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Hubertus Buchstein, Juni 2015 Universität Greifswald, Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft Edition der ‚Gesammelten Schriften‘ von Otto Kirchheimer Forschungsprojekt (von der DFG vom Herbst 2015 bis zum Herbst 2018 gefördert) Die Ziele des Forschungsprojektes Das Projekt einer Herausgabe der ‚Gesammelten Schriften‘ von Otto Kirchheimer soll die wissenschaftliche Forschungstätigkeit zu Kirchheimer mit der praktischen Editionsarbeit verbinden. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens besteht darin, eine Ausgabe der Gesammelten Schriften Kirchheimers vorzulegen, welche den heutigen editorischen Standards entspricht. In den Einleitungen der Band- Herausgeber sollen die Arbeiten Kirchheimers zudem in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen und ideenpolitischen Kontext eingeordnet und mit Blick auf ihre jeweilige bisherige fachwissenschaftliche Rezeption eingebettet werden. Auf diese Weise sollen Kirchheimers wichtigste Beiträge aus allen politikwissenschaftlichen Arbeitsgebieten der zukünftigen Forschung (in gedruckter und elektronischer Buchfassung) in einer editorisch zuverlässigen Textform zugänglich gemacht werden. Detaillierte Beschreibung des Vorhabens 1 Zur wissenschaftlichen Bedeutung des Werkes von Otto Kirchheimer Beschreibung des Vorhabens - Projektanträge Seite 1 von 25

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Hubertus Buchstein, Juni 2015

Universität Greifswald, Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft

Edition der ‚Gesammelten Schriften‘ von Otto KirchheimerForschungsprojekt (von der DFG vom Herbst 2015 bis zum Herbst 2018 gefördert)

Die Ziele des Forschungsprojektes

Das Projekt einer Herausgabe der ‚Gesammelten Schriften‘ von Otto Kirchheimer soll die wissenschaftliche Forschungstätigkeit zu Kirchheimer mit der praktischen Editionsarbeit verbinden. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens besteht darin, eine Ausgabe der Gesammelten Schriften Kirchheimers vorzulegen, welche den heutigen editorischen Standards entspricht. In den Einleitungen der Band-Herausgeber sollen die Arbeiten Kirchheimers zudem in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen und ideenpolitischen Kontext eingeordnet und mit Blick auf ihre jeweilige bisherige fachwissenschaftliche Rezeption eingebettet werden. Auf diese Weise sollen Kirchheimers wichtigste Beiträge aus allen politikwissenschaftlichen Arbeitsgebieten der zukünftigen Forschung (in gedruckter und elektronischer Buchfassung) in einer editorisch zuverlässigen Textform zugänglich gemacht werden.

Detaillierte Beschreibung des Vorhabens

1 Zur wissenschaftlichen Bedeutung des Werkes von Otto Kirchheimer

Otto Kirchheimer – geboren 1905 in Heilbronn und gestorben 1965 in Washington DC – gehört zu einer Gruppe junger deutsch-jüdischer Juristen aus der Weimarer Republik, die erst durch die von ihnen erlebten politischen Ereignisse in der Emigration zu Politikwissenschaftlern wurden und die nach 1945 die westdeutsche Politikwissenschaft stark prägten.1 Bis heute hat sich das Werk des Politikwissenschaftlers Otto Kirchheimer in mehrfacher Hinsicht von bleibendem wissenschaftlichen Interesse erwiesen: Aus politikwissenschaftlicher Sicht gehört eine Reihe seiner Arbeiten inzwischen zum klassischen Kanon unterschiedlicher Teil- und Forschungsbereiche der Politikwissenschaft (insbesondere Staats- und Demokratietheorie, Parteienforschung, Vergleichende Politikwissenschaft, Internationale Politik sowie Transitionsforschung). Aus juristischer Sicht waren seine verfassungstheoretischen, staatsrechtlichen, rechtsvergleichenden und rechtssoziologischen Beiträge vielfältig inspirierend. In der kriminologischen Devianzforschung regte er posthum in den siebziger und achtziger Jahren die Kritische

1 Eine Auflistung der zu dieser deutsch-jüdischen Kohorte Zugehörenden und Werküberblicke geben Söllner 1996 und Stoffregen 2002. Zur zentralen Bedeutung dieser Emigranten für die bundesdeutsche Politikwissenschaft vgl. Bleek 2001: 246-259.

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Kriminologie an. Aus zeitgeschichtlicher Perspektive sind viele seiner Arbeiten als gewichtige Zeugnisse der Jahre 1930 bis 1965 selbst zu Dokumenten der Zeitgeschichte geworden – wie seine Analyse des nationalsozialistischen Deutschlands aus dem amerikanischen Exil, seine Beiträge zum Thema Politische Justiz, seine historischen Forschungen zur Entwicklung des Strafvollzugs oder seine Aufsätze zur Krise der Weimarer Republik. In ideen- und intellektuellengeschichtlicher Perspektive stoßen Kirchheimers Aufsätze und Bücher sowie der daraus resultierende angeregte Disput mit so unterschiedlichen Autoren wie Carl Schmitt, Max Horkheimer oder Franz L. Neumann gerade momentan wieder auf starkes Interesse.In Kirchheimers facettenreichem wissenschaftlichen Werk spiegeln sich in nahezu einzigartiger Weise die politischen und wissenschaftlichen Erfahrungen und Konflikte der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, des französischen und amerikanischen Exils sowie der Gründungs- und Etablierungsphase der beiden nach 1945 neu entstehenden deutschen Teilstaaten wider. Kirchheimers Beiträge sind zumeist aus konkreten Anlässen entstanden, die in der Summe jedoch nicht thematisch isoliert bleiben, sondern Elemente einer umfassenden Theorie der modernen Staatlichkeit, der Demokratie, des Rechtsstaates, der modernen Verwaltung und der intermediären Organisationen enthalten.Seiner betont interdisziplinären Ausrichtung mit dem Einbezug soziologischer, juristischer, philosophischer und historischer Argumente und Argumentationsweisen liegt das Programm einer Politikwissenschaft zugrunde, die immer wieder neu ihre Anschlussfähigkeit an ihre Nachbardisziplinen und die dort diskutierten Probleme sucht.Otto Kirchheimer gelangte in vielen Phasen seines wissenschaftlichen Wirkens zu Überlegungen, die heute als paradigmatisch angesehen werden.2 Dies gilt erstens für seine kritischen Analysen der Weimarer Republik und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die zeitgenössische Verfassungsreformdebatte.3 Hier ist einmal die Diskussion der Grundrechte, speziell des heftig umstrittenen Eigentumsbegriffs4 sowie deren Rezeption in den aktuellen verfassungsrechtlichen und rechtstheoretischen Diskussionen hervorzuheben5 und sind zum anderen seine Überlegungen zur ‚Verrechtlichung‘ zu nennen.6 Dies gilt zweitens für seine während des französischen und amerikanischen Exils verfassten Analysen des nationalsozialistischen Herrschaftssystems, die er (teilweise zusammen mit Franz L. Neumann und Arcadius Gurland7) in kritischer Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Max Horkheimer und Friedrich Pollock formulierte und die zu einer Wegmarke der modernen Faschismusforschung im Allgemeinen und der Rechts(wissenschafts)geschichte des Nationalsozialismus im Besonderen geworden sind.8 Instruktiv ist auch die Übertragung seiner Faschismusstudien

2 Die nachfolgend zitierten Arbeiten von Otto Kirchheimer sind in der vorläufigen Bibliografie im Anhang des Antrages aufgeschlüsselt. 3 Vor allem Kirchheimer 1932a, 1932b, 1932c, 1932e, 1932/33; zur Rezeption vgl. im Überblick Gusy 1997: 447-458; Stolleis 1999: 122-124; Müller 2014 und die dort angegebene Literatur.4 Vor allem Kirchheimer 1930a, 1930b, 1930c, 1930d. Zur Rezeption vgl.: Ipsen 1952: 74-123; Perels 1979; Kröger 1998; Eichenhofer 1999; Pauly 2004.5 Vgl. Lutter 1993; Llanque 2011; Die Kirchheimer-Rezeption spielte bzw. spielt eine große Rolle für die Arbeiten von Helmut Ridder, Jürgen Seifert, Joachim Perels, Ulrich K. Preuß, Ingeborg Maus und Sonja Buckel.6 Der Begriff „Verrechtlichung“ wird heute auf die erstmalige Verwendung durch Kirchheimer im Jahre 1928 zurückgeführt, vgl. Conze 2014: 13. 7 Vgl. Buchstein 2003, 2010. 8 Vgl. Kirchheimer 1935, 1939/40, 1941c, 1941d, Kirchheimer/Neumann/Gurland 1943. Zeitgenössisch sind Kirchheimers Studien nur im Kontext zu Franz L. Neumanns „Behemoth“ verständlich, der unmittelbar auf seine staats-

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in Richtung einer allgemeinen Diktaturtheorie,9 wie sie insbesondere in seinen Studien zur Rechtswirklichkeit in der DDR zutage tritt. In diesen Werkkontext gehören auch Kirchheimers Studien zum Strafrecht und Strafvollzug. Kirchheimers soziologisch und politikwissenschaftlich fundierte Theorie des modernen Strafvollzugs hat innerhalb der Kriminologie eine kaum mehr zu übersehende Wirkung erfahren.10 Als paradigmatisch können drittens Kirchheimers Überlegungen zum gelingenden Neuaufbau der Demokratie in Deutschland während seiner Arbeit beim amerikanischen Office of Strategic Services (OSS) und Department of State (DoS) gelten.11 Seine Kommentierung der europäischen Nachkriegsgeschichte ist heute nicht zuletzt deswegen aus zeitgeschichtlicher Perspektive von Interesse,12 weil Kirchheimer in seinen Studien keineswegs primär restaurative, sondern vor allem modernisierende Elemente erkennt – ein Befund, wie ihn neuere Studien zur Zeitgeschichte bestätigen.13 Viertens müssen seine vor dem Hintergrund rechtshistorischer und -vergleichender Studien entwickelten Überlegungen zur schwierigen Grenzziehung zwischen Recht und Politik hervorgehoben werden, die in seinem bis heute in unterschiedlichen Kontexten rezipierten Buch „Politische Justiz“ gipfelten, gilt es doch als Pionierarbeit und Klassiker in einem.14 Aus politikwissenschaftlicher Sicht am einflussreichsten sind fünftens seine Diagnosen und gesellschaftstheoretisch unterfütterten Analysen der Wandlungen von politischen Parteien zu ‚catch-all-partys‘. Wie der Blick in den aktuellen Forschungsstand belegt, gelten sie in der international vergleichenden Parteienforschung als grundlegend.15 Kirchheimers Werk ist nicht nur aus wissenschaftlich-historischer Sicht, sondern bis heute von wissenschaftlicher Bedeutung und Interesse. Überblickt man die Rezeption von Kirchheimers demokratietheoretisch relevanten Arbeiten, so ist vor allem die Vielgestaltigkeit der heutigen Rezeptionswege bemerkenswert. Denn die Aufnahme seiner Schriften verläuft nicht nur quer zu bestimmten "Schulen" und Richtungen innerhalb der Politikwissenschaft,16 sondern beeinflusst empirisch arbeitende Politikwissenschaftler wie Vertreter einer normativen Politikwissenschaft gleichermaßen. Sowohl für die immer wieder neu zu leistende theoretische Selbstreflexion moderner Demokratien, die derzeit in

und strafrechtliche Analysen zurückgreift, um seine These vom totalitären Monopolkapitalismus zu begründen. Vgl. hierzu: Söllner 1979, Dubiel/Söllner 1981; zur Rezeption: Redaktion Kritische Justiz 1979-1990; Wippermann 1997; Saage 2007; Rüthers 1988; Stolleis 1994; Griffin 2004,Wheatland 2009.9 Vgl. Kirchheimer 1940a.10 Vgl. Kirchheimer 1936, 1938, 1939; zur Rezeption: Sellin 1944; Taylor/Walton/Young 1973; Taylor 1975; Traub 1975; Foucault 1975; Jacobs 1977; Jankovic 1977; ders. 1978; Melossi 1978; Ignatieff 1978; Platt/Takagi 1980; Melossi/Pavarini 1981; Beattie 1986; Schumann 1981; Garland/Young 1983; Cremer-Schäfer/Steinert 1986; Garland 1990; Melossi 1990; Chiricos/Delone 1992; Cremer-Schäfer/Steinert 1998; Melossi 2003; Maguire/Morgan/Reiner 2007; Wacquant 2009; DeKesered 2011.11 Vgl. Söllner 1986; Katz 1989; Marquardt-Bigman 1995; Mauch 1999; Müller 2010; Laudani 2013.12 Vgl. Kirchheimer 1947b, 1949b, 1950, 1951a, 1954, 1957b, 1959c, 1961c, 1965c, 1965d, 1966a.13 Vgl. Schildt 1999; ders. 2007; Söllner 2009, 2011.14 Kirchheimer 1955, 1959b, 1959c, 1961a, 1961b, 1962c, 1964f, 1968a; Zur Rezeption: Copić 1965; Hannover/Hannover-Drück 1966; Lehmann 1966; von Brünneck 1978; Müller 1989; Schiffers 1989; Arzt 1993; Görlitz 1996; Limbach 1999; Mehlich 2012; Scheuerman 2014..15 Vgl. Kirchheimer 1953/54, 1958c, 1965b. Zur Rezeption vgl.: Duverger 1959; Crotty u.a. 1966; Dahl 1966; LaPalombara 1967; Epstein 1967; Ziebura 1969; Hennis 1973; Jäger 1973; Hartmann 1979; Wolinetz 1979; Dittrich 1983; Mintzel 1984; Schmidt 1985; Panebianco 1988; Schmidt 1989; Stöss 1989; Wildenmann 1989; Wolinetz 1991; von Alemann 2000; Padgett 2001; von Beyme 2002; Safran 2009; Decker 2011.16 Obwohl Kirchheimers Rechtstheorie, seine Analysen zur Weimarer Republik sowie seine Analysen zum Nationalsozialismus zunächst vor allem von Vertretern einer Kritischen Theorie der Politik aufgegriffen wurden, gibt es auch eine beachtliche Rezeption durch Autoren, die diese theoretische Position unmissverständlich zurückgewiesen haben. Erinnert sei hier an die Schriften von Wilhelm Hennis zur bundesdeutschen Parteiendemokratie. Dies trifft auch auf seine noch heute breit rezipierte These vom Oppositionsverfall zu: Helms 2002, 2004, 2009; Oberreuter 2012.

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eine neue Phase der Krisenwahrnehmung zurückzufallen drohen, als auch für die Bestimmung der notwendigen Voraussetzungen funktionierender rechtsstaatlicher Demokratie vermittelt das politiktheoretische Werk Otto Kirchheimers zentrale Einsichten.17 Dies gilt für Kirchheimers Beitrag zur Transformationsforschung, der (von der deutschen Forschung weitgehend unbeachtet) zu einem wichtigen Fixpunkt zahlreicher historischer und aktueller Studien geworden ist,18 was schon deshalb nicht verwundert, weil Kirchheimer als langjähriger Mitarbeiter im Office of Strategic Services und Department of State die Chancen und Grenzen von Demokratisierungsprozessen präzise beobachtet hat. Dies gilt auch für seine Catch-All Party These, die anhaltende Trends von Parteidemokratien – Entideologisierung, Entpolitisierung und Professionalisierung – markant beschreibt und (sofern sie nicht pauschal als Volksparteithese missinterpretiert wird) bis heute die empirische Parteienforschung und Parteientheorie stimuliert.19

Gleiches gilt für seine Studien zur politischen Opposition sowie den sich historisch verändernden verfassungspolitischen und sozialen Rahmenbedingungen einer funktionierenden Demokratie.20 Für eine empirisch fundierte Demokratietheorie sind darüber hinaus die rechtssoziologischen Arbeiten von Bedeutung, lassen sie sich doch als Alternative zu einer rein normativen Theorie von Rechtsstaat und Demokratie ansehen. Mit Kirchheimer wird die "dunkle Seite des Rechtsstaates"21 beleuchtet, wie sie insbesondere in seinem Hauptwerk "Politische Justiz" zutage tritt. Dass die hier erörterten Probleme keineswegs obsolet sind und sich eine erneute Lektüre im Zeitalter der Globalisierung und weltweiten Kampfes gegen Terror anbietet, ist unlängst von William E. Scheuerman gezeigt worden.22

2. Der Stand der Forschung und die bisherigen eigenen Vorarbeiten:

Die umfangreichen Rezeptionsstränge des Werkes von Kirchheimer verdeutlichen, dass Otto Kirchheimer neben Hannah Arendt, Carl Joachim Friedrich, Dolf Sternberger, Eric Voegelin und Ernst Fraenkel zu einem der wenigen unbestrittenen ‚Klassiker‘ der deutschen Politikwissenschaft des 20. Jahrhunderts gehört, von deren Arbeiten für aktuelle wissenschaftliche Debatten weiterhin wichtige Impulse ausgehen. Allerdings wird eine breite, vollständige und angemessene Rezeption des umfangreichen Werkes von Kirchheimer derzeit durch mehrere Umstände behindert. Erstens existiert bis heute kein zuverlässiges Werkverzeichnis mit einer vollständigen Auflistung seiner veröffentlichten Schriften, seiner zahlreichen Memoranden und Gutachten sowie seiner unveröffentlicht gebliebenen Arbeiten. Zweitens sind längst bekannte und für die Rezeption bereits einschlägige Nachlass- und Archivmaterialien (wie z.B. die bei Carl Schmitt angefertigte Promotionsschrift "Zur Staatslehre des Sozialismus und Bolschewismus" oder seine Studien im OSS und Department of State) weiterhin unveröffentlicht.

17 Vgl. Söllner 1996, 2006. 18 Dies gilt vor allem für die Arbeiten von Geoffrey Pridham: Pridham 1990, 2000; Schmitter/Karl 1994; Carnegie 2008; Jowitt 2009.19 Vgl. insbesondere Mair 1990; Katz/Mair 1994; Katz/Mair 1995; Krouwel 1999; von Alemann 2000; Krouwel 2003; Williams 2008; Safran 2009 und Decker 2011.20 Vgl. Buchstein 2011.21 Vgl. Van Ooyen 2012.22 Vgl. Scheuerman 2008, 2011, 2013.

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Und schließlich sind einige der in den 1960er sowie in den 1970er Jahren nach Kirchheimers Tod erneut publizierten Texte nicht immer korrekt wiedergegeben. Genaue Textrecherchen haben ergeben, dass einige (von den jeweiligen Herausgebern) gekürzt oder modifiziert worden23 oder aus Gründen der herausgeberischen Bequemlichkeit kompiliert worden sind.24 Nach dem derzeitigen Stand der Forschung liegen die Schriften von Otto Kirchheimer also bislang weder vollständig noch in zuverlässig edierter Form vor.Diesen editorischen Defiziten soll in dem Forschungsprojekt durch die Edition einer Ausgabe von ‚Gesammelten Schriften‘ Otto Kirchheimers begegnet werden.

Im Zuge der Vorbereitungen sind für das Editionsvorhaben bereits folgende Arbeiten erfolgt: Erstens wurde eine intensive Recherche nach Archiven, in denen sich für das Editionsvorhaben relevantes Material von und über Otto Kirchheimer befindet, betrieben. Einige dieser Archive wurden im Rahmen eines anderen Forschungsvorhabens bereits besucht oder in Vorbereitung auf die Projektarbeit kontaktiert, um einen soliden Überblick über die Archivsituation zu gewinnen. Als vielversprechend können nach dem bisherigen Stand der Recherchen folgende Archivbestände gelten:

German Intellectual Émigrè Collection at State University of New York (NL Otto Kirchheimer, NL John H. Herz)

National Archives, Washington DC (Bestände OSS und Department of State) American University, Washington DC (Universitätsarchiv) The Moorland-Spingarn Research Center der Howard University, Washington DC

(Universitätsarchiv) New School for Social Research, Archives, NYC (Universitätsarchiv) Wellesley College Archives, Massachusetts (College-Archiv) Amherst College Archives & Special Collections (NL Karl Loewenstein) Bundesarchiv Koblenz (NL Ernst Fraenkel) Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv

Berlin (Unterlagen zur ersten Ehefrau) Horkheimer-Pollock-Archiv im Archivzentrum der Stadt- und Universitätsbibliothek

Frankfurt (diverse Briefwechsel) Universitätsarchiv Frankfurt (NL Arkadius R. L. Gurland, NL Herbert Marcuse, NL

Leo Loewenthal) Archiv der Sozialen Demokratie Bonn (NL Carlo Schmid und NL Kurt Löwenstein) Landesarchiv NRW, Hauptstadtarchiv Düsseldorf (NL Carl Schmitt) Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (NL Rudolf Smend) Universitätsarchiv Freiburg (NL Wilhelm Hennis)

23 So fehlt in der (nach Kirchheimers Tod) erschienenen Übersetzung des Aufsatzes ‚The Rechtsstaat as Magic Wall‘ aus der Festschrift für Herbert Marcuse durch Marianne Karnow aus unerklärten Gründen die letzte Passage, in der Kirchheimer Auschwitz und Hiroshima als Signatur der Bedrohungen in der modernen Welt bezeichnet. Ähnliches gilt für Kirchheimers Aufsatz "Die Rechtspflege und der Begriff der Gesetzlichkeit in der DDR" aus dem Archiv des öffentlichen Rechts, bei dem die Redaktion der Zeitschrift (entgegen Kirchheimers Wunsch) die Bezeichnung DDR mit Anführungsstrichen versah. Auf editorische Mängel der Ausgaben von Texten Kirchheimers hatte bereits John H. Herz in einem Gespräch mit dem Antragsteller aufmerksam gemacht. Vgl. auch: Herz 1989.24 Die Edition von "Punishment and Social Structure" ist das gravierendste Beispiel. Georg Rusche schied als Autor während der Veröffentlichung aus, überließ aber dem Institut für Sozialforschung ein Manuskript, das mehrfach übersetzt und von Kirchheimer grundlegend umgearbeitet wurde.

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Universitätsarchiv und Fakultätsarchiv Bonn

Zweitens wurde eine zwar noch nicht vollständige, aber gegenüber den vorherigen Bibliographien in wesentlichen Punkten erweiterte Bibliographie, die zusätzliche Publikationen Kirchheimers aus den Weimarer Jahren und der Emigrationszeit, bislang unpublizierte Manuskripte sowie eine vorläufige Auflistung seiner im OSS und DoS erstellten Studien enthält, erarbeitet..

Drittens wurde auf Basis des gegenwärtigen Sachstandes ein Konzept für eine inhaltliche Aufteilung der geplanten Ausgabe der Gesammelten Schriften erarbeitet. Eine rein chronologische Reihenfolge der Arbeiten von Kirchheimer ist wenig sinnvoll. Stattdessen ist eine Aufteilung der Ausgabe in thematische Abteilungen geplant, denen in der Publikationsform jeweils ein Band der Ausgabe entsprechen soll. Konkret sieht diese Aufteilung fünf Bände vor, für die sich nach dem bisherigen Sachstand folgende Schätzungen des ungefähren Seitenumfangs angeben lassen:

Band 1: Schriften zu Verfassung und Politik der Weimarer Republik (ca. 350-400 Seiten)Band 2: Schriften zum Strafvollzug und zum Nationalsozialismus (350-400)Band 3: Schriften mit politischen Analysen für das OSS und Department of State (400-450)Band 4: Schriften zur Politischen Justiz (550-600)Band 5: Schriften zu den politischen Systemen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg (400-450).

In der Summe rechnen wir mit einem Gesamtumfang von 2.100 bis 2.300 Druckseiten.

3. Konkrete Ziele und ArbeitsprogrammDas Projekt ist in seiner Zeitplanung darauf ausgelegt, dass sämtliche Bände fünf Jahre nach Beginn der Förderung durch die DFG – also voraussichtlich im Jahre 2021 – gedruckt vorliegen.

Konkret sind die folgenden Arbeitsschritte vorgesehen: (1) noch ausstehende bibliographische Recherchen und Literaturbeschaffung, (2) Recherchen in den einschlägigen Archiven, (3) die Auswertung des dort gefundenen Materials, (4) die endgültige Auswahl der in die einzelnen Bände aufzunehmenden Beiträge, (5) die digitale Erfassung der ausgewählten Texte und ihre Übertragung in die vorbereitete Druckformatvorlage, (6) die redaktionelle und editorische Bearbeitung der ausgewählten Texte, (7) die Abfassung der kommentierenden Einleitungstexte zu den Einzelbänden (es

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wird jeweils die Co-Autorenschaft der wissenschaftlichen Mitarbeiter im Projekt mit den federführenden Herausgebern der Einzelbände angestrebt), (8) die Erstellung von terminologisch untereinander abgestimmten Sachregistern für die einzelnen Bände, (9) die Erstellung von Personenregistern sowie (10) die Erst-, Zweit- und Endkorrektur der für den Druck beim Verlag vorgesehenen Fahnen.Die Edition der einzelnen Bände soll während des Projektzeitraums gestaffelt erfolgen. Vergleichsweise unkompliziert wird sich die Edition des Bandes mit den Schriften aus der Zeit der Weimarer Republik (Band 1) und des Bandes mit den Schriften zum Thema Politische Justiz (Band 4) gestalten, deren Texte uns im Wesentlichen bereits gesammelt vorliegen. Deutlich schwieriger wird sich die Edition der anderen drei Bände (Band 2: Schriften zum Strafvollzug und zum Nationalsozialismus; Band 3: Schriften mit politischen Analysen für das Office of Strategic Services und Department of State; Band 5: Schriften zu den politischen Systemen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg) gestalten. Ihr präziser Inhalt wird erst nach Abschluss der Forschungsreisen zu den genannten Archiven und der Auswertung des dort gefundenen Materials feststehen. Aus diesem Grund sollen diese Archivreisen parallel zu der Texterfassung für die ersten beiden Bände in der Anfangsphase der Projektförderung stattfinden. Konkret soll in folgenden Archiven nach weiteren Texten von Otto Kirchheimer sowie nach erläuterndem Material für die Einleitungen zu den Bänden recherchiert werden: German Intellectual Émigrè Collection at State University of New York (NL Otto Kirchheimer, NL John H. Herz); National Archives, Washington DC (Bestände OSS und DoS); Horkheimer-Pollock-Archiv im Archivzentrum der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt (diverse Briefwechsel); Archiv der Sozialen Demokratie Bonn (NL Carlo Schmid und NL Kurt Löwenstein); Landesarchiv NRW, Hauptstadtarchiv Düsseldorf (NL Carl Schmitt); sowie Universitätsarchiv Freiburg. Ein zusätzlicher Recherchebedarf ergibt sich aus den (bislang aufgefundenen 45) Arbeiten, die im Rahmen der Tätigkeit von Kirchheimer beim Office of Strategic Services und Department of State zwischen 1942 und 1954 entstanden sind25 und deren präziser Anteil an der Autorenschaft Kirchheimers zum Teil erst noch genauer zu ermitteln ist.26 Während die Materialien aus der Zeit am OSS im Wesentlichen bereits gesichtet werden konnten, ist für die Zeit am DoS noch mit weiteren Archivfunden und den damit verbundenen Fragen zu Autorenschaften zu rechnen. Bei diesen Recherchen nach der Autorenschaft kann mit Raffaele Laudani (vormals Columbia Universität in New York, jetzt Universität Bologna) kooperiert werden, der unlängst eine viel beachtete englischsprachige Auswahl von Texten aus dem OSS/DoS publiziert hat, unter denen sich auch einige Beiträge von Kirchheimer befinden.27 Die Texte, die dann nach Sichtung des Materials in die Edition aufgenommen werden, sollen mit anderen Textausgaben abgeglichen, sachkundig mit editorischen Kommentaren versehen, für die Druckausgabe aufbereitet, für die Sachregister inhaltlich analysiert (die weniger anforderungsreichen Personenregister können von studentischen Hilfskräften vorbereitet werden) und im Hinblick auf die Einleitungen kontextualisiert werden. Auch diese drei Einzelbände sollen jeweils in Kooperation mit einer kompetenten Co-Herausgeberin bzw. einem kompetenten Co-Herausgeber zusammengestellt und in 25 Eine Auflistung der bislang aufgefundenen Beiträge Kirchheimers aus der Zeit im OSS und DoS findet sich in der ‘Vorläufigen Bibliografie‘ im Anhang. 26 Zu den Problemen bei der Ermittlung der Autorenschaft und deren Bewältigung vgl. Katz 1989: 208f., Schale 2006: 158ff. und Laudani 2013: 17-20. 27 Vgl. Laudani 2013. Vgl. auch Plass 2014.

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Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Projektes eingeleitet werden. Bei Band 2 (Schriften zum Strafvollzug und zum Nationalsozialismus) ist erneut die Kooperation mit Christiane Wilke sowie Frank Schale beabsichtigt, für die Bände 3 (Schriften mit politischen Analysen für das OSS und DoS) und 5 (Schriften zu den politischen Systemen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg) soll die herausgeberische Zusammenarbeit mit Frank Schale und Alfons Söllner erfolgen.

Die EditionsprinzipienDie Edition der gesammelten Schriften Otto Kirchheimers folgt dem Muster der von Gerhard Göhler, Alexander von Brünneck und Hubertus Buchstein herausgegebenen Ausgabe der Gesammelten Schriften von Ernst Fraenkel. Wie die Ausgabe der Schriften von Fraenkel ist auch die Ausgabe der Schriften von Otto Kirchheimer nicht als eine – wie im Fall der Edition der Werke von Max Weber oder Karl Marx und Friedrich Engels – historisch-kritische Ausgabe geplant, sondern verfolgt in editorischer Hinsicht bescheidenere und weniger arbeitsintensive Ziele. Die projektierte Kirchheimer-Ausgabe beansprucht keine Vollständigkeit, und es ist auch nicht geplant, sämtliche Varianten von Kirchheimers Texten in die Ausgabe aufzunehmen. Dieser im Vergleich zu einer historisch-kritischen Gesamtausgabe bescheidenere Anspruch ergibt sich nicht zuletzt aus der Heterogenität der Materialien, welche Arbeiten enthalten, die zu unterschiedlichen Anlässen in Forschung und Lehre entstanden sind. Auch Rezensionen werden nur insoweit berücksichtigt, als ihnen eine eigenständige inhaltliche Bedeutung zukommt. Um all diese Arbeiten einer speziell interessierten Forschung dennoch leichter zugänglich zu machen, soll eine vollständige Bibliographie im letzten Band der Ausgabe abgedruckt werden. Des Weiteren soll die geplante Ausgabe folgenden generellen Editionsprinzipien folgen: Im Original auf Französisch oder Englisch verfasste Texte von Kirchheimer sollen in allen Fällen, in denen von ihm autorisierte Übersetzungen angefertigt wurden, in ihrer deutschsprachigen Fassung aufgenommen werden. In die Ausgabe sollen nur solche nachgelassenen und bislang nicht publizierten Arbeiten Kirchheimers aufgenommen werden, die eine mit den veröffentlichten Arbeiten vergleichbare inhaltliche Relevanz und Bedeutung aufweisen. Infrage kommen nach dem bisherigen Stand der Recherchen etwa 25 Texte von normaler Aufsatzlänge insbesondere aus der Schaffensperiode seit 1942, die im Einzelnen allerdings noch genauer gesichtet und im Hinblick auf ihre Autorenschaft analysiert werden müssen (siehe vorläufige Bibliografie im Anhang). Briefe von Otto Kirchheimer sollen nur in Ausnahmefällen in die Ausgabe aufgenommen werden, und zwar dann, wenn damit zentrale Fragen der wissenschaftlichen Biographie Kirchheimers beantwortet werden oder zentrale Aussagen zeitgeschichtlichen oder politikwissenschaftlichen Gehalts darin angesprochen werden.Die Erkenntnisse, die sich aus der Sichtung der umfangreichen Korrespondenz Kirchheimers für das Verständnis seines Werkes, seiner Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Autoren (wie z.B. Carl Schmitt) sowie für seine theoretische Entwicklung ergeben, werden in den Einleitungen der Herausgeber zu den einzelnen Bänden dokumentiert. Damit werden all denjenigen Forscherinnen und Forschern, die ein weitergehendes Interesse an der Person und der Forschung von Otto Kirchheimer haben, zugleich Hinweise und Anknüpfungspunkte für ihre eigenen Recherchen geboten.

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Jeder Band dieser Ausgabe beginnt mit einer Einleitung mit einem Umfang von 40-50 Druckseiten, in begründeten Ausnahmefällen (vermutlich gilt dies für Band 4 und 5) auch länger. Die Einleitung enthält biographische und inhaltliche Erläuterungen zu allen in dem Band abgedruckten Texten. Sie erläutert deren Anordnung, die thematischen Schwerpunkte sowie den wissenschaftlichen und zeitgeschichtlichen Hintergrund der abgedruckten Schriften. Bemerkungen zur Rezeptionsgeschichte erfolgen nur in knapper Form.Editorische Hinweise, die einzelne Probleme der Textüberlieferung, der Datierung und der Textgestaltung betreffen, enthalten die Anmerkungen des jeweiligen Herausgebers, die am Beginn jedes Textes von Otto Kirchheimer abgedruckt sind. Diese Anmerkungen umfassen, wenn sinnvoll, teilweise auch knappe Querverweise auf inhaltliche Bezüge des Textes zu anderen Schriften Otto Kirchheimers. Die Präsentation der Texte geschieht mit nur einem Nachweisapparat. Er dient dem Nachweis der Zitate Kirchheimers sowie seiner Literaturangaben. Um die Benutzung der Ausgabe zu erleichtern, erscheinen der Text Kirchheimers und die Angaben des Apparates auf derselben Druckseite. Offensichtliche Druckfehler in bisherigen Ausgaben werden ohne Nachweis korrigiert. Der Abdruck folgt der jeweils letzten von Otto Kirchheimer autorisierten Fassung der Texte. Abkürzungen werden in einem Abkürzungsverzeichnis am Ende eines jeden Bandes aufgelöst.Die Register zu den einzelnen Bänden bestehen aus einem Personen- und einem Sachregister. Das Personenregister verzeichnet sämtliche von Kirchheimer in dem jeweiligen Band erwähnten Personen einschließlich der Autoren der zitierten Literatur. Die Sachregister der einzelnen Bände enthalten die jeweils wichtigen Begriffe und Sachbezeichnungen und werden aufeinander abgestimmt. Aufgrund der Entscheidung für die inhaltliche Profilierung bei der Bandaufteilung ergeben sich zuweilen Abweichungen von der Chronologie des Entstehens der Arbeiten Kirchheimers. Innerhalb der Einzelbände erfolgt die Reihenfolge der Beiträge nach folgender Regel: (a) Monographien, (b) Aufsätze und bislang nicht publizierte Texte in chronologischer Anordnung sowie (c) Rezensionen und thematisch besonders einschlägige Memoranden, Gutachten oder Briefe Kirchheimers.

KooperationspartnerDas Editionsvorhaben soll in Kooperation mit drei ausgewiesenen Spezialisten zu unterschiedlichen Facetten des Werkes von Otto Kirchheimer durchgeführt werden:

- Dr. Frank Schale (Chemnitz)- Prof. Dr. Alfons Söllner (Berlin).- Associate Prof. PhD, Christiane Wilke (Ottawa).

Des Weiteren soll bei dem Projektvorhaben im Hinblick auf spezielle Fragen mit folgenden Kolleginnen und Kollegen kooperiert werden:

- Prof. Andrew Arato (New School for Social Research, New York, Department of Sociology)

- Prof. Dr. Cord Arendes (Universität Heidelberg, Historisches Seminar)- Prof. Dr. Raffaele Laudani (Universität Bologna, Dipartimento di Storia Culture

Civiltá)- Prof. Dr. Ulrich K. Preuß (Hertie School of Governance, Berlin)

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- Prof. William E. Scheuerman (Indiana University, Department of Political Science).

Nicht zuletzt aufgrund des Lebensschicksals des deutsch-jüdischen Emigranten Otto Kirchheimer ist sein politikwissenschaftliches Werk stark länderübergreifend ausgerichtet. Entsprechend breit ist es international rezipiert worden. Gleiches gilt für die neuere Forschung über Otto Kirchheimer, weshalb in dem Projektvorhaben der Kooperation mit Partnern aus dem Ausland eine besondere Bedeutung zukommt.

3 Zitierte Literatur Alemann, Ulrich von (2000): Das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland, OpladenArzt, Donna E. (1993): Otto Kirchheimer: Critic of the Administration of Justice. In: Marcus Lutter/ Ernst C. Stiefel/Michael H. Hoeflich (Hrsg.), Der Einfluß deutscher Emigranten auf die Rechtsentwicklung in den USA und in Deutschland, Tübingen, 33-56Beattie, John M. (1986): Crime and the Courts in England, 1660-1800, OxfordBeyme, Klaus von (2002): Parteien im Wandel: Von den Volksparteien zu den professionalisierten Wählerparteien, WiesbadenBleek, Wilhelm (2001): Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland, MünchenBrünneck, Alexander von (1978): Politische Justiz gegen Kommunisten in der Bundesrepublik Deutschland 1949-1968, Frankfurt am MainBuchstein, Hubertus (1986): Otto-Kirchheimer-Symposium in Berlin. In: Internationale Wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der Arbeiterbewegung 22, 98-102Buchstein, Hubertus (1989): Franz L. Neumann im Schatten der Kritischen Theorie. Eine Bemerkung zum Verhältnis von Kritischer Theorie und Politikwissenschaft. In: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung 25, 490–520 Buchstein, Hubertus (1992): Politikwissenschaft und Demokratie – Wissenschaftskonzeption und Demokratieverständnis sozialdemokratischer Nachkriegspolitologen in Berlin, Baden-BadenBuchstein, Hubertus (2000): Demokratie und pluralistische Gesellschaft in der sozialistischen Demokratietheorie der Weimarer Republik. In: Christoph Gusy (Hg.), Demokratisches Denken in der Weimarer Republik, Baden-Baden, 534-606Buchstein, Hubertus (2003): A Heroic Reconciliation of Freedom and Power: On the Tension between Democratic and Social Theory in the Late Work of Franz L. Neumann. In: Constellations 10, 228-246Buchstein, Hubertus (2010): From Critical Theory to Political Science: A.R.L. Gurland’s Project of Critical Political Science in Postwar Germany. In: Redescriptions 14, 55-83Buchstein, Hubertus (2011): Machttheorie und Kritische Theorie. Zu einigen Problemen im Spätwerk von Otto Kirchheimer. In: Ders., Demokratiepolitik. Theoriebiographische Studien zu deutschen Nachkriegspolitologen, Baden-Baden, 173-193

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Buchstein, Hubertus/Brünneck, Alexander von/Göhler, Gerhard (Hrsg.) (1999-2011): Ernst Fraenkel – Gesammelte Schriften in sechs Bänden, Baden-Baden Buchstein, Hubertus/Emig, Dieter (Hrsg.) (1991): A.R.L. Gurland: Sozialdemokratische Kampfpositionen. Ausgewählte Politische Schriften 1925-53, Baden-BadenBuchstein, Hubertus/Walther, Peter Thomas (1989): Politikwissenschaft und Emigrationsforschung. In: Politische Vierteljahresschrift 30, 342–352Carnegie, Paul J. (2008): Democratization and Decentralization in Post-Soeharto Indonesia: Understanding Transition Dynamics. In: Pacific Affairs, 81 (4), 515-525Chiricos, Theodore G./Delone, Miriam A. (1992): Labor Surplus and Punishment: A Review and Assessment of Theory and Evidence. In: Social Problems, 39 (4), 421-446Conze, Eckard 2014: Frieden durch Recht. In: Safferling, Christoph/Kirsch, Stefan (Hg.), Völkerstrafrechtspolitik. Wiesbaden, 9-26Copić, Hans (1965): Je unnötiger desto perfekter. In: Frankfurter Hefte, 20, 507-510Cremer-Schäfer, Helga/ Steinert, Heinz (1986): Sozialstruktur und Kontrollpolitik: Einiges von dem, was wir glauben, seit Rusche & Kirchheimer dazugelernt zu haben. In: Kriminologisches Journal, 1. Beiheft: Kritische Kriminologie heute, 77-118Cremer-Schäfer, Helga/Steinert, Heinz (1998): Straflust und Repression: Zur Kritik der populistischen Kriminologie, MünsterCrotty, William J./Freeman, Donald M. (Hrsg.) (1966): Political Parties and Political Behavior, BostonDahl, Robert Alan (Hrsg.) (1966): Political Oppositions in Western Democracies, New HavenDecker, Frank (2011): Das Catch-All Party-Konzept von Otto Kirchheimer aus heutiger Sicht. In: Robert Chr. van Ooyen/Frank Schale (Hrsg.), Kritische Verfassungspolitologie: Das Staatsverständnis von Otto Kirchheimer, Baden-Baden, 141-175DeKeseredy, Walter S./Dragiewicz, Molly (Hrsg.) (2011): Handbook of Critical Criminology, HobokenDittrich, Karl (1983): Testing the Catch-all Thesis: Some Difficulties and Possibilities. In: Hans Daalder/Peter Mair (Hrsg.), Western European Party Systems: Continuity and Change, London, 257-266Dubiel, Helmut/Söllner, Alfons (1981): Die Nationalsozialismusforschung des Instituts für Sozialforschung: ihre wissenschaftsgeschichtliche Stellung und ihre gegenwärtige Bedeutung. In: Max Horkheimer/Friedrich Pollock/Frank L. Neumann/Otto Kirchheimer/Arkadius R. L. Gurland/ Herbert Marcuse (Hrsg.): Wirtschaft, Recht und Staat im Nationalsozialismus: Analysen des Instituts für Sozialforschung 1939-1942, Frankfurt am Main, 7-31Duverger, Maurice (Hrsg.) (1959): Die politischen Parteien, TübingenEichenhofer, Eberhard (Hrsg.) (1999): 80 Jahre Weimarer Reichsverfassung: Was ist geblieben?, TübingenEpstein, Leon David (1967): Political Parties in Western Democracies, LondonFoucault, Michel (1975): Überwachen und Strafen, Frankfurt/M. Garland, David/Young, Peter (Hrsg.) (1983): The Power to Punish: Contemporary Penality and Social Analysis, London

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Garland, David (1990): Punishment and Modern Society: A Study in Social Theory, ChicagoGörlitz, Axel (Hrsg.) (1996):Politische Justiz, Baden-BadenGriffin, Roger (Hrsg.) (2004): Fascism: Critical Concepts in Political Science, 5 Bände, LondonGusy, Christoph (1997): Die Weimarer Reichsverfassung, TübingenHannover, Heinrich/Hannover-Drück, Elisabeth (1966): Politische Justiz 1918-1933, Frankfurt am MainHartmann, Jürgen (1979): Parteienforschung, DarmstadtHelms, Ludger (2002): Politische Opposition: Theorie und Praxis in westlichen Regierungssystemen, OpladenHelms, Ludger (2004): Five Ways of Institutionalizing Political Opposition: Lessons from the Advanced Democracies. In: Government and Opposition 39, 22-55Helms, Ludger (Hrsg.) (2009): Parliamentary Opposition in Old and New Democracies, London/ New YorkHennis, Wilhelm (1973): Die mißverstandene Demokratie: Demokratie – Verfassung – Parlament: Studien zu deutschen Problemen, Freiburg im BreisgauHerz, John H. (1989): Otto Kirchheimer: Leben und Werk. In: Wolfgang Luthardt/Alfons Söllner (Hrsg.), Verfassungsstaat, Souveränität, Pluralismus: Otto Kirchheimer zum Gedächtnis, Opladen, 11-23Ignatieff, Michael (1978): A Just Measure of Pain: The Penitentiary in the Industrial Revolution, 1750-1850, New YorkIpsen, Hans-Peter (1952): Enteignung und Sozialisierung. In: VVDStRL, Heft 10, 74-123Jacobs, James B. (1977): Stateville: The Penitentiary in Mass Society, ChicagoJankovic, Ivan (1977): Labor Market and Imprisonment. In: Crime and Social Justice 8, 17-31 Jankovic, Ivan (1978): Social Class and Criminal Sentencing. In: Crime and Social Justice 10, 9-16Jäger, Wolfgang (Hrsg.) (1973): Partei und System: Eine kritische Einführung in die Parteienforschung, StuttgartJowitt, Ken (2009): Stalinist Revolutionary Breakthroughs in Eastern Europe. In: Vladimir Tismaneanu (Hrsg.), Stalinism Revisited: The Establishment of Communist Regimes in East-Central Europe, Budapest, 17-24Katz, Barry M. (1989): Foreign Intelligence: Research and Analysis in the Office of Strategic Services, 1942-1945, CambridgeKatz, Richard S./Mair, Peter (1994): Cadre, Catch-all or Cartel? A Rejoinder. In: Party Politics, 2 (4), 525-534Katz, Richard S./Mair, Peter (1995): Changing Models of Party Organization and Party Democracy: The Emergence of the Cartel Party. In: Party Politics 1 (1), 5-28Krouwel, Arie Pieter Maries (1999): The Catch-all Party in Western Europe 1945-1990. A Study in Arrested Development, Amsterdam

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Padgett, Stephen (2001): The German Volkspartei and the Career of the Catch-all Concept. In: German Politics 10 (2), 51-72Panebianco, Angelo (1988): Political Parties: Organization and Power, CambridgePauly, Walter (2004): Grundrechtslaboratorium Weimar: Zur Entstehung des zweiten Hauptteils der Reichsverfassung vom 14. August 1919, TübingenPerels, Joachim (Hrsg.) (1979):Grundrechte als Fundament der Demokratie, Frankfurt am MainPlass, Ulrich /2014: From Critical Theory to Psychological Warfare: How Frankfurt School Intellectuals fought the Nazi Enemy. In: Telos 167, 181-188Platt, Tony/Takagi, Paul (Hrsg.) (1980): Punishment and Penal Discipline: Essays on the Prison and the Prisoners' Movement, BerkeleyPridham, Geoffrey (Hrsg.) (1990): Securing Democracy: Political Parties and Democratic Consolidation in Southern Europe, London/New YorkPridham, Geoffrey (2000): Confining Conditions and Breaking with the Past: Historical Legacies and Political Learning in Transitions to Democracy. In: Democratization 7 (2), 36-64Redaktion Kritische Justiz (Hrsg.) (1979-1990): Der Unrechts-Staat: Recht und Justiz im Nationalsozialismus, 3 Bände, Baden-BadenRüthers, Bernd (1988): Entartetes Recht: Rechtslehren und Kronjuristen im Dritten Reich, MünchenSaage, Richard (2007): Faschismus: Konzeptionen und historische Kontexte: Eine Einführung, WiesbadenSafran, William (2009): The Catch-all Party Revisited: Reflections of a Kirchheimer Student. In: Party Politics 15 (5), 543-554Schale, Frank (2006): Zwischen Engagement und Skepsis. Eine Studie zu den Schriften von Otto Kirchheimer. Baden-BadenSchale, Frank (2011a): Parlamentarismus und Demokratie beim frühen Otto Kirchheimer. In: Ders. /Robert Christian van Ooyen (Hg.), Kritische Verfassungspolitologie. Das Staatverständnis von Otto Kirchheimer. Baden-Baden, 141-175Schale, Frank (2011b): Abschied vom Ideal. Kirchheimers Schriften zu Frankreich. In: Alfons Söllner (Hg.), Deutsche Frankreich-Bücher aus der Zwischenkriegszeit, Baden-Baden, 291-313Schale, Frank/van Ooyen, Robert Christian (Hg.) (2011): Kritische Verfassungspolitologie. Das Staatverständnis von Otto Kirchheimer, Baden-Baden Schale, Frank/Thümmler, Ellen/Vollmer, Michael (Hg.) 2012: Intellektuelle Emigration. Zur Aktualität eines historischen Phänomens, Wiesbaden Scheuerman, William E. (2008): Frankfurt School Perspectives on Globalization, Democracy and the Law, LondonScheuerman, William E. (2011): Politische Justiz in Zeiten des “War on Terror”. In: Robert Chr. van Ooyen/Frank Schale (Hrsg.), Kritische Verfassungspolitologie: Das Staatsverständnis von Otto Kirchheimer, 225-247Scheuerman, William E. (2013): Barack Obama’s War on Terror. In: Constitutional Commentary 28, 519-538

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Ziebura, Gilbert (Hrsg.) (1969): Beiträge zur allgemeinen Parteienlehre: Zur Theorie, Typologie und Vergleichung politischer Parteien, Darmstadt

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