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Bevölkerungsentwicklung in Rostock Netzwerk RoBin Rostocker Bürgerinitiativen IN UNTERSTÜTZENDER ZUSAMMENARBEIT FÜR Redaktionsschluss: November 2017 Kommentar zur von der Kommunalen Statistikstelle des Hauptamts der Hansestadt Rostock erstellten „Bevölkerungsprognose für die Hansestadt Rostock bis 2035“ Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Linowski

Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Linowski - LiB Blog · 2018. 9. 3. · Autor / Co.-Autorenschaft / Inhaltsübersicht Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Linowski ist Inhaber des Lehrstuhls für Asset

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  • Bevölkerungsentwicklung in Rostock

    Netzwerk

    RoBinRostocker Bürgerinitiativen

    IN UNTERSTÜTZENDERZUSAMMENARBEIT FÜRRedaktionsschluss: November 2017

    Kommentar zur von der Kommunalen Statistikstelle des Hauptamts der Hansestadt Rostock erstellten „Bevölkerungsprognose für die Hansestadt Rostock bis 2035“

    Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Linowski

  • Autor / Co.-Autorenschaft / Inhaltsübersicht

    Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Linowski ist Inhaber des Lehrstuhls für Asset Management an der Steinbeis-Hochschule Berlin. Prof. Linowski hat in Rostock und Paris Mathematik sowie Mathematische Sta-tistik studiert. Er ist in Betriebswirtschaftslehre von der Wirtschafts- und SozialwissenschaftlichenFakultät der Universität Rostock promoviert. Prof. Linowski hat u.a. mehrere kommerzielle Studienzur Bevölkerungsentwicklung und zum Immobilienmarkt von Shanghai für die DIFA Deutsche Im-mobilienfonds AG in Hamburg sowie für die Fa. Bulwiengesa, ein Münchner Analyseunternehmender Immobilienbranche, sowie für die lettische Hauptstadt Riga für die Fa. Catella Real Estate erstellt.

    Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk LinowskiDirector Institute of International Business StudiesChair of Asset ManagementSteinbeis University Berlin / Guertelstr. 29A/30 /D-10247 Berlin / GERMANY

    RoBin - Das Netzwerk der Rostocker Bürgerinitiativen (2016 gegr.) hat zur sachlichen Auseinander-setzung mit der städtischen Bevölkerungsprognose im März 2017 aus dem Kreis ihrer Mitglieder -> siehe www.netzwerk-robin.de/wordpress/home/mitglieder/ -> die Arbeitsgruppe “Prognoseanalyse”geschaffen. Mitwirkende und AG-Koordinator Heiko Schulze (BI-Sprecher W’mde) konnten Prof. Linowski für die fachliche Prognosebeurteilung gewinnen. Für mehr Info / Kontakt: [email protected]

    I. Einführende Bemerkungen Seite 1II. Historischer Kurzabriss der Bevölkerungsentwicklung Rostocks Seite 3III. Mögliche qualitative Treiber eines Bevölkerungswachstums für Rostock Seite 4IV. Abschließende Würdigung der Bevölkerungsprognose des Hauptamtes der Seite 6 Hansestadt Rostock

    V. Quellen und Anlagen (Statistik Teil 1/6 bis 6/6) Seite 7

    • Statistik 1/6 - Historische Bevölkerungsentwicklung der Hansestadt Rostock von 1930 bis 2015 - Relative Bevölkerungsänderungen der Hansestadt Rostock von 1930 bis 2015 - Entwicklung des durchschnittlichen Jahreswachstums von 1930 bis 2015

    • Statistik 2/6 - Absolute Bevölkerungsentwicklung der Hansestadt Rostock BRD real vs. Prognose 2035 - Prozentualer Bevölkerungszuwachs der Hansestadt Rostock BRD real vs. Prognose 2035 - Entwicklung des durchschnittlichen Jahreswachstums BRD real vs. Prognose 2035

    • Statistik 3/6 - Vorbemerkungen zu Statistiken 2005 - 2016 aus der Ressource “opendata-hro.de“

    • Statistik 4/6 - Gesamtbevölkerungsentwicklung der Hansestadt Rostock 2005 - 2016 - Negativsaldo zwischen Geburten- und Sterberate der Hansestadt Rostock 2005 - 2016 - Jährliches Bevölkerungswachstum im Vorjahresvergleich 2005 - 2016 inkl. Differenzierung der Bevölkerungsanteile nach in- und ausländischer Nationalität

    • Statistik 5/6 - Absolute Studentenzahlen der Universität Rostock von 2008 bis 2017 inklusive Splittung der

    Studierenden nach ihrer Herkunft - Prozentuale Veränderung der Studentenzahlen im Vorjahresvergleich bis 2016 - Bevölkerungsanteil der Studenten an der Gesamteinwohnerzahl der Hansestadt Rostock

    • Statistik 6/6 - Verlust von Industriearbeitsplätzen in der Hansestadt Rostock von 1989 bis 2017

  • I. Einführende Bemerkungen

    Um öffentliche Leistungen und ein angemessenes Angebot an Wohn-und Gewerbeflächen bereit-zustellen, sind belastbare Bevölkerungsprognosen von immenser Bedeutung für Stadt- und Ge-meindeverwaltungen sowie Landes- und Bundesbehörden. Naturgemäß werden die Schätzungenumso unsicherer, je weiter der Prognosezeitpunkt in der Zukunft liegt. Üblicherweise wird dieserUnsicherheit Rechnung getragen, indem die Verfasser einer Bevölkerungsprognose mit unter-schiedlichen Szenarien bzw. Parametern arbeiten, die in die Modellprognosen einfließen.

    Unabhängig von der Unsicherheit der in die Zukunft betreffenden Prognosen sind diese bzw. eineErstellung nach bestem Wissen relevant, um die politischen und administrativen Entscheider zu un-terstützen, Vorschläge zu erarbeiten, um diese im Anschluss mit den Bürgern der entsprechendenadministrativen Einheit und damit insbesondere über die Stadtentwicklung zu diskutieren.

    Am 24.02.2016 wurde die Bevölkerungsprognose für die Hansestadt Rostock bis zum Jahr 2035 inden Statistischen Nachrichten der Hansestadt Rostock publiziert. Redaktionsschluss dieses 51 Seitenumfangreichen Dokumentes war im April 2016; Herausgeber dieser Studie ist das Hauptamt derHansestadt Rostock.

    Die Kernaussage der Studie, die auf Seite 4 zu finden ist „Im Ergebnis der neuen Prognoseberechnun-gen ist festzustellen, dass die Hansestadt Rostock auch in den nächsten Jahren von steigenden Bevölke-rungszahlen geprägt sein wird. Ausgehend von einer Bevölkerungszahl von 206.033 Einwohnern am31.12.2015 wird die Bevölkerung 2025 auf 219.323 Einwohner und 2035 sogar auf 230.945 Einwohnerwachsen.“ kann aus Sicht der Autoren dieses Arbeitspapiers sowohl aus statistischen als auch ausinhaltlichen Gründen nicht unkommentiert bleiben, da an anderem Ort klar und deutlich formuliertwurde dass „Die von der Kommunalen Statistikstelle des Hauptamtes erstellte Bevölkerungsprognosefür die Hansestadt Rostock bis 2035 wird durch Festlegung des Oberbürgermeisters zur verbindlichenPlanungsgrundlage für alle Organisationseinheiten der Hansestadt Rostock.“(vgl. http://rathaus.rostock.de/sixcms/detail.php?id=39348 )

    Der deskriptive Teil der sehr umfangreichen Studie wurde offensichtlich mit viel Sachverstand undSorgfalt erstellt. Auf S. 6 der Studie des Hauptamtes wird ausgeführt, dass „Die vorliegende Bevöl-kerungsprognose wurde erstmalig mit dem Programm "SIKURS" gerechnet, das im Rahmen der Anwen-dergemeinschaft im KOSIS-Verbund (KOSIS - Kommunales Statistisches Informationssystem) entwickeltwurde. SIKURS wird bundesweit in über 60 Städten und in mehreren Statistischen Landesämtern einge-setzt.“ Ausgehend von einer statistisch angegebenen Bevölkerung von 206.033 Einwohnern imJahre 2015 korrespondiert die Prognose des Hauptamtes zu einem geschätzten gesamten Zuwachsder Rostocker Bevölkerung in Höhe von 12,1 % bzw. zu einem geschätzten jährlichen Bevölkerungs-anstieg in Höhe von 0,572 % bis zum Jahre 2035.

    Wie bereits eingangs festgehalten, haben Vorhersagen zur Bevölkerungsentwicklung und derenQualität eine herausragende Bedeutung für eine sinnvolle Stadtentwicklung. Auf die Schlussfolge-rungen der o.g. Studie des Hauptamtes, den Bau von ca. 20.000 Wohneinheiten, wird in diesem Pa-pier nicht Bezug genommen. Die Autoren setzen sich hier ausschließlich mit dem Entstehen derPrognosewerte für 2025 und 2035 auseinander.

    Seite 1

  • Die Autoren dieses Papiers haben neben allgemeinen Zweifeln an der Vertrauenswürdigkeit einerStudie, die vom Auftraggeber praktisch selbst ausgeführt wurde, eigene Modellrechnungen ange-stellt, die von der Prognose des Hauptamtes wesentlich abweichen. An dieser Stelle sei vermerkt,dass der bisherige Auftragnehmer für Schätzungen der Bevölkerungsentwicklungen für die Han-sestadt Rostock, die Fa. Wimes, im Jahre 2012, also vor der Flüchtlingskrise, die geschätzte RostockerBevölkerung im Jahre 2025 mit 197.902 Einwohnern (vs. 219.323 vom Hauptamt) angegeben hat.

    Seite 2

  • II. Historischer Kurzabriss der Bevölkerungsentwicklung Rostocks

    Die Entwicklung der Rostocker Bevölkerung ist seit den 1930er Jahren im Wesentlichen durch Ein-maleffekte dominiert. Nach der Etablierung von zahlreichen Rüstungsbetrieben in der Nazizeit warder zweite große Treiber der Bevölkerungszahl Rostocks die Errichtung des Überseehafens in den1950er Jahren. Nach ca. 90.150 Einwohnern im Jahre 1933 hatte Rostock im Wendejahr 1989 252.956Einwohner (vgl. Melderegister der Hansestadt). In den Jahren nach Vollzug der deutschen Einheitverlor Rostock, verstärkt durch einen negativen natürlichen Geburten- und Sterbesaldo, durch Ab-wanderung ins Umland sowie in die alten Bundesländer ca. 20 % seiner Bevölkerung. Der Tiefpunktwar im Jahre 2002 mit 198.259 Einwohnern erreicht. Seitdem wächst die Bevölkerung wieder leicht(zu weiteren Erläuterungen und Daten, vgl. Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommernsowie den Bericht des Hauptamtes, auf den hier Bezug genommen wird, zu Geburten- und Sterbe-daten; siehe auch Anlage “Statistik 1/6”). Tatsächlich war die Bevölkerungsentwicklung nach derWende neben Abwanderung in die alten Bundesländer und in den Rostocker Speckgürtel wiederdurch zwei weitere Einmaleffekte charakterisiert: Die Ansiedelung der sogenannten „Russlanddeut-schen“ ab Beginn der 1990er Jahre und den Zuzug von Neubürgern im Verlauf der Migrationskriseab 2015.

    Nach dem Vollzug der deutschen Einheit bauten die Rostocker Großbetriebe Warnowwerft, Nep-tunwerft, Dieselmotorenwerk, Überseehafen, VEB Fischfang Rostock, das WohnungsbaukombinatRostock, die Deutfracht Seereederei und Schiffselektronik Rostock, ihr bisheriges Beschäftigungs-niveau auf einen Bruchteil, der zumeist im einstelligen Prozentbereich endete, ab (vgl. Anlage). ImJahre 2016 hatten z. B. alle Werften des Landes noch ca. 1.500 Mitarbeiter (Zum Vergleich: Alleindie Warnowwerft beschäftigte am 31.12.1989 9.487 Mitarbeiter; vgl. Anlage “Statistik 6/6”).

    Im Laufe der letzten 25 Jahre wurde Neubeschäftigung in Rostock im Wesentlichen generiert durchproduzierende Mittelständler, Behörden der Landesverwaltung (insbesondere OFD und OLG), dieBundeswehr/ -marine, Krankenhäuser sowie Tourismus. Dominant bleibt der öffentliche bzw. halb-öffentliche Sektor: Die Universität Rostock, das Universitätsklinikum sowie wissenschaftliche Insti-tute (das Max-Planck-Institut für Demografische Forschung sowie das Leibniz-Institut fürOstseeforschung sind hier die prominentesten Beispiele) zählen zu den wichtigsten ArbeitgebernRostocks.

    Seite 3

  • III. Mögliche qualitative Treiber eines Bevölkerungswachstums für Rostock

    Bevölkerungswachstum in Rostock kann grundsätzlich über fünf qualitative Wege entstehen, wennman von einer möglichen plötzlichen deutlichen Zunahme der Geburten und einem Anstieg derLebenserwartung der Rostocker Bürger abstrahiert:

    a) Generierung von Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaftb) Generierung von Arbeitsplätzen im öffentlichen bzw. halböffentlichen Sektorc) Zunahme der Studierendenzahlen der Universität Rostockd) Eingemeindungene) Ansiedlung von Migranten

    Ad a) In den vergangenen 27 Jahren haben sich in Rostock insbesondere Mittelständler, die auf be-reits vorhandener Substanz (z.B. AIDA Cruises auf der DSR) sowie Softwareunternehmen und In-dustrieunternehmen wie Liebherr und die Fa. Nordex angesiedelt (vgl. Mecklenburg-VorpommernReport 2015 und 2016 der NORD-LB: Die 100 größten Unternehmen Mecklenburg-Vorpommerns).Der Studie des Hauptamtes ist nicht zu entnehmen, wo und wie hier ein qualitativer Anstieg derBeschäftigung in Rostock entstehen kann. Zudem ist festzustellen, dass vom bezüglich der Beschäf-tigung größten Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, AIDA Cruises, von ca. 9.000 Mitarbei-tern weltweit nur ca. 900 Mitarbeiter in Rostock tätig sind (aber damit nicht notwendigerweise inRostock gemeldet sind; Quelle: Ostsee-Zeitung vom 29.11.2017)). Bereits am 15.02.2015, also vorRedaktionsschluss der Studie des Hauptamtes, wurde zudem berichtet, dass AIDA Cruises mindes-tens 100 Mitarbeiter aus Rostock nach Hamburg „umsiedeln“ würde. Am 01.12. 2016 wurde zudemberichtet, dass das Simulationszentrum von AIDA Cruises in die Niederlande verlegt wird.

    Ad b) Es ist nicht absehbar, dass weitere Landes- oder gar Bundesbehörden in Rostock angesiedeltwerden bzw. dass die existierenden Behörden und Ämter ihren Personalbestand substanziell er-weitern werden. Den Autoren dieses Papiers ist ferner nicht bekannt, dass die Bundeswehr/ -marineeine substanzielle Erweiterung ihres Personalbestandes in Rostock plant bzw. dass sich ein solcherüberhaupt in der Diskussion befindet.

    Ad c) Die Studierendenzahlen der Universität Rostock befinden sich auf mittelfristig niedrigem Ni-veau. Im Wintersemester 2016/17 waren 13.864 Studierende an der Uni Rostock immatrikuliert(Quelle: Uni Rostock; siehe Anlage “Statistik 5/6”). Dies korrespondiert, trotz des Einmaleffektes derFlüchtlingskrise, nur zu einem marginalen Zuwachs gegenüber dem absoluten Nachwendetiefst-stand von 13.766 Studierenden im Wintersemester 2015/16. Der in den vergangen 10 Jahren er-reichte Höchststand war im Wintersemester 2011/12 mit ca. 15.300 Studierenden. Wenn manberücksichtigt, dass die Hälfte der Studierenden in Rostock aus Mecklenburg-Vorpommern (MitBerlin und Brandenburg stellt Mecklenburg-Vorpommern knapp 2/3 der an der Rostocker Uni Studierenden.) kommt und sich im Anschluss die Bevölkerungsprognosen für Mecklenburg-Vorpommern verdeutlicht, ist es derzeit nicht plausibel, dass die Uni Rostock in absehbarer Zukunftzu einem wesentlichen Bevölkerungswachstum der Hansestadt Rostock beitragen wird.

    Ad d) Eingemeindungen korrespondieren nicht zu einem natürlichen Bevölkerungswachstum undwürden ferner Infrastruktur weitgehend „mitbringen“; zudem sind derzeit nicht in der Diskussion.

    Seite 4

  • Ad e) Auf S. 5 wird festgestellt: „Insgesamt muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass esgegenwärtig sehr schwierig ist, gesicherte Annahmen über die zukünftige Entwicklung zu treffen, dainsbesondere die Entwicklungen der Flüchtlingsströme kaum vorhersehbar sind.“

    In Abschnitt 2.4. „Annahmen zur Entwicklung der Zahl der Asylbewerber/Flüchtlinge“ werden aufSeite 15 Annahmen gemacht, die bei Verfassung der Studie eine gewisse Plausibilität hatten, diedie Autoren dieses Papiers allerdings als überholt ansehen und die einer Neubewertung bedürften.Insbesondere die Tatsache, dass die Bundesregierung die Abschließung von Rückführabkommenaktiv verfolgt sowie eine steigende Zahl von Abschiebungen deuten grundsätzlich in die Richtung,dass die derzeit in Rostock lebenden Migranten zukünftig eher einen negativen Beitrag zur quan-titativen Bevölkerungsentwicklung, die prognostiziert wird, liefern werden. Beide Aussagen stehenin krassem Widerspruch zur apodiktischen Behauptung auf S. 4 der Lesefassung vom Hauptamt,dass die Bevölkerung der Hansestadt Rostock bis 2035 auf 230.945 Einwohner wächst.

    In summa vermissen die Autoren dieses Papiers eine nachvollziehbare Erläuterung der Verbindungzwischen den vom Hauptamt gemachten quantitativen Wachstumsschätzungen zu den hier auf-geführten möglichen qualitativen Treibern.

    Seite 5

  • IV. Abschließende Würdigung der Bevölkerungsprognose des Hauptamtes der Hanse-stadt Rostock

    Aus Sicht der Autoren dieses Papiers sind die wesentlichsten Schwachpunkte der Bevölkerungs-prognose für die Hansestadt Rostock, auf die hier Bezug genommen wird:

    1. Die geschätzten Wachstumsraten hätten inhaltlich begründet werden müssen.

    2. Die Angabe einer Punktschätzung ist methodisch und inhaltlich für einen derart langen Zeit-raum unseriös (auch wenn Rostock hier nicht allein steht): Wenn man positiv argumentiert, dasses einen Beobachtungszeitraum von 2002 (seit dem historischen Tiefstand der gemeldeten Ros-tocker Bevölkerung, s.o.) bis 2015 gibt, so ist es methodisch unzulässig, Prognosen über einen Zeit-raum zu erstellen, der länger ist, als die Beobachtungsperiode. Im anständigsten Fall hätte dasHauptamt Szenarien „durchrechnen“ lassen müssen und zum Beispiel ein Negativszenario, ein Po-sitivszenario und ein Hauptszenario unter Angabe der gemachten Annahmen angeben müssen.Wie schnell auch solche Rechnungen obsolet werden, kann man sich auch ohne Grundkenntnisseder Demografie und der mathematischen Statistik klarmachen, indem man vergangene Prognosenrenommierter Institute und ihren ex post Wert studiert. Die Aussage, dass die Bevölkerungsprog-nose erstmalig mit dem Programm "SIKURS" gerechnet wurde, suggeriert Objektivität; sie trägt abernicht zur Belastbarkeit der Ergebnisse bei; entscheidend für die Interpretation einer Prognose istderen Zustandekommen, nicht die Software, mit der gerechnet wurde.

    3. Es ist grundsätzlich unseriös, eine Prognose mit derartigen Konsequenzen von einer Insti-tution erstellen zu lassen, die dem eigenen Hause zuzurechnen ist, obwohl es durchaus kommer-zielle Anbieter, universitäre Kompetenz und in Rostock insbesondere das Max-Planck-Institut fürDemografische Forschung gibt. Aufschluss bezüglich einer möglichen Begründung, warum hier einaus Sicht der Hansestadt Rostock „positiver“ Interessenskonflikt besteht und wie dieser aufgelöstwerden kann, könnte ein Abschnitt auf S. 15. der Studie des Hauptamtes geben.

    „Entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung einer Stadt und die Einwohnerzahl einer Stadt hat die Ent-wicklung des Wohnungsbestandes und der Infrastruktur. In der Hansestadt Rostock gibt es zur Zeit kaumleerstehende Wohnungen (unter 2 %). Für die nächsten Jahre sind umfangreiche Neubaugebiete bereitsgeplant und weitere müssen geplant werden. Grundlage dafür bildet u.a. die vorliegende Bevölkerungs-prognose. Auf der anderen Seite können auch bloß so viele Einwohner in die Hansestadt Rostock ziehen,wie Wohnungen und Arbeits- bzw. Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Insofern bedingen sich dieFaktoren gegenseitig.“

    Die Hauptschlussfolgerung des Hauptamtes und der Autoren dieses Papiers ist, dass die Studie desHauptamtes der Hansestadt Rostock große Neuinvestitionen in Wohnimmobilien rechtfertigen soll.

    Es ist nicht, wie einleitend bereits formuliert, Ziel der Autoren dieses Papiers zu bewerten, inwieweitund in welchem Ausmaß bzw. wie präzise solche Investitionen getätigt werden sollten. Da der Sta-tistikreport des Hauptamts aber eine tragende Säule in der Argumentation der Verantwortlichender Hansestadt Rostock darstellt, fordern wir die verantwortlichen Behörden nachdrücklich dazuauf, die präzisen Rechnungsgrundlagen und getätigten Annahmen, die im Widerspruch zu den inAbschnitt III gemachten Aussagen stehen, zu erläutern.

    Seite 6

  • V. Quellen und Anlagen (Statistik Teil 1/6 bis 6/6)

    230000 Einwohner - Ungeahnter Boom fordert Rostock / SVZ vom 25.02.2016 / Onlinequelle:https://www.svz.de/lokales/rostock/230000-einwohner-ungeahnter-boom-fordert-rostockid12832401.html

    Rostock wächst: Über 230.000 Einwohner bis 2035 / Hrsg. Nachrichtenportal Rostock-Heute.devom 24.02.2016 / Onlinequelle: https://www.rostock-heute.de/rostock-einwohnerzahl-bevoelkerungsprognose-2035/85117

    Bevölkerungsprognose der Hansestadt Rostock bis 2035 / Präsentationsfassung vom 24.02.2016 /Hrsg. Hansestadt Rostock, Hauptamt, Kommunale Statistikstelle / Onlinequelle:http://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/1609/__Präsentation_Bevölkerungsprognose_Flächen-nutzungsplan.pdf

    Statistische Nachrichten - Bevölkerungsprognose der Hansestadt Rostock bis 2035 / Lesefassungvom April 2016 / Hrsg. Der Oberbürgermeister, Presse- und Informationsstelle Hansestadt Rostock,Hauptamt, Kommunale Statistikstelle / Onlinequelle:http://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/594/Bevölkerungsprognose%20bis%202035.pdf

    Hansestadt Rostock Bevölkerungsprognosen bis 2025 Gesamtstadt und Stadtbereiche / Fassungvom August 2012 / Hrsg. Hauptverwaltungsamt Kommunale Statistikstelle, Amt für Stadtentwick-lung, Stadtplanung und Wirtschaft, WIMES Wirtschaftsinstitut / Onlinequelle: http://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/989/Bevölkerungsprognose-2012-2.pdf

    Bevölkerungsprognose 2030 Stadt-Umland-Raum Rostock (SUR) / Endfassung vom Januar 2017 /Hrsg. Amt für Raumordnung und Landesplanung Region Rostock, WIMES Wirtschaftsinstitut / On-linequelle: https://www.landkreis-rostock.de/landkreis/daten_fakten/Bevxlkerungsprognose_2030_SUR.pdf

    Demografische Entwicklung Rostocks / Statistisches Landesamt M-V / Onlinequelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_Rostocks

    Bevölkerungsstrukturdatensammlung der Hansestadt Rostock / Hrsg: Hauptverwaltungsamt Kom-munale Statistikstelle, Melderegister der Hansestadt Rostock / Onlinequelle:https://www.opendata-hro.de/dataset/bevoelkerungsstruktur_2005 bis ..._2016

    Die Universität in Zahlen für das Jahr 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 /Hrsg. Stabsstelle für Hochschul- und Qualitätsentwicklung der Universität Rostock / Onlinequelle: https://www.uni-rostock.de/fileadmin/uni-rostock/UniHome/Presse/Universitaet/ZahlenFakten/2017_Flyer_deutsch_online.pdf

    Statistische Veröffentlichung "2009 im Überblick" erschienen ... An der Universität und den Hoch-schulen in der Hansestadt Rostock wurde im Wintersemester 2009/2010 mit 15.968 Studierendenseit 1990 die höchste Zahl der Studenten registriert ... / Hrsg. Pressestelle der Hansestadt Rostock/ Onlinequelle:http://rathaus.rostock.de/sixcms/detail.php?id=29343&_sid1=260&_sid2=291&_sid3=292

    Seite 7

  • Zahl der Studenten sinkt auf Tiefststand / Ostsee Zeitung vom 12.04.2016 / Onlinequelle:http://www.ostsee-zeitung.de/Region-Rostock/Rostock/Politik/Zahl-der-Studenten-sinkt-auf-Tiefst-stand

    Regionalwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern Report: Die 100 größten Unternehmen in Mecklen-burg-Vorpommern / Hrsg. Nord LB 14.12.2015 / Onlinequelle: https://www.lfi-mv.de/export/sites/lfi/publikationen/analysen-der-NORD_LB-zur-Wirtschaft-in-M-V/download-publikationen-der-nord-lb/Mecklenburg-Vorpommern-Report-Die-100-groessten-Unter-nehmen-in-M-V-Ausgabe-2015.pdf

    Regionalwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern Report: Die 100 größten Unternehmen in Mecklen-burg-Vorpommern / Hrsg. Nord LB 8.12.2016 / Onlinequelle: https://www.lfi-mv.de/export/sites/lfi/publikationen/analysen-der-NORD_LB-zur-Wirtschaft-in-M-V/download-publikationen-der-nord-lb/Mecklenburg-Vorpommern-Report-Dez.-2016-Die-100-gro-essten-Unternehmen.pdf

    Steuerung von Privatisierung: Eine Analyse der Steuerungsstrukturen der Privatisierung der ost-deutschen Werft- und Stahlindustrie 1990–1994, Jörg Raab, Westdeutscher Verlag

    "MV Werften" - Hoffnungsschimmer aus Hongkong / NDR vom 2.03.2016 / Onlinequelle:http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/nordic338_page-1.html

    Werft: 2018 geht’s los / Ostsee Zeitung vom 22.07.2017 / Onlinequelle: http://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Wirtschaft/Warnow-Werft-Warnemuende-2018-geht-s-hier-wieder-los

    AIDA verlagert 100 Arbeitsplätze - Mit dem neuem Technik-Zentrum in Hamburg soll das RostockerUnternehmen weiter wachsen / Ostsee Zeitung vom 14.02.2015 / Onlinequelle:http://www.ostsee-zeitung.de/Region-Rostock/Rostock/Aida-verlagert-100-Arbeitsplaetze

    Adieu, Kapitäne: Aida schließt Simulationszentrum in MV - Das Training wird von Rostock in die Nie-derlande verlegt / Ostsee Zeitung vom 1.12.2016 / Onlinequelle: http://www.ostsee-zeitung.de/Region-Rostock/Rostock/Wirtschaft/Adieu-Kapitaene-Aida-schliesst-Simulationszentrum-in-MV

    AIDA: Jede Traumreise beginnt in Rostock / Hrsg: Ostsee Zeitung 29.11.2017, Fakten und Zahlenausführlich in der Printausgabe / Onlinequelle: http://www.ostsee-zeitung.de/Region-Rostock/Rostock/Wirtschaft/Jede-Traumreise-beginnt-an-der-Warnow

    Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland / Hrsg. Bundesministerium der Verteidigung -Presse-und Informationsstab Oktober 2011 / Onlinequelle: https://www.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY3NzU2Yjc2NzI2YjY2MzEyMDIwMjAyMDIw/Stationierung%20barrierefrei_3-11-2011%20PC.pdf

    Wird Marinestützpunkt Hohe Düne zur Nato-Basis? / Ostsee Zeitung vom 8.07.2017 / Onlinequelle: http://www.ostsee-zeitung.de/Region-Rostock/Rostock/Wirtschaft/Wird-Marinestuetzpunkt-Hohe-Duene-zur-Nato-Basis

    Seite 8

  • Historische Bevölkerungsentwicklung der Hansestadt Rostock von 1930 bis 2015

    Entwicklung des durchschnittlichen Jahreswachstums von 1930 bis 2015

    - 6 %

    - 4 %

    - 2 %

    0 %

    + 8 %

    Jährliches Wachstum

    + 6 %

    + 8 %

    + 2 %

    bis1930

    bis1935

    bis1940

    bis1945

    3,12

    4,99 4,76

    8,53

    2,54

    3,22

    1,571,15

    1,491,78

    1,03

    0,30 0,35 0,32

    - 5,59

    -1,66

    - 2,38

    - 0,12bis1950bis

    1955bis

    1960bis

    1965bis

    1970bis

    1975bis

    1980bis

    1985

    bis2005

    bis2010

    bis2015

    bis1990

    bis2000

    bis1995

    vor Wiedervereinigung

    nach Wiedervereinigung

    50.000

    100.000

    150.000

    200.000

    250.00083

    .700

    104.

    585

    129.

    500

    93.3

    05

    133.

    109

    133.

    109

    158.

    630

    184.

    204

    198.

    636

    213.

    475

    232.

    506

    244.

    444

    248.

    088

    227.

    535

    200.

    506

    199.

    288

    202.

    735

    206.

    011

    +11.285

    +20.885

    +24.915

    -36.195

    +39.804

    +16.895+8.626

    +25.574

    +14.432

    +14.839

    +19.031

    +11.938 +3.644

    -20.553

    -27.029 -1.218 +3.447+3.276

    1930 1935 1940 1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

    1926-

    1930

    1931-

    1935

    1936-

    1940

    1941-

    1945

    1946-

    1950

    1951-

    1955

    1956-

    1960

    1961-

    1965

    1966-

    1970

    1971-

    1975

    1976-

    1980

    1981-

    1985

    1986-

    1990

    1991-

    1995

    1996-

    2000

    2001-

    2005

    2006-

    2010

    2011-

    2015

    +15,6 +25,0 +23,8 -28,0 +42,7 +12,7 +5,8 +16,1 +7,8 +7,5 +8,9 +5,1 +1,5 - 8,3 - 11,9 - 0,6 +1,7 +1,6

    Relative Bevölkerungsänderungen der Hansestadt Rostock von 1930 bis 2015

    Daten: Statistisches Landesamt Mecklenburg Vorpommern / Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Demogra�e_Rostocks

    Statistik 1/6

  • Entwicklung des durchschnittlichen Jahreswachstums BRD real vs. Prognose 2035

    1991-

    1995

    - 8,3

    2016-

    2020

    + 4,0

    2021-

    2025

    + 2,3

    2026-

    2030

    + 2,5

    2031-

    2035

    + 2,8

    1996-

    2000

    - 11,9

    2001-

    2005

    - 0,6

    2006-

    2010

    + 1,7

    2011-

    2015

    + 1,6

    Prozentualer Bevölkerungszuwachs der Hansestadt Rostock BRD real vs. Prognose 2035

    Daten: Melderegister der Hansestadt Rostock (von Zahlen des Statischen Landesamtes M-V etwas abweichend) / Bevölkerungsprognose 2035

    Absolute Bevölkerungsentwicklung der Hansestadt Rostock BRD real vs. Prognose 2035

    -20.553

    -27.029 -1.218+3.447

    +3.298

    +8.289

    +5.001+5.424

    +6.198PROGNOSEREALITÄT

    150.000

    200.000

    225.000

    250.000

    248.

    088

    227.

    535

    200.

    506

    199.

    288

    202.

    735

    206.

    033

    214.

    322

    219.

    323

    224.

    747

    230.

    945

    1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

    Jährliches Wachstum

    0,35 0,33bis1995bis

    2000bis

    2005

    bis2010

    bis2015

    bis2020

    bis2025

    bis2030

    bis2035

    PROGNOSEREALITÄT

    - 2,00 %

    - 2,50 %

    - 1,50 %

    - 1,00 %

    - 0,50 %

    0 %

    + 0,50 %

    + 1,00 %

    -1,66

    - 2,38

    - 0,12

    0,80

    0,47 0,49 0,55

    Statistik 2/6

  • Vorbemerkungen zu Statistiken 2005 - 2016 aus der Ressource “opendata-hro.de“

    Statistik 3/6

    Im Vergleich zum Statistikteil 1/6 basieren die Statistiken in 2/6 und 4/6 nicht auf die Zahlen des Statistischen Landesamtes M-V, sondern auf die Angaben des Melderegisters der Hansestadt Rostock.Diese sind von der Landesstatistik für M-V etwas abweichend. Da sich die Prognose des Hauptamtes auf die in der Ressource „opendata-hro.de“ hinterlegten Zahlen des Einwohnermeldeamtes bezieht (s. Abb.), wurden diese für den nachfolgenden Statistikteil (4/6) weitestgehend herangezogen.

    Aus diesem wird ersichtlich, dass der Anteil von Einwohner/innen deutscher gegenüber denen ausländischer Nationalität an der Gesamtbevölkerung nicht erst seit 2015 tendenziell sinkt, obwohl das durchschnittliche Plus von Mitbürger/innen mit ausländischer Nationalität mit 2,46 % pro Jahr von 2005 bis 2014 relativ gering war. Mit einem Plus von 0,29 % �el in diesem Zeitraum der durchschnittliche Jahreszuwachs für Einwohner/-innen deutscher Nationalität sogar vergleichsweise marginal aus. Hier ist der Wachstumstrend mittlerweile in den letzten fünf Jahren in einem vernachlässigbaren Bereich (+ 0,07 % pro Jahr) angelangt.

    • Gesamtbevölkerungsentwicklung von 2005 bis 2016,• Geburten-Sterbesaldo von 2005 bis 2016,• Bevölkerungszuwachs im Vorjahresvergleich von 2006 bis 2015.

    Als möglicher Treiber der Bevölkerungsentwicklung der Hansestadt Rostock ist Migration ein wichtigerFaktor. Daher werden auf der folgenden Seite neben der Gesamtbevölkerung auch die Anteile an Ein-wohnern in- und ausländischer Nationalität dargestellt. Hierbei wird der Terminus für die Indikatorenlt. Quelle „opendata-hro.de“ für „anteil_deutsch (Anteil der deutschen Einwohner/-innen mit Hauptwohnung an Einwohner/-innen mit Hauptwohnung insgesamt)“ und „anteil_auslaendisch (Anteil der ausländischen Einwohner/-innen mit Hauptwohnung an Einwohner/-innen mit Hauptwohnung insgesamt)“ in der tabellarischen Kurzform (anteil_deutsch / anteil_auslaendisch) im Statistikteil 4/6 übernommen.

    Hansestadt Rostock, Hauptamt, Kommunale Statistikstelle Bevölkerungsprognose der Hansestadt Rostock bis 2035 22

    3. Ergebnisse der Prognose

    Jedoch sind unter opendata-hro.de nur detaillierte Datensätze zur Bevölkerungstruktur ab 2005 vorhanden bzw. abrufbar. Dementsprechend fokussiert der nachfolgende Statistikteil (4/6) auf:

    Bildquelle: Bevölkerungsprognose der Hansestadt Rostock 2035

  • Jährliches Bevölkerungswachstum im Vorjahresvergleichvon 2006 bis 2016

    0

    500

    1000

    1500

    2000

    2006ZuwachsD: 0,28 %A: 8,31 %

    + 1088 E.+ 0,55 %

    528

    560

    2007ZuwachsD: 0,30 %A: 1,51%

    + 688 E.+ 0,35 %

    578

    110

    2008ZuwachsD: 0,11 %

    A: - 0,76 %

    + 152 E.+ 0,08 %

    208

    ZuwachsD: 0,54 %

    A: -10,9 %

    + 234 E.+ 0,12 %

    1036

    560

    2010ZuwachsD: 0,57 %A: 2,24 %

    + 1241 E.+ 0,55 %

    1084

    147

    2011ZuwachsD: 0,58 %A: 5,63 %

    + 1510 E.+ 0,75 %

    1131

    377

    2012ZuwachsD: 0,26 %A: 6,5 0%

    + 973 E.+ 0,48 %

    513

    460

    2013ZuwachsD: 0,09 %A: 5,09 %

    + 569 E.+ 0,28 %

    185

    384

    2014ZuwachsD: - 0,1 %A: 4,56 %

    + 175 E.+ 0,09 %

    -186361

    2015ZuwachsD: 0,31 %

    A: 19,14 %

    + 2185 E.+ 1,07 %

    600

    1585

    2016Zuwachs

    D: - 0,13 %A: 17,30 %

    + 1459 E.+ 0,71 %

    -248

    1707

    -56 -802

    2009

    anteil_auslaendischanteil_deutsch

    150.0002005 20072006 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

    200000

    190.000

    180.000

    170.000

    160.000

    210.000

    96,5

    8 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    90.4

    76 E

    inw.

    96,3

    2 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    91.0

    04 E

    inw.

    96,2

    8 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    91.5

    82 E

    inw.

    96,3

    1 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    91.7

    90 E

    inw.

    96,7

    1 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    92.8

    26 E

    inw.

    96,6

    6 %

    an

    teil_

    deut

    sch

    = 1

    93.9

    20 E

    inw.

    96,5

    0 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    95.0

    53 E

    inw.

    96,2

    9 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    95.5

    66 E

    inw.

    96,1

    1 %

    an

    teil_

    deut

    sch

    = 1

    95.7

    51 E

    inw.

    95,9

    4 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    95.5

    65 E

    inw.

    95,2

    1 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    96.1

    65 E

    inw.

    94,4

    2 %

    ant

    eil_

    deut

    sch

    = 1

    95.9

    17 E

    inw.

    6742

    197.218 198.306

    198.994 199.146 199.380200.621

    202.131 203.104203.673 203.848

    7302 7412

    7356

    6554 67

    01 7078 75

    38 7922

    8283 98

    68

    1157

    5

    206.033207.492

    Gesamtbevölkerungsentwicklung der Hansestadt Rostock 2005 - 2016

    Daten: Amtliches Melderegister der Hansestadt Rostock / Quelle: https://www.opendata-hro.de/dataset/bevoelkerungsstruktur_2005 bis ..._2016

    D A

    2005 20072006 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

    - 400

    - 200

    0-175 -200 -248 -160 -188 -249 -264 -190 -404 -235 -358-145

    Negativsaldo zwischen Geburten- und Sterberate der Hansestadt Rostock 2005 - 2016

    Statistik 4/6

  • Daten: Universität der Hansestadt Rostock / Stabsstelle für Hochschul- und Qualitätsentwicklung

    Absolute Studentenzahlen der Universität Rostock von 2008 bis 2017 inklusive Splittung der Studierenden nach ihrer Herkunft

    Prozentuale Veränderung der Studentenzahlen im Vorjahresvergleich bis 2016

    Bevölkerungsanteil der Studenten an der Gesamteinwohnerzahl der Hansestadt Rostock

    Statistik 5/6

    2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 20166 %

    7 %

    8 %

    7,18

    7,477,61 7,54

    7,40

    7,07

    6,74 6,63

    2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

    + 2,51

    + 4,60

    + 0,83

    - 1,63

    - 4,28- 3,66

    - 0,89

    + 0,32

    - 3%

    - 2%

    - 1%

    0

    + 1%

    + 2%

    + 3%

    + 4%

    - 4%

    2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

    5.000

    10.000

    15.00013.864

    Studentenaus M-V

    1143 intern.

    ausrestlichen

    BL

    3.613

    ausöstl. BL,

    Berlin/BRB

    6.271

    49,3 %

    2.837

    13.766

    Studentenaus M-V

    910 intern.

    ausrestlichen

    BL

    3.587

    ausöstl. BL,

    Berlin/BRB

    6.415

    49,9 %

    2.854

    13.890

    Studentenaus M-V

    819 intern.

    ausrestlichen

    BL

    3.438

    ausöstl. BL,

    Berlin/BRB

    6.692

    51,2 %

    2.941

    14.41715.062

    Studentenaus M-V

    868 intern.

    ausrestlichen

    BL

    4.065

    ausöstl. BL +

    Berlin/BRB

    6.639

    49,0 %

    2.845

    13.864

    Studentenaus M-V

    ausrestlichen

    BL

    4.069

    ausöstl. BL +

    Berlin/BRB

    7.217

    50,9 %

    2.892

    15.312

    Studentenaus M-V

    941 intern. 884 intern. 882 intern.

    ausrestlichen

    BL

    3.809

    ausöstl. BL +

    Berlin/BRB

    7.645

    53,2 %

    2.917

    15.263

    Studentenaus M-V

    ausrestlichen

    BL

    3.408

    ausöstl. BL +

    Berlin/BRB

    8.096

    56,3 %

    2.877

    867 intern.

    15.138

    Studentenaus M-V

    ausrestlichen

    BL

    3.125

    ausöstl. BL +

    Berlin/BRB

    8.463

    59,3 %

    2.683

    790 intern.

    14.472

    Studentenaus M-V

    ausöstl. BL +

    Berlin/BRB

    8.915

    61,6 %

    2.422

    819 intern.

    14.117

    Studentenaus M-V

    ausrestlichen

    BL

    2.913 ausrestlichen

    BL

    2.345

    ausöstl. BL +

    Berlin/BRB

    8.045

    60,7 %

    2.340

    0

  • Daten: Steuerung von Privatisierung: Eine Analyse der Steuerungsstrukturen der Privatisierung der ostdeutschen Werft- und Stahlindustrie 1990–1994,Jörg Raab / Angaben zur momentanen Beschäftigungssituation MV-Werften siehe thematische Medienangaben im Quellenverzeichnis

    Verlust von Industriearbeitsplätzen in der Hansestadt Rostock von 1989 bis 2017

    Statistik 6/6

    Wie drastisch der Niedergang des Schi�baus in Rostock zum Beschäftigungs- und Bevölkerungsverlust nach1990 beitrug, belegt die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen für den industriellen Kernbereich der drei Groß-betriebe Warnowerft, Neptunwerft und Dieselmotorenwerk (ohne Zulieferer). Hier gingen bereits bis 1994 allein 70 % aller Arbeitsplätze gegenüber dem Wendejahr verloren. Im Jahr 2017 ist diese Verlustquote mittlerweile bei 95 % Beschäftigungsschwund bei Rostocks ursprünglichem Industriekern angelangt.

    Rostocks Bevölkerungsanstieg auf 253.990 Einwohner (Höchststand: 31.12.1988) ist eng mit derKonzentration der maritimen DDR-Wirtschaft nach dem 2. Weltkrieg verbunden. Die drei Kombinate Schi�bau (ca. 55.000 Beschäftigte), Seeverkehr und Hafenwirtschaft (ca. 19.000 Beschäftigte) sowie Fischfang (ca. 8.000 Beschäftigte) bestimmten bis zur Wiedervereinigung jahrzehntelang den Takt der Hansestadt bei Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum.

    Das beschäftigungsintensive Kombinat für Schi�bau war das sechstgrößte der DDR und ordnete seineArbeitskräfte den folgenden Bereichen zu (Stand 31.12.1989 gerundet lt. Heseler/Löser 1992: 31):• 34.000 auf See- und Binnenwerften• 19.000 im Maschinen- und Anlagenbau• 1.850 in Dienstleistungsunternehmen

    Warnowwerft W‘mde 9.487 3.070 2.975 400Neptunwerft Rostock 6.367 1.478 1.397 480Dieselmotorenwerk 2.775 1.054 610 0

    1989 1992 1994 2017

    Beschäftigte gesamt 18.629 5.602 4.982 880

    1989 1992 1994 2017 2018

    1.000

    3,000

    5.000

    7.000

    9.000

    PERSPEKTIVISCHREALITÄTBeschäftigte der Warnowwerft 1989 - 2017

    9.487

    3.070 2.975

    400 750 - 1000

    Daran hat auch die jüngste Werftenübernahme durch den Genting-Konzern in 2016 bisher nichts geändert. Zu den derzeit ca. 1500 Mitarbeitern auf den Werften in Stralsund, Rostock und Wismar gibt es vom Investor für die um�rmierten MV-Werften (Hauptsitz Wismar) zum Standort Warnowwerft lediglich ein vages Perspektiv-versprechen von 350 bis 600 neuen Arbeitsplätzen ab 2018 (ohne Di�erenzierung Festanstellung/Leiharbeit). Dieses wird jedoch maßgeblich vom noch ausstehenden Verhandlungsergebnis des Konzerns um Landes- und Bundesbürgschaften im mehrfach dreistelligen Millionenbereich abhängen, sind sich Branchenkenner einig.Aktuell herrscht am Rostocker Genting-Standort „Warnowwerft“ in Warnemünde Kurzarbeit (Stand 11/2017).

    seit 2016 Genting / Hongkongseit 1997 Meyer / Papenburgseit 2013 insolvent / abgewickelt