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286 Nachrichten Versuch unternommen, die Todesursache nach den Befunden zu ermitteln. Abg~inge als Folge einer unsachgem~ii~en Fiitterung haben danach einen nicht unerheblichen Anteil. Ffir die Jagdjahre 1954/55 bis 1986/87 lag der Anteit der Futtersch~idigungen an den Fallwildbe- funden wie nachstehend vermerkt. Wildart Rehwild Rorwild Damwild Sikawild Muffelwild Schwarzwild insgesamt 4.151 81 148 19 29 231 untersucht davon Futter- 217 1 13 1 2 3 sch~idigungen Prozentwert 5,2 1,2 8,8 5,3 6,9 1,3 Mit 12,7 % der Todesursachen der im Jagdjahr 1986/87 untersuchten Rehe lag die Futterschiidlichkeit besonders hoch, sie wurde nur noch von den Magen- und Darment- zfindungen fibertroffen. H/iufigster Befund ist die Pansenfibersiiuerung infolge einseitiger Aufnahme kohlen- hydratreicher Futtermittel wie Mais, Weizen und Hafer. Labmagenentzfindungen, Dis- bakterie und Enterotox~imie, als Folge des massiven Auftretens von Clostridium perfrin- gens, werden beobachtet. In neuerer Zeit werden als Folge einer sfiirkeren Aufnahme von Maissilage Todesf~ille durch Clostridium perfringens vermutet, wobei eine nicht einwand- freie Silage als Grund angenommen wird. Dringend ist zu empfehlen, einseitige Trockenfuttergaben, speziell die ausschliet~liche Erniihrung des Wildes im Winter durch Verffitterung von Mais, Weizen oder Haler, zu vermeiden. Auf die Ausfiihrungen in der 3. Auflage des Heftes 5 der Schriftenreihe der Forschungs- stelle ,,Die F/5.tterung des Schalenwildes" wird verwiesen. E. UECKERMANN Prof. Dr. Dr. h.c. Lindner verstorben Am 17. November 1987 verliel~ uns nach langer schwerer Krankheit Professor Dr. Dr. h.c. KURTLmDNER kurz vor der Vollendung seines 81. Lebensjahres. Der Tod des grot~en Jagdhistorikers, dessen Leben und Wirken zuletzt aus Antatg seines 80. Geburtstages in Heft 4/1986 der Zeitschrift ffir Jagdwissenschaft gewiirdigt wurde erRillt uns mit grof~er Trauer und hinteri~ii~t im Kreis der Jagdwissenschaftler der Bundesrepubtik Deutschland und auch Rir die Zeitschrift ffir Jagdwissenschaft eine nicht zu schlief~ende Lficke. Frau Dozent Dr. SIGRID SCHWENK, die Professor LINDNERbesonders nahestand, wird in Heft 1/1988 die Wfirdigung des Verstorbenen vornehmen. ERHARD UECKERMANN FRIEDRICH GEORGI RUDOLF GEORGI Dr. Ellenberg Leiter des Fachgebiets ,,Wild und Jagd/Skologie" in der Bundes- forschungsanstalt ffir Forst- und Holzwirtschaft in Hamburg Am 22. September 1987 wurde Dr. HERMANNELLENBERG mit der Leitung des Fachgebiets ,,Wild und Jagd6kologie" im Institut f/ir Weltforstwirtschaft der Bundesforschungsanstalt ffir Forst- und Holzwirtschaft betraut, die bis dahin Dr. KALCHREUTER oblag. Wir freuen uns, dal~ der yon HERIBERTKALCHREUTER zun/ichst in der Bundesforschungsanstalt ffir Landschafts6kologie und Naturschutz in Bad Godesberg und sp~iter in der Bundesfor- schungsanstalt in Hamburg eingerichtete Arbeitsbereich yon ELLENBERG, der sich stets

Prof. Dr. Dr. h.c. Lindner verstorben

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286 Nachrichten

Versuch unternommen, die Todesursache nach den Befunden zu ermitteln. Abg~inge als Folge einer unsachgem~ii~en Fiitterung haben danach einen nicht unerheblichen Anteil. Ffir die Jagdjahre 1954/55 bis 1986/87 lag der Anteit der Futtersch~idigungen an den Fallwildbe- funden wie nachstehend vermerkt.

Wildart Rehwild Rorwild Damwild Sikawild Muffelwild Schwarzwild

insgesamt 4.151 81 148 19 29 231 untersucht davon Futter- 217 1 13 1 2 3 sch~idigungen Prozentwert 5,2 1,2 8,8 5,3 6,9 1,3

Mit 12,7 % der Todesursachen der im Jagdjahr 1986/87 untersuchten Rehe lag die Futterschiidlichkeit besonders hoch, sie wurde nur noch von den Magen- und Darment- zfindungen fibertroffen.

H/iufigster Befund ist die Pansenfibersiiuerung infolge einseitiger Aufnahme kohlen- hydratreicher Futtermittel wie Mais, Weizen und Hafer. Labmagenentzfindungen, Dis- bakterie und Enterotox~imie, als Folge des massiven Auftretens von Clostridium perfrin- gens, werden beobachtet. In neuerer Zeit werden als Folge einer sfiirkeren Aufnahme von Maissilage Todesf~ille durch Clostridium perfringens vermutet, wobei eine nicht einwand- freie Silage als Grund angenommen wird.

Dringend ist zu empfehlen, einseitige Trockenfuttergaben, speziell die ausschliet~liche Erniihrung des Wildes im Winter durch Verffitterung von Mais, Weizen oder Haler, zu vermeiden.

Auf die Ausfiihrungen in der 3. Auflage des Heftes 5 der Schriftenreihe der Forschungs- stelle ,,Die F/5.tterung des Schalenwildes" wird verwiesen. E. UECKERMANN

Prof. Dr . Dr . h.c. Lindner vers torben

Am 17. November 1987 verliel~ uns nach langer schwerer Krankheit Professor Dr. Dr. h.c. KURT LmDNER kurz vor der Vollendung seines 81. Lebensjahres. Der Tod des grot~en Jagdhistorikers, dessen Leben und Wirken zuletzt aus Antatg seines 80. Geburtstages in Heft 4/1986 der Zeitschrift ffir Jagdwissenschaft gewiirdigt wurde erRillt uns mit grof~er Trauer und hinteri~ii~t im Kreis der Jagdwissenschaftler der Bundesrepubtik Deutschland und auch Rir die Zeitschrift ffir Jagdwissenschaft eine nicht zu schlief~ende Lficke. Frau Dozent Dr. SIGRID SCHWENK, die Professor LINDNER besonders nahestand, wird in Heft 1/1988 die Wfirdigung des Verstorbenen vornehmen.

ERHARD UECKERMANN FRIEDRICH GEORGI RUDOLF GEORGI

Dr. Ellenberg Leiter des Fachgebiets ,,Wild und Jagd/Skologie" in der Bundes- forschungsanstalt ffir Forst- und Holzwirtschaft in Hamburg

Am 22. September 1987 wurde Dr. HERMANN ELLENBERG mit der Leitung des Fachgebiets ,,Wild und Jagd6kologie" im Institut f/ir Weltforstwirtschaft der Bundesforschungsanstalt ffir Forst- und Holzwirtschaft betraut, die bis dahin Dr. KALCHREUTER oblag. Wir freuen uns, dal~ der yon HERIBERT KALCHREUTER zun/ichst in der Bundesforschungsanstalt ffir Landschafts6kologie und Naturschutz in Bad Godesberg und sp~iter in der Bundesfor- schungsanstalt in Hamburg eingerichtete Arbeitsbereich yon ELLENBERG, der sich stets