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ENDBERICHT Prognose Energiebilanz Hessen Bereitstellung aktueller Daten zu Energieerzeugung und Energieversorgung in Hessen für das Jahr 2017 Auftraggeber: HA Hessen Agentur GmbH Leipzig, 25.05.2018

Prognose Energiebilanz Hessen · 1 Zusammenfassung 1 2 Hintergrund und Einleitung 2-4 3 Prognose des Energieverbrauchs in Hessen 5 3.1 Primärenergieverbrauch 5 3.2 Endenergieverbrauch

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ENDBERICHT

Prognose Energiebilanz Hessen

Bereitstellung aktueller Daten zu Energieerzeugung und

Energieversorgung in Hessen für das Jahr 2017

Auftraggeber:

HA Hessen Agentur GmbH

Leipzig, 25.05.2018

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IMPRESSUM

Impressum

Auftraggeber

HA Hessen Agentur GmbH

Konradinerallee 9

65189 Wiesbaden

Auftragnehmer

Leipziger Institut für Energie GmbH

Lessingstraße 2

04109 Leipzig

Bearbeitung

Christoph Voigtländer (Projektleitung)

Telefon 03 41 / 22 47 62 14

E-Mail [email protected]

Laufzeit

März - Mai 2018

Datum

Leipzig, 25.05.2018

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INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis

1 Zusammenfassung 1

2 Hintergrund und Einleitung 2-4

3 Prognose des Energieverbrauchs in Hessen 5

3.1 Primärenergieverbrauch 5

3.2 Endenergieverbrauch 11

3.2.1 Endenergieverbrauch des Verarbeitenden Gewerbes 16

3.2.2 Endenergieverbrauch des Sektors Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) 19

3.2.3 Endenergieverbrauch des Sektors Private Haushalte 23

3.2.4 Endenergieverbrauch des Sektors Verkehr 28

3.3 Ausgewählte Kennziffern zur Energiewirtschaft in Hessen 30

3.3.1 Primärenergieproduktivität des Bruttoinlandsproduktes 30

3.3.2 Pro-Kopf-Verbräuche 32

3.3.3 Endenergieproduktivität des Verarbeitenden Gewerbes 34

3.3.4 Endenergieproduktivität des Sektors Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) 36

3.3.5 Spezifischer Endenergieverbrauch des Sektors Private Haushalte 38

3.3.6 Spezifischer Endenergieverbrauch des Sektors Verkehr 39

4 Erneuerbare Energien in Hessen 42

4.1 Stromerzeugung 42

4.2 Wärmebereitstellung 48

4.3 Kraftstoffbereitstellung 50

4.4 Zusammenfassung 51

Glossar 54

Literaturverzeichnis 55

Anhang 56

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INHALTSVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Anteile der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch sowie am

Endenergieverbrauch von 2000 bis 2017 ....................................................................3

Abbildung 2 Index-Werte zur Energieproduktivität sowie zum spezifischen Endenergie-

verbrauch im Bundesland Hessen von 2000 bis 2017, temperaturbereinigt (Tber) . 1-3

Abbildung 3 Entwicklung des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern (IST) .........................7

Abbildung 4 Entwicklung der Anteile der Primärenergieträger (IST) ...............................................8

Abbildung 5 Entwicklung des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern (IST).......................10

Abbildung 6 Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern (IST) ...........................12

Abbildung 7 Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren (IST).....................................12

Abbildung 8 Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern (Tber) .........................15

Abbildung 9 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Verarbeitenden Gewerbes

nach Energieträgern (IST) .........................................................................................18

Abbildung 10 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors GHD nach

Energieträgern (IST)..................................................................................................20

Abbildung 11 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors GHD nach

Energieträgern (Tber) ...............................................................................................22

Abbildung 12 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors Haushalte nach

Energieträgern (IST)..................................................................................................24

Abbildung 13 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors Haushalte nach

Energieträgern (Tber) ...............................................................................................27

Abbildung 14 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors Verkehr nach

Energieträgern (IST)..................................................................................................29

Abbildung 15 Primärenergieindex (Tber) und Kettenindex Bruttoinlandsprodukt Hessen

von 2000 bis 2017 ....................................................................................................30

Abbildung 16 Index der Primärenergieproduktivität in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017 ...............31

Abbildung 17 Endenergieverbrauch je Einwohner in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017...................32

Abbildung 18 Stromverbrauch je Einwohner in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017 ...........................33

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INHALTSVERZEICHNIS

Abbildung 19 Endenergieindex (Tber) und Kettenindex Bruttowertschöpfung des

Verarbeitenden Gewerbes in Hessen von 2000 bis 2017...........................................34

Abbildung 20 Index der Endenergieproduktivität der Bruttowertschöpfung des

Verarbeitenden Gewerbes in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017.................................35

Abbildung 21 Endenergieindex (Tber) und Kettenindex Bruttowertschöpfung des

Sektors GHD in Hessen von 2000 bis 2017 ...............................................................36

Abbildung 22 Index der Endenergieproduktivität der Bruttowertschöpfung des

Sektors GHD in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017......................................................37

Abbildung 23 Endenergieverbrauch je m² Wohnfläche im Sektor Private Haushalte (Tber)

von 2000 bis 2017 ....................................................................................................38

Abbildung 24 Spezifischer Endenergieverbrauch im Straßen- und Flugverkehr (Tber) ....................40

Abbildung 25 Spezifischer Endenergieverbrauch im Straßenverkehr (Tber)....................................41

Abbildung 26 Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am

Bruttostromverbrauch in Hessen von 2000 bis 2017 ................................................45

Abbildung 27 Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am

Nettostromverbrauch in Hessen von 2000 bis 2017..................................................46

Abbildung 28 Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an der

Bruttostromerzeugung in Hessen von 2000 bis 2017 ................................................46

Abbildung 29 Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an der

Nettostromerzeugung in Hessen von 2000 bis 2017 .................................................47

Abbildung 30 Anteil der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien am

Endenergieverbrauch der Wärme in Hessen von 2000 bis 2017................................49

Abbildung 31 Anteil der Kraftstoffbereitstellung aus erneuerbaren Energien am

Endenergieverbrauch des Verkehrssektors in Hessen von 2000 bis 2017..................51

Abbildung 32 Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien von 2003 bis 2017 .......................52

Abbildung 33 Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch in Hessen

von 2000 bis 2017....................................................................................................53

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INHALTSVERZEICHNIS

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Primärenergieverbrauch nach Energieträgern 2000 und 2016 (IST) ............................6

Tabelle 2 Prognose des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern 2017 (IST) ....................7

Tabelle 3 Primärenergieverbrauch nach Energieträgern 2000 und 2016 (Tber)..........................9

Tabelle 4 Prognose des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern 2017 (Tber) ................10

Tabelle 5 Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2000 und 2016 (IST)...............................11

Tabelle 6 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern 2017 (IST) .......................13

Tabelle 7 Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2000 und 2016 (Tber) ............................14

Tabelle 8 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern 2017 (Tber).....................15

Tabelle 9 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Verarbeitenden Gewerbes (IST) .......16

Tabelle 10 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Verarbeitenden

Gewerbes 2017 (IST) .................................................................................................17

Tabelle 11 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors GHD (IST) ............................19

Tabelle 12 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des

Sektors GHD 2017 (IST).............................................................................................20

Tabelle 13 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors GHD (Tber)..........................21

Tabelle 14 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Sektors

GHD 2017 (Tber) .......................................................................................................22

Tabelle 15 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors Haushalte (IST) ...................23

Tabelle 16 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Sektors

Haushalte 2017 (IST).................................................................................................24

Tabelle 17 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors Haushalte (Tber) .................25

Tabelle 18 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Sektors

Haushalte 2017 (Tber) ..............................................................................................26

Tabelle 19 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors Verkehr (IST) .......................28

Tabelle 20 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des

Sektors Verkehr 2017 (IST)........................................................................................29

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ZUSAMMENFASSUNG

1

1 Zusammenfassung

Für das Monitoring der Energiewende in Hessen wer-

den zeitnahe Daten über die energiewirtschaftliche

Entwicklung benötigt. In der Regel liegen die amtli-

chen Energiebilanzen erst zwei Jahre nach Ablauf des

Berichtszeitraumes vor. Im Rahmen der Vorgänger-

projekte aus den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde

ein Excel-basiertes Modell zur Abschätzung der Ener-

giebilanz des Bundeslandes Hessen entwickelt. Als Ba-

sis der modellgestützten Schätzprognose für das Jahr

2017 wurden die Daten einer vorläufigen Energiebi-

lanz des Hessischen Statistischen Landesamtes für das

Jahr 2016 in das Modell integriert. Durch die Fort-

schreibung von Energiebedarfsindikatoren und die

Eingabe von verbrauchsrelevanten Aktivitätsgrößen

wurde eine realitätsnahe Energiebilanz als „Schätz-

prognose“ für das zurückliegende Jahr 2017 erstellt.

Gegenüber dem Jahr 2016 hat sich der Primärenergie-

verbrauch im Jahr 2017 voraussichtlich leicht um

0,3 % verringert. Hauptgrund dafür ist der geringere

Einsatz fossiler Energieträger zur Strom- und Wärme-

erzeugung. In der Zeitreihe vom Jahr 2000 bis zum Jahr

2017 hat sich der Primärenergieverbrauch in Hessen

um 15,0 % verringert. Gründe für diesen deutlichen

Rückgang sind im Wesentlichen die Stilllegung des

Kernkraftwerkes Biblis im Jahr 2011 und Effizienz-

steigerungen beim Endenergieverbrauch.

Der Endenergieverbrauch ist im Jahr 2017 gegenüber

2016 um 0,3 % bzw. 2,2 PJ gestiegen, Hauptgrund da-

für sind gestiegene Krafstoffverbräuche. Im gesamten

Zeitraum von 2000 bis 2017 verringerte sich der End-

energieverbrauch um rund 3,0 % von 832 auf 807 PJ.

Die deutlichsten Rückgänge des Endenergieverbrauchs

sind in den Sektoren Haushalte (- 28,0 PJ) und Verar-

beitendes Gewerbe (- 6,7 PJ) zu verzeichnen, im Sektor

Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) ging der

Verbrauch leicht um 0,2 PJ zurück. Im Verkehr ist der

Endenergieverbrauch dagegen um 10,2 PJ gestiegen.

Absolut betrachtet hatte der Sektor Verkehr in Hessen

im Jahr 2017 mit rund 392 PJ bzw. 48,6 % den größten

Anteil am Endenergieverbrauch. Besonders hervorzu-

heben ist der hohe Anteil des Luftverkehrs in Hessen,

welcher im Jahr 2017 einen Anteil von über 24 % am

gesamten Endenergieverbrauch des Landes hatte. Die

privaten Haushalte haben einen Anteil von rund

23,1 %, die Sektoren GHD und Industrie kommen auf

14,6 % bzw. 13,7 %.

Beim Vergleich der Energieträgerverteilung des End-

energieverbrauchs zwischen 2000 und 2017 sind deut-

liche Rückgänge beim Verbrauch von Kohle um 35 %

(- 3,1 PJ), bei Erdgas um 6,7 % (- 11,5 PJ) sowie bei

Mineralöl und Mineralölprodukten um 8,1 %

(- 39,8 PJ) erkennbar. Der Stromverbrauch hat sich ins-

gesamt um 1,8 % bzw. 2,3 PJ verringert. Deutliche An-

stiege zeigen hingegen die erneuerbaren Energien um

162 % (+ 22,7 PJ) und Fernwärme um 29 % (+ 7,2 PJ).

Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Ener-

gien ist im Bundesland Hessen gemessen am Brut-

tostromverbrauch von etwa 2,2 % im Jahr 2000 auf

20,0 % im Jahr 2017 angestiegen (Abbildung 1). Der

Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergiever-

brauch (Strom, Wärme und Kraftstoffe) lag im Jahr

2017 bei 8,8 %.

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ZUSAMMENFASSUNG

2

Abbildung 1 Anteile der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch sowie am Endenergie-

verbrauch von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

Aus den amtlichen Daten der Jahre 2000 bis 2015, den

vorläufigen Zahlen für das Jahr 2016 [HSL 2018a] so-

wie den Berechnungen für das Jahr 2017 lassen sich

Entwicklungen von Indikatoren zur Primär- und End-

energieproduktivität sowie zum einwohnerbezogenen

Endenergieverbrauch abbilden.

Langfristiger Trend (2000 – 2017)

Der Index der Primärenergieproduktivität des Brutto-

inlandproduktes zeigt bis zum Jahr 2012 einen leicht

zunehmenden Trend. Nach 2012 stagniert der Index-

wert, ursächlich dafür ist im Wesentlichen ein gestie-

gener Endenergieverbrauch im Verkehrssektor, wel-

cher einen weiteren Anstieg verhinderte (Abbildung 2).

Pro Einheit eingesetzter Primärenergie wurde in Hes-

sen im Jahr 2017 gegenüber dem Jahr 2000 eine um

rund 37 % höhere wirtschaftliche Leistung erzeugt. Ein

ähnlicher Anstieg ist in der langfristigen Betrachtung

beim Index der Endenergieproduktivität der Brutto-

wertschöpfung beim Verarbeitenden Gewerbe erkenn-

bar, wobei dieser Wert stetig bis zum Jahr 2017 an-

steigt. Mit jeder eingesetzten Einheit Energie wird

langfristig betrachtet zunehmend mehr Bruttowert-

schöpfung erwirtschaftet. Spezifisch betrachtet ist im

Bundesland Hessen der Endenergieverbrauch je Ein-

wohner seit dem Jahr 2000 rückläufig, wobei hier seit

2012 eine Stagnation festgestellt werden kann. Um die

Zeitreihen unabhängig der Einflüsse der Witterung

darzustellen, wurden Primär- und Endenergiever-

brauch temperaturbereinigt. Hierzu wurde auf Veröf-

fentlichungen des Instituts für Wohnen und Umwelt

(IWU) zu Gradtagszahlen hessischer Wetterstationen

zurückgegriffen [IWU 2018].

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3

Aktueller Trend (ab 2013)

Der Index der Primärenergieproduktivität des Brutto-

inlandproduktes ist vom Jahr 2013 zum Jahr 2014 zu-

nächst rückläufig und steigt in den Folgejahren stetig

an. Während das Bruttoinlandsprodukt in den Jahren

von 2013 bis 2017 um 6,4 % anstieg, stieg der Primär-

energieverbrauch (Tber) um 3,8 %. Die Endenergie-

produktivität der Bruttowertschöpfung des Verarbei-

tenden Gewerbes (Tber) ist zwischen den Jahren 2013

und 2017 deutlich angestiegen. Grund für den Anstieg

ist eine stetig gestiegene Bruttowertschöpfung (preis-

bereinigt) bei gleichzeitig wenig verändertem

Endenergie-verbrauch im Verarbeitenden Gewerbe.

Der einwohnerbezogene Endenergieverbrauch ist vom

Jahr 2013 zum Jahr 2014 zunächst angestiegen und an-

schließend bis zum Jahr 2017 hin wieder leicht rück-

läufig. Die Einwohnerzahl ist in diesem Zeitraum um

rund 3,3 %, der Endenergieverbrauch (Tber) um rund

3,9 % gestiegen. Ein deutlich gestiegener Endenergie-

verbrauch im Verkehrssektor (vor allem Luftverkehr)

verhinderte hier in den letzten Jahren einen deutliche-

ren Rückgang des spezifischen Endenergieverbrau-

ches.

ZUSAMMENFASSUNG

Abbildung 2 Index-Werte zur Energieproduktivität sowie zum spezifischen Endenergieverbrauch

im Bundesland Hessen von 2000 bis 2017, temperaturbereinigt (Tber); *2017 Schätzwert,

2016 vorläufige Bilanz

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HINTERGRUND UND EINLEITUNG

3

2 Hintergrund und Einleitung

Zur Überprüfung der Energiewende in Hessen hat das Hessische Wirtschaftsministerium ein

Energiemonitoring mit dem Ziel eingerichtet, regelmäßig und aktuell über die Entwicklung

zentraler Indikatoren zur Energieversorgung in Hessen berichten zu können.

Für die energiepolitische Arbeit werden im Land Hes-

sen möglichst gegenwartsnahe Daten über die Ent-

wicklung der Energiewirtschaft benötigt. Im Rahmen

der Problemstellung wurde vom IE Leipzig bereits im

Jahr 2015 eine modellbasierte Lösung erarbeitet, auf

deren Basis möglichst frühzeitig wesentliche energie-

wirtschaftliche Daten für Hessen bereitgestellt werden

können. Dieses Modell kam in der Vergangenheit auch

für weitere Bundesländer zum Einsatz und liefert der

Realität sehr nahekommende Ergebnisse.

Hintergrund des Projektes ist, dass die amtliche Ener-

giebilanz i. d. R. erst ca. zwei Jahre nach Ablauf des

jeweiligen Berichtszeitraumes vorliegt. Die Energiebi-

lanz wird nicht direkt statistisch erfasst, sie entsteht

durch Zusammenfassung verschiedenster Statistiken

aus allen Gebieten der Energiewirtschaft. Die letzte

amtliche Energiebilanz im Rahmen der Projektbearbei-

tung liegt für Hessen für das Jahr 2015 vor. Für das Jahr

2016 wurde dem Auftragnehmer eine vorläufige Bi-

lanz des Statistischen Landesamtes bereitgestellt.

Als Grundraster des Bilanzierungsmodells dient dabei

die amtliche Energiebilanz Hessens. Frühzeitig vor-

handene Wirtschaftsdaten und -prognosen werden in

ein mehrstufiges Verfahren einbezogen, sodass bereits

bis Anfang/Mitte eines Kalenderjahres eine Prognose

für vergangene Jahre ermittelt werden kann.

Methodisch wurde zunächst der Endenergiebedarf auf

Ebene der Sektoren Verarbeitendes Gewerbe (inkl.

Subsektoren), Verkehr, Haushalte und Gewerbe prog-

nostiziert und anschließend zum Gesamtendenergiebe-

darf aufsummiert. Diese Prognose erfolgte mit Hilfe

der Bildung von Energieverbrauchsindikatoren.

Das heißt, der temperaturbereinigte Energieverbrauch

wird mit entsprechenden Aktivitätsgrößen verknüpft

(z. B. Fernwärmeverbrauch je m² Wohnfläche, Kraft-

stoffverbrauch je Flugbewegung, Stromverbrauch je

Einwohner) und die Entwicklung der Indikatoren an-

schließend entsprechend analytisch fortgeschrieben.

Auf Basis eines Bottom-Up-Ansatzes kann auf Grund-

lage der Endenergiebilanz und dem funktionalen Zu-

sammenhang zur Umwandlungsbilanz der Umwand-

lungsbereich prognostiziert werden. Abschließend

lässt sich die Primärenergiebilanz ermitteln, indem die

Summe aus Energieangebot nach Umwandlungsbilanz

und dem Saldo der Umwandlungsbilanz gebildet wird.

In der vorliegenden Studie werden die Prognoseergeb-

nisse für Hessen für das Jahr 2017 überblicksartig dar-

gestellt. Neben der Entwicklung absoluter Verbrauchs-

größen wie Primär- und Endenergieverbrauch werden

auch ausgewählte Kennziffern zur Energiewirtschaft

sowie die Entwicklung der Energieerzeugung auf Basis

erneuerbarer Energien aufgezeigt.

4

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

5

3 Prognose des Energieverbrauchs in Hessen

Die letzte amtliche (aktuelle) Energiebilanz für Hessen liegt für das Jahr 2015 vor. Für das

Jahr 2016 wurde eine vorläufige Energiebilanz des Hessischen Statistischen Landesamtes in

das Datenmodell integriert. Mittels dieses Modells wurden die Energieverbrauchswerte für

das Jahr 2017 prognostiziert. Im Folgenden werden reale Verbräuche (IST) und um Tempe-

ratureinflüsse bereinigte Verbräuche (Tber) dargestellt.

3.1 Primärenergieverbrauch

Entwicklung 2000 bis 2016 (IST)

Der Primärenergieverbrauch (IST) sank im Zeitraum

von 2000 bis 2016 um 151,8 PJ auf 880,6 PJ

(- 14,7 %). Bei nahezu allen Energieträgern sind deut-

liche Veränderungen erkennbar (vgl. Tabelle 1 und

Abbildung 3).

Der Rückgang des Mineralöleinsatzes ist insbesondere

auf den geringeren Bedarf bei der direkten Verwen-

dung in den Endenergiesektoren zurückzuführen.

Durch Abschaltungen des Kernkraftwerkes Biblis in

den Jahren 2007 und 2009 kam es zu starken Schwan-

kungen des Primärenergieverbrauchs, die endgültige

Außerbetriebnahme des Kernkraftwerkes erfolgte im

August 2011, seither wird in Hessen kein Strom mehr

mittels Kernenergie erzeugt. Der Anstieg des Einsatzes

erneuerbarer Energien resultiert vorwiegend aus den

deutlichen Steigerungen im Bereich Biomasse, Photo-

voltaik und Wind im Umwandlungsbereich sowie Bio-

masse in den Endenergiesektoren. Die Ende 2008 be-

gonnene Finanzkrise führte darüber hinaus zu einem

deutlichen Rückgang des Endenergieverbrauchs im

Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2009. Die sich stabi-

lisierende Wirtschaftslage im Jahr 2010 führte wiede-

rum zu steigenden Verbräuchen und entsprechenden

Auswirkungen auf die Primärenergiebilanz, was je-

doch insbesondere 2011 durch die milde Witterung

teilweise kompensiert wurde.

Während der Anteil der erneuerbaren Energien am Pri-

märenergieverbrauch im Jahr 2000 noch 2,0 % betrug,

stieg dieser bis 2016 kontinuierlich auf 9,4 % an (Ab-

bildung 4). Der Anteil von Mineralölprodukten stieg

leicht von 49,0 % im Jahr 2000 auf 50,9 % im Jahr

2016 an. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil von

Kohle am Primärenergieverbrauch von 8,6 % auf

5,6 % zurück. Der Anteil von Gasen am Primärener-

gieverbrauch stieg im Zeitraum von 2000 bis 2016 von

20,1 % auf 24,3 % an. Kernenergie hatte im Jahr 2000

einen Anteil von 16,0 % am Primärenergieverbrauch,

im Jahr 2011 wurde das Kernkraftwerk Biblis stillge-

legt.

Aktueller Trend (ab 2013)

Tendenziell ist in den Jahren nach 2013 eine leicht stei-

gende Tendenz des Primärenergieverbrauchs erkenn-

bar (Abbildung 3), welche vorwiegend auf steigende

Kraftstoffverbräuche (Mineralöl und Mineralöl-

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

6

produkte) zurückzuführen ist. Witterungsbedingt wa-

ren die Verbräuche im Jahr 2014 geringer.

Tabelle 1 Primärenergieverbrauch nach Energieträgern 2000 und 2016 (IST); 2016 vorläufige Bilanz;

*Sonstige = nicht erneuerbarer Anteil des Abfalls

Prognose 2017 (IST)

Der Primärenergieverbrauch (IST) sinkt voraussicht-

lich im Jahr 2017 gegenüber 2016 um 0,3 % (- 2,8 PJ)

(Abbildung 3 und Tabelle 2). Einem leichten Anstieg

des Endenergieverbrauchs (vgl. Kapitel 3.2) steht ein

Rückgang des Umwandlungseinsatzes, besonders der

konventionellen Strom- und Wärmeerzeugung [vgl.

HSL 2018c] gegenüber. Grund für den gesunkenen

Umwandlungseinsatz ist eine deutlich gestiegene

Stromerzeugung aus regenerativen Energien, welche

zum Rückgang der konventionellen Energieerzeugung

und somit zu einem gesunkenen Energieträgereinsatz

führte.

Die einzelnen Primärenergieträgereinsätze für 2017

können der folgenden Tabelle entnommen werden.

PJ % PJ % PJ %

Kohle 88,5 8,6 49,2 5,6 -39,3 -44,4

Mineralöl und Mineralölprodukte 505,6 49,0 447,9 50,9 -57,7 -11,4

Gase 207,4 20,1 214,2 24,3 +6,8 +3,3

Erneuerbare Energieträger 20,2 2,0 82,7 9,4 +62,5 +310,2

Kernenergie 165,2 16,0 - - -165,2 -

Stromaustauschsaldo 43,9 4,3 72,9 8,3 +29,0 +66,1

Sonstige* 1,7 0,2 13,7 1,6 +12,0 +707,9

Summe 1.032,4 100,0 880,6 100,0 -151,8 -14,7

Primärenergieverbrauch (IST)2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

7

Tabelle 2 Prognose des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern 2017 (IST); *2017 Schätz-

werte, 2016 vorläufige Bilanz

Abbildung 3 Entwicklung des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern (IST); *2017 Schätzwerte;

2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 49,2 5,6 41,6 4,7 -7,6 -15,5

Mineralöl und Mineralölprodukte 447,9 50,9 452,6 51,6 +4,7 +1,0

Gase 214,2 24,3 209,5 23,9 -4,7 -2,2

Erneuerbare Energieträger 82,7 9,4 87,6 10,0 +4,9 +6,0

Stromaustauschsaldo 72,9 8,3 72,8 8,3 -0,1 -0,1

Sonstige 13,7 1,6 13,7 1,6 -0,0 -0,1

Summe 880,6 100,0 877,8 100,0 -2,8 -0,3

Primärenergieverbrauch (IST)2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

8

Abbildung 4 Entwicklung der Anteile der Primärenergieträger (IST); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

Entwicklung 2000 bis 2016 (temperaturbereinigt)

Hinweis: Um die Entwicklung des Energieverbrauchs

unabhängig vom Einfluss der Temperaturschwankun-

gen darstellen zu können, wurde die Zeitreihe des Pri-

märenergieverbrauchs ab 2000 einer Temperaturbe-

reinigung unterzogen. Im Ergebnis wird ein fiktiver

Primärenergieverbrauch dargestellt, der sich ergeben

hätte, wenn die jährlichen Durchschnittstemperaturen

konstant dem langjährigen Mittel entsprochen hätten.

Dabei wurden länderspezifische Korrekturfaktoren auf

der Basis von Gradtagszahlen regionaler Wetterstati-

onen verwendet.

Der Primärenergieverbrauch (Tber) sank im Zeitraum

von 2000 bis 2016 um 186,4 PJ auf 893,8 PJ

(-17,3 %; vgl. Tabelle 3 und Abbildung 5).

Im Vergleich zu den realen Verbräuchen (IST) zeigt

sich bei Betrachtung der um Temperatureinflüsse be-

reinigten Werte (Tber) - ohne Berücksichtigung der

starken Schwankungen der Kernenergie - eine "Glät-

tung" der Verbrauchsentwicklung. In den Jahren 2000

bis 2005 schwankte der Primärenergieverbrauch etwa

zwischen 1.030 PJ und 1.100 PJ. In den darauffolgen-

den Jahren bis 2011 gab es deutliche Schwankungen

aufgrund von Abschaltungen des Kernkraftwerkes

Biblis und daraus resultierenden Unterschieden im

Stromaustauschsaldo.

Aktueller Trend (ab 2013)

In den Jahren ab 2013 ist eine leicht steigende Tendenz

des temperaturbereinigten Primärenergieverbrauchs

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

9

erkennbar, welche vorwiegend auf steigende Kraft-

stoffverbräuche zurückzuführen ist.

Tabelle 3 Primärenergieverbrauch nach Energieträgern 2000 und 2016 (Tber); 2016 vorläufige Bilanz

Prognose 2017 (temperaturbereinigt)

Gegenüber dem Jahr 2016 wird der temperaturberei-

nigte Primärenergieverbrauch (Tber) im Jahr 2017 vo-

raussichtlich leicht um 0,5 PJ sinken (- 0,05 %; vgl. Ta-

belle 4 und Abbildung 5). Einem vorwiegend aufgrund

steigender Kraftstoffverbräuche zum Jahr 2017 stei-

genden Endenergieverbrauch stehen geringere Ener-

gieträgereinsätze im Umwandlungssektor gegenüber,

sodass der temperaturbereinigte Primärenergiever-

brauch in Summe leicht zurückgeht.

Auf Seiten der Stromerzeugung ist im Jahr 2017 ein

Rückgang der konventionellen Erzeugung zu erwarten

[HSL 2018c]. Demgegenüber steht ein Anstieg der

Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (vgl. Ka-

pitel 4).

PJ % PJ % PJ %

Kohle 94,2 8,7 49,5 5,5 -44,7 -47,4

Mineralöl und Mineralölprodukte 519,1 48,1 451,3 50,5 -67,8 -13,1

Gase 229,0 21,2 221,6 24,8 -7,3 -3,2

Erneuerbare Energieträger 22,2 2,1 84,3 9,4 +62,1 +279,5

Kernenergie 169,0 15,6 - - -169,0 -

Stromaustauschsaldo 44,9 4,2 73,1 8,2 +28,2 +62,7

Sonstige 1,8 0,2 13,9 1,6 +12,1 +664,9

Summe 1.080,2 100,0 893,8 100,0 -186,4 -17,3

2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000Primärenergieverbrauch (Tber)

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

10

Tabelle 4 Prognose des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern 2017 (Tber); *2017 Schätz-

werte, 2016 vorläufige Bilanz

Abbildung 5 Entwicklung des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern (IST); *2017 Schätzwerte,

2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 49,5 5,5 42,1 4,7 -7,5 -15,1

Mineralöl und Mineralölprodukte 451,3 50,5 456,6 51,1 +5,3 +1,2

Gase 221,6 24,8 218,6 24,5 -3,0 -1,4

Erneuerbare Energieträger 84,3 9,4 89,5 10,0 +5,2 +6,2

Kernenergie - - - - - -

Stromaustauschsaldo 73,1 8,2 72,6 8,1 -0,5 -0,7

Sonstige 13,9 1,6 13,9 1,6 -0,0 -0,1

Summe 893,8 100,0 893,3 100,0 -0,5 -0,05

Primärenergieverbrauch (Tber)2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

11

3.2 Endenergieverbrauch

Entwicklung 2000 bis 2016 (IST)

Im Zeitraum 2000 bis 2016 sank der Endenergiever-

brauch um 26,9 PJ (- 3,2 %) auf 805,2 PJ. Die Verän-

derung der Energieträgerverteilung in diesem Zeitraum

ist in Tabelle 5 dargestellt (vgl. auch Abbildung 6).

In der langfristigen Betrachtung ging der Einsatz von

Kohle, Mineralöl und Mineralölprodukten sowie Ga-

sen zurück, während erneuerbare Energien, Fernwärme

und sonstige Energieträger in den Endenergiesektoren

an Bedeutung gewannen.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergie-

verbrauch betrug im Jahr 2000 noch 1,6 % und stieg

bis 2016 kontinuierlich auf 4,5 % an.

Hinweis: Auf Seiten des Endenergieverbrauchs sind

die Anteile der erneuerbaren Energien für die Strom-

und Fernwärmeerzeugung nicht berücksichtigt, vgl.

dazu Kapitel 4.

Der Anteil des Endenergieverbrauchs der Verbrauchs-

sektoren am gesamten Endenergieverbrauch verän-

derte sich im Zeitraum 2000 bis 2016 nur leicht. So

sank der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes am En-

denergieverbrauch leicht von 14,1 % auf 13,7 %, der

Anteil des Sektors GHD stieg von 14,2 % auf 14,8 %.

Der Anteil des Sektors Haushalte am Endenergiever-

brauch verringerte sich von 25,8 % auf 23,4 %, der des

Sektors Verkehr erhöhte sich dagegen um 2,2 Prozent-

punkte auf 48,1 % (vgl. Abbildung 7). Der Luftverkehr

hatte im Jahr 2016 einen Anteil von rund 24 % am En-

denergieverbrauch und ist gegenüber dem Jahr 2000

um 2,3 Prozentpunkte gestiegen.

Aktueller Trend (ab 2013)

Seit dem Jahr 2013 steigt der Endenergieverbrauch mit

Ausnahme des Jahre 2014 (milde Witterung) tendenzi-

ell leicht an. Ursächlich ist im Wesentlichen ein stetig

steigender Energieverbrauch im Verkehrssektor.

Tabelle 5 Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2000 und 2016 (IST); 2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 9,0 1,1 6,0 0,7 -3,1 -33,9

Mineralöl und Mineralölprodukte 488,6 58,7 444,0 55,1 -44,6 -9,1

Gase 170,5 20,5 158,8 19,7 -11,7 -6,8

Erneuerbare Energieträger 13,7 1,6 36,6 4,5 +22,8 +166,4

Strom 125,8 15,1 124,6 15,5 -1,3 -1,0

Fernwärme 24,4 2,9 33,2 4,1 +8,8 +36,2

Sonstige - - 2,0 0,3 +2,0 -

Summe 832,1 100,0 805,2 100,0 -26,9 -3,2

2000 Verä nderung 2016 ggü. 20002016Endenergieverbrauch (IST)

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

12

Abbildung 6 Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern (IST); *2017 Schätzwerte, 2016

vorläufige Bilanz

Abbildung 7 Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren (IST); *2017 Schätzwerte, 2016

vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

13

Prognose 2017 (IST)

Der Endenergieverbrauch (IST) hat sich 2017 gegen-

über 2016 voraussichtlich um rund 0,3 % erhöht. Ur-

sächlich dafür ist im Wesentlichen ein gestiegener Ver-

brauch von Mineralöl und Mineralölprodukten durch

einen gestiegenen Kraftstoffverbrauch.

Der Einsatz der einzelnen Endenergieträger wird sich

im Jahr 2017 gegenüber 2016 voraussichtlich gemäß

Tabelle 6 entwickeln.

Tabelle 6 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern 2017 (IST); *2017 Schätzwerte,

2016 vorläufige Bilanz

Entwicklung 2000 bis 2016 (temperaturbereinigt)

Hinweis: Um die Entwicklung des Energieverbrauchs

unabhängig vom Einfluss der Temperaturschwankun-

gen darstellen zu können, wurde die Zeitreihe des

Endenergieverbrauchs ab 2000 einer Temperaturbe-

reinigung unterzogen. Im Ergebnis wird ein fiktiver

Endenergieverbrauch dargestellt, der sich ergeben

hätte, wenn die jährlichen Durchschnittstemperaturen

konstant dem langjährigen Mittel entsprochen hätten.

Der Endenergieverbrauch (Tber) sank im Zeitraum von

2000 bis 2016 um etwa 56 PJ auf 817,8 PJ

(-6,4 %; vgl. Tabelle 7 und Abbildung 8).

Im Vergleich zu den realen Verbräuchen (IST) ist bei

Betrachtung der um Temperatureinflüsse bereinigten

Werte (Tber) eine "Glättung" der Verbrauchsentwick-

lung erkennbar (vgl. Abbildung 6 und Abbildung 8).

Der im Jahr 2007 deutlich zu erkennende niedrigere

Mineralölverbrauch geht überwiegend auf Lagerbe-

standsschwankungen beim Heizöl (Aufstockung und

PJ % PJ % PJ %

Kohle 6,0 0,7 5,9 0,7 -0,1 -0,9

Mineralöl und Mineralölprodukte 444,0 55,1 448,9 55,6 +4,9 +1,1

Gase 158,8 19,7 159,0 19,7 +0,2 +0,1

Erneuerbare Energieträger 36,6 4,5 36,4 4,5 -0,2 -0,4

Strom 124,6 15,5 123,6 15,3 -1,0 -0,8

Fernwärme 33,2 4,1 31,5 3,9 -1,7 -5,1

Sonstige 2,0 0,3 2,0 0,3 +0,0 +0,8

Summe 805,2 100,0 807,4 100,0 +2,2 +0,3

Endenergieverbrauch (IST)2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

14

Abbau von Lagerbeständen infolge der USt.-Erhöhung

zum 01.01.2007) zurück. An dieser Stelle sei darauf

hingewiesen, dass in der Energiebilanz (speziell bei

Mineralölprodukten) stets nur der Absatz (verkaufte

Mengen) und nicht der reale Verbrauch ausgewiesen

werden kann. Dies führt zwar u. U. zur Unschärfe bei

einzelnen Jahren, ist für langfristige Tendenzen jedoch

ohne größere Bedeutung.

Aktueller Trend (ab 2013)

Der Endenergieverbrauch weist seit dem Jahr 2013 ins-

gesamt eine leicht ansteigende Tendenz auf, ursächlich

dafür ist im Wesentlichen ein gestiegener Energiever-

brauch im Verkehrssektor.

Tabelle 7 Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2000 und 2016 (Tber); 2016 vorläufige Bilanz

Prognose 2017 (temperaturbereinigt)

Im Jahr 2017 wird der Endenergieverbrauch (Tber) ge-

genüber 2016 voraussichtlich um 4,2 PJ (+ 0,5 %) stei-

gen (Abbildung 8). Ursächlich dafür ist im Wesentli-

chen ein gestiegener Verbrauch von Mineralöl und Mi-

neralölprodukten durch einen gestiegenen Kraftstoff-

verbrauch. Insgesamt war das Jahr 2017 gegenüber

dem Jahr 2016 etwas milder, wodurch der temperatur-

bereinigte Endenergieverbrauch stärker steigt, als der

IST-Wert. Der Einsatz der einzelnen Endenergieträger

wird sich im Jahr 2017 gegenüber 2016 voraussichtlich

gemäß Tabelle 8 entwickeln.

PJ % PJ % PJ %

Kohle 9,3 1,1 6,0 0,7 -3,3 -35,1

Mineralöl und Mineralölprodukte 502,0 57,4 447,4 54,7 -54,6 -10,9

Gase 190,5 21,8 165,5 20,2 -25,0 -13,1

Erneuerbare Energieträger 15,6 1,8 37,9 4,6 +22,3 +142,6

Strom 128,7 14,7 124,9 15,3 -3,9 -3,0

Fernwärme 27,7 3,2 34,1 4,2 +6,3 +22,9

Sonstige - - 2,0 0,2 +2,0 -

Summe 873,9 100,0 817,8 100,0 -56,0 -6,4

Endenergieverbrauch (Tber)2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000

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3 – PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

15

Tabelle 8 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern 2017 (Tber); *2017 Schätzwerte,

2016 vorläufige Bilanz

Abbildung 8 Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern (Tber); *2017 Schätzwerte, 2016

vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 6,0 0,7 6,0 0,7 -0,04 -0,7

Mineralöl und Mineralölprodukte 447,4 54,7 452,8 55,1 +5,5 +1,2

Gase 165,5 20,2 166,8 20,3 +1,3 +0,8

Erneuerbare Energieträger 37,9 4,6 37,9 4,6 -0,05 -0,1

Strom 124,9 15,3 123,9 15,1 -1,0 -0,8

Fernwärme 34,1 4,2 32,5 4,0 -1,6 -4,6

Sonstige 2,0 0,2 2,0 0,2 +0,02 +0,8

Summe 817,8 100,0 822,0 100,0 +4,2 +0,5

Endenergieverbrauch (Tber)2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

16

3.2.1 Endenergieverbrauch des Verarbeitenden Gewerbes

Entwicklung 2000 bis 2016 (IST)

Im Sektor Verarbeitendes Gewerbe wurden im Jahr

2016 110,5 PJ an Endenergie (IST) eingesetzt (Tabelle

9). In der langfristigen Betrachtung sank der Endener-

gieverbrauch im Zeitraum 2000 bis 2016 um etwa

7,0 PJ (- 5,9 %).

Im Jahr 2009 werden mit einem Rückgang des End-

energieverbrauchs die Effekte der Finanz- und Wirt-

schaftskrise deutlich (Abbildung 9). Der Anstieg im

Jahr 2010 spiegelt die Regenerierung der Wirtschaft

nach der Krise wider. Markant im Verarbeitenden Ge-

werbe ist die mit zusammen 68 % (2016) hohe Bedeu-

tung der Energieträger Strom und Gase (Tabelle 9).

Aktueller Trend (ab 2013)

Der Endenergieverbrauch des Verarbeitenden Gewer-

bes ist seit 2013 weitestgehend auf konstantem Niveau.

Während die Verbräuche im Bereich der Erneuerbaren

Energien sowie der Fernwärme gestiegen sind, sind

jene von Gas, Strom, Kohle und Mineralöl gesunken.

Tabelle 9 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Verarbeitenden Gewerbes (IST); 2016

vorläufige Bilanz

Prognose 2017 (IST)

Der Endenergieverbrauch (IST) des Verarbeitenden

Gewerbes wird im Jahr 2017 gegenüber 2016 voraus-

sichtlich um etwa 0,2 PJ auf 110,7 PJ steigen

(+ 0,2 %). Der Mehrverbrauch ist vorwiegend auf das

Wirtschaftswachstum (Steigerung der Bruttowert-

schöpfung gegenüber 2016 um 3,4 %) und einem da-

mit einhergehenden zu erwartenden, höheren Energie-

verbrauch zurückzuführen.

PJ % PJ % PJ %

Kohle 8,0 6,8 5,4 4,9 -2,7 -33,3

Mineralöl und Mineralölprodukte 10,1 8,6 3,2 2,9 -6,9 -68,6

Gase 48,4 41,2 35,4 32,1 -12,9 -26,7

Erneuerbare Energieträger - - 3,6 3,3 +3,6 -

Strom 41,0 34,9 39,7 35,9 -1,3 -3,1

Fernwärme 10,0 8,5 21,2 19,2 +11,2 +111,7

Sonstige - - 2,0 1,8 +2,0 -

Summe 117,4 100,0 110,5 100,0 -7,0 -5,9

Endenergieverbrauch (IST)Verarbeitendes Gewerbe

2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

17

Der Energieträgereinsatz im Verarbeitenden Gewerbe

setzt sich im Prognosejahr 2017 gemäß Tabelle 10 zu-

sammen. Aufgrund der im Jahr 2017 gegenüber dem

Jahr 2016 geringeren Fernwärmeerzeugung in Hessen

[HSL 2018c] und der Annahme, dass die Verbräuche

von Fernwärme in den Sektoren Haushalte und GHD

weniger Schwankungen unterliegen, wird für das Jahr

2017 von einem Rückgang des Fernwärmverbrauchs

im Verarbeitenden Gewerbe ausgegangen. Aufgrund

gesunkener Erdgaspreise im Jahr 2017 [IE 2018a] wird

davon ausgegangen, dass vermehrt Erdgas eingesetzt

wurde.

Hinweis: Durch den geringen Einfluss der Temperatur

auf den Energieverbrauch im Sektor Verarbeitendes

Gewerbe wird im Folgenden auf eine Betrachtung der

temperaturbereinigten Entwicklung verzichtet.

Tabelle 10 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Verarbeitenden Ge-

werbes 2017 (IST); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 5,4 4,9 5,3 4,8 -0,03 -0,6

Mineralöl und Mineralölprodukte 3,2 2,9 3,1 2,8 -0,1 -1,9

Gase 35,4 32,1 37,3 33,7 +1,8 +5,2

Erneuerbare Energieträger 3,6 3,3 3,7 3,3 +0,03 +0,8

Strom 39,7 35,9 39,7 35,9 +0,04 +0,1

Fernwärme 21,2 19,2 19,6 17,7 -1,6 -7,6

Sonstige 2,0 1,8 2,0 1,8 +0,02 +0,8

Summe 110,5 100,0 110,7 100,0 +0,2 +0,2

Endenergieverbrauch (IST)Verarbeitendes Gewerbe

2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

18

Abbildung 9 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Verarbeitenden Gewerbes nach Energie-

trägern (IST); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

19

3.2.2 Endenergieverbrauch des Sektors Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD)

Entwicklung 2000 bis 2016 (IST)

Bezogen auf das Jahr 2000 stieg der Endenergiever-

brauch (IST) im Sektor Gewerbe, Handel und Dienst-

leistungen (GHD) im Zeitraum bis zum Jahr 2016 um

0,8 PJ (+ 0,7 %) auf 118,8 PJ (Tabelle 11 und Abbil-

dung 10). Der markante Anstieg des Endenergiever-

brauchs in den Jahren 2005 und 2006 ist auf die Um-

satzsteuererhöhung im Jahr 2007 und die vorher erfolg-

ten Vorratskäufe zurückzuführen.

Die Anteile der Energieträger am Endenergiever-

brauch (IST) des Sektors GHD im Jahr 2016 sind in

Tabelle 11 dargestellt.

Aktueller Trend (ab 2013)

Seit 2013 ist der Endenergieverbrauch leicht rückläu-

fig, besonders im Jahr 2014 ist der Endenergiever-

brauch aufgrund der sehr milden Witterung deutlich

gesunken.

Tabelle 11 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors GHD (IST); 2016 vorläufige Bilanz

Prognose 2017 (IST)

Im Jahr 2017 sinkt der Endenergieverbrauch (IST) des

Sektors GHD voraussichtlich um etwa 1,0 PJ auf

117,8 PJ (- 0,9 %; vgl. Tabelle 12 und Abbildung 10).

Ursächlich dafür sind Effizienzsteigerungen sowie der

Mehrverbrauch im Vorjahr 2016 aufgrund des Schalt-

jahres.

Im Jahr 2017 wird für Hessen der in Tabelle 12 darge-

stellte Energieträgereinsatz (IST) im Sektor GHD er-

wartet.

PJ % PJ % PJ %

Kohle 0,3 0,3 0,1 0,1 -0,2 -

Mineralöl und Mineralölprodukte 34,7 29,4 23,8 20,0 -10,9 -31,4

Gase 36,4 30,8 46,4 39,1 +10,0 +27,5

Erneuerbare Energieträger - - 0,9 0,8 +0,9 -

Strom 41,0 34,8 44,8 37,7 +3,8 +9,2

Fernwärme 5,6 4,7 2,8 2,4 -2,8 -49,3

Summe 118,0 100,0 118,8 100,0 +0,8 +0,7

Endenergieverbrauch (IST)GHD

2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

20

Tabelle 12 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Sektors GHD 2017

(IST); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

Abbildung 10 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors GHD nach Energieträgern (IST);

*2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 -3,8

Mineralöl und Mineralölprodukte 23,8 20,0 23,9 20,3 +0,1 +0,3

Gase 46,4 39,1 45,9 39,0 -0,5 -1,0

Erneuerbare Energieträger 0,9 0,8 0,9 0,8 +0,0 +2,4

Strom 44,8 37,7 44,2 37,6 -0,6 -1,3

Fernwärme 2,8 2,4 2,8 2,4 -0,0 -1,1

Summe 118,8 100,0 117,8 100,0 -1,0 -0,9

Endenergieverbrauch (IST)GHD

2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

21

Entwicklung 2000 bis 2016 (temperaturbereinigt)

Im Sektor GHD wurden im Jahr 2016 rund 122,5 PJ

Endenergie (Tber) eingesetzt, bezogen auf das Jahr

2000 sank dieser um 5,6 PJ bzw. 4,4 % (Tabelle 13). In

der langfristigen Betrachtung kann im GHD-Sektor

zwischen den Jahren 2000 und 2006 ein stetiger An-

stieg des Endenergieverbrauchs beobachtet werden

(Abbildung 11). Wobei die deutlichen Anstiege in den

Jahren 2005 und 2006 auf die Erhöhung der Umsatz-

steuer im Jahr 2007 und die damit verbundenen

Vorratskäufe zurückzuführen sind. In den Jahren nach

2007 ist der bereinigte Endenergieverbrauch tendenzi-

ell leicht rückläufig.

Aktueller Trend (ab 2013)

Temperaturbereinigt ist der Endenergieverbrauch zwi-

schen 2013 und 2014 zunächst angestiegen, in den

Folgejahren ist tendenziell ein leichter Rückgang er-

kennbar.

Tabelle 13 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors GHD (Tber); 2016 vorläufige Bilanz

Prognose 2017 (temperaturbereinigt)

Im Jahr 2017 wird der Endenergieverbrauch (Tber) im

Sektor GHD gegenüber 2016 voraussichtlich um

0,4 PJ sinken (- 0,3 %; vgl. Tabelle 14 und Abbildung

11). Gründe für den Rückgang sind im Wesentlichen

Effizienzsteigerungen und der geringere Verbrauch ge-

genüber dem Schaltjahr 2016.

Im Jahr 2017 wird für Hessen der in Tabelle 14 darge-

stellte Energieträgereinsatz (Tber) im Sektor GHD er-

wartet.

PJ % PJ % PJ %

Kohle 0,4 0,3 0,1 0,1 -0,3 -

Mineralöl und Mineralölprodukte 38,5 30,1 24,6 20,1 -13,9 -36,0

Gase 41,2 32,2 48,9 39,9 +7,7 +18,7

Erneuerbare Energieträger - - 0,9 0,8 +0,9 -

Strom 41,7 32,6 44,9 36,7 +3,2 +7,7

Fernwärme 6,3 4,9 3,0 2,4 -3,3 -52,8

Summe 128,1 100,0 122,5 100,0 -5,6 -4,4

Endenergieverbrauch (Tber)GHD

2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

22

Tabelle 14 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Sektors GHD 2017

(Tber); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

Abbildung 11 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors GHD nach Energieträgern (Tber);

*2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 0,1 0,1 0,1 0,1 -0,00 -2,7

Mineralöl und Mineralölprodukte 24,6 20,1 24,8 20,4 +0,2 +0,9

Gase 48,9 39,9 48,8 40,0 -0,1 -0,1

Erneuerbare Energieträger 0,9 0,8 0,9 0,8 -0,00 -0,3

Strom 44,9 36,7 44,4 36,4 -0,6 -1,3

Fernwärme 3,0 2,4 3,0 2,4 -0,01 -0,2

Summe 122,5 100,0 122,0 100,0 -0,4 -0,3

Endenergieverbrauch (Tber)GHD

2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

23

3.2.3 Endenergieverbrauch des Sektors Private Haushalte

Entwicklung 2000 bis 2016 (IST)

Der Endenergieverbrauch des Sektors Haushalte (IST)

betrug im Jahr 2016 188,7 PJ. Bezogen auf das Jahr

2000 sank dieser um 26 PJ (Abbildung 12). Der Rück-

gang ist vorwiegend auf Effizienzsteigerungen bei

Heizkesseln und Gebäudedämmung zurückzuführen.

Der Energieträgereinsatz sowie die Anteile der Ener-

gieträger am Endenergieverbrauch entwickelten sich

im Zeitraum zwischen den Jahren 2000 und 2016 ge-

mäß Tabelle 15 (vgl. auch Abbildung 12).

Insbesondere beim Heizöl (Mineralöl und Mineralöl-

produkte) ist in den Jahren 2005 und 2006 ein deutli-

cher Anstieg gegenüber den Vorjahren erkennbar, die-

ser ist durch Vorratskäufe vor der Umsatzsteuer-erhö-

hung im Jahr 2007 zu erklären. Im Jahr 2007 kam es

dadurch zu einem deutlichen Einbruch beim Kauf von

Heizöl.

Aktueller Trend (ab 2013)

Der Endenergieverbrauch der Haushalte schwankte in

den Jahren 2013 und 2016 witterungsbedingt etwa zwi-

schen 180 PJ und 197 PJ. Auf das sehr kühle Jahr 2013

mit einer langen Heizperiode folgte ein sehr warmes

Jahr 2014, dementsprechend sank der Endenergiever-

brauch deutlich. Gegenüber dem Jahr 2014 war es im

Jahr 2015 etwas kühler, was zu einem leicht steigenden

Endenergieverbrauch führte. Zum Jahr 2016 stieg der

Endenergieverbrauch deutlich, zurückzuführen ist dies

auf eine deutlich kühlere Witterung und eine um 1,3%

gestiegene Einwohnerzahl gegenüber 2015.

Tabelle 15 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors Haushalte (IST); 2016 vorläufige

Bilanz

Prognose 2017 (IST)

Der Endenergieverbrauch (IST) im Sektor Haushalte

wird voraussichtlich im Jahr 2017 gegenüber 2016 um

etwa 2,1 PJ auf rund 186,6 PJ sinken (- 1,1 %; vgl. Ta-

belle 16 und Abbildung 12). Gründe dafür sind im

PJ % PJ % PJ %

Kohle 0,7 0,3 0,5 0,3 -0,2 -23,4

Mineralöl und Mineralölprodukte 69,1 32,2 43,9 23,3 -25,2 -36,5

Gase 85,7 39,9 76,6 40,6 -9,1 -10,7

Erneuerbare Energieträger 13,2 6,2 23,2 12,3 +10,0 +75,5

Strom 37,1 17,3 35,3 18,7 -1,9 -5,0

Fernwärme 8,8 4,1 9,2 4,9 +0,4 +4,7

Summe 214,6 100,0 188,7 100,0 -26,0 -12,1

Endenergieverbrauch (IST)Private Haushalte

2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

24

Wesentlichen Effizienzsteigerungen, die marginal mil-

dere Witterung sowie die um einen Tag kürzere

Heizperiode gegenüber dem Schaltjahr 2016. Der Ein-

satz der einzelnen Endenergieträger und die erwarteten

Anteile der Energieträger am Endenergieverbrauch im

Jahr 2017 sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Tabelle 16 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Sektors Haushalte

2017 (IST); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

Abbildung 12 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors Haushalte nach Energieträgern

(IST); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 0,5 0,3 0,5 0,3 -0,0 -3,3

Mineralöl und Mineralölprodukte 43,9 23,3 43,8 23,5 -0,1 -0,1

Gase 76,6 40,6 75,4 40,4 -1,2 -1,5

Erneuerbare Energieträger 23,2 12,3 22,7 12,2 -0,5 -2,0

Strom 35,3 18,7 34,9 18,7 -0,4 -1,0

Fernwärme 9,2 4,9 9,2 4,9 -0,0 -0,4

Summe 188,7 100,0 186,6 100,0 -2,1 -1,1

Endenergieverbrauch (IST)Private Haushalte

2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

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Entwicklung 2000 bis 2016 (temperaturbereinigt)

Der Endenergieverbrauch (Tber) der privaten Haus-

halte sank im Zeitraum von 2000 bis 2016 um 43,9 PJ

auf 197,1 PJ (-18,2 %; vgl. Tabelle 17 und

Abbildung 13).

Im Vergleich zu den realen Verbräuchen (IST) zeigt

sich bei Betrachtung der um Temperatureinflüsse be-

reinigten Werte (Tber) eine "Glättung" der Ver-

brauchsentwicklung (vgl. Abbildung 12 und Abbil-

dung 13). Prinzipiell ist zwischen den Jahren 2000 und

2016 eine rückläufige Tendenz des bereinigten End-

energieverbrauchs der Haushalte erkennbar (Abbil-

dung 13).

Aktueller Trend (ab 2013)

Temperaturbereinigt ist der Endenergieverbrauch in

den Jahren ab 2013, mit Ausnahme des Jahres 2014,

weitestgehend auf konstantem Niveau.

Effizienzsteigerungen stehen eine deutlich gestiegene

Einwohnerzahl (+3,3 %) und somit mehr Verbraucher

und mehr Wohnfläche (+ 2,4 %) gegenüber.

Exkurs 2014: Gemäß amtlicher Energiebilanz des HSL

ist der nicht temperaturbereinigte Endenergiever-

brauch der Haushalte im Jahr 2014 gegenüber 2013

um rund 9,6 % gesunken. Gemäß Gradtagszahlen des

IWU wäre aufgrund der sehr milden Witterung ein

deutlicherer Rückgang zu erwarten gewesen. Grund

dafür könnten ein verändertes Verbraucherverhalten

bzw. Rebound-Effekte (Effekt, dass Einsparungen auf

der einen Seite zu Mehrausgaben bzw. Mehrverbrauch

auf anderer Seite führen) im Jahr 2014 sein. In der

Konsequenz führt die Witterungsbereinigung mit dem

Faktor des IWU zu einem gegenüber den anderen Jah-

ren erhöhten temperaturbereinigten Verbrauch.

Tabelle 17 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors Haushalte (Tber); 2016 vorläufige

Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 0,8 0,3 0,6 0,3 -0,2 -27,5

Mineralöl und Mineralölprodukte 78,2 32,5 46,3 23,5 -31,9 -40,8

Gase 98,1 40,7 80,5 40,9 -17,6 -17,9

Erneuerbare Energieträger 15,1 6,3 24,5 12,4 +9,4 +61,8

Strom 38,6 16,0 35,4 18,0 -3,2 -8,4

Fernwärme 10,1 4,2 9,8 5,0 -0,3 -3,2

Summe 241,0 100,0 197,1 100,0 -43,9 -18,2

Endenergieverbrauch (Tber)Private Haushalte

2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

26

Prognose 2017 (temperaturbereinigt)

Im Jahr 2017 sinkt der Endenergieverbrauch (Tber) vo-

raussichtlich leicht um etwa 0,8 PJ auf 196,3 PJ

(- 0,4 %; vgl. Tabelle 18 und Abbildung 13). Der Ein-

satz der einzelnen Energieträger und die erwarteten

Anteile der Energieträger am Endenergieverbrauch im

Jahr 2017 sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Der

Rückgang im Bereich der Erneuerbaren Energien ist

auf die Abschätzung der deutschlandweiten Entwick-

lung des Biomasseeinsatzes in Haushalten [BMWi

2018] zurückzuführen, welche auch für Hessen ange-

nommen wurde. Bei einer nur leicht veränderten An-

zahl der Heizgradtage ist der Einsatz an Biomasse

deutschlandweit um rund 4 % gesunken. Eine Ursache

dafür ist der in der ersten Hälfte des Jahres 2017 gesun-

kene Ölpreis und somit ein bundesweiter Anstieg des

Heizölverbrauchs im Jahr 2017 [MWV 2017].

Tabelle 18 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Sektors Haushalte

2017 (Tber); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Kohle 0,6 0,3 0,6 0,3 -0,0 -2,3

Mineralöl und Mineralölprodukte 46,3 23,5 46,7 23,8 +0,4 +0,8

Gase 80,5 40,9 80,0 40,8 -0,5 -0,6

Erneuerbare Energieträger 24,5 12,4 24,2 12,3 -0,3 -1,4

Strom 35,4 18,0 35,1 17,9 -0,3 -0,9

Fernwärme 9,8 5,0 9,8 5,0 +0,1 +0,6

Summe 197,1 100,0 196,3 100,0 -0,8 -0,4

Endenergieverbrauch (Tber)Private Haushalte

2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

27

Abbildung 13 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors Haushalte nach Energieträgern

(Tber); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

28

3.2.4 Endenergieverbrauch des Sektors Verkehr

Entwicklung 2000 bis 2016 (IST)

Der Endenergieverbrauch (IST) im Sektor Verkehr

stieg von 2000 bis 2016 um etwa 5,2 PJ (+ 1,4 %; vgl.

Tabelle 19 und Abbildung 14). Der Einsatz von Mine-

ralöl und Mineralölprodukten sank im gleichen Zeit-

raum um 1,6 PJ, während die erneuerbaren Energieträ-

ger im Straßenverkehr (Beimischung) ca. 8,3 PJ Zu-

wachs verzeichneten. Der Einsatz von Strom sank um

ca. 1,9 PJ. Somit wurden im Jahr 2016 im Sektor Ver-

kehr die in Tabelle 19 dargestellten Energiemengen

verbraucht.

Innerhalb der Subsektoren im Verkehr hatte der Luft-

verkehr im Jahr 2016 mit 49,8 % den größten Anteil,

der Straßenverkehr hatte einen Anteil von 48,5 %. Ge-

genüber anderen Bundesländern ist die Bedeutung des

Luftverkehrs in Hessen sehr hoch. Schienenverkehr

und Binnenschifffahrt hatten im Jahr 2016 lediglich

einen Anteil von 1,6 % am Endenergieverbrauch im

Verkehrssektor.

Insgesamt entwickelte sich der Endenergieverbrauch

zwischen den Jahren 2000 und 2009 rückläufig. Nach

2010 zeichnet sich eine steigende Tendenz, vor allem

aufgrund steigender Energieverbräuche im Luftver-

kehr, ab (Abbildung 14). Der zu erkennende höhere

Endenergieverbrauch im Jahr 2008 ist auf einen deut-

lich höheren Verbrauch von Flugturbinenkraftstoffen

in diesem Jahr zurückzuführen.

Aktueller Trend (ab 2013)

Seit dem Jahr 2013 ist ein konstanter Anstieg des End-

energieverbrauchs erkennbar, dieser ist auf stetig stei-

gende Verbräuche im Straßen- sowie im Luftverkehr

zurückzuführen.

Tabelle 19 Endenergieverbrauch nach Energieträgern des Sektors Verkehr (IST); 2016 vorläufige Bilanz

Prognose 2017 (IST)

Bundesweit sind die Verbräuche von Diesel (+ 2,0 %),

Benzin (+ 2,1 %) und Flugturbinentreibstoffen

(+ 0,7 %) im Jahr 2017 gegenüber 2016 deutlich an-

gestiegen [MWV 2017]. Diese bundesweiten Zahlen

PJ % PJ % PJ %

Mineralöl und Mineralölprodukte 374,8 98,1 373,2 96,4 -1,6 -0,4

Gase - - 0,4 0,1 +0,4 -

Erneuerbare Energieträger 0,5 0,1 8,8 2,3 +8,3 +1639,7

Strom 6,8 1,8 4,8 1,2 -1,9 -28,7

Summe 382,0 100,0 387,2 100,0 +5,2 +1,4

Endenergieverbrauch (IST)Verkehr

2000 2016 Verä nderung 2016 ggü. 2000

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

29

wurden im Rahmen der Berechnungen auf das Bundes-

land Hessen übertragen. Die Tendenzen für die Prog-

nose zur Entwicklung des Endenergieverbrauchs deu-

ten daher auf einen weiteren Anstieg des Kraftstoffver-

brauchs im Jahr 2017 um 1,3 % gegenüber 2016 hin

(+ 5,1 PJ; Tabelle 20). Durch diese Entwicklung im

Jahr 2017 setzt sich der allgemeine Trend der letzten

Jahre im Sektor Verkehr fort (Abbildung 14).

Hinweis: Durch den geringen Einfluss der Temperatur

auf den Energieverbrauch im Sektor Verkehr wird im

Folgenden auf eine Betrachtung der temperaturberei-

nigten Entwicklung verzichtet.

Tabelle 20 Prognose des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern des Sektors Verkehr 2017

(IST); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

Abbildung 14 Entwicklung des Endenergieverbrauchs des Sektors Verkehr nach Energieträgern

(IST); *2017 Schätzwerte, 2016 vorläufige Bilanz

PJ % PJ % PJ %

Mineralöl und Mineralölprodukte 373,2 96,4 378,1 96,4 +4,9 +1,3

Gase 0,4 0,1 0,4 0,1 -0,0 -2,3

Erneuerbare Energieträger 8,8 2,3 9,1 2,3 +0,3 +2,9

Strom 4,8 1,2 4,7 1,2 -0,1 -2,0

Summe 387,2 100,0 392,3 100,0 +5,1 +1,3

Endenergieverbrauch (IST)Verkehr

2016 2017* Verä nderung 2017 ggü. 2016

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

30

3.3 Ausgewählte Kennziffern zur Energiewirtschaft in Hessen

3.3.1 Primärenergieproduktivität des Bruttoinlandsproduktes

Als volkswirtschaftliches Kriterium wird für die Effi-

zienz der Energienutzung der Index der Primärenergie-

produktivität als Quotient aus preisbereinigtem Ketten-

index des Bruttoinlandsproduktes1 auf Vorjahrespreis-

basis und Primärenergieindex gebildet. Das Referenz-

jahr beider Indizes wird durch den Kettenindex des

Bruttoinlandsproduktes vorgegeben, wie ihn die

Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) des

Bundes bzw. der Länder bereitstellen (Kettenindex Re-

ferenzjahr 2000=100). In Abbildung 15 sind die für die

Bildung des Index der Primärenergieproduktivität not-

wendigen grundlegenden Indizes (Bruttoinlandspro-

dukt, Primärenergie) dargestellt.

Abbildung 15 Primärenergieindex (Tber) und Kettenindex Bruttoinlandsprodukt Hessen von 2000

bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

1Zur Ermittlung des Kettenindex des Bruttoinlandsproduktes

sind folgende Hintergründe von Belang: Im Rahmen der Re-

vision 2005 der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) wurde eine wesentliche Methodenänderung – die so-genannte Vorjahrespreisbasis – eingeführt. Sie löste die

Festpreisbasis bei der Deflationierung des Bruttoinlands-produktes ab und trägt zur internationalen Harmonisierung der Preis- und Volumenmessung bei. Mit dem Übergang auf

die Vorjahrespreisbasis erfolgte die Einführung von Ketten-indizes für das Bruttoinlandsprodukt.

Deshalb wird auf die Publikation verketteter Absolutwerte der Bruttoinlandsproduktes in Mrd. € verzichtet. Die Kettenindizes des Bruttoinlandsproduktes sind somit di-

mensionslos und demzufolge kann eine Bildung von Indika-toren, die sich auf das Bruttoinlandsprodukt beziehen, auch

nur dimensionslos erfolgen.

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

31

Aus den Berechnungen ergibt sich eine Zeitreihe des

Index der Primärenergieproduktivität, der zwischen

den Jahren 2000 bis 2017 einen steigenden Trend auf-

weist, d. h. pro Einheit eingesetzter Energie wird zu-

nehmend mehr wirtschaftliche Leistung erzeugt

(Abbildung 16). Infolge der Finanz- und Wirtschafts-

krise, der Umsatzsteuererhöhung 2007 sowie der vo-

rübergehenden bzw. endgültigen Abschaltungen des

KKW Biblis zwischen 2007 und 2011 zeigt die Ent-

wicklung deutliche Schwankungen.

Abbildung 16 Index der Primärenergieproduktivität in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017; *2017 Schätz-

wert, 2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

32

3.3.2 Pro-Kopf-Verbräuche

In Abbildung 17 ist der gesamte Endenergieverbrauch

des Bundeslandes Hessen je Einwohner dargestellt.

Insgesamt ist dabei bis zum Jahr 2010 ein rückläufiger

Trend erkennbar. Zwischen den Jahren 2010 und 2014

stieg der Endenergieverbrauch je Einwohner und sank

anschließend leicht. Einem zwischen den Jahren 2014

und 2017 steigenden Endenergieverbrauch (Tber) steht

dabei eine deutlich gestiegene Einwohnerzahl gegen-

über, was in Summe zu einem Rückgang des Endener-

gieverbrauchs je Einwohner führt.

Insgesamt lag der Endenergieverbrauch je Einwohner

im Jahr 2000 bei über 40.000 kWh und wird im Jahr

2017 voraussichtlich rund 36.650 kWh betragen.

Abbildung 17 Endenergieverbrauch je Einwohner in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert,

2016 vorläufige Bilanz

In Abbildung 18 ist der temperaturbereinigte Strom-

verbrauch in Hessen bezogen auf die Zahl der Einwoh-

ner Hessens dargestellt. Aus den Berechnungen ergibt

sich eine Zeitreihe des spezifischen Stromverbrauchs

je Einwohner, der zwischen den Jahren 2001 und 2006

einen ansteigenden Trend zeigt. Nach 2006 ist die Ent-

wicklung rückläufig. Der deutliche Anstieg im Jahr

2006 ist vor allem auf die insgesamt gute wirtschaft-

liche Entwicklung sowie eine im Jahr 2006 gesunkene

Zahl der Einwohner zurückzuführen. Ursächlich für

den deutlichen Rückgang nach 2013 ist zum einen ein

leicht rückläufiger Stromverbrauch, zum anderen die

stetig angestiegene Einwohnerzahl in den letzten Jah-

ren.

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

33

Gemäß vorläufiger Energiebilanz liegt der Pro-Kopf-

Stromverbrauch im Jahr 2016 5.600 kWh je

Einwohner. Zum Jahr 2017 wird der Stromverbrauch

je Einwohner voraussichtlich auf 5.526 kWh sinken.

Abbildung 18 Stromverbrauch je Einwohner in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016

vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

34

3.3.3 Endenergieproduktivität des Verarbeitenden Gewerbes

Im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes wird als zu-

sammenfassendes Kriterium für die Effizienz der Ener-

gienutzung der Index der Energieproduktivität als

Quotient aus preisbereinigtem Kettenindex der Brutto-

wertschöpfung auf Vorjahrespreisbasis und Endener-

gieindex gebildet (Referenzjahr 2000 = 100). Wie in

Abbildung 19 dargestellt, steigt der Kettenindex der

Bruttowertschöpfung bei gleichzeitig stagnierendem

Endenergieverbrauch im Verarbeitenden Gewerbe.

Infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009

sank sowohl die Bruttowertschöpfung, als auch der En-

denergieverbrauch deutlich ab und erholte sich in den

Folgejahren. Aus den Berechnungen ergibt sich eine

Zeitreihe des Index der Endenergieproduktivität des

Verarbeitenden Gewerbes, der eine steigende Entwick-

lung aufweist. Insgesamt wird je Einheit eingesetzter

Energie tendenziell mehr wirtschaftliche Leistung er-

zeugt (Abbildung 20).

Abbildung 19 Endenergieindex (Tber) und Kettenindex Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden

Gewerbes in Hessen von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

35

Abbildung 20 Index der Endenergieproduktivität der Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Ge-

werbes in Hessen (Tber) von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

36

3.3.4 Endenergieproduktivität des Sektors Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD)

Im Bereich des GHD-Sektors wird als zusammenfas-

sendes Kriterium für die Effizienz der Energienutzung

ebenfalls der Index der Energieproduktivität als Quoti-

ent aus preisbereinigtem Kettenindex der Bruttowert-

schöpfung auf Vorjahrespreisbasis und Endenergiein-

dex gebildet (Referenzjahr 2000 = 100). Wie in Abbil-

dung 21 dargestellt, steigt der Kettenindex der Brutto-

wertschöpfung bei - seit dem Jahr 2010 - etwa stagnie-

rendem Endenergieverbrauch. Für das Prognosejahr

2017 wird gegenüber 2016 ein leicht sinkender End-

energieverbrauch (Tber) im Sektor GHD abgeschätzt

(vgl. Kapitel 3.2.2).

Aus den Berechnungen ergibt sich eine Zeitreihe des

Index der Endenergieproduktivität des Sektors GHD,

der eine steigende Entwicklung aufweist, d. h. pro Ein-

heit eingesetzter Energie wird zunehmend mehr wirt-

schaftliche Leistung erzeugt (Abbildung 22).

Abbildung 21 Endenergieindex (Tber) und Kettenindex Bruttowertschöpfung des Sektors GHD in

Hessen von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

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Abbildung 22 Index der Endenergieproduktivität der Bruttowertschöpfung des Sektors GHD in Hes-

sen (Tber) von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

38

3.3.5 Spezifischer Endenergieverbrauch des Sektors Private Haushalte

In Abbildung 23 ist der temperaturbereinigte Endener-

gieverbrauch des Sektors Private Haushalte in Hessen

bezogen auf die physisch vorhandene Wohnfläche in

Hessen dargestellt. Der spezifische Endenergiever-

brauch (umfasst neben der Heizwärme auch Strom für

Elektrogeräte sowie Energie zur Warmwasserberei-

tung) ist seit dem Jahr 2000 tendenziell rückläufig und

erreicht im Jahr 2017 voraussichtlich einen Wert von

187 kWh je m² Wohnfläche. In der kurzfristigen Be-

trachtung ist in den letzten 3 Jahren eine Stagnation er-

kennbar. Für den Haushaltssektor zeigt dieser Energie-

verbrauchsindikator in der Langfristbetrachtung eine

tendenzielle Effizienzsteigerung.

Abbildung 23 Endenergieverbrauch je m² Wohnfläche im Sektor Private Haushalte (Tber) von 2000

bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

39

3.3.6 Spezifischer Endenergieverbrauch des Sektors Verkehr

In Hessen hat der Luftverkehr mit 49,5 % den größten

Anteil am Endenergieverbrauch des Verkehrssektors

im Prognosejahr 2017. Der Straßenverkehr hat einen

Anteil von 48,9 %. Schienenverkehr und Binnenschaf-

fahrt haben mit 1,4 % und 0,2 % nur einen sehr gerin-

gen Anteil am Endenergieverbrauch im Sektor Ver-

kehr.

In Abbildung 24 ist der gesamte Endenergieverbrauch

des Straßenverkehrs in Hessen bezogen auf die Anzahl

der Kraftfahrzeuge als Quotient aus beiden Größen

dargestellt. Daraus ergibt sich eine Zeitreihe des spezi-

fischen Endenergieeinsatzes der gemeldeten Kraftfahr-

zeuge, die insgesamt einen Abwärtstrend zeigt. Der

Endenergieverbrauch je Kfz hat sich bis zum Jahr 2012

im Vergleich zum Jahr 2000 um ca. 11,7 GJ/Kfz ver-

ringert und stagniert seither in einem Bereich zwischen

44,0 GJ/Kfz und 44,9 GJ/Kfz. Durch diesen Indikator

kann die Effizienz der Fahrzeuge aber nur bedingt dar-

gestellt werden, da zunehmend mehr Kfz je Einwohner

gemeldet sind. Der Endenergieverbrauch des Straßen-

verkehrs verteilt sich demnach auf immer mehr Fahr-

zeuge bei wenig veränderter Verkehrsleistung.

Daher wurde zusätzlich der spezifische Endenergiever-

brauch des Straßenverkehrs je Einwohner als Kenn-

größe in Abbildung 25 dargestellt. Daraus kann abge-

leitet werden, dass der Endenergieverbrauch je Ein-

wohner im Straßenverkehr zwischen den Jahren 2000

und 2008 tendenziell rückläufig war (ca. -11 %). Nach

2008 steigt der spezifische Verbrauch wieder leicht,

aber konstant an. Zurückzuführen ist dies vorwiegend

auf einen stetig steigenden Endenergieverbrauch des

Straßengüterverkehrs.

Im Luftverkehr ist, bezogen auf die Anzahl der Flug-

bewegungen, zwischen den Jahren 2000 und 2010

keine klare Tendenz des spezifischen Endenergiever-

brauchs erkennbar. Der spezifische Endenergiever-

brauch schwankt in diesem Zeitraum zwischen 349 und

383 GJ je Flugbewegung. In den Jahren nach 2011 ist

ein stetiger Anstieg des Energieverbrauchs je Flugbe-

wegung erkennbar (Abbildung 24). Zum Jahr 2017 ist

der bundesweite Absatz an Flugturbinentreibstoffen

um rund 0,7 % angestiegen. Dieser Anstieg wurde

auch für den Flugverkehr in Hessen angenommen.

Gleichzeitig ist die Anzahl der Starts und Landungen

am Flughafen Frankfurt um 2,7 % gestiegen, sodass

der spezifische Verbrauch je Flugbewegung zum Jahr

2017 voraussichtlich leicht sinken wird.

Beim Schienenverkehr ist, bezogen auf die Personen-

transportleistung im Nahverkehr, eine rückläufige Ten-

denz des Endenergieverbrauchs zu verzeichnen. So ist

der spezifische Endenergieverbrauch von 2004 bis zum

Prognosejahr 2017 von 219 auf 139 MJ je 1.000 Perso-

nenkilometer gesunken.

Bezogen auf den Güterumschlag ist der spezifische En-

denergieverbrauch der Binnenschifffahrt seit dem Jahr

2000 von rund 69 MJ je t auf 71 MJ je t gestiegen. Die

Entwicklung dieses Indikators ist innerhalb der einzel-

nen Jahre allerdings starken Schwankungen zwischen

50 und 109 MJ je t ausgesetzt. Der Endenergiever-

brauch der Binnenschifffahrt kann daher nur bedingt

anhand des Indikators prognostiziert werden.

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

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Abbildung 24 Spezifischer Endenergieverbrauch im Straßen- und Flugverkehr (Tber); *2017 Schätzwert,

2016 vorläufige Bilanz

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PROGNOSE DES ENERGIEVERBRAUCHS IN HESSEN

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Abbildung 25 Spezifischer Endenergieverbrauch im Straßenverkehr (Tber); *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige

Bilanz

4

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

42

4 Erneuerbare Energien in Hessen

In diesem Kapitel werden die Entwicklungen der Stromerzeugung sowie die Wärme- und Kraft-

stoffbereitstellung auf Basis erneuerbarer Energieträger in Hessen detailliert quantifiziert und

dargestellt. Innerhalb der amtlichen Energiebilanz werden die einzelnen erneuerbaren Ener-

gieträger teilweise zusammengefasst aufgeführt.

Die für die nachfolgenden Auswertungen verwendeten Quellen und – wenn notwendig – vorge-

nommenen Abschätzungen werden energieträgerweise beschrieben. Die Struktur der betrach-

teten Energieträger orientiert sich am bundesdeutschen Rahmen, welcher von der Arbeits-

gruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) erarbeitet wurde.

4.1 Stromerzeugung

Daten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

in Hessen wurden vom Hessischen Statistischen Lan-

desamt (HSL) für die Jahre 2000 bis 2016 bereitge-

stellt [HSL 2018 a]. Für das Jahr 2017 wurden ver-

schiedene Quellen wie statistische Berichte des HSL

zur Energieversorgung in Hessen im Jahr 2017 [HSL

2018c], Daten der Übertragungsnetzbetreiber, Zahlen

zum Zubau bei den Erneuerbaren Energien der AGEE-

Stat sowie deutschlandweite Tendenzen zur Stromer-

zeugung [BMWi 2018] ausgewertet. Da nicht alle An-

lagen der regenerativen Stromerzeugung über das Er-

neuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Förderung in An-

spruch nehmen, wird im Folgenden zusätzlich jeweils

die anteilige Menge aus EEG-geförderten Anlagen an-

gegeben [IE 2016; IE 2017; IE 2018b].

Die Werte der Stromerzeugung aus Wasserkraft wur-

den für die Jahre 2015 und 2016 der amtlichen Erhe-

bung des HSL entnommen. Für das Jahr 2017 erfolgte

eine Abschätzung auf Basis der deutschlandweiten

Entwicklung der Erzeugung aus Wasserkraft. Folgende

Strommengen wurden von 2015 bis 2017 in Hessen aus

Wasserkraft erzeugt:

▪ 2015: 298 GWh (1.072 TJ); EEG: 233 GWh,

▪ 2016: 316 GWh (1.136 TJ); EEG: 258 GWh,

▪ 2017: 304 GWh (1.095 TJ); EEG: 271 GWh.

Die Daten zur Stromerzeugung aus Windenergie sind

bis zum Jahr 2016 in der amtlichen Erhebung des HSL

dokumentiert. Für das Jahr 2017 wurde auf Berechnun-

gen des IE Leipzig [IE 2018b] auf Basis der Daten der

Übertragungsnetzbetreiber zurückgegriffen. Die

Stromerzeugung entwickelte sich zwischen 2015 und

2017 folgendermaßen:

▪ 2015: 2.105 GWh (7.579 TJ); EEG: 2.105 GWh,

▪ 2016: 2.204 GWh (7.935 TJ); EEG: 2.204 GWh,

▪ 2017: 3.243 GWh (11.676 TJ); EEG: 3.243 GWh.

Für die Erhebung der aus Photovoltaik erzeugten

Strommenge im Jahr 2017 wurden ebenfalls Daten der

Übertragungsnetzbetreiber herangezogen [IE 2018b].

Der Ertragsindex lag im Jahr 2017 bei rund 97,5 % im

Vergleich zum langjährigen Mittel, das Jahr 2015 war

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

43

dagegen beispielsweise mit 104 % ein sehr gutes „Son-

nenjahr“. Die Abweichung zwischen Stromerzeugung

und EEG-Förderung innerhalb der einzelnen Jahre ent-

spricht jeweils dem Eigenverbrauch des PV-Stroms.

Die erzeugten sowie die EEG-geförderten Strommen-

gen entwickelten sich zwischen 2015 und 2017 wie

folgt:

▪ 2015: 1.631 GWh (5.873 TJ); EEG: 1.602 GWh,

▪ 2016: 1.591 GWh (5.727 TJ); EEG: 1.537 GWh,

▪ 2017: 1.648 GWh (5.933 TJ); EEG: 1.588 GWh.

Im Bereich fester Biomasse wurde die bundesdeutsche

Entwicklung zur Stromerzeugung aus fester Biomasse

für das Jahr 2017 zugrundegelegt. Die erzeugten

Strommengen aus biogenen Festbrennstoffen in Hes-

sen betragen demnach:

▪ 2015: 559 GWh (2.013 TJ),

▪ 2016: 607 GWh (2.184 TJ) und

▪ 2017: 598 GWh (2.154 TJ).

Im Bereich der Stromerzeugung aus flüssigen Bio-

energieträgern wurde für das Jahr 2017 ebenfalls von

einer Entwicklung gemäß deutschlandweiter Trends

ausgegangen. Seit 2015 ergeben sich folgende Werte:

▪ 2015: 43 GWh (154 TJ),

▪ 2016: 48 GWh (171 TJ) und

▪ 2017: 51 GWh (185 TJ)

Die Stromerzeugung aus Biogas wurde für das Jahr

2017 auf Basis bundesweiter Entwicklungen abge-

schätzt. Die Erzeugung beträgt für die letzten Jahre:

▪ 2015: 781 GWh (2.813 TJ),

▪ 2016: 787 GWh (2.832 TJ) und

▪ 2017: 801 GWh (2.885 TJ).

Für die Stromerzeugung aus Abfällen (biogener An-

teil) wurde für 2017 eine Entwicklung gemäß

bundesdeutscher Tendenzen angenommen. Somit er-

geben sich in der Zeitreihe Stromerzeugungsmengen in

Höhe von:

▪ 2015: 590 GWh (2.124 TJ),

▪ 2016: 601 GWh (2.162 TJ) und

▪ 2017: 598 GWh (2.153 TJ).

Insgesamt beträgt die Stromerzeugung aus Biomasse

(feste Biomasse, flüssige Biomasse, Biogas, biogener

Anteil des Abfalls) für Hessen für die Jahre 2015 bis

2017:

▪ 2015: 1.973 GWh (7.103 TJ); EEG: 1.263 GWh,

▪ 2016: 2.043 GWh (7.355 TJ); EEG: 1.326 GWh,

▪ 2017: 2.048 GWh (7.373 TJ); EEG: 1.352 GWh.

Die deutliche Abweichung zwischen Gesamterzeu-

gung aus Biomasse und Erzeugung aus EEG-geförder-

ten Anlagen ist darauf zurückzuführen, dass nicht alle

Anlagen über das EEG gefördert werden.

Die Stromerzeugung aus Klärgas wurde für die Jahre

2015 und 2016 aus den amtlichen Erhebungen des HSL

übernommen, für das Jahr 2017 wurde die Erzeugung

auf Basis der bundesweiten Entwicklung abgeschätzt.

Nur ein geringer Anteil der Anlagen wird über das

EEG gefördert. Für die Jahre von 2015 bis 2017 erge-

ben sich folgende Werte:

▪ 2015: 97 GWh (348 TJ); EEG: 6,8 GWh,

▪ 2016: 87 GWh (312 TJ); EEG: 7,4 GWh

▪ 2017: 89 GWh (321 TJ); EEG: 7,4 GWh.

Im Bereich der Stromerzeugung aus Deponiegas wur-

den für das Jahr 2017 Daten der Übertragungsnetzbe-

treiber ausgewertet:

▪ 2015: 40 GWh (144 TJ), EEG: 40 GWh,

▪ 2016: 44 GWh (157 TJ); EEG: 44 GWh,

▪ 2017: 37 GWh (134 TJ); EEG: 37 GWh.

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

44

In Hessen befindet sich aktuell nur ein Geothermie-

kraftwerk (Heubach), welches in Betrieb ist. Dieses

produziert bislang ausschließlich Wärme. Die Strom-

erzeugung ist daher bis dato nicht relevant.

Zusammengefasst beläuft sich die Stromerzeugung auf

Basis erneuerbarer Energieträger in Hessen im Jahr

2015 auf 6.145 GWh (22.120 TJ), davon EEG-geför-

dert: 5.250 GWh (18.899 TJ). Dieser Wert stieg zum

Jahr 2016 auf 6.282 GWh (22.616 TJ), was einer Stei-

gerung von 2,2 % entspricht. Davon wurden

5.376 GWh (19.355 TJ) über das EEG gefördert. Ge-

mäß den zuvor beschriebenen Abschätzungen ergibt

sich für das Jahr 2017 eine Stromerzeugung aus erneu-

erbaren Energien von 7.371 GWh (26.537 TJ), dies

entspricht einem Anstieg von 17,3 % gegenüber dem

Vorjahr. Davon wurden 6.498 GWh (23.394 TJ) über

das EEG gefördert. Die EEG-geförderte Strommenge

hatte demnach im Jahr 2015 einen Anteil von 85,4 %

an der gesamten Stromerzeugung aus Erneuerbaren

Energien in Hessen. Im Jahr 2016 stieg dieser Anteil

leicht auf 85,6 %, durch die deutliche Steigerung der

Erzeugung aus Windenergie wird zum Jahr 2017 ein

Anstieg auf 88,2 % prognostiziert.

Der Bruttostromverbrauch lag im Jahr 2017 leicht un-

ter dem Niveau von 2016 (- 0,9 %), wodurch der Anteil

der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch

deutlicher steigt (+ 18,3 %), als die Stromerzeugung

aus EE an sich (+ 17,3 %) (Abbildung 26).

In den folgenden Abbildungen werden die Entwicklun-

gen des Anteils der regenerativen Stromerzeugung

am/an

▪ Bruttostromverbrauch (Abbildung 26),

▪ Nettostromverbrauch (Abbildung 27),

▪ der Bruttostromerzeugung (Abbildung 28) und

▪ der Nettostromerzeugung (Abbildung 29)

dargestellt.

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

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Abbildung 26 Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in

Hessen von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

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Abbildung 27 Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch in

Hessen von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

Abbildung 28 Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung

in Hessen von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

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Abbildung 29 Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung

in Hessen von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

48

4.2 Wärmebereitstellung

Im Bereich der Wärmebereitstellung aus erneuerbaren

Energien kann für die Jahre bis 2016 auf Auswertun-

gen des HSL zurückgegriffen werden. Für das Jahr

2017 wurde auf die prognostizierte Energiebilanz

sowie auf die Satellitenbilanz Erneuerbare Energien

zurückgegriffen, welche auf Entwicklungen gemäß

AGEE-Stat [BMWi 2018] beruhen.

Der Einsatz an biogenen Festbrennstoffen zur Wär-

mebereitstellung wurde vom HSL für die Jahre bis

2016 bereitgestellt. Für 2017 wurde auf die Prognose

des IE Leipzig auf Basis von [BMWi 2018] zurückge-

griffen:

▪ 2015: 6.127 GWh (22.056 TJ),

▪ 2016: 6.748 GWh (24.291 TJ) und

▪ 2017: 6.764 GWh (24.352 TJ).

Die Wärmeerzeugung aus biogenen flüssigen und

gasförmigen Brennstoffen (flüssige Brennstoffe, Bi-

ogas, Klärgas, Deponiegas) konnte für Hessen auf Ba-

sis der Entwicklungen gemäß [BMWi 2018] für das

Jahr 2017 abgeschätzt werden:

▪ 2015: 320 GWh (1.151 TJ),

▪ 2016: 329 GWh (1.184 TJ) und

▪ 2017: 335 GWh (1.206 TJ).

Die Wärmebereitstellung aus Abfall (biogener Anteil)

wurde seitens des IE Leipzig für das Jahr 2017 eben-

falls auf Basis von [BMWi 2018] abgeschätzt:

▪ 2015: 1.321 GWh (4.757 TJ),

▪ 2016: 1.281 GWh (4.611 TJ) und

▪ 2017: 1.305 GWh (4.696 TJ).

Zu den aus Solarthermie bereitgestellten Wärmemen-

gen sind entsprechende Zahlen für die Jahre bis 2016

in den Satellitenbilanzen veröffentlicht. Für das Jahr

2017 wurde die Wärmemenge auf Basis deutschland-

weiter Entwicklungen [BMWi 2018] abgeschätzt:

▪ 2015: 499 GWh (1.796 TJ),

▪ 2016: 500 GWh (1.800 TJ) und

▪ 2017: 511 GWh (1.839 TJ).

Die Wärmeerzeugung aus tiefer Geothermie wurde

auf Basis der Betreiberdaten und typischer Volllas t -

stunden der bestehenden Geothermie-Anlage Heubach

für die letzten Jahre abgeschätzt. Die Anlage ist seit

November 2012 in Betrieb. Folgende Wärmemengen

ergeben sich aus den Berechnungen:

▪ 2015: 0,26 GWh (0,9 TJ),

▪ 2016: 0,26 GWh (0,9 TJ) und

▪ 2017: 0,26 GWh (0,9 TJ).

Bis zum Jahr 2016 kann die Wärmeerzeugung aus

oberflächennaher Geothermie aus den Satellitenbi-

lanzen entnommen werden, da darin nur die Position

„Geothermie“ aufgeführt ist, muss die Wärmeerzeu-

gung aus tiefer Geothermie abgezogen werden. Für das

Jahr 2017 erfolgte eine Abschätzung gemäß bundes-

weiter Tendenzen [BMWi 2018]:

▪ 2015: 668 GWh (2.404 TJ).

▪ 2016: 723 GWh (2.600 TJ) und

▪ 2017: 787 GWh (2.833 TJ).

Um den Anteil der erneuerbaren Energien am Wärme-

verbrauch darzustellen, wurde zunächst der Endener-

gieverbrauch der Wärme bestimmt. Dieser setzt sich

aus dem gesamten Endenergieverbrauch abzüglich der

Summe aus Nettostromverbrauch und Kraftstoffver-

brauch zusammen. Aus den Daten und Berechnungen

ergibt sich für das Jahr 2015 eine regenerativ erzeugte

Endenergiemenge zur Deckung des Wärmebedarfs in

Höhe von 8.935 GWh (32.134 TJ). Dies entspricht

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

49

11,1 % der insgesamt eingesetzten Endenergie zur

Wärmebereitstellung. Maßgeblich ist hierbei der Ein-

satz von fester Biomasse. Im Jahr 2016 stieg der Anteil

der regenerativen Endenergie zur Deckung des Wär-

mebedarfs auf 11,6 %. Es wurden 9.580 GWh

(34.487 TJ) an regenerativer Endenergie zur Deckung

des Wärmebedarfs eingesetzt. Für das Prognosejahr

2017 ergibt sich ein Wert von 9.702 GWh (34.927 TJ),

was einem Anteil von 11,8 % des prognostizierten

Wärmebedarfs entspricht. Im Jahr 2017 ist demnach

mit einem Anstieg des Anteils der Wärmeerzeugung

aus erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch

der Wärme zu rechnen. Die Entwicklung des Wärme-

anteils der erneuerbaren Energien am Endenergiever-

brauch ist in Abbildung 30 dargestellt.

Abbildung 30 Anteil der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch

der Wärme in Hessen von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

50

4.3 Kraftstoffbereitstellung

Im Verkehrssektor werden die Biokraftstoffe als Rein-

kraftstoffe und als Beimischungen zu fossilen Kraft-

stoffen eingesetzt. Innerhalb der amtlichen Energiebi-

lanz werden die eingesetzten Biokraftstoffe in Summe

aufgeführt. Diese Summe wurde im Rahmen der

Schätzprognose für das Jahr 2017 abgeschätzt. Eine

Aufteilung der Summen für die einzelnen Jahre in Bio-

diesel, Bioethanol, Pflanzenöl und Biomethan erfolgte

gemäß deutschlandweiter Aufteilung auf Basis der

Zeitreihenentwicklung erneuerbarer Energien in

Deutschland [BMWi 2018].

Deutschlandweit ist die Beimischungsquote von Bio-

diesel zum Jahr 2017 in etwa konstant geblieben, der

absolute Verbrauch von Biodiesel aufgrund des um

rund 2,0 % gestiegenen Dieselverbrauchs aber gestie-

gen. Diese Entwicklung wurde auch für Hessen ange-

nommen [vgl. BMWi 2018]. Aus den Berechnungen

ergeben sich für den Einsatz von Biodiesel für die zu-

rückliegenden Jahre folgende Werte:

▪ 2015: 1.790 GWh (6.442 TJ),

▪ 2016: 1.808 GWh (6.509 TJ) und

▪ 2017: 1.844 GWh (6.639 TJ).

Die Beimischung von Bioethanol betrug:

▪ 2015: 766 GWh (2.756 TJ),

▪ 2016: 745 GWh (2.682 TJ) und

▪ 2017: 761 GWh (2.738 TJ).

Der Einsatz von Pflanzenöl ist nach dem Jahr 2007 ste-

tig gesunken, seit dem Jahr 2015 wird kein Pflanzenöl

mehr eingesetzt.

Demnach wurden in Hessen im Jahr 2015 2.555 GWh

(9.199 TJ), im Jahr 2016 2.553 GWh (9.191 TJ) und

im Jahr 2017 2.605 GWh (9.377 TJ) an Biokraftstoffen

verbraucht.

Die Anteile der erneuerbaren Energien am Endenergie-

verbrauch des Verkehrssektors sind in Abbildung 31

dargestellt.

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

51

Abbildung 31 Anteil der Kraftstoffbereitstellung aus erneuerbaren Energien am Endenergiever-

brauch des Verkehrssektors in Hessen von 2000 bis 2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige

Bilanz

4.4 Zusammenfassung

In Abbildung 32 ist die Endenergiebereitstellung aus

erneuerbaren Energien im Bundesland Hessen darge-

stellt. Während die Stromerzeugung aus regenerativen

Energien seit dem Jahr 2003 nahezu linear von rund

4,0 PJ im Jahr 2003 auf rund 26,5 PJ bis zum

Prognosejahr 2017 angestiegen ist, sind bei der Treib-

stoffabgabe und bei der Wärmebereitstellung Schwan-

kungen erkennbar. Der Einsatz von Biokraftstoffen

stieg von etwa 2,4 PJ im Jahr 2003 bis zum Jahr 2007

deutlich auf 14,8 PJ an und sank anschließend bis zum

Jahr 2009 auf rund 10,5 PJ, seither haben sich die

Mengen leicht auf rund 9 PJ verringert. Hintergrund

für den starken Anstieg nach 2003 waren Steuerver-

günstigungen für Biokraftstoffe (sowohl reine Biok-

raftstoffe, als auch biogene Anteile der Beimischun-

gen) ab dem 01.01.2004. Anschließend wurde zum

Jahr 2007 die Biokraftstoffquote eingeführt. Seither

sind grundsätzlich nur noch reine Biokraftstoffe steu-

erbegünstigt.

Im Bereich der Wärmebereitstellung aus erneuerbaren

Energien ist ein deutlicher Anstieg von 17,9 PJ im Jahr

2003 auf 34,9 PJ im Prognosejahr 2017 erkennbar. Der

deutliche Sprung im Jahr 2010 ist vorwiegend auf die

sehr kalte Witterung und den dadurch erhöhten Einsatz

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

52

von Biomasse zur Wärmebereitstellung im Haushalts-

und Gewerbesektor sowie zur Fernwärmeerzeugung

zurückzuführen. Ebenfalls durch sehr kühle Witterung

ist der Sprung im Jahr 2013 zu erklären.

Abbildung 32 Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien von 2003 bis 2017; * 2017 Schätzwert,

2016 vorläufige Bilanz

In Hessen beträgt der Anteil der Stromerzeugung auf

Basis erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch

im Prognosejahr 2017 insgesamt 20,0 %, damit liegt

Hessen deutlich unter dem gesamtdeutschen Wert von

36,2 %. Im Bereich der Wärmebereitstellung werden in

Hessen in Bezug auf den gesamten Endenergiever-

brauch der Wärme im Prognosejahr 2017 rund 11,8 %

regenerativ abgedeckt (Deutschland: 12,9 %). Bei den

Kraftstoffen liegt der Anteil am Endenergieverbrauch

bei 2,4 % im Jahr 2017 (Deutschland: 5,2 %). Der

gesamte Endenergieverbrauch in Hessen (Strom,

Wärme, Kraftstoffe) wurde im Jahr 2017 zu 8,8 % aus

regenerativen Quellen gedeckt (Abbildung 33). Dieser

Wert liegt deutlich über dem in Kapitel 3.2 aufgeführ-

ten Wert von 4,5 % im Jahr 2017. Grund dafür ist die

Nicht-Berücksichtigung des Anteils von erneuerbarem

Strom und erneuerbarer Fernwärme im Rahmen der

Auswertungen in Kapitel 3.2.

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN HESSEN

53

Abbildung 33 Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch in Hessen von 2000 bis

2017; *2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

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ANHANG

54

Glossar

Bruttostromerzeugung Unter Bruttostromerzeugung versteht man die insgesamt erzeugte elektrische

Energie. Zieht man davon den Eigenbedarf der Kraftwerke ab, erhält man die

Nettostromerzeugung.

Bruttoinlandsprodukt Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt den Gesamtwert aller Güter, d. h. Waren und

Dienstleistungen, an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer

Volkswirtschaft hergestellt wurden, nach Abzug aller Vorleistungen.

Bruttowertschöpfung Die Bruttowertschöpfung (BWS) ist eine Kennzahl der Entstehungsrechnung der

Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie ergibt sich aus dem Gesamtwert der

im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen (Produktionswert),

abzüglich des Werts der Vorleistungen.

Endenergieverbrauch Die an Endkunden im Inland abgegebene Energie wird als Endenergie bezeichnet.

Primärenergieverbrauch Ist der Verbrauch von Primärenergie, den ein Vorgang erfordert. Der

Primärenergieverbrauch ergibt sich aus dem Endenergieverbrauch und den

Verlusten, die bei der Erzeugung der Endenergie aus der Primärenergie auftreten.

Umrechnungsfaktoren Umrechnungsfaktoren für Energieeinheiten:

Einheit MWh TJ PJ

1.000 kWh 1 0,0036 0,0000036

1 TJ 277,8 1 0,001

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ANHANG

55

Literaturverzeichnis

BMWi 2018 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Zeitreihen zur Entwicklung der

erneuerbaren Energien in Deutschland unter Verwendung von Daten der

Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat); Stand: April 2018

HSL 2018a Hessisches Statistisches Landesamt: Datenlieferung zu der amtlichen

Energiebilanz und Satellitenbilanz für das Jahr 2015 sowie der vorläufigen

Energibilanz und Satellitenbilanz für das Jahr 2016

HSL 2018b Hessisches Statistisches Landesamt: Datenlieferung zu aktuellen Zahlen zum

Bruttoinlandsprodukt sowie zur Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden

Gewerbes für die Jahre 2000 bis 2017

HSL 2018c Hessisches Statistisches Landesamt: Energieversorgung in Hessen im Dezember

2017; Veröffentlichung auf der Homepage des HSL

IE 2016 Leipziger Institut für Energie GmbH: Schätzprognose für erzeugte Strommengen

der EEG-geförderten Anlagen in Hessen für 2015; Juni 2016

IE 2017 Leipziger Institut für Energie GmbH: Schätzprognose für erzeugte Strommengen

der EEG-geförderten Anlagen in Hessen für 2016; April 2017

IE 2018a Leipziger Institut für Energie GmbH: Preisbericht für den Energiemarkt in Baden-

Württemberg 2017 (Ölmarkt | Gasmarkt | Strommarkt | Wärmemarkt); April 2018,

unveröffentlicht

IE 2018b Leipziger Institut für Energie GmbH: Schätzprognose für erzeugte Strommengen

der EEG-geförderten Anlagen in Hessen für 2017; April 2018

MWV 2017 Mineralölwirtschaftsverband (MWV): Mineralölverbrauch in Deutschland 2017

IWU 2018 Institut für Wohnen und Umwelt: Gradtagszahlen in Deutschland;

Veröffentlichung unter:

www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/.../Gradtagszahlen_Deutschland.xls

Zugriff am 22.03.2018

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ANHANG

56

Anhang

Anhang 1 Primärenergieverbrauch nach Energieträgern (IST-Verbrauch), 2000 bis 2017;

* 2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

Anhang 2 Primärenergieverbrauch nach Energieträgern (temperaturbereinigt), 2000 bis 2017;

* 2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

Primärenergieverbrauch nach Energieträgern Hessen (IST Verbrauch)

Hessen Einheit 2000 2014 2015 2016 2017*

Gesamt [TJ] 1.032.436 847.199 860.707 880.623 877.842

Kohle [TJ] 88.462 33.577 46.273 49.168 41.560

Mineralöl und Mineralölprodukte [TJ] 505.602 447.647 442.302 447.934 452.632

Gase [TJ] 207.428 192.122 202.045 214.215 209.508

Erneuerbare Energieträger [TJ] 20.157 73.955 79.163 82.677 87.621

Kernenergie [TJ] 165.197 - - - -

Stromaustauschsaldo [TJ] 43.891 86.962 77.488 72.901 72.811

Sonstige [TJ] 1.699 12.937 13.436 13.727 13.710

Primärenergieverbrauch nach Energieträgern Hessen (Tber)

Hessen Einheit 2000 2014 2015 2016 2017*

Gesamt [TJ] 1.080.216 894.194 880.371 893.777 893.310

Kohle [TJ] 94.215 34.945 46.814 49.550 42.084

Mineralöl und Mineralölprodukte [TJ] 519.102 462.081 447.538 451.313 456.612

Gase [TJ] 228.972 216.445 213.059 221.643 218.644

Erneuerbare Energieträger [TJ] 22.218 79.537 81.518 84.326 89.558

Kernenergie [TJ] 168.994 - - - -

Stromaustauschsaldo [TJ] 44.900 87.749 77.769 73.069 72.550

Sonstige [TJ] 1.814 13.438 13.673 13.877 13.862

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ANHANG

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Anhang 3 Endenergieverbrauch nach Energieträgern (IST-Verbrauch), 2000 bis 2017;

* 2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

Anhang 4 Endenergieverbrauch nach Energieträgern (temperaturbereinigt), 2000 bis 2017;

* 2017 Schätzwert, 2016 vorläufige Bilanz

Gesamt - Endenergieverbrauch Hessen (IST Verbrauch)

Hessen Einheit 2000 2014 2015 2016 2017*

Gesamt [TJ] 832.101 775.084 791.732 805.184 807.388

Kohle [TJ] 9.048 5.637 5.874 5.980 5.929

Mineralöl und Mineralölprodukte [TJ] 488.632 433.725 438.371 443.999 448.873

Gase [TJ] 170.455 143.456 153.056 158.798 159.000

Erneuerbare Energieträger [TJ] 13.723 32.458 34.402 36.559 36.408

Strom [TJ] 125.849 127.416 125.796 124.596 123.594

Fernwärme [TJ] 24.394 30.325 32.331 33.227 31.544

Sonstige [TJ] - 2.067 1.902 2.026 2.041

Gesamt - Endenergieverbrauch Hessen (Tber)

Hessen Einheit 2000 2014 2015 2016 2017*

Gesamt [TJ] 873.851 820.249 810.650 817.833 822.047

Kohle [TJ] 9.285 5.818 5.944 6.024 5.979

Mineralöl und Mineralölprodukte [TJ] 501.976 448.128 443.593 447.364 452.841

Gase [TJ] 190.480 165.490 163.083 165.524 166.845

Erneuerbare Energieträger [TJ] 15.640 37.027 36.323 37.940 37.890

Strom [TJ] 128.742 128.569 126.251 124.882 123.928

Fernwärme [TJ] 27.728 33.150 33.554 34.074 32.524

Sonstige [TJ] - 2.067 1.902 2.026 2.041