m

Fußplatten, FußspindelnUnter jedem Gerüstständer ist eine Fußplatte oder Fußspindel einzubauen (siehe Bild 1). Essind nur spezielle Fußspindeln der Type "Graf" zulässig. Sie werden üblicherweise nichtmehr als 20 cm ausgespindelt.

FußverbinderFußverbinder können entweder am unteren Ende des Vertikalrahmens oder an denSteckrohren der Verstellspindeln mit Hilfe der angeschweißten Kupplungen befestigt wer-den. Die Fußverbinder werden eingesetzt um bei abweichenden Aufstellvarianten denVertikalrahmen zu verstärken. Ob und wann dies notwendig ist muss nach fachlicherErfahrung beurteilt werden. Im Zweifelsfall sind spezielle statische Berechnungen oderVersuche erforderlich.

Bei Aufbauhöhen über 16 m wird generell 1 Fußverbinder pro Vertikalrahmen in der unter-sten Gerüstebene eingebaut.Bei Aufbauhöhen über 30 m werden generell 2 Fußverbinder pro Vertikalrahmen in deruntersten Gerüstebene verwendet!

Bild 1: Lastverteilender Unterbau mit Gerüstbohlen

3.2.2.

3.2.3.

3.2.

3.2.1.

Aufbau des ersten Gerüstfeldes

Lastverteilender UnterbauDas Gerüst darf nur auf ausreichend tragfähigen Untergrund aufgebaut werden. Bei nicht aus-reichend tragfähigem Untergrund sind lastverteilende Unterbauten vorzusehen. (Siehe Bild 1)



Tabelle 1:

Tabelle 2:

Kräfte an Mittelpfosten-Fassaden-Ankern(Grundausstattung mit s= 2510 mm)

Fassade

geschlossen(ohne Öffnungen)

offen(maximal 60% Öffnungen)

offen(maximal 100% Öffnungen)geschlossen(ohne Öffnungen)

Ankerraster

“8 Meter”

“4 Meter”

“8 Meter”

“4 Meter”

“4 Meter”

“4 Meter”

Windrichtung

senkrecht zur Fassadeparallel zur Fassadesenkrecht zur Fassadeparallel zur Fassadesenkrecht zur Fassadeparallel zur Fassadesenkrecht zur Fassadeparallel zur Fassadesenkrecht zur Fassadeparallel zur Fassadesenkrecht zur Fassadeparallel zur Fassade

40 m Gerüsthöhe

1,40,60,70,33,60,61,80,32,60,34,51,2

-2,2-

1,2-

2,2-

1,2-

1,2-

3,1

F .k [kN] F .k [kN]

Erläuterung der Kraftrichtungen F und F sihe Bild 4

Vertikale Stützkräfte an den Fußspindeln in der Grundausstattung (s= 2510 mm)

Gerüst-Aufstellvariante

ohne Innen undAußenkonsolen

Gerüstständer

fassadenseitig

außen

Stützkräfte Fv.k [kN]bei einer Aufbauhöhe des Gerüstes von

6,6

7,6

9,6

11,5

15 Meter 30 Meter

14,5

16,9

16,0

19,1

45 Meter 60 Meter

ohneBekleidung

NETZ-Bekleidung

Gerüst-Bekleidung

1,50,60,80,3

1,90,32,70,3

-2,2-

1,2

-1,2-

1,2

F .k [kN] F .k [kN]

60 m Gerüsthöhe

Stützkräfte an den Fußspindeln, Verankerungskräfte an der FassadeFür das mit Hauptbelagebenen versehene Gerüst, d.H. für das Gerüst ohne Innen- undAussenkonsole, werden in Tabelle 2 extreme vertikale Stützkräfte angegeben. Tabelle 3 ent-hält die entsprechenden Verankerungskräfte an der Fassade. In beiden Tabellen wurdencharakteristische Kräfte eingetragen, d.h. es wurde kein Sicherheitsbeiwert eingearbeitet.Kräfte- Umlagerungen durch Wind wurden berücksichtigt.

3.2.4.


Bild 2: Fertigstellen des ersten Gerüstfeldes (Basiszelle)

Doppelgeländer, Systembeläge, AusrichtenDas erste Doppelgeländer wird zwischen den ersten beiden Vertikalrahmen aufgesteckt undmit den Fallsperren gegen Lösen gesichert. In die Zapfen der Vertikalrahmen- Querrohrewird die Holzbelagsplatte eingehängt. Diese Gerüstzelle steht nun schon von selbst. Hierankönnen alle anderen Zellen Ebene für Ebene angebaut werden. Die erste Zelle gibt die Richtung für das gesamte Gerüst vor. Deshalb ist sie nach demAufstellen genau senkrecht und waagerecht auszurichten. Der Abstand zur Fassade ist zuprüfen.

3.2.6.

Gerüsthalter

Gerüsthalter sind mit 2 Kupplungen in unmittelbarer Nähe des Vertikalrahmen- Querträgersje am Innen- und Außenpfosten anzuschließen. Der Abstand zwischen Vertikalrahmen-Querrohr und Gerüsthalter ist beim Fassadengerüst Type "Graf" üblicherweise nicht größerals 150 mm.

Bei nicht bekleideten Gerüsten bis 10 m Höhe dürfen einfache Gerüsthalter, abweichenddem vorangegangenen Absatz, lediglich am inneren Ständer angeschlossen werden, wennfolgende Bedingungen erfüllt sind:

-- Der Anschluss erfolgt mit Normalkupplungen-- Der Abstand von Innenkante der Belagfläche zum Bauwerk beträgt nicht mehr

als 30 cm-- Dies bedeutet: keine Verwendung von Innenkonsolen-- Die Gerüsthalter der Randständer sind am inneren und äußeren Vertikalpfosten

angeschlossen-- Es werden keine Außenkonsolen, Schutzdächer, Schutzgitter und Überbrückungen

verwendet.-- Es werden keine Elemente der Systemweite 3000 mm verwendet.

Unter den gleichen Gegebenheiten ist es im Ankerraster "4 m" bis zu einer Höhe von 30 mzulässig, Gerüsthalter lediglich am Innenpfosten anzuschließen.

3.2.5.

Aufbau der weiteren Gerüstfelder und Gerüstlagen

NormalfeldDer Aufbau der weiteren Gerüstfelder erfolgt wie im vorhergehenden Abschnitt beschrieben.Alle Gerüstfelder erhalten eine Doppelgeländer. Einzelne Doppelgeländer dürfen nur kurzz-zeitige entfernt werden wenn der Bauablauf es erfordert. In Randfeldern ist das Entfernenvon Doppelgeländern generell unzulässig.Gerüstarbeiten müssen so durchgeführt werden dass die Absturzgefahr so gering als mög-lich ist.

Leiter- Aufstieg einbauenVor Beginn der Arbeiten auf der ersten Gerüstlage ist der Gerüst-Aufstieg einzubauen. Erkann auch sofort in der ersten Zelle vorgesehen werden, indem oben gleich eineDurchstiegstafel aufgelegt wird. Der Gerüstaufstieg kann frei im Gerüst angeordnet werdenum ein möglichst ergonomisches Arbeiten zu garantieren.Ein bequemer Zugang wird ermöglicht wenn die unterste Leiter am zweiten Vertikalrahmenangebracht wird. Bild 3 zeigt dies anschaulich. Der Zugang zum Leiter- Aufstieg erfolgt indiesem Falle von der Stirnseite des Gerüstes.

Wichtig: Die Durchstiegsluken der einzelnen Belagsebenen müssen nach jeder Benutzungsofort wieder geschlossen werden. Dies hat in jeder Belagsebene zu geschehen bevor derAufstieg weiter fortgesetzt wird. Diese Maßnahme dient zur eigenen Sicherheit!

EckausbildungWerden Gerüste um Gebäudeecken herumgeführt, dann besteht keine Möglichkeit dieRandpfosten einer Gerüstwand unmittelbar an der Wand zu ankern. Es sind in diesem FalleEckverbindungen zu schaffen, die auf die Fassadenankerungen der anliegendenGerüstwand zugreifen. Vgl. hierzu Bild 4. Für jede der beiden senkrecht aufeinander ste-henden Gerüstrichtungen muss eine effektive Abstrebung vorhanden sein.


Bild 3: Leiter- Aufstieg

3.3.

3.3.1.

3.3.2.

3.3.3.

Die Streben Sx und Sy bestehen aus Rohr 48,3 x 3,2 mm. Sie werden mitNormalkupplungen an die Ständer angeschlossen. Stehen im günstigen Falle die Pfostenbeider Gerüstwände so dicht beieinander, dass eine direkte Verbindung mittels einerDrehkupplung möglich ist, kann auch eine Verbindung wie in Bild 5 dargestellt realisiert wer-den. Auch bei den Eckverbindungen muss, genau wie bei normalen Gerüsthaltern, der verti-kale Abstand zwischen Vertikalrahmen- Querrohr und dem entsprechendemAbstrebungsstab oder der Drehkupplung möglichst gering sein. Es ist darauf zu achten dassdie Kräfte von der einen Gerüstscheibe auf kürzestem Wege in die Anker der anderen über-tragen wird. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, dass die jeweilige Absterbungsrichtungeiner Querverbindung auf dem gleichen Niveau liegt wie die Anker, auf die sie abzielt.Eckverstrebungen sind in der vertikalen Richtung mind. alle 4 Meter zu installieren. Wurdeeine Eckverbindung vorgenommen, dann sind die benachbarten, direkt vor der Fassade ste-henden Vertikalrahmen wie Randständer zu verankern, d. h. mindestens alle 4 Meter. Beider in Bild 4 gezeigten Eckausbildung sind Übergangsbeläge erforderlich. Diese Beläge sindgegen Abheben so zu sichern, dass keine zusätzliche Stolpergefahr besteht.

BelägeBeläge sind entsprechend Abschnitt 2.2.3 einzubauen. Sie sind ein wesentlichesStabilisierungselement des Gerüstes, vor allem auch durch horizontale Beanspruchungdurch Wind und andere Einflüsse. Deshalb sind alle Gerüstebenen durchgängig mit Belägenauszulegen, auch wenn sie für den Arbeitsprozess am Gerüst selbst nicht benötigt werden.Die erste Belagebene befindet sich auf dem Querrohren der untersten Vertikalrahmen. Mitdem Aufsetzen der nächsten Vertikalrahmen werden die bereits ausgelegten Beläge auto-matisch gegen Ausheben gesichert.

SeitenschutzDer Seitenschutz in Form der Doppelgeländer muss über die gesamte Gerüstwand ausGründen der Stabilität durchgängig verbunden sein. Dies gilt aus Gründen derArbeitsicherheit auch für das Seitenbord (Fußwehr). Der komplette Seitenschutz an den Stirnseiten des Gerüstes ist in allen Gerüstlagen einzu-bauen, die nicht nur für den Aufbau des Gerüstes genutzt werden. An derjenigen Stirnseitean der der Leiternaufstieg eingebaut wurde, übernimmt die Leiter die Funktion desStirnseiten- Schutzes.

Verankerungen, Ankerraster, Ankerkräfte, StützkräfteDas Verankerungsraster ist in Bild 6 und Bild 7 dargestellt. Die dazugehörigenVerankerungskräfte können Tabelle 1 entnommen werden. Tabelle 2 enthält die vertikalenStützkräfte. Verankerungen sind fortlaufend mit dem Gerüstaufbau einzubauen. AlsBefestigungsmittel sind Ringösen- Schrauben mit mindestens 12 mm Durchmesser odergleichwertige Konstruktionen zu verwenden.In allen Tabellen sind Kräfte angegeben in die kein Sicherheitsbeiwert eingerechnet wurde.Somit ist ohne Umrechnung der direkte Vergleich mit den zulässigen Verankerungskräftenmöglich, die in den bauaufsichtlichen Zulassungen der Fassadenanker bzw. der Hersteller-Prospekten angegeben werden. Beim unbekleideten Gerüst braucht das Ankerraster "4 m"nur dann angewendet werden wenn die Fassade nicht so tragkräftig ist dass sie dieAnkerkräfte des Ankerrasters "8 m" verkraftet. Die Randständer einer Gerüstwand sind stetsalle 4 m zu verankern.


3.3.4.

3.3.5.

3.3.6.


Bild 4:

Eckausbildung mit stark versetztenGerüstwänden.(RS - Randständer mit Verankerung verti-kal mindestens alle 4 Meter)

Ist der Pfostenabstand größer als 300 mm,dann ist ein zusätzlicher Seitenschutz mit

freien Gerüstrohren notwendig

Bild 5:

Eckverbindung mit direktem Anschluß beiderGerüstwände über Drehkupplung (DK)

RS - Randständer mit Verankerung vertikalmindestens alle 4 Meter.

Ankerkräfte (char. Werte) für Randständer RS: Kraft

F [kN]

F [kN]

Gerüst ohneBekleidung

2,7

3,0

1


Erklärung:Verankerungspunkte an der Fassade(Gerüsthalter am Innen- und Außenpfosten angeschlossen)

Aufstellungs- Hinweise:

a.) Der Leiteraufstieg wird stets am Rand einer Gerüstwand angeordnetb.) Sämtliche Felder müssen mit Doppelgeländern besetzt sein, auch das Zugangsfeld.c.) Die beiden Vertikalrahmenzüge am Rand werden alle 4 Meter verankert.d.) In beide oberen Ecken wird unbedingt ein Fassadenanker gesetzt.

Ankerkräfte und Stützkräfte an den Fußspindeln siehe Seite 10

Ankerraster “8 Meter”3.3.7.


Ankerraster “4 Meter”

Erklärung:Verankerungspunkte an der Fassade(Gerüsthalter am Innen- und Außenpfosten angeschlossen)

Aufstellungs- Hinweise:

a.) Der Leiteraufstieg wird stets am Rand einer Gerüstwand angeordnetb.) Sämtliche Felder müssen mit Doppelgeländern besetzt sein, auch das Zugangsfeld.c.) In beide oberen Ecken wird unbedingt ein Fassadenanker gesetzt.d.) Die oberste Belagebene ist an jedem Knoten zu verankern.

Ankerkräfte und Stützkräfte an den Fußspindeln siehe Seite 10

3.3.8.


Abbau des Gerüstes

Beim Abbau des Gerüstsystems “Graf” ist genau in umgekehrter Reihenfolge wie beimAufbau vorzugehen. Es muß darauf geachtet werden dass die Absturzgefahr auch beimAbbau so gering wie möglich gehalten wird.Es muß ebenfalls darauf geachtet werden das die Gerüsthalter möglichst lange verankertbleiben um eine ausreichende Standfestigkeit zu gewährleisten.Weiters dürfen keine Teile vom Gerüst geworfen werden um eine Beschädigung derSystemteile und eine Gefährdung von Personen zu verhindern.Es gilt gleich wie beim Aufbau dass der Abbau nur von Personen durchgeführt werden darfdie hierfür ausreichende Fachkenntnisse besitzen.

Lagerung der Bauteile

Bei der Lagerung und dem Transport von Systembauteilen zum Fassadengerüst Type “Graf”ist darauf zu achten, dass die Teile nicht gequetscht oder verbogen werden.Bei den Holzbelägen ist bei der Lagerung auf eine gute Belüftung der einzelnen Beläge zuachten. Dies läßt sich am besten durch zwischengelegte Holzlatten mit mind. 1 cm Höherealisieren. Durch den entstandenen Luftspalt kann die Luft zirkulieren und evt. Feuchtigkeitaus dem Holz austreten. Die Holzbelagsplatten sollten auch, wie alle anderen Gerüstteile,sofern sie nicht gerade am Gerüst eingebaut sind, unter einem Dach vor Regen geschütztgelagert werden. Dies trägt nicht nur zur Sicherheit sondern auch zum langfristigenWerterhalt Ihres Gerüstes bei.

4.

5.

Geländerstützen

Geländerstützen werden in der obersten Belagsebene an der von der Fassade abgewand-ten Seite des Gerüstsystems auf die Vertikalrahmen der unteren Ebene aufgesteckt. Siedienen der Aufnahme von Doppelgeländern um eine wirksame Absturzsicherung zu realisie-ren. Mit dem Aufsetzten der Geländerstützen werden auch die Belagsplatten der oberstenBelagsebene automatisch gegen ein Ausheben gesichert. Überall wo keine Geländerstützeaufgesetzt ist muss an deren Stelle eine Belagsicherung (Art. Nr.: G0380) aufgesetzt wer-den um ein Abheben der Belagstafel (z.B. Wind) zu verhindern.

3.3.9.



Hersteller des Gerüstes:

Graf Baugerätehandel GmbHIndustriestrasse West 11A-8605 KapfenbergTel. 03862-32600Fax [email protected]


4. Bauteilliste der wichtigsten Teile mit Hauptabmessungen des Systems:

Bauteilliste:Benennung des Bauteils

VertikalrahmenGeländerstützeDoppelgeländer "STARK" 2510 mmHolzbelag 2500 x 590 x 36Alu Belag mit Tür und LeiterStirnschutzBordbrett 3000 x 150 x 24Stirnbord 700 x 150 x 24FußverbinderAnkerstange 1000 (Gerüsthalter)VerstellspindelKupplung EN74 - RA - BB - C (Normalkupplung)Kupplung EN74 - SW - Z - C (Drehkupplung)

Nr.

12345678910112021

Gewicht

16,003,85

11,5034,5021,00

4,405,201,204,406,404,901,251,25

1

3

4

5

6

7

9

10

11

2000

1925

max

imal

200

mm

240 mmGrößtmaß

150

mm

Grö

ßtm

aß

575

25102510

2510

650

Documents

Produkthandbuch - Graf Fassadenger.st - 60m · 2015. 2. 3. · Produkthandbuch Fassadengerüst Type “GRAF”- Seite 4 Doppelgeländer STARK Länge 2,50 m Best.Nr. G 0330 Gew. 11,5